Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
GENIESSEN WEIN ESSEN REISEN<br />
/ mai <strong>2018</strong><br />
TESSIN<br />
JUNGE WINZER<br />
NEUE WEINE<br />
KARTOFFELN<br />
DIE BESTEN<br />
SIND VOM BERG<br />
GLANZLICHT<br />
ST. PETERSBURG<br />
FÜR GENIESSER<br />
Griechenland<br />
03<br />
KULINARISCH UND VINOPHIL WIE NOCH NIE<br />
SCHWEIZ-AUSGABE 03/<strong>2018</strong> CHF 9,50 WWW.FALSTAFF.CH<br />
9 772297 209008<br />
03<br />
document841230282267185559.indd 1 18.04.18 14:05
GENIEßE<br />
DEN MOMENT<br />
<br />
CUATRO<br />
& GINGER<br />
ALE<br />
VERANTWORTUNGSVOLLER GENUSS AB 18 JAHREN.<br />
BACARDÍ, DAS FLASCHENDESIGN UND DAS FLEDERMAUSBILD SIND MARKENZEICHEN DER BACARDÍ & COMPANY LIMITED.<br />
000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 28.03.18 17:01
HERAUSGEBERBRIEF<br />
YASSOU!<br />
LIEBE FEINSCHMECKERINNEN,<br />
LIEBE FEINSCHMECKER!<br />
Yassou!» ist für die Griechen wie für die <strong>Schweiz</strong>er<br />
ein herzhaftes «Grüezi!». Es ist aber mehr als ein<br />
Gruss. Irgendwie eine Lebenseinstellung. Selbst in<br />
ihren schlimmsten Krisenzeiten haben die Griechen<br />
– frei nach Alexis Sorbas – nicht ihre Lebenslust verlernt.<br />
Das ist es auch, was uns in den Ferien in das schönste Blau<br />
der Welt führt: Die Lebensfreude der Griechen. Griechenland<br />
hat’s (fast) geschafft: Wirtschaftlich geht es wieder aufwärts,<br />
die schmerzhaften Sparprogramme greifen. Für uns Gourmets<br />
aber ist die positive Nachricht: Die griechische Küche entwickelt<br />
sich grossartig weiter. Besonders in Athen, wo viele<br />
Lokale sich mit Elementen der Molekular- und Nordic-<br />
Cuisine versuchen. Und erst die Bar-Szene in Athen! Gleich<br />
zwei davon finden sich unter den Top 10 Bars dieser Welt!<br />
Der neue <strong>Falstaff</strong> bietet viel neuen Content: Freiherr von<br />
Knigge bringt uns ab sofort in jeder Ausgabe die Welt des<br />
«comme-il-faut» näher. Dieses Mal hinterfragt er unser Verhalten,<br />
wenn der Wein des Gastgebers korkt. Alexander Linz,<br />
einer der führenden Uhrenexperten im deutschen Sprachraum,<br />
befragt Persönlichkeiten nach ihrer Zeit-Philosophie –<br />
diesmal den Sommelier-Weltmeister Aldo Sohm. Und unser<br />
Senior Writer Christoph Teuner, Chefmoderator des Nachrichtensenders<br />
n-tv, persifliert die Auswüchse des Begriffs<br />
«Sommelier». Nach Wein- und Käse-Sommelier sollen wir<br />
uns nun an den Fisch-Sommelier gewöhnen – unser Autor<br />
fragt berechtigt: «Wann kommt der Socken-Sommelier?».<br />
Unsere Weinfreunde entführen wir diesmal auf experimentelles<br />
Terrain: In das Weingut «Mythopia» im Wallis, wo auf 800<br />
Höhenmetern der beste Naturwein der <strong>Schweiz</strong> entsteht. Wir<br />
widmen uns den jungen Protagonisten der Tessiner Weinszene<br />
und ihren charaktervollen, eleganten Merlots, die – ganz dem<br />
Zeitgeist entsprechend – dennoch leicht und moderat im Alkoholgehalt<br />
sind. Und wir verraten Ihnen alles über die beste<br />
Kartoffel der <strong>Schweiz</strong>, die Bergkartoffel aus dem Albulatal.<br />
Wir wünschen Ihnen einen fantastischen Frühling mit vielen<br />
Gourmet- und vinophilen Höhepunkten!<br />
Mit herzlichen Grüssen<br />
Wolfgang und Angelika Rosam<br />
Herausgeber <strong>Falstaff</strong><br />
Die griechische<br />
Küche entwickelt<br />
sich grossartig –<br />
besonders in<br />
Athen, wo man sich<br />
an Elementen<br />
der Molekular- und<br />
Nordic-Cuisine<br />
versucht.<br />
Foto: Ingo Pertramer<br />
WOLFGANG M. ROSAM<br />
wolfgang.rosam@falstaff.at<br />
@RosamWolfgang<br />
ANGELIKA ROSAM<br />
angelika.rosam@falstaff.at<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
3<br />
document6629210227141341645.indd 3 17.04.18 12:07
MAI<br />
8<br />
Griechenland ist reich an Geschichte,<br />
traumhaften Landschaften und einer<br />
Riesenportion Gastfreundschaft – von<br />
edlen Tropfen, rustikalen Tavernen<br />
und exquisiter Sterneküche.<br />
COVER<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
44<br />
Ettore Biraghi zählt zu den<br />
auffälligsten Protagonisten der<br />
jüngeren Tessiner Weinszene.<br />
24<br />
In Südtirol erschliessen innovative Winzer<br />
Anbauhöhen bis zu 1300 Metern.<br />
COVER:GRIECHENLAND<br />
8 WEINE MIT MEERESBLICK<br />
Griechenlands berühmte Weinkultur<br />
66 STERNE ÜBER GRIECHENLAND<br />
Wie Metaxa Hellas eroberte<br />
74 SOUVLAKI WAR GESTERN<br />
Griechische Köche erfinden ihre<br />
Landesküche neu<br />
84 DER GLUSCHT DER GÖTTER<br />
Drei Spitzenköche verraten Rezepte<br />
aus der griechischen Küche<br />
92 FLÜSSIGES GOLD<br />
Das Geheimnis der alten Griechen<br />
124 PELOPONNES<br />
Traumhafte Landschaften auf der<br />
geschichtsträchtigen Halbinsel<br />
WEIN & MEHR<br />
6 WEIN-NOTIZEN<br />
Wein-Chefredaktoren Benjamin Herzog<br />
und Dominik Vombach präsentieren<br />
ihre Neuigkeiten aus der Welt des Weins<br />
18 GOURMANDISE FÜR REBEN<br />
Der Steinberg – eine der besten Lagen<br />
Deutschlands<br />
24 HÖHER HINAUS<br />
Südtiroler Winzer und ihre Liebe<br />
zu Weisswein in hohen Lagen<br />
3 EDITORIAL<br />
151 IMPRESSUM<br />
178 TISCHGESPRÄCH<br />
8<br />
Griechenland begeistert<br />
mit rassigen Weissund<br />
Rotweinen.<br />
Fotos: Konrad Limbeck, Franz Marc Frei/lookphotos, Sylvan Müller, Rickard Kust, Shutterstock, beigestellt<br />
4 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document7836540050254780909.indd 4 18.04.18 14:04
MAI<br />
8 4<br />
Reichlich Gemüse,<br />
Meeresfrüchte und<br />
aromatische Oliven.<br />
5 2<br />
Mit seinem Weingut<br />
Mythopia inspiriert<br />
Hans-Peter Schmidt<br />
Winzer auf der<br />
ganzen Welt.<br />
Fotos: Konrad Limbeck, Franz Marc Frei/lookphotos, Sylvan Müller, Rickard Kust, Shutterstock, beigestellt<br />
32 MANFRED PRÜM<br />
Der Weinmacher des legendären<br />
Weinguts J. J. Prüm im Porträt<br />
38 ROUTE NATIONALE<br />
Reich an Genüssen – die berühmte<br />
Nationalstrasse Frankreichs<br />
44 KREATIVE UNRUHE IM TESSIN<br />
In der Südschweiz warten spektakuläre<br />
Weine auf<br />
52 DER GRENZGÄNGER<br />
Hans-Peter Schmidt keltert im Wallis<br />
exklusive Naturweine<br />
58 HEREINSPAZIERT<br />
Die offenen Weinkeller – ein Must<br />
für Fans von Deutschschweizer Wein<br />
73 BARKULTUR<br />
Mediterrane Cocktails<br />
96 SOMMELIER AN LEIB &<br />
SOCKEN<br />
Ein Essay von Christoph Teuner<br />
GOURMET<br />
98 FISCHERS FRITZ FISCHT<br />
Fischbräter auf dem Prüfstand<br />
103 SIXPACK<br />
Sechs Restaurants im Test<br />
108 BERGKARTOFFELN<br />
Die besten Kartoffeln der <strong>Schweiz</strong><br />
DIE NÄCHSTE FALSTAFF-AUSGABE<br />
ERSCHEINT AM 01. 06. <strong>2018</strong><br />
113 FRAG DOCH DEN KNIGGE<br />
Was tun, wenn der Wein korkt?<br />
116 ELDORADO<br />
Stylishe Tischkultur-Accessoires<br />
REISE<br />
118 LUXUS ZEIT<br />
Das Turbo-Leben des Sommeliers<br />
Aldo Sohm<br />
122 TRAVEL-NOTIZEN<br />
Online-Chefredakter Bernhard Degen<br />
präsentiert seine Reise-Highlights<br />
132 LONG WEEKEND ST. PETERSBURG<br />
Tipps für ein perfektes Wochenende<br />
JOURNAL<br />
147 EVENTS<br />
TASTINGS<br />
156 SHORTLIST<br />
158 GRIECHENLAND<br />
164 CHIANTI & TUSCANS<br />
168 TROPHY LUGANA<br />
174 RIBERA DEL DUERO<br />
1 3 2<br />
Die einstige Zarenhauptstadt<br />
St. Petersburg begeistert<br />
mit pompösen Bauten und<br />
kulinarischen Highlights.<br />
108<br />
Die Bergkartoffeln<br />
aus dem Albulatal<br />
begeistern Gourmets.<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
5<br />
document7836540050254780909.indd 5 18.04.18 14:04
Chefredaktion <strong>Schweiz</strong><br />
BENJAMIN HERZOG<br />
und DOMINIK VOMBACH<br />
WEIN<br />
«Zum ersten Mal seit 2010<br />
investieren Vermögende<br />
mehr Geld in Kunst als in<br />
Wein als Wertanlage.»<br />
SANGEETA SINGH-KURTZ Quartzy <strong>Magazin</strong><br />
KUNST VERDRÄNGT WEIN<br />
Laut dem aktuellen «Wealth Report» ist die Top-<br />
Geldanlage bei Menschen mit einem Investionsvermögen<br />
von mindestens 30 Millionen Dollar<br />
zum ersten Mal seit langer Zeit nicht Wein, sondern<br />
Kunst. Vor allem in China hat sich der Markt<br />
stark verändert.<br />
FRESSFEINDE GEFUNDEN<br />
CHINA ERSCHWERT US-WEINIMPORT<br />
Die politischen Spannungen<br />
zwischen China und den USA wirken<br />
sich nun auch auf die Weinbranche aus.<br />
Am 2. April <strong>2018</strong> wurde von<br />
China eine neue Regelung veranlasst,<br />
die Abgaben für amerikanischen<br />
Weinimporte empfindlich erhöht:<br />
Sie stiegen von 48,2 % auf 67,7 %.<br />
Obst- und Weinbauern können vielleicht<br />
bald aufatmen, denn Forscher<br />
vom <strong>Schweiz</strong>er Kompetenzzentrum<br />
für landwirtschaftliche<br />
Forschung Agrosocope haben<br />
natürliche Fressfeinde für die<br />
Bekämpfung der Kirschessigfliege<br />
gefunden. Ohrwürmer,<br />
Spinnen und Raubwanzen könnten<br />
schon bald gegen den verheerenden<br />
Schädling eingesetzt werden.<br />
Aktuell wird untersucht, ob die<br />
heimische Schlupfwespe als<br />
Fressfeind in Frage kommt.<br />
Fotos: Ian Ehm, Fotolia, Shutterstock, Martin Cooper, beigestellt<br />
6 falstaff<br />
mai <strong>2018</strong><br />
document7476040599815959736.indd 6 18.04.18 16:17
NOTIZEN<br />
Fotos: Ian Ehm, Fotolia, Shutterstock, Martin Cooper, beigestellt<br />
URALTER TROPFEN<br />
Vor wenigen Wochen machten Archäologen<br />
in der chinesischen Provinz Shaanxi<br />
einen Sensationsfund. Bei Ausgrabungen einiger<br />
antiker Gräber entdeckten sie ein Bronzegefäss,<br />
das 300 Mililiter eines 2000 Jahre alten Reisweins<br />
enthielt – eines der ältesten noch flüssigen<br />
alkoholischen Getränke, das jemals gefunden<br />
wurde. Das Behältnis war laut der Archäologen<br />
mit natürlichen Materialen verschlossen, was<br />
das Getränk offenbar im flüssigen Zustand hielt.<br />
JAPAN AUF DER ÜBERHOLSPUR<br />
r Champagner boomt in Japan. Im Vorjahr<br />
stiegen die Importe wertmässig um<br />
21 % sowie um 18 % beim Volumen. Hält<br />
diese Entwicklung an, steht Japan bald<br />
an zweiter Stelle als der weltweit wichtigste<br />
Champagnermarkt neben den USA.<br />
Noch wird diese Position von Grossbritannien<br />
gehalten, wo die Absätze aber stagnieren.<br />
Bei späteren Untersuchungen fanden die<br />
Archäologen heraus, dass es sich bei der milchigen<br />
Flüssigkeit tatsächlich um Reiswein handelt.<br />
Mit seinen 2000 Jahren ist der Reiswein aber<br />
nicht das älteste jemals gefundene alkoholische<br />
Getränk.<br />
Ebenfalls in China, genauer in der an Shaanxi<br />
angrenzenden Provinz Henan, entdeckte man<br />
ein fermentiertes Geränk das auf ein Alter von<br />
9000 Jahren datiert wurde.<br />
MADAME VINEA IST GEGANGEN<br />
r Sie war eine der grossen Persönlichkeiten<br />
der <strong>Schweiz</strong>er Weinwelt: die Direktorin<br />
der VINEA, Elisabeth Pasquier. Anfang April<br />
<strong>2018</strong> verstarb sie während eines<br />
Auslandsaufenthaltes mit ihrer Familie<br />
in Südamerika. Pasquier, Tochter eines<br />
Weinhändlers, war seit dem Jahr 2001 für<br />
den Walliser Vereinigung tätig.<br />
WELTREKORD<br />
BEI SOTHEBY’S<br />
Sotheby’s Asia stellte vor<br />
kurzem einen neuen Weltrekord<br />
auf. Die Versteigerung<br />
des Philanthopist’s Cellar<br />
brachte knapp 29 Millionen<br />
Euro ein – der höchste<br />
Wert in der Geschichte von<br />
Weinversteigerungen.<br />
SPANIEN BLEIBT<br />
EXPORTWELTMEISTER<br />
Genau 22,8 Millionen Hektoliter<br />
Wein exportierten spanische<br />
Winzer im vergangenen<br />
Jahr. Damit verteidigt Spanien<br />
seine Stellung als Weinexport-Weltmeister,<br />
gefolgt<br />
von Italien mit 21 Millionen<br />
Hektolitern und Frankreich<br />
mit 15 Millionen Hektolitern.<br />
KALORIEN AUF ETIKETTEN<br />
Die Handelsorganisation der<br />
EU-Weinwirtschaft, CEEV,<br />
gab bei einer Pressekonferenz<br />
im März bekannt,<br />
dass künftig mehr Angaben<br />
über Nähr- und Inhaltsstoffe<br />
auf Wein etiketten zu finden<br />
sein werden. Das Statement<br />
folgt auf einen Erlass der<br />
Europäischen Union aus<br />
dem Jahr 2017.<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
7<br />
document7476040599815959736.indd 7 18.04.18 16:17
cover / GRIECHISCHER WEIN<br />
Santorins Weingüter<br />
laden zum Kennenlernen<br />
ihrer feinen weissen<br />
Assyrtiko-Weine ein.<br />
Foto: Ventouris Photography<br />
8<br />
falstaff<br />
mai <strong>2018</strong><br />
document541069103801108426.indd 8 18.04.18 14:15
WEINE MIT<br />
MEERESBLICK<br />
Foto: Ventouris Photography<br />
Seit der Antike ist Griechenland für seine Weinkultur berühmt.<br />
Heute bereichert das Land das internationale Weinangebot mit eigenständigen<br />
Rebsorten, aus denen rassige Weisse und stoffige Rotweine entstehen.<br />
TEXT PETER MOSER<br />
Weitere aktuell verkostete<br />
griechische Weine unter<br />
falstaff.ch/griechischer-wein<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
9<br />
document541069103801108426.indd 9 18.04.18 14:15
cover / GRIECHISCHER WEIN<br />
Die Insel Santorin ist ein<br />
beliebtes Ziel fürTouristen<br />
und zugleich der Ursprungsort<br />
des besten Weissweins<br />
Griechenlands.<br />
10<br />
falstaff<br />
mai <strong>2018</strong><br />
document541069103801108426.indd 10 18.04.18 14:15
Für das neue Weingut von Estate Argyros<br />
auf Santorin wurden die Keller tief in das<br />
Lavagestein gegraben.<br />
Fotos: Hotel Art Photography TRYFON GEORGOPOULOS, Christos Drazos, beigestellt<br />
Vinsanto, der edle Süsswein aus<br />
getrockneten Trauben, wird oft viele Jahre<br />
lang in Eichenfässern ausgebaut.<br />
In den Sommernächten staut sich an<br />
der Steilwand die feuchte Luft. Von<br />
den Nordwestwinden wird sie dann<br />
über die Inselkante gehoben und kondensiert<br />
auf dem Weg über das Festland<br />
nach Südosten durch eine dezente<br />
Abkühlung.<br />
Auch nach den wärmsten Nächten sind die<br />
Weingärten Santorins von einem zarten Morgentau<br />
überzogen. Die speziellen Böden wirken<br />
wie ein Schwamm und sind in der Lage,<br />
die Feuchtigkeit für die Reben einzufangen.<br />
Was auf den ersten Blick wie eine unfruchtbare<br />
Mondlandschaft aussieht, ist in Wahrheit<br />
eines der besten Terroirs für hochwertige<br />
Weine überhaupt. Die Qualitätsdichte der<br />
Weine auf der Vulkaninsel Santorin in Griechenland<br />
ist nicht zu übertreffen. Die gesamte<br />
Insel ist mit Weingärten bedeckt, in denen<br />
die Reben – in unverwechselbarer Kouloura-<br />
Korbform geflochten – den heissen Winden<br />
trotzen.<br />
Santorin ist das Reich der edlen weissen<br />
Rebsorte Assyrtiko – eine, die aromatisch<br />
zwischen Riesling und Chardonnay angesiedelt<br />
ist und die es im mediterranen Klima<br />
schafft, eine frische Säurestruktur mitzubringen.<br />
Gut ein Dutzend Abfüller stellt die<br />
begehrten Weine mit geschützter Herkunft<br />
«Santorini» her. Die enorme Nachfrage im<br />
In- und Ausland machen diese finessenreichen<br />
Weine zu jenen mit dem höchsten<br />
Durchschnittspreis. Doch keine Sorge, das<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis der griechischen<br />
Weine ist an sich unschlagbar, und auch die<br />
Kosten für die allerbesten Assyrtikos sind<br />
keinesfalls übertrieben.<br />
Die Produktion teilt sich in einige wenige<br />
Topbetriebe wie Domaine Sigalas, Argyros<br />
Estates, Hatzidakis, neuerdings auch<br />
Venetsanos, dann Winzer wie Artemis Karamolegos,<br />
Gavalas, Vassaltis. Dazu kommen<br />
Weingüter vom Festland, die hier einen Ableger<br />
haben, um auch vom Santorini-Boom zu<br />
profitieren, wie etwa Gaia Estate oder Tselepos<br />
aus der Region Nemea in Kooperation<br />
mit Canava Chryssou.<br />
Auch die grossen Namen betreiben entweder<br />
selbst eine Kellerei, wie im Fall Boutari<br />
oder übernehmen den Exklusivvertrieb wie<br />
Tsantali mit dem grössten Hersteller vor Ort,<br />
Santo Wines. Neben dem klassischen Santorini-Assyrtiko<br />
kommen zunehmend Einzellagen<br />
und Ortsweine auf den Markt, dazu ><br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
11<br />
document541069103801108426.indd 11 18.04.18 14:15
cover / GRIECHISCHER WEIN<br />
Winzer George Skouras erzeugt<br />
am Peloponnes stoffige Rotweine<br />
wie den Mega Oinos.<br />
Mit den beiden Rotweinsorten Agiorgitiko von der<br />
Peloponnes-Halbinsel und dem Xinomavro aus dem<br />
Norden haben Griechenlands Winzer zwei echte Asse im Ärmel.<br />
><br />
Reserven, die im Barrique ausgebaut werden.<br />
Unter der Bezeichnung Nykteri oder<br />
Nychteri wurden früher die länger im grossen<br />
Holzfass gereiften und nicht selten oxidativen<br />
Weine angeboten. Auch hier wurde der Stil<br />
dieser komplexen, aber schon rarer gewordenen<br />
Meditationsweine erfolgreich aufgefrischt.<br />
Der Weinbau auf Santorin ist durch Ausgrabungen<br />
in der bronzezeitlichen Frühsiedlung<br />
Akrotiri bis vor 3700 Jahren zurück belegt.<br />
Eine Theorie besagt, dass die Weinkultur in<br />
minoischer Zeit von Ägypten aus via Kreta<br />
nach Santorin gekommen sein könnte. Dann<br />
aber kam um das Jahr 1500 vor Christus die<br />
Katastrophe von wahrhaft biblischem Ausmass:<br />
Der Ausbruch des Vulkans, Grundlage<br />
für den Atlantis-Mythos, hatte verheerende<br />
Folgen. Ein Grossteil der Landmasse war<br />
verschwunden, die verbleibenden Reste der<br />
alten Insel waren mit Lavagestein und einer<br />
bis zu fünfzig Meter dicken Schicht von<br />
Tuffstaub bedeckt. Nach Westen fällt bis<br />
heute eine sichelförmig gebildete Steilküste<br />
zum Meer ab – eine Caldera, die Innenseite<br />
des Vulkan kegels.<br />
HEIMAT DES VINSANTO<br />
Und genau diese steile Barriere ist das<br />
Geheimnis, das den Wein auf dieser sonst so<br />
staubtrockenen Insel erst möglich macht.<br />
Berühmt wurde sie als Herkunft eines der<br />
begehrtesten und edelsten Süssweine, der<br />
heute den Namen Vinsanto trägt und aus<br />
sonnengetrockneten Trauben gewonnen<br />
wird. Wer die vier, zwölf und 20 Jahre gereiften<br />
Vinsanto von Argyros Estate nebeneinander<br />
probiert, wird verstehen, warum diese<br />
Süssweine Weltklasse haben. Dass die besondere<br />
Herstellungsmethode bereits in der Anti-<br />
12 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document541069103801108426.indd 12 18.04.18 14:15
Fotos: beigestellt<br />
ke bekannt war, ist in den Schriften Hesiods<br />
belegt, der sie im siebenten vorchristlichen<br />
Jahrhundert dokumentiert hat. Bis ins späte<br />
Mittelalter war der Dessertwein Santorins<br />
begehrt und wurde bis nach England und<br />
Russland gehandelt. Als die Venezianer<br />
von den Ottomanen aus dem Seehandel<br />
gedrängt wurden, begannen sie, diesen<br />
Weinstil in Italien nachzuahmen und unter<br />
dem Namen Vino Santo anzubieten.<br />
Verlassen wir nun die Insel mit ihrem<br />
fantastischen Assyrtiko, der übrigens längst<br />
auch in anderen Weinbauregionen Griechenlands<br />
kultiviert wird und es bereits bis<br />
ins australische Barossa Valley geschafft hat.<br />
Denn Griechenland ist sehr reich an autochthonen<br />
Rebsorten. Daher werden wir jene<br />
herausgreifen, die bereits bewiesen haben,<br />
dass aus ihnen ganz besondere, unverwechselbare<br />
Weine entstehen können. Zunächst<br />
ein paar weitere weisse Favoriten: Merken<br />
sollte man sich den Namen Malagousia,<br />
denn diese Sorte hat Zukunft. Mitte der<br />
70er-Jahre wurden verschiedene alte, rare<br />
Sorten, die ein Universitätsprofessor im<br />
ganzen Land gesammelt hatte, in einem<br />
Weingarten von Domaine Carras ausgepflanzt.<br />
Der damalige Kellermeister<br />
GRIECHISCHER<br />
WEIN<br />
IN ZAHLEN<br />
In Griechenland zählt man rund<br />
670 aktive Weingüter und 40 Kooperativen.<br />
Die Rebfläche beträgt aktuell<br />
105.000 Hektaren – ein Drittel wird für<br />
Tafeltrauben und die Rosinenproduktion<br />
verwendet. Sie ist tendenziell rückläufig,<br />
um circa vier Prozent seit 2014.<br />
Ebenso kontinuierlich gesunken ist der<br />
Inlandsweinverbrauch, der 2012 noch<br />
3,1 Millionen Hektoliter ausmachte. 2016<br />
waren es nur noch 2,3 Millionen Hektoliter,<br />
was gewiss auch der schwachen wirtschaftlichen<br />
Gesamtsituation geschuldet ist,<br />
die Wein zum Luxusprodukt gemacht hat.<br />
Im Jahr 2017 betrug die Erntemenge 2,5<br />
Millionen Hektoliter, was ein Minus von zehn<br />
Prozent gegenüber 2016 bedeutet.<br />
Im Jahr 2013 waren noch 3,3 Millionen<br />
Hektoliter geerntet worden.<br />
erkannte das enorme Potenzial der Malagousia<br />
und baute diesen Weisswein bereits<br />
in den Neunzigern in Barriques aus. Als<br />
er sich später als Winzer selbstständig<br />
machte, konnte Evangelos Gerovassiliou<br />
das Potenzial «seiner» Sorte voll zur<br />
Geltung bringen. Die Sorte hat ein ganz<br />
spezielles aromatisches Profil und vereint<br />
die Würze eines Semillon mit der Komplexität<br />
eines Chardonnay.<br />
Das Weingut Avantis in Zentralgriechenland<br />
verfolgt stilistisch eine vergleichbare<br />
Richtung wie Starwinzer Gerovassiliou.<br />
Schlankere Vertreter kommen von der Domaine<br />
Matsa, die einen kleinen Boutari-Boutiquewein<br />
hervorbringt, während Alpha Estate eine<br />
lautere, grasigere Linie fährt. Gerovassiliou<br />
ist auch Partner im Weingut Biblia Chora im<br />
östlichen Makedonien. Hier gibt es die bemerkenswerte<br />
weisse Cuvée Ovilos aus je einer<br />
Hälfte Assyrtiko und Semillon.<br />
Die internationale Weinexpertin Serena<br />
Sut cliffe verglich den Wein mit La Mission<br />
Haut-Brion Blanc. Einen wahren Boom gab<br />
und gibt es um die Rebsorte Moschofilero<br />
aus Mantinia in Arkadien. Mittlerweile hat<br />
sich die Traube mit pinkfarbiger Beerenhaut<br />
am Peloponnes und den Ionischen Inseln ><br />
Das Weingut Ktima Gerovassiliou,<br />
etwa 25 Kilomter südöstlich<br />
von Thessaloniki.<br />
«Griechenland stellt heute<br />
mit seinen hochwertigen<br />
Rebsorten in jedem Fall<br />
eine spannende Bereicherung<br />
des Weinangebots dar.»<br />
EVANGELOS GEROVASSILIOU WINZER<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
13<br />
document541069103801108426.indd 13 18.04.18 14:15
cover / GRIECHISCHER WEIN<br />
Die Weine vom Kloster Metochi<br />
Chromitsa am Berg Athos werden<br />
von der Kellerei Tsantali erzeugt.<br />
Der Heilige Berg Athos in Chalkidiki ist berühmt für seine orthodoxen Klöster<br />
und seine stoffigen Rotweine aus Limnio, Cabernet Sauvignon und Grenache.<br />
><br />
stark ausgebreitet. Der Wein kann weiss<br />
oder rosé ins Glas kommen. Der leichte,<br />
frisch strukturierte Moschofilero ist der ideale<br />
Sommerwein. Intensiver, floraler Duft, zwischen<br />
Muskat und Traminer angesiedelt,<br />
macht ihn unverwechselbar. Gut gekühlt am<br />
Strand oder Pool genossen, erobert er die<br />
Herzen der Weinfreunde im Sturm. Von den<br />
international erprobten Weissweinsorten spielt<br />
der Sauvignon Blanc in Griechenland die<br />
wichtigste Rolle. Er kommt aus vielen Anbaugebieten,<br />
sowohl reinsortig als auch als Cuvée<br />
mit Assyrtiko und Malagousia. In geringeren<br />
Mengen stösst man auf Viognier und Semillon.<br />
ROTE EIGENSTÄNDIGKEIT<br />
Winzer Evangelos Tsantalis<br />
hat das Klostergut Chromitsa<br />
von den Mönchen gepachtet.<br />
Zwei Rotweinsorten haben es bisher aufgrund<br />
ihrer hohen Qualität geschafft, auf dem internationalen<br />
Weinparkett Beachtung zu finden.<br />
Aus Thessalien im nördlichen Griechenland<br />
kommt der Xinomavro, der vermutlich noch<br />
besser unter seinem Herkunftsnamen Naoussa<br />
bekannt ist. Diese Rebsorte gilt als echte Diva,<br />
weil sehr anspruchsvoll in Sachen Standort<br />
Fotos: K. Aggelakos, beigestellt<br />
14 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document541069103801108426.indd 14 18.04.18 14:15
Fotos: K. Aggelakos, beigestellt<br />
sowie Klima und eher schwierig zu kultivieren.<br />
Stimmen jedoch die Rahmenbedingungen,<br />
dann gehört der Xinomavro zweifellos<br />
zu den besten europäischen Rotweinen. Diese<br />
Weine werden gerne mit jenen aus Nebbiolo<br />
im Piemont verglichen – und das nicht zu<br />
Unrecht. Die Farbe ist nie dunkel, der Wein<br />
verfügt über keine primäre Fruchtsüsse, dafür<br />
über reichlich Tannin und Säure. Eine ausgedehnte<br />
Flaschenreife ist die Voraussetzung für<br />
echtes Trinkvergnügen. Aber auch vergnügliche<br />
Rosé- und Grundweine für Schaumweine<br />
entstehen, speziell in der «Protected<br />
Designation of Origin» (PDO) Amyndeon in<br />
Florina. Klassische Spitzenrotweine entstehen<br />
aus reinsortigem Xinomavro in Naoussa PDO<br />
in Imathia (von Kir-Yianni, Thymiopoulos,<br />
1879 Legacy Boutari), für den Goumenissa<br />
PDO wird er mit der dunkelfarbigen Negoska<br />
verschnitten. Als Rapsani wird Xinomavro<br />
mit Stavroto und Krassato kombiniert (von<br />
Thymiopoulos, Tsantali, Dougos).<br />
Wesentlich charmanter und leichter verständlich<br />
sind da die Roten aus der zweiten<br />
berühmten griechischen Sorte, der Agiorgitiko,<br />
die aus der Region Nemea am Peloponnes<br />
kommen. Extraktsüss, stoffig und mit<br />
reifen, samtigen Tanninen ausgestattet, sind<br />
sie dann eher die Weine im griechischen<br />
Maremma- oder Napa-Valley-Stil. Wer auf<br />
EXPORTHOFFNUNG<br />
WEIN<br />
Im Jahr 2009 wurde ermittelt, dass rund<br />
90 Prozent der trockenen Weine in<br />
Griechenland selbst konsumiert wurden.<br />
Im Export belegte Deutschland als<br />
Abnehmer den ersten Platz, allerdings zum<br />
niedrigsten Durchschnittspreis und<br />
mit einer klaren Tendenz, die Weine beim<br />
Diskonter zu vertreiben. Der Export<br />
konzentrierte sich in Händen von drei<br />
grossen Produzenten, deren gemeinsamer<br />
Anteil mehr als 50 Prozent der Exportumsätze<br />
ausmachte. Bis 2011 wuchs der deutsche<br />
Durst nach griechischem Wein weiter,<br />
um 2012 wieder auf das Ausgangsniveau<br />
zurückzufallen. Die andauernden Streitigkeiten<br />
um die EU-Hilfen für griechische<br />
Kredite mag möglicherweise die Nerven so<br />
mancher Weinkunden überstrapaziert haben.<br />
Tatsächlich aber fehlte den Winzern das<br />
Geld, um sich im Export zu engagieren.<br />
In den vergangenen Jahren setzte man<br />
auf Qualität und Vielfalt. Eine Strategie,<br />
die Früchte trägt.<br />
Nummer sicher gehen will, ist hier richtig.<br />
Der Weinstil ist modern, fruchtbetont, nie<br />
zu alkoholisch. Die Weine sind meist bereits<br />
jung gut antrinkbar, verfügen jedoch über<br />
ausgezeichnetes Reifepotenzial. Die Liste<br />
der empfehlenswerten Weine ist lang, zu den<br />
Klassikern gehören Gaia Estate, Pavlios,<br />
Papaioannou und natürlich auch George<br />
Skouras in Argos.<br />
ENORMES POTENZIAL<br />
Wer sich darauf einlässt, dem griechischen<br />
Wein-Pantheon in all seinen Facetten nachzuspüren,<br />
der wird vom Norden bis in den<br />
Süden auf Juwelen stossen – wie in das leider<br />
nur Männern zugängliche Anbaugebiet<br />
des Aghion Oros, die winzigen Weingärten<br />
auf der Insel Tinos, wo limitierte Mengen<br />
von Spitzenweinen entstehen, oder nach<br />
Kreta mit seiner Sortenvielfalt. An allen<br />
Ecken des Landes stehen gut ausgebildete<br />
Önologen bereit, das Niveau des griechischen<br />
Weinbaus auf eine höhere Stufe zu<br />
heben. Dazu braucht die Weinwirtschaft<br />
allerdings entsprechende Mittel. Und damit<br />
diese direkt zu den Winzern kommen, können<br />
Geniesser nur eines tun: nämlich die<br />
wunderbaren griechischen Weine zu kaufen<br />
und zu trinken.<br />
<<br />
Die Winzerin Ioanna Tsilili<br />
von Theopetra Estate studierte<br />
Önologie in Bordeaux.<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
15<br />
document541069103801108426.indd 15 18.04.18 14:15
cover / GRIECHISCHER WEIN<br />
BEST OF<br />
GRIECHENLAND<br />
TASTING<br />
INFO<br />
WEITERE BEWERTUNGEN<br />
UND BESCHREIBUNGEN<br />
FINDEN SIE<br />
AB SEITE 158.<br />
95<br />
93<br />
93<br />
2015 KAVALIEROS ASSYRTIKO<br />
PDO SANTORINI, Domaine Sigalas,<br />
Evi Kousera, Oia-Santorini<br />
Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Feiner Orangentouch, ein Hauch von<br />
Blütenhonig, zart wie Pfirsich, angenehme<br />
Kräuterwürze, facettenreiches<br />
Bukett. Saftig, elegant,<br />
komplex, feine Fruchtsüsse, finessenreicher<br />
Säurebogen, integrierte<br />
Mineralität, bleibt lange haften,<br />
saliner Nachhall, verfügt über grosse<br />
Frische und Animationskraft.<br />
www.ullrich.ch<br />
ca. CHF 29,–<br />
2017 MALAGOUSIA SINGLE<br />
VINEYARD PGI EPANOMI<br />
Domaine Gerovassiliou<br />
Epanomi<br />
Helles Gelbgrün, Silberreflexe. Mit<br />
frischen Wiesenkräutern unterlegte<br />
zarte weisse Tropenfrucht, ein<br />
Hauch von Birnen und Holunderblüten,<br />
floral und attraktiv. Saftig,<br />
elegant, weisser Apfel, feine Mineralität,<br />
finessenreicher Säurebogen,<br />
auch ein Hauch von Limette im<br />
Abgang, Pfirsich im Rückgeschmack.<br />
Preis: k. A.<br />
2016 ASSYRTIKO BY GAIA<br />
WILD FERMENT<br />
Gaia Wines Santorini<br />
Exo Gonia<br />
Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Feine Hefenuancen, frische Grapefruitzesten,<br />
ein Hauch von Vanille,<br />
einladendes Bukett. Saftig, gute<br />
Komplexität, balanciert, frische<br />
weisse Birne, lebendig strukturiert,<br />
bleibt haften, mineralischer Nachhall,<br />
ein facettenreicher Speisenbegleiter<br />
mit sicherem Reifepotenzial.<br />
www.kantos.ch<br />
ca. CHF 27,50<br />
94<br />
2016 ESTATE ARGYROS<br />
ASSYRTIKO PDO SANTORINI<br />
Estate Argyros Winery<br />
Episkopi Gonia<br />
Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Ganz zarte Holzwürze, mit einem<br />
Hauch von Vanille unterlegte Orangenzesten,<br />
feiner Limettentouch,<br />
angenehmer Blütenhonig. Stoffig,<br />
elegante Textur, mineralisch und<br />
frisch, extraktsüsser Orangentouch<br />
im Nachhall, Nuancen von frischen<br />
Feigen, gut anhaftend, sicheres<br />
Reifepotenzial.<br />
www.cavesa.ch<br />
ca. CHF 23,–<br />
93<br />
2017 BIBLIA CHORA OVILOS<br />
PGI PANGEON, Ktima Biblia<br />
Chora, Kokinohori, Kavala<br />
Helles Grüngelb, Silberreflexe. Frische<br />
Nuancen von Grapefruitzesten,<br />
ein Hauch von weisser Tropenfrucht,<br />
feine Holznuancen, erinnert<br />
im Bukett an einen sehr guten weissen<br />
Graves aus Bordeaux. Saftig,<br />
reife Orangenfrucht, straff und<br />
finessenreich, gute Mineralität,<br />
Mandarinen und Litschinuancen im<br />
Abgang, gute Länge, antrinkbar,<br />
zart salziger Rückgeschmack.<br />
Preis: k. A.<br />
93<br />
2015 KIR-YIANNI DIAPOROS<br />
PDO NAOUSSA<br />
Stellios Boutaris, Naoussa<br />
Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breitere Randaufhellung.<br />
Feines schwarzes Waldbeerkonfit,<br />
Nuancen von Edelholz, etwas<br />
Grafit, Nuancen von Weichseln und<br />
Lakritze im Hintergrund. Komplex,<br />
rotbeerige Textur, präsente, gut<br />
integrierte Tannine, kirschiger<br />
Touch im Abgang, lebendige Säurestruktur,<br />
mineralisch-zitroniger<br />
Nachhall.<br />
www.kantos.ch, ca. CHF 39,–<br />
94<br />
2016 SANTORINI ASSYRTIKO<br />
GRANDE RESERVE PDO<br />
SANTORINI<br />
SantoWines, Pyrgos, Santorini<br />
Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Zart nussig unterlegte weisse Birnenfrucht,<br />
ein Hauch von Honigmelone<br />
und Bienenwachs, Limettenzesten<br />
und weisse Blüten, attraktives<br />
Bukett. Straff, elegant, weisse Frucht,<br />
Marzipan, stoffige Textur, finessenreicher<br />
Säurebogen, deutliche Mineralität<br />
im Abgang, Röstaromen und<br />
Haselnuss im Nachhall.<br />
Preis: k. A.<br />
93<br />
2014 THEOPETRA ESTATE RED<br />
PGI METEORA, Tsililis-Theopetra<br />
Estate, Trikalon<br />
Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine<br />
Nuancen von schwarzen Beeren, ein<br />
Hauch von Nougat und Lakritze,<br />
zarte tabakige Noten, mineralischer<br />
Touch. Saftig, extraktsüsse reife<br />
Herzkirschen, sehr gut integrierte<br />
Tannine, gute Säurestruktur, zart wie<br />
Nougat, bleibt sehr gut haften, ein<br />
facettenreicher Speisenbegleiter.<br />
Preis: k. A.<br />
93<br />
2006 MICROCLIMA KTIMA<br />
PDO NEMEA<br />
Papaioannou, Ancient Nemea<br />
Kräftiges Rubingranat, violette Reflexe,<br />
breitere Randaufhellung. Feine<br />
Edelholzwürze, ein Hauch von Zimt<br />
und Vanille, frisches Waldbeerkonfit<br />
unterlegt, dezente tabakige Note.<br />
Komplex, ausgewogen, reife Herzkirschen,<br />
feine Tannine, schokoladig<br />
und sehr gut anhaftend, bereits gut<br />
trinkbar, mit Reifepotenzial ausgestattet.<br />
Preis: k. A.<br />
Fotos: Claudia Schindlmaisser<br />
16 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document541069103801108426.indd 16 18.04.18 14:16
Daheim sein.<br />
Das können wir einrichten!<br />
Ihr Martin Wetscher<br />
PLANUNG. WERKSTÄTTEN. WOHNGALERIEN.<br />
Zillertal | Fügen, Austria | www.wetscher.com<br />
000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 29.03.18 14:27
wein / STEINBERG<br />
GOURMANDISE<br />
FÜR REBEN<br />
Als die Zisterzienser Kloster Eberbach gründeten, rodeten sie mit eigenen<br />
Händen den benachbarten Hang und legten einen Weinberg an.<br />
Seither gilt der Steinberg als eine der besten Lagen des<br />
Rheingaus, ja sogar ganz Deutschlands.<br />
Was macht ihn so besonders?<br />
TEXT ULRICH SAUTTER<br />
Foto: www.Hartmann-Fotodesign.de<br />
Entdeckt wurde der Steinberg<br />
Aquam von nis den et Zisterziensern<br />
eum dolorume ma non<br />
mit reptaes ihrem quiatur Know-how sapictore offic tempore<br />
ssitatur, beste Lagen. sequi amus, über quodi<br />
18 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document1988416771743170023.indd 18 18.04.18 14:19
Foto: www.Hartmann-Fotodesign.de<br />
Beginnen wir mit einer Betrachtung<br />
über das Wursten. Das Zerkleinern<br />
von Zutaten bringt ein Höchstmass<br />
an Geschmack und aromatischer<br />
Komplexität hervor, wenn das Ausgangsmaterial<br />
hochwertig ist. Im Fall der Wurst<br />
reden wir dabei über Fleisch und Gewürze.<br />
Und natürlich lassen wir jene Erzeugnisse ausser<br />
Betracht, die aus Industrieabfällen bestehen<br />
und in Bahnhöfen und Autobahnraststätten an<br />
wehrlose Reisende verhökert werden. Ganz<br />
ähnlich wie eine exquisite Wurst muss man sich<br />
den Boden des Steinbergs vorstellen. Denn dem<br />
Herrn gefiel es, an diesem Ort in Jahrmillionen<br />
durch Überflutungen und Sedimentbildungen,<br />
durch Hebungen und Senkungen eine Vielfalt<br />
unterschiedlichster Gesteine zur Oberfläche zu<br />
tragen. Dann warf der Allmächtige den Fleischwolf<br />
der Geologie an: Durch Verwitterung entstand<br />
ein Lehm mit steinernen Bruchstücken in<br />
der Grösse der Fettstückchen in einer Salami.<br />
Fertig! Reben, die in einem solchen Substrat<br />
wurzeln, geht es wie einem Leckermaul beim<br />
Verzehr einer ausgezeichneten Saucisson:<br />
Nährstoffe, Mineralien und das richtige<br />
Quantum Wasser bescheren ihnen eine Gourmandise<br />
zum Zungeschnalzen.<br />
Die Zisterzienser, und nun kommen wir<br />
langsam zur eigentlichen Geschichte, verstanden<br />
nicht nur etwas vom Essen und Trinken,<br />
sie hatten auch ein untrügliches Auge für die<br />
besten Weinbergslagen, als sie sich im 12. Jahrhundert<br />
über Europa hin ausdehnten: Nach<br />
der Gründung des Stammklosters Cîteaux<br />
(1098) gelang es dem unternehmungslustigen<br />
Orden nur rund 15 Jahre lang, die Füsse<br />
><br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
19<br />
document1988416771743170023.indd 19 18.04.18 14:19
wein / STEINBERG<br />
Neu und alt vereint: Der Keller-Neubau<br />
der Domäne Steinberg, 2008 eröffnet, fügt<br />
sich harmonisch ins Ensemble ein.<br />
><br />
still zu halten. Ab 1113 folgte dann eine<br />
«Filiation» nach der anderen. 1136 machten<br />
sich Zisterzienser aus Clairvaux – also aus<br />
dem heute zur Champagne zählenden Département<br />
Aube – in den Rheingau auf, wo sie mit<br />
dem Segen des Mainzer Erzbischofs eine<br />
bereits zuvor bestehende Struktur der Benediktiner<br />
übernahmen. Bald darauf begannen sie,<br />
eigenhändig den Wald in ihrer Nachbarschaft<br />
zu roden.<br />
EIN RHEINGAUER CLOS DE VOUGEOT<br />
Eberbach und sein erster – und bis auf den<br />
heutigen Tag wichtigster – Weinberg gehören<br />
so eng zusammen, dass man versucht ist, anzunehmen,<br />
das weinbauliche Interesse sei der<br />
Klostergründung vorangegangen und nicht<br />
umgekehrt. In dieses Bild passt, dass<br />
die Mönche schon fast ein ganzes Jahrzehnt<br />
vor der Weihung der Klosterkirche, die<br />
1186 erfolgte, am Fuss des Steinbergs eine<br />
sogenannte Grangie, also ein klösterliches<br />
Bauerngehöft mit Viehwirtschaft, in Betrieb<br />
nahmen. Dadurch wurde nicht zuletzt die<br />
Möglichkeit, Dung in die Reben zu bringen,<br />
auf die eleganteste Weise vereinfacht. Etwa<br />
EINMALIGER<br />
GESCHMACK<br />
Der Steinberg ist eine Höhenlage. Während<br />
der Rhein auf etwa 80 Metern über dem<br />
Meeresspiegel fliesst, erstreckt sich der<br />
Steinberg in Höhen von 150–270 Metern.<br />
Daher fallen die Weine strenger, «kühler»<br />
aus, als diejenigen der nahe am Fluss<br />
gelegenen Weinberge. Die Aromen des<br />
Weins spiegeln den mineralischen Gehalt<br />
der Böden. Typisch sind Noten von<br />
Gesteinsmehl, feuchtem Schiefer, Pfeffer.<br />
Steinberg-Weine sind extraktreich:<br />
Schon in der Frühzeit der Chemie zeigte<br />
eine Analyse, dass der Steinberger den<br />
höchsten Extrakt aller Rheingauer erreicht.<br />
Ein 1822er kam beispielsweise auf den<br />
doppelten Wert eines Marcobrunn.<br />
Steinberg ist gleich Riesling – diese Formel<br />
gilt seit etwa 250 Jahren. Davor war<br />
der Weinberg vermutlich als Mischsatz<br />
gepflanzt.<br />
zeitgleich dürfte es dem Kloster auch gelungen<br />
sein, durch Schenkungen, Tausch und Kauf<br />
in den Besitz des gesamten, annähernd 40<br />
Hektaren grossen Hangs zu gelangen. Im Jahr<br />
1211 spricht ein Güterverzeichnis bereits wie<br />
selbstverständlich von der «vinea Steinb’ch»<br />
als einer zu Eberbach gehörigen Einheit.<br />
Dieses Schema ist natürlich bekannt: Die<br />
Mönche des Stammklosters in Cîteaux hatten<br />
Anfang des 12. Jahrhunderts im Herzen<br />
Burgunds den Clos de Vougeot angelegt und<br />
an seinem Rand eine Grangie errichtet, das<br />
heutige Château du Clos de Vougeot.<br />
DIE FEINEN UNTERSCHIEDE<br />
In Eberbach wie in Vougeot erstreckt sich der<br />
Weinberg über verschiedene Hangabschnitte,<br />
sodass sich die Bedingungen an verschiedenen<br />
Punkten des Besitzes zwar gleichen, aber<br />
dennoch nicht völlig homogen sind. Genau<br />
das suchten die Zisterzienser: Denn sowohl<br />
der Clos de Vougeot als auch der Steinberg<br />
dürften ihnen als Forschungszentren gedient<br />
haben. Als Beispiel-Weinberge, in denen sich<br />
untersuchen liess, welchen Effekt kleine Unterschiede<br />
in Höhenlage, Hangneigung und<br />
Fotos: www.Hartmann-Fotodesign.de, Markus Hintzen, Anja Sommer<br />
20 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document1988416771743170023.indd 20 18.04.18 14:19
Fotos: www.Hartmann-Fotodesign.de, Markus Hintzen, Anja Sommer<br />
Bodenstruktur mit sich bringen und wie man<br />
sich bei der Arbeit in den Reben am besten<br />
auf die jeweiligen Randbedingungen einstellen<br />
kann. Einen Unterschied gibt es dann allerdings<br />
doch: Während die Mauer um den Clos<br />
de Vougeot bereits um 1330 angelegt wurde,<br />
sollte es im Rheingau bis in die Mitte des 18.<br />
Jahrhunderts dauern, ehe der Druck durch<br />
Traubendiebe so gross wurde, dass man das<br />
rund drei Kilometer lange, mit Schiefer gedeckte<br />
Bauwerk in Angriff nahm. In der Mauer<br />
wurden konsequenterweise Lesesteine aller im<br />
Boden selbst vorkommenden Materialien verbaut:<br />
weisser Quarzit und Schiefer in farblichen<br />
Spielarten von rötlich über grünlich bis grau.<br />
Die Komplexität des Bodens wird dadurch fast<br />
ebenso anschaulich wie am Duft des Weins.<br />
Doch die Umfriedung des Weinbergs ist noch<br />
aus einem zweiten Grund bemerkenswert. Dieter<br />
Greiner, der Weingutsdirektor der Hessischen<br />
Staatsweingüter Kloster Eberbach, in deren<br />
Alleinbesitz sich der Steinberg heute befindet,<br />
weiss nur allzu gut, dass er trotz seiner Herkunft<br />
aus dem protestantischen Schwabenland<br />
in der Tradition der Eberbacher Äbte steht. Also<br />
zelebriert er den Besuch im Steinberg, indem er<br />
zum Eintritt gerne jenes eine Tor wählt, vor<br />
dem ein schmiedeeisernes Gitter prangt. Der<br />
Schlüssel dreht sich im Schloss und man schreitet<br />
hinein in den Rheingauer Clos. «Und jetzt?»,<br />
fragt Greiner. «Wie fühlt es sich an?»<br />
EIN MAGISCHER ORT<br />
Man müsste schon sehr abgestumpft sein, wenn<br />
man nicht bemerken würde: Magisch fühlt es<br />
sich an, erhaben. Denn einerseits wird der Blick<br />
weit, öffnet sich nach drei Seiten hin über 37<br />
Hektaren Reben. Andererseits fühlt es sich an,<br />
als beträte man ein Wohnzimmer. Die Mauer,<br />
mag sie trotz ihrer Höhe von drei, vier Metern<br />
weit drunten am Hangfuss klein wirken, sie<br />
schafft ein wohliges Gefühl der Abgeschlossenheit,<br />
ja geradezu des Intimen. Auch Carsten<br />
Pfaff, der seit 1978 die Reben des Steinbergs<br />
pflegt und dessen Grossvater zwischen 1922<br />
und 1938 an selber Stelle als Pferdefuhrmann<br />
tätig war, zeigt in diesem Moment eine Emotion:<br />
«Grossartig, oder?» In einem solchen<br />
Moment kann es passieren, dass man den<br />
56-Jährigen mit den zupackenden Händen in<br />
neuem Licht betrachtet: Fantasiert man sich eine<br />
schwarz-weisse Kutte um seine Schultern – dann<br />
scheint es fast, als habe sich in den annähernd<br />
900 Jahren, seitdem dieser Weinberg das Herz<br />
der Menschen erfreut, viel weniger geändert, als<br />
man in der Regel anzunehmen bereit ist. <<br />
Vinothek im Steinberg mit Aussicht.<br />
«Es ist ein gut gehütetes<br />
Geheimnis, wie viele Flaschen<br />
reifen Steinbergers<br />
bei uns im Keller ruhen.»<br />
DIETER GREINER Weingutsdirektor Kloster Eberbach<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
21<br />
document1988416771743170023.indd 21 18.04.18 14:19
wein / STEINBERG<br />
Die Gewächse «aus dem Cabinetkeller» werden<br />
heute nicht mehr im Kloster ausgebaut, sondern<br />
im modernen Keller der Domäne Steinberg.<br />
BEST OF<br />
STEINBERG<br />
99<br />
96<br />
96<br />
2015 STEINBERGER RIESLING<br />
TROCKENBEERENAUSLESE GOLDKAPSEL<br />
Delikate Hochreife, frisch und konzentriert<br />
zugleich, Pflaumenschnaps. Am Gaumen imponiert<br />
der knackige Nerv, die Anlage ist eher stoffig<br />
als viskos, straff und streng mit immensem<br />
Extrakt, mit geradezu bissiger Säure und mit<br />
Phenolen. Eindringlich bis zur Schmerzhaftigkeit.<br />
kloster-eberbach.de<br />
Versteigerung 2019<br />
1959 STEINBERGER RIESLING<br />
EDELBEERENAUSLESE<br />
Ein Prädikat, das in der Regel weniger Botrytis aufweist<br />
als Beerenauslese und Trockenbeerenauslese.<br />
Jod. Mango und Walderdbeere. Rosine, Dörrfeige.<br />
Viel Frucht. Am Gaumen mit delikatem Nerv und<br />
seidiger Süsse, feingliedrig und dennoch lang, eine<br />
Spur viskos, aber nicht zu breit, bleibt elegant bei<br />
allem süssen Schmelz. Kräftig mineralisch zuinnerst.<br />
kloster-eberbach.de, € 1800,00<br />
2016 STEINBERGER RIESLING TROCKEN<br />
GOLDKAPSEL<br />
Sehr floral, Rose, Veilchen, dazu fruchtig und<br />
nachgerade rotbeerig: Himbeere. Am Gaumen ist<br />
der Wein dicht und trocken phenolisch, vibrierend,<br />
packend extraktreich, zugleich knackige Säure,<br />
straff und lang, nervig, mit Druck und allerhöchster<br />
Energie.<br />
kloster-eberbach.de<br />
€ 25,71<br />
98<br />
95<br />
94<br />
1959 STEINBERGER<br />
TROCKENBEERENAUSLESE<br />
Die verkostete Flasche mit leichtem Vorbehalt,<br />
wegen eines Hauchs Kork. Insgesamt aber bewertbar.<br />
Dunkelgolden mit mahagonifarbenen Reflexen.<br />
Fast Muskateller-artige Noten. Rosine. Mosto cotto.<br />
Marsala. Sehr kräftige Süsse, vibrierende Säure,<br />
kraftvoll mit Schmelz, elektrisierend vor Nerv und<br />
Spannung, Eleganz mit Konzentration gepaart.<br />
kloster-eberbach.de, € 2272,40<br />
2013 STEINBERGER RIESLING TROCKEN<br />
GOLDKAPSEL<br />
Floral, Traube, Rosmarin, Orangenblüte. Ein<br />
Hauch von sauberer Überreife dabei. Geschmeidiger<br />
Fond, voll und cremig, auch stoffig, mit viel<br />
mineralischem Extrakt und einer durchaus intensiven,<br />
aber auch fein wirkenden Säure. Amalfizitrone<br />
im Abklang, mit terpenherben Noten. Hat<br />
die Fülle der Lage und die Sehnigkeit des Jahrgangs.<br />
kloster-eberbach.de, Versteigerung 2019<br />
2015 «AUS DEM CABINET KELLER»<br />
STEINBERGER RIESLING<br />
Pflaume, Gravensteiner, cremig und seidig<br />
am Gaumen, grosse Geschmeidigkeit und<br />
das reich unterfüttert, milde Säure, kräftige<br />
mineralische Noten, griffig und dicht,<br />
und dabei ganz entspannt bleibend, mit<br />
Ahnungen kommender Würze im Abklang.<br />
kloster-eberbach.de<br />
€ 59,00<br />
97<br />
95<br />
93<br />
2011 STEINBERGER RIESLING<br />
TROCKENBEERENAUSLESE GOLDKAPSEL<br />
Eine extrem pure Rosinennase mit unterschwelliger<br />
Schieferpikanz. Wachs, Schwarztee, Trockenfrüchte.<br />
Am Gaumen ölig mit saftiger Säure, im<br />
Extrakt eher weitmaschig wirkend, aber auch fast<br />
noch verschlossen, im Abgang leicht trocknend –<br />
wohl nicht durch den Alkohol, sondern durch<br />
Stoffigkeit.<br />
kloster-eberbach.de, € 856,80<br />
1948 STEINBERG RIESLING<br />
CABINET NATURREIN<br />
Beerig bei leichten Reifezeichen, Grüntee, mit<br />
Luft zitrisch, frische Frucht und tertiäre Noten eng<br />
ineinandergewoben. Im Mund cremig, geschmeidig,<br />
komplett seidig, voll und leicht viskos, milde, aber<br />
tragende Säure, Schmelz und Fülle, warm, homogen<br />
und rund, dabei trocken und komplett intakt mit<br />
taktil-mineralischer Komponente.<br />
kloster-eberbach.de, Schatzkammerwein<br />
1943 STEINBERGER RIESLING<br />
CABINET NATURREIN<br />
Duft mit sanften Noten von Jod, Blütenhonig<br />
und Lindenblüte. Am Gaumen komplett trocken,<br />
durchaus lebendige Säure, geschmeidiger<br />
Fond, mineralisch durchwirkt, lang und<br />
homogen, noch komplett ohne Oxidation,<br />
extrem lebendig.<br />
kloster-eberbach.de<br />
Schatzkammerwein, nicht verkäuflich<br />
Foto: Thomas Ott Fotografie<br />
22 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document1988416771743170023.indd 22 18.04.18 14:19
000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 09.04.18 17:20
wein / SÜDTIROL<br />
Fotos: Rickard Kust<br />
Das moderne Gebäude der Kellerei Tramin<br />
steht für Innovationsgeist. Die grünen Stahlträger<br />
erinnern an die Triebe der Reben.<br />
24<br />
falstaff<br />
mai <strong>2018</strong><br />
document1922461085828837702.indd 24 18.04.18 14:25
HÖHER HINAUS<br />
Fotos: Rickard Kust<br />
Das einstige Rotweinland Südtirol hat sich zu einem hochklassigen Anbaugebiet<br />
für Weisswein weiterentwickelt. Die dortigen Weine erobern<br />
seitenweise einschlägige Weinführer und sind bei Kennern in aller Munde.<br />
Die Ambition der Winzer gilt den luftigen Höhen.<br />
TEXT OTHMAR KIEM<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
25<br />
document1922461085828837702.indd 25 18.04.18 14:25
wein / SÜDTIROL<br />
Epochal durch und durch: die<br />
Kellerei Tramin, deren Weine<br />
im Stollen eines ehemaligen<br />
Bergwerks lagern.<br />
In Südtirol bauen innovative Winzer in Lagen von 250 bis<br />
1300 Metern Seehöhe Wein an. Das entspricht mehreren<br />
Klimazonen und erschliesst viele neue Möglichkeiten.<br />
K<br />
loster Marienberg, 1340<br />
Meter über dem Meer.<br />
Genau hier, im äussersten<br />
Westen Südtirols, liegt der<br />
höchstgelegene Weinberg<br />
der autonomen Provinz. Die<br />
ursprünglich aus Flamen stammende Winzerfamilie<br />
Van den Dries hat auf steilen Terrassenlagen<br />
unterhalb des Klosters Solarisreben<br />
ausgepflanzt. Dies ist zweifellos das<br />
extremste Beispiel dafür, dass Südtiroler<br />
Winzer zunehmend die Höhenlagen erobern.<br />
Angesichts der Klimaerwärmung bieten sich<br />
im Gebirge willkommene Alternativen für<br />
den Weinbau.<br />
In Südtirol wird Wein in 250 bis 1300<br />
Metern angebaut. Das entspricht mehreren<br />
Klimazonen. Aufs flache Land umgelegt<br />
ergibt das Distanzen von mehreren Hundert<br />
Kilometern. Auf einer Hochebene in 1000<br />
26 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
Metern liegt in Fennberg oberhalb Margreids<br />
ein Weinberg mit Müller-Thurgau-<br />
Reben. Lange Zeit war das der höchste<br />
Weinberg Südtirols. «Als mein Vater Herbert<br />
hier zu Beginn der 1970er-Jahre Reben<br />
pflanzte, hielten ihn viele für verrückt. Dabei<br />
war er ein Visionär», sagt Christof Tiefenbrunner.<br />
Heute keltert er daraus den filigranen<br />
und doch stoffigen Müller-Thurgau<br />
«Feldmarschall» von Fenner, der unter Kennern<br />
Kultstatus geniesst.<br />
Für Weissburgunder, eine der wichtigsten<br />
Sorten im Land, gelten mittlerweile Höhen<br />
zwischen 600 und 800 Metern als die besten<br />
Lagen. Genau aus diesen Höhen stammt der<br />
Weissburgunder Riserva Vorberg der Kellerei<br />
Terlan – ein Mosaik an kleinen Steillagen,<br />
die sich am Berg entlangziehen. Auch die<br />
Trauben der Terlaner I Cuvée, die 2014 die<br />
neue Kategorie der «Super-Südtiroler»<br />
begründete, stammen zum Teil aus diesen<br />
Lagen. War vor vierzig Jahren Südtirol noch<br />
ein ausgesprochenes Rotweinland, so ist heute<br />
Weiss die dominierende Weinfarbe. Pioniere<br />
wie Alois Lageder, Alois Raifer von Schreckbichl<br />
oder Sebastian Stocker, legendärer Kellermeister<br />
der Kellerei Terlan, erkannten das grosse<br />
Potenzial für Weissweine in Südtirol.<br />
Auch Hans Terzer, Kellermeister bei<br />
St. Michael-Eppan und Obmann der Südtiroler<br />
Kellermeister, hat wesentlichen Anteil daran,<br />
dass seine Berufskollegen zunehmend auf<br />
Weissweinsorten setzten. Insbesondere der Sauvignon<br />
Blanc hat es Hans Terzer angetan und<br />
sein Sauvignon St. Valentin ist heute der<br />
bekannteste Sauvignon Italiens.<br />
DUFTIG, FRISCH UND KRAFTVOLL<br />
Südtiroler Weissweine sind duftig und frisch,<br />
können aber auch Fülle und Kraft zeigen. Das<br />
Sortenspektrum ist weit gestreut, es dominieren<br />
die Burgundersorten und Gewürztraminer.<br />
Im Bereich der trockenen Gewürztraminer sind<br />
die Südtiroler international führend. Hotspot<br />
des Gewürztraminers ist das Winzerdorf<br />
Foto: beigestellt<br />
document1922461085828837702.indd 26 18.04.18 14:25
Foto: beigestellt<br />
Tramin, 20 Kilometer südlich von Bozen. Am<br />
Ortseingang steht das markante Gebäude der<br />
Kellerei Tramin. Die grün gestrichenen Stahlträger<br />
erinnern an die Triebe der Reben in den<br />
Weinbergen ringsum. Kellermeister Willi Stürz<br />
lebt für und mit dem Wein. Sein Nussbaumer<br />
ist ein State-of-the-Art-trockener Gewürztraminer.<br />
Aber Stürz liebt auch die Herausforderung<br />
und ist ständig auf der Suche nach Neuem.<br />
2009 erzeugte er erstmals den Epokale, eine<br />
Spätlese mit deutlich wahrnehmbarer Restsüsse.<br />
In der Stilistik ähnlich wie die bekannten<br />
Elsässer, aber doch mit einem eigenen Südtiroler<br />
Profil. Das erhält der Epokale nicht zuletzt<br />
von der besonderen Lagerung. Sieben Jahre reifen<br />
die 1200 Flaschen in einem Stollen des ehemaligen<br />
Bergwerks in Ridnaun: in 2000<br />
Metern Höhe, 4000 Meter tief im Berg, mit<br />
einer konstanten Temperatur von 11 Grad.<br />
2017 wurden die ersten Flaschen aus dem Berg<br />
geholt – eine Klasse für sich.<br />
ROTWEINREBEN IN LUFTIGEN HÖHEN<br />
Auch die Rotweinreben bevorzugen zunehmend<br />
luftige Höhen. In erster Linie gilt das<br />
für Spätburgunder, der in Südtirol Blauburgunder<br />
heisst. Vorreiter ist Altmeister Franz<br />
Auch Rotwein will immer<br />
höher hinaus – wie etwa<br />
der Spätburgunder, der in<br />
Südtirol Blauburgunder<br />
heisst. Mit Erfolg.<br />
Christof Tiefenbrunner und seine<br />
Frau Sabine lenken die Geschicke<br />
des gleichnamigen Weinguts,<br />
das Kultstatus geniesst.<br />
Haas. In der Ortschaft Aldein in 750 Metern<br />
Höhe hat er vor einigen Jahren einen Versuchsweingarten<br />
angelegt. Mittlerweile sind<br />
daraus fünf Hektaren geworden, und vom<br />
Jahrgang 2012 kommen davon die ersten<br />
Flaschen auf den Markt. Er nennt sich Pinot<br />
Nero Ponkler, zeigt Noten nach Brombeeren<br />
und feinen Gewürznelken, am Gaumen viel<br />
seidiges Tannin. Franz Haas hat noch weiter<br />
oben, auf 1150 Metern, einen kleinen Pinot-<br />
Weinberg. Derzeit gewinnt er daraus den ><br />
Lagen wie aus dem Bilderbuch: Die Familie<br />
Tiefenbrunner zählt zu den Höhenpionieren<br />
unter den Südtiroler Winzern.<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
27<br />
document1922461085828837702.indd 27 18.04.18 14:25
wein / SÜDTIROL<br />
Majestätisch muten die Lagen der<br />
Walchs an: Wer da nicht schwindelfrei<br />
ist, muss im Tal bleiben.<br />
><br />
Grundwein für seinen Rosésekt. Aber er<br />
kann sich durchaus auch einen Rotwein aus<br />
dieser Lage vorstellen, meint Franz Haas.<br />
Man darf also gespannt sein.<br />
Auch Elena Walch zieht es in die Höhe.<br />
Sie hat in Glen, einem Nachbarort von Aldein,<br />
Lagen erworben, auf denen sie Blauburgunder<br />
erzeugen will. Dass Elena Walch,<br />
die im Betrieb von ihren Töchtern Julia und<br />
Karoline unterstützt wird, nicht nur mit<br />
Gewürztraminer, sondern auch mit Blauburgunder<br />
gut umgehen kann, hat sich ja schon<br />
mit ihrem «Ludwig» hinlänglich bewiesen.<br />
Wer nicht schwindelfrei ist, der muss im Tal<br />
bleiben – und Lagrein trinken. Diese urwüchsige<br />
Südtiroler Rotweinsorte hat ihre besten<br />
Lagen in und um Bozen. Die beiden wichtigsten<br />
Erzeuger sind die Kellerei Bozen und das<br />
Kloster Gries. Der Lagrein Riserva Taber der<br />
Kellerei Bozen und der Lagrein Riserva Abtei<br />
von Muri Gries lieferten sich jahrelang einen<br />
heissen Kampf um den besten Lagrein Südtirols.<br />
Geschliffen und weltläufig der eine<br />
(Taber), tiefgründig und herzhaft der andere<br />
(Abtei), fanden beide ihre Liebhaber. Nun<br />
setzt Muri Gries eins drauf und bringt den<br />
Lagen-Lagrein Klosteranger heraus. Die<br />
Antwort der Kellerei Bozen steht noch aus.<br />
DIE RENAISSANCE DES VERNATSCH<br />
Jahrelang kriselte es um den Vernatsch, der je<br />
nach Standort auch als Kalterersee, Meraner<br />
oder St. Magdalener daherkommt. Zu hell,<br />
zu leicht, hiess es. Nun, reduziert auf wesentlich<br />
geringere Mengen, erfreut er sich mit seiner<br />
Saftigkeit und seinem Trinkfluss neuer<br />
Beliebtheit. Die Winzer in St. Magdalena bei<br />
Bozen standen immer tapfer zu ihrem Vernatsch.<br />
Heute sind ihre St. Magdalener hoch<br />
begehrt und Winzer wie Glögglhof, Pfannenstielhof<br />
oder Ansitz Waldgries immer rasch<br />
ausverkauft. Neue, gehobene Vernatsch-Weine<br />
kommen auf den Markt und stossen auf<br />
Interesse.<br />
Die Kellerei Bozen, der wichtigste Erzeuger<br />
des St. Magdalener, brachte vor zwei Jahren<br />
den St. Magdalener Moar auf den Markt,<br />
die Kellerei Meran stellte in diesem Jahr den<br />
Meraner Fürst vor – eine Selektion.<br />
NEUE EXPERIMENTIERLUST<br />
Elena Walch (r.) mit ihren<br />
Töchtern Julia und Karoline.<br />
Für ihre Blauburgunder<br />
begeben sich die Star-<br />
Winzerinnen in luftige Höhen.<br />
Die Südtiroler sind für ihre Bodenständigkeit<br />
bekannt. Doch eine neue Generation von<br />
Winzern hat die Lust am Experimentieren<br />
entdeckt: Naturweine, Weissweine mit Maischevergärung,<br />
Ausbau in Amphoren spielen<br />
da genauso eine Rolle wie Piwi (pilzresistente<br />
Sorten), Spontanvergärung oder Null-Schwefel.<br />
Leitfigur ist Martin Gojer vom Pranzegg-Hof<br />
in Bozen. Seine Weine zeigen immer<br />
wieder überraschende Facetten.<br />
Marlies und Martin Abraham in Eppan<br />
sind bekannt für ihren Blauburgunder,<br />
keltern aber auch ihren Vernatsch nach<br />
Burgunder-Manier. Thomas Niedermayer<br />
in Eppan Berg zeigt, dass man aus den sogenannten<br />
Piwi-Sorten sehr gelungene Weine<br />
machen kann. Die Südtiroler Weinbauszene<br />
ist lebendig!<br />
<<br />
Fotos: beigestellt<br />
document1922461085828837702.indd 28 18.04.18 14:25
Das sind Gregory Hecht und François Bannier.<br />
Wir vertrauen ihren Nasen, sie vertrauen<br />
unserem Verkauf. Darum sind es unser<br />
Gregory und François.<br />
Gregory Hecht und François Bannier, Winzer<br />
Wir liefern exklusive Spezialitäten<br />
von ausgewählten Persönlichkeiten.<br />
Weine und Spirituosen ullrich.ch<br />
four_RZ_Ullrich_Hecht_Bannier_233x300.indd 1 22.03.18 12:47<br />
000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 26.03.18 14:42
wein / SÜDTIROL<br />
BEST OF<br />
SÜDTIROL<br />
Alle Südtiroler Weine<br />
mit <strong>Falstaff</strong>-Bewertungen<br />
falstaff.ch/suedtirol-wein<br />
96<br />
95<br />
94<br />
APPIUS 2012<br />
Kellerei St. Michael-Eppan<br />
Glänzendes Strohgelb mit Grün. Eröffnet<br />
mit rauchigen Noten nach Sesam<br />
und Haselnüssen, Spiel zwischen<br />
reifer Frucht und würzigen Noten, Anis<br />
und Salbei. Blüht am Gaumen toll auf,<br />
cremig und dicht, sehr langer Nachhall,<br />
fein nach Kastanien und Nougat.<br />
Gottardi, Innsbruck; Wagner,<br />
Gmunden; Farnetani, München;<br />
Massi, Köln; Rossini, Hannover,<br />
Ars et Vinum, Berlin; Superiore,<br />
Dresden; Rutishauser, Boucherville;<br />
ca. CHF 117,–<br />
TERLANER SAUVIGNON<br />
QUARZ 2015<br />
Kellerei Terlan<br />
Intensives, leuchtendes Strohgelb.<br />
Sehr fein gezeichnete, zugleich intensive<br />
Nase, duftet nach Stachelbeere,<br />
Salbei und Holunderblüten, im Hintergrund<br />
auch rote Johannisbeere, knackig.<br />
Blüht am Gaumen grossartig auf,<br />
viel saftige Frucht, auch da wieder<br />
Stachelbeere und Johannisbeere, hat<br />
tolles Spiel, im Nachhall viel Druck.<br />
Weinwolf, Salzburg; Ariane<br />
Abayan, Hamburg; Zanini,<br />
Ligornetto; ca. CHF 38,–<br />
RACHTL SAUVIGNON BLANC<br />
RISERVA 2014<br />
Tiefenbrunner<br />
Glänzendes Grüngelb. Verwobene<br />
Nase, eröffnet mit Noten nach<br />
grünem Pfirsich und Salbeiblättern,<br />
feine Holunderblüten, klar. Rassige,<br />
gut eingebundene Säure am Gaumen,<br />
feine Noten nach Stachelbeere<br />
und Tomatenblättern, salzig<br />
und lange.<br />
www.tiefenbrunner.com;<br />
Superiore, Dresden<br />
ca. CHF 78,–<br />
95<br />
94<br />
94<br />
GEWÜRZTRAMINER<br />
NUSSBAUMER 2015<br />
Kellerei Tramin<br />
Funkelndes, helles Goldgelb mit<br />
leicht grünen Nuancen. Sehr intensive<br />
und präsente Nase, satt nach gelben<br />
Rosen, Litschi, etwas Bergamotte,<br />
dahinter viel Gewürznelken, sehr<br />
einladend. Schlägt am Gaumen ein<br />
prachtvolles Rad, auch da wieder viel<br />
tropische Frucht, es dominieren Litschi<br />
und Papaya, satt nach Rosen und<br />
Gewürznelken, sehr langer Nachhall,<br />
ein Klassiker! www.cantinatramin.it;<br />
Superiore, Dresden; ca. CHF 26,–<br />
LAGREIN RISERVA TABER<br />
Kellerei Bozen<br />
Stoffiges, undurchdringliches<br />
Rubinviolett. Üppige Nase mit<br />
Noten nach Brombeeren und<br />
Zwetschgen, im Hintergrund etwas<br />
Kardamom und dunkle Schokolade.<br />
Breitet sich am Gaumen toll aus, viel<br />
feinmaschiges, geschliffenes Tannin,<br />
weich und rund, saftige Frucht, hallt<br />
lange nach. Hat sich seit dem vergangenen<br />
Jahr sehr toll entwickelt.<br />
Wedl, Mills; Törggelen, München;<br />
Brancaia, Zürich<br />
ca. CHF 40,–<br />
TERLANER RISERVA NOVA<br />
DOMUS 2014<br />
Kellerei Terlan<br />
Funkelndes Strohgelb mit hohem<br />
Grünanteil. In der Nase geschliffen<br />
und fein, vielschichtig, duftet nach<br />
baumgereiftem Apfel, Mango und<br />
Nektarinen. Viel saftige Frucht,<br />
breitet sich voll aus, präsente, gut<br />
eingebundene Säure verleiht dem<br />
Wein Spannung, feine mineralische<br />
Noten, sehr anhaltend. Weinwolf,<br />
Salzburg; Ariane Abayan,<br />
Hamburg; Zanini, Ligornetto<br />
ca. CHF 38,–<br />
95<br />
94<br />
89<br />
PINOT NERO RISERVA VIGNA<br />
GANGER MAZON 2014<br />
Kellerei Girlan<br />
Kraftvolles, leuchtendes Rubin mit<br />
leichtem Granatrand. Fein gezeichnete<br />
Nase, eröffnet mit Noten nach<br />
Koriander und Fenchelsamen, dahinter<br />
saftige Weichselkirsche, Brombeere<br />
und Granatapfel. Am Gaumen<br />
rund und ausgewogen, viel saftige<br />
Frucht, entfaltet sich mit feinmaschigem<br />
Tannin, umwoben von süssem<br />
Schmelz, sehr elegant, im Nachhall<br />
nach Himbeere. Neururer, Vomp;<br />
Stoppervini, Lugano; ca. CHF 170,–<br />
LIEBEN AICH SAUVIGNON 2015<br />
Manincor<br />
Leuchtendes Grüngelb mit leichten<br />
Grünnuancen. Vielschichtig<br />
und verwoben in der Nase, zeigt<br />
Noten nach Tomatenblättern, Spargeln,<br />
dann viel Stachelbeere. Am<br />
Gaumen sehr gehaltvoll, breitet<br />
sich satt aus, viel saftige, präsente<br />
Frucht, salzig, vielschichtig, im Finale<br />
feine cremige Noten.<br />
Wagner, Laakirchen; Dallmayr,<br />
München; K&U – Weinhalle, Nürnberg;<br />
Vinaturel, Berg; Dettling &<br />
Marmot, Dietlikon; ca. CHF 39,–<br />
TERLANER RARITY 1991<br />
Kellerei Terlan<br />
Helles Strohgelb, fast zitronig, wirkt<br />
sehr frisch. Auch die Nase zeigt sich<br />
überaus frisch, nach weisser Ananas<br />
und weissem Pfirsich, etwas Fenchel,<br />
Dille, vielschichtig. Am Gaumen sehr<br />
verwoben, straffe Textur, knackige,<br />
saftige Frucht, zeigt sich im hinteren<br />
Verlauf rund und ausgewogen, sehr<br />
langer Nachhall, salzig und mineralisch,<br />
ein Erlebnis!<br />
Weinwolf, Salzburg; Ariane<br />
Abayan, Hamburg; Zanini,<br />
Ligornetto; ca. CHF 250,–<br />
Fotos: beigestellt<br />
30 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document1922461085828837702.indd 30 18.04.18 14:25
Weinfühlige Gastgeber<br />
in den besten Lagen<br />
29 erlesene Hotels für Weinliebhaber<br />
Vinum Hotels Südtirol sind eine Cuvèe aus Weinerlebnis und Genuss,<br />
Wohlbefinden, Kultur, Architektur – so frisch wie die Alpen, so fruchtig<br />
wie der Süden, so harmonisch wie die Menschen, so spannend wie die<br />
2500-jährige Weinbaugeschichte, so kontrastreich wie die Landschaft.<br />
www.vinumhotels.com · info@vinumhotels.com<br />
000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 04.04.18 10:12
wein / WORLD CHAMPIONS<br />
SERIE: WORLD CHAMPIONS<br />
Manfred Prüm und Katharina<br />
Prüm sind beide Juristen – und<br />
begnadete Winzer.<br />
Fotos: Andreas Durst, beigestellt<br />
32 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document4035750510517263854.indd 32 18.04.18 14:29
Fotos: Andreas Durst, beigestellt<br />
<strong>2018</strong><br />
WORLD<br />
CHAMPION<br />
Das emblematische Weingut aus Wehlen an<br />
der Mittelmosel ist berühmt für die Delikatesse<br />
seiner Rieslinge – für Weine von subtiler<br />
Würze und unverwüstlicher Langlebigkeit.<br />
TEXT ULRICH SAUTTER<br />
mai <strong>2018</strong> falstaff 33<br />
document4035750510517263854.indd 33 18.04.18 14:29
wein / WORLD CHAMPIONS<br />
Vom Gutsgebäude an Wehlens<br />
Uferallee hat man den<br />
Hausberg immer im Blick.<br />
Philippa gibt einen glucksenden<br />
Laut von sich und greift nach dem<br />
Glas. Doch die Arme ihrer Eltern<br />
sind schneller als die kleinen<br />
Patschhände des sieben Monate<br />
alten Mädchens, das auf dem Schoss seines<br />
Vaters sitzt. Mit einer Prüm als Mutter und<br />
einem Steifensand aus der namhaften Wormser<br />
Dynastie von Winzern und Weinhändlern als<br />
Vater muss der Kleinen der Griff nach dem<br />
Riesling im Blut liegen – zumal im Glas eine<br />
Auslese aus der Wehlener Lage Sonnenuhr<br />
schwappt. Denn der Rebbau an den so privilegierten<br />
Steilhängen der Mittelmosel ist enger<br />
mit der Familie Prüm verknüpft, als es zwischen<br />
irgendeinem anderen deutschen Anbaugebiet<br />
und irgendeiner anderen Familie der Fall<br />
wäre. Die älteste Erwähnung eines Prüm in<br />
Wehlen datiert auf das Jahr 1156. Spätestens,<br />
als der Moselriesling in der zweiten Hälfte des<br />
19. Jahrhunderts in Mode kam, wurde der<br />
Name der Familie zum Qualitätsversprechen.<br />
Sebastian Alois Prüm (1794–1871) gilt<br />
dabei als der Wegbereiter des heutigen Ruhms.<br />
Von seinen 13 Kindern erreichten nur sechs<br />
das Erwachsenenalter – und ein einziges ging<br />
34 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
eine Ehe ein: sein Sohn Matthias (1835–1890).<br />
Dieser wiederum hatte vier Söhne und drei<br />
Töchter. So setzte sich nach Matthias Prüms<br />
Tod eine Kaskade von Erbteilungen in Gang,<br />
aus denen so namhafte Betriebe wie Studert-<br />
Prüm, Weins-Prüm, S. A. Prüm, Jos. Christoffel<br />
jr., Dr. Loosen und Pauly-Bergweiler hervorgingen.<br />
Und eben, mit der Sonderstellung als<br />
Betrieb des erstgeborenen Sohnes, das Weingut<br />
Johann Josef Prüm.<br />
Es war 1911, als das Weingut Joh. Jos.<br />
Prüm formell gegründet wurde. Da der<br />
Namensträger bald darauf erkrankte, folgte<br />
ihm schon 1920 sein Sohn Sebastian Alois –<br />
einer übrigens von drei zeitgleich lebenden<br />
Prüms mit identischen Vornamen. Um sich<br />
von seinem Onkel und seinem Vetter zu unterscheiden,<br />
fügte Sebastian Alois seinem Namen<br />
denjenigen seiner Frau an: Prüm-Erz. Im Jahr<br />
1969 übernahm schliesslich der Enkel von<br />
Johann Josef Prüm die Verantwortung auf<br />
dem Gut: der promovierte Jurist Manfred<br />
Prüm, Sohn des Ehepaars Prüm-Erz.<br />
VOM RUHM ZUM KULTSTATUS<br />
Ohne die Verdienste der älteren Generationen<br />
zu schmälern, kann man wohl behaupten, dass<br />
die heutige Kultstellung des Weinguts Joh. Jos.,<br />
genannt «Jay-Jay», Prüm vor allem Manfred<br />
Prüms Verdienst ist. Vielleicht war es sogar ein<br />
Vorteil, dass Prüm als Quereinsteiger in die<br />
Umbruchphase des deutschen Weinbaus geriet:<br />
Denn er widersetzte sich mit grosser Unbekümmertheit<br />
allen Moden und fuhr fort, die<br />
Weine aus den Spitzenlagen in Zeltingen, Wehlen,<br />
Bernkastel und Graach so zu machen, wie<br />
sie das Gut schon immer produziert hatte: mit<br />
Manfred Prüm widersetzte sich allen Moden und fuhr fort,<br />
seine Weine mit Sorgfalt im Weinberg, Präzision bei der<br />
Lese und minimalem Aufwand im Keller zu produzieren.<br />
Fotos: Michael Wilfling, Andreas Durst, beigestellt<br />
document4035750510517263854.indd 34 18.04.18 14:29
Fotos: Michael Wilfling, Andreas Durst, beigestellt<br />
Sorgfalt im Weinberg, mit Präzision beim<br />
Leseregime und mit minimalem technischem<br />
Aufwand im Keller. Auch sah er<br />
keinen Grund zu einer Abkehr von der<br />
Gutspolitik, der Erzeugung von Versteigerungsweinen<br />
hohe Bedeutung zuzumessen.<br />
Populär war das nicht im Zeitgeist<br />
der Siebzigerjahre, der elitär klingende<br />
Begriffe wie «naturrein» oder «hochfeine<br />
Auslese» von den Etiketten verbannte und<br />
es vorzog, die Weinqualität über den<br />
Kamm des Oechslegrads zu scheren.<br />
ERSTMALS IN FRAUENHAND<br />
«Wir benützen das Refraktometer zum<br />
Messen der Oechslegrade eigentlich nur<br />
ganz am Beginn des Herbsts, um einen<br />
Eindruck davon zu bekommen, wo wir<br />
überhaupt stehen», sagt Katharina Prüm,<br />
die stolze Mutter der kleinen Philippa<br />
und heutige Lenkerin des 20 Hektar<br />
grossen Familienguts. «Bei der Lese geht<br />
es um ganz andere Dinge. Um Entscheidungen<br />
wie: Was selektiert man wo?<br />
Geht man mit zwei oder drei Eimern<br />
in eine Parzelle? Nimmt man die<br />
Botrytis sofort – oder lässt man sie<br />
sich noch weiter entwickeln? Der<br />
Aussenbetriebsleiter und ich sind<br />
ständig unterwegs. Wenn er in die<br />
eine Ecke geht, gehe ich in die andere,<br />
und dann wird natürlich 37-mal<br />
am Tag der Wetterbericht nachgesehen<br />
…».<br />
Katharina Prüm, im Erstberuf<br />
wie ihr Vater Doktor der Rechte,<br />
macht nicht den Eindruck, als<br />
würden sie solche Entscheidungen<br />
belasten. In der Tat haben<br />
die Weine, die sie im Jahr 2003<br />
an der Seite ihres Vaters zu<br />
erzeugen begann und die sie<br />
inzwischen alleine verantwortet,<br />
den Ruf des Weinguts<br />
mit derselben spielerischen<br />
Leichtigkeit gewahrt,<br />
die auch beim Wein der Stil<br />
des Hauses ist. Als erste<br />
Frau an der Spitze des<br />
Weinguts hat sie gleichwohl<br />
nichts Gravierendes<br />
verändert. Wenn sich<br />
überhaupt ein Unterschied<br />
feststellen liesse,<br />
dann würde er vielleicht<br />
jene fast schon<br />
»Geht der Außenbetriebsleiter<br />
in die eine Ecke, gehe<br />
ich in die andere, und dann<br />
wird 37-mal am Tag der<br />
Wetterbericht nachgesehen.«<br />
KATHARINA PRÜM Weingut Joh. Jos. Prüm<br />
Die Im Scharzhofberg Sonnenuhr in Wehlens bringt Weinberg wurde 1842 von<br />
Jodocus der Riesling Prüm eine erbaut, einzigartige<br />
Komplexität<br />
einem Bruder von Matthias.<br />
hervor.<br />
sprichwörtliche Hefenote<br />
betreffen, für die junge<br />
J.‐J.-Prüm-Weine früher<br />
berühmt waren. Ein Ton,<br />
der für alle, die ihren<br />
Flaschen genug Reifezeit<br />
gönnen, ohnehin nie von<br />
Belang war, denn er verliert<br />
sich mit der Zeit. In mancher<br />
Blindprobe mit jungen Weinen<br />
jedoch wurden die Prüm-<br />
Kelterungen als «böcksernd»<br />
gestraft.<br />
Dabei war der «Prüm-Böckser»<br />
ohnehin eher ein Siegel<br />
unberührter Ursprünglichkeit<br />
als ein Weinfehler: Die<br />
Prüm’schen Keller nämlich liegen<br />
tief und sind kalt. Nach der alkoholischen<br />
Gärung bleibt ein gewisses<br />
Quantum fein verteilter Kohlensäure<br />
in Lösung. Entbindet sich<br />
dieses Gas beim Einschenken eines<br />
Jungweins, dann wirkt es wie ein<br />
Verstärker auf die Aromen der Hefe,<br />
die in spontan vergorenen Jungweinen<br />
reichlich vorhanden sind. So weit,<br />
so unspektakulär. Katharina Prüm rätselt<br />
selbst, warum diese Duftkomponente<br />
in der neueren Vergangenheit<br />
etwas in den Hintergrund getreten ist –<br />
und vermutet die tendenziell etwas<br />
höheren Reifegrade der Trauben als<br />
Ursache.<br />
DISKUSSIONEN UND KOCHKUNST<br />
Die Tradition zu wahren, das heisst natürlich<br />
dennoch nicht, in Routine zu erstarren.<br />
«Bei den Diskussionen zwischen Vater und<br />
Tochter kann es hoch hergehen, schliesslich<br />
sind sie beide Juristen», amüsiert sich Wilhelm<br />
Steifensand, der seit seiner Heirat mit<br />
Katharina Prüm die Rolle des neutralen Beobachters<br />
bei den Plädoyers am Familientisch<br />
einnimmt. Unumstösslich und nicht verhandelbar<br />
scheint indes die Tatsache, dass im Hause<br />
Prüm keine trockenen Weine erzeugt werden.<br />
Und warum sollten sie auch, wo doch selbst die<br />
Auslesen nach gebührender Reifezeit sensorisch<br />
fast all ihre Süsse einbüssen? Katharina Prüm<br />
bringt ein geschmortes Reh mit Winterwurzeln auf<br />
den Tisch, dazu fliesst eine 1983er Goldkapsel ins<br />
Glas: ein trockener edelsüsser Riesling mit Rotweinqualitäten.<br />
Eine Quadratur des Kreises, wie sie<br />
einem nur dort zu kosten vergönnt ist, wo legendäre<br />
Weinberge auf die verständigsten Winzer treffen.<br />
<<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
35<br />
document4035750510517263854.indd 35 18.04.18 14:30
wein / WORLD CHAMPIONS<br />
Nachlesen:<br />
Alle Teile aus der Serie<br />
«World Champions» unter<br />
falstaff.ch/champ<br />
BEST OF J. J. PRÜM<br />
100<br />
1976 WEHLEN SONNENUHR<br />
RIESLING TROCKENBEERENAUSLESE<br />
Ungemein komplexes Bukett eines vollreifen<br />
Botrytisweines, Anklänge von Dörrpflaumen,<br />
süssen Feigen, Orangeat und dunklem Nougat,<br />
ein echtes Rieslingkonzentrat. Am Gaumen<br />
begleitet von einer feinen Oxidationsnote, die<br />
an grosse Tokajer erinnert, ein toller, kraftvoll<br />
ausgestalteter Wein, dunkle Nuancen im<br />
Abgang, besitzt enorme Länge und Potenzial<br />
für Generationen.<br />
Preis: k.A.<br />
97<br />
2003 GRAACH HIMMELREICH<br />
RIESLING AUSLESE GOLDKAPSEL<br />
Pikant im Duft, Grapefruit, Schiefer, Hefe,<br />
Walderdbeere, Orangeat. Am Gaumen cremig<br />
und druckvoll, präsente Süsse, schmeichelhaft<br />
und rund, voll, dabei schon früh im Gaumenverlauf<br />
von frischer Frucht begleitet, leicht<br />
pflanzliche Untertöne, fast schon sauvignonartig<br />
würzig, mit grossem weiterem Potenzial,<br />
dennoch fein und nuanciert, bis in den langen<br />
Abgang hinein spielend.<br />
Preis: k.A.<br />
93<br />
2016 GRAACH HIMMELREICH<br />
RIESLING SPÄTLESE<br />
Ätherisch, zitrisch, mit Luftkontakt immer<br />
mehr Schieferwürze aufbauend. Am Gaumen<br />
sehr viel Zug und auch Spannung, saftig,<br />
stoffige und nervige Komponenten dominieren<br />
die Süsse. Pur, kristallin. Lang trotz seiner<br />
schlanken Anlage. Eine Spätlese von grosser<br />
Strahlkraft.<br />
www.boucherville.ch<br />
CHF 36,–<br />
98<br />
94<br />
91<br />
1983 WEHLENER SONNENUHR<br />
RIESLING AUSLESE GOLDKAPSEL<br />
Lindenblüte, Fuderfass, roter Apfel, feinste<br />
Botrytis. Am Gaumen ringen Stoffigkeit und<br />
Süsse um die Vorherrschaft, prägnanter Säurenerv,<br />
viel Saft und gerade so viel Schmelz, dass<br />
die spannungsreiche Struktur nicht zu trocken<br />
wirkt. Dennoch ein Musterbeispiel dafür, wie<br />
wenig süss solche Weine nach ausreichender<br />
Reifezeit schmecken.<br />
Preis: k.A.<br />
2003 WEHLENER SONNENUHR<br />
RIESLING AUSLESE<br />
Komplex und intensiv im Duft, Grapefruit,<br />
Schiefer, Hefe, Lakritze, Mispel, Mandarine.<br />
Wirkt dabei noch sehr jung. Geschmeidiger und<br />
druckvoller Auftakt, weich und butterzart, aber<br />
auch hintergründig und dicht. Wirkt vergleichsweise<br />
wenig süss und zugleich mild in der Säure,<br />
hat dabei aber Saft und Frische, besitzt<br />
Reserven für weitere Dekaden der Reife.<br />
Preis: k.A.<br />
2016 WEHLENER SONNENUHR<br />
RIESLING KABINETT<br />
Verschlossene Mineralwürze ohne allzu<br />
viel Reduktion. Safran. Am Gaumen eine<br />
unvergleichliche Balance aus Saftigkeit<br />
und Mineralität. Eine fast unmerkliche<br />
Süsse und eine nahtlos integrierte Säure.<br />
Verbindet Stoff mit Schwerelosigkeit – ein<br />
ums andere Mal ein kleines Wunder.<br />
www.boucherville.ch<br />
CHF 24,50<br />
Foto: beigestellt<br />
36 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document4035750510517263854.indd 36 18.04.18 14:30
<strong>Falstaff</strong>_<strong>2018</strong>_Montepeloso 29.03.<strong>2018</strong> 13:59 Seite 4<br />
P E T E R Z E M M E R<br />
R I E G G E R S s ü d t i r o l e r<br />
Jetzt<br />
online<br />
bestellen<br />
und zu Hause<br />
geniessen!<br />
riegger.ch<br />
Preise in CHF inkl. MwSt.<br />
PINOT<br />
GRIGIO<br />
2016 75cl 16.–<br />
SAUVIGNON<br />
BLANC<br />
2016 75cl 17.30<br />
LAGREIN<br />
RAUT<br />
2016 75cl 17.80<br />
LAGREIN RISERVA<br />
FURGGL<br />
2015 75cl 25.30<br />
Weinkeller Riegger AG, Langgass, 5244 Birrhard, 056 201 41 41, info@riegger.ch, riegger.ch<br />
000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 29.03.18 17:28
wein / ROUTE NATIONALE<br />
ROUTE<br />
NATIONALE<br />
Foto: Thomas O’Brien<br />
38<br />
falstaff<br />
mai <strong>2018</strong><br />
document5959546454010091217.indd 38 18.04.18 14:35
Foto: Thomas O’Brien<br />
Die berühmte Nationalstrasse 7, die vom Burgund<br />
bis in die Provence führt, kreuzt einige der<br />
gesegneten Landstriche Frankreichs – reich an<br />
gutem Wein und exzellenter Küche.<br />
TEXT ULRICH SAUTTER<br />
Weinstrasse – die RN 7<br />
führt an mehreren Top-<br />
Weingütern vorbei.<br />
Fernstrassen sind nicht gerade<br />
als Ort des Musischen bekannt.<br />
Doch ein Chanson aus den<br />
Fünfzigerjahren besingt Frankreichs<br />
«Route Nationale 7».<br />
Das Blau des Himmels erfülle<br />
die Herzen, singt Charles Trenet, während<br />
man sich den Gestaden des Midis nähere.<br />
Als Ferienroute verwandle die RN7 Paris zu<br />
einem kleinen Vorort von Valence. Man feiere<br />
und singe und sei glücklich, «die Olivenbäume<br />
sind blau, meine kleine Lisette!»<br />
Hinter dem charmanten Schmalz des<br />
Schlagers verbirgt sich eine kulinarische<br />
Wahrheit: Die besungene Nationalstrasse<br />
führt – inzwischen parallel zur Autobahn –<br />
vom Burgund bis in die Provence, sie kreuzt<br />
einige der am reichsten mit gutem Wein und<br />
schmackhaften Speisen gesegneten Landstriche<br />
Frankreichs. Was liegt da näher, als<br />
einmal ihrem Lauf zu folgen?<br />
CÔTE-RÔTIE UND HERMITAGE<br />
In einem recht schmucklosen Neubau am<br />
Ortsrand von Ampuis residiert das Maison<br />
Guigal. Für seine Lagen Côte-Rôties La<br />
Mouline, La Turque und La Landonne<br />
besitzt dieser Erzeuger Weltruf. Doch ebenso<br />
bekannt und geschätzt sind die Basis-Etiketten.<br />
Für den Zukauf von Grundweinen, die<br />
dann bei Guigal assembliert und ausgebaut<br />
werden, kommen tagtäglich rund 20 Fassmuster<br />
an. Da ist es schon fast Programm,<br />
dass sich die Büros von Marcel und Philippe<br />
Guigal, des Sohns und des Enkels des Firmengründers,<br />
nicht etwa in der Beletage,<br />
sondern unmittelbar am Empfang befinden:<br />
Trotz einer Jahresproduktion von sieben Millionen<br />
Flaschen hat die Familie den Daumen<br />
auf dem operativen Geschäft – zweifellos<br />
einer von vielen Gründen für den Erfolg.<br />
Einen ähnlich grossen Namen trägt auch<br />
Natacha Chave. Zwar ist die Quereinsteigerin<br />
nicht direkt mit den legendären Hermitage-Winzern<br />
Gérard und Jean-Louis Chave<br />
verwandt, doch ganz aus dem Nichts gründete<br />
sie ihr Weingut dennoch nicht: Ihre Eltern<br />
waren erst Genossenschaftswinzer, hatten<br />
sich dann selbstständig gemacht und die<br />
Familiendomäne schliesslich an Natachas<br />
Bruder Yann übergeben. 2004 machte sie<br />
sich mit ein paar Parzellen selbstständig und<br />
verschrieb sich der Biodynamik. Seither<br />
machte sich die studierte Philosophin einen<br />
guten Namen für ihre fruchtbetonten, feinsinnig<br />
extrahierten Weine. ><br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
39<br />
document5959546454010091217.indd 39 18.04.18 14:35
wein / ROUTE NATIONALE<br />
><br />
«Aus Syrah kann man natürlich sehr viel<br />
mächtigere Weine machen als ich sie anstrebe»,<br />
sagt Natacha Chave. «Aber demonstrative<br />
Weine interessieren mich nicht.» Der<br />
Markt gibt ihr recht: Das Weingut wächst<br />
fast jedes Jahr – vor allen in den Appellationen<br />
Crozes-Hermitage und Saint-Joseph.<br />
Derzeit hat es siebeneinhalb Hektaren. «Bei<br />
zehn Hektaren ist Schluss», so Natacha Chave,<br />
«sonst muss ich zu viel delegieren.»<br />
Ein paar Kilometer entfernt, am majestätischen<br />
Hermitage-Felsen, hat eine der besten<br />
Genossenschaften Europas ihre Heimat: die<br />
Cave de Tain. Vom Probenraum der Kooperative<br />
sieht man direkt auf das steil aufragende<br />
Hermitage-Gewann Le Méal. Und die<br />
Genossen können es mit Nonchalance nehmen,<br />
dass am Kamm des Bergs der Schriftzug<br />
»Paul Jaboulet Ainé« prangt. Schliesslich ist<br />
die Kooperative nach Michel Chapoutier der<br />
grösste Grundeigentümer in der AOC Hermitage<br />
– noch vor Jaboulet und Chave. Von den<br />
29 Hektaren Hermitage, welche die Cave de<br />
Tain keltert, gehören ihr als Körperschaft<br />
stolze 23 Hektaren, weitere sechs Hektaren<br />
befinden sich im Besitz von Mitgliedern.<br />
Dass hier vieles anders ist als anderswo,<br />
zeigt auch die Tatsache, dass Direktor Xavier<br />
Gomart erst der vierte in der 85-jährigen<br />
Geschichte des Unternehmens ist. Auch im<br />
Keller arbeitet die Genossenschaft eher wie<br />
ein qualitätsversessenes Weingut: So gab es<br />
im Jahr 2015 nicht weniger als 16 rote Hermitage-Abfüllungen.<br />
«Ein Drittel des Kellers<br />
besteht aus parzellenreinen Kelterungen»,<br />
betont Önologin Sophie Obszinsky. «Im Jahr<br />
2016 hatten wir alleine aus der AOC Crozes-<br />
Hermitage 40 separate Vinifikationen.»<br />
EINE GENOSSENSCHAFT MACHT BIO<br />
«Aus Syrah kann man<br />
sehr viel mächtigere Weine<br />
machen als ich anstrebe.<br />
Aber demonstrative Weine<br />
interessieren mich nicht.»<br />
NATACHA CHAVE Winzerin<br />
La famille Guigal – Betrieb<br />
mit dem Output von sieben<br />
Mio. Flaschen pro Jahr.<br />
Und auch im Weinberg spart die Cave nicht:<br />
Für ihre 23 Hektaren Hermitage im Eigenbesitz<br />
beschäftigt sie acht fest angestellte Winzer.<br />
Zudem erzeugt sie in allen vier Cru-Appellationen<br />
der Gegend (Crozes-Hermitage, Cornas,<br />
Saint-Joseph und Hermitage) Kelterungen aus<br />
Bio-Trauben.<br />
Auf ihre Kosten kommen bei der Cave de<br />
Tain auch Weinkenner in Ferienstimmung: Es<br />
gibt Seminare und Weinwanderungen. Sogar<br />
mit einem sportlichen Buggy kann man über<br />
die Hermitage-Felsen brausen.<br />
Unten im Ort lockt danach die Schokoladenmanufaktur<br />
Valrhona in ihr Museum. Am Eingang<br />
passiert man eine Glaswand, hinter der<br />
sich in der Art eines Wasserspiels flüssige Schokolade<br />
ergiesst. Selbst durch die Scheibe hindurch<br />
macht sich ein betörender Duft breit.<br />
Cornas, ein paar Kilometer ausserhalb<br />
Tains, ist die südlichste Rotwein-Appellation<br />
der nördlichen Rhône. Hier zeigt sich die<br />
Glorie der Gleichung Syrah + Granitboden in<br />
ihrer urwüchsigsten Art. Ziemlich geradlinig<br />
ist auch der Winzer Guillaume Gilles bei<br />
einem Besuch im Weinberg: «Vor zehn Jahren<br />
haben 90 Prozent der Winzer in Cornas<br />
Herbizide gespritzt, heute ist das Verhältnis<br />
umgekehrt.» Aber ist es nicht leichter, mit<br />
konventionellem Weinbau hohe Qualität zu<br />
lesen? «Ich habe bei Jean-Louis Chave gearbeitet,<br />
als das Gut auf Bio umgestellt wurde.<br />
Der Vergleich von Weinen aus Bio- und konventionellen<br />
Parzellen fiel eindeutig aus: Für<br />
mich war das das Ende aller Diskussionen!»<br />
ENTDECKENSWERTER SÜDEN<br />
Valence ist gewissermassen das Scharnier<br />
zwischen der nördlichen und der südlichen<br />
Rhône. Für eine Stadt mit gerade 60.000<br />
Einwohnern hat der Ort eine ungewöhnliche<br />
Sternedichte: Neben Anne-Sophie Pic, die als<br />
dritte Generation ihrer Familie drei Sterne<br />
erkocht hat, gibt es noch ein Zwei-Sterneund<br />
vier Ein-Sterne-Restaurants. Die Winzer<br />
im südlichen Abschnitt der RN7 tun sich<br />
etwas schwerer, Wein-Tourismus anzuziehen<br />
als ihre Kollegen im Norden. Dabei sind vor<br />
allem die Weine einen Besuch mehr als wert.<br />
Im Ort Bidon auf halbem Weg zwischen<br />
Montélimar und Orange haben sich zehn<br />
Winzer zusammengeschlossen, um ihre Weine<br />
in der Grotte von Saint-Marcel 80 Meter<br />
unter der Erde reifen zu lassen. Einer von<br />
ihnen ist der junge Aurélien Thibon, der bei<br />
Jean-Nicolas Méo im Burgund gearbeitet<br />
hat. Und in der Tat sind die Weine von Mas<br />
de Libian burgunderhaft fein, allen voran die<br />
nach dem persischen Mathematiker<br />
Khayyam benannte Grenache-basierte Cuvée.<br />
Stilistisch ähnlich visionär sind die Weine<br />
der Domaine de la Réméjeanne in Sabran<br />
nahe Orange am kühleren rechten Rhône-<br />
Ufer. Olivier Klein, Sohn des Betriebsgründers,<br />
führt einem etwa vor Augen, wie unterschätzt<br />
die Weissweine des Rhônetals sind:<br />
Die im Stockinger-Fass ausgebaute Cuvée aus<br />
Roussanne, Viognier, Clairette, Bourboulenc<br />
und Marsanne zeigt südliche Fülle und einen<br />
«kühlen» mineralischen Kern. Subtil!<br />
«Nationale 7 – c’est une route qui fait<br />
recette», singt Charles Trenet. Eine Strasse als<br />
Programm, ein Königsweg zum Genuss.<br />
<<br />
Fotos: Stephane Chalaye, beigestellt<br />
40 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document5959546454010091217.indd 40 18.04.18 14:35
Fotos: Stephane Chalaye, beigestellt<br />
Für seine Lagen Côte-Rôties<br />
La Mouline, La Turque<br />
und La Landonne geniesst<br />
Guigal Weltruhm.<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
41<br />
document5959546454010091217.indd 41 18.04.18 14:35
wein / ROUTE NATIONALE<br />
BEST OF<br />
ROUTE NATIONALE 7<br />
95<br />
94<br />
92<br />
2015 SAINTE ÉPINE<br />
SAINT-JOSEPH ROUGE<br />
Delas<br />
Teer, Heidelbeerkompott, sehr dichte<br />
Frucht, am Gaumen unmittelbar stoffig,<br />
sehr präsent, enorme Verdichtung,<br />
hohes Aromenpotenzial, aber alles<br />
ohne Massivität, in Spannung und<br />
Frische aussergewöhnlich, mineralisch<br />
unterfüttert, noch verschlossen, hintergründig<br />
und mit Zukunft. Aromatischer<br />
Reichtum bei höchster Kraft.<br />
www.millesima.ch<br />
CHF 450,– (bei 12 Flaschen)<br />
2013 HERMITAGE<br />
ROUGE BIO<br />
Cave de Tain<br />
Balsamisch, Schwarzkirsche,<br />
weisser Pfeffer. Am Gaumen<br />
weich und geschmeidig ansetzend,<br />
sehr feines Tanninkorn, intensive<br />
Mineralität, elegant, viel Saftigkeit,<br />
integrierter Alkohol, lange anhaltende<br />
mineralische Komponente.<br />
Nicht überkonzentriert, im Stil<br />
kulinarisch, dennoch dicht.<br />
Preis: k.A.<br />
2016 LES ARBOUSIERS<br />
CÔTES DU RHÔNE BLANC<br />
Domaine de la Réméjeanne<br />
Roussanne, Viognier, Clairette, Bourboulenc,<br />
Marsanne. Etwas Honig im<br />
Duft, grosses Holzfass, am Gaumen<br />
voll und dabei stoffig, bei aller Dichte<br />
und Kraft lebendig und sehr balanciert<br />
mit seiner Fülle umgehend.<br />
Mineralisch-kalktönig im würzig<br />
auffächernden Abgang.<br />
www.cavedereve.ch<br />
CHF 15,–<br />
94<br />
93<br />
92<br />
2015 CROZES HERMITAGE<br />
ROUGE, Domaine Aléofane,<br />
Natacha Chave<br />
Erste Würze. Rosine, Bitterschoggi,<br />
Heidelbeerkompott, ätherische<br />
Noten. Feste Struktur, ein kompakter<br />
Gerbstoff, der aber im Korn fein ist,<br />
saftiger, ein klein wenig betont wirkender<br />
Nerv, grosses Potenzial, nachgerade<br />
fleischig im Stil, aber mit der<br />
betriebstypischen Feinheit darüber,<br />
sehr dichte mineralische Noten, griffig<br />
mit Biss, exzellente Materie.<br />
www.vinothentic.ch, CHF 18,50<br />
2016 SAINT-JOSEPH BLANC<br />
LIEU-DIT SAINT-JOSEPH, Guigal<br />
Merkliches Neuholz, floraler Hintergrund,<br />
sehr mineralisch: Funkenschlag.<br />
Kompakter Gaumen, seidig<br />
und homogen, dezente, aber dennoch<br />
im Zusammenspiel mit der<br />
intensiven Mineralität Kraft entfaltende<br />
Säure. Die Abgangsaromen<br />
sind noch verschlossen, deuten<br />
aber kommende Würze an. Lang<br />
und fein, sehr mineralisch.<br />
www.millesima.ch<br />
ca. CHF 410,– (bei 12 Flaschen)<br />
2016 KHAYYAM CÔTES<br />
DU RHÔNE ROUGE<br />
Mas de Libian<br />
Schwarzkirsche, Brombeere, nur<br />
ganz dezent holzbeeinflusst. Am<br />
Gaumen seidig, sehr frisch, spannungsreich<br />
und fein, überzeugend<br />
in Eleganz und Saftigkeit, kräftig<br />
mineralischer Hintergrund, griffiger,<br />
auf Trinkfluss angelegter Stil.<br />
Grenache von rotem Lehm und<br />
galets roulés, neun Monate Fassausbau<br />
in Stockinger-Fässern.<br />
www.vennerhus.ch, CHF 18,40<br />
94<br />
93<br />
92<br />
2011 GAMBERT DE LOCHE<br />
HERMITAGE ROUGE<br />
Cave de Tain<br />
Erste Reife: etwas Leder, etwas<br />
Feige, Pflaume, Zyberli, Bitterschokolade.<br />
Am Gaumen grosszügig,<br />
cremig, feingliedrig im Gerbstoff,<br />
intensiv mineralisch, très gourmand,<br />
viskos und dennoch mit<br />
gewissem Trinkfluss, milde Säure,<br />
die aber dennoch die Cremigkeit<br />
unterstreicht, die Mineralität spendet<br />
Frische und saftige Eleganz.<br />
Preis: k.A.<br />
2013 CORNAS<br />
Guillaume Gilles<br />
Ertrag nur 20 hl/ha. Pikante Frucht,<br />
Herzkirsche, dezent Wacholder,<br />
etwas Holz. Am Gaumen fein ziseliert<br />
und dennoch spannungsvoll,<br />
betont saftig, mineralisch, nachgerade<br />
burgunderhaft in seiner Anlage,<br />
feines, leicht anhaftendes<br />
Tannin, geschmeidig mit grosser<br />
innerer Festigkeit und aussergewöhnlich<br />
gut integrierter Säure.<br />
Höchste Eleganz.<br />
Preis: k.A.<br />
2016 TAVEL ROSÉ<br />
Prieuré de Montezargues<br />
Aus acht Sorten gekeltert.<br />
Herzkirsche, Hagebutte,<br />
feuchter Stein. Am Gaumen<br />
einerseits geschmeidig und zugleich<br />
fast cremig, auf der anderen<br />
Seite von einer Schicht mürber<br />
Gerbstoffe perfekt in Balance<br />
gehalten. Kompromisslos<br />
trocken, saftig, packend in<br />
Frische und Präzision, salziger<br />
Abklang.<br />
Preis: k.A.<br />
Fotos: beigestellt<br />
42 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document5959546454010091217.indd 42 18.04.18 14:35
Cantine<br />
Aperte<br />
Tage der offenen<br />
Weinkeller<br />
19. - 20. Mai <strong>2018</strong><br />
Kanton Tessin<br />
Öffnungszeiten<br />
von 10.00 bis 18.00 Uhr<br />
www.ticinowine.ch<br />
Morbio Inferiore<br />
Bere con moderazione, gustare a fondo<br />
000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 18.04.18 10:48
wein / TESSIN<br />
KREATIVE UNRUHE<br />
IM<br />
Foto: Shutterstock<br />
Blick von Castelgrande auf<br />
Bellinzona und Monte Carasso.<br />
44 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document1732624074770802507.indd 44 18.04.18 14:43
Foto: Shutterstock<br />
Neben den renommierten Namen profilieren sich in der Südschweiz vermehrt<br />
weniger bekannte Winzer mit teilweise spektakulären Weinen. TEXT MARTIN KILCHMANN<br />
TESSIN<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
45<br />
document1732624074770802507.indd 45 18.04.18 14:43
wein / TESSIN<br />
Die Rebberge der Tenuta<br />
Luigina liegen im südlichen<br />
Mendrisiotto.<br />
Der Frühling pausiert im Tessin.<br />
Die Wolken sitzen tief<br />
und verbergen die Berge.<br />
Es regnet ohne Unterlass<br />
und ist wieder empfindlich<br />
kalt geworden. Kein<br />
Wetter für einen Besuch der Rebberge.<br />
«Lasst uns besser in den Keller steigen»,<br />
sagt Ettore Biraghi, der mich in Stabio<br />
auf der Tenuta Agricola Luigina empfängt,<br />
am Rande des historischen Weinbergs<br />
Montalbano, einen Steinwurf von<br />
der italienischen Grenze entfernt.<br />
Ettore Biraghi gehört zu den auffälligsten<br />
Protagonisten der jüngeren Tessiner Weinszene.<br />
Der 40-jährige promovierte Agronom<br />
kam 2005 frisch von der Uni Mailand in die<br />
<strong>Schweiz</strong>, arbeitete im Rebberg der Colle degli<br />
Ulivi in Coldrerio, bevor der ebenfalls italienische<br />
Immobilienunternehmer Fabio Bruni<br />
ihn 2008 überzeugen konnte, die Trauben<br />
seines alten Rebbergs in Vacallo zu keltern,<br />
woraus sich dann über die Jahre das 2,5<br />
Hektaren grosse Weingut Luigina entwickelte,<br />
in dessen verwinkelten Keller wir nun aus<br />
Stahltanks, aus Barriquefässern und<br />
aus Tonamphoren weisse und rote Muster<br />
«Die Kelterung<br />
in den Amphoren erlaubt<br />
einen mikrooxydativen<br />
Ausbau ohne Holzaromen<br />
zu erhalten.»<br />
ETTORE BIRAGHI Winzer, Tenuta Luigina<br />
probieren – allesamt fruchtbetonte, konzentrierte,<br />
stoffige Tropfen ohne jede Schwere.<br />
Ettore ist die Begeisterung anzusehen bei der<br />
Kommentierung der kräftigen, aber ausgewogenen<br />
Weine. Obwohl sie alle reichhaltig<br />
und kompakt wirken, weist er jede künstliche<br />
Konzentrationsmethode wie etwa das<br />
Antrocknen der Trauben von sich. Er erntet<br />
spät, um so reife Trauben wie möglich<br />
zu gewinnen. «Nur so erziele ich mürbe,<br />
runde Tannine.» Die Augen blitzen bei<br />
diesen Beteuerungen, ein kurzes Auflachen<br />
unterbricht den Redestrom, und als er die<br />
Pipette in die Amphore senkt, in der die goldgelben<br />
Viognierbeeren noch gären, bringt<br />
die noch vorhandene Kohlensäure auch den<br />
jungen Wein beinahe zum Übersprudeln.<br />
«Die Leute suchen heute vermehrt die Frucht<br />
im Wein. Die Kelterung in den Amphoren<br />
erlaubt einen mikrooxydativen Ausbau ohne<br />
Holzaromen zu erhalten.» Der Most vergärt<br />
dabei monatelang mit den ganzen Beeren.<br />
Die Trauben werden auch beim roten Amphorenwein,<br />
dem Quartessenza aus Merlot und<br />
Cabernet Sauvignon, von Hand abgebeert:<br />
«380 Kilo Traubenbeeren pro Gefäss – eine<br />
Arbeit für Verrückte.»<br />
Fotos: Siffert/weinweltfoto.ch, beigestellt<br />
46 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document1732624074770802507.indd 46 18.04.18 14:43
Fotos: Siffert/weinweltfoto.ch, beigestellt<br />
Prosaischer geht es bei dem im Industriegebiet<br />
von Mendrisio gelegenen Betrieb «Fawino»<br />
zu. Hier herrscht zunächst Tessiner Zurückhaltung,<br />
freundliche Introversion statt<br />
extravertierte Zugänglichkeit. Erst allmählich<br />
offenbart sich, wie stark auch bei Simone Favini<br />
und Claudio Widmer das Weinfeuer glimmt.<br />
Die beiden Freunde kennen sich schon seit<br />
Schulzeiten. Unabhängig voneinander absolvierten<br />
sie in Changins ein Önologie-Studium.<br />
Simone kelterte bald schon erfolgreich seinen<br />
ersten Wein. Claudio sammelte Erfahrungen<br />
in Bordeaux und Chile. 2012 beschlossen sie<br />
ihre Kräfte zu bündeln und ein gemeinsames<br />
Unternehmen zu gründen. Heute produzieren<br />
sie auf vier Hektaren Reben rund<br />
20. 000 Flaschen Spumante, Weiss- und<br />
Rotwein. Der Umsatz reicht derzeit nicht<br />
für zwei Vollzeitstellen. Simone arbeitet<br />
noch als Chemiker in der väterlichen Firma,<br />
Claudio unterrichtet an der Weinbauschule<br />
in Mezzana. Samstags- und Sonntagsarbeit<br />
gehören für beide zum beruflichen Alltag.<br />
Favini und Widmer haben sich von Grund<br />
auf alles selber erschaffen. Sie konnten weder<br />
auf eine familiäre Winzergeschichte noch auf<br />
Sponsoren zurückgreifen. Die Essenz ihres<br />
Erfolges liegt im gegenseitigen Vertrauen begründet.<br />
«Auch wenn wir uns nicht immer<br />
auf Anhieb einig sind. Einen Kompromiss<br />
finden wir immer», sagt Claudio, Simone nickt.<br />
Die Reben pflegen sie nach Methoden der<br />
Integrierten Produktion. Das Risiko einer biologischen<br />
Bewirtschaftung lasse die gegenwärtige<br />
Fragilität ihres Unternehmens (noch) nicht zu.<br />
Über die angepeilte Weinstilistik brauchen<br />
sie schon gar nicht zu diskutieren. «Wir wollen<br />
trinkige, frische, elegante Weine ohne dominierenden<br />
Holzeinfluss und moderat im Alkohol.»<br />
Rebberg in Meride am<br />
Abhang des Monte<br />
San Giorgio.<br />
In ihren beiden besten Merlots – Meride<br />
und Musa – haben sie das gut umgesetzt: Der<br />
Meride wächst auf 550 Meter Höhe, an den<br />
Hängen des Monte San Giorgio auf kalkreichen,<br />
leichten Böden, was ihm Frische, Finesse<br />
und Mineralität schenkt. Der Musa dagegen<br />
stammt aus alten Reben in Salarino am Fusse<br />
des gegenüberliegenden Monte Generoso. Die<br />
Böden sind etwas schwerer und tiefgründiger<br />
und erlauben einen längeren Ausbau in teilweise<br />
neuen Barriques. So verschieden beide<br />
Weine sind, so mustergültig widerspiegeln sie<br />
die Überzeugung ihrer Produzenten.<br />
Westlich von Lugano, zwischen dem See<br />
und der italienischen Grenze, erstreckt sich<br />
der Malcantone. In endlosen Kurven winden<br />
sich die Strassen durch zerklüftetes<br />
Hügelland. Der Malcantone gilt als Refugium<br />
der Selbstkelterer. Aus der Deutschschweiz<br />
oder der Romandie eingewanderte<br />
Winzer wie Huber, Kaufmann, Klausener<br />
oder Zündel haben massgeblich an der<br />
Tessiner Weingeschichte mitgeschrieben.<br />
Die jüngsten Einwanderer heissen Andrea<br />
und Michael Weingartner in Astano oder<br />
Über die Weinstilistik sind wir uns einig. Wir wollen trinkige,<br />
frische, elegante Weine ohne dominierenden Holzeinfluss<br />
und moderat im Alkohol.» CLAUDIO WIDMER Önologe, Fawino<br />
><br />
Bilden ein patentes<br />
Winzerpaar: Simone Favini<br />
und Claudio Widmer (v.l.).<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
47<br />
fals_CH_1803_Tessin - die junegn stossen nach.indd 47 18.04.18 17:33
wein / TESSIN<br />
><br />
Ralph Theiler. Theiler keltert seine Weine<br />
in einem ausgedienten Postautodepot in<br />
Cademario in luftiger Höhe von 800 Metern.<br />
Obwohl er 1990 als 13-Jähriger ins Tessin<br />
gekommen ist und bei der Cantina Giubiasco<br />
eine Kellerlehre absolviert hat, gilt er bei den<br />
Ticinesi als Deutschschweizer. Seine pragmatische<br />
Art und sein präzises Schaffen in Reben<br />
und Keller, begleitet von klaren Ansichten<br />
und einer nicht unsympathischen Knorrigkeit,<br />
bestärken vermutlich die Einschätzung.<br />
Ralph Theiler gründete seinen Betrieb 2007,<br />
als er hauptberuflich noch bei der Cantina Pian<br />
Marnino in Gudo arbeitete. 2012 machte er<br />
sich selbständig. Theiler bewirtschaftet 15 Rebparzellen<br />
im Malcantone und Luganese in<br />
arbeitsintensiven Hügellagen. Insgesamt sind<br />
es 4,5 Hektaren mit einer Produktion zwischen<br />
15.000 und 20. 000 Flaschen. Siebzig Prozent<br />
entfallen auf den Merlot. «Ich bin Traditionalist.<br />
Der Merlot ist für mich der wichtigste und<br />
beste Wein des Tessin.» Mit dem «Classico»<br />
und dem «Barrique» erzeugt er zwei archetypische<br />
Merlots. Auffallend sind die Stoffigkeit<br />
und die präsente Säure, die ihnen einen guten<br />
Trinkfluss verleiht. Mit dem «Divis» hat er<br />
einen dritten Pfeil im Köcher. Der aus hundert<br />
Prozent luftgetrockneten Merlot-Trauben<br />
gekelterte Wein feiert heuer seine Premiere und<br />
wird die Anhänger von potenteren Tropfen im<br />
Amarone-Stil begeistern.<br />
Anderntags geht es über den Monte Ceneri<br />
in den oberen Kantonsteil. Dort, im Sopraceneri,<br />
findet sich das archaische Tessin mit der<br />
«Merlot ist die<br />
beste Traube des Tessins.»<br />
RALPH THEILER Weintechnologe, Theiler Vini<br />
faszinierenden Nähe von Gebirge und Palmen.<br />
(Das Sottoceneri dagegen deutet schon die<br />
Nähe zur sanfteren Lombardei an.) Passend,<br />
dass inzwischen wieder die Sonne scheint, wie<br />
wenn sie nie weg gewesen wäre. In Monte<br />
Carasso empfangen Eliana und Nicola Marcionetti.<br />
Settemaggio – benannt nach dem<br />
Geburtsdatum des jüngsten Bruders Raffaele –<br />
hat sich als Familienunternehmen gut aufgestellt.<br />
Es besteht nicht nur aus dem Weingut<br />
mit sieben Hektaren Reben in den Hanglagen<br />
entlang der Magadinoebene und in Giornico,<br />
sondern auch aus einem Landwirtschaftsbetrieb<br />
mit Futter- und Ackerbau und einer Biogasanlage,<br />
die erneuerbare Energie produziert.<br />
Eliana ist gerade aus Bordeaux zurückgekommen,<br />
wo sie einen Kurs in Weissweinbereitung<br />
belegt hatte. Sie kümmert sich hauptsächlich<br />
um Marketing und Verkauf. Nicola als<br />
diplomierter Agronom kehrt aus den Reben<br />
zurück. Beide führen zusammen mit Raffaele<br />
das anspruchsvolle und arbeitsaufwendige<br />
Unternehmen. Sie werden von einem jungen<br />
Önologen unterstützt und von Francesco Tettamanti<br />
beraten, der das Weintessin aus seiner<br />
beruflichen Laufbahn kennt wie kein anderer.<br />
Settemaggio gehört zu den innovativsten<br />
Weingütern des Tessin. Schon früh experimentierte<br />
man mit interspezifischen Sorten, die<br />
gegen Mehltau resistent sind. Nicola sagt, dass<br />
«wir als erste über diese Weine erzählt haben»,<br />
das Etikett «Pionier» weist er aber bescheiden<br />
von sich. Ihr Weisswein Cana enthält neben<br />
weiss gekeltertem Merlot fünfzig Prozent Sauvignon<br />
Soyhières und ist ein bemerkenswert<br />
frischer, charaktervoller Tropfen. Die Familie<br />
erzeugt einen grossartigen reinsortigen Marselan<br />
(eine Kreuzung von Cabernet Sauvignon<br />
und Grenache) und pflanzte in der alpinen<br />
Umgebung von Giornico die weisse Sorte<br />
Savagnin. Sie dürfte einen besonders mineralischen<br />
Wein ergeben. Mit dem Irti Colli offeriert<br />
sie einen fadengraden Merlot. Und mit<br />
dem Vindala und dem Amiis zwei Spitzengewächse,<br />
die sich in die erste Reihe der Tessiner<br />
Weine einreihen. Dass ihnen mit der Zugabe<br />
von getrockneten Merlot-Trauben auf die<br />
Sprünge geholfen wurde, wäre gar nicht<br />
nötig gewesen. <<br />
Keltern aussergewöhnliche<br />
Weine: die Geschwister Raffaele,<br />
Eliana und Nicola Marcionetti<br />
(v.l.) von Settemaggio.<br />
Fotos: beigestellt<br />
48 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document1732624074770802507.indd 48 18.04.18 14:43
Im Burgund zuhause.<br />
Arrivage der grossen 2016er.<br />
Amiot<br />
Arlot<br />
Bachelet<br />
Olivier Bernstein<br />
Bonneau de Martray<br />
Burguet<br />
F. Carillon<br />
J.L. Chavy<br />
Clos de Tart<br />
Confuron-Cotétidot<br />
Cornu<br />
de Courcel<br />
Damoy<br />
Domaine Leflaive<br />
W. Fèvre<br />
Fourrier<br />
R. Jobard<br />
Lejeune<br />
Lucien Le Moine<br />
Niellon<br />
Pacalet<br />
Pousse d‘Or<br />
Perrot-Minot<br />
Ponsot<br />
G. Roumier<br />
Romanée-Conti<br />
A. Rousseau<br />
Tardy<br />
Trapet<br />
Tollot-Beaut<br />
de Villaine<br />
de Vogüé<br />
www.martel.ch/burgund16<br />
Martel.<br />
Wein geniessen.<br />
<strong>2018</strong>_Ins_Burg16_<strong>Falstaff</strong>.indd 1 16.04.18 14:35<br />
000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 16.04.18 17:34
wein / TESSIN<br />
BEST OF<br />
TESSIN<br />
95<br />
94<br />
92<br />
CENTOQUINDICI SELEZIONE<br />
ANFORA 2016<br />
Tenuta Agricola Luigina, Stabio<br />
Kräftiges Goldgelb; intensives<br />
Bukett mit Noten von Aprikosen,<br />
Blüten (Rosen), Ananas, Quitten;<br />
im Geschmack kräftiger Auftakt,<br />
gute Struktur, dezent tanningeprägt,<br />
saftige Säure, Aromen von<br />
Mango, Zitrusfrüchten; langer,<br />
mineralischer Abgang. Ein eigenwilliger,<br />
komplexer Viognier von grosser<br />
Frische, unbedingt aus dem<br />
grossen Glas geniessen.<br />
www.cortis.ch, CHF 80,–<br />
MERLOT GEMMA DELL’EST 2015<br />
Tenuta Agricola Luigina, Stabio<br />
Kräftiges Rot; in der Nase florale<br />
und balsamische Noten, Veilchen,<br />
rotbeerig, gute, intensive Frucht,<br />
Erdbeeren, gedörrte Feigen, spürbarer<br />
Alkohol; im Gaumen weicher<br />
Auftakt, Fruchtsüsse, poliertes Tannin,<br />
saftige Säure, geschmeidig,<br />
Aromen von Waldbeeren, Vanille,<br />
Tabak; gute Länge. Trinkfreundlicher,<br />
komplexer, etwas alkoholbetonter<br />
Merlot.<br />
www.martel.ch<br />
CHF 64,80<br />
MERLOT GIOIA D’AUTUNNO<br />
BARRIQUE 2015<br />
Theilervini, Bosco Luganese<br />
Kräftiges Rot; elegantes, parfümiertes<br />
Bukett, dezente Hefenote,<br />
rotbeerig, Eukalyptus, Milchschokolade<br />
(Holz); im Gaumen<br />
geschmeidiger Auftakt, saftige<br />
Säure, noch schroffes, leicht grünes<br />
Tannin; mittlere Länge. Eleganter<br />
Wein, frischer, leichtfüssiger Merlot.<br />
Ein Malcantoneser, wie er im<br />
Buche steht.<br />
www.theilervini.ch<br />
CHF 38,–<br />
95<br />
93<br />
90<br />
QUARTESSENZA SELEZIONE<br />
ANFORA 2015<br />
Tenuta Agricola Luigina, Stabio<br />
Kräftiges, dunkles, jugendliches Rot;<br />
im Bukett intensive Fruchtaromen,<br />
dunkelfruchtig, Cassis, Brombeeren,<br />
Lakritze, auch würzige Noten; im<br />
Gaumen vollmundig, reifes, weiches<br />
Tannin, tolle Frische, saftige Säure,<br />
viel Stoff und Schmelz, sehr ausgewogen;<br />
endet lang und salzig. Ein<br />
aussergewöhnlicher Wein, ein Solitär<br />
und doch Mendrisiotto pur.<br />
www.martel.ch, CHF 100,–<br />
VINDALA 2015, SETTEMAGGIO<br />
Monte Carasso<br />
Kräftiges Rot; rauchiges, schwarzfruchtiges<br />
Bukett, noble Röstaromen,<br />
Noten von Johannisbeere,<br />
Sauerkirschen, getrockneten Kräutern;<br />
eleganter, frischer Auftakt,<br />
schmackhaftes Tannin, knackige<br />
Säure, mittelgewichtig, schöne<br />
Röstaromen, etwas Dörrfrüchte;<br />
mittlerer Abgang. Moderner, leichtfüssiger<br />
Merlot, ergänzt mit Marselan<br />
und Carminoir.<br />
www.settemaggio.ch, CHF 38,–<br />
ELSBETH BIANCO DEL<br />
TICINO 2016, Fawino, Mendrisio<br />
Helles Zitronengelb; frisches, dezent<br />
fruchtiges Bukett, Apfel-, Birnen- und<br />
Zitrusnote, diskrete Holzwürze; im<br />
Geschmack frischer Auftakt, mittelgewichtig,<br />
präsente, lebendige Säure;<br />
persistenter, leicht salziger Abgang<br />
auf gut gemeistertem Holz. Eleganter,<br />
präziser Apéro- und Fischwein,<br />
originelle Assemblage aus Chardonnay,<br />
Sauvignon Blanc und Sémillon.<br />
www.fawino.ch<br />
CHF 18,–<br />
94<br />
92<br />
90<br />
AMIIS RISERVA DI PADRON 2014<br />
Settemaggio, Monte Carasso<br />
Kräftiges, leuchtendes Violettrot;<br />
zurückhaltendes, nobles Bukett,<br />
schwarzfruchtige Aromen, spürbare<br />
Holzprägung, Vanille; im Gaumen<br />
straffer Auftakt, mittelgewichtig,<br />
präsente, feine Säure, gut eingefügter<br />
Barrique-Einfluss, Noten von<br />
Cassis und Schokolade; mittellanger,<br />
mineralischer Abgang. Jugendlicher,<br />
eleganter Wein aus überwiegend<br />
Merlot und etwas Carminoir.<br />
www.settemaggio.ch, CHF 55,–<br />
MERLOT MUSA 2015<br />
Fawino, Mendrisio<br />
Kräftiges Rot; verhaltenes, frisches<br />
Bukett, rotbeerig, eher feminin,<br />
dezent Röstaromen, Vanille; im<br />
Gaumen straffer Auftakt, dicht,<br />
prägnantes Tannin, auch ein<br />
Hauch Holz; saftiger, etwas spitzer<br />
Abgang. Eleganter, trinkfreundlicher,<br />
frischer Merlot mit Finesse.<br />
Das ist Fawinos vermutlich bester<br />
Merlot bis anhin.<br />
www.fawino.ch<br />
CHF 29,–<br />
MERLOT GIOIA D’AUTUNNO<br />
CLASSICO 2015<br />
Theilervini, Bosco Luganese<br />
Kräftiges Rot; anfänglich leicht<br />
reduktives Bukett, öffnet sich<br />
mit Luftzufuhr, tiefgründig, Noten<br />
von Pflaumen, Kirschen und altem<br />
Holz; im Gaumen frischer Auftakt,<br />
frisch, dicht, kerniges Tannin, saftige<br />
Säure; kräftiger Nachhall. Sehr<br />
typischer, trinkiger, stoffiger<br />
Basismerlot.<br />
www.theilervini.ch<br />
CHF 21,–<br />
Fotos: beigestellt<br />
50 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document1732624074770802507.indd 50 18.04.18 14:43
Tage der offenen<br />
Weinkeller im Wallis<br />
. ‒ . ‒ . MAI 8<br />
Moderat geniessen<br />
000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 12.04.18 12:36
wein / MYTHOPIA<br />
Forscher und Winzer<br />
Hans-Peter Schmidt in<br />
den Rebbergen von<br />
Mythopia.<br />
DER<br />
GRENZGÄNGER<br />
Hans-Peter Schmidt hat auf dem Walliser Weingut Mythopia eine Utopie entworfen.<br />
Die Naturweine des Forschers gehören zu den rarsten und exklusivsten der <strong>Schweiz</strong>.<br />
TEXT DOMINIK VOMBACH<br />
Fotos: Patrick beigestellt Rey<br />
52 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document1203230771987669817.indd 52 18.04.18 14:46
Fotos: Patrick beigestellt Rey<br />
Es braucht einiges, um sich an<br />
Grenzen zu wagen und diese<br />
vielleicht sogar zu durchbrechen.<br />
Mut gehört sicherlich<br />
dazu, genauso wie Enthusiasmus<br />
und Risikobereitschaft.<br />
Man kann sich darin verlieren, braucht<br />
immer wieder einen Anker, der erdet. Hans-<br />
Peter Schmidt, Winzer auf Mythopia im Wallis<br />
hat seinen Anker gefunden und der heisst<br />
Weinbau. Schmidt ist nicht nur Winzer, sondern<br />
vielmehr Forscher, einer, von dem man<br />
getrost behaupten kann, dass er die Grenzen<br />
des Vorstellbaren überschreitet. Schmidt<br />
forscht im Bereich der Ökologie, betreut<br />
mit seinem Ithaka-Institut unter anderem<br />
Projekte in Bangladesch, Nepal und<br />
Kuba. Es geht um Nahrungssicherung,<br />
die Bereitstellung von landwirtschaftlichen<br />
Methoden für Bauern in strukturschwachen<br />
Staaten, um das Überleben zu<br />
sichern, unabhängig von unerreichbarer<br />
Technologie und Chemie. Wein erdet ihn, wie<br />
er selbst sagt, um sich nicht in der Theorie zu<br />
verlieren. Schmidt, der ursprünglich aus<br />
Deutschland stammt, landete vor über<br />
><br />
Biodiversität wird auf<br />
Mythopia gross geschrieben.<br />
Dazu gehören Insekten<br />
genauso wie Pflanzen.<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
53<br />
document1203230771987669817.indd 53 18.04.18 14:46
wein / MYTHOPIA<br />
><br />
zehn Jahren im Wallis und war auf der<br />
Suche nach einem Weg, seine Theorien in die<br />
Praxis zu übertragen, zu testen, ob die geistigen<br />
Konstrukte auch in der Realität funktionieren.<br />
Hier gab es nur Kühe und Weinbau.<br />
Kühe interessierten Schmidt nicht, Wein im<br />
Hinblick auf sein Forscherdasein umso mehr.<br />
Denn für ihn beinhaltet das Produkt die<br />
Möglichkeit Qualität zu erfassen, sei es durch<br />
Experten oder Konsumenten. Also am Ende<br />
ein Feedback zu bekommen, ob sein ökologischer<br />
Ansatz funktioniert und auch im Glas<br />
spürbar ist. So wurde Mythopia geboren, ein<br />
Weingut, das weltweit einzigartig ist.<br />
GARTEN EDEN<br />
Auf Mythopia begann Schmidt beispielsweise<br />
mit Biokohle zu experimentieren. Einem<br />
Stoff, der durch das Verschwelen von organischem<br />
Material wie Trester oder Grünabfall<br />
unter Sauerstoffabschluss entsteht und<br />
schon vor Jahrtausenden von den Indios zur<br />
Steigerung der Bodenqualität eingesetzt<br />
wurde. Die Pflanzenkohle kann zusätzlich<br />
schädliches Kohlenstoffdioxid aus der<br />
Umgebung langfristig binden, eine wahre<br />
Wundererde also. Schmidt setzte sie im<br />
Weinberg ein, ein Schritt in Richtung klimaneutrale<br />
Landwirtschaft und ein grosser<br />
Forschungserfolg nicht nur für Hans-Peter<br />
Schmidt. Mittlerweile wird das Verfahren<br />
weltweit eingesetzt, beispielsweise in Nepal,<br />
wo Schmidts Institut nennenswerte Erntezuwächse<br />
erreichen konnte.<br />
Zudem entwarf er ein weltweit völlig<br />
neuartiges Konzept des Rebbergs –<br />
eines, das auf Biodiversität beruht<br />
und mit dem er viele Winzer inspirierte.<br />
Bei Schmidt geht es<br />
dabei nicht um reine Artenvielfalt,<br />
sondern um ein<br />
wahres Aufbrechen der<br />
Monokultur Rebberg. Zur<br />
Erntezeit im Sommer und<br />
Herbst könnte man wohl<br />
das halbe Dorf mit dem<br />
Obstbäume und intensive<br />
Begrünung. Auf Mythopia<br />
ist alles möglich.<br />
54 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
Mit seiner<br />
Forschungsarbeit<br />
geht Schmidt an Grenzen<br />
und inspiriert Winzer auf<br />
der ganzen Welt.<br />
Fotos: Patrick Rey<br />
document1203230771987669817.indd 54 18.04.18 14:46
Fotos: Patrick Rey<br />
Obst und Gemüse, das zwischen den Rebzeilen<br />
wächst, versorgen. Als wir ihn vor ein<br />
paar Jahren besuchten, trauten wir unseren<br />
Augen kaum. Denn dort, wo eigentlich<br />
Reben in Reih und Glied stehen sollten, fand<br />
sich ein wilder Dschungel. Kopfhohes Gras,<br />
Obstbäume, Sträucher, dazwischen Rebstöcke,<br />
die man nur mit etwas Geduld erspähen<br />
konnte. Ganz nebenbei drückte er uns einen<br />
Pfirsich in die Hand, wohl der schmackhafteste,<br />
den man im Wallis findet. Schon alleine<br />
beim Anblick der intensiven Begrünung wäre<br />
so manchem Winzer die Rebschere aus der<br />
Hand gefallen, schliesslich gilt die in Winzerkreisen<br />
vielerorts immer noch als Bedrohung<br />
für den Wasserhaushalt der Rebe. Die Trauben<br />
an den Rebstöcken waren nach Lehrmeinung<br />
ein Desaster. Oidium hatte sich breitgemacht,<br />
eine Pilzkrankheit, die zu den grössten<br />
Feinden der Winzer zählt. Von Alarmbereitschaft<br />
war damals bei Schmidt keine Spur,<br />
auch heute ist er, wenn er davon erzählt<br />
ruhig und gelassen. «In diesem Jahr hatten<br />
wir gänzlich auf Kupfer und Schwefel verzichtet,<br />
nur ein Ferment aus Rebblättern und<br />
Milch ausgebracht, trotzdem hatte relativ<br />
viel überlebt.», erzählt er uns. Auf einer Hektare,<br />
die er gar nicht gespritzt hatte erntete er<br />
nur 400 Liter, ein einziges Fass. Eine natürliche<br />
Superselektion, wenn man so möchte,<br />
hohe Konzentration, für Schmidt hinsichtlich<br />
der Weinqualität ein Nonplusultra. Bis er<br />
den nahezu gänzlichen Verzicht auf Schutz<br />
im Rebberg übte, vergingen Jahre. Die Reben<br />
müssen sich erst darauf einstellen. Bei kleinen<br />
Parzellen, die hinzukommen, erntet er<br />
im ersten Jahr gar nichts, im zweiten Jahr<br />
etwas und ab dem dritten Jahr erinnerten<br />
sich die Pflanzen an ihr genetisches Programm,<br />
erklärt er uns. An ein und demselben<br />
Trieb fand er Trauben, die gänzlich verrottet<br />
waren, und daneben völlig intakte. Das sei<br />
auf die über Jahrtausende hinweg genetisch<br />
gespeicherten Erfahrungen der Art<br />
Vitis Vinifera zurückzuführen.<br />
Also alle möglichen Pilzkrankheiten<br />
und sonstigen Schadeinflüsse, der die<br />
Rebe je ausgesetzt war und die entsprechenden<br />
Bewältigungsstrategien. Daraus<br />
hat die Pflanze ein Notprogramm entwickelt,<br />
welches das Überleben sichert. Heute<br />
geht er nicht mehr so weit, übt aber<br />
><br />
Zur Erntezeit im Sommer<br />
und Herbst könnte man<br />
mit dem Obst und Gemüse,<br />
das zwischen den Rebzeilen<br />
von Mythopia wächst, wohl<br />
die halbe Dorfbevölkerung<br />
ernähren.<br />
Hoch über dem kleinen<br />
Walliser Dorf Arbaz hat<br />
Schmidt sein «Labor»<br />
eingerichtet.<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
55<br />
document1203230771987669817.indd 55 18.04.18 14:46
wein / MYTHOPIA<br />
><br />
nur minimalen Einfluss aus, um die<br />
Menge auf einem hohen qualitativen Niveau<br />
stabil zu halten. Die biologischen Spritzmittel<br />
Schwefel und Kupfer bringt er aus, aber<br />
weit unter der normal zulässigen Menge.<br />
WEIN ALS ERLEBNIS<br />
Im Keller geht Schmidt noch weiter. Hier tut<br />
er nichts anderes als die geernteten Trauben,<br />
egal ob rot oder weiss, in ein Fass zu füllen,<br />
es zu verschliessen und zu warten. Nicht<br />
Wochen oder Monate, sondern Jahre. Er hält<br />
sie drei Jahre unter Verschluss, beginnt erst<br />
dann die Weine zu verkosten, um zu entscheiden,<br />
wann sie abgefüllt werden können. Der<br />
gesamte Prozess findet ohne den Einsatz des<br />
klassischen Konservierungsmittels Schwefeldioxid<br />
statt. Ihre Stabilität erhalten die Wei-<br />
ne durch den Sauerstoffeinfluss im Fass. «Die<br />
Weine sind nach diesem Reifungsprozess so<br />
stabil, dass man sie bei Zimmertemperatur<br />
rund einen Monat geöffnet aufbewahren<br />
kann, ohne dass sie sich negativ verändern»,<br />
erklärt er uns.<br />
Es liegt auf der Hand, dass die Weine von<br />
Mythopia sich geschmacklich fernab des<br />
Mainstreams bewegen. Man kann sie in die<br />
Kategorie der Naturweine einreihen, wenn<br />
man denn eine Schublade braucht. Schmidt ist<br />
dieser Begriff nicht so wichtig, er möchte einfach<br />
aussergewöhnliche Weine herstellen.<br />
Dem Geniesser ein Erlebnis bieten. Genau<br />
deshalb seien seine Weine in der Spitzengastronomie<br />
so beliebt. Die Sommelieres im<br />
«Noma» oder «Eleven Madison Park», wo<br />
Schmidts Weine auf der Karte stehen, suchen<br />
Weine, die ein spezielles Gericht perfekt<br />
Die Naturweine von Mythopia sind bei den Spitzensommeliers<br />
in Restaurants wie dem «Noma» oder<br />
«Eleven Madison Park» heiss begehrt.<br />
ergänzen, um ein einmaliges Geschmackserlebnis<br />
zu kreieren. Schliesslich esse man in so<br />
einem Restaurant nicht jeden Tag oder sogar<br />
nur einmal im Leben, sagt Schmidt. Auf die<br />
Weine von Mythopia müsse man sich einlassen,<br />
seinen Horizont öffnen und deshalb sei<br />
die Gastronomie der perfekte Ort. Dort ist das<br />
Personal geschult und weiss die Tropfen entsprechend<br />
zu präsentieren. Mythopia ist etabliert,<br />
die Weine nach kurzer Zeit ausverkauft.<br />
Das würde manch einem genügen, Schmidt<br />
jedoch ist ein rastloser Geist. Deshalb hat er<br />
sich auch schon an ein neues Projekt gewagt,<br />
dieses mal in Südspanien. An der Costa del<br />
Sol im subtropischen Klima von Malaga wird<br />
er mithelfen ein Weingut zu etablieren, das<br />
Naturweine produzieren soll. Hier ginge es<br />
vor allem um Wasser, erklärt er uns und wie<br />
man dessen Verfügbarkeit für die Rebe sichern<br />
und Bodenerosionen vermeiden kann. Einen<br />
Plan hat er bereits, Vetiver, das asiatische Süssgras<br />
soll helfen. Die ersten Pflanzversuche gibt<br />
es bereits. Begrünung in subtropischem Klima<br />
und bei sehr geringem Niederschlag? Es sieht<br />
so aus als ginge Schmidt mal wieder über die<br />
Grenzen der Vorstellung hinaus.<br />
><br />
Auch Schafe lieben die<br />
mystischen Rebberge<br />
von Mythopia.<br />
Fotos: Patrick Rey, beigestellt<br />
56 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document1203230771987669817.indd 56 18.04.18 14:46
BEST OF MYTHOPIA<br />
93<br />
91<br />
90<br />
FINITO 2014<br />
Mythopia, Arbaz<br />
Dieser Johannsiberg entspricht<br />
nicht dem Bild, welches man von<br />
den typischen Walliser Gewächs-en<br />
hat. Bernsteinfarben, in der Nase<br />
gedörrte Aprikose, Zitrus-konfitüre<br />
und exotische Gewürze, sowie<br />
Schwarztee. Am Gaumen kraftvoll<br />
ohne breit zu wirken, mit Saftigkeit<br />
ausgestattet und Länge verleihendem<br />
Tannin.<br />
www.vinatur.ch, CHF 69,–<br />
DISOBEDIENCE 2013<br />
Mythopia, Arbaz<br />
Die Sélection bester Chasselastrauben<br />
wird bei Mythopia etwa 35<br />
Tage auf der Maische vergoren und<br />
anschliessend für zwei Jahre oxidativ<br />
im Fass ausgebaut. Nach<br />
Schmidts Aussage so, wie man es<br />
eigentlich laut Lehrmeinung nicht<br />
machen sollte. Deshalb auch der<br />
Name. Ein eleganter, purer Fendant<br />
mit Charakter.<br />
www.vinatur.ch, CHF 69,–<br />
WILD GEBOREN 2012<br />
Mythopia, Arbaz<br />
Ein ganzes Jahr dauerte die Kohlensäuremaischung<br />
bei diesem<br />
Chasselas. Danach reifte er für vier<br />
Jahre in Fässern aus Lärchenholz,<br />
bevor er ungefiltert abgefüllt wurde.<br />
In der Nase erinnert der Wein an<br />
einen Spaziergang im Wald, Piniennadeln,<br />
ätherische Noten, dazu reife<br />
Frucht. Am Gaumen vibrierend und<br />
energiegeladen.<br />
www.vinatur.ch, CHF 73,–<br />
92<br />
91<br />
90<br />
Fotos: Patrick Rey, beigestellt<br />
JADIS 2013<br />
Mythopia, Arbaz<br />
Schmidt gelingt es aus der<br />
Sorte Chasselas etwas Einzigartiges<br />
herauszuholen. Durch<br />
langen Kontakt mit den Schalen,<br />
vier Jahre Fassreifung und die<br />
hierdurch voranschreitende<br />
Oxigenation erhält der Jadis<br />
nicht nur seine Farbe, sondern<br />
auch auch seine aussergewöhnliche<br />
Aromatik.<br />
www.vinatur.ch, CHF 53,–<br />
IMAGO 2009<br />
Mythopia, Arbaz<br />
Der Pinot Noir Imago ist laut<br />
Schmidt ein Kuriosum. Nach der<br />
Abfüllung erinnerte er mehr an<br />
einen Portwein, veränderte sich in<br />
der Flasche aber wieder hin zur Frische.<br />
In der Nase Waldbeeren, rote<br />
Johannisbeere und würzige Noten.<br />
Am Gaumen frisch, fruchtig und mit<br />
sanftem Tannin ausgestattet. Langanhaltender<br />
Abgang.<br />
www.vinatur.ch, CHF 57,-<br />
ILLUSION 2013<br />
Mythopia, Arbaz<br />
Die Trauben für diesen Pinot Noir<br />
stammen von 50 Jahre alten Rebstöcken.<br />
Die Ernte fand Ende Oktober,<br />
also relativ spät statt. In der<br />
Nase waldig-erdige Anklänge, dunkle<br />
Beeren und würzige Noten. Am<br />
Gaumen etwas Malz und kräuterwürzige<br />
Noten, vollmundiger, süsslich<br />
wirkender Pinot mit spürbarem<br />
Tannin. Provozierend, mitreissend.<br />
www.vinatur.ch, CH 9,95<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
57<br />
document1203230771987669817.indd 57 18.04.18 14:46
wein / OFFENE WEINKELLER<br />
HEREINSPAZIERT!<br />
HEREINSPAZIERT!<br />
Winzer Toni<br />
Ottiger ist bereit<br />
für die Gäste<br />
der offenen<br />
Weinkeller.<br />
Für Fans des Deutschschweizer Weins sind die offenen Weinkeller<br />
Anfang Mai ein Pflichttermin. <strong>2018</strong> laden mehr als 200 Winzerinnen<br />
und Winzer zum Verkosten ein – darunter auch einige,<br />
die streng genommen gar nicht zur Deutschschweiz gehören.<br />
TEXT BENJAMIN HERZOG<br />
58 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document8344798510409251063.indd 58 18.04.18 15:05
Nadine Strasser vom<br />
Winzerkeller Strasser<br />
präsentiert ihre Weinländer<br />
Spitzentropfen.<br />
Die Kellertiere<br />
werben <strong>2018</strong><br />
zum letzten<br />
Mal für die<br />
offenen<br />
Weinkeller.<br />
Fotos: Siffert/weinweltfoto.ch<br />
Anfang Mai ist es wieder<br />
soweit: Die Deutschschweizer<br />
Winzerinnen und Winzer<br />
öffnen ihre Weinkeller und<br />
laden gemeinsam zur Verkostung<br />
von Tausenden von<br />
Weinen ein. Ihren Anfang genommen hat die<br />
Erfolgsgeschichte im Jahr 1999 als eine kleine<br />
Gruppe von Winterthurer Winzern am 1. Mai<br />
erstmals ihre Türen für das Publikum öffnete.<br />
Schon zwei Jahre später taten es ihnen rund<br />
zwanzig Betriebe am Zürichsee gleich und weitere<br />
zwei Jahre später, waren viele Produzenten<br />
im ganzen Kanton Zürich an der Veranstaltung<br />
beteiligt. Heute, bei der 20. Austragung,<br />
sind Winzer aus der ganzen Deutschschweiz<br />
mit dabei und sogar einige aus der bereits zur<br />
Westschweiz zählenden Weinbauregion Bielersee<br />
und der grenzüberschreitenden Weinregion<br />
Bodensee. Flächenmässig sind die «Offenen<br />
Weinkeller« längst zum wichtigsten Weinevent<br />
des Landes geworden.<br />
DAS ENDE DER KELLERTIERE<br />
Seit dem Jahr 2007 massgeblich an der Organisation<br />
und dem Erfolg der Veranstaltung<br />
beteiligt, ist der Zürcher Weinjournalist Andreas<br />
Keller. Er weiss aus Erfahrung, dass es in<br />
der heterogenen <strong>Schweiz</strong>er Weinwelt alles<br />
andere als selbstverständlich ist, so viele Produzenten<br />
für eine gemeinsame Sache zu begeistern.<br />
Darüber einig, wie ein solcher Auftritt<br />
aussehen soll, sei man sich nie. «Eine Zeit lang<br />
lautete der Slogan in Anlehnung an die 1.-Mai-<br />
Kundgebungen ‹degustieren statt demonstrieren›,<br />
heute müssen wir alle zugeben, dass das<br />
nicht unbedingt genussfördernd war», sagt<br />
Keller gegenüber <strong>Falstaff</strong> lachend.<br />
Im Jahr 2009 zeichnete der bekannte Karikaturist<br />
Peter Gut im Auftrag der «Offenen<br />
Weinkeller« zwei Kellermäuse, die fortan<br />
auf Postkarten, Plakaten und im Web für die<br />
Veranstaltung warben. Mit jeder Austragung<br />
bekamen die Mäuse mehr Gesellschaft. Katze,<br />
Hund, Krähe, Fuchs, Dachs und sogar ein<br />
Krokodil kamen dazu. Und letztes Jahr gesellten<br />
sich ein Nashorn und ein Nilpferd zu den<br />
Kellertieren. Den Nörglern war das zu viel.<br />
«Viele Winzer waren von den Tieren nie<br />
wirklich begeistert, in einem sauberen Keller<br />
gäbe es schliesslich keine Mäuse und schon<br />
gar keine Nashörner oder Nilpferde.» Der<br />
Hauptgrund für den Wechsel beim Auftritt<br />
sei das aber nicht, so Keller. «Nach zehn Jahren<br />
darf man auch mal etwas Neues wagen.»<br />
Details verrät er noch nicht, denn bei der<br />
Austragung <strong>2018</strong> sind die Tiere schliesslich<br />
noch dabei.<br />
MEHR ALS WEIN<br />
Das Angebot an den Tagen der offenen Weinkeller<br />
übersteigt das blosse Öffnen von Türen<br />
längst. Viele Winzerinnen und Winzer bieten<br />
Verpflegung an und einige bündeln ihre Kräfte<br />
gar. Das Bündner Winzerkollektiv Vinotiv<br />
beispielsweise, zu dem Spitzenproduzenten<br />
wie Fromm, Donatsch oder Eichholz gehören,<br />
präsentiert am 5. Mai <strong>2018</strong> gemeinsam seine<br />
Weine auf dem Weingut Davaz. Seit letztem<br />
Jahr verkehrt zwischen Winterthur und Schaffhausen<br />
ein Nostalgiezug, der einen an den<br />
schönsten Rebbergen des Zürcher Weinlandes<br />
vorbeiführt und natürlich an Bord zum<br />
aus-gedehntenVerkosten einlädt. Und dann<br />
wären da natürlich noch die Weinwanderwege,<br />
die in vielen Regionen die Gelegenheit bieten,<br />
die umliegenden Weinbaubetriebe zu Fuss<br />
zu erkunden. Ganz egal, ob mit dem Zug,<br />
zu Fuss, mit dem Velo oder dem Auto, einen<br />
Besuch der acht Betriebe auf den folgenden<br />
Seiten legt Ihnen die <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />
besonders ans Herz. ><br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
59<br />
document8344798510409251063.indd 59 18.04.18 15:05
wein / OFFENE WEINKELLER<br />
DIE TIPPS DER<br />
FALSTAFF-REDAKTION<br />
Vom Bielersee bis zum Vorderrhein, vom Thuner- bis zum Bodensee öffnen am<br />
1., 5. und 6. Mai mehr als 200 Winzerinnen und Winzer ihre Keller. Die folgenden acht<br />
Stationen legen wir Ihnen besonders ans Herz.<br />
WEINBAU VON TSCHARNER,<br />
GRAUBÜNDEN<br />
Die bekannte Winzerfamilie von Tscharner produziert<br />
ihre Weine im Schloss Reichenau. Dieses liegt an<br />
spektakulärer Lage direkt am Zusammenfluss von<br />
Vorder- und Hinterrhein. Der Betrieb ist somit der<br />
erste am Rhein, der bei den «Offenen Weinkellern»<br />
mit dabei ist. Ein Besuch lohnt sich zwar schon<br />
wegen der Lage des Hauses und dessen altehrwürdigen<br />
Gemäuern, doch nicht zuletzt sind es die<br />
Weine der Familie von Tscharner, die den Abstecher<br />
wert sind. Insbesondere ihre Pinots gehören zur<br />
absoluten Deutschschweizer Spitze. Für Hungrige<br />
gibt’s während den offenen Weinkellern Grilladen<br />
und Spargelrisotto.<br />
Weinbau von Tscharner<br />
Reichenauerstrasse 59<br />
7015 Reichenau GR<br />
www.reichenau.ch<br />
WEINGUT JAUSLIN,<br />
BASEL<br />
Wie viele andere hat es Winzerfamilie Jauslin im<br />
Jahr 2017 eiskalt erwischt. Der Frost in Muttenz bei<br />
Karikaturist Peter Gut<br />
ist der Schöpfer der<br />
kultigen Kellertiere.<br />
Eegal ob mit der Bahn,<br />
dem Velo, zu Fuss oder<br />
mit dem Auto – Anfang Mai<br />
bietet sich die beste Gelegenheit<br />
für Winzerbesuche<br />
in der Deutschschweiz.<br />
Basel sorgte für einen Ertrag von gerade mal 12 Prozent<br />
im Vergleich zu einer Durchschnittsernte. Der<br />
überaus begnadete und gut vernetzte Weinmacher<br />
Urs Jauslin hatte aber Glück im Unglück - er konnte<br />
erstklassige Trauben von befreundeten Winzern aus<br />
der Bündner Herrschaft, dem Aargau und der Westschweiz<br />
zukaufen. Die klassischen Jauslin-Weine aus<br />
dem Jahrgang 2017 – ausnahmsweise gekeltert aus<br />
eigenen und zugekauften Trauben – können Sie am<br />
1. Mai erstmals verkosten. Zudem kommen einige<br />
der erstklassigen, holzfassgereiften 2016er-Rotweine<br />
dann in den Verkauf und ins Glas.<br />
Weingut Jauslin<br />
Wolfenseestrasse 14<br />
4132 Muttenz BL<br />
www.weingutjauslin.ch<br />
WEINBAU OTTIGER,<br />
ZENTRALSCHWEIZ<br />
Ein Besuch bei dem Zentralschweizer Ausnahmewinzer<br />
Toni Ottiger lohnt sich eigentlich immer – der<br />
Weine und der spektakulären Lage wegen. Das Weingut<br />
und der Keller in Kastanienbaum liegen unmittelbar<br />
am Ufer des Vierwaldstättersees, einen schöneren<br />
Die Ustermer Winzerin<br />
Eveline Heusser<br />
Feisthammel öffnet<br />
am 1. und 6. Mai ihre<br />
Kellertüren.<br />
Urs Jauslin<br />
präsentiert<br />
Anfang Mai<br />
erstmals seine<br />
2017er.<br />
><br />
Fotos: Siffert/weinweltfoto.ch<br />
60 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document8344798510409251063.indd 60 18.04.18 15:06
Fotos: Siffert/weinweltfoto.ch<br />
Für Entdecker:<br />
die Bielersee-<br />
Weine der<br />
Winzerin Anne-<br />
Claire Schott.<br />
Verkosten und geniessen:<br />
Auch für das leibliche<br />
Wohl soll gesorgt sein.<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
61<br />
document8344798510409251063.indd 61 18.04.18 15:06
wein / OFFENE WEINKELLER<br />
Auch die Genossenschaft<br />
Wein Berneck öffnet<br />
Anfang Mai wieder ihren<br />
urtümlichen Keller.<br />
D<br />
as<br />
> Blick auf Wasser und Berge haben wohl die<br />
Angebot bei den<br />
1. Mai und am Wochenende vom 5. und 6. Mai jeweils<br />
wenigsten an ihrem Arbeitsplatz. Am Samstag, dem<br />
ab 11 Uhr aus Peter Häuselmanns Fischküche. Auf<br />
5. Mai muss man fast einen Abstecher zu Toni Ottiger<br />
wagen, wenn man sich in der Region befindet. An übersteigt das Öffnen von dem Zürichsee, an dessen Ufern auch die Trauben für<br />
offenen Weinkellern<br />
dem Menü stehen Felchen und Hecht fangfrisch aus<br />
diesem – hoffentlich sonnigen – Samstag sorgt der<br />
die Diederik-Weine wachsen. Apropos See: Das Weingut<br />
Diederik ist vom Zürcher Bürkliplatz bequem mit<br />
Türen bei weitem – auch das<br />
16-Punkte-Koch Hans-Peter Suter vom Restaurant<br />
Kreuz in Emmen mit ausgesuchten Häppchen für Rahmenprogramm kann<br />
dem Kursschiff per Schiffstation Küsnacht Heslibach<br />
den passenden Rahmen zur Verkostung der aktuellen<br />
Weine. Fassmuster aus dem Barriquekeller und<br />
bereits abgefüllte Weine im Verkauf runden das<br />
Angebot ab.<br />
Weinbau Ottiger<br />
Breitenstrasse 6<br />
6047 Kastanienbaum LU<br />
www.weinbauottiger.ch<br />
WEINGUT DIEDERIK,<br />
ZÜRICH<br />
Das Küsnachter Weingut Diederik gehört zu den<br />
absoluten Aufsteigern der letzten Jahre am Zürichsee<br />
und auch darüber hinaus. Anlässlich der Offenen<br />
Weinkeller präsentieren Diederik «Didi» und Patricia<br />
Michel die Weine des – wettertechnisch leider – raren<br />
Jahrgangs 2017. Zu den filigranen, frischen und überaus<br />
präzisen Diederik-Weinen passt natürlich nichts<br />
sich sehen lassen.<br />
Das Weingut Diederik<br />
serviert zu seinen Weinen<br />
Zürichsee-Fisch.<br />
und einem kurzen Fussmarsch erreichbar.<br />
Weingut Diederik<br />
Obere Heslibachstrasse 90<br />
8700 Küsnacht ZH<br />
www.diederik.ch<br />
WEINGUT BURKHART,<br />
THURGAU<br />
Die Weinwanderwege in den verschiedenen Weinbauregionen<br />
der Deutschschweiz laden nicht nur<br />
während der «Offenen Weinkeller» zu einer Verkostungswanderung<br />
ein, doch während dieser Zeit kann<br />
man sich sicher sein, auf den meisten Weingütern<br />
empfangen zu werden. Der Weinweg Weinfelden<br />
startet beim Bahnhof Weinfelden und führt dann<br />
auf den Ottenberg. Das erste Weingut, auf dem man<br />
nach rund 30 Minuten eintrifft, ist gleich ein Höhepunkt.<br />
Familie Burkhart produziert auf ihrem Weingut<br />
besser als frischer Fisch. Diesen gibt es am Dienstag<br />
gradlinige und ausdrucksstarke Ostschweizer ><br />
Fotos: Siffert/weinweltfoto.ch<br />
62 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
fals_CH_1803_Offene Weinkeller.indd 62 18.04.18 17:41
Wir suchen<br />
Bordeaux- und<br />
Burgunderweine<br />
sowie Spitzenweine<br />
aus Italien.<br />
Verlangen Sie eine Offerte.<br />
Abholung<br />
der Weine bei<br />
Ihnen zu Hause<br />
(Barzahlung).<br />
•••<br />
winklerwein.ch<br />
ADRIAN WINKLER 056 664 27 83<br />
inserat_falstaff_233x300.indd 2 03.02.17 08:53<br />
000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 15.02.17 09:50
wein / OFFENE WEINKELLER<br />
><br />
Weine. Insbesondere ihr Pinot Noir Schloss<br />
Weinfelden gehört zur qualitativen Spitze der<br />
gesamten Region.<br />
Weingut Burkhart<br />
Hagholzstrasse 7<br />
8570 Weinfelden TG<br />
www.weingut-burkhart.ch<br />
WEINGUT BAUMANN,<br />
SCHAFFHAUSEN<br />
Wer sich während der «Offenen Weinkellern» <strong>2018</strong><br />
im Raum Schaffhausen aufhält, sollte unbedingt<br />
einen Besuch beim Weingut Baumann in Oberhallau<br />
einplanen. Dieses gehört seit vielen Jahren zur absoluten<br />
Spitze des Blauburgunderlandes. Neben den<br />
aktuellen Weinen öffnen Beatrice, Ruedi und Peter<br />
Baumann an den drei Tagen auch jeden Jahrgang<br />
ihres Pinot Noirs «Aan Mee». Den Wein hat Familie<br />
Baumann seit dem Jahrgang 2007 im Sortiment,<br />
gekeltert wird er von Beatrice Baumann. Am 1.,<br />
5. und 6. Mai gibt es neben dem Erstlingswerk alle<br />
Jahrgänge bis 2016 zu verkosten. Eine seltene<br />
Gelegenheit, die sich alle Fans von Schaffhauser<br />
Pinot Noir nicht entgehen lassen sollten.<br />
Baumann Weingut<br />
Dorfstrasse 23<br />
8216 Oberhallau SH<br />
www.baumannweingut.ch<br />
Verkosten in gediegener Atmosphäre: das Weingut von<br />
Tscharner im Schloss Reichenau.<br />
WEINGUT CLAUSS,<br />
SÜDBADEN<br />
Am 1. Mai öffnet mit Familie Clauss auch ein deutscher<br />
Keller seine Türen. Das Weingut befindet sich<br />
geografisch zwar zwischen Schaffhausen und Winterthur,<br />
jedoch auf der deutschen Seite des Rheins<br />
i*n Nack bei Lottstetten. Wer sich während des Tages<br />
der offenen Weinkeller also im Zürcher Weinland<br />
befindet, kann durchaus auch den Sprung über die<br />
Grenze bei Rheinau wagen. Die Weine von Berthold<br />
und Susanne Clauss sind es allemal wert, schneiden<br />
sie doch bei diversen Verkostungen auch im deutschlandweiten<br />
Vergleich immer wieder gut ab. So etwa<br />
auch im <strong>Falstaff</strong> Weinguide Deutschland, wo insbesondere<br />
die Weine der Urbanus- und Belemnit-Linie<br />
Jahr für Jahr überzeugen.<br />
Weingut Susanne und Berthold Clauss<br />
Obere Dorfstrasse 39<br />
D-79807 Lottstetten-Nack<br />
www.weingutclauss.de<br />
ANNE-CLAIRE SCHOTT,<br />
BIELERSEE<br />
Mit der Weinregion Bielersee kratzt die Deutschschweizer<br />
Veranstaltung «Offenen Weinkellern» seit einigen<br />
Jahren an der Sprachgrenze. Anne-Claire Schott<br />
gehört zu den Neuentdeckungen am Bielersee. Als<br />
junge Frau verliess sie das beschauliche Twann,<br />
studierte in den USA, lebte in Indien und Südamerika,<br />
um 2016 schliesslich nach Hause zurückzukehren und<br />
den Betrieb der Eltern zu übernehmen. Die ersten<br />
Würfe der jungen Winzerin, die Kunstgeschichte und<br />
Soziologie studiert hat, lassen aufhorchen. Vielschichtige,<br />
komplexe Gewächse aus naturnahem Anbau,<br />
die Qualität und Terroir an erste Stelle setzen. <<br />
Anne-Claire Schott<br />
Dorfgasse 43<br />
2513 Twann<br />
www.schottweine.ch<br />
Johann-Baptista<br />
von Tscharner<br />
präsentiert seine<br />
Weine im Keller.<br />
Dazu gibt es Risotto<br />
mit Spargel aus<br />
eigenem Anbau.<br />
Fotos: Siffert/weinweltfoto.ch<br />
64<br />
falstaff mai <strong>2018</strong><br />
fals_CH_1803_Offene Weinkeller.indd 64 18.04.18 17:40
HOTEL CASTEL / promotion<br />
Hotel Castel - Vielfältig,<br />
individuell und charmant<br />
Fotos: beigestellt<br />
Das inmitten von Weinbergen gelegene inhabergeführte<br />
5-Sterne-Hotel ist ein mediterranes<br />
Urlaubsdomizil für Menschen, die zwanglosen<br />
Luxus, Stil und Charme schätzen.<br />
Weniger ist dabei<br />
mehr! Im privaten<br />
Ambiente von 25<br />
Zimmern und 20<br />
Suiten – alle kürzlich komplett<br />
neu renoviert – ist persönlicher<br />
und aufmerksamer Service durch<br />
die Gastgeber-Familie und 45<br />
kompetente Mitarbeiter/-innen<br />
garantiert. Ruhe, Privatsphäre<br />
und Geborgenheit bei legerem<br />
Luxus sind die Werte der Gastlichkeit<br />
und machen das «Castel»<br />
dank seiner kleinen Grösse einzigartig.<br />
Charme und ehrliche Herzlichkeit<br />
prägen den Charakter.<br />
HIGHLIGHT KÜCHE<br />
Sowohl im À-la-Carte-Restaurant<br />
(im Halbpensionspreis inklusive)<br />
als auch in der mit 2 Sternen ausgezeichneten<br />
«Trenkerstube»,<br />
spannt Küchenchef Gerhard Wieser<br />
seit nunmehr 25 Jahren mit<br />
kreativem Können und besten<br />
Zutaten regionaler Herkunft den<br />
Genussbogen seiner leichten, alpin-mediterranen<br />
Küche. Das erlesene<br />
Weinangebot vollendet dabei<br />
das Genusserlebnis.<br />
HIGHLIGHT FREIZEITANGEBOT<br />
Das «Carpe Diem Spa» mit dem<br />
grossen Panorama-Freibad, dem<br />
römischen Hallenbad, seinen<br />
zahlreichen Saunen und Bädern<br />
und vielfältigem Behandlungsangebot,<br />
sowie abwechslungsreiche<br />
Freizeitaktivitäten wie Golf,<br />
Wandern, E-Bike-Touren und automobile<br />
Genussfahrten runden<br />
das facettenreiche Angebot im<br />
«Castel» ab.<br />
WENIGER IST MEHR<br />
Mit dem bewussten Verzicht<br />
durch die Reduzierung der Anzahl<br />
von Zimmern und Suiten im<br />
Rahmen der vergangenen Gesamterneuerung<br />
setzt das «Castel»<br />
einen Gegentrend, in einer<br />
Zeit, in der ringsum Hotels alljährlich<br />
zu «Bettenburgen» vergrössert<br />
werden. Weniger Betten<br />
bei gleicher, grosszügiger Infrastruktur<br />
bedeuten ein Mehr an<br />
Servicequalität, Komfort, Privatsphäre<br />
und Individualität. Der<br />
neue Einrichtungsstil mit hochwertigen<br />
heimischen Materialien,<br />
bestimmt von Wohlgefühl, Eleganz<br />
und Leichtigkeit, prägt nun<br />
das «Castel» und manifestiert<br />
den hohen Anspruch der Gastgeberfamilie,<br />
eines der besten kleinen,<br />
exklusiven und dabei persönlich<br />
geführten Urlaubsdomizile<br />
zu sein.<br />
INFO<br />
Jubiläumsvorteil für Sie:<br />
Profitieren Sie vom 25. Jubiläum<br />
unseres Küchenchefs und registrieren<br />
Sie sich einfach unter<br />
www.hotel-castel.com/falstaff<br />
und erhalten bei Ihrem Erstaufenthalt<br />
bis zu € 250,- als<br />
Gutschein zur Verrechnung.<br />
*Bedingungen: www.hotel-castel.com/bedingungen<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
65<br />
document6919363595593302394.indd 65 13.04.18 17:21
spirits / METAXA<br />
STERNE<br />
ÜBER<br />
GRIECHENLAND<br />
Metaxa ist neben dem Ouzo die bekannteste<br />
Spirituose Griechenlands. Vor 130 Jahren erfand<br />
Spyros Metaxa das Verfahren, nach dem das einzigartige<br />
Destillat bis heute produziert wird.<br />
TEXT PETER EICHHORN<br />
Clairet ist der Schnaps für die<br />
Jungs, Port für die Männer, aber<br />
wer sich vorgenommen hat, ein<br />
Held zu sein, muss Brandy trinken!»<br />
So entschlossen formulierte<br />
der englische Gelehrte, Lexikograf und<br />
Schriftsteller Samuel Johnson (1709–1784)<br />
die Bedeutung von Weinbrand, Cognac und<br />
Brandy. Ihm hätte sicher imponiert, welch<br />
heroisches Projekt der Winzer Spyros Metaxa<br />
ein Jahrhundert später in Angriff nahm.<br />
1888 prangt als Gründungsjahr auf den<br />
Flaschen der vielleicht bekanntesten Marke<br />
Griechenlands und dem neben dem Ouzo<br />
wichtigsten Destillat des Landes. Acht Jahre<br />
zuvor erwarb Spyros Metaxa in der Gegend<br />
von Piräus Weinberge und experimentierte<br />
mit der Assemblage verschiedener Weine. Er<br />
kombinierte sie mit Kräutern und Gewürzen<br />
– heute würde man Botanicals dazu sagen –,<br />
um sie dann zu destillieren. Der milde und<br />
weiche Brand gewann rasch zahlreiche Liebhaber<br />
im Land und es dauerte nicht lange,<br />
bis Präsentationen im Ausland, beispielsweise<br />
im Rahmen von Messen und Weltausstellungen,<br />
die Spezialität auch international<br />
bekannt und beliebt machten. Die<br />
><br />
Foto: beigestellt<br />
66 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document3740862390338076724.indd 66 13.04.18 12:14
Foto: beigestellt<br />
Ein griechischer Klassiker.<br />
Die Anzahl der Sterne auf<br />
der Metaxa-Flasche verrät<br />
die Reifezeit in Jahren.<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
67<br />
document3740862390338076724.indd 67 13.04.18 12:14
spirits / METAXA<br />
><br />
Ent stehung des Unternehmens fällt in eine<br />
unruhige Epoche mit Industrialisierung, neuen<br />
Handelswegen und kulturellen Umbrüchen.<br />
1888 bedeutet für Deutschland das Jahr der<br />
drei Kaiser, in Österreich und der <strong>Schweiz</strong><br />
werden Sozialdemokratische Parteien gegründet,<br />
Bertha Benz unternimmt die erste Überlandfahrt<br />
mit einem Automobil und der Suezkanal<br />
wird als freie Schifffahrtsstrecke freigegeben.<br />
Vincent van Gogh malt seine Sonnenblumen,<br />
der erste Abschnitt der Hamburger<br />
Speicherstadt wird fertiggestellt und die Drehtür<br />
als Patent anerkannt. In Frankreich wächst<br />
der Eiffelturm allmählich in die Höhe, und die<br />
Weinwirtschaft geht unter.<br />
EINE EPOCHE DER UMBRÜCHE<br />
Es ist die Zeit der grossen Reblauskatastrophe<br />
in Europa. Über Grossbritannien wird der<br />
bösartigste Schädling der Weinrebe nach<br />
Europa eingeschleppt und verbreitet sich in<br />
Windeseile. Zu Beginn sind insbesondere<br />
Frankreich, dann auch Deutschland und<br />
Österreich betroffen. Allein die Region Cognac<br />
büsst drei Viertel ihrer Anbaufläche ein.<br />
1898 erreicht die Reblaus auch Griechenland<br />
und dessen gigantische Weinbaugebiete,<br />
die dadurch immens dezimiert werden. Nur<br />
die Inseln des Landes bleiben weitestgehend<br />
verschont. Noch heute kommen die Muskatellertrauben<br />
als elementarer Bestandteil der<br />
verschiedenen Metaxa-Qualitäten von der<br />
Insel Samos.<br />
Metaxa verfügt über einen Glücksbringer,<br />
und so gedeiht seine Marke weiter. Bei der<br />
Errichtung der Destillerie kommt auf der Baustelle<br />
eine antike Münze zum Vorschein. Sie<br />
zeigt einen griechischen Bogenschützen in<br />
einem Schiff auf dem Meer. Am Bug eine Eule,<br />
am Horizont die Sonne. Noch heute zeigt jede<br />
Flasche Metaxa diese Münze, die Spyros<br />
Metaxa zu seinem Logo machte.<br />
«Ich bin niemals in Eile,<br />
weil ich weiss, dass es Zeit<br />
braucht, um Perfektion<br />
zu erreichen.»<br />
CONSTANTINOS RAPTIS Kellermeister<br />
Als Grundlage dienen Weine aus den Rebsorten<br />
Korinthiaki, Sultana und Savatiano, die mit<br />
Weindestillat auf einen Alkoholgehalt von um<br />
die 20 Vol.-% gebracht werden. Als Nächstes<br />
erfolgen die Destillationsvorgänge. Die Destillate<br />
kommen dann zur Reifung in Fässer aus<br />
französischer Limousin-Eiche und reifen über<br />
viele Jahre. Die Anzahl der berühmten Sterne<br />
auf den Flaschen verrät die jeweilige Reifezeit<br />
in Jahren.<br />
Zum Abschluss kommt das spezielle Verfahren,<br />
das Spyros Metaxa erfand und das<br />
vom Kellermeister Constantinos «Costas»<br />
Raptis bis heute angewendet wird. Der Chemiker<br />
und Önologe ist seit 1992 der fünfte<br />
«Metaxa Master» in der Geschichte der Firma.<br />
Er ist angeblich eine von nur zwei Personen,<br />
die die geheime Mischung aus Zutaten<br />
kennen. Als einzige Zutat sickerten vor wenigen<br />
Jahren Rosenblätter durch. Raptis<br />
erklärt: «Anschliessend füge ich meine geheime<br />
Mischung aus Rosenblättern und mediterranen<br />
Kräutern hinzu, und zu guter Letzt<br />
verfeinere ich das Ganze mit ausgereiften<br />
Fotos: dpoupolos, Kaplandis, Dennis Dorwarth, Thomas Schlorke<br />
THE ORIGINAL GREEK SPIRIT<br />
Anfangs wurde Metaxa als «Cognac» vermarktet,<br />
bis 1937 die Region Cognac markenrechtlich<br />
als Anbaugebiet geschützt wurde.<br />
Danach stand «Brandy» auf dem Etikett, bis<br />
neue Regularien im Jahre 1987 auch diese<br />
Bezeichnung nicht mehr erlaubten. Heute ist<br />
die geheimnisvolle Aufschrift www.kantos.ch<br />
«The Original Greek Spirit» zu lesen. Spyros<br />
Metaxa entwickelte ein einzigartiges Verfahren,<br />
das heute noch beinahe dieselbe Anwendung<br />
findet wie vor 130 Jahren.<br />
An der Bar des Berliner<br />
Restaurants «Golvet»<br />
gehört Metaxa zu den<br />
Grundzutaten.<br />
68 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document3740862390338076724.indd 68 13.04.18 12:14
Fotos: dpoupolos, Kaplandis, Dennis Dorwarth, Thomas Schlorke<br />
Muskatellerweinen von der Insel Samos und<br />
Traubendestillaten, die speziell für Metaxa<br />
geerntet, gepflegt und gereift sind.» Es ist<br />
diese geheime Mischung, die es Metaxa nicht<br />
gestattet, Brandy genannt zu werden, die<br />
aber die Spirituose eben zu einem einmaligen<br />
Destillat macht.<br />
Diese Einmaligkeit fasziniert auch Andreas<br />
Andricopoulos. Der Barchef mit griechischen<br />
Wurzeln im Berliner Restaurant «Golvet»,<br />
das jüngst mit dem ersten Michelin-Stern<br />
ausgezeichnet wurde, arbeitet gerne mit dem<br />
Destillat aus dem Land seiner Vorfahren:<br />
«Natürlich ist Metaxa ein Stück Heimat für<br />
mich. Die Aromen erinnern mich an Griechenland.<br />
Die Note von Muskateller-Weinen weckt<br />
Erinnerungen an die Abende mit der Familie in<br />
der Taverne. Und die griechischen Landschaften<br />
werden lebendig durch die Facetten von<br />
Feige und Pflaume am Gaumen und Rose und<br />
Kräutern in der Nase.»<br />
Für ein spezielles Dinner im Rahmen des<br />
Bar Convent Berlin kreierte er zuletzt seinen<br />
Cocktail «Rio Adirio» mit 4 cl Metaxa<br />
><br />
ZUTATEN<br />
4 cl Metaxa 12*<br />
2 cl Otto’s Athens Vermouth<br />
1 cl Amaro Montenegro<br />
1 Zitronenspalte<br />
Andreas Andricopoulos,<br />
Barchef im «Golvet» mit griechischen<br />
Wurzeln, schätzt<br />
den einzigartigen Metaxa.<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Zitronenschnitz andrücken<br />
– Zutaten dazugeben und auf Eis kalt rühren.<br />
– In ein Coupette-Glas abseihen und mit<br />
Zitronenzeste garnieren.<br />
ANDREAS ANDRICOPOULOS<br />
RIO ADIRIO<br />
><br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
69<br />
document3740862390338076724.indd 69 13.04.18 12:14
spirits / METAXA<br />
><br />
12 Sterne, 2 cl Otto’s Athens Vermouth,<br />
1 cl Amaro Montenegro und einem Spritzer<br />
aus einer frischen Zitrone. «Der grösste<br />
Unterschied von Metaxa im Vergleich zu<br />
Cognac oder Weinbrand besteht in den würzigen<br />
Aromen, gepaart mit der floralen Note.<br />
Klassische Brandy- oder Cognac-Drinks<br />
erhalten durch Metaxa ein völlig neues aromatisches<br />
Profil und werden meist etwas<br />
weicher», sagt er.<br />
Andricopoulos schätzt den Metaxa 12 Sterne<br />
sehr. Doch das Portfolio der Marke ist in<br />
den vergangenen Jahren vielfältig angewachsen.<br />
Neben dem Metaxa 3 Sterne, der vorwiegend<br />
für den heimischen Markt in Griechenland<br />
erzeugt wird, sind die Qualitäten mit 5,<br />
7 und 12 Sternen auch hierzulande im Handel<br />
und in der Gastronomie sehr beliebte Produkte.<br />
Gleiches gilt für den Grande Fine in der<br />
markanten Porzellankaraffe.<br />
Einmal im Jahr präsentiert Constantinos<br />
Raptis die limitierte «Private Reserve», und<br />
zuletzt schuf er eine hochkomplexe Kreation<br />
namens «Angel’s Treasure». Der Name spielt<br />
auf den sogenannten «Engelsanteil» an, der<br />
bei Lagerung der Spirituose alljährlich aus<br />
den Fässern entweicht. Die besonderen klimatischen<br />
Bedingungen in Griechenland sorgen<br />
dafür, dass mehr Wasser als Alkohol verdampft<br />
und die Engel dadurch einen besonderen<br />
Inhalt in den Fässern zurücklassen.<br />
Der wohl exklusivste Tropfen aus dem Hause<br />
Metaxa ist der «Aen». Der Name ist der altgriechische<br />
Begriff für «ewig», und der Inhalt<br />
stammt aus dem legendären Fass Nr. 1, dem<br />
ältesten Fass der Destillerie. Alljährlich wählt<br />
der Kellermeister die mildesten und aromatischsten<br />
Destillate aus, um sie in diesem<br />
besonderen Holz zu veredeln. Erstmals wurde<br />
der «Aen» 2008 anlässlich des 120. Geburtstages<br />
der Marke präsentiert. Die limitierte<br />
Zahl von 1888 Flaschen erinnerte an das<br />
Gründungsjahr. Nun gilt es erneut, einen<br />
runden Geburtstag zu feiern, und die<br />
Spannung steigt, was Constantinos Raptis<br />
für diesen Anlass ausschenken wird.<br />
Immerhin gilt sein Motto: «Ich bin niemals<br />
in Eile, weil ich weiss, dass es Zeit<br />
braucht, um Perfektion zu erreichen.»<br />
Nun sind es 130 Jahre. Alles Gute<br />
zum Geburtstag!<br />
<<br />
Mehr Cocktail-Rezepte<br />
und Inspirationen unter<br />
falstaff.ch/cocktails<br />
Metaxa-Fans hoffen auf eine<br />
neue Metaxa-Spezialität anlässlich<br />
des 130-jährigen Jubiläums.<br />
Fotos: beigestellt<br />
70<br />
falstaff<br />
mai <strong>2018</strong><br />
document3740862390338076724.indd 70 13.04.18 12:15
BEST OF METAXA<br />
92<br />
89<br />
88<br />
METAXA ANGEL’S TREASURE<br />
41 Vol.-%<br />
Diese Kreation wurde inspiriert<br />
vom Anteil, der während der<br />
Spirituosenreifung in den<br />
Fässern verdunstet. Der Duft<br />
fliegt par fümartig in die Nase<br />
und verbreitet florale Süsse.<br />
Etwas Aprikose. Der Eindruck<br />
setzt sich muskatartig am<br />
Gaumen fort. Würzige Noten<br />
gegen Ende.<br />
www. spirit66.ch<br />
ca. CHF 175.–<br />
METAXA 7*<br />
40 Vol.-%<br />
Mediterrane Anklänge von Datteln<br />
und Rosinen, vermischt mit würziger<br />
Aromatik, sind in der Nase<br />
evident. Am Gaumen sind dazu<br />
junge Holznoten spürbar, die dem<br />
Produkt weitere Würzigkeit verleihen.<br />
Weindestillate mit einem<br />
Alter von bis zu sieben Jahren<br />
verleihen ihm den milden, fruchtigwürzigen<br />
Geschmack.<br />
www.ullrich.ch<br />
ca. CHF 40,–<br />
METAXA 5*<br />
38 Vol.-%<br />
Er ist der Klassiker unter den<br />
Metaxas. Bis zu fünf Jahre<br />
gelagerte Destillate verleihen<br />
ihm eine sanfte Süsse, ähnlich<br />
wie die von Traubenzucker.<br />
Am Gaumen zuerst fruchtig mit<br />
Orangenblüten, danach eher<br />
süssliche Gewürznoten. Schmeckt<br />
pur, auf Eis oder gemischt<br />
mit Tonicwater am besten.<br />
www.drink.ch<br />
ca. CHF 26,–<br />
90<br />
88<br />
Fotos: beigestellt<br />
METAXA GRANDE FINE<br />
40 Vol.-%<br />
Die Collector’s Edition in der<br />
Porzellankaraffe ist die erste Limited<br />
Edition. Dunkler Bernstein. Die<br />
Nase wittert Eichennoten, zarte<br />
Gewürze und getrocknete Früchte,<br />
wie Aprikose und Pflaume. Am<br />
Gaumen entfaltet sich der Grande<br />
Fine opulent mit würzigen Anklängen<br />
von Muskat und Trauben.<br />
Dazu Honig, Tabak, Zedernholz.<br />
www.hellas-import.ch<br />
ca. CHF 59,–<br />
METAXA 12*<br />
40 Vol.-%<br />
Aus den besten Weindestillaten,<br />
die mindestens zwölf Jahre<br />
lang langsam reifen. Sehr würzig<br />
und floral mit Anklängen von<br />
Veilchen und Quitten. Die Süsse<br />
des Metaxas ist am Gaumen sehr<br />
präsent und auch im Abgang<br />
bleibt er blumig. Fruchtiger<br />
Nachklang mit Erinnerungen<br />
an Zwetschgenkompott.<br />
www. spirit66.ch<br />
ca. CHF 46,–<br />
AUSSER WERTUNG<br />
METAXA AEN, 45,3 Vol.-%<br />
Der Metaxa Aen war eine Limited<br />
Edition zum 120-jährigen Jubiläum<br />
im Jahr 2008. 1888 handgefertigte<br />
Dekanter aus Sèvres-<br />
Kristall wurden mit dem raren<br />
Inhalt des Fasses Nummer eins<br />
gefüllt. Nur noch einzelne Flaschen<br />
sind heute als Sammlerstücke<br />
zu erwerben. Ausdrucksstarker<br />
Geschmack nach Trauben,<br />
Vanille, Zimt, Gewürzen.<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
71<br />
document3740862390338076724.indd 71 13.04.18 12:15
LUST AUF GENUSS?<br />
Tauchen Sie in die Welt von Wein, Kulinarik,<br />
Lifestyle und Genuss-Reisen ein!<br />
Jetzt kostenlos zwei Ausgaben bestellen unter:<br />
abo@falstaff.ch<br />
Folgen Sie uns auch auf<br />
facebook.com/falstaff.magazin<br />
document5304088065341077208.indd 72 17.04.18 13:19
TRENDS & DRINKS<br />
BARKULTUR<br />
JETZT<br />
GRATIS<br />
BARGUIDE<br />
APP<br />
WIE FERIEN IM GLAS<br />
Ein Mittelmeer-Cocktail lebt von seinem<br />
perfekten Zutatenmix. Erfrischend wie eine<br />
Meeresbrise erinnert er allerorts an Sand<br />
und Strand, an Wellen und Dolce Vita.<br />
Mit dem «Principe Stellato»<br />
vergeht die Zeit bis zu den<br />
nächsten Strandferien<br />
wie im Flug.<br />
TEXT ANGELO PEER<br />
FOTOS CLAUDIO BADER<br />
Lateinisch-romanisch im<br />
Westen, griechisch und<br />
türkisch im Osten, jüdisch<br />
und arabisch im<br />
Süden – das sind die Zutaten eines<br />
jeden grossen Mittelmeer-Cocktails.<br />
Denkt man in unseren Breitengraden<br />
an den ultimativen<br />
Geschmack von Sonne und Meer,<br />
ist die Assoziation zu Campari<br />
nicht weit. Aber tatsächlich gibt<br />
es eine Reihe anderer Spirituosen,<br />
die oft nur in den Ferien eine Rolle<br />
spielen, weil sie nicht so ganz<br />
auf mitteleuropäische Zungen<br />
passen. Dabei handelt es sich vorwiegend<br />
um Anisschnäpse mit verschiedenen<br />
Kräutern, die gerne<br />
verdünnt mit Wasser und Eis<br />
getrunken werden. Französischer<br />
Pastis, spanischer Anis, trocken<br />
oder süss, griechischer Ouzo, türkischer<br />
Raki, arabischer Arak, alle<br />
sehr erfrischend in der Hitze des<br />
Südens. Und natürlich gibt es da<br />
auch eine traditionelle mediterrane<br />
Mix-Kultur. Man denke nur an<br />
Barcelona – seit Jahrzehnten die<br />
inoffizielle Barhauptstadt des<br />
Mediterraneums – oder auch an<br />
Tel Aviv, wo neuerdings überhaupt<br />
die Post abgeht.<br />
Eine moderne Interpretation<br />
eines Mittelmeer-Cocktails sehen<br />
Sie rechts.<br />
Wer könnte einen mediterranen Drink besser<br />
zubereiten als ein Spitzen-Mixologe aus dem<br />
Tessin. MARIO LANFRANCONI, der <strong>Falstaff</strong><br />
Gastgeber des Jahres, kreiert seine Drinks im<br />
«Hotel Principe Leopoldo» in Lugano.<br />
PRINCIPE<br />
STELLATO<br />
ZUTATEN<br />
4 cl Wodka<br />
2 cl Sambuca<br />
4 cl brauner Zucker-Sirup aromatisiert<br />
mit Sternanis und weissem Pfeffer<br />
12 cl Ananassaft<br />
12 cl Lemonsoda<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Alle Zutaten bis auf die Limonade in<br />
einem Hamilton Blender mit Eis<br />
mischen und in ein Glas füllen.<br />
– Mit Lemon Soda aufgießen.<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
73<br />
document9203801847005878397.indd 73 18.04.18 15:06
gourmet cover / GRIECHENLAND<br />
/ Restaurant «Bill & Coo» auf<br />
Mykonos: cooles Ambiente und<br />
eine fast futuristische Küche.<br />
document1072130002766260970.indd 74 18.04.18 15:10
SOUVLAK I<br />
WAR GESTERN<br />
Die griechische Küche hatte lange Zeit keinen besonders<br />
guten Ruf. Zu schwer, zu fett, zu altmodisch und zu<br />
uninteressant. Doch in den vergangenen Jahren haben<br />
einige Köche einen völlig neuen Stil kreiert. Vor allem<br />
in Athen überraschen sie mit kulinarischen Kreationen,<br />
die man früher nicht für möglich gehalten hätte.<br />
TEXT HERBERT HACKER<br />
Fotos: christos drazos, beigestellt<br />
Dessert im «Funky Gourmet»<br />
in Athen: Mischung aus<br />
Molekular küche und<br />
griechischen Kochtraditionen.<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
75<br />
document1072130002766260970.indd 75 18.04.18 15:11
gourmet cover / GRIECHENLAND<br />
/ Georgianna Hiliadaki und Nick<br />
Roussos: Die beiden haben<br />
auch im «El Bulli» gekocht.<br />
FUNKY<br />
GOURMET<br />
Kreationen mit Witz: links eine<br />
Schokoladenbombe mit Docht,<br />
rechts ein griechischer Salat,<br />
etwas anders zubereitet.<br />
Athen, Adresse: Paramythias<br />
13. Ein gepflegtes, helles<br />
Haus im neoklassizistischen<br />
Stil, vor der Eingangstür<br />
steht ein junger Grieche.<br />
Er sieht sofort, dass hier<br />
jemand nach etwas sucht, dass er augenscheinlich<br />
nicht findet. Er spricht Englisch<br />
und fragt, ob er helfen kann. »Suchen Sie<br />
vielleicht das Restaurant ‹Funky Gourmet?›<br />
Es ist genau hier, kommen Sie rein.«<br />
Das «Funky Gourmet» zu finden ist nicht<br />
leicht. Das Taxi kann nicht bis vor die Tür<br />
fahren, man muss ein paar Schritte zu Fuss<br />
gehen. Es gibt kein Schild vor der Tür,<br />
nirgendwo ein Restaurantname. Nur die<br />
Hausnummer 13. Und ein Mann, der<br />
einem zum Glück weiterhilft.<br />
Das «Funky Gourmet» ist nicht irgendein<br />
Restaurant in Athen. Es ist das Flaggschiff<br />
einer neuen griechischen Küche, den Michelin-Testern<br />
seit Jahren zwei Sterne wert, es ist<br />
das angesagteste und spannendste Restaurant<br />
des Landes, mit einer Küche, die man hier<br />
nicht vermuten würde. Ein Weltstadtlokal,<br />
wie es in London oder Paris viele gibt, wie<br />
man es aber von Griechenland so gar nicht<br />
kennt. Nicht nur, dass das Land seit Jahren<br />
unter einer schweren Finanzkrise leidet,<br />
Griechenland gehörte nie zu jenen Ländern<br />
mit einer besonders innovativen und<br />
anspruchsvollen Küche. Im Gegenteil:<br />
Souvlaki, Moussaka und griechischer Salat<br />
haben es zwar zu einer gewissen Berühmtheit<br />
gebracht, als Inbegriff einer Hochküche<br />
galten derlei kulinarische Gassenhauer aber<br />
nie. Ganz generell hatte die griechische<br />
Küche lange Zeit den Ruf, eher langweilig<br />
und simpel zu sein, meist viel zu fett und<br />
wenig subtil, Fische und Fleisch wurden oft<br />
auf dem Grill bis zur Unkenntlichkeit malträtiert.<br />
So schön das Land mit seinen vielen<br />
Inseln auch sein mag, der Küche wegen reiste<br />
kaum jemand nach Griechenland – nach<br />
Frankreich oder Italien hingegen sehr wohl.<br />
POWER-DUO<br />
Solor apicias persperfe<br />
rum que voluptatis dol<br />
uptam harum rehendus<br />
Speisen mit<br />
Tradi tion, extrem<br />
modern zubereitet.<br />
Das ist inzwischen anders. Junge griechische<br />
Köche einer neuen Generation kochen inzwischen<br />
massiv und mit Erfolg gegen das lang<br />
gehegte Vorurteil einer uninteressanten<br />
Küche an. Die Technik dazu holten sie sich<br />
meist im Ausland – wie im Fall der beiden<br />
Küchenchefs im «Funky Gourmet». Georgianna<br />
Hiliadaki und Nick Roussos lernten<br />
sich am «Institute of Culinary Education» ><br />
Fotos: KAPLANIDIS YIORGOS, beigestellt<br />
76 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document1072130002766260970.indd 76 18.04.18 15:11
On top – im wahrsten Sinne des<br />
Wortes: Im «Hytra» speist man<br />
hoch über den Dächern von Athen.<br />
Ganz generell hatte die griechische Küche lange Zeit den<br />
Ruf, eher langweilig und simpel zu sein, meist viel zu<br />
fett und wenig subtil.<br />
HYTRA<br />
«Hytra»-Küchenchef<br />
Tassos Mantis.<br />
Fotos: KAPLANIDIS YIORGOS, beigestellt<br />
Leichte Crossover-Küche<br />
mit lokalen Produkten.<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
77<br />
document1072130002766260970.indd 77 18.04.18 15:11
cover / GRIECHENLAND<br />
RACHI<br />
Gericht heisst «Picnic», und so wird eine Reihe<br />
von typischen Picknick-Zutaten in Miniaturausführung<br />
auf das Tuch platziert. Ziemlich<br />
verspielt, aber dennoch köstlich. «Das ist unser<br />
Signature Dish» erklärt die Kellnerin,<br />
die dazu ein Craft-Bier serviert. Danach eine<br />
Gänseleber mit Trahanas, eine vergorene und<br />
getrocknete Mischung aus Mehl, Joghurt und<br />
Gemüse, aus der in der griechischen Küche<br />
normalerweise Suppen hergestellt werden. Ein<br />
anderes Gericht unter dem Titel «The Silence<br />
of the Lambs» zeigt eindrucksvoll, wie sensationell<br />
ein Lammhirn schmecken kann. Gegen<br />
Ende der kulinarischen Inszenierung wird<br />
eine Schokoladenbombe mit Docht serviert.<br />
Man muss nichts anzünden, essen genügt.<br />
><br />
in Manhattan kennen, sie kochten in<br />
Spitzenrestaurants in den USA, den Niederlanden<br />
und in Spanien, sogar in der katalanischen<br />
Restaurantlegende «El Bulli». Ihre<br />
Küche ist modern, beeinflusst von Moden<br />
wie der Molekularküche und der Nordic<br />
Cuisine, und technisch hoch anspruchsvoll.<br />
Mit Witz und Humor werden auch alte griechische<br />
Küchentraditionen verarbeitet. Im<br />
zehngängigen Degustationsmenü um ca.<br />
CHF 170,– findet sich zum Beispiel ein «griechischer<br />
Salat», allerdings nicht so, wie man<br />
ihn kennt. Statt Gurken, Tomaten, Oliven<br />
und Schafkäse, plump durcheinanderge-<br />
«Rachi» auf Lefkada:<br />
Sonnenuntergang, lockere<br />
Atmosphäre hoch über dem Meer –<br />
und dazu eine gute Küche.<br />
mischt, kommt lediglich ein golfballgrosser<br />
weisser Eisklumpen zu Tisch, dazu eine winzige<br />
Schaufel aus Silber. »Wir servieren den<br />
griechischen Salat ein wenig anders«, meint<br />
die Kellnerin lächelnd, und sobald man in<br />
den Eisklumpen hineingebissen hat, schmeckt<br />
man tatsächlich alle Zutaten eines griechischen<br />
Salats, die normalerweise in einer<br />
Schüssel mit Olivenöl vermengt werden.<br />
Das Menü beginnt mit griechischer Bottarga,<br />
obendrauf hauchdünne weisse Schokolade.<br />
Die Gerichte sind fein konstruiert, irgendwann,<br />
nach dem dritten oder vierten Gang, legt die<br />
Kellnerin ein kariertes Tuch auf den Tisch, das<br />
MENÜ MIT KAMPFPREIS<br />
Das «Funky Gourmet» ist nicht das einzige<br />
Restaurant in Athen mit einer Küche, die so<br />
gar nicht zum Image der griechischen Küche<br />
passt. Die Liste der Contemporary-Food-<br />
Lokale ist in den vergangenen Jahren stark<br />
gewachsen, just in einer Zeit, in der das Land<br />
mit massiven Finanzproblemen zu kämpfen<br />
hatte und noch immer hat. Im Onassis-<br />
Kulturzentrum etwa, einem modernen Hochhaus,<br />
befindet sich im sechsten Stock das<br />
«Hytra» mit einer mondänen Bar und Sicht<br />
auf die Syngrou Avenue, im Hintergrund<br />
die Akropolis. Ein achtgängiges Menü kostet<br />
dort ca. CHF 70,– ein sensationeller Kampfpreis,<br />
denn die Qualität der Gerichte ist<br />
beachtlich, es handelt sich um ein Restaurant<br />
mit einem Michelin-Stern. Auch hier werden<br />
sagenhaft gute Produkte auf eine moderne<br />
Art zubereitet, wie es eben in den besten Restaurants<br />
der Welt üblich ist. «Es gibt mittlerweile<br />
in ganz Griechenland hervorragende<br />
Produzenten, die auf allen Gebieten eine<br />
grossartige Qualität liefern», sagt Souschef<br />
Daskalou Nikolaos, «da hat sich in den vergangenen<br />
Jahren bei uns viel getan.» Sein<br />
Chef Tassos Mantis ist einer der neuen<br />
Küchenstars in Athen, er ist scheu und<br />
kommt selten aus der Küche. Er gilt als<br />
sensibles Genie.<br />
In den warmen Monaten des Jahres kann<br />
man im «Hytra» auch im siebten Stock unter<br />
freiem Himmel dinieren, die Sicht ist da oben<br />
noch schöner, auf Wunsch werden zu allen<br />
Gängen statt Wein auch Cocktails serviert.<br />
Es sind Restaurants wie das «Aleria» oder<br />
das «Cookoovaya», die inzwischen das Bild<br />
der griechischen Küche deutlich verändert<br />
haben. Das «Aleria»befindet sich zwar in<br />
Fotos: Christos Drazos, beigestellt<br />
78 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document1072130002766260970.indd 78 18.04.18 15:11
Fotos: Christos Drazos, beigestellt<br />
einem etwas düsteren Viertel Athens, drinnen<br />
aber geht es gediegen und weltstädtisch zu.<br />
Auch hier ist das Fünf-Gänge-Menü um ca.<br />
CHF 57,– alles andere als teuer, auch hier<br />
wird die griechische Kochtradition völlig<br />
umgekrempelt und gänzlich neu interpretiert.<br />
Das trifft auch auf das «Cookoovaya» in der<br />
Nähe des «Hilton Hotels» zu, wo eher junges<br />
Publikum verkehrt. Gegründet wurde das<br />
permanent pulsierende Lokal 2014 von fünf<br />
höchst ambitionierten Küchenchefs. Mit spielerischer<br />
Leichtigkeit sorgen sie für eine<br />
moderne und lockere Küche, wie es sie in der<br />
Stadt in früheren Zeiten nicht gegeben hat.<br />
HOTSPOT AUF MYKONOS<br />
Selbst im noblen «Spondi», dem wahrscheinlich<br />
bekanntesten Luxusrestaurant Athens,<br />
wo sich seit Jahrzehnten die Elite der Stadt<br />
trifft, kocht man inzwischen moderner<br />
und leichter. Den Michelin-Testern war die<br />
traditionell französische Küche zwar Jahr<br />
für Jahr zwei Sterne wert, doch auch hier<br />
hat man die Zeichen der Zeit erkannt und<br />
die einzelnen Gerichte stark modernisiert.<br />
Mit einer typisch griechischen Küche hatte<br />
das «Spondi» allerdings nie viel am Hut.<br />
Die griechische Kulinarik hat sich vor<br />
allem in Athen geändert. Auf dem Land und<br />
auf den Inseln geht die Erneuerung noch eher<br />
zögerlich vor sich. Doch auch hier ragen<br />
einige Köche heraus, wie etwa Athinagoras<br />
Kostakos im Restaurant «Bill & Coo» auf<br />
Mykonos. Er sorgt dort schon seit einigen<br />
Jahren für eine aussergewöhnliche Trendküche<br />
mit zumeist biologischen Zutaten.<br />
Den Gästen der Partyinsel gefällt das.<br />
Im Vorjahr eröffnete auf der nordgriechischen<br />
Halbinsel Chalkidiki der griechische<br />
Spitzenkoch Ettore Botrini einige Lokale im<br />
schicken «Sani Resort». Botrini gilt in Griechenland<br />
als einer der Vorreiter einer neuen<br />
Küche, aufgewachsen ist er auf Korfu, wo<br />
er das elterliche Restaurant «Etrusco»<br />
übernommen hatte. Das «Etrusco» wurde<br />
schon mit dem Titel «Bestes Restaurant<br />
Griechenlands» geehrt.<br />
Als Hotspot gilt auch das Lokal «Rachi»<br />
auf der Insel Lefkada. Nicht nur, dass sich<br />
hier ebenfalls die Küche von der griechischen<br />
Einheitskost vergangener Zeiten deutlich<br />
abhebt, das «Rachi» liegt auch noch spektakulär<br />
auf einer Anhöhe mit einer Terrasse<br />
über dem Meer. Die Lage ist berauschend, die<br />
Sonnenuntergänge sind Kult. Griechenland<br />
pur – und dazu auch noch ein gutes Essen.<br />
<<br />
ALERIA<br />
Moderne Kreationen, wie<br />
man sie in Griechenland<br />
lange Zeit nicht kannte.<br />
Es sind Restaurants wie das «Aleria»<br />
oder das «Cookoovaya», die das Bild<br />
der griechischen Küche verändert haben.<br />
BILL & COO<br />
Gericht mit Seeigeln von Küchenchef<br />
Athinagoras Kostakos.<br />
document1072130002766260970.indd 79 18.04.18 15:11
cover / GRIECHENLAND<br />
AIR LOUNGE<br />
Bar auf dem Dach des<br />
«Fresh Hotels»: tolle<br />
Sicht über die Stadt.<br />
Fotos: beigestellt<br />
Exotische Cocktails in der<br />
Bar «Air Lounge».<br />
><br />
BABA AU RUM<br />
«Baba au Rum»: riesige<br />
Rum-Auswahl und eine<br />
der besten Bars der Welt.<br />
«The Clumsies»:<br />
seit Jahren eine Bar-<br />
Institution in Athen.<br />
80 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document1072130002766260970.indd 80 18.04.18 15:12
MOMIX<br />
Molekular-Bar «MoMix»:<br />
Bar-Profi Aris Chatziantoniou<br />
in seinem Element.<br />
TOP<br />
Sie sind innovativ, cool und manchmal auch ganz unkonventionell:<br />
Manche Bartender in Athen mixen ihre Drinks wie in einem Labor,<br />
andere haben sich ausschliesslich auf ganz bestimmte Spirituosen<br />
spezialisiert. Alles ist möglich, es darf nur nicht langweilig sein.<br />
Fotos: beigestellt<br />
TREND<br />
BARS<br />
THE CLUMSIES<br />
Wenn Aris Chatziantoniou<br />
in seiner Bar in<br />
Athen einen Drink<br />
mixt, erinnert es an ein<br />
Forschungslabor eines<br />
Lebensmittelkonzerns. Routiniert hantiert<br />
er mit diversen Reagenzgläsern, Pipetten<br />
und Messgläsern, in denen sich bunte Flüssigkeiten<br />
befinden, alles wird irgendwie<br />
durcheinandergemischt. Es zischt und<br />
raucht. Und was hat das alles mit einer Bar<br />
zu tun? Ganz einfach. In der Bar «MoMix»,<br />
eine Abkürzung für Molecular Mixology,<br />
werden Cocktails und Drinks auf eine<br />
etwas ungewöhnliche Art gemixt. Sie<br />
haben Namen wie «Smurfs in a Bubble»<br />
oder «Molecular Zombie».<br />
Es ist nicht die einzige Bar in Athen, die<br />
überrascht. Die Barszene boomt in der griechischen<br />
Hauptstadt – und das seit Jahren.<br />
Zu den berühmtesten der Stadt zählt das<br />
«Baba au Rum» von Thanos Prunarus, der<br />
sich auf Rum spezialisiert hat und über eine<br />
unglaubliche Kollektion verfügt. Die Bar ist<br />
in der Liste der 50 besten Bars der Welt an<br />
neunter Stelle zu finden. An sechster Stelle<br />
ebenfalls eine Bar aus Athen: «The Clum sies<br />
Bar», in der Stadt längst eine Institution. In<br />
der Bar arbeiten einige der besten Bartender<br />
Europas, die Drinks und Cocktails sind aussergewöhnlich,<br />
manchmal drängen sich bis<br />
zu 300 Leute in dem Lokal.<br />
Andere Bars wiederum bestechen durch<br />
ihre Lage, wie etwa die «Air Lounge Bar»<br />
auf dem Dach des «Fresh Hotels» oder die<br />
«Galaxy Bar» auf dem Dach des «Hilton<br />
Hotels» mit einer wahrhaft grandiosen<br />
Sicht über Athen. Eine Stadt, in der das<br />
Leben auch in Krisenzeiten pulsiert.<br />
Womöglich sogar auch deshalb.<br />
INFOS UND ADRESSEN<br />
MOMIX MOLECULAR MIXOLOGY<br />
Eine Bar wie ein wissenschaftliches Labor. Hier<br />
werden Cocktails und Drinks nach den Kriterien<br />
molekularer Zubereitung angefertigt. Eine der<br />
angesagtesten Bars der Stadt mit einem durch<br />
und durch ungewöhnlichen Konzept. Einen<br />
Ableger gibt es auch auf der Insel Santorin.<br />
Keleou 1–5, Kerameikos, Athen<br />
T: +30 697 4350179, www.momixbar.com<br />
BABA AU RUM<br />
Traumhaft schöne Bar in einem lebendigen<br />
Viertel. Eine grössere Kollektion an Rums wird<br />
man schwer finden. Damit werden grandiose<br />
Cocktails gemixt. Die Bar zählt zu den zehn<br />
besten der Welt und ist täglich voll.<br />
Kiltiou 6, 10560 Athen<br />
T: +30 211 7109140, www.babaaurum.com<br />
THE CLUMSIES BAR<br />
Im Ranking der 50 besten Bars der Welt an<br />
sechster Stelle. Hier haben einige Betreiber<br />
und Barfreaks eine Institution geschaffen.<br />
Praxitelous 30, 10561 Athen<br />
T: +30 210 3232682, www.theclumsies.gr<br />
GALAXY BAR<br />
Auf dem Dach des «Hotel Hilton» gibt es ein<br />
Restaurant und eine Bar mit atemberaubender<br />
Aussicht auf die Stadt sowie guten Cocktails.<br />
Vassilissis Sofias Avenue 46, 11528 Athen<br />
T: +30 210 7281111<br />
AIR LOUNGE BAR<br />
Bar auf dem Dach des «Fresh Hotel».<br />
Gute Weinauswahl, mit Restaurant.<br />
Sofokleous Street 26, 10552 Athen<br />
T: +30 210 5248511, www.freshhotel.gr<br />
THISSIO VIEW BAR<br />
Restaurant, Café und Club auf einer der<br />
schönsten Dachterrassen der Stadt.<br />
Apostolou Pavlou 25, Thissio, 11851 Athen<br />
T: +30 210 3476754, www.thissioview.gr<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
81<br />
document1072130002766260970.indd 81 18.04.18 15:12
cover / GRIECHENLAND<br />
ALIVERI<br />
TIPPS UND<br />
ADRESSEN<br />
RESTAURANTS<br />
RESTAURANTS<br />
HOTELS<br />
ATHEN<br />
AEGINA<br />
ANDROS<br />
FUNKY GOURMET (1)<br />
Das Restaurant von Georgianna Hiliadaki und Nikos<br />
Roussos zählt zu den innovativsten Gourmetlokalen<br />
Griechenlands. Zwei Michelin-Sterne.<br />
Paramythias 13, 10435 Athen<br />
T: +30 21 05242727, www.funkygourmet.com<br />
POROS<br />
KYTHNOS<br />
SYROS<br />
MyKONOS<br />
HYTRA (2)<br />
Im trendigen Designlokal im sechsten Stock des<br />
Onassis-Kulturzentrums wird mediterrane Küche<br />
mit Bedacht auf qualitativ hochwertige Produkte<br />
serviert. In der Mitte eine tolle Bar. Im Sommer kann<br />
man im siebten Stock unter freiem Himmel essen.<br />
Leof. Andrea Siggrou 107, 11745 Athen<br />
T: +30 21 03316767, www.hytra.gr<br />
ALERIA (3)<br />
Schönes und originelles Restaurant in einem nicht<br />
so schönen Viertel. Der Besuch lohnt sich dennoch,<br />
denn die Küche zählt zu den spannendsten der Stadt.<br />
Schöner Innenhof.<br />
Meg. Alexandrou 57, 104 35 Athen<br />
T: +30 21 05222633<br />
COOKOOVAYA (4)<br />
Unter Zusammenschluss von fünf Köchen entstand<br />
dieses moderne Restaurant. Auch gebürtige Athener<br />
nehmen gerne im zentral gelegenen «Cookoovaya»<br />
Platz. Neben einer modernen und lustbetonten<br />
Küche bietet das Lokal einen gemütlichen Garten.<br />
Xatzigianni Mexi 2A, 11528 Athen<br />
T: +30 21 07235005, www.cookoovaya.gr/el<br />
BOTRINI’S (5)<br />
Die Menüs werden kreativ zusammengestellt und<br />
zeichnen sich durch ihre Frische aus. Bei der Auswahl<br />
der Produkte achtet die Küche auf Regionalität,<br />
teilweise stammen Öle und Weine sogar auf<br />
hauseigener Erzeugung.<br />
Vasileos Georgiou B’ 24b, Chalandri, 11635 Athen<br />
T: +30 21 068573234, www.botrinis.com<br />
ITHAKI (6)<br />
Im «Ithaki» trifft mediterrane Kochkunst auf<br />
japanische und französische Einflüsse. Fangfrischer<br />
Fisch wird bei einmaligem Meerblick serviert.<br />
28, Apollonos Street, 16671 Vouliagmeni<br />
T: +30 21 08963747, www.ithakirestaurantbar.gr<br />
VAROULKO (7)<br />
Das stilvolle Restaurant ist dank Küchenchef Lefteris<br />
Lazarou seit Jahren Anlaufpunkt für niveauvolle<br />
Fischküche. Besonders begehrt sind die<br />
Terrassenplätze mit Akropolis-Blick.<br />
Akti Koumoundourou 52, Mikrolimano, 10435 Piraeus<br />
T: +30 21 05228400, www.varoulko.gr<br />
LIASTI (8)<br />
Das Lokal befindet sich auf einem der Top-Strände<br />
von Mykonos. Die Küche ist innovativ, trendy und<br />
auf der Partyinsel sehr beliebt.<br />
Lia Beach, 84600 Mykonos<br />
T: +30 22890 72150, www.liasti.com<br />
RACHI<br />
Das Lokal auf der Insel Lefkada begeistert mit<br />
seiner spektakulären Lage direkt über dem Meer.<br />
Ein schönerer Sonnenuntergang ist kaum möglich.<br />
Junges Publikum.<br />
Exantheia (1106,03 km), 31080 Exánthia, Levkas<br />
T: +30 26450 99439, http://rachi.gr/<br />
GRANDE BRETAGNE<br />
HOTELS<br />
HOTEL GRANDE BRETAGNE*****(1)<br />
Vom Frühstückstisch aus lassen sich so Akropolis<br />
und Co. bequem als 360-Grad-Panorama bestaunen.<br />
DZ ab CHF 273,–.<br />
Constitution Square 1, 10564 Athen<br />
T: +30 21 03330000, www.grandebretagne.gr<br />
NEW HOTEL*****(2)<br />
Zentral gelegenes Designhotel mit gemütlicher<br />
Terrasse. Die Zimmer sind individuell gestaltet.<br />
DZ ab CHF 205,–.<br />
Fiellinion 16, 10557 Athen<br />
T: +30 21 03273000, www.yeshotels.gr<br />
BILL & COO*****(3)<br />
Fünf-Sterne-Hotel mit einem herausragenden Restaurant,<br />
in dem einer der Top-Köche Griechenlands<br />
kocht. Zimmer mit Meerblick sowie Infinitypool mit<br />
spektakulärer Aussicht. DZ ab CHF 368,–.<br />
Megali Ammos, 84600 Mykonos<br />
T: +30 22890 26292<br />
www.bill-coo-suites-and-lounge.com<br />
Illustration: Ana Popescu, Foto: beigestellt<br />
82 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document1072130002766260970.indd 82 18.04.18 15:12
Für besondere momente.<br />
Erleben Sie einmalige Genussmomente mit den Fine Food Spezialitäten aus aller Welt. Wie zum Beispiel dem Fine Food Pavé du Parc, einem zarten,<br />
delikaten Weichkäse, der im malerischen Dorf Rougemont mit viel Sorgfalt hergestellt wird. Sein einzigartiger Geschmack wird ihm von der Milch<br />
der Kühe verliehen, die den ganzen Sommer auf den kräuterreichen Wiesen der Waadtländer und Freiburger Voralpen weiden.<br />
coop.ch/finefood<br />
VAL_RZ_1_SSC_FF_INSERAT_KAESE_FALSTAFF_233X300_D.indd 1 28.03.18 08:52<br />
000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 06.04.18 10:54
cover / GRIECHENLAND-REZEPTE<br />
document2978403733597567792.indd 84 18.04.18 15:15
DER<br />
GLUSCHT<br />
DER<br />
GÖTTER<br />
Reichlich Gemüse, Meeresfrüchte, Oliven und ein<br />
Stück Feta als Appetizer. Die griechische Küche<br />
lebt blendend mit ihren Klischees, die<br />
von ein paar ausgezeichneten Köchen<br />
elegant und leichtfüssig in die<br />
Neuzeit transferiert werden.<br />
FOTOS KONRAD LIMBECK<br />
KONZEPT & PRODUKTION CHRISTIN DITSCHKE<br />
FOODSTYLIST BENJAMIN WILLKE<br />
KERAMIK STATTGARTEN EIGENBEDARF<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
85<br />
document2978403733597567792.indd 85 18.04.18 15:15
cover / GRIECHENLAND-REZEPTE<br />
86 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document2978403733597567792.indd 86 18.04.18 15:15
MANTI/WELS/ROTE RÜBEN<br />
Rezept von Konstantin Filippou, Restaurants «Konstantin Filippou» und «o boufés», Wien, Österreich<br />
Rezept aus dem Kochbuch «Konstantin Filippou» Konstantin Filippou, CSV Verlag, 2016<br />
(für 4 Personen)<br />
Fotos: beigestellt<br />
ZUTATEN FÜR DIE WELSFARCE<br />
150 g Weissbrot<br />
260 g Milch<br />
220 g Welsfilet<br />
5 g Salz<br />
60 g Butter<br />
1 Ei<br />
3 Eigelb<br />
Pfeffer, Muskatnuss<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Das Weissbrot in Milch einweichen und anschliessend<br />
gut ausdrücken. Den Fisch in etwa 1 cm grosse<br />
Würfel schneiden.<br />
– Brot und Fisch mit den restlichen Zutaten vermengen<br />
und über Nacht in den Gefrierschrank stellen.<br />
– Die Masse mit einem Stabmixer aufmixen und durch<br />
ein feines Sieb passieren. Die Farce in einen Spritzbeutel<br />
abfüllen.<br />
ZUTATEN FÜR DIE RANDEN-MANTI<br />
100 g Randen-Saft<br />
150 g Hartweizengriessmehl<br />
150 g Mehl Typ 00<br />
150 g Eigelb<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Randen-Saft auf die Hälfte reduzieren.<br />
– Restliche Zutaten mit dem Saft vermischen und<br />
in der Rührmaschine so lange kneten, bis eine<br />
Teigkugel entsteht.<br />
– Den Teig vakuumieren und drei Stunden lang<br />
kühl stellen.<br />
– Anschliessend den Teig mit der Nudelmaschine auf<br />
1 mm Stärke ausrollen und in 2 cm breite und 4 cm<br />
lange Rechtecke schneiden.<br />
– Die Teig-Rechtecke an den kurzen Enden mit Wasser<br />
bepinseln und jeweils in der Mitte zusammenkleben,<br />
sodass eine Art Schiffchen entsteht.<br />
– Schiffchen über Nacht aufgestellt trocknen lassen.<br />
ZUTATEN FÜR DAS RANDEN-GELEE<br />
250 g Randen-Saft<br />
6 Blatt Gelatine<br />
2,5 g Agar-Agar<br />
5 g Maiskeimöl<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Randen-Saft auf die Hälfte reduzieren. Die<br />
eingeweichte Gelatine sowie das Agar-Agar hinzufügen<br />
und so lange köcheln, bis das Agar-Agar sich<br />
aufgelöst hat.<br />
– Die Masse auf ein mit Öl bestrichenes Blech legen<br />
und eine Stunde im Kühlschrank rasten lassen, bis<br />
das Gelee eine mittelfeste Konsistenz erreicht hat.<br />
– Anschliessend mit einem Ausstecher Kreise von<br />
1,5 cm Durchmesser ausstechen.<br />
ZUTATEN FÜR DIE WELS-ROLLEN<br />
300 g Welsfilet<br />
Welsfarce (s. o.)<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Den Wels in rechteckige, 4 x 2 cm grosse und 2 mm<br />
dünne Scheiben schneiden und nebeneinander<br />
auflegen.<br />
– Die Welsfarce auf die Filetstücke aufspritzen und<br />
zu Rollen formen.<br />
ZUTATEN FÜR DIE RANDEN-SCHEIBEN<br />
1 Rande<br />
100 g Randen-Saft<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Die Rande schälen und mit der Schneidema schine in<br />
1 mm dünne Scheiben schneiden.<br />
– Mit einem Ausstecher Kreise von 1,5 cm Durchmesser<br />
ausstechen und in den Saft einlegen.<br />
ZUTATEN ZUM ANRICHTEN<br />
100 g Fischfond<br />
1 Zweig wilder Berg-Oregano<br />
ANRICHTEN<br />
– Die Manti in einer runden, flachen, feuerfesten<br />
Schüssel eng aneinanderplatzieren.<br />
– Die Wels-Rollen in die Manti stecken.<br />
– Das Gericht mit dem Fischfond aufgiessen und<br />
zugedeckt bei 170 Grad für 30 Minuten in den vor -<br />
geheizten Backofen stellen.<br />
– Herausnehmen und mit dem Berg-Oregano garnieren.<br />
– Abschliessend die Randen-Scheiben und das<br />
Gelee auf den Manti drapieren.<br />
FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />
2016 Sauvignon Blanc Ried Steinriegl<br />
Weingut Wohlmuth, Kitzeck-Sausal,<br />
Südsteiermark, Österreich<br />
Gewachsen auf steilen Schieferböden, verbindet<br />
dieser saftig-elegante Sauvignon die typischen<br />
Sortenaromen mit einer salzigen, dunklen<br />
Mineralität und tollem Nachhall.<br />
www.vinello.ch, CHF 20,79<br />
KONSTANTIN FILIPPOU<br />
Als Sohn eines griechischen Vaters und einer<br />
österreichischen Mutter wurde Konstantin Filippou<br />
1980 in Graz geboren. Seine südländischen Wurzeln<br />
haben ihn auch als Koch früh geprägt. Filippou<br />
sammelte unter anderem im Restaurant «Obauer»<br />
in Werfen, im «Steirereck» in Wien und beim britischen<br />
Starkoch Gordon Ramsay in London<br />
Erfahrungen. Er kochte im «Arzak» in San Sebastian<br />
und einige Jahre als Küchenchef im ehemaligen<br />
«Novelli» in Wien. Heute führt er sein eigenes<br />
Restaurant, das mit vielen Auszeichnungen prämierte<br />
«Konstantin Filippou», zu dem auch die<br />
Weinbar «o boufés» direkt nebenan gehört, in der<br />
ausnahmslos Natural Wines angeboten werden.<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
87<br />
document2978403733597567792.indd 87 18.04.18 15:15
cover / GRIECHENLAND-REZEPTE<br />
88<br />
falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document2978403733597567792.indd 88 18.04.18 15:15
STIFADO VOM SCHWÄBISCH-<br />
HÄLLISCHEN EICHELSCHWEIN<br />
Rezept von Joannis Malathounis, Restaurant «Malathounis», Kernen-Stetten im Remstal, Deutschland<br />
(für 4 Personen)<br />
Fotos: beigestellt<br />
ZUTATEN FÜR DIE SCHWEINSBACKEN<br />
500 g Schweinsbacken, pariert<br />
20 ml Olivenöl<br />
2 kleine rote Zwiebeln, in feine Streifen geschnitten<br />
1 EL Tomatenpüree<br />
500 ml trockener Rotwein, z. B. aus Nemea<br />
50 ml Gemüsebouillon, ungesalzen<br />
2 Knoblauchzehen<br />
Salz, Pfeffer<br />
1 Stange Zimt<br />
2 Gewürznelken<br />
1 Prise Kreuzkümmel<br />
2 Lorbeerblätter<br />
etwas Orangen- und Zitronenabrieb<br />
Datteln<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Schweinsbacken in Olivenöl scharf anbraten,<br />
Zwiebeln und Tomatenpüree dazugeben und<br />
mitdünsten.<br />
– Mit Rotwein zwei- bis dreimal ablöschen und jedes<br />
Mal reduzieren lassen. Mit Gemüsebouillon auffüllen,<br />
Knoblauch dazugeben, vorsichtig salzen und pfeffern<br />
und mit geschlossenem Deckel bei 100 Grad im<br />
Backofen für etwa 3–4 Stunden garziehen lassen – je<br />
nach Grösse der Schweinsbacken.<br />
– Aus dem Ofen nehmen, das Fleisch ausstechen<br />
und die Gewürze hinzufügen.<br />
– Für rund 20 Minuten bei schwacher Hitze ziehen<br />
lassen und dann durch ein feines Sieb passieren.<br />
Die Sauce sollte nicht zu dick sein, eher wie ein Fond.<br />
– Die Backen mit den Datteln in die Sauce geben<br />
und warm halten.<br />
ZUTATEN FÜR DAS SCHWEINSFILET<br />
300 g Schweinsfilet aus dem Mittelstück<br />
Sesam<br />
Zitronen- und Orangenabrieb<br />
Pfeffer<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Das Schweinsfilet mit Sesam, Zitronen und<br />
Orangenabrieb einreiben. Pfeffern und fest in Klarsichtfolie<br />
einrollen (noch besser: vakuumieren).<br />
– Bei 65 Grad im Wasserbad für circa 12–15 Minuten<br />
ziehen lassen.<br />
– Herausnehmen und an einem warmen Ort weitere<br />
10 Minuten ruhen lassen.<br />
ZUTATEN FÜR DIE SCHALOTTEN<br />
200 g kleine Schalotten, geschält<br />
20 ml Olivenöl<br />
100 ml trockener Weisswein<br />
50 ml Wermuth<br />
500 ml Gemüsebouillon<br />
Safranfäden<br />
Salz<br />
Pfeffer<br />
etwas Butter<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Schalotten im Olivenöl anschwitzen und mit<br />
Weisswein und Wermuth ablöschen. Komplett<br />
reduzieren lassen.<br />
– Mit der Gemüsebouillon auffüllen, Safran<br />
zugeben und nicht zugedeckt langsam bissfest<br />
garziehen lassen. Salzen und pfeffern.<br />
– Die Temperatur erhöhen, damit die Flüssigkeit<br />
verdampft.<br />
– Die Schalotten mit etwas Butter glasieren.<br />
ZUTATEN FÜR DIE<br />
GEMÜSEMAIS-POLENTA MIT GRAVIERA<br />
500 ml Wasser<br />
4–6 EL Maisgriess<br />
1 EL Butter<br />
100 g gekochte Maiskörner<br />
Salz, Pfeffer<br />
50 g geriebener Kefalograviera (griechischer Hartkäse)<br />
ersatzweise reifer Pecorino<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Aus Wasser und Maisgriess eine klassische Polenta<br />
mit cremiger Konsistenz kochen. Butter und Maiskörner<br />
unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
– In Portionsförmchen abfüllen, mit dem Käse<br />
bestreuen und leicht gratinieren.<br />
WEITERE ZUTAT ZUM ANRICHTEN<br />
frische Minze<br />
ANRICHTEN<br />
– Das Schweinsfilet in vier Stücke aufschneiden und<br />
mit den Backen, den Schalotten, den Datteln<br />
und der Minze dekorativ anrichten.<br />
– Die Polenta getrennt dazu reichen oder in Nocken<br />
daneben anrichten.<br />
FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />
2015 Cyrus One<br />
La Tous Melas, Achinos, Griechenland<br />
Eine würzige, stoffige Rotweincuvée aus Bordeauxsorten,<br />
gewachsen auf bestem griechischen<br />
Terroir, vermittelt dunkle Beerenfrucht, samtige<br />
Tannine und gute Länge.<br />
Preis: k.A.<br />
JOANNIS MALATHOUNIS<br />
Seit 25 Jahren schon betreibt Joannis Malathounis<br />
gemeinsam mit Ehefrau Anna das gleichnamige<br />
Restaurant «Malathounis» in der Nähe von Stuttgart.<br />
Als Sohn griechischer Gastarbeiter wuchs er<br />
im idyllischen Weinörtchen Kernen im Remstal auf.<br />
Nach seiner Kochlehre im örtlichen «Gasthof zum<br />
Ochsen» durchlief er Stationen in nahmhaften Restaurants<br />
wie dem «Waldhorn» in Ravensburg oder<br />
dem «Laurent» in Paris. 1993 folgte schliesslich<br />
die Eröffnung des eigenen Lokals. Gekocht wird<br />
ausschliesslich mit hochwertigen saisonalen Zutaten,<br />
aus denen Malathounis leichte, schmackhafte<br />
Gerichte kreiert – und das auf Spitzenniveau. 2014<br />
wurde sein Restaurant als weltweit erstes griechisches<br />
ausserhalb Griechenlands mit einem<br />
Michelin-Stern ausgezeichnet.<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
89<br />
document2978403733597567792.indd 89 18.04.18 15:15
cover / GRIECHENLAND-REZEPTE<br />
ZUCCHINI-DONUTS MIT JOGHURT-SAUCE<br />
Rezept von Dimitris Chalimourdas, Restaurant «Ynos», Zürich, <strong>Schweiz</strong><br />
(für 8 Personen)<br />
ZUTATEN FÜR DIE ZUCCHINI-DONUTS<br />
1200 g frische Zucchini<br />
Salz<br />
50 g Dille<br />
40 g Minze<br />
210 g Zwiebeln<br />
240 g Cipollini<br />
30 g Petersilie<br />
2 Knoblauchzehen<br />
500 g Feta<br />
80 g Parmesan<br />
100 ml Olivenöl<br />
300 g Paniermehl<br />
300 g Weissmehl<br />
200 ml Eigelb<br />
400 ml Eiweiss<br />
Backpulver<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Zucchini waschen, die Enden abschneiden und<br />
grob reiben.<br />
– Geraspelte Zucchini leicht salzen und in einem<br />
Sieb für mindestens 2 Stunden stehen lassen.<br />
– Dille, Minze, Zwiebeln, Cipollini, Petersilie,<br />
Knoblauchzehen, Feta, Parmesan und Olivenöl<br />
im Blender cremig mixen.<br />
– Zucchiniraspeln gut abtropfen und in einer Schüssel<br />
gemeinsam mit Paniermehl, Weissmehl, Eigelb,<br />
Eiweiss, Backpulver und der zuvor gemixten Creme<br />
vermengen. Die Masse für 2 Stunden in den<br />
Kühlschrank stellen.<br />
– Anschliessend Bällchen formen und mit dem<br />
Finger in der Mitte ein Loch hineindrücken.<br />
– Die Zucchini-Donuts mit reichlich Öl in einer<br />
Pfanne (oder Fritteuse) kross anbraten.<br />
ZUTATEN FÜR DIE JOGHURT-SAUCE<br />
250 g griechischer Joghurt (Natur)<br />
20 ml weisser Essig<br />
20 ml Olivenöl<br />
10 g Dille, fein geschnitten<br />
geriebene Schale von einer Zitrone<br />
Salz<br />
Pfeffer<br />
Paprikapulver (zum Garnieren)<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Alle Zutaten in einer Schüssel miteinander<br />
vermengen, mit Salz und Pfeffer abschmecken<br />
und mit dem Paprikapulver garnieren.<br />
ANRICHTEN<br />
Die Zucchini-Donuts gemeinsam mit der Joghurt-<br />
Sauce auf einem Teller anrichten und servieren.<br />
FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />
2016 Malagousia<br />
Ktima Georvassiliou, Epanomi, Griechenland<br />
Diese alte griechische Weissweinsorte ist die<br />
Wiederentdeckung der letzten Jahre. Mit<br />
unverwechselbarer vegetaler Würze und feiner<br />
Frucht glänzt sie mit einer frischen Struktur.<br />
Preis: k.A.<br />
<strong>Falstaff</strong> Rezept-Newsletter<br />
Rezeptideen kostenlos<br />
via E-Mail erhalten<br />
falstaff.ch/rezept-newsletter<br />
DIMITRIS CHALIMOURDAS<br />
Dimitris Chalimourdas wurde 1988 in der Hafenstadt<br />
Patras in Griechenland geboren. Als Kind<br />
verbrachte er viel Zeit mit seinem Grossvater, der<br />
leidenschaftlich gerne kochte und ihn schon früh<br />
für die traditionelle griechische Küche und frische,<br />
regionale Zutaten begeisterte. Nach seiner Kochausbildung<br />
folgten Stationen im «Iberostar Golf<br />
Hotel» auf Korfu und im «Olympia Golden<br />
Beach Resort & Spa» auf Peloponnes. Nach<br />
zahlreichen Erfahrungen in der japanischen,<br />
französischen und italienischen Küche kehrte<br />
Chalimourdas schliesslich zu den Wurzeln seiner<br />
Heimat zurück und begann 2016 in der Küche des<br />
neu eröffneten «Yamas» in Zürich. Heute, nur zwei<br />
Jahre später, fungiert er bereits als Küchenchef<br />
und Partner im Restaurant «Ynos», das sich ebenfalls<br />
in Zürich befindet. Dimitris Chalimourdas<br />
verbindet in seinen Gerichten stets die Wärme<br />
der griechisch-familiären Küche mit einer<br />
modernen Art der Zubereitung.<br />
90<br />
falstaff<br />
mai <strong>2018</strong><br />
document2978403733597567792.indd 90 18.04.18 15:15
Fotos: beigestellt<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
91<br />
document2978403733597567792.indd 91 18.04.18 15:16
cover / WISSENSCHAFT<br />
FLÜSSIGES<br />
GOLD<br />
92<br />
falstaff<br />
mai <strong>2018</strong><br />
document3978000282495555947.indd 92 18.04.18 15:22
Ob der Sonne, der Meeresluft, des Essens oder der Siesta<br />
wegen: Den Griechen wird ein langes Leben zugesprochen.<br />
Und es sei ihnen vergönnt. Aber woran liegt’s?<br />
Und stimmt das überhaupt noch? Oder handelt es sich<br />
um einen längst vergangenen Mythos?<br />
TEXT MARLIES GRUBER<br />
ILLUSTRATION GINA MUELLER<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
93<br />
document3978000282495555947.indd 93 18.04.18 15:22
Die mediterrane Küche zählt zu den mit<br />
Abstand am besten untersuchten Ernährungsweisen.<br />
Bereits in den 1940er-Jahren beobachtete<br />
der ligurische Arzt Lorenzo Piroddi bei seinen<br />
Patienten einen direkten Zusammenhang<br />
zwischen Essgewohnheiten und Stoffwechselerkrankungen.<br />
Er empfahl eine Ernährungsweise,<br />
die arm an tierischen und reich an pflanzlichen<br />
Fetten ist, und gilt als der Vater der mediterranen<br />
Diät. Ab den späten 1950er-Jahren untersuchte<br />
der amerikanische Mediziner und<br />
Ernährungswissenschaftler Ancel Keys die Essgewohnheiten<br />
in Finnland, Japan, Griechenland,<br />
Italien, Holland, den USA und Jugoslawien<br />
und registrierte eine geringere Sterblichkeit<br />
an Herz-Kreislauf-Erkrankungen in mediterranen<br />
Ländern. Er selbst wurde übrigens<br />
100 Jahre alt, seine Frau Margaret Haney<br />
97 Jahre. Auch heute noch ist das wissenschaftcover<br />
/ WISSENSCHAFT<br />
liche Interesse an der mediterranen Diät gross,<br />
und die Erkenntnisse können sich sehen lassen.<br />
CHARAKTERISTIKA AM TISCH<br />
DAS MEDITERRANE<br />
GEHEIMNIS?<br />
Was aber zeichnet die mediterrane Diät aus?<br />
Seit den frühen 1960er-Jahren sind die<br />
wichtigsten Merkmale:<br />
• Viel: Gemüse, Obst, Brot, Getreide,<br />
Kartoffeln, Bohnen, Nüsse und Samen sowie<br />
saisonale, frische und lokale Lebensmittel<br />
(wenig verarbeitet)<br />
• Wenig bis moderat: Milchprodukte, vor<br />
allem Käse und Joghurt, Fisch und Geflügel,<br />
Wein zu den Mahlzeiten<br />
• Wenig: rotes Fleisch<br />
• Ausserdem:<br />
– frisches Obst als typische Nachspeise<br />
– bis zu vier Eier pro Woche<br />
– Olivenöl als wichtigster Fettlieferant<br />
Den Griechen wird bekanntlich<br />
ebenso wie den Japanern eine<br />
überaus hohe Lebenserwartung<br />
zugeschrieben. Und für<br />
Japan bestätigt sich der Top-<br />
Wert ganz klar. Platz 1 bei der Weltgesundheitsorganisation,<br />
Platz 2 im globalen Ranking<br />
der CIA. Und die Griechen? Unter den<br />
Top 10 sind sie nicht zu finden. Bei der<br />
OECD landen sie mit 84 Jahren für Frauen<br />
und 78 Jahren für Männer im Mittelfeld.<br />
Selbst Schlaganfall und Herzinfarkt sind an<br />
der Ägäis mit in Summe rund 40 Prozent<br />
deutlich häufiger für den Tod verantwortlich<br />
als in der <strong>Schweiz</strong> (32 Prozent). Aber<br />
Daten hin oder her, so genau muss man es<br />
nicht nehmen, schliesslich ist das Land auch<br />
in die Eurozone gerutscht. Ein Korrektiv<br />
zeigt sich allerdings: Griechenland hat die<br />
zweitniedrigste Suizidrate. Nur in Südafrika<br />
ist sie noch geringer. Japan<br />
dagegen steht am anderen<br />
Ende der Skala. Wenn<br />
schon nicht mehr<br />
am längsten,<br />
so leben die<br />
Griechen<br />
also zumindest<br />
fast am<br />
liebsten. Dazu tragen Sonne, Meer, Lifestyle<br />
und die mediterrane Kost sicherlich bei.<br />
Letztere ist sogar nachweislich mit gesundheitlichen<br />
Benefits verbunden, und Italien<br />
und Spanien liegen tatsächlich weit vorne<br />
bei der Lebenserwartung. Wenden wir uns<br />
also dem Essen zu.<br />
MEDITERRANE KÜCHE<br />
HAUPTSACHE OLIVENÖL<br />
In erster Linie wird die mediterrane Kost mit<br />
einem Nahrungsmittel in Verbindung<br />
gebracht: dem Olivenöl. Es besteht zu<br />
75 Prozent aus einfach ungesättigten Fettsäuren,<br />
zu 10 Prozent aus mehrfach ungesättigten<br />
Fettsäuren und zu 15 Prozent aus gesättigten<br />
Fettsäuren. Auf die Gesundheit wirken vor<br />
allem die einfach ungesättigten Fettsäuren<br />
sowie die im Öl enthaltenen bioaktiven Substanzen.<br />
Dazu zählen sekundäre Pflanzenstoffe<br />
wie Polyphenole. Sie sind in Extra Virgin Olivenöl<br />
in deutlich höherer Konzentration enthalten<br />
als in raffinierten Ölen und für den bitteren<br />
und kräftigen Geschmack verantwortlich.<br />
Zudem wirken sie entzündungshemmend,<br />
antioxidativ sowie gefässerweiternd. Hohe<br />
Mengen an einfach ungesättigten Fettsäuren<br />
steigern darüber hinaus das «gute» HDL-Cholesterin<br />
und senken die Triglyzeride, das LDL-<br />
Cholesterin, das glykosilierte Hämoglobin, den<br />
Nüchternblutzuckerspiegel sowie den systolischen<br />
und diastolischen Blutdruck. Sie verbessern<br />
also Parameter, die für Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen relevant sind. Einzelne Studien<br />
zeigen zudem, dass Olivenöl und Ölsäure<br />
mit einem reduzierten Risiko für Brust-,<br />
Darm- und Prostatakrebs einhergehen.<br />
UNGESÄTTIGTE FETTSÄUREN<br />
UNTERSTÜTZEN DIE GESUNDHEIT<br />
94<br />
falstaff<br />
mai <strong>2018</strong><br />
document3978000282495555947.indd 94 18.04.18 15:22
Für eine umfassende Beurteilung der vorliegenden<br />
Erkenntnisse werden immer wieder Studien<br />
zusammengefasst und der gesamte Datenpool<br />
neu ausgewertet. Man spricht dabei von<br />
Meta-Analysen. Sie haben den höchsten Evidenzgrad<br />
in der Epidemiologie. Zur mediterranen<br />
Diät wurden mittlerweile einige solcher<br />
Meta-Analysen durchgeführt.<br />
POSITIV IM GESAMTEN<br />
Die Resultate wiesen durchgängig positive<br />
Effekte auf die Gesundheit aus. Werden viele<br />
Aspekte der mediterranen Diät umgesetzt, verringert<br />
sich das Risiko für Schlaganfall um 29<br />
Prozent, für Depressionen um 32 Prozent und<br />
für eine kognitive Beeinträchtigung (z. B.<br />
Demenz) um 40 Prozent. Geht es um das Risiko<br />
für die vorzeitige Gesamtsterblichkeit,<br />
Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
oder Krebs-Sterblichkeit, so lässt es sich mit der<br />
mediterranen Diät um 6 bis 13 Prozent senken.<br />
Warum leben die Menschen in der <strong>Schweiz</strong>,<br />
in Japan, Schweden, Norwegen und Australien<br />
dennoch länger als jene im Mittelmeerraum?<br />
Essen ist eben nur ein Teil des Ganzen.<br />
Zur gesamten Lebensweise – und damit zur<br />
Gesunderhaltung – tragen viele andere, darunter<br />
auch soziale und ökonomische Faktoren<br />
wesentlich bei. Also noch mal ein Blick in die<br />
OECD-Daten: 1981 trat Griechenland der EU<br />
bei und lag zu dem Zeitpunkt mit der Lebenserwartung<br />
noch auf Platz 3. Bis dahin war die<br />
Siesta gang und gäbe und die meisten Büros<br />
und Geschäfte waren nach 14 Uhr geschlossen,<br />
so eine Retrospektive aus den 1970er-<br />
Jahren. Mit der sukzessiven Anpassung an<br />
europäische Arbeitsgewohnheiten begann der<br />
schleichende Tod der Siesta. Aber auch das ist<br />
nur ein Aspekt unter vielen …<br />
<<br />
WUNDER<br />
MITTEL<br />
OLIVENÖL<br />
WELTKULTURERBE<br />
2010 wurde die mediterrane Diät in das immaterielle Weltkulturerbe<br />
aufgenommen. Beantragt hatten dies Spanien, Italien, Griechenland und<br />
Marokko. Sie wollten so die mit dem Anbau, der Ernte, der Lagerung,<br />
der Verarbeitung und der Zubereitung von<br />
Lebensmitteln sowie dem gemeinsamen<br />
Essen verbundenen Kenntnisse, Traditionen<br />
und Praktiken der mediterranen<br />
Ernährung sichern und aufrechterhalten.<br />
Weitere Food-Facts<br />
aus der Welt der<br />
Wissenschaft<br />
falstaff.ch/science<br />
mai <strong>2018</strong> falstaff 95<br />
document3978000282495555947.indd 95 18.04.18 15:22
gourmet / ESSAY<br />
SOMMELIER<br />
AN LEIB & SOCKEN<br />
Ein vergnüglicher Spaziergang durch Vergangenheit und mögliche<br />
Zukunft eines Berufs, der derzeit sehr populär ist.<br />
Jacques Mercade war der Erste.<br />
Und für eine Weile der Einzige.<br />
Der einzige Sommelier de Corps<br />
du roi, Leibsommelier des Königs,<br />
des französischen in diesem Fall.<br />
Das war 1378. Wie mag Monsieur Mer cade<br />
sich gefühlt haben? Sehr privilegiert womöglich.<br />
Was er wohl gesagt hätte, wenn<br />
er erfahren hätte, dass 640 Jahre später die<br />
erste IHK-zertifizierte Bremer Fisch-Sommelière<br />
den Dienst aufnehmen würde? Jacques<br />
Mercade und Petra Koch-Bodes. Beginn<br />
und – vorläufiger – Höhepunkt einer Entwicklung,<br />
die noch gewaltiges Potential<br />
hat. Zum Haareraufen oder Lauthalslachen.<br />
Das möge der Leser selbst entscheiden.<br />
KÄSE-, BROT- UND SAFTSOMMELIER<br />
Zunächst ein kurzer Ritt durch die Geschichte.<br />
Also: Wie die Weltbevölkerung vermehrten<br />
sich Sommeliers über die Jahrhunderte nur<br />
langsam. Bis vor ein paar Jahren gab es sie<br />
nur in teuren Restaurants. Die Herren, später<br />
dann Damen und Herren, befassten sich fast<br />
nur mit Wein, vielleicht noch mit Champagner<br />
oder Bränden, getreu der knappen Definition<br />
des «Larousse»: «Un sommelier est un professionnel<br />
chargé de la cave et du service des<br />
vins dans un restaurant.» «Der Sommelier<br />
ist ein Fachangestellter, der für den Weinkeller<br />
und das Servieren des Weins im Restaurant<br />
die Verantwortung trägt.»<br />
Und dann? Dann kamen die Nullerjahre.<br />
Internetboom, Smartphones, soziale Medien,<br />
mehr Sichtbarkeit, mehr Kommunikation.<br />
Konsumgüterhersteller begannen, ihr Sortiment<br />
in rasender Schnelligkeit zu erweitern.<br />
Zauberwort «line extension». Seitdem muss<br />
man sich als Schokoladenliebhaber oder<br />
Frischkäseesser zwischen Dutzenden Sorten<br />
entscheiden, von Honig-Salzmandel bis<br />
Knusperflakes, von Light über Balance bis<br />
hin zu Luftig und Locker. Diese Expansions-<br />
Manie konnte natürlich auch die Gastronomie<br />
nicht verschonen. Und so entstanden neue<br />
96 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
Hoppla! Die Idee, Fisch-Sommeliers auszubilden, kam von<br />
einem grossen Fischunternehmen aus Bremerhaven.<br />
Jobs. Der erste Käse-Sommelier, der erste<br />
Brot-Sommelier. So weit, so gut.<br />
Wirklich interessant wurde es, als der<br />
Sommelier-Beruf herausdrängte aus dem<br />
Habitat Sternerestaurant. Das tut er immer<br />
noch. Gut, beim Saft-Sommelier sieht es noch<br />
zappenduster aus. Die grosse Suchmaschine<br />
findet nur 640 deutschsprachige Einträge.<br />
Besser der Most-Sommelier mit 10.600.<br />
Fleisch-Sommeliers und Kaffee-Sommeliers<br />
gibt es mit rund 47.000 Einträgen schon<br />
deutlich häufiger. Die Bier-Sommeliers haben<br />
die Minderheiten-Nische verlassen. Stattliche<br />
153.000 Einträge hier. Tendenz bei allen:<br />
steigend. Jetzt also Petra Koch-Bodes, die<br />
Fisch-Sommelière. In den Meldungen der<br />
Nachrichtenagenturen über diese gewichtige<br />
Neuigkeit steht der bemerkenswerte Satz,<br />
dass die Idee, Fisch-Sommeliers auszubilden,<br />
von einem grossen Fischunternehmen aus<br />
Illustration: Gina Mueller<br />
document6082383583004826357.indd 96 16.04.18 12:11
WUNDER-<br />
WELT<br />
CHRISTOPH TEUNER,<br />
<strong>Falstaff</strong>-Autor und TV-<br />
Moderator, über Feinsinn und<br />
Unsinn im Genuss-Business.<br />
Illustration: Gina Mueller<br />
Bremerhaven kam. Hoppla! Hat die wundersame<br />
Sommelier-Vermehrung vielleicht etwas<br />
mit Wachstum und Geld zu tun? Motto:<br />
Das Konsumvieh muss möglichst viel kaufen.<br />
Wenn ein waschechter Sommelier ihm etwas<br />
andreht, zieht das besser! Man sollte es kaum<br />
glauben: Eben das stimmt! Es deckt sich mit<br />
dem etymologischen Ursprung des Wortes:<br />
«Le mot trouve ses racines dans le provençal<br />
‹sauma lier›. L’origine latine est ‹sagma›. Le<br />
terme de sommelier signifie à l’origine conducteur<br />
de bête de somme.» Kurzum: Sommelier<br />
hat seine Wurzeln im lateinischen «sagma»<br />
und im provenzalischen «saumalier». Seine<br />
ursprüngliche Bedeutung lautet Viehtreiber.<br />
MODERNE GESCHMACKSARCHITEKTUR<br />
Und wir sind bei Visionen, Zukunftsvisionen,<br />
derentwegen wir nicht zum Arzt gehen,<br />
sondern über die wir uns prächtig amüsieren.<br />
Was also kann noch kommen? Auf<br />
der nach oben offenen Es-kann-Sommeliersfür-alles-geben-Skala<br />
erscheint nichts unmöglich.<br />
Gummibärchen-Sommeliers? «Der<br />
gelbe Bär hat einen Hauch Gottschalk’sche<br />
Frucht mit der bekannten Strahlkraft,<br />
während der rote Bär Bully-typisches Aroma<br />
aufweist, das zusammen mit süsslicher<br />
Raumschiff-Sur prise-Note dem Geschmack<br />
Kontur gibt.» Wie wäre es mit einem<br />
Rollmops-Sommelier? Nein, zu altmodisch<br />
und unsexy. Aber Tiefkühlkost-Sommeliers?<br />
Das hätte Zu kunft. Was für eine Chance,<br />
Chemieküchen-Produkte noch besser zu<br />
tarnen! «Diese Pizza besticht durch dezentes<br />
Glutamat- Aroma; Struktur bekommt die<br />
komplexe Geschmacksarchitektur durch<br />
perfekt aus balancierte Noten von Natriumnitrit,<br />
Maltodextrin, Gewürzextrakt sowie<br />
Antioxidationsmittel und Stabilisator.»<br />
Noch charmanter wären Döner-Sommeliers.<br />
Man stelle sich die Szene vor, wenn ein<br />
Teenager an einer Bude seine Bestellung<br />
aufgibt: «Döner mit alles, aber ohne Stink.»<br />
Einsatz Döner-Sommelier: «Aber bitte, junger<br />
BETÖREND<br />
WIE EINE<br />
ORIENTREISE<br />
MÖGE<br />
ER KOMMEN,<br />
DER ERSTE<br />
SOCKEN-<br />
SOMMELIER<br />
Herr. Möchten Sie nicht doch eine unserer<br />
grandiosen Würz saucen versuchen? Wir<br />
hätten ostanatolischen Bergknoblauch mit<br />
fermentierten Berberitzen. Subtile Erdigkeit,<br />
gepaart mit kräftiger Aromatik. Oder pul v e -<br />
ri sierter schwarzer Knoblauch mit Oliven.<br />
Betörend wie eine Orientreise.»<br />
VERTIKALVERKOSTUNG DER BÜRSTEN<br />
Aber warum in aller Welt nur Lebensmittel?<br />
Man kann doch heraus aus dem Food-<br />
Ghetto! Man könnte träumen von einem<br />
Baumarktwerbespot-Sommelier, einem<br />
Nagellack-Sommelier oder einem Shampoo-<br />
Sommelier, einem Tierfutter-Sommelier oder<br />
einem Vergleichsportal-Sommelier, einem<br />
Rasenmäher-Sommelier oder einem Reifen-<br />
Sommelier. Besonders anstrengend wäre<br />
wohl der Beruf des Waschanlagen-Sommeliers.<br />
Vertikalverkostung der rotierenden<br />
blauen Bürsten! Königsdisziplin wäre zweifelsohne<br />
der TV-Samstagabendshow-Sommelier.<br />
Was für eine Herausforderung, die Musikantenstadl-Superstar-Plörre<br />
zu bewerten.<br />
Es steht allerdings zu befürchten, dass hier<br />
nur 50 bis 59 <strong>Falstaff</strong>-Punkte vergeben<br />
würden – «nicht akzeptabel». Die rote Linie<br />
schliesslich wäre mit dem Socken-Sommelier<br />
erreicht, vor allem wenn der sich mit «gereiften»<br />
Exemplaren befassen müsste. Oder ist<br />
da doch noch Spielraum?<br />
Hier nun spannen wir, ermattet von unserer<br />
visionären Tour de Force und in hoffentlich<br />
eleganter Manier, den Bogen zurück<br />
zu den Anfängen. Im «Dictionnaire de la<br />
Langue Française» von Émile Littré aus<br />
dem Jahr 1863 findet man nämlich auch<br />
folgende Definition des Sommelier-Berufs:<br />
«Celui qui dans une maison, dans une communauté,<br />
a la charge de la vaisselle, du pain,<br />
du vin, du linge.» «Der, welcher sich in<br />
einem Haushalt oder einer Gemeinde um<br />
Geschirr, Brot, Wein und Wäsche kümmert.»<br />
Wäsche! Also doch! Möge er kommen,<br />
der erste Socken-Sommelier.<br />
<<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
97<br />
document6082383583004826357.indd 97 16.04.18 12:11
produkttest / FISCHBRÄTER<br />
Ob Wolfsbarsch, Dorade oder<br />
Forelle: Ein edler Fisch ist ein<br />
Gaumenschmaus – wenn er<br />
gut gelungen ist. Die Haut<br />
schön kross, das Fleisch wunderbar saftig.<br />
Doch Fische sind empfindlich, insbesondere<br />
ihre Eiweisse. Ist die Temperatur zu hoch,<br />
zerfällt der Fisch, trocknet aus und verliert<br />
an Geschmack. Ist die Temperatur zu niedrig,<br />
wird er labberig und ebenfalls geschmacklos.<br />
Ob spezielle Fischpfannen sich lohnen, durfte<br />
an Regenbogenforellen erprobt werden. Mit<br />
frischen Kräutern, Knoblauch und Zitronenscheiben<br />
gefüllt, gewürzt und leicht meliert,<br />
wurden die Fische im Ganzen in heissem Öl<br />
gebraten und nach ein paar Minuten in der<br />
Pfanne gewendet. Neben Design, Grösse,<br />
Form und Gewicht wurde die Handhabung<br />
bewertet und das Ergebnis verkostet wie<br />
auch die anschliessende Reinigung beurteilt.<br />
Brennt das Gargut an? Werden Stiel oder<br />
Griffe der Pfanne während des Bratens heiss?<br />
Lässt sich der Fisch leicht wenden? Und wie<br />
schmeckt der fertige Fisch?<br />
FISCHERS<br />
FRITZ FISCHT …<br />
Aussen braun und knusprig, dabei innen<br />
schön saftig: Für den perfekt gebratenen<br />
Fisch braucht es die passende Pfanne –<br />
Fischbräter im Test.<br />
TEXT JULIA VACCA<br />
LE CREUSET<br />
Aluminium, ovale Pfanne<br />
Gesehen um CHF 140,–<br />
Der Testsieger überzeugt in allen Kategorien,<br />
in der Zubereitung gar mit voller<br />
Punktzahl! Der Fisch lässt sich leicht<br />
wenden, brennt nicht an. Das Ergebnis:<br />
wunderbar knusprige Haut und sehr<br />
saftiges Fleisch. In die Pfanne passen<br />
problemlos auch zwei Fische, dabei ist<br />
sie sehr leicht, die Griffe bleiben beim<br />
Braten kalt. Super-easy Reinigung.<br />
DESIGN<br />
ZUBEREITUNG<br />
REINIGUNG<br />
GESAMT: 14 Punkte<br />
Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />
98 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document3090603055685974356.indd 98 13.04.18 12:15
WMF<br />
Fischpfanne mit Glasdeckel<br />
Gesehen um CHF 177,–<br />
Das zweitbeste Ergebnis in der Zubereitung!<br />
Der Fisch ist saftig, die Haut<br />
schön knusprig. Die robuste Pfanne ist<br />
recht gross, dadurch können mehrere<br />
Fische gleichzeitig gebraten werden,<br />
Grösse und vor allem Gewicht<br />
erschweren die Reinigung im Spülbecken<br />
ein wenig. Das Design ist zeitlos,<br />
ein zu sätzlicher Deckel praktisch.<br />
DESIGN<br />
ZUBEREITUNG<br />
REINIGUNG<br />
GESAMT: 12 Punkte<br />
FISSLER<br />
Special Fish Pfanne<br />
Gesehen um CHF 177,–<br />
Die Fischpfanne von Fissler erzielt in<br />
allen Kategorien ein gutes Ergebnis.<br />
Kein Anbrennen, der Fisch ist saftig,<br />
die Haut wird knusprig. Das Design der<br />
mittelschweren Pfanne ist schlicht.<br />
Allerdings erhitzen sich die Griffe beim<br />
Braten so sehr, dass man sie ohne<br />
Topflappen nicht mehr angreifen kann.<br />
Unkomplizierte Reinigung.<br />
DESIGN<br />
ZUBEREITUNG<br />
REINIGUNG<br />
GESAMT: 11,75 Punkte<br />
ZWILLING<br />
Twin Choice<br />
Gesehen um CHF 118.–<br />
Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />
In die einzig runde Pfanne muss der<br />
Fisch leicht gebogen gelegt werden,<br />
dadurch lässt er sich schwieriger wenden<br />
als in einer oval geformten. Mehrere<br />
(normal grosse) Fische gehen sich<br />
nicht aus. Die Haut wird kross, das<br />
Fleisch ist saftig, das Äussere leidet<br />
durch das missglückte Wenden des<br />
Fisches. Die Reinigung ist sehr einfach.<br />
DESIGN<br />
ZUBEREITUNG<br />
REINIGUNG<br />
GESAMT: 10,5 Punkte<br />
MAUVIEL<br />
M’heritage 150b Oval Copper<br />
Frying Pan<br />
Gesehen um CHF 330.–<br />
Der erste Platz im Design ist der Mauviel<br />
sicher. Bei Zubereitung und Handhabung<br />
überzeugt die Pfanne weniger.<br />
Der Fisch brennt an, während der Griff<br />
beim Braten sehr heiss wird. Die<br />
Konsis tenz des Fleisches ist gut, die<br />
Haut zerstört. Die Reinigung – trotz<br />
Angebranntem – geht recht einfach.<br />
DESIGN<br />
ZUBEREITUNG<br />
REINIGUNG<br />
GESAMT: 9,5 Punkte<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
99<br />
document3090603055685974356.indd 99 13.04.18 12:16
promotion / GASTROSOPHINNEN<br />
Die Gastrosophinnen<br />
auf kulinarischen<br />
Abenteuern in Spanien.<br />
Gastrosophinnen<br />
auf Reisen<br />
Ralph Schelling erklärt<br />
den Gastrosophinnen die Vorzüge des<br />
Jamón Ibérico.<br />
Von 22. bis 25. März reisten 12 Mitglieder der Gastrosophinnen<br />
mit einer Begleitung aus dem Vorstand und mit dem Spitzenkoch<br />
Ralph Schelling nach San Sebastian.<br />
Ralph Schelling erhielt<br />
dank eines 14-monatigen<br />
Wanderpraktikums die<br />
Chance, die besten<br />
Küchen Spaniens kennenzulernen<br />
und seinen kulinarischen<br />
Horizont zu erweitern. Ein Gastspiel<br />
beim legendären Ferran<br />
Adrià im «El Bullì» war nur ein<br />
Highlight des kulinarisch reichhaltigen<br />
Spanienaufenthalts.<br />
Die Gastrosophinnen profitierten<br />
an der Concha von San Sebastian<br />
eingeleitet.<br />
Anschliessend liess sich die<br />
fröhliche Truppe von Elena Arzak<br />
verwöhnen, die, mit drei<br />
Michelin Sternen ausgezeichnet,<br />
als eine der besten Köchinnen<br />
der Welt gilt.<br />
Traditionell baskische Küche<br />
durfte auf der kulinarischen Reise<br />
ins Baskenland natürlich auch<br />
nicht zu kurz kommen, also statwährend<br />
ihrer Gourmettour<br />
nach San Sebastian aber auch<br />
vom kulinarischen Wissen des<br />
Spitzenkochs und seinen Kenntnissen<br />
der traditionell spanischen<br />
sowie baskischen Produkte.<br />
REISEHIGHLIGHTS<br />
Bei strahlend blauem Himmel<br />
wurde die Genuss-Reise mit einem<br />
erfrischenden Copa de Cava<br />
teten die Gastrosophinnen dem<br />
ältesten Restaurant der Stadt<br />
einen Besuch ab.<br />
Im Rahmen einer genussvollen<br />
Tour mit einheimischen<br />
Freunden von Ralph wurde den<br />
Reisenden nicht nur die legendäre<br />
Pinxtos-Kultur der Region<br />
näher gebracht, auch lokale Weine,<br />
wie etwa der Txakoli, wurden<br />
begeistert getestet. In der<br />
ältesten Sidreria, die als Treffpunkt<br />
der jungen Bevölkerung<br />
gilt, wurde der äusserst leckere<br />
Apfelschaumwein direkt vom<br />
Fass ausgeschenkt und verkostet.<br />
Und was darf bei einem Aufenthalt<br />
am Meer nicht fehlen? Rich-<br />
Fotos: beigestellt<br />
100 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document5398747347139387536.indd 100 17.04.18 13:19
Fotos: beigestellt<br />
tig, ein Spaziergang am Meer.<br />
Gesagt, getan – nach einem<br />
eher stürmischen Streifzug nach<br />
Getaria liess sich die Gruppe in<br />
einem wunderbaren Fischrestaurant<br />
nieder und genoss allerlei<br />
Köstlichkeiten aus dem Meer, die<br />
direkt auf einem Holzkohlegrill<br />
zubereitet wurden.<br />
Die Markthalle von San Sebastian<br />
war ein weiteres Highlight<br />
der Tour. Da war für alle<br />
Geschmäcker etwas dabei: ob<br />
Fisch, Schinken, Käse oder<br />
Gemüse, die Markthalle präsentiert<br />
sich als wahres Eldorado für<br />
Gourmets. Lokale Käsespezialitäten,<br />
Sardellen, Gewürze, Hülsenfrüchte<br />
und vieles mehr fanden<br />
hier den direkten Weg in die<br />
eine oder andere Reisetasche.<br />
Stets auf der Suche nach süssen<br />
Leckereien entdeckte die<br />
gutgelaunte Kulinarik-Truppe<br />
auch so manch feines Dessert,<br />
wie das traditionelle Tarta de<br />
Queso oder feine Crèmen und<br />
Backwaren.<br />
KULTURHIGHLIGHTS<br />
Auch die Kultur galt es ausgiebig<br />
zu würdigen. Das Museo Balenciaga<br />
und das Guggenheim Bilbao<br />
sowie ein Streifzug durch die<br />
Altstadt von San Sebastian standen<br />
auf dem Programm. Anschliessend<br />
wurde mit einem<br />
Klein-Bus die Region ausgiebig<br />
erkundet. Die übersichtliche<br />
Gruppengröße liess flexiblen<br />
Freiraum für individuelle Interessen<br />
wie kleine Abstecher in lokale<br />
Boutiquen, einen gemütlichen<br />
Kaffee oder einfach ein bisschen<br />
Zeit zum Entspannen, um die<br />
vielfältigen Eindrücke noch einmal<br />
auf sich wirken zu lassen.<br />
Neben kulinarischen Erfahrungen<br />
lagen dem Vorstand der Gastrosophinnen<br />
der Austausch und<br />
das Miteinander, das Gemeinschaftserlebnis<br />
sowie der Austausch<br />
der Mitglieder untereinander<br />
am Herzen.<br />
Am Ende des Spanien-Aufent-<br />
Baskische Traditionsküche:<br />
Konzentration und Kreativität.<br />
halts mussten die Reisenden feststellen,<br />
dass sich die kulinarische<br />
Entdeckungsreise etwas ungünstig<br />
auf ihre Koffer ausgewirkt<br />
hatte – waren die Taschen doch<br />
bei Reiseantritt noch deutlich<br />
leichter gewesen. Mit allerlei<br />
traditionellen Spezialitäten im<br />
Gepäck und um viele schöne<br />
Erfahrungen reicher, ging es<br />
gestärkt zurück in die Heimat.<br />
JOIN THE CLUB! –<br />
EXKLUSIV UND ZWANGLOS<br />
Rustikales Ambiente,<br />
himmlische Genüsse.<br />
Wer sich angesprochen fühlt und<br />
sich gerne selbst inspirieren lassen<br />
und die Gastrosophinnen<br />
persönlich kennenlernen möchte,<br />
kann ganz einfach an einem der<br />
monatlichen Stammtische teilnehmen<br />
– denn Gäste wie auch<br />
Interessentinnen sind herzlich<br />
willkommen.<br />
Die Termine für das monatliche<br />
Event werden auf der<br />
Homepage ausgeschrieben (siehe<br />
rechts unten), wo auch spontane<br />
Anmeldungen möglich<br />
sind. Eine ideale Möglichkeit<br />
zum Austausch untereinander<br />
sowie zum Geniessen und ein<br />
perfekter Einstieg für neue<br />
Gastrosophinnen.<br />
JETZT MITGLIED WERDEN<br />
UND FALSTAFF-ABO SICHERN!<br />
Frauen, die Freude am Kochen und am<br />
Essen, an schön gedeckten Tischen<br />
und am Ausprobieren und Austauschen<br />
von Rezepten haben, sind<br />
herzlich willkommen.<br />
Alle Mitglieder kommen in den<br />
Genuss von folgenden Vorteilen:<br />
– Teilnahme an exklusiven Anlässen<br />
und Kochkursen<br />
– Spezialangebote<br />
– Austausch unter Gleichgesinnten<br />
– Freundschaften knüpfen und pflegen<br />
– Jahresabonnement von «<strong>Falstaff</strong><br />
<strong>Schweiz</strong>»<br />
Kosten: CHF 200,– pro Jahr;<br />
zuzüglich einmalige Eintrittsgebühr<br />
von CHF 70,–<br />
INFO<br />
Anmeldung und weitere<br />
Infos online unter:<br />
www.gastrosophinnen.ch<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
101<br />
document5398747347139387536.indd 101 17.04.18 13:19
www.falstaff.ch<br />
DAS WEB-PORTAL FÜR GENUSS<br />
AKTUELL: News und Hintergrundberichte aus der Wein-, Gourmet- und Bar-Szene<br />
MODERN: Elegantes Design, optimiert für Desktop UND Smartphone<br />
SCHNELL: Kurze Ladezeiten und optimierte Suchfunktion<br />
UMFANGREICH: Mehr als 13.000 Restaurants & 79.000 Weine – mit Bewertung!<br />
document3343977540048119301.indd 102 18.04.18 17:14
RESTAURANTS IM TEST<br />
JETZT<br />
GRATIS<br />
RESTAURANT-<br />
GUIDE APP<br />
Frischer Wind im St. Galler<br />
Traditionslokal Neubad.<br />
1 BRASSERIE AU VIOLON<br />
Im Lohnhof 4<br />
4051 Basel<br />
2 RESTAURANT SPITZ<br />
Museumsstrasse 2<br />
8001 Zürich<br />
3 RISTORANTE ORNELLAIA<br />
St. Anna Gasse 2<br />
8001 Zürich<br />
4 GENUSS<br />
MANUFAKTUR NEUBAD<br />
Bankgasse 6<br />
9000 St.Gallen<br />
5 RESTAURANT BEL-AIR<br />
im Grand Resort Bad Ragaz<br />
7310 Bad Ragaz<br />
6 LA COUPOLE – MATSUHISA<br />
at Badrutt’s Palace<br />
Via Serlas 27<br />
7500 St. Moritz<br />
UNSERE TESTER<br />
BENJAMIN HERZOG (BH)<br />
ist Teil der Chefredaktion von <strong>Falstaff</strong><br />
<strong>Schweiz</strong>, er mag bodenständige Küche<br />
und ausgefallene Getränkebegleitungen.<br />
CLAUDIO DEL PRINCIPE (CDP)<br />
betreibt den Foodblog anonymekoeche.<br />
net und ist Kochbuchautor. Zuletzt erschien<br />
«a casa» (AT Verlag).<br />
HANS THEO STAMP (HTS)<br />
ist Gastrokritiker und schreibt über Restaurants<br />
aller Sparten, wenig bekannte<br />
Weinregionen sowie Küchentrends.<br />
DOMINIK VOMBACH (DV)<br />
ist Teil der Chefredaktion von <strong>Falstaff</strong><br />
<strong>Schweiz</strong>, liebt extravagante Aromenkombinationen<br />
genauso wie die Einfachheit.<br />
NEU<br />
EINGEDECKT<br />
Fotos: beigestellt<br />
Neues Konzept im bewährten<br />
St. Galler «Neubad», zwei Geheimtipps<br />
in Zürich und exklusive japanischperuanische<br />
Küche in Bad Ragaz: Unsere<br />
Kritiker waren wieder für Sie unterwegs.<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
103<br />
document6574924092684766910.indd 103 18.04.18 16:06
gourmet / SIXPACK<br />
AU VIOLON<br />
Basel<br />
1<br />
Das «Hotel Brasserie Au Violon» ist<br />
sozusagen eine kleine «Île-de-France»<br />
mitten in der Basler Altstadt. Der<br />
Name bezieht sich einerseits auf das Musikmuseum<br />
nebenan, andererseits auf den französischen<br />
Ausdruck für Gefängnis. Das weist auf<br />
den historischen «Lohnhof» hin, der vor dem<br />
Hotel ein Gefängnis war. Im Sommer lockt der<br />
schöne Innenhof beim Brunnen mit Tischen<br />
unter lauschigen Laubbäumen. Im Innern<br />
Fischgrätparkett, Einrichtung im Brasseriestil<br />
und französisches Flair. Chef de Cuisine David<br />
Goldbronn beherrscht das französische<br />
Küchenhandwerk. Den Erfahrungsschatz hat<br />
er sich bei Joël Robuchon und Peter Knogl<br />
erworben. Seine Kreationen sind deswegen<br />
nicht abgehoben, sondern herzhaft,<br />
geschmackvoll und mit einem zeitgemässen<br />
Ansatz der Tradition verpflichtet. Auf der Karte<br />
Klassiker wie Zwiebelsuppe, Weinbergschnecken<br />
oder Cassoulet. Das Angebot wech-<br />
selt nach Saison. Es gibt jeweils Tages-empfehlungen<br />
und mittags ein attraktives Lunchmenü.<br />
Auf der Weinkarte finden sich ausschliesslich<br />
Positionen aus Frankreich.<br />
Und dies zu raisonablen Preisen. Zum Auftakt<br />
macht das knusprige, pochierte Ei Freude.<br />
Versteckt unter einem Kartoffel-Nest und<br />
hübsch angerichtet mit Lachsröschen, Crème<br />
fraîche und Kaviar. Delikat auch ein Wachtelbrüstchen,<br />
gefüllt mit Entenleber, ein knuspriges<br />
Schenkelchen dazu und Feldsalat. Als<br />
Hauptgang überzeugen konfierte Schweinsbäckchen.<br />
So zart, dass sie auf Gabeldruck<br />
zerfallen. Dazu feines Blumenkohlpüree,<br />
Romanesco und ein ausbalancierter Jus.<br />
Klassiker auch auf der Dessertkarte. Wie<br />
Paris-Brest. Ein Ringgebäck gefüllt mit<br />
Pralinécrème, das seine Namenskreation<br />
einer Radtour verdankt. Wir sind froh, dass<br />
wir sie geniessen durften, ohne uns zuvor<br />
abzustrampeln.<br />
CDP<br />
Französisches<br />
Flair mitten in der<br />
Basler Altstadt.<br />
BEWERTUNG<br />
Essen<br />
Service<br />
Weinkarte<br />
Ambiente<br />
GESAMT<br />
45 von 50<br />
17 von 20<br />
16 von 20<br />
7 von 10<br />
85 von 100<br />
BRASSERIE AU VIOLON<br />
Im Lohnhof 4<br />
4051 Basel<br />
T: +41 61 2698711<br />
www.au-violon.com<br />
SPITZ<br />
Zürich<br />
2Vor dem Erweiterungsbau des Landesmuseums<br />
im Jahr 2016 hätte man es<br />
nicht für möglich gehalten: Hier, zentral<br />
am Hauptbahnhof gelegen, betreibt ein Team<br />
junger Zürcher Gastronomen das Restaurant<br />
«Spitz», ein ebenso zeitgemässes wie angenehm<br />
bodenständiges Lokal, in dem Themen wie<br />
Saisonalität und Lokalität keine leeren Floskeln<br />
sind. Die wechselnde Abendkarte bietet<br />
eine überschaubare Zahl origineller und<br />
dennoch nicht zu abgefahrener Gerichte, über<br />
Mittag gibt es ein reduziertes Angebot. Bei<br />
unserem Besuch wählen wir das Markbein<br />
vom Rind, mit Petersilie und Zitrone als Vorspeise.<br />
Das von der Nose-to-Tail-Bewegung<br />
inspirierte Gericht kommt besonders raffiniert<br />
daher. Die Säure des Zitronengelées auf dem<br />
Markbein federt dessen Deftigkeit ab. Die am<br />
Stück gegarte Forelle aus Belp überzeugt uns<br />
mit dem gut getroffenen Garpunkt und der<br />
unprätentiösen Gemüsebegleitung. Die<br />
Weinkarte des «Spitz» passt perfekt zum<br />
Gesamtkonzept: Sie hat einen klaren Fokus<br />
auf einheimischen Tropfen, erweitert um<br />
Gewächse aus dem ganzen Alpenraum,<br />
und umfasst auch Naturweine. Für den kleinen<br />
Desserthunger bietet das «Spitz» eine<br />
Auswahl von Süssigkeiten an, die mit einem<br />
Kaffee gereicht werden. «Warum machen<br />
das nicht alle <strong>Schweiz</strong>er Restaurants?»,<br />
denken wir uns, während wir den Blick<br />
durch das stilvoll gestaltete Lokal schweifen<br />
lassen. Das klassisch-zurückhaltende Interieur<br />
nuanciert mit der Neon-Installation<br />
«Space Knot» des <strong>Schweiz</strong>er Künstlers Kerim<br />
Seiler, das sich wie eine Zeichnung entlang<br />
der hohen Decken zieht. Für Museumsbesucher<br />
gibt es übrigens ein Bistro mit<br />
kleinen Speisen und abends ist die Spitz-Bar<br />
einen Besuch wert.<br />
BH<br />
BEWERTUNG<br />
Essen<br />
Service<br />
Weinkarte<br />
Ambiente<br />
GESAMT<br />
45 von 50<br />
18 von 20<br />
18 von 20<br />
9 von 10<br />
90 von 100<br />
Nicht nur die Süssigkeiten<br />
überzeugten<br />
unsere Tester.<br />
RESTAURANT SPITZ<br />
Museumstrasse 2<br />
8001 Zürich<br />
T: +41 44 2219477<br />
www.restaurantspitz.ch<br />
Fotos: beigestellt<br />
104 falstaff mai <strong>2018</strong> 95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte<br />
document6574924092684766910.indd 104 18.04.18 16:06
ORNELLAIA<br />
Zürich<br />
Küchenchef Giuseppe D'Errico begeistert<br />
mit moderner, italienischer Küche.<br />
3Seit kurzem ist ein Abstecher in die<br />
Toscana nicht mehr mit einer stundenlangen<br />
Autofahrt verbunden. Nein,<br />
sie liegt jetzt mitten in Zürich, unweit der<br />
Bahnhofstrasse. Dort wurde vor wenigen<br />
Wochen das weltweit erste «Ristorante<br />
Ornellaia» eröffnet, ein Gemeinschaftsprojekt<br />
der Zürcher Familie Bindella und<br />
des Ornellaia-Produzenten Frescobaldi. Das<br />
Restaurant kann getrost als Verstofflichung<br />
der Philosophie hinter dem gleichnamigen<br />
Kult-wein aus der Maremma bezeichnet<br />
werden. Eleganz, Stil, höchste Qualität, all<br />
das wird hier erlebbar. Alleine der von der<br />
<strong>Schweiz</strong>er Star-Architektin Tilla Theus gestaltete,<br />
wunderschöne Gastraum ist einen<br />
Besuch wert. Die Wände wie Aussenfassaden<br />
in Siena oder Florenz, dazu mehr als hundert<br />
Lampen, die an einen Sternenhimmel erinnern<br />
sollen - mehr Toscana lässt sich in einem<br />
Innenraum wohl kaum umsetzen. Für die<br />
Küche konnte man den talentierten italienischen<br />
Jungkoch Giuseppe D'Errico gewinnen,<br />
der zuvor an der Seite von Dreisternekoch<br />
Michel Troigros im französischen<br />
Roanne arbeitete. Der Einstieg ins Menü,<br />
Cavolfiore in insalata, eine kalte Kreation<br />
aus dreierlei Blumenkohl, äusserst raffiniert.<br />
Die Gnudi, Ricottaklösschen mit Salbei und<br />
Rohschinken, sind wohl am beispielhaftesten<br />
für die moderne, toskanische Küche, die<br />
D'Errico im «Ornellaia» zelebriert. Feinste<br />
Zutaten, filigran zubereitet und auf höchste<br />
geschmackliche Harmonie ausgerichtet.<br />
Danach folgt Tagliata di Chianina, perfekt<br />
gegartes, tranchiertes Rindsentrecôte, das<br />
den Gästen am Tisch ein kleines Raunen<br />
entlockt. Der Service der ausnahmslos<br />
italienischen Equipe ist so klassisch und<br />
zuvorkommend, wie man es sich wünscht.<br />
Wie exquisit die Weinkarte im «Ornellaia»<br />
ist, können Sie sich sicher vorstellen. DV<br />
BEWERTUNG<br />
Essen<br />
Service<br />
Weinkarte<br />
Ambiente<br />
GESAMT<br />
47 von 50<br />
19 von 20<br />
19 von 20<br />
10 von 10<br />
95 von 100<br />
RESTAURANT ORNELLAIA<br />
St. Anna Gasse 2<br />
8001 Zürich<br />
T: +41 44 2120022<br />
www.bindella.ch<br />
Fotos: beigestellt<br />
NEUBAD<br />
St. Gallen<br />
4<br />
St.Gallen hat eine kleine, feine<br />
Restaurantmeile. An der Bankgasse<br />
reiht sich Lokal an Lokal. Bei mehreren<br />
Adressen hat es unlängst Auffrischungen<br />
und Konzeptwechsel gegeben. So auch im<br />
«Neubad», von den Einheimischen liebevoll<br />
«Neubädli» genannt. Geblieben ist die Einrichtung<br />
– zum Glück, denn die in historisches<br />
Täfer gefasste Erststock-Stube ist eine der<br />
schönsten der Stadt. Sandro Vladani, der neue<br />
Koch im «Neubad», ist ein alter Bekannter in<br />
der Region. Zuvor stand er unter anderem bei<br />
Gastro-Eminenz Köbi Nett in der Küche. Im<br />
«Neubad» präsentiert er eine Menüstruktur,<br />
bei der es keine klassische Menüfolge gibt. Alle<br />
Gänge sind bewusst etwa gleich gross gehalten;<br />
empfohlen wird ein Menü aus vier Tellern. Die<br />
gewohnten Zuordnungen scheinen allerdings<br />
nach wie vor durch, denn Salat und Tatar wird<br />
man immer als Vorspeise wahrnehmen,<br />
Schweins backe oder Rindsfilet als Hauptgang.<br />
Vladani komponiert Teller, die auf klassische<br />
Grundstrukturen Bezug nehmen, aber im<br />
Detail doch originell geraten. Butternuss-Kürbissuppe<br />
mit Litschi, Crevette und Chili zum<br />
Beispiel, oder südafrikanischen Hummerschwanz<br />
mit Griess, Mönchsbart und Pomelo.<br />
Sehr gefallen hat uns auch die Entenbrust<br />
mit Gerste, Schwarzwurzel und Kumquat,<br />
wo ein vielfältiger und dennoch homogener<br />
Geschmacksakkord gelingt. Überdurchschnittliche<br />
Aufmerksamkeit erhält der Käsegang,<br />
wo gebackener Taleggio von Zitronenthymian,<br />
Feige und Focaccia begleitet wird. Den<br />
Abschluss bildet ein Blutorangen-Rosmarin-<br />
Sorbet mit Monkey 47-Gin. Mit alledem,<br />
auch mit einem entspannten Service, will man<br />
nicht zuletzt ein jüngeres Publikum ansprechen.<br />
Mit Erfolg, wie man im «Neubad»<br />
eindrücklich sehen kann.<br />
HTS<br />
BEWERTUNG<br />
Essen<br />
Service<br />
Weinkarte<br />
Ambiente<br />
GESAMT<br />
42 von 50<br />
18 von 20<br />
17 von 20<br />
8 von 10<br />
85 von 100<br />
GENUSS MANUFAKTUR NEUBAD<br />
Bankgasse 6<br />
9000 St.Gallen<br />
T: +41 71 2228683<br />
www.restaurantneubad.ch<br />
Entspannte Gastgeber:<br />
Nadine Schneider und<br />
Sandro Vladani.<br />
95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
105<br />
document6574924092684766910.indd 105 18.04.18 16:07
gourmet / SIXPACK<br />
BEL-AIR<br />
Bad Ragaz<br />
5Das «Bel-Air» unterscheidet sich<br />
deutlich von anderen Hotelrestaurants.<br />
Es ist im Komplex des Grand Resort<br />
nur eine von fünf gastronomischen Destinationen<br />
und steht hier primär für die traditionelle<br />
Hochküche. Weitere Lokale bedienen das<br />
Mediterrane (Olives d'Or), das Asiatische<br />
(Namun), das Urchige (Zollstube) und den<br />
Gourmetbereich (Andreas Caminadas Igniv).<br />
Wer sich wieder einmal ein Evergreen, wie im<br />
Salzteig gegarten Wolfsbarsch gönnen möchte,<br />
ist hier natürlich goldrichtig. Der prächtige<br />
Fisch wird professionell vorgelegt und in zwei<br />
Services mit allem silbernen Drum und Dran<br />
präsentiert - bei solchen Gerichten wünscht<br />
man sich, dass sie sich nie ändern. In die Kategorie<br />
der Klassiker gehören auch die ganze<br />
Seezunge, das Rindstatar mit Toast oder das<br />
Rindsfilet mit Béarnaise. In gewissem Sinne<br />
auch die gebratene Entenleber, doch setzen<br />
hier das karamellisierte Blumenkohlpüree und<br />
die vielleicht ein bisschen gar knusprigen<br />
Rhabarber-Ravioli einen individuellen Akzent.<br />
Zeitgenössisch und trendig ist hingegen das<br />
Konzept «Saveurs culinaires». Manche<br />
Gerichte sind gekennzeichnet als «Cuisine<br />
équilibrée – für ein ausgewogenes Körpergefühl»,<br />
«Cuisine esprit – für geistige Höchstleistungen»,<br />
«Cuisine soul – für innere Ruhe»<br />
und «Cuisine vitalité – für optimale Leistungsfähigkeit».<br />
Natürlich können wir ein Lächeln<br />
nicht verkneifen, wenn dann das Kalbskotelett<br />
Heidiland mit Carnaroli-Reis und Frühlingsgemüse<br />
den Geist beflügeln oder die Safrannudeln<br />
mit gebratenem Hummerschwanz,<br />
Krustentiernage und grünem Spargel die<br />
Leistungsfähigkeit ankurbeln sollen. Dass<br />
die Ambiance in diesem Weltklassehotel im<br />
allgemeinen und im «Bel-Air» im Speziellen<br />
keine Wünsche offen lässt, versteht sich. Und<br />
schliesslich lockt gleich nebenan die Quellenhof<br />
Bar zum stilvollen Abhängen. HTS<br />
Die Klassiker der französischen<br />
Küche werden gross geschrieben.<br />
BEWERTUNG<br />
Essen<br />
Service<br />
Weinkarte<br />
Ambiente<br />
GESAMT<br />
43 von 50<br />
19 von 20<br />
18 von 20<br />
9 von 10<br />
89 von 100<br />
RESTAURANT BEL-AIR<br />
im Grand Resort Bad Ragaz<br />
7310 Bad Ragaz<br />
T: +41 81 3033030<br />
www.resortragaz.ch<br />
LA COUPOLE<br />
– MATSUHISA<br />
St. Moritz<br />
6<br />
Das «Matsuhisa im Badrutt's Palace»<br />
ist eines von sechs exklusiven Premium-Restaurants<br />
des japanischen Starkochs<br />
Nobuyuki «Nobu» Matsuhisa. Die ehemalige<br />
Tennishalle mit imposanter Glaskuppel<br />
empfängt die Gäste mit opulenter Eleganz.<br />
Neben Sushi gibt es exquisite Gerichte in peruanisch-japanischer<br />
Fusion. Unser Omakase<br />
Surprise-Menü startet mit lauwarmen Tranchen<br />
vom Wolfsbarsch. Die cremige Textur<br />
vom Fisch harmoniert vorzüglich mit Knoblauchpüree,<br />
Ingwer, Gurke und einer frischen<br />
Ponzu-Sauce. Es folgt eine Variation von Sushi<br />
und Sashimi mit dem typisch peruanischen<br />
Twist à la Nobu. Die Seafood-Qualität ist<br />
bemerkenswert. Herausragend der Thunfisch<br />
mit pikanter Wasabisalsa, eine zarte Jakobsmuschel<br />
mit Yuzu-aromatisiertem Kaviar, einer in<br />
Amazu-Sauce leicht säuerlich eingelegten Garnele,<br />
Krabbenfleisch mit Tobiko Fischrogen<br />
und gratinierter scharfer Mayonnaise sowie<br />
Sashimi von der Gelbflossenmakrele mit fruchtigem<br />
Jalapeño und frischem Koriander. Dazu<br />
wird ein leicht rauchiges Dashi mit Wakame-<br />
Algen und Tofu serviert. Der Zwischengang,<br />
Sashimi-Salat mit Tataki vom Tuna und Lachs,<br />
Oktopus, Shiso und Senf-Zwiebel-Soja-Dressing,<br />
fällt etwas ab. Als Hauptgang folgt<br />
Nobus Signature Dish: Black Cod with Miso.<br />
Eine Tranche vom Alaska Kohlenfisch wird<br />
über drei Tage in Miso mariniert, im Ofen<br />
bei niedriger Temperatur gegart und dann<br />
grilliert, was ihm stark karamellisierte Ränder<br />
verleiht. Textur und Geschmack sind einzigartig.<br />
Ein wenig Misosauce à part und ein<br />
eingelegter Ingwerstängel machen aus diesem<br />
minimalistischen Gang ein perfektes Gericht.<br />
Eine Kaffee-Crème-brûlée mit Kakao-Crunch<br />
und Whiskyschaum macht Laune. Die Weinkarte?<br />
Eine Bibel!<br />
CDP<br />
BEWERTUNG<br />
Essen<br />
Service<br />
Weinkarte<br />
Ambiente<br />
GESAMT<br />
46 von 50<br />
17 von 20<br />
19 von 20<br />
8 von 10<br />
90 von 100<br />
LA COUPOLE – MATSUHISA<br />
at Badrutt’s Palace<br />
Via Serlas 27<br />
7500 St. Moritz<br />
T: +41 81 8371000<br />
www.badruttspalace.com<br />
Starchef Nobu Matsuhisa<br />
verwöhnt in opulenter Eleganz.<br />
Fotos: Badrutt´s Palace Hotel AG, beigestellt<br />
106 falstaff mai <strong>2018</strong> 95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte<br />
document6574924092684766910.indd 106 18.04.18 16:07
GROSSE KUNST.<br />
OHNE ALLÜREN.<br />
Spargel und Weisswein: zwei Klassiker<br />
aus Österreich, die perfekt zueinander<br />
passen und von Erde und Handarbeit<br />
erzählen. Geniessen Sie den kulinari-<br />
schen Frühling mit frisch gestochenem<br />
Spargel und Österreichs grossen Weinen,<br />
die zum Spargel auch etwas Reife<br />
zeigen dürfen. österreichwein.at<br />
<strong>Falstaff</strong> Spargel CH.indd 1 03.04.18 14:44<br />
000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 04.04.18 10:08
gourmet / BERGKARTOFFELN<br />
DEN BERGEN<br />
Die Bergkartoffeln aus dem Albulatal begeistern Gourmets und Spitzenköche.<br />
Foto: Sylvan Müller<br />
108<br />
falstaff<br />
mai <strong>2018</strong><br />
document8482567038864290916.indd 108 18.04.18 15:33
Parli, Röseler, Safier oder<br />
Ditta - der Sortenspiegel<br />
der Bergkartoffeln<br />
ist einzigartig.<br />
Foto: Sylvan Müller<br />
ABGERUNGEN<br />
Was hat es auf sich mit den besten Kartoffeln der <strong>Schweiz</strong>? TEXT BENJAMIN HERZOG<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
109<br />
document8482567038864290916.indd 109 18.04.18 15:33
gourmet / BERGKARTOFFELN<br />
Von links: Marcel und<br />
Sabina Heinrich Tschalèr<br />
und Freddy Christandl.<br />
Für viele Menschen gehören sie<br />
zu den Frühlingsboten wie der<br />
einheimische Spargel – die<br />
Frühkartoffeln, die spätestens<br />
ab April die Gemüseregale füllen.<br />
Babykartoffeln aus Israel<br />
oder Zypern finden noch immer reissenden<br />
Absatz. Wer aber zu besagtem<br />
<strong>Schweiz</strong>er Spargel je eine gereifte Bergkartoffel<br />
der Sorte Weisse Lötschentaler<br />
aus dem Albulatal genossen hat, wird sich<br />
bald nicht mehr erinnern, warum er je<br />
überhaupt Frühkartoffeln gekauft hatte.<br />
«Unsere Kartoffeln werden nach einigen<br />
Monaten der Reife noch besser», sagt Freddy<br />
Christandl, gebürtiger Steirer, Spitzenkoch,<br />
Genusstrainer und Mitinitiant des<br />
Bergkartoffel-Projekts. Natürlich, Christandl<br />
ist voreingenommen, was seine eigene Kartoffelproduktion<br />
betrifft, doch wenn man<br />
sich vor Augen führt, wie viele <strong>Schweiz</strong>er<br />
Spitzenköche und Gourmets heute auf seine<br />
Kartoffeln schwören, darf er das auch sein.<br />
Die Bergkartoffeln aus dem Albulatal kommen<br />
etwa bei Heiko Nieder in den Topf, bei<br />
Sven Wassmer oder bei Fabian Fuchs – nur<br />
um ein paar Beispiele zu nennen. Produziert<br />
werden die Bergkartoffeln auf dem Hof Las<br />
Die Blaugelbe Stein ist eine alte,<br />
aromatische Kartoffelsorte mit oft<br />
kohlartiger Aromatik.<br />
«Das Wichtigste bei<br />
der Kartoffelproduktion<br />
ist der Mensch. Bauer<br />
Marcel kennt jedes seiner<br />
Felder ganz genau.»<br />
FREDDY CHRISTANDL Bergkartoffel-Enthusiast<br />
Sorts im Albulatal. Die Biobauern Sabina<br />
und Marcel Heinrich Tschalèr bewirtschaften<br />
den Bergbetrieb seit 2001. Freddy Christandl<br />
ist als Schnittstelle zwischen dem Hof,<br />
den Köchen und den Privatkunden seit<br />
2008 mit an Bord. Was im ersten Moment<br />
vielleicht mit viel Kalkül orchestriert<br />
erscheint, ist in Tat und Wahrheit eine<br />
absolut organische Geschichte, genährt<br />
vom Herzblut für qualitativ hochwertige<br />
Kartoffeln aus alten Sorten. Familie Heinrich<br />
Tschalèr und Freddy Christandl geht<br />
es um die Sache. Er arbeitete noch als Koch,<br />
als er die Bergkartoffeln vom Hof Las Sorts<br />
bei einem Kartoffelfest im Albulatal entdeckte.<br />
Christandl war damals Küchenchef im<br />
Restaurant «Chrueg» in Wollerau, ausgezeichnet<br />
mit 16 Punkten im Gault & Millau.<br />
Kurzerhand kaufte er Kartoffeln der Sorte<br />
Röseler ein und machte sich zurück am Herd<br />
in Wollerau daran, daraus einen Kartoffelstock<br />
zu kochen. «Ich brauchte die fünfoder<br />
sechsfache Menge an Flüssigkeit, um<br />
einen gewohnt sämigen Stock hinzukriegen»,<br />
sagt er rückblickend. «Da merkte ich, dass<br />
hier etwas völlig anders ist.» Der Start zeichnete<br />
vor, was in den Jahren danach folgen<br />
sollte – ein Lernprozess. ><br />
Fotos: Sylvan Müller<br />
110 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document8482567038864290916.indd 110 18.04.18 15:33
Fotos: Sylvan Müller<br />
Geradezu privilegiert für den<br />
Kartoffelanbau in Bergregionen: die Highland<br />
Burgundy Red (Bild oben).<br />
Die Kartoffelfelder auf dem<br />
Hof Las Sorts werden nicht gespritzt.<br />
Krankt eine Pflanze, wird diese<br />
ausgerissen und entsorgt (Bild unten).<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
111<br />
document8482567038864290916.indd 111 18.04.18 15:33
gourmet / BERGKARTOFFELN<br />
><br />
Freddy Christandl und seine Gäste verliebten<br />
sich in den Geschmack der Bergkartoffeln<br />
und auch seine Chefin, die zunächst die<br />
hohen Einkaufspreise monierte, verstand bald,<br />
dass die Qualität dieser Kartoffel jeden Franken<br />
wert ist.<br />
Als Freddy Christandl 2007 im «Chrueg»<br />
aufhörte und sich als Genusstrainer selbstständig<br />
machte, wurde ihm klar, dass er weiterhin<br />
mit Familie Heinrich Tschalèr und<br />
ihren köstlichen Knollen aus alten Sorten der<br />
Stiftung ProSpecieRara arbeiten wollte. Und<br />
so entstand nach und nach eine enge Zusammenarbeit<br />
und Freundschaft – mit dem Bauern<br />
Marcel Heinrich Tschalèr, aber auch mit<br />
den Abnehmern, den Gastronomen und den<br />
Wiederverkäufern. Dass er selber und auch<br />
die Familie Heinrich Tschalèr heute davon<br />
leben können, wagte er damals noch gar<br />
nicht zu träumen. «Zu Beginn lagerten die<br />
Kartoffeln in meiner Garage», erzählt er mit<br />
leuchtenden Augen. «Einer unserer ersten<br />
Kunden war Didi Bruna von «Didis Frieden»<br />
in Zürich. Der fuhr in der Zimmerstunde zu<br />
uns, um seine Kartoffeln abzuholen.»<br />
KLEINE KNOLLE, GROSSE KRAFT<br />
Die Bündner Urkartoffel Parli ist bei<br />
älteren Leuten beliebt, die in ihr die Kartoffel<br />
ihrer Jugend wiederfinden (Bild oben).<br />
Ein Grossteil der Bergkartoffeln wird<br />
von Hand gepflanzt, gepflegt und<br />
auch geerntet. Viele helfende Hände<br />
sind vonnöten (Bild unten).<br />
den Teller kommt, was wiederum zeigt, wie<br />
diffizil der Anbau der vermeintlich einfachen<br />
Knolle ist. Das ist auch einer der Hauptgründe,<br />
warum Christandl seinen Job als Verkäufer<br />
der Bergkartoffeln so ernst nimmt. Die<br />
Arbeit des Bauern und seine Produkte sollen<br />
etwas wert sein. Christandl prüft jede Kartoffel<br />
vor der Auslieferung nochmals auf ihre<br />
Qualität. Das ist wohl einzigartig. Bis vor<br />
Kurzem wurde die 2. Wahl an die Kühe von<br />
Familie Heinrich Tschalèr verfüttert. Heute<br />
produziert HG Hildebrandt von Gents daraus<br />
einen Bergkartoffelvodka. «Er hat gerade<br />
nachgefragt, ob wir noch was haben, das verschnapst<br />
werden kann», sagt Freddy Christandl.<br />
Die Nachfrage reisst nicht ab – trotz<br />
oder vielleicht auch gerade wegen der Frühkartoffeln<br />
aus fernen Ländern.<br />
<<br />
Didi Bruna scheute keinen Aufwand für seine<br />
Bergkartoffeln und das ist ihm mit allen<br />
Köchen gemein, die diese heute verwenden.<br />
«Alle Köche sind von alleine auf uns zugekommen»,<br />
sagt Freddy Christandl. «Auch<br />
ein Andreas Caminada.» Anfragen von<br />
Grossverteilern aber lehnten die Initianten<br />
stets ab. «Die Geschichte zu erzählen, ist dort<br />
nicht möglich, und wer eine Bergkartoffel<br />
kocht wie jede beliebige Knolle, der wird vor<br />
der gleichen Situation stehen wie ich damals<br />
bei meinem Röseler-Kartoffelstock.»<br />
Die Bio-Bergkartoffeln sind für viele Köche<br />
und Gourmets die besten der <strong>Schweiz</strong>. Einerseits<br />
hat das sicher mit dem Anbau zu tun, ist<br />
Christandl überzeugt. «Die Böden und das<br />
Klima im Albulatal scheinen für einige Kartoffelsorten<br />
wie gemacht zu sein», sagt er.<br />
«Wichtiger noch ist aber der Mensch. Der<br />
biologische Kartoffelanbau ist eh schon die<br />
Königsdisziplin für einen Bauern. Wenn man<br />
das noch im Berggebiet macht, ist das vergleichbar<br />
mit der 18- oder 19-Punkte-Gastronomie.»<br />
Auf chemisch-synthetische Spritzmittel<br />
wird auf Las Sorts verzichtet und als<br />
Düngung kommt einzig hofeigener Humus<br />
zum Einsatz. Das ist alles andere als selbstverständlich.<br />
Eine normale Kartoffel wird 15-<br />
bis 20-mal gespritzt und gedüngt, bis sie auf<br />
112 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
HIER GIBT ES SIE<br />
ZU KAUFEN<br />
ZÜRICH ZH<br />
Die Bergkartoffeln gibt es im Jelmoli, den<br />
Bachsermärt-Filialen Seefeld und Kalkbreite<br />
sowie dem Zero-Waste-Laden FOIFI.<br />
www.jelmoli.ch, www.bachsermaert.ch<br />
www.foifi.ch<br />
RICHTERSWIL ZH<br />
Der Käseladen Preisig bietet kleine Knollen<br />
mehrerer Sorten als Raclette-Mischung an.<br />
www.kaeseundwein.ch<br />
LACHEN SZ<br />
Chäs Weber führt Bergkartoffeln.<br />
www.chaes-weber.ch<br />
EINSIEDELN SZ<br />
Im Regio-Shop der Milchmanufaktur.<br />
www.milchmanufaktur.ch<br />
RAPPERSWIL SG<br />
Im Hofladen und Restaurant vom «Hotel<br />
Jakob» sind Bergkartoffeln allgegenwärtig.<br />
www.jakob-rapperswil.ch<br />
><br />
Fotos: Sylvan Müller<br />
document8482567038864290916.indd 112 18.04.18 15:34
FRAG DOCH<br />
DEN KNIGGE<br />
MORITZ FREIHERR KNIGGE<br />
gibt bei <strong>Falstaff</strong> Antworten für<br />
Geniesser. Schicken auch Sie Ihre<br />
Frage an knigge@falstaff.at<br />
WHAT THE KORK?<br />
Unterwegs mit einem wichtigen Geschäftspartner – er bestellt den<br />
teuersten Wein auf der Karte und merkt nicht, dass dieser korkt.<br />
Wie gehe ich nun damit um?<br />
K<br />
ein Zapfen», strahlte Nina heller<br />
als die Kerzen, als der Korken<br />
aus der Flasche Châteauneuf<br />
du Pape fuhr. Wir feierten<br />
Geburtstag in Neuchâtel, und es<br />
sollte nicht der letzte bleiben, der an diesem<br />
Abend den Flaschenhals verliess. Kaum war<br />
der Wein offen, flutete strammer Schimmelmuff<br />
die Nasen. Nur nicht Ninas. Kork. Aber so was<br />
von. «Der Wein ist wie du, lieber Moritz», sagte<br />
sie. «Hart, aber herzlich», dachte ich. Wir<br />
lachten. Auch Nina, weil sie wie keine Zweite<br />
über sich selbst lachen kann.<br />
20 Jahre später lacht noch immer niemand<br />
charmanter als sie. Und Winzer verkünden<br />
stolz, dass der berühmteste Weinfehler heute<br />
Seltenheitswert hat. Dank Qualitätskontrollen<br />
zwischen Baum und Flasche und natürlich<br />
dank Schraubdeckel. Zwar fliegen in der Verschlusssache<br />
die Fäuste nicht mehr wie früher.<br />
Doch für viele gehören Flaschenhals und<br />
Naturkork noch immer zusammen wie Romy<br />
Schneider und Helmut Berger.<br />
EINE NASE WIE EIN BÜGELEISEN<br />
Illustration: Gina Mueller, Foto: Dennis Stobbe<br />
Als ich neulich nach einem schönen Essen<br />
nach Hause fuhr, erklärte mein Taxifahrer,<br />
dass Trichloranisol Wein muffig schmecken<br />
lässt. Es bilde sich beim Abbau der Chlorphenole,<br />
der Verunreinigungen durch Holzschutzmittel<br />
und Mikroorganismen bei<br />
unsauberer Behandlung des Korks während<br />
der Produktion. Ob er Chemie studiere, fragte<br />
ich. Nein, er trinke nicht mal Alkohol. Er<br />
lese viel. Weinwissen ist oft auch Kreuzworträtselwissen.<br />
Knigge, alter Schlaumeier und Weltläufer.<br />
Raus jetzt – was ist nun beim Business-Dinner<br />
in einem Lokal, wo sich Harrison Ford<br />
und Angelina Jolie die Klinke in die Hand<br />
geben? Eingeladen vom grössten Gesicht am<br />
Platz, aber mit einer Nase wie ein Bügeleisen,<br />
das von Harlan Estate, Ridge oder Joseph<br />
Phelps träumt, bevor es eine Flasche im<br />
Was sage ich, wenn der Gönner Korken samt Zieher an sich<br />
reisst und du nippst und denkst: Wow. Waldorfschulfussboden!<br />
Gegenwert eines Gebrauchtkleinwagens<br />
beauftragt. Was sage ich, wenn der Gönner<br />
Korken samt Zieher an sich reisst und dem<br />
Sommelier auf die Schulter haut: «Taste it<br />
buddy! Awesome.»? Und du nippst und<br />
denkst: Wow. Waldorfschulfussboden!<br />
Mein Freund Sebastian wusste Rat. Er handelt<br />
Filmrechte und ist zu Hause in Shows<br />
von Mr. und Mrs. Hollywood. Was tat er, als<br />
hing, der anders als Nina zum Lachen erstmal<br />
ein Hochhaus in die Luft jagt? Nase zu<br />
und durch? «The wine of my life, buddy.<br />
Lass doch bitte auch meine Familie in Düsseldorf<br />
daran riechen!» Die Flasche wanderte<br />
auf seine Rechnung – und in seinen Koffer.<br />
Mache dich zum Affen, wenn du es anderen<br />
damit ersparst. Die beiden machen seit<br />
diesem Tag beste Geschäfte. Und treffen sie<br />
das Big Business an diesem einen Helden sich, bestellt Sebastian den Wein. <<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
113<br />
document4451109310406300378.indd 113 18.04.18 15:36
promotion / CLUB PROSPER MONTAGNÉ<br />
In der Küche mit<br />
Laurent Eperon<br />
UN DIMANCHE SOIR CHEZ MA GRAND-MÈRE<br />
EIN SONNTAGABEND BEI MEINER GROSSMUTTER<br />
4 Personen, für dieses Rezept benötigen Sie<br />
eventuell einen Sous Vide-Garer.<br />
DAS GELBE VOM EI<br />
1 L Wasser<br />
4 Eier<br />
Wasser in einer Pfanne auf 62 Grad erhitzen und die<br />
Temperatur konstant halten. Eier ins Wasser geben<br />
und 45 Min. kochen. Danach die Eier etwa 10 Min. in<br />
kaltem Wasser abschrecken. Eier schälen und vorsichtig<br />
die vier Eigelbe trennen. Das Eiweiss wird<br />
nicht benötigt.<br />
TOMME-FLEURETTE-SAUCE<br />
150 g Tomme Fleurette<br />
80 ml Geflügelfond<br />
50 ml Rahm<br />
10 ml Weisswein<br />
1 Prise wilder Kümmel aus Rougemont<br />
4 Wacholderbeeren aus Crans Montana<br />
Salz und wenig weisser Pfeffer.<br />
Geflügelfond, Rahm und Weisswein zusammen aufkochen<br />
und um die Hälfte einreduzieren. Den Tomme<br />
Fleurette in kleine Stücke schneiden und in die Flüssigkeit<br />
geben. Mit einem Stabmixer gut mixen. Die<br />
Sauce mit 1 Prise Kümmel und 4 Wacholderbeeren<br />
verfeinern und 10 Minuten ziehen lassen. Mit Salz<br />
und Pfeffer abschmecken. Die Sauce durch ein Spitzsieb<br />
passieren und beiseite stellen.<br />
FELDSALAT-COULIS<br />
100 g gewaschener Feldsalat<br />
stark gesalzenes Wasser<br />
10 ml Traubenkernöl, Salz und Pfeffer<br />
Den Feldsalat für 1 Minute im Wasser kochen.<br />
Danach mit kaltem Wasser abschrecken und in<br />
einem Mixer mit Traubenkernöl mixen. Mit Salz und<br />
Pfeffer abschmecken und anschliessend durch ein<br />
Spitzsieb passieren.<br />
GARNITUREN<br />
Kräuter nach Wahl<br />
Fleur de Sel<br />
Knuspriges Bauernbrot<br />
Anrichten: In tiefen Tellern zuerst die Feldsalatsauce<br />
anrichten. Darauf die Eigelbe legen und mit der<br />
Käsesauce bedecken. Mit dem Bauernbrot ausgarnieren<br />
und mit frischen Kräutern abrunden. Mit etwas<br />
Fleur de Sel würzen. Servieren.<br />
Bon appétit.<br />
Fotos: beigestellt<br />
114 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document8457971875512288418.indd 114 18.04.18 16:11
Fotos: beigestellt<br />
B<br />
ereits seit zehn Jahren kreiert<br />
Laurent Eperon in der Küche des<br />
Restaurant «Pavillon» feinste Haute<br />
Cuisine. Den Plan Dirigent zu werden,<br />
verwarf er glücklicherweise und so<br />
kommt es, dass er heute exquisite Gourmetküche<br />
in den Räumlichkeiten des Restaurant<br />
«Pavillon» zaubert.<br />
Seine Laufbahn im Restaurant des «Baur<br />
au Lac» startete er bereits im Jahre 1999,<br />
damals jedoch noch als Commis de Cuisine.<br />
Nachdem er einige Postionen innerhalb des<br />
Hotels durchlaufen hatte, wurde er schliesslich<br />
zum Chef de Cuisine ernannt und begeistert<br />
seitdem Kritiker und Gäste mit höchster<br />
Kochkunst. Eperon versteht sich als Perfektionist,<br />
seine Produkte müssen stets ausserordentlichen<br />
Qualitätsanforderungen standhalten,<br />
um Teil seiner Kreationen zu werden.<br />
DIE KUNST DER LEICHTIGKEIT<br />
Seine Auswahl orientiert sich an saisonalem<br />
Angebot unter besonderem Augenmerk auf<br />
Regionalität, bei der Gestaltung seiner<br />
Gerichte berücksichtigt der Perfektionist<br />
mit grosser Sorgfalt den Charakter jeder einzelnen<br />
Geschmackskomponente. Sein kulinarisches<br />
Feingefühl und Können wurden 2017<br />
mit einem Michelin-Stern und dem Titel des<br />
«Gault & Millau»-Aufsteiger des Jahres<br />
belohnt. Sein Geheimrezept?<br />
INFO<br />
Modern interpretierte<br />
Haute Cuisine mit französischem<br />
Charme.<br />
Er setzt auf Frische und fantasievolle Kreationen<br />
der französischen und internationalen<br />
Sterneküche. Auf raffinierte Weise verleiht<br />
der Spitzenkoch der französischen Haute<br />
Cuisine eine leichte, bodenständige Note.<br />
Metaphorisch gesehen, lässt sich seine heutige<br />
Berufung doch mit der eines Dirigenten<br />
vergleichen – auch er dirigiert ein Orchester.<br />
RESTAURANT PAVILLON<br />
Eperons Heimat lässt sich im Restaurant<br />
«Pavillon» im Hotel «Baur au Lac» verorten.<br />
Die elegante Gourmet-Institution im Herzen<br />
Zürichs fügt sich harmonisch in die Parkanlage<br />
des Hotels ein.<br />
Mit Blick auf den Zürichsee lässt sich gehobene,<br />
moderne französische Küche in<br />
stilvoll-entspannter Atmosphäre geniessen.<br />
Die exquisite Sterne-Küche des Hauses<br />
wurde bereits mit 18 Gault-Millau Punkten<br />
ausgezeichnet. Contemporary Fine Dining –<br />
so das erfolgreiche Konzept des Feinschmecker-<br />
restaurants.<br />
Werden Sie jetzt Mitglied!<br />
Weitere Informationen zum Club und<br />
den Mitgliedschaften finden Sie unter<br />
www.club-prosper-montagne.ch<br />
Der Club<br />
Prosper<br />
Montagné<br />
Kann Genuss Lebenszweck<br />
sein? Für den Club Prosper<br />
Montagné ist er das<br />
tatsächlich.<br />
Nur mit etwas sehr Gutem macht man<br />
Gutes», sagte Prosper Montagné selbst<br />
einmal. Gemeinsam mit seinen professionellen<br />
Mitgliedern sowie den Gourmets lebt<br />
der Club Prosper Montagné nun diesen<br />
Grundsatz. Für die Gastronomiebetriebe gibt<br />
es zahlreiche Vorteile wie etwa renommierte<br />
Buchpreise und Auszeichnungen.<br />
Damit und mit vielen weiteren Online-<br />
Aktivitäten – wie etwa Facebook-Promotions<br />
und einer eigenen Website – trägt der<br />
Club Prosper Montagné dazu bei, dass<br />
immer wieder echte, tiefe Freundschaften<br />
zwischen Profis und Gourmets entstehen.<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
115<br />
document8457971875512288418.indd 115 18.04.18 16:11
ANGELIKA ROSAM<br />
DINETTE DE LUXE<br />
Christofle hat einen neuen Coup<br />
in Sachen Tischkultur gelandet:<br />
für das edle Silberbesteck gibt es<br />
jetzt auch die Box «Concorde»<br />
dazu. Mit dieser darf angegeben<br />
werden. P. a. A. christofle.com<br />
TRENDY,<br />
AKTUELL, CHIC<br />
COCKTAIL HOUR<br />
Was haben Zirkusjongleure und<br />
Audrey Hepburn gemeinsam?<br />
Sie waren Schlüsselinspirationen<br />
für das neue Cocktail-Set von<br />
Designer Brad Ascalon für Nude<br />
Glass. Whiskey- und Longdrinkgläser,<br />
Alchemy Mixer, Stirrer –<br />
ab CHF 355,–. nudeglass.com<br />
IM GUTEN TON<br />
Der Sommer kommt bestimmt<br />
und mit ihm die Sehnsucht, sommerliche<br />
Accessoires auf den<br />
Tisch zu zaubern. Mit den entzückenden<br />
Tontässchen «Join» sind<br />
Sie gewiss auf der stilsicheren<br />
Seite. Ca. CHF 15,–<br />
petitefriture.com<br />
EDLES DESIGN FÜR EDLE TROPFEN<br />
Wein-Connaisseure dürfen für ihre Herzstücke nun auch in eine<br />
noble Aufbewahrung investieren. Der perfekt eingeteilte Weinschrank<br />
«Cambusa Glass» mit LED-Beleuchtung präsentiert sich neben<br />
Regalen auch gleich mit Kühlschrank. Ab CHF 9344,–. riva1920.it<br />
GRÜNER HIT<br />
Die dänische Marke Hay ist<br />
Ihnen als Trendsetter für Tischkultur<br />
sicher kein unbekannter<br />
Begriff. Der grüne Wasser- oder<br />
Fruchtsaftkrug ist wieder vom<br />
Feinsten. Ca. CHF 47,–. hay.dk<br />
Fotos: Rafaela Pröll, beigestellt<br />
116 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document346410012467454815.indd 116 13.04.18 12:16
eldorado<br />
LIFESTYLE<br />
PIECE OF ART<br />
Edelstahl auf dem Tisch ist besonders<br />
attraktiv, weil modern<br />
und zeitlos. Das Milchkännchen<br />
der brasilianischen Marke Riva<br />
ist ein Stück Contemporary Art<br />
und wurde von Designerin<br />
Jacqueline Terpins entworfen.<br />
Ca. CHF 83,–<br />
store.wallpaper.com<br />
BALANCE FINDEN<br />
Geist und Seele in harmonischen<br />
Einklang bringen: Der Getränkezusatz<br />
«Spirit Dust» von Moon<br />
Juice ist für seine erfrischende<br />
und kräftigende Wirkung bekannt.<br />
Die Formel kann in Heissoder<br />
Kaltgetränke eingerührt<br />
werden und bekämpft Stress und<br />
Müdigkeit. Ca. CHF 62,–<br />
net-a-porter.com<br />
Kolumnistin ANGELIKA ROSAM<br />
ist Herausgeberin und Miteigentümerin<br />
des <strong>Falstaff</strong>-Verlags. Mit einem grossen<br />
Faible für die schönen Dinge des Lebens<br />
präsentiert sie ihre Lieblings-Items aus<br />
der Gourmetwelt.<br />
LÖFFEL-KULT<br />
Schon lange nicht mehr chic<br />
gelöffelt? Der amerikanische<br />
Onlinegigant Nordstrom zeigt<br />
auch in Sachen Tableware einen<br />
grossen Fundus. Das vierteilige<br />
Löffelset ist nicht nur originell,<br />
sondern auch multifunktional –<br />
etwa zum Formen von Glacekugeln<br />
in allen Grössen. 4er-Set: ca.<br />
CHF 46,–. shop.nordstrom.com<br />
Fotos: Rafaela Pröll, beigestellt<br />
BLUMENWIESE<br />
Tischkultur für Geniesser: Als<br />
junger Meisterflorist mit internationaler<br />
Erfahrung steht Björn<br />
Kroner für eine moderne, kreative<br />
Floristik. Neben vielen unterschiedlichen<br />
Dekoideen präsentiert<br />
sein Buch «Tischkultur»<br />
eine Palette von Besteck über<br />
Glas bis Tischmanieren.<br />
Callwey Verlag, ca. CHF 35,-<br />
Um den Start in den<br />
Sommer stilsicher<br />
zu zelebrieren, sind<br />
einige wenige Dinge<br />
notwendig, die Ihr<br />
Zuhause noch<br />
schöner machen.<br />
Check it out!<br />
KATE'S PLATES<br />
Eigentlich wie für Instagram gemacht: Die frisch-fröhlichen Appetizer-Teller<br />
von Kate Spade New York dienen jedem «Mix and Match»<br />
für Süssigkeiten und Kuchen aller Art. Freuen Sie sich auf ein kulinarisches<br />
Design-Picknick auf dem Tisch. 4er-Set: ca. CHF 59,–<br />
amara.com<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
117<br />
document346410012467454815.indd 117 13.04.18 12:16
luxus zeit / HAPPY HOUR<br />
ZEIT<br />
MIT<br />
ALDO<br />
SOHM<br />
Ein Tiroler im Big Apple:<br />
Der Sommelier-Weltmeister<br />
Aldo Sohm arbeitet als Wine<br />
Director im New Yorker Drei-<br />
Sterne-Michelin-Restaurant<br />
«Le Bernardin» und betreibt<br />
die «Aldo Sohm Wine Bar».<br />
2004 fasst Sohm in New York Fuss und arbeitet<br />
fortan im Restaurant «Wallsé», dem «Café<br />
Sabarsky» und der «Blauen Gans». Mit seiner<br />
Passion und seinem Wissen avanciert er zu<br />
den Stars des Big Apple. Sohm wechselt ins<br />
«Le Bernardin», 2007 wird er zum Top-Sommelier<br />
der USA gekürt und ein Jahr später in<br />
Rom von der World Sommelier Association<br />
zum Weltmeister-Sommelier. Im «Le Bernardin»<br />
und seiner 2014 eröffneten «Aldo Sohm<br />
Wine Bar» ist der Inzinger heute Herr über<br />
mehr als 900 Weine aus zwölf Ländern.<br />
DIESE STADT TICKT INTENSIV!<br />
GEDULD HAT HIER NIEMAND.<br />
FALSTAFF Inzing in Tirol versus New York.<br />
Vom Beschaulichen in den Sturm. Was bleibt<br />
da auf der Strecke, und was gewinnt man<br />
dazu?<br />
ALDO SOHM Wenn du Lebensqualität haben<br />
willst, dann darfst du Inzing, Tirol, Österreich<br />
nie, nie, nie verlassen! Eine bessere Lebensqualität<br />
wirst du kaum anderswo finden.<br />
Es ist eine Bilderbuchkarriere:<br />
Der aus Inzing in Tirol stammende<br />
Aldo Sohm absolvierte ell in meinem Gewerbe, dann wird es in Ös-<br />
Wenn du aber Karriere machen willst, spezi-<br />
die Tourismusschule, will terreich natürlich eng. Ich habe mich für<br />
Koch werden, wechselt aber New York entschieden, also gegen die Lebensqualität.<br />
Diese Stadt tickt intensiv! Die<br />
ob des rauen Tons in der Küche<br />
ins Service und entdeckt da seine Leidenschaft<br />
für den Wein. «Am Anfang hat mir der<br />
gar nicht geschmeckt, da habe ich lieber Bier<br />
getrunken», erzählte uns Sohm in New York.<br />
«Mit der Zeit häufte ich immer mehr Wissen<br />
an und begann, mich erstmals auf einen Sommelier-Wettbewerb<br />
vorzubereiten.»<br />
Dem Tüchtigen gehört die Welt! Gleich vier<br />
Mal wird Sohm daraufhin in Österreich zum<br />
Besten der Besten gekürt. Hierzulande am<br />
Höhepunkt seiner Karriere angelangt, bewirbt<br />
er sich in New York bei Kurt Gutenbrunner,<br />
Zeit wird zum alles dominierenden Faktor,<br />
Geduld hat hier obendrein niemand. Durch<br />
meine Position habe ich heute Zugang zu<br />
namhaften Persönlichkeiten aus der Wirtschaft,<br />
den Führungsriegen der Banken, den<br />
besten Anwälten der Stadt. Ich treffe sie auch<br />
privat. Diese Menschen stehen noch mehr<br />
unter Strom als ich, und wenn sie erzählen,<br />
dann nehme ich mir Zeit, höre zu und lerne.<br />
Kein Thema – wer in New York den Takt<br />
vorgibt, dem muss man definitiv zuhören.<br />
Vieles relativiert sich, und man beginnt, Zeit<br />
dem aus Österreich stammenden Spitzenkoch. anders wahrzunehmen.<br />
><br />
Fotos: Daniel Krieger<br />
118 falstaff<br />
mai <strong>2018</strong><br />
document8695187481640235598.indd 118 13.04.18 17:21
LUXUSZEIT<br />
ALEXANDER LINZ<br />
Der renommierte Uhrenfachjournalist<br />
schreibt im<br />
<strong>Falstaff</strong> über aktuelle Zeitgeistströmungen<br />
auf dem<br />
Uhrensektor.<br />
Fotos: Daniel Krieger<br />
Aldo Sohm in seinem<br />
Element: Der Weinkeller<br />
des «Le Bernardin» verfügt<br />
über mehr als 900 Weine<br />
aus zwölf Ländern.<br />
mai <strong>2018</strong> falstaff<br />
119<br />
document8695187481640235598.indd 119 13.04.18 17:21
luxus zeit / HAPPY HOUR<br />
Dem Globetrotter<br />
SohmzeigtseineJaeger-<br />
LeCoultre «Master<br />
Compressor Geographic»<br />
neben<br />
der Lokalzeit mittels<br />
kleinem<br />
Ziffer blatt bei «7<br />
Uhr» eine zweite,<br />
unabhängig<br />
einstellbare<br />
Zonenzeit, die<br />
mit einer der bei «6<br />
Uhr» angezeigten 24<br />
Städte verknüpft ist.<br />
><br />
Wie entspannt man im Big Apple eigentlich?<br />
Ist das probate Antidot, temporär zeitlos<br />
zu sein?<br />
Man muss sich dazu Zeit nehmen, ganz bewusst<br />
und ohne Wenn und Aber. Das machen<br />
jene, die ganz oben stehen, genauso – und raten<br />
dir obendrein dazu. Ich habe das Glück,<br />
dass das «Le Bernardin» am Sonntag geschlossen<br />
hat, somit kann ich den Tag für<br />
mich nützen. Der Sonntag ist mir heilig, da<br />
geht nichts, da drehe ich das Telefon ab, da<br />
bin ich für niemanden erreichbar. Am Vormittag<br />
ist Rennradfahren mit Freunden angesagt,<br />
da hat nicht einmal meine Freundin Zugriff<br />
auf meine Zeit. Ich brauche dieses Ventil<br />
zum Ausspannen, sonst bleibe ich auf der<br />
Strecke. Es ist unglaublich, wie man lernt,<br />
diese Momente intensiv zu geniessen, und<br />
wie wenig da Zeit eine Rolle spielt.<br />
In New York haben sicher die wenigsten Geduld.<br />
Wie verhält es sich da beim Wein? So<br />
mancher grosse Jahrgang bräuchte bestimmt<br />
mehr Zeit, um noch besser zu werden. Sehen<br />
das deine Gäste auch so entspannt?<br />
Leider nicht! Ich mache immer böse Scherze<br />
und sage, New York ist die Stadt, in der niemand<br />
Geduld hat. Viele können einfach nicht<br />
warten und trinken die grossen Jahrgänge<br />
bereits viel zu früh. Sie fokussieren lediglich<br />
auf den Jahrgang, und so kommt es vor, dass<br />
sie das wenigste aus einer teuren Flasche herausbekommen.<br />
Das ist die Ironie des Lebens,<br />
denn oftmals sind kleinere Jahrgänge,<br />
die aber durch entsprechende Lagerung ihre<br />
volle Reife erlangt haben, zu dem Zeitpunkt<br />
die sehr viel besseren Weine.<br />
120 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
«Stammgästen gebe ich öfter keine Weinkarte. Ich präsentiere<br />
ihnen meine Entdeckungen, gehe auch gern mal ein Risiko ein,<br />
fordere den Gaumen heraus.»<br />
Hast du die Zeit, dir all die Winzer und Jahrgänge<br />
zu Gemüte zu führen, sodass du deine<br />
Gäste mit Neuem überraschen kannst?<br />
Am Anfang meiner Karriere habe ich mir zu<br />
wenig Zeit dafür genommen; heute ist das<br />
für mich wichtiger denn je. Viel zu häufig essen<br />
und trinken wir nur Dinge, die wir kennen.<br />
Ein Beispiel: Wenn es um eine Flasche<br />
Champagner geht, die zu einem Anlass getrunken<br />
werden soll, so vertraut man per se<br />
auf grosse Marken. Ich nehme mir die Zeit<br />
und führe den Gast an Neues heran. Den<br />
Produzenten Chartogne-Taillet mit Anbauorten<br />
in Merfy, Chenay und Saint-Thierry<br />
Frühstück im «Le Pain Quotidien», 1271 6th Ave,<br />
New York. Aldo Sohm und Autor Alexander Linz<br />
philosophieren über die Zeit.<br />
kennt man nicht, man würde ihn von der<br />
Karte auch nicht bestellen. Wenn man mich<br />
erklären lässt, woher Chartogne-Taillet<br />
kommt, wie gut Chartogne-Taillet ist und in<br />
welchen kleinen Mengen ihn Alexandre<br />
Chartogne herstellt, ändert sich das schnell.<br />
Der Lohn dafür, dass man sich ein paar Minuten<br />
Zeit genommen hat, ist dann der eines<br />
wahren Champagner-Hochgenusses.<br />
Gibt es demnach einen Trend zum Handwerklichen,<br />
wenn man das beim Wein so sagen<br />
darf, weg von den grossen Labels?<br />
Absolut! Gerade in New York wollen unsere<br />
Gäste zunehmend kleine Weinbauern und<br />
Hersteller entdecken. Stammgästen gebe ich<br />
daher öfter keine Weinkarte mehr. Ich lade<br />
sie ein, offen zu sein, präsentiere ihnen meine<br />
Entdeckungen, gehe auch gerne mal ein Risiko<br />
ein, fordere den Gaumen heraus. Zeit<br />
spielt dabei jedoch eine wesentliche Rolle:<br />
Mein Gast muss mit mir entdecken wollen<br />
und mir zuhören können. Das ist doch so<br />
wie bei den Uhren. Eine Rolex, eine Omega<br />
sind stets ein guter und schneller Kauf, doch<br />
für eine A. Lange & Söhne, eine Vacheron<br />
Constantin oder eine H. Moser & Cie., die<br />
nicht einmal ein Markenlogo am Zifferblatt<br />
hat, muss man sich schon etwas mehr Zeit<br />
nehmen. <<br />
Fotos: Daniel Krieger, beigestellt<br />
document8695187481640235598.indd 120 13.04.18 17:21
SIEG DER ARRIVIERTEN<br />
Mit Uhren verhält es sich nicht so wie mit Weinen. Der Trend geht hin zu den grossen Marken.<br />
Fotos: Daniel Krieger, beigestellt<br />
Die Käufer wenden sich von den Kleinen,<br />
den Alternativen und Exoten<br />
ab. Letztere haben sich nicht durchsetzen<br />
können. Das liegt daran, dass der Kunde<br />
heute einen echten Gegenwert für sein Geld<br />
bekommen will, und genau das haben diese<br />
Hersteller nicht geboten. Weder stimmte da<br />
die Qualität, noch die dafür aufgerufenen,<br />
teils unverschämten Preise. So findet seit Jahren<br />
eine Verlagerung des Interesses zu<br />
den arrivierten Uhrenherstellern der 2<br />
Branche statt. Manche unter ihnen<br />
fertigen im Jahr jedoch relativ geringe<br />
Stückzahlen, und so liegen<br />
diese Marken jetzt zunehmend<br />
im Fokus des Interesses bei<br />
den Liebhabern und Sammlern.<br />
Die sächsische Uhrenmanufaktur<br />
A. Lange &<br />
Söhne gehört sicher dazu.<br />
Sie befindet sich auf Augenhöhe<br />
mit Patek Philippe, doch<br />
fertigt A. Lange & Söhne gerade<br />
einmal ein Fünftel so viele Edelzeitmesser<br />
pro Jahr wie sein Pendant<br />
in Genf. Vacheron Constantin<br />
zählt zu den angesehensten und besten<br />
Uhrenmanufakturen der <strong>Schweiz</strong>,<br />
mit einer ebenso nicht gerade übermässig<br />
grossen Produktion. Eine<br />
Vacheron Constantin kauft man wie eine<br />
A. Lange & Söhne nicht einfach so, dafür bedarf<br />
es Hingabe, Verständnis und Zeit. Nochmals<br />
extremer wird es, wenn wir uns die kleine<br />
Manufaktur H. Moser & Cie. ansehen.<br />
Der in Neuhausen am Rhein ansässige<br />
<strong>Schweiz</strong>er Hersteller verzichtet sogar auf das<br />
Logo am Zifferblatt. Somit muss der Kunde<br />
schon eine gehörige Portion Begeisterung,<br />
Wissen und Selbstbewusstsein mitbringen,<br />
damit er für eine «No-Name» so viel Geld<br />
ausgibt. Hat man sich einmal mit der Detailverliebtheit<br />
und untadeligen Qualität von H.<br />
Moser & Cie. beschäftigt, dann wird man getrost<br />
ohne den Markennamen auskommen<br />
und sich mit jenen, die das ebenso sehen, unter<br />
Garantie auf Anhieb sehr gut verstehen.<br />
Ein stets guter und ebenso sicherer Kauf<br />
1<br />
3<br />
1. VACHERON CONSTANTIN «PATRIMONY RETRO <br />
GRADE DATUMS- UND WOCHENTAGSANZEIGE»:<br />
Automatikuhr mit sektoraler, retrograder (zurückspringender)<br />
Anzeige für das Datum und den Wochentag.<br />
Preis: ca. CHF 52.500,-<br />
2. JAEGER-LECOULTRE «MASTER MEMOVOX»:<br />
Das Antidot zu digital. Mechanischer Armbandwecker<br />
mit besonders sonorem Klang dank doppeltem<br />
Gehäuseboden. Preis: ca. CHF 25.600,–<br />
3. H. MOSER & CIE. «VENTURER SMALL SECONDS<br />
PURITY WHITE GOLD FUNKY BLUE DIAL»: Das ist<br />
nihilistisches Understatement fürs Handgelenk ohne<br />
Markenlogo am Zifferblatt. Preis: 18.600 Euro.<br />
4. ROLEX «OYSTER PERPETUAL DATE GMT-MASTER<br />
II»: Und das ist die soeben vorgestellte, neue Stahlversion<br />
der «Pepsi»-GMT mit dem Jubilé-Band und neuem Uhrwerk.<br />
Preis: ca. CHF 22.000,–<br />
5. A. LANGE & SÖHNE «DATOGRAPH AUF/AB»:<br />
Chronograf mit Flyback-Funktion mit dem schönsten<br />
Handaufzug-Kaliber seiner Gattung. Grossdatums- und<br />
Gangreserveanzeige. Preis: ca. CHF 84.600,–<br />
sind Zeitmesser von Jaeger-LeCoultre und<br />
Rolex. Beides sind Manufakturen mit einer<br />
geradezu unglaublichen Fertigungstiefe. In<br />
einer Jaeger-LeCoultre oder Rolex ticken<br />
auch stets nur eigene Uhrwerke, die jeweils<br />
an den Standorten der beiden Marken<br />
entwickelt und gefertigt werden. Die<br />
hier links abgebildete Rolex «GMT-<br />
Master II» ist übrigens die neue<br />
Stahlversion des Klassikers mit<br />
rot-blauer Keramiklünette und<br />
dem Jubilé-Band von Rolex.<br />
Sie wurde vor wenigen<br />
Tagen während der<br />
Baselworld <strong>2018</strong> vorgestellt.<br />
In ihr tickt das<br />
neu entwickelte Kaliber<br />
3285 mit einer Ganggenauigkeit<br />
von +/- 2 Sekunden<br />
am Tag und einer<br />
4 Gangreserve von 70 Stunden.<br />
Sie gefällt nicht nur dem Weltmeister-Sommelier<br />
Aldo Sohm,<br />
sondern vielen anderen auch. Sehr<br />
lange Wartezeiten sind bereits jetzt<br />
vorprogrammiert.<br />
5<br />
<<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
121<br />
document8695187481640235598.indd 121 13.04.18 17:21
Online-<br />
Chefredaktor<br />
BERNHARD<br />
DEGEN<br />
TRAVEL<br />
«Angesichts der aktuellen<br />
Hochkonjunktur sind<br />
die Menschen zunehmend<br />
in Kauflaune.»<br />
CHRISTIAN GÖKE<br />
Messe Berlin<br />
FINE DINING IM<br />
HERZEN VON BALI<br />
KEMPINSKI MARBELLA<br />
Der ungarische Multi-Gastronom Roy Zsidai<br />
betreibt nicht nur «Jamie's Italian» in Wien<br />
und Budapest, seine Konzepte sind auch in Südspanien<br />
gefragt. Im eben wiedereröffneten<br />
«Kempinski Hotel Bahia Estepona» bei Marbella<br />
implementiert er den erprobten «Baltazár Bar<br />
& Grill» sowie einen «Spiler Beach Club».<br />
www.kempinski.com<br />
Im kulturellen und spirituellen Herzen von<br />
Bali gelegen bietet das «Ritz-Carlton Reserve<br />
Mandapa» Fine-Dining-Erlebnisse der besonderen<br />
Art. Der italienischstämmige Chefkoch Maurizio<br />
Bombini pflegt eine mediterran-europäische Küche,<br />
die aufgrund ihrer Leichtigkeit auch wunderbar<br />
nach Bali passt. Das Restaurant «Kubu» liegt an<br />
einem Flussufer und ist von grünen Reisfeldern<br />
umgeben, fernab von Hektik und Trubel. Der<br />
Chefkoch kann auf fangfrische Fische und Meeresfrüchte<br />
von lokalen Fischern zurückgreifen und<br />
holt einige der Zutaten aus dem eigenen Garten.<br />
Die Weinkarte ist sehr grosszügig gestaltet, auch<br />
die Whisk(e)y-Auswahl ist beeindruckend.<br />
NEUES LUXUS-PROJEKT<br />
IN MEXIKO<br />
PRIVATE DINING AUF MAURITIUS<br />
Das «One&Only Le Saint Géran»<br />
auf Mauritius organisiert für seine<br />
Gäste einzigartige Private-Dining<br />
Erlebnisse: auf einem Boot, bei einem<br />
Lagerfeuer am Strand oder inmitten<br />
eines Kerzenmeers am Bootssteg.<br />
Genuss vom Frühstück<br />
bis zum Dinner.<br />
www.oneandonlyresorts.com<br />
Im Juni eröffnet «The Luxury<br />
Collection Hotels & Resorts»<br />
mit dem «Solaz Los Cabos»<br />
das erste Haus der<br />
Marke in Baja California.<br />
Die geräumigen Gästezimmer,<br />
die Residenzen, das<br />
Spa- und Wellness-Center<br />
sowie die resorteigenen<br />
Restaurants setzen auf<br />
allerhöchstem Niveau an.<br />
Der mexikanischen Küche<br />
kann man sich mit Kochkursen<br />
annähern.<br />
www.luxurycollection.com<br />
Fotos: Bernard Biger, Peter Lueck, Richard Bryant, felixhug/eyesonasia,<br />
Messe Berlin GmbH/Felix Müller, beigestellt<br />
122<br />
falstaff<br />
mai <strong>2018</strong><br />
document1429708312265445428.indd 122 13.04.18 16:14
NOTIZEN<br />
TOURISMUS BOOMT<br />
Optimismus auf der ITB<br />
Auf der weltgrössten Reisemesse<br />
mit 110.000 Fachbesuchern<br />
zeigte sich die<br />
Branche sehr zuversichtlich<br />
und feierte die höchsten<br />
Wachstumsraten seit<br />
20 Jahren.<br />
www.itb-berlin.de<br />
VENEDIG<br />
Food & Wine Festival<br />
Das hochkarätige Kulinarik-<br />
Festival gastiert von 3. bis<br />
6. Mai im luxuriösen<br />
«JW Marriott Venice Resort<br />
& Spa». Essen, Wein und<br />
Spirits auf höchstem Niveau.<br />
www.jwvenicefood<br />
andwine.com<br />
Fotos: Bernard Biger, Peter Lueck, Richard Bryant, felixhug/eyesonasia,<br />
Messe Berlin GmbH/Felix Müller, beigestellt<br />
SYMPHONY OF THE SEAS<br />
Seit Anfang April kreuzt das nunmehr grösste<br />
Passagierschiff der Welt durch das Mittelmeer.<br />
Mit fast 7000 Passagieren und über 2000<br />
Besatzungsmitgliedern überholt es bei annähernd<br />
gleicher Grösse sein Schwesterschiff<br />
Harmony of the Seas knapp. In 20 Restaurants<br />
wird eine gewaltige Bandbreite von<br />
«Jamie's Italian» bis zu «Izumi Sushi» geboten.<br />
www.royalcaribbean.com<br />
GRAND-HOTEL HEILIGENDAMM<br />
Thilo Mühl übernahm mit April die Leitung des<br />
«Grand Hotel Heiligendamm» an der Ostsee.<br />
Der neue Hoteldirektor will den kulinarischen<br />
Schwerpunkt des Hotels weiter forcieren. Neben<br />
dem Flaggschiff-Restaurant «Friedrich Franz»<br />
mit einem Michelin-Stern sind dies das «Kurhaus<br />
Restaurant» und die «Sushi Bar». Und danach<br />
geht es in die mondän-gediegene «Nelson Bar».<br />
www.grandhotel-heiligendamm.de<br />
KAUFLAUNE 2<br />
InterConti erwirbt Regent<br />
Die Luxus-Marke soll von<br />
derzeit sechs Häusern auf<br />
über 40 Hotels ausgebaut<br />
werden. Drei Hotels in Jakarta,<br />
Harbin und Phú Quôc sind<br />
bereits konkret in Planung.<br />
www.ihg.com<br />
Aktuelle Reisetipps<br />
mit Genuss-Schwerpunkt<br />
falstaff.ch/reise-news<br />
mai <strong>2018</strong> falstaff 123<br />
document1429708312265445428.indd 123 13.04.18 16:14
cover / GRIECHENLAND<br />
MEHR TRAVELGUIDES<br />
von falstaff auf<br />
falstaff.ch/travelguides<br />
PELOPON N<br />
Idyllische Badebuchten mit traumhaften Sandstränden, Berge,<br />
so hoch wie die Alpen, antike Tempel und viele Tavernen mit einer<br />
einfachen und manchmal sehr rustikalen Küche. Dazwischen Luxus-<br />
hotels und moderne Resorts. Ein Streifzug durch den Peloponnes.<br />
TEXT HERBERT HACKER<br />
Foto: Shutterstock<br />
124<br />
falstaff<br />
mai <strong>2018</strong><br />
document3964767884854802666.indd 124 18.04.18 15:43
Foto: Shutterstock<br />
Nafplio: Eine der schönsten<br />
Städte auf der Halbinsel<br />
Peloponnes.<br />
NES<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
125<br />
document3964767884854802666.indd 125 18.04.18 15:43
cover / GRIECHENLAND<br />
Resort «Amanzoe»:<br />
Luxuriöse Hotelanlage über<br />
der Stadt Porto Heli.<br />
Weniger authentisch und vor allem wesentlich internationaler<br />
als im Landesinneren wird in den verschiedenen<br />
Resorts und Luxushotels an den Küsten gekocht.<br />
Moderne Interpretationen der<br />
griechischen Küche im Resort<br />
«Amanzoe».<br />
126 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
Von Athen nach Nafplio<br />
sind es rund zwei Autostunden.<br />
Nafplio liegt im<br />
Nordosten des Peloponnes.<br />
Die Halbinsel Peloponnes<br />
ist sozusagen der Garten<br />
der Athener. Man verlässt das Haus und ist<br />
schon da.<br />
Nafplio ist vielleicht nicht so bekannt wie<br />
andere Städte auf der Halbinsel, etwa Patras,<br />
Sparta, Korinth oder Kalamata. Es ist keine<br />
Touristenhochburg, aber ganz unentdeckt ist<br />
die Stadt am Meer auch wieder nicht. Vor<br />
allem die Athener mögen diesen Ort mit<br />
einer langen, schönen Promenade, an der<br />
viele Lokale aneinandergereiht sind. Nafplio<br />
ist auch reich an reizvollen Häusern, da es<br />
von 1823 bis 1834 die eigentliche Hauptstadt<br />
Griechenlands war. Man hat übrigens<br />
gar nicht so das Gefühl, am Meer zu sein,<br />
eher an einem grossen See mit hohen Bergen<br />
im Hintergrund, da Nafplio in einer Bucht<br />
liegt und man fast nie das offene Meer<br />
sieht.<br />
Tavernen gibt es hier viele, vor allem in der<br />
historischen Altstadt, die Qualitätsunterschiede<br />
können allerdings beachtlich sein. Das Fischlokal<br />
«Savouras« am Hafen gilt als die beste<br />
kulinarische Adresse der Stadt. Natürlich<br />
kann man auch im noblen Hotel «Grande<br />
Bretagne» am Hauptplatz am Hafen essen,<br />
doch das ist vergleichsweise langweilig.<br />
><br />
Fotos: Aman: beigestellt<br />
document3964767884854802666.indd 126 18.04.18 15:43
Fotos: Aman: beigestellt<br />
Dachterrasse eines der<br />
38 Pavillons im Hotel<br />
«Amanzoe».<br />
Typisch griechische Taverne<br />
am Strand im Süden des<br />
Peloponnes.<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
127<br />
document3964767884854802666.indd 127 18.04.18 15:43
cover / GRIECHENLAND<br />
Hafen von Nafplio:<br />
Unzählige Fischtavernen<br />
(Bild oben) und ein<br />
lebendiger Fischmarkt<br />
(Bild unten).<br />
Geschichtsträchtige Orte<br />
und antike Stätten<br />
bietet der Peloponnes viele,<br />
wie etwa das 1300-Seelen-<br />
Dorf Olympia im Landesinneren<br />
in der Region Elis.<br />
><br />
Rund 30 Kilometer östlich von Nafplio<br />
befindet sich das antike Theater von Epidaurus.<br />
Es ist eines der schönsten und am besten<br />
erhaltenen griechischen Theater, die gesamte<br />
antike Heil- und Kultstätte wurde 1988 von<br />
der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.<br />
Und weil alles so gut erhalten ist – die 55<br />
Sitzreihen fassen immerhin 12.000 Zuschauer<br />
–, finden dort jeden Sommer Aufführungen<br />
antiker Dramen statt.<br />
Geschichtsträchtige Orte und antike<br />
Stätten bietet der Peloponnes viele, wie etwa<br />
das 1300-Seelen-Dorf Olympia im Landesinneren<br />
in der Region Elis. Es ist der<br />
Ursprungsort der Olympischen Spiele. Das<br />
Archäologische Museum in Olympia ist das<br />
bedeutendste des gesamten Peloponnes, zu<br />
sehen gibt es erstaunlich viele Relikte einer<br />
fast 3000-jährigen Vergangenheit.<br />
STADT AUS DEM MITTELALTER<br />
Kehren wir aber zurück in die Gegenwart.<br />
Einer der schönsten Orte des Peloponnes ist<br />
Monemvassia im Süden. Schon allein die<br />
Lage ist imposant. Die Stadt klebt auf einer<br />
kleinen, felsigen Insel, die seit dem Mittelalter<br />
mit der Küste des Peloponnes nur durch<br />
eine schmale Brücke verbunden ist. Das<br />
Ensemble der Altstadt gleicht einer Filmkulisse,<br />
Häuser, Gassen, Plätze und Stadtmauern<br />
haben ihre mittelalterliche Anmutung bis<br />
heute erhalten, kein modernes Gebäude stört<br />
das Gesamtbild. Monemvassia ist besonders<br />
unter jungen, eher wohlhabenden Athenern<br />
beliebt, die sich auch durch die Wirtschaftskrise<br />
nicht davon abhalten lassen, jeden Sommer<br />
mindestens einmal hierher zu kommen.<br />
Entsprechend die Art der vielen, schicken<br />
Boutiquen und Shops, Bars und Cafés.<br />
Davon gibt es in Monemvassia jede Menge.<br />
Auch an diversen Lokalitäten herrscht kein<br />
Mangel. Neben vielen Tavernen mit passa bler<br />
Fisch- und Regionalküche gilt das Restaurant<br />
«To Kanoni» auf dem Hauptplatz in der Alt-<br />
Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />
128 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document3964767884854802666.indd 128 18.04.18 15:43
Boutique-Hotel «Camvillia»:<br />
Zimmer mit eigenem<br />
Pool und Blick aufs Meer.<br />
Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />
stadt als beste kulinarische Adresse. Der Blick<br />
von den Terrassen auf die Stadtmauern und<br />
aufs Meer kann einem schon einiges an Verzückung<br />
abgewinnen. So man nicht gerade in der<br />
Hauptsaison da ist, wird man auch von der<br />
Küche nicht enttäuscht sein.<br />
Eine Spezialität des Ortes ist übrigens<br />
«Amigdalotó», eine griechische Version des<br />
Marzipans, die in Monemvassia in mehreren<br />
Geschäften angeboten wird.<br />
Grundsätzlich ist die Küche auf der Halbinsel<br />
Peloponnes eher bodenständig. Besonders<br />
innovative Starköche wie in Athen oder<br />
auf der Insel Mykonos gibt es kaum, höchstens<br />
in einem der Luxusresorts an den unter<br />
Touristen begehrten Küsten. Im Landesinne-<br />
Theater von Epidaurus: Weltkulturerbe<br />
und eines der schönsten<br />
antiken Theater Griechenlands.<br />
<<br />
ren findet man hingegen meist kleinere<br />
Tavernen mit durchaus interessanten, traditionellen<br />
Spezialitäten. «Kakaviá» etwa ist<br />
eine griechische Version der Bouillabaisse,<br />
wobei die Fische nicht in der Suppe, sondern<br />
auf einem eigenen Teller serviert werden.<br />
«Kokorétsi» wiederum sind im Darm gewickelte<br />
Innereien, die am Spiess grilliert werden.<br />
Ziemlich deftig auch die griechische Art<br />
des Gulasch («Stifádo»), es wird meist aus<br />
Rindfleisch gemacht, manchmal aber auch<br />
aus Kaninchenfleisch mit einer mit Zimt,<br />
Nelken und Piment gewürzten Sauce.<br />
Weniger authentisch und vor allem wesentlich<br />
internationaler wird in den verschiedenen<br />
Resorts und Luxushotels an den Küsten<br />
des Peloponnes gekocht. Eines der bedeutendsten<br />
Hotelprojekte Griechenlands wurde<br />
im Südwesten der Halbinsel, etwas westlich<br />
von Kalamata, aus dem Boden gestampft.<br />
Das «Romanos Resort» ist mit 321 Zimmern<br />
nur ein Teil eines riesigen Resort-Komplexes<br />
(«Costa Navarino Resort») an einem der<br />
schönsten Strände des Peloponnes. Die sogenannte<br />
«Rinderbauchbucht» ist bekannt für<br />
fantastische, kilometerlange Sandstrände mit<br />
hohen Dünen.<br />
Mit 47 Zimmern deutlich kleiner und<br />
überschaubarer ist das 5-Sterne-Boutique-<br />
Hotel «Camvillia Resort» südlich von Kalamata.<br />
Im hoteleigenen Restaurant «Aelia»<br />
frönt man dort einer modernen Fine-Dining-<br />
Küche auf Basis mediterraner Kochtradition.<br />
Ein sehr empfehlenswertes Hotel mit viel<br />
Charme findet man etwas südlich der mittelalterlichen<br />
Stadt Monemvassia. Auch das<br />
«Kinsterna Hotel & Spa» verfügt über ein<br />
hervorragendes Restaurant mit mediterrangriechischer<br />
Küche. Brot wird im Haus<br />
ge backen, und auch Olivenöl und Konfitüre<br />
stammen aus hauseigener Produktion. Das<br />
Gebäude stammt übrigens aus der byzantinischen<br />
Zeit und bietet durch die erhöhte Lage<br />
am Hang einen traumhaften Blick auf das<br />
tiefblaue Meer.<br />
Die schroffe Steilküste etwas nördlich von<br />
Monemvassia ist landschaftlich eines der<br />
Highlights des südlichen Peloponnes und hat<br />
einen ganz eigenen Charme. Die zum Teil<br />
etwas versteckten Buchten sind nicht immer<br />
leicht zu finden, die Suche aber lohnt sich.<br />
Über eine Serpentinenstrasse in der Nähe des<br />
kleinen Ortes Richea etwa erreicht man eine<br />
Bucht, die sich tief und spektakulär in die<br />
Küstenlandschaft eingegraben hat und einen<br />
unvergesslichen Eindruck hinterlässt. So wie<br />
im Übrigen der gesamte Peloponnes.<br />
<<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
129<br />
document3964767884854802666.indd 129 18.04.18 15:44
cover / GRIECHENLAND<br />
TIPPS UND<br />
ADRESSEN<br />
RESTAURANTS<br />
HOTELS<br />
KEFALONIA<br />
LAMIA<br />
ATHEN<br />
RESTAURANTS<br />
AELIA CAMVILLIA RESORT (1)<br />
Das Restaurant des «Camvillia Resort» hat sich auf<br />
eine moderne Interpretation traditionell griechischer<br />
Küche spezialisiert. Besonders charmantes Boutique-<br />
Hotel mit tollem Blick aufs Meer.<br />
Vounaria-Koroni<br />
T: +30 272 5042131, www.camvillia.gr<br />
OLYMPIA<br />
KALAMATA<br />
PORTO HELI<br />
ADAMANTAS<br />
SAVOURAS (2)<br />
Das älteste Fischlokal von Nafplio ist am Hafen<br />
gelegen und lockt mit täglich frischem Fischfang.<br />
Umfangreiche Weinkarte, urchige Atmosphäre.<br />
Boumpoulinas 79, 21100 Nafplio<br />
T: +30 694 4577441, www.savouras.gr<br />
AMIMONI NAFPLIA PALACE HOTEL (3)<br />
Das Lokal des «Nafplia Palace Hotels» bietet eine<br />
feine Auswahl an Gerichten und Weinen. An Wochenenden<br />
kann man Essen und Ausblick bei Klavierspiel<br />
und Gesang geniessen.<br />
Nafplia Palace Hotel & Villas, 21100 Nafplio<br />
T: +30 275 2070800, www.nafpliapalace.gr<br />
TO KANONI (4)<br />
Im malerischen Ort Monemvasia gilt dieses Restaurant<br />
als beste kulinarische Adresse. Tolle Lage gleich<br />
neben dem Kirchenplatz. Mediterrane Küche mit<br />
viel Fisch, in der Hochsaison ein wenig überlaufen.<br />
Grossartiger Blick über die Dächer und das Meer.<br />
Kastro Monemvasias, 23070 Monemvasia<br />
T: +30 273 2061387<br />
HOTEL KATIKIES<br />
HOTELS<br />
KATIKIES MANIS****(1)<br />
Dieses Hotel ist in einer schönen Bucht gelegen und<br />
in hellen Naturfarben gestaltet. Die Lage zeichnet<br />
sich durch einen eindrucksvollen Ausblick über das<br />
Meer aus. DZ ab ca. CHF 93,–.<br />
Kardamili, West Mani, 24022 Messinia<br />
T: +30 272 1079012, www.katikiesmanis.com<br />
KINSTERNA HOTEL & SPA*****(2)<br />
Pittoresk: Hier wurde einem alten Landgut neues<br />
Leben eingehaucht. Charmant gestaltetes Hotel<br />
inmitten idyllischer Landschaft, mit allem erdenklichen<br />
Komfort. DZ ab ca. CHF 190,–.<br />
Agios Stefanos, 23070 Monemvasia<br />
T: +30 273 2066300, www.kinsternahotel.gr<br />
ROBINSON CLUB KYLLINI BEACH****(3)<br />
Hotel mit weitläufiger Parkanlage und umfangreichem<br />
Sport- und Freizeitangebot. Ausgezeichnete<br />
Lage am ionischen Meer. DZ ab ca. CHF 294,–.<br />
Kastro, 27050 Kyllini<br />
T: +30 262 3064000<br />
www.robinson-austria.at/Kyllini_Beach<br />
RESORT AMANZOE*****(4)<br />
Luxuriöses Resort mit eindrucksvoller Architektur.<br />
Das stilvolle Anwesen ist von typisch griechischen<br />
Olivenhainen umgeben. DZ ab ca. CHF 1040,–.<br />
Agios Panteleimonas, 21300 Kranidi<br />
T: +30 275 4772888<br />
www.aman.com<br />
THE ROMANOS RESORT*****(5)<br />
Die edle Hotelanlage bietet zwei Golfplätze sowie ein<br />
umfangreiches Spa-Angebot. Der feine Sandstrand<br />
lädt zum Baden ein.<br />
DZ ab ca. CHF 284,–.<br />
Navarino Dunes, Messinia, 24001 Costa Navarino<br />
T: +30 272 3096000<br />
www.romanoscostanavarino.com<br />
THE GRANDE BRETAGNE****(6)<br />
Dieses luxuriöse Hotel im neoklassischen Stil liegt<br />
direkt an der Promenade, im Zentrum von Nafplio.<br />
Die Lage eröffnet einen wunderbaren Blick auf das<br />
Bourtzi-Wasserschloss. DZ ab ca. CHF 160,–.<br />
Filellinon Sq. Nafplion port, 21100 Nafplio<br />
T: +30 275 2096200<br />
www.grandebretagne.com.gr/central-hotel-innafplio-location/<br />
NIKKI BEACH RESORT & SPA*****(7)<br />
Das moderne Luxus-Resort wurde nach einer aufwendigen<br />
Renovierung 2016 wieder eröffnet. Es liegt<br />
in unmittelbarer Umgebung von Port Heli. Schöne<br />
Sandstrände.<br />
DZ ab ca. CHF 192,–.<br />
Porto Heli, Argolis, 21061 Porto Heli<br />
T: +30 275 4098500<br />
www.nikkibeachhotels.com/porto-heli<br />
Illustration: Ana Popescu, Foto: beigestellt<br />
130 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document3964767884854802666.indd 130 18.04.18 15:44
Die exklusivste Art zu reisen<br />
Auf dem schnellsten Weg durch die Kontrollen und per Limousine bis<br />
zum Flugzeug: Reisen Sie rundum umsorgt, mit einem kulinarischen<br />
Stopp in der luxuriösen VIP Lounge. Der VIP Service – für einzigartige<br />
Erlebnisse, unabhängig von der Fluggesellschaft und Buchungsklasse.<br />
VIP Service, Telefon +41 43 816 21 42, vip@zurich-airport.com, www.flughafen-zuerich/vip<br />
Inserat VIP Service <strong>Falstaff</strong> 233x300 de 1804.indd 1 09.04.18 09:37<br />
000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 09.04.18 16:20
eise / LONG WEEKEND<br />
ST. PETERSBURG<br />
Foto: Shutterstock<br />
132 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document4232811625121863150.indd 132 16.04.18 13:24
Das «Venedig des Nordens»:<br />
Die barock-klassizistische Altstadt<br />
von St. Petersburg gehört zum<br />
Weltkulturerbe der UNESCO.<br />
GLANZLICHT IM<br />
HOHEN NORDEN<br />
Foto: Shutterstock<br />
Peter der Grosse gab einst mit St. Petersburg Russland ein Fenster zur Welt<br />
und Europa ein Russland, das es besser verstehen konnte. Die glorreichen<br />
Zeiten sind nicht vorbei. Die einstige Zarenhauptstadt überzeugt auch heute<br />
mit ihren pompösen Bauten und kulinarischen Highlights.<br />
TEXT DETLEF BERG<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
133<br />
document4232811625121863150.indd 133 16.04.18 13:24
eise / LONG WEEKEND – ST. PETERSBURG<br />
Genuss für Auge und Gaumen:<br />
der prachtvolle Lebensmittelladen<br />
«Jelissejew».<br />
Freitag<br />
Schon bei der Ankunft ist klar, ein einziges<br />
Wochenende wird dieser Stadt nicht<br />
gerecht. Wir checken im «Four Seasons»<br />
ein, das als perfekter Ausgangspunkt für die<br />
Erkundung der Stadt dient. Zeit für einen Blick<br />
auf die prächtige Ausstattung des Palais muss<br />
aber doch sein. Überall ist der Glanz der<br />
Zarenzeit lebendig. Und alles, was wie Gold<br />
glänzt, ist zumeist auch Gold.<br />
Zur Einstimmung bummeln wir über den<br />
Newski Prospekt. 4,5 Kilometer lang ist die<br />
Prachtmeile, gesäumt von Stadtpalais in hellem<br />
Blau und Karmesinrot, mit Säulenganghäusern<br />
und der mächtigen Kasaner Kathedrale. Es<br />
gibt Nobelboutiquen mit Haute Couture und<br />
elegante Cafés, aber auch günstige Stolowajas,<br />
populäre Selbstbedienungskantinen für den<br />
kleinen Geldbeutel. Nicht jeder kann sich<br />
die teuren Delikatessen im berühmten Lebensmittelladen<br />
«Jelissejew» leisten. Der prunkvolle<br />
Gourmettempel ist mit Spiegelflächen,<br />
Marmor und opulenten Kronleuchtern eine<br />
einzige Augenweide.<br />
134 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
Überall ist der Glanz der Zarenzeit lebendig:<br />
auf der Prachtmeile Newski Prospekt wie<br />
auch im Gourmettempel «Jelissejew».<br />
Am Abend lassen wir uns im hoteleigenen<br />
Restaurant «Sintoho» verwöhnen. Der Name<br />
steht für Singapur, Tokio und Hongkong und<br />
umfasst auch eine Sushi-Bar und einen Teppanyaki-Tisch.<br />
Wir sind begeistert von den scharfen<br />
Sichuan-Gerichten und der Pekingente,<br />
serviert in zwei Gängen. Zunächst kommt sie<br />
mit Pancakes, Frühlingszwiebeln und einer<br />
süsslichen Hoisin-Sauce auf den Tisch, gefolgt<br />
von einer ebenso köstlichen Variante aus dem<br />
In der «Xander Bar» werden<br />
kleine Speisen mit bestem<br />
Champagner serviert.<br />
Wok, perfekt gewürzt mit schwarzem Pfeffer<br />
und einer pikanten Chilisauce.<br />
Gut gestärkt sind die Stufen zur Kuppel der<br />
benachbarten Isaakskathedrale leicht zu schaffen.<br />
Im Sommer bleibt die Sonne auch um<br />
Mitternacht nur knapp unterm Horizont und<br />
verleiht dem Himmel einen goldroten Schimmer.<br />
Dämmerung verschmilzt mit Dämmerung – ein<br />
nie enden wollendes Abend- und Morgenrot.<br />
«Weisse Nächte» nennen die Petersburger das<br />
Spektakel, bei dem die Tage fast 20 Stunden<br />
dauern. Den Abend lassen wir bei einem guten<br />
Glas Champagner in der «Xander Bar» ausklingen.<br />
Sie ist benannt nach Zar Alexander I.,<br />
unter dessen Regentschaft Zarskoje Selo wieder<br />
zur Residenz der Zarenfamilie wurde.<br />
Fotos: Franz Marc Frei/Lookfoto, Foodruk<br />
document4232811625121863150.indd 134 16.04.18 13:24
Fotos: Franz Marc Frei/Lookfoto, Foodruk<br />
Das «Four Seasons Hotel»<br />
fügt sich mit seinem edlen<br />
Ambiente in die Eleganz<br />
der Stadt ein.<br />
Im Restaurant «Sintoho»<br />
liegt der Fokus auf<br />
japanischen Aromen<br />
mit nordasiatischen<br />
Einflüssen.<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
135<br />
document4232811625121863150.indd 135 16.04.18 13:25
eise / LONG WEEKEND – ST. PETERSBURG<br />
Das «Moroshka for Pushkin»<br />
ist vor allem bei den<br />
St. Petersburgern beliebt,<br />
die Regionalität schätzen.<br />
Samstag<br />
Die Palastanlage Schloss Peterhof am<br />
Finnischen Meerbusen ist beeindruckend. Bei<br />
russischen Spezialitäten und einem Wodka<br />
zum Abschluss sagen wir «Sa sdorowje» .<br />
W<br />
ir stehen früh auf und fahren<br />
mit einem Tragflächenboot zum<br />
Schloss Peterhof. Der Palast und<br />
die goldglänzende Fontänenlandschaft des<br />
Parks sind beeindruckend. «Dieser Park ist<br />
das wahre Paradies auf Erden», schwärmte<br />
schon der Dichter Alexander Puschkin. Auch<br />
der Katharinenpalast mit dem Bernsteinzimmer<br />
und die Sommerresidenz in Pawlowsk<br />
wären einen Ausflug wert. Das müssen wir<br />
aber auf den nächsten Besuch verschieben.<br />
Zurück in der Innenstadt entdecken wir im<br />
Alexandrowski-Park mit dem «Bolshe Coffee»<br />
Das moderne<br />
St. Petersburg:<br />
Wow!-Installation<br />
im Kulturpark<br />
«New Holland».<br />
ein Café, in dem wir entspannt sitzen und<br />
einen exzellenten, von den Betreibern selbst<br />
gerösteten Kaffee geniessen können. Mit der<br />
mächtigen Peter-und-Paul-Festung und dem<br />
winzigen Holzhäuschen des Zaren liegen die<br />
ältesten Bauten der Stadt gleich nebenan.<br />
Danach geht es nach «New Holland».<br />
Das Kulturzentrum entstand in einer alten<br />
Schiffswerft. Mit Museen, Galerien und<br />
Designerläden zeigt sich hier vor allem<br />
das ganz moderne St. Petersburg.<br />
«Moroshka for Pushkin» – so heisst das<br />
Gourmetrestaurant, in dem wir am Abend<br />
mit Sommelière Yulia Khaybullina verabredet<br />
sind. Das Lokal ist vor allem bei Einheimischen<br />
beliebt, kommen doch überwiegend<br />
regionale Produkte von höchster Qualität auf<br />
den Tisch. Der Salat von der Kamtschatka-<br />
Krabbe, der perfekt auf der Haut gebratene<br />
Zander aus dem Ladogasee oder das Steak<br />
vom Stör mit Kohlrabi-Mousse sind nur drei<br />
Beispiele für die hohe Kochkunst. Richtig gut<br />
ist auch der Käse mit Multbeerenkonfitüre<br />
und Pinienzapfensirup zum Abschluss. In<br />
Sachen Wein sind wir bei Yulia in guten<br />
Händen – sie wählt aus der grossen Weinkarte<br />
die passenden Tropfen zu jedem Gang. Zum<br />
Schluss genehmigen wir uns einen Wodka.<br />
«Sto Gramm» im hundert Gramm fassenden<br />
Stopka-Wodkaglas und «Sa sdorowje»<br />
zählen schnell zu unserem Vokabular.<br />
Im «Moroshka» wird Fisch von höchster Qualität<br />
serviert (Bild oben). Sommelière Yulia Khaybullina<br />
liefert mit ihren Empfehlungen den Extrakick.<br />
Fotos: Shutterstock, Fotolia, beigestellt<br />
document4232811625121863150.indd 136 16.04.18 13:25
Sonntag<br />
Zu jeder Tageszeit ein<br />
Augenschmaus: das Lichterspiel der<br />
Häuser an den Kanälen.<br />
Eine Bootsfahrt auf den Flüssen und Kanälen<br />
der Stadt gewährt zum Abschluss noch<br />
eine ganz andere, unvergessliche Perspektive<br />
auf das «Venedig des Nordens».<br />
Die Tickets für die Eremitage haben<br />
wir bereits vorab im Internet gebucht,<br />
so können wir das opulente Frühstück<br />
im Hotel in aller Ruhe geniessen. Ohne<br />
grosse Wartezeit startet unser Rundgang<br />
durch die Schatzkammer der Zaren. Angesichts<br />
der Fülle der ausgestellten Exponate<br />
bleibt ohnehin nur ein oberflächlicher Eindruck<br />
von der Pracht der Thronsäle und<br />
Gemächer. Auch das weniger bekannte Russische<br />
Museum im Michailowski-Palast ist<br />
einen Besuch wert: Bilder von Chagall, Kandinsky<br />
und Malewitsch sind hier ausgestellt.<br />
Mittags geht es in die «Tartarbar». Das<br />
Lokal liegt im Untergeschoss einer ehemaligen<br />
Kaserne. Designer Alexei Penyuk verpasste<br />
dem industriellen Interieur viel Chic. Wie der<br />
Name vermuten lässt, bietet das Restaurant<br />
eine erstaunliche Vielfalt an Tatargerichten<br />
in beachtlicher Qualität. Wir entscheiden<br />
uns aber für eine gebratene Seezunge und<br />
knusprigen Schweinsbauch mit einer Zwiebelmousse,<br />
eine gute Wahl. Überraschend ist<br />
das grosse Weinangebot, darunter auch viele<br />
gute russische Weine. Da hätten wir gerne<br />
noch weitere probiert, doch das Ausflugsschiff<br />
wartet nicht auf uns. Die Bootsfahrt<br />
auf den Flüssen und Kanälen<br />
gewährt uns zum Ende der Kurzferien<br />
noch einmal ganz andere<br />
Perspektiven auf<br />
St. Petersburg, lässt uns<br />
den Abschied aber noch<br />
etwas schwererfallen.<br />
Die «Tartarbar» bietet eine<br />
Vielfalt an Tatar gerichten und<br />
köstliche russische Weine.<br />
Fotos: Shutterstock, Fotolia, beigestellt<br />
Die Eremitage, direkt an der Newa<br />
gelegen, zählt zu den bedeutendsten<br />
Kunstmuseen der Welt.<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
137<br />
document4232811625121863150.indd 137 16.04.18 13:25
eise / LONG WEEKEND – ST. PETERSBURG<br />
TIPPS UND<br />
ADRESSEN<br />
BOTANISCHER GARTEN<br />
HOTELS<br />
FOUR SEASONS HOTEL LION PALACE***** (1)<br />
Prächtiger Stadtpalast aus dem 19. Jahrhundert. Im<br />
Restaurant «Sintoho» werden die Küchen von Singapur,<br />
Tokio und Hongkong vereint. DZ ab ca. CHF 348,–<br />
Voznesensky Prospekt 1, 190000 St. Petersburg<br />
T: +7 812 3398000, www.fourseasons.com<br />
ALEXANDER HOUSE HOTEL**** (2)<br />
Luxuriöses Boutique-Hotel am Ufer des Kryukov-<br />
Kanals bietet 14 individuell gestaltete Zimmer<br />
in der Nähe des Mariinsky-Theaters.<br />
DZ ab ca. CHF 195,– pro Nacht. Naberezhnaya<br />
Kryukova Kanala 27, 190068 St. Petersburg<br />
T: +7 812 3343540, www.a-house.ru<br />
WASSILJEWSKI-INSEL<br />
HOTELS<br />
RESTAURANTS<br />
KUNST UND GENUSS<br />
ISAAKSKATHEDRALE<br />
Mariinsky- Theater<br />
NEVA<br />
SOMMERGARTEN<br />
EREMITAGE<br />
TSENTRALNY<br />
SMOLNY-KATHEDRALE<br />
NEVA<br />
BELMOND GRAND HOTEL EUROPE***** (3)<br />
Eines der glamourösesten und legendärsten<br />
Hotels der Stadt mit Jugendstil-Ambiente.<br />
DZ ab ca. CHF 278,– pro Nacht.<br />
Newski Prospekt/Mikhailvoskaya Ulitsa 17,<br />
191186 St. Petersburg<br />
T: +7 812 3296000, www.belmond.com<br />
Voznesensky Prospekt 13/2, 190000 St. Petersburg<br />
T: +7 812 3155148, www.restaurant-1913.spb.ru<br />
MOROSHKA FOR PUSHKIN (2)<br />
Im «Moroshka for Pushkin» zelebriert Roman<br />
Palkin einen feinen Mix aus nordisch-russischer und<br />
skandinavischer Küche.<br />
Moyka River 3A, 191186 St. Petersburg<br />
T: +7 921 9472500, www.moroshkaforpushkin.ru<br />
DOM (7)<br />
Das klassische Restaurant mit Blick auf die Moika<br />
und die Isaakskathedrale liegt im Zentrum von<br />
St. Petersburg. Hier gibt’s den besten Borschtsch.<br />
Reki moyka Embankment 72, 190000 St. Petersburg<br />
T: +7 812 9307272, www.rest-dom.ru<br />
KUNST UND GENUSS<br />
TARTARBAR (3)<br />
Die Küchenchefs Dmitri Blinov und Renat Malikov<br />
kreieren eine Vielzahl an Tatarvariationen, vom<br />
traditionellen Steak bis hin zu Wild mit Rosinen.<br />
Vilenskiy Pereulok 15, 191014 St. Petersburg,<br />
T: +7 911 9225606, www.tartar.ru<br />
NA VINA! (1)<br />
Das »Na Vina!» ist Weinbar und Weinshop in<br />
einem. Die Auswahl an edlen Tropfen ist riesig.<br />
Kronverkskiy Prospekt 65, 197198 St. Petersburg<br />
T: +7 812 9127400<br />
www.navina.me<br />
BELMOND GRAND HOTEL EUROPE<br />
ASTORIA***** (4)<br />
Seit 1912 ist das Art-déco-Hotel neben dem<br />
Menschikow-Palais am Isaaksplatz eines der<br />
Wahrzeichen der Stadt. DZ ab ca. CHF 240,–.<br />
Bolshaya Morskaya 39, 190000 St. Petersburg<br />
T: +7 812 4945757, www.roccofortehotels.com<br />
RESTAURANTS<br />
1913 (1)<br />
Im etwas abgelegenen Restaurant «1913» fühlt man<br />
sich ins Russland des frühen 20. Jahrhunderts zurückversetzt.<br />
Besonders fein sind die Fischgerichte.<br />
BEEFZAVOD (4)<br />
Nach der Devise «Nose-to-Tail» kommen im Restaurant<br />
«Beefzavod» alle Teile vom Tier auf den Teller.<br />
Aptekarskiy Prospekt 2, 197022 St. Petersburg<br />
T: +7 812 4560695, www.beefzavod.com<br />
ROYAL BEACH<br />
Die perfekte Location während der «Weissen<br />
Nächte». Bei europäischer, orientalischer und<br />
japanischer Küche auf Topniveau geniesst man<br />
den Blick auf den Sonnenuntergang.<br />
Krestowski-Insel, Yuzhnaya doroga 14,<br />
197110 St. Petersburg<br />
T: +7 812 9616006, www.royalbeach.ru<br />
SCHENGEN (5)<br />
Stilvolles und sehr beliebtes Lokal mit sehr<br />
guter russischer und internationaler Küche.<br />
Es empfiehlt sich, vorab zu reservieren.<br />
Kirochnaya Ulitsa 5, 191028 St. Petersburg<br />
T: +7 812 9221197, www.schengen.spb.ru<br />
BANSHIKI (6)<br />
Die Küche im «Banshiki» ist ausgezeichnet, das Interieur<br />
erinnert an das eines russischen Landhauses.<br />
Degtyarnaya Ulitsa 1A, 191024 St. Petersburg<br />
T: +7 812 9411744, www.banshiki.spb.ru<br />
LOFT PROJECT ETAGI (2)<br />
Das Künstlerbiotop mit einer Ansammlung von<br />
Galerien und Start-up-Läden ist in einer alten<br />
Brot fabrik beheimatet.<br />
Ligovsky Prospekt 74, 191040 St. Petersburg<br />
T: +7 812 4585005<br />
www.loftprojectetagi.ru<br />
FEINKOSTLADEN JELISSEJEW (3)<br />
Bereits seit 115 Jahren existiert der Gourmettempel<br />
«Jelissejew» im Herzen der Stadt. Delikatessen,<br />
Restaurants und Cafés mit nostalgischem Flair.<br />
Newski Prospekt 65, 197198 St. Petersburg<br />
T: +7 812 9127400<br />
BOLSHE COFFEE (4)<br />
Das liebevoll eingerichtete Café im Alexandrowski-<br />
Park befindet sich in einer Höhle, deren Geschichte<br />
bis in die Zarenzeit zurückreicht. Der Kaffee stammt<br />
aus eigener Röstung. Das originelle Interieur ist<br />
handgefertigt, das Publikum bunt gemischt.<br />
Alexandrowski-Park 3-G, 197101 St. Petersburg<br />
Mehr Städtereise-Tpps<br />
für lange Wochenenden:<br />
falstaff.ch/long-weekend<br />
Illustration: Ana Popescu, Foto: beigestellt<br />
138 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document4232811625121863150.indd 138 16.04.18 13:25
PROMOTION<br />
SAVOIR VIVRE – Kulinarisch reisen und leben<br />
KULINARISCH REISEN & LEBEN<br />
Die steigenden Temperaturen und die ersten Sonnenstrahlen<br />
machen Lust auf Frühling und mehr. Und<br />
jetzt dauert es auch nicht mehr lange! Sie erwarten mehr<br />
Natur, mehr Entspannung und mehr Genuss, wenn Sie<br />
Ihre Auszeit in der herrlichen Bergwelt der Alpen verbringen.<br />
Die Ferienregionen der Alpen begeistern Kenner und<br />
Wellness-Geniesser ebenso wie Entdecker und Gourmets,<br />
die sich leidenschaftlich gern bekochen lassen. Die Landschaft<br />
ist geprägt von schroffen Bergen und fruchtbaren<br />
Hügeln. Das Gute, das die Erde hervorbringt, ist in Ruhe<br />
Tipps & Adressen für Genussmenschen<br />
gereift und wird mit viel Liebe veredelt. In den hier präsentierten<br />
Top-Hotels ist Gastfreundschaft noch eine Herzensangelegenheit<br />
und wird in allen Bereichen grossgeschrieben.<br />
Hier können Sie sich noch nach Herzenslust verwöhnen<br />
lassen. Der unaufdringliche Luxus, viele vitale Ideen und<br />
natürlich die feinen Gaumenfreuden, die einem im wahrsten<br />
Sinne des Wortes auf der Zunge zergehen, natürlich stilvoll begleitet<br />
von edlen Tropfen aus bestens sortierten Weinkellern,<br />
garantieren erholsame Tage in unvergleichlichen Geniesser-<br />
Oasen. Lassen Sie sich das Leben schmecken!<br />
Konzeption und Realisierung: www.feldkircher-medienpartner.com<br />
Foto: © goodluz - Fotolia.com<br />
document1338717094381800506.indd 139 17.04.18 09:41
SAVOIR VIVRE<br />
TIROL<br />
Nidum – Casual Luxury Hotel<br />
Einfach ausspannen in lässiger und zugleich luxuriöser Atmosphäre auf dem<br />
Seefelder Plateau. Den Namen NIDUM trägt das Hotel erst seit Dezember<br />
2016, seitdem es durch die Südtiroler Hoteliersfamilie Pinzger neueröffnet<br />
wurde. Alle 57 Zimmer und Suiten sind nach Süden ausgerichtet und bieten eine<br />
unvergessliche Aussicht auf das Inntal. Das Spa des NIDUM ist ein wahres Juwel. Es<br />
verfügt über drei Saunen, ein Dampfbad, einen Whirlpool und einen gemütlichen<br />
Ruhebereich sowie die „In Da Mountains“-Sauna, die nur über eine Hängebrücke<br />
zu erreichen ist. Der Fitnessbereich ist mit den modernsten Geräten bestückt. Der<br />
Infinity-Aussenpool auf der Dachterrasse ist auf 30 °C beheizt und lädt durch die<br />
fesselnde Aussicht auf die Bergwelt zum Entspannen ein. Der Chefkoch legt Wert auf<br />
eine hippe, aber regionale Küche und zaubert abends mit seiner Küchenbrigade ein<br />
mehrgängiges Gourmet-Dinner auf den Tisch.<br />
DAMNJAN DRAGANIĆ<br />
Als einer der kreativsten Alpe-Adria-Köche vereint Chefkoch<br />
Damnjan Draganić in unvergleichbaren Kompositionen<br />
seine kroatisch-mediterranen Wurzeln mit traditionellen,<br />
alpinen Elementen. Seine leidenschaftliche<br />
Kochkunst überzeugt durch Know-how, Regionalität und<br />
die perfekte Symbiose aus Bodenständigkeit und Extravaganz.<br />
Im Februar <strong>2018</strong> wurde Damnjan in Zagreb als<br />
zweitbester Koch Kroatiens ausgezeichnet.<br />
Nidum Casual Luxury Hotel – Familie Pinzger<br />
6100 Mösern bei Seefeld, Tirol, ÖSTERREICH<br />
T +43 (0) 5212 20300 – info@nidum-hotel.com<br />
www.nidum-hotel.com<br />
document1338717094381800506.indd 140 17.04.18 09:41
PROMOTION<br />
SAVOIR VIVRE<br />
SÜDTIROL<br />
Sport & Wellness Resort Quellenhof *****<br />
THE LUXURY RESORT IN THE ALPS<br />
Viel Sonne und traumhafte Erholung verspricht der Urlaub im Sport- und<br />
Wellnessresort Quellenhof. Aktive und Geniesser schätzen das stilvolle Ambiente,<br />
den Verwöhnkomfort, die exzellente Feinschmeckerküche, die vielen<br />
Sportangebote (geführte Wanderungen, 7 hauseigene Tennisplätze, eigener<br />
4-Loch-Golfplatz, grosse Reithalle) sowie die tägliche Kinderanimation. Quellenhofs<br />
Suiten und Luxus-Chalets bieten erstklassigen Wohnkomfort auf 50–320 m². Die<br />
über 10.000 m² grosse Spa-Anlage mit getrennten Bereichen für Familien und<br />
„Adults only“ und 22 verschiedenen Saunen (preisgekrönte See-Event-Sauna),<br />
11 Indoor- & Outdoorpools, Solegrotte, Beautycenter und ein fachmännisch betreutes<br />
Medical Center sorgen für Entspannung und Vitalität. Logiert werden kann<br />
sowohl in kuscheligen Doppelzimmern wie auch exklusiven Suiten & Chalets. Es erwartet<br />
Sie ein individueller Sport-, Familien- und Wellnessurlaub!<br />
MICHAEL MAYR<br />
Im Quellenhof steht mit Michael Mayr ein absoluter Spitzenkoch<br />
am Herd. Bewiesen hat er seine Künste mit der Eröffnung<br />
der „Quellenhof Gourmetstube 1897“.<br />
Das seit 2016 bestehende Gourmet-Restaurant hat bereits<br />
mehrere Auszeichnungen erhalten. Gault&Millau prämierte<br />
es in der Erstaufnahme <strong>2018</strong> gleich mit 2 Hauben und<br />
15 Punkten, der Schlemmeratlas <strong>2018</strong> vergab 3 grossartige<br />
Kochlöffel und „Der Große Restaurant & Hotel Guide“<br />
kürte das neue Gourmet-Restaurant zum „Restaurant des<br />
Jahres Südtirol <strong>2018</strong>“.<br />
FRAGEN SIE NACH DEM SPEZIELLEN ANGEBOT FÜR LESER DER GENUSS-MAGAZINE!<br />
Sport & Wellness Resort Quellenhof ***** THE LUXURY RESORT IN THE ALPS<br />
Familie Dorfer – 39010 St. Martin bei Meran, Südtirol, ITALIEN<br />
T +39 0473 645474 – info@quellenhof.it<br />
www.quellenhof.it<br />
document1338717094381800506.indd 141 17.04.18 09:41
SAVOIR VIVRE<br />
SÜDTIROL<br />
Romantik Hotel & Restaurant Stafler<br />
Zwischen Sterzing und Brixen, zwischen Tradition und Moderne:<br />
Gastlichkeit ohne Kompromisse. Die vier Sterne des<br />
Romantik- und Gourmethotels stehen für perfekten Service,<br />
ausgezeichnete Küche, komfortable Zimmer und ein traumhaftes<br />
Spa. Aufwachen im charmanten Zimmer mit Blick auf den Park.<br />
Frühstücken am reich gedeckten Tisch mit Köstlichkeiten aus der<br />
eigenen Produktion. Einen Tag voller Eindrücke in der Umgebung<br />
erleben. Sich ein bisschen Ich-Zeit im wunderbaren Spa gönnen. Das<br />
Stafler Gut bei einem Spaziergang entdecken. Und zum Abschluss<br />
die hervorragende Küche, zwischen alpin und mediterran, geniessen.<br />
1 Nacht 2 Sterne: Frühstücksbuffet für Geniesser, exklusives 8-Gänge-Gourmet-Degustationsmenü<br />
im 2-Sterne- und 3-Haubenrestaurant<br />
Gourmetstube „Einhorn“, Wellness und Fitness<br />
im DZ € 225,00 p.P./ in der Suite € 250,00 p.P.<br />
TIROL<br />
Hotel Lumberger Hof<br />
Eine Brotzeit mit Almbutter und hauchdünnem Tiroler Speck<br />
oder ein Kaiserschmarren mit Rosinen und Staubzucker, der<br />
ganz süss duftet. Es gibt viele Gründe für eine Wandertour<br />
auf die Alm. Als Wanderhotel bieten wir jede Woche 4–5 geführte<br />
Wanderungen an. Leichte Genusstouren und imposante Gipfeltouren,<br />
immer eine urige Einkehr im Blick. Nach einem schönen Tag in<br />
den Bergen ist im Wellnessbereich Erholung angesagt. Im Schwimmbad<br />
treiben lassen … in Saunen und Dampfbädern schwitzen … im<br />
Ruheraum im Wasserbett dösen … immer mit Blick auf die Berge.<br />
Zum Abendmenü erwartet Sie moderne österreichische Küche.<br />
Buchen Sie das Wanderwochen-Angebot: 7 ÜN, Frühstücksbüffet,<br />
fünfgängiges Abendmenü, 4–5 geführte Wanderungen, Bergbahnen<br />
im Tannheimer Tal. Mit dem Kennwort „Genusswandern“ schenken<br />
wir Ihnen eine Massage mit Tiroler Arnikaöl.<br />
FRAGEN SIE NACH DEM SPEZIELLEN ANGEBOT<br />
FÜR LESER DER GENUSS-MAGAZINE!<br />
Romantik Hotel & Restaurant Stafler – Familie Stafler<br />
39040 Freienfeld bei Sterzing, Südtirol, ITALIEN<br />
T +39 0472 771136 – info@stafler.com<br />
www.stafler.com<br />
PETER GIRTLER<br />
Im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnet ist die<br />
Einhornstube: zwei Michelinsterne und drei Hauben<br />
stehen für höchsten Genuss. Das Geheimnis liegt in<br />
den Produkten: soweit möglich regional, am besten<br />
vom eigenen Gutshof. Damit zelebriert der Chefkoch<br />
internationale Haute Cuisine mit dem gewissen<br />
Etwas. Er kombiniert Tradition mit Moderne, lokale<br />
Besonderheiten mit weltweiten Inspirationen zum<br />
einmaligen Geschmackserlebnis.<br />
FRAGEN SIE NACH DEM SPEZIELLEN ANGEBOT<br />
FÜR LESER DER GENUSS-MAGAZINE!<br />
Hotel Lumberger Hof – Familie Barbist<br />
6673 Grän/Tannheimer Tal, Tirol, ÖSTERREICH<br />
T +43 (0) 5675 6392 – hotel@lumbergerhof.at<br />
www.lumbergerhof.at<br />
ALEXANDER BARBIST<br />
Küchenchef Alexander Barbist schwingt gerne seine<br />
Pfanne und brutzelt einen Kaiserschmarren für Sie,<br />
falls sich die Hüttentour nicht ausgeht. Auf seiner<br />
Speisekarte und in den Menüs finden Sie Österreichische<br />
Küche modern interpretiert.<br />
document1338717094381800506.indd 142 17.04.18 09:41
PROMOTION<br />
SAVOIR VIVRE<br />
SÜDTIROL<br />
Schenna Resort ****S<br />
GESUNDER GENUSS, DER GLÜCKLICH MACHT<br />
Es gibt Orte, an denen das Glück sofort spürbar ist: In wunderbarer Panoramalage<br />
befindet sich das neue Schenna Resort, umgeben von der kraftvollen Bergwelt,<br />
eingebettet im mediterranen Meraner Land. Kuschelige Zimmer und Suiten, moderne,<br />
heimelige Aufenthaltsbereiche, ein grosszügiger Adults only Spa- und Poolbereich<br />
sowie der Familypool und Saunen sorgen für Entspannung. Ausgezeichnetes Essen und<br />
Wein gehören im Schenna Resort ganz nah zusammen. Neben der kreativen Küche sind<br />
die Weinkellerei des Weinguts Pföstl und der Felsenkeller weitere Highlights. Für ganzheitliches<br />
Wohlbefinden und Erholung sorgt das bunte „Mind and Soul“-Programm mit<br />
Yoga, Meditationen, Pilates u. v. m. Das abwechslungreiche Aktivprogramm mit geführten<br />
Wander- und Bergtouren lädt ein, die traumhafte Bergwelt näher kennenzulernen.<br />
STEPHAN EGGER<br />
„Gesunder Genuss, der glücklich macht“, umschreibt am<br />
besten die Küche unseres Küchenchefs und ausgebildeten<br />
Meister- und Diätkochs Stephan Egger. Ein Highlight sind<br />
die exklusiven Gourmetmenüs mit regionalen Zutaten, Südtiroler<br />
Spezialitäten und Leckerbissen aus biologischem Anbau.<br />
Man sieht und schmeckt es, die Liebe zu unserer Heimat mit<br />
den bodenständigen Produkten unserer Südtiroler Bauern.<br />
LESER DER GENUSS-MAGAZINE LADEN WIR EIN ZU EINER EXKLUSIVEN<br />
WEINVERKOSTUNG IM HAUSEIGENEN FELSENKELLER.<br />
Schenna Resort ****S – Familien Pföstl und Wörndle<br />
39017 Schenna, Südtirol, ITALIEN<br />
T +39 0473 230760 – info@schennaresort.com<br />
www.schennaresort.com<br />
document1338717094381800506.indd 143 17.04.18 09:41
SAVOIR VIVRE<br />
SÜDTIROL<br />
Designhotel Panorama &<br />
12 Suites „Das Wanda“<br />
Unser Zuhause ist Ihr Zuhause auf Zeit. Wir als Familie Huf<br />
führen mit viel Liebe drei kleine Hotels in Kaltern am See.<br />
„Das Panorama“ mit dem Designhotel und der dazugehörigen<br />
Dependance fügt sich wie ein kleine Oase in die ortsnahe<br />
Lage ein; viel Grün, drei Pools, Spa und Traumblick! „Das Wanda“<br />
begrüsst seit 2016 ruhesuchende Gäste in traumhafter Alleinlage,<br />
mitten in der Natur. Das Adult Only Hotel verfügt über nur 12<br />
Suiten und einen einmaligen Spa Bereich mit Infinity Innenpool<br />
und Aussenpool im grossen Garten. Bewährte Gastlichkeit mit moderner<br />
Architektur & Design. 3 Häuser, 2 Konzepte, ein Ziel: glückliche<br />
Menschen um uns.<br />
BITTE BUCHEN SIE DIREKT BEI UNS MIT DEM KENNWORT<br />
„GENUSS-WEIN“ ODER „GENUSS-KULINARIK“ UND SIE ERHALTEN<br />
EINE SPEZIELLE ÜBERRASCHUNG.<br />
Das Panorama – Designhotel & Dependance<br />
Das Wanda – 12 suites & breakfast<br />
39052 Kaltern an der Weinstrasse, Südtirol, ITALIEN<br />
www.designhotel-panorama.com – www.das-wanda.com<br />
Die Essgewohnheiten verändern sich – bewusst, lokal<br />
und flexibel. Darum haben wir unser kulinarisches<br />
Angebot im Panorama überdacht und verfeinert. Ein<br />
kleines, internes Restaurant: Das Ilda’s. Ein Hommage<br />
an unsere Grossmutter, eine leidenschaftliche<br />
Wirtshausköchin.<br />
Im Wanda wird das Frühstück serviert, kein Gedränge<br />
am Buffet – Platz nehmen, sich bedienen lassen und<br />
die Köstlichkeiten geniessen.<br />
SÜDTIROL<br />
Hotel Anatol ****<br />
Mit über 300 Sonnentagen im Jahr ist Meran eine ausgezeichnete<br />
Feriendestination und bietet über das Jahr hinweg<br />
hervorragende Möglichkeiten, einen entspannten<br />
und erlebnisreichen Urlaub zu verbringen. Das Charmehotel Anatol<br />
befindet sich in ruhiger Lage in Obermais, einem Bezirk von Meran,<br />
umgeben von Bergen und Obstwiesen inmitten kleiner Weinberge,<br />
und bietet in ungezwungener, charmanter Atmosphäre viele<br />
Möglichkeiten, Ihren Urlaub so angenehm zu gestalten, dass Sie ihn<br />
gerne in Erinnerung behalten werden. Wenn es darum geht, Ihren<br />
Aufenthalt zu organisieren und zu versüssen, stehen Ihnen die Mitarbeiter<br />
selbstverständlich mit Rat und Tat zur Seite. Am besten, Sie<br />
erkundigen sich schon bei Ihrer Anfrage nach den hoteleigenen Angeboten<br />
und den verschiedenen Events während Ihres individuellen<br />
Aufenthaltes in Meran.<br />
FRAGEN SIE NACH DEM SPEZIELLEN ANGEBOT<br />
FÜR LESER DER GENUSS-MAGAZINE!<br />
Hotel Anatol **** – Familie Pircher<br />
39012 Meran, Südtirol, ITALIEN<br />
T +39 0473 237511 – info@anatol.it<br />
www.anatol.it<br />
Das Küchenteam im Hotel Anatol begeistert die<br />
Gäste immer wieder mit neuen Gerichten – einer<br />
Mischung aus mediterraner und internationaler<br />
Küche –, präsentiert auf liebevoll gestalteten Tellern.<br />
Mit viel Freude am Kochen und der Liebe zum Detail<br />
entstehen täglich Kreationen, die sowohl dem Auge<br />
als auch dem Gaumen schmeicheln.<br />
document1338717094381800506.indd 144 17.04.18 09:41
PROMOTION<br />
SAVOIR VIVRE<br />
SÜDTIROL<br />
Hotel Jaufentalerhof ***S<br />
Tradition trifft Moderne, Qualität und Leidenschaft. Abseits<br />
der Hektik, inmitten unberührter Natur ist der Jaufentalerhof<br />
weiterhin ein kleiner Geheimtipp für Ihren Urlaub.<br />
Alpenländische Gemütlichkeit finden Sie im ganzen Haus, sowohl<br />
in den neu renovierten Tiroler-Zimmer-Suiten (weitere neue Suiten<br />
mit viel Licht, Holz und Glas können Sie ab Sommer <strong>2018</strong> erleben)<br />
als auch in der neuen Berg-Wellness mit Marmorbrunnen von der<br />
Sennerberg-Alm, Almheu vom Nachbarbauern, Fichte Natur und<br />
der Wärme vom Kaminfeuer. Kraft tanken Sie in der Blumen-Kräuter-Sauna,<br />
im Dampfbad und im Ruhe-Heustadl. Von der finnischen<br />
Panorama-Sauna „hornWeiss ALP“ geniessen Sie eine herrliche<br />
Aussicht auf die Alm und das Weisshorn. Nehmen Sie sich<br />
Ihre (Aus-)Zeit …<br />
SÜDTIROL<br />
Hotel Cristal ****S<br />
Schauen Sie sich um, geniessen Sie den herrlichen Ausblick von<br />
den märchenhaften Zimmern oder der Liegeterrasse auf die<br />
traumhafte Bergwelt von Rosengarten und Latemar. Einer der<br />
nahen Gipfel heisst übrigens Bellamonte, viele weitere zählen zu den<br />
schönsten Wanderbergen überhaupt. Natürlich finden Sie hier Ihr Paradies<br />
zum Wandern, zum Biken und für den Naturgenuss. Und wie wär’s<br />
mit Golf auf 1.200 Metern? Südtirols schönste 18-Loch-Anlage lädt ein<br />
zu Ferien mit Drive. Für beides, für Schwung und Erholung, sorgt das<br />
Cristal-Wellness- & Beauty-Programm. Weiters zählt zu den schönen<br />
Aussichten jene auf kulinarische Topqualität: Ein hervorragendes Küchenteam<br />
begeistert mit Gustostückerln aus dem Genussland Südtirol<br />
ebenso wie mit internationalen Köstlichkeiten.<br />
FRAGEN SIE NACH DEM SPEZIELLEN ANGEBOT<br />
FÜR LESER DER GENUSS-MAGAZINE!<br />
Hotel Jaufentalerhof ***S – Familie Girtler<br />
39040 Ratschings, Südtirol, ITALIEN<br />
T +39 0472 765030 – info@jaufentalerhof.com<br />
www.jaufentalerhof.com<br />
FLORIAN PICHLER<br />
Heimische Kost wie Wildspezialitäten, Natur- und<br />
Bio-Produkte, Kräuter aus dem eigenen Garten und<br />
viel Selbstgemachtes werden sehr geschätzt. Unser<br />
Küchenteam verwöhnt Sie täglich mit viel Liebe zum<br />
Detail und kreiert die feinsten Speisen, welche auf<br />
dem Gaumen ein Erlebnis sind. Der passende Tropfen<br />
Wein von heimischen und nationalen Winzern<br />
wird Ihnen von der Gastwirtin, einer angehenden<br />
Sommelière, serviert.<br />
FRAGEN SIE NACH DEM SPEZIELLEN ANGEBOT<br />
FÜR LESER DER GENUSS-MAGAZINE!<br />
Hotel Cristal ****S – Familie Thaler<br />
39050 Deutschnofen, Südtirol, ITALIEN<br />
T +39 0471 615511 – info@hotelcristal.com<br />
www.hotelcristal.com<br />
ADOLF MUNTER<br />
Ein Segen, was unter der Sonne Südtirols wächst und<br />
gedeiht! Eine Gabe, dieses kostbare Gut der Berge<br />
so aussergewöhnlich zuzubereiten. Küchenmeister<br />
Adolf Munter wird weit über die Grenzen hinaus<br />
geschätzt und begeistert selbst vielgereiste Geniesser<br />
täglich aufs Neue. Und immer geniessen Sie höchste<br />
Qualität: behutsam ausgewählte Produkte, mit Esprit<br />
zubereitet, mit Charme serviert in einem besonderen<br />
Ambiente.<br />
document1338717094381800506.indd 145 17.04.18 09:41
SAVOIR VIVRE<br />
SÜDTIROL<br />
Park Hotel Reserve Marlena<br />
Das Wohlfühlhotel Marlena liegt in märchenhafter, exponierter<br />
Lage auf dem Marlinger Moränenhügel und<br />
thront damit oberhalb der Kurstadt Meran. Ein aussergewöhnliches<br />
Haus, umgeben von Natur, attestiert der Michelin-Reiseführer<br />
dem Golf- und Wellnesshotel. Genüsse in Fülle:<br />
Stilvoller Luxus, die ausgezeichnete Küche und eine erlesene Vinothek<br />
mit hervorragendem Service runden das Paket ab. Die mehrstufige<br />
Gartenanlage des Hauses umfasst über 300 verschiedene<br />
Pflanzen, darunter auch viele Raritäten. Als Betreiberhotel des<br />
Golfclubs Lana Gutshof Brandis bieten wir jedem Golfer kostenfrei<br />
die Golfincard Südtirol. Diese Vorteilskarte berechtigt Sie zu<br />
-20 % auf alle Greenfees der 7 Golfinplätze in Südtirol. Nutzen Sie<br />
zudem die Gelegenheit, mit den bedeutendsten Weinproduzenten<br />
Italiens eine Verkostung in unserer Vinothek zu erleben.<br />
MARLENAS KENNENLERNTAGE: 3 NÄCHTE AB € 472,00 P.P.<br />
INKL. MARLENAS GENIESSER-HALBPENSION<br />
Park Hotel Reserve Marlena – Familie Inderst<br />
39020 Marling, Südtirol, ITALIEN<br />
T +39 0473 222266 – info@marlena.it<br />
www.marlena.it<br />
ERNST RIEDL<br />
Die Spitzengastronomie im Hotel Marlena **** s ist<br />
ein Erlebnis für den Gaumen und ein wahrer Genuss<br />
für das Auge. Die Gerichte von Gourmetkoch Ernst<br />
Riedl werden von einem ausgewählten Sortiment an<br />
Weinen begleitet. Unser Küchenchef verarbeitet gesunde,<br />
leckere Zutaten und regionale Produkte aus<br />
Südtirol zu köstlichen Gerichten aus der Vitalküche.<br />
SÜDTIROL<br />
Park Hotel Mignon & Spa *****<br />
Direkt im Herzen des Kurstädtchens Meran liegt das „Mignon“<br />
eingebettet in einen grossen mediterranen Park mit<br />
versteckten Nischen und Bänken, um sich niederzulassen<br />
und die Ruhe zu geniessen. Die herzlichen Gastgeberinnen Sissi<br />
und Irmgard Amort, die brillante Küche mit ihren mediterranen<br />
Kompositionen und die traumhaften Zimmer und Suiten garantieren<br />
einen wohltuenden Aufenthalt und den Luxus, den Sie sich<br />
verdienen. Die elegante Poolanlage mit vielen Liegen und Lounges<br />
und der spektakuläre SPA- und Wellnessbereich laden dazu ein, den<br />
Alltag hinter sich zu lassen. Tauchen Sie ein in Ihren Traumurlaub<br />
und lassen Sie sich von uns verwöhnen!<br />
FRAGEN SIE NACH DEM SPEZIELLEN ANGEBOT<br />
FÜR LESER DER GENUSS-MAGAZINE!<br />
Park Hotel Mignon & SPA ***** – Familie Glatt-Amort<br />
39012 Meran, Südtirol, ITALIEN<br />
T +39 0473 230353 – info@hotelmignon.com<br />
www.hotelmignon.com<br />
EIN SCHLUCK SÜDEN, EIN STÜCK NORDEN<br />
Alles dabei und alles in schönster Harmonie auf den<br />
Tellern unseres Restaurants! Küchenchef Hanspeter<br />
Humml schöpft aus dem Vollen: Wir befinden uns<br />
am sonnigsten Flecken südlich der Alpen, wo Äpfel,<br />
Trauben und Beeren, wo Spargel, Zucchini und Tomaten<br />
gedeihen. Respektvoll behandelt und in unserem<br />
Restaurant liebevoll verfeinert zu kulinarischen<br />
Genüssen.<br />
document1338717094381800506.indd 146 17.04.18 09:41
Winzer Guido<br />
Brivio aus dem<br />
Tessin.<br />
Food Zurich:<br />
Baur au Lac<br />
1. & 2. 6. <strong>2018</strong><br />
INFO<br />
Lucas Pichler<br />
vom Weingut<br />
F.X. Pichler aus<br />
der Wachau.<br />
TERMINE: 1. und 2. Juni <strong>2018</strong><br />
ORT: Hotel «Baur au Lac»<br />
UHRZEIT: 19–23 Uhr<br />
KOSTEN: Club Prosper<br />
Montagné & Abonnenten: CHF<br />
230,–; Normalpreis: CHF 250,–<br />
ANMELDUNG:<br />
events@falstaff.ch<br />
INFOS: www.falstaff.ch<br />
Philip Rachinger (o.) und<br />
Laurent Eperon (u.) sorgen für<br />
Kulinarik auf Spitzenniveau.<br />
Fotos: Jürg Waldmeier, beigestellt<br />
KULINARIK-FEUERWERK<br />
IM BAUR AU LAC<br />
Ausgezeichnetes Essen trifft fantastischen Wein: Unter dem Motto<br />
«Servus Zürich! Baur au Lac und <strong>Falstaff</strong> laden zu einem österreichisch-schweizerischen<br />
Abend», erwartet die Gäste ein Kulinarik-<br />
Erlebnis der Spitzenklasse im luxuriösen Ambiente des Zürcher Traditionshotels<br />
«Baur au Lac». Gemeinsam zaubern Küchenchef Laurent Eperon<br />
und der mehrfach ausgezeichnete, aktuelle <strong>Falstaff</strong> Bundeslandsieger Oberösterreich,<br />
Philip Rachinger, im Zuge der Food Zurich und in Zusammenarbeit<br />
mit dem Club Prosper Montagné an zwei Abenden ein unvergessliches<br />
5-Gänge-Menü. Die beiden Spitzenköche werden ihre Gäste mit<br />
erlesenen Gaumenfreuden der österreichisch-schweizerischen Küche<br />
verwöhnen. Für die Weinbegleitung sorgen der österreichische Gastwinzer<br />
Lucas Pichler vom Weingut F.X. Pichler sowie Guido Brivio von Brivio<br />
Vini aus dem Tessin.<br />
Laurent<br />
Eperon in<br />
seinem<br />
Element.<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
147<br />
document1221426573940059831.indd 147 18.04.18 16:18
FALSTAFF<br />
EVENTS<br />
Food Zurich:<br />
Gin Tonic<br />
31. 5. <strong>2018</strong><br />
GIN, GIN<br />
Gin, Gin! Unter dem Motto «Gin, more than Juniper» bei Paul Ullrich AG<br />
in Zürich verwandelt sich die Zürcher «Paul Ullrich»-Filiale in eine exklusive<br />
Anlaufstelle für Gin-Fans. Szenebekannte Barkeeper mixen aus<br />
Top-Marken wie «Elephant» und «Brockmans» sowie Tonics wie «Naturally<br />
Light Tonic Water» wahre Geschmacksexplosionen. Dazu gibt es Premium<br />
Hot Dogs von Jensen's Food Lab. Für die musikalische Unterhaltung<br />
sorgt DJ Sebastian Konrad, Sohn von Musikgigant DJ Antoine.<br />
Dynamisches Duo: Gin und Tonic<br />
ergeben eine perfekte<br />
Kombination.<br />
40 Gins aus der ganzen<br />
Welt und Premium-Tonics<br />
stehen zur Verkostung bereit.<br />
DJ Sebastian Konrad sorgt<br />
für gute Stimmung.<br />
INFO<br />
TERMINE: Donnerstag,<br />
31. Mai <strong>2018</strong><br />
ORT: Talacker 30,<br />
8001 Zürich<br />
UHRZEIT: 18 – 21.30 Uhr<br />
KOSTEN: VVK CHF 23,– inkl.<br />
1 Cocktail; für Abonnenten<br />
CHF 23,– inkl. 2 Cocktails<br />
INFOS & ANMELDUNG:<br />
www.falstaff.ch<br />
Food Zurich:<br />
Bindella<br />
28. 5. <strong>2018</strong><br />
SOMMELIER BATTLE<br />
Willkommen im «Più» an der Europaallee, wo der «Sommelier<br />
Battle» des Jahres steigt! Begleitet von einem Flying<br />
Dinner in vier Gängen kämpfen Weinprofis um das<br />
beste «Wine-Food-Pairing». In den Ring steigen zwei «Old Stars»,<br />
herausgefordert von zwei hungrigen Newcomern. Als Gast ist man<br />
selbstverständlich in der Jury und bestimmt den Sieger nach jedem<br />
Gang. Und die Menüs lassen wunderbar kreative Weinbegleitungen<br />
zu: Von Oktopus über Lammrack bis hin zu Safran-Risotto gibt es<br />
alles, was die italienische Küche hergibt und beim Pairing den Ton<br />
angibt.<br />
INFO<br />
TERMIN: Montag,<br />
28. Mai <strong>2018</strong><br />
ORT: Kasernenstrasse 95,<br />
8004 Zürich<br />
UHRZEIT: 18.30 – 22 Uhr<br />
KOSTEN: CHF 89,– pro Person, inkl.<br />
Weine, Wasser & Kaffee<br />
ANMELDUNG:<br />
www.foodzurich.com<br />
INFOS: www.foodzurich.com od.<br />
www.bindella.ch/sommelier-battle<br />
Stimmungsvolles Ambiente:<br />
das «Più» in der Europaallee.<br />
Beim «Sommelier Battle»<br />
bilden Wein und Essen eine<br />
perfekte Symbiose.<br />
Fotos: beigestellt<br />
148<br />
falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document1370967877442811664.indd 148 18.04.18 15:51
FALSTAFF<br />
EVENTS<br />
Die «Hidalgo Suites»<br />
sorgen für einen<br />
entspannten<br />
Aufenthalt.<br />
Fotos: beigestellt<br />
Alfons Schuhbeck führt in die<br />
faszinierende Welt der Wildkräuter ein.<br />
«WILDKRÄUTER-ABEND»<br />
MIT TV- & STERNEKOCH<br />
ALFONS SCHUHBECK<br />
Am 8. Mai <strong>2018</strong> lädt das renommierte «Hidalgo Grill- & Beef Tasting Restaurant»<br />
in Burgstall bei Meran in Südtirol ein. Alfons Schuhbeck, Münchens<br />
wohl bekanntester Sterne- und Fernsehkoch sowie Koch des FC Bayern<br />
München, schöpft aus seinem geballten Wissen über die Welt der Gewürze und<br />
Kräuter und kocht ein mehrgängiges Südtiroler Wildkräutermenü.<br />
Diese gesunden und geschmackvollen Wildkräuter, die in 250 bis 1600 Metern<br />
im Südtiroler Alpenfrühling auf den Wiesen sowie im Wald wachsen, werden<br />
fach gerecht gesammelt und von Alfons Schuhbeck in einem spannenden<br />
Gourmet-Menü verarbeitet.<br />
Die Gäste geniessen die Südtiroler Wildkräuter, zubereitet von einem Experten<br />
seines Fachs, an einem exklusiven Erlebnisabend. Alfons Schuhbeck führt die<br />
Gäste persönlich in die Welt der Gewürze ein und spricht über ihre Wirkung auf<br />
den menschlichen Körper. Weiters gibt es einen Überblick über die Südtiroler<br />
Wildkräuter durch den Südtiroler Diplomherboristen – und «Wetten dass..?»-<br />
Wettkönig – Heinrich Abraham.<br />
Exklusiv für <strong>Falstaff</strong>-Leser: ein Sonderpaket mit dem Wildkräuter-Erlebnisabend<br />
im «Hidalgo Restaurant» samt Übernachtung mit Frühstück in den «Hidalgo Suites»<br />
(Details in der Infobox rechts).<br />
INFO<br />
TERMIN:<br />
8. Mai <strong>2018</strong> mit anschliessender<br />
Übernachtung in den «Hidalgo»<br />
Suites mit Frühstück<br />
UHRZEIT:<br />
Anreise & Nutzung des Balance<br />
Mini Spa ab 11 Uhr möglich,<br />
Wildkräuter-Erlebnisabend ab<br />
19 Uhr<br />
ORT:<br />
«Hidalgo | Restaurant · Beef<br />
Tasting · Suites», Romstrasse 7,<br />
39014 Burgstall bei Meran/<br />
Südtirol<br />
KOSTEN:<br />
250 Euro pro Person (CHF<br />
297,–) für die Nutzung des<br />
Balance Mini Spa, Wildkräuter-<br />
Erlebnisabend mit Alfons<br />
Schuhbeck, Übernachtung im<br />
modernen und geräumigen Suite-Apartment<br />
und Frühstück<br />
im «Hidalgo Restaurant».<br />
ANMELDUNG:<br />
www.restaurant-hidalgo.it/<br />
falstaff<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
149<br />
document1370967877442811664.indd 149 18.04.18 15:51
EVENTS<br />
NACHBERICHTE<br />
In der <strong>Falstaff</strong> Lounge<br />
wartete bester<br />
Champagner auf<br />
die Gäste.<br />
Der Name ist<br />
Programm: Auf der<br />
Big Bottle Party<br />
wurde aus edlen<br />
Magnumflaschen<br />
ausgeschenkt.<br />
Fotos: Alois Müller, beigestellt<br />
FALSTAFF<br />
BIG BOTTLE PARTY<br />
& PROWEIN <strong>2018</strong><br />
Beste Stimmung, spannende Verkostungen und ein kulinarisches<br />
Verwöhnprogramm – Auch in diesem Jahr<br />
war die ProWein ein voller Erfolg und lockte 60.000 internationale<br />
Besucher in die Messe Düsseldorf. An drei Tagen luden exzellente<br />
Weine, Spirituosen und Craft-Beer die Besucher zum Entdecken,<br />
Verkosten und Stöbern ein. Erneut ein absolutes Highlight war<br />
die <strong>Falstaff</strong> Lounge, die sich in den letzten Jahren als fester Treffpunkt<br />
für Winzer, Gastronomen, Weinliebhaber und Vinothekare etabliert<br />
hat. Zusätzlich lockten hochkarätige Tastings zahlreiche Besucher an<br />
den <strong>Falstaff</strong> Stand. So standen ein Aperitivo lungo mit Prosecco, die<br />
besten Weine aus Frauenhand, deutsche Spitzensekte, nachhaltiger<br />
Weinbau, Châteauneuf-du-Pape Raritäten genauso am Programm wie<br />
Weine aus Languedoc und die jungen Winzertalente Deutschlands. Bereits<br />
am Abend vor der ProWein machte <strong>Falstaff</strong> mit der traditionellen<br />
«Big Bottle Party» die Nacht zum Tag. Im «Boui Boui Bilk» feierten<br />
1.200 Gäste der internationalen Weinszene. Die Gäste konnten sich<br />
durch die breite Weinpalette der nationalen und internationalen Aussteller<br />
kosten, darunter auch die Winzerei zur Metzg (aus Marthalen).<br />
Für das leibliche Wohl sorgten u.a. Köstlichkeiten von Otto Gourmet,<br />
das Käsebuffet von Kärntner Milch und die Gerolsteiner-Bar lieferte<br />
mit Wasser und Limonaden die Erfrischung zwischendurch.<br />
Die Gäste konnten Weine von<br />
130 Top-Winzern verkosten.<br />
Wolfgang Otto (r.) von<br />
«Otto Gourmet» und<br />
sein Koch Botho Stein<br />
versorgten die Gäste an<br />
allen drei Tagen mit<br />
Köstlichkeiten.<br />
Die Winzerinnen präsentierten in der<br />
<strong>Falstaff</strong> Verkostungszone ihre Spitzengewächse.<br />
150<br />
falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document1370967877442811664.indd 150 18.04.18 15:51
mai <strong>2018</strong><br />
IMPRESSUM<br />
INTERNATIONALE ZEITSCHRIFT<br />
FÜR ESSEN, TRINKEN UND REISEN<br />
Die in dieser Ausgabe veröffentlichten Beiträge<br />
sind urheberrechtlich geschützt. Übersetzung,<br />
Nachdruck, Vervielfältigung und Speicherung in<br />
Datenverarbeitungsanlagen nur mit ausdrücklicher<br />
Genehmigung des Verlags. Zitate aus Beiträgen<br />
dieser Ausgabe sind ausschliesslich mit Angabe<br />
der Quelle gestattet.<br />
VERLAG<br />
<strong>Falstaff</strong> Verlag <strong>Schweiz</strong> AG<br />
Konkordiastrasse 12<br />
8032 Zürich<br />
FALSTAFF-REDAKTION<br />
Konkordiastrasse 12, 8032 Zürich<br />
T: +41 43 2107029, redaktion@falstaff.ch,<br />
www.falstaff.ch<br />
Gegenstand des Unternehmens ist die<br />
Herausgabe, der Verlag und der Vertrieb<br />
von Zeitschriften und Druckwerken aller<br />
Art unter der Bezeichnung «<strong>Falstaff</strong>».<br />
EIGENTÜMER<br />
FALSTAFF SCHWEIZ<br />
<strong>Falstaff</strong> Österreich (100 %)<br />
HERAUSGEBER<br />
Wolfgang M. Rosam<br />
Angelika Rosam<br />
CHEFREDAKTION<br />
Dominik Vombach, Benjamin Herzog,<br />
Wolfgang M. Rosam<br />
SENIOR EDITOR IN CHIEF Michaela Ernst<br />
SENIOR EDITOR Herbert Hacker<br />
SENIOR WRITER Martin Kilchmann<br />
CVD Marko Locatin, Ruth Reitmeier, Julia Vacca<br />
REDAKTIONSASSISTENZ Anja Kleinschuster<br />
CREATIVE DIRECTOR Cornelia Reiter,<br />
Wolfgang Lackinger<br />
ARTDIRECTION Sabrina Meyer<br />
PHOTO DIRECTOR Christin Ditschke<br />
PRODUKTION/LITHO Konstantin Riemerschmid<br />
GRAFIK Milena Hammerschmied<br />
ASSISTENZ FOTORED. fotoredaktion.at<br />
GESAMTLEITUNG NEW MEDIA Georg Grawatsch<br />
ONLINE-CHEFREDAKTION Bernhard Degen<br />
CVD NEW MEDIA Marion Topitschnig<br />
MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />
AUTOREN Detlef Berg, Peter Eichhorn, Marlies Gruber,<br />
Alex. Hesse, Othmar Kiem, Moritz Freiherr Knigge,<br />
Alexander Linz, Peter Moser, Angelo Peer, Claudio Del<br />
Principe, Angelika Rosam, Ulrich Sautter, Hans Theo<br />
Stamp, Christoph Teuner<br />
FOTOGRAFEN Konrad Limbeck, Claudio Bader<br />
ILLUSTRATOREN Ana Popescu, Gina Mueller<br />
LEKTORAT Sandra Bak, Wolfgang Dorninger, Hans<br />
Grausgruber, Selina Gnos, Mario Palaschke, Monika<br />
Redlin, Sabine Schmidt, Petra Schwaiger, Marjeta<br />
Wakounig, Josef Weilguni<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Annette Henrio-Syz<br />
Elisabeth Kamper<br />
VERWALTUNGSRAT<br />
Wolfgang M. Rosam, Andreas Keller<br />
ANZEIGEN & PROMOTION SCHWEIZ:<br />
Daniel Pauletto, Leitung Anzeigen<br />
T: +41 79 6406443,<br />
daniel.pauletto@falstaff.ch<br />
Martina Kummer, Key Account Deutschschweiz<br />
T: +41 71 6727766, T: +41 78 7206670<br />
martina.kummer@falstaff.ch<br />
Camille Husson Stengel, Key Account Romandie<br />
T: +41 79 9542770, camille@falstaff.ch<br />
ANZEIGEN & PROMOTION<br />
INTERNATIONAL<br />
ÖSTERREICH:<br />
Michaela Cholewa,<br />
T: +43 1 9042141-432<br />
michaela.cholewa@falstaff.at<br />
Stephanie Zsifkovits (Anzeigenkoordination)<br />
stephanie.zsifkovits@falstaff.at<br />
Gerhard Pitschieler (Tirol, Vorarlberg)<br />
gerhard.pitschieler@falstaff.at<br />
ITALIEN: Wineline, Othmar Kiem<br />
T: +39 0473292-370<br />
kiem@wineline.it<br />
DEUTSCHLAND:<br />
Susanne Förster, T: +49 211 9666299-3<br />
susanne.foerster@falstaff.de<br />
SPANIEN: AIM, About International Media<br />
T: +34 91 3203770, olga.martinez@aboutim.es<br />
DIRECT SALES<br />
Timotheus Lamberg (Leitung)<br />
Violeta Stokic (Gastronomie)<br />
JUNIOR AD<br />
MARKETING & SALES<br />
André Unger<br />
HERSTELLER<br />
Druckerei Berger<br />
Wiener Strasse 80, A-3580 Horn<br />
LEITUNG LESER- UND ABOSERVICE<br />
Birgit Niedl<br />
T: +41 432107029, abo@falstaff.ch<br />
LEITUNG ABO- UND VERTRIEBSMARKETING<br />
Victoria Schwärzler, MA<br />
Jahresabo (8 Hefte): CHF 65,–<br />
Probeabo (3 Hefte): CHF 18,–<br />
Aboangebot: Seiten 108/162<br />
Einzelverkauf: CHF 9,50<br />
Preise inkl. MwSt.,<br />
gültig in der <strong>Schweiz</strong><br />
EVENTS & NACHBERICHTE<br />
Grosser Erfolg bei jungen Weinfreunden.<br />
Expovina: hochkarätiger Treffpunkt von<br />
Weinfreunden, Weinhändlern und Produzenten.<br />
Fotos: beigestellt<br />
14. EXPOVINAPRIMAVERA<br />
Neuer Besucherrekord bei der 14. expovinaPRIMAVERA. 11.000 Weinfreunde<br />
geniessen Weine auf höchstem Niveau.<br />
Am 28. März <strong>2018</strong> schloss die 14. expovinaPRIMAVERA ihre Tore. Über 11.000 Weinfreunde<br />
liessen sich in der attraktiven alten Giessereihalle im PULS 5 durch die Welt des<br />
Weines führen. Mehr als 80 Produzenten und Weinhändler boten über 2000 Weine zur<br />
Degustation und zum Kauf an. Veranstalter und Aussteller freuten sich über den regen<br />
Besuch. Optimistisch stimmt insbesondere das grosse Interesse der vielen jungen Gäste an<br />
qualitativ hochwertigen Tropfen.<br />
Die 15. expovinaPRIMAVERA findet vom 28. März – 4. April 2019 im PULS 5 statt. Am<br />
1. November <strong>2018</strong> wird die 65. Zürcher Wein-Ausstellung mit 12 Zürichsee-Schiffen an<br />
den Landungsstegen am Bürkliplatz Zürich eröffnet.<br />
INFO<br />
Die nächste expovinaPRIMAVERA findet vom<br />
28. März – 4. April 2019 statt.<br />
www.expovina.ch<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
151<br />
document7135623530111789151.indd 151 18.04.18 15:49
promotion / SÜDTIROL<br />
Südtirol: Genussreise<br />
über Berg und Tal<br />
Ein Land, das kontrastreicher kaum sein könnte:<br />
Südtirol ist mit seinen vielen kulinarischen<br />
Einflüssen ein echtes Eldorado für Gourmets.<br />
Ein Schmelztiegel an Geschmäckern,<br />
Gerüchen und<br />
Texturen tut sich den Besuchern<br />
und Gästen auf. In Südtirol,<br />
dem nördlichsten<br />
Weinbaugebiet Italiens, verbinden<br />
sich die Kulturen – Deutsch,<br />
Italienisch und Ladinisch sprechende<br />
Menschen leben hier<br />
zusammen. Während hoch oben<br />
imposante Gebirgsketten und<br />
glasklare Bergseen locken, sorgen<br />
unten im Tal Olivenbäume und<br />
Palmen für mediterranes Flair.<br />
Es ist aber nicht nur diese kontrastreiche<br />
landschaftliche Vielfalt,<br />
die Südtirol zu einem beliebten<br />
Reiseziel macht. Auch die regionale<br />
Kulinarik lockt mit einer<br />
Mixtur aus vielen verschiedenen<br />
Fotos: beigestellt<br />
152 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document1476167698682933819.indd 152 17.04.18 13:16
An den leichten Osthängen<br />
von Andrian gedeihen<br />
grosse Weine.<br />
SÜDTIROL<br />
SÜDTIROLS «ÄLTESTE»<br />
FRISCHER DENN JE<br />
«Tradition in Bewegung»: Eine der<br />
ältesten Kellereien Südtirols, die<br />
1893 gegründete Kellerei Andrian,<br />
lebt diesen Slogan seit Anbeginn an.<br />
Heute ist sie eine international erfolgreiche<br />
Marke und Garantie für<br />
Spitzenbewertungen vonseiten der<br />
Fachwelt.<br />
Ein bedeutender Schritt in der jüngeren<br />
Geschichte war der Zusammenschluss<br />
mit der benachbarten Kellerei<br />
Terlan vor zehn Jahren. Er führte<br />
dazu, dass das Profil der Kellerei<br />
Andrian klarer und schärfer wurde.<br />
Der Schuttkegel mit kalkhaltigen<br />
Böden bildet ein einzigartiges Terroir,<br />
das die Grundlage für qualitativ<br />
hochwertige Weine bildet, die weltweit<br />
grossen Anklang finden.<br />
KELLEREI ANDRIAN<br />
Silberleitenweg 7<br />
I-39018 Terlan<br />
T: +39 0471 257156<br />
office@kellerei-andrian.com<br />
www.kellerei-andrian.com<br />
Fotos: beigestellt<br />
SIEBENEICH<br />
ALTE TRADITION,<br />
NEUE DYNAMIK: TIPP<br />
Am Ansitz Kornell wird seit über<br />
2.000 Jahren Weinbau betrieben.<br />
Florian Brigl hat diese Tradition<br />
wiederbelebt und erzeugt Weine mit<br />
Charakter. Seine duftigen Weissen<br />
und seine roten Riservas zählen zu<br />
den Südtiroler Spitzen.<br />
WEINGUT KORNELL<br />
Anmeldung: info@kornell.it<br />
Tel. +39 0471 917 507<br />
www.spatium-pinotblanc.it<br />
Einflüssen. Innovative Köche und<br />
traditionsreiche Wirtshäuser haben<br />
die Region für Gourmets wie<br />
für Weinfreunde zu einem echten<br />
Reise-Highlight gemacht.<br />
Tradition und Kultur spielen<br />
auch beim Essen eine wichtige<br />
Rolle. Denn die kulinarische Tradition<br />
lebt in Südtirol speziell<br />
auch durch die Winzer.<br />
Wo könnte man besser exquisite<br />
Gaumenfreuden geniessen,<br />
als dort, wo in den Weinbergen<br />
und in den Weinkellern die edelsten<br />
Tropfen entstehen.<br />
TOP-WEINE<br />
TRAMIN<br />
FÜHRENDE KELLEREI<br />
ITALIENS<br />
Die 1898 gegründete Genossenschaft<br />
geniesst dank intensiv fruchtbetonter<br />
Weine höchste internationale Anerkennung.<br />
Der neu erbaute Verkostungsraum<br />
bietet einen herrlichen<br />
Panoramablick auf die umliegenden<br />
Weingüter und zum Kalterer See.<br />
KELLEREI TRAMIN<br />
Weinstrasse 144<br />
I-39040 Tramin<br />
www.kellereitramin.it<br />
In Südtirol wird in Höhenlagen<br />
von 250 bis 1000 Metern Wein<br />
angebaut. Das sind mehrere<br />
verschiedene Klimazonen, die<br />
umgelegt auf flaches Land viele<br />
Hundert Kilometer Distanz ergeben<br />
würden.<br />
Die gekelterten Kreszenzen<br />
sind dadurch so facettenreich<br />
wie kaum anderswo. Es gedeiht<br />
eine Fülle an erstklassigen Weinen,<br />
in dieser herrlichen Landschaft,<br />
die Vergleichbares sucht.<br />
Und erstklassiger Wein braucht<br />
nicht nur Pflege, sondern Liebe.<br />
Jahr für Jahr.<br />
Zudem hat sich das einstige<br />
Rotweinland zu einer tonangebenden<br />
Weissweinhochburg<br />
entwickelt. Die weissen Rebsorten<br />
nehmen mehr als 60 Prozent<br />
der Südtiroler Weinbaufläche ein.<br />
Der Südtiroler Weinbau kann auf<br />
nur knapp 5.400 Hektaren Rebfläche<br />
mit rund 20 Rebsorten zurückgreifen,<br />
die im Durchschnitt<br />
jährlich an die 350.000 Hektoliter<br />
Wein ergeben.<br />
Damit ist Südtirol eines der<br />
kleinsten Weinanbaugebiete<br />
Italiens – und doch ganz gross.<br />
Wir nehmen Sie auf diesen<br />
Seiten mit auf eine Reise in den<br />
wunderschönen, sonnigen Süden,<br />
in dem Genuss die Haupt rolle<br />
spielt und stellen einige der<br />
beachte spielen. Wir stellen die<br />
bemerkenswertesten Winzer des<br />
Landes vor. Ausserdem zeigen<br />
wir Ihnen Gourmet-Hotspots,<br />
die Sie auf Ihrer Tour auf keinen<br />
Fall verpassen dürfen!<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
153<br />
document1476167698682933819.indd 153 17.04.18 13:16
promotion / SÜDTIROL<br />
AUER<br />
QUALITÄT<br />
IM WEINGLAS<br />
MONTAN<br />
WEINPRODUZENT SEIT<br />
SIEBEN GENERATIONEN<br />
NEUMARKT<br />
DER AUFSTREBENDE<br />
SÜDTIROLER WEIN<br />
EPPAN<br />
KELLEREI<br />
SCHRECKBICHL<br />
Die «Gutsweine» des Landesweinguts<br />
Laimburg sind rebsortentypische<br />
Jahrgangsweine, ausgebaut in<br />
Edelstahl- oder grossen Eichenholzfässern.<br />
Die Namen der sorgfältig<br />
ausgewählten Weine der «Burgselektion»<br />
gehen auf die ladinische<br />
Sagenwelt der Dolomiten zurück.<br />
LANDESWEINGUT LAIMBURG<br />
Laimburg 6, Pfatten, I-39040 Auer<br />
www.laimburg.bz.it<br />
Im Jahr 1880 wurde das Fundament<br />
des heutigen Betriebes gelegt. Franz<br />
Haas verarbeitet Trauben von rund<br />
55 Hektaren Rebfläche. Die Weinberge<br />
befinden sich zwischen 220 und<br />
1150 Meter Meereshöhe, jene in der<br />
Gemeinde Aldein zählen zu den<br />
höchsten Weinbaulagen Südtirols.<br />
FRANZ HAAS<br />
info@franz-haas.it<br />
www.franz-haas.it<br />
Die Tenuta Baron Longo ist der neue<br />
Stern am Südtiroler Weinhimmel.<br />
Bemerkenswerte Weine, wie die<br />
Cuvée Liebenstein, verbinden die<br />
jahrhundertelange Weinbautradition<br />
und den Familiennamen.<br />
TENUTA BARON LONGO<br />
Fleimstalerstrasse 30<br />
I-39044 Neumarkt, Bozen<br />
T: +39 0471 820007<br />
www.baronlongo.com<br />
Hier ziehen alle an einem Strang:<br />
Hinter der Kellerei Schreckbichl –<br />
eine der «jüngsten» in ganz Südtirol<br />
– steht nicht nur eine, sondern<br />
300 Familien, welche gemeinsam<br />
an einem Ziel arbeiten: exzellente<br />
Weine zu produzieren.<br />
KELLEREI SCHRECKBICHL<br />
Weinstrasse 8, I-39057 Girlan/Eppan<br />
T: +39 0471 664 246<br />
www.schreckbichl.it<br />
Fotos: beigestellt<br />
WE ARE FAMILY!<br />
KOSTEN-<br />
LOS!<br />
Die <strong>Falstaff</strong>-App-Familie<br />
Mit den <strong>Falstaff</strong>-Apps haben Sie die besten Adressen<br />
immer auf Ihrem Smartphone mit dabei.<br />
So funktioniert’s: Die <strong>Falstaff</strong>-Apps stehen auf<br />
Google play und im App Store –<br />
Stichwortsuche «<strong>Falstaff</strong>» – zum kostenlosen Download<br />
zur Verfügung.<br />
<strong>Falstaff</strong> Apps<br />
www.falstaff.ch<br />
document1476167698682933819.indd 154 17.04.18 13:17
BESTE ADRESSEN SÜDTIROL / promotion<br />
Fotos: beigestellt<br />
SÜDTIROLS<br />
BESTE<br />
ADRESSEN<br />
W<br />
er entspannen möchte,<br />
und das an exklusiver<br />
Adresse, der kommt in<br />
Südtirol auf seine Kosten.<br />
Denn im stilvollen Ambiente<br />
der Traditionshotels geniesst<br />
man herzliche Gastfreundschaft<br />
umgeben von der herrlichen<br />
Landschaft Südtirols mit ihren<br />
Bergen. Ein Traum für heisse<br />
Sommertage.<br />
MERAN<br />
TRÄUMEN IM<br />
CHARMANTEN HOTEL<br />
MERANERHOF<br />
Das stilvolle Traditionshotel, direkt<br />
im Herzen der Kurstadt Meran gelegen,<br />
feiert heuer sein 50-Jahre-<br />
Jubiläum im Besitz der Damen<br />
Eisenkeil. Im Meranerhof trifft der<br />
Charme des Jugendstils auf zeitgemässen<br />
und gehobenen Standard.<br />
Wohnen mit Stil – klassisch oder modern:<br />
Herzliche Gastfreundschaft und<br />
persönlicher Service zeichnen das<br />
Haus aus. Der wunderschöne Garten<br />
und der grosszügige Wellnessbereich<br />
mit Innenpool, Saunalandschaft, Fitnessraum<br />
und kleiner, feiner Beautyoase<br />
laden zu Ruhe und Entspannung<br />
ein. Liebevoll zubereitete Gerichte<br />
bietet die kreative Küche des Hotels.<br />
Ein Traum – überzeugen Sie sich selbst!<br />
HOTEL MERANERHOF ****S<br />
Familie Eisenkeil<br />
Alessandro-Manzoni-Strasse 1<br />
39012 Meran<br />
info@meranerhof.com<br />
www.kellerei-andrian.com<br />
www.meranerhof.com<br />
INNICHEN<br />
GENUSS PUR<br />
IM «GRAUEN BÄREN»<br />
Das Boutique- & Gourmet-Hotel<br />
«Orso Grigio» im Hochpustertal bietet<br />
alles, was das Geniesserherz begehrt.<br />
Jetzt buchen: Wanderferienin<br />
den Sextner Dolomiten. Vom 30. 6. bis<br />
7. 7. <strong>2018</strong> – 7 Tage Gourmet-Halbpension,<br />
€ 742,– pro Person im DZ.<br />
ORSO GRIGIO<br />
Rainerstrasse 2, I-39038 Innichen<br />
T: +39 0474 913115<br />
www.orsohotel.it<br />
Ein Hingucker: «Parkhotel Laurin».<br />
Idyllisch: der Park mit Pool und Rückzugsorten.<br />
BOZEN<br />
PARKHOTEL LAURIN:<br />
KUNSTSINN IN BOZEN<br />
Inmitten der Bozner Altstadt sticht<br />
ein Haus besonders hervor: das<br />
«Parkhotel Laurin». 1910 als Grand<br />
Hotel gegründet und von jahrhundertelanger<br />
Tradition geprägt, ist das «Laurin»<br />
durch die brennende Leidenschaft<br />
des Hausherrn Franz Staffler<br />
für die schönen Dinge im Leben zum<br />
wahren Gesamtkunstwerk geworden.<br />
Das Jugendstilhaus beeindruckt mit<br />
seinen geräumigen Zimmern und<br />
Suiten und edlem Mobiliar aus der<br />
hauseigenen Schreinerei sowie einer<br />
einzigartigen Kunstsammlung. «Ich<br />
bin mit Kunst aufgewachsen. Das ist<br />
mein Naturell», sagt Franz Staffler.<br />
200 Werke des 20. Jahrhunderts umfasst<br />
die Sammlung, aus der Zeit von<br />
der Eröffnung des Hotels bis heute.<br />
Diese verleihen jedem der 100 Zimmer<br />
einen einzigartigen Charme.<br />
Legendär sind die Fresken der König-<br />
Laurin-Sage von Bruno Goldschmitt<br />
(1911) in der «Laurin Bar», deren<br />
wöchentliche Livekonzerte und<br />
Aperitifs über die Stadtgrenzen<br />
hinaus bekannt sind.<br />
Im «Laurin» trifft Bozen auf die Welt,<br />
und die Welt trifft Bozen. Die Bozner<br />
haben vor allem «ihre» «Laurin Bar»<br />
schon immer geliebt: Wer hier Platz<br />
nimmt, geniesst die entspannte Atmosphäre.<br />
Im Winter am offenen Kamin,<br />
im Sommer draussen im kühlen 4000<br />
Quadratmeter grossen Privatpark.<br />
Für Aha-Momente sorgt auch Chef<br />
Manuel Astuto im «Restaurant<br />
Laurin». Das Ambiente ist original<br />
Jugendstil, das Küchenteam leidenschaftlich<br />
jung. Astutos leichte, kreative<br />
Küche, in der sich die Aromen des<br />
Meeres und die Würze der Südtiroler<br />
Berge treffen, überzeugt nicht nur<br />
Hotelgäste. In den Sommermonaten<br />
wird das grosse Sonnensegel aufgespannt<br />
und das Restaurant in den<br />
Park verlegt, wo das Küchenteam die<br />
Gäste mit Blickkontakt bekocht.<br />
Ein Genuss für alle Sinne, ganz nach<br />
dem Motto: Enjoy the Laurin Life!<br />
PARKHOTEL LAURIN<br />
Laurinstrasse 4<br />
I-39100 Bozen<br />
T: +39 0471 311000<br />
www.laurin.it/de<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
155<br />
document1476167698682933819.indd 155 17.04.18 13:17
shortlist<br />
WEINE AUS ALLER WELT<br />
AKTUELL IM HANDEL<br />
Woche für Woche bekommt die <strong>Falstaff</strong>-Weinredaktion<br />
Flaschenpost von Weinhändlern, die<br />
neue Produkte aus aller Welt vorstellen möchten.<br />
Darunter sind Weine verschiedenster Preiskategorien<br />
und von höchst unterschiedlicher Stilistik und Herkunft.<br />
Wir haben uns entschieden, die interessantesten Produkte in der<br />
Rubrik «Shortlist» vorzustellen, wobei das Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
eine wesentliche Rolle spielt. Auf diesen zwei Seiten geht<br />
es um Weine, die wir für besonders empfehlenswert halten – aus<br />
verschiedenen Gründen. Deshalb haben wir die «Shortlist» in drei<br />
Kategorien gegliedert:<br />
FALSTAFF BEST BUY<br />
Um diese Auszeichnung zu erhalten, muss ein Wein mindestens<br />
88/100 <strong>Falstaff</strong>-Punkte erreichen, also ein «Sehr gut». Mit einem<br />
Endverbraucher-Preis von max. CHF 15,– empfiehlt er sich für den<br />
Alltagsgebrauch nach dem Motto: viel Wein für wenig Geld.<br />
FALSTAFF TOP VALUE<br />
In der Preiskategorie zwischen CHF 15,– und CHF 25,– muss ein<br />
Wein schon einiges können. Das Punktelimit für eine Aufnahme<br />
liegt daher bei 90 von 100. Hier finden Sie besonders ausdrucksstarke<br />
Vertreter der jeweiligen Sorte und Region.<br />
FALSTAFF FAVORITE<br />
Um zur Kategorie unserer Favoriten gezählt zu werden, muss ein<br />
Wein echte Klasse haben. Die dafür erforderliche Mindestpunktzahl<br />
liegt bei 92 von 100, damit zählt der Wein tatsächlich zu den<br />
aller besten seiner Art. Für den Preis gibt es in dieser Luxuskategorie<br />
kein Limit.<br />
LEGENDE PUNKTE:<br />
95–100 Klassiker<br />
93–94 ausgezeichnet<br />
91–92 exzellent<br />
88–90 sehr gut<br />
BEST BUY<br />
FALSTAFF BEST BUY<br />
88<br />
2017 Rosé vom Zweigelt<br />
Josef Ehmoser<br />
Wagram-Donauland, Österreich<br />
Dezentes Bukett mit Noten von Erdbeere,<br />
Kirsche, roter Johannisbeere, dazu tropische<br />
Frucht und etwas Lakritze. Am Gaumen<br />
frisch, saftig und einladend, mit angenehmer<br />
Säure und schöner exotischer Frucht,<br />
etwas laktisch im Abgang.<br />
www.riegger.ch<br />
CHF 13,80<br />
90<br />
2016 Trumpeter<br />
Rutini<br />
Mendoza, Argentinien<br />
In der Nase etwas verschlossen, dann<br />
feine Aromatik von roter Johannisbeere,<br />
Pflaume und dunklen Beeren. Am Gaumen<br />
äusserst elegant mit saftiger Säure und<br />
fein geschliffenem Tannin. Im langen<br />
Abgang feine Beerenaromatik.<br />
www.dettling-marmot.ch<br />
CHF 10,90<br />
88<br />
k.A Naturaplan Bio Moscato Raphael<br />
dal Bo Vino Spumante Dolce<br />
Raphael dal Bo<br />
Venetien, Italien<br />
Üppiges, sehr klares Moscato-Aroma mit<br />
exotischen Früchten, Orangenblüte und<br />
hefigen Anklängen. Am Gaumen präsente<br />
Süsse, feine Perlage und ein fruchtiger,<br />
mittellanger Abgang.<br />
www.coop.ch<br />
CHF 11,50<br />
89<br />
2016 Naturaplan Bio Corbières AOP<br />
Château Caraguilhes Prestige 2016<br />
Château de Caraguilhes<br />
Languedoc-Roussillon, Frankreich<br />
In der Nase reife, rote und dunkle Beeren,<br />
dazu fleischig-würzige Anklänge und Erdbeere.<br />
Am Gaumen schlank, griffig und ausgewogen,<br />
mit Noten von Pflaume und Vanille.<br />
Mittelkräftiger Südfranzose.<br />
www.coop.ch<br />
CHF 12,50<br />
90<br />
2016 Côtes du Rhône Rouge<br />
Domaine de la Janasse<br />
Rhône, Frankreich<br />
Dezente Nase mit Aromen von getrockneten<br />
dunklen Beeren, etwas Rumtopf und Cassis,<br />
sowie Garriqne. Am Gaumen vollmundig,<br />
angenehme Säure, spürbares Tannin,<br />
noch jung. Im Abgang schöne Beerenfrucht<br />
und etwas Pflaume.<br />
www.studer-vinothek.ch<br />
CHF 15,–<br />
Fotos: beigestellt<br />
156 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document1359522317240365638.indd 156 17.04.18 10:52
TASTINGS<br />
EMPFEHLUNGEN<br />
TOP VALUE<br />
FALSTAFF TOP VALUE<br />
91<br />
2015 Barbera di Monferrato Giulin<br />
Accornero<br />
Piemont, Italien<br />
Zugängliches, dezentes, elegant wirkendes<br />
Bukett mit feiner Kirsche, Veilchen und ätherischen<br />
Anklängen. Am Gaumen saftig, elegant<br />
und sehr ausgewogen. Schöne Beerenfrucht,<br />
dazu nussige Anklänge. Fein gewobenes Tannin<br />
und mittellanger Abgang.<br />
www.studer-vinothek.ch<br />
CHF 19,50<br />
93<br />
2015 Bansella<br />
Prunotto<br />
Piemonte, Italien<br />
Elegante, intensive Nase mit Waldbeeren,<br />
Sauerkirsche und ätherischen Anklängen wie<br />
Piniennadeln. Am Gaumen sehr klare, wunderschöne<br />
Sauerkirsche, fein geschliffenes Tannin<br />
und angenehm saftige Säure, die sich bis<br />
zum Schluss durchzieht. Bleibt lange auf der<br />
Sauerkirsche.<br />
www.bindella.ch, CHF 17,50<br />
90<br />
2015 Susumaniello Puglia IGP Verso Sud<br />
I Pastini<br />
Apulien, Italien<br />
Angenehm frisches Bukett mit Noten von Kirsche,<br />
Brombeere und Pflaume. Sehr schöne<br />
Frucht. Am Gaumen vollmundig, mit passender<br />
Säure, viel Schmelz und feinem Tannin.<br />
Aromen von Vanille, Kirsche und Karamell.<br />
Sehr langanhaltend.<br />
www.ullrich.ch<br />
CHF 16,50<br />
FAVORITE<br />
FALSTAFF FAVORITE<br />
93<br />
2014 Sela Rioja DOCa<br />
Weingut Knewitz<br />
Rheinhessen, Deutschland<br />
Sehr elegantes, klares Bukett mit getrockneten<br />
dunklen Beeren, Kirsche, Schokolade und<br />
Pflaume. Am Gaumen samtiger Auftakt, geradlinige,<br />
kraftvolle, elegante Struktur. Viel<br />
Frucht und nussige Komponenten, plus Zimt.<br />
Fein geschliffenes Tannin, langer, mineralischer<br />
Abgang.<br />
www.martel.ch, CHF 21,–<br />
90<br />
2016 Vigoria Merlot<br />
Kopp von der Crone Visini<br />
Tessin, <strong>Schweiz</strong><br />
Kräftiges, ätherisch-fruchtiges Bukett,<br />
mit Fichtennadeln, Granatapfel und hellen,<br />
roten Beeren. Am Gaumen saftige Säure, angenehm<br />
rustikale Struktur und ausserordentlich<br />
feine Beerenfrucht. Mittelkräftiger<br />
Merlot mit würzigem Abgang.<br />
www.martel.ch<br />
CHF 21,–<br />
92<br />
2015 Gamay Sauvage Selecion<br />
T(atasciore), Domaine Grand<br />
Cour - Jean Pierre Pellegrin<br />
Peissy, Genf, <strong>Schweiz</strong><br />
Zurückhaltendes, elegantes Bukett mit<br />
Noten von frischen Waldbeeren und Pflaume,<br />
dazu Kirsche und fleischig-würzige Noten.<br />
Am Gaumen saftiger Auftakt, ausgewogene<br />
Säure, viel Schmelz und ein würziger Abgang.<br />
www.studer-vinothek.ch<br />
CHF 29,50<br />
93<br />
N.V. Enfant Terrible Brut<br />
Guerdon<br />
Champagne, Frankreich<br />
Ansprechendes, edles Bukett mit viel<br />
Zitrusfrucht, etwas Brioche, nussigen<br />
Noten und Zitruskonfitüre. Am Gaumen<br />
präzise, saftige Säure und feine Perlage.<br />
Bleibt lange am Gaumen und verleitet<br />
zum nächsten Schluck.<br />
www.guerdon-champagne.com<br />
CHF 54,78<br />
Fotos: beigestellt<br />
90<br />
2016 Cornalin du Valais<br />
Cave des Bernunes<br />
Wallis, <strong>Schweiz</strong><br />
In der Nase die typische Cornalin-<br />
Aromatik mit dunklen Beeren und<br />
fleischigen Anklängen von Wildbret.<br />
Am Gaumen recht ausgewogen,<br />
weiches, fein geschliffenes Tannin<br />
und langer, fruchtiger Abgang.<br />
www.riegger.ch<br />
CHF 25,–<br />
92<br />
2016 Silvaner Der Held trocken<br />
Weingut Weigand<br />
Franken, Deutschland<br />
Zurückhaltendes, kernig-fruchtiges Bukett<br />
mit Noten von reifem, heimischem Kern- und<br />
Steinobst, Zitrusfrüchten und würzigen Anklängen.<br />
Am Gaumen kraftvoll, stoffig, mit geradliniger<br />
Säure und würzig-mineralischen<br />
Komponenten. Endet lange auf Pfirsicharoma.<br />
www.ullrich.ch<br />
CHF 49,–<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
157<br />
document1359522317240365638.indd 157 17.04.18 10:52
tasting / GRIECHENLAND<br />
VIELFÄLTIGES GRIECHENLAND<br />
Ob auf den pittoresken, im Sommer von zahllosen Touristen förmlich gestürmten Inseln, in den ruhigen Gebieten des nördlichen<br />
Festlands oder auf der Halbinsel Peloponnes, überall hat sich die Weinkultur bereits vor Tausenden Jahren entwickelt. Nach<br />
Zeiten der wirtschaftlichen Schwierigkeiten hat sich eine sehr vielfältige Weinszene herausgebildet, die, wie es scheint, Jahr für<br />
Jahr an Dynamik gewinnt. Dank sehr qualitätsvoller autochthoner Rebsorten wie der Weissweinsorten Assyrtiko oder Malagousia sowie<br />
spezieller Rotweine aus Xinomavro und Agiorgitiko ist auch das internationale Interesse an den griechischen Weinen stetig gewachsen.<br />
Der erste Teil der folgenden Verkostungsnotizen ist für einen ganz besonderen Weisswein reserviert: den Assyrtiko von der Vulkaninsel<br />
Santorin, der heute auf Weinkarten der besten Restaurants weltweit zu finden ist. NOTIZEN VON PETER MOSER<br />
Santorin PDO Weiss<br />
95<br />
•<br />
Kavalieros Santorini Assyrtiko<br />
PDO Santorin 2015<br />
Domaine Sigalas, Oia-Santorini<br />
14 Vol.-%. Helles Grüngelb, Silberreflexe. Feiner<br />
Orangentouch, ein Hauch von Blütenhonig,<br />
zart nach Pfirsich, angenehme Kräuterwürze,<br />
facettenreiches Bukett. Saftig, elegant,<br />
komplex, feine Fruchtsüsse, finessenreicher<br />
Säurebogen, integrierte Mineralität,<br />
zart nach Meersalz, bleibt lange haften, saliner<br />
Nachhall, steht am Anfang einer glänzenden<br />
Karriere, verfügt über einen grosse Frische<br />
und Animationskraft.<br />
Preis: k. A.<br />
LEGENDE<br />
Weisswein, trocken<br />
•<br />
Rotwein, trocken<br />
• Süsswein<br />
95 – 100 Klassiker<br />
93 – 94 ausgezeichnet<br />
91 – 92 exzellent<br />
88 – 90 sehr gut<br />
85 – 87 empfehlenswert<br />
94<br />
•<br />
Santorini Assyrtiko Grande Reserve<br />
PDO Santorini 2016<br />
SantoWines, Pyrgos Santorini<br />
14 Vol.-%. Helles Grüngelb, Silberreflexe. Zart<br />
reduktiv-nussig unterlegte weisse Birnenfrucht,<br />
ein Hauch von Honigmelone und Bienenwachs,<br />
Limettenzesten und weisse Blüten,<br />
attraktives Bukett. Straff, elegant, weisse<br />
Frucht, ein Hauch von Marzipan, stoffige<br />
Textur, finessenreicher Säurebogen, deutliche<br />
Mineralität im Abgang, ein Hauch von<br />
Röst aromen und Haselnuss im Nachhall, ein<br />
genialer Weine für »fette« Fischgerichte.<br />
Ein »Burgunder« mit Säure. Preis: k. A.<br />
•<br />
Nykteri Grand Reserve Santorini<br />
Assyrtiko PDO 2014<br />
Domaine Sigalas, Oia-Santorini<br />
15 Vol.-%. Leuchtendes mittleres Gelb, Silberreflexe.<br />
Feine Noten von Marzipan, Vanille,<br />
kandierte Orangenzesten, zarter Blütenhonigtouch,<br />
einladendes Bukett. Stoffig, hat seine<br />
Kraft gut eingebunden, feine Nougatnote,<br />
ein komplexer Meditationswein, zarte Süsse<br />
im Abgang, bleibt lange haften, hat Klasse,<br />
sicheres Reifepotenzial für viele Jahrzehnte.<br />
Preis: k. A.<br />
•<br />
Assyrtiko Kavalieros Single Vineyard<br />
PDO Santorini 2016<br />
Domaine Sigalas, Oia-Santorini<br />
14,5 Vol.-%, NK. Mittleres Strohgelb, Silberreflexe.<br />
Zarte weisse Blüten, ein Hauch von<br />
Weingartenpfirsich, Nuancen von Haselnuss<br />
und Mandeln, Limettenzesten, facettenreiches,<br />
mineralisches Bukett. Saftig, hochelegant,<br />
feine gelbe Tropenfrucht, integrierter<br />
Säurebogen, extraktsüss und sehr gut anhaftend,<br />
steht am Anfang einer langen, erfolgreichen<br />
Karriere. Preis: k. A.<br />
•<br />
Estate Argyros Assyrtiko<br />
PDO Santorini 2016<br />
Estate Argyros Winery, Episkopi Gonia<br />
13,5 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Ganz zarte Holzwürze, mit einem Hauch von<br />
Vanille unterlegte Orangenzesten, feiner<br />
Limettentouch, angenehmer Blütenhonig.<br />
Stoffig, elegante Textur, mineralisch und<br />
frisch, extraktsüsser Orangentouch im Nachhall,<br />
Nuancen von frischen Feigen, gut anhaftend,<br />
sicheres Reifepotenzial.<br />
www.cavesa.ch, CHF 23,–<br />
93<br />
•<br />
Santorini Assyrtiko PDO 2016<br />
Domaine Sigalas, Oia-Santorini<br />
14 Vol.-%. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Nuancen von Lindenblüten, frischen Wiesenkräutern,<br />
einem Hauch von Kamille, zarter<br />
Honig. Saftig, komplex, feine weisse Birnenfrucht,<br />
zart nach Pfirsich, straffer Säurekern,<br />
salzig und lange anhaltend, ein facettenreicher<br />
Speisenbegleiter, feine Fruchtsüsse im<br />
Abgang, grosses Entwicklungspotenzial.<br />
www.ullrich.ch, CHF 17,90<br />
•<br />
Santorini Assyrtiko French Oak<br />
Fermented 2016<br />
Estate Argyros Winery, Episkopi Gonia<br />
13,5 Vol.-%. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Zarte Holzwürze, zarter Honigtouch, feine<br />
gelbe Tropenfruchtanklänge, Nuancen von<br />
Vanille und kandierter Orangenzesten. Runder<br />
Körper, feine Extraktsüsse, angenehme<br />
Zitrusanklänge, wirkt eine Spur opulenter<br />
und zugänglich, feine Grapefruitnoten, in der<br />
Jugend werden die Mineralkomponenten<br />
noch etwas verdeckt, Limette im Nachhall,<br />
sollte ein, zwei Jahre reifen, um wieder mehr<br />
Terroir zu transportieren. Preis: k. A.<br />
•<br />
Assyrtiko by Gaia Wild Ferment 2016<br />
Gaia Wines Santorini, Exo Gonia<br />
13 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Feine Hefenuancen, frische Grapefruitzesten,<br />
ein Hauch von Vanille, einladendes Bukett.<br />
Saftig, gute Komplexität, balanciert, frische<br />
weisse Birne, lebendig strukturiert, bleibt<br />
haften, mineralischer Nachhall, ein facettenreicher<br />
Speisenbegleiter.<br />
www.kantos.ch, CHF 27,50<br />
•<br />
BIO Assyrtiko Santorini PDO<br />
Cuvée No. 15 2016<br />
Hatzidakis Winery, Pyrgos Kallistis<br />
14 Vol.-%. Helles Gelb, Silberreflexe. Attraktive<br />
Tropenfrucht, frischer Pfirsich, rauchige<br />
Mineralität, frische Limettenzesten unterlegt.<br />
Komplex, stoffig, feine Extraktsüsse,<br />
lebendiger Säurebogen, saliner Touch im<br />
Abgang, wirkt sehr leichtfüssig und frisch,<br />
zitronige Nuancen im Nachhall, klassisch,<br />
sicheres Reifepotenzial.<br />
www.tannico.ch, CHF 45,98<br />
•<br />
Assyrtiko Santorini PDO 2016<br />
Canava Chryssou Tselepos, Pyrgos<br />
13,5 Vol.-%. Helles Gelb, Silberreflexe. Feine<br />
Nuancen von Orangenblüten, zart nach Mandarinenzesten,<br />
mineralisch, sehr einladender<br />
zarter Blütenhonigtouch. Komplex, angenehme<br />
Kräuterwürze, feine Exraktsüsse, salzige<br />
Mineralität, frisch strukturiert, bleibt haften,<br />
sehr gute Länge, bereits sehr gut antrinkbar.<br />
Preis: k. A.<br />
Fotos: Shutterstock,beigestellt<br />
158 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document933728157967359810.indd 158 17.04.18 11:59
Fotos: Shutterstock,beigestellt<br />
•<br />
Argyros Santorini Assyrtiko<br />
PDO Santorini 2016<br />
Estate Argyros Winery, Episkopi Gonia<br />
13,5 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Feine Nuancen von Mandarinenzesten und<br />
Orangenblüten, intensive Mineralität,<br />
frisches, attraktives Bukett, das man als<br />
«mouthwatering» beschreiben darf. Saftig,<br />
hochelegant, salzig, feine Extraktsüsse, zart<br />
nach Honigmelone, Limettenzesten im<br />
Abgang, trocknet den Gaumen gut ab, ein<br />
toller Speisenbegleiter.<br />
info@estate-argyros.com, Preis: k. A.<br />
•<br />
Santorini Assyrtiko Grande Reserve<br />
PDO Santorini 2015<br />
SantoWines, Pyrgos Santorini<br />
14 Vol.-%, NK. Helles Strohgelb, Silberreflexe.<br />
Zart floral unterlegte Pfirsichfrucht, ein<br />
Hauch von Tropenfrüchten, Nuancen von<br />
Limettenzesten, etwas Kokos, Akazienhonig,<br />
mineralischer Touch, facettenreiches Bukett.<br />
Straff, engmaschig, feine weisse Fruchtanklänge,<br />
finessenreiche Säurestruktur, zitroniger<br />
Touch, bleibt lange haften, sicheres<br />
Reifepotenzial.<br />
promo@santowines.gr, Preis: k. A.<br />
92<br />
•<br />
Santorini Nykteri 2016<br />
SantoWines, Pyrgos Santorini<br />
14 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe. Feine<br />
Kräuterwürze, ein Hauch von Mandarinenzesten,<br />
grüner Apfel unterlegt, eher verhalten.<br />
Stoffig, am Gaumen frische Birnenfrucht,<br />
Noten von Orangen, dezente Fruchtsüsse,<br />
elegant und gut anhaltend, finessenreich<br />
strukturiert, mineralischer Nachhall,<br />
ein komplexer Speisenbegleiter. Preis: k. A.<br />
•<br />
BIO Santorini PDO 2016<br />
Hatzidakis Winery, Pyrgos Kallistis<br />
13,5 Vol.-%. Helles Grün, Silberreflexe. Zarter<br />
Touch von Orangenzesten, weisse Blüten, mineralisch<br />
unterlegt. Saftig, gute Komplexität,<br />
gelbe Tropenfruchtnuancen, lebendig strukturiert,<br />
feiner Honigtouch, salziger Abgang,<br />
bleibt gut haften, verfügt über Entwicklungspotenzial.<br />
Preis: k. A.<br />
•<br />
Selladia 2008 PDO Santorini<br />
Boutari Wineries Santorini, Megalochori<br />
13 Vol.-%. Leuchtendes Gelb, Silberreflexe.<br />
Mit feinem Petrol unterlegte reife gelbe Tropenfrucht,<br />
ein Hauch von Safran, Nuancen<br />
von Rosinen, Limettenzesten im Hintergrund,<br />
rieslinghafte Reifenote. Komplex, feiner Mokkatouch,<br />
Ananas, straffe Mineralität, feiner<br />
Säurebogen, bleibt gut haften, zart nach<br />
Blutorangen, weiteres Entwicklungspotenzial,<br />
Biscuit im Rückgeschmack.<br />
Preis: k. A.<br />
•<br />
Assyrtiko by Gaia Wild Ferment PDO<br />
Santorini 2017<br />
Gaia Wines Santorini, Exo Gonia<br />
13,5 Vol.-%, KK. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Feine Haselnussnote, ein Hauch von<br />
Grapefruitzesten und Pfirsich unterlegt, rauchige<br />
Mineralität, Nuancen von Akazienhonig.<br />
Komplex, saftig, sehr harmonisch , gut eingebundene<br />
Holzkomponente, feines Säuregerüst,<br />
bleibt sehr gut haften, zitronig-salzige<br />
Nuancen im Nachhall, sicheres Reifepotenzial,<br />
toller Speisenbegleiter.<br />
www.kantos.ch, CHF 27,50<br />
•<br />
Pyritis Santorini Mega Cuvée 2015<br />
Artemis Karamolegos Winery, Exo Gonia<br />
14 Vol.-%. Helles Grüngelb, Silberreflexe. Mit<br />
einem Hauch von weissen Blüten unterlegte<br />
Pfirsichfrucht, zart nach Maracuja, Ananas,<br />
dezente Limettenzesten. Stoffig, elegant, feine<br />
Extraktsüsse, feiner Säurebogen, mineralisch<br />
und sehr gut anhaftend, kühler Stil, was<br />
in Hinblick auf die Herkunft schon anachronistisch<br />
anmutet, sehr gutes Reifepotenzial,<br />
fast stahlig im Nachhall. Preis: k. A.<br />
•<br />
Nikteri 2016 Venetsanos Winery,<br />
Caldera Megalochori<br />
14 Vol.-%. Helles Grüngelb, Silbereflexe. Frische<br />
Grapefruitzesten, mit gelbem Pfirsich<br />
unterlegt, ganz zarte Röstaromen, aber auch<br />
weisse Blütenaromen klingen an. Saftig, zarte<br />
florale Nuancen, elegant, angenehme<br />
Fruchtsüsse, ausgewogen und harmonisch,<br />
bereits gut antrinkbar, ein Hauch von frischer<br />
Birne, ein vielseitiger Speisenbegleiter.<br />
Preis: k. A.<br />
•<br />
Santorini Assytriko PDO 2016<br />
Vassaltis Vineyards, Vourvoulos<br />
13,5 Vol.-%. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Frische Wiesenkräuter, ein Hauch von Orangenzesten,<br />
weisse Blüten, etwas Macis, mineralischer<br />
Touch. Komplex, saftig, feine gelbe<br />
Tropenfrucht, dunkle Mineralität, angenehme<br />
Salzigkeit, frische Orangen im Nachhall,<br />
sehr gute Länge, sicheres Reifepotenzial.<br />
info@vassaltis.com, Preis: k. A.<br />
•<br />
Thalassits Oak fermented 2016<br />
Gaia Wines Santorini, Exo Gonia<br />
13 Vol.-%. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Frische Eichenwürze, zart nach Karamell<br />
und Vanille, frische Orangenzesten. Mittlere<br />
Komplexität, zitronig, dezenter Anklang von<br />
neuem Holz, Limetten im Nachhall, dezente<br />
Salzigkeit im Finale, bereits zugänglich.<br />
www.kantos.ch, CHF 25,50<br />
•<br />
Assyrtiko Santorini PDO 2015<br />
Canava Chryssou Tselepos, Pyrgos<br />
14 Vol.-%. Helles Gelb, Silberreflexe. Feine<br />
Noten von frischen Orangen, ein Hauch von<br />
Aprikose , weisse Blüten, mineralischer Anklang.<br />
Engmaschig, vermittelt sofort eine feine<br />
Salzigkeit und Straffheit, eingebundene,<br />
runde Säurestruktur, die nicht ganz so hoch<br />
ausgefallen ist, dezente Fruchtsüsse, rreifer<br />
Grapefruittouch, gut antrinkbar. Preis: k. A.<br />
•<br />
Venetsanos Anniversary First Bottling<br />
Santorini Assyrtiko 2014<br />
Venetsanos Winery, Caldera Megalochori<br />
13,5 Vol.-%. Helles Gelb, Silberreflexe. Reife<br />
weisse Tropenfruchtanklänge, kandierte Mandarinenzesten,<br />
etwas Ingwer, Safran, ein erster<br />
Hauch von Petrol. Saftig, Orangenfrucht, feine<br />
Fruchtsüsse, Anklänge von Pfirsich und Litschi,<br />
bleibt haften, hat eine erste Trinkreife erreicht,<br />
ein facettenreicher Begleiter bei Tisch.<br />
info@venetsanoswinery.com, Preis: k. A.<br />
91<br />
•<br />
Santorini PDO 2016 Artemis<br />
Karamolegos Winery, Exo Gonia<br />
13,5 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Zart nach grünem Apfel, zart nach Grapefruitzesten<br />
und Orangenblüten. Saftig, elegante<br />
Textur, weisses Kernobst, straffe Struktur,<br />
finessenreich, ein angenehmer Speisenbegleiter<br />
mit zitronigem Nachhall, verfügt<br />
über Länge und Reifepotenzial. Preis: k. A.<br />
•<br />
Thalassitis 2016<br />
Gaia Wines Santorini, Exo Gonia<br />
13 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe. Frische<br />
Limettenzesten, ein Hauch von Wiesenkräutern,<br />
zart tabakige Nuancen, frische<br />
Grapefruit. Mittlerer Körper, zitronig, ein<br />
Hauch von weisser Birne, wirkt insgesamt<br />
eher zart, Limetten in Nachhall, unkomplizierter,<br />
trinkfreudiger Stil, etwas rustikaler<br />
Abgang. Preis: k. A.<br />
•<br />
Kallisti Reserve 2016<br />
Boutari Wineries Santorini, Megalochori<br />
13 Vol.-%. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Zart nach Vanille, reife Orangennote, Anklänge<br />
von Honigmelone. Saftig, angenehme Extraktsüsse,<br />
reifer Pfirsich, feine Säurestruktur,<br />
zitroniger Anklang im Abgang, ein Hauch<br />
von Honig im Nachhall, mittlere Länge, bietet<br />
unkompliziertes Trinkvergnügen, bereits<br />
zugänglich. Preis: k. A.<br />
•<br />
Santorini Assyrtiko PDO Santorini<br />
2017, SantoWines, Pyrgos Santorini<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Zart rauchig unterlegte frische Steinobstanklänge,<br />
ein Hauch von Blütenhonig,<br />
floraler Touch. Straff saftige Textur, feine<br />
Extraktsüsse, lebendige Säurestruktur, grüner<br />
Apfel, frisch und zitronig, bleibt haften,<br />
noch sehr jung, ein animierender Speisenbegleiter.<br />
promo@santowines.gr, Preis: k. A.<br />
•<br />
A-Alpha PDO Santorini 2017<br />
Domaine Sigalas, Oia-Santorini<br />
14 Vol.-%. Helles Strohgelb, Silberreflexe.<br />
Feine Nuancen von Weingartenpfirsich und<br />
frischen Birnen, mineralischer Hauch von<br />
Blütenhonig, kandierte Orangenzesten.<br />
Saftig, elegant und engmaschig, feiner<br />
Säurebogen, salzige Mineralität, bereits<br />
harmonisch, vielseitiger Speisenbegleiter.<br />
info@sigalas-wine.com, Preis: k. A.<br />
•<br />
Santorini PDO Natural Ferment 2016<br />
Gavalas Winery, Megalochori<br />
13 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Zarte weisse Tropenfruchtanklänge, Limettenzesten,<br />
mienralischer Touch, feine<br />
Blütenaromen, einladendes Bukett. Saftig,<br />
elegante Textur, zart nach Mango, finessenreich<br />
und gut anhaftend, ein lebendiger<br />
Speisen begleiter, dezente Fruchtsüsse im<br />
Nachhall, eleganter Stil.<br />
info@gavalaswines.gr, Preis: k. A.<br />
•<br />
Santorini 2016<br />
Venetsanos Winery, Caldera Megalochori<br />
13,5 Vol.-%. Helles Grün, Silberreflexe. Feine<br />
weisse Tropenfrucht, ein Hauch von Pfirsich<br />
und weissen Blüten, zart nach Limettenzesten.<br />
Mittlere Komplexität, straffe Textur,<br />
weisse Birne, mineralisch, dezente Säurestruktur,<br />
feine Fruchtsüsse im Abgang, sauberer,<br />
runder und zugänglicher Stil.<br />
Preis: k. A.<br />
•<br />
Santorini PDO 2014<br />
Artemis Karamolegos Winery, Exo Gonia<br />
13,5 Vol.-%. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Frische Orangenzesten, kandierte Grapefruitschalen,<br />
weisser Pfirsich, Wiesenkräuter.<br />
Gute Komplexität, grüner Apfel, gut integrierter<br />
Säurebogen, feine Fruchtsüsse, zitronig<br />
hinterlegt, mineralischer Nachhall, salziger<br />
Touch im Rückgeschmack.<br />
san_torini@yahoo.gr, Preis: k. A.<br />
90<br />
•<br />
Atlantis 2016<br />
Estate Argyros Winery, Episkopi Gonia<br />
13 Vol.-%. Helles Grün, Silberreflexe. Zart<br />
nach weisser Birnen, ein Hauch von Honigmelone,<br />
zart rauchig, feine Kräuterwürze unterlegt.<br />
Saftig, feine Fruchtsüsse, zarte Pfirsichnuancen,<br />
eher dezenter Säurebogen, zugänglich,<br />
bietet unkompliziertes Trinkvergnügen.<br />
Preis: k. A.<br />
•<br />
Santorini Assyrtiko 2016<br />
SantoWines, Pyrgos Santorini<br />
13,5 Vol.-%. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Frische grüne Limettenwürze, mineralisch<br />
unterlegt, zart grasiger Touch. Gute Komplexität<br />
und Frische, feine Orangenfrucht, dezente<br />
Süsse, lebendiger Säurebogen, salziger<br />
Touch, zitroniger Nachhall, mittlere Länge im<br />
Finale. Preis: k. A.<br />
•<br />
Vassaltis PetNat 2017<br />
Vassaltis Vineyards, Vourvoulos<br />
12,8 Vol.-%. Mittleres Grüngelb, zartes Mousseux.<br />
Frisches Sturmbukett, gelbe Birne, Apfelschalen,<br />
einladendes Bukett. Stoffig, bemerkenswerte<br />
Salzigkeit, anregend, ein gut<br />
gemachter PetNat, der eine weitere Facette<br />
der weissen Sorten der Insel repräsentiert.<br />
info@vassaltis.com, Preis: k. A.<br />
•<br />
Santorini PDO 2016<br />
Gavalas Winery, Megalochori<br />
13 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Weisse Blütenaromen, zart nach Pfirsich, Zit-<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
159<br />
document933728157967359810.indd 159 17.04.18 11:59
tasting / GRIECHENLAND<br />
ruszesten, eher verhaltenes Bukett, ein<br />
Hauch von feuchtem Gestein. Straff und knackig,<br />
eher schlanke Textur, salzig-zitroniger<br />
Touch, engmaschiger, animierender Stil, verfügt<br />
über Entwicklungspotenzial.<br />
info@gavalaswines.gr, Preis: k. A.<br />
•<br />
Nassitis 2016<br />
Vassaltis Vineyards, Vourvoulos<br />
13,5 Vol.-%. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Frische Mandarinenzesten, ein Hauch von<br />
Orangenfrucht, mineralischer Touch, ein<br />
Hauch von Blütenhonig. Saftig, gute Komplexität,<br />
dezente Fruchtsüsse, angenehmer<br />
Säuretouch unterlegt, bleibt gut haften, ein<br />
vielseitiger Speisenbegleiter. Preis: k. A.<br />
•<br />
Santorini Assytriko 2016<br />
Boutari Wineries Santorini, Megalochori<br />
13 Vol.-%. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Mit einem Hauch von Zitruszesten unterlegte<br />
frische Wiesenkräuter, frischer grüner<br />
Apfel, mineralischer Touch. Saftig, feine<br />
Pfirsichfrucht, etwas Orangen, lebendiger<br />
Säure bogen, feine Mineralität, zitroniger<br />
Nachhall, vielseitig einsetzbar.<br />
santorini.winery@boutari.gr, Preis: k. A.<br />
93<br />
•<br />
Weisswein<br />
Biblia Chora Ovilos PGI Pangeon 2017<br />
Ktima Biblia Chora, Kokinohori Kavala<br />
Helles Grüngelb, Silberreflexe. Frische Nuancen<br />
von Grapefruitzesten, ein Hauch von<br />
weisser Tropenfrucht, feine Holznuancen, erinnert<br />
im Bukett an einen sehr guten weissen<br />
Graves aus Bordeaux. Saftig, reife Orangenfrucht,<br />
straff und finessenreich, gute Mineralität,<br />
Mandarinen und Litschinuancen im<br />
Abgang, sehr gute Länge, bereits antrinkbar,<br />
zart salziger Rückgeschmack. Preis: k. A.<br />
•<br />
Malagousia Single Vineyard PGI<br />
Epanomi 2017<br />
Domaine Gerovassiliou, Epanomi<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Mit frischen Wiesenkräutern unterlegte<br />
zarte weisse Tropenfrucht, ein Hauch von<br />
Birnen und Holunderblüten, floral und attraktiv.<br />
Saftig, elegant, weisser Apfel, feine<br />
Mineralität, finessenreicher Säurebogen, ein<br />
Hauch von Limette im Abgang, Pfirsich im<br />
Rückgeschmack. Preis: k. A.<br />
92<br />
•<br />
Malagousia Single Vineyard PGI<br />
Epanomi 2016<br />
Domaine Gerovassiliou, Epanomi<br />
13,5 Vol.-%. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Frische Kräuterwürze, etwas Minzeblatt,<br />
Nuancen von Zitronen, floraler Touch. Saftig,<br />
frisch und elegant, zart nach Weingartenpfirsich,<br />
frisch strukturiert, bleibt gut haften,<br />
dezente Fruchtsüsse im Nachhall, feine Pfefferminze<br />
im Nachhall, ein facettenreicher<br />
Speisenbegleiter. Preis: k. A.<br />
•<br />
Single Vineyard Turtles PGI Florina<br />
2017, Alpha Estate, Amyndeon<br />
13 Vol.-%, DIAM. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Frische Birnenfrucht, zarte gelbe Tropenfrucht,<br />
zart nach Wiesenkräutern, mineralischer<br />
Touch. Saftig, elegant, feinfruchtige<br />
Textur, weisser Apfel, etwas Melone, angenehmer<br />
Säurebogen, Steinobst im Abgang,<br />
feine salzige Nuancen im Abgang, ein<br />
stoffiger Speisenbegleiter.<br />
www.alpha-estate.com, Preis: k. A.<br />
•<br />
Biblia Chora Ovilos PGI Pangeon 2016<br />
Ktima Biblia Chora, Kokinohori Kavala<br />
13,5 Vol.-%, NK. Helles Gelb, Silberreflexe.<br />
Zarte Orangenblüten, etwas Honig, gelbe<br />
Tropenfrucht, einladendes Bukett. Saftig,<br />
weisse Fruchtnuancen, frisch strukturiert, zitronig<br />
und anregend, mittlere Länge, vielseitig<br />
einsetzbar, salzig, mineralischer Nachhall,<br />
ein facettenreicher Speisenbegleiter mit<br />
sehr guter Länge. Preis: k. A.<br />
•<br />
Chardonnay PGI Epanomi 2016<br />
Domaine Gerovassiliou, Epanomi<br />
14 Vol.-%, DIAM. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Zart buttrig unterlegtes reifes gelbes<br />
Steinobst, Nuancen von Honigmelone, ein<br />
Hauch von Bourbonvanille, attraktives Bukett.<br />
Stoffig, elegante Textur, weisse Fruchtnuancen,<br />
finessenreiche Struktur, mineralischer<br />
Nachhall, bleibt sehr gut haften, sicheres<br />
Reifepotenzial, bereits gut antrinkbar.<br />
Preis: k. A.<br />
•<br />
Assyrtiko Single Block Aghia Kiriaki<br />
PGI Florina 2016<br />
Alpha Estate, Amyndeon<br />
13 Vol.-%, DIAM. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Zart nach frischen Orangenzesten,<br />
Limetten und weissem Apfel, frische Wiesenkräuter,<br />
feuchte Steine, mineralisches Bukett.<br />
Stoffig, straffe Textur, lebendige, rassige<br />
Säurestruktur, zart nach Blütenhonig und<br />
weissem Pfirsich im Abgang, gutes Entwicklungspotenzial,<br />
wird von Flaschenreife profitieren.<br />
info@alpha-estate.gr, Preis: k. A.<br />
•<br />
Sauvignon Blanc Fumé PGI Florina<br />
2016, Alpha Estate, Amyndeon<br />
13 Vol.-%, DIAM. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Rauchig, frisch geschnittene Wiesenkräuter,<br />
weisser Pfirsich, dunkle Mineralität,<br />
Stachelbeeren und Cassis im Hintergrund,<br />
attraktive Würze. Straff, finessenreich,<br />
elegant strukturiert, salziger Touch, ein<br />
Hauch von Orangen, wirkt leichtfüssig und<br />
animierend, bleibt gut haften, zarter Holzkuss<br />
im Nachhall. Preis: k. A.<br />
•<br />
BIO Kotyle Chardonnay PGI Peloponnes<br />
2015, Navarino Vineyards, Messinia<br />
13,5 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Mit einem Hauch von Mandeln unterlegte<br />
gelbe Tropenfrucht, zart nach Vanille und<br />
Pfirsich, einladendes Bukett. Saftige gelbe<br />
Tropenfrucht, zarte Holzwürze, ein Hauch<br />
von Nougat, mineralischer Rückgeschmack.<br />
Preis: k. A.<br />
91<br />
•<br />
Moschofilero TOMH White PDO Mantinia<br />
2017, Troupis Winery, Tripoli<br />
13 Vol.-%, DIAM. Helles Strohgelb, Silberreflexe.<br />
Feine gelbe Tropenfruchtnuancen, zarter<br />
Hauch von Muskatnuss im Hintergrund, zart<br />
nach Babybanane. Saftig, frische Mango,<br />
dezente Fruchtsüsse, lebendiger Säurebogen,<br />
reife Birnenfrucht im Abgang, zarter Honigtouch<br />
im Finale, mineralischer Nachhall,<br />
eleganter Speisenbegleiter. Preis: k. A.<br />
•<br />
Diamantopetra White PGI Crete 2017<br />
Diamantakis Winery, Kato Asites<br />
13,5 Vol.-%, NK. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Zart rauchig-vanillige Holznuancen,<br />
angenehmer Hauch von Orangenblüten,<br />
nach Wiesenkräutern, kandierte Orangenzesten.<br />
Stoffig, engmaschig, feine weisse Frucht,<br />
mineralischer Kern, straffer Säurebogen,<br />
salzig und anhaltend, verfügt über Entwicklungspotenzial.<br />
Preis: k. A.<br />
•<br />
Assyrtiko The Tear of the Pine<br />
Stelios Kechris Domaine, Kalochori<br />
13,5 Vol.-%. Helles Grün, Silberreflexe. Feine<br />
Harznuancen, eine Idee von Latschenkiefer,<br />
Rosmarin, Limettenzesten, ungemein floral<br />
und einnehmend. Elegant, feine weisse Apfelfrucht,<br />
aromatisch, frisch, dezente vegetale<br />
Würze im Abgang, sehr individueller Stil<br />
mit Assyrtiko statt Salvatiano. Zu Sushi statt<br />
dem roten Ingwer. Preis: k. A.<br />
•<br />
Sauvignon Blanc Fumé PGI Epanomi<br />
2017, Domaine Gerovassiliou, Epanomi<br />
14 Vol.-%, DIAM. Helles Gelb, Silberreflexe.<br />
Feine Vanille, zarte Röstaromen, reife gelbe<br />
Tropenfrucht klingt an, zart nach Stachelbeeren.<br />
Kraftvoll, saftig und mineralisch, feiner<br />
Bananen-Pfirsichtouch, angenehm strukturiert,<br />
zarter Blütenhonig im Nachhall.<br />
Preis: k. A.<br />
•<br />
Viognier PGI Epanomi 2017<br />
Domaine Gerovassiliou, Epanomi<br />
14 Vol.-%, DIAM. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Frische Kräuterwürze, zart tabakig, Nuancen<br />
von Grapefruitzesten, dezente gelbe Tropenfrucht<br />
unterlegt, floraler Touch. Kraftvoll,<br />
engmaschig, weisse Birnen, straffe Textur,<br />
mineralisch und anhaftend, noch sehr<br />
jugendlich, wird mit Flaschenreife noch<br />
zulegen, vielversprechendes Potenzial.<br />
www.greeceandgrapes.com, Preis: k.A.<br />
•<br />
Sauvignon Blanc PGI Florina 2017<br />
Alpha Estate, Amyndeon<br />
13 Vol.-%, DIAM. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Intensive Frucht nach Stachelbeeren und<br />
Guaven, ein Hauch von Grapefruitzesten und<br />
Litschi, mineralischer Touch. Saftig, feine<br />
Fruchtsüsse, angenehmer Säurebogen, zitroniger<br />
Touch, feiner Pfisichtouch im Nachhall,<br />
ein eleganter Speisenbegleiter.<br />
www.vinothek-josef.ch, CHF 24,50<br />
•<br />
Dafnios Vidiano PGI Kreta 2017<br />
Douloufakis, Heraklion<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Leuchtendes mittleres<br />
Grüngelb, Silberreflexe. Zart nach Blütenhonig<br />
und frischen Orangenzesten, ein Hauch<br />
von gelbem Pfirsich, mineralischer Touch.<br />
Saftige weisse Tropenfrucht, finessenreicher<br />
Säurebogen, mineralisch und gut anhaftend,<br />
ein facettenreicher Speisenbegleiter mit einigem<br />
Reifpotenzial.<br />
wines@cretanwines.gr, Preis: k. A.<br />
•<br />
Thema White PGI Drama 2016<br />
Ktima Pavlidis, Drama<br />
13 Vol.-%. Helles Grün, Silberreflexe. Zart<br />
floral, frische Kräuterwürze, ein Hauch von<br />
Grapefruitzesten, mineralischer Touch. Mittlere<br />
Komplexität, mineralische Textur, Zitrus-<br />
Nuancen, finessenreiche Säurestruktur, elegant<br />
ein Hauch von Rosa Grapefruit im Nachhall.<br />
info@ktima-pavlidis.gr, Preis: k. A.<br />
•<br />
Assyrtiko Idisma Drios PGI Drama<br />
2016, Wine Art Estate, Mikrochori<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Mineralisch unterlegte Nuancen<br />
von weissem Pfirsich, feine Blütenaromen,<br />
facettenreiches Bukett. Saftig, engmaschig,<br />
weisser Apfel, lebendige Säurestruktur,<br />
zitronig-salziger Touch im Abgang, ein<br />
finessenreicher Speisenbegleiter. Preis: k. A.<br />
•<br />
Gymni Vasilissa »Naked Queen«<br />
Weiss PGI Macedonia 2015<br />
Pieria Eratini, Thessaloniki<br />
14 Vol.-%, DIAM. Leuchtendes mittleres Grüngelb,<br />
Silberreflexe. Frische Pfirsichfrucht,<br />
etwas Papaya, Orangenzesten und -blüten<br />
klingen an, attraktives Bukett. Saftig, elegant<br />
und komplex, feine gelbe Tropenfrucht, finessenreiche<br />
Säurestruktur, mineralisch, zart<br />
salzig, bleibt gut haften, verfügt über Reifepotenzial.<br />
Preis: k. A.<br />
90<br />
•<br />
Diamantakis Vidiano PGI Crete 2017<br />
Diamantakis Winery, Kato Asites<br />
13 Vol.-%, DIAM. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Feine gelbe Tropenfruchtanklänge, zart<br />
nach Pfirsich und Ananas, floraler Touch,<br />
facettenreiches Bukett. Mittlerer Körper,<br />
weisser Apfel, etwas Banane, lebendiger Säurebogen,<br />
feine Kräuterwürze, mineralischsalzig<br />
im Abgang, zitroniger Touch im Nachhall.<br />
Preis: k. A.<br />
•<br />
Assyrtiko PGI Florina 2016<br />
Kir-Yianni, Naoussa<br />
12,5 Vol.-%, DV. Helles Strohgelb, Silber reflexe.<br />
Etwas verhalten, feine gelbe Tropenfrucht,<br />
etwas Pfirsich, zart nach Orangen-<br />
Fotos: beigestellt<br />
1<br />
Z<br />
S<br />
R<br />
160 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document933728157967359810.indd 160 17.04.18 11:59
zesten, ein Hauch von Litschi. Elegant, feiner<br />
weisser Apfel, angenehmer Säurebogen,<br />
wirkt bereits gut antrinkbar, Noten von gelber<br />
Birne im Finish, vielseitiger Speisenbegleiter.<br />
Preis: k. A.<br />
•<br />
Malagousia PGI Evia 2016<br />
Avantis Estate, Chalkis Evia<br />
12,5 Vol.-%, DV. Leuchtendes mittleres Strohgelb,<br />
Silberreflexe. Weisse Tropfenfruchtnuancen,<br />
ein Hauch von Orangen, floraler<br />
Touch, etwas Blütenhonig unterlegt. Saftig,<br />
elegant, etwas Golden-Delicious-Apfel, feine<br />
Säurestruktur, mineralisch, zarte Fruchtsüsse<br />
im Nachhall, sehr appetitlicher Stil.<br />
Preis: k. A.<br />
•<br />
Lenga Gewürztraminer PGI Evia 2017<br />
Avantis Estate, Chalkis Evia<br />
13 Vol.-%, DIAM. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Zarte gelbe Tropenfrucht, ein<br />
Hauch von Blütenhonig, sehr zarte Nuancen<br />
von Rosenöl und Orangenblüten. Saftig,<br />
traubige Frucht, zart nach Eibisch, feine<br />
Restsüsse, die gut integriert ist, bleibt haften,<br />
indiviuell, gute Mineralität und Frische<br />
im Rückgeschmack.<br />
Preis.: k. A.<br />
•<br />
Falcons Hill White PGI Evia 2016<br />
Avantis Estate, Chalkis Evia<br />
13 Vol.-%. Mittleres Strohgelb, Silberreflexe.<br />
Feiner Akazienhonig, Nuancen von Quitten,<br />
floraler Touch, reifes Bukett. Mittlere Komplexität,<br />
feine weisse Apfelfrucht, zart nach<br />
Lindenblüten, dezenter Säurebogen, harmonischer,<br />
milder Stil, zarter Zitrustouch im<br />
Finale, ein Hauch von Honig und Salz im<br />
Rückgeschmack. Preis: k. A.<br />
•<br />
Moscofilero PGI Peloponnes 2017<br />
Domaine Skouras, Malandreni<br />
12 Vol.-%, NK. Helles Strohgelb, Silberreflexe.<br />
Feine florale Nuancen, Anklänge von Hibiskus<br />
und Rosenblättern, ein Hauch von Limettenzesten.<br />
Saftig, zugleich leichtfüssig, feine<br />
Pfirsichnote, frisch und gut anhaftend, bietet<br />
grosses Trinkanimo, feine Fruchtsüsse im<br />
Nachhall, perfektes Sommervergnügen.<br />
www.smyrliadis.ch<br />
CHF 13,70<br />
•<br />
BIO Malagouzia PGI Chalkidiki 2017<br />
Domaine Porto Carras, Neos Marmaras<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Helles Strohgelb, Silberreflexe.<br />
Mit einem Hauch von frischen Limettenzesten<br />
unterlegte Nuancen von Honigmelone,<br />
Ananas und Litschi, weisse Blütenaromen,<br />
attraktives Bukett. Straff, wirkt engmaschig<br />
und sehr mineralisch, feiner Säurebogen,<br />
feine Birnenfrucht im Nachhall, salzig<br />
und gut anhaftend.<br />
wines@portocarras.com, Preis: k. A.<br />
•<br />
Stone Hills PGI Peloponnes 2017<br />
Palivou Estate, Ancient Nemea<br />
13 Vol.-%, KK. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Feine Nuancen von Weingartenpfirsich,<br />
zart nach Ananas, ein Hauch von Blütenhonig,<br />
einladendes Bukett. Komplex, saftig<br />
und harmonisch, angenehme, süsse Tropenfrucht,<br />
bleibt gut haften, ein runder Speisenbegleiter<br />
für viele Anlässse. Preis: k. A.<br />
93<br />
•<br />
Rotwein<br />
BIO Theopetra Estate Red PGI<br />
Meteora 2014, Theopetra Estate, Trikalon<br />
14 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine Nuancen<br />
von schwarzen Beeren, ein Hauch von<br />
Nougat und Lakritze, zarte tabakige Noten,<br />
mineralischer Touch. Saftig, extraktsüsse<br />
reife Herzkirschen, sehr gut integrierte Tannine,<br />
gute Säurestruktur, zart nach Nougat,<br />
bleibt sehr gut haften, ein facettenreicher<br />
Speisenbegleiter mit Zukunftspotenzial.<br />
www.houseofwine.gr, CHF 19,80<br />
•<br />
Diaporos PDO Naoussa 2015<br />
Kir-Yianni, Naoussa<br />
13,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breitere Randaufhellung. Feines<br />
schwarzes Waldbeerkonfit, Nuancen von<br />
Edelholz, etwas Graphit, Nuancen von Weichseln<br />
und Lakritze im Hintergrund. Komplex,<br />
rotbeerige Textur, präsente, gut integrierte<br />
Tannine, kirschiger Touch im Abgang, lebendige<br />
Säurestruktur, mineralisch-zitroniger<br />
Nachhall, wird von Flaschenreife profitieren.<br />
www.kantos.ch, CHF 39,–<br />
•<br />
BIO Microclima Ktima PDO Nemea 2006,<br />
Papaioannou, Ancient Nemea<br />
13,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat,<br />
violette Reflexe, breitere Randaufhellung.<br />
Feine Edelholzwürze, ein Hauch von Zimt<br />
und Vanille, frisches Waldbeerkonfit unterlegt,<br />
dezente tabakige Note. Komplex, ausgewogen,<br />
reife Herzkirschen, feine Tannine,<br />
schokoladig und gut anhaftend, bereits gut<br />
trinkbar, mit Reifepotenzial ausgestattet.<br />
Preis: k. A.<br />
92<br />
•<br />
BIO Old Vines Agiorgitiko PDO Nemea<br />
2010, Papaioannou, Ancient Nemea<br />
13,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Mit einem Hauch von Vanille und Nougat<br />
unterlegtes reifes schwarzes Waldbeerkonfit,<br />
Noten von Herzkirschen, attraktives<br />
Bukett. Saftig, elegant, gute Säurestruktur<br />
unterlegt, reife Tannine, bleibt gut haften,<br />
etwas Nougat im Nachhall, ein facettenreicher<br />
Speisenbe gleiter.<br />
www.weinausgriechenland.de, CHF 20,–<br />
•<br />
Syrah PGI Epanomi 2014<br />
Domaine Gerovassiliou, Epanomi<br />
14 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Süsse Gewürznuancen,<br />
reife schwarze Beerenfrucht,<br />
ein Hauch von Lakritze und Schokolade, einladendes<br />
Bukett. Stoffig, rund und elegant,<br />
feine Extraktsüsse, reife Tannine, sehr harmonisch,<br />
etwas Nougat im Abgang, bereits<br />
gut entwickelt, ein facettenreicher Speisenwein.<br />
www.greeceandgrapes.com<br />
CHF 21,–<br />
•<br />
Gaia S PGI Peloponnes 2016<br />
Gaia Wines Nemea, Koutsi<br />
14,5 Vol.-%, DIAM. Dunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Reife<br />
schwarze Kirschen, dunkles Beerenkonfit,<br />
ein Hauch von Nougat, zarte Holzwürze,<br />
etwas Vanille. Saftig, reife rotbeerige Frucht,<br />
feine, gut integrierte Tannine, frisch strukturiert,<br />
schokoladiger Abgang, ein lebendiger,<br />
leichtfüssig wirkender Speisenwein.<br />
www.fohringer.at, Preis.: k. A.<br />
•<br />
Ammos Terra Leone Single Vineyard<br />
Selection PDO Nemea 2015<br />
Palivou Estate, Ancient Nemea<br />
14,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breitere Randaufhellung. Schwarzes<br />
Beerenkonfit, ein Hauch von Feigen und<br />
Nougat im Hintergrund, zarte Edelholznuancen.<br />
Saftig, feine schokoladiger Textur, Noten<br />
von Dörrpflaumen, elegant und anhaftend,<br />
mineralischer Touch im Finish, zeigt eine<br />
sehr gute Länge. www.palivos.gr, CHF 21,–<br />
•<br />
Falcons Hill Red PGI Evia 2014<br />
Avantis Estate, Chalkis Evia<br />
14 Vol.-%. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breiterer Ockerrand. Zart floral<br />
unterlegtes reifes schwarzes Waldbeerkonfit,<br />
ein Hauch von Dörrpflaumen und Orangenzesten,<br />
etwas Lakritze im Hintergrund. Saftig,<br />
elegant, extraktsüsse Textur, feine Tannine,<br />
süsser Nachhall, zart nach Vanille und Beeren,<br />
schokoladiger Abgang, gut anhaftend,<br />
zeigt gute Frische, bereits sehr gut antrinkbar.<br />
Preis: k. A.<br />
•<br />
Avaton PGI Epanomi 2015<br />
Domaine Gerovassiliou, Epanomi<br />
14 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breitere Randaufhellung. Zarte Röstaromen,<br />
schwarze Kirschen, reife Pflaumen,<br />
kandierte Orangenzesten und etwas Nougat.<br />
Saftig, extraktsüsse Textur, feine Tannine,<br />
Fotos: beigestellt<br />
1. BIS 31. MAI <strong>2018</strong>.<br />
ZUM 16. MAL IN DEN<br />
SPITZENRESTAURANTS DER<br />
REGION SCHAFFHAUSEN.<br />
INFOS: WWW.BLAUBURGUNDERLAND.CH<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
161<br />
document933728157967359810.indd 161 17.04.18 11:59
tasting / GRIECHENLAND<br />
Katogi Averoff, Psychiko<br />
13 Vol.-%. Mittleres Rubingranat, zarte Ockerreifes<br />
dunkles Beerenkonfit, etwas Vanille<br />
und Mokka im Abgang, mineralisch und<br />
anhaftend, ein würziger Speisenbegleiter.<br />
Preis: k. A.<br />
•<br />
Agios Chronos Holy Time PGI Evia<br />
2013, Avantis Estate, Chalkis Evia<br />
14 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Süsse Edelholznuancen,<br />
etws Nougat, reife schwarze<br />
Kirschen, tabakiger Anklang, Nuancen von<br />
Feigen und Arancini im Hintergrund. Saftig,<br />
schwarze Kirschen, elegant und frisch strukturiert,<br />
integrierte Tannine, reife Pflaumen,<br />
dezente Holzwürze im Abgang, ein bereits<br />
gut antrinkbarer, facettenreicher Speisenbegleiter.<br />
Preis: k. A.<br />
•<br />
Gaia Estate Agiorgitiko PDO Nemea<br />
2015, Gaia Wines Nemea, Koutsi<br />
15 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breitere Randaufhellung. Mit feiner<br />
Kräuterwürze und ein Hauch von Dörrpflaumen<br />
unterlegtes dunkles Beerenkonfit,<br />
kandierte Orangenzesten. Stoffig, schwarze<br />
Kirschen, schokoladiger Touch, reife Tannine,<br />
zeigt gute Länge, etwas Meersalz im Abgang,<br />
Nougat bleibt haften, gutes Entwicklungspotenzial,<br />
insgesamt recht voluminöser Stil,<br />
braucht noch Zeit. Preis: k. A.<br />
•<br />
Merlot Alargino PGI Atalanti Valley<br />
2011, Domaine Hatzimichalis, Atalanti<br />
14 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe. Feine Edelholzwürze, Nuancen von<br />
Kräutern, schwarze Kirschen, etwas Brombeerkonfit,<br />
zart tabakig unterlegt. Saftig, elegante,<br />
harmonische Textur, präsente, gut integrierte<br />
Tannine, extraktsüsser Abgang, mineralischer<br />
Nachhall Entwicklungspotenzial.<br />
info@hatzimichalis.gr, CHF 35,6<br />
•<br />
BIO Mavrotragano 2015<br />
Hatzidakis Winery, Pyrgos Kallistis<br />
14,5 Vol.-%. Mittleres Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breitere Randaufhellung. Ein Hauch<br />
von Stallmist, einer zarten Brettnuance nicht<br />
unähnlich, kräuterwürzig unterlegtes rotbeeriges<br />
Bukett. Straff, frisch strukturiert,<br />
Nuancen von blättrigen Elementen, reife<br />
Kirschen, zarter Schokonachhall, Extraktsüsse<br />
im Abgang, ein rassiger Speisenbegleiter,<br />
individueller Stil. Preis: k. A.<br />
•<br />
Syrah Collection PGI Evia 2012<br />
Avantis Estate, Chalkis Evia<br />
14 Vol.-%. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, dezenter Ockerrand. Feines Nougatkaramell,<br />
zarte Röstaromen, süsse schwarze<br />
Beerenfrucht, Edelhölzer, Lakritze. Stoffig,<br />
süsse Brombeeren und Kirschen, integrierte,<br />
präsente Tannine, extraktsüss und anhaftend,<br />
gute Frische im Hintergrund, im Abgang<br />
ist das kraftvolle Holz noch nicht ganz<br />
integriert, wird von weiterer Flaschenreife<br />
profitieren. Preis: k. A.<br />
•<br />
Biblia Chora Red PGI Pangeon 2016<br />
Ktima Biblia Chora, Kokinohori Kavala<br />
14,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breitere Randaufhellung. Attraktive<br />
reife Kirschenfrucht, ein Hauch von Cassis,<br />
angenehme Holzwürze, einladendes Bukett.<br />
Saftig, elegante extraktsüsse Textur, gut<br />
eingebundene Tannine, feiner Schokotouch,<br />
mineralisch und anhaftend,ein komplexer<br />
Speisenbegleiter mit Entwicklungspotenzial.<br />
Preis: k. A.<br />
•<br />
Alpha Estate Red (S.M.X) PGI Florina<br />
2015, Alpha Estate, Amyndeon<br />
14,5 Vol.-%, DIAM. Dunkles Rubingranat,<br />
opaker Kern, violette Reflexe, zarter Wasserrand.<br />
Feinwürzig unterlegte schwarze Kirschenfrucht,<br />
ein Hauch von Edelholz, kandierte<br />
Orangenzesten, attraktives Bukett. Komplex,<br />
saftig, reife Herzkirschen, rund und gut eingebundene<br />
Tannine, angenehme Extraktsüsse,<br />
bleibt haften, sollte noch ein paar<br />
Jahre Flaschenreife geniessen. Preis: k. A.<br />
•<br />
Syrah Gymnos Vasilias »Naked King«<br />
PGI Macedonia 2015<br />
Pieria Eratini, Thessaloniki<br />
15 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, dezenter Ockerrand. Mit zarter<br />
Edelholzwürze unterlegtes schwarzes<br />
Waldbeerkonfit, ein Hauch von süssen<br />
Gewürzen, etwas Vanille, ein Anklang von<br />
Dörrpflaumen im Hintergrund. Stoffig,<br />
schwarze, süsse Kirschen, kraftvolle, tragende<br />
Tannine, dunkler Nougat, feine Röstaromen,<br />
gute Frische und Länge, wird von<br />
weiterer Flaschenreife profitieren.<br />
Preis: k. A.<br />
•<br />
Xinomavro Reserve Vieilles Vignes<br />
PDO Amyndeon 2014<br />
Alpha Estate, Amyndeon<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Kräftiges Rubingranat,<br />
violette Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />
Rote Waldbeeren, eingelegte Kirschen,<br />
frisches Konfit, Nuancen von Orangenzesten,<br />
zart tabakige Nuancen. Saftig, engmaschige<br />
Textur, rote Kirschen, gut eingebundene<br />
tragende Tannine, frischer Abgang, etwas<br />
Nougat im Nachhall, ein anregender, rassiger<br />
Speisenbegleiter mit salzigem Finale und<br />
Entwicklungspotenzial. Preis: k. A.<br />
91<br />
•<br />
Palivou Estate Nemea Gold Label PDO<br />
Nemea 2016<br />
Palivou Estate, Ancient Nemea<br />
14,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Attraktives<br />
dunkles Beerenkonfit, reife dunkle Kirschen,<br />
zart nach Pflaumen, ein Hauch von Orangenzesten.<br />
Saftig, elegant, feine Herzkirschenfrucht,<br />
angenehme Extraktsüsse, rund, reife<br />
Tannine, feines Säurespiel, bereits sehr gut<br />
antrinkbar. Preis: k. A.<br />
•<br />
Inima Negoska 2016<br />
reflexe, breitere Randaufhellung. Zart rauchig,<br />
feine animalische Würze, rotes Waldbeerkonfit,<br />
etwas Lakirtze, einladendes<br />
Bukett. Saftig, reife Pflaumenfrucht, dezente<br />
Fruchtsüsse, straffe, noch fordernde Tannine,<br />
verleihen eine positive Adstringenz, bleibt<br />
haften, sollte noch ein paar Jahre heranreifen.<br />
welcome@katogiaveroff.gr, 14<br />
•<br />
Ramnista Xinomavro Single Vineyard<br />
PDO Naoussa 2015, Kir-Yianni, Naoussa<br />
13 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breitere Randaufhellung. Feines<br />
rotes Waldbeerkonfit, ein Hauch von Lakritze,<br />
Orangenzesten klingen an, floraler Touch.<br />
Mittelgewichtig, rote Kirschen, gut integrierte<br />
Tannine, frisch strukturiert, mineralisch<br />
und gut anhaftend, zart nach Nougat im<br />
Finale, gutes Reifepotenzial. Preis: k. A.<br />
•<br />
BIO Goumenissa Red PDO Goumenissa<br />
2015, Chatzivaritis, Goumenissa<br />
13 Vol.-%, NK. Mittleres Rubingranat, violette<br />
Reflexe, Ockeranklang, breitere Randaufhellung.<br />
Mit einem Hauch von Nougat unterlegte<br />
eingelegte Kirschenfrucht, etwas Pflaumen,<br />
kandierte Orangenzesten, floraler<br />
Touch. Mittlerer Komplexität, rote Kirschen,<br />
präsente, gut tragende Tannine, frisch strukturiert,<br />
mineralisch, vielseitig einsetzbar.<br />
Preis: k. A.<br />
•<br />
Mavrokoudoura PGI Evia 2014<br />
Avantis Estate, Chalkis Evia<br />
13 Vol.-%. Tiefdunkles Rubingranat, opaker<br />
Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Intensives schwarzes Beerenkonfit, Nuancen<br />
von Walcholder, Brombeeren, etwas Nougat,<br />
zarte Edelholznuancen, ein Hauch von Vanille.<br />
Saftig, reifes Waldbeerkonfit, integrierte<br />
Tannine, angenehme Extraktsüsse, bleibt<br />
haften würzig-mineralischer Nachhall,<br />
verfügt über Reifepotenzial. Die Sorte ist<br />
eine alte Spielart der Sorte Mandilaria auf<br />
der Insel Evia. Preis: k. A.<br />
•<br />
Megas Oenos PGI Peloponnes 2014<br />
Domaine Skouras, Malandreni<br />
14 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarter Ockerrand, zarte Gewürznuancen<br />
nach Nelken und Zimt, dunkle Beerenfrucht,<br />
ein Hauch von Nougat, einladendes,<br />
bereits gut entwickeltes Bukett. Feine Noten<br />
von Cassis, zart rotbeerig unterlegt, präsente<br />
Tannine, frischer animierender Säurebogen,<br />
Kirschen im Abgang, gut anhaftend, verfügt<br />
über Reifepotenzial, braucht aber noch Zeit.<br />
Preis: k. A.<br />
•<br />
BIO Kotyle Cabernet PGI Peloponnes<br />
2015, Navarino Vineyards, Messinia<br />
13 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breitere Randaufhellung. Reife Herzkirschen,<br />
feiner Pflaumentouch, angenehmer<br />
Vanille-Nougattouch, zarte Röstaromen.<br />
Elegant, saftig, frische schwarze Beeren,<br />
feine Tannine, lebendig strukturiert, mineralischer<br />
Nachhall.<br />
Preis: k. A.<br />
•<br />
Diamantopetra Rot PGI Crete 2015<br />
Diamantakis Winery, Kato Asites<br />
13,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breitere Randaufhellung. Feine<br />
Edelholzwürze, dunkles Beerenkonfit, Anklänge<br />
von Brombeeren, zart nach Nougat<br />
und kandierten Orangenzesten. Saftig, feine<br />
Fruchtsüsse, reife Herzkirschen, integrierte<br />
Tannine, frisch strukturiert, harmonisch, bereits<br />
perfekt antrinkbar, vielseitig einsetzbar.<br />
salziger Abgang. Preis: k. A.<br />
•<br />
Evches »Wishes« Rot PGI Macedonia<br />
2015, Pieria Eratini, Thessaloniki<br />
14,5 Vol.-%, DIAM. Dunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />
Frische schwarze Kirschen, Nuancen von<br />
reifen Pflaumen, feine Kräuterwürze, ein<br />
Hauch von Schokolade. Kraftvoll, extraktsüss,<br />
reife Brombeerfrucht, etwas Cassis,<br />
präsente Tannine, Röstaromen im Abgang,<br />
bleibt haften, Nougat im Rückgeschmack, sicheres<br />
Entwicklungspotenzial. Preis: k. A.<br />
•<br />
BIO Syrah PGI Macedonia 2014<br />
Domaine Florian, Trilophos<br />
14 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat,<br />
opaker Kern, violette Reflexe, zarte<br />
Randaufhellung. Mit feinem Hauch von<br />
Vanille unterlegtes Brombeerkonfit,<br />
frische Kirschen, zarte Holzwürze. Saftig,<br />
elegante Textur, frischer Säurebogen,<br />
eingebundene Tannine, bleibt haften,<br />
mineralischer Nachhall, facetten reicher<br />
Begleiter bei Tisch.<br />
info@domaineflorian.com, Preis: k. A.<br />
•<br />
Xinomavro Reserve Vieilles Vignes PDO<br />
Amyndeon 2013 Alpha Estate, Amyndeon<br />
14,5 Vol.-%, DIAM. Kräftiges Rubingranat,<br />
violette Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />
Reife Herzkirschen, ein Hauch von Sanddorn,<br />
rotes Waldbeerkonfit, zarte florale Nuancen,<br />
aber auch rote Paprikaschoten. Straff, mineralisch,<br />
eingelegte Kirschen, präsente Tannine,<br />
markanter Gerbstoff, noch nicht trinkreif,<br />
pfeffriger Nachhall, mittlere Komplexität,<br />
mineralischer Rückgeschmack.<br />
info@alpha-estate.gr, Preis: k. A.<br />
90<br />
•<br />
Agiorgitiko Mountain Fish PGI<br />
Peloponnes 2016<br />
Katogi Strofilia, Patitiria Anavissos<br />
13,5 Vol.-%, DV. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Zart tabakig<br />
unterlegtes Brombeerkonfit, zart nach Kirschen,<br />
Nuancen von Orangenzesten, mineralischer<br />
Touch. Mittlerer Körper, saubere Kirschenfrucht,<br />
lebendige Struktur, zarter Nougat<br />
im Nachhall, mineralisch-salzig im Finale,<br />
ein toller Alltagswein zum Klasse-Preis.<br />
Preis: k. A.<br />
•<br />
Dafnios Liatiko PDO Dafnes 2016<br />
Douloufakis, Heraklion<br />
13,5 Vol.-%. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Foto: beigestellt<br />
162 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document933728157967359810.indd 162 17.04.18 11:59<br />
Insera
Reflexe, breitere Randaufhellung. Ein Hauch<br />
von Unterholz, reife Kirschen, aber auch rotbeeriges<br />
Konfit, Gewürzanklänge, Orangenzesten.<br />
Straffe Textur, ein Hauch von Erdbeerkonfit,<br />
extraktsüsse Textur, integrierte<br />
Tannine, pfeffrig, würziger Nachhall, dunkle<br />
Mineralität im Rückgeschmack.<br />
wines@cretanwines.gr, CHF 11,8<br />
•<br />
Cabernet Sauvignon PGI Atalanti Valley<br />
2010, Domaine Hatzimichalis, Atalanti<br />
13,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breitere Randaufhellung. Tabakig<br />
unterlegte Nuancen von Cassis und Brombeeren,<br />
erdige Nuancen, etwas Lakritze.<br />
Krfäftig, klarer Sortencharakter, integrierte,<br />
tragende Tannine, etwas Nougat, bereits gut<br />
entwickelt, ein vielseitiger Speisenbegleiter<br />
mit mineralischer Nachhall.<br />
info@hatzimichalis.gr, CHF 13<br />
•<br />
BIO Kudos Rot 2016<br />
Dourakis Winery, Alikampos Chania<br />
13 Vol.-%. Mittleres Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breitere Randaufhellung. Zartes<br />
rotes Waldbeerkonfit, Nuancen von frischen<br />
Kirschen, ein Hauch von Hibiskus, Erdbeeren.<br />
Samtig, rote Kirschenfrucht, dezente Süsse,<br />
gut integrierte Tannine, rotbeeriger Abgang,<br />
mineralischer Touch, zarte Holzwürze im<br />
Abgang, sollte noch auf der Flasche reifen.<br />
www.crete-contact.de, € 12,–<br />
•<br />
Dyo Elies PGI Imathia 2015<br />
Kir-Yianni, Naoussa<br />
14,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Frische Pflaumen,<br />
reife Herzkirschenfrucht, zart tabakige<br />
Würze, mineralischer Touch. Saftig, elegante<br />
Textur, dunkle Frucht, feine Tannine, Brombeerkonfit<br />
im Abgang, salziger Nachhall, ein<br />
vielseitiger Speisenbegleiter. Preis: k. A.<br />
•<br />
BIO Goumenissa Red PDO Goumenissa<br />
2013, Chatzivaritis, Goumenissa<br />
15 Vol.-%. Kräftiges Rubingranat, violette Reflexe,<br />
dezente Randaufhellung. Intensive tabakige<br />
Nuancen, ein Hauch von Velour, reife<br />
Zwetschkenfrucht, kandierte Orangenzesten.<br />
Rosinen. Saftig, angesichts des Alkohols relativ<br />
frisch, etwas Nougat, integrierte Tannine,<br />
ein Begleiter für kräftige Fleischgerichte, für<br />
Freunde eines reifen Rotweinstils. Preis: k. A.<br />
•<br />
BIO Epifanis PGI Mount Athos 2012<br />
Mylopotamos Monastery, Athos<br />
13,5 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, dezente Randaufhellung. Dunkle<br />
Schokolade, Kräuterwürze, tabakige Nuancen,<br />
Kardamom, Bourbonvanille. Schokoladig,<br />
Dörrzwetschken, fordernde Tannine dunkle<br />
Mineralität. info@mywines.gr, CHF 28,50<br />
•<br />
BIO Petit Verdot Lyric 2005<br />
Papaioannou, Ancient Nemea<br />
13,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breitere Randaufhellung. Zart balsamisch<br />
unterlegte reife Herzkirschenfrucht,<br />
Nuancen von Nougat und Bergamotte. Saftig,<br />
elegant, feiner Schokotouch, rotbeeriges<br />
Konfit, präsente Tannine, bleibt haften.<br />
www.papaioannouwines.gr, CHF 33,20<br />
•<br />
Techni Alipias PGI Drama 2016<br />
Wine Art Estate, Mikrochori<br />
14 Vol.-%. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breitere Randaufhellung. Zarte<br />
Kräuterwürze, reife rote Kirschen, floraler<br />
Touch, Nuancen von Zitruszesten im Hintergrund.<br />
Mittlerer Körper, feines Erdbeerkonfit,<br />
dezente Tannin, feine Süsse im Abgang, zart<br />
schokoladig, bietet unkompliziertes Trinkvergnügen.<br />
info@wineart.gr, Preis: k. A.<br />
•<br />
Moúchtaro PGI Thiva 2016<br />
Muses Estate, Askri Viotia<br />
13 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat, opaker<br />
Kern, violette Reflexe, zarter Wasserrand.<br />
Kräuterwürzig unterlegte schwarze Beerenfrucht,<br />
Nuancen von Brombeeren, Lakritze,<br />
feiner animalischer Touch, etwas Nougat.<br />
Mittlere Komplexität, rote Kirschen, frisch<br />
strukturiert, feine Tannine, lebendiger, leichtfüssiger<br />
Stil, eigenständige Aromatik.<br />
www.greeceandgrapes.com, CHF 15,50<br />
•<br />
Axia Red PGI Florina 2015<br />
Alpha Estate, Amyndeon<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Dunkles Rubingranat,<br />
violette Reflexe, zarter Wasserrand. Zarter<br />
Hauch von Liebstöckl und dunkler Beerenfrucht,<br />
ein Hauch von Cassis im Hintergrund,<br />
etwas scheues Bukett. Mittlerer Körper, rotbeerige<br />
Frucht, feine Tannine, gute Balance,<br />
frischer Abgang, ausgewogen.<br />
www.nikthegreek.de, CHF 10<br />
•<br />
Katogi Averoff Red PDI Macedonia<br />
2014, Katogi Averoff, Psychiko<br />
12,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breitere Randaufhellung. Mit<br />
einem Hauch von kandierten Orangenzesten<br />
unterlegte Nougatnote, feines rotes<br />
Waldbeerkonfit, dezente Kräuterwürze.<br />
Straff, angenehme Extraktsüsse, reife Kirschen,<br />
inte grierte Tannine, bleibt haften,<br />
ein gut balancierter Speisenbegleiter mit<br />
Reifepotenzial.<br />
welcome@katogiaveroff.gr, Preis: k. A.<br />
96<br />
•<br />
Santorin PDO Süss<br />
Argyros Estate Vinsanto<br />
20 years barrel aged PDO Santorini 1994<br />
Estate Argyros Winery, Episkopi Gonia<br />
13,5 Vol.-%. Dunkles Bernstein, Goldreflexe,<br />
Ockerränder. Süsse Feigennote, kandierte<br />
Orangenzesten, angenehme Holzwürze,<br />
schokoladiger Touch, Noten von Kakao und<br />
Rosinen. Am Gaumen süss, aber frisch, harmonische<br />
Textur, feiner Nougat, mineralisch,<br />
mit angenehmem Dörrobstfinale ausgestattet,<br />
wunderbar leichtfüssig angelegt.<br />
info@estate-argyros.com, Preis: k. A.<br />
95<br />
•<br />
Argyros Estate Vinsanto 12 years<br />
barrel aged PDO Santorini 2002<br />
Estate Argyros Winery, Episkopi Gonia<br />
13,5 Vol.-%. Kräftiges Bernstein, Ockerrand.<br />
Feine Nuancen von Rosinen, ein Hauch von<br />
Dörrzwetschken, Datteln, Vanille und Nougat.<br />
Komplex, feine schokoladige Textur,<br />
präsente Holzwürze, in angenehmer Weise<br />
adstringent, schokoladiger Touch, frisch<br />
strukturiert, kandierte Orangen, ein Hauch<br />
von Jasmin, sehr vielschichtige Aromatik,<br />
blitzsauberer Stil, Preis: k. A.<br />
94<br />
•<br />
Argyros Estate Vinsanto 4 years<br />
barrel aged PDO Santorini 2010<br />
Estate Argyros Winery, Episkopi Gonia<br />
13 Vol.-%, NK. Helles Bernstein, Mahagonireflexe,<br />
zarte Ockerränder. Zart nussig unterlegte<br />
reife Pfirsichfrucht, ein Hauch von Nougat,<br />
Arancini, angenehme Süsse, unterlegt<br />
von dezenten Holzaromen. Saftig, wirkt<br />
leichtfüssig, dabei erstaunlich komplex,<br />
zarter Nougat, Dörrfeigen, elegant und anhaftend,<br />
finessenreich und mineralisch.<br />
info@estate-argyros.com, Preis: k. A.<br />
•<br />
Vinsanto PDO Santorini 2006<br />
Domaine Sigalas, OIA -Santorini<br />
9 Vol.-%, NK. Mittleres Mahagoni, Orangereflexe,<br />
breiter Ockerrand. Intensive Nuancen<br />
von Nougat und Dörrfeigen, angenehme Holzextraktnuancen,<br />
Datteln und kandierte Orangenzesten<br />
klingen an. Cremige Textur, süsser,<br />
schokoladiger Körper, lebendiger Säurebogen,<br />
mineralisch unterlegte Dörrobstanklänge<br />
im Abgang, bleibt minutenlang haften.<br />
info@sigalas-wine.com, Preis: k. A.<br />
Tasting-Info<br />
Weitere Tastings und<br />
Bewertungen finden Sie<br />
online unter<br />
www. falstaff.ch/tastings<br />
Erzielen Sie die besten Preise für Ihre Weine<br />
Das älteste Wein-Auktionshaus der <strong>Schweiz</strong> mit Kunden aus aller Welt . . .<br />
. . . und seit 1975 die Drehscheibe für Spitzengewächse.<br />
Kontaktieren Sie uns für eine Schätzung.<br />
Foto: beigestellt<br />
Pfingstweidstrasse 6 Fax +41 43 44 44 840 www.steinfelsweine.ch<br />
CH-8005 Zürich Tel. +41 43 44 44 800 auktionen@steinfelsweine.ch<br />
WEINAUKTIONEN<br />
Inserat_233x74_mm.indd document933728157967359810.indd 1 163 11.04.18 17.04.18 14:42 11:59
tasting / CHIANTI & TUSCANS<br />
VIVA LA TOSCANA!<br />
Knapp 400 Weine standen dieses Mal bei unserer grossen Toskana-Probe auf dem Prüfstand. Toscana Centrale, das ist in erster Linie<br />
das Gebiet des Chianti Classico, reicht bei den Super-Tuscan-Weinen aber auch darüber hinaus. Super Tuscans entstanden einst aus<br />
der Not. In den 1970er-Jahren liessen die gesetzlichen Bestimmungen es nicht zu, grosse Rotweine in der Toskana zu erzeugen.<br />
Kreative Winzer und Wein-Unternehmer machten aus der Not eine Tugend und deklarierten ihre Spitzenweine flugs als Tafelwein. Im angelsächsischen<br />
Raum wurden daraus die Super Tuscans. Da konnten die Winzer nun endlich drauflosexperimentieren, Weine sortenrein aus<br />
Sangiovese oder auch aus Cabernet, Merlot und anderen Sorten erzeugen. Diese Weine prägten die Renaissance des italienischen Weins und<br />
zählen auch heute noch zu den herausragenden Weinen Italiens. Chianti Classico wirkte dagegen lange Zeit drittklassig. In den meisten<br />
Betrieben war der Spitzenwein kein Chianti Classico, sondern ein Super Tuscan. In den letzten Jahren aber hat sich auch beim Chianti Classico<br />
einiges getan. Die anfangs skeptisch aufgenommene Kategorie Gran Selezione hat ihm zu neuen Höhen verholfen. 2014 und 2015 waren zwei<br />
sehr unterschiedliche Jahrgänge: 2014 war kühl und verregnet. Insbesondere die Sorte Sangiovese litt darunter. So gibt es aus diesem Jahrgang<br />
nur wenige wirklich überzeugende Weine. Ganz anders hingegen 2015: ein sonniger und heisser Jahrgang mit trockenem Wetter bis nach der<br />
Lese. Diese Weine präsentieren sich mit viel Frucht und Kraft, eine Wonne. NOTIZEN VON OTHMAR KIEM MITARBEIT SIMON STAFFLER<br />
98<br />
Super Tuscans/<br />
Toscana IGT<br />
•<br />
Petrolo – Galatrona 2015<br />
Sattes, dunkle Rubin, im Kern fast schwarz.<br />
Verführerische Nase, satt nach Brombeeren,<br />
Veilchen und Cassis, feine Zedernholzwürze,<br />
im Hintergrund Kardamom. Im Ansatz und<br />
Verlauf sehr saftig, zeigt viel präsente Frucht,<br />
wirkt zunächst fast zu geschmeidig, öffnet<br />
sich im hinteren Verlauf dann mit viel präsentem,<br />
feinmaschigem Tannin, baut sich in vielen<br />
Schichten auf, ein Wein, von dem man immer<br />
mehr möchte! Morandell, Wörgl;<br />
Superiore, Dresden; Vinum, München;<br />
Vintra, Zürich; Vinothek Brancaia, Zürich;<br />
ca. CHF 107,–<br />
LEGENDE<br />
•<br />
Rotwein, trocken<br />
95 – 100 Klassiker<br />
93 – 94 ausgezeichnet<br />
91 – 92 exzellent<br />
88 – 90 sehr gut<br />
85 – 87 empfehlenswert<br />
•<br />
Tenuta di Trinoro –<br />
Tenuta di Trinoro 2015<br />
Glänzendes, intensives Rubinviolett. Dichte<br />
und duftige Nase, eröffnet mit Noten nach<br />
dunkler Schokolade, dann viel Cassis und Holunderbeeren,<br />
getrocknete Tomaten, ruhig<br />
und präzise. Füllt den Gaumen von vorne bis<br />
hinten satt aus, viel dunkelbeerige Frucht,<br />
dichtmaschiges, sehr präzises Tannin, das<br />
sich in vielen Schichten öffnet. Würzig und<br />
tiefgründig, hat bei aller Konzentration auch<br />
schönen Trinkfluss. Döllerer, Golling; Morandell,<br />
Wörgl; Fischer & Trezza, Stuttgart;<br />
Lobenberg, Bremen; 50 Second Finish,<br />
Falkensee; Zanini, Besazio; Granchateaux,<br />
La Conversion; Smith & Smith,<br />
Zürich; ca. CHF 284,–<br />
97<br />
•<br />
Castello dei Rampolla – d'Alceo 2013<br />
Sattes, lebhaftes Rubin mit leichtem Violettschimmer.<br />
Zeigt sich am Gaumen dicht und<br />
tiefgründig, eröffnet mit Noten nach Tinte,<br />
auch etwas Jod, dann viel Brombeere und<br />
Cassis, im Hintergrund würziges Zedernholz.<br />
Blüht am Gaumen prachtvoll auf, viel süsse<br />
Frucht, nach Holunderbeeren und Brombeeren,<br />
öffnet sich mit präsentem Tannin, das<br />
von süssem Schmelz umwoben ist, baut sich<br />
grossartig auf, im Finale feine Bitterschokolade.<br />
Döllerer, Golling; Superiore, Dresden;<br />
Clüsserath, Tönisvorts; Caratello, St.<br />
Gallen; Weibel, Thun; ca. CHF 154,–<br />
•<br />
Castello dei Rampolla -<br />
Sammarco 2013<br />
Sattes, dichtes Rubin. Eröffnet mit Noten<br />
nach Randen und Tabak, dann Zwetschgen,<br />
Holunderbeeren und dunkle Johannisbeeren.<br />
Salzig und saftig am Gaumen, zeigt reife,<br />
dunkle Beerenfrucht, salzig im mittleren Verlauf<br />
und satte Tiefe, herzhaftes, zupackendes<br />
Tannin, hat auch schönen Trinkfluss, erdiges<br />
Finale, vollkommen anders als D'Alceo, aber<br />
auf seine Art sehr beeindruckend. Döllerer,<br />
Golling; Superiore, Dresden; Clüsserath,<br />
Tönisvorts; Caratello,<br />
St. Gallen; Weibel, Thun;<br />
ca. CHF 59,–<br />
•<br />
Tenuta di Trinoro – Palazzi 2015<br />
Funkelndes, intensives Rubin-Violett. Zeigt<br />
sich zunächst recht reduktiv, nach Zedernholz<br />
und Bleistift. Geht am Gaumen los wie<br />
eine Bombe, konzentrierte, dunkelbeerige<br />
Frucht, feinmaschiges, dichtes Tannin, das<br />
von viel süssem Schmelz ummantelt ist,<br />
bleibt minutenlang am Gaumen haften, ein<br />
Erlebnis! Döllerer, Golling; Morandell,<br />
Wörgl; Fischer & Trezza, Stuttgart; Lobenberg,<br />
Bremen; 50 Second Finish, Falkensee;<br />
Zanini, Besazio; Granchateaux,<br />
La Conversion; Smith & Smith, Zürich;<br />
ca. CHF 260,–<br />
96<br />
•<br />
Mazzei – Siepi 2015<br />
Leuchtendes Rubin mit Violettschimmer.<br />
Vielschichtige, tiefe Nase, zeigt Noten nach<br />
Brombeere, Granatapfel, feiner heller Tabak,<br />
etwas Kardamom gibt Würze. Saftig, satt und<br />
geschmeidig, zeigt Noten nach Kirsche und<br />
Brombeere am Gaumen, öffnet sich mit seidigem<br />
Tannin, zieht satt durch, präzise, sehr<br />
lange. Wagner, Laakirchen; Wein & Co.,<br />
Wien; Superiore, Dresden; Schubi Weine,<br />
Luzern; ca. CHF 101,–<br />
•<br />
Tenuta Sette Ponti - Oreno 2015<br />
Tiefdunkles, sattes Rubinviolett. Vielschichtige,<br />
satte Nase, dunkle Tabaknoten, getrocknete<br />
Steinpilze, Leder, dann dunkle Beerenfrucht,<br />
im Hintergrund nach Randen. Zeigt<br />
sich am Gaumen sehr kraftvoll und intensiv,<br />
straffes, dichtmaschiges Tannin, sehr konzentriert,<br />
im Finale fester Druck.<br />
Morandell, Wörgl; Superiore, Dresden;<br />
Zweifel Vinarium, Uster;<br />
ca. CHF 77,–<br />
Fotos: beigestellt<br />
164 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document8166494573973322063.indd 164 16.04.18 12:13
Fotos: beigestellt<br />
95<br />
•<br />
Antinori – Solaia 2014<br />
Kraftvolles, tiefdunkles Rubin mit leichtem<br />
Violettschimmer. Kompakte und klare Nase,<br />
satt nach reifen Johannisbeernoten und reifen<br />
Zwetschgen, etwas Rumtopf, im Hintergrund<br />
feine Würzkräuter. Knackig und dicht<br />
am Gaumen, feine Frucht, sehr klar, zupackendes<br />
Tannin, im Finale tiefgründig und<br />
lange, nach Randen und Lakritze.<br />
Morandell, Wörgl; Wein & Co., Wien; Ariane<br />
Abayan, Hamburg; Bindella, Zürich;<br />
ca. CHF 284,–<br />
•<br />
Badia a Coltibuono – Montebello 2013<br />
Glänzendes, intensives Rubingranat. Präsentiert<br />
sich in der Nase sehr kompakt, mineralisch-rauchig,<br />
dahinter schöne Kirsche und<br />
Himbeere, würzige Zedernholznoten. Blüht<br />
am Gaumen schön auf, entfaltet sich mit viel<br />
reifer Frucht, nach Himbeere und Zwetschge,<br />
zeigt feinmaschiges Tannin mit süssem Kern,<br />
sehr langer Nachhall, saftig.<br />
Wein & Co., Wien; Saro Wine Spirits and<br />
Food, Obersteckholz; Arte Vino 9000, St.<br />
Gallen; ca. CHF 59,–<br />
•<br />
Carnasciale – Il Caberlot 2014<br />
Sattes Rubin mit violetten Schimmer. Eröffnet<br />
mit betont würzigen Noten, nach schwarzem<br />
Pfeffer und Lorbeerblättern, wild und<br />
ungestüm, nach Holunderbeeren und Cassis,<br />
Tabak. Am Gaumen erstaunlich vielschichtig,<br />
zeigt pralle, dichte Frucht, knackig und intensiv,<br />
entfaltet sich mit dichtem, feinmaschigem<br />
Tannin, im Finale viele Holunderbeeren.<br />
Döllerer, Golling; Piemont Express Slaby,<br />
Düsseldorf; Vini d'Amato, Basel; Vinothek<br />
Brancaia, Zürich; Cavetta, Pfäffikon;<br />
ca. CHF 284,–<br />
•<br />
Isole e Olena – Cepparello 2014<br />
Funkelndes, intensives Rubin, satt bis zum<br />
Rand. Eröffnet mit Noten nach Graphit und<br />
Feuerstein, dann viel satte Beerenfrucht, etwas<br />
Veilchen, gute Konzentration. Saftig und<br />
klar am Gaumen, eröffnet mit frischen<br />
Kirschnoten und Waldhimbeeren, feinmaschiges<br />
Tannin, feiner süsser Schmelz, beschreibt<br />
einen weiten Bogen. Transgourmet<br />
Österreich, Traun; Weinkontor Freund,<br />
Borgholzhausen; Wein & Glas Compagnie,<br />
Berlin; Gardibaldi, München; ca. CHF 82,–<br />
•<br />
Riecine – Riecine 2013<br />
Glänzendes, ansprechendes Granatrot. Einladende<br />
und offene Nase, präsentiert einen<br />
bunten Gewürzstrauch mit Noten nach Kardamom<br />
und Koriandersamen, dahinter viel<br />
reife Himbeere, Brombeere und getrocknete<br />
Kirschen. Klar und geradlinig am Gaumen,<br />
kommt leichtfüssig, tänzerisch daher, feine<br />
gereifte Frucht, viel Himbeere, öffnet sich mit<br />
feinmaschigem Tannin, zieht schön durch, im<br />
Finale süsse Tabaknoten. Burde, Wien;<br />
Pinard de Picard, Saarwellingen; Weibel,<br />
Thun; ca. CHF 65,–<br />
•<br />
San Felice – Vigorello 2013<br />
Sattes, dunkles Rubin. Intensive, präsente<br />
Nase, duftet nach Zwetschgen, Cassis und<br />
Maulbeeren, etwas Preiselbeeren, im Hintergrund<br />
leicht malzige Noten. Stoffig in Ansatz<br />
und Verlauf, entfaltet sich mit Noten nach<br />
Granatapfel, Heidelbeere und Zwetschge,<br />
schöne Kardamom-Würze, im Finale dann<br />
satter Abschluss, saftig und lange; hat durch<br />
das zusätzliche Jahr Reifung sehr gewonnen.<br />
Rieger Weine, Salzburg; Rebhof, Essen;<br />
Transgourmet <strong>Schweiz</strong>, Moosseedorf;<br />
ca. CHF 35,–<br />
•<br />
San Giusto a Rentennano –<br />
La Ricolma 2014<br />
Leuchtendes Rubin mit Violettschimmer.<br />
Sehr intensive und fein gezeichnete Nase, satte,<br />
pralle Frucht, nach Brombeeren, Holunderbeeren.<br />
Pralle, satte Frucht am Gaumen, sehr<br />
klar und intensiv, öffnet sich mit feinmaschigem<br />
Tannin, im Finale feiner Tabak, saftige<br />
Säure. Vinussi, Dornbirn; Noitz, Palt; 50 Second<br />
Finish, Falkensee; Alpina, Buchloe;<br />
La Cave Steines, Erding; Viniculture, Berlin;<br />
Lowin Weinhandel, Bremen; Con Gusto,<br />
Bonn; Clüsserath, Tönisvorts; Caratello,<br />
St. Gallen; Cave SA, Gland; ca. CHF 54,–<br />
94<br />
•<br />
Castellare – I Sodi di San Niccolò 2013<br />
Glänzendes, sattes Rubin mit feinem Granatschimmer.<br />
Sehr klare und präsente Nase,<br />
nach reifen dunklen Kirschen, Granatapfel,<br />
schwarzen Oliven, dazu Zwetschgen und<br />
würziges Lorbeerblatt. Stoffig und präsent<br />
am Gaumen, knackiges, feinmaschiges Tannin,<br />
entfaltet sich mit gutem Druck, beschreibt<br />
einen weiten Bogen, im Finale schöne<br />
Tabaknoten. Müller, Gross St. Florian; Di<br />
Gennaro, Stuttgart; Caratello, St. Gallen;<br />
ca. CHF 65,–<br />
•<br />
Castello di Querceto – Cignale 2013<br />
Funkelndes Rubin mit leichtem Granatrand.<br />
Zeigt sich in der Nase zugänglich und offen,<br />
nach reifen Zwetschgen, Cassis, etwas Lakritze<br />
und Rauch. Am Gaumen schönes Spiel,<br />
reife, präsente Frucht, salzig, öffnet sich in<br />
vielen Schichten mit feinkörnigem Tannin.<br />
Döllerer, Golling; Schenk, Baden Baden;<br />
Schenk S.A., Rolle; ca. CHF 59,–<br />
•<br />
Cecchi – Coevo 2013<br />
Funkelndes Rubin mit leichtem Violettschimmer.<br />
Präsente, zugängliche Nase mit satter<br />
Frucht, nach dunklen Johannisbeeren, Maulbeeren<br />
und Heidelbeeren, im Hintergrund<br />
nach Leder und Sandelholz. Kompakt am<br />
Gaumen, zeigt viel präsente Frucht auch da,<br />
saftig, öffnet sich mit dichmaschigem Tannin,<br />
baut sich gut auf, salzig und lange, viel<br />
Frucht im Finale. Schenk, Baden Baden;<br />
Obrist, Vevey; ca. CHF 130,–<br />
•<br />
Fontodi – Syrah Case Via 2014<br />
Sattes, tiefdunkles Rubin-Violett mit schwar-<br />
zem Kern. Eröffnet mit Noten nach Russ und<br />
Graphit, dann satte Holunderbeeren und Heidelbeeren,<br />
nach Kardamom im Hintergrund.<br />
Rund und geschmeidig am Gaumen, eröffnet<br />
mit satten Noten nach Heidelbeeren, etwas<br />
Kardamom und Zedernholz, im hinteren Bereich<br />
viel sattes, dichtmaschiges Tannin,<br />
rund und lange, saftiges Finale. Rieger<br />
Weine, Salzburg; Vinissimo, München;<br />
Caratello, St. Gallen; Weibel, Thun; ca. CHF 35,–<br />
•<br />
Frescobaldi – Giramonte 2013<br />
Sattes, tiefdunkles Rubin mit leichtem Violettschimmer.<br />
Satte Nase nach dunklen<br />
Früchten, Holunderbeeren, Maulbeeren und<br />
Brombeeren, schönes Spiel, im Hintergrund<br />
nach Tabak und Gewürznelken. Rund und geschmeidig<br />
in Ansatz und Verlauf, viel saftige<br />
Beerenfrucht, öffnet sich mit feinmaschigem<br />
Tannin, geschmeidig und lange, im Nachhall<br />
schöne Tabaknoten. Mounier, Wien; Superiore,<br />
Dresden; Reidemeister & Ulrichs,<br />
Bremen; Mövenpick, Zürich; ca. CHF 107,–<br />
•<br />
Isole e Olena –<br />
Syrah Collezione Privata 2011<br />
Sattes, tiefdunkles Rubin mit feinem Violettschimmer.<br />
Eindringliche Nase, zeigt viel reife<br />
Frucht, nach Holunderbeeren und Maulbeeren,<br />
dann ausgeprägt würzige Komponenten,<br />
schwarzer Pfeffer, Lorbeerblätter und mediterrane<br />
Macchia. Saftig und dicht am Gaumen,<br />
viel reife, pralle Frucht, Heidelbeeren,<br />
öffnet sich mit griffigem, dichtmaschigem<br />
Tannin, breitet sich satt aus, im Finale feiner<br />
Schmelz, langer Nachhall.<br />
Transgourmet Österreich, Traun; Weinkontor<br />
Freund, Borgholzhausen; Wein &<br />
Glas Compagnie, Berlin; Gardibaldi, München;<br />
ca. CHF 59,–<br />
•<br />
La Massa – Giorgio Primo 2014<br />
Sattes, tiefdunkles Rubin mit hohem Violettanteil.<br />
Eröffnet mit leicht rauchigen Noten,<br />
etwas Oregano, dann reife Beerenfrucht,<br />
Cassis und Brombeeren, Pfeffer, einladend.<br />
Am Gaumen straff und dicht, zeigt feurige<br />
Frucht, nach Brombeere und Holunderbeere,<br />
öffnet sich mit dichtmaschigem Tannin, salzig,<br />
bleibt lange am Gaumen.<br />
Wein Wolf, Salzburg; Superiore, Dresden;<br />
Hawesko, Tornesch; AMC, Saarbrücken;<br />
Martel, St. Gallen; ca. CHF 94,–<br />
•<br />
Montevertine – Le Pergole Torte 2014<br />
Leuchtendes Rubin mit feinem Granatschimmer.<br />
Sehr duftige, ansprechende Nase, frische<br />
Kirschen, Blutorange und Granatapfel,<br />
im Hintergrund herbe Gewürzkräuter. Saftig<br />
und frisch am Gaumen, viel knackige Kirschfrucht,<br />
Granatapfel, feinmaschiges Tannin,<br />
klar und und schnörkellos, bietet schönen<br />
Trinkfluss, im Finale nach Graphit.<br />
Gottardi, Innsbruck; Bacchus Vinothek,<br />
Rottweil; Superiore, Dresden; Caratello,<br />
St. Gallen; ca. CHF 107,–<br />
•<br />
Podere Forte – Guardiavigna 2014<br />
Glänzendes Rubin-Granat. Eröffnet in der<br />
Nase mit satten würzigen Noten, etwas<br />
Rauch, Heidelbeeren und Zwetschgen. Am<br />
Gaumen geschliffen und elegant, kompakte<br />
Beerenfrucht, öffnet sich mit feinmaschigem<br />
Tannin, sehr lange. Morandell, Wörgl;<br />
Schwander, Zürich; ca. CHF 101,–<br />
•<br />
Tenuta di Arceno – Arcanum 2012<br />
Elegant-leuchtendes Rubinrot. Einladende,<br />
vielschichtige Nase mit viel schwarzen Johannisbeeren,<br />
Holunderbeeren, wirkt sehr<br />
satt und elegant. Auch am Gaumen sehr elegant<br />
mit starkem Druck und viel Harmonie,<br />
breitet sich samtig und weit aus, öffnet sich<br />
im hinteren Bereich mit eng gewobenem<br />
Tannin und endet lang und rund auf schwarzen<br />
Holunderbeeren. Weingarten Eden,<br />
Rottals; Wine & Waters, Berlin; Studer,<br />
Luzern; CHF 35.–<br />
•<br />
Tenuta di Trinoro –<br />
Campo di Camagi 2015<br />
Glänzendes, sattes Rubin-Violett. Satte und<br />
einladende Nase, nach dunklen Johannisbeeren,<br />
getrockneten Tomaten und Steinpilzen.<br />
Kernig und herzhaft am Gaumen, zeigt viel<br />
griffiges, dichtes Tannin, hat schönen Biss,<br />
salzig, zupackend, langer Nachhall, braucht<br />
noch Lagerung. Döllerer, Golling; Morandell,<br />
Wörgl; Fischer & Trezza, Stuttgart;<br />
Lobenberg, Bremen; 50 Second Finish,<br />
Falkensee; Zanini, Besazio; Granchateaux,<br />
La Conversion; Smith & Smith,<br />
Zürich; ca. CHF 94,–<br />
•<br />
Argiano – Solengo 2015<br />
Dunkles, sattes, fast schwarzes Rubinrot mit<br />
leicht violettem Rand. Sehr würzige Nase<br />
durch den Holzeinsatz, Vanille, auch Bienenwaben,<br />
im Hintergrund Zwetschgen und etwas<br />
Rumtopf. Kernig am Gaumen, auch hier<br />
unterlegt von deutlichem Holzeinsatz, geschliffenes<br />
Tannin, ganz dicht gewoben, breitet<br />
sich breit und wuchtig aus, endet unend-<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
165<br />
document8166494573973322063.indd 165 16.04.18 12:13
tasting / CHIANTI & TUSCANS<br />
lich lange im Finale. Döllerer, Golling;<br />
Morandell, Wörgl; Belvini, Dresden;<br />
Edelrausch, Dresden; ca. CHF 56,–<br />
•<br />
Barone Ricasoli – Casalferro 2015<br />
Intensives, dunkles Rubin mit Violettschimmer.<br />
Offene und einladende Nase mit Nuancen<br />
von frischen Pflaumen, Kirschen und etwas<br />
Rumtopf, kernig und würzig. Sehr saftig<br />
mit gutem Druck und frischer, knackiger<br />
Frucht, einhüllende Beeren-Würze, im Finale<br />
lange und dicht. Transgourmet Österreich,<br />
Traun; Superiore, Dresden; Smart Wines,<br />
Köln; Ullrich, Zürich; ca. CHF 45,–<br />
•<br />
Castello di Querceto – La Corte 2013<br />
Funkelndes, intensives Rubin-Granat. Eröffnet<br />
mit Noten nach Leder und Unterholz, etwas<br />
getrocknete Tomaten, Kirsche und Veilchen.<br />
Am Gaumen spannend, zeigt sich mit<br />
präsenter, frischer Frucht, nach Zwetschgen<br />
und Kirschen, öffnet sich mit herzhaftem,<br />
kernigem Tannin, salzig und tief.<br />
Döllerer, Golling; Schenk, Baden Baden;<br />
Schenk S.A., Rolle; ca. CHF 29,–<br />
93<br />
•<br />
Felsina – Fontalloro 2013<br />
Sattes, dunkles Rubin mit leichtem Granatrand.<br />
Eröffnet mit Noten nach Tabak, etwas<br />
schwarzer Trüffel, dann viel Zwetschge und<br />
Brombeere. Am Gaumen zunächst kompakte<br />
Frucht, öffnet sich mit festem, stoffigem<br />
Tannin, herzhaft und zupackend, im Finale etwas<br />
reife, müde Noten. Wein Wolf, Salzburg;<br />
Wein & Glas Compagnie, Berlin;<br />
Gardibaldi, München; Alsa, Hamburg;<br />
Global Wine, Zürich; ca. CHF 58,–<br />
•<br />
Frescobaldi – Lamaione 2013<br />
Kraftvolles, leuchtendes Rubin mit leichtem<br />
Violettschimmer. Satte, dunkle Beerenfrucht,<br />
nach Maulbeeren, Brombeeren und<br />
Cassis, im Hintergrund nach gebratenen Kastanien.<br />
Rund und geschmeidig in Ansatz und<br />
Verlauf, öffnet sich mit feinmaschigem, präsentem<br />
Tannin, baut sich gut auf, klare<br />
Frucht, im Finale satter Druck, macht Spass!<br />
Mounier, Wien; Superiore, Dresden; Reidemeister<br />
& Ulrichs, Bremen; Mövenpick,<br />
Zürich; ca. CHF 77,–<br />
•<br />
La Braccesca – Antinori -<br />
Bramasole Syrah 2012<br />
Sehr sattes, fast schwarzes Rubinrot mit dezent<br />
aufhellendem Rand. Zugängliche Nase<br />
nach satten Pflaumen und reifen Kirschen,<br />
wirkt sehr vielschichtig, gestützt vom eleganten<br />
Holzeinsatz. Harmonisches Gaumenspiel<br />
zwischen Frucht, Säure und Holz, sehr gut<br />
gelungen, geht zielgerade seinen Weg, weit<br />
umhüllt von samtigen Tanninen und viel<br />
Brombeerfrucht und Pfefferwürze.<br />
Morandell, Wörgl; Ariane Abayan, Hamburg;<br />
Bindella, Zürich; ca. CHF 42,–<br />
•<br />
Le Corti – Zac 2015<br />
Leuchtendes Rubin, funkelt. Eröffnet mit Noten<br />
nach Brombeere, Zwetschgen und Granatapfel,<br />
zeigt auch viel Tabak. Straffes Tannin,<br />
kernig, baut sich im vorderen Verlauf gut<br />
auf, tiefgründig, im Finale noch etwas kantig,<br />
hat aber gutes Potenzial. Wagner, Laakirchen;<br />
In Vino, Potsdam; Sardo Vino, Ludwigsburg;<br />
Ars Vivendi, Berlin; Jacopini, Neunkirchen;<br />
Karl Kerler, Nürnberg; Kemniz,<br />
Hamburg; Valckenberg, Worms; Rossini,<br />
Hannover; Victoria Weine, Bad Mergentheim;<br />
Wein Krämer, Landshut; ca. CHF 59,–<br />
•<br />
Mazzei – Mix 36 2015<br />
Aufhellendes, leuchtendes Rubin. Fein gezeichnete<br />
Nase mit Noten nach Himbeere,<br />
etwas getrockneter Salbei im Hintergrund.<br />
Am Gaumen saftig, feine Himbeerfrucht, salzig-mineralisch,<br />
zeigt schönen Biss, griffiges,<br />
feinkörniges Tannin. Wagner, Laakirchen;<br />
Wein & Co., Wien; Superiore, Dresden;<br />
Schubi Weine, Luzern; ca. CHF 59,–<br />
•<br />
Petrolo – Campo Lusso 2015<br />
Kraftvolles, leuchtendes Rubin mit leichtem<br />
Violettschimmer. Sehr klare und reichhaltige<br />
Nase, satt nach dunklen Johannisbeeren, feine<br />
Tabaknoten, im Hintergrund Himbeere<br />
und etwas Zuckerwatte. Saftig und geschmeidig<br />
in Ansatz und Verlauf, zeigt charmante<br />
reife Frucht, öffnet sich mit feinmaschigem<br />
Tannin, gut ausbalanciert zwischen<br />
Frische und Fülle. Morandell, Wörgl;<br />
Superiore, Dresden; Vinum, München;<br />
Vintra, Zürich; Vinothek Brancaia, Zürich;<br />
ca. CHF 107,–<br />
•<br />
Riecine – La Gioia 2013<br />
Aufhellendes, funkelndes Granatrot. Duftige<br />
und offene Nase, nach Himbeeren und<br />
Weichselkirschen, zarte nussige Töne. Am<br />
Gaumen rund und geschmeidig, viel süsser<br />
Schmelz, feinmaschiges Tannin, fliesst ruhig<br />
dahin, im Finale nach Cassis, süsse Frucht.<br />
Burde, Wien; Pinard de Picard, Saarwellingen;<br />
Weibel, Thun; ca. CHF 71,–<br />
•<br />
Rocca di Montegrossi – Geremia 2014<br />
Sattes, tiefdunkles Rubin mit viel Violett.<br />
Kompakte Nase mit ausgeprägten Noten<br />
nach Cassis und reifen Brombeeren, unterlegt<br />
von Noten nach Lakritze und Russ. Im<br />
Ansatz viel dunkelbeerige Frucht, auch Lakritze,<br />
öffnet sich dann mit viel stoffigem,<br />
dichtem Tannin, fester Druck, im Nachhall erdige<br />
Noten, im Finale leicht krautig.<br />
Burde, Wien; Vinovum, Salzburg; Fohringer,<br />
Spitz; Superiore, Dresden; Jacopini,<br />
Neunkirchen; Vinarium, Bühl; Studer,<br />
Luzern; Vinoverum, Arlesheim; Adivinum,<br />
Lufingen; ca. CHF 35,–<br />
•<br />
San Giusto a Rentennano –<br />
Percarlo 2013<br />
Funkelndes, intensives Rubingranat. Zeigt<br />
sich in der Nase zunächst leicht rauchig, klärt<br />
sich dann schön, fleischige, satte Frucht,<br />
nach Himbeere und Zwetschge, im Hintergrund<br />
Tabak. Herzhaft und zupackend am<br />
Gaumen, reife Kirsche, etwas Zwetschge, öffnet<br />
sich mit dichmaschigem, herzhaftem<br />
Tannin, baut sich in vielen Schichten auf,<br />
kraftvolles Finale, wirkt noch sehr jung.<br />
Vinussi, Dornbirn; Noitz, Palt; 50 Second<br />
Finish, Falkensee; Alpina, Buchloe; La<br />
Cave Steines, Erding; Viniculture, Berlin;<br />
Lowin Weinhandel, Bremen; Con Gusto,<br />
Bonn; Clüsserath, Tönisvorts; Caratello,<br />
St. Gallen; Cave SA, Gland; ca. CHF 54,–<br />
•<br />
Tenuta di Arceno – Valadorna 2012<br />
Sehr sattes, kräftiges Rubinrot mit leicht aufhellendem<br />
Rand. Elegante, tiefgründige Nase<br />
nach Johannis- und Holunderbeeren, feine<br />
Bitterschokolade und gut eingebundene<br />
Holzwürze. Sehr füllig und wohlig am Gaumen,<br />
elegante Säure und eng gewobenes<br />
Tannin umhüllen die dunkle Beerenfrucht,<br />
endet sehr lange auf Cassis und Schokolade.<br />
Weingarten Eden, Rottals; Wine & Waters,<br />
Berlin; Studer, Luzern; ca. CHF 65,–<br />
•<br />
Tenuta di Trinoro –<br />
Campo di Magnacosta 2015<br />
Sattes, tiefes Rubin-Violett. Zeigt ein Feuerwerk<br />
an Gewürzen, nach einem Bündel Küchenkräuter,<br />
dann feine Brombeere. Geschmeidig<br />
am Gaumen, füllt den Mund sehr<br />
gut aus, öffnet sich mit feinmaschigem Tannin,<br />
baut sich gut auf, im Finale guter Druck.<br />
Döllerer, Golling; Morandell, Wörgl; Fischer<br />
& Trezza, Stuttgart; Lobenberg, Bremen;<br />
50 Second Finish, Falkensee;<br />
Zanini, Besazio; Granchateaux, La Conversion;<br />
Smith & Smith, Zürich; ca. CHF 88,–<br />
•<br />
Tenuta di Trinoro – Le Cupole 2015<br />
Tiefes, volles Rubinrot mit leicht violettem<br />
Rand. Sehr einladende Nase nach Brombeeren,<br />
Cassis, leicht fleischige Töne, wirkt<br />
enorm vielschichtig. Wunderbare Fruchtsüsse<br />
mit dicht gewobenem Tannin, zupackend<br />
und herzhaft, breitet sich weit aus und bleibt<br />
lange, endet im Finale auf Brombeeren.<br />
Döllerer, Golling; Morandell, Wörgl;<br />
Fischer & Trezza, Stuttgart; Lobenberg,<br />
Bremen; 50 Second Finish, Falkensee;<br />
Zanini, Besazio; Granchateaux, La Conversion;<br />
Smith & Smith, Zürich;<br />
ca. CHF 35,-<br />
•<br />
Volpaia – Balifico 2013<br />
Funkelndes, intensives Rubin, etwas Violettschimmer.<br />
Präsentiert sich in der Nase mit<br />
Noten nach Brombeeren und eingelegten Kirschen,<br />
im Hintergrund etwas mineralische<br />
Noten. Am Gaumen geschmeidige, süsse<br />
Frucht, gute Säure, gibt dem Wein Lebendigkeit,<br />
feinmaschiges Tannin, zieht schön<br />
durch, geschmeidig und lange.<br />
Blanch & Weber, Berlin; Georg Hack,<br />
Meersburg; Castell Laupendahl, Essen;<br />
Schelte, Köln; Francimport, Mannheim;<br />
ca. CHF 47,–<br />
Chianti Classico Gran<br />
Selezione/Chianti<br />
Classico Riserva<br />
96<br />
•<br />
Isole e Olena – Chianti Classico<br />
Gran Selezione 2013<br />
Sattes, tiefdunkles Rubin, samtiger Schimmer.<br />
Konzentrierte Nase, zeigt viel dunkle<br />
Beerenfrucht, nach Brombeere, Zwetschge,<br />
Holunderbeere, tiefgründig, im Hintergrund<br />
nach schwarzer Trüffel. Satt und kraftvoll in<br />
Ansatz und Verlauf, viel dunkle Frucht, zugleich<br />
auch saftig und mit gutem Trinkfluss,<br />
im hinteren Bereich viel reife Kirsche, dichtes,<br />
geschliffenes Tannin, hat alles, was ein<br />
toller Chianti Classico haben soll! Transgourmet<br />
Österreich, Traun; Weinkontor<br />
Freund, Borgholzhausen; Wein & Glas<br />
Compagnie, Berlin; Gardibaldi, München;<br />
ca. CHF 208,–<br />
95<br />
•<br />
Felsina – Chianti Classico Gran<br />
Selezione Colonia 2013<br />
Leuchtendes, sattes Rubin-Granat. Intensive<br />
und konzentrierte Nase, eröffnet mit betont<br />
erdigen Noten, nach Trüffel und Tabak, dann<br />
viel Brombeere und eingelegte Zwetschgen,<br />
vielschichtig. Breitet sich am Gaumen<br />
machtvoll aus, griffiges, präsentes Tannin in<br />
feiner Körnung, zeigt im ganzen Verlauf einen<br />
satten Zug, anregendes Spiel zwischen<br />
Frucht und Würze. Wein Wolf, Salzburg;<br />
Wein & Glas Compagnie, Berlin; Gardibaldi,<br />
München; Alsa, Hamburg; Global Wine,<br />
Zürich; ca. CHF 107,–<br />
•<br />
Le Corti – Chianti Classico Gran<br />
Selezione Don Tommaso 2015<br />
Funkelndes, intensives Rubin mit leichtem Violettschimmer.<br />
Präzise und kompakte Nase,<br />
satt nach Brombeeren, Zwetschgen, dahinter<br />
schwarze Oliven und getrocknete Tomaten,<br />
tiefgründig. Am Gaumen saftig in Ansatz und<br />
Verlauf, breitet sich satt aus, salzig und mineralisch,<br />
öffnet sich mit kernigem, dichtmaschigem<br />
Tannin, im hinteren Bereich fester<br />
Fotos: beigestellt<br />
166 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document8166494573973322063.indd 166 16.04.18 12:14
Fotos: beigestellt<br />
Druck, noch sehr jung, aber beste Ansätze.<br />
Wagner, Laakirchen; In Vino, Potsdam;<br />
Sardo Vino, Ludwigsburg; Ars Vivendi,<br />
Berlin; Jacopini, Neunkirchen; Karl Kerler,<br />
Nürnberg; Kemniz, Hamburg; Valckenberg,<br />
Worms; Rossini, Hannover;<br />
Victoria Weine, Bad Mergentheim; Wein<br />
Krämer, Landshut;<br />
ca. CHF 35,–<br />
•<br />
San Giusto a Rentennano – Chianti<br />
Classico Riserva Le Baroncole 2014<br />
Glänzendes Rubin mit leichtem Violettschimmer.<br />
Intensive und einladende Nase,<br />
duftet klar nach reifen Himbeeren und Kirschen,<br />
im Hintergrund auch etwas Kardamom<br />
und Lorbeer. Rund und geschmeidig<br />
in Ansatz und Verlauf, knackige, frische<br />
Frucht, öffnet sich mit präsentem, dichtem<br />
Tannin, gewinnt im Verlauf zunehmend an<br />
Kraft, fester Druck im Finale, salzig. Vinussi,<br />
Dornbirn; Noitz, Palt; 50 Second Finish,<br />
Falkensee; Alpina, Buchloe; La<br />
Cave Steines, Erding; Viniculture, Berlin;<br />
Lowin Weinhandel, Bremen; Con<br />
Gusto, Bonn; Clüsserath, Tönisvorts;<br />
Caratello, St. Gallen; Cave SA, Gland;<br />
ca. CHF 35,–<br />
94<br />
•<br />
Candialle – Chianti Classico Gran<br />
Selezione 2013<br />
Sattes, dunkles Rubinrot mit violettem Stich.<br />
Feinsinnige Nase nach Waldhimbeeren und<br />
Johannisbeeren, auch etwas getrocknete Rosenblätter.<br />
Wunderbare Frische am Gaumen,<br />
auch mineralisch, baut sich zwar verhalten<br />
aber lange auf und entfaltet sich dann breit<br />
im Mund, wirkt dennoch etwas zu jung, zeigt<br />
beste Anlagen. Wein am Limit, Hamburg; Vinoversum<br />
Gatti, Neftenbach; ca. CHF 42,–<br />
•<br />
Casa Emma – Chianti Classico<br />
Gran Selezione 2013<br />
Intensives, funkelndes Rubingranat. Intensive<br />
Nase, eröffnet mit satten Gewürznoten, nach<br />
Kardamom, Gewürznelken und Lakritze, reife<br />
Beerenfrucht im Hintergrund. Spielt am Gaumen<br />
grandios auf, saftig und vielschichtig,<br />
fein gezeichnete Frucht, salzig, öffnet sich<br />
mit präsentem, feinmaschigem Tannin, hat<br />
schöne Spannung.<br />
Vinomenta, Salzburg; La Cantina Italiana,<br />
Hamburg; ca. CHF 47,–<br />
•<br />
Il Molino di Grace – Chianti Classico<br />
Gran Selezione Il Margone 2013<br />
Intensives Rubingranat. Satte und einladende<br />
Nase, eröffnet mit Noten nach Zwetschgen,<br />
Himbeeren und getrockneten Tomaten. Am<br />
Gaumen straff und dicht, zeigt auch da viel<br />
reife Beerenfrucht, charmant, entfaltet sich<br />
mit straffem, dichtem Tannin, noch etwas<br />
sandig, sollte sich aber sehr schön entwickeln,<br />
im Finale nach Lakritze, viel Power.<br />
Wille, Landeck; Wein & More, Velburg;<br />
Baur au Lac, Zürich; ca. CHF 35,–<br />
•<br />
Rocca di Montegrossi – Chianti<br />
Classico Gran Selezione Vigneto<br />
San Marcellino 2013<br />
Sattes, tiefdunkles Rubin mit leichtem Violettschimmer.<br />
Intensive und kompakte Nase,<br />
zeigt Noten nach Brombeere und Himbeere,<br />
im Hintergrund Randen und Koriander. Kraftvoll<br />
und zupackend in Ansatz und Verlauf,<br />
öffnet sich mit dunkler Beerenfrucht, griffiges,<br />
dichtes Tannin, im Finale langer Nachhall<br />
mit Noten nach Tabak, zeigt sich noch<br />
sehr jung. Burde, Wien; Vinovum, Salzburg;<br />
Fohringer, Spitz; Superiore, Dresden; Jacopini,<br />
Neunkirchen; Vinarium, Bühl; Studer,<br />
Luzern; Vinoverum, Arlesheim; Adivinum,<br />
Lufingen; ca. CHF 35,–<br />
•<br />
Villa Calcinaia – Chianti Classico Gran<br />
Selezione Vigna La Fornace 2014<br />
Funkelndes Rubin mit leicht aufhellendem<br />
Rand. Klare, einprägsame Nase, nach Kirsche<br />
und saftigen Brombeeren, im Hintergrund<br />
nach Pilzen und Preiselbeeren, feine<br />
Rosennote. Saftig in Ansatz und Verlauf,<br />
strömt ruhig dahin, schöne Frucht, breitet<br />
sich im hinteren Bereich gut aus, dichtes<br />
Tannin, feinmaschig und lange. Divinum,<br />
Berlin; Caratello, St. Gallen; Toscana<br />
Squisita, Solothurn; ca. CHF 54,–<br />
93<br />
•<br />
Antinori – Chianti Classico Gran Selezione<br />
Badia a Passignano 2013<br />
Funkelndes Rubingranat. Konzentrierte,<br />
kompakte Nase, zeigt Noten nach Veilchen,<br />
dunkler Zwetschge und Kirsche, fleischig. Am<br />
Gaumen klar und geradlinig, zeigt viel Kirsche,<br />
kerniges Tannin mit leicht erdigen Noten,<br />
schöne Spannung, saftig im Finale.<br />
Morandell, Wörgl; Wein & Co., Wien; Ariane<br />
Abayan, Hamburg; Bindella, Zürich;<br />
ca. CHF 43,–<br />
•<br />
Capannelle – Chianti Classico<br />
Gran Selezione 2013<br />
Kraftvolles, funkelndes Rubin mit leichtem<br />
Granatschimmer. Intensive Nase, zeigt Noten<br />
nach Lakritze und Tabak, etwas Orangenschalen,<br />
viel Zwetschgen und Himbeere.<br />
Samtig und satt zugleich am Gaumen, zeigt<br />
viel gereifte Beerenfrucht, vor allem Himbeere,<br />
öffnet sich mit sehr geschmeidigem und<br />
dichtem Tannin, sehr langer Nachhall, süsser<br />
Schmelz. Döllerer, Golling; Dallmayr, München;<br />
Piemont Express Slaby, Düsseldorf;<br />
Clüsserath, Tönisvorts; Perenzin, Dübendorf;<br />
ca. CHF 42,–<br />
•<br />
Felsina – Chianti Classico Riserva<br />
Rancia 2013<br />
Zeigt sattes Rubin-Granat. Eröffnet mit betont<br />
erdigen Noten, nach Trüffel und Haselnüssen,<br />
dann viel Brombeere, etwas Kakao<br />
im Hintergrund, wirkt in der Nase schon sehr<br />
reif. Blüht am Gaumen schön auf, würzig und<br />
mit reifer Beerenfrucht, reife Himbeernoten,<br />
dazu viel Brombeere, griffiges, dichtes Tannin,<br />
salzig im Finale. Wein Wolf, Salzburg;<br />
Wein & Glas Compagnie, Berlin; Gardibaldi,<br />
München; Alsa, Hamburg; Global Wine,<br />
Zürich; ca. CHF 49,–<br />
•<br />
Le Cinciole – Chianti Classico<br />
Riserva Aluigi 2013<br />
Leuchtendes Rubin mit leicht hellem Rand.<br />
Fein gezeichnete Nase, nach Veilchen und<br />
Himbeere, im Hintergrund Kirschkerne und<br />
frische Haselnüsse. Rund und geschmeidig<br />
am Gaumen, zeigt viel süsse Fruchtfülle,<br />
nach Brombeeren und Zwetschgen, feinmaschiges,<br />
präsentes Tannin, lange und klar.<br />
www.lecinciole.it; ca. CHF 35 ,–<br />
•<br />
Monsanto – Chianti Classico Riserva<br />
Il Poggio 2013<br />
Leuchtendes Rubingranat von mittlerer Dichte.<br />
Betörend intensive Nase, eröffnet mit Noten<br />
nach Feuerstein, dann viel Kirsche und<br />
Himbeere, etwas Koriander. Kompakt und<br />
vielschichtig am Gaumen, zeigt viel Kirsche<br />
und Himbeere, öffnet sich dann mit dichtem,<br />
zupackendem Tannin, beschreibt einen weiten<br />
Bogen, sehr langer Nachhall, hat Kraft<br />
und Fülle, braucht aber noch Lagerung.<br />
www.castellodimonsanto.it; ca. CHF 54,–<br />
•<br />
San Felice – Chianti Classico Gran<br />
Selezione Poggiorosso 2013<br />
Kraftvolles Rubin, leuchtet. Intensive und ansprechende<br />
Nase mit vielen reifen Kirschen,<br />
Brombeere, auch ein wenig Himbeere, schönes<br />
Spiel, etwas Lakritze. Zeigt am Gaumen<br />
viel feinmaschiges Tannin, ummantelt von<br />
süssem Schmelz, saftig, sehr gut eingebundene<br />
Säure, klar und geradlinig. Rieger Weine,<br />
Salzburg; Rebhof, Essen; Transgourmet<br />
<strong>Schweiz</strong>, Moosseedorf; ca. CHF 30,–<br />
•<br />
Tenuta di Nozzole - Chianti Classico<br />
Gran Selezione 2013<br />
Sehr sattes, fast schwarzes Rubinrot. Sehr<br />
offene und einladende Nase nach Unterholz<br />
und reifen Waldbeeren, auch Zigarrenkiste<br />
und etwas Tabak. Am Gaumen wunderbar<br />
frisch und zügig, baut sich lange<br />
auf, zupackende und griffige Tannine, endet<br />
lange und mit starkem Druck auf Amarenakirschen.<br />
Transgourmet Österreich,<br />
Traun, Vinizia, Ludwigsburg; ca. CHF 24,–<br />
•<br />
Tolaini – Chianti Classico Gran Selezione<br />
Vigna Montebello Sette 2013<br />
Leuchtendes Rubin mit feinem Granatrand.<br />
Sehr offene, ansprechende Nase, zeigt feine<br />
Noten nach frischen Kirschen und Granatapfel,<br />
im Hintergrund nach Koriandersamen.<br />
Am Gaumen salzig, zeigt viel Druck, baut sich<br />
auf mit zupackendem, herzhaftem Tannin,<br />
stoffig und fest. Weinkontor Freund,<br />
Borgholzhausen; Schachner, Sylt; ca. CHF 38,–<br />
•<br />
Viticcio – Chianti Classico Gran<br />
Selezione Prunaio 2013<br />
Sattes Rubinrot mit leichtem Violettstich.<br />
Volle Nase, nach reifen Früchten, Waldbeeren,<br />
Brombeeren, auch leichte würzige<br />
Töne nach Eukalyptus, besonders einladend.<br />
Wunderschön-eleganter Gaumen,<br />
nach Brombeeren und Waldbeeren, breitet<br />
sich mit starkem Druck am Gaumen aus,<br />
fein gewobenes Tannin, bleibt lange im<br />
Mund. www.viticcio.com, ca. CHF 35,–<br />
•<br />
Volpaia – Chianti Classico Gran<br />
Selezione Il Puro 2013<br />
Funkelndes Rubin mit breitem Granatrand.<br />
Eröffnet in der Nase mit Noten nach Berberitze<br />
und Granatapfel, im Hintergrund<br />
leicht pfeffrige Note. Straff und konzentriert<br />
in Ansatz und Verlauf, dichtmaschiges<br />
Tannin, herzhaft und zupackend, salzig, im<br />
Finale noch etwas ruppig.<br />
Blanch & Weber, Berlin; Georg Hack,<br />
Meersburg; Castell Laupendahl, Essen;<br />
Schelte, Köln; Francimport, Mannheim;<br />
ca. CHF 94,–<br />
•<br />
Volpaia – Chianti Classico Riserva<br />
2014<br />
Violett funkelndes Rubinrot mit leicht aufhellendem<br />
Rand. Zarte Nase nach Amarenakirschen,<br />
Zwetschgen und würzige<br />
Pfeffernoten, im Rückhall ganz leichter<br />
Anflug nach Lack. Wunderschöner Gaumeneintritt<br />
mit zupackendem Tannin, sehr<br />
saftig, elegante Kirschfrucht, baut sich<br />
gross auf und endet lange und harmonisch.<br />
Blanch & Weber, Berlin; Georg Hack,<br />
Meersburg; Castell Laupendahl, Essen;<br />
Schelte, Köln; Francimport, Mannheim;<br />
ca. CHF 24,–<br />
Tasting-Info<br />
Weitere Tastings und<br />
Bewertungen finden Sie<br />
online unter<br />
www. falstaff.ch/tastings<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
167<br />
document8166494573973322063.indd 167 16.04.18 12:14
tasting / LUGANA & CUSTOZA<br />
UNGLEICHE<br />
TERROIRS<br />
Die Weissweingebiete Lugana und Custoza liegen beide am südlichen<br />
Ufer des Gardasees. Damit aber hören die Gemeinsamkeiten schon auf.<br />
Während das eine – Lugana – sprichwörtlich in aller Munde ist, ist das<br />
andere – Custoza – wenig bekannt. Was steckt dahinter?<br />
TEXT OTHMAR KIEM<br />
Lugana erlebte in den vergangenen<br />
Jahren einen wahren<br />
Boom. Innerhalb von zehn<br />
Jahren verdoppelte sich die<br />
Anbaufläche und umfasst heute<br />
1900 Hektaren, in den kommenden<br />
Jahren soll sie bis auf 2500 klettern.<br />
Das Anbaugebiet für Lugana liegt am südwestlichen<br />
Ufer des Gardasees um Sirmione<br />
und Desenzano. Durch die lehmhaltigen<br />
Böden wirken die Weine kühl und frisch.<br />
Lugana entsteht zu 90 Prozent aus der Sorte<br />
Trebbiano di Lugana. Ein Lugana zeigt gute<br />
Fülle, eine überraschend rassige Säure und<br />
kann vorzüglich altern. Das Gebiet von<br />
Custoza liegt etwas vom See zurückversetzt<br />
am südöstlichen Ufer und umfasst 1200 Hektaren.<br />
Die Böden sind kies- und sandhaltig,<br />
Ablagerungen des eiszeitlichen Gletschers.<br />
Für Custoza werden Garganega, Trebbiano<br />
Toscano, Tocai Friulano, Fernanda (Cortese)<br />
verwendet. Ein Custoza ist von zartem, leicht<br />
aromatischem Aroma, fruchtig, einfach schön<br />
zu trinken, kann sich aber auch mineralischkomplex<br />
präsentieren.<br />
Cà dei Frati ist der Leitbetrieb in Lugana.<br />
Als Igino Dal Cero vor 38 Jahren den Betrieb<br />
vom Grossvater übernahm, gehörten vier<br />
Hektaren Weingärten dazu. Heute sind es<br />
über 200, ein wahrhaft kometenhafter Aufstieg.<br />
Trotz dieser Grösse ist Cà dei Frati<br />
immer noch ein Familienbetrieb. Der grosse<br />
Erfolg kommt nicht von ungefähr, Igino Dal<br />
Cero ist ein wahrer Workaholic, der auf jedes<br />
«Unser Vater lehrte uns,<br />
dass ein Kunde eine Flasche<br />
Wein immer zu Ende<br />
trinken muss.»<br />
GIULIANO FASOLI Weingut Tamburino Sardo<br />
Detail achtet und immer wieder kleine Verbesserungen<br />
anbringt. Hauptwein ist der Lugana<br />
I Frati. Er wird im Stahltank vergoren und<br />
ruht dann lange auf der Feinhefe. Von diesem<br />
Wein werden beachtliche 1,5 Millionen Flaschen<br />
erzeugt, alle von beachtlicher Qualität.<br />
Davon konnte man sich bei dieser Verkostung<br />
überzeugen. Am besten aber gefiel der<br />
Lugana Bro lettino, für den nur ausgewählte<br />
Partien verwendet werden. Ein vollmundiger,<br />
kraftvoller Wein, der auch hervorragend<br />
altern kann, wie ein spontan geöffneter Brolettino<br />
Jahrgang 1998 eindrucksvoll belegte.<br />
Der Siegerwein bei Custoza stammt vom<br />
Weingut Tamburino Sardo. 15 Hektaren um <br />
fasst der Betrieb, der von Giuliano und Stefano<br />
Fasoli geleitet wird. Keller und Weingärten<br />
liegen auf der letzten Kuppe der Muränenhügel<br />
von Custoza. Hier tobten im 19. Jahrhundert<br />
schwere Kämpfe zwischen dem Königreich<br />
Italien und Österreich-Ungarn. Aus<br />
dieser Zeit stammt die Geschichte des Tamburino<br />
Sardo, eines italienischen Soldaten, der<br />
seine Kollegen durch lautes Trommeln vor<br />
einem Angriff warnte. Daher der Name des<br />
Weingutes. Während Stefano Fasoli den Keller<br />
betreut, ist Giuliano für den Verkauf verantwortlich.<br />
«Unser Vater lehrte uns, dass ein<br />
Kunde eine geöffnete Flasche immer zu Ende<br />
trinken muss», sagt Giuliano. Genau diesen<br />
Trinkfluss bieten die Weine von Tamburino<br />
Sardo. Der Custoza 2017 präsentiert sich mit<br />
hinreissend duftigen Noten und viel Saft am<br />
Gaumen. Da wird eine Flasche rasch leer!<br />
Fotos: Othmar Kiem, beigestellt<br />
168 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document1334055657732745477.indd 168 18.04.18 15:52
SIEGER<br />
LUGANA<br />
BROLETTINO<br />
2016<br />
CA‘ DEI<br />
FRATI<br />
Fotos: Othmar Kiem, beigestellt<br />
SIEGER<br />
CUSTOZA<br />
2017<br />
TAMBURINO<br />
SARDO<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
169<br />
document1334055657732745477.indd 169 18.04.18 15:53
tasting / LUGANA & CUSTOZA<br />
SEINE «BURGUNDER»<br />
BEGEISTERN DIE FACHPRESSE:<br />
DER NEUESTE STREICH<br />
VON KONRAD SALWEY.<br />
Schon lange gilt das Haus Salwey<br />
als eines der Aushängeschilder des<br />
deutschen Weinbaus. Wie kein<br />
anderer schafft es Konrad Salwey trotz<br />
der mediterranen Klimaverhältnisse am<br />
Kaiserstuhl, elegante Weissweine ohne<br />
pappige Süsse zu machen. Womit er<br />
sich immer wieder den Respekt der<br />
internationalen Weinpresse verdient:<br />
<strong>Falstaff</strong>: Winzer des Jahres 2017.<br />
(<strong>Falstaff</strong> 03/04 2017)<br />
4 rote Trauben im Gault & Millau <strong>2018</strong>.<br />
4 Sterne im Eichelmann <strong>2018</strong>.<br />
So war es für uns eine besondere<br />
Ehre, gemeinsam mit ihm ein<br />
besonders gelungenes Fass in<br />
seinem Keller für die EDITION<br />
PRO-IDEE zu reservieren. Einen<br />
aussergewöhnlich beeindruckenden<br />
Grauburgunder mit feinen<br />
Aromen von grünem Apfel und<br />
Grapefruit, mit einer animierenden<br />
Säure und zartem Schmelz.<br />
Grauburgunder 2016, Salwey, Baden, Kaiserstuhl<br />
Rebsorte: 100 % Grauburgunder.<br />
Lagerfähig 7 Jahre ab Jahrgang.<br />
Alkoholgehalt: 13,0 %vol., Säure: ca. 6,6 g/l,<br />
Restzucker: ca. 0,9 g/l, Naturkork. Enthält Sulfi te.<br />
Lebensmittelunternehmer:<br />
Weingut Salwey, Hauptstrasse 2, 79235 Oberrotweil<br />
6 Flaschen für nur 119.70 CHF<br />
Artikelnr. 225-924<br />
Bestellen leicht gemacht:<br />
www.proidee.ch/aktion-falstaff<br />
T: 071 – 274 66 17<br />
Exklusiv für <strong>Falstaff</strong> LeserInnen<br />
CHF 10.– PRO-IDEE-Gutschein<br />
Gutschein-Nr.: 406113F Gültig bis: 31. 5. <strong>2018</strong><br />
Bitte die Gutschein-Nummer bei Ihrer Bestellung angeben.<br />
Natürlich können Sie Ihren 10-CHF-Gutschein auch im Internet<br />
unter www.proidee.ch einlösen. Eine Barauszahlung ist nicht<br />
möglich. Der Gutschein ist für das gesamte Sortiment gültig<br />
und einmalig einlösbar. Mindestbestellwert 100.– CHF.<br />
94<br />
170 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
Lugana<br />
1. Platz<br />
•<br />
Brolettino Lugana DOC 2016, Cà dei Frati<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Intensives Strohgelb mit grünem Reflex.<br />
Vielschichtige und komplexe Nase nach nassem Stein, Zitrusfrüchten<br />
und Salbei. Am Gaumen ebenso komplex und<br />
harmonisch, reife Grapefruitfrucht, unterstützt von hervorragendem<br />
Holzeinsatz, endet lange und wohlschmeckend.<br />
Morandell, Wörgl; Rieger Weine, Salzburg; Vinissimo,<br />
München; Mövenpick, Zürich; Gastrovin, Dübendorf;<br />
Vini Bee, Stabio, ca. CHF 14,–<br />
93<br />
2. Platz<br />
•<br />
Sergio Zenato Lugana Riserva DOC 2015, Zenato<br />
13,5 Vol.-%, NK. Funkelndes, intensives und sattes Strohgelb.<br />
Intensive und vielschichtige Nase, präsentiert sich mit allen<br />
Noten eines feinen Apfelstrudels, Bratapfel, etwas Zimt und<br />
auch feine Brioche-Noten, im Hintergrund leichter Karamell.<br />
Rund und kraftvoll im Ansatz, breitet sich im vorderen Bereich<br />
satt aus, zeigt dann viel Frucht mit präsenter, frischer Säure,<br />
langer Nachhall, hat noch langes Leben vor sich.<br />
Wein Wolf, Salzburg; Amann, Hohenems, ca. CHF 28,–<br />
3. Platz<br />
•<br />
Fabio Contato Lugana DOC 2015<br />
Cà Maiol<br />
13,5 Vol.-%, NK. Intensives, helles Goldgelb. Einladende,<br />
klare Nase, präsentiert sich mit Noten nach reifen Aprikosen<br />
und Pfirsich- Melba, im Hintergrund feine Brioche. Rund<br />
und geschmeidig in Ansatz und Verlauf, zeigt üppige, gelbe<br />
Frucht, baut sich satt auf, hat aber auch schönen Trinkfluss,<br />
im Finale feine Noten nach Almkräutern.<br />
Ariane Abayan, Hamburg, ca. CHF 23,–<br />
92<br />
•<br />
Lugana DOC 2017, Bertagna<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Sattes, helles Strohgelb mit leichtem Grünschimmer.<br />
Ansprechende und intensive Nase, mit Noten nach<br />
gereiftem Pfirsich, etwas Feuerstein, sehr klar. Kraftvoll und<br />
rund in Ansatz und Verlauf, viel knackige Pfirsichfrucht, straffe<br />
Säure, im Finale cremig. Palorino, Neumarkt, ca. CHF 9,–<br />
•<br />
I Frati Lugana DOC 2017, Cà dei Frati<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Leuchtendes Grüngelb. Fein gezeichnete<br />
Nase mit viel knackiger Pfirsichfrucht, viel Mirabellen, etwas<br />
Feuerstein, spannend. Im Ansatz geschmeidig und rund,<br />
breitet sich satt aus, viel präsente, saftige Frucht, strömt<br />
ruhig dahin, im Nachhall lange.<br />
LEGENDE<br />
•<br />
Weisswein, trocken<br />
95 – 100 Klassiker<br />
93 – 94 ausgezeichnet<br />
91 – 92 exzellent<br />
88 – 90 sehr gut<br />
85 – 87 empfehlenswert<br />
Morandell, Wörgl; Rieger Weine, Salzburg; Vinissimo,<br />
München; Mövenpick, Zürich; Gastrovin, Dübendorf;<br />
Vini Bee, Stabio, ca. CHF 10,–<br />
•<br />
Prestige Lugana DOC 2017, Cà Maiol<br />
13 Vol.-%, NK. Intensives, leuchtendes Grüngelb. Klare und ansprechende<br />
Nase, breitet sich gut aus, satt nach reifen Aprikosen<br />
und Mirabellen, etwas Mango. Am Gaumen rund und geschmeidig,<br />
öffnet sich sehr präzise, salzig, langer Nachhall.<br />
Ariane Abayan, Hamburg, ca. CHF 11,–<br />
•<br />
Torre Lugana DOC 2016, Citari<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Helles Strohgelb. Elegante mineralische Nase,<br />
sehr feingliedrig, im Nachhall auch weisser Pfeffer. Am Gaumen<br />
schöner Schmelz mit toller Salzigkeit, leichtfüssiger Frucht und<br />
enormem Trinkfluss, sehr gut. www.citari.it, ca. CHF 14,–<br />
•<br />
Il Rivale 90+10 DOC 2016, Pratello<br />
13 Vol.-%, NK. Glänzendes, intensives Strohgelb mit viel Grün.<br />
Sehr ansprechende und klare Nase, satte Noten nach reifen<br />
Mirabellen und Aprikosen, feine Salbeinoten im Hintergrund.<br />
Salzig, vielschichtig am Gaumen, breitet sich mit schönem<br />
Druck aus, feine Frucht. www.pratello.com, ca. CHF 18,–<br />
•<br />
Orestilla Lugana DOC 2016, Montonale<br />
13 Vol.-%, DIAM. Leuchtendes Strohgelb. Betörende Nase nach<br />
reifer Ananas, Papaya und Mango, ein wortwörtlicher Exot.<br />
Am Gaumen tolle Saftigkeit und Frucht, unterstützt von gut<br />
eingesetztem Holz mit filigranen Tönen von Kokos und frischer<br />
Haselnuss. www.montonale.com, Preis: k. A.<br />
91<br />
•<br />
Ca‘ de Rocchi Lugana DOP 2017, Tinazzi<br />
12,5 Vol.-%, NK. Sehr helles Strohgelb. In der Nase Sternanis<br />
und exotische Früchte, sehr filigran. Am Gaumen kräuterwürzig<br />
mit schönem Spiel und reichlich Zitrusnoten, sehr saftig.<br />
tinazzi.it, ca. CHF 13,–<br />
•<br />
L Lac Lugana DOC 2017, Cavalchina<br />
13,5 Vol.-%, NK. Sattes, leuchtendes Strohgelb. Sehr kompakte<br />
und intensive Nase, zeigt ein ganzes Potpourri von reifen,<br />
gelben Früchten, viel Mango und Pfirsich. Am Gaumen gewichtig<br />
und gehaltvoll, viel Pfirsich, im Finale satter Druck,<br />
aber auch deutlich wahrnehmbare Restsüsse. Wagner,<br />
Laakirchen; La Cantinetta, München; Segnitz, Weyhe;<br />
Solo Vino, Ebersbach; Cresceri, Egelsbach; Käfer, München;<br />
Hofer, Zürich; Vipino GmbH, Krailling, ca. CHF 13,–<br />
•<br />
Molin Lugana DOC 2016, Cà Maiol<br />
13 Vol.-%, DIAM. Glänzendes Strohgelb mit leicht grünen<br />
Noten. Eröffnet mit intensiven Noten nach Feuerstein, dann<br />
nach grünem Pfirsich und Apfel. Salzig und kompakt in Ansatz<br />
und Verlauf, dicht und präsent, sehr langer Nachhall.<br />
Ariane Abayan, Hamburg, ca. CHF 14,–<br />
•<br />
Filo di Arianna Vendemmia Tardiva Lugana DOC 2014,<br />
Roveglia<br />
13,5 Vol.-%, NK. Intensives Strohgelb. Leicht zurückhaltende<br />
Nase mit dezenten Nuancen von sehr reifen Südfrüchten.<br />
Sehr weich und rund am Gaumen, die Restsüsse umhüllt<br />
die Zunge gekonnt mit feiner Gelbfrucht und<br />
einer Brise Salz. Deuna, Augsburg; Zweifel Vinarium,<br />
Uster; Rainerwein, Innsbruck, ca. CHF 20,–<br />
•<br />
Montual Lugana DOC 2017, Montonale<br />
13 Vol.-%, NK. Blasses Strohgelb. Spitze Nase mit viel Zitrus<br />
und Ananas. Im Trunk ebenso frisch und knackig, ein sehr<br />
document1334055657732745477.indd 170 18.04.18 15:53
GUSTO SICILIANO<br />
salzig-saftiger Lugana mit hohem Trinkfluss<br />
und toller Länge. www.montonale.com, ca.<br />
CHF 14,–<br />
•<br />
Melibéo Lugana DOC 2016, Santi<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Strohgelb. Sehr einladende<br />
Nase aufgrund der ausgeprägten Feuerstein-<br />
Noten, gepaart mit leicht gelbfruchtigen<br />
Nuancen. Auch am Gaumen sehr mineralisch,<br />
würzige Noten nach Honig und<br />
Bienenwachs, endet füllig und weich.<br />
cantinasanti.it, ca. CHF 12,–<br />
90<br />
•<br />
Cascina Ardea Lugana DOP 2017 Tognazzi<br />
13 Vol.-%, DIAM. Strohgelb. Filigrane Nase mit<br />
leichten Zitrusnoten, sowie Anflügen von<br />
nassem Stein. Harmonisch und vielschichtig<br />
am Gaumen mit schönem Frucht-Säure-<br />
Spiel, endet weich und lange.<br />
Weinimport Josef Korn, München;<br />
Our Wines, Sassemberg, ca. CHF 7,–<br />
•<br />
Imperiale Lugana DOC 2017<br />
Monte Cicogna<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Strohgelb mit feinem grünem<br />
Schimmer. Eröffnet in der Nase mit<br />
reifen Fruchtnoten nach knackigem Pfirsich<br />
und Nektarinen, feine mineralische Noten.<br />
Gehaltvoll am Gaumen, saftige, reife Frucht,<br />
hat auch gute, frische Säure, langer Nachhall.<br />
www.montecicogna.it, ca. CHF 9,–<br />
•<br />
Lugana DOC 2017, Casello Bondoni<br />
13 Vol.-%, DIAM. Hell, funkelndes Strohgelb<br />
mit leicht grünen Nuancen. Feine Nase mit<br />
Noten nach Aprikose und reifem Pfirsich, einladend.<br />
Am Gaumen gute Fülle, breitet sich<br />
schön aus, mineralisch, im Finale cremig und<br />
lange. Vinami, Viersen – Dülken; Gusto<br />
Manufaktur, Engen, ca. CHF 8,–<br />
•<br />
Lugana DOC, Pilandro<br />
12,5 Vol.-%, DIAM. Funkelndes Strohgelb mit<br />
leicht grünem Funkeln. Intensive und einladende<br />
Nase mit satten Noten nach Aprikose,<br />
reifem, eingelegtem Pfirsich, spannend. Am<br />
Gaumen saftig und geradlinig, fein ausgewogen<br />
zwischen frischer Säure und saftiger<br />
Frucht. www.pilandro.it, ca. CHF 9,–<br />
•<br />
La Musina Lugana DOC 2016, Sartori<br />
12,5 Vol.-%, KK. Leuchtendes, helles Goldgelb.<br />
In der Nase elegante Töne nach Feuerstein<br />
und reifen Litschi. Knackig mit schöner Säure<br />
und feinem Schmelz, breitet sich weit mit<br />
elegantem Körper aus, auch salzig, endet<br />
elegant auf Bittermandel. Saffer, München;<br />
Pellegrini, Landau; Goodtime Wine,<br />
Wien. ca. CHF 10,–<br />
•<br />
Terecrea Lugana DOP, Pilandro<br />
13 Vol.-%, KK. Helles Gelbgrün. Offene Nase<br />
nach grünem Apfel und etwas Brennnessel.<br />
Knackiger, kräuterwürziger Gaumen mit<br />
schönem Tanz, endet lang und saftig.<br />
www.pilandro.it, ca. CHF 11,–<br />
•<br />
Lugana DOC 2017, Famiglia Olivini<br />
13 Vol.-%, DIAM. Leuchtendes Strohgelb.<br />
Einladende, vielschichtige Nase nach reifem<br />
Pfirsich, Aprikosen und etwas Banane.<br />
Rund und harmonisch am Gaumen mit<br />
schönem Spiel, salzig und lange. ViP Weine,<br />
Köln; Vergani, Zürich, ca. CHF 12,–<br />
•<br />
S. Cristina Lugana DOC 2017, Zenato<br />
13 Vol.-%, DIAM. Sehr zartes Gelbgrün. In<br />
der Nase sehr viel Gelbfrucht, reifer gelber<br />
Pfirsich, Aprikosen, Litschi, auch etwas<br />
Muskat. Breitet sich am Gaumen füllig und<br />
weich aus, endet würzig und gelbfruchtig;<br />
ein Querschläger. Wein Wolf, Salzburg;<br />
Amann, Hohenems, ca. CHF 13,–<br />
•<br />
Vigne di Catullo Lugana Riserva<br />
DOC 2014, Roveglia<br />
13 Vol.-%, NK. Sattes Strohgelb. Intensive<br />
Nase nach Aprikosen und Bananen sowie<br />
Honig und Bienenwachs. Am Gaumen harmonisch<br />
mit gutem Druck, füllig und dennoch<br />
salzig und saftig, endet lang im Finale.<br />
Deuna, Augsburg; Zweifel Vinarium,<br />
Uster; Rainerwein, Innsbruck<br />
ca. CHF 16,–<br />
•<br />
Ca’ Vegar Lugana DOC 2017<br />
Cantina di Castelnuovo del Garda<br />
12,5 Vol.-%, DIAM. Sehr helles Strohgelb.<br />
Duftige Nase nach sattem weissem<br />
Pfirsich, Grapefruit und etwas Bittermandel.<br />
Auch am Gaumen zieht sich die Grapefruit<br />
mit gutem Zug weiter, endet saftig,<br />
salzig und frisch.<br />
Enoteca Italiana, Regensburg, ca. CHF 18,–<br />
•<br />
Metodo Classico Brut Lugana DOC<br />
2014, Zenato<br />
12,5 Vol.-%, NK. Glänzend helles Strohgelb<br />
mit leicht grünen Noten, anhaltende<br />
Perlage. Zeigt in der Nase Noten nach<br />
Hefeteig und Nektarinen. Am Gaumen<br />
feine Perlage, rassig, präsente Frucht,<br />
endet klar und angenehm trocken.<br />
Wein Wolf, Salzburg; Amann,<br />
Hohenems, ca. CHF 18,–<br />
•<br />
Tenuta Valleselle Narciso Lugana<br />
DOP 2017, Tinazzi<br />
12,5 Vol.-%, NK. Blasses Strohgelb. Filigrane<br />
Nase nach Zitrusfrüchten und leichter<br />
Bittermandel. Saftig in Ansatz und Verlauf,<br />
mittellang mit exotischem Fruchtfinish.<br />
tinazzi.it, ca. CHF 19,–<br />
•<br />
Menasasso Lugana Riserva DOC 2013,<br />
Selva Capuzza<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Intensives Grüngelb.<br />
Komplexe Nase mit Feuerstein-Tönen,<br />
gelben Früchten und Safran. Präzise in<br />
Ansatz und Verlauf, baut sich gut auf,<br />
breitet sich mit schöner Frucht aus,<br />
endet dann etwas abrupt im Finale.<br />
Kölner Weindepot, Köln; Frischeparadies<br />
Niederreuther, München;<br />
Weinfleck, Memmingen; Nagel & Hoffbaur,<br />
Aachen, ca. CHF 20,–<br />
mai <strong>2018</strong><br />
falstaff<br />
171<br />
Drink responsibly.<br />
document1334055657732745477.indd 171 18.04.18 15:53
tasting / LUGANA & CUSTOZA<br />
•<br />
Sant’Onorata 1953 Lugana DOC 2016<br />
Nunzio Ghiraldi<br />
14 Vol.-%, NK. Sattes Strohgelb. Komplexe<br />
Nase nach Zitrusfrüchten, etwas Ringlotte<br />
und Schiesspulver. Am Gaumen elegante Zitrusfrucht<br />
mit knackiger Säure, festem Druck<br />
und schöner Länge.<br />
www.nunzioghiraldi.it, ca. CHF 21,–<br />
•<br />
Castrini Lugana DOC 2017, Fattorie dei<br />
Colli Storici<br />
13 Vol.-%, DIAM. Sattes Grüngelb. Intensiv-würzige<br />
Nase nach weissem Pfeffer, Aprikosen<br />
und sehr reifer Grapefruit. Breitet sich am Gaumen<br />
weit und harmonisch mit guter Salzigkeit<br />
und Länge aus, endet knackig auf Zitrone.<br />
www.luganacastrini.com, ca. CHF 11,–<br />
89<br />
•<br />
Lugana DOC 2017, Colli Vaibò<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Sattes Strohgelb mit<br />
grünen Noten. Inten sive und vielschichtige<br />
Nase, nach Feuerstein und Aprikosen, etwas<br />
Birne. Salzig und saftig am Gaumen, reife<br />
Aprikosenfrucht, im Finale geschmeidig.<br />
Vinum, München, ca. CHF 9,–<br />
•<br />
S. Caterina Lugana DOC 2016,<br />
Monte Cicogna<br />
13,5 Vol.-%, NK. Strohgelb. Zurückhaltende<br />
Nase mit leichtem Zitrus-Touch und etwas<br />
mineralischen Elementen. Süsser Gaumeneintritt,<br />
flacht im hinteren Bereich ab.<br />
www.montecicogna.it, ca. CHF 9,–<br />
•<br />
Sirmio Lugana DOC 2017, Sgreva<br />
13 Vol.-%, DIAM. Leuchtendes, helles Strohgelb<br />
mit Grün. Zeigt sich in der Nase recht zurückhaltend,<br />
etwas Linden blüten und Mirabellen.<br />
Stoffig und satt am Gaumen, breitet<br />
sich dort beachtlich aus, viel Kraft, langer<br />
Nachhall. www.sgreva.it, ca. CHF 11,–<br />
•<br />
Lugana DOC 2016, Santa Sofia<br />
13 Vol.-%, DIAM. Leuchtendes Strohgelb.<br />
Komplexe Nase nach Blütenhonig, Kamille<br />
und Lindenblüten. Breitet sich am Gaumen<br />
breit aus, füllig, flacht im Finale leider etwas<br />
ab. Farnetani, München; Viani Importe,<br />
Göttingen; South Wines, Orbe; Ombra<br />
(Briola OG), Hall in Tirol, ca. CHF 11,–<br />
•<br />
Pansere Lugana DOC 2017, Fraccaroli<br />
13 Vol.-%, NK. Glänzendes, helles Gelbgrün.<br />
Fein gezeichnete Nase, die etwas mehr Aufmerksamkeit<br />
verlangt, zeigt dann Noten<br />
nach Birne und Aprikose. Am Gaumen mächtig<br />
und voluminös, breitet sich satt aus, sehr<br />
stoffig, im Finale ein wenig rau. Clauzy & Fils<br />
Weinimport Enomarketing, Köln, ca. CHF 11,–<br />
•<br />
Cromalgo Lugana DOC 2016, Corte<br />
Sermana<br />
13 Vol.-%, DIAM. Glänzend helles Strohgelb.<br />
Zeigt sich in der Nase recht verhalten, spröde,<br />
etwas Zitrusfrüchte. Am Gaumen dann<br />
ansprechend und spannend, feine salzige<br />
Noten, breitet sich gut aus, im Finale guter<br />
Druck. Il Ghiottone, München, ca. CHF 11,–<br />
•<br />
Collo Lungo Lugana DOC 2017, Visconti<br />
12,5 Vol.-%, DIAM. Blasses Strohgelb. Frische<br />
Nase mit zurückhaltenden mineralischen<br />
Noten und etwas Litschi. Rund und salzig in<br />
Ansatz und Verlauf, mittellang mit fruchtigem<br />
Abgang auf Ananas. Morandell, Wörgl;<br />
Farnetani, München; Venos, Frankfurt<br />
am Main, ca. CHF 11,–<br />
•<br />
Sorgente Lugana DOC 2017, Citari<br />
12,5 Vol.-%, DIAM. Sehr helles Strohgelb. Nase<br />
nach frischem Golden-Delicious-Apfel und<br />
Zitrone. Straff am Gaumen mit guter Länge<br />
und lebhafter Säure, endet mit gutem Druck<br />
auf Zitrustönen. www.citari.it, ca. CHF 12,–<br />
•<br />
Cento Filari Lugana DOC 2017, Cesari<br />
13 Vol.-%, DIAM. Helles Strohgelb mit leicht<br />
grünem Reflex. Fruchtige Nase nach frischer<br />
Birne und grünen Bananen. Am Gaumen<br />
saftig und mittellang, schönes Finish.<br />
www.cesariverona.it, ca. CHF 12,–<br />
•<br />
Cromalgo Lugana DOC 2015,<br />
Corte Sermana<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Leuchtendes Gelbgrün.<br />
Zurückhaltende Nase mit dezentem Zitrus-<br />
Anflug. Straff mit ausgeprägter Säure,<br />
salzig und zupackend, endet auf Lime-<br />
Noten und Grapefruit.<br />
Il Ghiottone, München, ca. CHF 12,–<br />
•<br />
Terre Bianche Lugana DOC 2017, Citari<br />
13 Vol.-%, DIAM. Helles Strohgelb. In der Nase<br />
reife Birnen und etwas Banane, fruchtig. Auch<br />
am Gaumen fruchtig und konsistent, satt<br />
mit leichter Mineralität, gepaart mit etwas zu<br />
hohem Alkohol. www.citari.it, ca. CHF 13,–<br />
•<br />
Conchiglia Lugana DOC 2016, Citari<br />
13 Vol.-%, DIAM. Leuchtendes Strohgelb.<br />
Zurückhaltende Nase nach frischen Birnen<br />
und frisch geschnittenem Gras. Konsistent<br />
und weich am Gaumen, endet im Finale<br />
mittellang auf gelben Südfrüchten.<br />
www.citari.it, ca. CHF 13,–<br />
•<br />
Selva Lugana DOC 2016, Selva Capuzza<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Fu nkelndes, mitteldichtes<br />
Strohgelb. Eröffnet mit leicht rauchigen Noten,<br />
nach Feuerstein, satte Mirabellenfrucht,<br />
im Hintergrund nach Salbei. Am Gaumen<br />
kraftvoll und präsent im Ansatz, feine Frucht,<br />
wird dann im hinteren Verlauf leider etwas rau.<br />
Kölner Weindepot, Köln; Frischeparadies<br />
Niederreuther, München; Weinfleck,<br />
Memmingen; Nagel & Hoffbaur, Aachen,<br />
ca. CHF 18,–<br />
•<br />
Borghetta Lugana Riserva DOC 2015,<br />
Avanzi<br />
13,5 Vol.-%, NK. Glänzendes, intensives Strohgelb.<br />
Zeigt in der Nase feine gereifte Noten<br />
nach Bratapfel, Brioche und Baumnüssen.<br />
Am Gaumen recht vom Holz geprägt, betont<br />
reife Noten auch da, im Finale deutliche Vanillenoten,<br />
für Liebhaber diesen reifen Stils.<br />
Döllerer, Golling, ca. CHF 18,–<br />
•<br />
Lugana Superiore DOC 2015, Ca’ Lojera<br />
14 Vol.-%, NK. Leuchtendes Strohgelb mit zarten<br />
grünen Nuancen. Fein gezeichnete Nase<br />
mit Noten nach grünem Pfirsich, Salbei und<br />
Bergamotte. Im Ansatz reich und üppig, baut<br />
sich im vorne gut auf, kraftvoll, im Finale leicht<br />
recht rau und alkoholisch, wirkt unfrisch.<br />
Gottardi, Innsbruck; Jacopini, Neunkirchen;<br />
Saitta, Düsseldorf, ca. CHF 19,–<br />
•<br />
Ellla Lugana DOC 2017, Ancilla<br />
13 Vol.-%, DIAM. Leuchtendes Strohgelb mit<br />
grünen Nuancen. Intensive Nase mit Noten<br />
nach Nektarine und Bergamotte. Rund und<br />
klar in Ansatz und Verlauf, cremig, im Finale<br />
etwas süsslich. ancillalugana.it, ca. CHF 12,–<br />
88<br />
•<br />
Eufrasia Lugana DOC 2017, Sgreva<br />
13 Vol.-%, DIAM. Funkelndes Strohgelb. Eröffnet<br />
mit Noten nach Feuerstein und Nektarinen,<br />
im Hintergrund etwas Salbei. Am Gaumen<br />
ansprechendes Süsse-Säure-Spiel, breitet<br />
sich satt aus, im Finale etwas trocknend.<br />
www.sgreva.it, ca. CHF 9,–<br />
•<br />
Mandolara Lugana DOC 2017, Le Morette<br />
12,5 Vol.-%, DIAM. Strohgelb. Dezente und zurückhaltende<br />
Nase mit leichtem Birnenton.<br />
Salzig und saftig am Gaumen – ein wenig<br />
kurz. www.luganalemorette.it, ca. CHF 13,–<br />
•<br />
Le Civaie Lugana DOC 2017, Monte Zovo<br />
13 Vol.-%, DIAM. Funkelndes Strohgelb. Intensive<br />
Nase mit Noten nach Mango, Pfirsich<br />
und etwas Honig. Im Ansatz rund und voluminös,<br />
salzig, wird dann im Finale etwas spröde.<br />
Jacques Weindepot, Düsseldorf, ca. CHF 19,–<br />
92<br />
Custoza<br />
1. Platz<br />
•<br />
Custoza DOC 2017, Tamburino Sardo<br />
12,5 Vol.-%, DIAM. Leuchtendes, helles Grüngelb.<br />
Ansprechende, sehr klare und intensive<br />
Nase, duftet nach reifem Pfirsich, frischem<br />
Apfel und Salbei. Salzig und saftig am Gaumen,<br />
nach Salbei und Holunderblüten, langer<br />
Nachhall. Bonvino, München; Markus<br />
Saletz Lieblingsweine, Reutte, ca. CHF 7,–<br />
2. Platz<br />
•<br />
Custoza Superiore DOC 2016<br />
Villa Medici<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Funkelndes Strohgelb mit<br />
grünen Noten. Fein gezeichnete, intensive<br />
Nase mit Noten nach frischem Pfirsich, Banane<br />
und etwas Feuerstein. Klar und saftig in<br />
Ansatz und Verlauf, präsente, schön gereifte<br />
Frucht, entfaltet sich geschmeidig und mit<br />
sattem Tiefgang, saftig und lange. Via del<br />
Gusto, Donauwörth; Al Vino Lounge,<br />
Salmsach, ca. CHF 14,–<br />
3. Platz<br />
•<br />
Amedeo Custoza Superiore DOC 2017<br />
Cavalchina<br />
13,5 Vol.-%, NK. Funkelnd helles Strohgelb<br />
mit grünem Schimmer. Einladende Nase,<br />
duftig, nach reifem Pfirsich, Mirabellen, im<br />
Hintergrund nach Salbei. Zeigt am Gaumen<br />
gutes Gewicht, öffnet sich mit Noten nach<br />
Pfirsich und frischen Birnen, saftig, im Finale<br />
lange und geschliffen. Wagner, Laakirchen;<br />
La Cantinetta, München; Segnitz, Weyhe;<br />
Solo Vino, Ebersbach; Cresceri, Egelsbach;<br />
Käfer, München; Hofer, Zürich; Vipino<br />
GmbH, Krailling, ca. CHF 12,–<br />
91<br />
•<br />
La Guglia Custoza Superiore DOC 2015<br />
Tamburino Sardo<br />
13,5 Vol.-%, NK. Sattes Strohgelb. Expressive<br />
Nase mit eleganten Tönen von Honig und<br />
Lindenblüten, auch mineralische Nuancen.<br />
Straff mit starkem Zug und viel Salz, vom<br />
Anfang bis zum langen Ende klar und rassig,<br />
toll! Bonvino, München; Markus Saletz<br />
Lieblingsweine, Reutte, ca. CHF 10,–<br />
•<br />
Ca de Rocchi Custoza DOP 2017, Tinazzi<br />
12,5 Vol.-%, NK. Funkelndes Strohgelb mit<br />
leichten grünen Tönen. Fein gezeichnete,<br />
ansprechende Nase mit Noten nach frischem<br />
Pfirsich, dazu feine Aromen nach Zitrusfrüchten.<br />
Am Gaumen gutes Volumen,<br />
frische, saftige Säure, ausgewogen und fein.<br />
tinazzi.it, ca. CHF 11,–<br />
•<br />
Custodia Custoza Superiore DOC 2016<br />
Cantina di Custoza<br />
13 Vol.-%, NK. Funkelndes, helles Strohgelb.<br />
Ansprechende und intensive Nase, nach saftigem<br />
Pfirsich, eingelegte Orangenscheiben,<br />
etwas Akazienhonig, präsentiert sich am<br />
Gaumen mit Fülle, fein gereifte Frucht, saftig.<br />
Palorino, Neumarkt, ca. CHF 14,–<br />
•<br />
BIO Summa Custoza Superiore DOC<br />
2016, Gorgo<br />
13 Vol.-%, DIAM. Leuchtendes Goldgelb. Intensive,<br />
ansprechende Nase mit Noten nach<br />
hellem Honig, Lindenblüten und Nüssen. Am<br />
Gaumen cremig und gehaltvoll, breitet sich<br />
gut aus, nach eingelegtem Pfirsich. Deuna,<br />
Augsburg; Del Fabro, Wien; Mövenpick,<br />
Zürich; Gastrovin, Dübendorf, ca. CHF 21,–<br />
•<br />
Sanpietro Custoza Superiore DOC 2015<br />
Le Vigne di San Pietro<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Funkelndes Gelbgrün. Feine<br />
Nase, duftet nach Honig und Nektarine. Zeigt<br />
am Gaumen Volumen, breitet sich kraftvoll<br />
aus, gelbe Fruchtnoten, im Finale cremig.<br />
www.levignedisanpietro.it, ca. CHF 29,–<br />
•<br />
Cà del Magro Custoza Superiore DOC<br />
2015, Monte del Frà<br />
172 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document1334055657732745477.indd 172 18.04.18 15:53<br />
PR-A
13 Vol.-%, NK. Sattes Strohgelb mit leicht aufhellendem<br />
Rand. In der Nase viel Blütenhonig,<br />
ore<br />
getrockneten Aprikosen und etwas Bienenwachs,<br />
auch Safran, sehr einladend. Satt und<br />
saftig mit geschmeidigem Gaumengefühl, tänzelt<br />
elegant bis zum harmonischen Schluss.<br />
www.montedelfra.it, ca. CHF 18,–<br />
90<br />
•<br />
Montemagrin Custoza DOC 2017<br />
Santa Sofia<br />
12,5 Vol.-%, DIAM. Helles Gelbgrün. Sehr<br />
frische, ansprechende Nase, zeigt Noten<br />
nach Zitrone und Bergamotte, feiner Honig.<br />
Am Gaumen saftig, feine frische Frucht,<br />
breitet sich satt aus. Farnetani, München;<br />
Viani Importe, Göttingen; South Wines,<br />
Orbe; Ombra (Briola OG), Hall in Tirol, ca.<br />
CHF 12,–<br />
•<br />
Riflesso Dorato Custoza Superiore<br />
DOC 2015, Corte Fornello<br />
13 Vol.-%, NK. Strohgelb. Einladende Nase mit<br />
leichtem Petrol-Ton, nassem Stein und dezent<br />
blumigen Nuancen. Am Gaumen salzig<br />
mit guter Länge und harmonischem Finale.<br />
cortefornello.com, ca. CHF 12,–<br />
•<br />
Bosco del Gal Albarell Custoza Superi-<br />
DOC 2014, Cantina di Castelnuovo<br />
del Garda<br />
13 Vol.-%, NK. Funkelndes, sattes Strohgelb.<br />
Eröffnet mit Noten nach hellem Honig,<br />
Mango und Bratapfel, ansprechend. Cremig<br />
und rund in Ansatz und Verlauf, klar und<br />
saftig, im Nachhall nach Bratapfel.<br />
Enoteca Italiana, Regensburg<br />
ca. CHF 18,–<br />
89<br />
•<br />
Custoza DOC 2017, Corte Gioliare<br />
12,5 Vol.-%, DIAM. Helles Strohgelb. Duftige<br />
Nase nach Pfirsich, Blütenhonig und Litschi.<br />
Leichtes CO 2 am Gaumen, lebhaft mit<br />
schönem Trinkfluss, endet lange, auch<br />
mit gelben Fruchttönen.<br />
www.cortegioliare.it, ca. CHF 5,–<br />
•<br />
Custoza DOC 2017, Cavalchina<br />
12,5 Vol.-%, NK. Helles Grüngelb. Ausgeprägte<br />
Zitrusnoten in der Nase, leicht nach Brennnesseln<br />
und Stachelbeere. Am Gaumen<br />
saftig und salzig, im Abgang ein leicht bitteres<br />
Schwänzchen.<br />
Wagner, Laakirchen; La Cantinetta,<br />
München; Segnitz, Weyhe; Solo Vino,<br />
Ebersbach; Cresceri, Egelsbach; Käfer,<br />
München; Hofer, Zürich; Vipino GmbH,<br />
Krailling, ca. CHF 8,–<br />
•<br />
Custoza DOC 2017, Menegotti<br />
12,5 Vol.-%, DIAM. Funkelndes, helles Graugelb.<br />
Zart gezeichnete Nase mit Noten nach<br />
Nektarinen und Birnen. Zeigt sich am Gaumen<br />
kraftvoll und dicht, breitet sich gut aus,<br />
im Finale leichte, für Custoza typische Bitternote.<br />
Rossini, Hannover; Garda Weine, Kufstein;<br />
Vininsubria, Lugano<br />
ca. CHF 10,–<br />
•<br />
Custoza DOC 2017, Villa Medici<br />
13 Vol.-%, DIAM. Funkelndes, helles Grüngelb.<br />
Fein gezeichnete, ansprechende Nase mit Noten<br />
nach Lindenblüten und hellem Honig, im<br />
Hintergrund feine Zitrusfrüchte. Am Gaumen<br />
gelbe Frucht, im Finale dezente Bitternote.<br />
Via del Gusto, Donauwörth; Al Vino<br />
Lounge, Salmsach, ca. CHF 11,–<br />
•<br />
Custoza DOC 2017, Sartori<br />
12 Vol.-%, KK. Sehr helles Strohgelb. Offene,<br />
gelb-fruchtige Nase, nach weissem Pfirsich<br />
und Zitronenzesten, mineralische Töne. Frisch<br />
am Gaumen mit gutem Zug, feinem Salz und<br />
guter Länge. Im Abgang etwas bitter.<br />
Saffer, München; Pellegrini, Landau;<br />
Goodtime Wine, Wien, Preis: k. A.<br />
88<br />
•<br />
Custoza DOC 2017, Ronca<br />
12 Vol.-%, DV. Leuchtendes, helles Strohgelb.<br />
Intensive und füllige Nase, duftet nach<br />
Pfirsich und Birne, einladend. Am Gaumen<br />
saftige Frucht, betonte Zitrusnoten, mittlere<br />
Länge. GVS, Nürnberg, ca. CHF 7,–<br />
•<br />
Val dei Molini Custoza DOC 2017<br />
Cantina di Custoza<br />
12,5 Vol.-%, KK. Zartes Grüngelb. Wenig expressive<br />
Nase, ganz leichte Birnentöne. Am<br />
Gaumen nur bedingt fruchtig, endet leicht<br />
bitter. Palorino, Neumarkt, ca. CHF 8,–<br />
•<br />
Custoza DOC 2017, Monte del Frà<br />
12,5 Vol.-%, DIAM. Helles Strohgelb. Zarte<br />
Pfirsichnase, untermalt von leicht blumigen<br />
Tönen. Saftig und mit guter Länge, füllt den<br />
Gaumen aus und endet auf gelbfruchtigen<br />
Nuancen. www.montedelfra.it, ca. CHF 10,–<br />
•<br />
Ca’ Vegar Custoza DOC 2017<br />
Cantina di Castelnuovo del Garda<br />
12,5 Vol.-%, DIAM. Helles Strohgelb mit grünen<br />
Nuancen. Sehr intensive, ansprechende Nase,<br />
nach Pfirsich, Mandarinen und etwas Honig.<br />
Enoteca Italiana, Regensburg, ca. CHF 14,-<br />
Glücksmomente<br />
KREIEREN<br />
SIE<br />
PR-Anz_CDO_passion_<strong>2018</strong>_CH_233x148_rz.indd<br />
document1334055657732745477.indd 173<br />
1 09.04.18<br />
18.04.18<br />
11:46<br />
15:53
tasting / RIBERA DEL DOURO<br />
SONNE, WIND UND KALK<br />
SONNE, WIND UND KALK<br />
Das Anbaugebiet Ribera del Duero liegt im Hochland von Altkastilien. Jahrzehntelang war nur ein einziger Wein der Gegend<br />
international bekannt: der majestätische Vega Sicilia. Doch inzwischen machen zahlreiche andere Bodegas von sich reden, einige<br />
von ihnen sind sogar Neugründungen der letzten Jahre. Denn zuletzt gab es eine Art Goldrausch: Das kontinentale Klima im<br />
spanischen Teil des Duero (der portugiesische Teil flussabwärts heißt Douro und ist für Portwein bekannt) bringt Rotweine von enormer<br />
Wucht und sehr eigener Balance hervor. Die Zutaten für sie sind: heißen Sommer, kalte Winter, Kalkböden – und Höhenlagen auf 800<br />
bis 1000 Metern. Die wichtigste Sorte ist der Tempranillo, der vor Ort «Tinto Fino» heisst. Wie in Spanien üblich, werden die Ausbauformen<br />
auf dem Etikett angegeben: «Gran Reserva» und «Reserva» lagen am längsten im Fass, «Crianza» und «Roble» kürzer.<br />
«Cosecha» kann ohne Holzkontakt entstehen oder im «internationalen» (= französischen) Stil mit 18 Monaten Barriqueausbau. Den<br />
Unterschied zwischen beiden Cosecha-Typen erkennt man am einfachsten am Preis. NOTIZEN VON ULRICH SAUTTER<br />
•<br />
Convento de las Claras Reserva 2012<br />
Bodegas Convento de las Claras<br />
Heritage<br />
Balamisch kräuterewürzig, reichhaltig und<br />
komplex. Am Gaumen mit einer makellosen<br />
Balance zwischen festem Tannin und<br />
Feinnervigkeit einerseits und einem molligen,<br />
weichen Körper. Kalk-mineralsich. Und<br />
ausgezeichnet gelesen und extrahiert!<br />
www.studer-vinothek.ch<br />
CHF 15 –25<br />
93<br />
•<br />
Emilio Moro Crianza 2015<br />
Bodegas Emilio Moro, S.l.<br />
Altersgerecht verschlossene Frucht, Kirsche,<br />
passend (dezent) holzbeeinflusst, weicher<br />
Auftakt, mollige Gaumenmitte mit viskos<br />
eingebetetem, kräftigem Tannin, Kalk-mineralisch,<br />
kompletter und ganz und gar ungekünstelter<br />
Wein mit ausgezeichneter Entwicklungsperspektive.<br />
www.vinothek-brancaia.ch<br />
CHF 25 – 35<br />
LEGENDE<br />
•<br />
Rotwein, trocken<br />
95 – 100 Klassiker<br />
93 – 94 ausgezeichnet<br />
91 – 92 exzellent<br />
88 – 90 sehr gut<br />
85 – 87 empfehlenswert<br />
92<br />
•<br />
Arzuaga Reserva 2011<br />
Bodegas Arzuaga Navarro<br />
Heidelbeere, Pflaume, etwas Neuholz, Salbei,<br />
wirkt noch recht jugendlich und nur sehr<br />
vorsichtig vom Holz beeinflusst. Am Gaumen<br />
ein cremoiger Ansatz, dann viel Saftigkeit<br />
und viel weniger Breite, als der erste Eindruck<br />
erwarten lässt, deutlich taktil-mineralische<br />
Gaumenmitte, die erste Trinkreife ist<br />
da, und der Weg zu noch größerer Eleganz im<br />
Lauf der nächsten Jahre vorgezeichnet.<br />
www.covin.ch, CHF 35 – 45<br />
•<br />
Vitulia Gran Reserva 2007<br />
Bodegas Vitulia,S.l.<br />
Wirkt fast noch etwas reduktiv im Duft, «altmodisch»<br />
mit Noten von Fleischsuppe und<br />
fast keinem aromatisch wahrnehmbaren<br />
Holzeintrag. Am Gaumen Gran Reserva-artig<br />
in der Verfeinerung des Gerbstoffs, in der<br />
Dichte, und auch in einem nervigen Unterton,<br />
der der geschmolzenen Gaumenstruktur Lebendigkeit<br />
gibt. Zart rotfruchtig im Abklang.<br />
Guter Speisenbegleiter.<br />
www.weinwenger.ch, CHF 25 – 35<br />
•<br />
Erial Tf Cosecha 2015<br />
Bodegas Epifanio Rivera<br />
Schwarzkirschkonfitüre und Kräutertöne im<br />
Duft, dichter Gaumen, kraftvoller Alkohol,<br />
aber auch bis zum Rand mit sattem, fleischigem<br />
Tannin ausgefüllt. Saftiger Abklang, mineralsicher<br />
Hintergrund. Sehr präziser Wein.<br />
meilis-weinwelt.ch, CHF 35 – 34<br />
•<br />
Legaris Crianza 2015<br />
Legaris<br />
Sehr verschlossen, mineralisch zu deutende<br />
reduktive Noten. Nach Luftzufuhr kräuterwürzige<br />
Noten, Waldmeister. Fester<br />
Gersbtoff in passender, mittelhoher Menge,<br />
dichte, aber nicht überkonzentrierte oder alkoholische<br />
Gaumenmitte, sehr gute Balance,<br />
frisch und ungekünstelt, ein Hauch von Menthol<br />
im Abklang (und tatsächlich ist etwas<br />
Cabernet Sauvignon in der Cuvée)<br />
www.mondovino.ch, CHF 25 –25<br />
91+<br />
•<br />
Arzuaga Reserva Especial Reserva<br />
2011, Bodegas Arzuaga Navarro<br />
Röstiges Neuholz, dunkelbeerige Frucht.<br />
Am Gaumen mit homogenem Druck aus<br />
sehr feinem Gerbstoff, mit reifer Säure und<br />
balanciertem Alkohol in guter Harmonie.<br />
Noblesse in allen Komponenten, aber fast<br />
ein klein wenig zu perfekt im Vergleich zur<br />
«normalen» Reserva.<br />
www.covin.ch, CHF 65 – 75<br />
91<br />
•<br />
Fuentespina Selección Crianza 2014<br />
Avelino Vegas, S.A.<br />
Erdige, kräuterwürzige Noten. Ausbaunoten,<br />
aber kein Neuholz (oder wenig). Straffer Bau,<br />
vitale Säure, körniges Tannin in mittelhoher<br />
Menge, gute und homogene Substanz, leicht<br />
salzig, dichter, packender Wein, der Alkohol<br />
gut von Extrakt gedeckt, Potezial.<br />
weinversand24.ch, CHF 15 – 25<br />
•<br />
Malleolus Cosecha 2015<br />
Bodegas Emilio Moro, S.l.<br />
Wiesenkräuter, Heublume, römische Kamille.<br />
Kraftvolle Gerbstoffracht, Kalk-mineralsich<br />
begleitet, dicht und spannungsvoll, der Alkohol<br />
wirkt integriert, die Säure trägt ausreichend,<br />
bleibt aber ebenso im Hintergrund<br />
wie die geschmeidigen Motive.<br />
www.vinothek-brancaia.ch, CHF 45 – 55<br />
•<br />
Legón Reserva 2012<br />
Bodegas Viña Vilano<br />
Verschlossener Duft, sich nach und nach öffnend:<br />
weißer Pfeffer, etwas Holz und Kirschkonfitüre.<br />
Stringenter Bau: festes Tannin, feiner<br />
Säurenerv und verschlossen, aber klar<br />
wirkende Frucht in enger Bindung. Trotz der<br />
jugendlich-kompakten Art zeigt sich Entfaltungspotenzial<br />
– und ebenso eine deutliche<br />
Kalk-mineralische Tönung.<br />
www.spanienweinonline.ch<br />
CHF 15 – 25<br />
•<br />
Finca La Mina Reserva 2014<br />
Pradorey - Real Sitio de Ventosilla<br />
Altersgerecht verschlossen im Duft, eine<br />
Spur Cassiskonfitüre, dezentes Holz, klassische<br />
Anlagen am Gaumen: eine Schicht Cremigkeit,<br />
aber nicht zuviel davon, reifes, aber<br />
festes Tannin, sehr gutes Reifepotenzial, für<br />
den Jahrgang außergewöhnlich dicht und<br />
homogen.<br />
www.caveamann.swiss, Preis: k.A.<br />
•<br />
Corimbo I Reserva 2012<br />
Bodegas La Horra S.L<br />
Klare und vielschichtige, aber auch nicht zu<br />
offene Frucht, zimtige Holzwürze. Viel Saft<br />
am Gaumen, eine eher zurückhaltende Tanninmenge,<br />
wirkt sehr balanciert und beinahe<br />
etwas understated, der Alkohol (14,5) bleibt<br />
unmerklich.<br />
www.spanienweinonline.ch<br />
CHF 55 – 65<br />
Fotos: Shutterstock<br />
174 falstaff feb–mär 2015<br />
document3600934762577007933.indd 174 18.04.18 15:54
•<br />
Valduero Reserva Premium 6 Años<br />
Reserva 2010, Valduero<br />
Sehr viel Neuholz im Duft, Vanille und Cherry<br />
Coke. Seidenweiches Tannin, cremig unterlegt,<br />
milde Säure, mollig rund und vor allem<br />
auf cremige Fülle setzend, Frucht und Mineralität<br />
sind allerdings durchaus auch verhindern<br />
und sorgen für Niveau in der Zugänglichkeit.<br />
www.fischer-weine.ch<br />
CHF 65 – 75<br />
•<br />
Chafandín Cosecha 2015<br />
Viñas del Jaro, S.l<br />
Kirschwasser, Leder, Nougat, mehliger Gerbstoff,<br />
homogen bei mittelhoher Dichte, saftige<br />
Zwischentöne, verschlossene Frucht, Kalkmineralischer<br />
Hintergrund, guter, ausgewogener<br />
Bau. www.martel.ch<br />
CHF 35 –45<br />
•<br />
Cruz de Alba Reserva 2012<br />
Cruz de Alba<br />
Rauchiges Holz, Speck, Bitterschokolade,<br />
Obertöne von Kräutern. Dichter, aber auch<br />
entspannt wirkender GAumen, hochwertiger<br />
feinkörniger Gerbstoff, kalk-mineralische<br />
Töne und eine eher «kühle» Gaumenfrucht.<br />
www.dettling-marmot.ch<br />
CHF 25 – 35<br />
•<br />
Tudanca Vendimia Seleccionada<br />
Cosecha 2011, Bodegas Tudanca<br />
Kräuterbitter, Menthol, fast schon Fernet<br />
Branca, dazu Leder und Schokolade. Schmelz<br />
und Stoff gut vereint, mittelhohe Dichte, eher<br />
dezente Säure, wirkt aber gut in sich ruhend<br />
und bereit für weitere Reifeetappen.<br />
www.vintage-weine.ch<br />
CHF 15 –25<br />
•<br />
Elite de Pradorey Cosecha 2014,<br />
Pradorey - Real Sitio de Ventosilla<br />
Vom Holz hervorgehobene Frucht: Süßkirsche<br />
und Holunder mit passendem Holzakzent,<br />
balsamische Untertöne. Seidig, saftig,<br />
feinnervig am Gaumen, sehr hochwertiges<br />
Tannin, kompletter Wein, der vergleichsweise<br />
homogen bis in den Abgang hinein bleibt.<br />
Länge mittel-plus.<br />
www.caveamann.swiss<br />
Preis: k.A.<br />
•<br />
Tamaral Finca la Mira Cosecha 2014<br />
Bodegas Tamaral<br />
Sehr viel Neuholz, Vanille und Rauch plus zitrische<br />
Noten. Kerniger Gaumen, saftiger<br />
Nerv, fleischiges Tannin mit einem Frische<br />
gebenden Hauch von Grüntönen. Mineralischer<br />
Fond. Guter Essensbegleiter.<br />
www.vintage-weine.ch<br />
CHF 15 –25<br />
•<br />
Cyclo Cosecha 2015<br />
Finca Torremilanos<br />
Primärfruchtig und frisch nach Kirsche duftend,<br />
etwas Holz, erdige und kräuterige Noten,<br />
schließlich macchia. Viskoser Fond, sandiges<br />
bis feinkörniges Tannin auf Mass in das<br />
miottelhohe Volumen eingepasst, saftige Abgangsfrucht<br />
mit einer dezent mineralischen<br />
Tönung. Komplett und dabei frisch.<br />
www.vintage-weine.ch<br />
CHF 45 – 65<br />
•<br />
Jaros Cosecha 2015<br />
Viñas del Jaro, S.l<br />
Leder, Amarenakirsche, grüner Pfeffer. Kurzer<br />
weicher Ansatz, dann sandiges Tannin in<br />
hoher Menge, dennoch saftig wirkende Gaumenmitte,<br />
gute, warme Frucht, schöne Dichte,<br />
leicht alkoholgetragen im Abklang.<br />
Braucht Essen. www.martel.ch<br />
CHF 15 – 25<br />
•<br />
Neo Crianza 2012<br />
Bodegas y Viñedos Neo<br />
Kräuterwürzig, weißer Pfeffer, Sandelholz.<br />
Homogener Tannindruck aus feinkörnigem<br />
Gerbstoff, fein stützender integrierter Säurenerv,<br />
noch verschlossen wirkend, gut in Proportion<br />
und Dichte, zum Stoff passender viskoser<br />
Fond, Potenzial.<br />
shop.vennerhus.ch<br />
CHF 35 – 45<br />
•<br />
Paraje de San Juan Cosecha 2014<br />
Bodegas Convento de Las Claras S.l.<br />
Milchschokolade, Blaubeerkompott,<br />
Zwetschgenmus. Cremiger Fond, seidiges<br />
Tannin, recht vitaler Säurenerv, der aber mit<br />
der viskosen, molligen Anlage gut harmoniert,<br />
ein stimmiger, stilistisch recht eigenständiger<br />
Wein: fast feminin wirkend, mit Eleganz<br />
und mineralischem Spiel hinter der<br />
seidenweichen Anlage.<br />
shop.vennerhus.ch<br />
CHF 85 – 95<br />
90+<br />
•<br />
Cepa 21 Cosecha 2015<br />
Bodegas Cepa 21, S.a<br />
Primärfruchtig. Himbeere, Süßkirsche. Dicht<br />
und dennoch rund, sehr feines Tannin in hoher<br />
Menge, gut integrierter (nicht zu knapper)<br />
Säurenerv, starff mit Eleganz.<br />
www.vinothek-brancaia.ch<br />
CHF 75 – 85<br />
•<br />
Portia Prima Cosecha 2015<br />
Bodegas Portia<br />
Rauchig, dunkelbeerig im Duft, sehr hartes<br />
Tannin und kräftiger Alkohol am Gaumen,<br />
raue Gaumenstruktur, durchaus aber fruchtdotiert<br />
und auch mit viskosem Fond,<br />
braucht Zeit.<br />
www.vinothek-brancaia.ch<br />
CHF 15 –25<br />
90<br />
•<br />
Erial Crianza 2015<br />
Bodegas Epifanio Rivera<br />
Offener, fruchtbetonter Duft von Blaubeerkompott,<br />
Apfel, Pflaume. Saftiger Gaumen,<br />
spannungsreich mit präsenter Säurespur, betont<br />
auf die Frische und die Frucht angelegt,<br />
dennoch mit alkoholischer power, aber auch<br />
Kalk-mineralischen Noten.<br />
meilis-weinwelt.ch<br />
CHF 15 – 25<br />
•<br />
Pradorey - Finca Valdelayegua<br />
Crianza, 2015, Finca Valdelayegua<br />
Sehr verschlossen im Duft, am Gaumen nuanciert<br />
mit kultiviertem, feinkörnigem,<br />
aber dennoch Druck ausübendem Gerbstoff,<br />
mittelhohe Dichte, leicht viskoser<br />
Fond, gut ausdifferenzierter Wein für die<br />
mittlere Reifedauer.<br />
www.caveamann.swiss<br />
Preis: k.A.<br />
•<br />
Einmal Kork<br />
A&M Cosecha 2011<br />
Bodegas Asenjo & Manso, S.l<br />
Entwickelte Beerenfrucht, Brombeere, Holunder,<br />
fast petrolige Noten, Grafschafter<br />
Goldsaft, füllig und cremig mit einem Gerbstoff,<br />
der nur noch die Reste früherer Körnigkeit<br />
zeigt, gut integrierter Alkohol, viel<br />
Charme und Zugänglichkeit.<br />
www.terravigna.ch<br />
CHF 85 – 95<br />
•<br />
Valduero Una Cepa Cosecha 2014<br />
Valduero<br />
Neuholz, Kandiszucker, Cocktailkirsche.<br />
Geschmeidiger Gaumen mit schöner<br />
Saftigkeit, mürbes, feines Tannin, gut<br />
integrierte Säure, hat Frucht und Eleganz<br />
bei eher mittelgewichtiger Stoffigkeit,<br />
balancierter Stil. www.fischer-weine.ch<br />
CHF 25 –35<br />
•<br />
Alexander Vs The Ham Factory<br />
Cosecha 2015<br />
Alexander Vs The Ham Factory<br />
Schwarzkirsche mit mineralischen Untertönen.<br />
Seidiger Gaumen, mit Schmelz und Alkoholkraft,<br />
hohe TAnninqualität, dezente<br />
Säure, durchaus auch Frucht, aber der Alkohol<br />
dominiert. www.terravigna.ch<br />
CHF 35 –45<br />
89+<br />
•<br />
Tudanca Crianza 2012<br />
Bodegas Tudanca<br />
Sehr verschlossen im Duft, da ist fast nur ein<br />
wenig Holz zu riechen. Eine Ahnung von<br />
Cocktailkirsche. Linear gebaut, dichtes, körniges<br />
Tannin, leise Grüntöne, integrierte Säure,<br />
Kalk-mineralische Untertöne. Derzeit schwer<br />
zu greifen. www.terravigna.ch<br />
CHF 15 – 25<br />
89<br />
•<br />
Hito Joven Roble 2016<br />
Bodegas Cepa 21, S.a<br />
Frische Waldheidelbeere, Sauerkirsche. Am<br />
Fotos: Shutterstock<br />
ARCave AG<br />
die absolute Weinlage ®<br />
feb–mär 2015<br />
falstaff<br />
175<br />
document3600934762577007933.indd 175 18.04.18 15:54
tasting / RIBERA DEL DOURO<br />
Gaumen sehr gut proportioniert: festes Tannin,<br />
gut integrierte Säure, kein Alkoholüberschuss,<br />
Kalk-Frische, ein recht erwachsener<br />
Wein, der durchaus drei, vier Jahre wird reifen<br />
können. www.vinothek-brancaia.ch<br />
CHF 15 –25<br />
•<br />
Portia Crianza 2015<br />
Bodegas Portia<br />
«Süßes» Holz, Vanille und Karamell, Blaubeerkompott,<br />
saftige Gaumenfrucht mit<br />
leicht anhaftendem Tannin als Hintergrund,<br />
reife Säure, ein Wein mit guter Frische in eher<br />
modernem Stil gehalten.<br />
www.mondovino.ch, CHF 5 – 15<br />
•<br />
Arzuaga Crianza 2015<br />
Bodegas Arzuaga Navarro<br />
Nussige Holznoten, Spekulatius-Gebäck. Voll<br />
und weich am Gaumen mit mürbem, sehr feinem<br />
Gerbstoff und dezenter Säure. Wirkt<br />
trotz der molligen Anlage nicht breit. Cremiger<br />
Hintergrund.<br />
www.covin.ch, CHF 15 – 25<br />
•<br />
Torremilanos Crianza 2014<br />
Finca Torremilanos<br />
Mandel, kleine rote Beeren, wird recht präzise,<br />
Preiselbeer. Am GAumen homogen und<br />
für den Jahrgang überraschend dicht, molligweicher<br />
Hintergrund, mehliges Tannin, harmonischer<br />
Wein.<br />
www.moevenpick-wein.com<br />
CHF 15 – 25<br />
•<br />
Viyuela Crianza 2014<br />
Bodegas Viyuela<br />
Kirschgelee, fruchtgetragen und klar, nur ein<br />
Hauch von schokoladigem Neuholz, elegant<br />
am Gaumen, saftig, feinnervig, mineralisch<br />
getönt, nicht unbedingt enorm tiefgängig,<br />
aber lang und homogen mit animierendem<br />
Fluss. Präsente Säure<br />
shop.bei-tony.ch, CHF 15–25<br />
•<br />
Pinea Crianza<br />
Viña Tuelda S.l.<br />
Lote 5/2014. Komplexe, beginnend reife Nase:<br />
Kirschlikör, Minze und Kirschkern, Marzipan,<br />
mit Luft Ricola Kräuterzucker. Weicher Ansatz,<br />
mürbes Tannin in eher vorsichtiger Menge,<br />
leichte Viskositöät im Hintergrund, wuchtiger,<br />
weit ausgreifender Wein mit eher mittelgewichtigem<br />
Extrakt.<br />
www.wyhimmel.ch<br />
CHF 25 – 35<br />
•<br />
Yotuel Finca de Valdepalacios<br />
Crianza 2010<br />
Bodegas y Viñedos Gallego<br />
Zapatero S.l.<br />
Röstiges Neuholz, trotz der acht Jahre Reife<br />
etwas monothematisch. Gut extrahierter<br />
Gaumen, sandiges bis festes Tannin makelloser<br />
Phenolreife, milde Säure, leichte Viskosität,<br />
merklicher ALkohol. Wirkt noch sehr<br />
jung, allerdings auch sehr forciert. Zuletzt<br />
leicht seifig. rebwein.ch<br />
CHF 65 – 75<br />
•<br />
Tamaral Reserva 2015<br />
Bodegas Tamaral<br />
Feine erste Patina, Pflaume, Eisen und rote<br />
Johannisbeeere, Nougat-artiges Holz. Sehr<br />
charmant am Gaumen, mild und rund, dezent<br />
viskos mit sehr feinem, in der Menge verhaltenem<br />
Gerbstoff. FAst schon etwas entwickelt<br />
für sein junges Alter!<br />
webshop.transgourmet.ch, CHF 25 –35<br />
•<br />
Torre Albeniz Reserva 2014<br />
Finca Torremilanos<br />
Rote und schwarze Johannisbeere, Karamellbonbon,<br />
ätherische Kräuternoten. Weich<br />
und saftig am Gaumen, mürb-körniger Gerbstoff,<br />
im Alkoholgehalt diszipliniert, feinfruchtiger<br />
Abklang. Nicht extrem dicht, aber<br />
in seiner unforcierten Art harmonisch und<br />
stimmig. www.moevenpick-wein.com<br />
CHF 25 –25<br />
•<br />
F by Fuentespina Reserva 2013<br />
Avelino Vegas, S.A.<br />
Rauchiges Neuholz, weicher, viskoser und fülliger<br />
Gaumen mit kräftigem Alkohol, eher dezenter<br />
Säure und körnigem, trockenem Gerbstoff,<br />
dessen Wirkung vom Holztannin verstärkt<br />
wird. Schwer zu beurteilendes Fruchtpotenzial.<br />
weinversand24.ch, CHF 65 – 75<br />
•<br />
Viyuela Reserva 2011<br />
Bodegas Viyuela<br />
Reife, fast etwas portige Nase, wuchtiger<br />
Gaumen, mit trockenem Tannin und langsam<br />
anrollender Säure, strukturgeprägt und darin<br />
noch sehr potenzialreich wirkend, in Frucht<br />
und Würze deutlich weiter entwickelt.<br />
shop.bei-tony.ch, CHF 35 – 45<br />
•<br />
Monteabellon Finca Matambres<br />
Cosecha 2014<br />
Bodegas Monteabellon<br />
Nussiges Neuholz, erdige Noten, Sauerkirsche.<br />
Weiche Fülle, saftig und feinnervig gegliedert,<br />
mittelgewichtiger Extrakt, angenehme,<br />
bereits entwicklet wirkende Abgangsfrucht.<br />
www.villanueva-weinimport.ch<br />
CHF 35 – 45<br />
•<br />
Dominio Romano Cosecha 2015<br />
Bodega Bajo Duraton<br />
Sehr reduktiv zu Beginn, belüftet sich in «normale»<br />
Hefenoten und etwas Backpflaume.<br />
Mollig-weich am Gaumen, leicht sandiges<br />
Tannin in vorsichtig extrahierter Dosis, milde<br />
Säure, zugänglicher Stil.<br />
welcome@figee.ch, CHF 34,90<br />
•<br />
Primordium Tresmil Bottelas<br />
Cosecha 2012, Bodegas Marta Maté<br />
Balsamischer, erdiger Duft, feuchter Lehm,<br />
wuchtiger Gaumen, mild und feinkörnig im<br />
Gerbstoff, viskos im Fond, eher mild in der<br />
Säure, durchaus nuanciert trotz der voluminösen<br />
Anlage, in der Frucht allerdings wenig<br />
strahlend. rebwein.ch, CHF 15 –25<br />
•<br />
Finca Los Hoyales Cosecha 2014<br />
Cruz de Alba<br />
Mineralische Kirschnoten, dezentes Neuholz,<br />
Ysop und balsamische Kräuternoten, Thymian.<br />
Sandiges bis seidiges Tannin, mittlere<br />
Dichte, geschmeidiger Fond, eher milde, spät<br />
aufkommende Säure. Harmonisch in einem<br />
mittleren Format, leider wenig Länge.<br />
www.dettling-marmot.ch, CHF 55 – 65<br />
•<br />
Garmón Cosecha 2015<br />
Bodegas Garmon Continental; S.l<br />
Recht offene Beerenfrucht, schwarze Johannisbeeren,<br />
leicht kompottig, seidiger, eleganter<br />
Gaumen, viel Saft und Frucht, zurückgenommene<br />
Struktur, dadurch rund und zugänglich,<br />
wenngleich nicht mit der letzten<br />
Tiefe. www.granreserva.ch, CHF 35 – 45<br />
88<br />
•<br />
Flores de Callejo<br />
Joven Roble 2016<br />
Bodegas Félix Callejo<br />
Leicht reduktiv, aber auch rauchig-holzwürzige<br />
Untertöne, Speck. Saftiger Ansatz,<br />
feinkörniges Tannin in mittelhoher Menge,<br />
gut integrierte Säure, fest gefügter, solide<br />
gebauter Wein mit leicht Kalk-mineralsichem<br />
Unterton, aber nur mittelgewichtiger<br />
Frucht. www.sante.ch, CHF 15 – 25<br />
•<br />
Portia Roble Joven Roble 2016<br />
Bodegas Portia<br />
Thymian, Bitterschoko, macchia. Am Gaumen<br />
wuchtig und stoffig: körniges Tannin in<br />
mittlerer Menge, durch den geschmeidigen<br />
Fond zusätzlich gepuffert, ein vitaler Nerv<br />
gibt Länge. www.leshop.ch, CHF 5 – 15<br />
•<br />
Alilian Prémora Joven Roble 2015<br />
Bodegas y Viñedos Alilian<br />
Riecht nach Schwarzwälder Kirschtorte,<br />
Schokostreusel, am Gaumen weich und mild,<br />
aber dennoch mit homogenem Tannindruck,<br />
mollig und harmonisch mit ein klein wenig<br />
hitzig wirkender Abgangsfrucht.<br />
www.weiss-getraenke.ch, CHF 15 – 25<br />
•<br />
Tudanca Tinto Roble Joven Roble<br />
2015, Bodegas Tudanca<br />
Veilchenpastille und Schwarzkirsche mit einem<br />
Hauch von Holz (Schokolade). Viskoser<br />
Hintergrund, und darauf ein mürb-körniger<br />
Tannindruck, der als Klammer zwischen<br />
Frucht, Alkohol und dezent mineralsichen<br />
Noten wirkt. Recht komplett in seinem etwas<br />
einfacheren Stil. www.vintage-weine.ch<br />
CHF 5 – 15<br />
•<br />
Yotuel Joven Roble 2015<br />
Bodegas y Viñedos Gallego<br />
Zapatero S.l.<br />
Kirschkonfitüre, Zimt, etwas Kräuter.<br />
Mehliger Gerbstoff, kräftiger Alkohol,<br />
aber nicht brandig, gute Proportionen,<br />
mittelgewichtige Balance, würziger<br />
Abklang. rebwein.ch, CHF 15 –25<br />
•<br />
Acón Crianza 2015<br />
Abadía de Acón S.l.<br />
Kirsche und Karamellbonbon, Werthers<br />
Echte, weicher Ansatz, leicht viskos, feinkörniges<br />
Tannin auf kräftigem Alkohol,<br />
breiter Gaumen, im Abklang kräuterwürzig<br />
und leicht balsamisch (aber auch etwas<br />
trocknend durch den Alkohol).<br />
www.vogelsangerweine.ch, CHF 15 – 25<br />
•<br />
Trus Crianza 2014<br />
Bodegas Trus<br />
Rauchig und reduktiv. Saftiger GAumen, mittelgewichtig,<br />
sandiges Tannin guter Phenolreife,<br />
proportionierter Wein mit eher dezenter<br />
Säure und mit mittlerer Länge.<br />
www.cappelletti.ch, CHF 45 – 45<br />
•<br />
Alilian Buenagente Cosecha 2014<br />
Bodegas y Viñedos Alilian<br />
Ätherische Kräuterwürze, Amarenakirsche,<br />
Nougat, am Gaumen alkoholkräftig, mit<br />
viskosem Gegengewicht, mehliges Tannin<br />
mittleren Korns, milde Säure, dennoch<br />
leicht saftig, aber in der Frucht recht<br />
entwickelt. www.weiss-getraenke.ch<br />
CHF 35 –45<br />
•<br />
Tamaral Crianza 2014<br />
Bodegas Tamaral<br />
Rauchiges Neuholz, Sauerkirsche, am Gaumen<br />
mit leichter Öligkeit ansetzend, aber<br />
dann ein leicht grünlich verdichteter Kern<br />
aus Tannin und Säure, mittlere Länge, innerhalb<br />
des Jahrgangstyps guter Extrakt.<br />
webshop.transgourmet.ch, CHF 15 –25<br />
•<br />
Valduero Crianza 2015<br />
Valduero<br />
Holzgeprägt, verschlossene Frucht, etwas<br />
pflaumige Aromen. Am Gaumen breit, kraftvolles,<br />
präsentes Tannin und kalk-mineralische<br />
Noten, gut integrierte, eher milde Säure,<br />
stoffiger, noch sehr junger Wein. Mittlere<br />
Länge. www.fischer-weine.ch, CHF 25 –35<br />
Foto: beigestellt<br />
176 falstaff feb–mär 2015<br />
document3600934762577007933.indd 176 18.04.18 15:54
Foto: beigestellt<br />
•<br />
Tinto arroyo crianza2014<br />
Bodega s. Arroyo, s.L.U.<br />
Dunkelbeerige Noten, Schwarzkirsche, Kräuterbitter.<br />
Saftig-elegante Gaumenstruktur,<br />
vorsichtig extrahiertes Tannin mit feinem<br />
Korn (und in zurückgenommener Menge),<br />
dennoch leichte Grüntöne, die Frucht trägt<br />
den Wein trotz seiner eher diskreten Struktur,<br />
gewisse Eleganz.<br />
www.bei-tony.ch, CHF 15 – 25<br />
•<br />
Trus Reserva 2012<br />
Bodegas Trus<br />
Wirkt im Duft auf merkwürdige Weise verschlossen<br />
und animalisch-offensiv zugleich.<br />
Sehr feines Tannin, markante Säure, gut integrierter<br />
Alkohol, saftige (aber hier eher entwickelt<br />
wirkende) Abgangsfrucht.<br />
www.cappelletti.ch<br />
CHF 65 –75<br />
•<br />
Legaris Reserva 2012<br />
Legaris<br />
Halbbitterschokolade und Knupperkirsche<br />
mit kräuterwürzigen Obertönen. Mittelgewichtiger<br />
Bau mit reifem Gerbstoff, gut eingebundener<br />
Säure und früh präsenter rotbeeriger<br />
Gaumenfrucht. Harmonischer Wein.<br />
www.mondovino.ch<br />
CHF 25 – 35<br />
•<br />
Arrocal Angel Reserva 2012<br />
Bodegas Arrocal<br />
Fast duftlos beim ersten Kontakt, mit sehr<br />
viel Luft eine Ahnung von gekochten Beeren,<br />
fast etwas Zinfandel-artig. Sehr weich im<br />
Gaumen, seidiges Tannin, milde Säure, viel<br />
Schmelz und etwas wenig Frische. Breit.<br />
felsenkeller-sh.ch<br />
CHF 45 – 55<br />
•<br />
Terra Incógnita Cosecha 2014<br />
Bodegas Viña Vilano<br />
Sehr viel Neuholz, Cherry Coke, weich und<br />
voll am Gaumen, feiner Säurenerv, viel Saft,<br />
aber nur jahrgangstypisch viel Frucht, rund<br />
und fast cremig abklingend, charmanter<br />
Wein. www.globalwine.ch, CHF 45 – 55<br />
•<br />
Alilian Camino del Abuelo<br />
Cosecha 2013<br />
Bodegas y Viñedos Alilian<br />
Kräuterwürzige, insgesamt wenig expressive<br />
Nase. Am Gaumen feinkörnig, aber leicht<br />
trocknend, mittlere Dichte, defensive Frucht.<br />
www.weiss-getraenke.ch<br />
CHF 345 – 355<br />
•<br />
Corimbo Cosecha 2013<br />
Bodegas La Horra S.L<br />
Etwas Schokotrüffel, Zimt, seidioges, sehr<br />
feines Tannin, mittlere Dichte, ausgewogener<br />
Bau, gut intgerierte Säure, in Dichte und Länge<br />
allerdings nur mittelgewichtig.<br />
www.spanienweinonline.ch<br />
CHF 25 – 35<br />
•<br />
Yotuel Finca Camino Viejo 2014<br />
Cosecha 2014, Bodegas y Viñedos<br />
Gallego Zapatero S.l.<br />
Reduktiv, am Gaumen weich ansetzend, feinkörniges<br />
Tannin, dann sich steigernd zu einer<br />
leichten Adstringenz, alkoholkräftiger Hintergrund,<br />
eher milde Säure.<br />
rebwein.ch, CHF 15 – 25<br />
87+<br />
•<br />
Legaris 2016 Joven Roble<br />
Legaris<br />
Zu Beginn etwas krautig, öffnet sich mit<br />
Luftkontakt zögerlich in pflaumige Noten.<br />
Am Gaumen breit mit mürb-körnigem<br />
Tannin, geschmeidigem Hintergrund und<br />
sehr dezenter Säure. Behäbiger, aber in<br />
sich durchaus stimmiger Stil.<br />
www.mondovino.ch<br />
CHF 5 – 15<br />
•<br />
Fuentespina Roble 7<br />
Joven Roble 2016<br />
Avelino Vegas, S.A.<br />
Schwarzkirschkonfitüre und Waldmeister,<br />
ausgewogene Gaumenstruktur mit reifem<br />
Tannin, guter Saftigkeit und adretter Abgangsfrucht.<br />
Guter Begleiter zu einfacher<br />
Küche. weinversand24.ch<br />
CHF 5 – 15<br />
87<br />
•<br />
Trus Joven Roble 2016<br />
Bodegas Trus<br />
Sauerkirsche, Blaubeere, aromatisch wenig<br />
Holzeinfluss. In der Gaumenstruktur allerdings<br />
abgerundetet, voll, weiches Tannin, leider<br />
sehr alkoholkräftig.<br />
www.cappelletti.ch<br />
CHF 15 – 25<br />
•<br />
La Planta Cosecha 2016<br />
Bodegas Arzuaga Navarro<br />
Frischfruchtig nach Knupperkirsche und Karamell<br />
duftend, am Gaumen mittelgewichtig<br />
mit leichten Grünanteilen im Tannin, lebendige<br />
Säure, fruchtbetonter, fast etwas Beaujolais-artiger<br />
Typus.<br />
www.covin.ch, CHF 5 – 15<br />
•<br />
Viñas del Lago Joven Roble 2015<br />
Bodegas Marta Maté<br />
Eine Spur von Holz, nussig, aber auch jugendlich-reduktiv,<br />
Trockenfleisch, Kräuter. Weit<br />
ausgreifender Körper, mollig, cremig, eine<br />
kraftvoll körnige Tanninfüllung, midle Säure.<br />
Die Frucht wirkt defensiv gegenüber Stoff<br />
und Volumen. rebwein.ch, CHF 5 – 15<br />
•<br />
Viyuela Barrica 2016 Joven Roble<br />
2016, Bodegas viyuela<br />
Entfaltete, leicht animalisch getönte Frucht,<br />
aber auch florale Noten und ein dezent<br />
schokoladiger Holzton. Am Gaumen cremig,<br />
weich, kraftvolles Tannin mehliger<br />
Qualität, merklicher Alkohol. Fast eine<br />
Crianza im Stil.<br />
shop.bei-tony.ch, CHF 5 – 15<br />
•<br />
Callejo Sotillo Crianza 2014<br />
Bodegas Félix Callejo<br />
Reduktiv, Bitterschokolade, am Gaumen<br />
sehr alkoholgetragen, feinkörniges Tannin,<br />
kontrollierte Grüntöne, dezent mineralische<br />
Tönung, feuriger Abklang.<br />
www.sante.ch, CHF 25 –35<br />
•<br />
Legón Crianza 2015<br />
Bodegas Viña Vilano<br />
Sehr viel Neuholz. Weicher, alkoholgetragenener<br />
Gaumen, mürbes Tannin, eher matt<br />
wirkende Frucht, breiter Wein.<br />
www.denner-wineshop.ch, CHF 5 – 15<br />
•<br />
Pinna Fidelis Crianza 2015<br />
Pinna Fidelis<br />
Kräftiger Holzton, mürbes, körniges Tannin,<br />
präsente Gaumenfrucht, Wildkirsche, gut<br />
eingebundene, eher dezente Säure, breiter<br />
Abklang. www.procava.ch, CHF 15 – 25<br />
•<br />
Conde de San Cristobal<br />
Cosecha 2014<br />
Conde de San Cristobal<br />
Holz und Kräuter im Duft, am Gaumen mittelgewichtig,<br />
reifes mittelkörniges Tannin,<br />
ein Hauch nur knapp reifen Cabernets, Joihannisbeerblätter,<br />
angenehmer Trinkwein.<br />
www.mondovino.ch, CHF 15 – 25<br />
•<br />
Sentido Crianza 2014<br />
Bodegas y Viñedos Neo<br />
Entfaltete Kräuterwürze, mittelgewichtiger<br />
Gaumen mit leichtem Holzton, vorsichtig extrahiertes<br />
feinkörniges Tannin, etwas wenig<br />
Gaumenmitte, ein solider Jahrgangstyp.<br />
shop.vennerhus.ch, CHF 15 – 25<br />
•<br />
Cruz de Alba Crianza 2015<br />
Cruz de Alba<br />
Süßkirsche, Cocktailkirsche, Milc hschokolade,<br />
Holz. Mittlere Dichte, hoher Alkohol, sandiges,<br />
noch jugendliches Tannin, saftige<br />
Abgangsfrucht, leichter Bitterton.-<br />
www.dettling-marmot.ch, CHF 15 –25<br />
•<br />
Tinto Arroyo Reserva 2012<br />
Bodega S. Arroyo, S.l.<br />
Sehr weit geöffneter Duft: Milchschokolade,<br />
Feige, deutlich Ausbau-geprägt. Feingliedriges<br />
Tannin und runde Anlagen, aber dann<br />
auch eine recht kernig wirkende Säure, wirkt<br />
im Strukturteil (physiologisch) unreif und in<br />
der Frucht (zu) entwickelt.<br />
www.bei-tony.ch<br />
CHF 35 – 45<br />
•<br />
Felix Callejo Cosecha 2014<br />
Bodegas Félix Callejo<br />
Etwas Holz, und wenig Frucht, sehr weicher<br />
Gaumen, voll und mollig, feinkörniges Tannin,<br />
geschmeidig und butterweich gepuffert<br />
durch den leicht viskosen Fond, milde Säure,<br />
mittlere Länge.<br />
www.sante.ch, CHF 15–25<br />
•<br />
Primordium Cosecha 2014<br />
Bodegas Marta Maté<br />
Kandiszucker, Heidelbeere, reduktive Noten.<br />
Leichtegwichtiger Extrakt, wirkt sehr vorsichtig<br />
extrahiert, und wirkt fast etwas unverbindlich,<br />
mürb, saftig, mit eher matter<br />
Frucht. Harmonisch, aber auch einfach.<br />
rebwein.ch, CHF 5 – 15<br />
•<br />
Arrocal Máximo Cosecha 2014<br />
Bodegas Arrocal<br />
Entwickelter Duft: Kräuter, macchia, Pflaumenmus.<br />
Weich, seidig, fast mit süßlichen<br />
Reflexen, saftige Frucht, mittlere Länge.<br />
felsenkeller-sh.ch<br />
CHf 65 –75<br />
88–90<br />
•<br />
Acón Reserva Reserva 2012<br />
Abadía de Acón S.l.<br />
Sehr weit geöffnete Kirschfrucht, ein<br />
Hauch Ester, Blaubeerkompott, geschmeidiger<br />
Auftakt, dann körnig angreifendes<br />
Tannin, durchaus Kalk anzeigende Textur,<br />
die eine moderne Geschmeidigkeit und<br />
Fruchtbetonung mit sattem Extrakt verbindet.<br />
Wer den Ester wahrnimmt, wird nicht<br />
begeistert sein – wer auf die Frucht schaut<br />
schon. www.vogelsangerweine.ch<br />
CHF 25 – 35<br />
Tasting-Info<br />
Weitere Tastings und<br />
Bewertungen finden Sie<br />
online unter<br />
www. falstaff.ch/tastings<br />
feb–mär 2015<br />
falstaff<br />
177<br />
document3600934762577007933.indd 177 18.04.18 15:54
TISCHGESPRÄCH MIT HARALD KRASSNITZER ÜBER …<br />
… SEINE LEIDENSCHAFT<br />
FÜR NATURAL WINES<br />
INTERVIEW ALEX. HESSE<br />
FALSTAFF Ein Herzensthema<br />
von Ihnen sind Orange-Weine?<br />
HARALD KRASSNITZER Orange-<br />
Weine sind durch Eveline Eselböck in<br />
mein Leben getreten, das ist sicher<br />
schon zehn Jahre her. Als ich den «Winzerkönig»<br />
gedreht habe, waren meine Frau und ich im Restaurant<br />
«Taubenkobel» essen, da hat uns Eveline den<br />
südsteirischen Wein «Erde» vom Weingut Maria und<br />
Sepp Muster zum Verkosten gegeben. Ein Sauvignon<br />
Blanc/Morillon in der klassischen Tonflasche. Das war<br />
für mich ein «Zweiter-Schluck-Wein». Beim ersten<br />
Schluck war ich noch schwer irritiert von der petrolartigen<br />
Note, der zweite Schluck hat mich gefesselt, und<br />
beim dritten war ich hin und weg.<br />
HARALD KRASSNITZER<br />
Bereits im Alter von zehn Jahren stand<br />
Harald Krassnitzer auf der Theaterbühne.<br />
Seine Ausbildung zum Schauspieler<br />
absolvierte der gebürtige Salzburger an<br />
der Elisabethbühne, dem heutigen Schauspielhaus<br />
Salzburg. Nach Engagements in<br />
Graz und Saarbrücken wie auch am Volkstheater<br />
Wien wagte er Mitte der 90er-Jahre<br />
den Schritt zum Fernsehen und wurde<br />
als «Der Bergdoktor» und Kommissar im<br />
«Tatort» einem breiten Publikum bekannt.<br />
Für seine Leistungen wurde Krassnitzer mit<br />
zwei «Romys»- und dem «Grimme-Preis»<br />
ausgezeichnet.<br />
Wie entwickelte sich Ihre Leidenschaft weiter?<br />
Dann kamen die Weine von Franz und Christine<br />
Strohmeier, die ihren Schilcherweinen eine ganz eigene<br />
Note verpassen und ihre Perlweine nach Champagnerart<br />
produzieren. Und das Weingut Eduard Tscheppe<br />
am Pössnitzberg, das Gut Oggau im Burgenland und<br />
natürlich eines meiner Lieblingsweingüter, Tschida<br />
nahe dem Neusiedler See. Ich bin aber auch ins Jura<br />
abgedriftet, wo es noch extremer zugeht, bis hin zu salzigen<br />
und ins Lakritz gehenden Noten. Wahrscheinlich<br />
macht mittlerweile die Hälfte meines Weinkellers<br />
Orange-Weine aus. Ich schätze aber auch einen einfachen,<br />
geradlinigen Veltliner oder Riesling.<br />
Wie stimmen Sie Ihr Essen mit<br />
diesen Weinen ab?<br />
Da bin ich undogmatisch. Natural<br />
Wines sind hervorragende Begleiter zu<br />
nahezu jedem Essen. Zu Fisch gibt es<br />
durchaus mal einen schönen Roten aus<br />
der Amphorengegend oder einen, der aus<br />
der biodynamischen Natural-Wein-Ecke<br />
kommt, genauso wie es Weisswein zu ei nem<br />
guten Steak geben kann.<br />
Wer kocht im Hause Krassnitzer-Kramer?<br />
Meine Frau Ann-Kathrin ist Weltmeisterin darin,<br />
aus den Inhalten unseres Kühlschranks etwas Hervorragendes<br />
zu zaubern. Ich bin eher der Kochbuch-Koch,<br />
der in den diversen Kochbüchern aus<br />
unserer Bibliothek blättert und sich überlegt, was er<br />
gerne kochen würde.<br />
Zeigt Ihre Ehefrau die gleiche Begeisterung<br />
für Natural-Weine?<br />
Ja, Gott sei Dank! Wobei – manchmal auch zu<br />
meinem Leidwesen. Wir haben im Keller Flaschen<br />
mit Seltenheitswert. Die verstecke ich dann, jedoch<br />
meist ohne Erfolg. Meine Frau hat da den<br />
richtigen Riecher und fischt genau diese Flasche<br />
heraus. Und wenn ich nach ein paar Wochen<br />
Dreh wieder nach Hause komme, ist der Bestand<br />
bereits stark geschrumpft.<br />
Fotos: Thomas Ramstorfer, Shutterstock<br />
178 falstaff mai <strong>2018</strong><br />
document7981313578743869030.indd 178 16.04.18 15:22
LASSEN SIE SICH<br />
UNSERE GOLDTAFEL<br />
AUF DER ZUNGE<br />
ZERGEHEN.<br />
Appetit auf erlesene Präsente? Dann<br />
munden Ihnen unsere exklusiven<br />
Objekte garantiert. Degussa Silberrose<br />
und Combi Goldbarren sind nur zwei<br />
Beispiele unter vielen. Als Edel metall-<br />
Experten verwöhnen wir Sie nicht nur mit<br />
viel versprechenden Anlage-Rezepten,<br />
sondern empfehlen uns auch als erste<br />
Adresse für Geschenke nach Ihrem<br />
Geschmack. Auf Wunsch können Sie<br />
Ihre «Leckerbissen» sogar sicher und<br />
diskret im persönlichen Schrankfach<br />
bei uns lagern.<br />
DEGUSSA-<br />
GOLDHANDEL.CH<br />
Verkaufsgeschäfte:<br />
Bleicherweg 41 · 8002 Zürich<br />
Telefon: 044 403 41 10<br />
Quai du Mont-Blanc 5 · 1201 Genf<br />
Telefon: 022 908 14 00<br />
Zürich I Genf I Frankfurt I Madrid I London<br />
000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd RZ_076_02_18004_Degussa_<strong>Falstaff</strong>_Allgemein_233x300_C.indd 3 1 11.04.18 10.04.18 19:05 16:21
Der neue Opel Insignia GSi<br />
ES LEBE DIE<br />
UNVERNUNFT.<br />
Serienmässig:<br />
· 4x4 mit Torque Vectoring<br />
· 8-Stufen-Automatik<br />
«Exclusive» Zubehör erhältlich ab Herbst <strong>2018</strong>.<br />
000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 09.04.18 16:05<br />
6855_SF_233x300_Insignia_GSi_falstaff_CHd.indd 1 09.04.18 12:05