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s'Magazin usm Ländle, 15. April 2018

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MÜLLSÜNDER<br />

Tausende Freiwillige sammeln im<br />

Frühjahr tonnenweise Müll: Muss<br />

das wirklich sein?<br />

FRISÖRBESUCH<br />

Manchmal kein lästiger Termin,<br />

sondern eine gute Gelegenheit,<br />

um abzuspannen<br />

STIMMWUNDER<br />

Auch im <strong>Ländle</strong> lässt sich Karriere<br />

machen: Sängerin Mona Ida zeigt,<br />

wie’s geht<br />

<br />

SONNTAG, <strong>15.</strong> APRIL <strong>2018</strong><br />

ERICH SCHWÄRZLER<br />

Foto: Mathis Fotografie<br />

SERVUS, PFÜAT<br />

DI, HEILE, CIAO!<br />

Nach 25 Jahren als Landesrat<br />

nimmt er Abschied und erklärt,<br />

was ihm wirklich wichtig ist.


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<strong>15.</strong> APRIL <strong>2018</strong> | INHALT<br />

17<br />

Fotos: Lisa Mathis (2),Daniela Lais, Alpenschutzverband<br />

10<br />

4<br />

Alles für die Tonne:<br />

Wie vermüllt<br />

Vorarlberg im Frühjahr ist<br />

13<br />

Sie haben Zigtausend Follower:<br />

Mona Ida und ihre Stimme<br />

Der Frisörsalon als Wohnzimmer:<br />

Wohlfühlen beim Federn lassen<br />

4 VERMÜLLTE UMWELT<br />

Wieso jedes Frühjahr tonnenweise<br />

Müll gesammelt werden muss<br />

6 INTERVIEW<br />

Was Erich Schwärzlernach seinem<br />

Rücktritt noch zu sagen hat<br />

9 SCHNEIDERS BRILLE<br />

Starkolumnist Robert Schneider<br />

ist kein Fan der Bundesregierung<br />

10 HAARIGE SACHE<br />

Wie der Frisörbesuchzum<br />

Wellnessurlaubwerden kann<br />

12 GSIBERGER Z’WIAN<br />

Carola Purtscher trifft die<br />

Diplomatin Claudia Arthur-Flatz<br />

13 PORTRÄT<br />

Eine Stimme mit Zukunft!<br />

14 HISTORISCHES BILD<br />

Lehrlingswettbewerb, Lochau 1979<br />

15 MUNDART<br />

Stefan Vögel erklärt uns<br />

das schöne Wort „nägala“<br />

16 EVENTS<br />

Was Sie diese Woche auf<br />

keinen Fall verpassen sollten!<br />

17 KULINARIK<br />

Focaccia im Miniformat!<br />

Gsund und kugelrund:<br />

Die vegane Focaccia<br />

18 WAS WURDE AUS ...<br />

...Michael Pedratscher?<br />

s’Magazin 3


UMWELTSCHUTZ<br />

EinherzlichesDankeschönanalle,die<br />

bei den Landschaftsreinigungen und<br />

während des ganzen Jahres dafür sorgen,<br />

dass Abfälle am richtigen Ort landen.<br />

Umweltlandesrat Johannes Rauch (Grüne)<br />

<br />

Foto: MathisFotografie<br />

Wer die Umwelt schützen,<br />

erhalten und ihre vielen<br />

Schätzegenießen will, fängtam<br />

besten möglichst früh damit an.<br />

Schullandesrätin BarbaraSchöbi-Fink<br />

Foto: OEVP<br />

Tausende freiwillige Helfer durchstreiften in den<br />

vergangenen Wochen das <strong>Ländle</strong> und sammelten<br />

im Rahmen der traditionellen „See- und<br />

Flurputzete“ Müll ein, der im Winter liegen<br />

geblieben ist. Dabei fanden die ehrenamtlichen<br />

Putztrupps erneut tonnenweise Abfälle. Da stellt<br />

sich einem umweltbewussten Menschen doch die<br />

Frage: Muss diese Verschmutzung wirklich sein?<br />

Foto: Alpenschutzverband<br />

HaltedeineUmweltsauber!<br />

Den zahlreichen freiwilligen<br />

Helfern sei großer Dank<br />

ausgesprochen: Für eine<br />

Jause und ein paar Karma-<br />

Punkte waren alleine am<br />

letzten Märzwochenende 7700 Menschen<br />

unterwegs und sammelten in 25Vorarlberger<br />

Gemeinden 53 Tonnen Abfälle ein.<br />

Weitere Tausende streiften auch am darauf<br />

folgenden Wochenende durchs Land<br />

–mit ähnlichenErgebnissen.<br />

Neben Plastikflaschen, Fahrrädern oder<br />

„Sackerln fürs Gackerl“, sammelten die<br />

Helfer auch zahllose Papierverpackungen<br />

mit einem aufgedruckten „M“ oder blausilberne<br />

Aludosen eines bekannten Brauseherstellers<br />

ein. An dieser Stelle sei aber<br />

angemerkt: Die Unternehmen können<br />

nichts für die Dummheit ihrer Kunden.<br />

Und nichtsanderes istes, alsden Müll einfach<br />

achtlos wegzuwerfen. Keine Frage:<br />

Aktionstage wie die „Putzete“ sind eine<br />

tolle Sache,aberzuZeiten vonMikroplastik<br />

imBodensee, Abfällen in öffentlichen<br />

Räumen und Vermüllung der Alpen<br />

braucht es wohl mehr, um ein Bewusstsein<br />

für die Problematik zu schaffen.<br />

Strafen für Müllsünder<br />

Bewusstseinsbildende Maßnahmen gibt<br />

es bereits einige: Im ganzen Land waren<br />

zuletzt entlang von Straßen und Wegen<br />

gelbe Pfeile zu entdecken –jeder einzelne<br />

repräsentiert ein StückAbfall. Wer mit offenen<br />

Augen durchs Land geht, entdeckt<br />

derer viele. Da Visualisierungund Appelle<br />

4<br />

s’Magazin


UMWELTSCHUTZ<br />

das Problem aber offenbar nicht lösen, erhielten<br />

die Gemeinden grünes Licht,<br />

Müllsünder abzustrafen. „Die Leute glauben,<br />

straflos ohne Nachdenken alles aus<br />

dem Autofenster hinaus schmeißen zu<br />

können. Ein herzliches Dankeschön daher<br />

allen, die bei den Landschaftsreinigungen<br />

und während des ganzen Jahres dafür sorgen,<br />

dass Abfälle am richtigen Ort landen“,<br />

sagt Umweltlandesrat Johannes<br />

Rauch (Grüne). Für alle anderen gilt: Wer<br />

nicht hören will, muss fühlen.<br />

RIKKI und Umweltwoche<br />

Vor elfJahren startete das Land die umweltpädagogische<br />

Aktion RIKKI. Das<br />

gleichnamige Maskottchen –ein schlauer<br />

Fuchs –erreichteseither rund 50.000 Kinderinden<br />

Kindergärten undVolksschulen<br />

Vorarlbergs. Umwelterziehung ist hierzulande<br />

zudem bereits seit 1979 ein integralerBestandteildes<br />

Gesamtunterrichts, wie<br />

1971 wurde die „Aktion SaubereAlpen“<br />

ins Leben“gerufen –seither wurden im<br />

Vorarlberger Gebirge 3,85 Millionen<br />

Liter Abfälle (Stand 2017) und Hunderte<br />

Altablagerungen beseitigt.<br />

Schullandesrätin Barbara Schöbi-Fink erklärt:„Wer<br />

die Umwelt schützen, erhalten<br />

und ihre vielen Schätze genießen will,<br />

fängtambesten möglichst früh damit an.“<br />

Von 2.bis 10. Juni findet zudem die<br />

Vorarlberger Umweltwoche statt –Schulen,Gemeindenund<br />

Vereine können noch<br />

bis morgen ihre öffentlichen Aktivitäten<br />

rund um unsere Umwelt und den wertschätzenden<br />

Umgang mit ihr imKalender<br />

auf derSeite www.umweltv.at eintragen.<br />

Abschließend sei angemerkt: Jeder Einzelne<br />

kann ganz leicht seinen Teil zum<br />

Umweltschutz beitragen. Es tutnichtweh,<br />

auch abseits der alljährlichen Reinigungsaktionen<br />

liegen gebliebenen Müll einzusammeln.<br />

Der Autor dieserZeilen undviele<br />

seiner Freunde und Bekannten gehen<br />

seit Jahren mit gutem Beispiel voran.<br />

Nicht weil wir es müssen, sondern weil wir<br />

wollen. Eben weil uns unsere Umwelt<br />

nichtegalist.<br />

Harald Küng<br />

Gelbe Pfeile an Wegen<br />

und Straßen visualisieren<br />

den achtlos<br />

weggeworfenen Müll.<br />

Foto: Umweltverband Vorarlberg Foto: Mathis Fotografie<br />

Foto: Amt der Stadt Bludenz<br />

s’Magazin 5


ERICH SCHWÄRZLER<br />

6<br />

s’Magazin


ERICH SCHWÄRZLER<br />

WaswirdIhnen an der Politik<br />

fehlen, HerrSchwärzler?<br />

INTER<br />

VIEW<br />

Erich Schwärzlerist seit wenigen Tagen nicht mehr Landesrat. Seine Person hat die<br />

Vorarlberger Landespolitik geprägt. Nun will er sich der Familie widmen. Im Gespräch<br />

mit Angelika Drnek erzählt Schwärzler von nächtlichen Streifzügen durch Lingenau, vom<br />

Wert der Solidarität und warum der Bregenzerwald etwas Besonderes ist.<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Erich Schwärzlers Telefonnummer<br />

ist in vielen<br />

Handys gespeichert.<br />

Auch uns gibt er seine<br />

Visitenkarte –und mit<br />

einem Schmunzelnsagt er:„Ich weiß<br />

abernicht,wie langeich unterdieser<br />

Nummer noch erreichbar bin.“<br />

Nach der Bekanntgabe Ihres Rücktritts<br />

gab es aus allen politischen Lagern<br />

sehr viel Lob für IhrePerson. Hat<br />

Sie das überrascht?<br />

In dieserKlarheit ja. Aber mein Credo<br />

lauteteimmer:Egal, welchenZugang<br />

man zur Politik hat –wichtig<br />

ist,gute Lösungen zu finden. DasIntegrationsleitbild<br />

konnten wir einstimmig<br />

beschließen, einmalig in<br />

ganz Europa. Auch für die Energieautonomie<br />

gab es einen einstimmigen<br />

Beschluss. Es gibt noch andere<br />

Beispiele. Man kann klare Position<br />

beziehen, muss aber immer Achtung<br />

vor den Menschen haben.Man sollte<br />

sich auch am Tag nach einer Konfrontation<br />

nochbegegnen können.<br />

Waswerden Sie an der Politik vermissen?<br />

Die vielen Menschen, Begegnungen<br />

und Veranstaltungen. Ichwar ja fast<br />

jeden Abend irgendwo anders, auch<br />

an den Wochenenden. ZumBeispiel<br />

bei den Vereinen. Das Ehrenamt<br />

schätze ich sehr hoch. Tausende<br />

Menschen sind aus purem Idealismus<br />

tätig.Die Aufgabe der Politik ist<br />

es, für diese Menschen dazusein.<br />

Das wird sicher eine Umstellung.<br />

Aber: All das wäre nicht machbar<br />

gewesen ohne eine Frau und Kinder,die<br />

das mitgetragen haben. Für<br />

dieses große Verständnis will ich<br />

mich bedanken.Ich schätze das immer<br />

mehr.<br />

Hat Sie Ihre Kindheit in Lingenau<br />

stark geprägt?<br />

Geprägt hat mich vor allem die<br />

Großfamilie, wir waren neun Kinder<br />

und haben gelernt, dass man<br />

Wertvorstellungen braucht: die<br />

Kraft desGlaubens unddes Gebets<br />

und eine gewisse Zufriedenheit,für<br />

die es gar nichtalles braucht.<br />

Aberes wirdsicher auchdaseineoder<br />

andere geben, das Sie nicht an der<br />

Politik vermissen werden, oder?<br />

Eigentlich nicht. Politik kann<br />

schon anstrengend sein,ich kannte<br />

aber kaum einen Tag, an dem ich<br />

nichts von Politik wissen wollte.<br />

Das Gestalten hat mirimmer Freude<br />

bereitet. Vorallemauch gemeinsam<br />

mit den Bürgermeistern und<br />

Bürgermeisterinnen, die Voraussetzung<br />

für erfolgreiche Landespolitik.<br />

Dass wir in Vorarlberg die<br />

größte Dichte an e5-Gemeinden<br />

haben,fällt nichteinfach vom Himmel.<br />

Das ist erarbeitet.<br />

Sie finden viel Lob für das Ehrenamt.<br />

Eine Sache, die Sie in Zukunft intensiverbegleiten<br />

könnte?<br />

Ich schließe gar nichts aus. Ich war<br />

nie ein Fan großer Kongresse, sondern<br />

war lieber in den Talschaften<br />

bei den Menschen und ihrer Arbeit.<br />

Ob das nun Bauern, Handwerker<br />

oder Gastwirtewaren. Da dachte ich<br />

oft, dass es eigentlichgar nichtsoviel<br />

braucht,umzufrieden zu sein.<br />

Sie waren für umfangreiche Ressorts<br />

zuständig,waren bei zigVeranstaltungen<br />

präsent, auch an den Wochenenden<br />

–und das über Jahrzehnte. Wie<br />

hält man einen solchen Arbeitsaufwand<br />

aus?<br />

Mit Freude, Begeisterung und Verantwortung–undmit<br />

dem Rückhalt<br />

aus der Familie. Geschätzt habe ich<br />

auch immer den menschlichen Umgang<br />

in diesem Land. Ammeisten<br />

Energiekostetjauntergriffige Argumentation.<br />

Ich warauch nie einFan<br />

reiner Parteipolitik. Und die Bürger<br />

merken auch, wenn man in Wirklichkeit<br />

nicht mehr mag. Einmal<br />

musste ich mit dem Auto bei starkem<br />

Schneegestöber in eine Talschaft<br />

fahren und dachte: Ist das heute<br />

wirklich notwendig? Nach der Veranstaltung<br />

sagteeine Bäuerin zu mir:<br />

Na, Erich, heute bist duaber nicht<br />

gern zu uns gekommen, oder? Ich<br />

habe das natürlichabgestritten, aber<br />

sie hat sich nicht überzeugen lassen.<br />

Siehat es mir angesehen. Da hab ich<br />

mir geschworen, dass mir so<br />

etwas niemehrpassieren wird. <br />

s’Magazin 7


ERICH SCHWÄRZLER<br />

FORTSETZUNG<br />

Es wurde gesagt, dass Markus Wallner<br />

mit Ihrem Rückzug eine wichtige Verbindung<br />

zur Bevölkerung verliert. Sie<br />

sind tatsächlich sehr populär.Wie wird<br />

man so beliebt?<br />

Das kann ich nicht beantworten –<br />

Lacht. Das machen wohl die Jahre<br />

aus, und es hilft, wenn man die Menschen<br />

mag. Am meisten schätzen die<br />

Menschen es, wenn man auf Besuch<br />

kommt, wennesihnen nicht gut geht.<br />

Bei Sonnenschein tauchen viele auf.<br />

Wenn es nichtsogut läuft, bleibeneinige<br />

daheim. Genau dann muss man<br />

aber dort sein und Hilfe anbieten.<br />

Deshalb habe mich eben oft ins Auto<br />

gesetzt und bin losgefahren.<br />

Sie gelten als jemand, der auch in Krisenzeiten<br />

noch handlungsfähig ist.<br />

Kann man so etwas erlernen?<br />

Nun, im Grundebin ich ein schüchterner<br />

Bregenzerwälder. Ein Stück weit<br />

ist es wohl Erfahrung und Einschätzungsvermögen.<br />

Und irgendjemand<br />

muss den Weg vorgeben. Sonst bleibt<br />

man im „könnteund würde“stecken.<br />

Man muss Entscheidungen treffen,<br />

natürlich nicht als Einzelkämpfer,<br />

sondern im Team. Für Unfälle und<br />

Katastrophen gibt es auchkeinen Terminkalender.<br />

Wenn das Telefon, das<br />

ich immer bei mir habe, nachts um2<br />

Uhr klingelt, dann ist Einsatz.<br />

Auf politischer Ebene muss man auch<br />

immer wieder mit Anfeindungen leben.<br />

Gab es Kränkungen, die Sie enttäuscht<br />

haben?<br />

Eigentlichnicht.Klar gabesmal härtere<br />

Diskussionen mit wenig schüchternen<br />

Einwürfen. Manmacht ja auch<br />

selbst hin und wieder solche Fehler.<br />

Dann braucht es aber auch die Größe,<br />

sich zu entschuldigen. Was ich auch<br />

gemachthabe.<br />

Stimmt die Geschichte, dass Sie…<br />

Nein, keinesfalls! – Lacht.<br />

Ich versuche es anders: Mir wurde erzählt,<br />

dass Sie abends auch immer<br />

wieder eine Art private Sprechstunde<br />

STECK<br />

BRIEF<br />

Geboren 1953 in Lingenau, Ausbildung<br />

zum Lehramt für Landwirtschaftliche<br />

Fachausbildung,von<br />

1988 bis 1993 Nationalratsabgeordneter,von<br />

1993 bis <strong>2018</strong> Landesrat<br />

für Land- und Wasserwirtschaft,Forstwesen,<br />

Energie und Sicherheit.Verheiratet,vier<br />

Kinder.<br />

·········································································································································<br />

Der Bregenzerwald ist ein fast mythischer<br />

Ort. Was ist das Besondere an<br />

dieser Region?<br />

Der Bregenzerwälder ist etwas verschlossen,<br />

hat eine klare Meinung,<br />

man wird nicht gleich warm mit ihm,<br />

aber der Zusammenhalt ist etwas Bein<br />

Ihrer Stube abgehalten haben –bis<br />

Sie der sprichwörtliche Schlaf übermannt<br />

hat.Richtig?<br />

Wenn ich abends um 23 oder 24Uhr<br />

heimgekommen bin, habe ich immer<br />

noch einen kleinen Spaziergang<br />

unternommen. Erstens wusste ich<br />

dann immer genau, wer in der Nacht<br />

noch wo unterwegs ist –und zweitens<br />

habe ich es genossen, diese 20 Minuten<br />

für mich alleine zuhaben. Aber<br />

ja, es kam schon immer wieder<br />

abends Besuch. Dann haben wir die<br />

jeweilige Angelegenheit diskutiert.<br />

Manche hatten dann vielleicht mehr<br />

Zeit zum Diskutieren als ich… und<br />

da kam es schon vor, dass ich mich<br />

irgendwann ein wenig zurückgelehnt<br />

habe.<br />

Gerade in der Flüchtlingsfrage wurde<br />

der Begriff Solidarität oft diskutiert.<br />

Wasbedeutet Ihnen Solidarität?<br />

Die größte Anstrengung in meiner<br />

politischen Laufbahn war die Zeit der<br />

Flüchtlingskrise, als wir jede Woche<br />

zig Flüchtlinge unterbringen mussten.<br />

Damals habe ich immer gesagt:<br />

Weihnachten ist erst dann, wenn alle<br />

Flüchtlinge eine Unterkunft haben.<br />

Jeden Bürgermeister habeich damals<br />

angerufen und gefragt, wie viele<br />

Flüchtlinge schon in der Gemeinde<br />

sind. War die Antwort „keine“, dann<br />

habe ich gesagt: „überleg dir eine<br />

Unterkunft, ich ruf dich morgen wieder<br />

an.“ Das Miteinander ist damals<br />

gewachsen.<br />

Nimmt die Solidarität in der Bevölkerung<br />

derzeit ab?<br />

Die Ich-Mentalität nimmt da und<br />

dort sicher zu, andererseits haben die<br />

Menschen auch eine Sehnsucht nach<br />

dem Miteinander,nach Regionalität.<br />

Wasbedeutet Ihnen Vorarlberg?<br />

Vorarlbergist für mich Heimat. Man<br />

hat alles, was es fürs Leben braucht:<br />

Arbeit, Zusammenleben, eine wunderbare<br />

Natur. Noch stolzer bin ich<br />

natürlich auf den Bregenzerwald. Es<br />

ist wichtig, verwurzelt zu sein.<br />

8<br />

s’Magazin


ERICH SCHWÄRZLER<br />

Erich Schwärzler ist der Abschied vonder<br />

Politik nicht ganz leichtgefallen.<br />

·························································································<br />

sonderes im Bregenzerwald –selbst<br />

wenn man diskutiert, wer aus dem<br />

Vorder-, Mittel- und Hinterwald<br />

kommt. Und der Bregenzerwald hatte<br />

das Glück, in der Zeit des erstarkenden<br />

Tourismus nicht das eigene<br />

Ich abgegeben zu haben.<br />

Ein Krankheitsfall in der Familie kann<br />

die eigenen Werte ganz schön auf den<br />

Kopf stellen. Was ist Ihnen heute<br />

wichtiger denn je?<br />

Das Leben lässt sich ein Stück weit<br />

selbst gestalten. Es gibt aber vieles,<br />

das man nicht beeinflussen kann.<br />

Eine Krankheit in der Familie beispielsweise.<br />

Die eigenen Pläne werden<br />

einfach umgeworfen, und man<br />

muss sich entscheiden, was nun<br />

wirklich zählt. Ich habe eine Woche<br />

dafür gebraucht, dann war klar: Meine<br />

Familie hat viel Zeit für mich aufgebracht.<br />

Jetzt muss ich der Familie<br />

diese Zeit zurückgeben. Ich hätte<br />

meinen Job auch weitermachen können,<br />

aber der eigene Körper setzt<br />

einem dann Grenzen, wenn die<br />

Energiequelle eingebrochen ist. Diese<br />

Zeichen sollte man früh genug erkennen.<br />

Fotos: Mathis Fotografie<br />

<br />

Sie Katholik!<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Jetzt haben wir sie also,die ersten Großtaten der<br />

neuen Bundesregierung. In der Pressekonferenz vor<br />

dem Ministerrat konnten wir sie aus dem Mund des<br />

Kanzlers, Vizekanzlersund der Ministerin für Digitalisierung<br />

und Wirtschaftsstandort Margarete<br />

Schramböck, vernehmen: Kopftuchverbot in Kindergärten<br />

und Volksschulen und die Bitte an die Chinesen,<br />

neben der Stärkung mittelständischer Betriebe<br />

dem Zoo in Schönbrunn ein Pandabär-Männchen<br />

zur Verfügung zu stellen, damit es wieder PandabärenMade<br />

in Austria gibt.Inwelchem Film bin ich?<br />

Vizekanzler H.-C. Strache meint allen Ernstes, mit<br />

dem Kopftuchverbot an Kleinkindern ein Wahlversprechen<br />

einzulösen. Unter dem Vorwand der Chancengleichheit<br />

in Kindergärten und Volksschulen (als<br />

ob es die jemals gegeben hätte) missbrauchen Kanzler<br />

und Vizekanzler die Kleinsten unserer Gesellschaft<br />

für politische Zwecke. Das ist himmelschreiend.<br />

Parallelgesellschaften wollen sie vermeiden,<br />

sagen die Herren, ohne zu wissen, dass sie<br />

längst in solchen leben, und ohne zu ahnen, dass<br />

durch solche Vorstöße Parallelgesellschaften erst<br />

recht befördert werden. Die fatale Konnotation von<br />

ethnischer Zugehörigkeit und Religion hatten wir<br />

schon einmal, als Millionen Deutschen und Österreichern<br />

beigebracht wurde, dass sie in erster Linie<br />

Juden seien. Sie haben es lange nicht begriffen, warendeutsche<br />

und österreichische Patrioten und erst<br />

in zweiter Linie Juden. Und heute? Aus Türken werden<br />

jetzt stillschweigend Muslime. Früher hießen<br />

die mal Gastarbeiter,haben hier die Drecksarbeit<br />

gemacht,und die Söhne und Töchter der ersten und<br />

zweiten Generation haben sich hervorragend in<br />

unsereGesellschaft integriert,sind Österreicher geworden,<br />

blendende Mittelständler vonhoher Integrität.Integrationsverweigerer<br />

gab es immer.Die<br />

wirdesjetzt,dadie Regierung solch intolerante Signale<br />

setzt,noch vermehrt geben. Verständliche Protesthaltung.<br />

Oder wollen Sie, dass man Sie ab jetzt<br />

den Katholiken, die Katholikin so und so nennt? Ich<br />

will das nicht.<br />

s’Magazin 9


GESUNDES HAAR<br />

Alex und Tanja Hiebeler<br />

nehmen sich die Zeit für<br />

individuelle Beratung.<br />

Die Gesundheit der Haare<br />

wurde zur Leidenschaft<br />

der erfahrenen<br />

Frisörinnen.<br />

Wann haben Sie sich das<br />

letzte Mal etwas gegönnt?<br />

Wahrscheinlich<br />

ist das schon viel zu lange<br />

her. Dabei ist es so<br />

wichtig, sich einmaleine Auszeit<br />

vom Alltag zu nehmen – beispielsweise<br />

bei einem Frisörbesuch.<br />

ImSalon Heaven in Hörbranz<br />

wird Abschalten von<br />

Stress und Trubel großgeschrieben<br />

und der Fokus auf<br />

die kleinen, wertvollen Dinge<br />

im Leben gelegt. „Wir sehen<br />

unsere Kunden inerster Linie<br />

als Menschen, denen wir etwas<br />

Gutes tun wollen“, beschreibt<br />

Tanja Hiebeler ihren<br />

Antrieb ein besonderes Ambiente zu<br />

schaffen. Egal ob in dergemütlichen Warteecke<br />

mit Sofa und Lektüre oder am Frisörstuhl<br />

–Gemütlichkeit soll dominieren.<br />

Darum wird auch ausschließlich auf Termin<br />

gearbeitet. „Bei uns muss man<br />

manchmal länger warten, aber dafür nehmen<br />

wir unssehr vielZeit für jedenEinzelnen“,<br />

erklärt die Frisörin weiter. Die individuelle<br />

Beratung ist den Schwestern aus<br />

Hörbranz ganz wichtig. „Wir hören zu<br />

und finden dann gemeinsam heraus, welche<br />

Bedürfnisse der Kunde hat.“<br />

Der schönste Haarschnitt nutzt jedoch<br />

wenig,wenndas Haar geschädigt und brüchig<br />

ist. Daher kommt es auch vor,<br />

dass der Kundenwunsch vielleicht<br />

nicht der Beschaffenheit des jeweiligen<br />

Haares entspricht. Nun zählt<br />

Bereits seit zehn Jahren<br />

setzen sie auf die<br />

Haarpflege-Produkte der<br />

MarkeLess is More, die<br />

biologisch, nachhaltig und<br />

in Österreich produziert<br />

werden.<br />

10<br />

s’Magazin


GESUNDES HAAR<br />

Natürlich schön sein<br />

Wer wünscht sich nicht gesundes, glänzendes Haar, das einfach<br />

zu stylen ist und toll aussieht? Tanja und Alex Hiebeler haben<br />

vor rund zehn Jahren im Selbsttest entdeckt, wie wichtig die<br />

richtige Pflege ist. In ihrem Salon Heaven in Hörbranz steht<br />

darum die Gesundheit des Haares im Vordergrund.<br />

der Rat der Profis: „Wir nehmen den<br />

Menschen die Entscheidung ab und achten<br />

auf ein individuell abgestimmtes Ergebnis<br />

in SachenFarbe und Schnitt.“<br />

Einmal entgiften, bitte!<br />

Stress, falsche Ernährung und hormonelleSchwankungenkönnen<br />

auchunseren<br />

Haaren zusetzen. Ausfall oder instabile<br />

Wurzelnsind möglicheFolgen. Unzählige<br />

Pflegeprodukte versprechen ein tolles Ergebnis,<br />

doch vielfach werden die Haarwur-<br />

zelnnur mit Chemie und Silikonenüberlagert.<br />

Wer damit Schluss machenwill, sollte<br />

eine Detox-Kur starten. Im Heaven<br />

wird schon seit zehn Jahren auf die Produkte<br />

von Less isMore gesetzt. Mit innovativenRezepturen<br />

und ausschließlich natürlichen<br />

Inhaltsstoffen wird die Silikonschicht<br />

aus dem Haar herausgewaschen<br />

und die eigene Regeneration gefördert.<br />

„Wir begleiten unsere Kunden zutypgerechtem<br />

und gesundemHaar!“<br />

Sandra Nemetschke<br />

Beauty-Auszeit:Hier kann<br />

man sich verwöhnen lassen.<br />

Fotos: lisamathis.at<br />

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s’Magazin 11


GESELLSCHAFT<br />

Die nächste<br />

Claudia Arthur-Flatz<br />

UNO-Diplomatin<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

„Das Leben ist leichter mit einer gewissen Gelassenheit“,erklärt<br />

meine Interviewpartnerin Claudia<br />

Arthur-Flatz.Diese Einstellung braucht sie auch für<br />

ihreanspruchsvolle Aufgabe als Senior External Relations<br />

Officer bei der UNO und damit als Bindeglied<br />

zwischen multilateralen Botschaftern und den<br />

Vereinten Nationen. Bereiche wie Terrorismusbekämpfung,Drogenschmuggel,<br />

Kriminalität inklusive<br />

Menschenhandel sind Claudias „dailybusiness“.<br />

Aufgewachsen ist die heute 48-Jährige in Lochau.<br />

Nach der MaturaamGallusstift entschied sie sich<br />

für das exotische Studium der Ethnologie und Skandinavistik<br />

und wollte eigentlich Arktis-Forscherin<br />

werden. Aber ein Job im Europäischen Parlament<br />

lenkte die sechssprachige Frau in eine ganz andere<br />

Richtung: Zuerst ins Außenministerium, dann zur<br />

UNO in New York in die Abteilung für Abrüstung :<br />

„Seither kann ich jede konventionelle Waffeerkennen<br />

und in ihreBestandteile zerlegen“. Eine Zwischenstation<br />

in der Pharmaindustrie brachte die<br />

Mutter vonzwei Söhnen für einige Jahrenach Basel.<br />

Seit 2006 unterstützt Claudia wieder vonWien aus<br />

operativ das Mandat der UNO „making the world<br />

safer from drugs, crime and terrorism“mit Missionen.<br />

So oft wie möglich<br />

ist Claudia im<br />

<strong>Ländle</strong>, dabei zählt<br />

Skifahren am Arlberg<br />

zu den Highlights.<br />

Die Vorarlberger Kommunikationsberaterin<br />

Carola<br />

Purtscher (PR-Agentur<br />

Purtscher Relations) lebt<br />

seit über 30 Jahren in Wien.<br />

Als Netzwerkerin lädt sie<br />

regelmäßig zu ihrer exklusiven<br />

„Tafelrunde“.<br />

twitter.com/<br />

CarolaPurtscher<br />

Ihr Selfie: Claudia<br />

Arthur-Flatz auf dem Weg<br />

zu einem Ball in der<br />

ungarischen Botschaft.<br />

Lyrisch-verstörende Texte, eine<br />

unverwechselbare Stimme und ein<br />

androgynes Auftreten –die junge Sängerin<br />

findet nicht nur im Web immer mehr<br />

Anhänger. Mit kargen, aber mitreißenden<br />

Solo-Auftritten und eigenwilligen<br />

Musikvideos auf YouTube hat sich Mona<br />

Ida schon vor ihrer ersten<br />

CD-Veröffentlichung als spannendste<br />

heimische Vertreterin einer neuen<br />

Musiker-Generation etabliert.<br />

Mona Ida hat das gewisse<br />

Etwas. Man<br />

merkt es auf der<br />

Bühne, sieht es bei<br />

ihren YouTube-Videos<br />

(„Mirrors“, „I hon dano nochgschot“<br />

und „Poltergeist Pussygrabbing“)<br />

und spürt es auch imGespräch<br />

mit der Senkrechtstarterin, die vor gerade<br />

einem Jahr erstmals (!) auf der<br />

Bühne stand und mittlerweile Tausende<br />

Follower auf sozialen und Video-<br />

Plattformen hat. Von ungefähr<br />

kommt ihre künstlerische Ader nicht:<br />

Vater Christian stellt als Mitglied der<br />

Künstlervereinigung u.a. im Palais<br />

Thurnund Taxis aus; Mutter Irmiwar<br />

Mitglied des B-52-Ripp-offs Fräulein<br />

Jäger und ihr Sopran ist auf mehreren<br />

CDs zu hören. Kein Wunder also, dass<br />

Mona Ida bereits mit 13 Jahren erste<br />

Songtexte verfasste. „In dem Alter<br />

handeln viele Lieder natürlich von Liebe.<br />

Aber ich schrieb auch schon früh<br />

reine Nonsens-Texte, einfach weil die<br />

Worte gut klangen –mein Beitrag zum<br />

Dadaismus, sozusagen“, so die Studentin,<br />

die mit Normen, Schubladen<br />

und vorgefertigten Meinungen überhaupt<br />

wenig anzufangen weiß. „Wenn<br />

ich etwas hasse, dann ist es die Frage<br />

nach dem Genre meiner Musik. Ich<br />

mache mein eigenes Ding: Musik, die<br />

mir Spaß machtund sicheinen Pfiffer-<br />

12<br />

s’Magazin


ORIGINAL<br />

Generation<br />

ling um Trends oder Charts schert“,<br />

erklärtsie selbstbewusst.<br />

Alles außerrechts<br />

Dass Mona Ida nach nur wenigen<br />

Konzerten –darunter auch beim renommierten<br />

poolbar-Festival –derart<br />

bekannt wurde, liegt neben der<br />

unverwechselbaren Stimme auch an<br />

ihrem Aussehen. Mit 1,80 Meter,<br />

strahlend blauen Augen und punkto<br />

Länge und Farbe stets variierender<br />

Haarpracht unterscheidet sich die 21-<br />

jährige auch optisch vom Gros der<br />

heimischen Liedermacher. Und als<br />

genau das, allerdings in moderner<br />

Version, sieht sich die bei Konzerten<br />

alleineund ohnetechnische Hilfsmittel<br />

auftretende Sängerin. Berührungsängste<br />

kennt sie nicht: „Mein<br />

Freund Nunu,auf dessenCDich mitsingen<br />

werde, ist Rapper. Und im<br />

Kollektiv Sandgasse, einer Künstler-<br />

Plattform, der ich angehöre, werden<br />

unterschiedlichste Produkte, auch<br />

auf dem Gebiet der elektronischen<br />

Musik, kreiert“, so Mona Ida, die<br />

Pattie Smith und Element of Crime<br />

als Inspiration bezeichnet, von manchen<br />

mit Björk verglichen wird und<br />

auch punkto eigener Tonträger spezielleAnsichten<br />

hat.„EineCDist geplant;aber<br />

ich möchtenicht gleich alle<br />

Songs verbraten – die erste CD<br />

wird mit 5oder 6Titeln auskommen<br />

müssen“, meint die weibliche Speerspitze<br />

einer neuen Musikergeneration.<br />

Eine, der Inhalte(„alles ist möglich<br />

– außer rechts!“) wichtig sind,<br />

die –auch punktoEngagements –via<br />

Web längst neue Wege beschritten<br />

hat und bei der Zusammenhalt die<br />

Norm ist. Wie individuell Mona Ida<br />

dennoch oder deshalb klingt, kann<br />

man am 9. Mai in der Bregenzer<br />

Wunderbar live erleben. Wir sind gespannt...<br />

Raimund Jäger<br />

Foto: lisamathis.at<br />

s’Magazin 13


Gastgewerbliche Berufsschule, Lehrlingswettbewerb 1979<br />

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Am 23. <strong>April</strong> 1979 besuchte<br />

der ehemalige Landesrat<br />

Siegfried Gasser die Lehrlinge<br />

der Gastgewerblichen Berufsschule<br />

in Lochau. Anlass war<br />

ein Wettbewerb der Gastronomielehrlinge<br />

–den Siegern<br />

überreichte Landesrat Gasser<br />

eine Medaille sowie ein Diplom.<br />

Die einstige Landesberufsschule<br />

für das Gastgewerbe<br />

ist heute besser bekannt<br />

als Weiterbildungszentrum<br />

Schloss Hofen – oder auch<br />

Neu-Hofen. Neben der Gastronomie-<br />

und Hotelfachschule<br />

bietet das „Zentrum für<br />

Wissenschaft, Aus- und Weiterbildung“<br />

in Kooperation<br />

mit der FH Vorarlberg ein<br />

breites Angebot an Studiengängen.<br />

Untergebracht ist die<br />

Bildungseinrichtung in einem<br />

schlossartigen Renaissanceanwesen<br />

aus dem 16. Jh. Das<br />

Areal blickt aber noch auf<br />

eine viel ältereGeschichte zurück:<br />

Bereits im Jahr 1218<br />

diente der hier errichtete<br />

Turm zu Hofen als Sitz gräflich-montfortischer<br />

Ministerialen<br />

und zugleich als Burg-<br />

14<br />

s’Magazin


MUNDART<br />

<br />

mannensitz der über Hofen<br />

liegenden BurgLochau.<br />

Haben Sie auch historische Fotoschätze<br />

zu Hause, dann schicken<br />

Sie sie uns per E-Mail an vorarlberg@kronenzeitung.at.<br />

Die besten<br />

Bilder werden veröffentlicht.<br />

Foto: Vorarlberger Landesbibliothek /Helmut Klapper<br />

<br />

nägala<br />

Zeitwort<br />

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„I muaß wieder i<br />

d’Kälte usse -<br />

mi nägalat’s!“<br />

Das Nägala ist ein Gefühl, das jeder kennt,der einmal<br />

aus bitterer Winterskälte zu schnell in die Wärme seines<br />

Hauses zurückgekehrt ist –jenes nämlich, als ob einem<br />

tausend kleine Nägel oder Nadeln durch Fingerkuppen<br />

und Zehen gebohrt werden. Über die medizinischen<br />

Gründe dieser Empfindung wollen wir uns hier nicht<br />

weiter auslassen,uns interessiert vielmehr der sprachliche<br />

Ursprung des Nägala, für den es drei<br />

Theorien gibt:Erstens der schon erwähnte<br />

Nagel,der das durchbohrende<br />

Gefühl bildhaft im Kopf entstehen<br />

lässt;interessanter und<br />

mindestens so plausibel aber<br />

scheint eine zweite Erklärung,die<br />

auf das alte alemannische Wort<br />

Hornigel zurückgeht.Gemeint waren<br />

damit früher rasch aufziehende Unwetter<br />

mit Wind, Schnee,Regen und Graupelschauern.Diese<br />

traten –sofern man der Mundart traut –<br />

vermehrt ab dem Monate Februar auf,welcher früher<br />

Hornung hieß und vondem besagte Hornigel ihren Namen<br />

bezogen. Vondiesen abgeleitet wiederum ist das<br />

Verb horniglen,das in seiner Bedeutung exakt dem Voradelberger<br />

nägala entspricht,sodass Letzteres eine<br />

sprachliche Verkürzung darstellen könnte. Eine dritte<br />

und volkstümlichereErklärung schließlich vergleicht den<br />

Schmerz des körperlichen Auftauens mit dem mittelalterlichen<br />

Ziehen vonFinger-und Zehennägeln zum<br />

Zweck der Strafe, Läuterung und Buße. Der Leser mag<br />

selbst entscheiden, welche Erklärung er beim nächsten<br />

Nägala heranzieht –der Schmerz bleibt stets der gleiche.<br />

s’Magazin 15


Hansi Hinterseer<br />

live mit dem<br />

Tiroler Echo<br />

in Dornbirn<br />

„Hansi Hinterseer“ ist mit dem<br />

Tiroler Echo am Montag,dem 16.<br />

<strong>April</strong>, um 19.30 Uhr in der Messehalle<br />

13 in Dornbirn live zuerleben.<br />

Ende der 80er-Jahre verabschiedete<br />

sich der Ski-Champion<br />

aus dem Profisport und tauschte<br />

die Brettln auf der Piste gegen die<br />

Bühnenbretter ein. Statt Stockerl-Plätze<br />

sammelte der Weltklassesportler<br />

seitdem Edelmetall-Awards<br />

und Auszeichnungen<br />

in seiner neuen<br />

beruflichen<br />

Heimat, der<br />

Musik. Infos<br />

und Tickets:<br />

www.showfactory.at<br />

EVENTS<br />

Selig auf Kashmir-Karma-Tour<br />

im Conrad Sohm in Dornbirn<br />

Selig melden sich mit einem neuen Album (Kashmir<br />

Karma) und einer Tournee zurück und werden am Donnerstag,<br />

dem 19. <strong>April</strong>, um 20 Uhr im Conrad Sohm in<br />

Dornbirn zu hören sein. Tickets sichern auf www.conradsohm.com,<br />

Musikladen Kartenbüros,www.v-ticket.at<br />

Foto: Chris Singer<br />

Mountain Film Festival<br />

Das „Banff Mountain Film and<br />

Book Festival“ macht mit brandneuem<br />

Programm –bestehend aus<br />

acht Filmen mit einer Gesamtlänge<br />

vonca. 120 Minuten –amDonnerstag,<br />

dem 19. <strong>April</strong> (20 Uhr), in der<br />

K1 Kletterhalle in Dornbirn Halt.<br />

Foto: Conrad Sohm<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

•<br />

Klassik in Vaduz<br />

mit Bouchkov und Soltani<br />

Marc Bouchkov<br />

(Violine) und Kian<br />

Soltani (Violoncello)<br />

sind am<br />

Dienstag, dem 17.<br />

<strong>April</strong>, um 20 Uhr<br />

mit dem Sinfonie-<br />

Neben spektakulärer Ski-Action<br />

und einer kräftezehrenden Bike-Expedition<br />

in den hohen Norden dürfen<br />

natürlich auch humorvolle,<br />

emotionale und nachdenkliche<br />

Momente nicht fehlen. Infos und<br />

Tickets auf: www.banff-tour.de<br />

orchester Liechtenstein<br />

unter der<br />

Leitung vonStefan<br />

Sanderling im Vaduzer<br />

Saal zu erleben.<br />

Aufgeführt werden im Rahmen der „Vaduzer Weltklassik<br />

Konzerte“das Violinkonzert in d-Moll vonJean Sibelius<br />

und das Brahms Doppelkonzert für Violine, Violoncello<br />

und Orchester. Tickets: www.tak.li<br />

Foto: TaK Foto: ChrisEyreWalker<br />

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Impressum<br />

Medieninhaber: KRONE-Verlag GmbH &Co. KG .Herausgeber und Chefredakteur: Dr.Christoph Dichand<br />

Verleger: Mediaprint Zeitungs- und Zeitschriftenverlag GmbH &CoKG, Alle: 1190 Wien, Muthgasse 2<br />

Redaktionsleitung: EmanuelWalser, Redaktion: Harald Küng, Sandra Nemetschke, Angelika Drnek, Sekretariat: Nicole Kinzel, Quellenstr.16, 6900 Bregenz, Tel. 057060-59300<br />

vorarlberg@kronenzeitung.at, emanuel.walser@kronenzeitung.at, harald.kueng@kronenzeitung.at, sandra.nemetschke@kronenzeitung.at, angelika.drnek@kronenzeitung.at<br />

Herstellung:Druckzentrum Salzburg Betriebsges. m. b. H. ,5020 Salzburg; Offenlegung gem. §25 MedienG online unter www.krone.at/krone-offenlegung<br />

16<br />

s’Magazin


KULINARIK<br />

Mini-Focacce<br />

Zubereitung:<br />

1 Die trockenenTeigzutatenmiteinander<br />

vermengen.Wasser zugeben und zu einem<br />

glatten Hefeteig verkneten.Aneinem warmen<br />

Ort zugedeckt etwa30Minuten gehen lassen.<br />

2 Backofen auf 250°C vorheizen, Muffinblech<br />

sehr großzügig mit Olivenöl auspinseln.<br />

3 Für die Marinade Olivenöl mitden Kräutern<br />

verrühren, nach Geschmack noch Knoblauch<br />

oder Knoblauchöl zugeben.<br />

4 Teig nochmals kräftigdurchkneten, in 12<br />

gleich große Kugeln portionieren. Ins Muffinblech<br />

geben und großzügig mit der Marinade<br />

bestreichen.<br />

5 Bei 250°C etwa 10 bis 12 Minuten backen,<br />

dann Ofen ausschalten und die Muffins bei<br />

leicht geöffneter Ofentür etwa 5Minuten<br />

nachbacken lassen. Dann ausdem Ofen nehmen<br />

und aus den Mulden lösen, wenn die Muffins<br />

ausgekühlt sind. Optional heiß nochmals<br />

mit Öl bestreichen.<br />

Optional: Sollen die Focacce gefüllt werden,<br />

die Füllungindie Kugeln einarbeiten und mit<br />

dem Rest wie gehabt verfahren.<br />

Zutaten (für 12 Focacce):<br />

Für denTeig:<br />

400 gWeizenmehl,Typ550<br />

1PackungTrockenhefe<br />

ca. 250 ml lauwarmesWasser<br />

1TlZucker<br />

1TlSalz<br />

½TlKnoblauchpulver<br />

Zum Bestreichen:<br />

50 ml Olivenöl<br />

1ElRosmarin, getrocknet<br />

1ElOregano, getrocknet<br />

1ElThymian,getrocknet<br />

etwas Knoblauchöl<br />

extraOlivenölzum Fetten<br />

Fotos: DanielaLais Daniela Lais,MathisFotografie<br />

<br />

<br />

Diese kleinen Focacciabrötchen eignen sich optimal als<br />

Snack für zwischendurch, vor allem, wenn sie mit einer<br />

feinen Füllung überraschen. In meiner Version kommen<br />

sie mit einer Füllung aus selbst gemachtem veganem<br />

Cashew-Mozzarella auf den Tisch. Aber auch mit<br />

einer würzigen Olivenpaste oder klassischem Pesto lassen sich die<br />

Küchlein verfeinern. Ganz ungefüllt passen sie als Beilage zuKartoffelgulasch,<br />

Eintopf oder zu einem Tomatensalat. Die Möglichkeiten<br />

sind endlos. Warmschmecken sie am allerbesten!<br />

www.facebook.com/laisdaniela<br />

<br />

Ein kleines Focacciabrötchen als<br />

selbst gemachter Snack für<br />

zwischendurch oder als Beilage zu einem<br />

herzhaften Eintopf!<br />

Noch mehr<br />

Rezepte findet<br />

man in Danielas<br />

Kochbüchern<br />

„Einfach Vegan<br />

Backen“und<br />

„Vegane<br />

Lunchbox“.<br />

s’Magazin 17


WAS WURDE EIGENTLICH AUS ...<br />

...MichaelPedratscher?<br />

Der 49-jährige Bregenzer absolvierteimLaufe seiner Karriere<br />

schon so manche Station. Er sah Veränderung immer als Chance und<br />

lebte sogar seine Motorrad-Leidenschaft beruflich bei Harley<br />

Davidson aus. Mittlerweile hat er seine Motorradkluft gegen feinen<br />

Zwirn getauscht und begleitet Unternehmen strategisch.<br />

riereschritt zog esihn in die Schweiz<br />

zu Skidata. Er übernahm dort nach<br />

kurzer Zeit die Geschäftsleitung.<br />

Von nun anpflasterten zahlreiche<br />

namhafte FirmenimIn- undAusland<br />

seinen Weg. Auch von einem Schicksalsschlag<br />

blieb er nicht verschont,<br />

als ein damaliger Geschäftspartner<br />

und Freund plötzlich verstarb. „Ich<br />

ließ mich davon aber nicht unterkriegen<br />

undorientierte mich neu“,soPedratscher,<br />

der immer offen für Herausforderungen<br />

war. Der leidenschaftliche<br />

Motorradfahrer war auch<br />

der richtige Mann für den Harley-<br />

Davidson-Konzern. Sein damaliger<br />

Traumberuf war ein Meilenstein seiner<br />

Karriere. „Dieser Job war mein<br />

Leben. Ich bin beruflich auf der ganzen<br />

Welt Motorrad gefahren. Davon<br />

können viele nur träumen“,<br />

schwärmt er noch heute. Das unstete<br />

Leben aus dem Koffer wurde ihm<br />

aber irgendwann zu viel.<br />

Heute scheint er bei der Bridge<br />

Management Group AG angekommen<br />

zu sein. Seine Erfahrung inSachen<br />

Vertrieb und Markenmanagementnutztihm<br />

auchbei seiner neuen<br />

Aufgabe an der FH Vorarlberg: „Ich<br />

hätte nie gedacht, dass ich einmal<br />

freier Lehrbeauftragter und Vortragender<br />

sein würde, aber es macht mir<br />

sehr viel Spaß!“ Seine Energie tankt<br />

er beim Sport,mit Freunden oder mit<br />

seiner 11-jährigen Tochter: „Sie ist<br />

mein großerStolz!“<br />

Sandra Nemetschke<br />

2007: Bei Harley Davidson machte der<br />

Bregenzer sein Hobbyzum Beruf.Er<br />

jettete durch die Welt,hatte sein<br />

eigenes Dienstmotorrad und stand mit<br />

Willie G. Davidson auf Du und Du.<br />

Wenn ich etwas anfange,<br />

dann bringe<br />

ich es auch zu Ende“,<br />

beschreibtMichael<br />

Pedratscher<br />

seinen Grundsatz. Diese Disziplin<br />

machtesich schon im Bundesheer bemerkbar,<br />

wo er im UN-Einsatz auf<br />

Zypern mit den „Peacekeepern“<br />

unterwegs war. Vom Einsatz zurück,<br />

startete er Anfang20beim Unternehmen<br />

„IBM“ durch. Imnächsten Kar-<br />

<strong>2018</strong>: Heute ist Michael Pedratscher<br />

in der Unternehmensentwicklung<br />

tätig und gibt sein Wissen<br />

an FH-Studentenweiter.<br />

Fotos: Michael Pedratscher<br />

18<br />

s’Magazin


YEAH!<br />

Das neue Kreuzwort-Rätsel-Spezial ist da.<br />

um nur<br />

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