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Timotheus Magazin #15 - Heiligung

Inhalt Editorial Oh, mein unheiliges Herz! (Waldemar Dirksen) – Schon Salomo wusste, dass wir unser Herz behüten sollen. Wie heilig will ich sein? (Matthias Lohmann) – Wie steht es um unsere Motivation zur Heiligung? Christus meine Heiligung (Thomas Reiner) – Kollbrügges größte Entdeckung. Heiligung gleich Heiligung (Jörg Wehrenberg) – Was ist das Wesen echter Heiligung? Warum ist Heiligung so wichtig? (Jörn Krebs) – Ist Heiligung für Christen optional? Lektion in Heiligkeit (Andreas Münch) – Heiligung aus der Sicht des Alten Testaments. Wahre Reformation … beginnt mit dem Wort! (Jochen Klautke) – Der dritte Teil zur Serie über Josia. John Owen und die Heiligung (Jonas Erne) – Heiligung aus kirchengeschichtlicher Perspektive. Buchvorstellungen

Inhalt
Editorial
Oh, mein unheiliges Herz! (Waldemar Dirksen) – Schon Salomo wusste, dass wir unser Herz behüten sollen.
Wie heilig will ich sein? (Matthias Lohmann) – Wie steht es um unsere Motivation zur Heiligung?
Christus meine Heiligung (Thomas Reiner) – Kollbrügges größte Entdeckung.
Heiligung gleich Heiligung (Jörg Wehrenberg) – Was ist das Wesen echter Heiligung?
Warum ist Heiligung so wichtig? (Jörn Krebs) – Ist Heiligung für Christen optional?
Lektion in Heiligkeit (Andreas Münch) – Heiligung aus der Sicht des Alten Testaments.
Wahre Reformation … beginnt mit dem Wort! (Jochen Klautke) – Der dritte Teil zur Serie über Josia.
John Owen und die Heiligung (Jonas Erne) – Heiligung aus kirchengeschichtlicher Perspektive.
Buchvorstellungen

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Es ist die Verantwortung eines<br />

Nachfolgers, in der Liebe Jesu zu bleiben!<br />

Der Urheber des Heils ruft<br />

Aber es ist überaus deutlich, wie Jesus den Anspruch<br />

nach radikalem Gehorsam nicht als bloße moralische<br />

Weisung weitergibt, mit der Erwartung, dass seine Hörer<br />

dies aus sich heraus könnten. Im Gegensatz dazu<br />

weist er seine Jünger auf sich und sein Werk als den<br />

Anfang und Ausgangspunkt hin, um ihm im Gehorsam<br />

zu folgen! (vgl. Johannes 15, 10b). Es heißt später:<br />

„[Er] lernte, obwohl er Sohn war, an dem, was er litt,<br />

den Gehorsam; und vollendet ist er allen, die ihm gehorchen,<br />

der Urheber ewigen Heils geworden“ (Hebräer<br />

5, 8-9). Mit anderen Worten: Der Sieg seines Gehorsams<br />

am Kreuz wird zur Quelle unseres Gehorsams in<br />

unserem Leben, und unser Gehorsam wird zum Mittel,<br />

in seiner Liebe zu bleiben (vgl. Johannes 15, 9-10).<br />

Ein spannungsreicher Kreis schließt sich. Und wir tun<br />

gut daran, ihn nicht zugunsten unserer Bequemlichkeit<br />

aufzulösen, indem wir die Notwendigkeit der <strong>Heiligung</strong><br />

locker nehmen!In dem Aspekt des Gehorsams als Mittel,<br />

in der Liebe Gottes zu bleiben, liegt der Ruf zur aktiven<br />

<strong>Heiligung</strong>! Und der Ruf dazu ergeht durch niemand geringeren,<br />

als den ewigen und gehorsamen Sohn, der das<br />

perfekt abbildende und absolut gültige Wort des Vaters<br />

ist (vgl. Johannes 1, 1-3; Offenbarung 19, 11-15). Er hat<br />

das Erlösungswerk vollbracht! (vgl. Johannes 19, 30).<br />

Der Ruf nach der Forderung aktiver <strong>Heiligung</strong> ist<br />

eindeutig zu unterscheiden von einer Rückkehr zur<br />

Werksgerechtigkeit (Matthäus 22, 4, 9, 12; Johannes 15,<br />

3) und ist in keiner Weise eine Verwerfung einer hohen<br />

Sicht göttlicher Erwählung (Matthäus 22, 14; Johannes<br />

15, 16), auch wenn menschlicherseits eine Spannung<br />

bleibt. 6 Es ist die Verantwortung eines Nachfolgers, in<br />

der Liebe Jesu zu bleiben, und er verwirklicht dies durch<br />

Gehorsam, einem Ausdruck aktiver <strong>Heiligung</strong>.<br />

In der Lebenswirklichkeit<br />

Für die eigene Lebenswirklichkeit ist zu bedenken:<br />

• Ist bei mir wirklich alles Jüngerschaft oder Nachfolge,<br />

was ich so nenne? Bin ich wirklich bereit, den<br />

Preis zu zahlen, den nicht ich, sondern den Jesus<br />

nennt? Oder bin ich nur mein „eigener“ Jünger und<br />

folge letztlich nur mir selbst und meiner Nase?<br />

Dem vermeintlich Sicherem und im Glauben Bequemem<br />

sei daher gesagt: Wie nahe kannst du im<br />

Glauben bzw. in der Nachfolge „erscheinen“, aber es<br />

nicht sein? Der Unterschied ist letztlich gravierend<br />

(vgl. Offenbarung 21, 8, 27).<br />

• Was nicht mit einem Ruf aktiver <strong>Heiligung</strong> gemeint<br />

ist, ist Menschen zu verunsichern, die sich bereits intensiv<br />

danach sehnen, dass ihr Wesen und Leben von<br />

Gott verändert wird und sie in Ähnlichkeit zu Jesus<br />

wachsen. Ihr Streben danach wird von Gott reichlich<br />

belohnt (2. Petrus 1, 5-11). In aller scheinbaren<br />

Schwachheit hat Gott seinen Weg und der Schwache<br />

ist bereits in Christus wohlgefällig! (Sprüche 24,<br />

16; Psalm 51, 19; Zefanja 3, 16-17; Offenbarung 7,<br />

13-17). Das Evangelium der Gnade ist der Weg des<br />

Lebens, auf dem wir gehen und Lebensveränderung<br />

finden. 7 Der Herr weiß, dich zu seiner Ehre makellos<br />

zu bewahren und in großer Freude gottgefällig<br />

vorzubereiten! (vgl. Judas 24-25).<br />

6 Denn sonst hätte Paulus auch nicht sagen können, was in Hinsicht<br />

beider möglicher Einwände gilt: „Daher, meine Geliebten ...<br />

bewirkt euer Heil mit Furcht und Zittern! Denn Gott ist es, der<br />

in euch wirkt, sowohl das Wollen als auch das Wirken zu seinem<br />

Wohlgefallen“ (Philipper 2, 12-13). Es geht nicht um das Erlangen<br />

von Perfektion oder darum, sich das Heil aus sich zu verdienen.<br />

Sondern es geht darum, lebenspraktisch in ein Erbe einzutreten<br />

und dieses einzulösen, was durch göttliche Gnade bereitet wird.<br />

Offenbar kann das äußerst intensiv sein.<br />

Echter Glaube erweist sich gerade darin, dass er bis ans Ende<br />

anhält (vgl. Hebräer 3, 14; 2 Johannes 9; Matthäus 10, 22; 24,<br />

12-13) und unechter Glaube darin, dass er dies nicht tut (vgl.<br />

Markus 4, 16-19; 1 Johannes 2, 19; 3,9). (vgl. Carson, Farewell<br />

Discourse, 97-99.) Aber damit ist nicht gesagt, dass es unter echten<br />

Gotteskindern keine Zeiten von Glaubensschwäche, Verirrungen<br />

oder Rückfällen gäbe (vgl. Johannes 16, 30-33; Jakobus 5, 19-20).<br />

Doch die wiederholte Rückkehr zu gehorsamem Glauben als Ausdruck<br />

aktiver <strong>Heiligung</strong> ist auch auf dieser Wegstrecke des Lebens<br />

unerlässlich. Hierbei geht es aber nicht um die Praxis ständiger<br />

„Fehlersuche“ bei sich und anderen und die unaufhörliche Angst<br />

vor Fehlern oder Gottes Strafe (vgl. 1. Johannes 3, 20; 4, 16-19;<br />

Matthäus 25, 24-26). Bei Fragen zu den Themen 'Christ bleiben',<br />

göttliche Bewahrung des Heils der Gläubigen und persönliche<br />

Heilsgewissheit siehe: Grudem, Biblische Dogmatik, 873-899.<br />

Jörn Krebs (*1983) wohnt und arbeitet in der Schweiz. Nach<br />

seinem Theologiestudium arbeitet er an einer Forschungsarbeit<br />

über John Owen. Zudem ist er auch als Prediger aktiv. Jörns<br />

Blog: www.gottundleben.wordpress.com<br />

7 vgl. Scott Thomas und Tom Wood, Gospel Coach: Sheperding Leaders<br />

to Glorify God (Grand Rapids: Zondervan, 2012) 98.<br />

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