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Falstaff Magazin Schweiz 3/2018

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GENIESSEN WEIN ESSEN REISEN<br />

/ mai <strong>2018</strong><br />

TESSIN<br />

JUNGE WINZER<br />

NEUE WEINE<br />

KARTOFFELN<br />

DIE BESTEN<br />

SIND VOM BERG<br />

GLANZLICHT<br />

ST. PETERSBURG<br />

FÜR GENIESSER<br />

Griechenland<br />

03<br />

KULINARISCH UND VINOPHIL WIE NOCH NIE<br />

SCHWEIZ-AUSGABE 03/<strong>2018</strong> CHF 9,50 WWW.FALSTAFF.CH<br />

9 772297 209008<br />

03<br />

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GENIEßE<br />

DEN MOMENT<br />

<br />

CUATRO<br />

& GINGER<br />

ALE<br />

VERANTWORTUNGSVOLLER GENUSS AB 18 JAHREN.<br />

BACARDÍ, DAS FLASCHENDESIGN UND DAS FLEDERMAUSBILD SIND MARKENZEICHEN DER BACARDÍ & COMPANY LIMITED.<br />

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HERAUSGEBERBRIEF<br />

YASSOU!<br />

LIEBE FEINSCHMECKERINNEN,<br />

LIEBE FEINSCHMECKER!<br />

Yassou!» ist für die Griechen wie für die <strong>Schweiz</strong>er<br />

ein herzhaftes «Grüezi!». Es ist aber mehr als ein<br />

Gruss. Irgendwie eine Lebenseinstellung. Selbst in<br />

ihren schlimmsten Krisenzeiten haben die Griechen<br />

– frei nach Alexis Sorbas – nicht ihre Lebenslust verlernt.<br />

Das ist es auch, was uns in den Ferien in das schönste Blau<br />

der Welt führt: Die Lebensfreude der Griechen. Griechenland<br />

hat’s (fast) geschafft: Wirtschaftlich geht es wieder aufwärts,<br />

die schmerzhaften Sparprogramme greifen. Für uns Gourmets<br />

aber ist die positive Nachricht: Die griechische Küche entwickelt<br />

sich grossartig weiter. Besonders in Athen, wo viele<br />

Lokale sich mit Elementen der Molekular- und Nordic-<br />

Cuisine versuchen. Und erst die Bar-Szene in Athen! Gleich<br />

zwei davon finden sich unter den Top 10 Bars dieser Welt!<br />

Der neue <strong>Falstaff</strong> bietet viel neuen Content: Freiherr von<br />

Knigge bringt uns ab sofort in jeder Ausgabe die Welt des<br />

«comme-il-faut» näher. Dieses Mal hinterfragt er unser Verhalten,<br />

wenn der Wein des Gastgebers korkt. Alexander Linz,<br />

einer der führenden Uhrenexperten im deutschen Sprachraum,<br />

befragt Persönlichkeiten nach ihrer Zeit-Philosophie –<br />

diesmal den Sommelier-Weltmeister Aldo Sohm. Und unser<br />

Senior Writer Christoph Teuner, Chefmoderator des Nachrichtensenders<br />

n-tv, persifliert die Auswüchse des Begriffs<br />

«Sommelier». Nach Wein- und Käse-Sommelier sollen wir<br />

uns nun an den Fisch-Sommelier gewöhnen – unser Autor<br />

fragt berechtigt: «Wann kommt der Socken-Sommelier?».<br />

Unsere Weinfreunde entführen wir diesmal auf experimentelles<br />

Terrain: In das Weingut «Mythopia» im Wallis, wo auf 800<br />

Höhenmetern der beste Naturwein der <strong>Schweiz</strong> entsteht. Wir<br />

widmen uns den jungen Protagonisten der Tessiner Weinszene<br />

und ihren charaktervollen, eleganten Merlots, die – ganz dem<br />

Zeitgeist entsprechend – dennoch leicht und moderat im Alkoholgehalt<br />

sind. Und wir verraten Ihnen alles über die beste<br />

Kartoffel der <strong>Schweiz</strong>, die Bergkartoffel aus dem Albulatal.<br />

Wir wünschen Ihnen einen fantastischen Frühling mit vielen<br />

Gourmet- und vinophilen Höhepunkten!<br />

Mit herzlichen Grüssen<br />

Wolfgang und Angelika Rosam<br />

Herausgeber <strong>Falstaff</strong><br />

Die griechische<br />

Küche entwickelt<br />

sich grossartig –<br />

besonders in<br />

Athen, wo man sich<br />

an Elementen<br />

der Molekular- und<br />

Nordic-Cuisine<br />

versucht.<br />

Foto: Ingo Pertramer<br />

WOLFGANG M. ROSAM<br />

wolfgang.rosam@falstaff.at<br />

@RosamWolfgang<br />

ANGELIKA ROSAM<br />

angelika.rosam@falstaff.at<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

3<br />

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MAI<br />

8<br />

Griechenland ist reich an Geschichte,<br />

traumhaften Landschaften und einer<br />

Riesenportion Gastfreundschaft – von<br />

edlen Tropfen, rustikalen Tavernen<br />

und exquisiter Sterneküche.<br />

COVER<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

44<br />

Ettore Biraghi zählt zu den<br />

auffälligsten Protagonisten der<br />

jüngeren Tessiner Weinszene.<br />

24<br />

In Südtirol erschliessen innovative Winzer<br />

Anbauhöhen bis zu 1300 Metern.<br />

COVER:GRIECHENLAND<br />

8 WEINE MIT MEERESBLICK<br />

Griechenlands berühmte Weinkultur<br />

66 STERNE ÜBER GRIECHENLAND<br />

Wie Metaxa Hellas eroberte<br />

74 SOUVLAKI WAR GESTERN<br />

Griechische Köche erfinden ihre<br />

Landesküche neu<br />

84 DER GLUSCHT DER GÖTTER<br />

Drei Spitzenköche verraten Rezepte<br />

aus der griechischen Küche<br />

92 FLÜSSIGES GOLD<br />

Das Geheimnis der alten Griechen<br />

124 PELOPONNES<br />

Traumhafte Landschaften auf der<br />

geschichtsträchtigen Halbinsel<br />

WEIN & MEHR<br />

6 WEIN-NOTIZEN<br />

Wein-Chefredaktoren Benjamin Herzog<br />

und Dominik Vombach präsentieren<br />

ihre Neuigkeiten aus der Welt des Weins<br />

18 GOURMANDISE FÜR REBEN<br />

Der Steinberg – eine der besten Lagen<br />

Deutschlands<br />

24 HÖHER HINAUS<br />

Südtiroler Winzer und ihre Liebe<br />

zu Weisswein in hohen Lagen<br />

3 EDITORIAL<br />

151 IMPRESSUM<br />

178 TISCHGESPRÄCH<br />

8<br />

Griechenland begeistert<br />

mit rassigen Weissund<br />

Rotweinen.<br />

Fotos: Konrad Limbeck, Franz Marc Frei/lookphotos, Sylvan Müller, Rickard Kust, Shutterstock, beigestellt<br />

4 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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MAI<br />

8 4<br />

Reichlich Gemüse,<br />

Meeresfrüchte und<br />

aromatische Oliven.<br />

5 2<br />

Mit seinem Weingut<br />

Mythopia inspiriert<br />

Hans-Peter Schmidt<br />

Winzer auf der<br />

ganzen Welt.<br />

Fotos: Konrad Limbeck, Franz Marc Frei/lookphotos, Sylvan Müller, Rickard Kust, Shutterstock, beigestellt<br />

32 MANFRED PRÜM<br />

Der Weinmacher des legendären<br />

Weinguts J. J. Prüm im Porträt<br />

38 ROUTE NATIONALE<br />

Reich an Genüssen – die berühmte<br />

Nationalstrasse Frankreichs<br />

44 KREATIVE UNRUHE IM TESSIN<br />

In der Südschweiz warten spektakuläre<br />

Weine auf<br />

52 DER GRENZGÄNGER<br />

Hans-Peter Schmidt keltert im Wallis<br />

exklusive Naturweine<br />

58 HEREINSPAZIERT<br />

Die offenen Weinkeller – ein Must<br />

für Fans von Deutschschweizer Wein<br />

73 BARKULTUR<br />

Mediterrane Cocktails<br />

96 SOMMELIER AN LEIB &<br />

SOCKEN<br />

Ein Essay von Christoph Teuner<br />

GOURMET<br />

98 FISCHERS FRITZ FISCHT<br />

Fischbräter auf dem Prüfstand<br />

103 SIXPACK<br />

Sechs Restaurants im Test<br />

108 BERGKARTOFFELN<br />

Die besten Kartoffeln der <strong>Schweiz</strong><br />

DIE NÄCHSTE FALSTAFF-AUSGABE<br />

ERSCHEINT AM 01. 06. <strong>2018</strong><br />

113 FRAG DOCH DEN KNIGGE<br />

Was tun, wenn der Wein korkt?<br />

116 ELDORADO<br />

Stylishe Tischkultur-Accessoires<br />

REISE<br />

118 LUXUS ZEIT<br />

Das Turbo-Leben des Sommeliers<br />

Aldo Sohm<br />

122 TRAVEL-NOTIZEN<br />

Online-Chefredakter Bernhard Degen<br />

präsentiert seine Reise-Highlights<br />

132 LONG WEEKEND ST. PETERSBURG<br />

Tipps für ein perfektes Wochenende<br />

JOURNAL<br />

147 EVENTS<br />

TASTINGS<br />

156 SHORTLIST<br />

158 GRIECHENLAND<br />

164 CHIANTI & TUSCANS<br />

168 TROPHY LUGANA<br />

174 RIBERA DEL DUERO<br />

1 3 2<br />

Die einstige Zarenhauptstadt<br />

St. Petersburg begeistert<br />

mit pompösen Bauten und<br />

kulinarischen Highlights.<br />

108<br />

Die Bergkartoffeln<br />

aus dem Albulatal<br />

begeistern Gourmets.<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

5<br />

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Chefredaktion <strong>Schweiz</strong><br />

BENJAMIN HERZOG<br />

und DOMINIK VOMBACH<br />

WEIN<br />

«Zum ersten Mal seit 2010<br />

investieren Vermögende<br />

mehr Geld in Kunst als in<br />

Wein als Wertanlage.»<br />

SANGEETA SINGH-KURTZ Quartzy <strong>Magazin</strong><br />

KUNST VERDRÄNGT WEIN<br />

Laut dem aktuellen «Wealth Report» ist die Top-<br />

Geldanlage bei Menschen mit einem Investionsvermögen<br />

von mindestens 30 Millionen Dollar<br />

zum ersten Mal seit langer Zeit nicht Wein, sondern<br />

Kunst. Vor allem in China hat sich der Markt<br />

stark verändert.<br />

FRESSFEINDE GEFUNDEN<br />

CHINA ERSCHWERT US-WEINIMPORT<br />

Die politischen Spannungen<br />

zwischen China und den USA wirken<br />

sich nun auch auf die Weinbranche aus.<br />

Am 2. April <strong>2018</strong> wurde von<br />

China eine neue Regelung veranlasst,<br />

die Abgaben für amerikanischen<br />

Weinimporte empfindlich erhöht:<br />

Sie stiegen von 48,2 % auf 67,7 %.<br />

Obst- und Weinbauern können vielleicht<br />

bald aufatmen, denn Forscher<br />

vom <strong>Schweiz</strong>er Kompetenzzentrum<br />

für landwirtschaftliche<br />

Forschung Agrosocope haben<br />

natürliche Fressfeinde für die<br />

Bekämpfung der Kirschessigfliege<br />

gefunden. Ohrwürmer,<br />

Spinnen und Raubwanzen könnten<br />

schon bald gegen den verheerenden<br />

Schädling eingesetzt werden.<br />

Aktuell wird untersucht, ob die<br />

heimische Schlupfwespe als<br />

Fressfeind in Frage kommt.<br />

Fotos: Ian Ehm, Fotolia, Shutterstock, Martin Cooper, beigestellt<br />

6 falstaff<br />

mai <strong>2018</strong><br />

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NOTIZEN<br />

Fotos: Ian Ehm, Fotolia, Shutterstock, Martin Cooper, beigestellt<br />

URALTER TROPFEN<br />

Vor wenigen Wochen machten Archäologen<br />

in der chinesischen Provinz Shaanxi<br />

einen Sensationsfund. Bei Ausgrabungen einiger<br />

antiker Gräber entdeckten sie ein Bronzegefäss,<br />

das 300 Mililiter eines 2000 Jahre alten Reisweins<br />

enthielt – eines der ältesten noch flüssigen<br />

alkoholischen Getränke, das jemals gefunden<br />

wurde. Das Behältnis war laut der Archäologen<br />

mit natürlichen Materialen verschlossen, was<br />

das Getränk offenbar im flüssigen Zustand hielt.<br />

JAPAN AUF DER ÜBERHOLSPUR<br />

r Champagner boomt in Japan. Im Vorjahr<br />

stiegen die Importe wertmässig um<br />

21 % sowie um 18 % beim Volumen. Hält<br />

diese Entwicklung an, steht Japan bald<br />

an zweiter Stelle als der weltweit wichtigste<br />

Champagnermarkt neben den USA.<br />

Noch wird diese Position von Grossbritannien<br />

gehalten, wo die Absätze aber stagnieren.<br />

Bei späteren Untersuchungen fanden die<br />

Archäologen heraus, dass es sich bei der milchigen<br />

Flüssigkeit tatsächlich um Reiswein handelt.<br />

Mit seinen 2000 Jahren ist der Reiswein aber<br />

nicht das älteste jemals gefundene alkoholische<br />

Getränk.<br />

Ebenfalls in China, genauer in der an Shaanxi<br />

angrenzenden Provinz Henan, entdeckte man<br />

ein fermentiertes Geränk das auf ein Alter von<br />

9000 Jahren datiert wurde.<br />

MADAME VINEA IST GEGANGEN<br />

r Sie war eine der grossen Persönlichkeiten<br />

der <strong>Schweiz</strong>er Weinwelt: die Direktorin<br />

der VINEA, Elisabeth Pasquier. Anfang April<br />

<strong>2018</strong> verstarb sie während eines<br />

Auslandsaufenthaltes mit ihrer Familie<br />

in Südamerika. Pasquier, Tochter eines<br />

Weinhändlers, war seit dem Jahr 2001 für<br />

den Walliser Vereinigung tätig.<br />

WELTREKORD<br />

BEI SOTHEBY’S<br />

Sotheby’s Asia stellte vor<br />

kurzem einen neuen Weltrekord<br />

auf. Die Versteigerung<br />

des Philanthopist’s Cellar<br />

brachte knapp 29 Millionen<br />

Euro ein – der höchste<br />

Wert in der Geschichte von<br />

Weinversteigerungen.<br />

SPANIEN BLEIBT<br />

EXPORTWELTMEISTER<br />

Genau 22,8 Millionen Hektoliter<br />

Wein exportierten spanische<br />

Winzer im vergangenen<br />

Jahr. Damit verteidigt Spanien<br />

seine Stellung als Weinexport-Weltmeister,<br />

gefolgt<br />

von Italien mit 21 Millionen<br />

Hektolitern und Frankreich<br />

mit 15 Millionen Hektolitern.<br />

KALORIEN AUF ETIKETTEN<br />

Die Handelsorganisation der<br />

EU-Weinwirtschaft, CEEV,<br />

gab bei einer Pressekonferenz<br />

im März bekannt,<br />

dass künftig mehr Angaben<br />

über Nähr- und Inhaltsstoffe<br />

auf Wein etiketten zu finden<br />

sein werden. Das Statement<br />

folgt auf einen Erlass der<br />

Europäischen Union aus<br />

dem Jahr 2017.<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

7<br />

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cover / GRIECHISCHER WEIN<br />

Santorins Weingüter<br />

laden zum Kennenlernen<br />

ihrer feinen weissen<br />

Assyrtiko-Weine ein.<br />

Foto: Ventouris Photography<br />

8<br />

falstaff<br />

mai <strong>2018</strong><br />

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WEINE MIT<br />

MEERESBLICK<br />

Foto: Ventouris Photography<br />

Seit der Antike ist Griechenland für seine Weinkultur berühmt.<br />

Heute bereichert das Land das internationale Weinangebot mit eigenständigen<br />

Rebsorten, aus denen rassige Weisse und stoffige Rotweine entstehen.<br />

TEXT PETER MOSER<br />

Weitere aktuell verkostete<br />

griechische Weine unter<br />

falstaff.ch/griechischer-wein<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

9<br />

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cover / GRIECHISCHER WEIN<br />

Die Insel Santorin ist ein<br />

beliebtes Ziel fürTouristen<br />

und zugleich der Ursprungsort<br />

des besten Weissweins<br />

Griechenlands.<br />

10<br />

falstaff<br />

mai <strong>2018</strong><br />

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Für das neue Weingut von Estate Argyros<br />

auf Santorin wurden die Keller tief in das<br />

Lavagestein gegraben.<br />

Fotos: Hotel Art Photography TRYFON GEORGOPOULOS, Christos Drazos, beigestellt<br />

Vinsanto, der edle Süsswein aus<br />

getrockneten Trauben, wird oft viele Jahre<br />

lang in Eichenfässern ausgebaut.<br />

In den Sommernächten staut sich an<br />

der Steilwand die feuchte Luft. Von<br />

den Nordwestwinden wird sie dann<br />

über die Inselkante gehoben und kondensiert<br />

auf dem Weg über das Festland<br />

nach Südosten durch eine dezente<br />

Abkühlung.<br />

Auch nach den wärmsten Nächten sind die<br />

Weingärten Santorins von einem zarten Morgentau<br />

überzogen. Die speziellen Böden wirken<br />

wie ein Schwamm und sind in der Lage,<br />

die Feuchtigkeit für die Reben einzufangen.<br />

Was auf den ersten Blick wie eine unfruchtbare<br />

Mondlandschaft aussieht, ist in Wahrheit<br />

eines der besten Terroirs für hochwertige<br />

Weine überhaupt. Die Qualitätsdichte der<br />

Weine auf der Vulkaninsel Santorin in Griechenland<br />

ist nicht zu übertreffen. Die gesamte<br />

Insel ist mit Weingärten bedeckt, in denen<br />

die Reben – in unverwechselbarer Kouloura-<br />

Korbform geflochten – den heissen Winden<br />

trotzen.<br />

Santorin ist das Reich der edlen weissen<br />

Rebsorte Assyrtiko – eine, die aromatisch<br />

zwischen Riesling und Chardonnay angesiedelt<br />

ist und die es im mediterranen Klima<br />

schafft, eine frische Säurestruktur mitzubringen.<br />

Gut ein Dutzend Abfüller stellt die<br />

begehrten Weine mit geschützter Herkunft<br />

«Santorini» her. Die enorme Nachfrage im<br />

In- und Ausland machen diese finessenreichen<br />

Weine zu jenen mit dem höchsten<br />

Durchschnittspreis. Doch keine Sorge, das<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis der griechischen<br />

Weine ist an sich unschlagbar, und auch die<br />

Kosten für die allerbesten Assyrtikos sind<br />

keinesfalls übertrieben.<br />

Die Produktion teilt sich in einige wenige<br />

Topbetriebe wie Domaine Sigalas, Argyros<br />

Estates, Hatzidakis, neuerdings auch<br />

Venetsanos, dann Winzer wie Artemis Karamolegos,<br />

Gavalas, Vassaltis. Dazu kommen<br />

Weingüter vom Festland, die hier einen Ableger<br />

haben, um auch vom Santorini-Boom zu<br />

profitieren, wie etwa Gaia Estate oder Tselepos<br />

aus der Region Nemea in Kooperation<br />

mit Canava Chryssou.<br />

Auch die grossen Namen betreiben entweder<br />

selbst eine Kellerei, wie im Fall Boutari<br />

oder übernehmen den Exklusivvertrieb wie<br />

Tsantali mit dem grössten Hersteller vor Ort,<br />

Santo Wines. Neben dem klassischen Santorini-Assyrtiko<br />

kommen zunehmend Einzellagen<br />

und Ortsweine auf den Markt, dazu ><br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

11<br />

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cover / GRIECHISCHER WEIN<br />

Winzer George Skouras erzeugt<br />

am Peloponnes stoffige Rotweine<br />

wie den Mega Oinos.<br />

Mit den beiden Rotweinsorten Agiorgitiko von der<br />

Peloponnes-Halbinsel und dem Xinomavro aus dem<br />

Norden haben Griechenlands Winzer zwei echte Asse im Ärmel.<br />

><br />

Reserven, die im Barrique ausgebaut werden.<br />

Unter der Bezeichnung Nykteri oder<br />

Nychteri wurden früher die länger im grossen<br />

Holzfass gereiften und nicht selten oxidativen<br />

Weine angeboten. Auch hier wurde der Stil<br />

dieser komplexen, aber schon rarer gewordenen<br />

Meditationsweine erfolgreich aufgefrischt.<br />

Der Weinbau auf Santorin ist durch Ausgrabungen<br />

in der bronzezeitlichen Frühsiedlung<br />

Akrotiri bis vor 3700 Jahren zurück belegt.<br />

Eine Theorie besagt, dass die Weinkultur in<br />

minoischer Zeit von Ägypten aus via Kreta<br />

nach Santorin gekommen sein könnte. Dann<br />

aber kam um das Jahr 1500 vor Christus die<br />

Katastrophe von wahrhaft biblischem Ausmass:<br />

Der Ausbruch des Vulkans, Grundlage<br />

für den Atlantis-Mythos, hatte verheerende<br />

Folgen. Ein Grossteil der Landmasse war<br />

verschwunden, die verbleibenden Reste der<br />

alten Insel waren mit Lavagestein und einer<br />

bis zu fünfzig Meter dicken Schicht von<br />

Tuffstaub bedeckt. Nach Westen fällt bis<br />

heute eine sichelförmig gebildete Steilküste<br />

zum Meer ab – eine Caldera, die Innenseite<br />

des Vulkan kegels.<br />

HEIMAT DES VINSANTO<br />

Und genau diese steile Barriere ist das<br />

Geheimnis, das den Wein auf dieser sonst so<br />

staubtrockenen Insel erst möglich macht.<br />

Berühmt wurde sie als Herkunft eines der<br />

begehrtesten und edelsten Süssweine, der<br />

heute den Namen Vinsanto trägt und aus<br />

sonnengetrockneten Trauben gewonnen<br />

wird. Wer die vier, zwölf und 20 Jahre gereiften<br />

Vinsanto von Argyros Estate nebeneinander<br />

probiert, wird verstehen, warum diese<br />

Süssweine Weltklasse haben. Dass die besondere<br />

Herstellungsmethode bereits in der Anti-<br />

12 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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Fotos: beigestellt<br />

ke bekannt war, ist in den Schriften Hesiods<br />

belegt, der sie im siebenten vorchristlichen<br />

Jahrhundert dokumentiert hat. Bis ins späte<br />

Mittelalter war der Dessertwein Santorins<br />

begehrt und wurde bis nach England und<br />

Russland gehandelt. Als die Venezianer<br />

von den Ottomanen aus dem Seehandel<br />

gedrängt wurden, begannen sie, diesen<br />

Weinstil in Italien nachzuahmen und unter<br />

dem Namen Vino Santo anzubieten.<br />

Verlassen wir nun die Insel mit ihrem<br />

fantastischen Assyrtiko, der übrigens längst<br />

auch in anderen Weinbauregionen Griechenlands<br />

kultiviert wird und es bereits bis<br />

ins australische Barossa Valley geschafft hat.<br />

Denn Griechenland ist sehr reich an autochthonen<br />

Rebsorten. Daher werden wir jene<br />

herausgreifen, die bereits bewiesen haben,<br />

dass aus ihnen ganz besondere, unverwechselbare<br />

Weine entstehen können. Zunächst<br />

ein paar weitere weisse Favoriten: Merken<br />

sollte man sich den Namen Malagousia,<br />

denn diese Sorte hat Zukunft. Mitte der<br />

70er-Jahre wurden verschiedene alte, rare<br />

Sorten, die ein Universitätsprofessor im<br />

ganzen Land gesammelt hatte, in einem<br />

Weingarten von Domaine Carras ausgepflanzt.<br />

Der damalige Kellermeister<br />

GRIECHISCHER<br />

WEIN<br />

IN ZAHLEN<br />

In Griechenland zählt man rund<br />

670 aktive Weingüter und 40 Kooperativen.<br />

Die Rebfläche beträgt aktuell<br />

105.000 Hektaren – ein Drittel wird für<br />

Tafeltrauben und die Rosinenproduktion<br />

verwendet. Sie ist tendenziell rückläufig,<br />

um circa vier Prozent seit 2014.<br />

Ebenso kontinuierlich gesunken ist der<br />

Inlandsweinverbrauch, der 2012 noch<br />

3,1 Millionen Hektoliter ausmachte. 2016<br />

waren es nur noch 2,3 Millionen Hektoliter,<br />

was gewiss auch der schwachen wirtschaftlichen<br />

Gesamtsituation geschuldet ist,<br />

die Wein zum Luxusprodukt gemacht hat.<br />

Im Jahr 2017 betrug die Erntemenge 2,5<br />

Millionen Hektoliter, was ein Minus von zehn<br />

Prozent gegenüber 2016 bedeutet.<br />

Im Jahr 2013 waren noch 3,3 Millionen<br />

Hektoliter geerntet worden.<br />

erkannte das enorme Potenzial der Malagousia<br />

und baute diesen Weisswein bereits<br />

in den Neunzigern in Barriques aus. Als<br />

er sich später als Winzer selbstständig<br />

machte, konnte Evangelos Gerovassiliou<br />

das Potenzial «seiner» Sorte voll zur<br />

Geltung bringen. Die Sorte hat ein ganz<br />

spezielles aromatisches Profil und vereint<br />

die Würze eines Semillon mit der Komplexität<br />

eines Chardonnay.<br />

Das Weingut Avantis in Zentralgriechenland<br />

verfolgt stilistisch eine vergleichbare<br />

Richtung wie Starwinzer Gerovassiliou.<br />

Schlankere Vertreter kommen von der Domaine<br />

Matsa, die einen kleinen Boutari-Boutiquewein<br />

hervorbringt, während Alpha Estate eine<br />

lautere, grasigere Linie fährt. Gerovassiliou<br />

ist auch Partner im Weingut Biblia Chora im<br />

östlichen Makedonien. Hier gibt es die bemerkenswerte<br />

weisse Cuvée Ovilos aus je einer<br />

Hälfte Assyrtiko und Semillon.<br />

Die internationale Weinexpertin Serena<br />

Sut cliffe verglich den Wein mit La Mission<br />

Haut-Brion Blanc. Einen wahren Boom gab<br />

und gibt es um die Rebsorte Moschofilero<br />

aus Mantinia in Arkadien. Mittlerweile hat<br />

sich die Traube mit pinkfarbiger Beerenhaut<br />

am Peloponnes und den Ionischen Inseln ><br />

Das Weingut Ktima Gerovassiliou,<br />

etwa 25 Kilomter südöstlich<br />

von Thessaloniki.<br />

«Griechenland stellt heute<br />

mit seinen hochwertigen<br />

Rebsorten in jedem Fall<br />

eine spannende Bereicherung<br />

des Weinangebots dar.»<br />

EVANGELOS GEROVASSILIOU WINZER<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

13<br />

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cover / GRIECHISCHER WEIN<br />

Die Weine vom Kloster Metochi<br />

Chromitsa am Berg Athos werden<br />

von der Kellerei Tsantali erzeugt.<br />

Der Heilige Berg Athos in Chalkidiki ist berühmt für seine orthodoxen Klöster<br />

und seine stoffigen Rotweine aus Limnio, Cabernet Sauvignon und Grenache.<br />

><br />

stark ausgebreitet. Der Wein kann weiss<br />

oder rosé ins Glas kommen. Der leichte,<br />

frisch strukturierte Moschofilero ist der ideale<br />

Sommerwein. Intensiver, floraler Duft, zwischen<br />

Muskat und Traminer angesiedelt,<br />

macht ihn unverwechselbar. Gut gekühlt am<br />

Strand oder Pool genossen, erobert er die<br />

Herzen der Weinfreunde im Sturm. Von den<br />

international erprobten Weissweinsorten spielt<br />

der Sauvignon Blanc in Griechenland die<br />

wichtigste Rolle. Er kommt aus vielen Anbaugebieten,<br />

sowohl reinsortig als auch als Cuvée<br />

mit Assyrtiko und Malagousia. In geringeren<br />

Mengen stösst man auf Viognier und Semillon.<br />

ROTE EIGENSTÄNDIGKEIT<br />

Winzer Evangelos Tsantalis<br />

hat das Klostergut Chromitsa<br />

von den Mönchen gepachtet.<br />

Zwei Rotweinsorten haben es bisher aufgrund<br />

ihrer hohen Qualität geschafft, auf dem internationalen<br />

Weinparkett Beachtung zu finden.<br />

Aus Thessalien im nördlichen Griechenland<br />

kommt der Xinomavro, der vermutlich noch<br />

besser unter seinem Herkunftsnamen Naoussa<br />

bekannt ist. Diese Rebsorte gilt als echte Diva,<br />

weil sehr anspruchsvoll in Sachen Standort<br />

Fotos: K. Aggelakos, beigestellt<br />

14 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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Fotos: K. Aggelakos, beigestellt<br />

sowie Klima und eher schwierig zu kultivieren.<br />

Stimmen jedoch die Rahmenbedingungen,<br />

dann gehört der Xinomavro zweifellos<br />

zu den besten europäischen Rotweinen. Diese<br />

Weine werden gerne mit jenen aus Nebbiolo<br />

im Piemont verglichen – und das nicht zu<br />

Unrecht. Die Farbe ist nie dunkel, der Wein<br />

verfügt über keine primäre Fruchtsüsse, dafür<br />

über reichlich Tannin und Säure. Eine ausgedehnte<br />

Flaschenreife ist die Voraussetzung für<br />

echtes Trinkvergnügen. Aber auch vergnügliche<br />

Rosé- und Grundweine für Schaumweine<br />

entstehen, speziell in der «Protected<br />

Designation of Origin» (PDO) Amyndeon in<br />

Florina. Klassische Spitzenrotweine entstehen<br />

aus reinsortigem Xinomavro in Naoussa PDO<br />

in Imathia (von Kir-Yianni, Thymiopoulos,<br />

1879 Legacy Boutari), für den Goumenissa<br />

PDO wird er mit der dunkelfarbigen Negoska<br />

verschnitten. Als Rapsani wird Xinomavro<br />

mit Stavroto und Krassato kombiniert (von<br />

Thymiopoulos, Tsantali, Dougos).<br />

Wesentlich charmanter und leichter verständlich<br />

sind da die Roten aus der zweiten<br />

berühmten griechischen Sorte, der Agiorgitiko,<br />

die aus der Region Nemea am Peloponnes<br />

kommen. Extraktsüss, stoffig und mit<br />

reifen, samtigen Tanninen ausgestattet, sind<br />

sie dann eher die Weine im griechischen<br />

Maremma- oder Napa-Valley-Stil. Wer auf<br />

EXPORTHOFFNUNG<br />

WEIN<br />

Im Jahr 2009 wurde ermittelt, dass rund<br />

90 Prozent der trockenen Weine in<br />

Griechenland selbst konsumiert wurden.<br />

Im Export belegte Deutschland als<br />

Abnehmer den ersten Platz, allerdings zum<br />

niedrigsten Durchschnittspreis und<br />

mit einer klaren Tendenz, die Weine beim<br />

Diskonter zu vertreiben. Der Export<br />

konzentrierte sich in Händen von drei<br />

grossen Produzenten, deren gemeinsamer<br />

Anteil mehr als 50 Prozent der Exportumsätze<br />

ausmachte. Bis 2011 wuchs der deutsche<br />

Durst nach griechischem Wein weiter,<br />

um 2012 wieder auf das Ausgangsniveau<br />

zurückzufallen. Die andauernden Streitigkeiten<br />

um die EU-Hilfen für griechische<br />

Kredite mag möglicherweise die Nerven so<br />

mancher Weinkunden überstrapaziert haben.<br />

Tatsächlich aber fehlte den Winzern das<br />

Geld, um sich im Export zu engagieren.<br />

In den vergangenen Jahren setzte man<br />

auf Qualität und Vielfalt. Eine Strategie,<br />

die Früchte trägt.<br />

Nummer sicher gehen will, ist hier richtig.<br />

Der Weinstil ist modern, fruchtbetont, nie<br />

zu alkoholisch. Die Weine sind meist bereits<br />

jung gut antrinkbar, verfügen jedoch über<br />

ausgezeichnetes Reifepotenzial. Die Liste<br />

der empfehlenswerten Weine ist lang, zu den<br />

Klassikern gehören Gaia Estate, Pavlios,<br />

Papaioannou und natürlich auch George<br />

Skouras in Argos.<br />

ENORMES POTENZIAL<br />

Wer sich darauf einlässt, dem griechischen<br />

Wein-Pantheon in all seinen Facetten nachzuspüren,<br />

der wird vom Norden bis in den<br />

Süden auf Juwelen stossen – wie in das leider<br />

nur Männern zugängliche Anbaugebiet<br />

des Aghion Oros, die winzigen Weingärten<br />

auf der Insel Tinos, wo limitierte Mengen<br />

von Spitzenweinen entstehen, oder nach<br />

Kreta mit seiner Sortenvielfalt. An allen<br />

Ecken des Landes stehen gut ausgebildete<br />

Önologen bereit, das Niveau des griechischen<br />

Weinbaus auf eine höhere Stufe zu<br />

heben. Dazu braucht die Weinwirtschaft<br />

allerdings entsprechende Mittel. Und damit<br />

diese direkt zu den Winzern kommen, können<br />

Geniesser nur eines tun: nämlich die<br />

wunderbaren griechischen Weine zu kaufen<br />

und zu trinken.<br />

<<br />

Die Winzerin Ioanna Tsilili<br />

von Theopetra Estate studierte<br />

Önologie in Bordeaux.<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

15<br />

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cover / GRIECHISCHER WEIN<br />

BEST OF<br />

GRIECHENLAND<br />

TASTING<br />

INFO<br />

WEITERE BEWERTUNGEN<br />

UND BESCHREIBUNGEN<br />

FINDEN SIE<br />

AB SEITE 158.<br />

95<br />

93<br />

93<br />

2015 KAVALIEROS ASSYRTIKO<br />

PDO SANTORINI, Domaine Sigalas,<br />

Evi Kousera, Oia-Santorini<br />

Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Feiner Orangentouch, ein Hauch von<br />

Blütenhonig, zart wie Pfirsich, angenehme<br />

Kräuterwürze, facettenreiches<br />

Bukett. Saftig, elegant,<br />

komplex, feine Fruchtsüsse, finessenreicher<br />

Säurebogen, integrierte<br />

Mineralität, bleibt lange haften,<br />

saliner Nachhall, verfügt über grosse<br />

Frische und Animationskraft.<br />

www.ullrich.ch<br />

ca. CHF 29,–<br />

2017 MALAGOUSIA SINGLE<br />

VINEYARD PGI EPANOMI<br />

Domaine Gerovassiliou<br />

Epanomi<br />

Helles Gelbgrün, Silberreflexe. Mit<br />

frischen Wiesenkräutern unterlegte<br />

zarte weisse Tropenfrucht, ein<br />

Hauch von Birnen und Holunderblüten,<br />

floral und attraktiv. Saftig,<br />

elegant, weisser Apfel, feine Mineralität,<br />

finessenreicher Säurebogen,<br />

auch ein Hauch von Limette im<br />

Abgang, Pfirsich im Rückgeschmack.<br />

Preis: k. A.<br />

2016 ASSYRTIKO BY GAIA<br />

WILD FERMENT<br />

Gaia Wines Santorini<br />

Exo Gonia<br />

Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Feine Hefenuancen, frische Grapefruitzesten,<br />

ein Hauch von Vanille,<br />

einladendes Bukett. Saftig, gute<br />

Komplexität, balanciert, frische<br />

weisse Birne, lebendig strukturiert,<br />

bleibt haften, mineralischer Nachhall,<br />

ein facettenreicher Speisenbegleiter<br />

mit sicherem Reifepotenzial.<br />

www.kantos.ch<br />

ca. CHF 27,50<br />

94<br />

2016 ESTATE ARGYROS<br />

ASSYRTIKO PDO SANTORINI<br />

Estate Argyros Winery<br />

Episkopi Gonia<br />

Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Ganz zarte Holzwürze, mit einem<br />

Hauch von Vanille unterlegte Orangenzesten,<br />

feiner Limettentouch,<br />

angenehmer Blütenhonig. Stoffig,<br />

elegante Textur, mineralisch und<br />

frisch, extraktsüsser Orangentouch<br />

im Nachhall, Nuancen von frischen<br />

Feigen, gut anhaftend, sicheres<br />

Reifepotenzial.<br />

www.cavesa.ch<br />

ca. CHF 23,–<br />

93<br />

2017 BIBLIA CHORA OVILOS<br />

PGI PANGEON, Ktima Biblia<br />

Chora, Kokinohori, Kavala<br />

Helles Grüngelb, Silberreflexe. Frische<br />

Nuancen von Grapefruitzesten,<br />

ein Hauch von weisser Tropenfrucht,<br />

feine Holznuancen, erinnert<br />

im Bukett an einen sehr guten weissen<br />

Graves aus Bordeaux. Saftig,<br />

reife Orangenfrucht, straff und<br />

finessenreich, gute Mineralität,<br />

Mandarinen und Litschinuancen im<br />

Abgang, gute Länge, antrinkbar,<br />

zart salziger Rückgeschmack.<br />

Preis: k. A.<br />

93<br />

2015 KIR-YIANNI DIAPOROS<br />

PDO NAOUSSA<br />

Stellios Boutaris, Naoussa<br />

Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, breitere Randaufhellung.<br />

Feines schwarzes Waldbeerkonfit,<br />

Nuancen von Edelholz, etwas<br />

Grafit, Nuancen von Weichseln und<br />

Lakritze im Hintergrund. Komplex,<br />

rotbeerige Textur, präsente, gut<br />

integrierte Tannine, kirschiger<br />

Touch im Abgang, lebendige Säurestruktur,<br />

mineralisch-zitroniger<br />

Nachhall.<br />

www.kantos.ch, ca. CHF 39,–<br />

94<br />

2016 SANTORINI ASSYRTIKO<br />

GRANDE RESERVE PDO<br />

SANTORINI<br />

SantoWines, Pyrgos, Santorini<br />

Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Zart nussig unterlegte weisse Birnenfrucht,<br />

ein Hauch von Honigmelone<br />

und Bienenwachs, Limettenzesten<br />

und weisse Blüten, attraktives<br />

Bukett. Straff, elegant, weisse Frucht,<br />

Marzipan, stoffige Textur, finessenreicher<br />

Säurebogen, deutliche Mineralität<br />

im Abgang, Röstaromen und<br />

Haselnuss im Nachhall.<br />

Preis: k. A.<br />

93<br />

2014 THEOPETRA ESTATE RED<br />

PGI METEORA, Tsililis-Theopetra<br />

Estate, Trikalon<br />

Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine<br />

Nuancen von schwarzen Beeren, ein<br />

Hauch von Nougat und Lakritze,<br />

zarte tabakige Noten, mineralischer<br />

Touch. Saftig, extraktsüsse reife<br />

Herzkirschen, sehr gut integrierte<br />

Tannine, gute Säurestruktur, zart wie<br />

Nougat, bleibt sehr gut haften, ein<br />

facettenreicher Speisenbegleiter.<br />

Preis: k. A.<br />

93<br />

2006 MICROCLIMA KTIMA<br />

PDO NEMEA<br />

Papaioannou, Ancient Nemea<br />

Kräftiges Rubingranat, violette Reflexe,<br />

breitere Randaufhellung. Feine<br />

Edelholzwürze, ein Hauch von Zimt<br />

und Vanille, frisches Waldbeerkonfit<br />

unterlegt, dezente tabakige Note.<br />

Komplex, ausgewogen, reife Herzkirschen,<br />

feine Tannine, schokoladig<br />

und sehr gut anhaftend, bereits gut<br />

trinkbar, mit Reifepotenzial ausgestattet.<br />

Preis: k. A.<br />

Fotos: Claudia Schindlmaisser<br />

16 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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Daheim sein.<br />

Das können wir einrichten!<br />

Ihr Martin Wetscher<br />

PLANUNG. WERKSTÄTTEN. WOHNGALERIEN.<br />

Zillertal | Fügen, Austria | www.wetscher.com<br />

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wein / STEINBERG<br />

GOURMANDISE<br />

FÜR REBEN<br />

Als die Zisterzienser Kloster Eberbach gründeten, rodeten sie mit eigenen<br />

Händen den benachbarten Hang und legten einen Weinberg an.<br />

Seither gilt der Steinberg als eine der besten Lagen des<br />

Rheingaus, ja sogar ganz Deutschlands.<br />

Was macht ihn so besonders?<br />

TEXT ULRICH SAUTTER<br />

Foto: www.Hartmann-Fotodesign.de<br />

Entdeckt wurde der Steinberg<br />

Aquam von nis den et Zisterziensern<br />

eum dolorume ma non<br />

mit reptaes ihrem quiatur Know-how sapictore offic tempore<br />

ssitatur, beste Lagen. sequi amus, über quodi<br />

18 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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Foto: www.Hartmann-Fotodesign.de<br />

Beginnen wir mit einer Betrachtung<br />

über das Wursten. Das Zerkleinern<br />

von Zutaten bringt ein Höchstmass<br />

an Geschmack und aromatischer<br />

Komplexität hervor, wenn das Ausgangsmaterial<br />

hochwertig ist. Im Fall der Wurst<br />

reden wir dabei über Fleisch und Gewürze.<br />

Und natürlich lassen wir jene Erzeugnisse ausser<br />

Betracht, die aus Industrieabfällen bestehen<br />

und in Bahnhöfen und Autobahnraststätten an<br />

wehrlose Reisende verhökert werden. Ganz<br />

ähnlich wie eine exquisite Wurst muss man sich<br />

den Boden des Steinbergs vorstellen. Denn dem<br />

Herrn gefiel es, an diesem Ort in Jahrmillionen<br />

durch Überflutungen und Sedimentbildungen,<br />

durch Hebungen und Senkungen eine Vielfalt<br />

unterschiedlichster Gesteine zur Oberfläche zu<br />

tragen. Dann warf der Allmächtige den Fleischwolf<br />

der Geologie an: Durch Verwitterung entstand<br />

ein Lehm mit steinernen Bruchstücken in<br />

der Grösse der Fettstückchen in einer Salami.<br />

Fertig! Reben, die in einem solchen Substrat<br />

wurzeln, geht es wie einem Leckermaul beim<br />

Verzehr einer ausgezeichneten Saucisson:<br />

Nährstoffe, Mineralien und das richtige<br />

Quantum Wasser bescheren ihnen eine Gourmandise<br />

zum Zungeschnalzen.<br />

Die Zisterzienser, und nun kommen wir<br />

langsam zur eigentlichen Geschichte, verstanden<br />

nicht nur etwas vom Essen und Trinken,<br />

sie hatten auch ein untrügliches Auge für die<br />

besten Weinbergslagen, als sie sich im 12. Jahrhundert<br />

über Europa hin ausdehnten: Nach<br />

der Gründung des Stammklosters Cîteaux<br />

(1098) gelang es dem unternehmungslustigen<br />

Orden nur rund 15 Jahre lang, die Füsse<br />

><br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

19<br />

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wein / STEINBERG<br />

Neu und alt vereint: Der Keller-Neubau<br />

der Domäne Steinberg, 2008 eröffnet, fügt<br />

sich harmonisch ins Ensemble ein.<br />

><br />

still zu halten. Ab 1113 folgte dann eine<br />

«Filiation» nach der anderen. 1136 machten<br />

sich Zisterzienser aus Clairvaux – also aus<br />

dem heute zur Champagne zählenden Département<br />

Aube – in den Rheingau auf, wo sie mit<br />

dem Segen des Mainzer Erzbischofs eine<br />

bereits zuvor bestehende Struktur der Benediktiner<br />

übernahmen. Bald darauf begannen sie,<br />

eigenhändig den Wald in ihrer Nachbarschaft<br />

zu roden.<br />

EIN RHEINGAUER CLOS DE VOUGEOT<br />

Eberbach und sein erster – und bis auf den<br />

heutigen Tag wichtigster – Weinberg gehören<br />

so eng zusammen, dass man versucht ist, anzunehmen,<br />

das weinbauliche Interesse sei der<br />

Klostergründung vorangegangen und nicht<br />

umgekehrt. In dieses Bild passt, dass<br />

die Mönche schon fast ein ganzes Jahrzehnt<br />

vor der Weihung der Klosterkirche, die<br />

1186 erfolgte, am Fuss des Steinbergs eine<br />

sogenannte Grangie, also ein klösterliches<br />

Bauerngehöft mit Viehwirtschaft, in Betrieb<br />

nahmen. Dadurch wurde nicht zuletzt die<br />

Möglichkeit, Dung in die Reben zu bringen,<br />

auf die eleganteste Weise vereinfacht. Etwa<br />

EINMALIGER<br />

GESCHMACK<br />

Der Steinberg ist eine Höhenlage. Während<br />

der Rhein auf etwa 80 Metern über dem<br />

Meeresspiegel fliesst, erstreckt sich der<br />

Steinberg in Höhen von 150–270 Metern.<br />

Daher fallen die Weine strenger, «kühler»<br />

aus, als diejenigen der nahe am Fluss<br />

gelegenen Weinberge. Die Aromen des<br />

Weins spiegeln den mineralischen Gehalt<br />

der Böden. Typisch sind Noten von<br />

Gesteinsmehl, feuchtem Schiefer, Pfeffer.<br />

Steinberg-Weine sind extraktreich:<br />

Schon in der Frühzeit der Chemie zeigte<br />

eine Analyse, dass der Steinberger den<br />

höchsten Extrakt aller Rheingauer erreicht.<br />

Ein 1822er kam beispielsweise auf den<br />

doppelten Wert eines Marcobrunn.<br />

Steinberg ist gleich Riesling – diese Formel<br />

gilt seit etwa 250 Jahren. Davor war<br />

der Weinberg vermutlich als Mischsatz<br />

gepflanzt.<br />

zeitgleich dürfte es dem Kloster auch gelungen<br />

sein, durch Schenkungen, Tausch und Kauf<br />

in den Besitz des gesamten, annähernd 40<br />

Hektaren grossen Hangs zu gelangen. Im Jahr<br />

1211 spricht ein Güterverzeichnis bereits wie<br />

selbstverständlich von der «vinea Steinb’ch»<br />

als einer zu Eberbach gehörigen Einheit.<br />

Dieses Schema ist natürlich bekannt: Die<br />

Mönche des Stammklosters in Cîteaux hatten<br />

Anfang des 12. Jahrhunderts im Herzen<br />

Burgunds den Clos de Vougeot angelegt und<br />

an seinem Rand eine Grangie errichtet, das<br />

heutige Château du Clos de Vougeot.<br />

DIE FEINEN UNTERSCHIEDE<br />

In Eberbach wie in Vougeot erstreckt sich der<br />

Weinberg über verschiedene Hangabschnitte,<br />

sodass sich die Bedingungen an verschiedenen<br />

Punkten des Besitzes zwar gleichen, aber<br />

dennoch nicht völlig homogen sind. Genau<br />

das suchten die Zisterzienser: Denn sowohl<br />

der Clos de Vougeot als auch der Steinberg<br />

dürften ihnen als Forschungszentren gedient<br />

haben. Als Beispiel-Weinberge, in denen sich<br />

untersuchen liess, welchen Effekt kleine Unterschiede<br />

in Höhenlage, Hangneigung und<br />

Fotos: www.Hartmann-Fotodesign.de, Markus Hintzen, Anja Sommer<br />

20 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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Fotos: www.Hartmann-Fotodesign.de, Markus Hintzen, Anja Sommer<br />

Bodenstruktur mit sich bringen und wie man<br />

sich bei der Arbeit in den Reben am besten<br />

auf die jeweiligen Randbedingungen einstellen<br />

kann. Einen Unterschied gibt es dann allerdings<br />

doch: Während die Mauer um den Clos<br />

de Vougeot bereits um 1330 angelegt wurde,<br />

sollte es im Rheingau bis in die Mitte des 18.<br />

Jahrhunderts dauern, ehe der Druck durch<br />

Traubendiebe so gross wurde, dass man das<br />

rund drei Kilometer lange, mit Schiefer gedeckte<br />

Bauwerk in Angriff nahm. In der Mauer<br />

wurden konsequenterweise Lesesteine aller im<br />

Boden selbst vorkommenden Materialien verbaut:<br />

weisser Quarzit und Schiefer in farblichen<br />

Spielarten von rötlich über grünlich bis grau.<br />

Die Komplexität des Bodens wird dadurch fast<br />

ebenso anschaulich wie am Duft des Weins.<br />

Doch die Umfriedung des Weinbergs ist noch<br />

aus einem zweiten Grund bemerkenswert. Dieter<br />

Greiner, der Weingutsdirektor der Hessischen<br />

Staatsweingüter Kloster Eberbach, in deren<br />

Alleinbesitz sich der Steinberg heute befindet,<br />

weiss nur allzu gut, dass er trotz seiner Herkunft<br />

aus dem protestantischen Schwabenland<br />

in der Tradition der Eberbacher Äbte steht. Also<br />

zelebriert er den Besuch im Steinberg, indem er<br />

zum Eintritt gerne jenes eine Tor wählt, vor<br />

dem ein schmiedeeisernes Gitter prangt. Der<br />

Schlüssel dreht sich im Schloss und man schreitet<br />

hinein in den Rheingauer Clos. «Und jetzt?»,<br />

fragt Greiner. «Wie fühlt es sich an?»<br />

EIN MAGISCHER ORT<br />

Man müsste schon sehr abgestumpft sein, wenn<br />

man nicht bemerken würde: Magisch fühlt es<br />

sich an, erhaben. Denn einerseits wird der Blick<br />

weit, öffnet sich nach drei Seiten hin über 37<br />

Hektaren Reben. Andererseits fühlt es sich an,<br />

als beträte man ein Wohnzimmer. Die Mauer,<br />

mag sie trotz ihrer Höhe von drei, vier Metern<br />

weit drunten am Hangfuss klein wirken, sie<br />

schafft ein wohliges Gefühl der Abgeschlossenheit,<br />

ja geradezu des Intimen. Auch Carsten<br />

Pfaff, der seit 1978 die Reben des Steinbergs<br />

pflegt und dessen Grossvater zwischen 1922<br />

und 1938 an selber Stelle als Pferdefuhrmann<br />

tätig war, zeigt in diesem Moment eine Emotion:<br />

«Grossartig, oder?» In einem solchen<br />

Moment kann es passieren, dass man den<br />

56-Jährigen mit den zupackenden Händen in<br />

neuem Licht betrachtet: Fantasiert man sich eine<br />

schwarz-weisse Kutte um seine Schultern – dann<br />

scheint es fast, als habe sich in den annähernd<br />

900 Jahren, seitdem dieser Weinberg das Herz<br />

der Menschen erfreut, viel weniger geändert, als<br />

man in der Regel anzunehmen bereit ist. <<br />

Vinothek im Steinberg mit Aussicht.<br />

«Es ist ein gut gehütetes<br />

Geheimnis, wie viele Flaschen<br />

reifen Steinbergers<br />

bei uns im Keller ruhen.»<br />

DIETER GREINER Weingutsdirektor Kloster Eberbach<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

21<br />

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wein / STEINBERG<br />

Die Gewächse «aus dem Cabinetkeller» werden<br />

heute nicht mehr im Kloster ausgebaut, sondern<br />

im modernen Keller der Domäne Steinberg.<br />

BEST OF<br />

STEINBERG<br />

99<br />

96<br />

96<br />

2015 STEINBERGER RIESLING<br />

TROCKENBEERENAUSLESE GOLDKAPSEL<br />

Delikate Hochreife, frisch und konzentriert<br />

zugleich, Pflaumenschnaps. Am Gaumen imponiert<br />

der knackige Nerv, die Anlage ist eher stoffig<br />

als viskos, straff und streng mit immensem<br />

Extrakt, mit geradezu bissiger Säure und mit<br />

Phenolen. Eindringlich bis zur Schmerzhaftigkeit.<br />

kloster-eberbach.de<br />

Versteigerung 2019<br />

1959 STEINBERGER RIESLING<br />

EDELBEERENAUSLESE<br />

Ein Prädikat, das in der Regel weniger Botrytis aufweist<br />

als Beerenauslese und Trockenbeerenauslese.<br />

Jod. Mango und Walderdbeere. Rosine, Dörrfeige.<br />

Viel Frucht. Am Gaumen mit delikatem Nerv und<br />

seidiger Süsse, feingliedrig und dennoch lang, eine<br />

Spur viskos, aber nicht zu breit, bleibt elegant bei<br />

allem süssen Schmelz. Kräftig mineralisch zuinnerst.<br />

kloster-eberbach.de, € 1800,00<br />

2016 STEINBERGER RIESLING TROCKEN<br />

GOLDKAPSEL<br />

Sehr floral, Rose, Veilchen, dazu fruchtig und<br />

nachgerade rotbeerig: Himbeere. Am Gaumen ist<br />

der Wein dicht und trocken phenolisch, vibrierend,<br />

packend extraktreich, zugleich knackige Säure,<br />

straff und lang, nervig, mit Druck und allerhöchster<br />

Energie.<br />

kloster-eberbach.de<br />

€ 25,71<br />

98<br />

95<br />

94<br />

1959 STEINBERGER<br />

TROCKENBEERENAUSLESE<br />

Die verkostete Flasche mit leichtem Vorbehalt,<br />

wegen eines Hauchs Kork. Insgesamt aber bewertbar.<br />

Dunkelgolden mit mahagonifarbenen Reflexen.<br />

Fast Muskateller-artige Noten. Rosine. Mosto cotto.<br />

Marsala. Sehr kräftige Süsse, vibrierende Säure,<br />

kraftvoll mit Schmelz, elektrisierend vor Nerv und<br />

Spannung, Eleganz mit Konzentration gepaart.<br />

kloster-eberbach.de, € 2272,40<br />

2013 STEINBERGER RIESLING TROCKEN<br />

GOLDKAPSEL<br />

Floral, Traube, Rosmarin, Orangenblüte. Ein<br />

Hauch von sauberer Überreife dabei. Geschmeidiger<br />

Fond, voll und cremig, auch stoffig, mit viel<br />

mineralischem Extrakt und einer durchaus intensiven,<br />

aber auch fein wirkenden Säure. Amalfizitrone<br />

im Abklang, mit terpenherben Noten. Hat<br />

die Fülle der Lage und die Sehnigkeit des Jahrgangs.<br />

kloster-eberbach.de, Versteigerung 2019<br />

2015 «AUS DEM CABINET KELLER»<br />

STEINBERGER RIESLING<br />

Pflaume, Gravensteiner, cremig und seidig<br />

am Gaumen, grosse Geschmeidigkeit und<br />

das reich unterfüttert, milde Säure, kräftige<br />

mineralische Noten, griffig und dicht,<br />

und dabei ganz entspannt bleibend, mit<br />

Ahnungen kommender Würze im Abklang.<br />

kloster-eberbach.de<br />

€ 59,00<br />

97<br />

95<br />

93<br />

2011 STEINBERGER RIESLING<br />

TROCKENBEERENAUSLESE GOLDKAPSEL<br />

Eine extrem pure Rosinennase mit unterschwelliger<br />

Schieferpikanz. Wachs, Schwarztee, Trockenfrüchte.<br />

Am Gaumen ölig mit saftiger Säure, im<br />

Extrakt eher weitmaschig wirkend, aber auch fast<br />

noch verschlossen, im Abgang leicht trocknend –<br />

wohl nicht durch den Alkohol, sondern durch<br />

Stoffigkeit.<br />

kloster-eberbach.de, € 856,80<br />

1948 STEINBERG RIESLING<br />

CABINET NATURREIN<br />

Beerig bei leichten Reifezeichen, Grüntee, mit<br />

Luft zitrisch, frische Frucht und tertiäre Noten eng<br />

ineinandergewoben. Im Mund cremig, geschmeidig,<br />

komplett seidig, voll und leicht viskos, milde, aber<br />

tragende Säure, Schmelz und Fülle, warm, homogen<br />

und rund, dabei trocken und komplett intakt mit<br />

taktil-mineralischer Komponente.<br />

kloster-eberbach.de, Schatzkammerwein<br />

1943 STEINBERGER RIESLING<br />

CABINET NATURREIN<br />

Duft mit sanften Noten von Jod, Blütenhonig<br />

und Lindenblüte. Am Gaumen komplett trocken,<br />

durchaus lebendige Säure, geschmeidiger<br />

Fond, mineralisch durchwirkt, lang und<br />

homogen, noch komplett ohne Oxidation,<br />

extrem lebendig.<br />

kloster-eberbach.de<br />

Schatzkammerwein, nicht verkäuflich<br />

Foto: Thomas Ott Fotografie<br />

22 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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wein / SÜDTIROL<br />

Fotos: Rickard Kust<br />

Das moderne Gebäude der Kellerei Tramin<br />

steht für Innovationsgeist. Die grünen Stahlträger<br />

erinnern an die Triebe der Reben.<br />

24<br />

falstaff<br />

mai <strong>2018</strong><br />

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HÖHER HINAUS<br />

Fotos: Rickard Kust<br />

Das einstige Rotweinland Südtirol hat sich zu einem hochklassigen Anbaugebiet<br />

für Weisswein weiterentwickelt. Die dortigen Weine erobern<br />

seitenweise einschlägige Weinführer und sind bei Kennern in aller Munde.<br />

Die Ambition der Winzer gilt den luftigen Höhen.<br />

TEXT OTHMAR KIEM<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

25<br />

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wein / SÜDTIROL<br />

Epochal durch und durch: die<br />

Kellerei Tramin, deren Weine<br />

im Stollen eines ehemaligen<br />

Bergwerks lagern.<br />

In Südtirol bauen innovative Winzer in Lagen von 250 bis<br />

1300 Metern Seehöhe Wein an. Das entspricht mehreren<br />

Klimazonen und erschliesst viele neue Möglichkeiten.<br />

K<br />

loster Marienberg, 1340<br />

Meter über dem Meer.<br />

Genau hier, im äussersten<br />

Westen Südtirols, liegt der<br />

höchstgelegene Weinberg<br />

der autonomen Provinz. Die<br />

ursprünglich aus Flamen stammende Winzerfamilie<br />

Van den Dries hat auf steilen Terrassenlagen<br />

unterhalb des Klosters Solarisreben<br />

ausgepflanzt. Dies ist zweifellos das<br />

extremste Beispiel dafür, dass Südtiroler<br />

Winzer zunehmend die Höhenlagen erobern.<br />

Angesichts der Klimaerwärmung bieten sich<br />

im Gebirge willkommene Alternativen für<br />

den Weinbau.<br />

In Südtirol wird Wein in 250 bis 1300<br />

Metern angebaut. Das entspricht mehreren<br />

Klimazonen. Aufs flache Land umgelegt<br />

ergibt das Distanzen von mehreren Hundert<br />

Kilometern. Auf einer Hochebene in 1000<br />

26 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

Metern liegt in Fennberg oberhalb Margreids<br />

ein Weinberg mit Müller-Thurgau-<br />

Reben. Lange Zeit war das der höchste<br />

Weinberg Südtirols. «Als mein Vater Herbert<br />

hier zu Beginn der 1970er-Jahre Reben<br />

pflanzte, hielten ihn viele für verrückt. Dabei<br />

war er ein Visionär», sagt Christof Tiefenbrunner.<br />

Heute keltert er daraus den filigranen<br />

und doch stoffigen Müller-Thurgau<br />

«Feldmarschall» von Fenner, der unter Kennern<br />

Kultstatus geniesst.<br />

Für Weissburgunder, eine der wichtigsten<br />

Sorten im Land, gelten mittlerweile Höhen<br />

zwischen 600 und 800 Metern als die besten<br />

Lagen. Genau aus diesen Höhen stammt der<br />

Weissburgunder Riserva Vorberg der Kellerei<br />

Terlan – ein Mosaik an kleinen Steillagen,<br />

die sich am Berg entlangziehen. Auch die<br />

Trauben der Terlaner I Cuvée, die 2014 die<br />

neue Kategorie der «Super-Südtiroler»<br />

begründete, stammen zum Teil aus diesen<br />

Lagen. War vor vierzig Jahren Südtirol noch<br />

ein ausgesprochenes Rotweinland, so ist heute<br />

Weiss die dominierende Weinfarbe. Pioniere<br />

wie Alois Lageder, Alois Raifer von Schreckbichl<br />

oder Sebastian Stocker, legendärer Kellermeister<br />

der Kellerei Terlan, erkannten das grosse<br />

Potenzial für Weissweine in Südtirol.<br />

Auch Hans Terzer, Kellermeister bei<br />

St. Michael-Eppan und Obmann der Südtiroler<br />

Kellermeister, hat wesentlichen Anteil daran,<br />

dass seine Berufskollegen zunehmend auf<br />

Weissweinsorten setzten. Insbesondere der Sauvignon<br />

Blanc hat es Hans Terzer angetan und<br />

sein Sauvignon St. Valentin ist heute der<br />

bekannteste Sauvignon Italiens.<br />

DUFTIG, FRISCH UND KRAFTVOLL<br />

Südtiroler Weissweine sind duftig und frisch,<br />

können aber auch Fülle und Kraft zeigen. Das<br />

Sortenspektrum ist weit gestreut, es dominieren<br />

die Burgundersorten und Gewürztraminer.<br />

Im Bereich der trockenen Gewürztraminer sind<br />

die Südtiroler international führend. Hotspot<br />

des Gewürztraminers ist das Winzerdorf<br />

Foto: beigestellt<br />

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Foto: beigestellt<br />

Tramin, 20 Kilometer südlich von Bozen. Am<br />

Ortseingang steht das markante Gebäude der<br />

Kellerei Tramin. Die grün gestrichenen Stahlträger<br />

erinnern an die Triebe der Reben in den<br />

Weinbergen ringsum. Kellermeister Willi Stürz<br />

lebt für und mit dem Wein. Sein Nussbaumer<br />

ist ein State-of-the-Art-trockener Gewürztraminer.<br />

Aber Stürz liebt auch die Herausforderung<br />

und ist ständig auf der Suche nach Neuem.<br />

2009 erzeugte er erstmals den Epokale, eine<br />

Spätlese mit deutlich wahrnehmbarer Restsüsse.<br />

In der Stilistik ähnlich wie die bekannten<br />

Elsässer, aber doch mit einem eigenen Südtiroler<br />

Profil. Das erhält der Epokale nicht zuletzt<br />

von der besonderen Lagerung. Sieben Jahre reifen<br />

die 1200 Flaschen in einem Stollen des ehemaligen<br />

Bergwerks in Ridnaun: in 2000<br />

Metern Höhe, 4000 Meter tief im Berg, mit<br />

einer konstanten Temperatur von 11 Grad.<br />

2017 wurden die ersten Flaschen aus dem Berg<br />

geholt – eine Klasse für sich.<br />

ROTWEINREBEN IN LUFTIGEN HÖHEN<br />

Auch die Rotweinreben bevorzugen zunehmend<br />

luftige Höhen. In erster Linie gilt das<br />

für Spätburgunder, der in Südtirol Blauburgunder<br />

heisst. Vorreiter ist Altmeister Franz<br />

Auch Rotwein will immer<br />

höher hinaus – wie etwa<br />

der Spätburgunder, der in<br />

Südtirol Blauburgunder<br />

heisst. Mit Erfolg.<br />

Christof Tiefenbrunner und seine<br />

Frau Sabine lenken die Geschicke<br />

des gleichnamigen Weinguts,<br />

das Kultstatus geniesst.<br />

Haas. In der Ortschaft Aldein in 750 Metern<br />

Höhe hat er vor einigen Jahren einen Versuchsweingarten<br />

angelegt. Mittlerweile sind<br />

daraus fünf Hektaren geworden, und vom<br />

Jahrgang 2012 kommen davon die ersten<br />

Flaschen auf den Markt. Er nennt sich Pinot<br />

Nero Ponkler, zeigt Noten nach Brombeeren<br />

und feinen Gewürznelken, am Gaumen viel<br />

seidiges Tannin. Franz Haas hat noch weiter<br />

oben, auf 1150 Metern, einen kleinen Pinot-<br />

Weinberg. Derzeit gewinnt er daraus den ><br />

Lagen wie aus dem Bilderbuch: Die Familie<br />

Tiefenbrunner zählt zu den Höhenpionieren<br />

unter den Südtiroler Winzern.<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

27<br />

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wein / SÜDTIROL<br />

Majestätisch muten die Lagen der<br />

Walchs an: Wer da nicht schwindelfrei<br />

ist, muss im Tal bleiben.<br />

><br />

Grundwein für seinen Rosésekt. Aber er<br />

kann sich durchaus auch einen Rotwein aus<br />

dieser Lage vorstellen, meint Franz Haas.<br />

Man darf also gespannt sein.<br />

Auch Elena Walch zieht es in die Höhe.<br />

Sie hat in Glen, einem Nachbarort von Aldein,<br />

Lagen erworben, auf denen sie Blauburgunder<br />

erzeugen will. Dass Elena Walch,<br />

die im Betrieb von ihren Töchtern Julia und<br />

Karoline unterstützt wird, nicht nur mit<br />

Gewürztraminer, sondern auch mit Blauburgunder<br />

gut umgehen kann, hat sich ja schon<br />

mit ihrem «Ludwig» hinlänglich bewiesen.<br />

Wer nicht schwindelfrei ist, der muss im Tal<br />

bleiben – und Lagrein trinken. Diese urwüchsige<br />

Südtiroler Rotweinsorte hat ihre besten<br />

Lagen in und um Bozen. Die beiden wichtigsten<br />

Erzeuger sind die Kellerei Bozen und das<br />

Kloster Gries. Der Lagrein Riserva Taber der<br />

Kellerei Bozen und der Lagrein Riserva Abtei<br />

von Muri Gries lieferten sich jahrelang einen<br />

heissen Kampf um den besten Lagrein Südtirols.<br />

Geschliffen und weltläufig der eine<br />

(Taber), tiefgründig und herzhaft der andere<br />

(Abtei), fanden beide ihre Liebhaber. Nun<br />

setzt Muri Gries eins drauf und bringt den<br />

Lagen-Lagrein Klosteranger heraus. Die<br />

Antwort der Kellerei Bozen steht noch aus.<br />

DIE RENAISSANCE DES VERNATSCH<br />

Jahrelang kriselte es um den Vernatsch, der je<br />

nach Standort auch als Kalterersee, Meraner<br />

oder St. Magdalener daherkommt. Zu hell,<br />

zu leicht, hiess es. Nun, reduziert auf wesentlich<br />

geringere Mengen, erfreut er sich mit seiner<br />

Saftigkeit und seinem Trinkfluss neuer<br />

Beliebtheit. Die Winzer in St. Magdalena bei<br />

Bozen standen immer tapfer zu ihrem Vernatsch.<br />

Heute sind ihre St. Magdalener hoch<br />

begehrt und Winzer wie Glögglhof, Pfannenstielhof<br />

oder Ansitz Waldgries immer rasch<br />

ausverkauft. Neue, gehobene Vernatsch-Weine<br />

kommen auf den Markt und stossen auf<br />

Interesse.<br />

Die Kellerei Bozen, der wichtigste Erzeuger<br />

des St. Magdalener, brachte vor zwei Jahren<br />

den St. Magdalener Moar auf den Markt,<br />

die Kellerei Meran stellte in diesem Jahr den<br />

Meraner Fürst vor – eine Selektion.<br />

NEUE EXPERIMENTIERLUST<br />

Elena Walch (r.) mit ihren<br />

Töchtern Julia und Karoline.<br />

Für ihre Blauburgunder<br />

begeben sich die Star-<br />

Winzerinnen in luftige Höhen.<br />

Die Südtiroler sind für ihre Bodenständigkeit<br />

bekannt. Doch eine neue Generation von<br />

Winzern hat die Lust am Experimentieren<br />

entdeckt: Naturweine, Weissweine mit Maischevergärung,<br />

Ausbau in Amphoren spielen<br />

da genauso eine Rolle wie Piwi (pilzresistente<br />

Sorten), Spontanvergärung oder Null-Schwefel.<br />

Leitfigur ist Martin Gojer vom Pranzegg-Hof<br />

in Bozen. Seine Weine zeigen immer<br />

wieder überraschende Facetten.<br />

Marlies und Martin Abraham in Eppan<br />

sind bekannt für ihren Blauburgunder,<br />

keltern aber auch ihren Vernatsch nach<br />

Burgunder-Manier. Thomas Niedermayer<br />

in Eppan Berg zeigt, dass man aus den sogenannten<br />

Piwi-Sorten sehr gelungene Weine<br />

machen kann. Die Südtiroler Weinbauszene<br />

ist lebendig!<br />

<<br />

Fotos: beigestellt<br />

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Das sind Gregory Hecht und François Bannier.<br />

Wir vertrauen ihren Nasen, sie vertrauen<br />

unserem Verkauf. Darum sind es unser<br />

Gregory und François.<br />

Gregory Hecht und François Bannier, Winzer<br />

Wir liefern exklusive Spezialitäten<br />

von ausgewählten Persönlichkeiten.<br />

Weine und Spirituosen ullrich.ch<br />

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wein / SÜDTIROL<br />

BEST OF<br />

SÜDTIROL<br />

Alle Südtiroler Weine<br />

mit <strong>Falstaff</strong>-Bewertungen<br />

falstaff.ch/suedtirol-wein<br />

96<br />

95<br />

94<br />

APPIUS 2012<br />

Kellerei St. Michael-Eppan<br />

Glänzendes Strohgelb mit Grün. Eröffnet<br />

mit rauchigen Noten nach Sesam<br />

und Haselnüssen, Spiel zwischen<br />

reifer Frucht und würzigen Noten, Anis<br />

und Salbei. Blüht am Gaumen toll auf,<br />

cremig und dicht, sehr langer Nachhall,<br />

fein nach Kastanien und Nougat.<br />

Gottardi, Innsbruck; Wagner,<br />

Gmunden; Farnetani, München;<br />

Massi, Köln; Rossini, Hannover,<br />

Ars et Vinum, Berlin; Superiore,<br />

Dresden; Rutishauser, Boucherville;<br />

ca. CHF 117,–<br />

TERLANER SAUVIGNON<br />

QUARZ 2015<br />

Kellerei Terlan<br />

Intensives, leuchtendes Strohgelb.<br />

Sehr fein gezeichnete, zugleich intensive<br />

Nase, duftet nach Stachelbeere,<br />

Salbei und Holunderblüten, im Hintergrund<br />

auch rote Johannisbeere, knackig.<br />

Blüht am Gaumen grossartig auf,<br />

viel saftige Frucht, auch da wieder<br />

Stachelbeere und Johannisbeere, hat<br />

tolles Spiel, im Nachhall viel Druck.<br />

Weinwolf, Salzburg; Ariane<br />

Abayan, Hamburg; Zanini,<br />

Ligornetto; ca. CHF 38,–<br />

RACHTL SAUVIGNON BLANC<br />

RISERVA 2014<br />

Tiefenbrunner<br />

Glänzendes Grüngelb. Verwobene<br />

Nase, eröffnet mit Noten nach<br />

grünem Pfirsich und Salbeiblättern,<br />

feine Holunderblüten, klar. Rassige,<br />

gut eingebundene Säure am Gaumen,<br />

feine Noten nach Stachelbeere<br />

und Tomatenblättern, salzig<br />

und lange.<br />

www.tiefenbrunner.com;<br />

Superiore, Dresden<br />

ca. CHF 78,–<br />

95<br />

94<br />

94<br />

GEWÜRZTRAMINER<br />

NUSSBAUMER 2015<br />

Kellerei Tramin<br />

Funkelndes, helles Goldgelb mit<br />

leicht grünen Nuancen. Sehr intensive<br />

und präsente Nase, satt nach gelben<br />

Rosen, Litschi, etwas Bergamotte,<br />

dahinter viel Gewürznelken, sehr<br />

einladend. Schlägt am Gaumen ein<br />

prachtvolles Rad, auch da wieder viel<br />

tropische Frucht, es dominieren Litschi<br />

und Papaya, satt nach Rosen und<br />

Gewürznelken, sehr langer Nachhall,<br />

ein Klassiker! www.cantinatramin.it;<br />

Superiore, Dresden; ca. CHF 26,–<br />

LAGREIN RISERVA TABER<br />

Kellerei Bozen<br />

Stoffiges, undurchdringliches<br />

Rubinviolett. Üppige Nase mit<br />

Noten nach Brombeeren und<br />

Zwetschgen, im Hintergrund etwas<br />

Kardamom und dunkle Schokolade.<br />

Breitet sich am Gaumen toll aus, viel<br />

feinmaschiges, geschliffenes Tannin,<br />

weich und rund, saftige Frucht, hallt<br />

lange nach. Hat sich seit dem vergangenen<br />

Jahr sehr toll entwickelt.<br />

Wedl, Mills; Törggelen, München;<br />

Brancaia, Zürich<br />

ca. CHF 40,–<br />

TERLANER RISERVA NOVA<br />

DOMUS 2014<br />

Kellerei Terlan<br />

Funkelndes Strohgelb mit hohem<br />

Grünanteil. In der Nase geschliffen<br />

und fein, vielschichtig, duftet nach<br />

baumgereiftem Apfel, Mango und<br />

Nektarinen. Viel saftige Frucht,<br />

breitet sich voll aus, präsente, gut<br />

eingebundene Säure verleiht dem<br />

Wein Spannung, feine mineralische<br />

Noten, sehr anhaltend. Weinwolf,<br />

Salzburg; Ariane Abayan,<br />

Hamburg; Zanini, Ligornetto<br />

ca. CHF 38,–<br />

95<br />

94<br />

89<br />

PINOT NERO RISERVA VIGNA<br />

GANGER MAZON 2014<br />

Kellerei Girlan<br />

Kraftvolles, leuchtendes Rubin mit<br />

leichtem Granatrand. Fein gezeichnete<br />

Nase, eröffnet mit Noten nach<br />

Koriander und Fenchelsamen, dahinter<br />

saftige Weichselkirsche, Brombeere<br />

und Granatapfel. Am Gaumen<br />

rund und ausgewogen, viel saftige<br />

Frucht, entfaltet sich mit feinmaschigem<br />

Tannin, umwoben von süssem<br />

Schmelz, sehr elegant, im Nachhall<br />

nach Himbeere. Neururer, Vomp;<br />

Stoppervini, Lugano; ca. CHF 170,–<br />

LIEBEN AICH SAUVIGNON 2015<br />

Manincor<br />

Leuchtendes Grüngelb mit leichten<br />

Grünnuancen. Vielschichtig<br />

und verwoben in der Nase, zeigt<br />

Noten nach Tomatenblättern, Spargeln,<br />

dann viel Stachelbeere. Am<br />

Gaumen sehr gehaltvoll, breitet<br />

sich satt aus, viel saftige, präsente<br />

Frucht, salzig, vielschichtig, im Finale<br />

feine cremige Noten.<br />

Wagner, Laakirchen; Dallmayr,<br />

München; K&U – Weinhalle, Nürnberg;<br />

Vinaturel, Berg; Dettling &<br />

Marmot, Dietlikon; ca. CHF 39,–<br />

TERLANER RARITY 1991<br />

Kellerei Terlan<br />

Helles Strohgelb, fast zitronig, wirkt<br />

sehr frisch. Auch die Nase zeigt sich<br />

überaus frisch, nach weisser Ananas<br />

und weissem Pfirsich, etwas Fenchel,<br />

Dille, vielschichtig. Am Gaumen sehr<br />

verwoben, straffe Textur, knackige,<br />

saftige Frucht, zeigt sich im hinteren<br />

Verlauf rund und ausgewogen, sehr<br />

langer Nachhall, salzig und mineralisch,<br />

ein Erlebnis!<br />

Weinwolf, Salzburg; Ariane<br />

Abayan, Hamburg; Zanini,<br />

Ligornetto; ca. CHF 250,–<br />

Fotos: beigestellt<br />

30 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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Weinfühlige Gastgeber<br />

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Vinum Hotels Südtirol sind eine Cuvèe aus Weinerlebnis und Genuss,<br />

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2500-jährige Weinbaugeschichte, so kontrastreich wie die Landschaft.<br />

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wein / WORLD CHAMPIONS<br />

SERIE: WORLD CHAMPIONS<br />

Manfred Prüm und Katharina<br />

Prüm sind beide Juristen – und<br />

begnadete Winzer.<br />

Fotos: Andreas Durst, beigestellt<br />

32 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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Fotos: Andreas Durst, beigestellt<br />

<strong>2018</strong><br />

WORLD<br />

CHAMPION<br />

Das emblematische Weingut aus Wehlen an<br />

der Mittelmosel ist berühmt für die Delikatesse<br />

seiner Rieslinge – für Weine von subtiler<br />

Würze und unverwüstlicher Langlebigkeit.<br />

TEXT ULRICH SAUTTER<br />

mai <strong>2018</strong> falstaff 33<br />

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wein / WORLD CHAMPIONS<br />

Vom Gutsgebäude an Wehlens<br />

Uferallee hat man den<br />

Hausberg immer im Blick.<br />

Philippa gibt einen glucksenden<br />

Laut von sich und greift nach dem<br />

Glas. Doch die Arme ihrer Eltern<br />

sind schneller als die kleinen<br />

Patschhände des sieben Monate<br />

alten Mädchens, das auf dem Schoss seines<br />

Vaters sitzt. Mit einer Prüm als Mutter und<br />

einem Steifensand aus der namhaften Wormser<br />

Dynastie von Winzern und Weinhändlern als<br />

Vater muss der Kleinen der Griff nach dem<br />

Riesling im Blut liegen – zumal im Glas eine<br />

Auslese aus der Wehlener Lage Sonnenuhr<br />

schwappt. Denn der Rebbau an den so privilegierten<br />

Steilhängen der Mittelmosel ist enger<br />

mit der Familie Prüm verknüpft, als es zwischen<br />

irgendeinem anderen deutschen Anbaugebiet<br />

und irgendeiner anderen Familie der Fall<br />

wäre. Die älteste Erwähnung eines Prüm in<br />

Wehlen datiert auf das Jahr 1156. Spätestens,<br />

als der Moselriesling in der zweiten Hälfte des<br />

19. Jahrhunderts in Mode kam, wurde der<br />

Name der Familie zum Qualitätsversprechen.<br />

Sebastian Alois Prüm (1794–1871) gilt<br />

dabei als der Wegbereiter des heutigen Ruhms.<br />

Von seinen 13 Kindern erreichten nur sechs<br />

das Erwachsenenalter – und ein einziges ging<br />

34 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

eine Ehe ein: sein Sohn Matthias (1835–1890).<br />

Dieser wiederum hatte vier Söhne und drei<br />

Töchter. So setzte sich nach Matthias Prüms<br />

Tod eine Kaskade von Erbteilungen in Gang,<br />

aus denen so namhafte Betriebe wie Studert-<br />

Prüm, Weins-Prüm, S. A. Prüm, Jos. Christoffel<br />

jr., Dr. Loosen und Pauly-Bergweiler hervorgingen.<br />

Und eben, mit der Sonderstellung als<br />

Betrieb des erstgeborenen Sohnes, das Weingut<br />

Johann Josef Prüm.<br />

Es war 1911, als das Weingut Joh. Jos.<br />

Prüm formell gegründet wurde. Da der<br />

Namensträger bald darauf erkrankte, folgte<br />

ihm schon 1920 sein Sohn Sebastian Alois –<br />

einer übrigens von drei zeitgleich lebenden<br />

Prüms mit identischen Vornamen. Um sich<br />

von seinem Onkel und seinem Vetter zu unterscheiden,<br />

fügte Sebastian Alois seinem Namen<br />

denjenigen seiner Frau an: Prüm-Erz. Im Jahr<br />

1969 übernahm schliesslich der Enkel von<br />

Johann Josef Prüm die Verantwortung auf<br />

dem Gut: der promovierte Jurist Manfred<br />

Prüm, Sohn des Ehepaars Prüm-Erz.<br />

VOM RUHM ZUM KULTSTATUS<br />

Ohne die Verdienste der älteren Generationen<br />

zu schmälern, kann man wohl behaupten, dass<br />

die heutige Kultstellung des Weinguts Joh. Jos.,<br />

genannt «Jay-Jay», Prüm vor allem Manfred<br />

Prüms Verdienst ist. Vielleicht war es sogar ein<br />

Vorteil, dass Prüm als Quereinsteiger in die<br />

Umbruchphase des deutschen Weinbaus geriet:<br />

Denn er widersetzte sich mit grosser Unbekümmertheit<br />

allen Moden und fuhr fort, die<br />

Weine aus den Spitzenlagen in Zeltingen, Wehlen,<br />

Bernkastel und Graach so zu machen, wie<br />

sie das Gut schon immer produziert hatte: mit<br />

Manfred Prüm widersetzte sich allen Moden und fuhr fort,<br />

seine Weine mit Sorgfalt im Weinberg, Präzision bei der<br />

Lese und minimalem Aufwand im Keller zu produzieren.<br />

Fotos: Michael Wilfling, Andreas Durst, beigestellt<br />

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Fotos: Michael Wilfling, Andreas Durst, beigestellt<br />

Sorgfalt im Weinberg, mit Präzision beim<br />

Leseregime und mit minimalem technischem<br />

Aufwand im Keller. Auch sah er<br />

keinen Grund zu einer Abkehr von der<br />

Gutspolitik, der Erzeugung von Versteigerungsweinen<br />

hohe Bedeutung zuzumessen.<br />

Populär war das nicht im Zeitgeist<br />

der Siebzigerjahre, der elitär klingende<br />

Begriffe wie «naturrein» oder «hochfeine<br />

Auslese» von den Etiketten verbannte und<br />

es vorzog, die Weinqualität über den<br />

Kamm des Oechslegrads zu scheren.<br />

ERSTMALS IN FRAUENHAND<br />

«Wir benützen das Refraktometer zum<br />

Messen der Oechslegrade eigentlich nur<br />

ganz am Beginn des Herbsts, um einen<br />

Eindruck davon zu bekommen, wo wir<br />

überhaupt stehen», sagt Katharina Prüm,<br />

die stolze Mutter der kleinen Philippa<br />

und heutige Lenkerin des 20 Hektar<br />

grossen Familienguts. «Bei der Lese geht<br />

es um ganz andere Dinge. Um Entscheidungen<br />

wie: Was selektiert man wo?<br />

Geht man mit zwei oder drei Eimern<br />

in eine Parzelle? Nimmt man die<br />

Botrytis sofort – oder lässt man sie<br />

sich noch weiter entwickeln? Der<br />

Aussenbetriebsleiter und ich sind<br />

ständig unterwegs. Wenn er in die<br />

eine Ecke geht, gehe ich in die andere,<br />

und dann wird natürlich 37-mal<br />

am Tag der Wetterbericht nachgesehen<br />

…».<br />

Katharina Prüm, im Erstberuf<br />

wie ihr Vater Doktor der Rechte,<br />

macht nicht den Eindruck, als<br />

würden sie solche Entscheidungen<br />

belasten. In der Tat haben<br />

die Weine, die sie im Jahr 2003<br />

an der Seite ihres Vaters zu<br />

erzeugen begann und die sie<br />

inzwischen alleine verantwortet,<br />

den Ruf des Weinguts<br />

mit derselben spielerischen<br />

Leichtigkeit gewahrt,<br />

die auch beim Wein der Stil<br />

des Hauses ist. Als erste<br />

Frau an der Spitze des<br />

Weinguts hat sie gleichwohl<br />

nichts Gravierendes<br />

verändert. Wenn sich<br />

überhaupt ein Unterschied<br />

feststellen liesse,<br />

dann würde er vielleicht<br />

jene fast schon<br />

»Geht der Außenbetriebsleiter<br />

in die eine Ecke, gehe<br />

ich in die andere, und dann<br />

wird 37-mal am Tag der<br />

Wetterbericht nachgesehen.«<br />

KATHARINA PRÜM Weingut Joh. Jos. Prüm<br />

Die Im Scharzhofberg Sonnenuhr in Wehlens bringt Weinberg wurde 1842 von<br />

Jodocus der Riesling Prüm eine erbaut, einzigartige<br />

Komplexität<br />

einem Bruder von Matthias.<br />

hervor.<br />

sprichwörtliche Hefenote<br />

betreffen, für die junge<br />

J.‐J.-Prüm-Weine früher<br />

berühmt waren. Ein Ton,<br />

der für alle, die ihren<br />

Flaschen genug Reifezeit<br />

gönnen, ohnehin nie von<br />

Belang war, denn er verliert<br />

sich mit der Zeit. In mancher<br />

Blindprobe mit jungen Weinen<br />

jedoch wurden die Prüm-<br />

Kelterungen als «böcksernd»<br />

gestraft.<br />

Dabei war der «Prüm-Böckser»<br />

ohnehin eher ein Siegel<br />

unberührter Ursprünglichkeit<br />

als ein Weinfehler: Die<br />

Prüm’schen Keller nämlich liegen<br />

tief und sind kalt. Nach der alkoholischen<br />

Gärung bleibt ein gewisses<br />

Quantum fein verteilter Kohlensäure<br />

in Lösung. Entbindet sich<br />

dieses Gas beim Einschenken eines<br />

Jungweins, dann wirkt es wie ein<br />

Verstärker auf die Aromen der Hefe,<br />

die in spontan vergorenen Jungweinen<br />

reichlich vorhanden sind. So weit,<br />

so unspektakulär. Katharina Prüm rätselt<br />

selbst, warum diese Duftkomponente<br />

in der neueren Vergangenheit<br />

etwas in den Hintergrund getreten ist –<br />

und vermutet die tendenziell etwas<br />

höheren Reifegrade der Trauben als<br />

Ursache.<br />

DISKUSSIONEN UND KOCHKUNST<br />

Die Tradition zu wahren, das heisst natürlich<br />

dennoch nicht, in Routine zu erstarren.<br />

«Bei den Diskussionen zwischen Vater und<br />

Tochter kann es hoch hergehen, schliesslich<br />

sind sie beide Juristen», amüsiert sich Wilhelm<br />

Steifensand, der seit seiner Heirat mit<br />

Katharina Prüm die Rolle des neutralen Beobachters<br />

bei den Plädoyers am Familientisch<br />

einnimmt. Unumstösslich und nicht verhandelbar<br />

scheint indes die Tatsache, dass im Hause<br />

Prüm keine trockenen Weine erzeugt werden.<br />

Und warum sollten sie auch, wo doch selbst die<br />

Auslesen nach gebührender Reifezeit sensorisch<br />

fast all ihre Süsse einbüssen? Katharina Prüm<br />

bringt ein geschmortes Reh mit Winterwurzeln auf<br />

den Tisch, dazu fliesst eine 1983er Goldkapsel ins<br />

Glas: ein trockener edelsüsser Riesling mit Rotweinqualitäten.<br />

Eine Quadratur des Kreises, wie sie<br />

einem nur dort zu kosten vergönnt ist, wo legendäre<br />

Weinberge auf die verständigsten Winzer treffen.<br />

<<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

35<br />

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wein / WORLD CHAMPIONS<br />

Nachlesen:<br />

Alle Teile aus der Serie<br />

«World Champions» unter<br />

falstaff.ch/champ<br />

BEST OF J. J. PRÜM<br />

100<br />

1976 WEHLEN SONNENUHR<br />

RIESLING TROCKENBEERENAUSLESE<br />

Ungemein komplexes Bukett eines vollreifen<br />

Botrytisweines, Anklänge von Dörrpflaumen,<br />

süssen Feigen, Orangeat und dunklem Nougat,<br />

ein echtes Rieslingkonzentrat. Am Gaumen<br />

begleitet von einer feinen Oxidationsnote, die<br />

an grosse Tokajer erinnert, ein toller, kraftvoll<br />

ausgestalteter Wein, dunkle Nuancen im<br />

Abgang, besitzt enorme Länge und Potenzial<br />

für Generationen.<br />

Preis: k.A.<br />

97<br />

2003 GRAACH HIMMELREICH<br />

RIESLING AUSLESE GOLDKAPSEL<br />

Pikant im Duft, Grapefruit, Schiefer, Hefe,<br />

Walderdbeere, Orangeat. Am Gaumen cremig<br />

und druckvoll, präsente Süsse, schmeichelhaft<br />

und rund, voll, dabei schon früh im Gaumenverlauf<br />

von frischer Frucht begleitet, leicht<br />

pflanzliche Untertöne, fast schon sauvignonartig<br />

würzig, mit grossem weiterem Potenzial,<br />

dennoch fein und nuanciert, bis in den langen<br />

Abgang hinein spielend.<br />

Preis: k.A.<br />

93<br />

2016 GRAACH HIMMELREICH<br />

RIESLING SPÄTLESE<br />

Ätherisch, zitrisch, mit Luftkontakt immer<br />

mehr Schieferwürze aufbauend. Am Gaumen<br />

sehr viel Zug und auch Spannung, saftig,<br />

stoffige und nervige Komponenten dominieren<br />

die Süsse. Pur, kristallin. Lang trotz seiner<br />

schlanken Anlage. Eine Spätlese von grosser<br />

Strahlkraft.<br />

www.boucherville.ch<br />

CHF 36,–<br />

98<br />

94<br />

91<br />

1983 WEHLENER SONNENUHR<br />

RIESLING AUSLESE GOLDKAPSEL<br />

Lindenblüte, Fuderfass, roter Apfel, feinste<br />

Botrytis. Am Gaumen ringen Stoffigkeit und<br />

Süsse um die Vorherrschaft, prägnanter Säurenerv,<br />

viel Saft und gerade so viel Schmelz, dass<br />

die spannungsreiche Struktur nicht zu trocken<br />

wirkt. Dennoch ein Musterbeispiel dafür, wie<br />

wenig süss solche Weine nach ausreichender<br />

Reifezeit schmecken.<br />

Preis: k.A.<br />

2003 WEHLENER SONNENUHR<br />

RIESLING AUSLESE<br />

Komplex und intensiv im Duft, Grapefruit,<br />

Schiefer, Hefe, Lakritze, Mispel, Mandarine.<br />

Wirkt dabei noch sehr jung. Geschmeidiger und<br />

druckvoller Auftakt, weich und butterzart, aber<br />

auch hintergründig und dicht. Wirkt vergleichsweise<br />

wenig süss und zugleich mild in der Säure,<br />

hat dabei aber Saft und Frische, besitzt<br />

Reserven für weitere Dekaden der Reife.<br />

Preis: k.A.<br />

2016 WEHLENER SONNENUHR<br />

RIESLING KABINETT<br />

Verschlossene Mineralwürze ohne allzu<br />

viel Reduktion. Safran. Am Gaumen eine<br />

unvergleichliche Balance aus Saftigkeit<br />

und Mineralität. Eine fast unmerkliche<br />

Süsse und eine nahtlos integrierte Säure.<br />

Verbindet Stoff mit Schwerelosigkeit – ein<br />

ums andere Mal ein kleines Wunder.<br />

www.boucherville.ch<br />

CHF 24,50<br />

Foto: beigestellt<br />

36 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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<strong>Falstaff</strong>_<strong>2018</strong>_Montepeloso 29.03.<strong>2018</strong> 13:59 Seite 4<br />

P E T E R Z E M M E R<br />

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wein / ROUTE NATIONALE<br />

ROUTE<br />

NATIONALE<br />

Foto: Thomas O’Brien<br />

38<br />

falstaff<br />

mai <strong>2018</strong><br />

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Foto: Thomas O’Brien<br />

Die berühmte Nationalstrasse 7, die vom Burgund<br />

bis in die Provence führt, kreuzt einige der<br />

gesegneten Landstriche Frankreichs – reich an<br />

gutem Wein und exzellenter Küche.<br />

TEXT ULRICH SAUTTER<br />

Weinstrasse – die RN 7<br />

führt an mehreren Top-<br />

Weingütern vorbei.<br />

Fernstrassen sind nicht gerade<br />

als Ort des Musischen bekannt.<br />

Doch ein Chanson aus den<br />

Fünfzigerjahren besingt Frankreichs<br />

«Route Nationale 7».<br />

Das Blau des Himmels erfülle<br />

die Herzen, singt Charles Trenet, während<br />

man sich den Gestaden des Midis nähere.<br />

Als Ferienroute verwandle die RN7 Paris zu<br />

einem kleinen Vorort von Valence. Man feiere<br />

und singe und sei glücklich, «die Olivenbäume<br />

sind blau, meine kleine Lisette!»<br />

Hinter dem charmanten Schmalz des<br />

Schlagers verbirgt sich eine kulinarische<br />

Wahrheit: Die besungene Nationalstrasse<br />

führt – inzwischen parallel zur Autobahn –<br />

vom Burgund bis in die Provence, sie kreuzt<br />

einige der am reichsten mit gutem Wein und<br />

schmackhaften Speisen gesegneten Landstriche<br />

Frankreichs. Was liegt da näher, als<br />

einmal ihrem Lauf zu folgen?<br />

CÔTE-RÔTIE UND HERMITAGE<br />

In einem recht schmucklosen Neubau am<br />

Ortsrand von Ampuis residiert das Maison<br />

Guigal. Für seine Lagen Côte-Rôties La<br />

Mouline, La Turque und La Landonne<br />

besitzt dieser Erzeuger Weltruf. Doch ebenso<br />

bekannt und geschätzt sind die Basis-Etiketten.<br />

Für den Zukauf von Grundweinen, die<br />

dann bei Guigal assembliert und ausgebaut<br />

werden, kommen tagtäglich rund 20 Fassmuster<br />

an. Da ist es schon fast Programm,<br />

dass sich die Büros von Marcel und Philippe<br />

Guigal, des Sohns und des Enkels des Firmengründers,<br />

nicht etwa in der Beletage,<br />

sondern unmittelbar am Empfang befinden:<br />

Trotz einer Jahresproduktion von sieben Millionen<br />

Flaschen hat die Familie den Daumen<br />

auf dem operativen Geschäft – zweifellos<br />

einer von vielen Gründen für den Erfolg.<br />

Einen ähnlich grossen Namen trägt auch<br />

Natacha Chave. Zwar ist die Quereinsteigerin<br />

nicht direkt mit den legendären Hermitage-Winzern<br />

Gérard und Jean-Louis Chave<br />

verwandt, doch ganz aus dem Nichts gründete<br />

sie ihr Weingut dennoch nicht: Ihre Eltern<br />

waren erst Genossenschaftswinzer, hatten<br />

sich dann selbstständig gemacht und die<br />

Familiendomäne schliesslich an Natachas<br />

Bruder Yann übergeben. 2004 machte sie<br />

sich mit ein paar Parzellen selbstständig und<br />

verschrieb sich der Biodynamik. Seither<br />

machte sich die studierte Philosophin einen<br />

guten Namen für ihre fruchtbetonten, feinsinnig<br />

extrahierten Weine. ><br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

39<br />

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wein / ROUTE NATIONALE<br />

><br />

«Aus Syrah kann man natürlich sehr viel<br />

mächtigere Weine machen als ich sie anstrebe»,<br />

sagt Natacha Chave. «Aber demonstrative<br />

Weine interessieren mich nicht.» Der<br />

Markt gibt ihr recht: Das Weingut wächst<br />

fast jedes Jahr – vor allen in den Appellationen<br />

Crozes-Hermitage und Saint-Joseph.<br />

Derzeit hat es siebeneinhalb Hektaren. «Bei<br />

zehn Hektaren ist Schluss», so Natacha Chave,<br />

«sonst muss ich zu viel delegieren.»<br />

Ein paar Kilometer entfernt, am majestätischen<br />

Hermitage-Felsen, hat eine der besten<br />

Genossenschaften Europas ihre Heimat: die<br />

Cave de Tain. Vom Probenraum der Kooperative<br />

sieht man direkt auf das steil aufragende<br />

Hermitage-Gewann Le Méal. Und die<br />

Genossen können es mit Nonchalance nehmen,<br />

dass am Kamm des Bergs der Schriftzug<br />

»Paul Jaboulet Ainé« prangt. Schliesslich ist<br />

die Kooperative nach Michel Chapoutier der<br />

grösste Grundeigentümer in der AOC Hermitage<br />

– noch vor Jaboulet und Chave. Von den<br />

29 Hektaren Hermitage, welche die Cave de<br />

Tain keltert, gehören ihr als Körperschaft<br />

stolze 23 Hektaren, weitere sechs Hektaren<br />

befinden sich im Besitz von Mitgliedern.<br />

Dass hier vieles anders ist als anderswo,<br />

zeigt auch die Tatsache, dass Direktor Xavier<br />

Gomart erst der vierte in der 85-jährigen<br />

Geschichte des Unternehmens ist. Auch im<br />

Keller arbeitet die Genossenschaft eher wie<br />

ein qualitätsversessenes Weingut: So gab es<br />

im Jahr 2015 nicht weniger als 16 rote Hermitage-Abfüllungen.<br />

«Ein Drittel des Kellers<br />

besteht aus parzellenreinen Kelterungen»,<br />

betont Önologin Sophie Obszinsky. «Im Jahr<br />

2016 hatten wir alleine aus der AOC Crozes-<br />

Hermitage 40 separate Vinifikationen.»<br />

EINE GENOSSENSCHAFT MACHT BIO<br />

«Aus Syrah kann man<br />

sehr viel mächtigere Weine<br />

machen als ich anstrebe.<br />

Aber demonstrative Weine<br />

interessieren mich nicht.»<br />

NATACHA CHAVE Winzerin<br />

La famille Guigal – Betrieb<br />

mit dem Output von sieben<br />

Mio. Flaschen pro Jahr.<br />

Und auch im Weinberg spart die Cave nicht:<br />

Für ihre 23 Hektaren Hermitage im Eigenbesitz<br />

beschäftigt sie acht fest angestellte Winzer.<br />

Zudem erzeugt sie in allen vier Cru-Appellationen<br />

der Gegend (Crozes-Hermitage, Cornas,<br />

Saint-Joseph und Hermitage) Kelterungen aus<br />

Bio-Trauben.<br />

Auf ihre Kosten kommen bei der Cave de<br />

Tain auch Weinkenner in Ferienstimmung: Es<br />

gibt Seminare und Weinwanderungen. Sogar<br />

mit einem sportlichen Buggy kann man über<br />

die Hermitage-Felsen brausen.<br />

Unten im Ort lockt danach die Schokoladenmanufaktur<br />

Valrhona in ihr Museum. Am Eingang<br />

passiert man eine Glaswand, hinter der<br />

sich in der Art eines Wasserspiels flüssige Schokolade<br />

ergiesst. Selbst durch die Scheibe hindurch<br />

macht sich ein betörender Duft breit.<br />

Cornas, ein paar Kilometer ausserhalb<br />

Tains, ist die südlichste Rotwein-Appellation<br />

der nördlichen Rhône. Hier zeigt sich die<br />

Glorie der Gleichung Syrah + Granitboden in<br />

ihrer urwüchsigsten Art. Ziemlich geradlinig<br />

ist auch der Winzer Guillaume Gilles bei<br />

einem Besuch im Weinberg: «Vor zehn Jahren<br />

haben 90 Prozent der Winzer in Cornas<br />

Herbizide gespritzt, heute ist das Verhältnis<br />

umgekehrt.» Aber ist es nicht leichter, mit<br />

konventionellem Weinbau hohe Qualität zu<br />

lesen? «Ich habe bei Jean-Louis Chave gearbeitet,<br />

als das Gut auf Bio umgestellt wurde.<br />

Der Vergleich von Weinen aus Bio- und konventionellen<br />

Parzellen fiel eindeutig aus: Für<br />

mich war das das Ende aller Diskussionen!»<br />

ENTDECKENSWERTER SÜDEN<br />

Valence ist gewissermassen das Scharnier<br />

zwischen der nördlichen und der südlichen<br />

Rhône. Für eine Stadt mit gerade 60.000<br />

Einwohnern hat der Ort eine ungewöhnliche<br />

Sternedichte: Neben Anne-Sophie Pic, die als<br />

dritte Generation ihrer Familie drei Sterne<br />

erkocht hat, gibt es noch ein Zwei-Sterneund<br />

vier Ein-Sterne-Restaurants. Die Winzer<br />

im südlichen Abschnitt der RN7 tun sich<br />

etwas schwerer, Wein-Tourismus anzuziehen<br />

als ihre Kollegen im Norden. Dabei sind vor<br />

allem die Weine einen Besuch mehr als wert.<br />

Im Ort Bidon auf halbem Weg zwischen<br />

Montélimar und Orange haben sich zehn<br />

Winzer zusammengeschlossen, um ihre Weine<br />

in der Grotte von Saint-Marcel 80 Meter<br />

unter der Erde reifen zu lassen. Einer von<br />

ihnen ist der junge Aurélien Thibon, der bei<br />

Jean-Nicolas Méo im Burgund gearbeitet<br />

hat. Und in der Tat sind die Weine von Mas<br />

de Libian burgunderhaft fein, allen voran die<br />

nach dem persischen Mathematiker<br />

Khayyam benannte Grenache-basierte Cuvée.<br />

Stilistisch ähnlich visionär sind die Weine<br />

der Domaine de la Réméjeanne in Sabran<br />

nahe Orange am kühleren rechten Rhône-<br />

Ufer. Olivier Klein, Sohn des Betriebsgründers,<br />

führt einem etwa vor Augen, wie unterschätzt<br />

die Weissweine des Rhônetals sind:<br />

Die im Stockinger-Fass ausgebaute Cuvée aus<br />

Roussanne, Viognier, Clairette, Bourboulenc<br />

und Marsanne zeigt südliche Fülle und einen<br />

«kühlen» mineralischen Kern. Subtil!<br />

«Nationale 7 – c’est une route qui fait<br />

recette», singt Charles Trenet. Eine Strasse als<br />

Programm, ein Königsweg zum Genuss.<br />

<<br />

Fotos: Stephane Chalaye, beigestellt<br />

40 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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Fotos: Stephane Chalaye, beigestellt<br />

Für seine Lagen Côte-Rôties<br />

La Mouline, La Turque<br />

und La Landonne geniesst<br />

Guigal Weltruhm.<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

41<br />

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wein / ROUTE NATIONALE<br />

BEST OF<br />

ROUTE NATIONALE 7<br />

95<br />

94<br />

92<br />

2015 SAINTE ÉPINE<br />

SAINT-JOSEPH ROUGE<br />

Delas<br />

Teer, Heidelbeerkompott, sehr dichte<br />

Frucht, am Gaumen unmittelbar stoffig,<br />

sehr präsent, enorme Verdichtung,<br />

hohes Aromenpotenzial, aber alles<br />

ohne Massivität, in Spannung und<br />

Frische aussergewöhnlich, mineralisch<br />

unterfüttert, noch verschlossen, hintergründig<br />

und mit Zukunft. Aromatischer<br />

Reichtum bei höchster Kraft.<br />

www.millesima.ch<br />

CHF 450,– (bei 12 Flaschen)<br />

2013 HERMITAGE<br />

ROUGE BIO<br />

Cave de Tain<br />

Balsamisch, Schwarzkirsche,<br />

weisser Pfeffer. Am Gaumen<br />

weich und geschmeidig ansetzend,<br />

sehr feines Tanninkorn, intensive<br />

Mineralität, elegant, viel Saftigkeit,<br />

integrierter Alkohol, lange anhaltende<br />

mineralische Komponente.<br />

Nicht überkonzentriert, im Stil<br />

kulinarisch, dennoch dicht.<br />

Preis: k.A.<br />

2016 LES ARBOUSIERS<br />

CÔTES DU RHÔNE BLANC<br />

Domaine de la Réméjeanne<br />

Roussanne, Viognier, Clairette, Bourboulenc,<br />

Marsanne. Etwas Honig im<br />

Duft, grosses Holzfass, am Gaumen<br />

voll und dabei stoffig, bei aller Dichte<br />

und Kraft lebendig und sehr balanciert<br />

mit seiner Fülle umgehend.<br />

Mineralisch-kalktönig im würzig<br />

auffächernden Abgang.<br />

www.cavedereve.ch<br />

CHF 15,–<br />

94<br />

93<br />

92<br />

2015 CROZES HERMITAGE<br />

ROUGE, Domaine Aléofane,<br />

Natacha Chave<br />

Erste Würze. Rosine, Bitterschoggi,<br />

Heidelbeerkompott, ätherische<br />

Noten. Feste Struktur, ein kompakter<br />

Gerbstoff, der aber im Korn fein ist,<br />

saftiger, ein klein wenig betont wirkender<br />

Nerv, grosses Potenzial, nachgerade<br />

fleischig im Stil, aber mit der<br />

betriebstypischen Feinheit darüber,<br />

sehr dichte mineralische Noten, griffig<br />

mit Biss, exzellente Materie.<br />

www.vinothentic.ch, CHF 18,50<br />

2016 SAINT-JOSEPH BLANC<br />

LIEU-DIT SAINT-JOSEPH, Guigal<br />

Merkliches Neuholz, floraler Hintergrund,<br />

sehr mineralisch: Funkenschlag.<br />

Kompakter Gaumen, seidig<br />

und homogen, dezente, aber dennoch<br />

im Zusammenspiel mit der<br />

intensiven Mineralität Kraft entfaltende<br />

Säure. Die Abgangsaromen<br />

sind noch verschlossen, deuten<br />

aber kommende Würze an. Lang<br />

und fein, sehr mineralisch.<br />

www.millesima.ch<br />

ca. CHF 410,– (bei 12 Flaschen)<br />

2016 KHAYYAM CÔTES<br />

DU RHÔNE ROUGE<br />

Mas de Libian<br />

Schwarzkirsche, Brombeere, nur<br />

ganz dezent holzbeeinflusst. Am<br />

Gaumen seidig, sehr frisch, spannungsreich<br />

und fein, überzeugend<br />

in Eleganz und Saftigkeit, kräftig<br />

mineralischer Hintergrund, griffiger,<br />

auf Trinkfluss angelegter Stil.<br />

Grenache von rotem Lehm und<br />

galets roulés, neun Monate Fassausbau<br />

in Stockinger-Fässern.<br />

www.vennerhus.ch, CHF 18,40<br />

94<br />

93<br />

92<br />

2011 GAMBERT DE LOCHE<br />

HERMITAGE ROUGE<br />

Cave de Tain<br />

Erste Reife: etwas Leder, etwas<br />

Feige, Pflaume, Zyberli, Bitterschokolade.<br />

Am Gaumen grosszügig,<br />

cremig, feingliedrig im Gerbstoff,<br />

intensiv mineralisch, très gourmand,<br />

viskos und dennoch mit<br />

gewissem Trinkfluss, milde Säure,<br />

die aber dennoch die Cremigkeit<br />

unterstreicht, die Mineralität spendet<br />

Frische und saftige Eleganz.<br />

Preis: k.A.<br />

2013 CORNAS<br />

Guillaume Gilles<br />

Ertrag nur 20 hl/ha. Pikante Frucht,<br />

Herzkirsche, dezent Wacholder,<br />

etwas Holz. Am Gaumen fein ziseliert<br />

und dennoch spannungsvoll,<br />

betont saftig, mineralisch, nachgerade<br />

burgunderhaft in seiner Anlage,<br />

feines, leicht anhaftendes<br />

Tannin, geschmeidig mit grosser<br />

innerer Festigkeit und aussergewöhnlich<br />

gut integrierter Säure.<br />

Höchste Eleganz.<br />

Preis: k.A.<br />

2016 TAVEL ROSÉ<br />

Prieuré de Montezargues<br />

Aus acht Sorten gekeltert.<br />

Herzkirsche, Hagebutte,<br />

feuchter Stein. Am Gaumen<br />

einerseits geschmeidig und zugleich<br />

fast cremig, auf der anderen<br />

Seite von einer Schicht mürber<br />

Gerbstoffe perfekt in Balance<br />

gehalten. Kompromisslos<br />

trocken, saftig, packend in<br />

Frische und Präzision, salziger<br />

Abklang.<br />

Preis: k.A.<br />

Fotos: beigestellt<br />

42 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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Cantine<br />

Aperte<br />

Tage der offenen<br />

Weinkeller<br />

19. - 20. Mai <strong>2018</strong><br />

Kanton Tessin<br />

Öffnungszeiten<br />

von 10.00 bis 18.00 Uhr<br />

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Morbio Inferiore<br />

Bere con moderazione, gustare a fondo<br />

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wein / TESSIN<br />

KREATIVE UNRUHE<br />

IM<br />

Foto: Shutterstock<br />

Blick von Castelgrande auf<br />

Bellinzona und Monte Carasso.<br />

44 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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Foto: Shutterstock<br />

Neben den renommierten Namen profilieren sich in der Südschweiz vermehrt<br />

weniger bekannte Winzer mit teilweise spektakulären Weinen. TEXT MARTIN KILCHMANN<br />

TESSIN<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

45<br />

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wein / TESSIN<br />

Die Rebberge der Tenuta<br />

Luigina liegen im südlichen<br />

Mendrisiotto.<br />

Der Frühling pausiert im Tessin.<br />

Die Wolken sitzen tief<br />

und verbergen die Berge.<br />

Es regnet ohne Unterlass<br />

und ist wieder empfindlich<br />

kalt geworden. Kein<br />

Wetter für einen Besuch der Rebberge.<br />

«Lasst uns besser in den Keller steigen»,<br />

sagt Ettore Biraghi, der mich in Stabio<br />

auf der Tenuta Agricola Luigina empfängt,<br />

am Rande des historischen Weinbergs<br />

Montalbano, einen Steinwurf von<br />

der italienischen Grenze entfernt.<br />

Ettore Biraghi gehört zu den auffälligsten<br />

Protagonisten der jüngeren Tessiner Weinszene.<br />

Der 40-jährige promovierte Agronom<br />

kam 2005 frisch von der Uni Mailand in die<br />

<strong>Schweiz</strong>, arbeitete im Rebberg der Colle degli<br />

Ulivi in Coldrerio, bevor der ebenfalls italienische<br />

Immobilienunternehmer Fabio Bruni<br />

ihn 2008 überzeugen konnte, die Trauben<br />

seines alten Rebbergs in Vacallo zu keltern,<br />

woraus sich dann über die Jahre das 2,5<br />

Hektaren grosse Weingut Luigina entwickelte,<br />

in dessen verwinkelten Keller wir nun aus<br />

Stahltanks, aus Barriquefässern und<br />

aus Tonamphoren weisse und rote Muster<br />

«Die Kelterung<br />

in den Amphoren erlaubt<br />

einen mikrooxydativen<br />

Ausbau ohne Holzaromen<br />

zu erhalten.»<br />

ETTORE BIRAGHI Winzer, Tenuta Luigina<br />

probieren – allesamt fruchtbetonte, konzentrierte,<br />

stoffige Tropfen ohne jede Schwere.<br />

Ettore ist die Begeisterung anzusehen bei der<br />

Kommentierung der kräftigen, aber ausgewogenen<br />

Weine. Obwohl sie alle reichhaltig<br />

und kompakt wirken, weist er jede künstliche<br />

Konzentrationsmethode wie etwa das<br />

Antrocknen der Trauben von sich. Er erntet<br />

spät, um so reife Trauben wie möglich<br />

zu gewinnen. «Nur so erziele ich mürbe,<br />

runde Tannine.» Die Augen blitzen bei<br />

diesen Beteuerungen, ein kurzes Auflachen<br />

unterbricht den Redestrom, und als er die<br />

Pipette in die Amphore senkt, in der die goldgelben<br />

Viognierbeeren noch gären, bringt<br />

die noch vorhandene Kohlensäure auch den<br />

jungen Wein beinahe zum Übersprudeln.<br />

«Die Leute suchen heute vermehrt die Frucht<br />

im Wein. Die Kelterung in den Amphoren<br />

erlaubt einen mikrooxydativen Ausbau ohne<br />

Holzaromen zu erhalten.» Der Most vergärt<br />

dabei monatelang mit den ganzen Beeren.<br />

Die Trauben werden auch beim roten Amphorenwein,<br />

dem Quartessenza aus Merlot und<br />

Cabernet Sauvignon, von Hand abgebeert:<br />

«380 Kilo Traubenbeeren pro Gefäss – eine<br />

Arbeit für Verrückte.»<br />

Fotos: Siffert/weinweltfoto.ch, beigestellt<br />

46 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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Fotos: Siffert/weinweltfoto.ch, beigestellt<br />

Prosaischer geht es bei dem im Industriegebiet<br />

von Mendrisio gelegenen Betrieb «Fawino»<br />

zu. Hier herrscht zunächst Tessiner Zurückhaltung,<br />

freundliche Introversion statt<br />

extravertierte Zugänglichkeit. Erst allmählich<br />

offenbart sich, wie stark auch bei Simone Favini<br />

und Claudio Widmer das Weinfeuer glimmt.<br />

Die beiden Freunde kennen sich schon seit<br />

Schulzeiten. Unabhängig voneinander absolvierten<br />

sie in Changins ein Önologie-Studium.<br />

Simone kelterte bald schon erfolgreich seinen<br />

ersten Wein. Claudio sammelte Erfahrungen<br />

in Bordeaux und Chile. 2012 beschlossen sie<br />

ihre Kräfte zu bündeln und ein gemeinsames<br />

Unternehmen zu gründen. Heute produzieren<br />

sie auf vier Hektaren Reben rund<br />

20. 000 Flaschen Spumante, Weiss- und<br />

Rotwein. Der Umsatz reicht derzeit nicht<br />

für zwei Vollzeitstellen. Simone arbeitet<br />

noch als Chemiker in der väterlichen Firma,<br />

Claudio unterrichtet an der Weinbauschule<br />

in Mezzana. Samstags- und Sonntagsarbeit<br />

gehören für beide zum beruflichen Alltag.<br />

Favini und Widmer haben sich von Grund<br />

auf alles selber erschaffen. Sie konnten weder<br />

auf eine familiäre Winzergeschichte noch auf<br />

Sponsoren zurückgreifen. Die Essenz ihres<br />

Erfolges liegt im gegenseitigen Vertrauen begründet.<br />

«Auch wenn wir uns nicht immer<br />

auf Anhieb einig sind. Einen Kompromiss<br />

finden wir immer», sagt Claudio, Simone nickt.<br />

Die Reben pflegen sie nach Methoden der<br />

Integrierten Produktion. Das Risiko einer biologischen<br />

Bewirtschaftung lasse die gegenwärtige<br />

Fragilität ihres Unternehmens (noch) nicht zu.<br />

Über die angepeilte Weinstilistik brauchen<br />

sie schon gar nicht zu diskutieren. «Wir wollen<br />

trinkige, frische, elegante Weine ohne dominierenden<br />

Holzeinfluss und moderat im Alkohol.»<br />

Rebberg in Meride am<br />

Abhang des Monte<br />

San Giorgio.<br />

In ihren beiden besten Merlots – Meride<br />

und Musa – haben sie das gut umgesetzt: Der<br />

Meride wächst auf 550 Meter Höhe, an den<br />

Hängen des Monte San Giorgio auf kalkreichen,<br />

leichten Böden, was ihm Frische, Finesse<br />

und Mineralität schenkt. Der Musa dagegen<br />

stammt aus alten Reben in Salarino am Fusse<br />

des gegenüberliegenden Monte Generoso. Die<br />

Böden sind etwas schwerer und tiefgründiger<br />

und erlauben einen längeren Ausbau in teilweise<br />

neuen Barriques. So verschieden beide<br />

Weine sind, so mustergültig widerspiegeln sie<br />

die Überzeugung ihrer Produzenten.<br />

Westlich von Lugano, zwischen dem See<br />

und der italienischen Grenze, erstreckt sich<br />

der Malcantone. In endlosen Kurven winden<br />

sich die Strassen durch zerklüftetes<br />

Hügelland. Der Malcantone gilt als Refugium<br />

der Selbstkelterer. Aus der Deutschschweiz<br />

oder der Romandie eingewanderte<br />

Winzer wie Huber, Kaufmann, Klausener<br />

oder Zündel haben massgeblich an der<br />

Tessiner Weingeschichte mitgeschrieben.<br />

Die jüngsten Einwanderer heissen Andrea<br />

und Michael Weingartner in Astano oder<br />

Über die Weinstilistik sind wir uns einig. Wir wollen trinkige,<br />

frische, elegante Weine ohne dominierenden Holzeinfluss<br />

und moderat im Alkohol.» CLAUDIO WIDMER Önologe, Fawino<br />

><br />

Bilden ein patentes<br />

Winzerpaar: Simone Favini<br />

und Claudio Widmer (v.l.).<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

47<br />

fals_CH_1803_Tessin - die junegn stossen nach.indd 47 18.04.18 17:33


wein / TESSIN<br />

><br />

Ralph Theiler. Theiler keltert seine Weine<br />

in einem ausgedienten Postautodepot in<br />

Cademario in luftiger Höhe von 800 Metern.<br />

Obwohl er 1990 als 13-Jähriger ins Tessin<br />

gekommen ist und bei der Cantina Giubiasco<br />

eine Kellerlehre absolviert hat, gilt er bei den<br />

Ticinesi als Deutschschweizer. Seine pragmatische<br />

Art und sein präzises Schaffen in Reben<br />

und Keller, begleitet von klaren Ansichten<br />

und einer nicht unsympathischen Knorrigkeit,<br />

bestärken vermutlich die Einschätzung.<br />

Ralph Theiler gründete seinen Betrieb 2007,<br />

als er hauptberuflich noch bei der Cantina Pian<br />

Marnino in Gudo arbeitete. 2012 machte er<br />

sich selbständig. Theiler bewirtschaftet 15 Rebparzellen<br />

im Malcantone und Luganese in<br />

arbeitsintensiven Hügellagen. Insgesamt sind<br />

es 4,5 Hektaren mit einer Produktion zwischen<br />

15.000 und 20. 000 Flaschen. Siebzig Prozent<br />

entfallen auf den Merlot. «Ich bin Traditionalist.<br />

Der Merlot ist für mich der wichtigste und<br />

beste Wein des Tessin.» Mit dem «Classico»<br />

und dem «Barrique» erzeugt er zwei archetypische<br />

Merlots. Auffallend sind die Stoffigkeit<br />

und die präsente Säure, die ihnen einen guten<br />

Trinkfluss verleiht. Mit dem «Divis» hat er<br />

einen dritten Pfeil im Köcher. Der aus hundert<br />

Prozent luftgetrockneten Merlot-Trauben<br />

gekelterte Wein feiert heuer seine Premiere und<br />

wird die Anhänger von potenteren Tropfen im<br />

Amarone-Stil begeistern.<br />

Anderntags geht es über den Monte Ceneri<br />

in den oberen Kantonsteil. Dort, im Sopraceneri,<br />

findet sich das archaische Tessin mit der<br />

«Merlot ist die<br />

beste Traube des Tessins.»<br />

RALPH THEILER Weintechnologe, Theiler Vini<br />

faszinierenden Nähe von Gebirge und Palmen.<br />

(Das Sottoceneri dagegen deutet schon die<br />

Nähe zur sanfteren Lombardei an.) Passend,<br />

dass inzwischen wieder die Sonne scheint, wie<br />

wenn sie nie weg gewesen wäre. In Monte<br />

Carasso empfangen Eliana und Nicola Marcionetti.<br />

Settemaggio – benannt nach dem<br />

Geburtsdatum des jüngsten Bruders Raffaele –<br />

hat sich als Familienunternehmen gut aufgestellt.<br />

Es besteht nicht nur aus dem Weingut<br />

mit sieben Hektaren Reben in den Hanglagen<br />

entlang der Magadinoebene und in Giornico,<br />

sondern auch aus einem Landwirtschaftsbetrieb<br />

mit Futter- und Ackerbau und einer Biogasanlage,<br />

die erneuerbare Energie produziert.<br />

Eliana ist gerade aus Bordeaux zurückgekommen,<br />

wo sie einen Kurs in Weissweinbereitung<br />

belegt hatte. Sie kümmert sich hauptsächlich<br />

um Marketing und Verkauf. Nicola als<br />

diplomierter Agronom kehrt aus den Reben<br />

zurück. Beide führen zusammen mit Raffaele<br />

das anspruchsvolle und arbeitsaufwendige<br />

Unternehmen. Sie werden von einem jungen<br />

Önologen unterstützt und von Francesco Tettamanti<br />

beraten, der das Weintessin aus seiner<br />

beruflichen Laufbahn kennt wie kein anderer.<br />

Settemaggio gehört zu den innovativsten<br />

Weingütern des Tessin. Schon früh experimentierte<br />

man mit interspezifischen Sorten, die<br />

gegen Mehltau resistent sind. Nicola sagt, dass<br />

«wir als erste über diese Weine erzählt haben»,<br />

das Etikett «Pionier» weist er aber bescheiden<br />

von sich. Ihr Weisswein Cana enthält neben<br />

weiss gekeltertem Merlot fünfzig Prozent Sauvignon<br />

Soyhières und ist ein bemerkenswert<br />

frischer, charaktervoller Tropfen. Die Familie<br />

erzeugt einen grossartigen reinsortigen Marselan<br />

(eine Kreuzung von Cabernet Sauvignon<br />

und Grenache) und pflanzte in der alpinen<br />

Umgebung von Giornico die weisse Sorte<br />

Savagnin. Sie dürfte einen besonders mineralischen<br />

Wein ergeben. Mit dem Irti Colli offeriert<br />

sie einen fadengraden Merlot. Und mit<br />

dem Vindala und dem Amiis zwei Spitzengewächse,<br />

die sich in die erste Reihe der Tessiner<br />

Weine einreihen. Dass ihnen mit der Zugabe<br />

von getrockneten Merlot-Trauben auf die<br />

Sprünge geholfen wurde, wäre gar nicht<br />

nötig gewesen. <<br />

Keltern aussergewöhnliche<br />

Weine: die Geschwister Raffaele,<br />

Eliana und Nicola Marcionetti<br />

(v.l.) von Settemaggio.<br />

Fotos: beigestellt<br />

48 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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Im Burgund zuhause.<br />

Arrivage der grossen 2016er.<br />

Amiot<br />

Arlot<br />

Bachelet<br />

Olivier Bernstein<br />

Bonneau de Martray<br />

Burguet<br />

F. Carillon<br />

J.L. Chavy<br />

Clos de Tart<br />

Confuron-Cotétidot<br />

Cornu<br />

de Courcel<br />

Damoy<br />

Domaine Leflaive<br />

W. Fèvre<br />

Fourrier<br />

R. Jobard<br />

Lejeune<br />

Lucien Le Moine<br />

Niellon<br />

Pacalet<br />

Pousse d‘Or<br />

Perrot-Minot<br />

Ponsot<br />

G. Roumier<br />

Romanée-Conti<br />

A. Rousseau<br />

Tardy<br />

Trapet<br />

Tollot-Beaut<br />

de Villaine<br />

de Vogüé<br />

www.martel.ch/burgund16<br />

Martel.<br />

Wein geniessen.<br />

<strong>2018</strong>_Ins_Burg16_<strong>Falstaff</strong>.indd 1 16.04.18 14:35<br />

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wein / TESSIN<br />

BEST OF<br />

TESSIN<br />

95<br />

94<br />

92<br />

CENTOQUINDICI SELEZIONE<br />

ANFORA 2016<br />

Tenuta Agricola Luigina, Stabio<br />

Kräftiges Goldgelb; intensives<br />

Bukett mit Noten von Aprikosen,<br />

Blüten (Rosen), Ananas, Quitten;<br />

im Geschmack kräftiger Auftakt,<br />

gute Struktur, dezent tanningeprägt,<br />

saftige Säure, Aromen von<br />

Mango, Zitrusfrüchten; langer,<br />

mineralischer Abgang. Ein eigenwilliger,<br />

komplexer Viognier von grosser<br />

Frische, unbedingt aus dem<br />

grossen Glas geniessen.<br />

www.cortis.ch, CHF 80,–<br />

MERLOT GEMMA DELL’EST 2015<br />

Tenuta Agricola Luigina, Stabio<br />

Kräftiges Rot; in der Nase florale<br />

und balsamische Noten, Veilchen,<br />

rotbeerig, gute, intensive Frucht,<br />

Erdbeeren, gedörrte Feigen, spürbarer<br />

Alkohol; im Gaumen weicher<br />

Auftakt, Fruchtsüsse, poliertes Tannin,<br />

saftige Säure, geschmeidig,<br />

Aromen von Waldbeeren, Vanille,<br />

Tabak; gute Länge. Trinkfreundlicher,<br />

komplexer, etwas alkoholbetonter<br />

Merlot.<br />

www.martel.ch<br />

CHF 64,80<br />

MERLOT GIOIA D’AUTUNNO<br />

BARRIQUE 2015<br />

Theilervini, Bosco Luganese<br />

Kräftiges Rot; elegantes, parfümiertes<br />

Bukett, dezente Hefenote,<br />

rotbeerig, Eukalyptus, Milchschokolade<br />

(Holz); im Gaumen<br />

geschmeidiger Auftakt, saftige<br />

Säure, noch schroffes, leicht grünes<br />

Tannin; mittlere Länge. Eleganter<br />

Wein, frischer, leichtfüssiger Merlot.<br />

Ein Malcantoneser, wie er im<br />

Buche steht.<br />

www.theilervini.ch<br />

CHF 38,–<br />

95<br />

93<br />

90<br />

QUARTESSENZA SELEZIONE<br />

ANFORA 2015<br />

Tenuta Agricola Luigina, Stabio<br />

Kräftiges, dunkles, jugendliches Rot;<br />

im Bukett intensive Fruchtaromen,<br />

dunkelfruchtig, Cassis, Brombeeren,<br />

Lakritze, auch würzige Noten; im<br />

Gaumen vollmundig, reifes, weiches<br />

Tannin, tolle Frische, saftige Säure,<br />

viel Stoff und Schmelz, sehr ausgewogen;<br />

endet lang und salzig. Ein<br />

aussergewöhnlicher Wein, ein Solitär<br />

und doch Mendrisiotto pur.<br />

www.martel.ch, CHF 100,–<br />

VINDALA 2015, SETTEMAGGIO<br />

Monte Carasso<br />

Kräftiges Rot; rauchiges, schwarzfruchtiges<br />

Bukett, noble Röstaromen,<br />

Noten von Johannisbeere,<br />

Sauerkirschen, getrockneten Kräutern;<br />

eleganter, frischer Auftakt,<br />

schmackhaftes Tannin, knackige<br />

Säure, mittelgewichtig, schöne<br />

Röstaromen, etwas Dörrfrüchte;<br />

mittlerer Abgang. Moderner, leichtfüssiger<br />

Merlot, ergänzt mit Marselan<br />

und Carminoir.<br />

www.settemaggio.ch, CHF 38,–<br />

ELSBETH BIANCO DEL<br />

TICINO 2016, Fawino, Mendrisio<br />

Helles Zitronengelb; frisches, dezent<br />

fruchtiges Bukett, Apfel-, Birnen- und<br />

Zitrusnote, diskrete Holzwürze; im<br />

Geschmack frischer Auftakt, mittelgewichtig,<br />

präsente, lebendige Säure;<br />

persistenter, leicht salziger Abgang<br />

auf gut gemeistertem Holz. Eleganter,<br />

präziser Apéro- und Fischwein,<br />

originelle Assemblage aus Chardonnay,<br />

Sauvignon Blanc und Sémillon.<br />

www.fawino.ch<br />

CHF 18,–<br />

94<br />

92<br />

90<br />

AMIIS RISERVA DI PADRON 2014<br />

Settemaggio, Monte Carasso<br />

Kräftiges, leuchtendes Violettrot;<br />

zurückhaltendes, nobles Bukett,<br />

schwarzfruchtige Aromen, spürbare<br />

Holzprägung, Vanille; im Gaumen<br />

straffer Auftakt, mittelgewichtig,<br />

präsente, feine Säure, gut eingefügter<br />

Barrique-Einfluss, Noten von<br />

Cassis und Schokolade; mittellanger,<br />

mineralischer Abgang. Jugendlicher,<br />

eleganter Wein aus überwiegend<br />

Merlot und etwas Carminoir.<br />

www.settemaggio.ch, CHF 55,–<br />

MERLOT MUSA 2015<br />

Fawino, Mendrisio<br />

Kräftiges Rot; verhaltenes, frisches<br />

Bukett, rotbeerig, eher feminin,<br />

dezent Röstaromen, Vanille; im<br />

Gaumen straffer Auftakt, dicht,<br />

prägnantes Tannin, auch ein<br />

Hauch Holz; saftiger, etwas spitzer<br />

Abgang. Eleganter, trinkfreundlicher,<br />

frischer Merlot mit Finesse.<br />

Das ist Fawinos vermutlich bester<br />

Merlot bis anhin.<br />

www.fawino.ch<br />

CHF 29,–<br />

MERLOT GIOIA D’AUTUNNO<br />

CLASSICO 2015<br />

Theilervini, Bosco Luganese<br />

Kräftiges Rot; anfänglich leicht<br />

reduktives Bukett, öffnet sich<br />

mit Luftzufuhr, tiefgründig, Noten<br />

von Pflaumen, Kirschen und altem<br />

Holz; im Gaumen frischer Auftakt,<br />

frisch, dicht, kerniges Tannin, saftige<br />

Säure; kräftiger Nachhall. Sehr<br />

typischer, trinkiger, stoffiger<br />

Basismerlot.<br />

www.theilervini.ch<br />

CHF 21,–<br />

Fotos: beigestellt<br />

50 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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Tage der offenen<br />

Weinkeller im Wallis<br />

. ‒ . ‒ . MAI 8<br />

Moderat geniessen<br />

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wein / MYTHOPIA<br />

Forscher und Winzer<br />

Hans-Peter Schmidt in<br />

den Rebbergen von<br />

Mythopia.<br />

DER<br />

GRENZGÄNGER<br />

Hans-Peter Schmidt hat auf dem Walliser Weingut Mythopia eine Utopie entworfen.<br />

Die Naturweine des Forschers gehören zu den rarsten und exklusivsten der <strong>Schweiz</strong>.<br />

TEXT DOMINIK VOMBACH<br />

Fotos: Patrick beigestellt Rey<br />

52 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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Fotos: Patrick beigestellt Rey<br />

Es braucht einiges, um sich an<br />

Grenzen zu wagen und diese<br />

vielleicht sogar zu durchbrechen.<br />

Mut gehört sicherlich<br />

dazu, genauso wie Enthusiasmus<br />

und Risikobereitschaft.<br />

Man kann sich darin verlieren, braucht<br />

immer wieder einen Anker, der erdet. Hans-<br />

Peter Schmidt, Winzer auf Mythopia im Wallis<br />

hat seinen Anker gefunden und der heisst<br />

Weinbau. Schmidt ist nicht nur Winzer, sondern<br />

vielmehr Forscher, einer, von dem man<br />

getrost behaupten kann, dass er die Grenzen<br />

des Vorstellbaren überschreitet. Schmidt<br />

forscht im Bereich der Ökologie, betreut<br />

mit seinem Ithaka-Institut unter anderem<br />

Projekte in Bangladesch, Nepal und<br />

Kuba. Es geht um Nahrungssicherung,<br />

die Bereitstellung von landwirtschaftlichen<br />

Methoden für Bauern in strukturschwachen<br />

Staaten, um das Überleben zu<br />

sichern, unabhängig von unerreichbarer<br />

Technologie und Chemie. Wein erdet ihn, wie<br />

er selbst sagt, um sich nicht in der Theorie zu<br />

verlieren. Schmidt, der ursprünglich aus<br />

Deutschland stammt, landete vor über<br />

><br />

Biodiversität wird auf<br />

Mythopia gross geschrieben.<br />

Dazu gehören Insekten<br />

genauso wie Pflanzen.<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

53<br />

document1203230771987669817.indd 53 18.04.18 14:46


wein / MYTHOPIA<br />

><br />

zehn Jahren im Wallis und war auf der<br />

Suche nach einem Weg, seine Theorien in die<br />

Praxis zu übertragen, zu testen, ob die geistigen<br />

Konstrukte auch in der Realität funktionieren.<br />

Hier gab es nur Kühe und Weinbau.<br />

Kühe interessierten Schmidt nicht, Wein im<br />

Hinblick auf sein Forscherdasein umso mehr.<br />

Denn für ihn beinhaltet das Produkt die<br />

Möglichkeit Qualität zu erfassen, sei es durch<br />

Experten oder Konsumenten. Also am Ende<br />

ein Feedback zu bekommen, ob sein ökologischer<br />

Ansatz funktioniert und auch im Glas<br />

spürbar ist. So wurde Mythopia geboren, ein<br />

Weingut, das weltweit einzigartig ist.<br />

GARTEN EDEN<br />

Auf Mythopia begann Schmidt beispielsweise<br />

mit Biokohle zu experimentieren. Einem<br />

Stoff, der durch das Verschwelen von organischem<br />

Material wie Trester oder Grünabfall<br />

unter Sauerstoffabschluss entsteht und<br />

schon vor Jahrtausenden von den Indios zur<br />

Steigerung der Bodenqualität eingesetzt<br />

wurde. Die Pflanzenkohle kann zusätzlich<br />

schädliches Kohlenstoffdioxid aus der<br />

Umgebung langfristig binden, eine wahre<br />

Wundererde also. Schmidt setzte sie im<br />

Weinberg ein, ein Schritt in Richtung klimaneutrale<br />

Landwirtschaft und ein grosser<br />

Forschungserfolg nicht nur für Hans-Peter<br />

Schmidt. Mittlerweile wird das Verfahren<br />

weltweit eingesetzt, beispielsweise in Nepal,<br />

wo Schmidts Institut nennenswerte Erntezuwächse<br />

erreichen konnte.<br />

Zudem entwarf er ein weltweit völlig<br />

neuartiges Konzept des Rebbergs –<br />

eines, das auf Biodiversität beruht<br />

und mit dem er viele Winzer inspirierte.<br />

Bei Schmidt geht es<br />

dabei nicht um reine Artenvielfalt,<br />

sondern um ein<br />

wahres Aufbrechen der<br />

Monokultur Rebberg. Zur<br />

Erntezeit im Sommer und<br />

Herbst könnte man wohl<br />

das halbe Dorf mit dem<br />

Obstbäume und intensive<br />

Begrünung. Auf Mythopia<br />

ist alles möglich.<br />

54 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

Mit seiner<br />

Forschungsarbeit<br />

geht Schmidt an Grenzen<br />

und inspiriert Winzer auf<br />

der ganzen Welt.<br />

Fotos: Patrick Rey<br />

document1203230771987669817.indd 54 18.04.18 14:46


Fotos: Patrick Rey<br />

Obst und Gemüse, das zwischen den Rebzeilen<br />

wächst, versorgen. Als wir ihn vor ein<br />

paar Jahren besuchten, trauten wir unseren<br />

Augen kaum. Denn dort, wo eigentlich<br />

Reben in Reih und Glied stehen sollten, fand<br />

sich ein wilder Dschungel. Kopfhohes Gras,<br />

Obstbäume, Sträucher, dazwischen Rebstöcke,<br />

die man nur mit etwas Geduld erspähen<br />

konnte. Ganz nebenbei drückte er uns einen<br />

Pfirsich in die Hand, wohl der schmackhafteste,<br />

den man im Wallis findet. Schon alleine<br />

beim Anblick der intensiven Begrünung wäre<br />

so manchem Winzer die Rebschere aus der<br />

Hand gefallen, schliesslich gilt die in Winzerkreisen<br />

vielerorts immer noch als Bedrohung<br />

für den Wasserhaushalt der Rebe. Die Trauben<br />

an den Rebstöcken waren nach Lehrmeinung<br />

ein Desaster. Oidium hatte sich breitgemacht,<br />

eine Pilzkrankheit, die zu den grössten<br />

Feinden der Winzer zählt. Von Alarmbereitschaft<br />

war damals bei Schmidt keine Spur,<br />

auch heute ist er, wenn er davon erzählt<br />

ruhig und gelassen. «In diesem Jahr hatten<br />

wir gänzlich auf Kupfer und Schwefel verzichtet,<br />

nur ein Ferment aus Rebblättern und<br />

Milch ausgebracht, trotzdem hatte relativ<br />

viel überlebt.», erzählt er uns. Auf einer Hektare,<br />

die er gar nicht gespritzt hatte erntete er<br />

nur 400 Liter, ein einziges Fass. Eine natürliche<br />

Superselektion, wenn man so möchte,<br />

hohe Konzentration, für Schmidt hinsichtlich<br />

der Weinqualität ein Nonplusultra. Bis er<br />

den nahezu gänzlichen Verzicht auf Schutz<br />

im Rebberg übte, vergingen Jahre. Die Reben<br />

müssen sich erst darauf einstellen. Bei kleinen<br />

Parzellen, die hinzukommen, erntet er<br />

im ersten Jahr gar nichts, im zweiten Jahr<br />

etwas und ab dem dritten Jahr erinnerten<br />

sich die Pflanzen an ihr genetisches Programm,<br />

erklärt er uns. An ein und demselben<br />

Trieb fand er Trauben, die gänzlich verrottet<br />

waren, und daneben völlig intakte. Das sei<br />

auf die über Jahrtausende hinweg genetisch<br />

gespeicherten Erfahrungen der Art<br />

Vitis Vinifera zurückzuführen.<br />

Also alle möglichen Pilzkrankheiten<br />

und sonstigen Schadeinflüsse, der die<br />

Rebe je ausgesetzt war und die entsprechenden<br />

Bewältigungsstrategien. Daraus<br />

hat die Pflanze ein Notprogramm entwickelt,<br />

welches das Überleben sichert. Heute<br />

geht er nicht mehr so weit, übt aber<br />

><br />

Zur Erntezeit im Sommer<br />

und Herbst könnte man<br />

mit dem Obst und Gemüse,<br />

das zwischen den Rebzeilen<br />

von Mythopia wächst, wohl<br />

die halbe Dorfbevölkerung<br />

ernähren.<br />

Hoch über dem kleinen<br />

Walliser Dorf Arbaz hat<br />

Schmidt sein «Labor»<br />

eingerichtet.<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

55<br />

document1203230771987669817.indd 55 18.04.18 14:46


wein / MYTHOPIA<br />

><br />

nur minimalen Einfluss aus, um die<br />

Menge auf einem hohen qualitativen Niveau<br />

stabil zu halten. Die biologischen Spritzmittel<br />

Schwefel und Kupfer bringt er aus, aber<br />

weit unter der normal zulässigen Menge.<br />

WEIN ALS ERLEBNIS<br />

Im Keller geht Schmidt noch weiter. Hier tut<br />

er nichts anderes als die geernteten Trauben,<br />

egal ob rot oder weiss, in ein Fass zu füllen,<br />

es zu verschliessen und zu warten. Nicht<br />

Wochen oder Monate, sondern Jahre. Er hält<br />

sie drei Jahre unter Verschluss, beginnt erst<br />

dann die Weine zu verkosten, um zu entscheiden,<br />

wann sie abgefüllt werden können. Der<br />

gesamte Prozess findet ohne den Einsatz des<br />

klassischen Konservierungsmittels Schwefeldioxid<br />

statt. Ihre Stabilität erhalten die Wei-<br />

ne durch den Sauerstoffeinfluss im Fass. «Die<br />

Weine sind nach diesem Reifungsprozess so<br />

stabil, dass man sie bei Zimmertemperatur<br />

rund einen Monat geöffnet aufbewahren<br />

kann, ohne dass sie sich negativ verändern»,<br />

erklärt er uns.<br />

Es liegt auf der Hand, dass die Weine von<br />

Mythopia sich geschmacklich fernab des<br />

Mainstreams bewegen. Man kann sie in die<br />

Kategorie der Naturweine einreihen, wenn<br />

man denn eine Schublade braucht. Schmidt ist<br />

dieser Begriff nicht so wichtig, er möchte einfach<br />

aussergewöhnliche Weine herstellen.<br />

Dem Geniesser ein Erlebnis bieten. Genau<br />

deshalb seien seine Weine in der Spitzengastronomie<br />

so beliebt. Die Sommelieres im<br />

«Noma» oder «Eleven Madison Park», wo<br />

Schmidts Weine auf der Karte stehen, suchen<br />

Weine, die ein spezielles Gericht perfekt<br />

Die Naturweine von Mythopia sind bei den Spitzensommeliers<br />

in Restaurants wie dem «Noma» oder<br />

«Eleven Madison Park» heiss begehrt.<br />

ergänzen, um ein einmaliges Geschmackserlebnis<br />

zu kreieren. Schliesslich esse man in so<br />

einem Restaurant nicht jeden Tag oder sogar<br />

nur einmal im Leben, sagt Schmidt. Auf die<br />

Weine von Mythopia müsse man sich einlassen,<br />

seinen Horizont öffnen und deshalb sei<br />

die Gastronomie der perfekte Ort. Dort ist das<br />

Personal geschult und weiss die Tropfen entsprechend<br />

zu präsentieren. Mythopia ist etabliert,<br />

die Weine nach kurzer Zeit ausverkauft.<br />

Das würde manch einem genügen, Schmidt<br />

jedoch ist ein rastloser Geist. Deshalb hat er<br />

sich auch schon an ein neues Projekt gewagt,<br />

dieses mal in Südspanien. An der Costa del<br />

Sol im subtropischen Klima von Malaga wird<br />

er mithelfen ein Weingut zu etablieren, das<br />

Naturweine produzieren soll. Hier ginge es<br />

vor allem um Wasser, erklärt er uns und wie<br />

man dessen Verfügbarkeit für die Rebe sichern<br />

und Bodenerosionen vermeiden kann. Einen<br />

Plan hat er bereits, Vetiver, das asiatische Süssgras<br />

soll helfen. Die ersten Pflanzversuche gibt<br />

es bereits. Begrünung in subtropischem Klima<br />

und bei sehr geringem Niederschlag? Es sieht<br />

so aus als ginge Schmidt mal wieder über die<br />

Grenzen der Vorstellung hinaus.<br />

><br />

Auch Schafe lieben die<br />

mystischen Rebberge<br />

von Mythopia.<br />

Fotos: Patrick Rey, beigestellt<br />

56 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

document1203230771987669817.indd 56 18.04.18 14:46


BEST OF MYTHOPIA<br />

93<br />

91<br />

90<br />

FINITO 2014<br />

Mythopia, Arbaz<br />

Dieser Johannsiberg entspricht<br />

nicht dem Bild, welches man von<br />

den typischen Walliser Gewächs-en<br />

hat. Bernsteinfarben, in der Nase<br />

gedörrte Aprikose, Zitrus-konfitüre<br />

und exotische Gewürze, sowie<br />

Schwarztee. Am Gaumen kraftvoll<br />

ohne breit zu wirken, mit Saftigkeit<br />

ausgestattet und Länge verleihendem<br />

Tannin.<br />

www.vinatur.ch, CHF 69,–<br />

DISOBEDIENCE 2013<br />

Mythopia, Arbaz<br />

Die Sélection bester Chasselastrauben<br />

wird bei Mythopia etwa 35<br />

Tage auf der Maische vergoren und<br />

anschliessend für zwei Jahre oxidativ<br />

im Fass ausgebaut. Nach<br />

Schmidts Aussage so, wie man es<br />

eigentlich laut Lehrmeinung nicht<br />

machen sollte. Deshalb auch der<br />

Name. Ein eleganter, purer Fendant<br />

mit Charakter.<br />

www.vinatur.ch, CHF 69,–<br />

WILD GEBOREN 2012<br />

Mythopia, Arbaz<br />

Ein ganzes Jahr dauerte die Kohlensäuremaischung<br />

bei diesem<br />

Chasselas. Danach reifte er für vier<br />

Jahre in Fässern aus Lärchenholz,<br />

bevor er ungefiltert abgefüllt wurde.<br />

In der Nase erinnert der Wein an<br />

einen Spaziergang im Wald, Piniennadeln,<br />

ätherische Noten, dazu reife<br />

Frucht. Am Gaumen vibrierend und<br />

energiegeladen.<br />

www.vinatur.ch, CHF 73,–<br />

92<br />

91<br />

90<br />

Fotos: Patrick Rey, beigestellt<br />

JADIS 2013<br />

Mythopia, Arbaz<br />

Schmidt gelingt es aus der<br />

Sorte Chasselas etwas Einzigartiges<br />

herauszuholen. Durch<br />

langen Kontakt mit den Schalen,<br />

vier Jahre Fassreifung und die<br />

hierdurch voranschreitende<br />

Oxigenation erhält der Jadis<br />

nicht nur seine Farbe, sondern<br />

auch auch seine aussergewöhnliche<br />

Aromatik.<br />

www.vinatur.ch, CHF 53,–<br />

IMAGO 2009<br />

Mythopia, Arbaz<br />

Der Pinot Noir Imago ist laut<br />

Schmidt ein Kuriosum. Nach der<br />

Abfüllung erinnerte er mehr an<br />

einen Portwein, veränderte sich in<br />

der Flasche aber wieder hin zur Frische.<br />

In der Nase Waldbeeren, rote<br />

Johannisbeere und würzige Noten.<br />

Am Gaumen frisch, fruchtig und mit<br />

sanftem Tannin ausgestattet. Langanhaltender<br />

Abgang.<br />

www.vinatur.ch, CHF 57,-<br />

ILLUSION 2013<br />

Mythopia, Arbaz<br />

Die Trauben für diesen Pinot Noir<br />

stammen von 50 Jahre alten Rebstöcken.<br />

Die Ernte fand Ende Oktober,<br />

also relativ spät statt. In der<br />

Nase waldig-erdige Anklänge, dunkle<br />

Beeren und würzige Noten. Am<br />

Gaumen etwas Malz und kräuterwürzige<br />

Noten, vollmundiger, süsslich<br />

wirkender Pinot mit spürbarem<br />

Tannin. Provozierend, mitreissend.<br />

www.vinatur.ch, CH 9,95<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

57<br />

document1203230771987669817.indd 57 18.04.18 14:46


wein / OFFENE WEINKELLER<br />

HEREINSPAZIERT!<br />

HEREINSPAZIERT!<br />

Winzer Toni<br />

Ottiger ist bereit<br />

für die Gäste<br />

der offenen<br />

Weinkeller.<br />

Für Fans des Deutschschweizer Weins sind die offenen Weinkeller<br />

Anfang Mai ein Pflichttermin. <strong>2018</strong> laden mehr als 200 Winzerinnen<br />

und Winzer zum Verkosten ein – darunter auch einige,<br />

die streng genommen gar nicht zur Deutschschweiz gehören.<br />

TEXT BENJAMIN HERZOG<br />

58 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

document8344798510409251063.indd 58 18.04.18 15:05


Nadine Strasser vom<br />

Winzerkeller Strasser<br />

präsentiert ihre Weinländer<br />

Spitzentropfen.<br />

Die Kellertiere<br />

werben <strong>2018</strong><br />

zum letzten<br />

Mal für die<br />

offenen<br />

Weinkeller.<br />

Fotos: Siffert/weinweltfoto.ch<br />

Anfang Mai ist es wieder<br />

soweit: Die Deutschschweizer<br />

Winzerinnen und Winzer<br />

öffnen ihre Weinkeller und<br />

laden gemeinsam zur Verkostung<br />

von Tausenden von<br />

Weinen ein. Ihren Anfang genommen hat die<br />

Erfolgsgeschichte im Jahr 1999 als eine kleine<br />

Gruppe von Winterthurer Winzern am 1. Mai<br />

erstmals ihre Türen für das Publikum öffnete.<br />

Schon zwei Jahre später taten es ihnen rund<br />

zwanzig Betriebe am Zürichsee gleich und weitere<br />

zwei Jahre später, waren viele Produzenten<br />

im ganzen Kanton Zürich an der Veranstaltung<br />

beteiligt. Heute, bei der 20. Austragung,<br />

sind Winzer aus der ganzen Deutschschweiz<br />

mit dabei und sogar einige aus der bereits zur<br />

Westschweiz zählenden Weinbauregion Bielersee<br />

und der grenzüberschreitenden Weinregion<br />

Bodensee. Flächenmässig sind die «Offenen<br />

Weinkeller« längst zum wichtigsten Weinevent<br />

des Landes geworden.<br />

DAS ENDE DER KELLERTIERE<br />

Seit dem Jahr 2007 massgeblich an der Organisation<br />

und dem Erfolg der Veranstaltung<br />

beteiligt, ist der Zürcher Weinjournalist Andreas<br />

Keller. Er weiss aus Erfahrung, dass es in<br />

der heterogenen <strong>Schweiz</strong>er Weinwelt alles<br />

andere als selbstverständlich ist, so viele Produzenten<br />

für eine gemeinsame Sache zu begeistern.<br />

Darüber einig, wie ein solcher Auftritt<br />

aussehen soll, sei man sich nie. «Eine Zeit lang<br />

lautete der Slogan in Anlehnung an die 1.-Mai-<br />

Kundgebungen ‹degustieren statt demonstrieren›,<br />

heute müssen wir alle zugeben, dass das<br />

nicht unbedingt genussfördernd war», sagt<br />

Keller gegenüber <strong>Falstaff</strong> lachend.<br />

Im Jahr 2009 zeichnete der bekannte Karikaturist<br />

Peter Gut im Auftrag der «Offenen<br />

Weinkeller« zwei Kellermäuse, die fortan<br />

auf Postkarten, Plakaten und im Web für die<br />

Veranstaltung warben. Mit jeder Austragung<br />

bekamen die Mäuse mehr Gesellschaft. Katze,<br />

Hund, Krähe, Fuchs, Dachs und sogar ein<br />

Krokodil kamen dazu. Und letztes Jahr gesellten<br />

sich ein Nashorn und ein Nilpferd zu den<br />

Kellertieren. Den Nörglern war das zu viel.<br />

«Viele Winzer waren von den Tieren nie<br />

wirklich begeistert, in einem sauberen Keller<br />

gäbe es schliesslich keine Mäuse und schon<br />

gar keine Nashörner oder Nilpferde.» Der<br />

Hauptgrund für den Wechsel beim Auftritt<br />

sei das aber nicht, so Keller. «Nach zehn Jahren<br />

darf man auch mal etwas Neues wagen.»<br />

Details verrät er noch nicht, denn bei der<br />

Austragung <strong>2018</strong> sind die Tiere schliesslich<br />

noch dabei.<br />

MEHR ALS WEIN<br />

Das Angebot an den Tagen der offenen Weinkeller<br />

übersteigt das blosse Öffnen von Türen<br />

längst. Viele Winzerinnen und Winzer bieten<br />

Verpflegung an und einige bündeln ihre Kräfte<br />

gar. Das Bündner Winzerkollektiv Vinotiv<br />

beispielsweise, zu dem Spitzenproduzenten<br />

wie Fromm, Donatsch oder Eichholz gehören,<br />

präsentiert am 5. Mai <strong>2018</strong> gemeinsam seine<br />

Weine auf dem Weingut Davaz. Seit letztem<br />

Jahr verkehrt zwischen Winterthur und Schaffhausen<br />

ein Nostalgiezug, der einen an den<br />

schönsten Rebbergen des Zürcher Weinlandes<br />

vorbeiführt und natürlich an Bord zum<br />

aus-gedehntenVerkosten einlädt. Und dann<br />

wären da natürlich noch die Weinwanderwege,<br />

die in vielen Regionen die Gelegenheit bieten,<br />

die umliegenden Weinbaubetriebe zu Fuss<br />

zu erkunden. Ganz egal, ob mit dem Zug,<br />

zu Fuss, mit dem Velo oder dem Auto, einen<br />

Besuch der acht Betriebe auf den folgenden<br />

Seiten legt Ihnen die <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />

besonders ans Herz. ><br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

59<br />

document8344798510409251063.indd 59 18.04.18 15:05


wein / OFFENE WEINKELLER<br />

DIE TIPPS DER<br />

FALSTAFF-REDAKTION<br />

Vom Bielersee bis zum Vorderrhein, vom Thuner- bis zum Bodensee öffnen am<br />

1., 5. und 6. Mai mehr als 200 Winzerinnen und Winzer ihre Keller. Die folgenden acht<br />

Stationen legen wir Ihnen besonders ans Herz.<br />

WEINBAU VON TSCHARNER,<br />

GRAUBÜNDEN<br />

Die bekannte Winzerfamilie von Tscharner produziert<br />

ihre Weine im Schloss Reichenau. Dieses liegt an<br />

spektakulärer Lage direkt am Zusammenfluss von<br />

Vorder- und Hinterrhein. Der Betrieb ist somit der<br />

erste am Rhein, der bei den «Offenen Weinkellern»<br />

mit dabei ist. Ein Besuch lohnt sich zwar schon<br />

wegen der Lage des Hauses und dessen altehrwürdigen<br />

Gemäuern, doch nicht zuletzt sind es die<br />

Weine der Familie von Tscharner, die den Abstecher<br />

wert sind. Insbesondere ihre Pinots gehören zur<br />

absoluten Deutschschweizer Spitze. Für Hungrige<br />

gibt’s während den offenen Weinkellern Grilladen<br />

und Spargelrisotto.<br />

Weinbau von Tscharner<br />

Reichenauerstrasse 59<br />

7015 Reichenau GR<br />

www.reichenau.ch<br />

WEINGUT JAUSLIN,<br />

BASEL<br />

Wie viele andere hat es Winzerfamilie Jauslin im<br />

Jahr 2017 eiskalt erwischt. Der Frost in Muttenz bei<br />

Karikaturist Peter Gut<br />

ist der Schöpfer der<br />

kultigen Kellertiere.<br />

Eegal ob mit der Bahn,<br />

dem Velo, zu Fuss oder<br />

mit dem Auto – Anfang Mai<br />

bietet sich die beste Gelegenheit<br />

für Winzerbesuche<br />

in der Deutschschweiz.<br />

Basel sorgte für einen Ertrag von gerade mal 12 Prozent<br />

im Vergleich zu einer Durchschnittsernte. Der<br />

überaus begnadete und gut vernetzte Weinmacher<br />

Urs Jauslin hatte aber Glück im Unglück - er konnte<br />

erstklassige Trauben von befreundeten Winzern aus<br />

der Bündner Herrschaft, dem Aargau und der Westschweiz<br />

zukaufen. Die klassischen Jauslin-Weine aus<br />

dem Jahrgang 2017 – ausnahmsweise gekeltert aus<br />

eigenen und zugekauften Trauben – können Sie am<br />

1. Mai erstmals verkosten. Zudem kommen einige<br />

der erstklassigen, holzfassgereiften 2016er-Rotweine<br />

dann in den Verkauf und ins Glas.<br />

Weingut Jauslin<br />

Wolfenseestrasse 14<br />

4132 Muttenz BL<br />

www.weingutjauslin.ch<br />

WEINBAU OTTIGER,<br />

ZENTRALSCHWEIZ<br />

Ein Besuch bei dem Zentralschweizer Ausnahmewinzer<br />

Toni Ottiger lohnt sich eigentlich immer – der<br />

Weine und der spektakulären Lage wegen. Das Weingut<br />

und der Keller in Kastanienbaum liegen unmittelbar<br />

am Ufer des Vierwaldstättersees, einen schöneren<br />

Die Ustermer Winzerin<br />

Eveline Heusser<br />

Feisthammel öffnet<br />

am 1. und 6. Mai ihre<br />

Kellertüren.<br />

Urs Jauslin<br />

präsentiert<br />

Anfang Mai<br />

erstmals seine<br />

2017er.<br />

><br />

Fotos: Siffert/weinweltfoto.ch<br />

60 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

document8344798510409251063.indd 60 18.04.18 15:06


Fotos: Siffert/weinweltfoto.ch<br />

Für Entdecker:<br />

die Bielersee-<br />

Weine der<br />

Winzerin Anne-<br />

Claire Schott.<br />

Verkosten und geniessen:<br />

Auch für das leibliche<br />

Wohl soll gesorgt sein.<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

61<br />

document8344798510409251063.indd 61 18.04.18 15:06


wein / OFFENE WEINKELLER<br />

Auch die Genossenschaft<br />

Wein Berneck öffnet<br />

Anfang Mai wieder ihren<br />

urtümlichen Keller.<br />

D<br />

as<br />

> Blick auf Wasser und Berge haben wohl die<br />

Angebot bei den<br />

1. Mai und am Wochenende vom 5. und 6. Mai jeweils<br />

wenigsten an ihrem Arbeitsplatz. Am Samstag, dem<br />

ab 11 Uhr aus Peter Häuselmanns Fischküche. Auf<br />

5. Mai muss man fast einen Abstecher zu Toni Ottiger<br />

wagen, wenn man sich in der Region befindet. An übersteigt das Öffnen von dem Zürichsee, an dessen Ufern auch die Trauben für<br />

offenen Weinkellern<br />

dem Menü stehen Felchen und Hecht fangfrisch aus<br />

diesem – hoffentlich sonnigen – Samstag sorgt der<br />

die Diederik-Weine wachsen. Apropos See: Das Weingut<br />

Diederik ist vom Zürcher Bürkliplatz bequem mit<br />

Türen bei weitem – auch das<br />

16-Punkte-Koch Hans-Peter Suter vom Restaurant<br />

Kreuz in Emmen mit ausgesuchten Häppchen für Rahmenprogramm kann<br />

dem Kursschiff per Schiffstation Küsnacht Heslibach<br />

den passenden Rahmen zur Verkostung der aktuellen<br />

Weine. Fassmuster aus dem Barriquekeller und<br />

bereits abgefüllte Weine im Verkauf runden das<br />

Angebot ab.<br />

Weinbau Ottiger<br />

Breitenstrasse 6<br />

6047 Kastanienbaum LU<br />

www.weinbauottiger.ch<br />

WEINGUT DIEDERIK,<br />

ZÜRICH<br />

Das Küsnachter Weingut Diederik gehört zu den<br />

absoluten Aufsteigern der letzten Jahre am Zürichsee<br />

und auch darüber hinaus. Anlässlich der Offenen<br />

Weinkeller präsentieren Diederik «Didi» und Patricia<br />

Michel die Weine des – wettertechnisch leider – raren<br />

Jahrgangs 2017. Zu den filigranen, frischen und überaus<br />

präzisen Diederik-Weinen passt natürlich nichts<br />

sich sehen lassen.<br />

Das Weingut Diederik<br />

serviert zu seinen Weinen<br />

Zürichsee-Fisch.<br />

und einem kurzen Fussmarsch erreichbar.<br />

Weingut Diederik<br />

Obere Heslibachstrasse 90<br />

8700 Küsnacht ZH<br />

www.diederik.ch<br />

WEINGUT BURKHART,<br />

THURGAU<br />

Die Weinwanderwege in den verschiedenen Weinbauregionen<br />

der Deutschschweiz laden nicht nur<br />

während der «Offenen Weinkeller» zu einer Verkostungswanderung<br />

ein, doch während dieser Zeit kann<br />

man sich sicher sein, auf den meisten Weingütern<br />

empfangen zu werden. Der Weinweg Weinfelden<br />

startet beim Bahnhof Weinfelden und führt dann<br />

auf den Ottenberg. Das erste Weingut, auf dem man<br />

nach rund 30 Minuten eintrifft, ist gleich ein Höhepunkt.<br />

Familie Burkhart produziert auf ihrem Weingut<br />

besser als frischer Fisch. Diesen gibt es am Dienstag<br />

gradlinige und ausdrucksstarke Ostschweizer ><br />

Fotos: Siffert/weinweltfoto.ch<br />

62 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

fals_CH_1803_Offene Weinkeller.indd 62 18.04.18 17:41


Wir suchen<br />

Bordeaux- und<br />

Burgunderweine<br />

sowie Spitzenweine<br />

aus Italien.<br />

Verlangen Sie eine Offerte.<br />

Abholung<br />

der Weine bei<br />

Ihnen zu Hause<br />

(Barzahlung).<br />

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winklerwein.ch<br />

ADRIAN WINKLER 056 664 27 83<br />

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wein / OFFENE WEINKELLER<br />

><br />

Weine. Insbesondere ihr Pinot Noir Schloss<br />

Weinfelden gehört zur qualitativen Spitze der<br />

gesamten Region.<br />

Weingut Burkhart<br />

Hagholzstrasse 7<br />

8570 Weinfelden TG<br />

www.weingut-burkhart.ch<br />

WEINGUT BAUMANN,<br />

SCHAFFHAUSEN<br />

Wer sich während der «Offenen Weinkellern» <strong>2018</strong><br />

im Raum Schaffhausen aufhält, sollte unbedingt<br />

einen Besuch beim Weingut Baumann in Oberhallau<br />

einplanen. Dieses gehört seit vielen Jahren zur absoluten<br />

Spitze des Blauburgunderlandes. Neben den<br />

aktuellen Weinen öffnen Beatrice, Ruedi und Peter<br />

Baumann an den drei Tagen auch jeden Jahrgang<br />

ihres Pinot Noirs «Aan Mee». Den Wein hat Familie<br />

Baumann seit dem Jahrgang 2007 im Sortiment,<br />

gekeltert wird er von Beatrice Baumann. Am 1.,<br />

5. und 6. Mai gibt es neben dem Erstlingswerk alle<br />

Jahrgänge bis 2016 zu verkosten. Eine seltene<br />

Gelegenheit, die sich alle Fans von Schaffhauser<br />

Pinot Noir nicht entgehen lassen sollten.<br />

Baumann Weingut<br />

Dorfstrasse 23<br />

8216 Oberhallau SH<br />

www.baumannweingut.ch<br />

Verkosten in gediegener Atmosphäre: das Weingut von<br />

Tscharner im Schloss Reichenau.<br />

WEINGUT CLAUSS,<br />

SÜDBADEN<br />

Am 1. Mai öffnet mit Familie Clauss auch ein deutscher<br />

Keller seine Türen. Das Weingut befindet sich<br />

geografisch zwar zwischen Schaffhausen und Winterthur,<br />

jedoch auf der deutschen Seite des Rheins<br />

i*n Nack bei Lottstetten. Wer sich während des Tages<br />

der offenen Weinkeller also im Zürcher Weinland<br />

befindet, kann durchaus auch den Sprung über die<br />

Grenze bei Rheinau wagen. Die Weine von Berthold<br />

und Susanne Clauss sind es allemal wert, schneiden<br />

sie doch bei diversen Verkostungen auch im deutschlandweiten<br />

Vergleich immer wieder gut ab. So etwa<br />

auch im <strong>Falstaff</strong> Weinguide Deutschland, wo insbesondere<br />

die Weine der Urbanus- und Belemnit-Linie<br />

Jahr für Jahr überzeugen.<br />

Weingut Susanne und Berthold Clauss<br />

Obere Dorfstrasse 39<br />

D-79807 Lottstetten-Nack<br />

www.weingutclauss.de<br />

ANNE-CLAIRE SCHOTT,<br />

BIELERSEE<br />

Mit der Weinregion Bielersee kratzt die Deutschschweizer<br />

Veranstaltung «Offenen Weinkellern» seit einigen<br />

Jahren an der Sprachgrenze. Anne-Claire Schott<br />

gehört zu den Neuentdeckungen am Bielersee. Als<br />

junge Frau verliess sie das beschauliche Twann,<br />

studierte in den USA, lebte in Indien und Südamerika,<br />

um 2016 schliesslich nach Hause zurückzukehren und<br />

den Betrieb der Eltern zu übernehmen. Die ersten<br />

Würfe der jungen Winzerin, die Kunstgeschichte und<br />

Soziologie studiert hat, lassen aufhorchen. Vielschichtige,<br />

komplexe Gewächse aus naturnahem Anbau,<br />

die Qualität und Terroir an erste Stelle setzen. <<br />

Anne-Claire Schott<br />

Dorfgasse 43<br />

2513 Twann<br />

www.schottweine.ch<br />

Johann-Baptista<br />

von Tscharner<br />

präsentiert seine<br />

Weine im Keller.<br />

Dazu gibt es Risotto<br />

mit Spargel aus<br />

eigenem Anbau.<br />

Fotos: Siffert/weinweltfoto.ch<br />

64<br />

falstaff mai <strong>2018</strong><br />

fals_CH_1803_Offene Weinkeller.indd 64 18.04.18 17:40


HOTEL CASTEL / promotion<br />

Hotel Castel - Vielfältig,<br />

individuell und charmant<br />

Fotos: beigestellt<br />

Das inmitten von Weinbergen gelegene inhabergeführte<br />

5-Sterne-Hotel ist ein mediterranes<br />

Urlaubsdomizil für Menschen, die zwanglosen<br />

Luxus, Stil und Charme schätzen.<br />

Weniger ist dabei<br />

mehr! Im privaten<br />

Ambiente von 25<br />

Zimmern und 20<br />

Suiten – alle kürzlich komplett<br />

neu renoviert – ist persönlicher<br />

und aufmerksamer Service durch<br />

die Gastgeber-Familie und 45<br />

kompetente Mitarbeiter/-innen<br />

garantiert. Ruhe, Privatsphäre<br />

und Geborgenheit bei legerem<br />

Luxus sind die Werte der Gastlichkeit<br />

und machen das «Castel»<br />

dank seiner kleinen Grösse einzigartig.<br />

Charme und ehrliche Herzlichkeit<br />

prägen den Charakter.<br />

HIGHLIGHT KÜCHE<br />

Sowohl im À-la-Carte-Restaurant<br />

(im Halbpensionspreis inklusive)<br />

als auch in der mit 2 Sternen ausgezeichneten<br />

«Trenkerstube»,<br />

spannt Küchenchef Gerhard Wieser<br />

seit nunmehr 25 Jahren mit<br />

kreativem Können und besten<br />

Zutaten regionaler Herkunft den<br />

Genussbogen seiner leichten, alpin-mediterranen<br />

Küche. Das erlesene<br />

Weinangebot vollendet dabei<br />

das Genusserlebnis.<br />

HIGHLIGHT FREIZEITANGEBOT<br />

Das «Carpe Diem Spa» mit dem<br />

grossen Panorama-Freibad, dem<br />

römischen Hallenbad, seinen<br />

zahlreichen Saunen und Bädern<br />

und vielfältigem Behandlungsangebot,<br />

sowie abwechslungsreiche<br />

Freizeitaktivitäten wie Golf,<br />

Wandern, E-Bike-Touren und automobile<br />

Genussfahrten runden<br />

das facettenreiche Angebot im<br />

«Castel» ab.<br />

WENIGER IST MEHR<br />

Mit dem bewussten Verzicht<br />

durch die Reduzierung der Anzahl<br />

von Zimmern und Suiten im<br />

Rahmen der vergangenen Gesamterneuerung<br />

setzt das «Castel»<br />

einen Gegentrend, in einer<br />

Zeit, in der ringsum Hotels alljährlich<br />

zu «Bettenburgen» vergrössert<br />

werden. Weniger Betten<br />

bei gleicher, grosszügiger Infrastruktur<br />

bedeuten ein Mehr an<br />

Servicequalität, Komfort, Privatsphäre<br />

und Individualität. Der<br />

neue Einrichtungsstil mit hochwertigen<br />

heimischen Materialien,<br />

bestimmt von Wohlgefühl, Eleganz<br />

und Leichtigkeit, prägt nun<br />

das «Castel» und manifestiert<br />

den hohen Anspruch der Gastgeberfamilie,<br />

eines der besten kleinen,<br />

exklusiven und dabei persönlich<br />

geführten Urlaubsdomizile<br />

zu sein.<br />

INFO<br />

Jubiläumsvorteil für Sie:<br />

Profitieren Sie vom 25. Jubiläum<br />

unseres Küchenchefs und registrieren<br />

Sie sich einfach unter<br />

www.hotel-castel.com/falstaff<br />

und erhalten bei Ihrem Erstaufenthalt<br />

bis zu € 250,- als<br />

Gutschein zur Verrechnung.<br />

*Bedingungen: www.hotel-castel.com/bedingungen<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

65<br />

document6919363595593302394.indd 65 13.04.18 17:21


spirits / METAXA<br />

STERNE<br />

ÜBER<br />

GRIECHENLAND<br />

Metaxa ist neben dem Ouzo die bekannteste<br />

Spirituose Griechenlands. Vor 130 Jahren erfand<br />

Spyros Metaxa das Verfahren, nach dem das einzigartige<br />

Destillat bis heute produziert wird.<br />

TEXT PETER EICHHORN<br />

Clairet ist der Schnaps für die<br />

Jungs, Port für die Männer, aber<br />

wer sich vorgenommen hat, ein<br />

Held zu sein, muss Brandy trinken!»<br />

So entschlossen formulierte<br />

der englische Gelehrte, Lexikograf und<br />

Schriftsteller Samuel Johnson (1709–1784)<br />

die Bedeutung von Weinbrand, Cognac und<br />

Brandy. Ihm hätte sicher imponiert, welch<br />

heroisches Projekt der Winzer Spyros Metaxa<br />

ein Jahrhundert später in Angriff nahm.<br />

1888 prangt als Gründungsjahr auf den<br />

Flaschen der vielleicht bekanntesten Marke<br />

Griechenlands und dem neben dem Ouzo<br />

wichtigsten Destillat des Landes. Acht Jahre<br />

zuvor erwarb Spyros Metaxa in der Gegend<br />

von Piräus Weinberge und experimentierte<br />

mit der Assemblage verschiedener Weine. Er<br />

kombinierte sie mit Kräutern und Gewürzen<br />

– heute würde man Botanicals dazu sagen –,<br />

um sie dann zu destillieren. Der milde und<br />

weiche Brand gewann rasch zahlreiche Liebhaber<br />

im Land und es dauerte nicht lange,<br />

bis Präsentationen im Ausland, beispielsweise<br />

im Rahmen von Messen und Weltausstellungen,<br />

die Spezialität auch international<br />

bekannt und beliebt machten. Die<br />

><br />

Foto: beigestellt<br />

66 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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Foto: beigestellt<br />

Ein griechischer Klassiker.<br />

Die Anzahl der Sterne auf<br />

der Metaxa-Flasche verrät<br />

die Reifezeit in Jahren.<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

67<br />

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spirits / METAXA<br />

><br />

Ent stehung des Unternehmens fällt in eine<br />

unruhige Epoche mit Industrialisierung, neuen<br />

Handelswegen und kulturellen Umbrüchen.<br />

1888 bedeutet für Deutschland das Jahr der<br />

drei Kaiser, in Österreich und der <strong>Schweiz</strong><br />

werden Sozialdemokratische Parteien gegründet,<br />

Bertha Benz unternimmt die erste Überlandfahrt<br />

mit einem Automobil und der Suezkanal<br />

wird als freie Schifffahrtsstrecke freigegeben.<br />

Vincent van Gogh malt seine Sonnenblumen,<br />

der erste Abschnitt der Hamburger<br />

Speicherstadt wird fertiggestellt und die Drehtür<br />

als Patent anerkannt. In Frankreich wächst<br />

der Eiffelturm allmählich in die Höhe, und die<br />

Weinwirtschaft geht unter.<br />

EINE EPOCHE DER UMBRÜCHE<br />

Es ist die Zeit der grossen Reblauskatastrophe<br />

in Europa. Über Grossbritannien wird der<br />

bösartigste Schädling der Weinrebe nach<br />

Europa eingeschleppt und verbreitet sich in<br />

Windeseile. Zu Beginn sind insbesondere<br />

Frankreich, dann auch Deutschland und<br />

Österreich betroffen. Allein die Region Cognac<br />

büsst drei Viertel ihrer Anbaufläche ein.<br />

1898 erreicht die Reblaus auch Griechenland<br />

und dessen gigantische Weinbaugebiete,<br />

die dadurch immens dezimiert werden. Nur<br />

die Inseln des Landes bleiben weitestgehend<br />

verschont. Noch heute kommen die Muskatellertrauben<br />

als elementarer Bestandteil der<br />

verschiedenen Metaxa-Qualitäten von der<br />

Insel Samos.<br />

Metaxa verfügt über einen Glücksbringer,<br />

und so gedeiht seine Marke weiter. Bei der<br />

Errichtung der Destillerie kommt auf der Baustelle<br />

eine antike Münze zum Vorschein. Sie<br />

zeigt einen griechischen Bogenschützen in<br />

einem Schiff auf dem Meer. Am Bug eine Eule,<br />

am Horizont die Sonne. Noch heute zeigt jede<br />

Flasche Metaxa diese Münze, die Spyros<br />

Metaxa zu seinem Logo machte.<br />

«Ich bin niemals in Eile,<br />

weil ich weiss, dass es Zeit<br />

braucht, um Perfektion<br />

zu erreichen.»<br />

CONSTANTINOS RAPTIS Kellermeister<br />

Als Grundlage dienen Weine aus den Rebsorten<br />

Korinthiaki, Sultana und Savatiano, die mit<br />

Weindestillat auf einen Alkoholgehalt von um<br />

die 20 Vol.-% gebracht werden. Als Nächstes<br />

erfolgen die Destillationsvorgänge. Die Destillate<br />

kommen dann zur Reifung in Fässer aus<br />

französischer Limousin-Eiche und reifen über<br />

viele Jahre. Die Anzahl der berühmten Sterne<br />

auf den Flaschen verrät die jeweilige Reifezeit<br />

in Jahren.<br />

Zum Abschluss kommt das spezielle Verfahren,<br />

das Spyros Metaxa erfand und das<br />

vom Kellermeister Constantinos «Costas»<br />

Raptis bis heute angewendet wird. Der Chemiker<br />

und Önologe ist seit 1992 der fünfte<br />

«Metaxa Master» in der Geschichte der Firma.<br />

Er ist angeblich eine von nur zwei Personen,<br />

die die geheime Mischung aus Zutaten<br />

kennen. Als einzige Zutat sickerten vor wenigen<br />

Jahren Rosenblätter durch. Raptis<br />

erklärt: «Anschliessend füge ich meine geheime<br />

Mischung aus Rosenblättern und mediterranen<br />

Kräutern hinzu, und zu guter Letzt<br />

verfeinere ich das Ganze mit ausgereiften<br />

Fotos: dpoupolos, Kaplandis, Dennis Dorwarth, Thomas Schlorke<br />

THE ORIGINAL GREEK SPIRIT<br />

Anfangs wurde Metaxa als «Cognac» vermarktet,<br />

bis 1937 die Region Cognac markenrechtlich<br />

als Anbaugebiet geschützt wurde.<br />

Danach stand «Brandy» auf dem Etikett, bis<br />

neue Regularien im Jahre 1987 auch diese<br />

Bezeichnung nicht mehr erlaubten. Heute ist<br />

die geheimnisvolle Aufschrift www.kantos.ch<br />

«The Original Greek Spirit» zu lesen. Spyros<br />

Metaxa entwickelte ein einzigartiges Verfahren,<br />

das heute noch beinahe dieselbe Anwendung<br />

findet wie vor 130 Jahren.<br />

An der Bar des Berliner<br />

Restaurants «Golvet»<br />

gehört Metaxa zu den<br />

Grundzutaten.<br />

68 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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Fotos: dpoupolos, Kaplandis, Dennis Dorwarth, Thomas Schlorke<br />

Muskatellerweinen von der Insel Samos und<br />

Traubendestillaten, die speziell für Metaxa<br />

geerntet, gepflegt und gereift sind.» Es ist<br />

diese geheime Mischung, die es Metaxa nicht<br />

gestattet, Brandy genannt zu werden, die<br />

aber die Spirituose eben zu einem einmaligen<br />

Destillat macht.<br />

Diese Einmaligkeit fasziniert auch Andreas<br />

Andricopoulos. Der Barchef mit griechischen<br />

Wurzeln im Berliner Restaurant «Golvet»,<br />

das jüngst mit dem ersten Michelin-Stern<br />

ausgezeichnet wurde, arbeitet gerne mit dem<br />

Destillat aus dem Land seiner Vorfahren:<br />

«Natürlich ist Metaxa ein Stück Heimat für<br />

mich. Die Aromen erinnern mich an Griechenland.<br />

Die Note von Muskateller-Weinen weckt<br />

Erinnerungen an die Abende mit der Familie in<br />

der Taverne. Und die griechischen Landschaften<br />

werden lebendig durch die Facetten von<br />

Feige und Pflaume am Gaumen und Rose und<br />

Kräutern in der Nase.»<br />

Für ein spezielles Dinner im Rahmen des<br />

Bar Convent Berlin kreierte er zuletzt seinen<br />

Cocktail «Rio Adirio» mit 4 cl Metaxa<br />

><br />

ZUTATEN<br />

4 cl Metaxa 12*<br />

2 cl Otto’s Athens Vermouth<br />

1 cl Amaro Montenegro<br />

1 Zitronenspalte<br />

Andreas Andricopoulos,<br />

Barchef im «Golvet» mit griechischen<br />

Wurzeln, schätzt<br />

den einzigartigen Metaxa.<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Zitronenschnitz andrücken<br />

– Zutaten dazugeben und auf Eis kalt rühren.<br />

– In ein Coupette-Glas abseihen und mit<br />

Zitronenzeste garnieren.<br />

ANDREAS ANDRICOPOULOS<br />

RIO ADIRIO<br />

><br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

69<br />

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spirits / METAXA<br />

><br />

12 Sterne, 2 cl Otto’s Athens Vermouth,<br />

1 cl Amaro Montenegro und einem Spritzer<br />

aus einer frischen Zitrone. «Der grösste<br />

Unterschied von Metaxa im Vergleich zu<br />

Cognac oder Weinbrand besteht in den würzigen<br />

Aromen, gepaart mit der floralen Note.<br />

Klassische Brandy- oder Cognac-Drinks<br />

erhalten durch Metaxa ein völlig neues aromatisches<br />

Profil und werden meist etwas<br />

weicher», sagt er.<br />

Andricopoulos schätzt den Metaxa 12 Sterne<br />

sehr. Doch das Portfolio der Marke ist in<br />

den vergangenen Jahren vielfältig angewachsen.<br />

Neben dem Metaxa 3 Sterne, der vorwiegend<br />

für den heimischen Markt in Griechenland<br />

erzeugt wird, sind die Qualitäten mit 5,<br />

7 und 12 Sternen auch hierzulande im Handel<br />

und in der Gastronomie sehr beliebte Produkte.<br />

Gleiches gilt für den Grande Fine in der<br />

markanten Porzellankaraffe.<br />

Einmal im Jahr präsentiert Constantinos<br />

Raptis die limitierte «Private Reserve», und<br />

zuletzt schuf er eine hochkomplexe Kreation<br />

namens «Angel’s Treasure». Der Name spielt<br />

auf den sogenannten «Engelsanteil» an, der<br />

bei Lagerung der Spirituose alljährlich aus<br />

den Fässern entweicht. Die besonderen klimatischen<br />

Bedingungen in Griechenland sorgen<br />

dafür, dass mehr Wasser als Alkohol verdampft<br />

und die Engel dadurch einen besonderen<br />

Inhalt in den Fässern zurücklassen.<br />

Der wohl exklusivste Tropfen aus dem Hause<br />

Metaxa ist der «Aen». Der Name ist der altgriechische<br />

Begriff für «ewig», und der Inhalt<br />

stammt aus dem legendären Fass Nr. 1, dem<br />

ältesten Fass der Destillerie. Alljährlich wählt<br />

der Kellermeister die mildesten und aromatischsten<br />

Destillate aus, um sie in diesem<br />

besonderen Holz zu veredeln. Erstmals wurde<br />

der «Aen» 2008 anlässlich des 120. Geburtstages<br />

der Marke präsentiert. Die limitierte<br />

Zahl von 1888 Flaschen erinnerte an das<br />

Gründungsjahr. Nun gilt es erneut, einen<br />

runden Geburtstag zu feiern, und die<br />

Spannung steigt, was Constantinos Raptis<br />

für diesen Anlass ausschenken wird.<br />

Immerhin gilt sein Motto: «Ich bin niemals<br />

in Eile, weil ich weiss, dass es Zeit<br />

braucht, um Perfektion zu erreichen.»<br />

Nun sind es 130 Jahre. Alles Gute<br />

zum Geburtstag!<br />

<<br />

Mehr Cocktail-Rezepte<br />

und Inspirationen unter<br />

falstaff.ch/cocktails<br />

Metaxa-Fans hoffen auf eine<br />

neue Metaxa-Spezialität anlässlich<br />

des 130-jährigen Jubiläums.<br />

Fotos: beigestellt<br />

70<br />

falstaff<br />

mai <strong>2018</strong><br />

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BEST OF METAXA<br />

92<br />

89<br />

88<br />

METAXA ANGEL’S TREASURE<br />

41 Vol.-%<br />

Diese Kreation wurde inspiriert<br />

vom Anteil, der während der<br />

Spirituosenreifung in den<br />

Fässern verdunstet. Der Duft<br />

fliegt par fümartig in die Nase<br />

und verbreitet florale Süsse.<br />

Etwas Aprikose. Der Eindruck<br />

setzt sich muskatartig am<br />

Gaumen fort. Würzige Noten<br />

gegen Ende.<br />

www. spirit66.ch<br />

ca. CHF 175.–<br />

METAXA 7*<br />

40 Vol.-%<br />

Mediterrane Anklänge von Datteln<br />

und Rosinen, vermischt mit würziger<br />

Aromatik, sind in der Nase<br />

evident. Am Gaumen sind dazu<br />

junge Holznoten spürbar, die dem<br />

Produkt weitere Würzigkeit verleihen.<br />

Weindestillate mit einem<br />

Alter von bis zu sieben Jahren<br />

verleihen ihm den milden, fruchtigwürzigen<br />

Geschmack.<br />

www.ullrich.ch<br />

ca. CHF 40,–<br />

METAXA 5*<br />

38 Vol.-%<br />

Er ist der Klassiker unter den<br />

Metaxas. Bis zu fünf Jahre<br />

gelagerte Destillate verleihen<br />

ihm eine sanfte Süsse, ähnlich<br />

wie die von Traubenzucker.<br />

Am Gaumen zuerst fruchtig mit<br />

Orangenblüten, danach eher<br />

süssliche Gewürznoten. Schmeckt<br />

pur, auf Eis oder gemischt<br />

mit Tonicwater am besten.<br />

www.drink.ch<br />

ca. CHF 26,–<br />

90<br />

88<br />

Fotos: beigestellt<br />

METAXA GRANDE FINE<br />

40 Vol.-%<br />

Die Collector’s Edition in der<br />

Porzellankaraffe ist die erste Limited<br />

Edition. Dunkler Bernstein. Die<br />

Nase wittert Eichennoten, zarte<br />

Gewürze und getrocknete Früchte,<br />

wie Aprikose und Pflaume. Am<br />

Gaumen entfaltet sich der Grande<br />

Fine opulent mit würzigen Anklängen<br />

von Muskat und Trauben.<br />

Dazu Honig, Tabak, Zedernholz.<br />

www.hellas-import.ch<br />

ca. CHF 59,–<br />

METAXA 12*<br />

40 Vol.-%<br />

Aus den besten Weindestillaten,<br />

die mindestens zwölf Jahre<br />

lang langsam reifen. Sehr würzig<br />

und floral mit Anklängen von<br />

Veilchen und Quitten. Die Süsse<br />

des Metaxas ist am Gaumen sehr<br />

präsent und auch im Abgang<br />

bleibt er blumig. Fruchtiger<br />

Nachklang mit Erinnerungen<br />

an Zwetschgenkompott.<br />

www. spirit66.ch<br />

ca. CHF 46,–<br />

AUSSER WERTUNG<br />

METAXA AEN, 45,3 Vol.-%<br />

Der Metaxa Aen war eine Limited<br />

Edition zum 120-jährigen Jubiläum<br />

im Jahr 2008. 1888 handgefertigte<br />

Dekanter aus Sèvres-<br />

Kristall wurden mit dem raren<br />

Inhalt des Fasses Nummer eins<br />

gefüllt. Nur noch einzelne Flaschen<br />

sind heute als Sammlerstücke<br />

zu erwerben. Ausdrucksstarker<br />

Geschmack nach Trauben,<br />

Vanille, Zimt, Gewürzen.<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

71<br />

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TRENDS & DRINKS<br />

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WIE FERIEN IM GLAS<br />

Ein Mittelmeer-Cocktail lebt von seinem<br />

perfekten Zutatenmix. Erfrischend wie eine<br />

Meeresbrise erinnert er allerorts an Sand<br />

und Strand, an Wellen und Dolce Vita.<br />

Mit dem «Principe Stellato»<br />

vergeht die Zeit bis zu den<br />

nächsten Strandferien<br />

wie im Flug.<br />

TEXT ANGELO PEER<br />

FOTOS CLAUDIO BADER<br />

Lateinisch-romanisch im<br />

Westen, griechisch und<br />

türkisch im Osten, jüdisch<br />

und arabisch im<br />

Süden – das sind die Zutaten eines<br />

jeden grossen Mittelmeer-Cocktails.<br />

Denkt man in unseren Breitengraden<br />

an den ultimativen<br />

Geschmack von Sonne und Meer,<br />

ist die Assoziation zu Campari<br />

nicht weit. Aber tatsächlich gibt<br />

es eine Reihe anderer Spirituosen,<br />

die oft nur in den Ferien eine Rolle<br />

spielen, weil sie nicht so ganz<br />

auf mitteleuropäische Zungen<br />

passen. Dabei handelt es sich vorwiegend<br />

um Anisschnäpse mit verschiedenen<br />

Kräutern, die gerne<br />

verdünnt mit Wasser und Eis<br />

getrunken werden. Französischer<br />

Pastis, spanischer Anis, trocken<br />

oder süss, griechischer Ouzo, türkischer<br />

Raki, arabischer Arak, alle<br />

sehr erfrischend in der Hitze des<br />

Südens. Und natürlich gibt es da<br />

auch eine traditionelle mediterrane<br />

Mix-Kultur. Man denke nur an<br />

Barcelona – seit Jahrzehnten die<br />

inoffizielle Barhauptstadt des<br />

Mediterraneums – oder auch an<br />

Tel Aviv, wo neuerdings überhaupt<br />

die Post abgeht.<br />

Eine moderne Interpretation<br />

eines Mittelmeer-Cocktails sehen<br />

Sie rechts.<br />

Wer könnte einen mediterranen Drink besser<br />

zubereiten als ein Spitzen-Mixologe aus dem<br />

Tessin. MARIO LANFRANCONI, der <strong>Falstaff</strong><br />

Gastgeber des Jahres, kreiert seine Drinks im<br />

«Hotel Principe Leopoldo» in Lugano.<br />

PRINCIPE<br />

STELLATO<br />

ZUTATEN<br />

4 cl Wodka<br />

2 cl Sambuca<br />

4 cl brauner Zucker-Sirup aromatisiert<br />

mit Sternanis und weissem Pfeffer<br />

12 cl Ananassaft<br />

12 cl Lemonsoda<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Alle Zutaten bis auf die Limonade in<br />

einem Hamilton Blender mit Eis<br />

mischen und in ein Glas füllen.<br />

– Mit Lemon Soda aufgießen.<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

73<br />

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gourmet cover / GRIECHENLAND<br />

/ Restaurant «Bill & Coo» auf<br />

Mykonos: cooles Ambiente und<br />

eine fast futuristische Küche.<br />

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SOUVLAK I<br />

WAR GESTERN<br />

Die griechische Küche hatte lange Zeit keinen besonders<br />

guten Ruf. Zu schwer, zu fett, zu altmodisch und zu<br />

uninteressant. Doch in den vergangenen Jahren haben<br />

einige Köche einen völlig neuen Stil kreiert. Vor allem<br />

in Athen überraschen sie mit kulinarischen Kreationen,<br />

die man früher nicht für möglich gehalten hätte.<br />

TEXT HERBERT HACKER<br />

Fotos: christos drazos, beigestellt<br />

Dessert im «Funky Gourmet»<br />

in Athen: Mischung aus<br />

Molekular küche und<br />

griechischen Kochtraditionen.<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

75<br />

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gourmet cover / GRIECHENLAND<br />

/ Georgianna Hiliadaki und Nick<br />

Roussos: Die beiden haben<br />

auch im «El Bulli» gekocht.<br />

FUNKY<br />

GOURMET<br />

Kreationen mit Witz: links eine<br />

Schokoladenbombe mit Docht,<br />

rechts ein griechischer Salat,<br />

etwas anders zubereitet.<br />

Athen, Adresse: Paramythias<br />

13. Ein gepflegtes, helles<br />

Haus im neoklassizistischen<br />

Stil, vor der Eingangstür<br />

steht ein junger Grieche.<br />

Er sieht sofort, dass hier<br />

jemand nach etwas sucht, dass er augenscheinlich<br />

nicht findet. Er spricht Englisch<br />

und fragt, ob er helfen kann. »Suchen Sie<br />

vielleicht das Restaurant ‹Funky Gourmet?›<br />

Es ist genau hier, kommen Sie rein.«<br />

Das «Funky Gourmet» zu finden ist nicht<br />

leicht. Das Taxi kann nicht bis vor die Tür<br />

fahren, man muss ein paar Schritte zu Fuss<br />

gehen. Es gibt kein Schild vor der Tür,<br />

nirgendwo ein Restaurantname. Nur die<br />

Hausnummer 13. Und ein Mann, der<br />

einem zum Glück weiterhilft.<br />

Das «Funky Gourmet» ist nicht irgendein<br />

Restaurant in Athen. Es ist das Flaggschiff<br />

einer neuen griechischen Küche, den Michelin-Testern<br />

seit Jahren zwei Sterne wert, es ist<br />

das angesagteste und spannendste Restaurant<br />

des Landes, mit einer Küche, die man hier<br />

nicht vermuten würde. Ein Weltstadtlokal,<br />

wie es in London oder Paris viele gibt, wie<br />

man es aber von Griechenland so gar nicht<br />

kennt. Nicht nur, dass das Land seit Jahren<br />

unter einer schweren Finanzkrise leidet,<br />

Griechenland gehörte nie zu jenen Ländern<br />

mit einer besonders innovativen und<br />

anspruchsvollen Küche. Im Gegenteil:<br />

Souvlaki, Moussaka und griechischer Salat<br />

haben es zwar zu einer gewissen Berühmtheit<br />

gebracht, als Inbegriff einer Hochküche<br />

galten derlei kulinarische Gassenhauer aber<br />

nie. Ganz generell hatte die griechische<br />

Küche lange Zeit den Ruf, eher langweilig<br />

und simpel zu sein, meist viel zu fett und<br />

wenig subtil, Fische und Fleisch wurden oft<br />

auf dem Grill bis zur Unkenntlichkeit malträtiert.<br />

So schön das Land mit seinen vielen<br />

Inseln auch sein mag, der Küche wegen reiste<br />

kaum jemand nach Griechenland – nach<br />

Frankreich oder Italien hingegen sehr wohl.<br />

POWER-DUO<br />

Solor apicias persperfe<br />

rum que voluptatis dol<br />

uptam harum rehendus<br />

Speisen mit<br />

Tradi tion, extrem<br />

modern zubereitet.<br />

Das ist inzwischen anders. Junge griechische<br />

Köche einer neuen Generation kochen inzwischen<br />

massiv und mit Erfolg gegen das lang<br />

gehegte Vorurteil einer uninteressanten<br />

Küche an. Die Technik dazu holten sie sich<br />

meist im Ausland – wie im Fall der beiden<br />

Küchenchefs im «Funky Gourmet». Georgianna<br />

Hiliadaki und Nick Roussos lernten<br />

sich am «Institute of Culinary Education» ><br />

Fotos: KAPLANIDIS YIORGOS, beigestellt<br />

76 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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On top – im wahrsten Sinne des<br />

Wortes: Im «Hytra» speist man<br />

hoch über den Dächern von Athen.<br />

Ganz generell hatte die griechische Küche lange Zeit den<br />

Ruf, eher langweilig und simpel zu sein, meist viel zu<br />

fett und wenig subtil.<br />

HYTRA<br />

«Hytra»-Küchenchef<br />

Tassos Mantis.<br />

Fotos: KAPLANIDIS YIORGOS, beigestellt<br />

Leichte Crossover-Küche<br />

mit lokalen Produkten.<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

77<br />

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cover / GRIECHENLAND<br />

RACHI<br />

Gericht heisst «Picnic», und so wird eine Reihe<br />

von typischen Picknick-Zutaten in Miniaturausführung<br />

auf das Tuch platziert. Ziemlich<br />

verspielt, aber dennoch köstlich. «Das ist unser<br />

Signature Dish» erklärt die Kellnerin,<br />

die dazu ein Craft-Bier serviert. Danach eine<br />

Gänseleber mit Trahanas, eine vergorene und<br />

getrocknete Mischung aus Mehl, Joghurt und<br />

Gemüse, aus der in der griechischen Küche<br />

normalerweise Suppen hergestellt werden. Ein<br />

anderes Gericht unter dem Titel «The Silence<br />

of the Lambs» zeigt eindrucksvoll, wie sensationell<br />

ein Lammhirn schmecken kann. Gegen<br />

Ende der kulinarischen Inszenierung wird<br />

eine Schokoladenbombe mit Docht serviert.<br />

Man muss nichts anzünden, essen genügt.<br />

><br />

in Manhattan kennen, sie kochten in<br />

Spitzenrestaurants in den USA, den Niederlanden<br />

und in Spanien, sogar in der katalanischen<br />

Restaurantlegende «El Bulli». Ihre<br />

Küche ist modern, beeinflusst von Moden<br />

wie der Molekularküche und der Nordic<br />

Cuisine, und technisch hoch anspruchsvoll.<br />

Mit Witz und Humor werden auch alte griechische<br />

Küchentraditionen verarbeitet. Im<br />

zehngängigen Degustationsmenü um ca.<br />

CHF 170,– findet sich zum Beispiel ein «griechischer<br />

Salat», allerdings nicht so, wie man<br />

ihn kennt. Statt Gurken, Tomaten, Oliven<br />

und Schafkäse, plump durcheinanderge-<br />

«Rachi» auf Lefkada:<br />

Sonnenuntergang, lockere<br />

Atmosphäre hoch über dem Meer –<br />

und dazu eine gute Küche.<br />

mischt, kommt lediglich ein golfballgrosser<br />

weisser Eisklumpen zu Tisch, dazu eine winzige<br />

Schaufel aus Silber. »Wir servieren den<br />

griechischen Salat ein wenig anders«, meint<br />

die Kellnerin lächelnd, und sobald man in<br />

den Eisklumpen hineingebissen hat, schmeckt<br />

man tatsächlich alle Zutaten eines griechischen<br />

Salats, die normalerweise in einer<br />

Schüssel mit Olivenöl vermengt werden.<br />

Das Menü beginnt mit griechischer Bottarga,<br />

obendrauf hauchdünne weisse Schokolade.<br />

Die Gerichte sind fein konstruiert, irgendwann,<br />

nach dem dritten oder vierten Gang, legt die<br />

Kellnerin ein kariertes Tuch auf den Tisch, das<br />

MENÜ MIT KAMPFPREIS<br />

Das «Funky Gourmet» ist nicht das einzige<br />

Restaurant in Athen mit einer Küche, die so<br />

gar nicht zum Image der griechischen Küche<br />

passt. Die Liste der Contemporary-Food-<br />

Lokale ist in den vergangenen Jahren stark<br />

gewachsen, just in einer Zeit, in der das Land<br />

mit massiven Finanzproblemen zu kämpfen<br />

hatte und noch immer hat. Im Onassis-<br />

Kulturzentrum etwa, einem modernen Hochhaus,<br />

befindet sich im sechsten Stock das<br />

«Hytra» mit einer mondänen Bar und Sicht<br />

auf die Syngrou Avenue, im Hintergrund<br />

die Akropolis. Ein achtgängiges Menü kostet<br />

dort ca. CHF 70,– ein sensationeller Kampfpreis,<br />

denn die Qualität der Gerichte ist<br />

beachtlich, es handelt sich um ein Restaurant<br />

mit einem Michelin-Stern. Auch hier werden<br />

sagenhaft gute Produkte auf eine moderne<br />

Art zubereitet, wie es eben in den besten Restaurants<br />

der Welt üblich ist. «Es gibt mittlerweile<br />

in ganz Griechenland hervorragende<br />

Produzenten, die auf allen Gebieten eine<br />

grossartige Qualität liefern», sagt Souschef<br />

Daskalou Nikolaos, «da hat sich in den vergangenen<br />

Jahren bei uns viel getan.» Sein<br />

Chef Tassos Mantis ist einer der neuen<br />

Küchenstars in Athen, er ist scheu und<br />

kommt selten aus der Küche. Er gilt als<br />

sensibles Genie.<br />

In den warmen Monaten des Jahres kann<br />

man im «Hytra» auch im siebten Stock unter<br />

freiem Himmel dinieren, die Sicht ist da oben<br />

noch schöner, auf Wunsch werden zu allen<br />

Gängen statt Wein auch Cocktails serviert.<br />

Es sind Restaurants wie das «Aleria» oder<br />

das «Cookoovaya», die inzwischen das Bild<br />

der griechischen Küche deutlich verändert<br />

haben. Das «Aleria»befindet sich zwar in<br />

Fotos: Christos Drazos, beigestellt<br />

78 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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Fotos: Christos Drazos, beigestellt<br />

einem etwas düsteren Viertel Athens, drinnen<br />

aber geht es gediegen und weltstädtisch zu.<br />

Auch hier ist das Fünf-Gänge-Menü um ca.<br />

CHF 57,– alles andere als teuer, auch hier<br />

wird die griechische Kochtradition völlig<br />

umgekrempelt und gänzlich neu interpretiert.<br />

Das trifft auch auf das «Cookoovaya» in der<br />

Nähe des «Hilton Hotels» zu, wo eher junges<br />

Publikum verkehrt. Gegründet wurde das<br />

permanent pulsierende Lokal 2014 von fünf<br />

höchst ambitionierten Küchenchefs. Mit spielerischer<br />

Leichtigkeit sorgen sie für eine<br />

moderne und lockere Küche, wie es sie in der<br />

Stadt in früheren Zeiten nicht gegeben hat.<br />

HOTSPOT AUF MYKONOS<br />

Selbst im noblen «Spondi», dem wahrscheinlich<br />

bekanntesten Luxusrestaurant Athens,<br />

wo sich seit Jahrzehnten die Elite der Stadt<br />

trifft, kocht man inzwischen moderner<br />

und leichter. Den Michelin-Testern war die<br />

traditionell französische Küche zwar Jahr<br />

für Jahr zwei Sterne wert, doch auch hier<br />

hat man die Zeichen der Zeit erkannt und<br />

die einzelnen Gerichte stark modernisiert.<br />

Mit einer typisch griechischen Küche hatte<br />

das «Spondi» allerdings nie viel am Hut.<br />

Die griechische Kulinarik hat sich vor<br />

allem in Athen geändert. Auf dem Land und<br />

auf den Inseln geht die Erneuerung noch eher<br />

zögerlich vor sich. Doch auch hier ragen<br />

einige Köche heraus, wie etwa Athinagoras<br />

Kostakos im Restaurant «Bill & Coo» auf<br />

Mykonos. Er sorgt dort schon seit einigen<br />

Jahren für eine aussergewöhnliche Trendküche<br />

mit zumeist biologischen Zutaten.<br />

Den Gästen der Partyinsel gefällt das.<br />

Im Vorjahr eröffnete auf der nordgriechischen<br />

Halbinsel Chalkidiki der griechische<br />

Spitzenkoch Ettore Botrini einige Lokale im<br />

schicken «Sani Resort». Botrini gilt in Griechenland<br />

als einer der Vorreiter einer neuen<br />

Küche, aufgewachsen ist er auf Korfu, wo<br />

er das elterliche Restaurant «Etrusco»<br />

übernommen hatte. Das «Etrusco» wurde<br />

schon mit dem Titel «Bestes Restaurant<br />

Griechenlands» geehrt.<br />

Als Hotspot gilt auch das Lokal «Rachi»<br />

auf der Insel Lefkada. Nicht nur, dass sich<br />

hier ebenfalls die Küche von der griechischen<br />

Einheitskost vergangener Zeiten deutlich<br />

abhebt, das «Rachi» liegt auch noch spektakulär<br />

auf einer Anhöhe mit einer Terrasse<br />

über dem Meer. Die Lage ist berauschend, die<br />

Sonnenuntergänge sind Kult. Griechenland<br />

pur – und dazu auch noch ein gutes Essen.<br />

<<br />

ALERIA<br />

Moderne Kreationen, wie<br />

man sie in Griechenland<br />

lange Zeit nicht kannte.<br />

Es sind Restaurants wie das «Aleria»<br />

oder das «Cookoovaya», die das Bild<br />

der griechischen Küche verändert haben.<br />

BILL & COO<br />

Gericht mit Seeigeln von Küchenchef<br />

Athinagoras Kostakos.<br />

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cover / GRIECHENLAND<br />

AIR LOUNGE<br />

Bar auf dem Dach des<br />

«Fresh Hotels»: tolle<br />

Sicht über die Stadt.<br />

Fotos: beigestellt<br />

Exotische Cocktails in der<br />

Bar «Air Lounge».<br />

><br />

BABA AU RUM<br />

«Baba au Rum»: riesige<br />

Rum-Auswahl und eine<br />

der besten Bars der Welt.<br />

«The Clumsies»:<br />

seit Jahren eine Bar-<br />

Institution in Athen.<br />

80 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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MOMIX<br />

Molekular-Bar «MoMix»:<br />

Bar-Profi Aris Chatziantoniou<br />

in seinem Element.<br />

TOP<br />

Sie sind innovativ, cool und manchmal auch ganz unkonventionell:<br />

Manche Bartender in Athen mixen ihre Drinks wie in einem Labor,<br />

andere haben sich ausschliesslich auf ganz bestimmte Spirituosen<br />

spezialisiert. Alles ist möglich, es darf nur nicht langweilig sein.<br />

Fotos: beigestellt<br />

TREND<br />

BARS<br />

THE CLUMSIES<br />

Wenn Aris Chatziantoniou<br />

in seiner Bar in<br />

Athen einen Drink<br />

mixt, erinnert es an ein<br />

Forschungslabor eines<br />

Lebensmittelkonzerns. Routiniert hantiert<br />

er mit diversen Reagenzgläsern, Pipetten<br />

und Messgläsern, in denen sich bunte Flüssigkeiten<br />

befinden, alles wird irgendwie<br />

durcheinandergemischt. Es zischt und<br />

raucht. Und was hat das alles mit einer Bar<br />

zu tun? Ganz einfach. In der Bar «MoMix»,<br />

eine Abkürzung für Molecular Mixology,<br />

werden Cocktails und Drinks auf eine<br />

etwas ungewöhnliche Art gemixt. Sie<br />

haben Namen wie «Smurfs in a Bubble»<br />

oder «Molecular Zombie».<br />

Es ist nicht die einzige Bar in Athen, die<br />

überrascht. Die Barszene boomt in der griechischen<br />

Hauptstadt – und das seit Jahren.<br />

Zu den berühmtesten der Stadt zählt das<br />

«Baba au Rum» von Thanos Prunarus, der<br />

sich auf Rum spezialisiert hat und über eine<br />

unglaubliche Kollektion verfügt. Die Bar ist<br />

in der Liste der 50 besten Bars der Welt an<br />

neunter Stelle zu finden. An sechster Stelle<br />

ebenfalls eine Bar aus Athen: «The Clum sies<br />

Bar», in der Stadt längst eine Institution. In<br />

der Bar arbeiten einige der besten Bartender<br />

Europas, die Drinks und Cocktails sind aussergewöhnlich,<br />

manchmal drängen sich bis<br />

zu 300 Leute in dem Lokal.<br />

Andere Bars wiederum bestechen durch<br />

ihre Lage, wie etwa die «Air Lounge Bar»<br />

auf dem Dach des «Fresh Hotels» oder die<br />

«Galaxy Bar» auf dem Dach des «Hilton<br />

Hotels» mit einer wahrhaft grandiosen<br />

Sicht über Athen. Eine Stadt, in der das<br />

Leben auch in Krisenzeiten pulsiert.<br />

Womöglich sogar auch deshalb.<br />

INFOS UND ADRESSEN<br />

MOMIX MOLECULAR MIXOLOGY<br />

Eine Bar wie ein wissenschaftliches Labor. Hier<br />

werden Cocktails und Drinks nach den Kriterien<br />

molekularer Zubereitung angefertigt. Eine der<br />

angesagtesten Bars der Stadt mit einem durch<br />

und durch ungewöhnlichen Konzept. Einen<br />

Ableger gibt es auch auf der Insel Santorin.<br />

Keleou 1–5, Kerameikos, Athen<br />

T: +30 697 4350179, www.momixbar.com<br />

BABA AU RUM<br />

Traumhaft schöne Bar in einem lebendigen<br />

Viertel. Eine grössere Kollektion an Rums wird<br />

man schwer finden. Damit werden grandiose<br />

Cocktails gemixt. Die Bar zählt zu den zehn<br />

besten der Welt und ist täglich voll.<br />

Kiltiou 6, 10560 Athen<br />

T: +30 211 7109140, www.babaaurum.com<br />

THE CLUMSIES BAR<br />

Im Ranking der 50 besten Bars der Welt an<br />

sechster Stelle. Hier haben einige Betreiber<br />

und Barfreaks eine Institution geschaffen.<br />

Praxitelous 30, 10561 Athen<br />

T: +30 210 3232682, www.theclumsies.gr<br />

GALAXY BAR<br />

Auf dem Dach des «Hotel Hilton» gibt es ein<br />

Restaurant und eine Bar mit atemberaubender<br />

Aussicht auf die Stadt sowie guten Cocktails.<br />

Vassilissis Sofias Avenue 46, 11528 Athen<br />

T: +30 210 7281111<br />

AIR LOUNGE BAR<br />

Bar auf dem Dach des «Fresh Hotel».<br />

Gute Weinauswahl, mit Restaurant.<br />

Sofokleous Street 26, 10552 Athen<br />

T: +30 210 5248511, www.freshhotel.gr<br />

THISSIO VIEW BAR<br />

Restaurant, Café und Club auf einer der<br />

schönsten Dachterrassen der Stadt.<br />

Apostolou Pavlou 25, Thissio, 11851 Athen<br />

T: +30 210 3476754, www.thissioview.gr<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

81<br />

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cover / GRIECHENLAND<br />

ALIVERI<br />

TIPPS UND<br />

ADRESSEN<br />

RESTAURANTS<br />

RESTAURANTS<br />

HOTELS<br />

ATHEN<br />

AEGINA<br />

ANDROS<br />

FUNKY GOURMET (1)<br />

Das Restaurant von Georgianna Hiliadaki und Nikos<br />

Roussos zählt zu den innovativsten Gourmetlokalen<br />

Griechenlands. Zwei Michelin-Sterne.<br />

Paramythias 13, 10435 Athen<br />

T: +30 21 05242727, www.funkygourmet.com<br />

POROS<br />

KYTHNOS<br />

SYROS<br />

MyKONOS<br />

HYTRA (2)<br />

Im trendigen Designlokal im sechsten Stock des<br />

Onassis-Kulturzentrums wird mediterrane Küche<br />

mit Bedacht auf qualitativ hochwertige Produkte<br />

serviert. In der Mitte eine tolle Bar. Im Sommer kann<br />

man im siebten Stock unter freiem Himmel essen.<br />

Leof. Andrea Siggrou 107, 11745 Athen<br />

T: +30 21 03316767, www.hytra.gr<br />

ALERIA (3)<br />

Schönes und originelles Restaurant in einem nicht<br />

so schönen Viertel. Der Besuch lohnt sich dennoch,<br />

denn die Küche zählt zu den spannendsten der Stadt.<br />

Schöner Innenhof.<br />

Meg. Alexandrou 57, 104 35 Athen<br />

T: +30 21 05222633<br />

COOKOOVAYA (4)<br />

Unter Zusammenschluss von fünf Köchen entstand<br />

dieses moderne Restaurant. Auch gebürtige Athener<br />

nehmen gerne im zentral gelegenen «Cookoovaya»<br />

Platz. Neben einer modernen und lustbetonten<br />

Küche bietet das Lokal einen gemütlichen Garten.<br />

Xatzigianni Mexi 2A, 11528 Athen<br />

T: +30 21 07235005, www.cookoovaya.gr/el<br />

BOTRINI’S (5)<br />

Die Menüs werden kreativ zusammengestellt und<br />

zeichnen sich durch ihre Frische aus. Bei der Auswahl<br />

der Produkte achtet die Küche auf Regionalität,<br />

teilweise stammen Öle und Weine sogar auf<br />

hauseigener Erzeugung.<br />

Vasileos Georgiou B’ 24b, Chalandri, 11635 Athen<br />

T: +30 21 068573234, www.botrinis.com<br />

ITHAKI (6)<br />

Im «Ithaki» trifft mediterrane Kochkunst auf<br />

japanische und französische Einflüsse. Fangfrischer<br />

Fisch wird bei einmaligem Meerblick serviert.<br />

28, Apollonos Street, 16671 Vouliagmeni<br />

T: +30 21 08963747, www.ithakirestaurantbar.gr<br />

VAROULKO (7)<br />

Das stilvolle Restaurant ist dank Küchenchef Lefteris<br />

Lazarou seit Jahren Anlaufpunkt für niveauvolle<br />

Fischküche. Besonders begehrt sind die<br />

Terrassenplätze mit Akropolis-Blick.<br />

Akti Koumoundourou 52, Mikrolimano, 10435 Piraeus<br />

T: +30 21 05228400, www.varoulko.gr<br />

LIASTI (8)<br />

Das Lokal befindet sich auf einem der Top-Strände<br />

von Mykonos. Die Küche ist innovativ, trendy und<br />

auf der Partyinsel sehr beliebt.<br />

Lia Beach, 84600 Mykonos<br />

T: +30 22890 72150, www.liasti.com<br />

RACHI<br />

Das Lokal auf der Insel Lefkada begeistert mit<br />

seiner spektakulären Lage direkt über dem Meer.<br />

Ein schönerer Sonnenuntergang ist kaum möglich.<br />

Junges Publikum.<br />

Exantheia (1106,03 km), 31080 Exánthia, Levkas<br />

T: +30 26450 99439, http://rachi.gr/<br />

GRANDE BRETAGNE<br />

HOTELS<br />

HOTEL GRANDE BRETAGNE*****(1)<br />

Vom Frühstückstisch aus lassen sich so Akropolis<br />

und Co. bequem als 360-Grad-Panorama bestaunen.<br />

DZ ab CHF 273,–.<br />

Constitution Square 1, 10564 Athen<br />

T: +30 21 03330000, www.grandebretagne.gr<br />

NEW HOTEL*****(2)<br />

Zentral gelegenes Designhotel mit gemütlicher<br />

Terrasse. Die Zimmer sind individuell gestaltet.<br />

DZ ab CHF 205,–.<br />

Fiellinion 16, 10557 Athen<br />

T: +30 21 03273000, www.yeshotels.gr<br />

BILL & COO*****(3)<br />

Fünf-Sterne-Hotel mit einem herausragenden Restaurant,<br />

in dem einer der Top-Köche Griechenlands<br />

kocht. Zimmer mit Meerblick sowie Infinitypool mit<br />

spektakulärer Aussicht. DZ ab CHF 368,–.<br />

Megali Ammos, 84600 Mykonos<br />

T: +30 22890 26292<br />

www.bill-coo-suites-and-lounge.com<br />

Illustration: Ana Popescu, Foto: beigestellt<br />

82 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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Für besondere momente.<br />

Erleben Sie einmalige Genussmomente mit den Fine Food Spezialitäten aus aller Welt. Wie zum Beispiel dem Fine Food Pavé du Parc, einem zarten,<br />

delikaten Weichkäse, der im malerischen Dorf Rougemont mit viel Sorgfalt hergestellt wird. Sein einzigartiger Geschmack wird ihm von der Milch<br />

der Kühe verliehen, die den ganzen Sommer auf den kräuterreichen Wiesen der Waadtländer und Freiburger Voralpen weiden.<br />

coop.ch/finefood<br />

VAL_RZ_1_SSC_FF_INSERAT_KAESE_FALSTAFF_233X300_D.indd 1 28.03.18 08:52<br />

000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 06.04.18 10:54


cover / GRIECHENLAND-REZEPTE<br />

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DER<br />

GLUSCHT<br />

DER<br />

GÖTTER<br />

Reichlich Gemüse, Meeresfrüchte, Oliven und ein<br />

Stück Feta als Appetizer. Die griechische Küche<br />

lebt blendend mit ihren Klischees, die<br />

von ein paar ausgezeichneten Köchen<br />

elegant und leichtfüssig in die<br />

Neuzeit transferiert werden.<br />

FOTOS KONRAD LIMBECK<br />

KONZEPT & PRODUKTION CHRISTIN DITSCHKE<br />

FOODSTYLIST BENJAMIN WILLKE<br />

KERAMIK STATTGARTEN EIGENBEDARF<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

85<br />

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cover / GRIECHENLAND-REZEPTE<br />

86 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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MANTI/WELS/ROTE RÜBEN<br />

Rezept von Konstantin Filippou, Restaurants «Konstantin Filippou» und «o boufés», Wien, Österreich<br />

Rezept aus dem Kochbuch «Konstantin Filippou» Konstantin Filippou, CSV Verlag, 2016<br />

(für 4 Personen)<br />

Fotos: beigestellt<br />

ZUTATEN FÜR DIE WELSFARCE<br />

150 g Weissbrot<br />

260 g Milch<br />

220 g Welsfilet<br />

5 g Salz<br />

60 g Butter<br />

1 Ei<br />

3 Eigelb<br />

Pfeffer, Muskatnuss<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Das Weissbrot in Milch einweichen und anschliessend<br />

gut ausdrücken. Den Fisch in etwa 1 cm grosse<br />

Würfel schneiden.<br />

– Brot und Fisch mit den restlichen Zutaten vermengen<br />

und über Nacht in den Gefrierschrank stellen.<br />

– Die Masse mit einem Stabmixer aufmixen und durch<br />

ein feines Sieb passieren. Die Farce in einen Spritzbeutel<br />

abfüllen.<br />

ZUTATEN FÜR DIE RANDEN-MANTI<br />

100 g Randen-Saft<br />

150 g Hartweizengriessmehl<br />

150 g Mehl Typ 00<br />

150 g Eigelb<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Randen-Saft auf die Hälfte reduzieren.<br />

– Restliche Zutaten mit dem Saft vermischen und<br />

in der Rührmaschine so lange kneten, bis eine<br />

Teigkugel entsteht.<br />

– Den Teig vakuumieren und drei Stunden lang<br />

kühl stellen.<br />

– Anschliessend den Teig mit der Nudelmaschine auf<br />

1 mm Stärke ausrollen und in 2 cm breite und 4 cm<br />

lange Rechtecke schneiden.<br />

– Die Teig-Rechtecke an den kurzen Enden mit Wasser<br />

bepinseln und jeweils in der Mitte zusammenkleben,<br />

sodass eine Art Schiffchen entsteht.<br />

– Schiffchen über Nacht aufgestellt trocknen lassen.<br />

ZUTATEN FÜR DAS RANDEN-GELEE<br />

250 g Randen-Saft<br />

6 Blatt Gelatine<br />

2,5 g Agar-Agar<br />

5 g Maiskeimöl<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Randen-Saft auf die Hälfte reduzieren. Die<br />

eingeweichte Gelatine sowie das Agar-Agar hinzufügen<br />

und so lange köcheln, bis das Agar-Agar sich<br />

aufgelöst hat.<br />

– Die Masse auf ein mit Öl bestrichenes Blech legen<br />

und eine Stunde im Kühlschrank rasten lassen, bis<br />

das Gelee eine mittelfeste Konsistenz erreicht hat.<br />

– Anschliessend mit einem Ausstecher Kreise von<br />

1,5 cm Durchmesser ausstechen.<br />

ZUTATEN FÜR DIE WELS-ROLLEN<br />

300 g Welsfilet<br />

Welsfarce (s. o.)<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Den Wels in rechteckige, 4 x 2 cm grosse und 2 mm<br />

dünne Scheiben schneiden und nebeneinander<br />

auflegen.<br />

– Die Welsfarce auf die Filetstücke aufspritzen und<br />

zu Rollen formen.<br />

ZUTATEN FÜR DIE RANDEN-SCHEIBEN<br />

1 Rande<br />

100 g Randen-Saft<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Rande schälen und mit der Schneidema schine in<br />

1 mm dünne Scheiben schneiden.<br />

– Mit einem Ausstecher Kreise von 1,5 cm Durchmesser<br />

ausstechen und in den Saft einlegen.<br />

ZUTATEN ZUM ANRICHTEN<br />

100 g Fischfond<br />

1 Zweig wilder Berg-Oregano<br />

ANRICHTEN<br />

– Die Manti in einer runden, flachen, feuerfesten<br />

Schüssel eng aneinanderplatzieren.<br />

– Die Wels-Rollen in die Manti stecken.<br />

– Das Gericht mit dem Fischfond aufgiessen und<br />

zugedeckt bei 170 Grad für 30 Minuten in den vor -<br />

geheizten Backofen stellen.<br />

– Herausnehmen und mit dem Berg-Oregano garnieren.<br />

– Abschliessend die Randen-Scheiben und das<br />

Gelee auf den Manti drapieren.<br />

FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />

2016 Sauvignon Blanc Ried Steinriegl<br />

Weingut Wohlmuth, Kitzeck-Sausal,<br />

Südsteiermark, Österreich<br />

Gewachsen auf steilen Schieferböden, verbindet<br />

dieser saftig-elegante Sauvignon die typischen<br />

Sortenaromen mit einer salzigen, dunklen<br />

Mineralität und tollem Nachhall.<br />

www.vinello.ch, CHF 20,79<br />

KONSTANTIN FILIPPOU<br />

Als Sohn eines griechischen Vaters und einer<br />

österreichischen Mutter wurde Konstantin Filippou<br />

1980 in Graz geboren. Seine südländischen Wurzeln<br />

haben ihn auch als Koch früh geprägt. Filippou<br />

sammelte unter anderem im Restaurant «Obauer»<br />

in Werfen, im «Steirereck» in Wien und beim britischen<br />

Starkoch Gordon Ramsay in London<br />

Erfahrungen. Er kochte im «Arzak» in San Sebastian<br />

und einige Jahre als Küchenchef im ehemaligen<br />

«Novelli» in Wien. Heute führt er sein eigenes<br />

Restaurant, das mit vielen Auszeichnungen prämierte<br />

«Konstantin Filippou», zu dem auch die<br />

Weinbar «o boufés» direkt nebenan gehört, in der<br />

ausnahmslos Natural Wines angeboten werden.<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

87<br />

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cover / GRIECHENLAND-REZEPTE<br />

88<br />

falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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STIFADO VOM SCHWÄBISCH-<br />

HÄLLISCHEN EICHELSCHWEIN<br />

Rezept von Joannis Malathounis, Restaurant «Malathounis», Kernen-Stetten im Remstal, Deutschland<br />

(für 4 Personen)<br />

Fotos: beigestellt<br />

ZUTATEN FÜR DIE SCHWEINSBACKEN<br />

500 g Schweinsbacken, pariert<br />

20 ml Olivenöl<br />

2 kleine rote Zwiebeln, in feine Streifen geschnitten<br />

1 EL Tomatenpüree<br />

500 ml trockener Rotwein, z. B. aus Nemea<br />

50 ml Gemüsebouillon, ungesalzen<br />

2 Knoblauchzehen<br />

Salz, Pfeffer<br />

1 Stange Zimt<br />

2 Gewürznelken<br />

1 Prise Kreuzkümmel<br />

2 Lorbeerblätter<br />

etwas Orangen- und Zitronenabrieb<br />

Datteln<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Schweinsbacken in Olivenöl scharf anbraten,<br />

Zwiebeln und Tomatenpüree dazugeben und<br />

mitdünsten.<br />

– Mit Rotwein zwei- bis dreimal ablöschen und jedes<br />

Mal reduzieren lassen. Mit Gemüsebouillon auffüllen,<br />

Knoblauch dazugeben, vorsichtig salzen und pfeffern<br />

und mit geschlossenem Deckel bei 100 Grad im<br />

Backofen für etwa 3–4 Stunden garziehen lassen – je<br />

nach Grösse der Schweinsbacken.<br />

– Aus dem Ofen nehmen, das Fleisch ausstechen<br />

und die Gewürze hinzufügen.<br />

– Für rund 20 Minuten bei schwacher Hitze ziehen<br />

lassen und dann durch ein feines Sieb passieren.<br />

Die Sauce sollte nicht zu dick sein, eher wie ein Fond.<br />

– Die Backen mit den Datteln in die Sauce geben<br />

und warm halten.<br />

ZUTATEN FÜR DAS SCHWEINSFILET<br />

300 g Schweinsfilet aus dem Mittelstück<br />

Sesam<br />

Zitronen- und Orangenabrieb<br />

Pfeffer<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Das Schweinsfilet mit Sesam, Zitronen und<br />

Orangenabrieb einreiben. Pfeffern und fest in Klarsichtfolie<br />

einrollen (noch besser: vakuumieren).<br />

– Bei 65 Grad im Wasserbad für circa 12–15 Minuten<br />

ziehen lassen.<br />

– Herausnehmen und an einem warmen Ort weitere<br />

10 Minuten ruhen lassen.<br />

ZUTATEN FÜR DIE SCHALOTTEN<br />

200 g kleine Schalotten, geschält<br />

20 ml Olivenöl<br />

100 ml trockener Weisswein<br />

50 ml Wermuth<br />

500 ml Gemüsebouillon<br />

Safranfäden<br />

Salz<br />

Pfeffer<br />

etwas Butter<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Schalotten im Olivenöl anschwitzen und mit<br />

Weisswein und Wermuth ablöschen. Komplett<br />

reduzieren lassen.<br />

– Mit der Gemüsebouillon auffüllen, Safran<br />

zugeben und nicht zugedeckt langsam bissfest<br />

garziehen lassen. Salzen und pfeffern.<br />

– Die Temperatur erhöhen, damit die Flüssigkeit<br />

verdampft.<br />

– Die Schalotten mit etwas Butter glasieren.<br />

ZUTATEN FÜR DIE<br />

GEMÜSEMAIS-POLENTA MIT GRAVIERA<br />

500 ml Wasser<br />

4–6 EL Maisgriess<br />

1 EL Butter<br />

100 g gekochte Maiskörner<br />

Salz, Pfeffer<br />

50 g geriebener Kefalograviera (griechischer Hartkäse)<br />

ersatzweise reifer Pecorino<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Aus Wasser und Maisgriess eine klassische Polenta<br />

mit cremiger Konsistenz kochen. Butter und Maiskörner<br />

unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

– In Portionsförmchen abfüllen, mit dem Käse<br />

bestreuen und leicht gratinieren.<br />

WEITERE ZUTAT ZUM ANRICHTEN<br />

frische Minze<br />

ANRICHTEN<br />

– Das Schweinsfilet in vier Stücke aufschneiden und<br />

mit den Backen, den Schalotten, den Datteln<br />

und der Minze dekorativ anrichten.<br />

– Die Polenta getrennt dazu reichen oder in Nocken<br />

daneben anrichten.<br />

FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />

2015 Cyrus One<br />

La Tous Melas, Achinos, Griechenland<br />

Eine würzige, stoffige Rotweincuvée aus Bordeauxsorten,<br />

gewachsen auf bestem griechischen<br />

Terroir, vermittelt dunkle Beerenfrucht, samtige<br />

Tannine und gute Länge.<br />

Preis: k.A.<br />

JOANNIS MALATHOUNIS<br />

Seit 25 Jahren schon betreibt Joannis Malathounis<br />

gemeinsam mit Ehefrau Anna das gleichnamige<br />

Restaurant «Malathounis» in der Nähe von Stuttgart.<br />

Als Sohn griechischer Gastarbeiter wuchs er<br />

im idyllischen Weinörtchen Kernen im Remstal auf.<br />

Nach seiner Kochlehre im örtlichen «Gasthof zum<br />

Ochsen» durchlief er Stationen in nahmhaften Restaurants<br />

wie dem «Waldhorn» in Ravensburg oder<br />

dem «Laurent» in Paris. 1993 folgte schliesslich<br />

die Eröffnung des eigenen Lokals. Gekocht wird<br />

ausschliesslich mit hochwertigen saisonalen Zutaten,<br />

aus denen Malathounis leichte, schmackhafte<br />

Gerichte kreiert – und das auf Spitzenniveau. 2014<br />

wurde sein Restaurant als weltweit erstes griechisches<br />

ausserhalb Griechenlands mit einem<br />

Michelin-Stern ausgezeichnet.<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

89<br />

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cover / GRIECHENLAND-REZEPTE<br />

ZUCCHINI-DONUTS MIT JOGHURT-SAUCE<br />

Rezept von Dimitris Chalimourdas, Restaurant «Ynos», Zürich, <strong>Schweiz</strong><br />

(für 8 Personen)<br />

ZUTATEN FÜR DIE ZUCCHINI-DONUTS<br />

1200 g frische Zucchini<br />

Salz<br />

50 g Dille<br />

40 g Minze<br />

210 g Zwiebeln<br />

240 g Cipollini<br />

30 g Petersilie<br />

2 Knoblauchzehen<br />

500 g Feta<br />

80 g Parmesan<br />

100 ml Olivenöl<br />

300 g Paniermehl<br />

300 g Weissmehl<br />

200 ml Eigelb<br />

400 ml Eiweiss<br />

Backpulver<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Zucchini waschen, die Enden abschneiden und<br />

grob reiben.<br />

– Geraspelte Zucchini leicht salzen und in einem<br />

Sieb für mindestens 2 Stunden stehen lassen.<br />

– Dille, Minze, Zwiebeln, Cipollini, Petersilie,<br />

Knoblauchzehen, Feta, Parmesan und Olivenöl<br />

im Blender cremig mixen.<br />

– Zucchiniraspeln gut abtropfen und in einer Schüssel<br />

gemeinsam mit Paniermehl, Weissmehl, Eigelb,<br />

Eiweiss, Backpulver und der zuvor gemixten Creme<br />

vermengen. Die Masse für 2 Stunden in den<br />

Kühlschrank stellen.<br />

– Anschliessend Bällchen formen und mit dem<br />

Finger in der Mitte ein Loch hineindrücken.<br />

– Die Zucchini-Donuts mit reichlich Öl in einer<br />

Pfanne (oder Fritteuse) kross anbraten.<br />

ZUTATEN FÜR DIE JOGHURT-SAUCE<br />

250 g griechischer Joghurt (Natur)<br />

20 ml weisser Essig<br />

20 ml Olivenöl<br />

10 g Dille, fein geschnitten<br />

geriebene Schale von einer Zitrone<br />

Salz<br />

Pfeffer<br />

Paprikapulver (zum Garnieren)<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Alle Zutaten in einer Schüssel miteinander<br />

vermengen, mit Salz und Pfeffer abschmecken<br />

und mit dem Paprikapulver garnieren.<br />

ANRICHTEN<br />

Die Zucchini-Donuts gemeinsam mit der Joghurt-<br />

Sauce auf einem Teller anrichten und servieren.<br />

FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />

2016 Malagousia<br />

Ktima Georvassiliou, Epanomi, Griechenland<br />

Diese alte griechische Weissweinsorte ist die<br />

Wiederentdeckung der letzten Jahre. Mit<br />

unverwechselbarer vegetaler Würze und feiner<br />

Frucht glänzt sie mit einer frischen Struktur.<br />

Preis: k.A.<br />

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via E-Mail erhalten<br />

falstaff.ch/rezept-newsletter<br />

DIMITRIS CHALIMOURDAS<br />

Dimitris Chalimourdas wurde 1988 in der Hafenstadt<br />

Patras in Griechenland geboren. Als Kind<br />

verbrachte er viel Zeit mit seinem Grossvater, der<br />

leidenschaftlich gerne kochte und ihn schon früh<br />

für die traditionelle griechische Küche und frische,<br />

regionale Zutaten begeisterte. Nach seiner Kochausbildung<br />

folgten Stationen im «Iberostar Golf<br />

Hotel» auf Korfu und im «Olympia Golden<br />

Beach Resort & Spa» auf Peloponnes. Nach<br />

zahlreichen Erfahrungen in der japanischen,<br />

französischen und italienischen Küche kehrte<br />

Chalimourdas schliesslich zu den Wurzeln seiner<br />

Heimat zurück und begann 2016 in der Küche des<br />

neu eröffneten «Yamas» in Zürich. Heute, nur zwei<br />

Jahre später, fungiert er bereits als Küchenchef<br />

und Partner im Restaurant «Ynos», das sich ebenfalls<br />

in Zürich befindet. Dimitris Chalimourdas<br />

verbindet in seinen Gerichten stets die Wärme<br />

der griechisch-familiären Küche mit einer<br />

modernen Art der Zubereitung.<br />

90<br />

falstaff<br />

mai <strong>2018</strong><br />

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Fotos: beigestellt<br />

mai <strong>2018</strong><br />

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cover / WISSENSCHAFT<br />

FLÜSSIGES<br />

GOLD<br />

92<br />

falstaff<br />

mai <strong>2018</strong><br />

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Ob der Sonne, der Meeresluft, des Essens oder der Siesta<br />

wegen: Den Griechen wird ein langes Leben zugesprochen.<br />

Und es sei ihnen vergönnt. Aber woran liegt’s?<br />

Und stimmt das überhaupt noch? Oder handelt es sich<br />

um einen längst vergangenen Mythos?<br />

TEXT MARLIES GRUBER<br />

ILLUSTRATION GINA MUELLER<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

93<br />

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Die mediterrane Küche zählt zu den mit<br />

Abstand am besten untersuchten Ernährungsweisen.<br />

Bereits in den 1940er-Jahren beobachtete<br />

der ligurische Arzt Lorenzo Piroddi bei seinen<br />

Patienten einen direkten Zusammenhang<br />

zwischen Essgewohnheiten und Stoffwechselerkrankungen.<br />

Er empfahl eine Ernährungsweise,<br />

die arm an tierischen und reich an pflanzlichen<br />

Fetten ist, und gilt als der Vater der mediterranen<br />

Diät. Ab den späten 1950er-Jahren untersuchte<br />

der amerikanische Mediziner und<br />

Ernährungswissenschaftler Ancel Keys die Essgewohnheiten<br />

in Finnland, Japan, Griechenland,<br />

Italien, Holland, den USA und Jugoslawien<br />

und registrierte eine geringere Sterblichkeit<br />

an Herz-Kreislauf-Erkrankungen in mediterranen<br />

Ländern. Er selbst wurde übrigens<br />

100 Jahre alt, seine Frau Margaret Haney<br />

97 Jahre. Auch heute noch ist das wissenschaftcover<br />

/ WISSENSCHAFT<br />

liche Interesse an der mediterranen Diät gross,<br />

und die Erkenntnisse können sich sehen lassen.<br />

CHARAKTERISTIKA AM TISCH<br />

DAS MEDITERRANE<br />

GEHEIMNIS?<br />

Was aber zeichnet die mediterrane Diät aus?<br />

Seit den frühen 1960er-Jahren sind die<br />

wichtigsten Merkmale:<br />

• Viel: Gemüse, Obst, Brot, Getreide,<br />

Kartoffeln, Bohnen, Nüsse und Samen sowie<br />

saisonale, frische und lokale Lebensmittel<br />

(wenig verarbeitet)<br />

• Wenig bis moderat: Milchprodukte, vor<br />

allem Käse und Joghurt, Fisch und Geflügel,<br />

Wein zu den Mahlzeiten<br />

• Wenig: rotes Fleisch<br />

• Ausserdem:<br />

– frisches Obst als typische Nachspeise<br />

– bis zu vier Eier pro Woche<br />

– Olivenöl als wichtigster Fettlieferant<br />

Den Griechen wird bekanntlich<br />

ebenso wie den Japanern eine<br />

überaus hohe Lebenserwartung<br />

zugeschrieben. Und für<br />

Japan bestätigt sich der Top-<br />

Wert ganz klar. Platz 1 bei der Weltgesundheitsorganisation,<br />

Platz 2 im globalen Ranking<br />

der CIA. Und die Griechen? Unter den<br />

Top 10 sind sie nicht zu finden. Bei der<br />

OECD landen sie mit 84 Jahren für Frauen<br />

und 78 Jahren für Männer im Mittelfeld.<br />

Selbst Schlaganfall und Herzinfarkt sind an<br />

der Ägäis mit in Summe rund 40 Prozent<br />

deutlich häufiger für den Tod verantwortlich<br />

als in der <strong>Schweiz</strong> (32 Prozent). Aber<br />

Daten hin oder her, so genau muss man es<br />

nicht nehmen, schliesslich ist das Land auch<br />

in die Eurozone gerutscht. Ein Korrektiv<br />

zeigt sich allerdings: Griechenland hat die<br />

zweitniedrigste Suizidrate. Nur in Südafrika<br />

ist sie noch geringer. Japan<br />

dagegen steht am anderen<br />

Ende der Skala. Wenn<br />

schon nicht mehr<br />

am längsten,<br />

so leben die<br />

Griechen<br />

also zumindest<br />

fast am<br />

liebsten. Dazu tragen Sonne, Meer, Lifestyle<br />

und die mediterrane Kost sicherlich bei.<br />

Letztere ist sogar nachweislich mit gesundheitlichen<br />

Benefits verbunden, und Italien<br />

und Spanien liegen tatsächlich weit vorne<br />

bei der Lebenserwartung. Wenden wir uns<br />

also dem Essen zu.<br />

MEDITERRANE KÜCHE<br />

HAUPTSACHE OLIVENÖL<br />

In erster Linie wird die mediterrane Kost mit<br />

einem Nahrungsmittel in Verbindung<br />

gebracht: dem Olivenöl. Es besteht zu<br />

75 Prozent aus einfach ungesättigten Fettsäuren,<br />

zu 10 Prozent aus mehrfach ungesättigten<br />

Fettsäuren und zu 15 Prozent aus gesättigten<br />

Fettsäuren. Auf die Gesundheit wirken vor<br />

allem die einfach ungesättigten Fettsäuren<br />

sowie die im Öl enthaltenen bioaktiven Substanzen.<br />

Dazu zählen sekundäre Pflanzenstoffe<br />

wie Polyphenole. Sie sind in Extra Virgin Olivenöl<br />

in deutlich höherer Konzentration enthalten<br />

als in raffinierten Ölen und für den bitteren<br />

und kräftigen Geschmack verantwortlich.<br />

Zudem wirken sie entzündungshemmend,<br />

antioxidativ sowie gefässerweiternd. Hohe<br />

Mengen an einfach ungesättigten Fettsäuren<br />

steigern darüber hinaus das «gute» HDL-Cholesterin<br />

und senken die Triglyzeride, das LDL-<br />

Cholesterin, das glykosilierte Hämoglobin, den<br />

Nüchternblutzuckerspiegel sowie den systolischen<br />

und diastolischen Blutdruck. Sie verbessern<br />

also Parameter, die für Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen relevant sind. Einzelne Studien<br />

zeigen zudem, dass Olivenöl und Ölsäure<br />

mit einem reduzierten Risiko für Brust-,<br />

Darm- und Prostatakrebs einhergehen.<br />

UNGESÄTTIGTE FETTSÄUREN<br />

UNTERSTÜTZEN DIE GESUNDHEIT<br />

94<br />

falstaff<br />

mai <strong>2018</strong><br />

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Für eine umfassende Beurteilung der vorliegenden<br />

Erkenntnisse werden immer wieder Studien<br />

zusammengefasst und der gesamte Datenpool<br />

neu ausgewertet. Man spricht dabei von<br />

Meta-Analysen. Sie haben den höchsten Evidenzgrad<br />

in der Epidemiologie. Zur mediterranen<br />

Diät wurden mittlerweile einige solcher<br />

Meta-Analysen durchgeführt.<br />

POSITIV IM GESAMTEN<br />

Die Resultate wiesen durchgängig positive<br />

Effekte auf die Gesundheit aus. Werden viele<br />

Aspekte der mediterranen Diät umgesetzt, verringert<br />

sich das Risiko für Schlaganfall um 29<br />

Prozent, für Depressionen um 32 Prozent und<br />

für eine kognitive Beeinträchtigung (z. B.<br />

Demenz) um 40 Prozent. Geht es um das Risiko<br />

für die vorzeitige Gesamtsterblichkeit,<br />

Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

oder Krebs-Sterblichkeit, so lässt es sich mit der<br />

mediterranen Diät um 6 bis 13 Prozent senken.<br />

Warum leben die Menschen in der <strong>Schweiz</strong>,<br />

in Japan, Schweden, Norwegen und Australien<br />

dennoch länger als jene im Mittelmeerraum?<br />

Essen ist eben nur ein Teil des Ganzen.<br />

Zur gesamten Lebensweise – und damit zur<br />

Gesunderhaltung – tragen viele andere, darunter<br />

auch soziale und ökonomische Faktoren<br />

wesentlich bei. Also noch mal ein Blick in die<br />

OECD-Daten: 1981 trat Griechenland der EU<br />

bei und lag zu dem Zeitpunkt mit der Lebenserwartung<br />

noch auf Platz 3. Bis dahin war die<br />

Siesta gang und gäbe und die meisten Büros<br />

und Geschäfte waren nach 14 Uhr geschlossen,<br />

so eine Retrospektive aus den 1970er-<br />

Jahren. Mit der sukzessiven Anpassung an<br />

europäische Arbeitsgewohnheiten begann der<br />

schleichende Tod der Siesta. Aber auch das ist<br />

nur ein Aspekt unter vielen …<br />

<<br />

WUNDER<br />

MITTEL<br />

OLIVENÖL<br />

WELTKULTURERBE<br />

2010 wurde die mediterrane Diät in das immaterielle Weltkulturerbe<br />

aufgenommen. Beantragt hatten dies Spanien, Italien, Griechenland und<br />

Marokko. Sie wollten so die mit dem Anbau, der Ernte, der Lagerung,<br />

der Verarbeitung und der Zubereitung von<br />

Lebensmitteln sowie dem gemeinsamen<br />

Essen verbundenen Kenntnisse, Traditionen<br />

und Praktiken der mediterranen<br />

Ernährung sichern und aufrechterhalten.<br />

Weitere Food-Facts<br />

aus der Welt der<br />

Wissenschaft<br />

falstaff.ch/science<br />

mai <strong>2018</strong> falstaff 95<br />

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gourmet / ESSAY<br />

SOMMELIER<br />

AN LEIB & SOCKEN<br />

Ein vergnüglicher Spaziergang durch Vergangenheit und mögliche<br />

Zukunft eines Berufs, der derzeit sehr populär ist.<br />

Jacques Mercade war der Erste.<br />

Und für eine Weile der Einzige.<br />

Der einzige Sommelier de Corps<br />

du roi, Leibsommelier des Königs,<br />

des französischen in diesem Fall.<br />

Das war 1378. Wie mag Monsieur Mer cade<br />

sich gefühlt haben? Sehr privilegiert womöglich.<br />

Was er wohl gesagt hätte, wenn<br />

er erfahren hätte, dass 640 Jahre später die<br />

erste IHK-zertifizierte Bremer Fisch-Sommelière<br />

den Dienst aufnehmen würde? Jacques<br />

Mercade und Petra Koch-Bodes. Beginn<br />

und – vorläufiger – Höhepunkt einer Entwicklung,<br />

die noch gewaltiges Potential<br />

hat. Zum Haareraufen oder Lauthalslachen.<br />

Das möge der Leser selbst entscheiden.<br />

KÄSE-, BROT- UND SAFTSOMMELIER<br />

Zunächst ein kurzer Ritt durch die Geschichte.<br />

Also: Wie die Weltbevölkerung vermehrten<br />

sich Sommeliers über die Jahrhunderte nur<br />

langsam. Bis vor ein paar Jahren gab es sie<br />

nur in teuren Restaurants. Die Herren, später<br />

dann Damen und Herren, befassten sich fast<br />

nur mit Wein, vielleicht noch mit Champagner<br />

oder Bränden, getreu der knappen Definition<br />

des «Larousse»: «Un sommelier est un professionnel<br />

chargé de la cave et du service des<br />

vins dans un restaurant.» «Der Sommelier<br />

ist ein Fachangestellter, der für den Weinkeller<br />

und das Servieren des Weins im Restaurant<br />

die Verantwortung trägt.»<br />

Und dann? Dann kamen die Nullerjahre.<br />

Internetboom, Smartphones, soziale Medien,<br />

mehr Sichtbarkeit, mehr Kommunikation.<br />

Konsumgüterhersteller begannen, ihr Sortiment<br />

in rasender Schnelligkeit zu erweitern.<br />

Zauberwort «line extension». Seitdem muss<br />

man sich als Schokoladenliebhaber oder<br />

Frischkäseesser zwischen Dutzenden Sorten<br />

entscheiden, von Honig-Salzmandel bis<br />

Knusperflakes, von Light über Balance bis<br />

hin zu Luftig und Locker. Diese Expansions-<br />

Manie konnte natürlich auch die Gastronomie<br />

nicht verschonen. Und so entstanden neue<br />

96 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

Hoppla! Die Idee, Fisch-Sommeliers auszubilden, kam von<br />

einem grossen Fischunternehmen aus Bremerhaven.<br />

Jobs. Der erste Käse-Sommelier, der erste<br />

Brot-Sommelier. So weit, so gut.<br />

Wirklich interessant wurde es, als der<br />

Sommelier-Beruf herausdrängte aus dem<br />

Habitat Sternerestaurant. Das tut er immer<br />

noch. Gut, beim Saft-Sommelier sieht es noch<br />

zappenduster aus. Die grosse Suchmaschine<br />

findet nur 640 deutschsprachige Einträge.<br />

Besser der Most-Sommelier mit 10.600.<br />

Fleisch-Sommeliers und Kaffee-Sommeliers<br />

gibt es mit rund 47.000 Einträgen schon<br />

deutlich häufiger. Die Bier-Sommeliers haben<br />

die Minderheiten-Nische verlassen. Stattliche<br />

153.000 Einträge hier. Tendenz bei allen:<br />

steigend. Jetzt also Petra Koch-Bodes, die<br />

Fisch-Sommelière. In den Meldungen der<br />

Nachrichtenagenturen über diese gewichtige<br />

Neuigkeit steht der bemerkenswerte Satz,<br />

dass die Idee, Fisch-Sommeliers auszubilden,<br />

von einem grossen Fischunternehmen aus<br />

Illustration: Gina Mueller<br />

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WUNDER-<br />

WELT<br />

CHRISTOPH TEUNER,<br />

<strong>Falstaff</strong>-Autor und TV-<br />

Moderator, über Feinsinn und<br />

Unsinn im Genuss-Business.<br />

Illustration: Gina Mueller<br />

Bremerhaven kam. Hoppla! Hat die wundersame<br />

Sommelier-Vermehrung vielleicht etwas<br />

mit Wachstum und Geld zu tun? Motto:<br />

Das Konsumvieh muss möglichst viel kaufen.<br />

Wenn ein waschechter Sommelier ihm etwas<br />

andreht, zieht das besser! Man sollte es kaum<br />

glauben: Eben das stimmt! Es deckt sich mit<br />

dem etymologischen Ursprung des Wortes:<br />

«Le mot trouve ses racines dans le provençal<br />

‹sauma lier›. L’origine latine est ‹sagma›. Le<br />

terme de sommelier signifie à l’origine conducteur<br />

de bête de somme.» Kurzum: Sommelier<br />

hat seine Wurzeln im lateinischen «sagma»<br />

und im provenzalischen «saumalier». Seine<br />

ursprüngliche Bedeutung lautet Viehtreiber.<br />

MODERNE GESCHMACKSARCHITEKTUR<br />

Und wir sind bei Visionen, Zukunftsvisionen,<br />

derentwegen wir nicht zum Arzt gehen,<br />

sondern über die wir uns prächtig amüsieren.<br />

Was also kann noch kommen? Auf<br />

der nach oben offenen Es-kann-Sommeliersfür-alles-geben-Skala<br />

erscheint nichts unmöglich.<br />

Gummibärchen-Sommeliers? «Der<br />

gelbe Bär hat einen Hauch Gottschalk’sche<br />

Frucht mit der bekannten Strahlkraft,<br />

während der rote Bär Bully-typisches Aroma<br />

aufweist, das zusammen mit süsslicher<br />

Raumschiff-Sur prise-Note dem Geschmack<br />

Kontur gibt.» Wie wäre es mit einem<br />

Rollmops-Sommelier? Nein, zu altmodisch<br />

und unsexy. Aber Tiefkühlkost-Sommeliers?<br />

Das hätte Zu kunft. Was für eine Chance,<br />

Chemieküchen-Produkte noch besser zu<br />

tarnen! «Diese Pizza besticht durch dezentes<br />

Glutamat- Aroma; Struktur bekommt die<br />

komplexe Geschmacksarchitektur durch<br />

perfekt aus balancierte Noten von Natriumnitrit,<br />

Maltodextrin, Gewürzextrakt sowie<br />

Antioxidationsmittel und Stabilisator.»<br />

Noch charmanter wären Döner-Sommeliers.<br />

Man stelle sich die Szene vor, wenn ein<br />

Teenager an einer Bude seine Bestellung<br />

aufgibt: «Döner mit alles, aber ohne Stink.»<br />

Einsatz Döner-Sommelier: «Aber bitte, junger<br />

BETÖREND<br />

WIE EINE<br />

ORIENTREISE<br />

MÖGE<br />

ER KOMMEN,<br />

DER ERSTE<br />

SOCKEN-<br />

SOMMELIER<br />

Herr. Möchten Sie nicht doch eine unserer<br />

grandiosen Würz saucen versuchen? Wir<br />

hätten ostanatolischen Bergknoblauch mit<br />

fermentierten Berberitzen. Subtile Erdigkeit,<br />

gepaart mit kräftiger Aromatik. Oder pul v e -<br />

ri sierter schwarzer Knoblauch mit Oliven.<br />

Betörend wie eine Orientreise.»<br />

VERTIKALVERKOSTUNG DER BÜRSTEN<br />

Aber warum in aller Welt nur Lebensmittel?<br />

Man kann doch heraus aus dem Food-<br />

Ghetto! Man könnte träumen von einem<br />

Baumarktwerbespot-Sommelier, einem<br />

Nagellack-Sommelier oder einem Shampoo-<br />

Sommelier, einem Tierfutter-Sommelier oder<br />

einem Vergleichsportal-Sommelier, einem<br />

Rasenmäher-Sommelier oder einem Reifen-<br />

Sommelier. Besonders anstrengend wäre<br />

wohl der Beruf des Waschanlagen-Sommeliers.<br />

Vertikalverkostung der rotierenden<br />

blauen Bürsten! Königsdisziplin wäre zweifelsohne<br />

der TV-Samstagabendshow-Sommelier.<br />

Was für eine Herausforderung, die Musikantenstadl-Superstar-Plörre<br />

zu bewerten.<br />

Es steht allerdings zu befürchten, dass hier<br />

nur 50 bis 59 <strong>Falstaff</strong>-Punkte vergeben<br />

würden – «nicht akzeptabel». Die rote Linie<br />

schliesslich wäre mit dem Socken-Sommelier<br />

erreicht, vor allem wenn der sich mit «gereiften»<br />

Exemplaren befassen müsste. Oder ist<br />

da doch noch Spielraum?<br />

Hier nun spannen wir, ermattet von unserer<br />

visionären Tour de Force und in hoffentlich<br />

eleganter Manier, den Bogen zurück<br />

zu den Anfängen. Im «Dictionnaire de la<br />

Langue Française» von Émile Littré aus<br />

dem Jahr 1863 findet man nämlich auch<br />

folgende Definition des Sommelier-Berufs:<br />

«Celui qui dans une maison, dans une communauté,<br />

a la charge de la vaisselle, du pain,<br />

du vin, du linge.» «Der, welcher sich in<br />

einem Haushalt oder einer Gemeinde um<br />

Geschirr, Brot, Wein und Wäsche kümmert.»<br />

Wäsche! Also doch! Möge er kommen,<br />

der erste Socken-Sommelier.<br />

<<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

97<br />

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produkttest / FISCHBRÄTER<br />

Ob Wolfsbarsch, Dorade oder<br />

Forelle: Ein edler Fisch ist ein<br />

Gaumenschmaus – wenn er<br />

gut gelungen ist. Die Haut<br />

schön kross, das Fleisch wunderbar saftig.<br />

Doch Fische sind empfindlich, insbesondere<br />

ihre Eiweisse. Ist die Temperatur zu hoch,<br />

zerfällt der Fisch, trocknet aus und verliert<br />

an Geschmack. Ist die Temperatur zu niedrig,<br />

wird er labberig und ebenfalls geschmacklos.<br />

Ob spezielle Fischpfannen sich lohnen, durfte<br />

an Regenbogenforellen erprobt werden. Mit<br />

frischen Kräutern, Knoblauch und Zitronenscheiben<br />

gefüllt, gewürzt und leicht meliert,<br />

wurden die Fische im Ganzen in heissem Öl<br />

gebraten und nach ein paar Minuten in der<br />

Pfanne gewendet. Neben Design, Grösse,<br />

Form und Gewicht wurde die Handhabung<br />

bewertet und das Ergebnis verkostet wie<br />

auch die anschliessende Reinigung beurteilt.<br />

Brennt das Gargut an? Werden Stiel oder<br />

Griffe der Pfanne während des Bratens heiss?<br />

Lässt sich der Fisch leicht wenden? Und wie<br />

schmeckt der fertige Fisch?<br />

FISCHERS<br />

FRITZ FISCHT …<br />

Aussen braun und knusprig, dabei innen<br />

schön saftig: Für den perfekt gebratenen<br />

Fisch braucht es die passende Pfanne –<br />

Fischbräter im Test.<br />

TEXT JULIA VACCA<br />

LE CREUSET<br />

Aluminium, ovale Pfanne<br />

Gesehen um CHF 140,–<br />

Der Testsieger überzeugt in allen Kategorien,<br />

in der Zubereitung gar mit voller<br />

Punktzahl! Der Fisch lässt sich leicht<br />

wenden, brennt nicht an. Das Ergebnis:<br />

wunderbar knusprige Haut und sehr<br />

saftiges Fleisch. In die Pfanne passen<br />

problemlos auch zwei Fische, dabei ist<br />

sie sehr leicht, die Griffe bleiben beim<br />

Braten kalt. Super-easy Reinigung.<br />

DESIGN<br />

ZUBEREITUNG<br />

REINIGUNG<br />

GESAMT: 14 Punkte<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

98 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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WMF<br />

Fischpfanne mit Glasdeckel<br />

Gesehen um CHF 177,–<br />

Das zweitbeste Ergebnis in der Zubereitung!<br />

Der Fisch ist saftig, die Haut<br />

schön knusprig. Die robuste Pfanne ist<br />

recht gross, dadurch können mehrere<br />

Fische gleichzeitig gebraten werden,<br />

Grösse und vor allem Gewicht<br />

erschweren die Reinigung im Spülbecken<br />

ein wenig. Das Design ist zeitlos,<br />

ein zu sätzlicher Deckel praktisch.<br />

DESIGN<br />

ZUBEREITUNG<br />

REINIGUNG<br />

GESAMT: 12 Punkte<br />

FISSLER<br />

Special Fish Pfanne<br />

Gesehen um CHF 177,–<br />

Die Fischpfanne von Fissler erzielt in<br />

allen Kategorien ein gutes Ergebnis.<br />

Kein Anbrennen, der Fisch ist saftig,<br />

die Haut wird knusprig. Das Design der<br />

mittelschweren Pfanne ist schlicht.<br />

Allerdings erhitzen sich die Griffe beim<br />

Braten so sehr, dass man sie ohne<br />

Topflappen nicht mehr angreifen kann.<br />

Unkomplizierte Reinigung.<br />

DESIGN<br />

ZUBEREITUNG<br />

REINIGUNG<br />

GESAMT: 11,75 Punkte<br />

ZWILLING<br />

Twin Choice<br />

Gesehen um CHF 118.–<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

In die einzig runde Pfanne muss der<br />

Fisch leicht gebogen gelegt werden,<br />

dadurch lässt er sich schwieriger wenden<br />

als in einer oval geformten. Mehrere<br />

(normal grosse) Fische gehen sich<br />

nicht aus. Die Haut wird kross, das<br />

Fleisch ist saftig, das Äussere leidet<br />

durch das missglückte Wenden des<br />

Fisches. Die Reinigung ist sehr einfach.<br />

DESIGN<br />

ZUBEREITUNG<br />

REINIGUNG<br />

GESAMT: 10,5 Punkte<br />

MAUVIEL<br />

M’heritage 150b Oval Copper<br />

Frying Pan<br />

Gesehen um CHF 330.–<br />

Der erste Platz im Design ist der Mauviel<br />

sicher. Bei Zubereitung und Handhabung<br />

überzeugt die Pfanne weniger.<br />

Der Fisch brennt an, während der Griff<br />

beim Braten sehr heiss wird. Die<br />

Konsis tenz des Fleisches ist gut, die<br />

Haut zerstört. Die Reinigung – trotz<br />

Angebranntem – geht recht einfach.<br />

DESIGN<br />

ZUBEREITUNG<br />

REINIGUNG<br />

GESAMT: 9,5 Punkte<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

99<br />

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promotion / GASTROSOPHINNEN<br />

Die Gastrosophinnen<br />

auf kulinarischen<br />

Abenteuern in Spanien.<br />

Gastrosophinnen<br />

auf Reisen<br />

Ralph Schelling erklärt<br />

den Gastrosophinnen die Vorzüge des<br />

Jamón Ibérico.<br />

Von 22. bis 25. März reisten 12 Mitglieder der Gastrosophinnen<br />

mit einer Begleitung aus dem Vorstand und mit dem Spitzenkoch<br />

Ralph Schelling nach San Sebastian.<br />

Ralph Schelling erhielt<br />

dank eines 14-monatigen<br />

Wanderpraktikums die<br />

Chance, die besten<br />

Küchen Spaniens kennenzulernen<br />

und seinen kulinarischen<br />

Horizont zu erweitern. Ein Gastspiel<br />

beim legendären Ferran<br />

Adrià im «El Bullì» war nur ein<br />

Highlight des kulinarisch reichhaltigen<br />

Spanienaufenthalts.<br />

Die Gastrosophinnen profitierten<br />

an der Concha von San Sebastian<br />

eingeleitet.<br />

Anschliessend liess sich die<br />

fröhliche Truppe von Elena Arzak<br />

verwöhnen, die, mit drei<br />

Michelin Sternen ausgezeichnet,<br />

als eine der besten Köchinnen<br />

der Welt gilt.<br />

Traditionell baskische Küche<br />

durfte auf der kulinarischen Reise<br />

ins Baskenland natürlich auch<br />

nicht zu kurz kommen, also statwährend<br />

ihrer Gourmettour<br />

nach San Sebastian aber auch<br />

vom kulinarischen Wissen des<br />

Spitzenkochs und seinen Kenntnissen<br />

der traditionell spanischen<br />

sowie baskischen Produkte.<br />

REISEHIGHLIGHTS<br />

Bei strahlend blauem Himmel<br />

wurde die Genuss-Reise mit einem<br />

erfrischenden Copa de Cava<br />

teten die Gastrosophinnen dem<br />

ältesten Restaurant der Stadt<br />

einen Besuch ab.<br />

Im Rahmen einer genussvollen<br />

Tour mit einheimischen<br />

Freunden von Ralph wurde den<br />

Reisenden nicht nur die legendäre<br />

Pinxtos-Kultur der Region<br />

näher gebracht, auch lokale Weine,<br />

wie etwa der Txakoli, wurden<br />

begeistert getestet. In der<br />

ältesten Sidreria, die als Treffpunkt<br />

der jungen Bevölkerung<br />

gilt, wurde der äusserst leckere<br />

Apfelschaumwein direkt vom<br />

Fass ausgeschenkt und verkostet.<br />

Und was darf bei einem Aufenthalt<br />

am Meer nicht fehlen? Rich-<br />

Fotos: beigestellt<br />

100 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

document5398747347139387536.indd 100 17.04.18 13:19


Fotos: beigestellt<br />

tig, ein Spaziergang am Meer.<br />

Gesagt, getan – nach einem<br />

eher stürmischen Streifzug nach<br />

Getaria liess sich die Gruppe in<br />

einem wunderbaren Fischrestaurant<br />

nieder und genoss allerlei<br />

Köstlichkeiten aus dem Meer, die<br />

direkt auf einem Holzkohlegrill<br />

zubereitet wurden.<br />

Die Markthalle von San Sebastian<br />

war ein weiteres Highlight<br />

der Tour. Da war für alle<br />

Geschmäcker etwas dabei: ob<br />

Fisch, Schinken, Käse oder<br />

Gemüse, die Markthalle präsentiert<br />

sich als wahres Eldorado für<br />

Gourmets. Lokale Käsespezialitäten,<br />

Sardellen, Gewürze, Hülsenfrüchte<br />

und vieles mehr fanden<br />

hier den direkten Weg in die<br />

eine oder andere Reisetasche.<br />

Stets auf der Suche nach süssen<br />

Leckereien entdeckte die<br />

gutgelaunte Kulinarik-Truppe<br />

auch so manch feines Dessert,<br />

wie das traditionelle Tarta de<br />

Queso oder feine Crèmen und<br />

Backwaren.<br />

KULTURHIGHLIGHTS<br />

Auch die Kultur galt es ausgiebig<br />

zu würdigen. Das Museo Balenciaga<br />

und das Guggenheim Bilbao<br />

sowie ein Streifzug durch die<br />

Altstadt von San Sebastian standen<br />

auf dem Programm. Anschliessend<br />

wurde mit einem<br />

Klein-Bus die Region ausgiebig<br />

erkundet. Die übersichtliche<br />

Gruppengröße liess flexiblen<br />

Freiraum für individuelle Interessen<br />

wie kleine Abstecher in lokale<br />

Boutiquen, einen gemütlichen<br />

Kaffee oder einfach ein bisschen<br />

Zeit zum Entspannen, um die<br />

vielfältigen Eindrücke noch einmal<br />

auf sich wirken zu lassen.<br />

Neben kulinarischen Erfahrungen<br />

lagen dem Vorstand der Gastrosophinnen<br />

der Austausch und<br />

das Miteinander, das Gemeinschaftserlebnis<br />

sowie der Austausch<br />

der Mitglieder untereinander<br />

am Herzen.<br />

Am Ende des Spanien-Aufent-<br />

Baskische Traditionsküche:<br />

Konzentration und Kreativität.<br />

halts mussten die Reisenden feststellen,<br />

dass sich die kulinarische<br />

Entdeckungsreise etwas ungünstig<br />

auf ihre Koffer ausgewirkt<br />

hatte – waren die Taschen doch<br />

bei Reiseantritt noch deutlich<br />

leichter gewesen. Mit allerlei<br />

traditionellen Spezialitäten im<br />

Gepäck und um viele schöne<br />

Erfahrungen reicher, ging es<br />

gestärkt zurück in die Heimat.<br />

JOIN THE CLUB! –<br />

EXKLUSIV UND ZWANGLOS<br />

Rustikales Ambiente,<br />

himmlische Genüsse.<br />

Wer sich angesprochen fühlt und<br />

sich gerne selbst inspirieren lassen<br />

und die Gastrosophinnen<br />

persönlich kennenlernen möchte,<br />

kann ganz einfach an einem der<br />

monatlichen Stammtische teilnehmen<br />

– denn Gäste wie auch<br />

Interessentinnen sind herzlich<br />

willkommen.<br />

Die Termine für das monatliche<br />

Event werden auf der<br />

Homepage ausgeschrieben (siehe<br />

rechts unten), wo auch spontane<br />

Anmeldungen möglich<br />

sind. Eine ideale Möglichkeit<br />

zum Austausch untereinander<br />

sowie zum Geniessen und ein<br />

perfekter Einstieg für neue<br />

Gastrosophinnen.<br />

JETZT MITGLIED WERDEN<br />

UND FALSTAFF-ABO SICHERN!<br />

Frauen, die Freude am Kochen und am<br />

Essen, an schön gedeckten Tischen<br />

und am Ausprobieren und Austauschen<br />

von Rezepten haben, sind<br />

herzlich willkommen.<br />

Alle Mitglieder kommen in den<br />

Genuss von folgenden Vorteilen:<br />

– Teilnahme an exklusiven Anlässen<br />

und Kochkursen<br />

– Spezialangebote<br />

– Austausch unter Gleichgesinnten<br />

– Freundschaften knüpfen und pflegen<br />

– Jahresabonnement von «<strong>Falstaff</strong><br />

<strong>Schweiz</strong>»<br />

Kosten: CHF 200,– pro Jahr;<br />

zuzüglich einmalige Eintrittsgebühr<br />

von CHF 70,–<br />

INFO<br />

Anmeldung und weitere<br />

Infos online unter:<br />

www.gastrosophinnen.ch<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

101<br />

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www.falstaff.ch<br />

DAS WEB-PORTAL FÜR GENUSS<br />

AKTUELL: News und Hintergrundberichte aus der Wein-, Gourmet- und Bar-Szene<br />

MODERN: Elegantes Design, optimiert für Desktop UND Smartphone<br />

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UMFANGREICH: Mehr als 13.000 Restaurants & 79.000 Weine – mit Bewertung!<br />

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RESTAURANTS IM TEST<br />

JETZT<br />

GRATIS<br />

RESTAURANT-<br />

GUIDE APP<br />

Frischer Wind im St. Galler<br />

Traditionslokal Neubad.<br />

1 BRASSERIE AU VIOLON<br />

Im Lohnhof 4<br />

4051 Basel<br />

2 RESTAURANT SPITZ<br />

Museumsstrasse 2<br />

8001 Zürich<br />

3 RISTORANTE ORNELLAIA<br />

St. Anna Gasse 2<br />

8001 Zürich<br />

4 GENUSS<br />

MANUFAKTUR NEUBAD<br />

Bankgasse 6<br />

9000 St.Gallen<br />

5 RESTAURANT BEL-AIR<br />

im Grand Resort Bad Ragaz<br />

7310 Bad Ragaz<br />

6 LA COUPOLE – MATSUHISA<br />

at Badrutt’s Palace<br />

Via Serlas 27<br />

7500 St. Moritz<br />

UNSERE TESTER<br />

BENJAMIN HERZOG (BH)<br />

ist Teil der Chefredaktion von <strong>Falstaff</strong><br />

<strong>Schweiz</strong>, er mag bodenständige Küche<br />

und ausgefallene Getränkebegleitungen.<br />

CLAUDIO DEL PRINCIPE (CDP)<br />

betreibt den Foodblog anonymekoeche.<br />

net und ist Kochbuchautor. Zuletzt erschien<br />

«a casa» (AT Verlag).<br />

HANS THEO STAMP (HTS)<br />

ist Gastrokritiker und schreibt über Restaurants<br />

aller Sparten, wenig bekannte<br />

Weinregionen sowie Küchentrends.<br />

DOMINIK VOMBACH (DV)<br />

ist Teil der Chefredaktion von <strong>Falstaff</strong><br />

<strong>Schweiz</strong>, liebt extravagante Aromenkombinationen<br />

genauso wie die Einfachheit.<br />

NEU<br />

EINGEDECKT<br />

Fotos: beigestellt<br />

Neues Konzept im bewährten<br />

St. Galler «Neubad», zwei Geheimtipps<br />

in Zürich und exklusive japanischperuanische<br />

Küche in Bad Ragaz: Unsere<br />

Kritiker waren wieder für Sie unterwegs.<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

103<br />

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gourmet / SIXPACK<br />

AU VIOLON<br />

Basel<br />

1<br />

Das «Hotel Brasserie Au Violon» ist<br />

sozusagen eine kleine «Île-de-France»<br />

mitten in der Basler Altstadt. Der<br />

Name bezieht sich einerseits auf das Musikmuseum<br />

nebenan, andererseits auf den französischen<br />

Ausdruck für Gefängnis. Das weist auf<br />

den historischen «Lohnhof» hin, der vor dem<br />

Hotel ein Gefängnis war. Im Sommer lockt der<br />

schöne Innenhof beim Brunnen mit Tischen<br />

unter lauschigen Laubbäumen. Im Innern<br />

Fischgrätparkett, Einrichtung im Brasseriestil<br />

und französisches Flair. Chef de Cuisine David<br />

Goldbronn beherrscht das französische<br />

Küchenhandwerk. Den Erfahrungsschatz hat<br />

er sich bei Joël Robuchon und Peter Knogl<br />

erworben. Seine Kreationen sind deswegen<br />

nicht abgehoben, sondern herzhaft,<br />

geschmackvoll und mit einem zeitgemässen<br />

Ansatz der Tradition verpflichtet. Auf der Karte<br />

Klassiker wie Zwiebelsuppe, Weinbergschnecken<br />

oder Cassoulet. Das Angebot wech-<br />

selt nach Saison. Es gibt jeweils Tages-empfehlungen<br />

und mittags ein attraktives Lunchmenü.<br />

Auf der Weinkarte finden sich ausschliesslich<br />

Positionen aus Frankreich.<br />

Und dies zu raisonablen Preisen. Zum Auftakt<br />

macht das knusprige, pochierte Ei Freude.<br />

Versteckt unter einem Kartoffel-Nest und<br />

hübsch angerichtet mit Lachsröschen, Crème<br />

fraîche und Kaviar. Delikat auch ein Wachtelbrüstchen,<br />

gefüllt mit Entenleber, ein knuspriges<br />

Schenkelchen dazu und Feldsalat. Als<br />

Hauptgang überzeugen konfierte Schweinsbäckchen.<br />

So zart, dass sie auf Gabeldruck<br />

zerfallen. Dazu feines Blumenkohlpüree,<br />

Romanesco und ein ausbalancierter Jus.<br />

Klassiker auch auf der Dessertkarte. Wie<br />

Paris-Brest. Ein Ringgebäck gefüllt mit<br />

Pralinécrème, das seine Namenskreation<br />

einer Radtour verdankt. Wir sind froh, dass<br />

wir sie geniessen durften, ohne uns zuvor<br />

abzustrampeln.<br />

CDP<br />

Französisches<br />

Flair mitten in der<br />

Basler Altstadt.<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

45 von 50<br />

17 von 20<br />

16 von 20<br />

7 von 10<br />

85 von 100<br />

BRASSERIE AU VIOLON<br />

Im Lohnhof 4<br />

4051 Basel<br />

T: +41 61 2698711<br />

www.au-violon.com<br />

SPITZ<br />

Zürich<br />

2Vor dem Erweiterungsbau des Landesmuseums<br />

im Jahr 2016 hätte man es<br />

nicht für möglich gehalten: Hier, zentral<br />

am Hauptbahnhof gelegen, betreibt ein Team<br />

junger Zürcher Gastronomen das Restaurant<br />

«Spitz», ein ebenso zeitgemässes wie angenehm<br />

bodenständiges Lokal, in dem Themen wie<br />

Saisonalität und Lokalität keine leeren Floskeln<br />

sind. Die wechselnde Abendkarte bietet<br />

eine überschaubare Zahl origineller und<br />

dennoch nicht zu abgefahrener Gerichte, über<br />

Mittag gibt es ein reduziertes Angebot. Bei<br />

unserem Besuch wählen wir das Markbein<br />

vom Rind, mit Petersilie und Zitrone als Vorspeise.<br />

Das von der Nose-to-Tail-Bewegung<br />

inspirierte Gericht kommt besonders raffiniert<br />

daher. Die Säure des Zitronengelées auf dem<br />

Markbein federt dessen Deftigkeit ab. Die am<br />

Stück gegarte Forelle aus Belp überzeugt uns<br />

mit dem gut getroffenen Garpunkt und der<br />

unprätentiösen Gemüsebegleitung. Die<br />

Weinkarte des «Spitz» passt perfekt zum<br />

Gesamtkonzept: Sie hat einen klaren Fokus<br />

auf einheimischen Tropfen, erweitert um<br />

Gewächse aus dem ganzen Alpenraum,<br />

und umfasst auch Naturweine. Für den kleinen<br />

Desserthunger bietet das «Spitz» eine<br />

Auswahl von Süssigkeiten an, die mit einem<br />

Kaffee gereicht werden. «Warum machen<br />

das nicht alle <strong>Schweiz</strong>er Restaurants?»,<br />

denken wir uns, während wir den Blick<br />

durch das stilvoll gestaltete Lokal schweifen<br />

lassen. Das klassisch-zurückhaltende Interieur<br />

nuanciert mit der Neon-Installation<br />

«Space Knot» des <strong>Schweiz</strong>er Künstlers Kerim<br />

Seiler, das sich wie eine Zeichnung entlang<br />

der hohen Decken zieht. Für Museumsbesucher<br />

gibt es übrigens ein Bistro mit<br />

kleinen Speisen und abends ist die Spitz-Bar<br />

einen Besuch wert.<br />

BH<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

45 von 50<br />

18 von 20<br />

18 von 20<br />

9 von 10<br />

90 von 100<br />

Nicht nur die Süssigkeiten<br />

überzeugten<br />

unsere Tester.<br />

RESTAURANT SPITZ<br />

Museumstrasse 2<br />

8001 Zürich<br />

T: +41 44 2219477<br />

www.restaurantspitz.ch<br />

Fotos: beigestellt<br />

104 falstaff mai <strong>2018</strong> 95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte<br />

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ORNELLAIA<br />

Zürich<br />

Küchenchef Giuseppe D'Errico begeistert<br />

mit moderner, italienischer Küche.<br />

3Seit kurzem ist ein Abstecher in die<br />

Toscana nicht mehr mit einer stundenlangen<br />

Autofahrt verbunden. Nein,<br />

sie liegt jetzt mitten in Zürich, unweit der<br />

Bahnhofstrasse. Dort wurde vor wenigen<br />

Wochen das weltweit erste «Ristorante<br />

Ornellaia» eröffnet, ein Gemeinschaftsprojekt<br />

der Zürcher Familie Bindella und<br />

des Ornellaia-Produzenten Frescobaldi. Das<br />

Restaurant kann getrost als Verstofflichung<br />

der Philosophie hinter dem gleichnamigen<br />

Kult-wein aus der Maremma bezeichnet<br />

werden. Eleganz, Stil, höchste Qualität, all<br />

das wird hier erlebbar. Alleine der von der<br />

<strong>Schweiz</strong>er Star-Architektin Tilla Theus gestaltete,<br />

wunderschöne Gastraum ist einen<br />

Besuch wert. Die Wände wie Aussenfassaden<br />

in Siena oder Florenz, dazu mehr als hundert<br />

Lampen, die an einen Sternenhimmel erinnern<br />

sollen - mehr Toscana lässt sich in einem<br />

Innenraum wohl kaum umsetzen. Für die<br />

Küche konnte man den talentierten italienischen<br />

Jungkoch Giuseppe D'Errico gewinnen,<br />

der zuvor an der Seite von Dreisternekoch<br />

Michel Troigros im französischen<br />

Roanne arbeitete. Der Einstieg ins Menü,<br />

Cavolfiore in insalata, eine kalte Kreation<br />

aus dreierlei Blumenkohl, äusserst raffiniert.<br />

Die Gnudi, Ricottaklösschen mit Salbei und<br />

Rohschinken, sind wohl am beispielhaftesten<br />

für die moderne, toskanische Küche, die<br />

D'Errico im «Ornellaia» zelebriert. Feinste<br />

Zutaten, filigran zubereitet und auf höchste<br />

geschmackliche Harmonie ausgerichtet.<br />

Danach folgt Tagliata di Chianina, perfekt<br />

gegartes, tranchiertes Rindsentrecôte, das<br />

den Gästen am Tisch ein kleines Raunen<br />

entlockt. Der Service der ausnahmslos<br />

italienischen Equipe ist so klassisch und<br />

zuvorkommend, wie man es sich wünscht.<br />

Wie exquisit die Weinkarte im «Ornellaia»<br />

ist, können Sie sich sicher vorstellen. DV<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

47 von 50<br />

19 von 20<br />

19 von 20<br />

10 von 10<br />

95 von 100<br />

RESTAURANT ORNELLAIA<br />

St. Anna Gasse 2<br />

8001 Zürich<br />

T: +41 44 2120022<br />

www.bindella.ch<br />

Fotos: beigestellt<br />

NEUBAD<br />

St. Gallen<br />

4<br />

St.Gallen hat eine kleine, feine<br />

Restaurantmeile. An der Bankgasse<br />

reiht sich Lokal an Lokal. Bei mehreren<br />

Adressen hat es unlängst Auffrischungen<br />

und Konzeptwechsel gegeben. So auch im<br />

«Neubad», von den Einheimischen liebevoll<br />

«Neubädli» genannt. Geblieben ist die Einrichtung<br />

– zum Glück, denn die in historisches<br />

Täfer gefasste Erststock-Stube ist eine der<br />

schönsten der Stadt. Sandro Vladani, der neue<br />

Koch im «Neubad», ist ein alter Bekannter in<br />

der Region. Zuvor stand er unter anderem bei<br />

Gastro-Eminenz Köbi Nett in der Küche. Im<br />

«Neubad» präsentiert er eine Menüstruktur,<br />

bei der es keine klassische Menüfolge gibt. Alle<br />

Gänge sind bewusst etwa gleich gross gehalten;<br />

empfohlen wird ein Menü aus vier Tellern. Die<br />

gewohnten Zuordnungen scheinen allerdings<br />

nach wie vor durch, denn Salat und Tatar wird<br />

man immer als Vorspeise wahrnehmen,<br />

Schweins backe oder Rindsfilet als Hauptgang.<br />

Vladani komponiert Teller, die auf klassische<br />

Grundstrukturen Bezug nehmen, aber im<br />

Detail doch originell geraten. Butternuss-Kürbissuppe<br />

mit Litschi, Crevette und Chili zum<br />

Beispiel, oder südafrikanischen Hummerschwanz<br />

mit Griess, Mönchsbart und Pomelo.<br />

Sehr gefallen hat uns auch die Entenbrust<br />

mit Gerste, Schwarzwurzel und Kumquat,<br />

wo ein vielfältiger und dennoch homogener<br />

Geschmacksakkord gelingt. Überdurchschnittliche<br />

Aufmerksamkeit erhält der Käsegang,<br />

wo gebackener Taleggio von Zitronenthymian,<br />

Feige und Focaccia begleitet wird. Den<br />

Abschluss bildet ein Blutorangen-Rosmarin-<br />

Sorbet mit Monkey 47-Gin. Mit alledem,<br />

auch mit einem entspannten Service, will man<br />

nicht zuletzt ein jüngeres Publikum ansprechen.<br />

Mit Erfolg, wie man im «Neubad»<br />

eindrücklich sehen kann.<br />

HTS<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

42 von 50<br />

18 von 20<br />

17 von 20<br />

8 von 10<br />

85 von 100<br />

GENUSS MANUFAKTUR NEUBAD<br />

Bankgasse 6<br />

9000 St.Gallen<br />

T: +41 71 2228683<br />

www.restaurantneubad.ch<br />

Entspannte Gastgeber:<br />

Nadine Schneider und<br />

Sandro Vladani.<br />

95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

105<br />

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gourmet / SIXPACK<br />

BEL-AIR<br />

Bad Ragaz<br />

5Das «Bel-Air» unterscheidet sich<br />

deutlich von anderen Hotelrestaurants.<br />

Es ist im Komplex des Grand Resort<br />

nur eine von fünf gastronomischen Destinationen<br />

und steht hier primär für die traditionelle<br />

Hochküche. Weitere Lokale bedienen das<br />

Mediterrane (Olives d'Or), das Asiatische<br />

(Namun), das Urchige (Zollstube) und den<br />

Gourmetbereich (Andreas Caminadas Igniv).<br />

Wer sich wieder einmal ein Evergreen, wie im<br />

Salzteig gegarten Wolfsbarsch gönnen möchte,<br />

ist hier natürlich goldrichtig. Der prächtige<br />

Fisch wird professionell vorgelegt und in zwei<br />

Services mit allem silbernen Drum und Dran<br />

präsentiert - bei solchen Gerichten wünscht<br />

man sich, dass sie sich nie ändern. In die Kategorie<br />

der Klassiker gehören auch die ganze<br />

Seezunge, das Rindstatar mit Toast oder das<br />

Rindsfilet mit Béarnaise. In gewissem Sinne<br />

auch die gebratene Entenleber, doch setzen<br />

hier das karamellisierte Blumenkohlpüree und<br />

die vielleicht ein bisschen gar knusprigen<br />

Rhabarber-Ravioli einen individuellen Akzent.<br />

Zeitgenössisch und trendig ist hingegen das<br />

Konzept «Saveurs culinaires». Manche<br />

Gerichte sind gekennzeichnet als «Cuisine<br />

équilibrée – für ein ausgewogenes Körpergefühl»,<br />

«Cuisine esprit – für geistige Höchstleistungen»,<br />

«Cuisine soul – für innere Ruhe»<br />

und «Cuisine vitalité – für optimale Leistungsfähigkeit».<br />

Natürlich können wir ein Lächeln<br />

nicht verkneifen, wenn dann das Kalbskotelett<br />

Heidiland mit Carnaroli-Reis und Frühlingsgemüse<br />

den Geist beflügeln oder die Safrannudeln<br />

mit gebratenem Hummerschwanz,<br />

Krustentiernage und grünem Spargel die<br />

Leistungsfähigkeit ankurbeln sollen. Dass<br />

die Ambiance in diesem Weltklassehotel im<br />

allgemeinen und im «Bel-Air» im Speziellen<br />

keine Wünsche offen lässt, versteht sich. Und<br />

schliesslich lockt gleich nebenan die Quellenhof<br />

Bar zum stilvollen Abhängen. HTS<br />

Die Klassiker der französischen<br />

Küche werden gross geschrieben.<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

43 von 50<br />

19 von 20<br />

18 von 20<br />

9 von 10<br />

89 von 100<br />

RESTAURANT BEL-AIR<br />

im Grand Resort Bad Ragaz<br />

7310 Bad Ragaz<br />

T: +41 81 3033030<br />

www.resortragaz.ch<br />

LA COUPOLE<br />

– MATSUHISA<br />

St. Moritz<br />

6<br />

Das «Matsuhisa im Badrutt's Palace»<br />

ist eines von sechs exklusiven Premium-Restaurants<br />

des japanischen Starkochs<br />

Nobuyuki «Nobu» Matsuhisa. Die ehemalige<br />

Tennishalle mit imposanter Glaskuppel<br />

empfängt die Gäste mit opulenter Eleganz.<br />

Neben Sushi gibt es exquisite Gerichte in peruanisch-japanischer<br />

Fusion. Unser Omakase<br />

Surprise-Menü startet mit lauwarmen Tranchen<br />

vom Wolfsbarsch. Die cremige Textur<br />

vom Fisch harmoniert vorzüglich mit Knoblauchpüree,<br />

Ingwer, Gurke und einer frischen<br />

Ponzu-Sauce. Es folgt eine Variation von Sushi<br />

und Sashimi mit dem typisch peruanischen<br />

Twist à la Nobu. Die Seafood-Qualität ist<br />

bemerkenswert. Herausragend der Thunfisch<br />

mit pikanter Wasabisalsa, eine zarte Jakobsmuschel<br />

mit Yuzu-aromatisiertem Kaviar, einer in<br />

Amazu-Sauce leicht säuerlich eingelegten Garnele,<br />

Krabbenfleisch mit Tobiko Fischrogen<br />

und gratinierter scharfer Mayonnaise sowie<br />

Sashimi von der Gelbflossenmakrele mit fruchtigem<br />

Jalapeño und frischem Koriander. Dazu<br />

wird ein leicht rauchiges Dashi mit Wakame-<br />

Algen und Tofu serviert. Der Zwischengang,<br />

Sashimi-Salat mit Tataki vom Tuna und Lachs,<br />

Oktopus, Shiso und Senf-Zwiebel-Soja-Dressing,<br />

fällt etwas ab. Als Hauptgang folgt<br />

Nobus Signature Dish: Black Cod with Miso.<br />

Eine Tranche vom Alaska Kohlenfisch wird<br />

über drei Tage in Miso mariniert, im Ofen<br />

bei niedriger Temperatur gegart und dann<br />

grilliert, was ihm stark karamellisierte Ränder<br />

verleiht. Textur und Geschmack sind einzigartig.<br />

Ein wenig Misosauce à part und ein<br />

eingelegter Ingwerstängel machen aus diesem<br />

minimalistischen Gang ein perfektes Gericht.<br />

Eine Kaffee-Crème-brûlée mit Kakao-Crunch<br />

und Whiskyschaum macht Laune. Die Weinkarte?<br />

Eine Bibel!<br />

CDP<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

46 von 50<br />

17 von 20<br />

19 von 20<br />

8 von 10<br />

90 von 100<br />

LA COUPOLE – MATSUHISA<br />

at Badrutt’s Palace<br />

Via Serlas 27<br />

7500 St. Moritz<br />

T: +41 81 8371000<br />

www.badruttspalace.com<br />

Starchef Nobu Matsuhisa<br />

verwöhnt in opulenter Eleganz.<br />

Fotos: Badrutt´s Palace Hotel AG, beigestellt<br />

106 falstaff mai <strong>2018</strong> 95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte<br />

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GROSSE KUNST.<br />

OHNE ALLÜREN.<br />

Spargel und Weisswein: zwei Klassiker<br />

aus Österreich, die perfekt zueinander<br />

passen und von Erde und Handarbeit<br />

erzählen. Geniessen Sie den kulinari-<br />

schen Frühling mit frisch gestochenem<br />

Spargel und Österreichs grossen Weinen,<br />

die zum Spargel auch etwas Reife<br />

zeigen dürfen. österreichwein.at<br />

<strong>Falstaff</strong> Spargel CH.indd 1 03.04.18 14:44<br />

000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 04.04.18 10:08


gourmet / BERGKARTOFFELN<br />

DEN BERGEN<br />

Die Bergkartoffeln aus dem Albulatal begeistern Gourmets und Spitzenköche.<br />

Foto: Sylvan Müller<br />

108<br />

falstaff<br />

mai <strong>2018</strong><br />

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Parli, Röseler, Safier oder<br />

Ditta - der Sortenspiegel<br />

der Bergkartoffeln<br />

ist einzigartig.<br />

Foto: Sylvan Müller<br />

ABGERUNGEN<br />

Was hat es auf sich mit den besten Kartoffeln der <strong>Schweiz</strong>? TEXT BENJAMIN HERZOG<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

109<br />

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gourmet / BERGKARTOFFELN<br />

Von links: Marcel und<br />

Sabina Heinrich Tschalèr<br />

und Freddy Christandl.<br />

Für viele Menschen gehören sie<br />

zu den Frühlingsboten wie der<br />

einheimische Spargel – die<br />

Frühkartoffeln, die spätestens<br />

ab April die Gemüseregale füllen.<br />

Babykartoffeln aus Israel<br />

oder Zypern finden noch immer reissenden<br />

Absatz. Wer aber zu besagtem<br />

<strong>Schweiz</strong>er Spargel je eine gereifte Bergkartoffel<br />

der Sorte Weisse Lötschentaler<br />

aus dem Albulatal genossen hat, wird sich<br />

bald nicht mehr erinnern, warum er je<br />

überhaupt Frühkartoffeln gekauft hatte.<br />

«Unsere Kartoffeln werden nach einigen<br />

Monaten der Reife noch besser», sagt Freddy<br />

Christandl, gebürtiger Steirer, Spitzenkoch,<br />

Genusstrainer und Mitinitiant des<br />

Bergkartoffel-Projekts. Natürlich, Christandl<br />

ist voreingenommen, was seine eigene Kartoffelproduktion<br />

betrifft, doch wenn man<br />

sich vor Augen führt, wie viele <strong>Schweiz</strong>er<br />

Spitzenköche und Gourmets heute auf seine<br />

Kartoffeln schwören, darf er das auch sein.<br />

Die Bergkartoffeln aus dem Albulatal kommen<br />

etwa bei Heiko Nieder in den Topf, bei<br />

Sven Wassmer oder bei Fabian Fuchs – nur<br />

um ein paar Beispiele zu nennen. Produziert<br />

werden die Bergkartoffeln auf dem Hof Las<br />

Die Blaugelbe Stein ist eine alte,<br />

aromatische Kartoffelsorte mit oft<br />

kohlartiger Aromatik.<br />

«Das Wichtigste bei<br />

der Kartoffelproduktion<br />

ist der Mensch. Bauer<br />

Marcel kennt jedes seiner<br />

Felder ganz genau.»<br />

FREDDY CHRISTANDL Bergkartoffel-Enthusiast<br />

Sorts im Albulatal. Die Biobauern Sabina<br />

und Marcel Heinrich Tschalèr bewirtschaften<br />

den Bergbetrieb seit 2001. Freddy Christandl<br />

ist als Schnittstelle zwischen dem Hof,<br />

den Köchen und den Privatkunden seit<br />

2008 mit an Bord. Was im ersten Moment<br />

vielleicht mit viel Kalkül orchestriert<br />

erscheint, ist in Tat und Wahrheit eine<br />

absolut organische Geschichte, genährt<br />

vom Herzblut für qualitativ hochwertige<br />

Kartoffeln aus alten Sorten. Familie Heinrich<br />

Tschalèr und Freddy Christandl geht<br />

es um die Sache. Er arbeitete noch als Koch,<br />

als er die Bergkartoffeln vom Hof Las Sorts<br />

bei einem Kartoffelfest im Albulatal entdeckte.<br />

Christandl war damals Küchenchef im<br />

Restaurant «Chrueg» in Wollerau, ausgezeichnet<br />

mit 16 Punkten im Gault & Millau.<br />

Kurzerhand kaufte er Kartoffeln der Sorte<br />

Röseler ein und machte sich zurück am Herd<br />

in Wollerau daran, daraus einen Kartoffelstock<br />

zu kochen. «Ich brauchte die fünfoder<br />

sechsfache Menge an Flüssigkeit, um<br />

einen gewohnt sämigen Stock hinzukriegen»,<br />

sagt er rückblickend. «Da merkte ich, dass<br />

hier etwas völlig anders ist.» Der Start zeichnete<br />

vor, was in den Jahren danach folgen<br />

sollte – ein Lernprozess. ><br />

Fotos: Sylvan Müller<br />

110 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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Fotos: Sylvan Müller<br />

Geradezu privilegiert für den<br />

Kartoffelanbau in Bergregionen: die Highland<br />

Burgundy Red (Bild oben).<br />

Die Kartoffelfelder auf dem<br />

Hof Las Sorts werden nicht gespritzt.<br />

Krankt eine Pflanze, wird diese<br />

ausgerissen und entsorgt (Bild unten).<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

111<br />

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gourmet / BERGKARTOFFELN<br />

><br />

Freddy Christandl und seine Gäste verliebten<br />

sich in den Geschmack der Bergkartoffeln<br />

und auch seine Chefin, die zunächst die<br />

hohen Einkaufspreise monierte, verstand bald,<br />

dass die Qualität dieser Kartoffel jeden Franken<br />

wert ist.<br />

Als Freddy Christandl 2007 im «Chrueg»<br />

aufhörte und sich als Genusstrainer selbstständig<br />

machte, wurde ihm klar, dass er weiterhin<br />

mit Familie Heinrich Tschalèr und<br />

ihren köstlichen Knollen aus alten Sorten der<br />

Stiftung ProSpecieRara arbeiten wollte. Und<br />

so entstand nach und nach eine enge Zusammenarbeit<br />

und Freundschaft – mit dem Bauern<br />

Marcel Heinrich Tschalèr, aber auch mit<br />

den Abnehmern, den Gastronomen und den<br />

Wiederverkäufern. Dass er selber und auch<br />

die Familie Heinrich Tschalèr heute davon<br />

leben können, wagte er damals noch gar<br />

nicht zu träumen. «Zu Beginn lagerten die<br />

Kartoffeln in meiner Garage», erzählt er mit<br />

leuchtenden Augen. «Einer unserer ersten<br />

Kunden war Didi Bruna von «Didis Frieden»<br />

in Zürich. Der fuhr in der Zimmerstunde zu<br />

uns, um seine Kartoffeln abzuholen.»<br />

KLEINE KNOLLE, GROSSE KRAFT<br />

Die Bündner Urkartoffel Parli ist bei<br />

älteren Leuten beliebt, die in ihr die Kartoffel<br />

ihrer Jugend wiederfinden (Bild oben).<br />

Ein Grossteil der Bergkartoffeln wird<br />

von Hand gepflanzt, gepflegt und<br />

auch geerntet. Viele helfende Hände<br />

sind vonnöten (Bild unten).<br />

den Teller kommt, was wiederum zeigt, wie<br />

diffizil der Anbau der vermeintlich einfachen<br />

Knolle ist. Das ist auch einer der Hauptgründe,<br />

warum Christandl seinen Job als Verkäufer<br />

der Bergkartoffeln so ernst nimmt. Die<br />

Arbeit des Bauern und seine Produkte sollen<br />

etwas wert sein. Christandl prüft jede Kartoffel<br />

vor der Auslieferung nochmals auf ihre<br />

Qualität. Das ist wohl einzigartig. Bis vor<br />

Kurzem wurde die 2. Wahl an die Kühe von<br />

Familie Heinrich Tschalèr verfüttert. Heute<br />

produziert HG Hildebrandt von Gents daraus<br />

einen Bergkartoffelvodka. «Er hat gerade<br />

nachgefragt, ob wir noch was haben, das verschnapst<br />

werden kann», sagt Freddy Christandl.<br />

Die Nachfrage reisst nicht ab – trotz<br />

oder vielleicht auch gerade wegen der Frühkartoffeln<br />

aus fernen Ländern.<br />

<<br />

Didi Bruna scheute keinen Aufwand für seine<br />

Bergkartoffeln und das ist ihm mit allen<br />

Köchen gemein, die diese heute verwenden.<br />

«Alle Köche sind von alleine auf uns zugekommen»,<br />

sagt Freddy Christandl. «Auch<br />

ein Andreas Caminada.» Anfragen von<br />

Grossverteilern aber lehnten die Initianten<br />

stets ab. «Die Geschichte zu erzählen, ist dort<br />

nicht möglich, und wer eine Bergkartoffel<br />

kocht wie jede beliebige Knolle, der wird vor<br />

der gleichen Situation stehen wie ich damals<br />

bei meinem Röseler-Kartoffelstock.»<br />

Die Bio-Bergkartoffeln sind für viele Köche<br />

und Gourmets die besten der <strong>Schweiz</strong>. Einerseits<br />

hat das sicher mit dem Anbau zu tun, ist<br />

Christandl überzeugt. «Die Böden und das<br />

Klima im Albulatal scheinen für einige Kartoffelsorten<br />

wie gemacht zu sein», sagt er.<br />

«Wichtiger noch ist aber der Mensch. Der<br />

biologische Kartoffelanbau ist eh schon die<br />

Königsdisziplin für einen Bauern. Wenn man<br />

das noch im Berggebiet macht, ist das vergleichbar<br />

mit der 18- oder 19-Punkte-Gastronomie.»<br />

Auf chemisch-synthetische Spritzmittel<br />

wird auf Las Sorts verzichtet und als<br />

Düngung kommt einzig hofeigener Humus<br />

zum Einsatz. Das ist alles andere als selbstverständlich.<br />

Eine normale Kartoffel wird 15-<br />

bis 20-mal gespritzt und gedüngt, bis sie auf<br />

112 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

HIER GIBT ES SIE<br />

ZU KAUFEN<br />

ZÜRICH ZH<br />

Die Bergkartoffeln gibt es im Jelmoli, den<br />

Bachsermärt-Filialen Seefeld und Kalkbreite<br />

sowie dem Zero-Waste-Laden FOIFI.<br />

www.jelmoli.ch, www.bachsermaert.ch<br />

www.foifi.ch<br />

RICHTERSWIL ZH<br />

Der Käseladen Preisig bietet kleine Knollen<br />

mehrerer Sorten als Raclette-Mischung an.<br />

www.kaeseundwein.ch<br />

LACHEN SZ<br />

Chäs Weber führt Bergkartoffeln.<br />

www.chaes-weber.ch<br />

EINSIEDELN SZ<br />

Im Regio-Shop der Milchmanufaktur.<br />

www.milchmanufaktur.ch<br />

RAPPERSWIL SG<br />

Im Hofladen und Restaurant vom «Hotel<br />

Jakob» sind Bergkartoffeln allgegenwärtig.<br />

www.jakob-rapperswil.ch<br />

><br />

Fotos: Sylvan Müller<br />

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FRAG DOCH<br />

DEN KNIGGE<br />

MORITZ FREIHERR KNIGGE<br />

gibt bei <strong>Falstaff</strong> Antworten für<br />

Geniesser. Schicken auch Sie Ihre<br />

Frage an knigge@falstaff.at<br />

WHAT THE KORK?<br />

Unterwegs mit einem wichtigen Geschäftspartner – er bestellt den<br />

teuersten Wein auf der Karte und merkt nicht, dass dieser korkt.<br />

Wie gehe ich nun damit um?<br />

K<br />

ein Zapfen», strahlte Nina heller<br />

als die Kerzen, als der Korken<br />

aus der Flasche Châteauneuf<br />

du Pape fuhr. Wir feierten<br />

Geburtstag in Neuchâtel, und es<br />

sollte nicht der letzte bleiben, der an diesem<br />

Abend den Flaschenhals verliess. Kaum war<br />

der Wein offen, flutete strammer Schimmelmuff<br />

die Nasen. Nur nicht Ninas. Kork. Aber so was<br />

von. «Der Wein ist wie du, lieber Moritz», sagte<br />

sie. «Hart, aber herzlich», dachte ich. Wir<br />

lachten. Auch Nina, weil sie wie keine Zweite<br />

über sich selbst lachen kann.<br />

20 Jahre später lacht noch immer niemand<br />

charmanter als sie. Und Winzer verkünden<br />

stolz, dass der berühmteste Weinfehler heute<br />

Seltenheitswert hat. Dank Qualitätskontrollen<br />

zwischen Baum und Flasche und natürlich<br />

dank Schraubdeckel. Zwar fliegen in der Verschlusssache<br />

die Fäuste nicht mehr wie früher.<br />

Doch für viele gehören Flaschenhals und<br />

Naturkork noch immer zusammen wie Romy<br />

Schneider und Helmut Berger.<br />

EINE NASE WIE EIN BÜGELEISEN<br />

Illustration: Gina Mueller, Foto: Dennis Stobbe<br />

Als ich neulich nach einem schönen Essen<br />

nach Hause fuhr, erklärte mein Taxifahrer,<br />

dass Trichloranisol Wein muffig schmecken<br />

lässt. Es bilde sich beim Abbau der Chlorphenole,<br />

der Verunreinigungen durch Holzschutzmittel<br />

und Mikroorganismen bei<br />

unsauberer Behandlung des Korks während<br />

der Produktion. Ob er Chemie studiere, fragte<br />

ich. Nein, er trinke nicht mal Alkohol. Er<br />

lese viel. Weinwissen ist oft auch Kreuzworträtselwissen.<br />

Knigge, alter Schlaumeier und Weltläufer.<br />

Raus jetzt – was ist nun beim Business-Dinner<br />

in einem Lokal, wo sich Harrison Ford<br />

und Angelina Jolie die Klinke in die Hand<br />

geben? Eingeladen vom grössten Gesicht am<br />

Platz, aber mit einer Nase wie ein Bügeleisen,<br />

das von Harlan Estate, Ridge oder Joseph<br />

Phelps träumt, bevor es eine Flasche im<br />

Was sage ich, wenn der Gönner Korken samt Zieher an sich<br />

reisst und du nippst und denkst: Wow. Waldorfschulfussboden!<br />

Gegenwert eines Gebrauchtkleinwagens<br />

beauftragt. Was sage ich, wenn der Gönner<br />

Korken samt Zieher an sich reisst und dem<br />

Sommelier auf die Schulter haut: «Taste it<br />

buddy! Awesome.»? Und du nippst und<br />

denkst: Wow. Waldorfschulfussboden!<br />

Mein Freund Sebastian wusste Rat. Er handelt<br />

Filmrechte und ist zu Hause in Shows<br />

von Mr. und Mrs. Hollywood. Was tat er, als<br />

hing, der anders als Nina zum Lachen erstmal<br />

ein Hochhaus in die Luft jagt? Nase zu<br />

und durch? «The wine of my life, buddy.<br />

Lass doch bitte auch meine Familie in Düsseldorf<br />

daran riechen!» Die Flasche wanderte<br />

auf seine Rechnung – und in seinen Koffer.<br />

Mache dich zum Affen, wenn du es anderen<br />

damit ersparst. Die beiden machen seit<br />

diesem Tag beste Geschäfte. Und treffen sie<br />

das Big Business an diesem einen Helden sich, bestellt Sebastian den Wein. <<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

113<br />

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promotion / CLUB PROSPER MONTAGNÉ<br />

In der Küche mit<br />

Laurent Eperon<br />

UN DIMANCHE SOIR CHEZ MA GRAND-MÈRE<br />

EIN SONNTAGABEND BEI MEINER GROSSMUTTER<br />

4 Personen, für dieses Rezept benötigen Sie<br />

eventuell einen Sous Vide-Garer.<br />

DAS GELBE VOM EI<br />

1 L Wasser<br />

4 Eier<br />

Wasser in einer Pfanne auf 62 Grad erhitzen und die<br />

Temperatur konstant halten. Eier ins Wasser geben<br />

und 45 Min. kochen. Danach die Eier etwa 10 Min. in<br />

kaltem Wasser abschrecken. Eier schälen und vorsichtig<br />

die vier Eigelbe trennen. Das Eiweiss wird<br />

nicht benötigt.<br />

TOMME-FLEURETTE-SAUCE<br />

150 g Tomme Fleurette<br />

80 ml Geflügelfond<br />

50 ml Rahm<br />

10 ml Weisswein<br />

1 Prise wilder Kümmel aus Rougemont<br />

4 Wacholderbeeren aus Crans Montana<br />

Salz und wenig weisser Pfeffer.<br />

Geflügelfond, Rahm und Weisswein zusammen aufkochen<br />

und um die Hälfte einreduzieren. Den Tomme<br />

Fleurette in kleine Stücke schneiden und in die Flüssigkeit<br />

geben. Mit einem Stabmixer gut mixen. Die<br />

Sauce mit 1 Prise Kümmel und 4 Wacholderbeeren<br />

verfeinern und 10 Minuten ziehen lassen. Mit Salz<br />

und Pfeffer abschmecken. Die Sauce durch ein Spitzsieb<br />

passieren und beiseite stellen.<br />

FELDSALAT-COULIS<br />

100 g gewaschener Feldsalat<br />

stark gesalzenes Wasser<br />

10 ml Traubenkernöl, Salz und Pfeffer<br />

Den Feldsalat für 1 Minute im Wasser kochen.<br />

Danach mit kaltem Wasser abschrecken und in<br />

einem Mixer mit Traubenkernöl mixen. Mit Salz und<br />

Pfeffer abschmecken und anschliessend durch ein<br />

Spitzsieb passieren.<br />

GARNITUREN<br />

Kräuter nach Wahl<br />

Fleur de Sel<br />

Knuspriges Bauernbrot<br />

Anrichten: In tiefen Tellern zuerst die Feldsalatsauce<br />

anrichten. Darauf die Eigelbe legen und mit der<br />

Käsesauce bedecken. Mit dem Bauernbrot ausgarnieren<br />

und mit frischen Kräutern abrunden. Mit etwas<br />

Fleur de Sel würzen. Servieren.<br />

Bon appétit.<br />

Fotos: beigestellt<br />

114 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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Fotos: beigestellt<br />

B<br />

ereits seit zehn Jahren kreiert<br />

Laurent Eperon in der Küche des<br />

Restaurant «Pavillon» feinste Haute<br />

Cuisine. Den Plan Dirigent zu werden,<br />

verwarf er glücklicherweise und so<br />

kommt es, dass er heute exquisite Gourmetküche<br />

in den Räumlichkeiten des Restaurant<br />

«Pavillon» zaubert.<br />

Seine Laufbahn im Restaurant des «Baur<br />

au Lac» startete er bereits im Jahre 1999,<br />

damals jedoch noch als Commis de Cuisine.<br />

Nachdem er einige Postionen innerhalb des<br />

Hotels durchlaufen hatte, wurde er schliesslich<br />

zum Chef de Cuisine ernannt und begeistert<br />

seitdem Kritiker und Gäste mit höchster<br />

Kochkunst. Eperon versteht sich als Perfektionist,<br />

seine Produkte müssen stets ausserordentlichen<br />

Qualitätsanforderungen standhalten,<br />

um Teil seiner Kreationen zu werden.<br />

DIE KUNST DER LEICHTIGKEIT<br />

Seine Auswahl orientiert sich an saisonalem<br />

Angebot unter besonderem Augenmerk auf<br />

Regionalität, bei der Gestaltung seiner<br />

Gerichte berücksichtigt der Perfektionist<br />

mit grosser Sorgfalt den Charakter jeder einzelnen<br />

Geschmackskomponente. Sein kulinarisches<br />

Feingefühl und Können wurden 2017<br />

mit einem Michelin-Stern und dem Titel des<br />

«Gault & Millau»-Aufsteiger des Jahres<br />

belohnt. Sein Geheimrezept?<br />

INFO<br />

Modern interpretierte<br />

Haute Cuisine mit französischem<br />

Charme.<br />

Er setzt auf Frische und fantasievolle Kreationen<br />

der französischen und internationalen<br />

Sterneküche. Auf raffinierte Weise verleiht<br />

der Spitzenkoch der französischen Haute<br />

Cuisine eine leichte, bodenständige Note.<br />

Metaphorisch gesehen, lässt sich seine heutige<br />

Berufung doch mit der eines Dirigenten<br />

vergleichen – auch er dirigiert ein Orchester.<br />

RESTAURANT PAVILLON<br />

Eperons Heimat lässt sich im Restaurant<br />

«Pavillon» im Hotel «Baur au Lac» verorten.<br />

Die elegante Gourmet-Institution im Herzen<br />

Zürichs fügt sich harmonisch in die Parkanlage<br />

des Hotels ein.<br />

Mit Blick auf den Zürichsee lässt sich gehobene,<br />

moderne französische Küche in<br />

stilvoll-entspannter Atmosphäre geniessen.<br />

Die exquisite Sterne-Küche des Hauses<br />

wurde bereits mit 18 Gault-Millau Punkten<br />

ausgezeichnet. Contemporary Fine Dining –<br />

so das erfolgreiche Konzept des Feinschmecker-<br />

restaurants.<br />

Werden Sie jetzt Mitglied!<br />

Weitere Informationen zum Club und<br />

den Mitgliedschaften finden Sie unter<br />

www.club-prosper-montagne.ch<br />

Der Club<br />

Prosper<br />

Montagné<br />

Kann Genuss Lebenszweck<br />

sein? Für den Club Prosper<br />

Montagné ist er das<br />

tatsächlich.<br />

Nur mit etwas sehr Gutem macht man<br />

Gutes», sagte Prosper Montagné selbst<br />

einmal. Gemeinsam mit seinen professionellen<br />

Mitgliedern sowie den Gourmets lebt<br />

der Club Prosper Montagné nun diesen<br />

Grundsatz. Für die Gastronomiebetriebe gibt<br />

es zahlreiche Vorteile wie etwa renommierte<br />

Buchpreise und Auszeichnungen.<br />

Damit und mit vielen weiteren Online-<br />

Aktivitäten – wie etwa Facebook-Promotions<br />

und einer eigenen Website – trägt der<br />

Club Prosper Montagné dazu bei, dass<br />

immer wieder echte, tiefe Freundschaften<br />

zwischen Profis und Gourmets entstehen.<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

115<br />

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ANGELIKA ROSAM<br />

DINETTE DE LUXE<br />

Christofle hat einen neuen Coup<br />

in Sachen Tischkultur gelandet:<br />

für das edle Silberbesteck gibt es<br />

jetzt auch die Box «Concorde»<br />

dazu. Mit dieser darf angegeben<br />

werden. P. a. A. christofle.com<br />

TRENDY,<br />

AKTUELL, CHIC<br />

COCKTAIL HOUR<br />

Was haben Zirkusjongleure und<br />

Audrey Hepburn gemeinsam?<br />

Sie waren Schlüsselinspirationen<br />

für das neue Cocktail-Set von<br />

Designer Brad Ascalon für Nude<br />

Glass. Whiskey- und Longdrinkgläser,<br />

Alchemy Mixer, Stirrer –<br />

ab CHF 355,–. nudeglass.com<br />

IM GUTEN TON<br />

Der Sommer kommt bestimmt<br />

und mit ihm die Sehnsucht, sommerliche<br />

Accessoires auf den<br />

Tisch zu zaubern. Mit den entzückenden<br />

Tontässchen «Join» sind<br />

Sie gewiss auf der stilsicheren<br />

Seite. Ca. CHF 15,–<br />

petitefriture.com<br />

EDLES DESIGN FÜR EDLE TROPFEN<br />

Wein-Connaisseure dürfen für ihre Herzstücke nun auch in eine<br />

noble Aufbewahrung investieren. Der perfekt eingeteilte Weinschrank<br />

«Cambusa Glass» mit LED-Beleuchtung präsentiert sich neben<br />

Regalen auch gleich mit Kühlschrank. Ab CHF 9344,–. riva1920.it<br />

GRÜNER HIT<br />

Die dänische Marke Hay ist<br />

Ihnen als Trendsetter für Tischkultur<br />

sicher kein unbekannter<br />

Begriff. Der grüne Wasser- oder<br />

Fruchtsaftkrug ist wieder vom<br />

Feinsten. Ca. CHF 47,–. hay.dk<br />

Fotos: Rafaela Pröll, beigestellt<br />

116 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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eldorado<br />

LIFESTYLE<br />

PIECE OF ART<br />

Edelstahl auf dem Tisch ist besonders<br />

attraktiv, weil modern<br />

und zeitlos. Das Milchkännchen<br />

der brasilianischen Marke Riva<br />

ist ein Stück Contemporary Art<br />

und wurde von Designerin<br />

Jacqueline Terpins entworfen.<br />

Ca. CHF 83,–<br />

store.wallpaper.com<br />

BALANCE FINDEN<br />

Geist und Seele in harmonischen<br />

Einklang bringen: Der Getränkezusatz<br />

«Spirit Dust» von Moon<br />

Juice ist für seine erfrischende<br />

und kräftigende Wirkung bekannt.<br />

Die Formel kann in Heissoder<br />

Kaltgetränke eingerührt<br />

werden und bekämpft Stress und<br />

Müdigkeit. Ca. CHF 62,–<br />

net-a-porter.com<br />

Kolumnistin ANGELIKA ROSAM<br />

ist Herausgeberin und Miteigentümerin<br />

des <strong>Falstaff</strong>-Verlags. Mit einem grossen<br />

Faible für die schönen Dinge des Lebens<br />

präsentiert sie ihre Lieblings-Items aus<br />

der Gourmetwelt.<br />

LÖFFEL-KULT<br />

Schon lange nicht mehr chic<br />

gelöffelt? Der amerikanische<br />

Onlinegigant Nordstrom zeigt<br />

auch in Sachen Tableware einen<br />

grossen Fundus. Das vierteilige<br />

Löffelset ist nicht nur originell,<br />

sondern auch multifunktional –<br />

etwa zum Formen von Glacekugeln<br />

in allen Grössen. 4er-Set: ca.<br />

CHF 46,–. shop.nordstrom.com<br />

Fotos: Rafaela Pröll, beigestellt<br />

BLUMENWIESE<br />

Tischkultur für Geniesser: Als<br />

junger Meisterflorist mit internationaler<br />

Erfahrung steht Björn<br />

Kroner für eine moderne, kreative<br />

Floristik. Neben vielen unterschiedlichen<br />

Dekoideen präsentiert<br />

sein Buch «Tischkultur»<br />

eine Palette von Besteck über<br />

Glas bis Tischmanieren.<br />

Callwey Verlag, ca. CHF 35,-<br />

Um den Start in den<br />

Sommer stilsicher<br />

zu zelebrieren, sind<br />

einige wenige Dinge<br />

notwendig, die Ihr<br />

Zuhause noch<br />

schöner machen.<br />

Check it out!<br />

KATE'S PLATES<br />

Eigentlich wie für Instagram gemacht: Die frisch-fröhlichen Appetizer-Teller<br />

von Kate Spade New York dienen jedem «Mix and Match»<br />

für Süssigkeiten und Kuchen aller Art. Freuen Sie sich auf ein kulinarisches<br />

Design-Picknick auf dem Tisch. 4er-Set: ca. CHF 59,–<br />

amara.com<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

117<br />

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luxus zeit / HAPPY HOUR<br />

ZEIT<br />

MIT<br />

ALDO<br />

SOHM<br />

Ein Tiroler im Big Apple:<br />

Der Sommelier-Weltmeister<br />

Aldo Sohm arbeitet als Wine<br />

Director im New Yorker Drei-<br />

Sterne-Michelin-Restaurant<br />

«Le Bernardin» und betreibt<br />

die «Aldo Sohm Wine Bar».<br />

2004 fasst Sohm in New York Fuss und arbeitet<br />

fortan im Restaurant «Wallsé», dem «Café<br />

Sabarsky» und der «Blauen Gans». Mit seiner<br />

Passion und seinem Wissen avanciert er zu<br />

den Stars des Big Apple. Sohm wechselt ins<br />

«Le Bernardin», 2007 wird er zum Top-Sommelier<br />

der USA gekürt und ein Jahr später in<br />

Rom von der World Sommelier Association<br />

zum Weltmeister-Sommelier. Im «Le Bernardin»<br />

und seiner 2014 eröffneten «Aldo Sohm<br />

Wine Bar» ist der Inzinger heute Herr über<br />

mehr als 900 Weine aus zwölf Ländern.<br />

DIESE STADT TICKT INTENSIV!<br />

GEDULD HAT HIER NIEMAND.<br />

FALSTAFF Inzing in Tirol versus New York.<br />

Vom Beschaulichen in den Sturm. Was bleibt<br />

da auf der Strecke, und was gewinnt man<br />

dazu?<br />

ALDO SOHM Wenn du Lebensqualität haben<br />

willst, dann darfst du Inzing, Tirol, Österreich<br />

nie, nie, nie verlassen! Eine bessere Lebensqualität<br />

wirst du kaum anderswo finden.<br />

Es ist eine Bilderbuchkarriere:<br />

Der aus Inzing in Tirol stammende<br />

Aldo Sohm absolvierte ell in meinem Gewerbe, dann wird es in Ös-<br />

Wenn du aber Karriere machen willst, spezi-<br />

die Tourismusschule, will terreich natürlich eng. Ich habe mich für<br />

Koch werden, wechselt aber New York entschieden, also gegen die Lebensqualität.<br />

Diese Stadt tickt intensiv! Die<br />

ob des rauen Tons in der Küche<br />

ins Service und entdeckt da seine Leidenschaft<br />

für den Wein. «Am Anfang hat mir der<br />

gar nicht geschmeckt, da habe ich lieber Bier<br />

getrunken», erzählte uns Sohm in New York.<br />

«Mit der Zeit häufte ich immer mehr Wissen<br />

an und begann, mich erstmals auf einen Sommelier-Wettbewerb<br />

vorzubereiten.»<br />

Dem Tüchtigen gehört die Welt! Gleich vier<br />

Mal wird Sohm daraufhin in Österreich zum<br />

Besten der Besten gekürt. Hierzulande am<br />

Höhepunkt seiner Karriere angelangt, bewirbt<br />

er sich in New York bei Kurt Gutenbrunner,<br />

Zeit wird zum alles dominierenden Faktor,<br />

Geduld hat hier obendrein niemand. Durch<br />

meine Position habe ich heute Zugang zu<br />

namhaften Persönlichkeiten aus der Wirtschaft,<br />

den Führungsriegen der Banken, den<br />

besten Anwälten der Stadt. Ich treffe sie auch<br />

privat. Diese Menschen stehen noch mehr<br />

unter Strom als ich, und wenn sie erzählen,<br />

dann nehme ich mir Zeit, höre zu und lerne.<br />

Kein Thema – wer in New York den Takt<br />

vorgibt, dem muss man definitiv zuhören.<br />

Vieles relativiert sich, und man beginnt, Zeit<br />

dem aus Österreich stammenden Spitzenkoch. anders wahrzunehmen.<br />

><br />

Fotos: Daniel Krieger<br />

118 falstaff<br />

mai <strong>2018</strong><br />

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LUXUSZEIT<br />

ALEXANDER LINZ<br />

Der renommierte Uhrenfachjournalist<br />

schreibt im<br />

<strong>Falstaff</strong> über aktuelle Zeitgeistströmungen<br />

auf dem<br />

Uhrensektor.<br />

Fotos: Daniel Krieger<br />

Aldo Sohm in seinem<br />

Element: Der Weinkeller<br />

des «Le Bernardin» verfügt<br />

über mehr als 900 Weine<br />

aus zwölf Ländern.<br />

mai <strong>2018</strong> falstaff<br />

119<br />

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luxus zeit / HAPPY HOUR<br />

Dem Globetrotter<br />

SohmzeigtseineJaeger-<br />

LeCoultre «Master<br />

Compressor Geographic»<br />

neben<br />

der Lokalzeit mittels<br />

kleinem<br />

Ziffer blatt bei «7<br />

Uhr» eine zweite,<br />

unabhängig<br />

einstellbare<br />

Zonenzeit, die<br />

mit einer der bei «6<br />

Uhr» angezeigten 24<br />

Städte verknüpft ist.<br />

><br />

Wie entspannt man im Big Apple eigentlich?<br />

Ist das probate Antidot, temporär zeitlos<br />

zu sein?<br />

Man muss sich dazu Zeit nehmen, ganz bewusst<br />

und ohne Wenn und Aber. Das machen<br />

jene, die ganz oben stehen, genauso – und raten<br />

dir obendrein dazu. Ich habe das Glück,<br />

dass das «Le Bernardin» am Sonntag geschlossen<br />

hat, somit kann ich den Tag für<br />

mich nützen. Der Sonntag ist mir heilig, da<br />

geht nichts, da drehe ich das Telefon ab, da<br />

bin ich für niemanden erreichbar. Am Vormittag<br />

ist Rennradfahren mit Freunden angesagt,<br />

da hat nicht einmal meine Freundin Zugriff<br />

auf meine Zeit. Ich brauche dieses Ventil<br />

zum Ausspannen, sonst bleibe ich auf der<br />

Strecke. Es ist unglaublich, wie man lernt,<br />

diese Momente intensiv zu geniessen, und<br />

wie wenig da Zeit eine Rolle spielt.<br />

In New York haben sicher die wenigsten Geduld.<br />

Wie verhält es sich da beim Wein? So<br />

mancher grosse Jahrgang bräuchte bestimmt<br />

mehr Zeit, um noch besser zu werden. Sehen<br />

das deine Gäste auch so entspannt?<br />

Leider nicht! Ich mache immer böse Scherze<br />

und sage, New York ist die Stadt, in der niemand<br />

Geduld hat. Viele können einfach nicht<br />

warten und trinken die grossen Jahrgänge<br />

bereits viel zu früh. Sie fokussieren lediglich<br />

auf den Jahrgang, und so kommt es vor, dass<br />

sie das wenigste aus einer teuren Flasche herausbekommen.<br />

Das ist die Ironie des Lebens,<br />

denn oftmals sind kleinere Jahrgänge,<br />

die aber durch entsprechende Lagerung ihre<br />

volle Reife erlangt haben, zu dem Zeitpunkt<br />

die sehr viel besseren Weine.<br />

120 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

«Stammgästen gebe ich öfter keine Weinkarte. Ich präsentiere<br />

ihnen meine Entdeckungen, gehe auch gern mal ein Risiko ein,<br />

fordere den Gaumen heraus.»<br />

Hast du die Zeit, dir all die Winzer und Jahrgänge<br />

zu Gemüte zu führen, sodass du deine<br />

Gäste mit Neuem überraschen kannst?<br />

Am Anfang meiner Karriere habe ich mir zu<br />

wenig Zeit dafür genommen; heute ist das<br />

für mich wichtiger denn je. Viel zu häufig essen<br />

und trinken wir nur Dinge, die wir kennen.<br />

Ein Beispiel: Wenn es um eine Flasche<br />

Champagner geht, die zu einem Anlass getrunken<br />

werden soll, so vertraut man per se<br />

auf grosse Marken. Ich nehme mir die Zeit<br />

und führe den Gast an Neues heran. Den<br />

Produzenten Chartogne-Taillet mit Anbauorten<br />

in Merfy, Chenay und Saint-Thierry<br />

Frühstück im «Le Pain Quotidien», 1271 6th Ave,<br />

New York. Aldo Sohm und Autor Alexander Linz<br />

philosophieren über die Zeit.<br />

kennt man nicht, man würde ihn von der<br />

Karte auch nicht bestellen. Wenn man mich<br />

erklären lässt, woher Chartogne-Taillet<br />

kommt, wie gut Chartogne-Taillet ist und in<br />

welchen kleinen Mengen ihn Alexandre<br />

Chartogne herstellt, ändert sich das schnell.<br />

Der Lohn dafür, dass man sich ein paar Minuten<br />

Zeit genommen hat, ist dann der eines<br />

wahren Champagner-Hochgenusses.<br />

Gibt es demnach einen Trend zum Handwerklichen,<br />

wenn man das beim Wein so sagen<br />

darf, weg von den grossen Labels?<br />

Absolut! Gerade in New York wollen unsere<br />

Gäste zunehmend kleine Weinbauern und<br />

Hersteller entdecken. Stammgästen gebe ich<br />

daher öfter keine Weinkarte mehr. Ich lade<br />

sie ein, offen zu sein, präsentiere ihnen meine<br />

Entdeckungen, gehe auch gerne mal ein Risiko<br />

ein, fordere den Gaumen heraus. Zeit<br />

spielt dabei jedoch eine wesentliche Rolle:<br />

Mein Gast muss mit mir entdecken wollen<br />

und mir zuhören können. Das ist doch so<br />

wie bei den Uhren. Eine Rolex, eine Omega<br />

sind stets ein guter und schneller Kauf, doch<br />

für eine A. Lange & Söhne, eine Vacheron<br />

Constantin oder eine H. Moser & Cie., die<br />

nicht einmal ein Markenlogo am Zifferblatt<br />

hat, muss man sich schon etwas mehr Zeit<br />

nehmen. <<br />

Fotos: Daniel Krieger, beigestellt<br />

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SIEG DER ARRIVIERTEN<br />

Mit Uhren verhält es sich nicht so wie mit Weinen. Der Trend geht hin zu den grossen Marken.<br />

Fotos: Daniel Krieger, beigestellt<br />

Die Käufer wenden sich von den Kleinen,<br />

den Alternativen und Exoten<br />

ab. Letztere haben sich nicht durchsetzen<br />

können. Das liegt daran, dass der Kunde<br />

heute einen echten Gegenwert für sein Geld<br />

bekommen will, und genau das haben diese<br />

Hersteller nicht geboten. Weder stimmte da<br />

die Qualität, noch die dafür aufgerufenen,<br />

teils unverschämten Preise. So findet seit Jahren<br />

eine Verlagerung des Interesses zu<br />

den arrivierten Uhrenherstellern der 2<br />

Branche statt. Manche unter ihnen<br />

fertigen im Jahr jedoch relativ geringe<br />

Stückzahlen, und so liegen<br />

diese Marken jetzt zunehmend<br />

im Fokus des Interesses bei<br />

den Liebhabern und Sammlern.<br />

Die sächsische Uhrenmanufaktur<br />

A. Lange &<br />

Söhne gehört sicher dazu.<br />

Sie befindet sich auf Augenhöhe<br />

mit Patek Philippe, doch<br />

fertigt A. Lange & Söhne gerade<br />

einmal ein Fünftel so viele Edelzeitmesser<br />

pro Jahr wie sein Pendant<br />

in Genf. Vacheron Constantin<br />

zählt zu den angesehensten und besten<br />

Uhrenmanufakturen der <strong>Schweiz</strong>,<br />

mit einer ebenso nicht gerade übermässig<br />

grossen Produktion. Eine<br />

Vacheron Constantin kauft man wie eine<br />

A. Lange & Söhne nicht einfach so, dafür bedarf<br />

es Hingabe, Verständnis und Zeit. Nochmals<br />

extremer wird es, wenn wir uns die kleine<br />

Manufaktur H. Moser & Cie. ansehen.<br />

Der in Neuhausen am Rhein ansässige<br />

<strong>Schweiz</strong>er Hersteller verzichtet sogar auf das<br />

Logo am Zifferblatt. Somit muss der Kunde<br />

schon eine gehörige Portion Begeisterung,<br />

Wissen und Selbstbewusstsein mitbringen,<br />

damit er für eine «No-Name» so viel Geld<br />

ausgibt. Hat man sich einmal mit der Detailverliebtheit<br />

und untadeligen Qualität von H.<br />

Moser & Cie. beschäftigt, dann wird man getrost<br />

ohne den Markennamen auskommen<br />

und sich mit jenen, die das ebenso sehen, unter<br />

Garantie auf Anhieb sehr gut verstehen.<br />

Ein stets guter und ebenso sicherer Kauf<br />

1<br />

3<br />

1. VACHERON CONSTANTIN «PATRIMONY RETRO ­<br />

GRADE DATUMS- UND WOCHENTAGSANZEIGE»:<br />

Automatikuhr mit sektoraler, retrograder (zurückspringender)<br />

Anzeige für das Datum und den Wochentag.<br />

Preis: ca. CHF 52.500,-<br />

2. JAEGER-LECOULTRE «MASTER MEMOVOX»:<br />

Das Antidot zu digital. Mechanischer Armbandwecker<br />

mit besonders sonorem Klang dank doppeltem<br />

Gehäuseboden. Preis: ca. CHF 25.600,–<br />

3. H. MOSER & CIE. «VENTURER SMALL SECONDS<br />

PURITY WHITE GOLD FUNKY BLUE DIAL»: Das ist<br />

nihilistisches Understatement fürs Handgelenk ohne<br />

Markenlogo am Zifferblatt. Preis: 18.600 Euro.<br />

4. ROLEX «OYSTER PERPETUAL DATE GMT-MASTER<br />

II»: Und das ist die soeben vorgestellte, neue Stahlversion<br />

der «Pepsi»-GMT mit dem Jubilé-Band und neuem Uhrwerk.<br />

Preis: ca. CHF 22.000,–<br />

5. A. LANGE & SÖHNE «DATOGRAPH AUF/AB»:<br />

Chronograf mit Flyback-Funktion mit dem schönsten<br />

Handaufzug-Kaliber seiner Gattung. Grossdatums- und<br />

Gangreserveanzeige. Preis: ca. CHF 84.600,–<br />

sind Zeitmesser von Jaeger-LeCoultre und<br />

Rolex. Beides sind Manufakturen mit einer<br />

geradezu unglaublichen Fertigungstiefe. In<br />

einer Jaeger-LeCoultre oder Rolex ticken<br />

auch stets nur eigene Uhrwerke, die jeweils<br />

an den Standorten der beiden Marken<br />

entwickelt und gefertigt werden. Die<br />

hier links abgebildete Rolex «GMT-<br />

Master II» ist übrigens die neue<br />

Stahlversion des Klassikers mit<br />

rot-blauer Keramiklünette und<br />

dem Jubilé-Band von Rolex.<br />

Sie wurde vor wenigen<br />

Tagen während der<br />

Baselworld <strong>2018</strong> vorgestellt.<br />

In ihr tickt das<br />

neu entwickelte Kaliber<br />

3285 mit einer Ganggenauigkeit<br />

von +/- 2 Sekunden<br />

am Tag und einer<br />

4 Gangreserve von 70 Stunden.<br />

Sie gefällt nicht nur dem Weltmeister-Sommelier<br />

Aldo Sohm,<br />

sondern vielen anderen auch. Sehr<br />

lange Wartezeiten sind bereits jetzt<br />

vorprogrammiert.<br />

5<br />

<<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

121<br />

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Online-<br />

Chefredaktor<br />

BERNHARD<br />

DEGEN<br />

TRAVEL<br />

«Angesichts der aktuellen<br />

Hochkonjunktur sind<br />

die Menschen zunehmend<br />

in Kauflaune.»<br />

CHRISTIAN GÖKE<br />

Messe Berlin<br />

FINE DINING IM<br />

HERZEN VON BALI<br />

KEMPINSKI MARBELLA<br />

Der ungarische Multi-Gastronom Roy Zsidai<br />

betreibt nicht nur «Jamie's Italian» in Wien<br />

und Budapest, seine Konzepte sind auch in Südspanien<br />

gefragt. Im eben wiedereröffneten<br />

«Kempinski Hotel Bahia Estepona» bei Marbella<br />

implementiert er den erprobten «Baltazár Bar<br />

& Grill» sowie einen «Spiler Beach Club».<br />

www.kempinski.com<br />

Im kulturellen und spirituellen Herzen von<br />

Bali gelegen bietet das «Ritz-Carlton Reserve<br />

Mandapa» Fine-Dining-Erlebnisse der besonderen<br />

Art. Der italienischstämmige Chefkoch Maurizio<br />

Bombini pflegt eine mediterran-europäische Küche,<br />

die aufgrund ihrer Leichtigkeit auch wunderbar<br />

nach Bali passt. Das Restaurant «Kubu» liegt an<br />

einem Flussufer und ist von grünen Reisfeldern<br />

umgeben, fernab von Hektik und Trubel. Der<br />

Chefkoch kann auf fangfrische Fische und Meeresfrüchte<br />

von lokalen Fischern zurückgreifen und<br />

holt einige der Zutaten aus dem eigenen Garten.<br />

Die Weinkarte ist sehr grosszügig gestaltet, auch<br />

die Whisk(e)y-Auswahl ist beeindruckend.<br />

NEUES LUXUS-PROJEKT<br />

IN MEXIKO<br />

PRIVATE DINING AUF MAURITIUS<br />

Das «One&Only Le Saint Géran»<br />

auf Mauritius organisiert für seine<br />

Gäste einzigartige Private-Dining<br />

Erlebnisse: auf einem Boot, bei einem<br />

Lagerfeuer am Strand oder inmitten<br />

eines Kerzenmeers am Bootssteg.<br />

Genuss vom Frühstück<br />

bis zum Dinner.<br />

www.oneandonlyresorts.com<br />

Im Juni eröffnet «The Luxury<br />

Collection Hotels & Resorts»<br />

mit dem «Solaz Los Cabos»<br />

das erste Haus der<br />

Marke in Baja California.<br />

Die geräumigen Gästezimmer,<br />

die Residenzen, das<br />

Spa- und Wellness-Center<br />

sowie die resorteigenen<br />

Restaurants setzen auf<br />

allerhöchstem Niveau an.<br />

Der mexikanischen Küche<br />

kann man sich mit Kochkursen<br />

annähern.<br />

www.luxurycollection.com<br />

Fotos: Bernard Biger, Peter Lueck, Richard Bryant, felixhug/eyesonasia,<br />

Messe Berlin GmbH/Felix Müller, beigestellt<br />

122<br />

falstaff<br />

mai <strong>2018</strong><br />

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NOTIZEN<br />

TOURISMUS BOOMT<br />

Optimismus auf der ITB<br />

Auf der weltgrössten Reisemesse<br />

mit 110.000 Fachbesuchern<br />

zeigte sich die<br />

Branche sehr zuversichtlich<br />

und feierte die höchsten<br />

Wachstumsraten seit<br />

20 Jahren.<br />

www.itb-berlin.de<br />

VENEDIG<br />

Food & Wine Festival<br />

Das hochkarätige Kulinarik-<br />

Festival gastiert von 3. bis<br />

6. Mai im luxuriösen<br />

«JW Marriott Venice Resort<br />

& Spa». Essen, Wein und<br />

Spirits auf höchstem Niveau.<br />

www.jwvenicefood<br />

andwine.com<br />

Fotos: Bernard Biger, Peter Lueck, Richard Bryant, felixhug/eyesonasia,<br />

Messe Berlin GmbH/Felix Müller, beigestellt<br />

SYMPHONY OF THE SEAS<br />

Seit Anfang April kreuzt das nunmehr grösste<br />

Passagierschiff der Welt durch das Mittelmeer.<br />

Mit fast 7000 Passagieren und über 2000<br />

Besatzungsmitgliedern überholt es bei annähernd<br />

gleicher Grösse sein Schwesterschiff<br />

Harmony of the Seas knapp. In 20 Restaurants<br />

wird eine gewaltige Bandbreite von<br />

«Jamie's Italian» bis zu «Izumi Sushi» geboten.<br />

www.royalcaribbean.com<br />

GRAND-HOTEL HEILIGENDAMM<br />

Thilo Mühl übernahm mit April die Leitung des<br />

«Grand Hotel Heiligendamm» an der Ostsee.<br />

Der neue Hoteldirektor will den kulinarischen<br />

Schwerpunkt des Hotels weiter forcieren. Neben<br />

dem Flaggschiff-Restaurant «Friedrich Franz»<br />

mit einem Michelin-Stern sind dies das «Kurhaus<br />

Restaurant» und die «Sushi Bar». Und danach<br />

geht es in die mondän-gediegene «Nelson Bar».<br />

www.grandhotel-heiligendamm.de<br />

KAUFLAUNE 2<br />

InterConti erwirbt Regent<br />

Die Luxus-Marke soll von<br />

derzeit sechs Häusern auf<br />

über 40 Hotels ausgebaut<br />

werden. Drei Hotels in Jakarta,<br />

Harbin und Phú Quôc sind<br />

bereits konkret in Planung.<br />

www.ihg.com<br />

Aktuelle Reisetipps<br />

mit Genuss-Schwerpunkt<br />

falstaff.ch/reise-news<br />

mai <strong>2018</strong> falstaff 123<br />

document1429708312265445428.indd 123 13.04.18 16:14


cover / GRIECHENLAND<br />

MEHR TRAVELGUIDES<br />

von falstaff auf<br />

falstaff.ch/travelguides<br />

PELOPON N<br />

Idyllische Badebuchten mit traumhaften Sandstränden, Berge,<br />

so hoch wie die Alpen, antike Tempel und viele Tavernen mit einer<br />

einfachen und manchmal sehr rustikalen Küche. Dazwischen Luxus-<br />

hotels und moderne Resorts. Ein Streifzug durch den Peloponnes.<br />

TEXT HERBERT HACKER<br />

Foto: Shutterstock<br />

124<br />

falstaff<br />

mai <strong>2018</strong><br />

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Foto: Shutterstock<br />

Nafplio: Eine der schönsten<br />

Städte auf der Halbinsel<br />

Peloponnes.<br />

NES<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

125<br />

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cover / GRIECHENLAND<br />

Resort «Amanzoe»:<br />

Luxuriöse Hotelanlage über<br />

der Stadt Porto Heli.<br />

Weniger authentisch und vor allem wesentlich internationaler<br />

als im Landesinneren wird in den verschiedenen<br />

Resorts und Luxushotels an den Küsten gekocht.<br />

Moderne Interpretationen der<br />

griechischen Küche im Resort<br />

«Amanzoe».<br />

126 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

Von Athen nach Nafplio<br />

sind es rund zwei Autostunden.<br />

Nafplio liegt im<br />

Nordosten des Peloponnes.<br />

Die Halbinsel Peloponnes<br />

ist sozusagen der Garten<br />

der Athener. Man verlässt das Haus und ist<br />

schon da.<br />

Nafplio ist vielleicht nicht so bekannt wie<br />

andere Städte auf der Halbinsel, etwa Patras,<br />

Sparta, Korinth oder Kalamata. Es ist keine<br />

Touristenhochburg, aber ganz unentdeckt ist<br />

die Stadt am Meer auch wieder nicht. Vor<br />

allem die Athener mögen diesen Ort mit<br />

einer langen, schönen Promenade, an der<br />

viele Lokale aneinandergereiht sind. Nafplio<br />

ist auch reich an reizvollen Häusern, da es<br />

von 1823 bis 1834 die eigentliche Hauptstadt<br />

Griechenlands war. Man hat übrigens<br />

gar nicht so das Gefühl, am Meer zu sein,<br />

eher an einem grossen See mit hohen Bergen<br />

im Hintergrund, da Nafplio in einer Bucht<br />

liegt und man fast nie das offene Meer<br />

sieht.<br />

Tavernen gibt es hier viele, vor allem in der<br />

historischen Altstadt, die Qualitätsunterschiede<br />

können allerdings beachtlich sein. Das Fischlokal<br />

«Savouras« am Hafen gilt als die beste<br />

kulinarische Adresse der Stadt. Natürlich<br />

kann man auch im noblen Hotel «Grande<br />

Bretagne» am Hauptplatz am Hafen essen,<br />

doch das ist vergleichsweise langweilig.<br />

><br />

Fotos: Aman: beigestellt<br />

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Fotos: Aman: beigestellt<br />

Dachterrasse eines der<br />

38 Pavillons im Hotel<br />

«Amanzoe».<br />

Typisch griechische Taverne<br />

am Strand im Süden des<br />

Peloponnes.<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

127<br />

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cover / GRIECHENLAND<br />

Hafen von Nafplio:<br />

Unzählige Fischtavernen<br />

(Bild oben) und ein<br />

lebendiger Fischmarkt<br />

(Bild unten).<br />

Geschichtsträchtige Orte<br />

und antike Stätten<br />

bietet der Peloponnes viele,<br />

wie etwa das 1300-Seelen-<br />

Dorf Olympia im Landesinneren<br />

in der Region Elis.<br />

><br />

Rund 30 Kilometer östlich von Nafplio<br />

befindet sich das antike Theater von Epidaurus.<br />

Es ist eines der schönsten und am besten<br />

erhaltenen griechischen Theater, die gesamte<br />

antike Heil- und Kultstätte wurde 1988 von<br />

der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.<br />

Und weil alles so gut erhalten ist – die 55<br />

Sitzreihen fassen immerhin 12.000 Zuschauer<br />

–, finden dort jeden Sommer Aufführungen<br />

antiker Dramen statt.<br />

Geschichtsträchtige Orte und antike<br />

Stätten bietet der Peloponnes viele, wie etwa<br />

das 1300-Seelen-Dorf Olympia im Landesinneren<br />

in der Region Elis. Es ist der<br />

Ursprungsort der Olympischen Spiele. Das<br />

Archäologische Museum in Olympia ist das<br />

bedeutendste des gesamten Peloponnes, zu<br />

sehen gibt es erstaunlich viele Relikte einer<br />

fast 3000-jährigen Vergangenheit.<br />

STADT AUS DEM MITTELALTER<br />

Kehren wir aber zurück in die Gegenwart.<br />

Einer der schönsten Orte des Peloponnes ist<br />

Monemvassia im Süden. Schon allein die<br />

Lage ist imposant. Die Stadt klebt auf einer<br />

kleinen, felsigen Insel, die seit dem Mittelalter<br />

mit der Küste des Peloponnes nur durch<br />

eine schmale Brücke verbunden ist. Das<br />

Ensemble der Altstadt gleicht einer Filmkulisse,<br />

Häuser, Gassen, Plätze und Stadtmauern<br />

haben ihre mittelalterliche Anmutung bis<br />

heute erhalten, kein modernes Gebäude stört<br />

das Gesamtbild. Monemvassia ist besonders<br />

unter jungen, eher wohlhabenden Athenern<br />

beliebt, die sich auch durch die Wirtschaftskrise<br />

nicht davon abhalten lassen, jeden Sommer<br />

mindestens einmal hierher zu kommen.<br />

Entsprechend die Art der vielen, schicken<br />

Boutiquen und Shops, Bars und Cafés.<br />

Davon gibt es in Monemvassia jede Menge.<br />

Auch an diversen Lokalitäten herrscht kein<br />

Mangel. Neben vielen Tavernen mit passa bler<br />

Fisch- und Regionalküche gilt das Restaurant<br />

«To Kanoni» auf dem Hauptplatz in der Alt-<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

128 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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Boutique-Hotel «Camvillia»:<br />

Zimmer mit eigenem<br />

Pool und Blick aufs Meer.<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

stadt als beste kulinarische Adresse. Der Blick<br />

von den Terrassen auf die Stadtmauern und<br />

aufs Meer kann einem schon einiges an Verzückung<br />

abgewinnen. So man nicht gerade in der<br />

Hauptsaison da ist, wird man auch von der<br />

Küche nicht enttäuscht sein.<br />

Eine Spezialität des Ortes ist übrigens<br />

«Amigdalotó», eine griechische Version des<br />

Marzipans, die in Monemvassia in mehreren<br />

Geschäften angeboten wird.<br />

Grundsätzlich ist die Küche auf der Halbinsel<br />

Peloponnes eher bodenständig. Besonders<br />

innovative Starköche wie in Athen oder<br />

auf der Insel Mykonos gibt es kaum, höchstens<br />

in einem der Luxusresorts an den unter<br />

Touristen begehrten Küsten. Im Landesinne-<br />

Theater von Epidaurus: Weltkulturerbe<br />

und eines der schönsten<br />

antiken Theater Griechenlands.<br />

<<br />

ren findet man hingegen meist kleinere<br />

Tavernen mit durchaus interessanten, traditionellen<br />

Spezialitäten. «Kakaviá» etwa ist<br />

eine griechische Version der Bouillabaisse,<br />

wobei die Fische nicht in der Suppe, sondern<br />

auf einem eigenen Teller serviert werden.<br />

«Kokorétsi» wiederum sind im Darm gewickelte<br />

Innereien, die am Spiess grilliert werden.<br />

Ziemlich deftig auch die griechische Art<br />

des Gulasch («Stifádo»), es wird meist aus<br />

Rindfleisch gemacht, manchmal aber auch<br />

aus Kaninchenfleisch mit einer mit Zimt,<br />

Nelken und Piment gewürzten Sauce.<br />

Weniger authentisch und vor allem wesentlich<br />

internationaler wird in den verschiedenen<br />

Resorts und Luxushotels an den Küsten<br />

des Peloponnes gekocht. Eines der bedeutendsten<br />

Hotelprojekte Griechenlands wurde<br />

im Südwesten der Halbinsel, etwas westlich<br />

von Kalamata, aus dem Boden gestampft.<br />

Das «Romanos Resort» ist mit 321 Zimmern<br />

nur ein Teil eines riesigen Resort-Komplexes<br />

(«Costa Navarino Resort») an einem der<br />

schönsten Strände des Peloponnes. Die sogenannte<br />

«Rinderbauchbucht» ist bekannt für<br />

fantastische, kilometerlange Sandstrände mit<br />

hohen Dünen.<br />

Mit 47 Zimmern deutlich kleiner und<br />

überschaubarer ist das 5-Sterne-Boutique-<br />

Hotel «Camvillia Resort» südlich von Kalamata.<br />

Im hoteleigenen Restaurant «Aelia»<br />

frönt man dort einer modernen Fine-Dining-<br />

Küche auf Basis mediterraner Kochtradition.<br />

Ein sehr empfehlenswertes Hotel mit viel<br />

Charme findet man etwas südlich der mittelalterlichen<br />

Stadt Monemvassia. Auch das<br />

«Kinsterna Hotel & Spa» verfügt über ein<br />

hervorragendes Restaurant mit mediterrangriechischer<br />

Küche. Brot wird im Haus<br />

ge backen, und auch Olivenöl und Konfitüre<br />

stammen aus hauseigener Produktion. Das<br />

Gebäude stammt übrigens aus der byzantinischen<br />

Zeit und bietet durch die erhöhte Lage<br />

am Hang einen traumhaften Blick auf das<br />

tiefblaue Meer.<br />

Die schroffe Steilküste etwas nördlich von<br />

Monemvassia ist landschaftlich eines der<br />

Highlights des südlichen Peloponnes und hat<br />

einen ganz eigenen Charme. Die zum Teil<br />

etwas versteckten Buchten sind nicht immer<br />

leicht zu finden, die Suche aber lohnt sich.<br />

Über eine Serpentinenstrasse in der Nähe des<br />

kleinen Ortes Richea etwa erreicht man eine<br />

Bucht, die sich tief und spektakulär in die<br />

Küstenlandschaft eingegraben hat und einen<br />

unvergesslichen Eindruck hinterlässt. So wie<br />

im Übrigen der gesamte Peloponnes.<br />

<<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

129<br />

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cover / GRIECHENLAND<br />

TIPPS UND<br />

ADRESSEN<br />

RESTAURANTS<br />

HOTELS<br />

KEFALONIA<br />

LAMIA<br />

ATHEN<br />

RESTAURANTS<br />

AELIA CAMVILLIA RESORT (1)<br />

Das Restaurant des «Camvillia Resort» hat sich auf<br />

eine moderne Interpretation traditionell griechischer<br />

Küche spezialisiert. Besonders charmantes Boutique-<br />

Hotel mit tollem Blick aufs Meer.<br />

Vounaria-Koroni<br />

T: +30 272 5042131, www.camvillia.gr<br />

OLYMPIA<br />

KALAMATA<br />

PORTO HELI<br />

ADAMANTAS<br />

SAVOURAS (2)<br />

Das älteste Fischlokal von Nafplio ist am Hafen<br />

gelegen und lockt mit täglich frischem Fischfang.<br />

Umfangreiche Weinkarte, urchige Atmosphäre.<br />

Boumpoulinas 79, 21100 Nafplio<br />

T: +30 694 4577441, www.savouras.gr<br />

AMIMONI NAFPLIA PALACE HOTEL (3)<br />

Das Lokal des «Nafplia Palace Hotels» bietet eine<br />

feine Auswahl an Gerichten und Weinen. An Wochenenden<br />

kann man Essen und Ausblick bei Klavierspiel<br />

und Gesang geniessen.<br />

Nafplia Palace Hotel & Villas, 21100 Nafplio<br />

T: +30 275 2070800, www.nafpliapalace.gr<br />

TO KANONI (4)<br />

Im malerischen Ort Monemvasia gilt dieses Restaurant<br />

als beste kulinarische Adresse. Tolle Lage gleich<br />

neben dem Kirchenplatz. Mediterrane Küche mit<br />

viel Fisch, in der Hochsaison ein wenig überlaufen.<br />

Grossartiger Blick über die Dächer und das Meer.<br />

Kastro Monemvasias, 23070 Monemvasia<br />

T: +30 273 2061387<br />

HOTEL KATIKIES<br />

HOTELS<br />

KATIKIES MANIS****(1)<br />

Dieses Hotel ist in einer schönen Bucht gelegen und<br />

in hellen Naturfarben gestaltet. Die Lage zeichnet<br />

sich durch einen eindrucksvollen Ausblick über das<br />

Meer aus. DZ ab ca. CHF 93,–.<br />

Kardamili, West Mani, 24022 Messinia<br />

T: +30 272 1079012, www.katikiesmanis.com<br />

KINSTERNA HOTEL & SPA*****(2)<br />

Pittoresk: Hier wurde einem alten Landgut neues<br />

Leben eingehaucht. Charmant gestaltetes Hotel<br />

inmitten idyllischer Landschaft, mit allem erdenklichen<br />

Komfort. DZ ab ca. CHF 190,–.<br />

Agios Stefanos, 23070 Monemvasia<br />

T: +30 273 2066300, www.kinsternahotel.gr<br />

ROBINSON CLUB KYLLINI BEACH****(3)<br />

Hotel mit weitläufiger Parkanlage und umfangreichem<br />

Sport- und Freizeitangebot. Ausgezeichnete<br />

Lage am ionischen Meer. DZ ab ca. CHF 294,–.<br />

Kastro, 27050 Kyllini<br />

T: +30 262 3064000<br />

www.robinson-austria.at/Kyllini_Beach<br />

RESORT AMANZOE*****(4)<br />

Luxuriöses Resort mit eindrucksvoller Architektur.<br />

Das stilvolle Anwesen ist von typisch griechischen<br />

Olivenhainen umgeben. DZ ab ca. CHF 1040,–.<br />

Agios Panteleimonas, 21300 Kranidi<br />

T: +30 275 4772888<br />

www.aman.com<br />

THE ROMANOS RESORT*****(5)<br />

Die edle Hotelanlage bietet zwei Golfplätze sowie ein<br />

umfangreiches Spa-Angebot. Der feine Sandstrand<br />

lädt zum Baden ein.<br />

DZ ab ca. CHF 284,–.<br />

Navarino Dunes, Messinia, 24001 Costa Navarino<br />

T: +30 272 3096000<br />

www.romanoscostanavarino.com<br />

THE GRANDE BRETAGNE****(6)<br />

Dieses luxuriöse Hotel im neoklassischen Stil liegt<br />

direkt an der Promenade, im Zentrum von Nafplio.<br />

Die Lage eröffnet einen wunderbaren Blick auf das<br />

Bourtzi-Wasserschloss. DZ ab ca. CHF 160,–.<br />

Filellinon Sq. Nafplion port, 21100 Nafplio<br />

T: +30 275 2096200<br />

www.grandebretagne.com.gr/central-hotel-innafplio-location/<br />

NIKKI BEACH RESORT & SPA*****(7)<br />

Das moderne Luxus-Resort wurde nach einer aufwendigen<br />

Renovierung 2016 wieder eröffnet. Es liegt<br />

in unmittelbarer Umgebung von Port Heli. Schöne<br />

Sandstrände.<br />

DZ ab ca. CHF 192,–.<br />

Porto Heli, Argolis, 21061 Porto Heli<br />

T: +30 275 4098500<br />

www.nikkibeachhotels.com/porto-heli<br />

Illustration: Ana Popescu, Foto: beigestellt<br />

130 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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Die exklusivste Art zu reisen<br />

Auf dem schnellsten Weg durch die Kontrollen und per Limousine bis<br />

zum Flugzeug: Reisen Sie rundum umsorgt, mit einem kulinarischen<br />

Stopp in der luxuriösen VIP Lounge. Der VIP Service – für einzigartige<br />

Erlebnisse, unabhängig von der Fluggesellschaft und Buchungsklasse.<br />

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eise / LONG WEEKEND<br />

ST. PETERSBURG<br />

Foto: Shutterstock<br />

132 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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Das «Venedig des Nordens»:<br />

Die barock-klassizistische Altstadt<br />

von St. Petersburg gehört zum<br />

Weltkulturerbe der UNESCO.<br />

GLANZLICHT IM<br />

HOHEN NORDEN<br />

Foto: Shutterstock<br />

Peter der Grosse gab einst mit St. Petersburg Russland ein Fenster zur Welt<br />

und Europa ein Russland, das es besser verstehen konnte. Die glorreichen<br />

Zeiten sind nicht vorbei. Die einstige Zarenhauptstadt überzeugt auch heute<br />

mit ihren pompösen Bauten und kulinarischen Highlights.<br />

TEXT DETLEF BERG<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

133<br />

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eise / LONG WEEKEND – ST. PETERSBURG<br />

Genuss für Auge und Gaumen:<br />

der prachtvolle Lebensmittelladen<br />

«Jelissejew».<br />

Freitag<br />

Schon bei der Ankunft ist klar, ein einziges<br />

Wochenende wird dieser Stadt nicht<br />

gerecht. Wir checken im «Four Seasons»<br />

ein, das als perfekter Ausgangspunkt für die<br />

Erkundung der Stadt dient. Zeit für einen Blick<br />

auf die prächtige Ausstattung des Palais muss<br />

aber doch sein. Überall ist der Glanz der<br />

Zarenzeit lebendig. Und alles, was wie Gold<br />

glänzt, ist zumeist auch Gold.<br />

Zur Einstimmung bummeln wir über den<br />

Newski Prospekt. 4,5 Kilometer lang ist die<br />

Prachtmeile, gesäumt von Stadtpalais in hellem<br />

Blau und Karmesinrot, mit Säulenganghäusern<br />

und der mächtigen Kasaner Kathedrale. Es<br />

gibt Nobelboutiquen mit Haute Couture und<br />

elegante Cafés, aber auch günstige Stolowajas,<br />

populäre Selbstbedienungskantinen für den<br />

kleinen Geldbeutel. Nicht jeder kann sich<br />

die teuren Delikatessen im berühmten Lebensmittelladen<br />

«Jelissejew» leisten. Der prunkvolle<br />

Gourmettempel ist mit Spiegelflächen,<br />

Marmor und opulenten Kronleuchtern eine<br />

einzige Augenweide.<br />

134 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

Überall ist der Glanz der Zarenzeit lebendig:<br />

auf der Prachtmeile Newski Prospekt wie<br />

auch im Gourmettempel «Jelissejew».<br />

Am Abend lassen wir uns im hoteleigenen<br />

Restaurant «Sintoho» verwöhnen. Der Name<br />

steht für Singapur, Tokio und Hongkong und<br />

umfasst auch eine Sushi-Bar und einen Teppanyaki-Tisch.<br />

Wir sind begeistert von den scharfen<br />

Sichuan-Gerichten und der Pekingente,<br />

serviert in zwei Gängen. Zunächst kommt sie<br />

mit Pancakes, Frühlingszwiebeln und einer<br />

süsslichen Hoisin-Sauce auf den Tisch, gefolgt<br />

von einer ebenso köstlichen Variante aus dem<br />

In der «Xander Bar» werden<br />

kleine Speisen mit bestem<br />

Champagner serviert.<br />

Wok, perfekt gewürzt mit schwarzem Pfeffer<br />

und einer pikanten Chilisauce.<br />

Gut gestärkt sind die Stufen zur Kuppel der<br />

benachbarten Isaakskathedrale leicht zu schaffen.<br />

Im Sommer bleibt die Sonne auch um<br />

Mitternacht nur knapp unterm Horizont und<br />

verleiht dem Himmel einen goldroten Schimmer.<br />

Dämmerung verschmilzt mit Dämmerung – ein<br />

nie enden wollendes Abend- und Morgenrot.<br />

«Weisse Nächte» nennen die Petersburger das<br />

Spektakel, bei dem die Tage fast 20 Stunden<br />

dauern. Den Abend lassen wir bei einem guten<br />

Glas Champagner in der «Xander Bar» ausklingen.<br />

Sie ist benannt nach Zar Alexander I.,<br />

unter dessen Regentschaft Zarskoje Selo wieder<br />

zur Residenz der Zarenfamilie wurde.<br />

Fotos: Franz Marc Frei/Lookfoto, Foodruk<br />

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Fotos: Franz Marc Frei/Lookfoto, Foodruk<br />

Das «Four Seasons Hotel»<br />

fügt sich mit seinem edlen<br />

Ambiente in die Eleganz<br />

der Stadt ein.<br />

Im Restaurant «Sintoho»<br />

liegt der Fokus auf<br />

japanischen Aromen<br />

mit nordasiatischen<br />

Einflüssen.<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

135<br />

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eise / LONG WEEKEND – ST. PETERSBURG<br />

Das «Moroshka for Pushkin»<br />

ist vor allem bei den<br />

St. Petersburgern beliebt,<br />

die Regionalität schätzen.<br />

Samstag<br />

Die Palastanlage Schloss Peterhof am<br />

Finnischen Meerbusen ist beeindruckend. Bei<br />

russischen Spezialitäten und einem Wodka<br />

zum Abschluss sagen wir «Sa sdorowje» .<br />

W<br />

ir stehen früh auf und fahren<br />

mit einem Tragflächenboot zum<br />

Schloss Peterhof. Der Palast und<br />

die goldglänzende Fontänenlandschaft des<br />

Parks sind beeindruckend. «Dieser Park ist<br />

das wahre Paradies auf Erden», schwärmte<br />

schon der Dichter Alexander Puschkin. Auch<br />

der Katharinenpalast mit dem Bernsteinzimmer<br />

und die Sommerresidenz in Pawlowsk<br />

wären einen Ausflug wert. Das müssen wir<br />

aber auf den nächsten Besuch verschieben.<br />

Zurück in der Innenstadt entdecken wir im<br />

Alexandrowski-Park mit dem «Bolshe Coffee»<br />

Das moderne<br />

St. Petersburg:<br />

Wow!-Installation<br />

im Kulturpark<br />

«New Holland».<br />

ein Café, in dem wir entspannt sitzen und<br />

einen exzellenten, von den Betreibern selbst<br />

gerösteten Kaffee geniessen können. Mit der<br />

mächtigen Peter-und-Paul-Festung und dem<br />

winzigen Holzhäuschen des Zaren liegen die<br />

ältesten Bauten der Stadt gleich nebenan.<br />

Danach geht es nach «New Holland».<br />

Das Kulturzentrum entstand in einer alten<br />

Schiffswerft. Mit Museen, Galerien und<br />

Designerläden zeigt sich hier vor allem<br />

das ganz moderne St. Petersburg.<br />

«Moroshka for Pushkin» – so heisst das<br />

Gourmetrestaurant, in dem wir am Abend<br />

mit Sommelière Yulia Khaybullina verabredet<br />

sind. Das Lokal ist vor allem bei Einheimischen<br />

beliebt, kommen doch überwiegend<br />

regionale Produkte von höchster Qualität auf<br />

den Tisch. Der Salat von der Kamtschatka-<br />

Krabbe, der perfekt auf der Haut gebratene<br />

Zander aus dem Ladogasee oder das Steak<br />

vom Stör mit Kohlrabi-Mousse sind nur drei<br />

Beispiele für die hohe Kochkunst. Richtig gut<br />

ist auch der Käse mit Multbeerenkonfitüre<br />

und Pinienzapfensirup zum Abschluss. In<br />

Sachen Wein sind wir bei Yulia in guten<br />

Händen – sie wählt aus der grossen Weinkarte<br />

die passenden Tropfen zu jedem Gang. Zum<br />

Schluss genehmigen wir uns einen Wodka.<br />

«Sto Gramm» im hundert Gramm fassenden<br />

Stopka-Wodkaglas und «Sa sdorowje»<br />

zählen schnell zu unserem Vokabular.<br />

Im «Moroshka» wird Fisch von höchster Qualität<br />

serviert (Bild oben). Sommelière Yulia Khaybullina<br />

liefert mit ihren Empfehlungen den Extrakick.<br />

Fotos: Shutterstock, Fotolia, beigestellt<br />

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Sonntag<br />

Zu jeder Tageszeit ein<br />

Augenschmaus: das Lichterspiel der<br />

Häuser an den Kanälen.<br />

Eine Bootsfahrt auf den Flüssen und Kanälen<br />

der Stadt gewährt zum Abschluss noch<br />

eine ganz andere, unvergessliche Perspektive<br />

auf das «Venedig des Nordens».<br />

Die Tickets für die Eremitage haben<br />

wir bereits vorab im Internet gebucht,<br />

so können wir das opulente Frühstück<br />

im Hotel in aller Ruhe geniessen. Ohne<br />

grosse Wartezeit startet unser Rundgang<br />

durch die Schatzkammer der Zaren. Angesichts<br />

der Fülle der ausgestellten Exponate<br />

bleibt ohnehin nur ein oberflächlicher Eindruck<br />

von der Pracht der Thronsäle und<br />

Gemächer. Auch das weniger bekannte Russische<br />

Museum im Michailowski-Palast ist<br />

einen Besuch wert: Bilder von Chagall, Kandinsky<br />

und Malewitsch sind hier ausgestellt.<br />

Mittags geht es in die «Tartarbar». Das<br />

Lokal liegt im Untergeschoss einer ehemaligen<br />

Kaserne. Designer Alexei Penyuk verpasste<br />

dem industriellen Interieur viel Chic. Wie der<br />

Name vermuten lässt, bietet das Restaurant<br />

eine erstaunliche Vielfalt an Tatargerichten<br />

in beachtlicher Qualität. Wir entscheiden<br />

uns aber für eine gebratene Seezunge und<br />

knusprigen Schweinsbauch mit einer Zwiebelmousse,<br />

eine gute Wahl. Überraschend ist<br />

das grosse Weinangebot, darunter auch viele<br />

gute russische Weine. Da hätten wir gerne<br />

noch weitere probiert, doch das Ausflugsschiff<br />

wartet nicht auf uns. Die Bootsfahrt<br />

auf den Flüssen und Kanälen<br />

gewährt uns zum Ende der Kurzferien<br />

noch einmal ganz andere<br />

Perspektiven auf<br />

St. Petersburg, lässt uns<br />

den Abschied aber noch<br />

etwas schwererfallen.<br />

Die «Tartarbar» bietet eine<br />

Vielfalt an Tatar gerichten und<br />

köstliche russische Weine.<br />

Fotos: Shutterstock, Fotolia, beigestellt<br />

Die Eremitage, direkt an der Newa<br />

gelegen, zählt zu den bedeutendsten<br />

Kunstmuseen der Welt.<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

137<br />

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eise / LONG WEEKEND – ST. PETERSBURG<br />

TIPPS UND<br />

ADRESSEN<br />

BOTANISCHER GARTEN<br />

HOTELS<br />

FOUR SEASONS HOTEL LION PALACE***** (1)<br />

Prächtiger Stadtpalast aus dem 19. Jahrhundert. Im<br />

Restaurant «Sintoho» werden die Küchen von Singapur,<br />

Tokio und Hongkong vereint. DZ ab ca. CHF 348,–<br />

Voznesensky Prospekt 1, 190000 St. Petersburg<br />

T: +7 812 3398000, www.fourseasons.com<br />

ALEXANDER HOUSE HOTEL**** (2)<br />

Luxuriöses Boutique-Hotel am Ufer des Kryukov-<br />

Kanals bietet 14 individuell gestaltete Zimmer<br />

in der Nähe des Mariinsky-Theaters.<br />

DZ ab ca. CHF 195,– pro Nacht. Naberezhnaya<br />

Kryukova Kanala 27, 190068 St. Petersburg<br />

T: +7 812 3343540, www.a-house.ru<br />

WASSILJEWSKI-INSEL<br />

HOTELS<br />

RESTAURANTS<br />

KUNST UND GENUSS<br />

ISAAKSKATHEDRALE<br />

Mariinsky- Theater<br />

NEVA<br />

SOMMERGARTEN<br />

EREMITAGE<br />

TSENTRALNY<br />

SMOLNY-KATHEDRALE<br />

NEVA<br />

BELMOND GRAND HOTEL EUROPE***** (3)<br />

Eines der glamourösesten und legendärsten<br />

Hotels der Stadt mit Jugendstil-Ambiente.<br />

DZ ab ca. CHF 278,– pro Nacht.<br />

Newski Prospekt/Mikhailvoskaya Ulitsa 17,<br />

191186 St. Petersburg<br />

T: +7 812 3296000, www.belmond.com<br />

Voznesensky Prospekt 13/2, 190000 St. Petersburg<br />

T: +7 812 3155148, www.restaurant-1913.spb.ru<br />

MOROSHKA FOR PUSHKIN (2)<br />

Im «Moroshka for Pushkin» zelebriert Roman<br />

Palkin einen feinen Mix aus nordisch-russischer und<br />

skandinavischer Küche.<br />

Moyka River 3A, 191186 St. Petersburg<br />

T: +7 921 9472500, www.moroshkaforpushkin.ru<br />

DOM (7)<br />

Das klassische Restaurant mit Blick auf die Moika<br />

und die Isaakskathedrale liegt im Zentrum von<br />

St. Petersburg. Hier gibt’s den besten Borschtsch.<br />

Reki moyka Embankment 72, 190000 St. Petersburg<br />

T: +7 812 9307272, www.rest-dom.ru<br />

KUNST UND GENUSS<br />

TARTARBAR (3)<br />

Die Küchenchefs Dmitri Blinov und Renat Malikov<br />

kreieren eine Vielzahl an Tatarvariationen, vom<br />

traditionellen Steak bis hin zu Wild mit Rosinen.<br />

Vilenskiy Pereulok 15, 191014 St. Petersburg,<br />

T: +7 911 9225606, www.tartar.ru<br />

NA VINA! (1)<br />

Das »Na Vina!» ist Weinbar und Weinshop in<br />

einem. Die Auswahl an edlen Tropfen ist riesig.<br />

Kronverkskiy Prospekt 65, 197198 St. Petersburg<br />

T: +7 812 9127400<br />

www.navina.me<br />

BELMOND GRAND HOTEL EUROPE<br />

ASTORIA***** (4)<br />

Seit 1912 ist das Art-déco-Hotel neben dem<br />

Menschikow-Palais am Isaaksplatz eines der<br />

Wahrzeichen der Stadt. DZ ab ca. CHF 240,–.<br />

Bolshaya Morskaya 39, 190000 St. Petersburg<br />

T: +7 812 4945757, www.roccofortehotels.com<br />

RESTAURANTS<br />

1913 (1)<br />

Im etwas abgelegenen Restaurant «1913» fühlt man<br />

sich ins Russland des frühen 20. Jahrhunderts zurückversetzt.<br />

Besonders fein sind die Fischgerichte.<br />

BEEFZAVOD (4)<br />

Nach der Devise «Nose-to-Tail» kommen im Restaurant<br />

«Beefzavod» alle Teile vom Tier auf den Teller.<br />

Aptekarskiy Prospekt 2, 197022 St. Petersburg<br />

T: +7 812 4560695, www.beefzavod.com<br />

ROYAL BEACH<br />

Die perfekte Location während der «Weissen<br />

Nächte». Bei europäischer, orientalischer und<br />

japanischer Küche auf Topniveau geniesst man<br />

den Blick auf den Sonnenuntergang.<br />

Krestowski-Insel, Yuzhnaya doroga 14,<br />

197110 St. Petersburg<br />

T: +7 812 9616006, www.royalbeach.ru<br />

SCHENGEN (5)<br />

Stilvolles und sehr beliebtes Lokal mit sehr<br />

guter russischer und internationaler Küche.<br />

Es empfiehlt sich, vorab zu reservieren.<br />

Kirochnaya Ulitsa 5, 191028 St. Petersburg<br />

T: +7 812 9221197, www.schengen.spb.ru<br />

BANSHIKI (6)<br />

Die Küche im «Banshiki» ist ausgezeichnet, das Interieur<br />

erinnert an das eines russischen Landhauses.<br />

Degtyarnaya Ulitsa 1A, 191024 St. Petersburg<br />

T: +7 812 9411744, www.banshiki.spb.ru<br />

LOFT PROJECT ETAGI (2)<br />

Das Künstlerbiotop mit einer Ansammlung von<br />

Galerien und Start-up-Läden ist in einer alten<br />

Brot fabrik beheimatet.<br />

Ligovsky Prospekt 74, 191040 St. Petersburg<br />

T: +7 812 4585005<br />

www.loftprojectetagi.ru<br />

FEINKOSTLADEN JELISSEJEW (3)<br />

Bereits seit 115 Jahren existiert der Gourmettempel<br />

«Jelissejew» im Herzen der Stadt. Delikatessen,<br />

Restaurants und Cafés mit nostalgischem Flair.<br />

Newski Prospekt 65, 197198 St. Petersburg<br />

T: +7 812 9127400<br />

BOLSHE COFFEE (4)<br />

Das liebevoll eingerichtete Café im Alexandrowski-<br />

Park befindet sich in einer Höhle, deren Geschichte<br />

bis in die Zarenzeit zurückreicht. Der Kaffee stammt<br />

aus eigener Röstung. Das originelle Interieur ist<br />

handgefertigt, das Publikum bunt gemischt.<br />

Alexandrowski-Park 3-G, 197101 St. Petersburg<br />

Mehr Städtereise-Tpps<br />

für lange Wochenenden:<br />

falstaff.ch/long-weekend<br />

Illustration: Ana Popescu, Foto: beigestellt<br />

138 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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Tipps & Adressen für Genussmenschen<br />

gereift und wird mit viel Liebe veredelt. In den hier präsentierten<br />

Top-Hotels ist Gastfreundschaft noch eine Herzensangelegenheit<br />

und wird in allen Bereichen grossgeschrieben.<br />

Hier können Sie sich noch nach Herzenslust verwöhnen<br />

lassen. Der unaufdringliche Luxus, viele vitale Ideen und<br />

natürlich die feinen Gaumenfreuden, die einem im wahrsten<br />

Sinne des Wortes auf der Zunge zergehen, natürlich stilvoll begleitet<br />

von edlen Tropfen aus bestens sortierten Weinkellern,<br />

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Foto: © goodluz - Fotolia.com<br />

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SAVOIR VIVRE<br />

TIROL<br />

Nidum – Casual Luxury Hotel<br />

Einfach ausspannen in lässiger und zugleich luxuriöser Atmosphäre auf dem<br />

Seefelder Plateau. Den Namen NIDUM trägt das Hotel erst seit Dezember<br />

2016, seitdem es durch die Südtiroler Hoteliersfamilie Pinzger neueröffnet<br />

wurde. Alle 57 Zimmer und Suiten sind nach Süden ausgerichtet und bieten eine<br />

unvergessliche Aussicht auf das Inntal. Das Spa des NIDUM ist ein wahres Juwel. Es<br />

verfügt über drei Saunen, ein Dampfbad, einen Whirlpool und einen gemütlichen<br />

Ruhebereich sowie die „In Da Mountains“-Sauna, die nur über eine Hängebrücke<br />

zu erreichen ist. Der Fitnessbereich ist mit den modernsten Geräten bestückt. Der<br />

Infinity-Aussenpool auf der Dachterrasse ist auf 30 °C beheizt und lädt durch die<br />

fesselnde Aussicht auf die Bergwelt zum Entspannen ein. Der Chefkoch legt Wert auf<br />

eine hippe, aber regionale Küche und zaubert abends mit seiner Küchenbrigade ein<br />

mehrgängiges Gourmet-Dinner auf den Tisch.<br />

DAMNJAN DRAGANIĆ<br />

Als einer der kreativsten Alpe-Adria-Köche vereint Chefkoch<br />

Damnjan Draganić in unvergleichbaren Kompositionen<br />

seine kroatisch-mediterranen Wurzeln mit traditionellen,<br />

alpinen Elementen. Seine leidenschaftliche<br />

Kochkunst überzeugt durch Know-how, Regionalität und<br />

die perfekte Symbiose aus Bodenständigkeit und Extravaganz.<br />

Im Februar <strong>2018</strong> wurde Damnjan in Zagreb als<br />

zweitbester Koch Kroatiens ausgezeichnet.<br />

Nidum Casual Luxury Hotel – Familie Pinzger<br />

6100 Mösern bei Seefeld, Tirol, ÖSTERREICH<br />

T +43 (0) 5212 20300 – info@nidum-hotel.com<br />

www.nidum-hotel.com<br />

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PROMOTION<br />

SAVOIR VIVRE<br />

SÜDTIROL<br />

Sport & Wellness Resort Quellenhof *****<br />

THE LUXURY RESORT IN THE ALPS<br />

Viel Sonne und traumhafte Erholung verspricht der Urlaub im Sport- und<br />

Wellnessresort Quellenhof. Aktive und Geniesser schätzen das stilvolle Ambiente,<br />

den Verwöhnkomfort, die exzellente Feinschmeckerküche, die vielen<br />

Sportangebote (geführte Wanderungen, 7 hauseigene Tennisplätze, eigener<br />

4-Loch-Golfplatz, grosse Reithalle) sowie die tägliche Kinderanimation. Quellenhofs<br />

Suiten und Luxus-Chalets bieten erstklassigen Wohnkomfort auf 50–320 m². Die<br />

über 10.000 m² grosse Spa-Anlage mit getrennten Bereichen für Familien und<br />

„Adults only“ und 22 verschiedenen Saunen (preisgekrönte See-Event-Sauna),<br />

11 Indoor- & Outdoorpools, Solegrotte, Beautycenter und ein fachmännisch betreutes<br />

Medical Center sorgen für Entspannung und Vitalität. Logiert werden kann<br />

sowohl in kuscheligen Doppelzimmern wie auch exklusiven Suiten & Chalets. Es erwartet<br />

Sie ein individueller Sport-, Familien- und Wellnessurlaub!<br />

MICHAEL MAYR<br />

Im Quellenhof steht mit Michael Mayr ein absoluter Spitzenkoch<br />

am Herd. Bewiesen hat er seine Künste mit der Eröffnung<br />

der „Quellenhof Gourmetstube 1897“.<br />

Das seit 2016 bestehende Gourmet-Restaurant hat bereits<br />

mehrere Auszeichnungen erhalten. Gault&Millau prämierte<br />

es in der Erstaufnahme <strong>2018</strong> gleich mit 2 Hauben und<br />

15 Punkten, der Schlemmeratlas <strong>2018</strong> vergab 3 grossartige<br />

Kochlöffel und „Der Große Restaurant & Hotel Guide“<br />

kürte das neue Gourmet-Restaurant zum „Restaurant des<br />

Jahres Südtirol <strong>2018</strong>“.<br />

FRAGEN SIE NACH DEM SPEZIELLEN ANGEBOT FÜR LESER DER GENUSS-MAGAZINE!<br />

Sport & Wellness Resort Quellenhof ***** THE LUXURY RESORT IN THE ALPS<br />

Familie Dorfer – 39010 St. Martin bei Meran, Südtirol, ITALIEN<br />

T +39 0473 645474 – info@quellenhof.it<br />

www.quellenhof.it<br />

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SAVOIR VIVRE<br />

SÜDTIROL<br />

Romantik Hotel & Restaurant Stafler<br />

Zwischen Sterzing und Brixen, zwischen Tradition und Moderne:<br />

Gastlichkeit ohne Kompromisse. Die vier Sterne des<br />

Romantik- und Gourmethotels stehen für perfekten Service,<br />

ausgezeichnete Küche, komfortable Zimmer und ein traumhaftes<br />

Spa. Aufwachen im charmanten Zimmer mit Blick auf den Park.<br />

Frühstücken am reich gedeckten Tisch mit Köstlichkeiten aus der<br />

eigenen Produktion. Einen Tag voller Eindrücke in der Umgebung<br />

erleben. Sich ein bisschen Ich-Zeit im wunderbaren Spa gönnen. Das<br />

Stafler Gut bei einem Spaziergang entdecken. Und zum Abschluss<br />

die hervorragende Küche, zwischen alpin und mediterran, geniessen.<br />

1 Nacht 2 Sterne: Frühstücksbuffet für Geniesser, exklusives 8-Gänge-Gourmet-Degustationsmenü<br />

im 2-Sterne- und 3-Haubenrestaurant<br />

Gourmetstube „Einhorn“, Wellness und Fitness<br />

im DZ € 225,00 p.P./ in der Suite € 250,00 p.P.<br />

TIROL<br />

Hotel Lumberger Hof<br />

Eine Brotzeit mit Almbutter und hauchdünnem Tiroler Speck<br />

oder ein Kaiserschmarren mit Rosinen und Staubzucker, der<br />

ganz süss duftet. Es gibt viele Gründe für eine Wandertour<br />

auf die Alm. Als Wanderhotel bieten wir jede Woche 4–5 geführte<br />

Wanderungen an. Leichte Genusstouren und imposante Gipfeltouren,<br />

immer eine urige Einkehr im Blick. Nach einem schönen Tag in<br />

den Bergen ist im Wellnessbereich Erholung angesagt. Im Schwimmbad<br />

treiben lassen … in Saunen und Dampfbädern schwitzen … im<br />

Ruheraum im Wasserbett dösen … immer mit Blick auf die Berge.<br />

Zum Abendmenü erwartet Sie moderne österreichische Küche.<br />

Buchen Sie das Wanderwochen-Angebot: 7 ÜN, Frühstücksbüffet,<br />

fünfgängiges Abendmenü, 4–5 geführte Wanderungen, Bergbahnen<br />

im Tannheimer Tal. Mit dem Kennwort „Genusswandern“ schenken<br />

wir Ihnen eine Massage mit Tiroler Arnikaöl.<br />

FRAGEN SIE NACH DEM SPEZIELLEN ANGEBOT<br />

FÜR LESER DER GENUSS-MAGAZINE!<br />

Romantik Hotel & Restaurant Stafler – Familie Stafler<br />

39040 Freienfeld bei Sterzing, Südtirol, ITALIEN<br />

T +39 0472 771136 – info@stafler.com<br />

www.stafler.com<br />

PETER GIRTLER<br />

Im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnet ist die<br />

Einhornstube: zwei Michelinsterne und drei Hauben<br />

stehen für höchsten Genuss. Das Geheimnis liegt in<br />

den Produkten: soweit möglich regional, am besten<br />

vom eigenen Gutshof. Damit zelebriert der Chefkoch<br />

internationale Haute Cuisine mit dem gewissen<br />

Etwas. Er kombiniert Tradition mit Moderne, lokale<br />

Besonderheiten mit weltweiten Inspirationen zum<br />

einmaligen Geschmackserlebnis.<br />

FRAGEN SIE NACH DEM SPEZIELLEN ANGEBOT<br />

FÜR LESER DER GENUSS-MAGAZINE!<br />

Hotel Lumberger Hof – Familie Barbist<br />

6673 Grän/Tannheimer Tal, Tirol, ÖSTERREICH<br />

T +43 (0) 5675 6392 – hotel@lumbergerhof.at<br />

www.lumbergerhof.at<br />

ALEXANDER BARBIST<br />

Küchenchef Alexander Barbist schwingt gerne seine<br />

Pfanne und brutzelt einen Kaiserschmarren für Sie,<br />

falls sich die Hüttentour nicht ausgeht. Auf seiner<br />

Speisekarte und in den Menüs finden Sie Österreichische<br />

Küche modern interpretiert.<br />

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PROMOTION<br />

SAVOIR VIVRE<br />

SÜDTIROL<br />

Schenna Resort ****S<br />

GESUNDER GENUSS, DER GLÜCKLICH MACHT<br />

Es gibt Orte, an denen das Glück sofort spürbar ist: In wunderbarer Panoramalage<br />

befindet sich das neue Schenna Resort, umgeben von der kraftvollen Bergwelt,<br />

eingebettet im mediterranen Meraner Land. Kuschelige Zimmer und Suiten, moderne,<br />

heimelige Aufenthaltsbereiche, ein grosszügiger Adults only Spa- und Poolbereich<br />

sowie der Familypool und Saunen sorgen für Entspannung. Ausgezeichnetes Essen und<br />

Wein gehören im Schenna Resort ganz nah zusammen. Neben der kreativen Küche sind<br />

die Weinkellerei des Weinguts Pföstl und der Felsenkeller weitere Highlights. Für ganzheitliches<br />

Wohlbefinden und Erholung sorgt das bunte „Mind and Soul“-Programm mit<br />

Yoga, Meditationen, Pilates u. v. m. Das abwechslungreiche Aktivprogramm mit geführten<br />

Wander- und Bergtouren lädt ein, die traumhafte Bergwelt näher kennenzulernen.<br />

STEPHAN EGGER<br />

„Gesunder Genuss, der glücklich macht“, umschreibt am<br />

besten die Küche unseres Küchenchefs und ausgebildeten<br />

Meister- und Diätkochs Stephan Egger. Ein Highlight sind<br />

die exklusiven Gourmetmenüs mit regionalen Zutaten, Südtiroler<br />

Spezialitäten und Leckerbissen aus biologischem Anbau.<br />

Man sieht und schmeckt es, die Liebe zu unserer Heimat mit<br />

den bodenständigen Produkten unserer Südtiroler Bauern.<br />

LESER DER GENUSS-MAGAZINE LADEN WIR EIN ZU EINER EXKLUSIVEN<br />

WEINVERKOSTUNG IM HAUSEIGENEN FELSENKELLER.<br />

Schenna Resort ****S – Familien Pföstl und Wörndle<br />

39017 Schenna, Südtirol, ITALIEN<br />

T +39 0473 230760 – info@schennaresort.com<br />

www.schennaresort.com<br />

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SAVOIR VIVRE<br />

SÜDTIROL<br />

Designhotel Panorama &<br />

12 Suites „Das Wanda“<br />

Unser Zuhause ist Ihr Zuhause auf Zeit. Wir als Familie Huf<br />

führen mit viel Liebe drei kleine Hotels in Kaltern am See.<br />

„Das Panorama“ mit dem Designhotel und der dazugehörigen<br />

Dependance fügt sich wie ein kleine Oase in die ortsnahe<br />

Lage ein; viel Grün, drei Pools, Spa und Traumblick! „Das Wanda“<br />

begrüsst seit 2016 ruhesuchende Gäste in traumhafter Alleinlage,<br />

mitten in der Natur. Das Adult Only Hotel verfügt über nur 12<br />

Suiten und einen einmaligen Spa Bereich mit Infinity Innenpool<br />

und Aussenpool im grossen Garten. Bewährte Gastlichkeit mit moderner<br />

Architektur & Design. 3 Häuser, 2 Konzepte, ein Ziel: glückliche<br />

Menschen um uns.<br />

BITTE BUCHEN SIE DIREKT BEI UNS MIT DEM KENNWORT<br />

„GENUSS-WEIN“ ODER „GENUSS-KULINARIK“ UND SIE ERHALTEN<br />

EINE SPEZIELLE ÜBERRASCHUNG.<br />

Das Panorama – Designhotel & Dependance<br />

Das Wanda – 12 suites & breakfast<br />

39052 Kaltern an der Weinstrasse, Südtirol, ITALIEN<br />

www.designhotel-panorama.com – www.das-wanda.com<br />

Die Essgewohnheiten verändern sich – bewusst, lokal<br />

und flexibel. Darum haben wir unser kulinarisches<br />

Angebot im Panorama überdacht und verfeinert. Ein<br />

kleines, internes Restaurant: Das Ilda’s. Ein Hommage<br />

an unsere Grossmutter, eine leidenschaftliche<br />

Wirtshausköchin.<br />

Im Wanda wird das Frühstück serviert, kein Gedränge<br />

am Buffet – Platz nehmen, sich bedienen lassen und<br />

die Köstlichkeiten geniessen.<br />

SÜDTIROL<br />

Hotel Anatol ****<br />

Mit über 300 Sonnentagen im Jahr ist Meran eine ausgezeichnete<br />

Feriendestination und bietet über das Jahr hinweg<br />

hervorragende Möglichkeiten, einen entspannten<br />

und erlebnisreichen Urlaub zu verbringen. Das Charmehotel Anatol<br />

befindet sich in ruhiger Lage in Obermais, einem Bezirk von Meran,<br />

umgeben von Bergen und Obstwiesen inmitten kleiner Weinberge,<br />

und bietet in ungezwungener, charmanter Atmosphäre viele<br />

Möglichkeiten, Ihren Urlaub so angenehm zu gestalten, dass Sie ihn<br />

gerne in Erinnerung behalten werden. Wenn es darum geht, Ihren<br />

Aufenthalt zu organisieren und zu versüssen, stehen Ihnen die Mitarbeiter<br />

selbstverständlich mit Rat und Tat zur Seite. Am besten, Sie<br />

erkundigen sich schon bei Ihrer Anfrage nach den hoteleigenen Angeboten<br />

und den verschiedenen Events während Ihres individuellen<br />

Aufenthaltes in Meran.<br />

FRAGEN SIE NACH DEM SPEZIELLEN ANGEBOT<br />

FÜR LESER DER GENUSS-MAGAZINE!<br />

Hotel Anatol **** – Familie Pircher<br />

39012 Meran, Südtirol, ITALIEN<br />

T +39 0473 237511 – info@anatol.it<br />

www.anatol.it<br />

Das Küchenteam im Hotel Anatol begeistert die<br />

Gäste immer wieder mit neuen Gerichten – einer<br />

Mischung aus mediterraner und internationaler<br />

Küche –, präsentiert auf liebevoll gestalteten Tellern.<br />

Mit viel Freude am Kochen und der Liebe zum Detail<br />

entstehen täglich Kreationen, die sowohl dem Auge<br />

als auch dem Gaumen schmeicheln.<br />

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PROMOTION<br />

SAVOIR VIVRE<br />

SÜDTIROL<br />

Hotel Jaufentalerhof ***S<br />

Tradition trifft Moderne, Qualität und Leidenschaft. Abseits<br />

der Hektik, inmitten unberührter Natur ist der Jaufentalerhof<br />

weiterhin ein kleiner Geheimtipp für Ihren Urlaub.<br />

Alpenländische Gemütlichkeit finden Sie im ganzen Haus, sowohl<br />

in den neu renovierten Tiroler-Zimmer-Suiten (weitere neue Suiten<br />

mit viel Licht, Holz und Glas können Sie ab Sommer <strong>2018</strong> erleben)<br />

als auch in der neuen Berg-Wellness mit Marmorbrunnen von der<br />

Sennerberg-Alm, Almheu vom Nachbarbauern, Fichte Natur und<br />

der Wärme vom Kaminfeuer. Kraft tanken Sie in der Blumen-Kräuter-Sauna,<br />

im Dampfbad und im Ruhe-Heustadl. Von der finnischen<br />

Panorama-Sauna „hornWeiss ALP“ geniessen Sie eine herrliche<br />

Aussicht auf die Alm und das Weisshorn. Nehmen Sie sich<br />

Ihre (Aus-)Zeit …<br />

SÜDTIROL<br />

Hotel Cristal ****S<br />

Schauen Sie sich um, geniessen Sie den herrlichen Ausblick von<br />

den märchenhaften Zimmern oder der Liegeterrasse auf die<br />

traumhafte Bergwelt von Rosengarten und Latemar. Einer der<br />

nahen Gipfel heisst übrigens Bellamonte, viele weitere zählen zu den<br />

schönsten Wanderbergen überhaupt. Natürlich finden Sie hier Ihr Paradies<br />

zum Wandern, zum Biken und für den Naturgenuss. Und wie wär’s<br />

mit Golf auf 1.200 Metern? Südtirols schönste 18-Loch-Anlage lädt ein<br />

zu Ferien mit Drive. Für beides, für Schwung und Erholung, sorgt das<br />

Cristal-Wellness- & Beauty-Programm. Weiters zählt zu den schönen<br />

Aussichten jene auf kulinarische Topqualität: Ein hervorragendes Küchenteam<br />

begeistert mit Gustostückerln aus dem Genussland Südtirol<br />

ebenso wie mit internationalen Köstlichkeiten.<br />

FRAGEN SIE NACH DEM SPEZIELLEN ANGEBOT<br />

FÜR LESER DER GENUSS-MAGAZINE!<br />

Hotel Jaufentalerhof ***S – Familie Girtler<br />

39040 Ratschings, Südtirol, ITALIEN<br />

T +39 0472 765030 – info@jaufentalerhof.com<br />

www.jaufentalerhof.com<br />

FLORIAN PICHLER<br />

Heimische Kost wie Wildspezialitäten, Natur- und<br />

Bio-Produkte, Kräuter aus dem eigenen Garten und<br />

viel Selbstgemachtes werden sehr geschätzt. Unser<br />

Küchenteam verwöhnt Sie täglich mit viel Liebe zum<br />

Detail und kreiert die feinsten Speisen, welche auf<br />

dem Gaumen ein Erlebnis sind. Der passende Tropfen<br />

Wein von heimischen und nationalen Winzern<br />

wird Ihnen von der Gastwirtin, einer angehenden<br />

Sommelière, serviert.<br />

FRAGEN SIE NACH DEM SPEZIELLEN ANGEBOT<br />

FÜR LESER DER GENUSS-MAGAZINE!<br />

Hotel Cristal ****S – Familie Thaler<br />

39050 Deutschnofen, Südtirol, ITALIEN<br />

T +39 0471 615511 – info@hotelcristal.com<br />

www.hotelcristal.com<br />

ADOLF MUNTER<br />

Ein Segen, was unter der Sonne Südtirols wächst und<br />

gedeiht! Eine Gabe, dieses kostbare Gut der Berge<br />

so aussergewöhnlich zuzubereiten. Küchenmeister<br />

Adolf Munter wird weit über die Grenzen hinaus<br />

geschätzt und begeistert selbst vielgereiste Geniesser<br />

täglich aufs Neue. Und immer geniessen Sie höchste<br />

Qualität: behutsam ausgewählte Produkte, mit Esprit<br />

zubereitet, mit Charme serviert in einem besonderen<br />

Ambiente.<br />

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SAVOIR VIVRE<br />

SÜDTIROL<br />

Park Hotel Reserve Marlena<br />

Das Wohlfühlhotel Marlena liegt in märchenhafter, exponierter<br />

Lage auf dem Marlinger Moränenhügel und<br />

thront damit oberhalb der Kurstadt Meran. Ein aussergewöhnliches<br />

Haus, umgeben von Natur, attestiert der Michelin-Reiseführer<br />

dem Golf- und Wellnesshotel. Genüsse in Fülle:<br />

Stilvoller Luxus, die ausgezeichnete Küche und eine erlesene Vinothek<br />

mit hervorragendem Service runden das Paket ab. Die mehrstufige<br />

Gartenanlage des Hauses umfasst über 300 verschiedene<br />

Pflanzen, darunter auch viele Raritäten. Als Betreiberhotel des<br />

Golfclubs Lana Gutshof Brandis bieten wir jedem Golfer kostenfrei<br />

die Golfincard Südtirol. Diese Vorteilskarte berechtigt Sie zu<br />

-20 % auf alle Greenfees der 7 Golfinplätze in Südtirol. Nutzen Sie<br />

zudem die Gelegenheit, mit den bedeutendsten Weinproduzenten<br />

Italiens eine Verkostung in unserer Vinothek zu erleben.<br />

MARLENAS KENNENLERNTAGE: 3 NÄCHTE AB € 472,00 P.P.<br />

INKL. MARLENAS GENIESSER-HALBPENSION<br />

Park Hotel Reserve Marlena – Familie Inderst<br />

39020 Marling, Südtirol, ITALIEN<br />

T +39 0473 222266 – info@marlena.it<br />

www.marlena.it<br />

ERNST RIEDL<br />

Die Spitzengastronomie im Hotel Marlena **** s ist<br />

ein Erlebnis für den Gaumen und ein wahrer Genuss<br />

für das Auge. Die Gerichte von Gourmetkoch Ernst<br />

Riedl werden von einem ausgewählten Sortiment an<br />

Weinen begleitet. Unser Küchenchef verarbeitet gesunde,<br />

leckere Zutaten und regionale Produkte aus<br />

Südtirol zu köstlichen Gerichten aus der Vitalküche.<br />

SÜDTIROL<br />

Park Hotel Mignon & Spa *****<br />

Direkt im Herzen des Kurstädtchens Meran liegt das „Mignon“<br />

eingebettet in einen grossen mediterranen Park mit<br />

versteckten Nischen und Bänken, um sich niederzulassen<br />

und die Ruhe zu geniessen. Die herzlichen Gastgeberinnen Sissi<br />

und Irmgard Amort, die brillante Küche mit ihren mediterranen<br />

Kompositionen und die traumhaften Zimmer und Suiten garantieren<br />

einen wohltuenden Aufenthalt und den Luxus, den Sie sich<br />

verdienen. Die elegante Poolanlage mit vielen Liegen und Lounges<br />

und der spektakuläre SPA- und Wellnessbereich laden dazu ein, den<br />

Alltag hinter sich zu lassen. Tauchen Sie ein in Ihren Traumurlaub<br />

und lassen Sie sich von uns verwöhnen!<br />

FRAGEN SIE NACH DEM SPEZIELLEN ANGEBOT<br />

FÜR LESER DER GENUSS-MAGAZINE!<br />

Park Hotel Mignon & SPA ***** – Familie Glatt-Amort<br />

39012 Meran, Südtirol, ITALIEN<br />

T +39 0473 230353 – info@hotelmignon.com<br />

www.hotelmignon.com<br />

EIN SCHLUCK SÜDEN, EIN STÜCK NORDEN<br />

Alles dabei und alles in schönster Harmonie auf den<br />

Tellern unseres Restaurants! Küchenchef Hanspeter<br />

Humml schöpft aus dem Vollen: Wir befinden uns<br />

am sonnigsten Flecken südlich der Alpen, wo Äpfel,<br />

Trauben und Beeren, wo Spargel, Zucchini und Tomaten<br />

gedeihen. Respektvoll behandelt und in unserem<br />

Restaurant liebevoll verfeinert zu kulinarischen<br />

Genüssen.<br />

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Winzer Guido<br />

Brivio aus dem<br />

Tessin.<br />

Food Zurich:<br />

Baur au Lac<br />

1. & 2. 6. <strong>2018</strong><br />

INFO<br />

Lucas Pichler<br />

vom Weingut<br />

F.X. Pichler aus<br />

der Wachau.<br />

TERMINE: 1. und 2. Juni <strong>2018</strong><br />

ORT: Hotel «Baur au Lac»<br />

UHRZEIT: 19–23 Uhr<br />

KOSTEN: Club Prosper<br />

Montagné & Abonnenten: CHF<br />

230,–; Normalpreis: CHF 250,–<br />

ANMELDUNG:<br />

events@falstaff.ch<br />

INFOS: www.falstaff.ch<br />

Philip Rachinger (o.) und<br />

Laurent Eperon (u.) sorgen für<br />

Kulinarik auf Spitzenniveau.<br />

Fotos: Jürg Waldmeier, beigestellt<br />

KULINARIK-FEUERWERK<br />

IM BAUR AU LAC<br />

Ausgezeichnetes Essen trifft fantastischen Wein: Unter dem Motto<br />

«Servus Zürich! Baur au Lac und <strong>Falstaff</strong> laden zu einem österreichisch-schweizerischen<br />

Abend», erwartet die Gäste ein Kulinarik-<br />

Erlebnis der Spitzenklasse im luxuriösen Ambiente des Zürcher Traditionshotels<br />

«Baur au Lac». Gemeinsam zaubern Küchenchef Laurent Eperon<br />

und der mehrfach ausgezeichnete, aktuelle <strong>Falstaff</strong> Bundeslandsieger Oberösterreich,<br />

Philip Rachinger, im Zuge der Food Zurich und in Zusammenarbeit<br />

mit dem Club Prosper Montagné an zwei Abenden ein unvergessliches<br />

5-Gänge-Menü. Die beiden Spitzenköche werden ihre Gäste mit<br />

erlesenen Gaumenfreuden der österreichisch-schweizerischen Küche<br />

verwöhnen. Für die Weinbegleitung sorgen der österreichische Gastwinzer<br />

Lucas Pichler vom Weingut F.X. Pichler sowie Guido Brivio von Brivio<br />

Vini aus dem Tessin.<br />

Laurent<br />

Eperon in<br />

seinem<br />

Element.<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

147<br />

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FALSTAFF<br />

EVENTS<br />

Food Zurich:<br />

Gin Tonic<br />

31. 5. <strong>2018</strong><br />

GIN, GIN<br />

Gin, Gin! Unter dem Motto «Gin, more than Juniper» bei Paul Ullrich AG<br />

in Zürich verwandelt sich die Zürcher «Paul Ullrich»-Filiale in eine exklusive<br />

Anlaufstelle für Gin-Fans. Szenebekannte Barkeeper mixen aus<br />

Top-Marken wie «Elephant» und «Brockmans» sowie Tonics wie «Naturally<br />

Light Tonic Water» wahre Geschmacksexplosionen. Dazu gibt es Premium<br />

Hot Dogs von Jensen's Food Lab. Für die musikalische Unterhaltung<br />

sorgt DJ Sebastian Konrad, Sohn von Musikgigant DJ Antoine.<br />

Dynamisches Duo: Gin und Tonic<br />

ergeben eine perfekte<br />

Kombination.<br />

40 Gins aus der ganzen<br />

Welt und Premium-Tonics<br />

stehen zur Verkostung bereit.<br />

DJ Sebastian Konrad sorgt<br />

für gute Stimmung.<br />

INFO<br />

TERMINE: Donnerstag,<br />

31. Mai <strong>2018</strong><br />

ORT: Talacker 30,<br />

8001 Zürich<br />

UHRZEIT: 18 – 21.30 Uhr<br />

KOSTEN: VVK CHF 23,– inkl.<br />

1 Cocktail; für Abonnenten<br />

CHF 23,– inkl. 2 Cocktails<br />

INFOS & ANMELDUNG:<br />

www.falstaff.ch<br />

Food Zurich:<br />

Bindella<br />

28. 5. <strong>2018</strong><br />

SOMMELIER BATTLE<br />

Willkommen im «Più» an der Europaallee, wo der «Sommelier<br />

Battle» des Jahres steigt! Begleitet von einem Flying<br />

Dinner in vier Gängen kämpfen Weinprofis um das<br />

beste «Wine-Food-Pairing». In den Ring steigen zwei «Old Stars»,<br />

herausgefordert von zwei hungrigen Newcomern. Als Gast ist man<br />

selbstverständlich in der Jury und bestimmt den Sieger nach jedem<br />

Gang. Und die Menüs lassen wunderbar kreative Weinbegleitungen<br />

zu: Von Oktopus über Lammrack bis hin zu Safran-Risotto gibt es<br />

alles, was die italienische Küche hergibt und beim Pairing den Ton<br />

angibt.<br />

INFO<br />

TERMIN: Montag,<br />

28. Mai <strong>2018</strong><br />

ORT: Kasernenstrasse 95,<br />

8004 Zürich<br />

UHRZEIT: 18.30 – 22 Uhr<br />

KOSTEN: CHF 89,– pro Person, inkl.<br />

Weine, Wasser & Kaffee<br />

ANMELDUNG:<br />

www.foodzurich.com<br />

INFOS: www.foodzurich.com od.<br />

www.bindella.ch/sommelier-battle<br />

Stimmungsvolles Ambiente:<br />

das «Più» in der Europaallee.<br />

Beim «Sommelier Battle»<br />

bilden Wein und Essen eine<br />

perfekte Symbiose.<br />

Fotos: beigestellt<br />

148<br />

falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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FALSTAFF<br />

EVENTS<br />

Die «Hidalgo Suites»<br />

sorgen für einen<br />

entspannten<br />

Aufenthalt.<br />

Fotos: beigestellt<br />

Alfons Schuhbeck führt in die<br />

faszinierende Welt der Wildkräuter ein.<br />

«WILDKRÄUTER-ABEND»<br />

MIT TV- & STERNEKOCH<br />

ALFONS SCHUHBECK<br />

Am 8. Mai <strong>2018</strong> lädt das renommierte «Hidalgo Grill- & Beef Tasting Restaurant»<br />

in Burgstall bei Meran in Südtirol ein. Alfons Schuhbeck, Münchens<br />

wohl bekanntester Sterne- und Fernsehkoch sowie Koch des FC Bayern<br />

München, schöpft aus seinem geballten Wissen über die Welt der Gewürze und<br />

Kräuter und kocht ein mehrgängiges Südtiroler Wildkräutermenü.<br />

Diese gesunden und geschmackvollen Wildkräuter, die in 250 bis 1600 Metern<br />

im Südtiroler Alpenfrühling auf den Wiesen sowie im Wald wachsen, werden<br />

fach gerecht gesammelt und von Alfons Schuhbeck in einem spannenden<br />

Gourmet-Menü verarbeitet.<br />

Die Gäste geniessen die Südtiroler Wildkräuter, zubereitet von einem Experten<br />

seines Fachs, an einem exklusiven Erlebnisabend. Alfons Schuhbeck führt die<br />

Gäste persönlich in die Welt der Gewürze ein und spricht über ihre Wirkung auf<br />

den menschlichen Körper. Weiters gibt es einen Überblick über die Südtiroler<br />

Wildkräuter durch den Südtiroler Diplomherboristen – und «Wetten dass..?»-<br />

Wettkönig – Heinrich Abraham.<br />

Exklusiv für <strong>Falstaff</strong>-Leser: ein Sonderpaket mit dem Wildkräuter-Erlebnisabend<br />

im «Hidalgo Restaurant» samt Übernachtung mit Frühstück in den «Hidalgo Suites»<br />

(Details in der Infobox rechts).<br />

INFO<br />

TERMIN:<br />

8. Mai <strong>2018</strong> mit anschliessender<br />

Übernachtung in den «Hidalgo»<br />

Suites mit Frühstück<br />

UHRZEIT:<br />

Anreise & Nutzung des Balance<br />

Mini Spa ab 11 Uhr möglich,<br />

Wildkräuter-Erlebnisabend ab<br />

19 Uhr<br />

ORT:<br />

«Hidalgo | Restaurant · Beef<br />

Tasting · Suites», Romstrasse 7,<br />

39014 Burgstall bei Meran/<br />

Südtirol<br />

KOSTEN:<br />

250 Euro pro Person (CHF<br />

297,–) für die Nutzung des<br />

Balance Mini Spa, Wildkräuter-<br />

Erlebnisabend mit Alfons<br />

Schuhbeck, Übernachtung im<br />

modernen und geräumigen Suite-Apartment<br />

und Frühstück<br />

im «Hidalgo Restaurant».<br />

ANMELDUNG:<br />

www.restaurant-hidalgo.it/<br />

falstaff<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

149<br />

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EVENTS<br />

NACHBERICHTE<br />

In der <strong>Falstaff</strong> Lounge<br />

wartete bester<br />

Champagner auf<br />

die Gäste.<br />

Der Name ist<br />

Programm: Auf der<br />

Big Bottle Party<br />

wurde aus edlen<br />

Magnumflaschen<br />

ausgeschenkt.<br />

Fotos: Alois Müller, beigestellt<br />

FALSTAFF<br />

BIG BOTTLE PARTY<br />

& PROWEIN <strong>2018</strong><br />

Beste Stimmung, spannende Verkostungen und ein kulinarisches<br />

Verwöhnprogramm – Auch in diesem Jahr<br />

war die ProWein ein voller Erfolg und lockte 60.000 internationale<br />

Besucher in die Messe Düsseldorf. An drei Tagen luden exzellente<br />

Weine, Spirituosen und Craft-Beer die Besucher zum Entdecken,<br />

Verkosten und Stöbern ein. Erneut ein absolutes Highlight war<br />

die <strong>Falstaff</strong> Lounge, die sich in den letzten Jahren als fester Treffpunkt<br />

für Winzer, Gastronomen, Weinliebhaber und Vinothekare etabliert<br />

hat. Zusätzlich lockten hochkarätige Tastings zahlreiche Besucher an<br />

den <strong>Falstaff</strong> Stand. So standen ein Aperitivo lungo mit Prosecco, die<br />

besten Weine aus Frauenhand, deutsche Spitzensekte, nachhaltiger<br />

Weinbau, Châteauneuf-du-Pape Raritäten genauso am Programm wie<br />

Weine aus Languedoc und die jungen Winzertalente Deutschlands. Bereits<br />

am Abend vor der ProWein machte <strong>Falstaff</strong> mit der traditionellen<br />

«Big Bottle Party» die Nacht zum Tag. Im «Boui Boui Bilk» feierten<br />

1.200 Gäste der internationalen Weinszene. Die Gäste konnten sich<br />

durch die breite Weinpalette der nationalen und internationalen Aussteller<br />

kosten, darunter auch die Winzerei zur Metzg (aus Marthalen).<br />

Für das leibliche Wohl sorgten u.a. Köstlichkeiten von Otto Gourmet,<br />

das Käsebuffet von Kärntner Milch und die Gerolsteiner-Bar lieferte<br />

mit Wasser und Limonaden die Erfrischung zwischendurch.<br />

Die Gäste konnten Weine von<br />

130 Top-Winzern verkosten.<br />

Wolfgang Otto (r.) von<br />

«Otto Gourmet» und<br />

sein Koch Botho Stein<br />

versorgten die Gäste an<br />

allen drei Tagen mit<br />

Köstlichkeiten.<br />

Die Winzerinnen präsentierten in der<br />

<strong>Falstaff</strong> Verkostungszone ihre Spitzengewächse.<br />

150<br />

falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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mai <strong>2018</strong><br />

IMPRESSUM<br />

INTERNATIONALE ZEITSCHRIFT<br />

FÜR ESSEN, TRINKEN UND REISEN<br />

Die in dieser Ausgabe veröffentlichten Beiträge<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Übersetzung,<br />

Nachdruck, Vervielfältigung und Speicherung in<br />

Datenverarbeitungsanlagen nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung des Verlags. Zitate aus Beiträgen<br />

dieser Ausgabe sind ausschliesslich mit Angabe<br />

der Quelle gestattet.<br />

VERLAG<br />

<strong>Falstaff</strong> Verlag <strong>Schweiz</strong> AG<br />

Konkordiastrasse 12<br />

8032 Zürich<br />

FALSTAFF-REDAKTION<br />

Konkordiastrasse 12, 8032 Zürich<br />

T: +41 43 2107029, redaktion@falstaff.ch,<br />

www.falstaff.ch<br />

Gegenstand des Unternehmens ist die<br />

Herausgabe, der Verlag und der Vertrieb<br />

von Zeitschriften und Druckwerken aller<br />

Art unter der Bezeichnung «<strong>Falstaff</strong>».<br />

EIGENTÜMER<br />

FALSTAFF SCHWEIZ<br />

<strong>Falstaff</strong> Österreich (100 %)<br />

HERAUSGEBER<br />

Wolfgang M. Rosam<br />

Angelika Rosam<br />

CHEFREDAKTION<br />

Dominik Vombach, Benjamin Herzog,<br />

Wolfgang M. Rosam<br />

SENIOR EDITOR IN CHIEF Michaela Ernst<br />

SENIOR EDITOR Herbert Hacker<br />

SENIOR WRITER Martin Kilchmann<br />

CVD Marko Locatin, Ruth Reitmeier, Julia Vacca<br />

REDAKTIONSASSISTENZ Anja Kleinschuster<br />

CREATIVE DIRECTOR Cornelia Reiter,<br />

Wolfgang Lackinger<br />

ARTDIRECTION Sabrina Meyer<br />

PHOTO DIRECTOR Christin Ditschke<br />

PRODUKTION/LITHO Konstantin Riemerschmid<br />

GRAFIK Milena Hammerschmied<br />

ASSISTENZ FOTORED. fotoredaktion.at<br />

GESAMTLEITUNG NEW MEDIA Georg Grawatsch<br />

ONLINE-CHEFREDAKTION Bernhard Degen<br />

CVD NEW MEDIA Marion Topitschnig<br />

MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />

AUTOREN Detlef Berg, Peter Eichhorn, Marlies Gruber,<br />

Alex. Hesse, Othmar Kiem, Moritz Freiherr Knigge,<br />

Alexander Linz, Peter Moser, Angelo Peer, Claudio Del<br />

Principe, Angelika Rosam, Ulrich Sautter, Hans Theo<br />

Stamp, Christoph Teuner<br />

FOTOGRAFEN Konrad Limbeck, Claudio Bader<br />

ILLUSTRATOREN Ana Popescu, Gina Mueller<br />

LEKTORAT Sandra Bak, Wolfgang Dorninger, Hans<br />

Grausgruber, Selina Gnos, Mario Palaschke, Monika<br />

Redlin, Sabine Schmidt, Petra Schwaiger, Marjeta<br />

Wakounig, Josef Weilguni<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Annette Henrio-Syz<br />

Elisabeth Kamper<br />

VERWALTUNGSRAT<br />

Wolfgang M. Rosam, Andreas Keller<br />

ANZEIGEN & PROMOTION SCHWEIZ:<br />

Daniel Pauletto, Leitung Anzeigen<br />

T: +41 79 6406443,<br />

daniel.pauletto@falstaff.ch<br />

Martina Kummer, Key Account Deutschschweiz<br />

T: +41 71 6727766, T: +41 78 7206670<br />

martina.kummer@falstaff.ch<br />

Camille Husson Stengel, Key Account Romandie<br />

T: +41 79 9542770, camille@falstaff.ch<br />

ANZEIGEN & PROMOTION<br />

INTERNATIONAL<br />

ÖSTERREICH:<br />

Michaela Cholewa,<br />

T: +43 1 9042141-432<br />

michaela.cholewa@falstaff.at<br />

Stephanie Zsifkovits (Anzeigenkoordination)<br />

stephanie.zsifkovits@falstaff.at<br />

Gerhard Pitschieler (Tirol, Vorarlberg)<br />

gerhard.pitschieler@falstaff.at<br />

ITALIEN: Wineline, Othmar Kiem<br />

T: +39 0473292-370<br />

kiem@wineline.it<br />

DEUTSCHLAND:<br />

Susanne Förster, T: +49 211 9666299-3<br />

susanne.foerster@falstaff.de<br />

SPANIEN: AIM, About International Media<br />

T: +34 91 3203770, olga.martinez@aboutim.es<br />

DIRECT SALES<br />

Timotheus Lamberg (Leitung)<br />

Violeta Stokic (Gastronomie)<br />

JUNIOR AD<br />

MARKETING & SALES<br />

André Unger<br />

HERSTELLER<br />

Druckerei Berger<br />

Wiener Strasse 80, A-3580 Horn<br />

LEITUNG LESER- UND ABOSERVICE<br />

Birgit Niedl<br />

T: +41 432107029, abo@falstaff.ch<br />

LEITUNG ABO- UND VERTRIEBSMARKETING<br />

Victoria Schwärzler, MA<br />

Jahresabo (8 Hefte): CHF 65,–<br />

Probeabo (3 Hefte): CHF 18,–<br />

Aboangebot: Seiten 108/162<br />

Einzelverkauf: CHF 9,50<br />

Preise inkl. MwSt.,<br />

gültig in der <strong>Schweiz</strong><br />

EVENTS & NACHBERICHTE<br />

Grosser Erfolg bei jungen Weinfreunden.<br />

Expovina: hochkarätiger Treffpunkt von<br />

Weinfreunden, Weinhändlern und Produzenten.<br />

Fotos: beigestellt<br />

14. EXPOVINAPRIMAVERA<br />

Neuer Besucherrekord bei der 14. expovinaPRIMAVERA. 11.000 Weinfreunde<br />

geniessen Weine auf höchstem Niveau.<br />

Am 28. März <strong>2018</strong> schloss die 14. expovinaPRIMAVERA ihre Tore. Über 11.000 Weinfreunde<br />

liessen sich in der attraktiven alten Giessereihalle im PULS 5 durch die Welt des<br />

Weines führen. Mehr als 80 Produzenten und Weinhändler boten über 2000 Weine zur<br />

Degustation und zum Kauf an. Veranstalter und Aussteller freuten sich über den regen<br />

Besuch. Optimistisch stimmt insbesondere das grosse Interesse der vielen jungen Gäste an<br />

qualitativ hochwertigen Tropfen.<br />

Die 15. expovinaPRIMAVERA findet vom 28. März – 4. April 2019 im PULS 5 statt. Am<br />

1. November <strong>2018</strong> wird die 65. Zürcher Wein-Ausstellung mit 12 Zürichsee-Schiffen an<br />

den Landungsstegen am Bürkliplatz Zürich eröffnet.<br />

INFO<br />

Die nächste expovinaPRIMAVERA findet vom<br />

28. März – 4. April 2019 statt.<br />

www.expovina.ch<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

151<br />

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promotion / SÜDTIROL<br />

Südtirol: Genussreise<br />

über Berg und Tal<br />

Ein Land, das kontrastreicher kaum sein könnte:<br />

Südtirol ist mit seinen vielen kulinarischen<br />

Einflüssen ein echtes Eldorado für Gourmets.<br />

Ein Schmelztiegel an Geschmäckern,<br />

Gerüchen und<br />

Texturen tut sich den Besuchern<br />

und Gästen auf. In Südtirol,<br />

dem nördlichsten<br />

Weinbaugebiet Italiens, verbinden<br />

sich die Kulturen – Deutsch,<br />

Italienisch und Ladinisch sprechende<br />

Menschen leben hier<br />

zusammen. Während hoch oben<br />

imposante Gebirgsketten und<br />

glasklare Bergseen locken, sorgen<br />

unten im Tal Olivenbäume und<br />

Palmen für mediterranes Flair.<br />

Es ist aber nicht nur diese kontrastreiche<br />

landschaftliche Vielfalt,<br />

die Südtirol zu einem beliebten<br />

Reiseziel macht. Auch die regionale<br />

Kulinarik lockt mit einer<br />

Mixtur aus vielen verschiedenen<br />

Fotos: beigestellt<br />

152 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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An den leichten Osthängen<br />

von Andrian gedeihen<br />

grosse Weine.<br />

SÜDTIROL<br />

SÜDTIROLS «ÄLTESTE»<br />

FRISCHER DENN JE<br />

«Tradition in Bewegung»: Eine der<br />

ältesten Kellereien Südtirols, die<br />

1893 gegründete Kellerei Andrian,<br />

lebt diesen Slogan seit Anbeginn an.<br />

Heute ist sie eine international erfolgreiche<br />

Marke und Garantie für<br />

Spitzenbewertungen vonseiten der<br />

Fachwelt.<br />

Ein bedeutender Schritt in der jüngeren<br />

Geschichte war der Zusammenschluss<br />

mit der benachbarten Kellerei<br />

Terlan vor zehn Jahren. Er führte<br />

dazu, dass das Profil der Kellerei<br />

Andrian klarer und schärfer wurde.<br />

Der Schuttkegel mit kalkhaltigen<br />

Böden bildet ein einzigartiges Terroir,<br />

das die Grundlage für qualitativ<br />

hochwertige Weine bildet, die weltweit<br />

grossen Anklang finden.<br />

KELLEREI ANDRIAN<br />

Silberleitenweg 7<br />

I-39018 Terlan<br />

T: +39 0471 257156<br />

office@kellerei-andrian.com<br />

www.kellerei-andrian.com<br />

Fotos: beigestellt<br />

SIEBENEICH<br />

ALTE TRADITION,<br />

NEUE DYNAMIK: TIPP<br />

Am Ansitz Kornell wird seit über<br />

2.000 Jahren Weinbau betrieben.<br />

Florian Brigl hat diese Tradition<br />

wiederbelebt und erzeugt Weine mit<br />

Charakter. Seine duftigen Weissen<br />

und seine roten Riservas zählen zu<br />

den Südtiroler Spitzen.<br />

WEINGUT KORNELL<br />

Anmeldung: info@kornell.it<br />

Tel. +39 0471 917 507<br />

www.spatium-pinotblanc.it<br />

Einflüssen. Innovative Köche und<br />

traditionsreiche Wirtshäuser haben<br />

die Region für Gourmets wie<br />

für Weinfreunde zu einem echten<br />

Reise-Highlight gemacht.<br />

Tradition und Kultur spielen<br />

auch beim Essen eine wichtige<br />

Rolle. Denn die kulinarische Tradition<br />

lebt in Südtirol speziell<br />

auch durch die Winzer.<br />

Wo könnte man besser exquisite<br />

Gaumenfreuden geniessen,<br />

als dort, wo in den Weinbergen<br />

und in den Weinkellern die edelsten<br />

Tropfen entstehen.<br />

TOP-WEINE<br />

TRAMIN<br />

FÜHRENDE KELLEREI<br />

ITALIENS<br />

Die 1898 gegründete Genossenschaft<br />

geniesst dank intensiv fruchtbetonter<br />

Weine höchste internationale Anerkennung.<br />

Der neu erbaute Verkostungsraum<br />

bietet einen herrlichen<br />

Panoramablick auf die umliegenden<br />

Weingüter und zum Kalterer See.<br />

KELLEREI TRAMIN<br />

Weinstrasse 144<br />

I-39040 Tramin<br />

www.kellereitramin.it<br />

In Südtirol wird in Höhenlagen<br />

von 250 bis 1000 Metern Wein<br />

angebaut. Das sind mehrere<br />

verschiedene Klimazonen, die<br />

umgelegt auf flaches Land viele<br />

Hundert Kilometer Distanz ergeben<br />

würden.<br />

Die gekelterten Kreszenzen<br />

sind dadurch so facettenreich<br />

wie kaum anderswo. Es gedeiht<br />

eine Fülle an erstklassigen Weinen,<br />

in dieser herrlichen Landschaft,<br />

die Vergleichbares sucht.<br />

Und erstklassiger Wein braucht<br />

nicht nur Pflege, sondern Liebe.<br />

Jahr für Jahr.<br />

Zudem hat sich das einstige<br />

Rotweinland zu einer tonangebenden<br />

Weissweinhochburg<br />

entwickelt. Die weissen Rebsorten<br />

nehmen mehr als 60 Prozent<br />

der Südtiroler Weinbaufläche ein.<br />

Der Südtiroler Weinbau kann auf<br />

nur knapp 5.400 Hektaren Rebfläche<br />

mit rund 20 Rebsorten zurückgreifen,<br />

die im Durchschnitt<br />

jährlich an die 350.000 Hektoliter<br />

Wein ergeben.<br />

Damit ist Südtirol eines der<br />

kleinsten Weinanbaugebiete<br />

Italiens – und doch ganz gross.<br />

Wir nehmen Sie auf diesen<br />

Seiten mit auf eine Reise in den<br />

wunderschönen, sonnigen Süden,<br />

in dem Genuss die Haupt rolle<br />

spielt und stellen einige der<br />

beachte spielen. Wir stellen die<br />

bemerkenswertesten Winzer des<br />

Landes vor. Ausserdem zeigen<br />

wir Ihnen Gourmet-Hotspots,<br />

die Sie auf Ihrer Tour auf keinen<br />

Fall verpassen dürfen!<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

153<br />

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promotion / SÜDTIROL<br />

AUER<br />

QUALITÄT<br />

IM WEINGLAS<br />

MONTAN<br />

WEINPRODUZENT SEIT<br />

SIEBEN GENERATIONEN<br />

NEUMARKT<br />

DER AUFSTREBENDE<br />

SÜDTIROLER WEIN<br />

EPPAN<br />

KELLEREI<br />

SCHRECKBICHL<br />

Die «Gutsweine» des Landesweinguts<br />

Laimburg sind rebsortentypische<br />

Jahrgangsweine, ausgebaut in<br />

Edelstahl- oder grossen Eichenholzfässern.<br />

Die Namen der sorgfältig<br />

ausgewählten Weine der «Burgselektion»<br />

gehen auf die ladinische<br />

Sagenwelt der Dolomiten zurück.<br />

LANDESWEINGUT LAIMBURG<br />

Laimburg 6, Pfatten, I-39040 Auer<br />

www.laimburg.bz.it<br />

Im Jahr 1880 wurde das Fundament<br />

des heutigen Betriebes gelegt. Franz<br />

Haas verarbeitet Trauben von rund<br />

55 Hektaren Rebfläche. Die Weinberge<br />

befinden sich zwischen 220 und<br />

1150 Meter Meereshöhe, jene in der<br />

Gemeinde Aldein zählen zu den<br />

höchsten Weinbaulagen Südtirols.<br />

FRANZ HAAS<br />

info@franz-haas.it<br />

www.franz-haas.it<br />

Die Tenuta Baron Longo ist der neue<br />

Stern am Südtiroler Weinhimmel.<br />

Bemerkenswerte Weine, wie die<br />

Cuvée Liebenstein, verbinden die<br />

jahrhundertelange Weinbautradition<br />

und den Familiennamen.<br />

TENUTA BARON LONGO<br />

Fleimstalerstrasse 30<br />

I-39044 Neumarkt, Bozen<br />

T: +39 0471 820007<br />

www.baronlongo.com<br />

Hier ziehen alle an einem Strang:<br />

Hinter der Kellerei Schreckbichl –<br />

eine der «jüngsten» in ganz Südtirol<br />

– steht nicht nur eine, sondern<br />

300 Familien, welche gemeinsam<br />

an einem Ziel arbeiten: exzellente<br />

Weine zu produzieren.<br />

KELLEREI SCHRECKBICHL<br />

Weinstrasse 8, I-39057 Girlan/Eppan<br />

T: +39 0471 664 246<br />

www.schreckbichl.it<br />

Fotos: beigestellt<br />

WE ARE FAMILY!<br />

KOSTEN-<br />

LOS!<br />

Die <strong>Falstaff</strong>-App-Familie<br />

Mit den <strong>Falstaff</strong>-Apps haben Sie die besten Adressen<br />

immer auf Ihrem Smartphone mit dabei.<br />

So funktioniert’s: Die <strong>Falstaff</strong>-Apps stehen auf<br />

Google play und im App Store –<br />

Stichwortsuche «<strong>Falstaff</strong>» – zum kostenlosen Download<br />

zur Verfügung.<br />

<strong>Falstaff</strong> Apps<br />

www.falstaff.ch<br />

document1476167698682933819.indd 154 17.04.18 13:17


BESTE ADRESSEN SÜDTIROL / promotion<br />

Fotos: beigestellt<br />

SÜDTIROLS<br />

BESTE<br />

ADRESSEN<br />

W<br />

er entspannen möchte,<br />

und das an exklusiver<br />

Adresse, der kommt in<br />

Südtirol auf seine Kosten.<br />

Denn im stilvollen Ambiente<br />

der Traditionshotels geniesst<br />

man herzliche Gastfreundschaft<br />

umgeben von der herrlichen<br />

Landschaft Südtirols mit ihren<br />

Bergen. Ein Traum für heisse<br />

Sommertage.<br />

MERAN<br />

TRÄUMEN IM<br />

CHARMANTEN HOTEL<br />

MERANERHOF<br />

Das stilvolle Traditionshotel, direkt<br />

im Herzen der Kurstadt Meran gelegen,<br />

feiert heuer sein 50-Jahre-<br />

Jubiläum im Besitz der Damen<br />

Eisenkeil. Im Meranerhof trifft der<br />

Charme des Jugendstils auf zeitgemässen<br />

und gehobenen Standard.<br />

Wohnen mit Stil – klassisch oder modern:<br />

Herzliche Gastfreundschaft und<br />

persönlicher Service zeichnen das<br />

Haus aus. Der wunderschöne Garten<br />

und der grosszügige Wellnessbereich<br />

mit Innenpool, Saunalandschaft, Fitnessraum<br />

und kleiner, feiner Beautyoase<br />

laden zu Ruhe und Entspannung<br />

ein. Liebevoll zubereitete Gerichte<br />

bietet die kreative Küche des Hotels.<br />

Ein Traum – überzeugen Sie sich selbst!<br />

HOTEL MERANERHOF ****S<br />

Familie Eisenkeil<br />

Alessandro-Manzoni-Strasse 1<br />

39012 Meran<br />

info@meranerhof.com<br />

www.kellerei-andrian.com<br />

www.meranerhof.com<br />

INNICHEN<br />

GENUSS PUR<br />

IM «GRAUEN BÄREN»<br />

Das Boutique- & Gourmet-Hotel<br />

«Orso Grigio» im Hochpustertal bietet<br />

alles, was das Geniesserherz begehrt.<br />

Jetzt buchen: Wanderferienin<br />

den Sextner Dolomiten. Vom 30. 6. bis<br />

7. 7. <strong>2018</strong> – 7 Tage Gourmet-Halbpension,<br />

€ 742,– pro Person im DZ.<br />

ORSO GRIGIO<br />

Rainerstrasse 2, I-39038 Innichen<br />

T: +39 0474 913115<br />

www.orsohotel.it<br />

Ein Hingucker: «Parkhotel Laurin».<br />

Idyllisch: der Park mit Pool und Rückzugsorten.<br />

BOZEN<br />

PARKHOTEL LAURIN:<br />

KUNSTSINN IN BOZEN<br />

Inmitten der Bozner Altstadt sticht<br />

ein Haus besonders hervor: das<br />

«Parkhotel Laurin». 1910 als Grand<br />

Hotel gegründet und von jahrhundertelanger<br />

Tradition geprägt, ist das «Laurin»<br />

durch die brennende Leidenschaft<br />

des Hausherrn Franz Staffler<br />

für die schönen Dinge im Leben zum<br />

wahren Gesamtkunstwerk geworden.<br />

Das Jugendstilhaus beeindruckt mit<br />

seinen geräumigen Zimmern und<br />

Suiten und edlem Mobiliar aus der<br />

hauseigenen Schreinerei sowie einer<br />

einzigartigen Kunstsammlung. «Ich<br />

bin mit Kunst aufgewachsen. Das ist<br />

mein Naturell», sagt Franz Staffler.<br />

200 Werke des 20. Jahrhunderts umfasst<br />

die Sammlung, aus der Zeit von<br />

der Eröffnung des Hotels bis heute.<br />

Diese verleihen jedem der 100 Zimmer<br />

einen einzigartigen Charme.<br />

Legendär sind die Fresken der König-<br />

Laurin-Sage von Bruno Goldschmitt<br />

(1911) in der «Laurin Bar», deren<br />

wöchentliche Livekonzerte und<br />

Aperitifs über die Stadtgrenzen<br />

hinaus bekannt sind.<br />

Im «Laurin» trifft Bozen auf die Welt,<br />

und die Welt trifft Bozen. Die Bozner<br />

haben vor allem «ihre» «Laurin Bar»<br />

schon immer geliebt: Wer hier Platz<br />

nimmt, geniesst die entspannte Atmosphäre.<br />

Im Winter am offenen Kamin,<br />

im Sommer draussen im kühlen 4000<br />

Quadratmeter grossen Privatpark.<br />

Für Aha-Momente sorgt auch Chef<br />

Manuel Astuto im «Restaurant<br />

Laurin». Das Ambiente ist original<br />

Jugendstil, das Küchenteam leidenschaftlich<br />

jung. Astutos leichte, kreative<br />

Küche, in der sich die Aromen des<br />

Meeres und die Würze der Südtiroler<br />

Berge treffen, überzeugt nicht nur<br />

Hotelgäste. In den Sommermonaten<br />

wird das grosse Sonnensegel aufgespannt<br />

und das Restaurant in den<br />

Park verlegt, wo das Küchenteam die<br />

Gäste mit Blickkontakt bekocht.<br />

Ein Genuss für alle Sinne, ganz nach<br />

dem Motto: Enjoy the Laurin Life!<br />

PARKHOTEL LAURIN<br />

Laurinstrasse 4<br />

I-39100 Bozen<br />

T: +39 0471 311000<br />

www.laurin.it/de<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

155<br />

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shortlist<br />

WEINE AUS ALLER WELT<br />

AKTUELL IM HANDEL<br />

Woche für Woche bekommt die <strong>Falstaff</strong>-Weinredaktion<br />

Flaschenpost von Weinhändlern, die<br />

neue Produkte aus aller Welt vorstellen möchten.<br />

Darunter sind Weine verschiedenster Preiskategorien<br />

und von höchst unterschiedlicher Stilistik und Herkunft.<br />

Wir haben uns entschieden, die interessantesten Produkte in der<br />

Rubrik «Shortlist» vorzustellen, wobei das Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

eine wesentliche Rolle spielt. Auf diesen zwei Seiten geht<br />

es um Weine, die wir für besonders empfehlenswert halten – aus<br />

verschiedenen Gründen. Deshalb haben wir die «Shortlist» in drei<br />

Kategorien gegliedert:<br />

FALSTAFF BEST BUY<br />

Um diese Auszeichnung zu erhalten, muss ein Wein mindestens<br />

88/100 <strong>Falstaff</strong>-Punkte erreichen, also ein «Sehr gut». Mit einem<br />

Endverbraucher-Preis von max. CHF 15,– empfiehlt er sich für den<br />

Alltagsgebrauch nach dem Motto: viel Wein für wenig Geld.<br />

FALSTAFF TOP VALUE<br />

In der Preiskategorie zwischen CHF 15,– und CHF 25,– muss ein<br />

Wein schon einiges können. Das Punktelimit für eine Aufnahme<br />

liegt daher bei 90 von 100. Hier finden Sie besonders ausdrucksstarke<br />

Vertreter der jeweiligen Sorte und Region.<br />

FALSTAFF FAVORITE<br />

Um zur Kategorie unserer Favoriten gezählt zu werden, muss ein<br />

Wein echte Klasse haben. Die dafür erforderliche Mindestpunktzahl<br />

liegt bei 92 von 100, damit zählt der Wein tatsächlich zu den<br />

aller besten seiner Art. Für den Preis gibt es in dieser Luxuskategorie<br />

kein Limit.<br />

LEGENDE PUNKTE:<br />

95–100 Klassiker<br />

93–94 ausgezeichnet<br />

91–92 exzellent<br />

88–90 sehr gut<br />

BEST BUY<br />

FALSTAFF BEST BUY<br />

88<br />

2017 Rosé vom Zweigelt<br />

Josef Ehmoser<br />

Wagram-Donauland, Österreich<br />

Dezentes Bukett mit Noten von Erdbeere,<br />

Kirsche, roter Johannisbeere, dazu tropische<br />

Frucht und etwas Lakritze. Am Gaumen<br />

frisch, saftig und einladend, mit angenehmer<br />

Säure und schöner exotischer Frucht,<br />

etwas laktisch im Abgang.<br />

www.riegger.ch<br />

CHF 13,80<br />

90<br />

2016 Trumpeter<br />

Rutini<br />

Mendoza, Argentinien<br />

In der Nase etwas verschlossen, dann<br />

feine Aromatik von roter Johannisbeere,<br />

Pflaume und dunklen Beeren. Am Gaumen<br />

äusserst elegant mit saftiger Säure und<br />

fein geschliffenem Tannin. Im langen<br />

Abgang feine Beerenaromatik.<br />

www.dettling-marmot.ch<br />

CHF 10,90<br />

88<br />

k.A Naturaplan Bio Moscato Raphael<br />

dal Bo Vino Spumante Dolce<br />

Raphael dal Bo<br />

Venetien, Italien<br />

Üppiges, sehr klares Moscato-Aroma mit<br />

exotischen Früchten, Orangenblüte und<br />

hefigen Anklängen. Am Gaumen präsente<br />

Süsse, feine Perlage und ein fruchtiger,<br />

mittellanger Abgang.<br />

www.coop.ch<br />

CHF 11,50<br />

89<br />

2016 Naturaplan Bio Corbières AOP<br />

Château Caraguilhes Prestige 2016<br />

Château de Caraguilhes<br />

Languedoc-Roussillon, Frankreich<br />

In der Nase reife, rote und dunkle Beeren,<br />

dazu fleischig-würzige Anklänge und Erdbeere.<br />

Am Gaumen schlank, griffig und ausgewogen,<br />

mit Noten von Pflaume und Vanille.<br />

Mittelkräftiger Südfranzose.<br />

www.coop.ch<br />

CHF 12,50<br />

90<br />

2016 Côtes du Rhône Rouge<br />

Domaine de la Janasse<br />

Rhône, Frankreich<br />

Dezente Nase mit Aromen von getrockneten<br />

dunklen Beeren, etwas Rumtopf und Cassis,<br />

sowie Garriqne. Am Gaumen vollmundig,<br />

angenehme Säure, spürbares Tannin,<br />

noch jung. Im Abgang schöne Beerenfrucht<br />

und etwas Pflaume.<br />

www.studer-vinothek.ch<br />

CHF 15,–<br />

Fotos: beigestellt<br />

156 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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TASTINGS<br />

EMPFEHLUNGEN<br />

TOP VALUE<br />

FALSTAFF TOP VALUE<br />

91<br />

2015 Barbera di Monferrato Giulin<br />

Accornero<br />

Piemont, Italien<br />

Zugängliches, dezentes, elegant wirkendes<br />

Bukett mit feiner Kirsche, Veilchen und ätherischen<br />

Anklängen. Am Gaumen saftig, elegant<br />

und sehr ausgewogen. Schöne Beerenfrucht,<br />

dazu nussige Anklänge. Fein gewobenes Tannin<br />

und mittellanger Abgang.<br />

www.studer-vinothek.ch<br />

CHF 19,50<br />

93<br />

2015 Bansella<br />

Prunotto<br />

Piemonte, Italien<br />

Elegante, intensive Nase mit Waldbeeren,<br />

Sauerkirsche und ätherischen Anklängen wie<br />

Piniennadeln. Am Gaumen sehr klare, wunderschöne<br />

Sauerkirsche, fein geschliffenes Tannin<br />

und angenehm saftige Säure, die sich bis<br />

zum Schluss durchzieht. Bleibt lange auf der<br />

Sauerkirsche.<br />

www.bindella.ch, CHF 17,50<br />

90<br />

2015 Susumaniello Puglia IGP Verso Sud<br />

I Pastini<br />

Apulien, Italien<br />

Angenehm frisches Bukett mit Noten von Kirsche,<br />

Brombeere und Pflaume. Sehr schöne<br />

Frucht. Am Gaumen vollmundig, mit passender<br />

Säure, viel Schmelz und feinem Tannin.<br />

Aromen von Vanille, Kirsche und Karamell.<br />

Sehr langanhaltend.<br />

www.ullrich.ch<br />

CHF 16,50<br />

FAVORITE<br />

FALSTAFF FAVORITE<br />

93<br />

2014 Sela Rioja DOCa<br />

Weingut Knewitz<br />

Rheinhessen, Deutschland<br />

Sehr elegantes, klares Bukett mit getrockneten<br />

dunklen Beeren, Kirsche, Schokolade und<br />

Pflaume. Am Gaumen samtiger Auftakt, geradlinige,<br />

kraftvolle, elegante Struktur. Viel<br />

Frucht und nussige Komponenten, plus Zimt.<br />

Fein geschliffenes Tannin, langer, mineralischer<br />

Abgang.<br />

www.martel.ch, CHF 21,–<br />

90<br />

2016 Vigoria Merlot<br />

Kopp von der Crone Visini<br />

Tessin, <strong>Schweiz</strong><br />

Kräftiges, ätherisch-fruchtiges Bukett,<br />

mit Fichtennadeln, Granatapfel und hellen,<br />

roten Beeren. Am Gaumen saftige Säure, angenehm<br />

rustikale Struktur und ausserordentlich<br />

feine Beerenfrucht. Mittelkräftiger<br />

Merlot mit würzigem Abgang.<br />

www.martel.ch<br />

CHF 21,–<br />

92<br />

2015 Gamay Sauvage Selecion<br />

T(atasciore), Domaine Grand<br />

Cour - Jean Pierre Pellegrin<br />

Peissy, Genf, <strong>Schweiz</strong><br />

Zurückhaltendes, elegantes Bukett mit<br />

Noten von frischen Waldbeeren und Pflaume,<br />

dazu Kirsche und fleischig-würzige Noten.<br />

Am Gaumen saftiger Auftakt, ausgewogene<br />

Säure, viel Schmelz und ein würziger Abgang.<br />

www.studer-vinothek.ch<br />

CHF 29,50<br />

93<br />

N.V. Enfant Terrible Brut<br />

Guerdon<br />

Champagne, Frankreich<br />

Ansprechendes, edles Bukett mit viel<br />

Zitrusfrucht, etwas Brioche, nussigen<br />

Noten und Zitruskonfitüre. Am Gaumen<br />

präzise, saftige Säure und feine Perlage.<br />

Bleibt lange am Gaumen und verleitet<br />

zum nächsten Schluck.<br />

www.guerdon-champagne.com<br />

CHF 54,78<br />

Fotos: beigestellt<br />

90<br />

2016 Cornalin du Valais<br />

Cave des Bernunes<br />

Wallis, <strong>Schweiz</strong><br />

In der Nase die typische Cornalin-<br />

Aromatik mit dunklen Beeren und<br />

fleischigen Anklängen von Wildbret.<br />

Am Gaumen recht ausgewogen,<br />

weiches, fein geschliffenes Tannin<br />

und langer, fruchtiger Abgang.<br />

www.riegger.ch<br />

CHF 25,–<br />

92<br />

2016 Silvaner Der Held trocken<br />

Weingut Weigand<br />

Franken, Deutschland<br />

Zurückhaltendes, kernig-fruchtiges Bukett<br />

mit Noten von reifem, heimischem Kern- und<br />

Steinobst, Zitrusfrüchten und würzigen Anklängen.<br />

Am Gaumen kraftvoll, stoffig, mit geradliniger<br />

Säure und würzig-mineralischen<br />

Komponenten. Endet lange auf Pfirsicharoma.<br />

www.ullrich.ch<br />

CHF 49,–<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

157<br />

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tasting / GRIECHENLAND<br />

VIELFÄLTIGES GRIECHENLAND<br />

Ob auf den pittoresken, im Sommer von zahllosen Touristen förmlich gestürmten Inseln, in den ruhigen Gebieten des nördlichen<br />

Festlands oder auf der Halbinsel Peloponnes, überall hat sich die Weinkultur bereits vor Tausenden Jahren entwickelt. Nach<br />

Zeiten der wirtschaftlichen Schwierigkeiten hat sich eine sehr vielfältige Weinszene herausgebildet, die, wie es scheint, Jahr für<br />

Jahr an Dynamik gewinnt. Dank sehr qualitätsvoller autochthoner Rebsorten wie der Weissweinsorten Assyrtiko oder Malagousia sowie<br />

spezieller Rotweine aus Xinomavro und Agiorgitiko ist auch das internationale Interesse an den griechischen Weinen stetig gewachsen.<br />

Der erste Teil der folgenden Verkostungsnotizen ist für einen ganz besonderen Weisswein reserviert: den Assyrtiko von der Vulkaninsel<br />

Santorin, der heute auf Weinkarten der besten Restaurants weltweit zu finden ist. NOTIZEN VON PETER MOSER<br />

Santorin PDO Weiss<br />

95<br />

•<br />

Kavalieros Santorini Assyrtiko<br />

PDO Santorin 2015<br />

Domaine Sigalas, Oia-Santorini<br />

14 Vol.-%. Helles Grüngelb, Silberreflexe. Feiner<br />

Orangentouch, ein Hauch von Blütenhonig,<br />

zart nach Pfirsich, angenehme Kräuterwürze,<br />

facettenreiches Bukett. Saftig, elegant,<br />

komplex, feine Fruchtsüsse, finessenreicher<br />

Säurebogen, integrierte Mineralität,<br />

zart nach Meersalz, bleibt lange haften, saliner<br />

Nachhall, steht am Anfang einer glänzenden<br />

Karriere, verfügt über einen grosse Frische<br />

und Animationskraft.<br />

Preis: k. A.<br />

LEGENDE<br />

Weisswein, trocken<br />

•<br />

Rotwein, trocken<br />

• Süsswein<br />

95 – 100 Klassiker<br />

93 – 94 ausgezeichnet<br />

91 – 92 exzellent<br />

88 – 90 sehr gut<br />

85 – 87 empfehlenswert<br />

94<br />

•<br />

Santorini Assyrtiko Grande Reserve<br />

PDO Santorini 2016<br />

SantoWines, Pyrgos Santorini<br />

14 Vol.-%. Helles Grüngelb, Silberreflexe. Zart<br />

reduktiv-nussig unterlegte weisse Birnenfrucht,<br />

ein Hauch von Honigmelone und Bienenwachs,<br />

Limettenzesten und weisse Blüten,<br />

attraktives Bukett. Straff, elegant, weisse<br />

Frucht, ein Hauch von Marzipan, stoffige<br />

Textur, finessenreicher Säurebogen, deutliche<br />

Mineralität im Abgang, ein Hauch von<br />

Röst aromen und Haselnuss im Nachhall, ein<br />

genialer Weine für »fette« Fischgerichte.<br />

Ein »Burgunder« mit Säure. Preis: k. A.<br />

•<br />

Nykteri Grand Reserve Santorini<br />

Assyrtiko PDO 2014<br />

Domaine Sigalas, Oia-Santorini<br />

15 Vol.-%. Leuchtendes mittleres Gelb, Silberreflexe.<br />

Feine Noten von Marzipan, Vanille,<br />

kandierte Orangenzesten, zarter Blütenhonigtouch,<br />

einladendes Bukett. Stoffig, hat seine<br />

Kraft gut eingebunden, feine Nougatnote,<br />

ein komplexer Meditationswein, zarte Süsse<br />

im Abgang, bleibt lange haften, hat Klasse,<br />

sicheres Reifepotenzial für viele Jahrzehnte.<br />

Preis: k. A.<br />

•<br />

Assyrtiko Kavalieros Single Vineyard<br />

PDO Santorini 2016<br />

Domaine Sigalas, Oia-Santorini<br />

14,5 Vol.-%, NK. Mittleres Strohgelb, Silberreflexe.<br />

Zarte weisse Blüten, ein Hauch von<br />

Weingartenpfirsich, Nuancen von Haselnuss<br />

und Mandeln, Limettenzesten, facettenreiches,<br />

mineralisches Bukett. Saftig, hochelegant,<br />

feine gelbe Tropenfrucht, integrierter<br />

Säurebogen, extraktsüss und sehr gut anhaftend,<br />

steht am Anfang einer langen, erfolgreichen<br />

Karriere. Preis: k. A.<br />

•<br />

Estate Argyros Assyrtiko<br />

PDO Santorini 2016<br />

Estate Argyros Winery, Episkopi Gonia<br />

13,5 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Ganz zarte Holzwürze, mit einem Hauch von<br />

Vanille unterlegte Orangenzesten, feiner<br />

Limettentouch, angenehmer Blütenhonig.<br />

Stoffig, elegante Textur, mineralisch und<br />

frisch, extraktsüsser Orangentouch im Nachhall,<br />

Nuancen von frischen Feigen, gut anhaftend,<br />

sicheres Reifepotenzial.<br />

www.cavesa.ch, CHF 23,–<br />

93<br />

•<br />

Santorini Assyrtiko PDO 2016<br />

Domaine Sigalas, Oia-Santorini<br />

14 Vol.-%. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Nuancen von Lindenblüten, frischen Wiesenkräutern,<br />

einem Hauch von Kamille, zarter<br />

Honig. Saftig, komplex, feine weisse Birnenfrucht,<br />

zart nach Pfirsich, straffer Säurekern,<br />

salzig und lange anhaltend, ein facettenreicher<br />

Speisenbegleiter, feine Fruchtsüsse im<br />

Abgang, grosses Entwicklungspotenzial.<br />

www.ullrich.ch, CHF 17,90<br />

•<br />

Santorini Assyrtiko French Oak<br />

Fermented 2016<br />

Estate Argyros Winery, Episkopi Gonia<br />

13,5 Vol.-%. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Zarte Holzwürze, zarter Honigtouch, feine<br />

gelbe Tropenfruchtanklänge, Nuancen von<br />

Vanille und kandierter Orangenzesten. Runder<br />

Körper, feine Extraktsüsse, angenehme<br />

Zitrusanklänge, wirkt eine Spur opulenter<br />

und zugänglich, feine Grapefruitnoten, in der<br />

Jugend werden die Mineralkomponenten<br />

noch etwas verdeckt, Limette im Nachhall,<br />

sollte ein, zwei Jahre reifen, um wieder mehr<br />

Terroir zu transportieren. Preis: k. A.<br />

•<br />

Assyrtiko by Gaia Wild Ferment 2016<br />

Gaia Wines Santorini, Exo Gonia<br />

13 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Feine Hefenuancen, frische Grapefruitzesten,<br />

ein Hauch von Vanille, einladendes Bukett.<br />

Saftig, gute Komplexität, balanciert, frische<br />

weisse Birne, lebendig strukturiert, bleibt<br />

haften, mineralischer Nachhall, ein facettenreicher<br />

Speisenbegleiter.<br />

www.kantos.ch, CHF 27,50<br />

•<br />

BIO Assyrtiko Santorini PDO<br />

Cuvée No. 15 2016<br />

Hatzidakis Winery, Pyrgos Kallistis<br />

14 Vol.-%. Helles Gelb, Silberreflexe. Attraktive<br />

Tropenfrucht, frischer Pfirsich, rauchige<br />

Mineralität, frische Limettenzesten unterlegt.<br />

Komplex, stoffig, feine Extraktsüsse,<br />

lebendiger Säurebogen, saliner Touch im<br />

Abgang, wirkt sehr leichtfüssig und frisch,<br />

zitronige Nuancen im Nachhall, klassisch,<br />

sicheres Reifepotenzial.<br />

www.tannico.ch, CHF 45,98<br />

•<br />

Assyrtiko Santorini PDO 2016<br />

Canava Chryssou Tselepos, Pyrgos<br />

13,5 Vol.-%. Helles Gelb, Silberreflexe. Feine<br />

Nuancen von Orangenblüten, zart nach Mandarinenzesten,<br />

mineralisch, sehr einladender<br />

zarter Blütenhonigtouch. Komplex, angenehme<br />

Kräuterwürze, feine Exraktsüsse, salzige<br />

Mineralität, frisch strukturiert, bleibt haften,<br />

sehr gute Länge, bereits sehr gut antrinkbar.<br />

Preis: k. A.<br />

Fotos: Shutterstock,beigestellt<br />

158 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

document933728157967359810.indd 158 17.04.18 11:59


Fotos: Shutterstock,beigestellt<br />

•<br />

Argyros Santorini Assyrtiko<br />

PDO Santorini 2016<br />

Estate Argyros Winery, Episkopi Gonia<br />

13,5 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Feine Nuancen von Mandarinenzesten und<br />

Orangenblüten, intensive Mineralität,<br />

frisches, attraktives Bukett, das man als<br />

«mouthwatering» beschreiben darf. Saftig,<br />

hochelegant, salzig, feine Extraktsüsse, zart<br />

nach Honigmelone, Limettenzesten im<br />

Abgang, trocknet den Gaumen gut ab, ein<br />

toller Speisenbegleiter.<br />

info@estate-argyros.com, Preis: k. A.<br />

•<br />

Santorini Assyrtiko Grande Reserve<br />

PDO Santorini 2015<br />

SantoWines, Pyrgos Santorini<br />

14 Vol.-%, NK. Helles Strohgelb, Silberreflexe.<br />

Zart floral unterlegte Pfirsichfrucht, ein<br />

Hauch von Tropenfrüchten, Nuancen von<br />

Limettenzesten, etwas Kokos, Akazienhonig,<br />

mineralischer Touch, facettenreiches Bukett.<br />

Straff, engmaschig, feine weisse Fruchtanklänge,<br />

finessenreiche Säurestruktur, zitroniger<br />

Touch, bleibt lange haften, sicheres<br />

Reifepotenzial.<br />

promo@santowines.gr, Preis: k. A.<br />

92<br />

•<br />

Santorini Nykteri 2016<br />

SantoWines, Pyrgos Santorini<br />

14 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe. Feine<br />

Kräuterwürze, ein Hauch von Mandarinenzesten,<br />

grüner Apfel unterlegt, eher verhalten.<br />

Stoffig, am Gaumen frische Birnenfrucht,<br />

Noten von Orangen, dezente Fruchtsüsse,<br />

elegant und gut anhaltend, finessenreich<br />

strukturiert, mineralischer Nachhall,<br />

ein komplexer Speisenbegleiter. Preis: k. A.<br />

•<br />

BIO Santorini PDO 2016<br />

Hatzidakis Winery, Pyrgos Kallistis<br />

13,5 Vol.-%. Helles Grün, Silberreflexe. Zarter<br />

Touch von Orangenzesten, weisse Blüten, mineralisch<br />

unterlegt. Saftig, gute Komplexität,<br />

gelbe Tropenfruchtnuancen, lebendig strukturiert,<br />

feiner Honigtouch, salziger Abgang,<br />

bleibt gut haften, verfügt über Entwicklungspotenzial.<br />

Preis: k. A.<br />

•<br />

Selladia 2008 PDO Santorini<br />

Boutari Wineries Santorini, Megalochori<br />

13 Vol.-%. Leuchtendes Gelb, Silberreflexe.<br />

Mit feinem Petrol unterlegte reife gelbe Tropenfrucht,<br />

ein Hauch von Safran, Nuancen<br />

von Rosinen, Limettenzesten im Hintergrund,<br />

rieslinghafte Reifenote. Komplex, feiner Mokkatouch,<br />

Ananas, straffe Mineralität, feiner<br />

Säurebogen, bleibt gut haften, zart nach<br />

Blutorangen, weiteres Entwicklungspotenzial,<br />

Biscuit im Rückgeschmack.<br />

Preis: k. A.<br />

•<br />

Assyrtiko by Gaia Wild Ferment PDO<br />

Santorini 2017<br />

Gaia Wines Santorini, Exo Gonia<br />

13,5 Vol.-%, KK. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Feine Haselnussnote, ein Hauch von<br />

Grapefruitzesten und Pfirsich unterlegt, rauchige<br />

Mineralität, Nuancen von Akazienhonig.<br />

Komplex, saftig, sehr harmonisch , gut eingebundene<br />

Holzkomponente, feines Säuregerüst,<br />

bleibt sehr gut haften, zitronig-salzige<br />

Nuancen im Nachhall, sicheres Reifepotenzial,<br />

toller Speisenbegleiter.<br />

www.kantos.ch, CHF 27,50<br />

•<br />

Pyritis Santorini Mega Cuvée 2015<br />

Artemis Karamolegos Winery, Exo Gonia<br />

14 Vol.-%. Helles Grüngelb, Silberreflexe. Mit<br />

einem Hauch von weissen Blüten unterlegte<br />

Pfirsichfrucht, zart nach Maracuja, Ananas,<br />

dezente Limettenzesten. Stoffig, elegant, feine<br />

Extraktsüsse, feiner Säurebogen, mineralisch<br />

und sehr gut anhaftend, kühler Stil, was<br />

in Hinblick auf die Herkunft schon anachronistisch<br />

anmutet, sehr gutes Reifepotenzial,<br />

fast stahlig im Nachhall. Preis: k. A.<br />

•<br />

Nikteri 2016 Venetsanos Winery,<br />

Caldera Megalochori<br />

14 Vol.-%. Helles Grüngelb, Silbereflexe. Frische<br />

Grapefruitzesten, mit gelbem Pfirsich<br />

unterlegt, ganz zarte Röstaromen, aber auch<br />

weisse Blütenaromen klingen an. Saftig, zarte<br />

florale Nuancen, elegant, angenehme<br />

Fruchtsüsse, ausgewogen und harmonisch,<br />

bereits gut antrinkbar, ein Hauch von frischer<br />

Birne, ein vielseitiger Speisenbegleiter.<br />

Preis: k. A.<br />

•<br />

Santorini Assytriko PDO 2016<br />

Vassaltis Vineyards, Vourvoulos<br />

13,5 Vol.-%. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Frische Wiesenkräuter, ein Hauch von Orangenzesten,<br />

weisse Blüten, etwas Macis, mineralischer<br />

Touch. Komplex, saftig, feine gelbe<br />

Tropenfrucht, dunkle Mineralität, angenehme<br />

Salzigkeit, frische Orangen im Nachhall,<br />

sehr gute Länge, sicheres Reifepotenzial.<br />

info@vassaltis.com, Preis: k. A.<br />

•<br />

Thalassits Oak fermented 2016<br />

Gaia Wines Santorini, Exo Gonia<br />

13 Vol.-%. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Frische Eichenwürze, zart nach Karamell<br />

und Vanille, frische Orangenzesten. Mittlere<br />

Komplexität, zitronig, dezenter Anklang von<br />

neuem Holz, Limetten im Nachhall, dezente<br />

Salzigkeit im Finale, bereits zugänglich.<br />

www.kantos.ch, CHF 25,50<br />

•<br />

Assyrtiko Santorini PDO 2015<br />

Canava Chryssou Tselepos, Pyrgos<br />

14 Vol.-%. Helles Gelb, Silberreflexe. Feine<br />

Noten von frischen Orangen, ein Hauch von<br />

Aprikose , weisse Blüten, mineralischer Anklang.<br />

Engmaschig, vermittelt sofort eine feine<br />

Salzigkeit und Straffheit, eingebundene,<br />

runde Säurestruktur, die nicht ganz so hoch<br />

ausgefallen ist, dezente Fruchtsüsse, rreifer<br />

Grapefruittouch, gut antrinkbar. Preis: k. A.<br />

•<br />

Venetsanos Anniversary First Bottling<br />

Santorini Assyrtiko 2014<br />

Venetsanos Winery, Caldera Megalochori<br />

13,5 Vol.-%. Helles Gelb, Silberreflexe. Reife<br />

weisse Tropenfruchtanklänge, kandierte Mandarinenzesten,<br />

etwas Ingwer, Safran, ein erster<br />

Hauch von Petrol. Saftig, Orangenfrucht, feine<br />

Fruchtsüsse, Anklänge von Pfirsich und Litschi,<br />

bleibt haften, hat eine erste Trinkreife erreicht,<br />

ein facettenreicher Begleiter bei Tisch.<br />

info@venetsanoswinery.com, Preis: k. A.<br />

91<br />

•<br />

Santorini PDO 2016 Artemis<br />

Karamolegos Winery, Exo Gonia<br />

13,5 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zart nach grünem Apfel, zart nach Grapefruitzesten<br />

und Orangenblüten. Saftig, elegante<br />

Textur, weisses Kernobst, straffe Struktur,<br />

finessenreich, ein angenehmer Speisenbegleiter<br />

mit zitronigem Nachhall, verfügt<br />

über Länge und Reifepotenzial. Preis: k. A.<br />

•<br />

Thalassitis 2016<br />

Gaia Wines Santorini, Exo Gonia<br />

13 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe. Frische<br />

Limettenzesten, ein Hauch von Wiesenkräutern,<br />

zart tabakige Nuancen, frische<br />

Grapefruit. Mittlerer Körper, zitronig, ein<br />

Hauch von weisser Birne, wirkt insgesamt<br />

eher zart, Limetten in Nachhall, unkomplizierter,<br />

trinkfreudiger Stil, etwas rustikaler<br />

Abgang. Preis: k. A.<br />

•<br />

Kallisti Reserve 2016<br />

Boutari Wineries Santorini, Megalochori<br />

13 Vol.-%. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Zart nach Vanille, reife Orangennote, Anklänge<br />

von Honigmelone. Saftig, angenehme Extraktsüsse,<br />

reifer Pfirsich, feine Säurestruktur,<br />

zitroniger Anklang im Abgang, ein Hauch<br />

von Honig im Nachhall, mittlere Länge, bietet<br />

unkompliziertes Trinkvergnügen, bereits<br />

zugänglich. Preis: k. A.<br />

•<br />

Santorini Assyrtiko PDO Santorini<br />

2017, SantoWines, Pyrgos Santorini<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Zart rauchig unterlegte frische Steinobstanklänge,<br />

ein Hauch von Blütenhonig,<br />

floraler Touch. Straff saftige Textur, feine<br />

Extraktsüsse, lebendige Säurestruktur, grüner<br />

Apfel, frisch und zitronig, bleibt haften,<br />

noch sehr jung, ein animierender Speisenbegleiter.<br />

promo@santowines.gr, Preis: k. A.<br />

•<br />

A-Alpha PDO Santorini 2017<br />

Domaine Sigalas, Oia-Santorini<br />

14 Vol.-%. Helles Strohgelb, Silberreflexe.<br />

Feine Nuancen von Weingartenpfirsich und<br />

frischen Birnen, mineralischer Hauch von<br />

Blütenhonig, kandierte Orangenzesten.<br />

Saftig, elegant und engmaschig, feiner<br />

Säurebogen, salzige Mineralität, bereits<br />

harmonisch, vielseitiger Speisenbegleiter.<br />

info@sigalas-wine.com, Preis: k. A.<br />

•<br />

Santorini PDO Natural Ferment 2016<br />

Gavalas Winery, Megalochori<br />

13 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zarte weisse Tropenfruchtanklänge, Limettenzesten,<br />

mienralischer Touch, feine<br />

Blütenaromen, einladendes Bukett. Saftig,<br />

elegante Textur, zart nach Mango, finessenreich<br />

und gut anhaftend, ein lebendiger<br />

Speisen begleiter, dezente Fruchtsüsse im<br />

Nachhall, eleganter Stil.<br />

info@gavalaswines.gr, Preis: k. A.<br />

•<br />

Santorini 2016<br />

Venetsanos Winery, Caldera Megalochori<br />

13,5 Vol.-%. Helles Grün, Silberreflexe. Feine<br />

weisse Tropenfrucht, ein Hauch von Pfirsich<br />

und weissen Blüten, zart nach Limettenzesten.<br />

Mittlere Komplexität, straffe Textur,<br />

weisse Birne, mineralisch, dezente Säurestruktur,<br />

feine Fruchtsüsse im Abgang, sauberer,<br />

runder und zugänglicher Stil.<br />

Preis: k. A.<br />

•<br />

Santorini PDO 2014<br />

Artemis Karamolegos Winery, Exo Gonia<br />

13,5 Vol.-%. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Frische Orangenzesten, kandierte Grapefruitschalen,<br />

weisser Pfirsich, Wiesenkräuter.<br />

Gute Komplexität, grüner Apfel, gut integrierter<br />

Säurebogen, feine Fruchtsüsse, zitronig<br />

hinterlegt, mineralischer Nachhall, salziger<br />

Touch im Rückgeschmack.<br />

san_torini@yahoo.gr, Preis: k. A.<br />

90<br />

•<br />

Atlantis 2016<br />

Estate Argyros Winery, Episkopi Gonia<br />

13 Vol.-%. Helles Grün, Silberreflexe. Zart<br />

nach weisser Birnen, ein Hauch von Honigmelone,<br />

zart rauchig, feine Kräuterwürze unterlegt.<br />

Saftig, feine Fruchtsüsse, zarte Pfirsichnuancen,<br />

eher dezenter Säurebogen, zugänglich,<br />

bietet unkompliziertes Trinkvergnügen.<br />

Preis: k. A.<br />

•<br />

Santorini Assyrtiko 2016<br />

SantoWines, Pyrgos Santorini<br />

13,5 Vol.-%. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Frische grüne Limettenwürze, mineralisch<br />

unterlegt, zart grasiger Touch. Gute Komplexität<br />

und Frische, feine Orangenfrucht, dezente<br />

Süsse, lebendiger Säurebogen, salziger<br />

Touch, zitroniger Nachhall, mittlere Länge im<br />

Finale. Preis: k. A.<br />

•<br />

Vassaltis PetNat 2017<br />

Vassaltis Vineyards, Vourvoulos<br />

12,8 Vol.-%. Mittleres Grüngelb, zartes Mousseux.<br />

Frisches Sturmbukett, gelbe Birne, Apfelschalen,<br />

einladendes Bukett. Stoffig, bemerkenswerte<br />

Salzigkeit, anregend, ein gut<br />

gemachter PetNat, der eine weitere Facette<br />

der weissen Sorten der Insel repräsentiert.<br />

info@vassaltis.com, Preis: k. A.<br />

•<br />

Santorini PDO 2016<br />

Gavalas Winery, Megalochori<br />

13 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Weisse Blütenaromen, zart nach Pfirsich, Zit-<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

159<br />

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tasting / GRIECHENLAND<br />

ruszesten, eher verhaltenes Bukett, ein<br />

Hauch von feuchtem Gestein. Straff und knackig,<br />

eher schlanke Textur, salzig-zitroniger<br />

Touch, engmaschiger, animierender Stil, verfügt<br />

über Entwicklungspotenzial.<br />

info@gavalaswines.gr, Preis: k. A.<br />

•<br />

Nassitis 2016<br />

Vassaltis Vineyards, Vourvoulos<br />

13,5 Vol.-%. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Frische Mandarinenzesten, ein Hauch von<br />

Orangenfrucht, mineralischer Touch, ein<br />

Hauch von Blütenhonig. Saftig, gute Komplexität,<br />

dezente Fruchtsüsse, angenehmer<br />

Säuretouch unterlegt, bleibt gut haften, ein<br />

vielseitiger Speisenbegleiter. Preis: k. A.<br />

•<br />

Santorini Assytriko 2016<br />

Boutari Wineries Santorini, Megalochori<br />

13 Vol.-%. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Mit einem Hauch von Zitruszesten unterlegte<br />

frische Wiesenkräuter, frischer grüner<br />

Apfel, mineralischer Touch. Saftig, feine<br />

Pfirsichfrucht, etwas Orangen, lebendiger<br />

Säure bogen, feine Mineralität, zitroniger<br />

Nachhall, vielseitig einsetzbar.<br />

santorini.winery@boutari.gr, Preis: k. A.<br />

93<br />

•<br />

Weisswein<br />

Biblia Chora Ovilos PGI Pangeon 2017<br />

Ktima Biblia Chora, Kokinohori Kavala<br />

Helles Grüngelb, Silberreflexe. Frische Nuancen<br />

von Grapefruitzesten, ein Hauch von<br />

weisser Tropenfrucht, feine Holznuancen, erinnert<br />

im Bukett an einen sehr guten weissen<br />

Graves aus Bordeaux. Saftig, reife Orangenfrucht,<br />

straff und finessenreich, gute Mineralität,<br />

Mandarinen und Litschinuancen im<br />

Abgang, sehr gute Länge, bereits antrinkbar,<br />

zart salziger Rückgeschmack. Preis: k. A.<br />

•<br />

Malagousia Single Vineyard PGI<br />

Epanomi 2017<br />

Domaine Gerovassiliou, Epanomi<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Mit frischen Wiesenkräutern unterlegte<br />

zarte weisse Tropenfrucht, ein Hauch von<br />

Birnen und Holunderblüten, floral und attraktiv.<br />

Saftig, elegant, weisser Apfel, feine<br />

Mineralität, finessenreicher Säurebogen, ein<br />

Hauch von Limette im Abgang, Pfirsich im<br />

Rückgeschmack. Preis: k. A.<br />

92<br />

•<br />

Malagousia Single Vineyard PGI<br />

Epanomi 2016<br />

Domaine Gerovassiliou, Epanomi<br />

13,5 Vol.-%. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Frische Kräuterwürze, etwas Minzeblatt,<br />

Nuancen von Zitronen, floraler Touch. Saftig,<br />

frisch und elegant, zart nach Weingartenpfirsich,<br />

frisch strukturiert, bleibt gut haften,<br />

dezente Fruchtsüsse im Nachhall, feine Pfefferminze<br />

im Nachhall, ein facettenreicher<br />

Speisenbegleiter. Preis: k. A.<br />

•<br />

Single Vineyard Turtles PGI Florina<br />

2017, Alpha Estate, Amyndeon<br />

13 Vol.-%, DIAM. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Frische Birnenfrucht, zarte gelbe Tropenfrucht,<br />

zart nach Wiesenkräutern, mineralischer<br />

Touch. Saftig, elegant, feinfruchtige<br />

Textur, weisser Apfel, etwas Melone, angenehmer<br />

Säurebogen, Steinobst im Abgang,<br />

feine salzige Nuancen im Abgang, ein<br />

stoffiger Speisenbegleiter.<br />

www.alpha-estate.com, Preis: k. A.<br />

•<br />

Biblia Chora Ovilos PGI Pangeon 2016<br />

Ktima Biblia Chora, Kokinohori Kavala<br />

13,5 Vol.-%, NK. Helles Gelb, Silberreflexe.<br />

Zarte Orangenblüten, etwas Honig, gelbe<br />

Tropenfrucht, einladendes Bukett. Saftig,<br />

weisse Fruchtnuancen, frisch strukturiert, zitronig<br />

und anregend, mittlere Länge, vielseitig<br />

einsetzbar, salzig, mineralischer Nachhall,<br />

ein facettenreicher Speisenbegleiter mit<br />

sehr guter Länge. Preis: k. A.<br />

•<br />

Chardonnay PGI Epanomi 2016<br />

Domaine Gerovassiliou, Epanomi<br />

14 Vol.-%, DIAM. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zart buttrig unterlegtes reifes gelbes<br />

Steinobst, Nuancen von Honigmelone, ein<br />

Hauch von Bourbonvanille, attraktives Bukett.<br />

Stoffig, elegante Textur, weisse Fruchtnuancen,<br />

finessenreiche Struktur, mineralischer<br />

Nachhall, bleibt sehr gut haften, sicheres<br />

Reifepotenzial, bereits gut antrinkbar.<br />

Preis: k. A.<br />

•<br />

Assyrtiko Single Block Aghia Kiriaki<br />

PGI Florina 2016<br />

Alpha Estate, Amyndeon<br />

13 Vol.-%, DIAM. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zart nach frischen Orangenzesten,<br />

Limetten und weissem Apfel, frische Wiesenkräuter,<br />

feuchte Steine, mineralisches Bukett.<br />

Stoffig, straffe Textur, lebendige, rassige<br />

Säurestruktur, zart nach Blütenhonig und<br />

weissem Pfirsich im Abgang, gutes Entwicklungspotenzial,<br />

wird von Flaschenreife profitieren.<br />

info@alpha-estate.gr, Preis: k. A.<br />

•<br />

Sauvignon Blanc Fumé PGI Florina<br />

2016, Alpha Estate, Amyndeon<br />

13 Vol.-%, DIAM. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Rauchig, frisch geschnittene Wiesenkräuter,<br />

weisser Pfirsich, dunkle Mineralität,<br />

Stachelbeeren und Cassis im Hintergrund,<br />

attraktive Würze. Straff, finessenreich,<br />

elegant strukturiert, salziger Touch, ein<br />

Hauch von Orangen, wirkt leichtfüssig und<br />

animierend, bleibt gut haften, zarter Holzkuss<br />

im Nachhall. Preis: k. A.<br />

•<br />

BIO Kotyle Chardonnay PGI Peloponnes<br />

2015, Navarino Vineyards, Messinia<br />

13,5 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Mit einem Hauch von Mandeln unterlegte<br />

gelbe Tropenfrucht, zart nach Vanille und<br />

Pfirsich, einladendes Bukett. Saftige gelbe<br />

Tropenfrucht, zarte Holzwürze, ein Hauch<br />

von Nougat, mineralischer Rückgeschmack.<br />

Preis: k. A.<br />

91<br />

•<br />

Moschofilero TOMH White PDO Mantinia<br />

2017, Troupis Winery, Tripoli<br />

13 Vol.-%, DIAM. Helles Strohgelb, Silberreflexe.<br />

Feine gelbe Tropenfruchtnuancen, zarter<br />

Hauch von Muskatnuss im Hintergrund, zart<br />

nach Babybanane. Saftig, frische Mango,<br />

dezente Fruchtsüsse, lebendiger Säurebogen,<br />

reife Birnenfrucht im Abgang, zarter Honigtouch<br />

im Finale, mineralischer Nachhall,<br />

eleganter Speisenbegleiter. Preis: k. A.<br />

•<br />

Diamantopetra White PGI Crete 2017<br />

Diamantakis Winery, Kato Asites<br />

13,5 Vol.-%, NK. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Zart rauchig-vanillige Holznuancen,<br />

angenehmer Hauch von Orangenblüten,<br />

nach Wiesenkräutern, kandierte Orangenzesten.<br />

Stoffig, engmaschig, feine weisse Frucht,<br />

mineralischer Kern, straffer Säurebogen,<br />

salzig und anhaltend, verfügt über Entwicklungspotenzial.<br />

Preis: k. A.<br />

•<br />

Assyrtiko The Tear of the Pine<br />

Stelios Kechris Domaine, Kalochori<br />

13,5 Vol.-%. Helles Grün, Silberreflexe. Feine<br />

Harznuancen, eine Idee von Latschenkiefer,<br />

Rosmarin, Limettenzesten, ungemein floral<br />

und einnehmend. Elegant, feine weisse Apfelfrucht,<br />

aromatisch, frisch, dezente vegetale<br />

Würze im Abgang, sehr individueller Stil<br />

mit Assyrtiko statt Salvatiano. Zu Sushi statt<br />

dem roten Ingwer. Preis: k. A.<br />

•<br />

Sauvignon Blanc Fumé PGI Epanomi<br />

2017, Domaine Gerovassiliou, Epanomi<br />

14 Vol.-%, DIAM. Helles Gelb, Silberreflexe.<br />

Feine Vanille, zarte Röstaromen, reife gelbe<br />

Tropenfrucht klingt an, zart nach Stachelbeeren.<br />

Kraftvoll, saftig und mineralisch, feiner<br />

Bananen-Pfirsichtouch, angenehm strukturiert,<br />

zarter Blütenhonig im Nachhall.<br />

Preis: k. A.<br />

•<br />

Viognier PGI Epanomi 2017<br />

Domaine Gerovassiliou, Epanomi<br />

14 Vol.-%, DIAM. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Frische Kräuterwürze, zart tabakig, Nuancen<br />

von Grapefruitzesten, dezente gelbe Tropenfrucht<br />

unterlegt, floraler Touch. Kraftvoll,<br />

engmaschig, weisse Birnen, straffe Textur,<br />

mineralisch und anhaftend, noch sehr<br />

jugendlich, wird mit Flaschenreife noch<br />

zulegen, vielversprechendes Potenzial.<br />

www.greeceandgrapes.com, Preis: k.A.<br />

•<br />

Sauvignon Blanc PGI Florina 2017<br />

Alpha Estate, Amyndeon<br />

13 Vol.-%, DIAM. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Intensive Frucht nach Stachelbeeren und<br />

Guaven, ein Hauch von Grapefruitzesten und<br />

Litschi, mineralischer Touch. Saftig, feine<br />

Fruchtsüsse, angenehmer Säurebogen, zitroniger<br />

Touch, feiner Pfisichtouch im Nachhall,<br />

ein eleganter Speisenbegleiter.<br />

www.vinothek-josef.ch, CHF 24,50<br />

•<br />

Dafnios Vidiano PGI Kreta 2017<br />

Douloufakis, Heraklion<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Leuchtendes mittleres<br />

Grüngelb, Silberreflexe. Zart nach Blütenhonig<br />

und frischen Orangenzesten, ein Hauch<br />

von gelbem Pfirsich, mineralischer Touch.<br />

Saftige weisse Tropenfrucht, finessenreicher<br />

Säurebogen, mineralisch und gut anhaftend,<br />

ein facettenreicher Speisenbegleiter mit einigem<br />

Reifpotenzial.<br />

wines@cretanwines.gr, Preis: k. A.<br />

•<br />

Thema White PGI Drama 2016<br />

Ktima Pavlidis, Drama<br />

13 Vol.-%. Helles Grün, Silberreflexe. Zart<br />

floral, frische Kräuterwürze, ein Hauch von<br />

Grapefruitzesten, mineralischer Touch. Mittlere<br />

Komplexität, mineralische Textur, Zitrus-<br />

Nuancen, finessenreiche Säurestruktur, elegant<br />

ein Hauch von Rosa Grapefruit im Nachhall.<br />

info@ktima-pavlidis.gr, Preis: k. A.<br />

•<br />

Assyrtiko Idisma Drios PGI Drama<br />

2016, Wine Art Estate, Mikrochori<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Mineralisch unterlegte Nuancen<br />

von weissem Pfirsich, feine Blütenaromen,<br />

facettenreiches Bukett. Saftig, engmaschig,<br />

weisser Apfel, lebendige Säurestruktur,<br />

zitronig-salziger Touch im Abgang, ein<br />

finessenreicher Speisenbegleiter. Preis: k. A.<br />

•<br />

Gymni Vasilissa »Naked Queen«<br />

Weiss PGI Macedonia 2015<br />

Pieria Eratini, Thessaloniki<br />

14 Vol.-%, DIAM. Leuchtendes mittleres Grüngelb,<br />

Silberreflexe. Frische Pfirsichfrucht,<br />

etwas Papaya, Orangenzesten und -blüten<br />

klingen an, attraktives Bukett. Saftig, elegant<br />

und komplex, feine gelbe Tropenfrucht, finessenreiche<br />

Säurestruktur, mineralisch, zart<br />

salzig, bleibt gut haften, verfügt über Reifepotenzial.<br />

Preis: k. A.<br />

90<br />

•<br />

Diamantakis Vidiano PGI Crete 2017<br />

Diamantakis Winery, Kato Asites<br />

13 Vol.-%, DIAM. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Feine gelbe Tropenfruchtanklänge, zart<br />

nach Pfirsich und Ananas, floraler Touch,<br />

facettenreiches Bukett. Mittlerer Körper,<br />

weisser Apfel, etwas Banane, lebendiger Säurebogen,<br />

feine Kräuterwürze, mineralischsalzig<br />

im Abgang, zitroniger Touch im Nachhall.<br />

Preis: k. A.<br />

•<br />

Assyrtiko PGI Florina 2016<br />

Kir-Yianni, Naoussa<br />

12,5 Vol.-%, DV. Helles Strohgelb, Silber reflexe.<br />

Etwas verhalten, feine gelbe Tropenfrucht,<br />

etwas Pfirsich, zart nach Orangen-<br />

Fotos: beigestellt<br />

1<br />

Z<br />

S<br />

R<br />

160 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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zesten, ein Hauch von Litschi. Elegant, feiner<br />

weisser Apfel, angenehmer Säurebogen,<br />

wirkt bereits gut antrinkbar, Noten von gelber<br />

Birne im Finish, vielseitiger Speisenbegleiter.<br />

Preis: k. A.<br />

•<br />

Malagousia PGI Evia 2016<br />

Avantis Estate, Chalkis Evia<br />

12,5 Vol.-%, DV. Leuchtendes mittleres Strohgelb,<br />

Silberreflexe. Weisse Tropfenfruchtnuancen,<br />

ein Hauch von Orangen, floraler<br />

Touch, etwas Blütenhonig unterlegt. Saftig,<br />

elegant, etwas Golden-Delicious-Apfel, feine<br />

Säurestruktur, mineralisch, zarte Fruchtsüsse<br />

im Nachhall, sehr appetitlicher Stil.<br />

Preis: k. A.<br />

•<br />

Lenga Gewürztraminer PGI Evia 2017<br />

Avantis Estate, Chalkis Evia<br />

13 Vol.-%, DIAM. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zarte gelbe Tropenfrucht, ein<br />

Hauch von Blütenhonig, sehr zarte Nuancen<br />

von Rosenöl und Orangenblüten. Saftig,<br />

traubige Frucht, zart nach Eibisch, feine<br />

Restsüsse, die gut integriert ist, bleibt haften,<br />

indiviuell, gute Mineralität und Frische<br />

im Rückgeschmack.<br />

Preis.: k. A.<br />

•<br />

Falcons Hill White PGI Evia 2016<br />

Avantis Estate, Chalkis Evia<br />

13 Vol.-%. Mittleres Strohgelb, Silberreflexe.<br />

Feiner Akazienhonig, Nuancen von Quitten,<br />

floraler Touch, reifes Bukett. Mittlere Komplexität,<br />

feine weisse Apfelfrucht, zart nach<br />

Lindenblüten, dezenter Säurebogen, harmonischer,<br />

milder Stil, zarter Zitrustouch im<br />

Finale, ein Hauch von Honig und Salz im<br />

Rückgeschmack. Preis: k. A.<br />

•<br />

Moscofilero PGI Peloponnes 2017<br />

Domaine Skouras, Malandreni<br />

12 Vol.-%, NK. Helles Strohgelb, Silberreflexe.<br />

Feine florale Nuancen, Anklänge von Hibiskus<br />

und Rosenblättern, ein Hauch von Limettenzesten.<br />

Saftig, zugleich leichtfüssig, feine<br />

Pfirsichnote, frisch und gut anhaftend, bietet<br />

grosses Trinkanimo, feine Fruchtsüsse im<br />

Nachhall, perfektes Sommervergnügen.<br />

www.smyrliadis.ch<br />

CHF 13,70<br />

•<br />

BIO Malagouzia PGI Chalkidiki 2017<br />

Domaine Porto Carras, Neos Marmaras<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Helles Strohgelb, Silberreflexe.<br />

Mit einem Hauch von frischen Limettenzesten<br />

unterlegte Nuancen von Honigmelone,<br />

Ananas und Litschi, weisse Blütenaromen,<br />

attraktives Bukett. Straff, wirkt engmaschig<br />

und sehr mineralisch, feiner Säurebogen,<br />

feine Birnenfrucht im Nachhall, salzig<br />

und gut anhaftend.<br />

wines@portocarras.com, Preis: k. A.<br />

•<br />

Stone Hills PGI Peloponnes 2017<br />

Palivou Estate, Ancient Nemea<br />

13 Vol.-%, KK. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Feine Nuancen von Weingartenpfirsich,<br />

zart nach Ananas, ein Hauch von Blütenhonig,<br />

einladendes Bukett. Komplex, saftig<br />

und harmonisch, angenehme, süsse Tropenfrucht,<br />

bleibt gut haften, ein runder Speisenbegleiter<br />

für viele Anlässse. Preis: k. A.<br />

93<br />

•<br />

Rotwein<br />

BIO Theopetra Estate Red PGI<br />

Meteora 2014, Theopetra Estate, Trikalon<br />

14 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine Nuancen<br />

von schwarzen Beeren, ein Hauch von<br />

Nougat und Lakritze, zarte tabakige Noten,<br />

mineralischer Touch. Saftig, extraktsüsse<br />

reife Herzkirschen, sehr gut integrierte Tannine,<br />

gute Säurestruktur, zart nach Nougat,<br />

bleibt sehr gut haften, ein facettenreicher<br />

Speisenbegleiter mit Zukunftspotenzial.<br />

www.houseofwine.gr, CHF 19,80<br />

•<br />

Diaporos PDO Naoussa 2015<br />

Kir-Yianni, Naoussa<br />

13,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, breitere Randaufhellung. Feines<br />

schwarzes Waldbeerkonfit, Nuancen von<br />

Edelholz, etwas Graphit, Nuancen von Weichseln<br />

und Lakritze im Hintergrund. Komplex,<br />

rotbeerige Textur, präsente, gut integrierte<br />

Tannine, kirschiger Touch im Abgang, lebendige<br />

Säurestruktur, mineralisch-zitroniger<br />

Nachhall, wird von Flaschenreife profitieren.<br />

www.kantos.ch, CHF 39,–<br />

•<br />

BIO Microclima Ktima PDO Nemea 2006,<br />

Papaioannou, Ancient Nemea<br />

13,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat,<br />

violette Reflexe, breitere Randaufhellung.<br />

Feine Edelholzwürze, ein Hauch von Zimt<br />

und Vanille, frisches Waldbeerkonfit unterlegt,<br />

dezente tabakige Note. Komplex, ausgewogen,<br />

reife Herzkirschen, feine Tannine,<br />

schokoladig und gut anhaftend, bereits gut<br />

trinkbar, mit Reifepotenzial ausgestattet.<br />

Preis: k. A.<br />

92<br />

•<br />

BIO Old Vines Agiorgitiko PDO Nemea<br />

2010, Papaioannou, Ancient Nemea<br />

13,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat,<br />

violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />

Mit einem Hauch von Vanille und Nougat<br />

unterlegtes reifes schwarzes Waldbeerkonfit,<br />

Noten von Herzkirschen, attraktives<br />

Bukett. Saftig, elegant, gute Säurestruktur<br />

unterlegt, reife Tannine, bleibt gut haften,<br />

etwas Nougat im Nachhall, ein facettenreicher<br />

Speisenbe gleiter.<br />

www.weinausgriechenland.de, CHF 20,–<br />

•<br />

Syrah PGI Epanomi 2014<br />

Domaine Gerovassiliou, Epanomi<br />

14 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Süsse Gewürznuancen,<br />

reife schwarze Beerenfrucht,<br />

ein Hauch von Lakritze und Schokolade, einladendes<br />

Bukett. Stoffig, rund und elegant,<br />

feine Extraktsüsse, reife Tannine, sehr harmonisch,<br />

etwas Nougat im Abgang, bereits<br />

gut entwickelt, ein facettenreicher Speisenwein.<br />

www.greeceandgrapes.com<br />

CHF 21,–<br />

•<br />

Gaia S PGI Peloponnes 2016<br />

Gaia Wines Nemea, Koutsi<br />

14,5 Vol.-%, DIAM. Dunkles Rubingranat,<br />

violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Reife<br />

schwarze Kirschen, dunkles Beerenkonfit,<br />

ein Hauch von Nougat, zarte Holzwürze,<br />

etwas Vanille. Saftig, reife rotbeerige Frucht,<br />

feine, gut integrierte Tannine, frisch strukturiert,<br />

schokoladiger Abgang, ein lebendiger,<br />

leichtfüssig wirkender Speisenwein.<br />

www.fohringer.at, Preis.: k. A.<br />

•<br />

Ammos Terra Leone Single Vineyard<br />

Selection PDO Nemea 2015<br />

Palivou Estate, Ancient Nemea<br />

14,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, breitere Randaufhellung. Schwarzes<br />

Beerenkonfit, ein Hauch von Feigen und<br />

Nougat im Hintergrund, zarte Edelholznuancen.<br />

Saftig, feine schokoladiger Textur, Noten<br />

von Dörrpflaumen, elegant und anhaftend,<br />

mineralischer Touch im Finish, zeigt eine<br />

sehr gute Länge. www.palivos.gr, CHF 21,–<br />

•<br />

Falcons Hill Red PGI Evia 2014<br />

Avantis Estate, Chalkis Evia<br />

14 Vol.-%. Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, breiterer Ockerrand. Zart floral<br />

unterlegtes reifes schwarzes Waldbeerkonfit,<br />

ein Hauch von Dörrpflaumen und Orangenzesten,<br />

etwas Lakritze im Hintergrund. Saftig,<br />

elegant, extraktsüsse Textur, feine Tannine,<br />

süsser Nachhall, zart nach Vanille und Beeren,<br />

schokoladiger Abgang, gut anhaftend,<br />

zeigt gute Frische, bereits sehr gut antrinkbar.<br />

Preis: k. A.<br />

•<br />

Avaton PGI Epanomi 2015<br />

Domaine Gerovassiliou, Epanomi<br />

14 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, breitere Randaufhellung. Zarte Röstaromen,<br />

schwarze Kirschen, reife Pflaumen,<br />

kandierte Orangenzesten und etwas Nougat.<br />

Saftig, extraktsüsse Textur, feine Tannine,<br />

Fotos: beigestellt<br />

1. BIS 31. MAI <strong>2018</strong>.<br />

ZUM 16. MAL IN DEN<br />

SPITZENRESTAURANTS DER<br />

REGION SCHAFFHAUSEN.<br />

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mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

161<br />

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tasting / GRIECHENLAND<br />

Katogi Averoff, Psychiko<br />

13 Vol.-%. Mittleres Rubingranat, zarte Ockerreifes<br />

dunkles Beerenkonfit, etwas Vanille<br />

und Mokka im Abgang, mineralisch und<br />

anhaftend, ein würziger Speisenbegleiter.<br />

Preis: k. A.<br />

•<br />

Agios Chronos Holy Time PGI Evia<br />

2013, Avantis Estate, Chalkis Evia<br />

14 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Süsse Edelholznuancen,<br />

etws Nougat, reife schwarze<br />

Kirschen, tabakiger Anklang, Nuancen von<br />

Feigen und Arancini im Hintergrund. Saftig,<br />

schwarze Kirschen, elegant und frisch strukturiert,<br />

integrierte Tannine, reife Pflaumen,<br />

dezente Holzwürze im Abgang, ein bereits<br />

gut antrinkbarer, facettenreicher Speisenbegleiter.<br />

Preis: k. A.<br />

•<br />

Gaia Estate Agiorgitiko PDO Nemea<br />

2015, Gaia Wines Nemea, Koutsi<br />

15 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, breitere Randaufhellung. Mit feiner<br />

Kräuterwürze und ein Hauch von Dörrpflaumen<br />

unterlegtes dunkles Beerenkonfit,<br />

kandierte Orangenzesten. Stoffig, schwarze<br />

Kirschen, schokoladiger Touch, reife Tannine,<br />

zeigt gute Länge, etwas Meersalz im Abgang,<br />

Nougat bleibt haften, gutes Entwicklungspotenzial,<br />

insgesamt recht voluminöser Stil,<br />

braucht noch Zeit. Preis: k. A.<br />

•<br />

Merlot Alargino PGI Atalanti Valley<br />

2011, Domaine Hatzimichalis, Atalanti<br />

14 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe. Feine Edelholzwürze, Nuancen von<br />

Kräutern, schwarze Kirschen, etwas Brombeerkonfit,<br />

zart tabakig unterlegt. Saftig, elegante,<br />

harmonische Textur, präsente, gut integrierte<br />

Tannine, extraktsüsser Abgang, mineralischer<br />

Nachhall Entwicklungspotenzial.<br />

info@hatzimichalis.gr, CHF 35,6<br />

•<br />

BIO Mavrotragano 2015<br />

Hatzidakis Winery, Pyrgos Kallistis<br />

14,5 Vol.-%. Mittleres Rubingranat, violette<br />

Reflexe, breitere Randaufhellung. Ein Hauch<br />

von Stallmist, einer zarten Brettnuance nicht<br />

unähnlich, kräuterwürzig unterlegtes rotbeeriges<br />

Bukett. Straff, frisch strukturiert,<br />

Nuancen von blättrigen Elementen, reife<br />

Kirschen, zarter Schokonachhall, Extraktsüsse<br />

im Abgang, ein rassiger Speisenbegleiter,<br />

individueller Stil. Preis: k. A.<br />

•<br />

Syrah Collection PGI Evia 2012<br />

Avantis Estate, Chalkis Evia<br />

14 Vol.-%. Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezenter Ockerrand. Feines Nougatkaramell,<br />

zarte Röstaromen, süsse schwarze<br />

Beerenfrucht, Edelhölzer, Lakritze. Stoffig,<br />

süsse Brombeeren und Kirschen, integrierte,<br />

präsente Tannine, extraktsüss und anhaftend,<br />

gute Frische im Hintergrund, im Abgang<br />

ist das kraftvolle Holz noch nicht ganz<br />

integriert, wird von weiterer Flaschenreife<br />

profitieren. Preis: k. A.<br />

•<br />

Biblia Chora Red PGI Pangeon 2016<br />

Ktima Biblia Chora, Kokinohori Kavala<br />

14,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, breitere Randaufhellung. Attraktive<br />

reife Kirschenfrucht, ein Hauch von Cassis,<br />

angenehme Holzwürze, einladendes Bukett.<br />

Saftig, elegante extraktsüsse Textur, gut<br />

eingebundene Tannine, feiner Schokotouch,<br />

mineralisch und anhaftend,ein komplexer<br />

Speisenbegleiter mit Entwicklungspotenzial.<br />

Preis: k. A.<br />

•<br />

Alpha Estate Red (S.M.X) PGI Florina<br />

2015, Alpha Estate, Amyndeon<br />

14,5 Vol.-%, DIAM. Dunkles Rubingranat,<br />

opaker Kern, violette Reflexe, zarter Wasserrand.<br />

Feinwürzig unterlegte schwarze Kirschenfrucht,<br />

ein Hauch von Edelholz, kandierte<br />

Orangenzesten, attraktives Bukett. Komplex,<br />

saftig, reife Herzkirschen, rund und gut eingebundene<br />

Tannine, angenehme Extraktsüsse,<br />

bleibt haften, sollte noch ein paar<br />

Jahre Flaschenreife geniessen. Preis: k. A.<br />

•<br />

Syrah Gymnos Vasilias »Naked King«<br />

PGI Macedonia 2015<br />

Pieria Eratini, Thessaloniki<br />

15 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezenter Ockerrand. Mit zarter<br />

Edelholzwürze unterlegtes schwarzes<br />

Waldbeerkonfit, ein Hauch von süssen<br />

Gewürzen, etwas Vanille, ein Anklang von<br />

Dörrpflaumen im Hintergrund. Stoffig,<br />

schwarze, süsse Kirschen, kraftvolle, tragende<br />

Tannine, dunkler Nougat, feine Röstaromen,<br />

gute Frische und Länge, wird von<br />

weiterer Flaschenreife profitieren.<br />

Preis: k. A.<br />

•<br />

Xinomavro Reserve Vieilles Vignes<br />

PDO Amyndeon 2014<br />

Alpha Estate, Amyndeon<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Kräftiges Rubingranat,<br />

violette Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />

Rote Waldbeeren, eingelegte Kirschen,<br />

frisches Konfit, Nuancen von Orangenzesten,<br />

zart tabakige Nuancen. Saftig, engmaschige<br />

Textur, rote Kirschen, gut eingebundene<br />

tragende Tannine, frischer Abgang, etwas<br />

Nougat im Nachhall, ein anregender, rassiger<br />

Speisenbegleiter mit salzigem Finale und<br />

Entwicklungspotenzial. Preis: k. A.<br />

91<br />

•<br />

Palivou Estate Nemea Gold Label PDO<br />

Nemea 2016<br />

Palivou Estate, Ancient Nemea<br />

14,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Attraktives<br />

dunkles Beerenkonfit, reife dunkle Kirschen,<br />

zart nach Pflaumen, ein Hauch von Orangenzesten.<br />

Saftig, elegant, feine Herzkirschenfrucht,<br />

angenehme Extraktsüsse, rund, reife<br />

Tannine, feines Säurespiel, bereits sehr gut<br />

antrinkbar. Preis: k. A.<br />

•<br />

Inima Negoska 2016<br />

reflexe, breitere Randaufhellung. Zart rauchig,<br />

feine animalische Würze, rotes Waldbeerkonfit,<br />

etwas Lakirtze, einladendes<br />

Bukett. Saftig, reife Pflaumenfrucht, dezente<br />

Fruchtsüsse, straffe, noch fordernde Tannine,<br />

verleihen eine positive Adstringenz, bleibt<br />

haften, sollte noch ein paar Jahre heranreifen.<br />

welcome@katogiaveroff.gr, 14<br />

•<br />

Ramnista Xinomavro Single Vineyard<br />

PDO Naoussa 2015, Kir-Yianni, Naoussa<br />

13 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, breitere Randaufhellung. Feines<br />

rotes Waldbeerkonfit, ein Hauch von Lakritze,<br />

Orangenzesten klingen an, floraler Touch.<br />

Mittelgewichtig, rote Kirschen, gut integrierte<br />

Tannine, frisch strukturiert, mineralisch<br />

und gut anhaftend, zart nach Nougat im<br />

Finale, gutes Reifepotenzial. Preis: k. A.<br />

•<br />

BIO Goumenissa Red PDO Goumenissa<br />

2015, Chatzivaritis, Goumenissa<br />

13 Vol.-%, NK. Mittleres Rubingranat, violette<br />

Reflexe, Ockeranklang, breitere Randaufhellung.<br />

Mit einem Hauch von Nougat unterlegte<br />

eingelegte Kirschenfrucht, etwas Pflaumen,<br />

kandierte Orangenzesten, floraler<br />

Touch. Mittlerer Komplexität, rote Kirschen,<br />

präsente, gut tragende Tannine, frisch strukturiert,<br />

mineralisch, vielseitig einsetzbar.<br />

Preis: k. A.<br />

•<br />

Mavrokoudoura PGI Evia 2014<br />

Avantis Estate, Chalkis Evia<br />

13 Vol.-%. Tiefdunkles Rubingranat, opaker<br />

Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />

Intensives schwarzes Beerenkonfit, Nuancen<br />

von Walcholder, Brombeeren, etwas Nougat,<br />

zarte Edelholznuancen, ein Hauch von Vanille.<br />

Saftig, reifes Waldbeerkonfit, integrierte<br />

Tannine, angenehme Extraktsüsse, bleibt<br />

haften würzig-mineralischer Nachhall,<br />

verfügt über Reifepotenzial. Die Sorte ist<br />

eine alte Spielart der Sorte Mandilaria auf<br />

der Insel Evia. Preis: k. A.<br />

•<br />

Megas Oenos PGI Peloponnes 2014<br />

Domaine Skouras, Malandreni<br />

14 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, zarter Ockerrand, zarte Gewürznuancen<br />

nach Nelken und Zimt, dunkle Beerenfrucht,<br />

ein Hauch von Nougat, einladendes,<br />

bereits gut entwickeltes Bukett. Feine Noten<br />

von Cassis, zart rotbeerig unterlegt, präsente<br />

Tannine, frischer animierender Säurebogen,<br />

Kirschen im Abgang, gut anhaftend, verfügt<br />

über Reifepotenzial, braucht aber noch Zeit.<br />

Preis: k. A.<br />

•<br />

BIO Kotyle Cabernet PGI Peloponnes<br />

2015, Navarino Vineyards, Messinia<br />

13 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, breitere Randaufhellung. Reife Herzkirschen,<br />

feiner Pflaumentouch, angenehmer<br />

Vanille-Nougattouch, zarte Röstaromen.<br />

Elegant, saftig, frische schwarze Beeren,<br />

feine Tannine, lebendig strukturiert, mineralischer<br />

Nachhall.<br />

Preis: k. A.<br />

•<br />

Diamantopetra Rot PGI Crete 2015<br />

Diamantakis Winery, Kato Asites<br />

13,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, breitere Randaufhellung. Feine<br />

Edelholzwürze, dunkles Beerenkonfit, Anklänge<br />

von Brombeeren, zart nach Nougat<br />

und kandierten Orangenzesten. Saftig, feine<br />

Fruchtsüsse, reife Herzkirschen, integrierte<br />

Tannine, frisch strukturiert, harmonisch, bereits<br />

perfekt antrinkbar, vielseitig einsetzbar.<br />

salziger Abgang. Preis: k. A.<br />

•<br />

Evches »Wishes« Rot PGI Macedonia<br />

2015, Pieria Eratini, Thessaloniki<br />

14,5 Vol.-%, DIAM. Dunkles Rubingranat,<br />

violette Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />

Frische schwarze Kirschen, Nuancen von<br />

reifen Pflaumen, feine Kräuterwürze, ein<br />

Hauch von Schokolade. Kraftvoll, extraktsüss,<br />

reife Brombeerfrucht, etwas Cassis,<br />

präsente Tannine, Röstaromen im Abgang,<br />

bleibt haften, Nougat im Rückgeschmack, sicheres<br />

Entwicklungspotenzial. Preis: k. A.<br />

•<br />

BIO Syrah PGI Macedonia 2014<br />

Domaine Florian, Trilophos<br />

14 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat,<br />

opaker Kern, violette Reflexe, zarte<br />

Randaufhellung. Mit feinem Hauch von<br />

Vanille unterlegtes Brombeerkonfit,<br />

frische Kirschen, zarte Holzwürze. Saftig,<br />

elegante Textur, frischer Säurebogen,<br />

eingebundene Tannine, bleibt haften,<br />

mineralischer Nachhall, facetten reicher<br />

Begleiter bei Tisch.<br />

info@domaineflorian.com, Preis: k. A.<br />

•<br />

Xinomavro Reserve Vieilles Vignes PDO<br />

Amyndeon 2013 Alpha Estate, Amyndeon<br />

14,5 Vol.-%, DIAM. Kräftiges Rubingranat,<br />

violette Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />

Reife Herzkirschen, ein Hauch von Sanddorn,<br />

rotes Waldbeerkonfit, zarte florale Nuancen,<br />

aber auch rote Paprikaschoten. Straff, mineralisch,<br />

eingelegte Kirschen, präsente Tannine,<br />

markanter Gerbstoff, noch nicht trinkreif,<br />

pfeffriger Nachhall, mittlere Komplexität,<br />

mineralischer Rückgeschmack.<br />

info@alpha-estate.gr, Preis: k. A.<br />

90<br />

•<br />

Agiorgitiko Mountain Fish PGI<br />

Peloponnes 2016<br />

Katogi Strofilia, Patitiria Anavissos<br />

13,5 Vol.-%, DV. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Zart tabakig<br />

unterlegtes Brombeerkonfit, zart nach Kirschen,<br />

Nuancen von Orangenzesten, mineralischer<br />

Touch. Mittlerer Körper, saubere Kirschenfrucht,<br />

lebendige Struktur, zarter Nougat<br />

im Nachhall, mineralisch-salzig im Finale,<br />

ein toller Alltagswein zum Klasse-Preis.<br />

Preis: k. A.<br />

•<br />

Dafnios Liatiko PDO Dafnes 2016<br />

Douloufakis, Heraklion<br />

13,5 Vol.-%. Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Foto: beigestellt<br />

162 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

document933728157967359810.indd 162 17.04.18 11:59<br />

Insera


Reflexe, breitere Randaufhellung. Ein Hauch<br />

von Unterholz, reife Kirschen, aber auch rotbeeriges<br />

Konfit, Gewürzanklänge, Orangenzesten.<br />

Straffe Textur, ein Hauch von Erdbeerkonfit,<br />

extraktsüsse Textur, integrierte<br />

Tannine, pfeffrig, würziger Nachhall, dunkle<br />

Mineralität im Rückgeschmack.<br />

wines@cretanwines.gr, CHF 11,8<br />

•<br />

Cabernet Sauvignon PGI Atalanti Valley<br />

2010, Domaine Hatzimichalis, Atalanti<br />

13,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, breitere Randaufhellung. Tabakig<br />

unterlegte Nuancen von Cassis und Brombeeren,<br />

erdige Nuancen, etwas Lakritze.<br />

Krfäftig, klarer Sortencharakter, integrierte,<br />

tragende Tannine, etwas Nougat, bereits gut<br />

entwickelt, ein vielseitiger Speisenbegleiter<br />

mit mineralischer Nachhall.<br />

info@hatzimichalis.gr, CHF 13<br />

•<br />

BIO Kudos Rot 2016<br />

Dourakis Winery, Alikampos Chania<br />

13 Vol.-%. Mittleres Rubingranat, violette<br />

Reflexe, breitere Randaufhellung. Zartes<br />

rotes Waldbeerkonfit, Nuancen von frischen<br />

Kirschen, ein Hauch von Hibiskus, Erdbeeren.<br />

Samtig, rote Kirschenfrucht, dezente Süsse,<br />

gut integrierte Tannine, rotbeeriger Abgang,<br />

mineralischer Touch, zarte Holzwürze im<br />

Abgang, sollte noch auf der Flasche reifen.<br />

www.crete-contact.de, € 12,–<br />

•<br />

Dyo Elies PGI Imathia 2015<br />

Kir-Yianni, Naoussa<br />

14,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Frische Pflaumen,<br />

reife Herzkirschenfrucht, zart tabakige<br />

Würze, mineralischer Touch. Saftig, elegante<br />

Textur, dunkle Frucht, feine Tannine, Brombeerkonfit<br />

im Abgang, salziger Nachhall, ein<br />

vielseitiger Speisenbegleiter. Preis: k. A.<br />

•<br />

BIO Goumenissa Red PDO Goumenissa<br />

2013, Chatzivaritis, Goumenissa<br />

15 Vol.-%. Kräftiges Rubingranat, violette Reflexe,<br />

dezente Randaufhellung. Intensive tabakige<br />

Nuancen, ein Hauch von Velour, reife<br />

Zwetschkenfrucht, kandierte Orangenzesten.<br />

Rosinen. Saftig, angesichts des Alkohols relativ<br />

frisch, etwas Nougat, integrierte Tannine,<br />

ein Begleiter für kräftige Fleischgerichte, für<br />

Freunde eines reifen Rotweinstils. Preis: k. A.<br />

•<br />

BIO Epifanis PGI Mount Athos 2012<br />

Mylopotamos Monastery, Athos<br />

13,5 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung. Dunkle<br />

Schokolade, Kräuterwürze, tabakige Nuancen,<br />

Kardamom, Bourbonvanille. Schokoladig,<br />

Dörrzwetschken, fordernde Tannine dunkle<br />

Mineralität. info@mywines.gr, CHF 28,50<br />

•<br />

BIO Petit Verdot Lyric 2005<br />

Papaioannou, Ancient Nemea<br />

13,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, breitere Randaufhellung. Zart balsamisch<br />

unterlegte reife Herzkirschenfrucht,<br />

Nuancen von Nougat und Bergamotte. Saftig,<br />

elegant, feiner Schokotouch, rotbeeriges<br />

Konfit, präsente Tannine, bleibt haften.<br />

www.papaioannouwines.gr, CHF 33,20<br />

•<br />

Techni Alipias PGI Drama 2016<br />

Wine Art Estate, Mikrochori<br />

14 Vol.-%. Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, breitere Randaufhellung. Zarte<br />

Kräuterwürze, reife rote Kirschen, floraler<br />

Touch, Nuancen von Zitruszesten im Hintergrund.<br />

Mittlerer Körper, feines Erdbeerkonfit,<br />

dezente Tannin, feine Süsse im Abgang, zart<br />

schokoladig, bietet unkompliziertes Trinkvergnügen.<br />

info@wineart.gr, Preis: k. A.<br />

•<br />

Moúchtaro PGI Thiva 2016<br />

Muses Estate, Askri Viotia<br />

13 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat, opaker<br />

Kern, violette Reflexe, zarter Wasserrand.<br />

Kräuterwürzig unterlegte schwarze Beerenfrucht,<br />

Nuancen von Brombeeren, Lakritze,<br />

feiner animalischer Touch, etwas Nougat.<br />

Mittlere Komplexität, rote Kirschen, frisch<br />

strukturiert, feine Tannine, lebendiger, leichtfüssiger<br />

Stil, eigenständige Aromatik.<br />

www.greeceandgrapes.com, CHF 15,50<br />

•<br />

Axia Red PGI Florina 2015<br />

Alpha Estate, Amyndeon<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Dunkles Rubingranat,<br />

violette Reflexe, zarter Wasserrand. Zarter<br />

Hauch von Liebstöckl und dunkler Beerenfrucht,<br />

ein Hauch von Cassis im Hintergrund,<br />

etwas scheues Bukett. Mittlerer Körper, rotbeerige<br />

Frucht, feine Tannine, gute Balance,<br />

frischer Abgang, ausgewogen.<br />

www.nikthegreek.de, CHF 10<br />

•<br />

Katogi Averoff Red PDI Macedonia<br />

2014, Katogi Averoff, Psychiko<br />

12,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, breitere Randaufhellung. Mit<br />

einem Hauch von kandierten Orangenzesten<br />

unterlegte Nougatnote, feines rotes<br />

Waldbeerkonfit, dezente Kräuterwürze.<br />

Straff, angenehme Extraktsüsse, reife Kirschen,<br />

inte grierte Tannine, bleibt haften,<br />

ein gut balancierter Speisenbegleiter mit<br />

Reifepotenzial.<br />

welcome@katogiaveroff.gr, Preis: k. A.<br />

96<br />

•<br />

Santorin PDO Süss<br />

Argyros Estate Vinsanto<br />

20 years barrel aged PDO Santorini 1994<br />

Estate Argyros Winery, Episkopi Gonia<br />

13,5 Vol.-%. Dunkles Bernstein, Goldreflexe,<br />

Ockerränder. Süsse Feigennote, kandierte<br />

Orangenzesten, angenehme Holzwürze,<br />

schokoladiger Touch, Noten von Kakao und<br />

Rosinen. Am Gaumen süss, aber frisch, harmonische<br />

Textur, feiner Nougat, mineralisch,<br />

mit angenehmem Dörrobstfinale ausgestattet,<br />

wunderbar leichtfüssig angelegt.<br />

info@estate-argyros.com, Preis: k. A.<br />

95<br />

•<br />

Argyros Estate Vinsanto 12 years<br />

barrel aged PDO Santorini 2002<br />

Estate Argyros Winery, Episkopi Gonia<br />

13,5 Vol.-%. Kräftiges Bernstein, Ockerrand.<br />

Feine Nuancen von Rosinen, ein Hauch von<br />

Dörrzwetschken, Datteln, Vanille und Nougat.<br />

Komplex, feine schokoladige Textur,<br />

präsente Holzwürze, in angenehmer Weise<br />

adstringent, schokoladiger Touch, frisch<br />

strukturiert, kandierte Orangen, ein Hauch<br />

von Jasmin, sehr vielschichtige Aromatik,<br />

blitzsauberer Stil, Preis: k. A.<br />

94<br />

•<br />

Argyros Estate Vinsanto 4 years<br />

barrel aged PDO Santorini 2010<br />

Estate Argyros Winery, Episkopi Gonia<br />

13 Vol.-%, NK. Helles Bernstein, Mahagonireflexe,<br />

zarte Ockerränder. Zart nussig unterlegte<br />

reife Pfirsichfrucht, ein Hauch von Nougat,<br />

Arancini, angenehme Süsse, unterlegt<br />

von dezenten Holzaromen. Saftig, wirkt<br />

leichtfüssig, dabei erstaunlich komplex,<br />

zarter Nougat, Dörrfeigen, elegant und anhaftend,<br />

finessenreich und mineralisch.<br />

info@estate-argyros.com, Preis: k. A.<br />

•<br />

Vinsanto PDO Santorini 2006<br />

Domaine Sigalas, OIA -Santorini<br />

9 Vol.-%, NK. Mittleres Mahagoni, Orangereflexe,<br />

breiter Ockerrand. Intensive Nuancen<br />

von Nougat und Dörrfeigen, angenehme Holzextraktnuancen,<br />

Datteln und kandierte Orangenzesten<br />

klingen an. Cremige Textur, süsser,<br />

schokoladiger Körper, lebendiger Säurebogen,<br />

mineralisch unterlegte Dörrobstanklänge<br />

im Abgang, bleibt minutenlang haften.<br />

info@sigalas-wine.com, Preis: k. A.<br />

Tasting-Info<br />

Weitere Tastings und<br />

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tasting / CHIANTI & TUSCANS<br />

VIVA LA TOSCANA!<br />

Knapp 400 Weine standen dieses Mal bei unserer grossen Toskana-Probe auf dem Prüfstand. Toscana Centrale, das ist in erster Linie<br />

das Gebiet des Chianti Classico, reicht bei den Super-Tuscan-Weinen aber auch darüber hinaus. Super Tuscans entstanden einst aus<br />

der Not. In den 1970er-Jahren liessen die gesetzlichen Bestimmungen es nicht zu, grosse Rotweine in der Toskana zu erzeugen.<br />

Kreative Winzer und Wein-Unternehmer machten aus der Not eine Tugend und deklarierten ihre Spitzenweine flugs als Tafelwein. Im angelsächsischen<br />

Raum wurden daraus die Super Tuscans. Da konnten die Winzer nun endlich drauflosexperimentieren, Weine sortenrein aus<br />

Sangiovese oder auch aus Cabernet, Merlot und anderen Sorten erzeugen. Diese Weine prägten die Renaissance des italienischen Weins und<br />

zählen auch heute noch zu den herausragenden Weinen Italiens. Chianti Classico wirkte dagegen lange Zeit drittklassig. In den meisten<br />

Betrieben war der Spitzenwein kein Chianti Classico, sondern ein Super Tuscan. In den letzten Jahren aber hat sich auch beim Chianti Classico<br />

einiges getan. Die anfangs skeptisch aufgenommene Kategorie Gran Selezione hat ihm zu neuen Höhen verholfen. 2014 und 2015 waren zwei<br />

sehr unterschiedliche Jahrgänge: 2014 war kühl und verregnet. Insbesondere die Sorte Sangiovese litt darunter. So gibt es aus diesem Jahrgang<br />

nur wenige wirklich überzeugende Weine. Ganz anders hingegen 2015: ein sonniger und heisser Jahrgang mit trockenem Wetter bis nach der<br />

Lese. Diese Weine präsentieren sich mit viel Frucht und Kraft, eine Wonne. NOTIZEN VON OTHMAR KIEM MITARBEIT SIMON STAFFLER<br />

98<br />

Super Tuscans/<br />

Toscana IGT<br />

•<br />

Petrolo – Galatrona 2015<br />

Sattes, dunkle Rubin, im Kern fast schwarz.<br />

Verführerische Nase, satt nach Brombeeren,<br />

Veilchen und Cassis, feine Zedernholzwürze,<br />

im Hintergrund Kardamom. Im Ansatz und<br />

Verlauf sehr saftig, zeigt viel präsente Frucht,<br />

wirkt zunächst fast zu geschmeidig, öffnet<br />

sich im hinteren Verlauf dann mit viel präsentem,<br />

feinmaschigem Tannin, baut sich in vielen<br />

Schichten auf, ein Wein, von dem man immer<br />

mehr möchte! Morandell, Wörgl;<br />

Superiore, Dresden; Vinum, München;<br />

Vintra, Zürich; Vinothek Brancaia, Zürich;<br />

ca. CHF 107,–<br />

LEGENDE<br />

•<br />

Rotwein, trocken<br />

95 – 100 Klassiker<br />

93 – 94 ausgezeichnet<br />

91 – 92 exzellent<br />

88 – 90 sehr gut<br />

85 – 87 empfehlenswert<br />

•<br />

Tenuta di Trinoro –<br />

Tenuta di Trinoro 2015<br />

Glänzendes, intensives Rubinviolett. Dichte<br />

und duftige Nase, eröffnet mit Noten nach<br />

dunkler Schokolade, dann viel Cassis und Holunderbeeren,<br />

getrocknete Tomaten, ruhig<br />

und präzise. Füllt den Gaumen von vorne bis<br />

hinten satt aus, viel dunkelbeerige Frucht,<br />

dichtmaschiges, sehr präzises Tannin, das<br />

sich in vielen Schichten öffnet. Würzig und<br />

tiefgründig, hat bei aller Konzentration auch<br />

schönen Trinkfluss. Döllerer, Golling; Morandell,<br />

Wörgl; Fischer & Trezza, Stuttgart;<br />

Lobenberg, Bremen; 50 Second Finish,<br />

Falkensee; Zanini, Besazio; Granchateaux,<br />

La Conversion; Smith & Smith,<br />

Zürich; ca. CHF 284,–<br />

97<br />

•<br />

Castello dei Rampolla – d'Alceo 2013<br />

Sattes, lebhaftes Rubin mit leichtem Violettschimmer.<br />

Zeigt sich am Gaumen dicht und<br />

tiefgründig, eröffnet mit Noten nach Tinte,<br />

auch etwas Jod, dann viel Brombeere und<br />

Cassis, im Hintergrund würziges Zedernholz.<br />

Blüht am Gaumen prachtvoll auf, viel süsse<br />

Frucht, nach Holunderbeeren und Brombeeren,<br />

öffnet sich mit präsentem Tannin, das<br />

von süssem Schmelz umwoben ist, baut sich<br />

grossartig auf, im Finale feine Bitterschokolade.<br />

Döllerer, Golling; Superiore, Dresden;<br />

Clüsserath, Tönisvorts; Caratello, St.<br />

Gallen; Weibel, Thun; ca. CHF 154,–<br />

•<br />

Castello dei Rampolla -<br />

Sammarco 2013<br />

Sattes, dichtes Rubin. Eröffnet mit Noten<br />

nach Randen und Tabak, dann Zwetschgen,<br />

Holunderbeeren und dunkle Johannisbeeren.<br />

Salzig und saftig am Gaumen, zeigt reife,<br />

dunkle Beerenfrucht, salzig im mittleren Verlauf<br />

und satte Tiefe, herzhaftes, zupackendes<br />

Tannin, hat auch schönen Trinkfluss, erdiges<br />

Finale, vollkommen anders als D'Alceo, aber<br />

auf seine Art sehr beeindruckend. Döllerer,<br />

Golling; Superiore, Dresden; Clüsserath,<br />

Tönisvorts; Caratello,<br />

St. Gallen; Weibel, Thun;<br />

ca. CHF 59,–<br />

•<br />

Tenuta di Trinoro – Palazzi 2015<br />

Funkelndes, intensives Rubin-Violett. Zeigt<br />

sich zunächst recht reduktiv, nach Zedernholz<br />

und Bleistift. Geht am Gaumen los wie<br />

eine Bombe, konzentrierte, dunkelbeerige<br />

Frucht, feinmaschiges, dichtes Tannin, das<br />

von viel süssem Schmelz ummantelt ist,<br />

bleibt minutenlang am Gaumen haften, ein<br />

Erlebnis! Döllerer, Golling; Morandell,<br />

Wörgl; Fischer & Trezza, Stuttgart; Lobenberg,<br />

Bremen; 50 Second Finish, Falkensee;<br />

Zanini, Besazio; Granchateaux,<br />

La Conversion; Smith & Smith, Zürich;<br />

ca. CHF 260,–<br />

96<br />

•<br />

Mazzei – Siepi 2015<br />

Leuchtendes Rubin mit Violettschimmer.<br />

Vielschichtige, tiefe Nase, zeigt Noten nach<br />

Brombeere, Granatapfel, feiner heller Tabak,<br />

etwas Kardamom gibt Würze. Saftig, satt und<br />

geschmeidig, zeigt Noten nach Kirsche und<br />

Brombeere am Gaumen, öffnet sich mit seidigem<br />

Tannin, zieht satt durch, präzise, sehr<br />

lange. Wagner, Laakirchen; Wein & Co.,<br />

Wien; Superiore, Dresden; Schubi Weine,<br />

Luzern; ca. CHF 101,–<br />

•<br />

Tenuta Sette Ponti - Oreno 2015<br />

Tiefdunkles, sattes Rubinviolett. Vielschichtige,<br />

satte Nase, dunkle Tabaknoten, getrocknete<br />

Steinpilze, Leder, dann dunkle Beerenfrucht,<br />

im Hintergrund nach Randen. Zeigt<br />

sich am Gaumen sehr kraftvoll und intensiv,<br />

straffes, dichtmaschiges Tannin, sehr konzentriert,<br />

im Finale fester Druck.<br />

Morandell, Wörgl; Superiore, Dresden;<br />

Zweifel Vinarium, Uster;<br />

ca. CHF 77,–<br />

Fotos: beigestellt<br />

164 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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Fotos: beigestellt<br />

95<br />

•<br />

Antinori – Solaia 2014<br />

Kraftvolles, tiefdunkles Rubin mit leichtem<br />

Violettschimmer. Kompakte und klare Nase,<br />

satt nach reifen Johannisbeernoten und reifen<br />

Zwetschgen, etwas Rumtopf, im Hintergrund<br />

feine Würzkräuter. Knackig und dicht<br />

am Gaumen, feine Frucht, sehr klar, zupackendes<br />

Tannin, im Finale tiefgründig und<br />

lange, nach Randen und Lakritze.<br />

Morandell, Wörgl; Wein & Co., Wien; Ariane<br />

Abayan, Hamburg; Bindella, Zürich;<br />

ca. CHF 284,–<br />

•<br />

Badia a Coltibuono – Montebello 2013<br />

Glänzendes, intensives Rubingranat. Präsentiert<br />

sich in der Nase sehr kompakt, mineralisch-rauchig,<br />

dahinter schöne Kirsche und<br />

Himbeere, würzige Zedernholznoten. Blüht<br />

am Gaumen schön auf, entfaltet sich mit viel<br />

reifer Frucht, nach Himbeere und Zwetschge,<br />

zeigt feinmaschiges Tannin mit süssem Kern,<br />

sehr langer Nachhall, saftig.<br />

Wein & Co., Wien; Saro Wine Spirits and<br />

Food, Obersteckholz; Arte Vino 9000, St.<br />

Gallen; ca. CHF 59,–<br />

•<br />

Carnasciale – Il Caberlot 2014<br />

Sattes Rubin mit violetten Schimmer. Eröffnet<br />

mit betont würzigen Noten, nach schwarzem<br />

Pfeffer und Lorbeerblättern, wild und<br />

ungestüm, nach Holunderbeeren und Cassis,<br />

Tabak. Am Gaumen erstaunlich vielschichtig,<br />

zeigt pralle, dichte Frucht, knackig und intensiv,<br />

entfaltet sich mit dichtem, feinmaschigem<br />

Tannin, im Finale viele Holunderbeeren.<br />

Döllerer, Golling; Piemont Express Slaby,<br />

Düsseldorf; Vini d'Amato, Basel; Vinothek<br />

Brancaia, Zürich; Cavetta, Pfäffikon;<br />

ca. CHF 284,–<br />

•<br />

Isole e Olena – Cepparello 2014<br />

Funkelndes, intensives Rubin, satt bis zum<br />

Rand. Eröffnet mit Noten nach Graphit und<br />

Feuerstein, dann viel satte Beerenfrucht, etwas<br />

Veilchen, gute Konzentration. Saftig und<br />

klar am Gaumen, eröffnet mit frischen<br />

Kirschnoten und Waldhimbeeren, feinmaschiges<br />

Tannin, feiner süsser Schmelz, beschreibt<br />

einen weiten Bogen. Transgourmet<br />

Österreich, Traun; Weinkontor Freund,<br />

Borgholzhausen; Wein & Glas Compagnie,<br />

Berlin; Gardibaldi, München; ca. CHF 82,–<br />

•<br />

Riecine – Riecine 2013<br />

Glänzendes, ansprechendes Granatrot. Einladende<br />

und offene Nase, präsentiert einen<br />

bunten Gewürzstrauch mit Noten nach Kardamom<br />

und Koriandersamen, dahinter viel<br />

reife Himbeere, Brombeere und getrocknete<br />

Kirschen. Klar und geradlinig am Gaumen,<br />

kommt leichtfüssig, tänzerisch daher, feine<br />

gereifte Frucht, viel Himbeere, öffnet sich mit<br />

feinmaschigem Tannin, zieht schön durch, im<br />

Finale süsse Tabaknoten. Burde, Wien;<br />

Pinard de Picard, Saarwellingen; Weibel,<br />

Thun; ca. CHF 65,–<br />

•<br />

San Felice – Vigorello 2013<br />

Sattes, dunkles Rubin. Intensive, präsente<br />

Nase, duftet nach Zwetschgen, Cassis und<br />

Maulbeeren, etwas Preiselbeeren, im Hintergrund<br />

leicht malzige Noten. Stoffig in Ansatz<br />

und Verlauf, entfaltet sich mit Noten nach<br />

Granatapfel, Heidelbeere und Zwetschge,<br />

schöne Kardamom-Würze, im Finale dann<br />

satter Abschluss, saftig und lange; hat durch<br />

das zusätzliche Jahr Reifung sehr gewonnen.<br />

Rieger Weine, Salzburg; Rebhof, Essen;<br />

Transgourmet <strong>Schweiz</strong>, Moosseedorf;<br />

ca. CHF 35,–<br />

•<br />

San Giusto a Rentennano –<br />

La Ricolma 2014<br />

Leuchtendes Rubin mit Violettschimmer.<br />

Sehr intensive und fein gezeichnete Nase, satte,<br />

pralle Frucht, nach Brombeeren, Holunderbeeren.<br />

Pralle, satte Frucht am Gaumen, sehr<br />

klar und intensiv, öffnet sich mit feinmaschigem<br />

Tannin, im Finale feiner Tabak, saftige<br />

Säure. Vinussi, Dornbirn; Noitz, Palt; 50 Second<br />

Finish, Falkensee; Alpina, Buchloe;<br />

La Cave Steines, Erding; Viniculture, Berlin;<br />

Lowin Weinhandel, Bremen; Con Gusto,<br />

Bonn; Clüsserath, Tönisvorts; Caratello,<br />

St. Gallen; Cave SA, Gland; ca. CHF 54,–<br />

94<br />

•<br />

Castellare – I Sodi di San Niccolò 2013<br />

Glänzendes, sattes Rubin mit feinem Granatschimmer.<br />

Sehr klare und präsente Nase,<br />

nach reifen dunklen Kirschen, Granatapfel,<br />

schwarzen Oliven, dazu Zwetschgen und<br />

würziges Lorbeerblatt. Stoffig und präsent<br />

am Gaumen, knackiges, feinmaschiges Tannin,<br />

entfaltet sich mit gutem Druck, beschreibt<br />

einen weiten Bogen, im Finale schöne<br />

Tabaknoten. Müller, Gross St. Florian; Di<br />

Gennaro, Stuttgart; Caratello, St. Gallen;<br />

ca. CHF 65,–<br />

•<br />

Castello di Querceto – Cignale 2013<br />

Funkelndes Rubin mit leichtem Granatrand.<br />

Zeigt sich in der Nase zugänglich und offen,<br />

nach reifen Zwetschgen, Cassis, etwas Lakritze<br />

und Rauch. Am Gaumen schönes Spiel,<br />

reife, präsente Frucht, salzig, öffnet sich in<br />

vielen Schichten mit feinkörnigem Tannin.<br />

Döllerer, Golling; Schenk, Baden Baden;<br />

Schenk S.A., Rolle; ca. CHF 59,–<br />

•<br />

Cecchi – Coevo 2013<br />

Funkelndes Rubin mit leichtem Violettschimmer.<br />

Präsente, zugängliche Nase mit satter<br />

Frucht, nach dunklen Johannisbeeren, Maulbeeren<br />

und Heidelbeeren, im Hintergrund<br />

nach Leder und Sandelholz. Kompakt am<br />

Gaumen, zeigt viel präsente Frucht auch da,<br />

saftig, öffnet sich mit dichmaschigem Tannin,<br />

baut sich gut auf, salzig und lange, viel<br />

Frucht im Finale. Schenk, Baden Baden;<br />

Obrist, Vevey; ca. CHF 130,–<br />

•<br />

Fontodi – Syrah Case Via 2014<br />

Sattes, tiefdunkles Rubin-Violett mit schwar-<br />

zem Kern. Eröffnet mit Noten nach Russ und<br />

Graphit, dann satte Holunderbeeren und Heidelbeeren,<br />

nach Kardamom im Hintergrund.<br />

Rund und geschmeidig am Gaumen, eröffnet<br />

mit satten Noten nach Heidelbeeren, etwas<br />

Kardamom und Zedernholz, im hinteren Bereich<br />

viel sattes, dichtmaschiges Tannin,<br />

rund und lange, saftiges Finale. Rieger<br />

Weine, Salzburg; Vinissimo, München;<br />

Caratello, St. Gallen; Weibel, Thun; ca. CHF 35,–<br />

•<br />

Frescobaldi – Giramonte 2013<br />

Sattes, tiefdunkles Rubin mit leichtem Violettschimmer.<br />

Satte Nase nach dunklen<br />

Früchten, Holunderbeeren, Maulbeeren und<br />

Brombeeren, schönes Spiel, im Hintergrund<br />

nach Tabak und Gewürznelken. Rund und geschmeidig<br />

in Ansatz und Verlauf, viel saftige<br />

Beerenfrucht, öffnet sich mit feinmaschigem<br />

Tannin, geschmeidig und lange, im Nachhall<br />

schöne Tabaknoten. Mounier, Wien; Superiore,<br />

Dresden; Reidemeister & Ulrichs,<br />

Bremen; Mövenpick, Zürich; ca. CHF 107,–<br />

•<br />

Isole e Olena –<br />

Syrah Collezione Privata 2011<br />

Sattes, tiefdunkles Rubin mit feinem Violettschimmer.<br />

Eindringliche Nase, zeigt viel reife<br />

Frucht, nach Holunderbeeren und Maulbeeren,<br />

dann ausgeprägt würzige Komponenten,<br />

schwarzer Pfeffer, Lorbeerblätter und mediterrane<br />

Macchia. Saftig und dicht am Gaumen,<br />

viel reife, pralle Frucht, Heidelbeeren,<br />

öffnet sich mit griffigem, dichtmaschigem<br />

Tannin, breitet sich satt aus, im Finale feiner<br />

Schmelz, langer Nachhall.<br />

Transgourmet Österreich, Traun; Weinkontor<br />

Freund, Borgholzhausen; Wein &<br />

Glas Compagnie, Berlin; Gardibaldi, München;<br />

ca. CHF 59,–<br />

•<br />

La Massa – Giorgio Primo 2014<br />

Sattes, tiefdunkles Rubin mit hohem Violettanteil.<br />

Eröffnet mit leicht rauchigen Noten,<br />

etwas Oregano, dann reife Beerenfrucht,<br />

Cassis und Brombeeren, Pfeffer, einladend.<br />

Am Gaumen straff und dicht, zeigt feurige<br />

Frucht, nach Brombeere und Holunderbeere,<br />

öffnet sich mit dichtmaschigem Tannin, salzig,<br />

bleibt lange am Gaumen.<br />

Wein Wolf, Salzburg; Superiore, Dresden;<br />

Hawesko, Tornesch; AMC, Saarbrücken;<br />

Martel, St. Gallen; ca. CHF 94,–<br />

•<br />

Montevertine – Le Pergole Torte 2014<br />

Leuchtendes Rubin mit feinem Granatschimmer.<br />

Sehr duftige, ansprechende Nase, frische<br />

Kirschen, Blutorange und Granatapfel,<br />

im Hintergrund herbe Gewürzkräuter. Saftig<br />

und frisch am Gaumen, viel knackige Kirschfrucht,<br />

Granatapfel, feinmaschiges Tannin,<br />

klar und und schnörkellos, bietet schönen<br />

Trinkfluss, im Finale nach Graphit.<br />

Gottardi, Innsbruck; Bacchus Vinothek,<br />

Rottweil; Superiore, Dresden; Caratello,<br />

St. Gallen; ca. CHF 107,–<br />

•<br />

Podere Forte – Guardiavigna 2014<br />

Glänzendes Rubin-Granat. Eröffnet in der<br />

Nase mit satten würzigen Noten, etwas<br />

Rauch, Heidelbeeren und Zwetschgen. Am<br />

Gaumen geschliffen und elegant, kompakte<br />

Beerenfrucht, öffnet sich mit feinmaschigem<br />

Tannin, sehr lange. Morandell, Wörgl;<br />

Schwander, Zürich; ca. CHF 101,–<br />

•<br />

Tenuta di Arceno – Arcanum 2012<br />

Elegant-leuchtendes Rubinrot. Einladende,<br />

vielschichtige Nase mit viel schwarzen Johannisbeeren,<br />

Holunderbeeren, wirkt sehr<br />

satt und elegant. Auch am Gaumen sehr elegant<br />

mit starkem Druck und viel Harmonie,<br />

breitet sich samtig und weit aus, öffnet sich<br />

im hinteren Bereich mit eng gewobenem<br />

Tannin und endet lang und rund auf schwarzen<br />

Holunderbeeren. Weingarten Eden,<br />

Rottals; Wine & Waters, Berlin; Studer,<br />

Luzern; CHF 35.–<br />

•<br />

Tenuta di Trinoro –<br />

Campo di Camagi 2015<br />

Glänzendes, sattes Rubin-Violett. Satte und<br />

einladende Nase, nach dunklen Johannisbeeren,<br />

getrockneten Tomaten und Steinpilzen.<br />

Kernig und herzhaft am Gaumen, zeigt viel<br />

griffiges, dichtes Tannin, hat schönen Biss,<br />

salzig, zupackend, langer Nachhall, braucht<br />

noch Lagerung. Döllerer, Golling; Morandell,<br />

Wörgl; Fischer & Trezza, Stuttgart;<br />

Lobenberg, Bremen; 50 Second Finish,<br />

Falkensee; Zanini, Besazio; Granchateaux,<br />

La Conversion; Smith & Smith,<br />

Zürich; ca. CHF 94,–<br />

•<br />

Argiano – Solengo 2015<br />

Dunkles, sattes, fast schwarzes Rubinrot mit<br />

leicht violettem Rand. Sehr würzige Nase<br />

durch den Holzeinsatz, Vanille, auch Bienenwaben,<br />

im Hintergrund Zwetschgen und etwas<br />

Rumtopf. Kernig am Gaumen, auch hier<br />

unterlegt von deutlichem Holzeinsatz, geschliffenes<br />

Tannin, ganz dicht gewoben, breitet<br />

sich breit und wuchtig aus, endet unend-<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

165<br />

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tasting / CHIANTI & TUSCANS<br />

lich lange im Finale. Döllerer, Golling;<br />

Morandell, Wörgl; Belvini, Dresden;<br />

Edelrausch, Dresden; ca. CHF 56,–<br />

•<br />

Barone Ricasoli – Casalferro 2015<br />

Intensives, dunkles Rubin mit Violettschimmer.<br />

Offene und einladende Nase mit Nuancen<br />

von frischen Pflaumen, Kirschen und etwas<br />

Rumtopf, kernig und würzig. Sehr saftig<br />

mit gutem Druck und frischer, knackiger<br />

Frucht, einhüllende Beeren-Würze, im Finale<br />

lange und dicht. Transgourmet Österreich,<br />

Traun; Superiore, Dresden; Smart Wines,<br />

Köln; Ullrich, Zürich; ca. CHF 45,–<br />

•<br />

Castello di Querceto – La Corte 2013<br />

Funkelndes, intensives Rubin-Granat. Eröffnet<br />

mit Noten nach Leder und Unterholz, etwas<br />

getrocknete Tomaten, Kirsche und Veilchen.<br />

Am Gaumen spannend, zeigt sich mit<br />

präsenter, frischer Frucht, nach Zwetschgen<br />

und Kirschen, öffnet sich mit herzhaftem,<br />

kernigem Tannin, salzig und tief.<br />

Döllerer, Golling; Schenk, Baden Baden;<br />

Schenk S.A., Rolle; ca. CHF 29,–<br />

93<br />

•<br />

Felsina – Fontalloro 2013<br />

Sattes, dunkles Rubin mit leichtem Granatrand.<br />

Eröffnet mit Noten nach Tabak, etwas<br />

schwarzer Trüffel, dann viel Zwetschge und<br />

Brombeere. Am Gaumen zunächst kompakte<br />

Frucht, öffnet sich mit festem, stoffigem<br />

Tannin, herzhaft und zupackend, im Finale etwas<br />

reife, müde Noten. Wein Wolf, Salzburg;<br />

Wein & Glas Compagnie, Berlin;<br />

Gardibaldi, München; Alsa, Hamburg;<br />

Global Wine, Zürich; ca. CHF 58,–<br />

•<br />

Frescobaldi – Lamaione 2013<br />

Kraftvolles, leuchtendes Rubin mit leichtem<br />

Violettschimmer. Satte, dunkle Beerenfrucht,<br />

nach Maulbeeren, Brombeeren und<br />

Cassis, im Hintergrund nach gebratenen Kastanien.<br />

Rund und geschmeidig in Ansatz und<br />

Verlauf, öffnet sich mit feinmaschigem, präsentem<br />

Tannin, baut sich gut auf, klare<br />

Frucht, im Finale satter Druck, macht Spass!<br />

Mounier, Wien; Superiore, Dresden; Reidemeister<br />

& Ulrichs, Bremen; Mövenpick,<br />

Zürich; ca. CHF 77,–<br />

•<br />

La Braccesca – Antinori -<br />

Bramasole Syrah 2012<br />

Sehr sattes, fast schwarzes Rubinrot mit dezent<br />

aufhellendem Rand. Zugängliche Nase<br />

nach satten Pflaumen und reifen Kirschen,<br />

wirkt sehr vielschichtig, gestützt vom eleganten<br />

Holzeinsatz. Harmonisches Gaumenspiel<br />

zwischen Frucht, Säure und Holz, sehr gut<br />

gelungen, geht zielgerade seinen Weg, weit<br />

umhüllt von samtigen Tanninen und viel<br />

Brombeerfrucht und Pfefferwürze.<br />

Morandell, Wörgl; Ariane Abayan, Hamburg;<br />

Bindella, Zürich; ca. CHF 42,–<br />

•<br />

Le Corti – Zac 2015<br />

Leuchtendes Rubin, funkelt. Eröffnet mit Noten<br />

nach Brombeere, Zwetschgen und Granatapfel,<br />

zeigt auch viel Tabak. Straffes Tannin,<br />

kernig, baut sich im vorderen Verlauf gut<br />

auf, tiefgründig, im Finale noch etwas kantig,<br />

hat aber gutes Potenzial. Wagner, Laakirchen;<br />

In Vino, Potsdam; Sardo Vino, Ludwigsburg;<br />

Ars Vivendi, Berlin; Jacopini, Neunkirchen;<br />

Karl Kerler, Nürnberg; Kemniz,<br />

Hamburg; Valckenberg, Worms; Rossini,<br />

Hannover; Victoria Weine, Bad Mergentheim;<br />

Wein Krämer, Landshut; ca. CHF 59,–<br />

•<br />

Mazzei – Mix 36 2015<br />

Aufhellendes, leuchtendes Rubin. Fein gezeichnete<br />

Nase mit Noten nach Himbeere,<br />

etwas getrockneter Salbei im Hintergrund.<br />

Am Gaumen saftig, feine Himbeerfrucht, salzig-mineralisch,<br />

zeigt schönen Biss, griffiges,<br />

feinkörniges Tannin. Wagner, Laakirchen;<br />

Wein & Co., Wien; Superiore, Dresden;<br />

Schubi Weine, Luzern; ca. CHF 59,–<br />

•<br />

Petrolo – Campo Lusso 2015<br />

Kraftvolles, leuchtendes Rubin mit leichtem<br />

Violettschimmer. Sehr klare und reichhaltige<br />

Nase, satt nach dunklen Johannisbeeren, feine<br />

Tabaknoten, im Hintergrund Himbeere<br />

und etwas Zuckerwatte. Saftig und geschmeidig<br />

in Ansatz und Verlauf, zeigt charmante<br />

reife Frucht, öffnet sich mit feinmaschigem<br />

Tannin, gut ausbalanciert zwischen<br />

Frische und Fülle. Morandell, Wörgl;<br />

Superiore, Dresden; Vinum, München;<br />

Vintra, Zürich; Vinothek Brancaia, Zürich;<br />

ca. CHF 107,–<br />

•<br />

Riecine – La Gioia 2013<br />

Aufhellendes, funkelndes Granatrot. Duftige<br />

und offene Nase, nach Himbeeren und<br />

Weichselkirschen, zarte nussige Töne. Am<br />

Gaumen rund und geschmeidig, viel süsser<br />

Schmelz, feinmaschiges Tannin, fliesst ruhig<br />

dahin, im Finale nach Cassis, süsse Frucht.<br />

Burde, Wien; Pinard de Picard, Saarwellingen;<br />

Weibel, Thun; ca. CHF 71,–<br />

•<br />

Rocca di Montegrossi – Geremia 2014<br />

Sattes, tiefdunkles Rubin mit viel Violett.<br />

Kompakte Nase mit ausgeprägten Noten<br />

nach Cassis und reifen Brombeeren, unterlegt<br />

von Noten nach Lakritze und Russ. Im<br />

Ansatz viel dunkelbeerige Frucht, auch Lakritze,<br />

öffnet sich dann mit viel stoffigem,<br />

dichtem Tannin, fester Druck, im Nachhall erdige<br />

Noten, im Finale leicht krautig.<br />

Burde, Wien; Vinovum, Salzburg; Fohringer,<br />

Spitz; Superiore, Dresden; Jacopini,<br />

Neunkirchen; Vinarium, Bühl; Studer,<br />

Luzern; Vinoverum, Arlesheim; Adivinum,<br />

Lufingen; ca. CHF 35,–<br />

•<br />

San Giusto a Rentennano –<br />

Percarlo 2013<br />

Funkelndes, intensives Rubingranat. Zeigt<br />

sich in der Nase zunächst leicht rauchig, klärt<br />

sich dann schön, fleischige, satte Frucht,<br />

nach Himbeere und Zwetschge, im Hintergrund<br />

Tabak. Herzhaft und zupackend am<br />

Gaumen, reife Kirsche, etwas Zwetschge, öffnet<br />

sich mit dichmaschigem, herzhaftem<br />

Tannin, baut sich in vielen Schichten auf,<br />

kraftvolles Finale, wirkt noch sehr jung.<br />

Vinussi, Dornbirn; Noitz, Palt; 50 Second<br />

Finish, Falkensee; Alpina, Buchloe; La<br />

Cave Steines, Erding; Viniculture, Berlin;<br />

Lowin Weinhandel, Bremen; Con Gusto,<br />

Bonn; Clüsserath, Tönisvorts; Caratello,<br />

St. Gallen; Cave SA, Gland; ca. CHF 54,–<br />

•<br />

Tenuta di Arceno – Valadorna 2012<br />

Sehr sattes, kräftiges Rubinrot mit leicht aufhellendem<br />

Rand. Elegante, tiefgründige Nase<br />

nach Johannis- und Holunderbeeren, feine<br />

Bitterschokolade und gut eingebundene<br />

Holzwürze. Sehr füllig und wohlig am Gaumen,<br />

elegante Säure und eng gewobenes<br />

Tannin umhüllen die dunkle Beerenfrucht,<br />

endet sehr lange auf Cassis und Schokolade.<br />

Weingarten Eden, Rottals; Wine & Waters,<br />

Berlin; Studer, Luzern; ca. CHF 65,–<br />

•<br />

Tenuta di Trinoro –<br />

Campo di Magnacosta 2015<br />

Sattes, tiefes Rubin-Violett. Zeigt ein Feuerwerk<br />

an Gewürzen, nach einem Bündel Küchenkräuter,<br />

dann feine Brombeere. Geschmeidig<br />

am Gaumen, füllt den Mund sehr<br />

gut aus, öffnet sich mit feinmaschigem Tannin,<br />

baut sich gut auf, im Finale guter Druck.<br />

Döllerer, Golling; Morandell, Wörgl; Fischer<br />

& Trezza, Stuttgart; Lobenberg, Bremen;<br />

50 Second Finish, Falkensee;<br />

Zanini, Besazio; Granchateaux, La Conversion;<br />

Smith & Smith, Zürich; ca. CHF 88,–<br />

•<br />

Tenuta di Trinoro – Le Cupole 2015<br />

Tiefes, volles Rubinrot mit leicht violettem<br />

Rand. Sehr einladende Nase nach Brombeeren,<br />

Cassis, leicht fleischige Töne, wirkt<br />

enorm vielschichtig. Wunderbare Fruchtsüsse<br />

mit dicht gewobenem Tannin, zupackend<br />

und herzhaft, breitet sich weit aus und bleibt<br />

lange, endet im Finale auf Brombeeren.<br />

Döllerer, Golling; Morandell, Wörgl;<br />

Fischer & Trezza, Stuttgart; Lobenberg,<br />

Bremen; 50 Second Finish, Falkensee;<br />

Zanini, Besazio; Granchateaux, La Conversion;<br />

Smith & Smith, Zürich;<br />

ca. CHF 35,-<br />

•<br />

Volpaia – Balifico 2013<br />

Funkelndes, intensives Rubin, etwas Violettschimmer.<br />

Präsentiert sich in der Nase mit<br />

Noten nach Brombeeren und eingelegten Kirschen,<br />

im Hintergrund etwas mineralische<br />

Noten. Am Gaumen geschmeidige, süsse<br />

Frucht, gute Säure, gibt dem Wein Lebendigkeit,<br />

feinmaschiges Tannin, zieht schön<br />

durch, geschmeidig und lange.<br />

Blanch & Weber, Berlin; Georg Hack,<br />

Meersburg; Castell Laupendahl, Essen;<br />

Schelte, Köln; Francimport, Mannheim;<br />

ca. CHF 47,–<br />

Chianti Classico Gran<br />

Selezione/Chianti<br />

Classico Riserva<br />

96<br />

•<br />

Isole e Olena – Chianti Classico<br />

Gran Selezione 2013<br />

Sattes, tiefdunkles Rubin, samtiger Schimmer.<br />

Konzentrierte Nase, zeigt viel dunkle<br />

Beerenfrucht, nach Brombeere, Zwetschge,<br />

Holunderbeere, tiefgründig, im Hintergrund<br />

nach schwarzer Trüffel. Satt und kraftvoll in<br />

Ansatz und Verlauf, viel dunkle Frucht, zugleich<br />

auch saftig und mit gutem Trinkfluss,<br />

im hinteren Bereich viel reife Kirsche, dichtes,<br />

geschliffenes Tannin, hat alles, was ein<br />

toller Chianti Classico haben soll! Transgourmet<br />

Österreich, Traun; Weinkontor<br />

Freund, Borgholzhausen; Wein & Glas<br />

Compagnie, Berlin; Gardibaldi, München;<br />

ca. CHF 208,–<br />

95<br />

•<br />

Felsina – Chianti Classico Gran<br />

Selezione Colonia 2013<br />

Leuchtendes, sattes Rubin-Granat. Intensive<br />

und konzentrierte Nase, eröffnet mit betont<br />

erdigen Noten, nach Trüffel und Tabak, dann<br />

viel Brombeere und eingelegte Zwetschgen,<br />

vielschichtig. Breitet sich am Gaumen<br />

machtvoll aus, griffiges, präsentes Tannin in<br />

feiner Körnung, zeigt im ganzen Verlauf einen<br />

satten Zug, anregendes Spiel zwischen<br />

Frucht und Würze. Wein Wolf, Salzburg;<br />

Wein & Glas Compagnie, Berlin; Gardibaldi,<br />

München; Alsa, Hamburg; Global Wine,<br />

Zürich; ca. CHF 107,–<br />

•<br />

Le Corti – Chianti Classico Gran<br />

Selezione Don Tommaso 2015<br />

Funkelndes, intensives Rubin mit leichtem Violettschimmer.<br />

Präzise und kompakte Nase,<br />

satt nach Brombeeren, Zwetschgen, dahinter<br />

schwarze Oliven und getrocknete Tomaten,<br />

tiefgründig. Am Gaumen saftig in Ansatz und<br />

Verlauf, breitet sich satt aus, salzig und mineralisch,<br />

öffnet sich mit kernigem, dichtmaschigem<br />

Tannin, im hinteren Bereich fester<br />

Fotos: beigestellt<br />

166 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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Fotos: beigestellt<br />

Druck, noch sehr jung, aber beste Ansätze.<br />

Wagner, Laakirchen; In Vino, Potsdam;<br />

Sardo Vino, Ludwigsburg; Ars Vivendi,<br />

Berlin; Jacopini, Neunkirchen; Karl Kerler,<br />

Nürnberg; Kemniz, Hamburg; Valckenberg,<br />

Worms; Rossini, Hannover;<br />

Victoria Weine, Bad Mergentheim; Wein<br />

Krämer, Landshut;<br />

ca. CHF 35,–<br />

•<br />

San Giusto a Rentennano – Chianti<br />

Classico Riserva Le Baroncole 2014<br />

Glänzendes Rubin mit leichtem Violettschimmer.<br />

Intensive und einladende Nase,<br />

duftet klar nach reifen Himbeeren und Kirschen,<br />

im Hintergrund auch etwas Kardamom<br />

und Lorbeer. Rund und geschmeidig<br />

in Ansatz und Verlauf, knackige, frische<br />

Frucht, öffnet sich mit präsentem, dichtem<br />

Tannin, gewinnt im Verlauf zunehmend an<br />

Kraft, fester Druck im Finale, salzig. Vinussi,<br />

Dornbirn; Noitz, Palt; 50 Second Finish,<br />

Falkensee; Alpina, Buchloe; La<br />

Cave Steines, Erding; Viniculture, Berlin;<br />

Lowin Weinhandel, Bremen; Con<br />

Gusto, Bonn; Clüsserath, Tönisvorts;<br />

Caratello, St. Gallen; Cave SA, Gland;<br />

ca. CHF 35,–<br />

94<br />

•<br />

Candialle – Chianti Classico Gran<br />

Selezione 2013<br />

Sattes, dunkles Rubinrot mit violettem Stich.<br />

Feinsinnige Nase nach Waldhimbeeren und<br />

Johannisbeeren, auch etwas getrocknete Rosenblätter.<br />

Wunderbare Frische am Gaumen,<br />

auch mineralisch, baut sich zwar verhalten<br />

aber lange auf und entfaltet sich dann breit<br />

im Mund, wirkt dennoch etwas zu jung, zeigt<br />

beste Anlagen. Wein am Limit, Hamburg; Vinoversum<br />

Gatti, Neftenbach; ca. CHF 42,–<br />

•<br />

Casa Emma – Chianti Classico<br />

Gran Selezione 2013<br />

Intensives, funkelndes Rubingranat. Intensive<br />

Nase, eröffnet mit satten Gewürznoten, nach<br />

Kardamom, Gewürznelken und Lakritze, reife<br />

Beerenfrucht im Hintergrund. Spielt am Gaumen<br />

grandios auf, saftig und vielschichtig,<br />

fein gezeichnete Frucht, salzig, öffnet sich<br />

mit präsentem, feinmaschigem Tannin, hat<br />

schöne Spannung.<br />

Vinomenta, Salzburg; La Cantina Italiana,<br />

Hamburg; ca. CHF 47,–<br />

•<br />

Il Molino di Grace – Chianti Classico<br />

Gran Selezione Il Margone 2013<br />

Intensives Rubingranat. Satte und einladende<br />

Nase, eröffnet mit Noten nach Zwetschgen,<br />

Himbeeren und getrockneten Tomaten. Am<br />

Gaumen straff und dicht, zeigt auch da viel<br />

reife Beerenfrucht, charmant, entfaltet sich<br />

mit straffem, dichtem Tannin, noch etwas<br />

sandig, sollte sich aber sehr schön entwickeln,<br />

im Finale nach Lakritze, viel Power.<br />

Wille, Landeck; Wein & More, Velburg;<br />

Baur au Lac, Zürich; ca. CHF 35,–<br />

•<br />

Rocca di Montegrossi – Chianti<br />

Classico Gran Selezione Vigneto<br />

San Marcellino 2013<br />

Sattes, tiefdunkles Rubin mit leichtem Violettschimmer.<br />

Intensive und kompakte Nase,<br />

zeigt Noten nach Brombeere und Himbeere,<br />

im Hintergrund Randen und Koriander. Kraftvoll<br />

und zupackend in Ansatz und Verlauf,<br />

öffnet sich mit dunkler Beerenfrucht, griffiges,<br />

dichtes Tannin, im Finale langer Nachhall<br />

mit Noten nach Tabak, zeigt sich noch<br />

sehr jung. Burde, Wien; Vinovum, Salzburg;<br />

Fohringer, Spitz; Superiore, Dresden; Jacopini,<br />

Neunkirchen; Vinarium, Bühl; Studer,<br />

Luzern; Vinoverum, Arlesheim; Adivinum,<br />

Lufingen; ca. CHF 35,–<br />

•<br />

Villa Calcinaia – Chianti Classico Gran<br />

Selezione Vigna La Fornace 2014<br />

Funkelndes Rubin mit leicht aufhellendem<br />

Rand. Klare, einprägsame Nase, nach Kirsche<br />

und saftigen Brombeeren, im Hintergrund<br />

nach Pilzen und Preiselbeeren, feine<br />

Rosennote. Saftig in Ansatz und Verlauf,<br />

strömt ruhig dahin, schöne Frucht, breitet<br />

sich im hinteren Bereich gut aus, dichtes<br />

Tannin, feinmaschig und lange. Divinum,<br />

Berlin; Caratello, St. Gallen; Toscana<br />

Squisita, Solothurn; ca. CHF 54,–<br />

93<br />

•<br />

Antinori – Chianti Classico Gran Selezione<br />

Badia a Passignano 2013<br />

Funkelndes Rubingranat. Konzentrierte,<br />

kompakte Nase, zeigt Noten nach Veilchen,<br />

dunkler Zwetschge und Kirsche, fleischig. Am<br />

Gaumen klar und geradlinig, zeigt viel Kirsche,<br />

kerniges Tannin mit leicht erdigen Noten,<br />

schöne Spannung, saftig im Finale.<br />

Morandell, Wörgl; Wein & Co., Wien; Ariane<br />

Abayan, Hamburg; Bindella, Zürich;<br />

ca. CHF 43,–<br />

•<br />

Capannelle – Chianti Classico<br />

Gran Selezione 2013<br />

Kraftvolles, funkelndes Rubin mit leichtem<br />

Granatschimmer. Intensive Nase, zeigt Noten<br />

nach Lakritze und Tabak, etwas Orangenschalen,<br />

viel Zwetschgen und Himbeere.<br />

Samtig und satt zugleich am Gaumen, zeigt<br />

viel gereifte Beerenfrucht, vor allem Himbeere,<br />

öffnet sich mit sehr geschmeidigem und<br />

dichtem Tannin, sehr langer Nachhall, süsser<br />

Schmelz. Döllerer, Golling; Dallmayr, München;<br />

Piemont Express Slaby, Düsseldorf;<br />

Clüsserath, Tönisvorts; Perenzin, Dübendorf;<br />

ca. CHF 42,–<br />

•<br />

Felsina – Chianti Classico Riserva<br />

Rancia 2013<br />

Zeigt sattes Rubin-Granat. Eröffnet mit betont<br />

erdigen Noten, nach Trüffel und Haselnüssen,<br />

dann viel Brombeere, etwas Kakao<br />

im Hintergrund, wirkt in der Nase schon sehr<br />

reif. Blüht am Gaumen schön auf, würzig und<br />

mit reifer Beerenfrucht, reife Himbeernoten,<br />

dazu viel Brombeere, griffiges, dichtes Tannin,<br />

salzig im Finale. Wein Wolf, Salzburg;<br />

Wein & Glas Compagnie, Berlin; Gardibaldi,<br />

München; Alsa, Hamburg; Global Wine,<br />

Zürich; ca. CHF 49,–<br />

•<br />

Le Cinciole – Chianti Classico<br />

Riserva Aluigi 2013<br />

Leuchtendes Rubin mit leicht hellem Rand.<br />

Fein gezeichnete Nase, nach Veilchen und<br />

Himbeere, im Hintergrund Kirschkerne und<br />

frische Haselnüsse. Rund und geschmeidig<br />

am Gaumen, zeigt viel süsse Fruchtfülle,<br />

nach Brombeeren und Zwetschgen, feinmaschiges,<br />

präsentes Tannin, lange und klar.<br />

www.lecinciole.it; ca. CHF 35 ,–<br />

•<br />

Monsanto – Chianti Classico Riserva<br />

Il Poggio 2013<br />

Leuchtendes Rubingranat von mittlerer Dichte.<br />

Betörend intensive Nase, eröffnet mit Noten<br />

nach Feuerstein, dann viel Kirsche und<br />

Himbeere, etwas Koriander. Kompakt und<br />

vielschichtig am Gaumen, zeigt viel Kirsche<br />

und Himbeere, öffnet sich dann mit dichtem,<br />

zupackendem Tannin, beschreibt einen weiten<br />

Bogen, sehr langer Nachhall, hat Kraft<br />

und Fülle, braucht aber noch Lagerung.<br />

www.castellodimonsanto.it; ca. CHF 54,–<br />

•<br />

San Felice – Chianti Classico Gran<br />

Selezione Poggiorosso 2013<br />

Kraftvolles Rubin, leuchtet. Intensive und ansprechende<br />

Nase mit vielen reifen Kirschen,<br />

Brombeere, auch ein wenig Himbeere, schönes<br />

Spiel, etwas Lakritze. Zeigt am Gaumen<br />

viel feinmaschiges Tannin, ummantelt von<br />

süssem Schmelz, saftig, sehr gut eingebundene<br />

Säure, klar und geradlinig. Rieger Weine,<br />

Salzburg; Rebhof, Essen; Transgourmet<br />

<strong>Schweiz</strong>, Moosseedorf; ca. CHF 30,–<br />

•<br />

Tenuta di Nozzole - Chianti Classico<br />

Gran Selezione 2013<br />

Sehr sattes, fast schwarzes Rubinrot. Sehr<br />

offene und einladende Nase nach Unterholz<br />

und reifen Waldbeeren, auch Zigarrenkiste<br />

und etwas Tabak. Am Gaumen wunderbar<br />

frisch und zügig, baut sich lange<br />

auf, zupackende und griffige Tannine, endet<br />

lange und mit starkem Druck auf Amarenakirschen.<br />

Transgourmet Österreich,<br />

Traun, Vinizia, Ludwigsburg; ca. CHF 24,–<br />

•<br />

Tolaini – Chianti Classico Gran Selezione<br />

Vigna Montebello Sette 2013<br />

Leuchtendes Rubin mit feinem Granatrand.<br />

Sehr offene, ansprechende Nase, zeigt feine<br />

Noten nach frischen Kirschen und Granatapfel,<br />

im Hintergrund nach Koriandersamen.<br />

Am Gaumen salzig, zeigt viel Druck, baut sich<br />

auf mit zupackendem, herzhaftem Tannin,<br />

stoffig und fest. Weinkontor Freund,<br />

Borgholzhausen; Schachner, Sylt; ca. CHF 38,–<br />

•<br />

Viticcio – Chianti Classico Gran<br />

Selezione Prunaio 2013<br />

Sattes Rubinrot mit leichtem Violettstich.<br />

Volle Nase, nach reifen Früchten, Waldbeeren,<br />

Brombeeren, auch leichte würzige<br />

Töne nach Eukalyptus, besonders einladend.<br />

Wunderschön-eleganter Gaumen,<br />

nach Brombeeren und Waldbeeren, breitet<br />

sich mit starkem Druck am Gaumen aus,<br />

fein gewobenes Tannin, bleibt lange im<br />

Mund. www.viticcio.com, ca. CHF 35,–<br />

•<br />

Volpaia – Chianti Classico Gran<br />

Selezione Il Puro 2013<br />

Funkelndes Rubin mit breitem Granatrand.<br />

Eröffnet in der Nase mit Noten nach Berberitze<br />

und Granatapfel, im Hintergrund<br />

leicht pfeffrige Note. Straff und konzentriert<br />

in Ansatz und Verlauf, dichtmaschiges<br />

Tannin, herzhaft und zupackend, salzig, im<br />

Finale noch etwas ruppig.<br />

Blanch & Weber, Berlin; Georg Hack,<br />

Meersburg; Castell Laupendahl, Essen;<br />

Schelte, Köln; Francimport, Mannheim;<br />

ca. CHF 94,–<br />

•<br />

Volpaia – Chianti Classico Riserva<br />

2014<br />

Violett funkelndes Rubinrot mit leicht aufhellendem<br />

Rand. Zarte Nase nach Amarenakirschen,<br />

Zwetschgen und würzige<br />

Pfeffernoten, im Rückhall ganz leichter<br />

Anflug nach Lack. Wunderschöner Gaumeneintritt<br />

mit zupackendem Tannin, sehr<br />

saftig, elegante Kirschfrucht, baut sich<br />

gross auf und endet lange und harmonisch.<br />

Blanch & Weber, Berlin; Georg Hack,<br />

Meersburg; Castell Laupendahl, Essen;<br />

Schelte, Köln; Francimport, Mannheim;<br />

ca. CHF 24,–<br />

Tasting-Info<br />

Weitere Tastings und<br />

Bewertungen finden Sie<br />

online unter<br />

www. falstaff.ch/tastings<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

167<br />

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tasting / LUGANA & CUSTOZA<br />

UNGLEICHE<br />

TERROIRS<br />

Die Weissweingebiete Lugana und Custoza liegen beide am südlichen<br />

Ufer des Gardasees. Damit aber hören die Gemeinsamkeiten schon auf.<br />

Während das eine – Lugana – sprichwörtlich in aller Munde ist, ist das<br />

andere – Custoza – wenig bekannt. Was steckt dahinter?<br />

TEXT OTHMAR KIEM<br />

Lugana erlebte in den vergangenen<br />

Jahren einen wahren<br />

Boom. Innerhalb von zehn<br />

Jahren verdoppelte sich die<br />

Anbaufläche und umfasst heute<br />

1900 Hektaren, in den kommenden<br />

Jahren soll sie bis auf 2500 klettern.<br />

Das Anbaugebiet für Lugana liegt am südwestlichen<br />

Ufer des Gardasees um Sirmione<br />

und Desenzano. Durch die lehmhaltigen<br />

Böden wirken die Weine kühl und frisch.<br />

Lugana entsteht zu 90 Prozent aus der Sorte<br />

Trebbiano di Lugana. Ein Lugana zeigt gute<br />

Fülle, eine überraschend rassige Säure und<br />

kann vorzüglich altern. Das Gebiet von<br />

Custoza liegt etwas vom See zurückversetzt<br />

am südöstlichen Ufer und umfasst 1200 Hektaren.<br />

Die Böden sind kies- und sandhaltig,<br />

Ablagerungen des eiszeitlichen Gletschers.<br />

Für Custoza werden Garganega, Trebbiano<br />

Toscano, Tocai Friulano, Fernanda (Cortese)<br />

verwendet. Ein Custoza ist von zartem, leicht<br />

aromatischem Aroma, fruchtig, einfach schön<br />

zu trinken, kann sich aber auch mineralischkomplex<br />

präsentieren.<br />

Cà dei Frati ist der Leitbetrieb in Lugana.<br />

Als Igino Dal Cero vor 38 Jahren den Betrieb<br />

vom Grossvater übernahm, gehörten vier<br />

Hektaren Weingärten dazu. Heute sind es<br />

über 200, ein wahrhaft kometenhafter Aufstieg.<br />

Trotz dieser Grösse ist Cà dei Frati<br />

immer noch ein Familienbetrieb. Der grosse<br />

Erfolg kommt nicht von ungefähr, Igino Dal<br />

Cero ist ein wahrer Workaholic, der auf jedes<br />

«Unser Vater lehrte uns,<br />

dass ein Kunde eine Flasche<br />

Wein immer zu Ende<br />

trinken muss.»<br />

GIULIANO FASOLI Weingut Tamburino Sardo<br />

Detail achtet und immer wieder kleine Verbesserungen<br />

anbringt. Hauptwein ist der Lugana<br />

I Frati. Er wird im Stahltank vergoren und<br />

ruht dann lange auf der Feinhefe. Von diesem<br />

Wein werden beachtliche 1,5 Millionen Flaschen<br />

erzeugt, alle von beachtlicher Qualität.<br />

Davon konnte man sich bei dieser Verkostung<br />

überzeugen. Am besten aber gefiel der<br />

Lugana Bro lettino, für den nur ausgewählte<br />

Partien verwendet werden. Ein vollmundiger,<br />

kraftvoller Wein, der auch hervorragend<br />

altern kann, wie ein spontan geöffneter Brolettino<br />

Jahrgang 1998 eindrucksvoll belegte.<br />

Der Siegerwein bei Custoza stammt vom<br />

Weingut Tamburino Sardo. 15 Hektaren um ­<br />

fasst der Betrieb, der von Giuliano und Stefano<br />

Fasoli geleitet wird. Keller und Weingärten<br />

liegen auf der letzten Kuppe der Muränenhügel<br />

von Custoza. Hier tobten im 19. Jahrhundert<br />

schwere Kämpfe zwischen dem Königreich<br />

Italien und Österreich-Ungarn. Aus<br />

dieser Zeit stammt die Geschichte des Tamburino<br />

Sardo, eines italienischen Soldaten, der<br />

seine Kollegen durch lautes Trommeln vor<br />

einem Angriff warnte. Daher der Name des<br />

Weingutes. Während Stefano Fasoli den Keller<br />

betreut, ist Giuliano für den Verkauf verantwortlich.<br />

«Unser Vater lehrte uns, dass ein<br />

Kunde eine geöffnete Flasche immer zu Ende<br />

trinken muss», sagt Giuliano. Genau diesen<br />

Trinkfluss bieten die Weine von Tamburino<br />

Sardo. Der Custoza 2017 präsentiert sich mit<br />

hinreissend duftigen Noten und viel Saft am<br />

Gaumen. Da wird eine Flasche rasch leer!<br />

Fotos: Othmar Kiem, beigestellt<br />

168 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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SIEGER<br />

LUGANA<br />

BROLETTINO<br />

2016<br />

CA‘ DEI<br />

FRATI<br />

Fotos: Othmar Kiem, beigestellt<br />

SIEGER<br />

CUSTOZA<br />

2017<br />

TAMBURINO<br />

SARDO<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

169<br />

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tasting / LUGANA & CUSTOZA<br />

SEINE «BURGUNDER»<br />

BEGEISTERN DIE FACHPRESSE:<br />

DER NEUESTE STREICH<br />

VON KONRAD SALWEY.<br />

Schon lange gilt das Haus Salwey<br />

als eines der Aushängeschilder des<br />

deutschen Weinbaus. Wie kein<br />

anderer schafft es Konrad Salwey trotz<br />

der mediterranen Klimaverhältnisse am<br />

Kaiserstuhl, elegante Weissweine ohne<br />

pappige Süsse zu machen. Womit er<br />

sich immer wieder den Respekt der<br />

internationalen Weinpresse verdient:<br />

<strong>Falstaff</strong>: Winzer des Jahres 2017.<br />

(<strong>Falstaff</strong> 03/04 2017)<br />

4 rote Trauben im Gault & Millau <strong>2018</strong>.<br />

4 Sterne im Eichelmann <strong>2018</strong>.<br />

So war es für uns eine besondere<br />

Ehre, gemeinsam mit ihm ein<br />

besonders gelungenes Fass in<br />

seinem Keller für die EDITION<br />

PRO-IDEE zu reservieren. Einen<br />

aussergewöhnlich beeindruckenden<br />

Grauburgunder mit feinen<br />

Aromen von grünem Apfel und<br />

Grapefruit, mit einer animierenden<br />

Säure und zartem Schmelz.<br />

Grauburgunder 2016, Salwey, Baden, Kaiserstuhl<br />

Rebsorte: 100 % Grauburgunder.<br />

Lagerfähig 7 Jahre ab Jahrgang.<br />

Alkoholgehalt: 13,0 %vol., Säure: ca. 6,6 g/l,<br />

Restzucker: ca. 0,9 g/l, Naturkork. Enthält Sulfi te.<br />

Lebensmittelunternehmer:<br />

Weingut Salwey, Hauptstrasse 2, 79235 Oberrotweil<br />

6 Flaschen für nur 119.70 CHF<br />

Artikelnr. 225-924<br />

Bestellen leicht gemacht:<br />

www.proidee.ch/aktion-falstaff<br />

T: 071 – 274 66 17<br />

Exklusiv für <strong>Falstaff</strong> LeserInnen<br />

CHF 10.– PRO-IDEE-Gutschein<br />

Gutschein-Nr.: 406113F Gültig bis: 31. 5. <strong>2018</strong><br />

Bitte die Gutschein-Nummer bei Ihrer Bestellung angeben.<br />

Natürlich können Sie Ihren 10-CHF-Gutschein auch im Internet<br />

unter www.proidee.ch einlösen. Eine Barauszahlung ist nicht<br />

möglich. Der Gutschein ist für das gesamte Sortiment gültig<br />

und einmalig einlösbar. Mindestbestellwert 100.– CHF.<br />

94<br />

170 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

Lugana<br />

1. Platz<br />

•<br />

Brolettino Lugana DOC 2016, Cà dei Frati<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Intensives Strohgelb mit grünem Reflex.<br />

Vielschichtige und komplexe Nase nach nassem Stein, Zitrusfrüchten<br />

und Salbei. Am Gaumen ebenso komplex und<br />

harmonisch, reife Grapefruitfrucht, unterstützt von hervorragendem<br />

Holzeinsatz, endet lange und wohlschmeckend.<br />

Morandell, Wörgl; Rieger Weine, Salzburg; Vinissimo,<br />

München; Mövenpick, Zürich; Gastrovin, Dübendorf;<br />

Vini Bee, Stabio, ca. CHF 14,–<br />

93<br />

2. Platz<br />

•<br />

Sergio Zenato Lugana Riserva DOC 2015, Zenato<br />

13,5 Vol.-%, NK. Funkelndes, intensives und sattes Strohgelb.<br />

Intensive und vielschichtige Nase, präsentiert sich mit allen<br />

Noten eines feinen Apfelstrudels, Bratapfel, etwas Zimt und<br />

auch feine Brioche-Noten, im Hintergrund leichter Karamell.<br />

Rund und kraftvoll im Ansatz, breitet sich im vorderen Bereich<br />

satt aus, zeigt dann viel Frucht mit präsenter, frischer Säure,<br />

langer Nachhall, hat noch langes Leben vor sich.<br />

Wein Wolf, Salzburg; Amann, Hohenems, ca. CHF 28,–<br />

3. Platz<br />

•<br />

Fabio Contato Lugana DOC 2015<br />

Cà Maiol<br />

13,5 Vol.-%, NK. Intensives, helles Goldgelb. Einladende,<br />

klare Nase, präsentiert sich mit Noten nach reifen Aprikosen<br />

und Pfirsich- Melba, im Hintergrund feine Brioche. Rund<br />

und geschmeidig in Ansatz und Verlauf, zeigt üppige, gelbe<br />

Frucht, baut sich satt auf, hat aber auch schönen Trinkfluss,<br />

im Finale feine Noten nach Almkräutern.<br />

Ariane Abayan, Hamburg, ca. CHF 23,–<br />

92<br />

•<br />

Lugana DOC 2017, Bertagna<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Sattes, helles Strohgelb mit leichtem Grünschimmer.<br />

Ansprechende und intensive Nase, mit Noten nach<br />

gereiftem Pfirsich, etwas Feuerstein, sehr klar. Kraftvoll und<br />

rund in Ansatz und Verlauf, viel knackige Pfirsichfrucht, straffe<br />

Säure, im Finale cremig. Palorino, Neumarkt, ca. CHF 9,–<br />

•<br />

I Frati Lugana DOC 2017, Cà dei Frati<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Leuchtendes Grüngelb. Fein gezeichnete<br />

Nase mit viel knackiger Pfirsichfrucht, viel Mirabellen, etwas<br />

Feuerstein, spannend. Im Ansatz geschmeidig und rund,<br />

breitet sich satt aus, viel präsente, saftige Frucht, strömt<br />

ruhig dahin, im Nachhall lange.<br />

LEGENDE<br />

•<br />

Weisswein, trocken<br />

95 – 100 Klassiker<br />

93 – 94 ausgezeichnet<br />

91 – 92 exzellent<br />

88 – 90 sehr gut<br />

85 – 87 empfehlenswert<br />

Morandell, Wörgl; Rieger Weine, Salzburg; Vinissimo,<br />

München; Mövenpick, Zürich; Gastrovin, Dübendorf;<br />

Vini Bee, Stabio, ca. CHF 10,–<br />

•<br />

Prestige Lugana DOC 2017, Cà Maiol<br />

13 Vol.-%, NK. Intensives, leuchtendes Grüngelb. Klare und ansprechende<br />

Nase, breitet sich gut aus, satt nach reifen Aprikosen<br />

und Mirabellen, etwas Mango. Am Gaumen rund und geschmeidig,<br />

öffnet sich sehr präzise, salzig, langer Nachhall.<br />

Ariane Abayan, Hamburg, ca. CHF 11,–<br />

•<br />

Torre Lugana DOC 2016, Citari<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Helles Strohgelb. Elegante mineralische Nase,<br />

sehr feingliedrig, im Nachhall auch weisser Pfeffer. Am Gaumen<br />

schöner Schmelz mit toller Salzigkeit, leichtfüssiger Frucht und<br />

enormem Trinkfluss, sehr gut. www.citari.it, ca. CHF 14,–<br />

•<br />

Il Rivale 90+10 DOC 2016, Pratello<br />

13 Vol.-%, NK. Glänzendes, intensives Strohgelb mit viel Grün.<br />

Sehr ansprechende und klare Nase, satte Noten nach reifen<br />

Mirabellen und Aprikosen, feine Salbeinoten im Hintergrund.<br />

Salzig, vielschichtig am Gaumen, breitet sich mit schönem<br />

Druck aus, feine Frucht. www.pratello.com, ca. CHF 18,–<br />

•<br />

Orestilla Lugana DOC 2016, Montonale<br />

13 Vol.-%, DIAM. Leuchtendes Strohgelb. Betörende Nase nach<br />

reifer Ananas, Papaya und Mango, ein wortwörtlicher Exot.<br />

Am Gaumen tolle Saftigkeit und Frucht, unterstützt von gut<br />

eingesetztem Holz mit filigranen Tönen von Kokos und frischer<br />

Haselnuss. www.montonale.com, Preis: k. A.<br />

91<br />

•<br />

Ca‘ de Rocchi Lugana DOP 2017, Tinazzi<br />

12,5 Vol.-%, NK. Sehr helles Strohgelb. In der Nase Sternanis<br />

und exotische Früchte, sehr filigran. Am Gaumen kräuterwürzig<br />

mit schönem Spiel und reichlich Zitrusnoten, sehr saftig.<br />

tinazzi.it, ca. CHF 13,–<br />

•<br />

L Lac Lugana DOC 2017, Cavalchina<br />

13,5 Vol.-%, NK. Sattes, leuchtendes Strohgelb. Sehr kompakte<br />

und intensive Nase, zeigt ein ganzes Potpourri von reifen,<br />

gelben Früchten, viel Mango und Pfirsich. Am Gaumen gewichtig<br />

und gehaltvoll, viel Pfirsich, im Finale satter Druck,<br />

aber auch deutlich wahrnehmbare Restsüsse. Wagner,<br />

Laakirchen; La Cantinetta, München; Segnitz, Weyhe;<br />

Solo Vino, Ebersbach; Cresceri, Egelsbach; Käfer, München;<br />

Hofer, Zürich; Vipino GmbH, Krailling, ca. CHF 13,–<br />

•<br />

Molin Lugana DOC 2016, Cà Maiol<br />

13 Vol.-%, DIAM. Glänzendes Strohgelb mit leicht grünen<br />

Noten. Eröffnet mit intensiven Noten nach Feuerstein, dann<br />

nach grünem Pfirsich und Apfel. Salzig und kompakt in Ansatz<br />

und Verlauf, dicht und präsent, sehr langer Nachhall.<br />

Ariane Abayan, Hamburg, ca. CHF 14,–<br />

•<br />

Filo di Arianna Vendemmia Tardiva Lugana DOC 2014,<br />

Roveglia<br />

13,5 Vol.-%, NK. Intensives Strohgelb. Leicht zurückhaltende<br />

Nase mit dezenten Nuancen von sehr reifen Südfrüchten.<br />

Sehr weich und rund am Gaumen, die Restsüsse umhüllt<br />

die Zunge gekonnt mit feiner Gelbfrucht und<br />

einer Brise Salz. Deuna, Augsburg; Zweifel Vinarium,<br />

Uster; Rainerwein, Innsbruck, ca. CHF 20,–<br />

•<br />

Montual Lugana DOC 2017, Montonale<br />

13 Vol.-%, NK. Blasses Strohgelb. Spitze Nase mit viel Zitrus<br />

und Ananas. Im Trunk ebenso frisch und knackig, ein sehr<br />

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GUSTO SICILIANO<br />

salzig-saftiger Lugana mit hohem Trinkfluss<br />

und toller Länge. www.montonale.com, ca.<br />

CHF 14,–<br />

•<br />

Melibéo Lugana DOC 2016, Santi<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Strohgelb. Sehr einladende<br />

Nase aufgrund der ausgeprägten Feuerstein-<br />

Noten, gepaart mit leicht gelbfruchtigen<br />

Nuancen. Auch am Gaumen sehr mineralisch,<br />

würzige Noten nach Honig und<br />

Bienenwachs, endet füllig und weich.<br />

cantinasanti.it, ca. CHF 12,–<br />

90<br />

•<br />

Cascina Ardea Lugana DOP 2017 Tognazzi<br />

13 Vol.-%, DIAM. Strohgelb. Filigrane Nase mit<br />

leichten Zitrusnoten, sowie Anflügen von<br />

nassem Stein. Harmonisch und vielschichtig<br />

am Gaumen mit schönem Frucht-Säure-<br />

Spiel, endet weich und lange.<br />

Weinimport Josef Korn, München;<br />

Our Wines, Sassemberg, ca. CHF 7,–<br />

•<br />

Imperiale Lugana DOC 2017<br />

Monte Cicogna<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Strohgelb mit feinem grünem<br />

Schimmer. Eröffnet in der Nase mit<br />

reifen Fruchtnoten nach knackigem Pfirsich<br />

und Nektarinen, feine mineralische Noten.<br />

Gehaltvoll am Gaumen, saftige, reife Frucht,<br />

hat auch gute, frische Säure, langer Nachhall.<br />

www.montecicogna.it, ca. CHF 9,–<br />

•<br />

Lugana DOC 2017, Casello Bondoni<br />

13 Vol.-%, DIAM. Hell, funkelndes Strohgelb<br />

mit leicht grünen Nuancen. Feine Nase mit<br />

Noten nach Aprikose und reifem Pfirsich, einladend.<br />

Am Gaumen gute Fülle, breitet sich<br />

schön aus, mineralisch, im Finale cremig und<br />

lange. Vinami, Viersen – Dülken; Gusto<br />

Manufaktur, Engen, ca. CHF 8,–<br />

•<br />

Lugana DOC, Pilandro<br />

12,5 Vol.-%, DIAM. Funkelndes Strohgelb mit<br />

leicht grünem Funkeln. Intensive und einladende<br />

Nase mit satten Noten nach Aprikose,<br />

reifem, eingelegtem Pfirsich, spannend. Am<br />

Gaumen saftig und geradlinig, fein ausgewogen<br />

zwischen frischer Säure und saftiger<br />

Frucht. www.pilandro.it, ca. CHF 9,–<br />

•<br />

La Musina Lugana DOC 2016, Sartori<br />

12,5 Vol.-%, KK. Leuchtendes, helles Goldgelb.<br />

In der Nase elegante Töne nach Feuerstein<br />

und reifen Litschi. Knackig mit schöner Säure<br />

und feinem Schmelz, breitet sich weit mit<br />

elegantem Körper aus, auch salzig, endet<br />

elegant auf Bittermandel. Saffer, München;<br />

Pellegrini, Landau; Goodtime Wine,<br />

Wien. ca. CHF 10,–<br />

•<br />

Terecrea Lugana DOP, Pilandro<br />

13 Vol.-%, KK. Helles Gelbgrün. Offene Nase<br />

nach grünem Apfel und etwas Brennnessel.<br />

Knackiger, kräuterwürziger Gaumen mit<br />

schönem Tanz, endet lang und saftig.<br />

www.pilandro.it, ca. CHF 11,–<br />

•<br />

Lugana DOC 2017, Famiglia Olivini<br />

13 Vol.-%, DIAM. Leuchtendes Strohgelb.<br />

Einladende, vielschichtige Nase nach reifem<br />

Pfirsich, Aprikosen und etwas Banane.<br />

Rund und harmonisch am Gaumen mit<br />

schönem Spiel, salzig und lange. ViP Weine,<br />

Köln; Vergani, Zürich, ca. CHF 12,–<br />

•<br />

S. Cristina Lugana DOC 2017, Zenato<br />

13 Vol.-%, DIAM. Sehr zartes Gelbgrün. In<br />

der Nase sehr viel Gelbfrucht, reifer gelber<br />

Pfirsich, Aprikosen, Litschi, auch etwas<br />

Muskat. Breitet sich am Gaumen füllig und<br />

weich aus, endet würzig und gelbfruchtig;<br />

ein Querschläger. Wein Wolf, Salzburg;<br />

Amann, Hohenems, ca. CHF 13,–<br />

•<br />

Vigne di Catullo Lugana Riserva<br />

DOC 2014, Roveglia<br />

13 Vol.-%, NK. Sattes Strohgelb. Intensive<br />

Nase nach Aprikosen und Bananen sowie<br />

Honig und Bienenwachs. Am Gaumen harmonisch<br />

mit gutem Druck, füllig und dennoch<br />

salzig und saftig, endet lang im Finale.<br />

Deuna, Augsburg; Zweifel Vinarium,<br />

Uster; Rainerwein, Innsbruck<br />

ca. CHF 16,–<br />

•<br />

Ca’ Vegar Lugana DOC 2017<br />

Cantina di Castelnuovo del Garda<br />

12,5 Vol.-%, DIAM. Sehr helles Strohgelb.<br />

Duftige Nase nach sattem weissem<br />

Pfirsich, Grapefruit und etwas Bittermandel.<br />

Auch am Gaumen zieht sich die Grapefruit<br />

mit gutem Zug weiter, endet saftig,<br />

salzig und frisch.<br />

Enoteca Italiana, Regensburg, ca. CHF 18,–<br />

•<br />

Metodo Classico Brut Lugana DOC<br />

2014, Zenato<br />

12,5 Vol.-%, NK. Glänzend helles Strohgelb<br />

mit leicht grünen Noten, anhaltende<br />

Perlage. Zeigt in der Nase Noten nach<br />

Hefeteig und Nektarinen. Am Gaumen<br />

feine Perlage, rassig, präsente Frucht,<br />

endet klar und angenehm trocken.<br />

Wein Wolf, Salzburg; Amann,<br />

Hohenems, ca. CHF 18,–<br />

•<br />

Tenuta Valleselle Narciso Lugana<br />

DOP 2017, Tinazzi<br />

12,5 Vol.-%, NK. Blasses Strohgelb. Filigrane<br />

Nase nach Zitrusfrüchten und leichter<br />

Bittermandel. Saftig in Ansatz und Verlauf,<br />

mittellang mit exotischem Fruchtfinish.<br />

tinazzi.it, ca. CHF 19,–<br />

•<br />

Menasasso Lugana Riserva DOC 2013,<br />

Selva Capuzza<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Intensives Grüngelb.<br />

Komplexe Nase mit Feuerstein-Tönen,<br />

gelben Früchten und Safran. Präzise in<br />

Ansatz und Verlauf, baut sich gut auf,<br />

breitet sich mit schöner Frucht aus,<br />

endet dann etwas abrupt im Finale.<br />

Kölner Weindepot, Köln; Frischeparadies<br />

Niederreuther, München;<br />

Weinfleck, Memmingen; Nagel & Hoffbaur,<br />

Aachen, ca. CHF 20,–<br />

mai <strong>2018</strong><br />

falstaff<br />

171<br />

Drink responsibly.<br />

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tasting / LUGANA & CUSTOZA<br />

•<br />

Sant’Onorata 1953 Lugana DOC 2016<br />

Nunzio Ghiraldi<br />

14 Vol.-%, NK. Sattes Strohgelb. Komplexe<br />

Nase nach Zitrusfrüchten, etwas Ringlotte<br />

und Schiesspulver. Am Gaumen elegante Zitrusfrucht<br />

mit knackiger Säure, festem Druck<br />

und schöner Länge.<br />

www.nunzioghiraldi.it, ca. CHF 21,–<br />

•<br />

Castrini Lugana DOC 2017, Fattorie dei<br />

Colli Storici<br />

13 Vol.-%, DIAM. Sattes Grüngelb. Intensiv-würzige<br />

Nase nach weissem Pfeffer, Aprikosen<br />

und sehr reifer Grapefruit. Breitet sich am Gaumen<br />

weit und harmonisch mit guter Salzigkeit<br />

und Länge aus, endet knackig auf Zitrone.<br />

www.luganacastrini.com, ca. CHF 11,–<br />

89<br />

•<br />

Lugana DOC 2017, Colli Vaibò<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Sattes Strohgelb mit<br />

grünen Noten. Inten sive und vielschichtige<br />

Nase, nach Feuerstein und Aprikosen, etwas<br />

Birne. Salzig und saftig am Gaumen, reife<br />

Aprikosenfrucht, im Finale geschmeidig.<br />

Vinum, München, ca. CHF 9,–<br />

•<br />

S. Caterina Lugana DOC 2016,<br />

Monte Cicogna<br />

13,5 Vol.-%, NK. Strohgelb. Zurückhaltende<br />

Nase mit leichtem Zitrus-Touch und etwas<br />

mineralischen Elementen. Süsser Gaumeneintritt,<br />

flacht im hinteren Bereich ab.<br />

www.montecicogna.it, ca. CHF 9,–<br />

•<br />

Sirmio Lugana DOC 2017, Sgreva<br />

13 Vol.-%, DIAM. Leuchtendes, helles Strohgelb<br />

mit Grün. Zeigt sich in der Nase recht zurückhaltend,<br />

etwas Linden blüten und Mirabellen.<br />

Stoffig und satt am Gaumen, breitet<br />

sich dort beachtlich aus, viel Kraft, langer<br />

Nachhall. www.sgreva.it, ca. CHF 11,–<br />

•<br />

Lugana DOC 2016, Santa Sofia<br />

13 Vol.-%, DIAM. Leuchtendes Strohgelb.<br />

Komplexe Nase nach Blütenhonig, Kamille<br />

und Lindenblüten. Breitet sich am Gaumen<br />

breit aus, füllig, flacht im Finale leider etwas<br />

ab. Farnetani, München; Viani Importe,<br />

Göttingen; South Wines, Orbe; Ombra<br />

(Briola OG), Hall in Tirol, ca. CHF 11,–<br />

•<br />

Pansere Lugana DOC 2017, Fraccaroli<br />

13 Vol.-%, NK. Glänzendes, helles Gelbgrün.<br />

Fein gezeichnete Nase, die etwas mehr Aufmerksamkeit<br />

verlangt, zeigt dann Noten<br />

nach Birne und Aprikose. Am Gaumen mächtig<br />

und voluminös, breitet sich satt aus, sehr<br />

stoffig, im Finale ein wenig rau. Clauzy & Fils<br />

Weinimport Enomarketing, Köln, ca. CHF 11,–<br />

•<br />

Cromalgo Lugana DOC 2016, Corte<br />

Sermana<br />

13 Vol.-%, DIAM. Glänzend helles Strohgelb.<br />

Zeigt sich in der Nase recht verhalten, spröde,<br />

etwas Zitrusfrüchte. Am Gaumen dann<br />

ansprechend und spannend, feine salzige<br />

Noten, breitet sich gut aus, im Finale guter<br />

Druck. Il Ghiottone, München, ca. CHF 11,–<br />

•<br />

Collo Lungo Lugana DOC 2017, Visconti<br />

12,5 Vol.-%, DIAM. Blasses Strohgelb. Frische<br />

Nase mit zurückhaltenden mineralischen<br />

Noten und etwas Litschi. Rund und salzig in<br />

Ansatz und Verlauf, mittellang mit fruchtigem<br />

Abgang auf Ananas. Morandell, Wörgl;<br />

Farnetani, München; Venos, Frankfurt<br />

am Main, ca. CHF 11,–<br />

•<br />

Sorgente Lugana DOC 2017, Citari<br />

12,5 Vol.-%, DIAM. Sehr helles Strohgelb. Nase<br />

nach frischem Golden-Delicious-Apfel und<br />

Zitrone. Straff am Gaumen mit guter Länge<br />

und lebhafter Säure, endet mit gutem Druck<br />

auf Zitrustönen. www.citari.it, ca. CHF 12,–<br />

•<br />

Cento Filari Lugana DOC 2017, Cesari<br />

13 Vol.-%, DIAM. Helles Strohgelb mit leicht<br />

grünem Reflex. Fruchtige Nase nach frischer<br />

Birne und grünen Bananen. Am Gaumen<br />

saftig und mittellang, schönes Finish.<br />

www.cesariverona.it, ca. CHF 12,–<br />

•<br />

Cromalgo Lugana DOC 2015,<br />

Corte Sermana<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Leuchtendes Gelbgrün.<br />

Zurückhaltende Nase mit dezentem Zitrus-<br />

Anflug. Straff mit ausgeprägter Säure,<br />

salzig und zupackend, endet auf Lime-<br />

Noten und Grapefruit.<br />

Il Ghiottone, München, ca. CHF 12,–<br />

•<br />

Terre Bianche Lugana DOC 2017, Citari<br />

13 Vol.-%, DIAM. Helles Strohgelb. In der Nase<br />

reife Birnen und etwas Banane, fruchtig. Auch<br />

am Gaumen fruchtig und konsistent, satt<br />

mit leichter Mineralität, gepaart mit etwas zu<br />

hohem Alkohol. www.citari.it, ca. CHF 13,–<br />

•<br />

Conchiglia Lugana DOC 2016, Citari<br />

13 Vol.-%, DIAM. Leuchtendes Strohgelb.<br />

Zurückhaltende Nase nach frischen Birnen<br />

und frisch geschnittenem Gras. Konsistent<br />

und weich am Gaumen, endet im Finale<br />

mittellang auf gelben Südfrüchten.<br />

www.citari.it, ca. CHF 13,–<br />

•<br />

Selva Lugana DOC 2016, Selva Capuzza<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Fu nkelndes, mitteldichtes<br />

Strohgelb. Eröffnet mit leicht rauchigen Noten,<br />

nach Feuerstein, satte Mirabellenfrucht,<br />

im Hintergrund nach Salbei. Am Gaumen<br />

kraftvoll und präsent im Ansatz, feine Frucht,<br />

wird dann im hinteren Verlauf leider etwas rau.<br />

Kölner Weindepot, Köln; Frischeparadies<br />

Niederreuther, München; Weinfleck,<br />

Memmingen; Nagel & Hoffbaur, Aachen,<br />

ca. CHF 18,–<br />

•<br />

Borghetta Lugana Riserva DOC 2015,<br />

Avanzi<br />

13,5 Vol.-%, NK. Glänzendes, intensives Strohgelb.<br />

Zeigt in der Nase feine gereifte Noten<br />

nach Bratapfel, Brioche und Baumnüssen.<br />

Am Gaumen recht vom Holz geprägt, betont<br />

reife Noten auch da, im Finale deutliche Vanillenoten,<br />

für Liebhaber diesen reifen Stils.<br />

Döllerer, Golling, ca. CHF 18,–<br />

•<br />

Lugana Superiore DOC 2015, Ca’ Lojera<br />

14 Vol.-%, NK. Leuchtendes Strohgelb mit zarten<br />

grünen Nuancen. Fein gezeichnete Nase<br />

mit Noten nach grünem Pfirsich, Salbei und<br />

Bergamotte. Im Ansatz reich und üppig, baut<br />

sich im vorne gut auf, kraftvoll, im Finale leicht<br />

recht rau und alkoholisch, wirkt unfrisch.<br />

Gottardi, Innsbruck; Jacopini, Neunkirchen;<br />

Saitta, Düsseldorf, ca. CHF 19,–<br />

•<br />

Ellla Lugana DOC 2017, Ancilla<br />

13 Vol.-%, DIAM. Leuchtendes Strohgelb mit<br />

grünen Nuancen. Intensive Nase mit Noten<br />

nach Nektarine und Bergamotte. Rund und<br />

klar in Ansatz und Verlauf, cremig, im Finale<br />

etwas süsslich. ancillalugana.it, ca. CHF 12,–<br />

88<br />

•<br />

Eufrasia Lugana DOC 2017, Sgreva<br />

13 Vol.-%, DIAM. Funkelndes Strohgelb. Eröffnet<br />

mit Noten nach Feuerstein und Nektarinen,<br />

im Hintergrund etwas Salbei. Am Gaumen<br />

ansprechendes Süsse-Säure-Spiel, breitet<br />

sich satt aus, im Finale etwas trocknend.<br />

www.sgreva.it, ca. CHF 9,–<br />

•<br />

Mandolara Lugana DOC 2017, Le Morette<br />

12,5 Vol.-%, DIAM. Strohgelb. Dezente und zurückhaltende<br />

Nase mit leichtem Birnenton.<br />

Salzig und saftig am Gaumen – ein wenig<br />

kurz. www.luganalemorette.it, ca. CHF 13,–<br />

•<br />

Le Civaie Lugana DOC 2017, Monte Zovo<br />

13 Vol.-%, DIAM. Funkelndes Strohgelb. Intensive<br />

Nase mit Noten nach Mango, Pfirsich<br />

und etwas Honig. Im Ansatz rund und voluminös,<br />

salzig, wird dann im Finale etwas spröde.<br />

Jacques Weindepot, Düsseldorf, ca. CHF 19,–<br />

92<br />

Custoza<br />

1. Platz<br />

•<br />

Custoza DOC 2017, Tamburino Sardo<br />

12,5 Vol.-%, DIAM. Leuchtendes, helles Grüngelb.<br />

Ansprechende, sehr klare und intensive<br />

Nase, duftet nach reifem Pfirsich, frischem<br />

Apfel und Salbei. Salzig und saftig am Gaumen,<br />

nach Salbei und Holunderblüten, langer<br />

Nachhall. Bonvino, München; Markus<br />

Saletz Lieblingsweine, Reutte, ca. CHF 7,–<br />

2. Platz<br />

•<br />

Custoza Superiore DOC 2016<br />

Villa Medici<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Funkelndes Strohgelb mit<br />

grünen Noten. Fein gezeichnete, intensive<br />

Nase mit Noten nach frischem Pfirsich, Banane<br />

und etwas Feuerstein. Klar und saftig in<br />

Ansatz und Verlauf, präsente, schön gereifte<br />

Frucht, entfaltet sich geschmeidig und mit<br />

sattem Tiefgang, saftig und lange. Via del<br />

Gusto, Donauwörth; Al Vino Lounge,<br />

Salmsach, ca. CHF 14,–<br />

3. Platz<br />

•<br />

Amedeo Custoza Superiore DOC 2017<br />

Cavalchina<br />

13,5 Vol.-%, NK. Funkelnd helles Strohgelb<br />

mit grünem Schimmer. Einladende Nase,<br />

duftig, nach reifem Pfirsich, Mirabellen, im<br />

Hintergrund nach Salbei. Zeigt am Gaumen<br />

gutes Gewicht, öffnet sich mit Noten nach<br />

Pfirsich und frischen Birnen, saftig, im Finale<br />

lange und geschliffen. Wagner, Laakirchen;<br />

La Cantinetta, München; Segnitz, Weyhe;<br />

Solo Vino, Ebersbach; Cresceri, Egelsbach;<br />

Käfer, München; Hofer, Zürich; Vipino<br />

GmbH, Krailling, ca. CHF 12,–<br />

91<br />

•<br />

La Guglia Custoza Superiore DOC 2015<br />

Tamburino Sardo<br />

13,5 Vol.-%, NK. Sattes Strohgelb. Expressive<br />

Nase mit eleganten Tönen von Honig und<br />

Lindenblüten, auch mineralische Nuancen.<br />

Straff mit starkem Zug und viel Salz, vom<br />

Anfang bis zum langen Ende klar und rassig,<br />

toll! Bonvino, München; Markus Saletz<br />

Lieblingsweine, Reutte, ca. CHF 10,–<br />

•<br />

Ca de Rocchi Custoza DOP 2017, Tinazzi<br />

12,5 Vol.-%, NK. Funkelndes Strohgelb mit<br />

leichten grünen Tönen. Fein gezeichnete,<br />

ansprechende Nase mit Noten nach frischem<br />

Pfirsich, dazu feine Aromen nach Zitrusfrüchten.<br />

Am Gaumen gutes Volumen,<br />

frische, saftige Säure, ausgewogen und fein.<br />

tinazzi.it, ca. CHF 11,–<br />

•<br />

Custodia Custoza Superiore DOC 2016<br />

Cantina di Custoza<br />

13 Vol.-%, NK. Funkelndes, helles Strohgelb.<br />

Ansprechende und intensive Nase, nach saftigem<br />

Pfirsich, eingelegte Orangenscheiben,<br />

etwas Akazienhonig, präsentiert sich am<br />

Gaumen mit Fülle, fein gereifte Frucht, saftig.<br />

Palorino, Neumarkt, ca. CHF 14,–<br />

•<br />

BIO Summa Custoza Superiore DOC<br />

2016, Gorgo<br />

13 Vol.-%, DIAM. Leuchtendes Goldgelb. Intensive,<br />

ansprechende Nase mit Noten nach<br />

hellem Honig, Lindenblüten und Nüssen. Am<br />

Gaumen cremig und gehaltvoll, breitet sich<br />

gut aus, nach eingelegtem Pfirsich. Deuna,<br />

Augsburg; Del Fabro, Wien; Mövenpick,<br />

Zürich; Gastrovin, Dübendorf, ca. CHF 21,–<br />

•<br />

Sanpietro Custoza Superiore DOC 2015<br />

Le Vigne di San Pietro<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Funkelndes Gelbgrün. Feine<br />

Nase, duftet nach Honig und Nektarine. Zeigt<br />

am Gaumen Volumen, breitet sich kraftvoll<br />

aus, gelbe Fruchtnoten, im Finale cremig.<br />

www.levignedisanpietro.it, ca. CHF 29,–<br />

•<br />

Cà del Magro Custoza Superiore DOC<br />

2015, Monte del Frà<br />

172 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

document1334055657732745477.indd 172 18.04.18 15:53<br />

PR-A


13 Vol.-%, NK. Sattes Strohgelb mit leicht aufhellendem<br />

Rand. In der Nase viel Blütenhonig,<br />

ore<br />

getrockneten Aprikosen und etwas Bienenwachs,<br />

auch Safran, sehr einladend. Satt und<br />

saftig mit geschmeidigem Gaumengefühl, tänzelt<br />

elegant bis zum harmonischen Schluss.<br />

www.montedelfra.it, ca. CHF 18,–<br />

90<br />

•<br />

Montemagrin Custoza DOC 2017<br />

Santa Sofia<br />

12,5 Vol.-%, DIAM. Helles Gelbgrün. Sehr<br />

frische, ansprechende Nase, zeigt Noten<br />

nach Zitrone und Bergamotte, feiner Honig.<br />

Am Gaumen saftig, feine frische Frucht,<br />

breitet sich satt aus. Farnetani, München;<br />

Viani Importe, Göttingen; South Wines,<br />

Orbe; Ombra (Briola OG), Hall in Tirol, ca.<br />

CHF 12,–<br />

•<br />

Riflesso Dorato Custoza Superiore<br />

DOC 2015, Corte Fornello<br />

13 Vol.-%, NK. Strohgelb. Einladende Nase mit<br />

leichtem Petrol-Ton, nassem Stein und dezent<br />

blumigen Nuancen. Am Gaumen salzig<br />

mit guter Länge und harmonischem Finale.<br />

cortefornello.com, ca. CHF 12,–<br />

•<br />

Bosco del Gal Albarell Custoza Superi-<br />

DOC 2014, Cantina di Castelnuovo<br />

del Garda<br />

13 Vol.-%, NK. Funkelndes, sattes Strohgelb.<br />

Eröffnet mit Noten nach hellem Honig,<br />

Mango und Bratapfel, ansprechend. Cremig<br />

und rund in Ansatz und Verlauf, klar und<br />

saftig, im Nachhall nach Bratapfel.<br />

Enoteca Italiana, Regensburg<br />

ca. CHF 18,–<br />

89<br />

•<br />

Custoza DOC 2017, Corte Gioliare<br />

12,5 Vol.-%, DIAM. Helles Strohgelb. Duftige<br />

Nase nach Pfirsich, Blütenhonig und Litschi.<br />

Leichtes CO 2 am Gaumen, lebhaft mit<br />

schönem Trinkfluss, endet lange, auch<br />

mit gelben Fruchttönen.<br />

www.cortegioliare.it, ca. CHF 5,–<br />

•<br />

Custoza DOC 2017, Cavalchina<br />

12,5 Vol.-%, NK. Helles Grüngelb. Ausgeprägte<br />

Zitrusnoten in der Nase, leicht nach Brennnesseln<br />

und Stachelbeere. Am Gaumen<br />

saftig und salzig, im Abgang ein leicht bitteres<br />

Schwänzchen.<br />

Wagner, Laakirchen; La Cantinetta,<br />

München; Segnitz, Weyhe; Solo Vino,<br />

Ebersbach; Cresceri, Egelsbach; Käfer,<br />

München; Hofer, Zürich; Vipino GmbH,<br />

Krailling, ca. CHF 8,–<br />

•<br />

Custoza DOC 2017, Menegotti<br />

12,5 Vol.-%, DIAM. Funkelndes, helles Graugelb.<br />

Zart gezeichnete Nase mit Noten nach<br />

Nektarinen und Birnen. Zeigt sich am Gaumen<br />

kraftvoll und dicht, breitet sich gut aus,<br />

im Finale leichte, für Custoza typische Bitternote.<br />

Rossini, Hannover; Garda Weine, Kufstein;<br />

Vininsubria, Lugano<br />

ca. CHF 10,–<br />

•<br />

Custoza DOC 2017, Villa Medici<br />

13 Vol.-%, DIAM. Funkelndes, helles Grüngelb.<br />

Fein gezeichnete, ansprechende Nase mit Noten<br />

nach Lindenblüten und hellem Honig, im<br />

Hintergrund feine Zitrusfrüchte. Am Gaumen<br />

gelbe Frucht, im Finale dezente Bitternote.<br />

Via del Gusto, Donauwörth; Al Vino<br />

Lounge, Salmsach, ca. CHF 11,–<br />

•<br />

Custoza DOC 2017, Sartori<br />

12 Vol.-%, KK. Sehr helles Strohgelb. Offene,<br />

gelb-fruchtige Nase, nach weissem Pfirsich<br />

und Zitronenzesten, mineralische Töne. Frisch<br />

am Gaumen mit gutem Zug, feinem Salz und<br />

guter Länge. Im Abgang etwas bitter.<br />

Saffer, München; Pellegrini, Landau;<br />

Goodtime Wine, Wien, Preis: k. A.<br />

88<br />

•<br />

Custoza DOC 2017, Ronca<br />

12 Vol.-%, DV. Leuchtendes, helles Strohgelb.<br />

Intensive und füllige Nase, duftet nach<br />

Pfirsich und Birne, einladend. Am Gaumen<br />

saftige Frucht, betonte Zitrusnoten, mittlere<br />

Länge. GVS, Nürnberg, ca. CHF 7,–<br />

•<br />

Val dei Molini Custoza DOC 2017<br />

Cantina di Custoza<br />

12,5 Vol.-%, KK. Zartes Grüngelb. Wenig expressive<br />

Nase, ganz leichte Birnentöne. Am<br />

Gaumen nur bedingt fruchtig, endet leicht<br />

bitter. Palorino, Neumarkt, ca. CHF 8,–<br />

•<br />

Custoza DOC 2017, Monte del Frà<br />

12,5 Vol.-%, DIAM. Helles Strohgelb. Zarte<br />

Pfirsichnase, untermalt von leicht blumigen<br />

Tönen. Saftig und mit guter Länge, füllt den<br />

Gaumen aus und endet auf gelbfruchtigen<br />

Nuancen. www.montedelfra.it, ca. CHF 10,–<br />

•<br />

Ca’ Vegar Custoza DOC 2017<br />

Cantina di Castelnuovo del Garda<br />

12,5 Vol.-%, DIAM. Helles Strohgelb mit grünen<br />

Nuancen. Sehr intensive, ansprechende Nase,<br />

nach Pfirsich, Mandarinen und etwas Honig.<br />

Enoteca Italiana, Regensburg, ca. CHF 14,-<br />

Glücksmomente<br />

KREIEREN<br />

SIE<br />

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18.04.18<br />

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15:53


tasting / RIBERA DEL DOURO<br />

SONNE, WIND UND KALK<br />

SONNE, WIND UND KALK<br />

Das Anbaugebiet Ribera del Duero liegt im Hochland von Altkastilien. Jahrzehntelang war nur ein einziger Wein der Gegend<br />

international bekannt: der majestätische Vega Sicilia. Doch inzwischen machen zahlreiche andere Bodegas von sich reden, einige<br />

von ihnen sind sogar Neugründungen der letzten Jahre. Denn zuletzt gab es eine Art Goldrausch: Das kontinentale Klima im<br />

spanischen Teil des Duero (der portugiesische Teil flussabwärts heißt Douro und ist für Portwein bekannt) bringt Rotweine von enormer<br />

Wucht und sehr eigener Balance hervor. Die Zutaten für sie sind: heißen Sommer, kalte Winter, Kalkböden – und Höhenlagen auf 800<br />

bis 1000 Metern. Die wichtigste Sorte ist der Tempranillo, der vor Ort «Tinto Fino» heisst. Wie in Spanien üblich, werden die Ausbauformen<br />

auf dem Etikett angegeben: «Gran Reserva» und «Reserva» lagen am längsten im Fass, «Crianza» und «Roble» kürzer.<br />

«Cosecha» kann ohne Holzkontakt entstehen oder im «internationalen» (= französischen) Stil mit 18 Monaten Barriqueausbau. Den<br />

Unterschied zwischen beiden Cosecha-Typen erkennt man am einfachsten am Preis. NOTIZEN VON ULRICH SAUTTER<br />

•<br />

Convento de las Claras Reserva 2012<br />

Bodegas Convento de las Claras<br />

Heritage<br />

Balamisch kräuterewürzig, reichhaltig und<br />

komplex. Am Gaumen mit einer makellosen<br />

Balance zwischen festem Tannin und<br />

Feinnervigkeit einerseits und einem molligen,<br />

weichen Körper. Kalk-mineralsich. Und<br />

ausgezeichnet gelesen und extrahiert!<br />

www.studer-vinothek.ch<br />

CHF 15 –25<br />

93<br />

•<br />

Emilio Moro Crianza 2015<br />

Bodegas Emilio Moro, S.l.<br />

Altersgerecht verschlossene Frucht, Kirsche,<br />

passend (dezent) holzbeeinflusst, weicher<br />

Auftakt, mollige Gaumenmitte mit viskos<br />

eingebetetem, kräftigem Tannin, Kalk-mineralisch,<br />

kompletter und ganz und gar ungekünstelter<br />

Wein mit ausgezeichneter Entwicklungsperspektive.<br />

www.vinothek-brancaia.ch<br />

CHF 25 – 35<br />

LEGENDE<br />

•<br />

Rotwein, trocken<br />

95 – 100 Klassiker<br />

93 – 94 ausgezeichnet<br />

91 – 92 exzellent<br />

88 – 90 sehr gut<br />

85 – 87 empfehlenswert<br />

92<br />

•<br />

Arzuaga Reserva 2011<br />

Bodegas Arzuaga Navarro<br />

Heidelbeere, Pflaume, etwas Neuholz, Salbei,<br />

wirkt noch recht jugendlich und nur sehr<br />

vorsichtig vom Holz beeinflusst. Am Gaumen<br />

ein cremoiger Ansatz, dann viel Saftigkeit<br />

und viel weniger Breite, als der erste Eindruck<br />

erwarten lässt, deutlich taktil-mineralische<br />

Gaumenmitte, die erste Trinkreife ist<br />

da, und der Weg zu noch größerer Eleganz im<br />

Lauf der nächsten Jahre vorgezeichnet.<br />

www.covin.ch, CHF 35 – 45<br />

•<br />

Vitulia Gran Reserva 2007<br />

Bodegas Vitulia,S.l.<br />

Wirkt fast noch etwas reduktiv im Duft, «altmodisch»<br />

mit Noten von Fleischsuppe und<br />

fast keinem aromatisch wahrnehmbaren<br />

Holzeintrag. Am Gaumen Gran Reserva-artig<br />

in der Verfeinerung des Gerbstoffs, in der<br />

Dichte, und auch in einem nervigen Unterton,<br />

der der geschmolzenen Gaumenstruktur Lebendigkeit<br />

gibt. Zart rotfruchtig im Abklang.<br />

Guter Speisenbegleiter.<br />

www.weinwenger.ch, CHF 25 – 35<br />

•<br />

Erial Tf Cosecha 2015<br />

Bodegas Epifanio Rivera<br />

Schwarzkirschkonfitüre und Kräutertöne im<br />

Duft, dichter Gaumen, kraftvoller Alkohol,<br />

aber auch bis zum Rand mit sattem, fleischigem<br />

Tannin ausgefüllt. Saftiger Abklang, mineralsicher<br />

Hintergrund. Sehr präziser Wein.<br />

meilis-weinwelt.ch, CHF 35 – 34<br />

•<br />

Legaris Crianza 2015<br />

Legaris<br />

Sehr verschlossen, mineralisch zu deutende<br />

reduktive Noten. Nach Luftzufuhr kräuterwürzige<br />

Noten, Waldmeister. Fester<br />

Gersbtoff in passender, mittelhoher Menge,<br />

dichte, aber nicht überkonzentrierte oder alkoholische<br />

Gaumenmitte, sehr gute Balance,<br />

frisch und ungekünstelt, ein Hauch von Menthol<br />

im Abklang (und tatsächlich ist etwas<br />

Cabernet Sauvignon in der Cuvée)<br />

www.mondovino.ch, CHF 25 –25<br />

91+<br />

•<br />

Arzuaga Reserva Especial Reserva<br />

2011, Bodegas Arzuaga Navarro<br />

Röstiges Neuholz, dunkelbeerige Frucht.<br />

Am Gaumen mit homogenem Druck aus<br />

sehr feinem Gerbstoff, mit reifer Säure und<br />

balanciertem Alkohol in guter Harmonie.<br />

Noblesse in allen Komponenten, aber fast<br />

ein klein wenig zu perfekt im Vergleich zur<br />

«normalen» Reserva.<br />

www.covin.ch, CHF 65 – 75<br />

91<br />

•<br />

Fuentespina Selección Crianza 2014<br />

Avelino Vegas, S.A.<br />

Erdige, kräuterwürzige Noten. Ausbaunoten,<br />

aber kein Neuholz (oder wenig). Straffer Bau,<br />

vitale Säure, körniges Tannin in mittelhoher<br />

Menge, gute und homogene Substanz, leicht<br />

salzig, dichter, packender Wein, der Alkohol<br />

gut von Extrakt gedeckt, Potezial.<br />

weinversand24.ch, CHF 15 – 25<br />

•<br />

Malleolus Cosecha 2015<br />

Bodegas Emilio Moro, S.l.<br />

Wiesenkräuter, Heublume, römische Kamille.<br />

Kraftvolle Gerbstoffracht, Kalk-mineralsich<br />

begleitet, dicht und spannungsvoll, der Alkohol<br />

wirkt integriert, die Säure trägt ausreichend,<br />

bleibt aber ebenso im Hintergrund<br />

wie die geschmeidigen Motive.<br />

www.vinothek-brancaia.ch, CHF 45 – 55<br />

•<br />

Legón Reserva 2012<br />

Bodegas Viña Vilano<br />

Verschlossener Duft, sich nach und nach öffnend:<br />

weißer Pfeffer, etwas Holz und Kirschkonfitüre.<br />

Stringenter Bau: festes Tannin, feiner<br />

Säurenerv und verschlossen, aber klar<br />

wirkende Frucht in enger Bindung. Trotz der<br />

jugendlich-kompakten Art zeigt sich Entfaltungspotenzial<br />

– und ebenso eine deutliche<br />

Kalk-mineralische Tönung.<br />

www.spanienweinonline.ch<br />

CHF 15 – 25<br />

•<br />

Finca La Mina Reserva 2014<br />

Pradorey - Real Sitio de Ventosilla<br />

Altersgerecht verschlossen im Duft, eine<br />

Spur Cassiskonfitüre, dezentes Holz, klassische<br />

Anlagen am Gaumen: eine Schicht Cremigkeit,<br />

aber nicht zuviel davon, reifes, aber<br />

festes Tannin, sehr gutes Reifepotenzial, für<br />

den Jahrgang außergewöhnlich dicht und<br />

homogen.<br />

www.caveamann.swiss, Preis: k.A.<br />

•<br />

Corimbo I Reserva 2012<br />

Bodegas La Horra S.L<br />

Klare und vielschichtige, aber auch nicht zu<br />

offene Frucht, zimtige Holzwürze. Viel Saft<br />

am Gaumen, eine eher zurückhaltende Tanninmenge,<br />

wirkt sehr balanciert und beinahe<br />

etwas understated, der Alkohol (14,5) bleibt<br />

unmerklich.<br />

www.spanienweinonline.ch<br />

CHF 55 – 65<br />

Fotos: Shutterstock<br />

174 falstaff feb–mär 2015<br />

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•<br />

Valduero Reserva Premium 6 Años<br />

Reserva 2010, Valduero<br />

Sehr viel Neuholz im Duft, Vanille und Cherry<br />

Coke. Seidenweiches Tannin, cremig unterlegt,<br />

milde Säure, mollig rund und vor allem<br />

auf cremige Fülle setzend, Frucht und Mineralität<br />

sind allerdings durchaus auch verhindern<br />

und sorgen für Niveau in der Zugänglichkeit.<br />

www.fischer-weine.ch<br />

CHF 65 – 75<br />

•<br />

Chafandín Cosecha 2015<br />

Viñas del Jaro, S.l<br />

Kirschwasser, Leder, Nougat, mehliger Gerbstoff,<br />

homogen bei mittelhoher Dichte, saftige<br />

Zwischentöne, verschlossene Frucht, Kalkmineralischer<br />

Hintergrund, guter, ausgewogener<br />

Bau. www.martel.ch<br />

CHF 35 –45<br />

•<br />

Cruz de Alba Reserva 2012<br />

Cruz de Alba<br />

Rauchiges Holz, Speck, Bitterschokolade,<br />

Obertöne von Kräutern. Dichter, aber auch<br />

entspannt wirkender GAumen, hochwertiger<br />

feinkörniger Gerbstoff, kalk-mineralische<br />

Töne und eine eher «kühle» Gaumenfrucht.<br />

www.dettling-marmot.ch<br />

CHF 25 – 35<br />

•<br />

Tudanca Vendimia Seleccionada<br />

Cosecha 2011, Bodegas Tudanca<br />

Kräuterbitter, Menthol, fast schon Fernet<br />

Branca, dazu Leder und Schokolade. Schmelz<br />

und Stoff gut vereint, mittelhohe Dichte, eher<br />

dezente Säure, wirkt aber gut in sich ruhend<br />

und bereit für weitere Reifeetappen.<br />

www.vintage-weine.ch<br />

CHF 15 –25<br />

•<br />

Elite de Pradorey Cosecha 2014,<br />

Pradorey - Real Sitio de Ventosilla<br />

Vom Holz hervorgehobene Frucht: Süßkirsche<br />

und Holunder mit passendem Holzakzent,<br />

balsamische Untertöne. Seidig, saftig,<br />

feinnervig am Gaumen, sehr hochwertiges<br />

Tannin, kompletter Wein, der vergleichsweise<br />

homogen bis in den Abgang hinein bleibt.<br />

Länge mittel-plus.<br />

www.caveamann.swiss<br />

Preis: k.A.<br />

•<br />

Tamaral Finca la Mira Cosecha 2014<br />

Bodegas Tamaral<br />

Sehr viel Neuholz, Vanille und Rauch plus zitrische<br />

Noten. Kerniger Gaumen, saftiger<br />

Nerv, fleischiges Tannin mit einem Frische<br />

gebenden Hauch von Grüntönen. Mineralischer<br />

Fond. Guter Essensbegleiter.<br />

www.vintage-weine.ch<br />

CHF 15 –25<br />

•<br />

Cyclo Cosecha 2015<br />

Finca Torremilanos<br />

Primärfruchtig und frisch nach Kirsche duftend,<br />

etwas Holz, erdige und kräuterige Noten,<br />

schließlich macchia. Viskoser Fond, sandiges<br />

bis feinkörniges Tannin auf Mass in das<br />

miottelhohe Volumen eingepasst, saftige Abgangsfrucht<br />

mit einer dezent mineralischen<br />

Tönung. Komplett und dabei frisch.<br />

www.vintage-weine.ch<br />

CHF 45 – 65<br />

•<br />

Jaros Cosecha 2015<br />

Viñas del Jaro, S.l<br />

Leder, Amarenakirsche, grüner Pfeffer. Kurzer<br />

weicher Ansatz, dann sandiges Tannin in<br />

hoher Menge, dennoch saftig wirkende Gaumenmitte,<br />

gute, warme Frucht, schöne Dichte,<br />

leicht alkoholgetragen im Abklang.<br />

Braucht Essen. www.martel.ch<br />

CHF 15 – 25<br />

•<br />

Neo Crianza 2012<br />

Bodegas y Viñedos Neo<br />

Kräuterwürzig, weißer Pfeffer, Sandelholz.<br />

Homogener Tannindruck aus feinkörnigem<br />

Gerbstoff, fein stützender integrierter Säurenerv,<br />

noch verschlossen wirkend, gut in Proportion<br />

und Dichte, zum Stoff passender viskoser<br />

Fond, Potenzial.<br />

shop.vennerhus.ch<br />

CHF 35 – 45<br />

•<br />

Paraje de San Juan Cosecha 2014<br />

Bodegas Convento de Las Claras S.l.<br />

Milchschokolade, Blaubeerkompott,<br />

Zwetschgenmus. Cremiger Fond, seidiges<br />

Tannin, recht vitaler Säurenerv, der aber mit<br />

der viskosen, molligen Anlage gut harmoniert,<br />

ein stimmiger, stilistisch recht eigenständiger<br />

Wein: fast feminin wirkend, mit Eleganz<br />

und mineralischem Spiel hinter der<br />

seidenweichen Anlage.<br />

shop.vennerhus.ch<br />

CHF 85 – 95<br />

90+<br />

•<br />

Cepa 21 Cosecha 2015<br />

Bodegas Cepa 21, S.a<br />

Primärfruchtig. Himbeere, Süßkirsche. Dicht<br />

und dennoch rund, sehr feines Tannin in hoher<br />

Menge, gut integrierter (nicht zu knapper)<br />

Säurenerv, starff mit Eleganz.<br />

www.vinothek-brancaia.ch<br />

CHF 75 – 85<br />

•<br />

Portia Prima Cosecha 2015<br />

Bodegas Portia<br />

Rauchig, dunkelbeerig im Duft, sehr hartes<br />

Tannin und kräftiger Alkohol am Gaumen,<br />

raue Gaumenstruktur, durchaus aber fruchtdotiert<br />

und auch mit viskosem Fond,<br />

braucht Zeit.<br />

www.vinothek-brancaia.ch<br />

CHF 15 –25<br />

90<br />

•<br />

Erial Crianza 2015<br />

Bodegas Epifanio Rivera<br />

Offener, fruchtbetonter Duft von Blaubeerkompott,<br />

Apfel, Pflaume. Saftiger Gaumen,<br />

spannungsreich mit präsenter Säurespur, betont<br />

auf die Frische und die Frucht angelegt,<br />

dennoch mit alkoholischer power, aber auch<br />

Kalk-mineralischen Noten.<br />

meilis-weinwelt.ch<br />

CHF 15 – 25<br />

•<br />

Pradorey - Finca Valdelayegua<br />

Crianza, 2015, Finca Valdelayegua<br />

Sehr verschlossen im Duft, am Gaumen nuanciert<br />

mit kultiviertem, feinkörnigem,<br />

aber dennoch Druck ausübendem Gerbstoff,<br />

mittelhohe Dichte, leicht viskoser<br />

Fond, gut ausdifferenzierter Wein für die<br />

mittlere Reifedauer.<br />

www.caveamann.swiss<br />

Preis: k.A.<br />

•<br />

Einmal Kork<br />

A&M Cosecha 2011<br />

Bodegas Asenjo & Manso, S.l<br />

Entwickelte Beerenfrucht, Brombeere, Holunder,<br />

fast petrolige Noten, Grafschafter<br />

Goldsaft, füllig und cremig mit einem Gerbstoff,<br />

der nur noch die Reste früherer Körnigkeit<br />

zeigt, gut integrierter Alkohol, viel<br />

Charme und Zugänglichkeit.<br />

www.terravigna.ch<br />

CHF 85 – 95<br />

•<br />

Valduero Una Cepa Cosecha 2014<br />

Valduero<br />

Neuholz, Kandiszucker, Cocktailkirsche.<br />

Geschmeidiger Gaumen mit schöner<br />

Saftigkeit, mürbes, feines Tannin, gut<br />

integrierte Säure, hat Frucht und Eleganz<br />

bei eher mittelgewichtiger Stoffigkeit,<br />

balancierter Stil. www.fischer-weine.ch<br />

CHF 25 –35<br />

•<br />

Alexander Vs The Ham Factory<br />

Cosecha 2015<br />

Alexander Vs The Ham Factory<br />

Schwarzkirsche mit mineralischen Untertönen.<br />

Seidiger Gaumen, mit Schmelz und Alkoholkraft,<br />

hohe TAnninqualität, dezente<br />

Säure, durchaus auch Frucht, aber der Alkohol<br />

dominiert. www.terravigna.ch<br />

CHF 35 –45<br />

89+<br />

•<br />

Tudanca Crianza 2012<br />

Bodegas Tudanca<br />

Sehr verschlossen im Duft, da ist fast nur ein<br />

wenig Holz zu riechen. Eine Ahnung von<br />

Cocktailkirsche. Linear gebaut, dichtes, körniges<br />

Tannin, leise Grüntöne, integrierte Säure,<br />

Kalk-mineralische Untertöne. Derzeit schwer<br />

zu greifen. www.terravigna.ch<br />

CHF 15 – 25<br />

89<br />

•<br />

Hito Joven Roble 2016<br />

Bodegas Cepa 21, S.a<br />

Frische Waldheidelbeere, Sauerkirsche. Am<br />

Fotos: Shutterstock<br />

ARCave AG<br />

die absolute Weinlage ®<br />

feb–mär 2015<br />

falstaff<br />

175<br />

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tasting / RIBERA DEL DOURO<br />

Gaumen sehr gut proportioniert: festes Tannin,<br />

gut integrierte Säure, kein Alkoholüberschuss,<br />

Kalk-Frische, ein recht erwachsener<br />

Wein, der durchaus drei, vier Jahre wird reifen<br />

können. www.vinothek-brancaia.ch<br />

CHF 15 –25<br />

•<br />

Portia Crianza 2015<br />

Bodegas Portia<br />

«Süßes» Holz, Vanille und Karamell, Blaubeerkompott,<br />

saftige Gaumenfrucht mit<br />

leicht anhaftendem Tannin als Hintergrund,<br />

reife Säure, ein Wein mit guter Frische in eher<br />

modernem Stil gehalten.<br />

www.mondovino.ch, CHF 5 – 15<br />

•<br />

Arzuaga Crianza 2015<br />

Bodegas Arzuaga Navarro<br />

Nussige Holznoten, Spekulatius-Gebäck. Voll<br />

und weich am Gaumen mit mürbem, sehr feinem<br />

Gerbstoff und dezenter Säure. Wirkt<br />

trotz der molligen Anlage nicht breit. Cremiger<br />

Hintergrund.<br />

www.covin.ch, CHF 15 – 25<br />

•<br />

Torremilanos Crianza 2014<br />

Finca Torremilanos<br />

Mandel, kleine rote Beeren, wird recht präzise,<br />

Preiselbeer. Am GAumen homogen und<br />

für den Jahrgang überraschend dicht, molligweicher<br />

Hintergrund, mehliges Tannin, harmonischer<br />

Wein.<br />

www.moevenpick-wein.com<br />

CHF 15 – 25<br />

•<br />

Viyuela Crianza 2014<br />

Bodegas Viyuela<br />

Kirschgelee, fruchtgetragen und klar, nur ein<br />

Hauch von schokoladigem Neuholz, elegant<br />

am Gaumen, saftig, feinnervig, mineralisch<br />

getönt, nicht unbedingt enorm tiefgängig,<br />

aber lang und homogen mit animierendem<br />

Fluss. Präsente Säure<br />

shop.bei-tony.ch, CHF 15–25<br />

•<br />

Pinea Crianza<br />

Viña Tuelda S.l.<br />

Lote 5/2014. Komplexe, beginnend reife Nase:<br />

Kirschlikör, Minze und Kirschkern, Marzipan,<br />

mit Luft Ricola Kräuterzucker. Weicher Ansatz,<br />

mürbes Tannin in eher vorsichtiger Menge,<br />

leichte Viskositöät im Hintergrund, wuchtiger,<br />

weit ausgreifender Wein mit eher mittelgewichtigem<br />

Extrakt.<br />

www.wyhimmel.ch<br />

CHF 25 – 35<br />

•<br />

Yotuel Finca de Valdepalacios<br />

Crianza 2010<br />

Bodegas y Viñedos Gallego<br />

Zapatero S.l.<br />

Röstiges Neuholz, trotz der acht Jahre Reife<br />

etwas monothematisch. Gut extrahierter<br />

Gaumen, sandiges bis festes Tannin makelloser<br />

Phenolreife, milde Säure, leichte Viskosität,<br />

merklicher ALkohol. Wirkt noch sehr<br />

jung, allerdings auch sehr forciert. Zuletzt<br />

leicht seifig. rebwein.ch<br />

CHF 65 – 75<br />

•<br />

Tamaral Reserva 2015<br />

Bodegas Tamaral<br />

Feine erste Patina, Pflaume, Eisen und rote<br />

Johannisbeeere, Nougat-artiges Holz. Sehr<br />

charmant am Gaumen, mild und rund, dezent<br />

viskos mit sehr feinem, in der Menge verhaltenem<br />

Gerbstoff. FAst schon etwas entwickelt<br />

für sein junges Alter!<br />

webshop.transgourmet.ch, CHF 25 –35<br />

•<br />

Torre Albeniz Reserva 2014<br />

Finca Torremilanos<br />

Rote und schwarze Johannisbeere, Karamellbonbon,<br />

ätherische Kräuternoten. Weich<br />

und saftig am Gaumen, mürb-körniger Gerbstoff,<br />

im Alkoholgehalt diszipliniert, feinfruchtiger<br />

Abklang. Nicht extrem dicht, aber<br />

in seiner unforcierten Art harmonisch und<br />

stimmig. www.moevenpick-wein.com<br />

CHF 25 –25<br />

•<br />

F by Fuentespina Reserva 2013<br />

Avelino Vegas, S.A.<br />

Rauchiges Neuholz, weicher, viskoser und fülliger<br />

Gaumen mit kräftigem Alkohol, eher dezenter<br />

Säure und körnigem, trockenem Gerbstoff,<br />

dessen Wirkung vom Holztannin verstärkt<br />

wird. Schwer zu beurteilendes Fruchtpotenzial.<br />

weinversand24.ch, CHF 65 – 75<br />

•<br />

Viyuela Reserva 2011<br />

Bodegas Viyuela<br />

Reife, fast etwas portige Nase, wuchtiger<br />

Gaumen, mit trockenem Tannin und langsam<br />

anrollender Säure, strukturgeprägt und darin<br />

noch sehr potenzialreich wirkend, in Frucht<br />

und Würze deutlich weiter entwickelt.<br />

shop.bei-tony.ch, CHF 35 – 45<br />

•<br />

Monteabellon Finca Matambres<br />

Cosecha 2014<br />

Bodegas Monteabellon<br />

Nussiges Neuholz, erdige Noten, Sauerkirsche.<br />

Weiche Fülle, saftig und feinnervig gegliedert,<br />

mittelgewichtiger Extrakt, angenehme,<br />

bereits entwicklet wirkende Abgangsfrucht.<br />

www.villanueva-weinimport.ch<br />

CHF 35 – 45<br />

•<br />

Dominio Romano Cosecha 2015<br />

Bodega Bajo Duraton<br />

Sehr reduktiv zu Beginn, belüftet sich in «normale»<br />

Hefenoten und etwas Backpflaume.<br />

Mollig-weich am Gaumen, leicht sandiges<br />

Tannin in vorsichtig extrahierter Dosis, milde<br />

Säure, zugänglicher Stil.<br />

welcome@figee.ch, CHF 34,90<br />

•<br />

Primordium Tresmil Bottelas<br />

Cosecha 2012, Bodegas Marta Maté<br />

Balsamischer, erdiger Duft, feuchter Lehm,<br />

wuchtiger Gaumen, mild und feinkörnig im<br />

Gerbstoff, viskos im Fond, eher mild in der<br />

Säure, durchaus nuanciert trotz der voluminösen<br />

Anlage, in der Frucht allerdings wenig<br />

strahlend. rebwein.ch, CHF 15 –25<br />

•<br />

Finca Los Hoyales Cosecha 2014<br />

Cruz de Alba<br />

Mineralische Kirschnoten, dezentes Neuholz,<br />

Ysop und balsamische Kräuternoten, Thymian.<br />

Sandiges bis seidiges Tannin, mittlere<br />

Dichte, geschmeidiger Fond, eher milde, spät<br />

aufkommende Säure. Harmonisch in einem<br />

mittleren Format, leider wenig Länge.<br />

www.dettling-marmot.ch, CHF 55 – 65<br />

•<br />

Garmón Cosecha 2015<br />

Bodegas Garmon Continental; S.l<br />

Recht offene Beerenfrucht, schwarze Johannisbeeren,<br />

leicht kompottig, seidiger, eleganter<br />

Gaumen, viel Saft und Frucht, zurückgenommene<br />

Struktur, dadurch rund und zugänglich,<br />

wenngleich nicht mit der letzten<br />

Tiefe. www.granreserva.ch, CHF 35 – 45<br />

88<br />

•<br />

Flores de Callejo<br />

Joven Roble 2016<br />

Bodegas Félix Callejo<br />

Leicht reduktiv, aber auch rauchig-holzwürzige<br />

Untertöne, Speck. Saftiger Ansatz,<br />

feinkörniges Tannin in mittelhoher Menge,<br />

gut integrierte Säure, fest gefügter, solide<br />

gebauter Wein mit leicht Kalk-mineralsichem<br />

Unterton, aber nur mittelgewichtiger<br />

Frucht. www.sante.ch, CHF 15 – 25<br />

•<br />

Portia Roble Joven Roble 2016<br />

Bodegas Portia<br />

Thymian, Bitterschoko, macchia. Am Gaumen<br />

wuchtig und stoffig: körniges Tannin in<br />

mittlerer Menge, durch den geschmeidigen<br />

Fond zusätzlich gepuffert, ein vitaler Nerv<br />

gibt Länge. www.leshop.ch, CHF 5 – 15<br />

•<br />

Alilian Prémora Joven Roble 2015<br />

Bodegas y Viñedos Alilian<br />

Riecht nach Schwarzwälder Kirschtorte,<br />

Schokostreusel, am Gaumen weich und mild,<br />

aber dennoch mit homogenem Tannindruck,<br />

mollig und harmonisch mit ein klein wenig<br />

hitzig wirkender Abgangsfrucht.<br />

www.weiss-getraenke.ch, CHF 15 – 25<br />

•<br />

Tudanca Tinto Roble Joven Roble<br />

2015, Bodegas Tudanca<br />

Veilchenpastille und Schwarzkirsche mit einem<br />

Hauch von Holz (Schokolade). Viskoser<br />

Hintergrund, und darauf ein mürb-körniger<br />

Tannindruck, der als Klammer zwischen<br />

Frucht, Alkohol und dezent mineralsichen<br />

Noten wirkt. Recht komplett in seinem etwas<br />

einfacheren Stil. www.vintage-weine.ch<br />

CHF 5 – 15<br />

•<br />

Yotuel Joven Roble 2015<br />

Bodegas y Viñedos Gallego<br />

Zapatero S.l.<br />

Kirschkonfitüre, Zimt, etwas Kräuter.<br />

Mehliger Gerbstoff, kräftiger Alkohol,<br />

aber nicht brandig, gute Proportionen,<br />

mittelgewichtige Balance, würziger<br />

Abklang. rebwein.ch, CHF 15 –25<br />

•<br />

Acón Crianza 2015<br />

Abadía de Acón S.l.<br />

Kirsche und Karamellbonbon, Werthers<br />

Echte, weicher Ansatz, leicht viskos, feinkörniges<br />

Tannin auf kräftigem Alkohol,<br />

breiter Gaumen, im Abklang kräuterwürzig<br />

und leicht balsamisch (aber auch etwas<br />

trocknend durch den Alkohol).<br />

www.vogelsangerweine.ch, CHF 15 – 25<br />

•<br />

Trus Crianza 2014<br />

Bodegas Trus<br />

Rauchig und reduktiv. Saftiger GAumen, mittelgewichtig,<br />

sandiges Tannin guter Phenolreife,<br />

proportionierter Wein mit eher dezenter<br />

Säure und mit mittlerer Länge.<br />

www.cappelletti.ch, CHF 45 – 45<br />

•<br />

Alilian Buenagente Cosecha 2014<br />

Bodegas y Viñedos Alilian<br />

Ätherische Kräuterwürze, Amarenakirsche,<br />

Nougat, am Gaumen alkoholkräftig, mit<br />

viskosem Gegengewicht, mehliges Tannin<br />

mittleren Korns, milde Säure, dennoch<br />

leicht saftig, aber in der Frucht recht<br />

entwickelt. www.weiss-getraenke.ch<br />

CHF 35 –45<br />

•<br />

Tamaral Crianza 2014<br />

Bodegas Tamaral<br />

Rauchiges Neuholz, Sauerkirsche, am Gaumen<br />

mit leichter Öligkeit ansetzend, aber<br />

dann ein leicht grünlich verdichteter Kern<br />

aus Tannin und Säure, mittlere Länge, innerhalb<br />

des Jahrgangstyps guter Extrakt.<br />

webshop.transgourmet.ch, CHF 15 –25<br />

•<br />

Valduero Crianza 2015<br />

Valduero<br />

Holzgeprägt, verschlossene Frucht, etwas<br />

pflaumige Aromen. Am Gaumen breit, kraftvolles,<br />

präsentes Tannin und kalk-mineralische<br />

Noten, gut integrierte, eher milde Säure,<br />

stoffiger, noch sehr junger Wein. Mittlere<br />

Länge. www.fischer-weine.ch, CHF 25 –35<br />

Foto: beigestellt<br />

176 falstaff feb–mär 2015<br />

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Foto: beigestellt<br />

•<br />

Tinto arroyo crianza2014<br />

Bodega s. Arroyo, s.L.U.<br />

Dunkelbeerige Noten, Schwarzkirsche, Kräuterbitter.<br />

Saftig-elegante Gaumenstruktur,<br />

vorsichtig extrahiertes Tannin mit feinem<br />

Korn (und in zurückgenommener Menge),<br />

dennoch leichte Grüntöne, die Frucht trägt<br />

den Wein trotz seiner eher diskreten Struktur,<br />

gewisse Eleganz.<br />

www.bei-tony.ch, CHF 15 – 25<br />

•<br />

Trus Reserva 2012<br />

Bodegas Trus<br />

Wirkt im Duft auf merkwürdige Weise verschlossen<br />

und animalisch-offensiv zugleich.<br />

Sehr feines Tannin, markante Säure, gut integrierter<br />

Alkohol, saftige (aber hier eher entwickelt<br />

wirkende) Abgangsfrucht.<br />

www.cappelletti.ch<br />

CHF 65 –75<br />

•<br />

Legaris Reserva 2012<br />

Legaris<br />

Halbbitterschokolade und Knupperkirsche<br />

mit kräuterwürzigen Obertönen. Mittelgewichtiger<br />

Bau mit reifem Gerbstoff, gut eingebundener<br />

Säure und früh präsenter rotbeeriger<br />

Gaumenfrucht. Harmonischer Wein.<br />

www.mondovino.ch<br />

CHF 25 – 35<br />

•<br />

Arrocal Angel Reserva 2012<br />

Bodegas Arrocal<br />

Fast duftlos beim ersten Kontakt, mit sehr<br />

viel Luft eine Ahnung von gekochten Beeren,<br />

fast etwas Zinfandel-artig. Sehr weich im<br />

Gaumen, seidiges Tannin, milde Säure, viel<br />

Schmelz und etwas wenig Frische. Breit.<br />

felsenkeller-sh.ch<br />

CHF 45 – 55<br />

•<br />

Terra Incógnita Cosecha 2014<br />

Bodegas Viña Vilano<br />

Sehr viel Neuholz, Cherry Coke, weich und<br />

voll am Gaumen, feiner Säurenerv, viel Saft,<br />

aber nur jahrgangstypisch viel Frucht, rund<br />

und fast cremig abklingend, charmanter<br />

Wein. www.globalwine.ch, CHF 45 – 55<br />

•<br />

Alilian Camino del Abuelo<br />

Cosecha 2013<br />

Bodegas y Viñedos Alilian<br />

Kräuterwürzige, insgesamt wenig expressive<br />

Nase. Am Gaumen feinkörnig, aber leicht<br />

trocknend, mittlere Dichte, defensive Frucht.<br />

www.weiss-getraenke.ch<br />

CHF 345 – 355<br />

•<br />

Corimbo Cosecha 2013<br />

Bodegas La Horra S.L<br />

Etwas Schokotrüffel, Zimt, seidioges, sehr<br />

feines Tannin, mittlere Dichte, ausgewogener<br />

Bau, gut intgerierte Säure, in Dichte und Länge<br />

allerdings nur mittelgewichtig.<br />

www.spanienweinonline.ch<br />

CHF 25 – 35<br />

•<br />

Yotuel Finca Camino Viejo 2014<br />

Cosecha 2014, Bodegas y Viñedos<br />

Gallego Zapatero S.l.<br />

Reduktiv, am Gaumen weich ansetzend, feinkörniges<br />

Tannin, dann sich steigernd zu einer<br />

leichten Adstringenz, alkoholkräftiger Hintergrund,<br />

eher milde Säure.<br />

rebwein.ch, CHF 15 – 25<br />

87+<br />

•<br />

Legaris 2016 Joven Roble<br />

Legaris<br />

Zu Beginn etwas krautig, öffnet sich mit<br />

Luftkontakt zögerlich in pflaumige Noten.<br />

Am Gaumen breit mit mürb-körnigem<br />

Tannin, geschmeidigem Hintergrund und<br />

sehr dezenter Säure. Behäbiger, aber in<br />

sich durchaus stimmiger Stil.<br />

www.mondovino.ch<br />

CHF 5 – 15<br />

•<br />

Fuentespina Roble 7<br />

Joven Roble 2016<br />

Avelino Vegas, S.A.<br />

Schwarzkirschkonfitüre und Waldmeister,<br />

ausgewogene Gaumenstruktur mit reifem<br />

Tannin, guter Saftigkeit und adretter Abgangsfrucht.<br />

Guter Begleiter zu einfacher<br />

Küche. weinversand24.ch<br />

CHF 5 – 15<br />

87<br />

•<br />

Trus Joven Roble 2016<br />

Bodegas Trus<br />

Sauerkirsche, Blaubeere, aromatisch wenig<br />

Holzeinfluss. In der Gaumenstruktur allerdings<br />

abgerundetet, voll, weiches Tannin, leider<br />

sehr alkoholkräftig.<br />

www.cappelletti.ch<br />

CHF 15 – 25<br />

•<br />

La Planta Cosecha 2016<br />

Bodegas Arzuaga Navarro<br />

Frischfruchtig nach Knupperkirsche und Karamell<br />

duftend, am Gaumen mittelgewichtig<br />

mit leichten Grünanteilen im Tannin, lebendige<br />

Säure, fruchtbetonter, fast etwas Beaujolais-artiger<br />

Typus.<br />

www.covin.ch, CHF 5 – 15<br />

•<br />

Viñas del Lago Joven Roble 2015<br />

Bodegas Marta Maté<br />

Eine Spur von Holz, nussig, aber auch jugendlich-reduktiv,<br />

Trockenfleisch, Kräuter. Weit<br />

ausgreifender Körper, mollig, cremig, eine<br />

kraftvoll körnige Tanninfüllung, midle Säure.<br />

Die Frucht wirkt defensiv gegenüber Stoff<br />

und Volumen. rebwein.ch, CHF 5 – 15<br />

•<br />

Viyuela Barrica 2016 Joven Roble<br />

2016, Bodegas viyuela<br />

Entfaltete, leicht animalisch getönte Frucht,<br />

aber auch florale Noten und ein dezent<br />

schokoladiger Holzton. Am Gaumen cremig,<br />

weich, kraftvolles Tannin mehliger<br />

Qualität, merklicher Alkohol. Fast eine<br />

Crianza im Stil.<br />

shop.bei-tony.ch, CHF 5 – 15<br />

•<br />

Callejo Sotillo Crianza 2014<br />

Bodegas Félix Callejo<br />

Reduktiv, Bitterschokolade, am Gaumen<br />

sehr alkoholgetragen, feinkörniges Tannin,<br />

kontrollierte Grüntöne, dezent mineralische<br />

Tönung, feuriger Abklang.<br />

www.sante.ch, CHF 25 –35<br />

•<br />

Legón Crianza 2015<br />

Bodegas Viña Vilano<br />

Sehr viel Neuholz. Weicher, alkoholgetragenener<br />

Gaumen, mürbes Tannin, eher matt<br />

wirkende Frucht, breiter Wein.<br />

www.denner-wineshop.ch, CHF 5 – 15<br />

•<br />

Pinna Fidelis Crianza 2015<br />

Pinna Fidelis<br />

Kräftiger Holzton, mürbes, körniges Tannin,<br />

präsente Gaumenfrucht, Wildkirsche, gut<br />

eingebundene, eher dezente Säure, breiter<br />

Abklang. www.procava.ch, CHF 15 – 25<br />

•<br />

Conde de San Cristobal<br />

Cosecha 2014<br />

Conde de San Cristobal<br />

Holz und Kräuter im Duft, am Gaumen mittelgewichtig,<br />

reifes mittelkörniges Tannin,<br />

ein Hauch nur knapp reifen Cabernets, Joihannisbeerblätter,<br />

angenehmer Trinkwein.<br />

www.mondovino.ch, CHF 15 – 25<br />

•<br />

Sentido Crianza 2014<br />

Bodegas y Viñedos Neo<br />

Entfaltete Kräuterwürze, mittelgewichtiger<br />

Gaumen mit leichtem Holzton, vorsichtig extrahiertes<br />

feinkörniges Tannin, etwas wenig<br />

Gaumenmitte, ein solider Jahrgangstyp.<br />

shop.vennerhus.ch, CHF 15 – 25<br />

•<br />

Cruz de Alba Crianza 2015<br />

Cruz de Alba<br />

Süßkirsche, Cocktailkirsche, Milc hschokolade,<br />

Holz. Mittlere Dichte, hoher Alkohol, sandiges,<br />

noch jugendliches Tannin, saftige<br />

Abgangsfrucht, leichter Bitterton.-<br />

www.dettling-marmot.ch, CHF 15 –25<br />

•<br />

Tinto Arroyo Reserva 2012<br />

Bodega S. Arroyo, S.l.<br />

Sehr weit geöffneter Duft: Milchschokolade,<br />

Feige, deutlich Ausbau-geprägt. Feingliedriges<br />

Tannin und runde Anlagen, aber dann<br />

auch eine recht kernig wirkende Säure, wirkt<br />

im Strukturteil (physiologisch) unreif und in<br />

der Frucht (zu) entwickelt.<br />

www.bei-tony.ch<br />

CHF 35 – 45<br />

•<br />

Felix Callejo Cosecha 2014<br />

Bodegas Félix Callejo<br />

Etwas Holz, und wenig Frucht, sehr weicher<br />

Gaumen, voll und mollig, feinkörniges Tannin,<br />

geschmeidig und butterweich gepuffert<br />

durch den leicht viskosen Fond, milde Säure,<br />

mittlere Länge.<br />

www.sante.ch, CHF 15–25<br />

•<br />

Primordium Cosecha 2014<br />

Bodegas Marta Maté<br />

Kandiszucker, Heidelbeere, reduktive Noten.<br />

Leichtegwichtiger Extrakt, wirkt sehr vorsichtig<br />

extrahiert, und wirkt fast etwas unverbindlich,<br />

mürb, saftig, mit eher matter<br />

Frucht. Harmonisch, aber auch einfach.<br />

rebwein.ch, CHF 5 – 15<br />

•<br />

Arrocal Máximo Cosecha 2014<br />

Bodegas Arrocal<br />

Entwickelter Duft: Kräuter, macchia, Pflaumenmus.<br />

Weich, seidig, fast mit süßlichen<br />

Reflexen, saftige Frucht, mittlere Länge.<br />

felsenkeller-sh.ch<br />

CHf 65 –75<br />

88–90<br />

•<br />

Acón Reserva Reserva 2012<br />

Abadía de Acón S.l.<br />

Sehr weit geöffnete Kirschfrucht, ein<br />

Hauch Ester, Blaubeerkompott, geschmeidiger<br />

Auftakt, dann körnig angreifendes<br />

Tannin, durchaus Kalk anzeigende Textur,<br />

die eine moderne Geschmeidigkeit und<br />

Fruchtbetonung mit sattem Extrakt verbindet.<br />

Wer den Ester wahrnimmt, wird nicht<br />

begeistert sein – wer auf die Frucht schaut<br />

schon. www.vogelsangerweine.ch<br />

CHF 25 – 35<br />

Tasting-Info<br />

Weitere Tastings und<br />

Bewertungen finden Sie<br />

online unter<br />

www. falstaff.ch/tastings<br />

feb–mär 2015<br />

falstaff<br />

177<br />

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TISCHGESPRÄCH MIT HARALD KRASSNITZER ÜBER …<br />

… SEINE LEIDENSCHAFT<br />

FÜR NATURAL WINES<br />

INTERVIEW ALEX. HESSE<br />

FALSTAFF Ein Herzensthema<br />

von Ihnen sind Orange-Weine?<br />

HARALD KRASSNITZER Orange-<br />

Weine sind durch Eveline Eselböck in<br />

mein Leben getreten, das ist sicher<br />

schon zehn Jahre her. Als ich den «Winzerkönig»<br />

gedreht habe, waren meine Frau und ich im Restaurant<br />

«Taubenkobel» essen, da hat uns Eveline den<br />

südsteirischen Wein «Erde» vom Weingut Maria und<br />

Sepp Muster zum Verkosten gegeben. Ein Sauvignon<br />

Blanc/Morillon in der klassischen Tonflasche. Das war<br />

für mich ein «Zweiter-Schluck-Wein». Beim ersten<br />

Schluck war ich noch schwer irritiert von der petrolartigen<br />

Note, der zweite Schluck hat mich gefesselt, und<br />

beim dritten war ich hin und weg.<br />

HARALD KRASSNITZER<br />

Bereits im Alter von zehn Jahren stand<br />

Harald Krassnitzer auf der Theaterbühne.<br />

Seine Ausbildung zum Schauspieler<br />

absolvierte der gebürtige Salzburger an<br />

der Elisabethbühne, dem heutigen Schauspielhaus<br />

Salzburg. Nach Engagements in<br />

Graz und Saarbrücken wie auch am Volkstheater<br />

Wien wagte er Mitte der 90er-Jahre<br />

den Schritt zum Fernsehen und wurde<br />

als «Der Bergdoktor» und Kommissar im<br />

«Tatort» einem breiten Publikum bekannt.<br />

Für seine Leistungen wurde Krassnitzer mit<br />

zwei «Romys»- und dem «Grimme-Preis»<br />

ausgezeichnet.<br />

Wie entwickelte sich Ihre Leidenschaft weiter?<br />

Dann kamen die Weine von Franz und Christine<br />

Strohmeier, die ihren Schilcherweinen eine ganz eigene<br />

Note verpassen und ihre Perlweine nach Champagnerart<br />

produzieren. Und das Weingut Eduard Tscheppe<br />

am Pössnitzberg, das Gut Oggau im Burgenland und<br />

natürlich eines meiner Lieblingsweingüter, Tschida<br />

nahe dem Neusiedler See. Ich bin aber auch ins Jura<br />

abgedriftet, wo es noch extremer zugeht, bis hin zu salzigen<br />

und ins Lakritz gehenden Noten. Wahrscheinlich<br />

macht mittlerweile die Hälfte meines Weinkellers<br />

Orange-Weine aus. Ich schätze aber auch einen einfachen,<br />

geradlinigen Veltliner oder Riesling.<br />

Wie stimmen Sie Ihr Essen mit<br />

diesen Weinen ab?<br />

Da bin ich undogmatisch. Natural<br />

Wines sind hervorragende Begleiter zu<br />

nahezu jedem Essen. Zu Fisch gibt es<br />

durchaus mal einen schönen Roten aus<br />

der Amphorengegend oder einen, der aus<br />

der biodynamischen Natural-Wein-Ecke<br />

kommt, genauso wie es Weisswein zu ei nem<br />

guten Steak geben kann.<br />

Wer kocht im Hause Krassnitzer-Kramer?<br />

Meine Frau Ann-Kathrin ist Weltmeisterin darin,<br />

aus den Inhalten unseres Kühlschranks etwas Hervorragendes<br />

zu zaubern. Ich bin eher der Kochbuch-Koch,<br />

der in den diversen Kochbüchern aus<br />

unserer Bibliothek blättert und sich überlegt, was er<br />

gerne kochen würde.<br />

Zeigt Ihre Ehefrau die gleiche Begeisterung<br />

für Natural-Weine?<br />

Ja, Gott sei Dank! Wobei – manchmal auch zu<br />

meinem Leidwesen. Wir haben im Keller Flaschen<br />

mit Seltenheitswert. Die verstecke ich dann, jedoch<br />

meist ohne Erfolg. Meine Frau hat da den<br />

richtigen Riecher und fischt genau diese Flasche<br />

heraus. Und wenn ich nach ein paar Wochen<br />

Dreh wieder nach Hause komme, ist der Bestand<br />

bereits stark geschrumpft.<br />

Fotos: Thomas Ramstorfer, Shutterstock<br />

178 falstaff mai <strong>2018</strong><br />

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