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Feldtag am 23. Juli - Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein

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■ BAUERNBLATT l 7. <strong>Juli</strong> 2012 Pflanze<br />

Die Ausweitung des Körnerleguminosenanbaus<br />

in Deutschland ist<br />

zentrales Thema. Der Anbau in<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> ist nicht immer<br />

zufriedenstellend. Bevor die Körnerleguminosen<br />

die hervorragenden<br />

ackerbaulichen, Eiweiß liefernden<br />

Leistungen erbringen<br />

können, benötigen sie bestimmte<br />

Voraussetzungen. Sie sind Zeigerpflanzen<br />

für den Zustand des Bodens<br />

und reagieren ganz sensibel<br />

auf Bodenverdichtungen. Insges<strong>am</strong>t<br />

ist ein Wirtschaften mit zunehmender<br />

Bodenfruchtbarkeit<br />

für die konventionelle und ökologische<br />

Landwirtschaft in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

langfristig unerlässlich.<br />

Im Januar 2012 fand zu diesem<br />

Thema ein Theorieseminar in Neumünster<br />

statt. Nach dem hohen Interesse<br />

und positiven Rückmeldungen<br />

der über 50 teilnehmenden<br />

Landwirte wird der Experte für Bodenfruchtbarkeit,<br />

Dietmar Näser aus<br />

Neustadt in Sachsen, sein Fachwissen<br />

in der Praxis präsentieren. Die Moderation<br />

übernimmt Gustav Alvermann<br />

vom Ökoring <strong>Schleswig</strong>-Hol-<br />

Am 15. Juni fand die diesjährige<br />

Mitgliedervers<strong>am</strong>mlung der Saatgut-Erzeuger-Gemeinschaft<br />

(SEG)<br />

statt. Auch in diesem Jahr empfingen<br />

der Geschäftsführer der SEG,<br />

Henning Krohn, und der erste Vorsitzende<br />

Bodo Schröder die Interessierten<br />

in der Gaststätte Lehmsiek.<br />

Die Gäste wurden nach den<br />

Jahresberichten und Formalien<br />

von dem Gastredner Ebrahim Kazman<br />

über den Züchtungsfortschritt<br />

in Getreide und seine Entwicklung<br />

in den nächsten Jahren<br />

informiert. Nach dem gemeins<strong>am</strong>en<br />

Mittagessen wurde das Versuchsfeld<br />

in Harzhof besichtigt.<br />

Karl-Volkert Meyer berichtete<br />

über die Sparte Kartoffel und betonte<br />

dabei die Probleme im letzten<br />

Jahr. Durch die schwierigen Wetterverhältnisse<br />

bildeten die Kartoffeln<br />

besonders viele Übergrößen aus.<br />

Körnerleguminosen und Bodenfruchtbarkeit<br />

<strong>Feldtag</strong> <strong>am</strong> <strong>23.</strong> <strong>Juli</strong><br />

stein. Der <strong>Feldtag</strong> wendet sich an<br />

konventionelle und ökologische<br />

Landwirte gleichermaßen.<br />

Der <strong>Feldtag</strong> findet <strong>am</strong> Montag,<br />

den <strong>23.</strong> <strong>Juli</strong> 2012, von 13 bis 18 Uhr<br />

auf der Domäne Fredeburg zwischen<br />

Mölln und Ratzeburg statt.<br />

Die Teilnahmegebühr beträgt 40 €<br />

inklusive Mehrwertsteuer.<br />

Experte für Bodenfruchtbarkeit, Dietmar Näser.<br />

Anmeldungen<br />

und Organisation:<br />

Brotbüro<br />

Kreuzstücken 18,<br />

24594 Hohenwestedt,<br />

Tel.: 04871-70 82 41,<br />

Fax: 04871-76 13 32,<br />

info@brotbuero.de<br />

Mitgliedervers<strong>am</strong>mlung der Saatgut-Erzeuger-Gemeinschaft<br />

Züchtungsfortschritt nimmt an Bedeutung zu<br />

Die Teilnehmer bei der Feldbesichtigung. Foto: Hanno Bitter<br />

Weiße Lupine –vitaler Bestand an der<br />

Küste.<br />

Fotos und Text:<br />

Elke zu Münster, Brotbüro<br />

Diese waren unverkäuflich und gingen<br />

zum Großteil in die Biogasanlagen<br />

oder in den Futtertrog. Die diesjährige<br />

Aussaat sei gut in die Erde<br />

gekommen. Es gebe jedoch einen<br />

Rückgang der Anbaufläche von zirka<br />

100 ha, was mit der schlechten<br />

Verkaufslage des Vorjahres zus<strong>am</strong>menhänge.<br />

Auch das Thema der genetisch<br />

modifizierten Organismen (GMO),<br />

das <strong>am</strong> 29. Februar in Wesselburen<br />

auf dem Pflanzkartoffeltag ein großes<br />

Thema war,wurde aufgegriffen.<br />

Derzeit sei jedoch kein Anbau von<br />

genetisch veränderten Kartoffeln<br />

wie der Sorte ‚Amflora‘ zu erwarten,<br />

da sich die Basf als größter Züchter<br />

mit diesem Projekt in die USA zurückgezogen<br />

habe.<br />

Gräser werden in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

nur sehr wenig vermehrt. Martin<br />

de la Motte berichtete über den<br />

preislichen Druck aus dem Ausland<br />

35


36 Pflanze BAUERNBLATT l 7. <strong>Juli</strong> 2012 ■<br />

Ebrahim Kazman<br />

bei diesen Fruchtarten. Die Züchtung<br />

auf Resistenzen und Toleranzen<br />

sichere jedoch die heimische<br />

Produktion.<br />

Auch die Kleinleguminosen seien<br />

in der Vermehrung zurückgegangen.<br />

Das politische Ziel sei es, das<br />

gentechnisch veränderte Soja aus<br />

dem Markt zu drängen. Dies sei bei<br />

der großen Menge jedoch nicht<br />

möglich. Hierbei werde laut Dr.Martin<br />

Frauen schnell vergessen, dass<br />

der Raps die beste Eiweißpflanze sei<br />

und der Probesojaanbau wenig Erfolg<br />

haben werde.<br />

Bodo Schröder und Henning<br />

Krohn berichteten über die Sparte<br />

Getreide. Das Getreide hatte es im<br />

letzten Jahr genauso schwer wie die<br />

anderen Kulturen. Die Ernte verlief<br />

sehr schlecht, und die gesetzlich geforderten<br />

Keimfähigkeiten wurden<br />

zum Teil nicht erreicht. Die befürchtete<br />

Saatgutknappheit trat, auch<br />

aufgrund der Entscheidung für Z2-<br />

Saatgut (verminderte Keimfähigkeit),<br />

letztendlich nicht ein.<br />

Neues DLG-Merkblatt informiert<br />

Über einen besseren Verlauf der<br />

Ernte in diesem Jahr wären alle Parteien<br />

sehr erfreut.<br />

Der Gastredner Ebrahim Kazman,<br />

der als Züchter bei Lantmännen SW<br />

Seed arbeitet, hielt anschließend einen<br />

Vortrag über den Züchtungsfortschritt<br />

und die Erwartungen für<br />

die nächsten Jahre.<br />

Lohnt Züchtung<br />

neuer Sorten noch?<br />

Die Frage sei laut Ebrahim Kazman,<br />

ob sich die Züchtung neuer<br />

Sorten noch lohne, da der Z-Saatgutmarkt<br />

ebenfalls zurückgehe. In diesem<br />

Zus<strong>am</strong>menhang erläuterte er<br />

den Wegbis hin zum Saatgut. Man<br />

benötige mindestens acht Jahre, bis<br />

man einen neuen St<strong>am</strong>m erhalte.<br />

Zehn Jahren vergehen von der Kreuzung<br />

bis zur endgültigen neuen Sor-<br />

Karl-Volkert Meyer<br />

te. In der Praxis erwarte man bei<br />

Weizen häufig den gleichen Ertragszuwachs<br />

wie bei Mais. Dies sei nicht<br />

Schwefeldüngung effizient gestalten<br />

Fragen zur Schwefeldüngung von<br />

Ackerkulturen und Grünlandbeständen<br />

sind seit Anfang der<br />

1990er Jahre zunehmend in den<br />

Fokus gerückt. Dies ist zum einen<br />

auf die für alle Regionen in<br />

Deutschland nachweisbare deutliche<br />

Reduzierung der Schwefeleinträge<br />

aus der Atmosphäre zurückzuführen.<br />

Während bis gegen Mitte der<br />

1980er Jahre in vielen Agrar- und<br />

Forstökosystemen noch mit<br />

Schwefeleinträgen in der Größenordnung<br />

von bis zu 100 kg/ha und<br />

Jahr Schwefel gerechnet werden<br />

musste, sind heute fast flächendeckend<br />

die Schwefeleinträge aus<br />

der Atmosphäre auf unter 10<br />

kg/ha und Jahr abgesunken. D<strong>am</strong>it<br />

verbunden war eine zunehmend<br />

mangelhafte Schwefelversorgung<br />

der Kulturpflanzen.<br />

Schwefelmangelsymptome sind<br />

heutzutage zumindest zeitweise<br />

auf vielen Praxisschlägen zu finden.<br />

Darüber hinaus ist durch die<br />

erhöhten Erträge und durch zusätzliche<br />

Anforderungen bezüglich<br />

wichtiger Qualitätskriterien<br />

auch ein höherer Schwefelbedarf<br />

festzustellen.<br />

möglich, da der Mais eine C4-Pflanze<br />

sei und dadurch wenige Gemeins<strong>am</strong>keiten<br />

mit dem Weizen habe. Eine<br />

Ertragssteigerung werde gehemmt<br />

durch mehr Klimaextreme,<br />

engere Fruchtfolgen, erhöhten Weizenanbau<br />

auf marginalen Böden<br />

und die Stagnation in der agronomischen<br />

Forschung. Trotz dieser Faktoren<br />

gab es in den Jahren 1950 bis<br />

2010 jedes Jahr eine Ertragssteigerung<br />

von einer Dezitonne. Früher<br />

wurde eine Ertragssteigerung zu<br />

50 %durch die Technik und zu 50 %<br />

aus der Züchtung erreicht. Heute sei<br />

eine Steigerung nur noch durch die<br />

Züchtung möglich, da alle anderen<br />

Möglichkeiten schon ausgeschöpft<br />

seien.<br />

Ebrahim Kazman erläuterte die<br />

Verfahren in der Züchtung, die zur<br />

Entwicklung einer neuen Sorte angewendet<br />

werden. Die Erhaltungszüchtung<br />

sei hierbei besonders aufwendig.<br />

Das Zuchtziel Qualität koste<br />

jedoch auch immer Ertrag. Durch jedes<br />

Prozent mehr Proteingehalt reduziere<br />

sich der Ertrag um 1%.<br />

Weizen bedeutet große<br />

Herausforderung<br />

Der Weizen stelle die Züchter mit<br />

seinen starken interaktiven Ausprägungen<br />

vor besonders große Herausforderungen.<br />

Die Forschung konzentriert<br />

sich hauptsächlich auf andere<br />

Kulturarten wie Gerste und<br />

Mais, da es sich mit ihnen leichter arbeiten<br />

lässt.<br />

Das Hauptproblem der Forschung<br />

sei jedoch die Finanzierung. Genetisch<br />

sei im Weizen noch viel möglich,<br />

man benötige hierfür jedoch<br />

viele Millionen Euro. Solange die Finanzierung<br />

nicht geklärt sei, sei kei-<br />

Ein Autorente<strong>am</strong> unter Federführung<br />

von Prof. Dr. Hans-Werner<br />

Olfs von der Hochschule Osnabrück<br />

hat im Auftrag des DLG-<br />

Ausschusses für Pflanzenernährung<br />

den aktuellen Stand des<br />

Wissens zum Pflanzennährstoff<br />

Schwefel in einem neuen DLG-<br />

Merkblatt dargestellt. Aufbauend<br />

auf den Informationen zum<br />

Schwefelumsatz im Boden und<br />

zur Bedeutung des Schwefels für<br />

den pflanzlichen Stoffwechsel<br />

werden im Merkblatt verschiedene<br />

Methoden zur Ermittlung<br />

des Schwefeldüngerbedarfs ver-<br />

ne große Ertragssteigerung zu erwarten.<br />

Ohne Geld gebe es keine<br />

neuen Sorten und keinen Züchtungsfortschritt.<br />

Ebrahim Kazman<br />

habe kein Verständnis für die Einstellung<br />

einiger Landwirte, die sich<br />

weigerten, ihre Züchterlizenz zu<br />

Henning Krohn<br />

Fotos: Melanie Ziebell<br />

zahlen, und somit einem Züchtungsfortschritt<br />

entgegenwirkten. Diese<br />

Landwirte hätten die Zus<strong>am</strong>menhänge<br />

zwischen Züchterlizenz und<br />

Züchtungsfortschritt seiner Meinung<br />

nach nicht erkannt. Der heutige<br />

Stand der EDV konnte ebenfalls<br />

nur durch den Kauf der Lizenzen von<br />

Microsoft gewährleistet werden, so<br />

der Referent.<br />

Am Nachmittag informierten sich<br />

die Teilnehmer im Rahmen einer<br />

Feldbesichtigung in Harzhof.<br />

Melanie Ziebell<br />

Landwirtschaftsk<strong>am</strong>mer<br />

Tel.: 04331-94 53-352<br />

mziebell@lksh.de<br />

gleichend vorgestellt und bewertet.<br />

Die Eigenschaften von verschiedenen<br />

mineralischen und<br />

organischen schwefelhaltigen<br />

Düngemitteln und deren Wirkung<br />

auf Boden und Pflanze<br />

werden beschrieben und die<br />

Grundsätze einer bedarfsgerechten<br />

und effizienten Schwefel-<br />

Düngung in der Praxis abgeleitet.<br />

Friedrich W. Rach<br />

DLG e. V.<br />

Tel.: 069-2 47 88-202<br />

f.rach@dlg.org

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