DP Ausgabe Januar 07

SCHÖNEBERGER FORUM DES DGB
nicht ausreichend Geld zur Verfügung
steht. Es sei nicht erkennbar,
dass der höhere Betreuungsund
Beratungsaufwand in den
Hochschulen abgedeckt werde.
„Ich befürchte, dass der Bachelor
dadurch zum Schmalspur-
Studium wird“, sagte Jähne. Ein
Forums-Teilnehmer berichtete,
dass die Bundespolizei und einzelne
FH-Bereiche wegen der
gewünschten Umstellung bereits
öffentlichen Sektor“ wurde beim
9. Schöneberger Forum des DGB
vorgesellt.
Nach Erkenntnissen der
Böckler-Stiftung mussten in den
vergangenen fünf Jahren 40 Prozent
der Bildungs-Institute mit
weniger Haushaltsmitteln auskommen.
Bei weiteren 40 Prozent
stagnierten die Mittel. Für die
kommenden Jahre rechnet mehr
mit den Haushältern zu kämpfen
hätten. Diese argumentierten,
dass die bisher dreijährige Ausbildung
doch schon sehr gute
Absolventinnen und Absolventen
hervorbringe. Jähne betonte,
die Umstellung sei nicht kostenneutral
möglich. Er sah die Gefahr,
dass die Hochschulen
zunächst in die Bachelor-Studiengänge
investieren und unklar
bleibe, welche Kapazität dann
noch für die Master-Abschlüsse
zur Verfügung stehe.
Studie der Hans-Böckler-
Stiftung: Weniger Geld
für Bildung
Trotz steigender Anforderungen
im öffentlichen Dienst gehen
die Investitionen in die Bildung
der MitarbeiterInnen zurück –
das bemängelte die stellvertretende
DGB-Vorsitzende Ingrid
Sehrbrock anlässlich der Veröffentlichung
einer Untersuchung
der Hans-Böckler-Stiftung. Die
Studie mit dem Titel „Zwischen
Sparzwang und Innovation – Die
Situation der Aus-, Fort- und
Weiterbildungseinrichtungen im
DGB-Bundesbeamtensekretär
Egbert Biermann (l.) betonte in allen
Gesprächen und Diskussionen
immer wieder den gewerkschaftlichen
Anspruch auf Bildung der
Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes.
Fotos (5): Vincent Leifer
als die Hälfte der Aus-, Fort- und
Weiterbildungseinrichtungen im
öffentlichen Sektor mit geringeren
Etats. Die Älteren blieben bei
den Weiterbildungsmöglichkeiten
auf der Strecke, sagte Sehrbrock
– obwohl die Beschäftigten
immer mehr leisten müssten und
lebenslanges Lernen angesichts
der Erhöhung der Lebensarbeitszeit
auf 67 Jahre wichtiger
werde. Lediglich ein Prozent der
50- bis 55-Jährigen werde weiterqualifiziert
und nur ein Prozent
der über 55-Jährigen.
Die Studie stellt die Datenbasis
über Bildungseinrichtungen
im öffentlichen Dienst bereit, um
zukünftige Folgen der Föderalismusreform
bewerten zu können.
Durch die Reform darf der
Bund das Laufbahnrecht nicht
mehr durch ein Rahmengesetz
für die Länder mitregeln.
Barbara Haas
22 1/2007 Deutsche Polizei