Ein neues Bijou auf dem Rhein Am 16. Mai wird das neue Basler Personenschiff auf dem Rhein getauft – seinen endgültigen Namen wird es von einem der 1777 Vorschläge aus der Bevölkerung erhalten. Das neue Schiff bietet grössere Kapazitäten, ein Panorama- und Sonnendeck und erstaunliche Raumhöhen. Daniel Schaub 10 <strong>Basel</strong> <strong>Live</strong>
Peter Stalder, Geschäftsführer der Basler Personenschifffahrt (BPG), ist eben zurückgekehrt aus dem österreichischen Linz. Dort erlebte er Ende März in der Werft der Firma ÖSWAG die Einwasserung des neuen Basler Rheinschiffes, das bis zur öffentlichen Taufe am 16. Mai noch «UNSER SCHIFF» heissen und erst dann jenen definitiven Namen tragen wird, der aus 1777 Vorschlägen aus der Bevölkerung von einer Jury auserkoren worden ist. «Es war ein erhabener und stark emotionaler Moment, als das Schiff ins Wasser glitt und so eine ganz neue Perspektive ermöglichte.» Über viele Wochen hat Stalder den Bauprozess begleitet, jetzt ist er ganz einfach «stolz und tief erfreut, dass etwas Grosses entstanden ist». Durch 68 Schleusen Bis das neue Bijou der BPG in <strong>Basel</strong> auf dem Rhein verkehren wird, vergehen indes noch einige Wochen. Auf dem Wasserweg wird es sich Ende April von der Werft in Linz über die Donau, den Main-Donau-Kanal, den Main und den Rhein auf insgesamt 1226 Kilometern und durch 68 Schleusen Richtung <strong>Basel</strong> bewegen, ehe es nach einer mindestens zehntägigen Reise am Dreiländereck ankommen wird. Bis es seinen regulären Betrieb aufnehmen wird, verstreicht dann nochmals Zeit. «Wir müssen das Schiff kennenlernen, es muss ein paar Mal durch die Schleusen verkehren, nach Rheinfelden fahren – und das mit all unseren Schiffsführern.» Stalder rechnet damit, dass die ersten Kursfahrten im Juli stattfinden können. Die Idee für ein neues Basler Rheinschiff wurde im Verwaltungsrat der BPG im September 2010 erstmals diskutiert. Die beiden Flottenschiffe «Baslerdybli» und «Lällekönig» sind schon über 30 Jahre alt, es gibt neue gesetzliche Anforderungen in Sachen Sicherheit und Umwelt, eine Sanierung wäre zu aufwendig gewesen. Dazu wollte sich die BPG die nachhaltige Wirtschaftlichkeit sichern mit einem modernen Schiff, das ganz neue Chancen und Möglichkeiten eröffnet. Das neue Flaggschiff der BPG wird bei maximaler Belegung bis zu 600 Personen aufnehmen können, die alle einen Sitzplatz finden. Bankette sind bis zu 320 Personen möglich. Das Panorama- und Sonnendeck Optisch auffallend sind die markant grössere Raumhöhe von 2,60 Metern im Hauptdeck sowie das neuartige 360-Grad-Panoramadeck mit Sonnen-Lounge im Oberdeck. «Das Schiff überzeugt auch durch seine Durchgängigkeit, die eine optimale Beweglichkeit der Gäste ermöglicht», sagt Stalder und findet für die Ausstattung nur eine Beschreibung: «Es ist ein wunderschönes Schiff.» Eingeflossen in die Planung des deutschen Schiffingenieurs Bernhard Utz, der von seinem Standort Achberg am Bodensee schon viele Schweizer «Das Schiff überzeugt auch durch seine Durchgängigkeit, die eine optimale Beweglichkeit der Gäste ermöglicht.» Schiffe konzipierte hat, sind zahlreiche Erfahrungswerte und Ansprüche aus <strong>Basel</strong>. Viele Rahmenbedingungen werden auch vom baulichen Umfeld am Rhein vorgegeben. Beachtet werden müssen Brückendurchfahrten, der Tiefgang, Schleusenbreiten, aber auch die Anlagestellen für Ein- und Ausstiege. Aus einer anfänglichen Skizze entwickelte Utz einen ersten Generalplan. Und dieser stiess in <strong>Basel</strong> gleich auf Begeisterung. «Wow» hätten sie alle gesagt, erinnert sich Peter Stalder, und das sei in diesem Planungsstadium eher aussergewöhnlich. Es folgten die ersten Visualisierungen, die Gespräche mit den Entscheidungsträgern im Verwaltungsrat, im Regierungsrat und im Grossen Rat, damit das Gesamtbudget von rund neun Nach der Einwasserung wird das Basler Rheinschiff bei der Werft in Linz festgemacht. 11