18.04.2018 Aufrufe

Timotheus Magazin #15 - Heiligung

Inhalt Editorial Oh, mein unheiliges Herz! (Waldemar Dirksen) – Schon Salomo wusste, dass wir unser Herz behüten sollen. Wie heilig will ich sein? (Matthias Lohmann) – Wie steht es um unsere Motivation zur Heiligung? Christus meine Heiligung (Thomas Reiner) – Kollbrügges größte Entdeckung. Heiligung gleich Heiligung (Jörg Wehrenberg) – Was ist das Wesen echter Heiligung? Warum ist Heiligung so wichtig? (Jörn Krebs) – Ist Heiligung für Christen optional? Lektion in Heiligkeit (Andreas Münch) – Heiligung aus der Sicht des Alten Testaments. Wahre Reformation … beginnt mit dem Wort! (Jochen Klautke) – Der dritte Teil zur Serie über Josia. John Owen und die Heiligung (Jonas Erne) – Heiligung aus kirchengeschichtlicher Perspektive. Buchvorstellungen

Inhalt
Editorial
Oh, mein unheiliges Herz! (Waldemar Dirksen) – Schon Salomo wusste, dass wir unser Herz behüten sollen.
Wie heilig will ich sein? (Matthias Lohmann) – Wie steht es um unsere Motivation zur Heiligung?
Christus meine Heiligung (Thomas Reiner) – Kollbrügges größte Entdeckung.
Heiligung gleich Heiligung (Jörg Wehrenberg) – Was ist das Wesen echter Heiligung?
Warum ist Heiligung so wichtig? (Jörn Krebs) – Ist Heiligung für Christen optional?
Lektion in Heiligkeit (Andreas Münch) – Heiligung aus der Sicht des Alten Testaments.
Wahre Reformation … beginnt mit dem Wort! (Jochen Klautke) – Der dritte Teil zur Serie über Josia.
John Owen und die Heiligung (Jonas Erne) – Heiligung aus kirchengeschichtlicher Perspektive.
Buchvorstellungen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Der tägliche Kampf des Gläubigen mit der Sünde ist ein Thema, das<br />

trotz seiner großen Wichtigkeit heutzutage häufig vernachlässigt oder<br />

falsch dargestellt wird. Wie gut, dass wir das Vorrecht haben, auf die<br />

Schriften früherer großer Theologen zurückgreifen zu können. Eines<br />

der besten Bücher zu dem Thema stammt von dem puritanischen<br />

Theologen John Owen.<br />

Sein Leben<br />

Der englische Theologe John Owen kam<br />

1616 in Stadham, England, zur Welt. Er<br />

studierte in Oxford, wo er mit 19 Jahren<br />

den Master-Titel erhielt. Er war für seinen<br />

großen Eifer bekannt und gönnte sich nur<br />

sehr wenig Schlaf, was er später, als ihm die angeschlagene<br />

Gesundheit zu schaffen machte, bereute. Er wurde<br />

ab 1637 privater Seelsorger und Hauslehrer in verschiedenen<br />

Familien. Zu dieser Zeit kam es zu Streit innerhalb<br />

der englischen Politik – der Bürgerkrieg brach aus.<br />

Im Bürgerkrieg hielt er sich zum Parlament und damit<br />

gegen den König. In diese Zeit fällt auch eines der wichtigsten<br />

Ereignisse seines Lebens. An einem Sonntag im<br />

Jahr 1642 wollte John Owen den bekannten Prediger<br />

Edmund Calamy in der Marienkirche in Aldermanbury<br />

hören. Er ging mit einem Cousin dorthin. Der Biograph<br />

Peter Toon erzählt uns:<br />

„Als sie eintrafen, wurde ihnen gesagt, dass Calamy<br />

nicht predigen könne, und dass stattdessen ein ländlicher<br />

Prediger (dessen Namen Owen nie sicher feststellen<br />

konnte) ihn vertreten würde. Obwohl sein Cousin<br />

ihn drängte, wegzugehen und dafür Arthur Jackson in<br />

der nahe gelegenen Michaelskirche zu hören, beschloss<br />

Owen, in der Marienkirche zu bleiben. Der Prediger<br />

wählte als Text Matthäus 8, 26 aus: „Was seid ihr furchtsam,<br />

Kleingläubige?“ Es stellte sich heraus, dass es eine<br />

Botschaft war, die Owen hören und akzeptieren musste.<br />

Ein unbekannter Prediger war das Mittel Gottes, um zu<br />

ihm zu reden. […] Owens Zweifel, Ängste und Sorgen,<br />

ob er denn nun tatsächlich umgestaltet und vom Heiligen<br />

Geist wiedergeboren sei, waren weggenommen, als<br />

er sich befreit fühlte und wusste, dass er ein von Gott<br />

adoptierter Sohn sei. Diese geistliche Erfahrung kann<br />

nicht überschätzt werden, denn sie gab Owen die innere<br />

Überzeugung, dass er ein wahres Kind Gottes sei, in<br />

Christus erwählt vor Grundlegung der Welt, dass Gott<br />

ihn liebte und eine liebevolle Bestimmung für ihn hatte,<br />

und dass dieser Gott der lebendige Gott war. Praktisch<br />

gesprochen bedeutete das, dass er von nun an alles, was<br />

ihm und der Kirche Christi geschah, als ein göttliches<br />

Werk der Vorsehung und Vorherbestimmung sah; es bedeutete<br />

aber auch, dass er danach eifern würde, sichergehen<br />

zu können, dass die Leute in der Kirche beides<br />

bekommen würden: Die Lehren des Evangeliums und<br />

die innere Gegenwart des Heiligen Geistes in ihren Herzen.“<br />

1<br />

Dieser Überzeugung ist es wohl auch zu verdanken,<br />

dass er die Schwere seines Lebens zu ertragen vermochte.<br />

1644 heiratete er Mary Rooke, welche ihm elf Kinder<br />

zur Welt brachte. Von diesen überlebte jedoch nur eine<br />

Tochter die Kindheit – alle seine anderen geliebten Kinder<br />

starben schon sehr früh. Auch die einzige Tochter,<br />

welche er heiraten sehen konnte, starb schon kurze Zeit<br />

nach der Hochzeit. Das alles muss ihn immer wieder an<br />

die Vergänglichkeit des Lebens und die Wichtigkeit der<br />

ganzen Hingabe an Gott erinnert haben. So war ihm der<br />

Tod ein steter Begleiter. Nach 33 Jahren glücklicher Ehe<br />

musste er denn auch seine geliebte Mary ziehen lassen –<br />

sie wurde acht Jahre vor ihm in die ewige Herrlichkeit<br />

geholt.<br />

Er war kurze Zeit Pastor einer kleinen Gemeinde in<br />

Essex, anschließend wurde er nach Oxford geholt, an<br />

die Universität, an der er sein eigenes Studium absolviert<br />

hatte. Er war Autor von etwa 80 Büchern und wurde<br />

1646 eingeladen, vor dem englischen Parlament zu<br />

predigen. Dort lernte er Oliver Cromwell kennen, den<br />

Leiter des Parlaments, woraufhin er immer wieder zu<br />

politischen Fragen Stellung beziehen konnte. Er wurde<br />

1 Toon, Peter, God‘s Statesman: The Life and Works of John Owen,<br />

Zondervan Publishing House, 1973, S. 12; alle Zitate des Artikels<br />

in eigener Übersetzung.<br />

33

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!