falstaffrezepteAT_2019-11-29_2019_4
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04/<strong>2019</strong> ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 02Z030053 M, FALSTAFF VERLAGS-GMBH, FÜHRICHGASSE 8, 1010 WIEN<br />
REZEPTE<br />
WILD IST WELT! SO KOMMET DOCH ALL!<br />
HEIMISCHES WILD IN DAS HERRLICH EINFACHE<br />
EXOTISCHEN REZEPTEN WEIHNACHTSMENÜ<br />
TROPISCHE TRÄUME<br />
PÂTISSIER-KUNST<br />
TRIFFT EDLE FRUCHT<br />
04<br />
9 004524 1<strong>29</strong>279<br />
SO FEIERT DIE WELT!<br />
ÖSTERREICH € 6,–<br />
9 004524 1<strong>29</strong>279<br />
57 REZEPTE FÜR EINEN HEISSEN WINTER<br />
WWW.FALSTAFF.COM
NACHHALTIGKEIT<br />
#schaf<br />
Willy Vranovsky verkauft nur frischen Fisch aus Wildfang und trägt so zur Schonung<br />
der Meere bei. Außerdem hat der Wiener Fischhändler eine Altspeisefett-Sammlung<br />
ins Leben gerufen, deren Erlös in ein Kinderhospiz in Südafrika fließt.<br />
Wirtschaft sind wir alle. Alle, die was unternehmen.<br />
Eine Initiative der
fenwir<br />
Und das zarteste Fischfilet.<br />
Fischhändler Willy Vranovsky – Fisch & Co<br />
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vom Trubel. In unseren Keksen stecken beste Zutaten, viel<br />
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HERAUSGEBERBRIEF<br />
GEMÜTLICHER WINTER<br />
LIEBE FEINSCHMECKERINNEN,<br />
LIEBE FEINSCHMECKER!<br />
Mit dem Winter kommt auch die Zeit der Feste. Ob<br />
Weihnachten, Silvester, Nikolo oder einfach nur<br />
ein gemütlich kalter Wintertag: Jetzt ist die Zeit<br />
der langen Abende mit gutem Essen und Trinken im Kreise<br />
der Liebsten. Das ist nicht nur bei uns so, sondern überall<br />
auf der Welt. Also haben wir uns für diese Ausgabe auf<br />
den Weg gemacht und uns rund um den Globus inspirieren<br />
lassen, mit welchen Ideen wir uns zu den Feiertagen<br />
verwöhnen wollen.<br />
Oft haben wir uns dabei in wärmeren Gefilden nach<br />
Rezepten umgesehen. So gemütlich der Winter sein kann,<br />
manchmal sehnen wir uns dann doch nach Sonnenschein.<br />
Damit der Sommer zumindest kurzzeitig in der Küche einkehrt,<br />
präsentieren wir Ihnen ab Seite 22 klassische Weihnachtsrezepte<br />
von der Südhalbkugel. Ab Seite 122 zeigen<br />
wir Ihnen, wie Sie die Wintersonne in ihrer köstlichsten<br />
Form, nämlich als Zitrusfrucht, in Rezepte integrieren;<br />
und auf S. 38 kochen wir, wie jedes Jahr um diese Zeit, ein<br />
Weihnachtsmenü der gut vorzubereitenden Art. Auf dass<br />
auch die Köchin, der Koch mitfeiern können.<br />
Weil das Beste oft ganz nah liegt, trifft ab Seite 60 herrliches<br />
Wild aus heimischen Wäldern – das nachhaltigste,<br />
klimafreundlichste Fleisch! – auf exotische Gewürze und<br />
Kochtechniken. Und ab Seite 140 zeigt Ihnen Wiens Star-<br />
Pâtissière Patricia Petschenig vom »Parémi«, warum die<br />
Vanille ihre liebste Blüte ist.<br />
Wir wünschen Ihnen und all Ihren Liebsten erholsame<br />
und vor allem genussvolle Feiertage, und hoffen, Sie haben<br />
beim Nachkochen dieser kulinarischen Reise genauso viel<br />
Spaß, wie wir beim Recherchieren und Vorkochen hatten.<br />
Wolfgang Rosam,<br />
Herausgeber Falstaff, mit den<br />
Chefredakteuren Severin Corti (r.)<br />
und Tobias Müller (l.).<br />
»Jetzt ist die<br />
Zeit der langen<br />
Abende mit gutem<br />
Essen und Trinken<br />
im Kreise der<br />
Liebsten.«<br />
s!<br />
Jö schaut s:<br />
Bio Honig von<br />
Staud<br />
,<br />
,<br />
Foto: Johannes Kernmayer<br />
WOLFGANG M. ROSAM<br />
wolfgang.rosam@falstaff.com<br />
@RosamWolfgang<br />
IMPRESSUM: MEDIENINHABER Falstaff Verlags-GmbH, Führichgasse 8, 1010 Wien, T: +43 1 9042141, www.falstaff.com, redaktion@falstaff.com<br />
HERAUSGEBER Wolfgang M. Rosam GESCHÄFTSFÜHRUNG Mag. Elisabeth Kamper, Wolfgang M. Rosam, Mag. Michaela Cholewa ANZEIGEN Mag. Michaela<br />
Cholewa, anzeigen@falstaff.at STV. ANZEIGENLEITUNG Kinga Mohrent CHEFREDAKTION Severin Corti, Tobias Müller PROJEKTLEITUNG Ursula Macher<br />
ART DIRECTOR Željko Bašura PHOTO DIRECTOR Thomas Hopferwieser KONZEPT & PRODUKTION REZEPTSTRECKEN Florence Wibowo STV. CHEFIN<br />
VOM DIENST Anja Kleinschuster B. A. REDAKTIONSASSISTENZ Dipl. Ing. Florian Bartmann REZEPTE FOTOGRAFIERT VON Stine Christansen, Ian Ehm,<br />
Lena Staal ART DIRECTOR MARKETING & SALES Daria Startseva PRODUKTION/LITHO Ronald Hatze LEKTORAT Jorghi Poll, Mag. Johanna Weber LEI-<br />
TUNG VERTRIEB Antje Habermann LEITUNG LESER- UND ABOSERVICE Birgit Niedl, DW 419, abo@falstaff.at HERSTELLER Druckerei Berger, Wiener Straße<br />
80, 3580 Horn VERTRIEB Morawa Presse vertrieb GmbH & Co. KG, Hackinger Straße 52, <strong>11</strong>40 Wien GESELLSCHAFTER DER FALSTAFF VERLAGS-<br />
GMBH 67 % Wolfgang Rosam Privatstiftung, 23 % CK Sàrl, Baar (CH), 10 % Angelika Rosam<br />
VON TOLLEN BIENEN<br />
AUS ÖSTERREICH!<br />
STAUDS.COM<br />
falstaff<br />
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04<br />
04/<strong>2019</strong> ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 02Z030053 M, FALSTAFF VERLAGS-GMBH, FÜHRICHGASSE 8, 1010 WIEN<br />
REZEPTE<br />
WILD IST WELT!<br />
HEIMISCHES WILD IN<br />
EXOTISCHEN REZEPTEN<br />
SO KOMMET DOCH ALL!<br />
DAS HERRLICH EINFACHE<br />
WEIHNACHTSMENÜ<br />
TROPISCHE TRÄUME<br />
PÂTISSIER-KUNST<br />
TRIFFT EDLE FRUCHT<br />
9 004524 1<strong>29</strong>279<br />
SO FEIERT DIE WELT!<br />
9 004524 1<strong>29</strong>279<br />
57 REZEPTE FÜR EINEN HEISSEN WINTER<br />
ÖSTERREICH € 6,–<br />
WWW.FALSTAFF.COM<br />
COVER<br />
FOTO: LENA STAAL<br />
60 ____ WILD IST WELT<br />
Hirsch, Reh und Wildschwein treffen<br />
auf exotische Gewürze<br />
140<br />
Patissière<br />
Patricia Petschenig<br />
(o.) entführt uns in<br />
die wunderbare<br />
Welt der Vanille.<br />
38<br />
Einfach & toll!<br />
Rezepte für ein<br />
entspanntes<br />
Weihnachtsfest.<br />
74 ____ GENUSS AUS DEM WALD<br />
Bundesforste-Chef und NÖ-Landesjägermeister<br />
beim Wild-Gipfelgespräch<br />
80 ____ PASTETEN-RENAISSANCE<br />
Warum Pâté en Croûte & Co<br />
in den Hauptstädten der Welt<br />
wieder angesagt sind<br />
88 ____ SHORTLIST<br />
Köstliche Pasteten, für die Sie nicht<br />
bis nach Frankreich fahren müssen<br />
90 ____ FLEISCHVERLIEBT<br />
Fleischprofi Claudia Hütthaler stellt<br />
in ihrem ersten Kochbuch ihre liebsten<br />
Rezepte vor<br />
8 ____ UND ZUR HAUPTSPEIS’?<br />
____ SCHOKOLADE!<br />
Die bittersüße Köstlichkeit kann<br />
weit mehr als nur Dessert!<br />
22 ____ STERNE DES SÜDENS<br />
Die besten Festtagsrezepte<br />
von der Sonnenseite der Welt<br />
36 ____ WAGYU-SCHWEIN<br />
Das Fleisch des spanischen Ibericos<br />
ist der perfekte Festtagsbraten<br />
38 ____ SO KOMMET DOCH ALL!<br />
Ein köstliches Weihnachtsmenü,<br />
das sich gut vorbereiten lässt!<br />
50 ____ WENIG STRESS, VIEL EINDRUCK<br />
Köstliche und einfache Rezepte<br />
für jede Party<br />
5 EDITORIAL<br />
5 IMPRESSUM<br />
92 ____ ROHE MEERESFRISCHE<br />
Köstliche Crudos für Ihre Festtagstafel<br />
108 ____ DER GANZE FISCH<br />
Wie Koch-Superstar Josh Niland unseren<br />
Umgang mit Fisch revolutioniert<br />
122 ____ SAUER MACHT SÜCHTIG<br />
Wir verkochen die Wintersonne in<br />
Form von Zitrone, Orange & Co<br />
140 ____ DIE BLÜTE DER BACKKUNST<br />
Patricia Petschenig macht im Parémi<br />
Wiens tollste Pâtisserie. Uns hat sie<br />
ihre Liebe zur Vanille erklärt<br />
156 ____ TROPISCHE TRÄUME<br />
Französische Pâtissier-Kunst<br />
trifft auf exotische Früchte<br />
170 ____ WO SPITZENKÖCHE ESSEN GEHEN<br />
Warum Konstantin Filippou mit<br />
Freunden so gern ins Eckel geht<br />
Fotos: Ian Ehm, Lena Staal, Stine Christiansen, beigestellt<br />
6 falstaff
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ezepte / SCHOKOLADE<br />
UND ZUR<br />
HAUPTSPEIS’?<br />
SCHO<br />
KO<br />
Sorry, aber Schokolade ist viel zu gut, als<br />
dass wir sie nur zum Dessert vernaschen<br />
dürften! Zwischen Sizilien und Mexiko wissen<br />
sie das schon lange – weshalb wir von dort<br />
und von anderswo ein paar köstlich salzige<br />
Verlockungen zusammengetragen haben.<br />
FOTOS STINE CHRISTIANSEN FOODSTYLING THOMAS STEINMANN<br />
LADE!<br />
8 falstaff
falstaff<br />
9
ezepte / SCHOKOLADE<br />
Schokolade verleiht diesem<br />
mexikanischen Gericht<br />
genau jene tiefe, samtige<br />
Herrlichkeit, nach der wir<br />
uns an feuchtkalten<br />
Winterabenden sehnen.<br />
TACOS MIT GESCHMORTEM<br />
BEINFLEISCH UND SCHOKOLADE<br />
Für 8–10 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 1 STUNDE + 8 STUNDEN KOCHEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
HEIDEBODEN<br />
ROT 2018<br />
WEINGUT KERINGER<br />
Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breitere Randaufhellung.<br />
Zarte dunkle Beerenfrucht,<br />
ein Hauch von Feigen,<br />
etwas Gewürze, zarte Orangenzesten.<br />
Mittlerer Körper,<br />
saftig, feines Tannin, fruchtsüß,<br />
balanciert, bereits gut<br />
antrinkbar, guter Speisenbegleiter.<br />
keringer.at<br />
€ 10,50<br />
FÜR DAS BEINFLEISCH<br />
3 kg Beinfleisch am Knochen, in Stücken<br />
1 TL Salz<br />
schwarzer Pfeffer<br />
2 EL Olivenöl<br />
1 große Zwiebel, fein geschnitten<br />
6 Knoblauchzehen, gehackt<br />
3 EL brauner Zucker<br />
2 EL Apfelessig<br />
3 EL Ancho-Chilipulver<br />
2 EL Kreuzkümmel, gemahlen<br />
½ TL Cayennepfeffer (optional)<br />
50 g dunkle Schokolade (70 % oder mehr)<br />
ZUM SERVIEREN<br />
1–2 Packungen Maistortillas<br />
1 rote Zwiebel, fein geschnitten<br />
1 Bund Koriander, gehackt<br />
100 g Jalapeño-Paprika, geschnitten<br />
300 g Ricotta Salata oder Schafkäse,<br />
zerbröckelt<br />
4 Limetten, geviertelt<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Das Rohr auf 130 °C vorheizen. Beinfleisch<br />
von allen Seiten mit Salz und Pfeffer würzen.<br />
Das Öl in einem großen Gusseisentopf<br />
bei mittlerer bis starker Hitze erhitzen. Die<br />
Rippen in 2 Chargen kräftig anbraten, 6–7<br />
Minuten pro Charge. Alles Fleisch, Zwiebel<br />
und Knoblauch sowie alle anderen Zutaten<br />
außer Schokolade hinzufügen und mit Wasser<br />
aufgießen, bis das Fleisch auf halber<br />
Höhe bedeckt ist. Zum Kochen bringen, abdecken<br />
und in das Rohr stellen. 7–9 Stunden<br />
schmoren lassen, am besten über Nacht.<br />
– Die Rippen herausnehmen und abkühlen<br />
lassen. Die Sauce auf dem Herd dick<br />
ein kochen und die Schokolade in kleinen<br />
Stücken hinzufügen. Das Fleisch von den<br />
Knochen nehmen und mit den Händen in<br />
mundgerechte Streifen zupfen, zur Sauce<br />
geben.<br />
– Die Tortillas in der Pfanne nach<br />
Packungsanleitung anknuspern. Am Tisch<br />
etwas Fleisch auf die Tortilla geben, mit<br />
Zwiebel, Koriander, Jalapeño-Paprika und<br />
Käse belegen und mit einem Spritzer<br />
Limettensaft würzen. Gegessen wird mit<br />
den Händen!<br />
10 falstaff
falstaff<br />
<strong>11</strong>
ezepte / SCHOKOLADE<br />
12 falstaff
REHCARPACCIO<br />
MIT KAKAOVINAIGRETTE<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 40 MINUTEN + 2 STUNDEN ZUM DURCHKÜHLEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
ZUTATEN<br />
500 g Rehnüsschen aus der Keule, zugeputzt<br />
1 EL schwarzer Pfeffer<br />
1 EL Wacholderbeeren<br />
Olivenöl<br />
Für die Vinaigrette:<br />
1 Schalotte, fein gehackt<br />
1 daumengroßes Stück Ingwer, fein gehackt<br />
½ Knoblauchzehe, fein gerieben<br />
1 EL Dijon-Senf<br />
2 EL Sojasauce<br />
2 EL Sherry- oder Rotweinessig<br />
½ TL Honig<br />
4 EL Rapsöl<br />
1 EL Haselnussöl<br />
Saft und Zesten von einer halben Zitrone<br />
Salz, schwarzer Pfeffer<br />
70 g Kakaonibs<br />
frische Kräuter (Estragon, Petersilie,<br />
Kresse ...)<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Pfeffer und Wacholder im Mörser grob<br />
zerkleinern und die Rehnüsschen damit<br />
allseitig einreiben. Eine unbeschichtete<br />
Bratpfanne stark erhitzen und das Fleisch<br />
in Olivenöl 3 bis 4 Minuten richtig scharf<br />
anbraten. Abkühlen lassen, dann im Kühlschrank<br />
einige Stunden durchkühlen. Alle<br />
anderen Zutaten des Dressings mit Ausnahme<br />
der Kräuter und Kakaonibs vermengen.<br />
Servierteller mit etwas Olivenöl einpinseln,<br />
das Fleisch in dünne Scheiben<br />
schneiden und gefällig auflegen. Das Dressing<br />
gleichmäßig über alle Teller verteilen.<br />
– Mit den Kakaonibs und Kräutern garnieren<br />
und mit Weißbrot servieren.<br />
Es gibt kaum ein zarteres,<br />
nobleres Fleisch als junges<br />
Reh – umso köstlicher ist<br />
der Kontrast aus frischem<br />
Dressing und dem feinherben<br />
Knusper von gehackten<br />
Kakaobohnen.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
ST. LAURENT<br />
COMMANDER<br />
2017<br />
WEINGUT KERINGER<br />
Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Schwarzes Beerenkonfit, ein<br />
Hauch von Lakritze, feine<br />
Tabakwürze, ein Hauch von<br />
Brombeeren. Mittlerer Körper,<br />
präsente Tannine, fruchtsüß<br />
im Abgang, Holzwürze im<br />
Nachhall, kraftvoller Speisenbegleiter.<br />
keringer.at, € <strong>11</strong>,50<br />
falstaff<br />
13
ezepte / SCHOKOLADE<br />
GEGRILLTER KARFIOL<br />
MIT PIMIENTOS DE PADRON<br />
UND SALSA PICADA<br />
Für 2–4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 40 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />
ZUTATEN<br />
1 Karfiol, in Röschen geteilt<br />
3 EL Olivenöl<br />
6 Knoblauchzehen, grob gehackt<br />
170 ml Olivenöl<br />
12 Pimientos de Padron (Bratpaprikas)<br />
100 g Mandeln, geröstet und grob gehackt<br />
1 Bund Petersilie, gehackt<br />
1 EL dunkle Schokolade, fein gerieben<br />
1 EL Sherry<br />
Salz, Pfeffer<br />
Es ist nur eine Idee zartbitterer<br />
Schokolade, die diese klassisch<br />
katalanische Salsa mit geheimnisvoller<br />
Kraft auflädt – und aus einfach<br />
gegrilltem Karfiol ein memorables<br />
Gericht macht.<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Das Backrohr auf der Grillstufe vorheizen.<br />
Karfiol mit Olivenöl beträufeln, salzen und<br />
auf einem Backblech mit Backpapier verteilen.<br />
Etwa 15 Minuten grillen, bis die Röschen<br />
schön angekokelt sind, dann wenden<br />
und grillen, bis alles gleichmäßig gebräunt<br />
ist. In der Zwischenzeit 170 ml Olivenöl mit<br />
dem Knoblauch in einer Pfanne bei mittlerer<br />
Stufe erhitzen, bis der Knoblauch goldfarben<br />
karamellisiert ist, 4–6 Minuten; in<br />
eine Schüssel geben und abkühlen lassen.<br />
In der Pfanne etwas Olivenöl erhitzen, die<br />
Paprika bei starker Hitze darin braten, bis<br />
sie Blasen werfen und leicht gebräunt sind,<br />
ca. 4–6 Minuten. Paprika auf Küchenkrepp<br />
abtropfen und salzen. Jetzt die gehackten<br />
Mandeln, die Petersilie, Schokolade, den<br />
Sherry, Salz und Pfeffer in dem vorbereiteten<br />
Knoblauchöl zu einer Salsa rühren,<br />
abschmecken und auf einer Servierplatte<br />
verteilen. Den Karfiol darüber verteilen,<br />
mit gebratenen Paprika und etwas frischer<br />
Petersilie garnieren.<br />
14 falstaff
falstaff<br />
15
ezepte / SCHOKOLADE<br />
16 falstaff
IN CHILI UND SCHOKOLADE<br />
MARINIERTE SPARERIBS<br />
Für 2–4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 80 MINUTEN + 1 NACHT ZUM MARINIEREN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
ZUTATEN<br />
2 EL ungesüßtes Kakaopulver<br />
4 EL hellbrauner Zucker<br />
3 EL Ancho-Chilipulver (Gewürzladen<br />
oder Internet)<br />
2 EL Salz<br />
1 Zwiebel, fein gehackt<br />
4 Knoblauchzehen, fein gehackt<br />
3 EL Ingwer, gerieben<br />
1 EL getrockneter Oregano<br />
1 EL Senfkörner<br />
2 TL Zimt, gemahlen<br />
1 TL Piment, gemahlen<br />
2 Längen Spareribs vom Schwein (1,5–2 kg)<br />
frischer Koriander zum Garnieren<br />
Fingerlicking good!<br />
Wenn Sie die Gewürze erst<br />
einmal zusammen haben,<br />
ist die Zubereitung dieser<br />
Spareribs so einfach, dass<br />
Sie sie immer wieder<br />
machen werden!<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
SHIRAZ 100 DAYS<br />
2017<br />
WEINGUT KERINGER<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker<br />
Kern, violette Reflexe, zarte<br />
Randaufhellung. Röstaromen,<br />
etwas Toffee und Vanille,<br />
schwarze Waldbeeren sind unterlegt,<br />
zart nach kandierten<br />
Veilchen. Mittlere Komplexität,<br />
frische Kirschen, präsente, zart<br />
adstringente Tannine, mineralisch-salzig<br />
im Abgang, wird<br />
von Flaschenreife profitieren.<br />
keringer.at, € 17,–<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Alle Zutaten in einer Schüssel vermischen.<br />
Die Spareribs mit Gewürzmischung großzügig<br />
einreiben, in Frischhaltefolie verpacken<br />
und über Nacht im Kühlschrank aufbewahren.<br />
– Etwa 2 Stunden, bevor Sie planen, die<br />
Rippen zu servieren, aus dem Kühlschrank<br />
holen und Rippen auf Raumtemperatur<br />
kommen lassen. Das Rohr auf 190 °C erhitzen,<br />
die Rippen auf ein Backblech legen<br />
und ca. 40 Minuten braten. Dann die Hitze<br />
auf 230 °C erhöhen und etwa 15–20 Minuten<br />
weiterbraten, zwischendurch wenden,<br />
sodass sie gleichmäßig knusprig werden.<br />
Mit Korianderblättern garnieren und mit<br />
Erdäpfel-Mayonnaisesalat servieren.<br />
falstaff<br />
17
ezepte / SCHOKOLADE<br />
MIT KAKAO GEGRILLTE CALAMARI<br />
ZUTATEN FÜR DIE SAUCE<br />
500 g Tintenfisch, gereinigt<br />
1 TL schwarze Pfefferkörner<br />
1 TL getrocknete Chiliflocken<br />
1 TL Meersalz<br />
1 TL reines Kakaopulver<br />
1–2 EL Olivenöl<br />
Salz<br />
Zitronenspalten und frischer Koriander<br />
Für 2–4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 30 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Die Tentakel vom Tintenfisch abschneiden<br />
und beiseitestellen. Tintenfischröhren öffnen<br />
und leicht kreuzförmig einschneiden.<br />
Mit Küchenpapier trocken tupfen, in Frischhaltefolie<br />
einwickeln und im Kühlschrank<br />
bis zum Kochen aufbewahren.<br />
– Pfefferkörner, Chiliflocken und Salz in eine<br />
trockene Pfanne geben und bei mittlerer<br />
Hitze toasten, bis es duftet. Zu Pulver mörsern.<br />
Den Kakao unterrühren.<br />
– Eine Grillpfanne bei starker Hitze vorheizen.<br />
Den Tintenfisch aus dem Kühlschrank<br />
nehmen. Mit dem Öl beträufeln, dann mit<br />
der Kakao-Gewürzmischung bestreuen.<br />
– Die Calamari 1–2 Minuten grillen – größere<br />
1 Minute pro Seite, kleinere 1 Minute nur<br />
auf einer Seite – oder bis sich die Kanten<br />
des Tintenfisches zusammenrollen. Mit<br />
einer Beilage aus Zitronenspalten und Koriander<br />
servieren.<br />
Klingt abenteuerlichkolumbianisch,<br />
schmeckt<br />
aber ganz wunderbar!<br />
Wichtig: Ja nicht zu lange<br />
grillen, sonst werden die<br />
an sich so zarten Calamari<br />
unerfreulich zäh.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
MASSIV WHITE<br />
2017<br />
WEINGUT KERINGER<br />
Leuchtendes Goldgelb. Einladender<br />
Duft nach Vanille und<br />
Bergamotte, reife Tropenfrucht,<br />
frische Kräuter, Kokos,<br />
Honigmelone klingt an. Saftig,<br />
elegant, eingebundene Säurestruktur,<br />
fruchtsüß, Mango im<br />
Abgang, nussig im Nachhall,<br />
gutes Potenzial.<br />
keringer.at, € 30,–<br />
18 falstaff
GOLDEN MILK<br />
wärmt und schmeckt.<br />
Tipp<br />
Die goldgelbe Farbe dieser Gewürz-<br />
mischung verleiht Heiß- und Kaltgetränken<br />
sowie Kuchen und<br />
anderen Desserts ein unwiderstehlich<br />
würzig-süßes Aroma.<br />
Curcuma, Ingwer und zarte<br />
Anklänge an Zimt, Pfeffer<br />
und Muskat bringen im<br />
Handumdrehen einen ver-<br />
lockend neuen Geschmack.<br />
Zutaten<br />
FÜR 2 PORTIONEN<br />
1 TL KOTÁNYI Golden Milk<br />
250 ml Milch oder Pflanzenmilch<br />
1 TL Honig oder Zucker<br />
Zubereitung<br />
Milch erwärmen, KOTÁNYI Golden Milk sowie<br />
Honig hinzufügen. Solange kochen lassen bis sich<br />
der Honig sowie die Gewürzmischung aufgelöst<br />
haben. Golden Milk noch warm oder auch kalt<br />
genießen!<br />
Mehr Rezeptideen auf :<br />
kotanyi.com
ezepte / SCHOKOLADE<br />
SIZILIANISCHE CAPONATA<br />
MIT BITTERSCHOKOLADE<br />
Für 2–4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 70 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
ZUTATEN<br />
600 g Melanzani, in 2-cm-Würfel<br />
geschnitten<br />
6 EL natives Olivenöl extra<br />
1 rote Zwiebel<br />
1 Rippe Stangen-Sellerie, gehackt<br />
1 TL Tomatenmark<br />
1 Paradeiser, gehäutet und gehackt<br />
50 g grüne Oliven, entsteint und gehackt<br />
2 EL Weißweinessig<br />
30 g helle Rosinen<br />
25 g Salz-Kapern, gewaschen<br />
1 EL Rohrzucker<br />
2 EL geriebene 90%-Bitterschokolade<br />
Salz<br />
Pfeffer<br />
1 kl. Bund Basilikum<br />
25 g Pinienkerne<br />
Weizen-Sauerteigbrot und mehr Pinienkerne<br />
zum Servieren<br />
20 falstaff<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Das Backrohr auf 170 °C vorheizen, die Melanzani<br />
auf einem Blech mit Backpapier ausbreiten,<br />
salzen und großzügig mit Olivenöl<br />
beträufeln. Für ca. 25 Minuten backen, bis<br />
sie gleichmäßig gebräunt und weich sind.<br />
Zwischendurch einmal umrühren.<br />
– Währenddessen in einer Pfanne 2 EL Olivenöl<br />
erhitzen, Zwiebel und Sellerie hinzufügen.<br />
Unter ständigem Rühren anbraten,<br />
bis sie nach 10 Minuten etwas angeröstet<br />
sind. Die Hitze auf mittleres Niveau reduzieren,<br />
das Tomatenmark hinzufügen und<br />
unter Rühren kochen, bis es karamellisiert<br />
ist, ca. 1–2 Minuten. Den zerkleinerten Paradeiser<br />
hinzufügen und 10 Minuten weiterkochen<br />
lassen. Oliven, Essig, Rosinen, Kapern,<br />
Zucker und Schokolade einrühren und<br />
unter gelegentlichem Rühren bis zur Verdickung<br />
etwa 15 Minuten garen. Mit Salz und<br />
Pfeffer abschmecken. In einer Schüssel mit<br />
den Melanzani, gerissenen Basilikumblättern<br />
und Pinienkernen vermengen. Mit Salz<br />
und Pfeffer würzen und vor dem Servieren<br />
auf Raumtemperatur abkühlen lassen.<br />
Sauerteigbrot in Scheiben toasten und die<br />
Caponata darauf verteilen, mit Pinienkernen<br />
und frischem Basilikum garnieren.<br />
Die sizilianische Küche<br />
hat es gerne süß, auch<br />
in die Caponata gehören<br />
traditionell Rosinen. Umso<br />
angenehmer macht sich der<br />
zartbittere Kontrast von<br />
ein wenig richtig guter<br />
Schokolade.
WER HAT DIESE BIO-EDELBITTERSCHOKOLADE<br />
ORANGE GEMACHT? DIE SCHWEIZER.<br />
SO BIO<br />
WIE WIR<br />
SIND<br />
verfeinern wir diese zarte<br />
Edelbitterschokolade mit<br />
unseren Bio-Orangen.<br />
PALMÖLFREI<br />
enthält diese Schokolade 70 %<br />
Kakao, aber keine Zusatzstoffe.<br />
Das ist gut für uns und die<br />
Natur natürlich.<br />
wird unser Kakao nach<br />
Fairtrade-Standards angebaut.<br />
Das fördert die Arbeitsund<br />
Lebensbedingungen<br />
unserer Bauern sowie den<br />
Umweltschutz.<br />
www.fairtrade.at/siegel<br />
Gibts bei:<br />
janatuerlich.at
ezepte / STERNE DES SÜDENS<br />
22 falstaff
STERNE<br />
DES SUDENS<br />
Nieselregen und Morgenfrost müssen nicht sein. Auf der<br />
Südhalbkugel ist Weihnachten ein Sommerfest und wird<br />
gern am Strand gefeiert, mit einem BBQ im Schatten der<br />
Palmen. Wir haben die besten Rezepte von der<br />
Sonnenseite der Welt gesammelt.<br />
FOTOS LENA STAAL FOODSTYLING GITTE JAKOBSEN<br />
falstaff<br />
23
ezepte / STERNE DES SÜDENS<br />
Weihnachten in Australien<br />
ist eine große Grillparty.<br />
Am 25. Dezember zu<br />
Mittag werden der Grill –<br />
hier liebevoll »Barbie«,<br />
von Barbecue, genannt –<br />
eingeheizt und das eiskalte<br />
Bier herausgeholt, dann<br />
wird die nächsten Stunden<br />
geschlemmt. Garnelen<br />
dürfen dabei<br />
niemals fehlen.<br />
Der Name des Gerichts<br />
geht auf einen Werbespot<br />
aus den 1980ern zurück.<br />
Der australische<br />
Schauspieler Paul Hogan,<br />
berühmt aus »Crocodile<br />
Dundee«, versprach<br />
darin potenziellen<br />
amerikanischen Touristen,<br />
wenn sie nach Australien<br />
reisen würden: »I’ll slip an<br />
extra shrimp on the<br />
barbie for you.«<br />
Dass er »Shrimp« sagte,<br />
war ein Zugeständnis an<br />
das US-Publikum –<br />
Australier sagen das nicht.<br />
Ob die Werbung in den<br />
USA ankam, ist nicht<br />
überliefert. In Australien<br />
jedenfalls ist »Prawns on<br />
the Barbie« heute eine Art<br />
Nationalgericht.<br />
ZUTATEN<br />
PRAWNS ON THE BARBIE<br />
3 Knoblauchzehen<br />
1 daumengroßes Stück Ingwer<br />
100 g Butter<br />
schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen<br />
1 Chili, frisch (oder nach Geschmack)<br />
Saft einer Zitrone<br />
50 ml Olivenöl<br />
2 EL Fischsauce<br />
1 kg Garnelen<br />
½ Bund Koriander<br />
½ Bund Petersilie<br />
5 Zweige Thymian, frisch<br />
2 Zitronen oder Limetten (zum Servieren)<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 30 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Knoblauch und Ingwer fein hacken. In einer<br />
Pfanne die Butter schmelzen. Knoblauch,<br />
Ingwer, frisch gemahlenen Pfeffer und Chili<br />
zugeben, kurz braten, dann von der Hitze<br />
nehmen. Zitronensaft, Olivenöl, Fischsauce<br />
unterrühren und auf Zimmertemperatur<br />
abkühlen lassen.<br />
– Die Garnelen schälen, Schwanz und Kopf<br />
aber wenn möglich nicht entfernen. Gut mit<br />
der Gewürzbutter mischen und 5 Minuten<br />
ziehen lassen. Währenddessen Koriander,<br />
Petersilie und Thymian hacken.<br />
– Kleine Garnelen eventuell auf Spieße stecken.<br />
Auf dem Grill, alternativ in einer sehr<br />
heißen Pfanne, braten, bis sie Farbe genommen<br />
haben, aber keinesfalls übergart<br />
sind. Mit den gehackten Kräutern und Zitronen-<br />
oder Limettenspalten servieren.<br />
24 falstaff
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
SAUVIGNON<br />
BLANC 2018<br />
WEINGUT KERINGER<br />
Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Etwas weißes Kernobst,<br />
zart nach Stachelbeere, ein<br />
Hauch von Kräutern und Blütenhonig.<br />
Saftig, feine Struktur,<br />
extraktsüß, gelbe Apfelfrucht<br />
im Abgang, bereits gut<br />
antrinkbar.<br />
keringer.at<br />
€ 8,50<br />
falstaff<br />
25
ezepte / STERNE DES SÜDENS<br />
MESSERTIPP<br />
FLACH-ERL SAX<br />
Ein langes, breites, aber sehr dünn<br />
und extrem scharf ausgeschliffenes<br />
Messer für großes Schnittgut. Der<br />
nicht rostfreie Wellendamast mit<br />
feinem Gefüge bietet hohe Schnittfähigkeit,<br />
der Griff aus stockiger Buche<br />
ist mit Kunstharz stabilisiert und dadurch<br />
sehr widerstandsfähig.<br />
messermacher.at<br />
€ 1380,–<br />
26 falstaff
GLAZED GAMMON<br />
(GLACIERTER SCHINKEN)<br />
Für 8 und mehr Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 3 STUNDEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
ZUTATEN<br />
3 Karotten<br />
1 Stange Lauch<br />
1 Zwiebel<br />
1 EL Koriandersamen<br />
1 Stange Zimt<br />
2 Nelken<br />
5 Lorbeerblätter<br />
1 EL schwarze Pfefferkörner<br />
etwa 2–3 kg Schopf im Ganzen und mit Haut,<br />
gesurt und geräuchert oder roh<br />
2 gute Orangen, gern auch Blutorangen<br />
ZUTATEN FÜR DIE GLASUR<br />
100 g brauner Zucker<br />
50 ml Madeira oder Sherry<br />
25 ml guter Apfelessig<br />
125 ml Honig<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Gemüse und Gewürze in einen Topf geben,<br />
der groß genug ist, dass später auch der<br />
Schinken hineinpasst. Zur Hälfte mit Wasser<br />
füllen und zum Kochen bringen. Den<br />
Gammon einlegen und zugedeckt etwa<br />
2 Stunden köcheln lassen. Herausnehmen<br />
und, solange er noch heiß ist, die Haut abziehen,<br />
das Fett aber unbedingt am Fleisch<br />
lassen und karoförmig einschneiden.<br />
– Alle Zutaten für die Glasur in einer Pfanne<br />
mischen, zum Kochen bringen und unter<br />
ständigem Rühren köcheln, bis es etwas<br />
eingedickt ist, etwa 5 Minuten.<br />
– Das Backrohr auf 190 °C vorheizen.<br />
– Die Orangen schälen und in dünne Scheiben<br />
schneiden. Den Schinken mit den Orangenscheiben<br />
belegen, mit der Glasur einstreichen<br />
und etwa 10 Minuten im Rohr backen.<br />
Herausnehmen, erneut glacieren und<br />
weiter backen, bis er eine schöne Farbe bekommen<br />
hat, etwa 10 bis 15 Minuten. Wenn<br />
er nicht ordentlich bräunt, zum Schluss ein<br />
paar Minuten auf Grillstufe/Oberhitze<br />
schalten.<br />
– Aus dem Rohr nehmen, 10 Minuten rasten<br />
lassen. Mit gebratenen Erdäpfeln oder<br />
Süßkartoffeln und Senfsauce servieren.<br />
Südafrikaner lieben einen<br />
großen Weihnachtsbraten.<br />
Neben dem klassischen<br />
Truthahn kommt hier<br />
auch oft ein gekochter<br />
Schinken auf den Tisch,<br />
der mit einer süß-würzigen<br />
Marinade im Rohr glaciert<br />
wird. Dazu gehört ein<br />
Dressing mit körnigem<br />
Dijon-Senf und Sherryessig.<br />
Wir packen noch einige<br />
Orangenscheiben drauf –<br />
sieht spektakulär aus und<br />
reicht auch für die<br />
Großfamilie.<br />
In Südafrika ist ein<br />
Gammon meist ein gesurtes,<br />
geräuchertes Stück, das noch<br />
nicht gegart ist. Falls Sie so<br />
ein Teil bekommen, schlagen<br />
Sie zu – ansonsten nehmen<br />
Sie einen klassischen Schopf<br />
und binden ihn wie einen<br />
Rollbraten, damit er seine<br />
Form behält.<br />
falstaff<br />
27
ezepte / STERNE DES SÜDENS<br />
Carne Asada heißt schlicht<br />
»gegrilltes Fleisch« und ist<br />
so etwas wie das<br />
Nationalheiligtum<br />
Argentiniens.<br />
Würste oder Innereien,<br />
ganze Lämmer oder riesige<br />
Steaks: Alles wird hier<br />
bevorzugt über Flammen<br />
gegart – nicht nur, aber<br />
natürlich ganz besonders<br />
zu Weihnachten.<br />
In Argentinien selbst gilt<br />
»Bife di Chorizo«, Sirloin-<br />
Steak (der hintere Teil des<br />
Roastbeefs), als die<br />
Königsklasse des Steak-<br />
Grillens. Wir bevorzugen<br />
aber »Entraña« oder<br />
»Vacio« – Flank- oder<br />
Hanger-Steak, weil es so<br />
unglaublich viel<br />
Geschmack hat. Wählen<br />
Sie einfach Ihr<br />
Lieblingssteak.<br />
Argentinier essen ihr<br />
gegrilltes Fleisch meist sehr<br />
puristisch, bloß mit etwas<br />
Brot und Chimichurri, der<br />
berühmten Kräutersauce.<br />
Weil wir ja doch auf der<br />
Nordhalbkugel sind,<br />
packen wir noch etwas<br />
Gemüse und Kräuter auf<br />
die Teller – und verwenden<br />
im Winter statt des<br />
Grills eine sehr, sehr<br />
heiße Pfanne.<br />
ZUTATEN<br />
1 kg Flank- oder Hanger-Steak (Kronfleisch)<br />
oder ein Steak nach Wahl<br />
Salz<br />
ZUTATEN FÜR DAS CHIMICHURRI<br />
10 Stängel Oregano, frisch<br />
½ Bund Petersilie, frisch<br />
5 Knoblauchzehen<br />
1 Chili (oder nach Geschmack)<br />
Salz<br />
120 ml Olivenöl<br />
60 ml Rotweinessig<br />
ZUM ANRICHTEN<br />
½ Bund Radieschen<br />
2 Avocados, reif<br />
250 g Cherrytomaten<br />
etwas Koriander, frisch<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
CARNE ASADA<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: AKTIV: 45 MINUTEN, PASSIV: 2 STUNDEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
MASSIV RED 2015<br />
WEINGUT KERINGER<br />
Tiefdunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Frische Beerenfrucht,<br />
zart nach Kräutern, etwas<br />
Dörrpflaumen und reife Kirschen.<br />
Saftig, engmaschig, feine<br />
Tannine, Tabakwürze, dunkles<br />
Beerenkonfit im Abgang,<br />
gutes Potenzial.<br />
keringer.at<br />
€ 34,–<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Mindestens 6 Stunden vor dem Genuss<br />
(gern auch am Abend davor) das Steak auf<br />
beiden Seiten gut salzen. Nicht zugedeckt<br />
im Kühlschrank rasten lassen, am besten<br />
auf einem Gitter, sodass es nicht im eigenen<br />
Saft liegt und etwas trocknen kann – das<br />
sorgt für eine besonders schöne Kruste.<br />
– Für das Chimichurri den Oregano von den<br />
Stängeln zupfen. Alle Kräuter, die Knoblauchzehen<br />
und die Chili fein hacken. Gut<br />
salzen, mit Öl und Essig mischen und mindestens<br />
zwei Stunden ziehen lassen.<br />
– Kurz vor dem Grillen die Radieschen, Tomaten<br />
und die Avocado schneiden. Das Backrohr<br />
auf 80 °C vorwärmen und einen Teller<br />
hineinstellen (für das Servieren des Steaks).<br />
– Eine Gusseisenpfanne sehr, sehr heiß<br />
werden lassen. Das Steak aus dem Kühlschrank<br />
nehmen und, falls es nicht getrocknet<br />
ist, trocken tupfen. In der Pfanne<br />
auf beiden Seiten braten, bis es eine schöne<br />
Farbe genommen hat, etwa 2 bis 3 Minuten<br />
pro Seite. Dabei immer wieder in der Pfanne<br />
herumschieben, damit alle Stellen mit<br />
der heißen Pfanne in Berührung kommen.<br />
– Aus der Pfanne nehmen und 5 Minuten im<br />
warmen Backrohr rasten lassen. In dünne<br />
Scheiben schneiden, mit dem Gemüse auf<br />
dem vorgewärmten Teller anrichten und<br />
mit Chimichurri und gutem Weißbrot für<br />
den Saft servieren.<br />
28 falstaff
falstaff<br />
<strong>29</strong>
ezepte / STERNE DES SÜDENS<br />
TIPP<br />
Zum<br />
Eintauchen!<br />
Traditionell werden die<br />
Bolinhos nur mit<br />
Zitronen- oder Limettenvierteln<br />
zum Beträufeln<br />
serviert. Wer will, kann<br />
aber auch eine gut<br />
gesäuerte Mayonnaise<br />
oder eine Sauce Tartare<br />
zum Dippen dazu reichen.<br />
BOLINHOS DE BACALHAU<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 40 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
Genauso wie die<br />
Portugiesen lieben auch die<br />
Brasilianer Klippfisch,<br />
eingesalzenen Kabeljau. Zu<br />
köstlichen kleinen Bällchen<br />
frittiert, ist er das perfekte<br />
Partyessen zu Weihnachten.<br />
Bevor Sie Bacalhau<br />
verkochen können, müssen<br />
Sie ihn entsalzen. Wässern<br />
Sie ihn im Kühlschrank und<br />
wechseln Sie für drei Tage<br />
jeden Tag zweimal das<br />
Wasser. Die dicken Stücke<br />
sind besser als die dünnen.<br />
30 falstaff<br />
ZUTATEN<br />
400 g Klippfisch, ausgesalzen<br />
½ Zwiebel<br />
4 EL Olivenöl<br />
1 Knoblauchzehe, gehackt<br />
400 g Erdäpfel, mehlig<br />
1 Ei<br />
½ Bund Petersilie, gehackt<br />
Pflanzenöl zum Frittieren<br />
Salz<br />
Pfeffer<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Den Klippfisch in einen Topf geben, mit<br />
Wasser bedecken und zum Kochen bringen.<br />
Köcheln, bis er ganz weich ist, etwa 15 Minuten.<br />
Den Fisch herausnehmen, kurz auskühlen<br />
lassen und in kleine Stücke reißen. Im<br />
Kochwasser des Fischs die Erdäpfel weich<br />
kochen. Pürieren und zum Kabeljau geben.<br />
– Die Zwiebel fein hacken. In einer Pfanne<br />
etwas Öl erhitzen und darin die Zwiebel<br />
und den Knoblauch braten, bis sie glasig<br />
sind, aber noch keine Farbe genommen<br />
haben. Zum Fisch geben. Ei und Petersilie<br />
hinzufügen, ordentlich pfeffern und mit den<br />
Händen gut vermischen.<br />
– Mit 2 Löffeln oder den Fingern kleine Bälle<br />
formen. In einem schweren Topf Öl auf<br />
170 °C erhitzen. Es sollte genug Öl sein,<br />
sodass die Bacalao-Bällchen darin schwimmen.<br />
In mehreren Durchgängen alle Bällchen<br />
frittieren, bis sie schön braun sind.<br />
Sie sollten außen knusprig und innen flaumig<br />
sein. Auf Küchenpapier kurz abtropfen<br />
lassen und warm servieren.
ezepte / STERNE DES SÜDENS<br />
Nord-Sulawesi in<br />
Indonesien war einst ein<br />
wichtiges Zentrum des<br />
Gewürzanbaus und ist<br />
vornehmlich christlich – zu<br />
Weihnachten wird gern<br />
dieser scharfe Hühnereintopf<br />
serviert. Zugegeben: Die<br />
Gegend liegt ganz knapp<br />
nördlich des Äquators. Der<br />
Großteil Indonesiens aber<br />
liegt auf der Südhalbkugel,<br />
und dieses Gericht ist<br />
einfach viel zu köstlich, um<br />
kleinlich zu sein.<br />
ZUTATEN<br />
4 Hühneroberkeulen mit Haut<br />
etwas Öl oder Butter<br />
1 mittlerer Paradeiser<br />
2 Stängel Zitronengras<br />
2 Limettenblätter<br />
1 EL brauner Zucker<br />
Saft 1 kleinen Zitrone<br />
150 ml Suppe<br />
Salz und schwarzer Pfeffer<br />
ZUTATEN FÜR DIE GEWÜRZPASTE<br />
4 Knoblauchzehen<br />
8 kleine Schalotten<br />
4 cm Ingwer<br />
5 große rote Chilis (oder nach Geschmack)<br />
AYAM RICA RICA<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: AKTIV: 1 STUNDE, PASSIV: 2 STUNDEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Das Huhn 2 Stunden vor dem Zubereiten<br />
gut salzen und nicht zugedeckt im Kühlschrank<br />
rasten lassen.<br />
– In einer Pfanne über mittlerer Hitze etwas<br />
Öl oder Butter erhitzen. Die Hühnerstücke<br />
auf beiden Seiten braten, bis die Haut<br />
knusprig ist und das Huhn Farbe genommen<br />
hat. Herausnehmen und für später<br />
zur Seite stellen.<br />
– Knoblauch, Schalotten und Ingwer schälen.<br />
Zusammen mit den Chilis in einem Mörser<br />
zu einer Paste mörsern. Den Paradeiser<br />
grob hacken, das Zitronengras mit dem<br />
Mörserstößel gut andrücken.<br />
– Wenn aus dem Huhn nicht genug Fett ausgetreten<br />
ist, noch etwas Öl in die Pfanne geben.<br />
Darin erst die Limettenblätter kurz braten<br />
und herausheben, dann die Gewürzpaste<br />
2 Minuten braten. Paradeiser, Zitronengras,<br />
Zucker, Zitronensaft und Suppe zugeben und<br />
aufkochen lassen. Das Huhn mit der Hautseite<br />
nach unten einlegen und köcheln lassen,<br />
bis das Wasser verdampft und die Sauce<br />
etwas eingedickt ist, etwa 15 Minuten.<br />
– Die Limettenblätter fein hacken, das Huhn<br />
damit garnieren und mit Reis servieren.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
GRÜNER<br />
VELTLINER 2018<br />
WEINGUT KERINGER<br />
Helles Gelbgrün. Zarte gelbe<br />
Fruchtnoten, feine Gewürznuancen,<br />
Zitrus und Papaya<br />
klingt an. Mittlerer Körper,<br />
feine Textur, eingebundene<br />
Säurestruktur, zart nach<br />
Pfeffer und Apfel.<br />
keringer.at<br />
€ 6,90<br />
32 falstaff
UNSER<br />
TIPP!<br />
Ein Rosmarinzweig,<br />
Salbeiblatt oder eine<br />
Zitronenzeste im<br />
Glas intensiviert<br />
das Aroma!<br />
Enjoy responsibly.<br />
@Averna_Austria
ezepte / STERNE DES SÜDENS<br />
COLA DE MONO<br />
Für 4–8 Personen, je nach Partylaune<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: AKTIV: 15 MINUTEN, PASSIV: 4 STUNDEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •◦◦◦◦<br />
Cola de Mono heißt<br />
wörtlich »Affenschwanz«.<br />
Die Meinungen darüber,<br />
woher der Name für Chiles<br />
köstlichen süß-herben<br />
Drink kommt, gehen<br />
auseinander. Alle Chilenen<br />
sind sich aber einig:<br />
Weihnachten ohne<br />
Affenschwanz ist möglich,<br />
aber sinnlos.<br />
34 falstaff<br />
ZUTATEN<br />
1 Vanilleschote<br />
150 g Kristallzucker<br />
1 Zimtstange, zerbrochen<br />
5 Nelken, ganz<br />
1 l Milch<br />
250 ml starker Kaffee, kalt<br />
250 ml chilenischer Aguardiente, Grappa<br />
oder Brandy<br />
Muskatnuss, frisch gerieben<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Die Vanilleschote auskratzen. Schote, Mark,<br />
Zucker, Zimt und Nelken in die Milch geben<br />
und einmal aufkochen lassen. Vom Herd<br />
nehmen und auf Zimmertemperatur auskühlen<br />
lassen.<br />
– Durch ein Sieb seihen und mit Kaffee und<br />
Aguardiente mischen. Mindestens vier<br />
Stunden, noch besser über Nacht, im Kühlschrank<br />
ziehen lassen. In Gläser füllen und<br />
vor dem Servieren mit etwas frisch geriebener<br />
Muskatnuss würzen.
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ezepte / SCHWEIN<br />
DAS WAGYU-<br />
SCHWEIN<br />
Wenn in der Extremadura in Spanien die Eicheln reifen,<br />
mästen sich die Ibérico-Schweine ganz von allein und entwickeln<br />
eine unvergleichliche Marmorierung. Im Winter schmecken<br />
sie daher noch besser als sonst.<br />
Ibérico-Schweine<br />
leben das ganze<br />
Jahr im Freien und<br />
fressen, was ihnen<br />
unter den Rüssel<br />
kommt.<br />
Wenn Sie sich und Ihren<br />
Liebsten einmal etwas<br />
Gutes tun wollen, servieren<br />
Sie doch heuer<br />
einmal Schwein zu<br />
Weihnachten. Ja, ganz recht. Keinen Truthahn,<br />
keine Ente, keinen Hummer – sondern<br />
Schwein. Aber nicht einfach irgendeines,<br />
sondern den König der Schweine: das<br />
spanische Pata Negra, das Ibérico-Schwein.<br />
Das ist nämlich genau jetzt, zu den Feiertagen,<br />
so gut wie sonst nie im Jahr.<br />
Aus seinen Beinen werden die Bellota-<br />
Schinken gemacht, die weltberühmte, luftgetrocknete<br />
Delikatesse. Weniger bekannt<br />
aber ist, wie köstlich ihr Fleisch auch frisch<br />
ist. Das Ibérico ist so etwas wie das Wagyu<br />
unter den Schweinen: Wie das berühmte<br />
japanische Rind lagert es zwischen seinen<br />
Muskelfasern besonders viel Fett ein, was<br />
sein Fleisch herrlich saftig macht. Und<br />
genau jetzt schmeckt dieses Fett am allerbesten.<br />
Die Tiere leben das ganze Jahr über im<br />
Freien und streunen durch die weitläufigen<br />
Wälder der Extremadura, einer uralten Kulturlandschaft<br />
im Westen Zentralspaniens.<br />
Im Sommer, wenn es hier fast unerträglich<br />
heiß wird, verbringen sie die meiste Zeit<br />
damit, im Schatten der alten Eichen zu<br />
dösen. Die Tiere fressen dann auch kaum.<br />
Sie heben sich ihren Hunger für den Herbst<br />
auf. Wenn dann die reifen Eicheln von den<br />
Bäumen fallen, machen sie sich gierig darü-<br />
Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />
36 falstaff
er her und mästen sich höchst vergnügt<br />
selbst. In wenigen Wochen legen sie gut und<br />
gern 60 Kilo und mehr zu. Fleisch und Fett,<br />
das sie in dieser Zeit aufbauen, entwickelt<br />
einen unvergleichlich guten, nussigen<br />
Geschmack.<br />
»Wenn die Eicheln fallen, klingt das wie<br />
Regen«, sagt Ernst Stocker, Geschäftsführer<br />
von Wiesbauer Gourmet und großer Ibérico-Fan,<br />
der sich vor ein paar Jahren vor<br />
Ort in der Extremadura von der Qualität<br />
der Tiere überzeugt hat und ihr Fleisch nun<br />
nach Österreich importiert (Online zu<br />
bestellen über wiesbauer-gourmet.at). »Ich<br />
war schwer beeindruckt. Die Tiere leben<br />
fast wie Wildschweine, sie können sich suhlen<br />
und wühlen – du merkst sofort, denen<br />
geht es richtig gut!«<br />
Heimische Fettschweine wie das Mangalitza<br />
lagern ihr Fett vor allem unter der<br />
Haut am Rücken und Bauch ab – sie sind<br />
daher perfekt geeignet, um aus ihnen Speck<br />
oder Schmalz zu machen. Ibérico hingegen<br />
sind wegen der gleichmäßigen Marmorierung<br />
auch perfekt zum Braten geeignet.<br />
Die Spanier wissen das Tier schon lange zu<br />
schätzen und behandeln es entsprechend<br />
mit dem nötigen Respekt: Sie zerteilen es in<br />
ganz bestimmte Stücke, ähnlich spezialisiert<br />
wie die amerikanischen Steak Cuts; das<br />
»Secreto« etwa ist dem Flank Steak ähnlich,<br />
das »Carillerra« kommt aus der Wange,<br />
das »Presa« ist ein spezielles Teilstück<br />
vom Hals. Sie alle werden bei herkömmlichen<br />
Schweinen ignoriert.<br />
Wer zu Weihnachten aber kein Schweinesteak,<br />
sondern einen richtig schönen Braten<br />
möchte, kann zum Beispiel einmal ein ganzes<br />
Karree oder einen Schopf im Ganzen<br />
probieren – und sich auf eine festlich-köstliche<br />
Überraschung freuen.<br />
><br />
DIE TIERE LEBEN FAST<br />
WIE WILDSCHWEINE,<br />
SIE KÖNNEN SICH<br />
SUHLEN UND WÜHLEN –<br />
DU MERKST SOFORT,<br />
DENEN GEHT ES<br />
RICHTIG GUT.<br />
Ibérico-Schwein, einmal luftgetrocknet,<br />
einmal frisch: oben der weltberühmte<br />
Bellota-Schinken, unten<br />
prächtige Koteletts.<br />
ERNST STOCKER, GF WIESBAUER GOURMET<br />
falstaff<br />
37
ezepte / WEIHNACHTEN<br />
SO KOMMET<br />
DOCH ALL!<br />
Weihnachten ist das heilige Fest der Familie.<br />
Wer will da stundenlang in der Küche stehen, während die<br />
anderen schon feiern? Wir haben uns wieder ein Menü<br />
ausgedacht, das sich bis auf wenige Handgriffe perfekt<br />
vorbereiten lässt – und doch so außerordentlich<br />
köstlich ist, wie es dem Anlass gebührt.<br />
FOTOS STINE CHRISTIANSEN FOODSTYLING GITTE HEIDI RASMUSSEN<br />
38 falstaff
falstaff<br />
39
ezepte / WEIHNACHTEN<br />
40 falstaff
TERRINE DE POISSON BASQUAISE<br />
BASKISCHE FISCHTERRINE<br />
MIT PAPRIKA<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: VORBEREITUNG: 20 MINUTEN/GARZEIT: 45 MINUTEN/IM KÜHLSCHRANK: 3 STUNDEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
ZUTATEN<br />
2 Lorbeerblätter<br />
400 g Kabeljaufilet<br />
1 Zwiebel<br />
2 Knoblauchzehen<br />
1 roter Paprika<br />
1 grüner Paprika<br />
3 Esslöffel Olivenöl<br />
4 Zweige Thymian, gerebelt<br />
Salz, Pfeffer<br />
2 Dosen Tomaten, gehackt, à 400 g<br />
6 Eier<br />
50 g Parmesan, gerieben<br />
½ Bund Schnittlauch, fein geschnitten<br />
1 Dose Thunfisch »Natur« (ohne Öl)<br />
Im französischen Baskenland<br />
wissen die Menschen zu<br />
feiern. Zum Beispiel mit<br />
dieser herrlich duftigen,<br />
kühlen Terrine: ein Auftakt<br />
voll beschwingter Leichtigkeit<br />
für den Heiligen Abend!<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
HEIDEBODEN<br />
ROSÉ<br />
2018<br />
WEINGUT KERINGER<br />
Helles Lachsrosa, Orangenreflexe.<br />
Zarte Wiesenkräuter,<br />
etwas nach Feigen, feinwürzig.<br />
Mittlerer Körper, extraktsüß,<br />
zart cremig, Erdbeernoten im<br />
Abgang, bereits gut antrinkbar.<br />
keringer.at<br />
€ 6,90<br />
ZUBEREITUNG<br />
– In einem Topf Salzwasser mit zwei Lorbeerblättern<br />
zum Kochen bringen, den<br />
Kabeljau einlegen, von der Hitze nehmen<br />
und 10 Minuten ziehen lassen. Wasser<br />
abgießen und den Fisch auskühlen lassen.<br />
Währenddessen Zwiebel und Knoblauch<br />
schälen und klein hacken. Den Paprika entkernen<br />
und in Scheiben schneiden. Das Öl<br />
in einer Pfanne erhitzen, das Gemüse 15<br />
Minuten mit dem Thymian, etwas Salz und<br />
Pfeffer bei kleiner Hitze dünsten, bis es süß<br />
und weich geworden ist. Die gehackten<br />
Tomaten währenddessen in einer weiteren<br />
Pfanne einkochen lassen, bis sie eingedickt<br />
sind und die Flüssigkeit verdampft ist,<br />
ca. 30 Minuten. Dann beides miteinander<br />
vermengen, abschmecken und auskühlen<br />
lassen. Die Eier verschlagen und mit dem<br />
Parmesan und dem Schnittlauch unter die<br />
Masse ziehen. Den Thunfisch abtropfen,<br />
zerkleinern und ebenfalls untermischen.<br />
– Den Boden einer ausgefetteten Kastenoder<br />
Terrinenform mit Backpapier auslegen.<br />
Eine Schicht der Gemüsemasse einfüllen,<br />
dann eine Schicht Kabeljau daraufsetzen,<br />
dann wieder Gemüse, immer abwechselnd,<br />
und mit Gemüse abschließen.<br />
– Im vorgeheizten Backrohr bei 200 °C 30<br />
bis 35 Minuten backen. Abkühlen lassen<br />
und mindestens 3 Stunden im Kühlschrank<br />
durchkühlen lassen, abgedeckt mit einer<br />
Frischhaltefolie und einem Gewicht (z. B.<br />
einem Paket Zucker). Zum Servieren in<br />
Scheiben schneiden und mit einer mit<br />
etwas Ketchup, Dijon-Senf, ein paar<br />
Tropfen Cognac und Zitronenzesten<br />
verfeinerten Mayonnaise zu Tisch bringen.<br />
Knuspriges Weißbrot passt gut dazu!<br />
falstaff<br />
41
ezepte / WEIHNACHTEN<br />
ROTKRAUT-SAMTSUPPE MIT DILL,<br />
OBERS UND GERÄUCHERTER ENTE<br />
Für 4-6 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 1 STUNDE<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
ZUTATEN<br />
1 gehäufter EL Kreuzkümmelsamen<br />
2 Zwiebeln<br />
2 Knoblauchzehen<br />
1 Chili (oder nach Geschmack)<br />
½ Kopf Rotkraut<br />
2 mehlige Erdäpfel<br />
1 große oder 2 kleine Birnen<br />
½ Bund Dill<br />
1 kalt geräucherte Entenbrust<br />
Butter<br />
100 ml trockener weißer Wermut (Noilly<br />
Prat)<br />
1,5 l gute Hühner- oder Gemüsesuppe<br />
150 ml Obers<br />
Apfelessig<br />
Salz<br />
Pfeffer<br />
150 ml Sauerrahm oder Crème fraîche<br />
Statt Rotkraut zur Ente servieren<br />
wir Ente zum Rotkraut. Aus dem<br />
knackigen Kraut machen wir eine<br />
samtige Suppe, der Kreuzkümmel<br />
und Chili einen Hauch<br />
Exotik verpassen.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
NATURSCHÖNHEIT<br />
2017<br />
WEINGUT HARETER<br />
Feine dunkle Beerenfrucht, etwas<br />
Kräuter, zart nach Cassis, ein<br />
Hauch von Hagebutte und Minze.<br />
Saftig, zart tabakig, schwarze<br />
Kirschfrucht, mineralisch im<br />
Nachhall.<br />
hareter.at<br />
€ 9,50<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Kreuzkümmel in einer trockenen Pfanne<br />
braten, bis er duftet, etwa 3 Minuten. Im<br />
Mörser fein mahlen.<br />
– Zwiebeln grob schneiden, Knoblauch und<br />
Chili fein hacken. Rotkraut in dünne Streifen<br />
schneiden oder hobeln. Erdäpfel schälen<br />
und würfeln, Birne schälen, entkernen<br />
und ebenfalls grob schneiden. Dill zupfen.<br />
Die Entenbrust in dünne Scheiben schneiden<br />
und kalt stellen.<br />
– Butter in einem Topf mit schwerem Boden<br />
aufschäumen lassen. Kreuzkümmel kurz<br />
darin braten, dann die Zwiebeln zugeben<br />
und dünsten, bis sie ganz durchsichtig und<br />
weich sind, etwa 15 Minuten. Knoblauch<br />
und Chili zugeben und etwa eine Minute<br />
mitbraten, bis er fein duftet. Hitze hochschalten,<br />
Birne, Erdäpfel und Rotkraut in<br />
den Topf geben und braten, bis es zusammengefallen<br />
ist. Mit Wermut ablöschen,<br />
danach mit Suppe aufgießen und zugedeckt<br />
auf niedriger Flamme köcheln lassen,<br />
bis das Kraut ganz weich ist und die<br />
Erdäpfel zerfallen sind, etwa 30 Minuten.<br />
– Das Obers zugeben und mit dem Pürierstab<br />
oder im Blender fein pürieren und<br />
durch ein feines Spitzsieb passieren. Mit<br />
Essig, Salz und Pfeffer abschmecken,<br />
eventuell die Konsistenz mit etwas Suppe<br />
verdünnen.<br />
– Vor dem Servieren die Suppe nochmals aufkochen<br />
lassen, mit einem Stabmixer schaumig<br />
aufschlagen. In Schüsseln oder Teller<br />
verteilen und mit einigen Scheiben Entenbrust,<br />
einem ordentlichen Klecks Sauerrahm<br />
und dem gezupften Dill garnieren.<br />
42 falstaff
falstaff<br />
43
ezepte / WEIHNACHTEN<br />
44 falstaff
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
KURZ GEBRATENER REHRÜCKEN<br />
MIT PIKANTER HEIDELBEER-SALSA<br />
Für 6 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 15 MINUTEN + EIN PAAR STUNDEN ZUM MARINIEREN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
GRANDE CUVÉE<br />
2017<br />
WEINGUT KERINGER<br />
Tiefdunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Feine Röstaromen unterlegen<br />
dunkles Beerenkonfit,<br />
etwas Nougat, zarte Tabakwürze,<br />
attraktives Bukett. Saftig,<br />
feine Tanninstruktur, etwas<br />
nach Gewürzen, Cassis im Abgang,<br />
Holzwürze im Nachhall,<br />
bereits gut antrinkbar.<br />
keringer.at<br />
€ 13,90<br />
ZUTATEN<br />
1,2 kg Rehrücken-Filet, küchenfertig<br />
zugeputzt<br />
1 EL Fünf-Gewürze-Pulver (Asiashop)<br />
Salz<br />
1 Knoblauchzehe, fein gehackt<br />
Pfeffer aus der Mühle<br />
2 EL Wacholderbeeren, gehackt<br />
200 g wilde Heidelbeeren, aufgetaut<br />
1 Zweig Rosmarin<br />
1 EL grobkörniger Dijon-Senf<br />
2 EL Sojasauce<br />
4–5 EL Olivenöl<br />
4 EL Portwein<br />
SCHWARZWURZEL-GRATIN<br />
MIT VANILLE<br />
Für 6 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 2 STUNDEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Das Fleisch in große Stücke schneiden, die<br />
gut in eine Pfanne passen. Mit dem Fünf-<br />
Gewürze-Pulver, Salz, Knoblauch, frisch<br />
gemahlenem Pfeffer und den gehackten<br />
Wacholderbeeren einreiben. Bis zum Abend<br />
kühl stellen. Die Heidelbeeren mit einer<br />
Gabel ein wenig zerdrücken. Rosmarin<br />
vom Zweig rebeln und grob hacken, mit den<br />
Heidelbeeren, dem Senf, der Sojasauce und<br />
Olivenöl nach Geschmack vermengen, sodass<br />
eine nicht zu flüssige Salsa entsteht.<br />
Mit Salz und Pfeffer abschmecken, ebenfalls<br />
kühl stellen. Rechtzeitig vor dem Servieren<br />
den Rehrücken auf Raumtemperatur<br />
kommen lassen. Das Backrohr auf 150 °C<br />
vorheizen. Etwas Olivenöl in einer schweren<br />
Pfanne bis zum Rauchpunkt erhitzen,<br />
das Fleisch bei kraftvoller Hitze auf allen<br />
Seiten knusprig anbraten. Aus der Pfanne<br />
auf ein Backblech heben und im Rohr etwa<br />
7–10 Minuten nachziehen lassen, bis es<br />
medium rare ist, dann etwa 5 Minuten rasten<br />
lassen. Den Bratensatz in der Pfanne<br />
mit Portwein ablöschen, etwas einkochen<br />
lassen und unter die Salsa rühren. Rehrücken<br />
schräg in ca. 1 cm dicke Scheiben<br />
schneiden, die Salsa separat in einer<br />
Saucenschüssel servieren.<br />
ZUTATEN<br />
700 g frische Schwarzwurzeln<br />
250 g festkochende Erdäpfel<br />
Butter<br />
1 Vanilleschote<br />
Salz<br />
150 ml Milch<br />
150 ml Obers<br />
1 Knoblauchzehe<br />
100 g Hartkäse, gerieben<br />
etwas Parmesan oder Grana<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Die Schwarzwurzeln gut waschen, schälen<br />
und sofort in eine Schüssel mit Essigwasser<br />
oder Zitronenwasser legen – sie<br />
verfärben sich sonst. Die Erdäpfel schälen,<br />
bissfest kochen und in dünne Scheiben<br />
schneiden.<br />
– In einer Pfanne mit schwerem Boden bei<br />
mittlerer Hitze Butter aufschäumen lassen.<br />
Den Inhalt der Vanilleschote auskratzen und<br />
zur Butter geben. Die Schwarzwurzeln in<br />
mehreren Durchgängen – sodass sie gemütlich<br />
in der Pfanne Platz haben – in der<br />
Vanillebutter braten, bis sie etwas Farbe<br />
genommen haben, etwa 20 Minuten. Salzen.<br />
– Milch und Obers in einen Topf geben. Die<br />
Knoblauchzehe andrücken und dazugeben.<br />
Aufkochen lassen und auf etwa die Hälfte<br />
einreduzieren. Die Knoblauchzehe herausnehmen.<br />
– Eine Auflaufform buttern. Die Schwarzwurzeln<br />
und die Erdäpfel vertikal (stehend) hineinschlichten,<br />
sodass die Form möglichst<br />
gut ausgefüllt ist. Schließlich mit<br />
einer ordentlichen Käseschicht bedecken.<br />
Mit dem Obers aufgießen. Mit Folie<br />
bedecken.<br />
– Das Backrohr auf 180 °C vorheizen. Das<br />
Gratin eine Stunde backen, dann die Folie<br />
entfernen und bei Oberhitze weiterbacken,<br />
bis der Käse ganz geschmolzen und schön<br />
braun ist. Entweder gleich heiß oder bei<br />
Zimmertemperatur servieren oder vor dem<br />
Servieren noch mal im Rohr aufwärmen.<br />
falstaff<br />
45
ezepte / WEIHNACHTEN<br />
KOHLSPROSSEN<br />
MIT SPECK UND MARONI<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 20 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
ZUTATEN FÜR DIE KOHLSPROSSEN<br />
120 g vorgegarte Maroni<br />
400 g Kohlsprossen<br />
1 Prise Natron oder Backpulver<br />
20 Scheiben Pancetta oder Speck<br />
2 EL Butter<br />
Salz, Pfeffer<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Die Maroni grob hacken. Die Kohlsprossen<br />
zuputzen und in ihre Einzelblätter zerlegen.<br />
Dafür mit einem scharfen Gemüsemesser<br />
den Strunk kegelförmig großzügig ausschneiden<br />
und die Blätter vorsichtig von<br />
den kleinen Köpfen lösen, die Herzen ganz<br />
lassen. Einen Topf Salzwasser zum Kochen<br />
bringen, eine kräftige Prise Natron oder<br />
Backpulver zufügen, das erhält die frischgrüne<br />
Farbe. Die Kohlsprossenblätter zugeben,<br />
aufkochen und für etwa 30 Sekunden<br />
blanchieren. Abgießen und gründlich mit<br />
eiskaltem Wasser abschrecken, damit die<br />
Blätter ihre frische Farbe und den knackigen<br />
Biss behalten.<br />
– In einer Bratpfanne bei kleiner Hitze die<br />
Speckscheiben beidseitig braten, bis sie<br />
ihr Schmalz gelassen haben und knusprig<br />
geworden sind. Herausholen, das Speckschmalz<br />
in der Pfanne aufbewahren.<br />
Bis hierher kann alles vorbereitet werden.<br />
Vor dem Servieren die Butter zum Schmalz<br />
geben. Die Maroni darin knusprig anbraten,<br />
herausheben und die abgetropften Kohlsprossenblätter<br />
zugeben. Unter gelegentlichem<br />
Wenden erhitzen, Speck und Maroni<br />
unterheben, abschmecken.<br />
Kohlsprossen müssen nicht<br />
bitter sein! Wenn sie, wie in<br />
diesem Rezept, erst vorsichtig<br />
entblättert, dann kurz<br />
blanchiert und abgeschreckt<br />
werden, sind sie ein herrlich<br />
zartes, knackig-grünes<br />
Wintergemüse!<br />
46 falstaff
MEAT US<br />
Weihnachtszeit ist Bratwurstzeit
ezepte / WEIHNACHTEN<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
TRAMINER<br />
SPÄTLESE 2017<br />
WEINGUT KERINGER<br />
Mittleres Gelbgrün. Intensiver<br />
Duft nach Maracuja, etwas<br />
Orangenzesten, zarte Eibischteignoten,<br />
Kräuterwürze klingt<br />
an. Saftig, filigran, zarte Restsüße,<br />
reife Birnenfrucht im<br />
Abgang, bereits gut antrinkbar.<br />
keringer.at<br />
€ 7,50<br />
48 falstaff
BABA AU RHUM NACH ALAIN DUCASSE<br />
Für 10 Babas (es schadet gar nicht,<br />
mehr Babas als unbedingt nötig zu haben)<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: AKTIV: 40 MINUTEN/PASSIV: 1,5 STUNDEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />
ZUTATEN FÜR BABA-TEIG<br />
6 g Trockenhefe, 130 g Mehl, 1 Prise Salz,<br />
1 TL Honig, 45 g Butter, 3 Eier (180 g)<br />
100 ml Traubenkernöl (oder ein anderes<br />
geschmacksneutrales Pflanzenöl)<br />
ZUTATEN FÜR BABA-SIRUP<br />
1 l Wasser, 450 g Zucker<br />
die Schale von 1 Zitrone<br />
die Schale von 1 Orange<br />
1 Vanilleschote, ausgekratzt (das Mark für<br />
das Schlagobers aufheben)<br />
ZUTATEN FÜR MARILLENGLASUR<br />
125 g Marillenmarmelade, passiert<br />
125 g Baba-Sirup, 75 g Staubzucker<br />
ZUTATEN FÜR SCHLAGOBERS<br />
250 g Schlagobers<br />
Mark einer Vanilleschote<br />
25 g Staubzucker<br />
ZUM ANRICHTEN<br />
eine Flasche sehr guten Karibik-Rum<br />
gehackte Pistazien<br />
ZUBEREITUNG DES BABA-TEIGS<br />
– Hefe und Mehl mischen und Salz, Honig,<br />
Butter und 1 Ei hinzufügen. Kneten, bis ein<br />
glatter, glänzender und elastischer Teig<br />
entsteht. Nach und nach den Rest der Eier<br />
hinzufügen und weiterkneten. Den fertigen<br />
Teig auf ein leicht geöltes Blech legen, mit<br />
Klarsichtfolie bedecken und 20 Minuten gehen<br />
lassen.<br />
ZUBEREITUNG DES SIRUPS<br />
– Alle Zutaten aufkochen und abkühlen lassen.<br />
ZUBEREITUNG DER MARILLENGLASUR<br />
– Alle Zutaten mischen, kurz aufkochen und<br />
dann auskühlen lassen.<br />
BABAS BACKEN<br />
– Die Baba-Formen leicht einölen. Pro Portion<br />
etwa 30 Gramm Teig in die Form drücken<br />
und dann die befüllten Formen leicht auf die<br />
Arbeitsfläche klopfen, um Luftblasen im<br />
Teig zu entfernen. (Ducasse verwendet eine<br />
Form mit 5 cm Durchmesser, die Teigmenge<br />
also eventuell an die Form anpassen.) Bei<br />
Zimmertemperatur gehen lassen, bis der<br />
Teig die Form ganz ausfüllt.<br />
– Rohr auf 180 °C vorheizen, die Babas darin<br />
goldbraun backen, etwa 25 bis 30 Minuten.<br />
– Auskühlen, bis sie lauwarm sind, aus der<br />
Form stürzen und die warmen Babas im Sirup<br />
einweichen. Wenn sie sich gut vollgesaugt<br />
haben, auf ein Gitter setzen und abtropfen.<br />
– Mit einem Backpinsel mit der Marillenglasur<br />
bestreichen und bei Raumtemperatur<br />
aufbewahren.<br />
ZUBEREITUNG DES SCHLAGOBERS<br />
– Alle Zutaten mischen und mit der Hand oder<br />
dem Mixer schlagen, bis er steif ist. Bis zur<br />
Verwendung kalt stellen.<br />
ZUM SERVIEREN<br />
– Je ein Baba auf einen Teller setzen. Mit je<br />
einem Stamperl Rum übergießen, mit Schlagobers<br />
garnieren und mit gehackten Pistazien<br />
bestreuen.<br />
HEIMAT IST<br />
IM HERZEN<br />
UND AUF DEM<br />
FESTTAGSTISCH.<br />
GMUNDNER.AT
ezepte / NOTHING FANCY<br />
WENIG<br />
STRESS,<br />
VIEL<br />
EINDRUCK<br />
ALISON ROMAN . NOTHING FANCY<br />
Alison Roman schreibt eine Koch-Kolumne für die New York<br />
Times und das Gourmet Magazine, ihre Rezepte werden<br />
regelmäßig zu viralen Internet-Hits. Diesen Winter ist ihr zweites<br />
Buch erschienen: »nothing fancy«, heißt es und verspricht<br />
Rezepte für die entspannte Dinnerparty. »Low-stress, high<br />
impact«, sagt Alison dazu. Wir stellen drei der besten vor.<br />
TEXT TOBIAS MÜLLER FOTOS MICHAEL GRAYDON UND NIKOLE HERRIOTT<br />
nothing fancy<br />
Unfussy food for having people over<br />
Hardie Grant Books<br />
320 Seiten<br />
23,47 Euro<br />
Alison Roman<br />
entwickelt all ihre<br />
Rezepte in ihrer kleinen<br />
New Yorker Küche, um<br />
sicherzustellen, dass<br />
sie auch wirklich für<br />
jeden funktionieren.<br />
50 falstaff
falstaff<br />
51
ezepte / NOTHING FANCY<br />
SAURE ÄPFEL<br />
MIT SHARON<br />
UND CHEDDAR<br />
Für 4–6 Personen<br />
ZUTATEN<br />
2 große, feste, saure Äpfel, dünn<br />
geschnitten<br />
2 Sharon-Früchte, dünn geschnitten<br />
4 EL Apfel- oder Weißweinessig<br />
1 EL Honig<br />
Meersalz<br />
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer<br />
frischer Kren zum Reiben<br />
50 g Cheddar oder Gouda, grob gerieben<br />
Olivenöl<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Die Früchte eventuell schälen und in<br />
dünne Scheiben schneiden. Auf einem<br />
Teller anrichten und gleichmäßig mit<br />
dem Essig und dem Honig beträufeln.<br />
– Salzen, pfeffern und nach Geschmack<br />
Kren und Käse darüber reiben.<br />
Mit Olivenöl beträufeln und servieren.<br />
»Ich liebe knackige Salate,<br />
weswegen ich vorschlage, dass<br />
Sie etwas festere Sharons<br />
verwenden. Falls Sie keine<br />
Sharons finden, können Sie auch<br />
Nashi- Birnen oder andere<br />
Apfelsorten verwenden oder Sie<br />
mischen einfach alle drei. Die<br />
Früchte sollen ziemlich sauer und<br />
salzig sein, der Honig ist nur da,<br />
um einen Mangel an Süße in den<br />
Früchten auszugleichen – kosten<br />
Sie also und verwenden Sie,<br />
soviel Sie für richtig halten.<br />
Wenn Sie keinen frischen Kren<br />
zur Hand haben, können<br />
Sie natürlich auch<br />
eingelegten verwenden.«<br />
52 falstaff
DER VERZAUBERT<br />
ENTDECKE ÜBER 200<br />
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Exklusiv bei Lidl Österreich.<br />
Seriensieger!<br />
Zum 5. Mal in Folge
ezepte / NOTHING FANCY<br />
STICKY<br />
CHILI-CHICKEN<br />
MIT SCHARF-<br />
SAURER ANANAS<br />
Für 4–6 Personen<br />
ZUTATEN<br />
2 kg Huhn (entweder ein ganzes großes<br />
Huhn, zerlegt, oder Ihre Lieblingsteile)<br />
Salz und Pfeffer<br />
100 g brauner Zucker<br />
120 ml Sherryessig<br />
120 ml Sambal Oelek (im Asiashop)<br />
60 ml Fischsauce (im Asiashop)<br />
1 EL Chiliflocken<br />
Saft von 2 Limetten<br />
2 Knoblauchzehen, fein gehackt<br />
½ Ananas, geschält, entkernt und in<br />
Spalten geschnitten<br />
½ Bund Koriander, grob gehackt<br />
4 Schalotten, in dünne Ringe geschnitten<br />
4 EL geröstete Sesamsamen<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Das Huhn gut salzen und in eine große<br />
Pfanne oder einen großen verschließbaren<br />
Gefrierbeutel geben. Zucker, Essig,<br />
Sambal, Fischsauce, Chiliflocken,<br />
Pfeffer, Knoblachzehen und Limettensaft<br />
gut mischen und über das Huhn<br />
gießen. Den Gefrierbeutel verschließen<br />
oder die Pfanne mit Folie bedecken und<br />
gut 30 Minuten oder über Nacht im<br />
Kühlschrank marinieren.<br />
– Das Backrohr auf 220 °C vorheizen. Das<br />
Huhn und die Ananas auf einem Backblech<br />
verteilen (eventuell mit Backpapier<br />
oder Alufolie auslegen) und die restliche<br />
Marinade darüber verteilen. Backen, bis<br />
das Huhn und die Ananas eine wunderschöne<br />
goldene Farbe haben, etwa 50<br />
bis 60 Minuten. Wer einen Pinsel hat,<br />
kann sie währenddessen immer wieder<br />
mit den Säften einpinseln.<br />
– Aus dem Rohr nehmen und auf einem<br />
Teller anrichten. Mit Koriander, Schalotten<br />
und Sesamsamen bestreuen und<br />
servieren.<br />
»Ich bin kein Fan von süßen<br />
Zutaten in salzigen Gerichten,<br />
dieses Rezept ist eine Ausnahme.<br />
Die klebrig-karamellisierten<br />
Ananasstücke, in Hühnerfett<br />
getränkt, kommen einfach direkt<br />
aus dem Bratpfannenhimmel.«<br />
54 falstaff
FEINSTE TROPFEN<br />
DER NATUR<br />
FÜR DIE GUTE KÜCHE<br />
In der Premium-Linie steckt zu 100 %<br />
Österreich drin! Von Saat und Anbau über<br />
Ernte und Pressung bis hin zur Verarbeitung.<br />
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und in allen<br />
österreichischen<br />
Apotheken
ezepte / NOTHING FANCY<br />
MIT HIBISKUS<br />
GEBACKENE<br />
PFIRSICHE<br />
MIT BUTTER -<br />
BRÖSELN UND EIS<br />
Für 2 Personen<br />
ZUTATEN FÜR DIE BRÖSEL<br />
60 g Butter<br />
200 g Semmelbrösel oder Pankobrösel<br />
50 g brauner Zucker<br />
Meersalz<br />
ZUTATEN FÜR DIE PFIRSICHE UND ZUM<br />
ANRICHTEN<br />
1 kg reife Pfirsiche oder Nektarinen<br />
120 g Zucker<br />
50 g getrocknete Hibiskusblüten<br />
(im Reform- oder Teehaus)<br />
Saft einer Zitrone<br />
4 EL Wasser<br />
Vanilleeis nach Lust und Laune<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Zuerst die Brösel zubereiten: Butter bei<br />
mittlerer Hitze in einer großen Pfanne<br />
schmelzen, die Brösel zugeben und gut<br />
mischen. Braten, bis die Brösel etwas<br />
Farbe nehmen, 3 bis 4 Minuten. Den<br />
Zucker zugeben und unter Rühren weiter<br />
braten, bis er karamellisiert (2 bis 3<br />
Minuten). Von der Hitze nehmen und<br />
mit Meersalz würzen.<br />
– Das Backrohr auf 200 °C vorheizen.<br />
– Die Pfirsiche halbieren und entkernen.<br />
Mit der Schnittfläche nach unten in einer<br />
Lage in eine feuerfeste Form geben.<br />
Mit Zucker und Blüten bestreuen und<br />
mit Zitronensaft und Wasser begießen.<br />
– Im Rohr braten, bis sie an den Rändern<br />
schön braun sind und sich eine schöne,<br />
sirupartige Sauce gebildet hat. Herausnehmen,<br />
abkühlen lassen und mit den<br />
Bröseln und dem Eis servieren.<br />
– Die Brösel können vier Tage vor der<br />
Party vorbereitet werden, die Pfirsiche<br />
zwei Tage.<br />
»Diese Pfirsiche sind das, was ich<br />
mit ›nothing fancy‹ meine: Die<br />
Zubereitung dauert nicht lange,<br />
aber sie schauen spektakulär aus<br />
und schmecken ganz speziell.<br />
Ideal, um sie über Vanilleeis zu<br />
löffeln und mit buttrig-salzigsüßen<br />
Bröseln zu bestreuen.«<br />
56 falstaff
Mit jedem Dreh<br />
tchibo.at<br />
frischer Kaffeegenuss!<br />
Tchibo Barista<br />
Espresso & Caffè Crema.<br />
Trommelgeröstet und fair gehandelt.
Marietta und Robert<br />
Keringers Liste an<br />
Erfolgen ist endlos.<br />
MASSIVE WEINE<br />
AUF ERFOLGSKURS<br />
Die jüngsten Auszeichnungen fallen selbst für das erfolgsverwöhnte Winzerpaar Robert<br />
und Marietta Keringer in die Rubrik »Traumergebnis«: Sortensieg bei der Austrian Wine<br />
Challenge in der prestigeträchtigen Kategorie Zweigelt, zwei weitere Weine im Finale,<br />
zwölf Goldmedaillen und neun Silbermedaillen. Mehr geht einfach nicht.<br />
Der 100 Days Zweigelt Neusiedlersee<br />
DAC 2017 wurde von<br />
der Fachjury der Austrian Wine<br />
Challenge (AWC) zum Gewinner<br />
der Kategorie Zweigelt gekürt und<br />
setzte das sympathische Winzerpaar ins<br />
Rampenlicht. Ein beeindruckender Erfolg,<br />
immerhin ist der Zweigelt mit einer<br />
Anbaufläche von rund 6000 Hektar die<br />
bedeutendste Rotweinsorte in Österreich,<br />
und die Konkurrenz mit herausragenden<br />
Qualitäten ist entsprechend groß. Ins Finale<br />
schafften es auch der Massiv Rot 2015<br />
und der 100 Days Merlot 2016 – sie<br />
erreichten den zweiten sowie dritten Platz.<br />
Ein großartiger Erfolg, denn es stellten<br />
sich 12.617 Weine von mehr als 1700 Produzenten<br />
aus 42 Ländern und aller Kontinente<br />
dem Vergleich.<br />
Doch nicht nur die AWC-Ergebnisse<br />
waren für das Weingut Keringer eine große<br />
Ehre. Das Weingut befindet sich massiv auf<br />
Erfolgskurs. Die Keringers verarbeiten rund<br />
80 Prozent Rotweinsorten auf insgesamt 70<br />
Hektar Rebfläche, und ihre Mönchhofer<br />
Weine wurden national auch bei der Burgenländischen<br />
Weinprämierung und im<br />
Salon Wein Österreich ausgezeichnet. International<br />
gewannen sie bei der Berliner<br />
Wine Trophy zum neunten Mal den Titel<br />
»Bester Produzent Österreichs« sowie Großes<br />
Gold bei der Asia Wine Trophy.<br />
100 TAGE<br />
Eine alte Bauernregel besagt, dass etwa 100<br />
Tage nach der Blüte die ersten Trauben reif<br />
sind. Es ist ein Richtwert, denn die tatsächliche<br />
Dauer ist von Umweltbedingungen<br />
wie Klima und Wetter sowie von der Rebsorte<br />
abhängig. Man könnte auch sagen,<br />
dass ein Sommer 100 Tage dauert, was im<br />
Nordburgenland nicht unbedingt was<br />
heißt, zählt man hier rund 300 Sonnentage<br />
und bis zu 2000 Sonnenstunden. Die Zahl<br />
ADVERTORIAL Fotos: beigestellt<br />
58<br />
falstaff
WEINGUT KERINGER<br />
91<br />
Punkte<br />
100 spielt auch eine große Rolle am<br />
Mönchhofer Weingut. Robert Keringer gibt<br />
jeden Tag mehr als 100 Prozent und treibt<br />
seine Visionen mit innovativen Ansätzen<br />
voran. Vor einigen Jahren kreierte er eine<br />
bemerkenswerte Weinlinie: 100 Days. Sie<br />
ist mittlerweile zum Aushängeschild des<br />
bodenständigen Familienbetriebs geworden,<br />
und neben 100 Days Zweigelt gibt es<br />
auch Cabernet, Merlot, Shiraz sowie Chardonnay<br />
mit dieser Bezeichnung. Bei den<br />
reinsortigen Rotweinen lagert der Most<br />
und in weiterer Folge der Wein für mindestens<br />
100 Tage mit Schale und Kernen auf<br />
der Maische. Nach der langen Mazerationszeit<br />
dürfen die Weine so lange im Barriquefass<br />
reifen, bis Struktur und Potenzial<br />
der Weine perfekt sind. Beim Chardonnay<br />
erfolgt der Ausbau für mindestens 100<br />
Tage auf der Feinhefe im Barrique. Letzterer<br />
wurde mit dem Jahrgang 2018 in die<br />
100-Days-Serie integriert und ist eleganter<br />
Weißwein, der neben Tiefgang, Schmelz<br />
und Finesse über Lagerpotenzial verfügt.<br />
»Uns sind ausdrucksstarke und kräftige<br />
Rotweine mit feiner Frucht ein Anliegen.<br />
Das Tannin setzt Akzente, ist aber perfekt<br />
eingebunden«, erklärt der sympathische<br />
Winzer. »Die 100-Days-Weine sollen natürlich<br />
vielen Weinfreunden und -kennern ein<br />
optimales Trinkerlebnis bieten«, fügt er sein<br />
eigenes hohes Anspruchsniveau hinzu.<br />
Robert Keringer<br />
wurde zum<br />
wiederholten<br />
Mal bei der AWC<br />
ausgezeichnet.<br />
WELTREKORD<br />
Der 100 Days Zweigelt sorgte auch schon<br />
für einen Weltrekord der anderen Art. Ein<br />
grandioses Projekt des burgenländischen<br />
Winzers, bei dem eine 1590 Liter fassende<br />
Glasflasche mit dem Zweigelt des Jahrgangs<br />
2015 befüllt wurde. Seither halten<br />
Robert und Marietta Keringer den Weltrekord<br />
für die größte Glas-Weinflasche mit<br />
amtlicher Urkunde des Guinness-Buch der<br />
Rekorde. Die drei Meter hohe und 770<br />
Kilogramm schwere Weinflasche steht im<br />
Asia-Restaurant »Engel Wang Fu« in Lustenau/Vorarlberg.<br />
Geöffnet und verkostet<br />
wird der Wein voraussichtlich 2020 für<br />
einen karitativen Zweck.<br />
Das Weingut Keringer in Mönchhof überzeugt<br />
mit einem abwechslungsreichen Sortiment,<br />
komplexen Weinen und beeindruckenden<br />
Verkostungserfolgen. Für nächstes Jahr<br />
verspricht Robert Keringer, wieder mit ein<br />
paar Ideen für eine Überraschung zu sorgen.<br />
INFO<br />
Weingut Keringer<br />
Wiener Straße 22, 7123 Mönchhof<br />
T: +43 2173 80380<br />
keringer.at<br />
falstaff 59
ezepte / WILD<br />
60 falstaff
WILD<br />
IST<br />
WELT<br />
Wild aus heimischen Wäldern ist jenes Fleisch, das wir mit<br />
dem allerbesten Gewissen essen können: nachhaltig und<br />
von Tieren, die garantiert ein artgerechtes Leben geführt<br />
haben. Wir zeigen hier, wie vielseitig Wild sein kann, und<br />
verwandeln es in exotische Köstlichkeiten aus den<br />
verschiedensten Winkeln der Erde.<br />
FOTOS STINE CHRISTIANSEN FOODSTYLING THOMAS STEINMANN<br />
falstaff<br />
61
ezepte / WILD<br />
GONG ZHU MAPO DOUFU –<br />
MAPO-TOFU MIT WILDSCHWEIN<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 1,5 STUNDEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />
Die Chinesen lieben<br />
Schwein und Wild –<br />
Wildschwein müssten sie<br />
demnach noch mehr<br />
lieben. Wir verkochen es<br />
hier zu Mapo-Tofu, einem<br />
wunderbaren Eintopf, der<br />
selbst hartgesottene Tofu-<br />
Hasser bekehrt und bei<br />
dem das Fleisch vor allem<br />
als Würze dient.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
NEUSIEDLERSEE<br />
DAC 2018<br />
WEINGUT KERINGER<br />
Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Etwas Kräuterwürze, ein<br />
Hauch von Brombeeren,<br />
schwarze Beerenfrucht, Zartbitterschokolade,<br />
Orangenzesten<br />
klingen an. Saftig,<br />
fruchtsüß, eingebundene Tannine,<br />
dunkle Beerenfrucht im<br />
Abgang, bereits gut antrinkbar,<br />
guter Speisenbegleiter.<br />
keringer.at, € 7,50<br />
ZUTATEN<br />
2 EL Sichuanpfeffer<br />
1 EL schwarze, fermentierte Sojabohnen<br />
4 Knoblauchzehen<br />
5 EL Chiliöl (aus dem Asiashop)<br />
200 g Faschiertes vom Wildschwein<br />
2 EL Doubanjiang (Chilibohnenpaste, im<br />
Asiashop)<br />
2 EL Chili-Crisps in Chiliöl (optional, aus dem<br />
Asiashop)<br />
1 frische Thai-Chili (Birds Eye Chili), gehackt<br />
0,33 l Bier oder Suppe<br />
2 TL Tomatenmark<br />
500 g Tofu<br />
1 TL Mais- oder Kartoffelstärke<br />
TIPP<br />
Nur frisch ist gut<br />
Kaufen Sie ihren Tofu am besten im<br />
Asiashop und achten Sie darauf, dass er<br />
möglichst frisch ist. Nehmen Sie also<br />
den, dessen Ablaufdatum am weitesten<br />
in der Zukunft liegt.<br />
TIPP<br />
Chiliöl selber machen<br />
Chiliöl gibt es fertig im Asialaden zu<br />
kaufen. Wer es selbst machen will:<br />
getrocknete Chili, etwas Sternanis und<br />
ein Stück angequetschten Ingwer mit<br />
sehr heißem Öl übergießen, auskühlen<br />
lassen, Ingwer entfernen, fertig.<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Den Sichuanpfeffer in einer Pfanne trocken<br />
rösten und im Mörser zu Pulver mahlen.<br />
Schwarze Bohnen kurz abspülen. Die Knoblauchzehen<br />
fein hacken.<br />
– In einer Pfanne, die groß genug ist für das<br />
ganze Gericht, das Chiliöl heiß werden lassen<br />
und das Faschierte darin scharf braten,<br />
bis es ordentlich Farbe genommen hat. Aus<br />
der Pfanne nehmen und für später zur Seite<br />
stellen. Dabei so viel Öl wie möglich in<br />
der Pfanne lassen.<br />
– In derselben Pfanne und demselben Öl erst<br />
die Chilibohnenpaste kurz braten, dann<br />
schwarze Bohnen, Chilicrisps (falls verwendet),<br />
frische Chili und Knoblauch zugeben<br />
und weiter braten, bis es herrlich duftet,<br />
der Knoblauch aber nicht verbrannt ist.<br />
Mit dem Bier beziehungsweise der Suppe<br />
ablöschen.<br />
– Tomatenmark, Sichuanpfeffer und Wildschwein<br />
zugeben. Zum Köcheln bringen<br />
und etwa eine Stunde sanft blubbern lassen.<br />
Falls zu viel Flüssigkeit verdampft,<br />
Bier oder Suppe nachgießen.<br />
– Inzwischen den Tofu in mundgerechte Würfel<br />
schneiden. Einen großen Topf Salzwasser<br />
zum Kochen bringen und den gewürfelten<br />
Tofu darin kurz blanchieren. Das<br />
macht seine Konsistenz besser und den<br />
Geschmack frischer. Achtung beim Abseihen:<br />
Die Würfel sind weich und kleben<br />
leicht aneinander. Am besten geht es mit<br />
einem großen Sieb.<br />
– Den Tofu in die Sauce geben und wieder<br />
zum Köcheln bringen. Maisstärke mit<br />
Wasser mischen, zum Ragout geben und<br />
nochmals aufkochen beziehungsweise köcheln<br />
lassen, bis die Sauce ein wenig<br />
eindickt. Eventuell mit mehr gemahlenem<br />
Sichuanpfeffer und gehacktem Frühlingszwiebelgrün<br />
bestreuen und mit Reis für die<br />
Sauce servieren.<br />
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63
ezepte / WILD<br />
64 falstaff
POWIDL-TERIYAKI<br />
VOM HIRSCHKALB<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 20 MINUTEN + 3 STUNDEN ZUM MARINIEREN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
ZUTATEN<br />
800 g Hirschkalbsrücken oder Nüsschen aus<br />
der Keule<br />
120 ml helle Sojasauce<br />
60 ml Mirin, ersatzweise süßer Sherry<br />
2 EL Powidl<br />
2 TL Zucker<br />
2 EL frisch geriebener Ingwer<br />
1 TL Chiliflocken<br />
ZUTATEN FÜR DEN PAK CHOI<br />
8 Stück junge Pak Choi<br />
2 EL Erdnussöl<br />
2 EL geröstetes Sesamöl<br />
1 große Knoblauchzehe, zerdrückt und<br />
fein gehackt<br />
1 milde grüne Chilischote, gehackt<br />
2 EL helle Sojasauce<br />
Salz<br />
ZUM SERVIEREN<br />
gedämpfter Reis<br />
MESSERTIPP<br />
SANTOKU<br />
FLACH-ERL<br />
Das Santoku Flach-Erl bietet eine<br />
besonders universelle, an den asiatischen<br />
Stil angelehnte Form für<br />
Fleisch, Fisch und Gemüse. Die<br />
schnitthaltige Klinge aus pulvermetallurgischem,<br />
rostfreiem Wilden<br />
Damast geht in den Griff aus Wüsteneisenholz<br />
aus Arizona über.<br />
messermacher.at<br />
€ 1320,–<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Für die Teriyakisauce alle Zutaten außer<br />
dem Fleisch aufkochen und zu sirupartiger<br />
Konsistenz einkochen lassen, ca. 5 Minuten.<br />
Abkühlen lassen, das Fleisch darin<br />
wenden und gut 3 Stunden im Kühlschrank<br />
marinieren.<br />
– Eine Pfanne mit etwas Pflanzenöl sehr heiß<br />
werden lassen, die Marinade vom Fleisch<br />
abstreifen und aufbewahren. Das Hirschkalb<br />
auf allen Seiten kräftig anbraten, ca. 5–7 Minuten.<br />
Herausheben, in Alufolie wickeln und<br />
etwa 10 Minuten nachziehen lassen.<br />
– Währenddessen dem Pak Choi die Strünke<br />
abschneiden, um die Blätter zu trennen.<br />
Spülen und abtropfen lassen. Das Erdnussöl<br />
in einem großen Wok erhitzen und 1 Esslöffel<br />
Sesamöl, Knoblauch, Chili, Sojasauce<br />
und Pak Choi hinzufügen. Gut umrühren<br />
und zudecken. Die Hitze reduzieren und<br />
3–6 Minuten garen, gelegentlich wenden,<br />
bis die Blätter zusammenfallen, die Stängel<br />
aber noch knackig sind. Den Rest des<br />
Sesamöls und etwas Salz hinzufügen.<br />
– Zum Servieren die verbliebene Teriyaki-<br />
Marinade kurz in der Pfanne aufkochen.<br />
Das Hirschkalb in dünne Scheiben schneiden<br />
und gemeinsam mit dem Pak Choi auf<br />
Portionsschalen mit Reis verteilen. Etwas<br />
von der Marinade darüber löffeln und zu<br />
Tisch bringen.<br />
Hirsch und Reh galten<br />
vielen Japanern – im<br />
Gegensatz zum hoch<br />
begehrten Wildschwein –<br />
über Jahrhunderte als tabu,<br />
weil die wilden Tiere der<br />
Legende nach als<br />
»Himmelsboten« zwischen<br />
den Göttern und Menschen<br />
fungieren. Das ist lange<br />
vorbei, immer noch aber<br />
wird Hirsch fast nur in<br />
japanischen Restaurants<br />
außerhalb Japans<br />
nachgefragt – obwohl etwa<br />
die Präfektur Hokkaido,<br />
wo Hirsche viel Schaden<br />
am Wald anrichten, den<br />
Genuss des gesunden<br />
Fleischs nach Kräften<br />
propagiert.<br />
falstaff<br />
65
ezepte / WILD<br />
SATAY VOM REH<br />
MIT ERDNUSSSAUCE<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: AKTIV: 1 STUNDE, PASSIV: 1 STUNDE<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />
Viele Menschen kennen<br />
Satay nur als picksüße<br />
Hühnerspieße vom Thai-<br />
Lieferservice. Das ist schade,<br />
das Gericht kann nämlich<br />
richtig groß sein.<br />
Wir veredeln hier Reh mit<br />
einer komplexen Marinade<br />
und servieren es dann mit<br />
dem wahrscheinlich<br />
aufregendsten Erdnuss-Dip,<br />
den Sie je gegessen haben.<br />
ZUTATEN FÜR DIE SPIESSE<br />
1 Stiel frisches Zitronengras<br />
1 daumengroßes Stück Ingwer<br />
1 daumengroßes Stück frischer Kurkuma<br />
3 Knoblauchzehen<br />
1 Schalotte<br />
1 TL Koriandersamen<br />
1 TL weiße Pfefferkörner<br />
15 g Palmzucker (oder brauner Zucker)<br />
30 ml Fischsauce<br />
250 ml Kokosmilch<br />
700 g Reh, etwa von der Keule, in mundgerechte<br />
Stücke geschnitten<br />
Sesamsamen und Koriander zum Dekorieren<br />
1 Gurke, in mundgerechte Stücke geschnitten<br />
ZUTATEN FÜR DIE SATAY-SAUCE<br />
100 g geschälte Erdnüsse (oder nicht<br />
gesüßte Erdnussbutter)<br />
15 g Palmzucker<br />
3 Knoblauchzehen<br />
2 EL Tamarindenpaste<br />
Chiliflocken, nach Geschmack<br />
30 ml helle Sojasauce<br />
150 ml Kokoscreme<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
CABERNET 100<br />
DAYS 2016<br />
WEINGUT KERINGER<br />
Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Feine Holzwürze, etwas<br />
nach reifer Kirsche, tabakige<br />
Noten, Nougat klingt an. Saftig,<br />
elegant, feine Tanninstruktur,<br />
schwarze Beerenfrucht<br />
im Abgang, salzig im<br />
Nachhall, vielseitig einsetzbar.<br />
keringer.at , € 17,–<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Für die Sauce Erdnüsse in einer Pfanne<br />
oder im Backrohr rösten, bis sie eine schöne<br />
braune Farbe bekommen haben, etwa<br />
10 Minuten. Alternativ bereits geröstete,<br />
nicht gesalzene Erdnüsse oder nicht<br />
gesüßte Erdnussbutter verwenden.<br />
– Zucker, Knoblauch, Tamarindenpaste und<br />
Chili in einem Mörser zu einer Paste mörsern.<br />
Die Erdnüsse zugeben und weiter<br />
mörsern, bis ein dicker Brei entsteht.<br />
Sojasauce dazumischen. Dann langsam<br />
Kokoscreme zugießen und weiter mörsern,<br />
bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.<br />
Falls die Paste zu dick ist, mit mehr Kokoscreme<br />
oder Wasser verdünnen.<br />
– Für die Spieße zunächst Zitronengras von<br />
den äußeren harten Blättern befreien und<br />
in feine Streifen schneiden. Ingwer, Kurkuma,<br />
Knoblauch und Schalotte schälen und<br />
grob hacken.<br />
– Koriandersamen und Pfeffer in einer trockenen<br />
Pfanne rösten, bis sie duften. Im<br />
Mörser zu Pulver mahlen. Palmzucker,<br />
Knoblauch, Ingwer, Kurkuma, Schalotte<br />
und Zitronengras zugeben und zu einer<br />
Paste mörsern. Mit der Fischsauce und der<br />
Kokosmilch mischen, sodass eine Marinade<br />
entsteht.<br />
– Reh mit der Marinade gut einreiben und im<br />
Kühlschrank ziehen lassen, mindestens eine<br />
Stunde, gern auch über Nacht. Herausnehmen<br />
und auf Grillspieße spießen – je enger,<br />
desto besser. In einer sehr heißen Pfanne<br />
unter häufigem Wenden braten, bis das Reh<br />
gar ist, etwa 6 Minuten. Mit Sesam und Koriander<br />
bestreuen und mit Erdnusssauce und<br />
Gurkenstücken servieren.<br />
66 falstaff
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67
ezepte / WILD<br />
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ZUTATEN<br />
KAATU PANDY RATCHI KARI –<br />
SRI-LANKISCHES<br />
WILDSCHWEINCURRY<br />
700 g Schulter vom Wildschwein, gewürfelt<br />
1 EL Kurkuma<br />
3 EL Thool (sri-lankisches Currypulver, im<br />
Asiashop)<br />
6 Knoblauchzehen<br />
1 Zwiebel<br />
1 daumengroßes Stück Ingwer<br />
3 grüne Chilis (oder nach Geschmack)<br />
30 g Tamarindenmark (im Asiashop)<br />
½ Liter Suppe (am besten vom Wildschwein)<br />
oder Wasser<br />
4 Kardamomkapseln<br />
etwas Öl<br />
2 Zimtstangen<br />
8 frische Curryblätter (im Asiashop)<br />
1 TL Fenchelsamen<br />
1 TL Bockshornklee<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 2 STUNDEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Wildschwein erst mit Kurkumapulver, dann<br />
mit Currypulver vermengen und 30 Minuten<br />
marinieren lassen. Knoblauch, Zwiebel<br />
und Ingwer fein hacken, Chilis schneiden,<br />
Tamarindenpaste in der Suppe bzw. dem<br />
Wasser auflösen. Kardamomkapseln aufbrechen,<br />
die Samen herausnehmen und<br />
aufheben.<br />
– In einem schweren Bräter etwas Öl erhitzen.<br />
Erst Zimt, Kardamomsamen und Curryblätter<br />
kurz darin braten, dann die Zwiebel<br />
zugeben und etwa 1 Minute rösten,<br />
dann Ingwer, Knoblauch, Chili, Fenchel und<br />
Bockshornklee ebenfalls in den Topf geben<br />
und weiter braten, bis die Zwiebelstücke<br />
weich und goldbraun geworden sind.<br />
– Die Hitze hochschalten und das Fleisch zugeben.<br />
Braten, bis es etwas Farbe genommen<br />
hat. Mit der Suppe mit Tamarindenpaste<br />
ablöschen, zum Kochen bringen und<br />
zugedeckt sanft köcheln lassen, bis das<br />
Fleisch schön weich ist, etwa 1 Stunde.<br />
– 5 Minuten ruhen lassen und mit Reis und<br />
Rote-Rüben-Sambal servieren.<br />
Das Wildschwein ist immer<br />
und überall. In Sri Lanka,<br />
der tropischen Insel vor<br />
der südostindischen Küste,<br />
lebt es im Dschungel rund<br />
um die Teeplantagen. Sein<br />
Fleisch gilt als Delikatesse<br />
und wird zu besonderen<br />
Feiertagen gegessen –<br />
bevorzugt als würziges<br />
Curry. Als Beilage<br />
harmoniert wunderbar<br />
ein würziges Rote-Rüben-<br />
Sambal.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
ST. LAURENT<br />
CLASSIC 2017<br />
WEINGUT KERINGER<br />
Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Zarte Weichselkirschnoten, etwas<br />
Kirsche, ein Hauch von floralen<br />
Nuancen. Mittlerer Körper,<br />
feine Struktur, dunkle Beerenfrucht,<br />
würziger Nachhall.<br />
keringer.at<br />
€ 7,50<br />
ZUTATEN FÜR DIE SAUCE<br />
300 g Rote Rüben<br />
1 rote Zwiebel<br />
1 frische grüne Chili<br />
1 Tomate, frisch oder aus der Dose<br />
Salz<br />
schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen<br />
Saft einer Limette<br />
Sesam<br />
ROTE-RÜBEN-SAMBAL<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 10 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Die Roten Rüben schälen und fein reiben.<br />
Zwiebel, Chili und Tomate fein hacken. Gut<br />
salzen, pfeffern und mit Limettensaft mischen.<br />
Mit Sesam bestreut servieren.<br />
TIPP<br />
Zauberpulver<br />
Thool, sri-lankisches Currypulver, gibt<br />
es bereits fertig gemixt im Asiashop.<br />
Wer es selbst machen will: Prakash<br />
Sivanathan liefert in seinem schönen<br />
Buch »Sri Lanka – The Cookbook« folgendes<br />
Rezept: 50 g Koriandersamen,<br />
10 g Kreuzkümmel, 15 g Fenchelsamen,<br />
4 g Bockshornklee, 50 g getrocknete<br />
Chili, 4 frische Curryblätter, 1 g Kurkumapulver,<br />
10 g Pfeffer. Körner, Blätter<br />
und Chili nacheinander trocken rösten,<br />
dann zu Pulver mahlen.<br />
falstaff<br />
69
ezepte / WILD<br />
Als Frankreich seine Kolonialmacht<br />
einst auf Indochina und Vietnam<br />
ausdehnte, war das zumindest<br />
kulinarisch eine glückliche Fügung:<br />
Zwei der großen Küchen der Welt<br />
fanden so zueinander. In Vietnam<br />
etwa ist das Baguette seit damals eine<br />
allseits beliebte Bereicherung des<br />
Speiseplans. Und Banh Mi, ein<br />
Baguette, das mit allerhand herrlich<br />
exotischen Köstlichkeiten gefüllt<br />
wird! Für dieses Rezept haben wir<br />
durch die Zugabe von frisch<br />
gerissenem Kren und<br />
Sauerrahm noch eine<br />
alpine Note einfließen lassen.<br />
BANH MI VOM REH<br />
MIT KREN & INGWER<br />
Für 2 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 20 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •◦◦◦◦<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
CHARDONNAY<br />
100 DAYS 2018<br />
WEINGUT KERINGER<br />
Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Intensiver Duft nach<br />
Vanille und gelber Tropenfrucht,<br />
Mandarinenzesten<br />
klingen an. Saftig, elegant,<br />
eingebundene Säurestruktur,<br />
cremig, Kokos im Abgang,<br />
vielseitig einsetzbar.<br />
keringer.at<br />
€ 12,50<br />
ZUTATEN<br />
3 EL Sauerrahm<br />
2 EL Fischsauce<br />
1 daumengroßes Stück Ingwer, gerieben<br />
2 EL frisch gerissener Kren<br />
250 g Bratenreste vom Reh, z. B. Rücken<br />
oder Nüsschen aus der Keule<br />
1 Sauerteig-Baguette<br />
½ Bund Koriander<br />
2–3 rote Chili, in Streifen geschnitten<br />
1 rote Zwiebel, fein geschnitten und in<br />
Essigwasser mariniert<br />
2 Karotten, geschält und in feine Stifte<br />
(Julienne) geschnitten<br />
2 Zweige Minze<br />
2 Zweige Dill<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Das Backrohr auf 170 °C vorheizen. Den<br />
Sauerrahm mit der Fischsauce, dem Ingwer<br />
und dem Kren zu einer Salsa vermengen.<br />
Das Reh in feine Scheiben schneiden. Das<br />
Baguette im Backrohr 5 Minuten knusprig<br />
aufbacken, der Länge nach aufschneiden.<br />
Zuerst mit der Salsa, dann mit dem gezupften<br />
Koriander, den Chilistreifen, den<br />
marinierten Zwiebelringen und dem Fleisch<br />
belegen. Mit Karottenstiften, Minzeblättern,<br />
Dill und mehr Salsa abschließen, mit der<br />
oberen Baguettehälfte belegen und in der<br />
Mitte durchschneiden.<br />
70 falstaff
©lichtfarben.at
ezepte / WILD<br />
Die Neuseeländer haben jede<br />
Menge Hirsche – und eine große<br />
Affinität zu asiatischen Küchen.<br />
Hier eine Variation des Korea-<br />
Klassikers Bulgogi, für die<br />
zartes Fleisch vom Rücken erst<br />
mariniert und dann ganz kurz<br />
gebraten wird.<br />
ZUTATEN<br />
750 g Hirschrücken, dünn aufgeschnitten<br />
Pflanzenöl<br />
ZUTATEN FÜR DIE MARINADE<br />
60 ml Sojasauce<br />
¼ Nashi-Birne, gerieben (ersatzweise ein<br />
süßer Apfel, etwa Golden Delicious)<br />
3 EL brauner Zucker<br />
1 EL Mirin<br />
1 EL Sesamöl<br />
2 EL Gochuchang-Paste<br />
3 Knoblauchzehen, gehackt<br />
2 EL Ingwer, frisch gerieben<br />
3 Schalotten, fein gehackt<br />
Pfeffer aus der Mühle<br />
ZUM SERVIEREN<br />
BULGOGI VOM HIRSCH<br />
MIT ROMANASALAT<br />
Für 4–6 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 30 MINUTEN + MINDESTENS 30 MINUTEN ZUM MARINIEREN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
1 EL geröstete Sesamsamen<br />
Jungzwiebeln zum Garnieren<br />
4 Romana-Salatherzen, gewaschen<br />
1 Glas Kimchi (Asiashop)<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Alle Zutaten der Marinade in eine flache<br />
Schüssel oder einen Gefrierbeutel geben<br />
und verrühren. Die Hirschrückenscheiben<br />
dazugeben und zum Garnieren wenden.<br />
30 Minuten bei Raumtemperatur abdecken<br />
und marinieren oder über Nacht im Kühlschrank<br />
aufbewahren.<br />
– Einen Esslöffel Pflanzenöl in einer großen<br />
Pfanne aus Gusseisen, einem Wok oder<br />
einer Pfanne aus Edelstahl erhitzen. Die<br />
Pfanne nicht zu voll füllen, da das Fleisch<br />
sonst dünstet, anstatt zu braten!<br />
– Das Fleisch in 4 Chargen verarbeiten: Erst<br />
mit einer Zange greifen und abtropfen lassen,<br />
dann in einer dünnen Schicht 1–2 Minuten<br />
kraftvoll anbraten. Umdrehen und<br />
weitere 1–2 Minuten braun werden lassen.<br />
Mit dem Rest des Fleischs ebenso verfahren.<br />
Zum Schluss den Sesam und die<br />
schräg geschnittenen Jungzwiebeln unterheben.<br />
Mit den Salatblättern und Kimchi<br />
servieren: Jeweils einen Löffel Bulgogi auf<br />
einem Blatt anrichten, mit Kimchi bestreuen<br />
und genießen!<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
MERLOT 100<br />
DAYS 2016<br />
WEINGUT KERINGER<br />
Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breite Randaufhellung.<br />
Intensiver Duft nach Vanille und<br />
dunklem Beerenkonfit,<br />
kandierte Veilchen klingen an.<br />
Saftig, elegant, feine Tannine,<br />
etwas würzig, Brombeernoten<br />
im Abgang, schokoladig, bleibt<br />
gut haften.<br />
keringer.at<br />
€ 17,–<br />
72 falstaff
E n tdecken S ie die n eu e W in terkollek on u n ter:<br />
w w w .leitn erlein en .com
ezepte / RUNDER TISCH<br />
GENUSS<br />
AUS DEM WALD<br />
Bundesforste-Vorstand<br />
Rudolf Freidhager (r.) und<br />
der niederösterreichische<br />
Landesjägermeister Josef Pröll (l.).<br />
><br />
74 falstaff
Österreichs fantastisch vielfältiger<br />
Wildbestand ist auch kulinarisch<br />
eine Offenbarung. Niemand<br />
weiß das besser als Josef Pröll,<br />
Landesjägermeister<br />
Niederösterreichs, und der<br />
Chef der Bundesforste, Rudolf<br />
Freidhager. Falstaff bat die<br />
beiden obersten »Waldmenschen«<br />
des Landes zum Gipfelgespräch<br />
in Sachen Wildgenuss.<br />
INTERVIEW SEVERIN CORTI<br />
FOTOS JOHANNES KERNMAYER<br />
FALSTAFF Warum gibt es gerade in<br />
Österreich so herrlich viel Wild?<br />
JOSEF PRÖLL Österreich bietet einen Variantenreichtum,<br />
der schon sehr bemerkenswert<br />
ist. Das ist natürlich der herrlichen<br />
Vielfalt unseres Biotops zu verdanken. Vom<br />
Neusiedler See, wo das Niederwild wie<br />
Hase, Fasan und anderes Wildgeflügel ideale<br />
Bedingungen vorfindet, über die ausgedehnten<br />
Waldgebiete mit Rot- und Rehwild<br />
sowie Wildschweinen in der Steiermark, in<br />
Nieder- und Oberösterreich bis zum Hochgebirge,<br />
wo wir außerordentliche Bestände<br />
an Gamswild verzeichnen dürfen: Das ist,<br />
trotz der relativen Kleinheit des Landes,<br />
schon eine einzigartig reichhaltige – und<br />
vor allem intakte – Natur, die natürlich<br />
dem Wild zugute kommt.<br />
RUDOLF FREIDHAGER Diese tolle Vielfalt<br />
ist das eine, die Menge an Wildbret, die uns<br />
daraus erwächst, das andere. Auf den<br />
840.000 Hektar Jagdfläche der Bundesforste<br />
verteilen sich über 1.000 Reviere, die alljährlich<br />
mehr als 1.100 Tonnen Wildbret<br />
aus der Jagd gewinnen. Es gilt aber zu<br />
bedenken, dass unsere Reviere zu großen<br />
Teilen im Hochgebirge sind, und dass wir<br />
»nur« für zehn Prozent der gesamten Jagdfläche<br />
des Landes verantwortlich zeichnen.<br />
PRÖLL Genau, aufs gesamte Bundesgebiet<br />
ausgedehnt, kann man durchaus vom<br />
Zehnfachen ausgehen: Und das Wildschwein,<br />
das natürlich im Gebirge kaum ins<br />
Gewicht fällt, zeigt etwa in der Steiermark<br />
und in Niederösterreich eine geradezu<br />
explosionsartige Entwicklung. Früher, zu<br />
Zeiten des Eisernen Vorhangs, fiel es kaum<br />
ins Gewicht, inzwischen aber werden in<br />
Österreich jedes Jahr an die 430.000 ><br />
falstaff<br />
75
ezepte / RUNDER TISCH<br />
VIELE SIND IMMER<br />
NOCH ÜBERRASCHT,<br />
DASS WILD KEINESWEGS<br />
IMMER IN SCHWEREN,<br />
ALTMODISCHEN<br />
SAUCEN ZUBEREITET<br />
WERDEN MUSS.<br />
NÖ-LANDESJÄGERMEISTER JOSEF PRÖLL<br />
76 falstaff<br />
><br />
Wildschweine erlegt. Und es sollten<br />
noch viel mehr sein, wenn es nach den<br />
Waldbesitzern und Bauern geht – in dieser<br />
Menge richten die Tiere schließlich erhebliche<br />
Schäden an.<br />
Für Freunde des guten Essens aber ist das<br />
eine hervorragende Nachricht. In kulinarisch<br />
herausragenden Regionen wie der Toskana<br />
ist Wildschwein von den Speisekarten<br />
bekanntlich nicht wegzudenken. Das könnte<br />
also bei uns schon längst auch so sein?<br />
PRÖLL Am Angebot liegt es ganz sicher<br />
nicht. Aber Sie müssen bedenken, dass<br />
Wildschwein in der Toskana eben eine lange<br />
Tradition hat, in einer Vielzahl wunderbarer<br />
Gerichte Eingang findet und von<br />
Feinschmeckern hoch geschätzt wird. Da<br />
sind wir in Österreich leider noch weit entfernt,<br />
bei uns müssen die Jäger froh sein,<br />
wenn sie beim Wildbrethändler einen Euro<br />
pro Kilo Wildschwein erzielen können.<br />
Dabei lieben wir Österreicher doch die italienische<br />
Küche? Was wir in Italien als<br />
»Ragù di Cinghiale« mit Freuden essen,<br />
wollen wir daheim als Wildschweinragout<br />
nicht bestellen? Was läuft da schief?<br />
PRÖLL Essen ist eine sehr emotionale<br />
Sache, da spielen Tradition und die Erfüllung<br />
von Erwartungshaltungen eine zentrale<br />
Rolle. Nachdem Wildschwein bei uns<br />
noch keine solche Tradition hat, müssen<br />
wir hier noch viel investieren, um es als das<br />
köstliche, nachhaltige und naturbelassene<br />
Lebensmittel in den Köpfen und Herzen der<br />
Menschen zu verankern, das es ganz objektiv<br />
darstellt. Wir sind da im Jagdverband<br />
sehr aktiv, machen etwa Grillkurse und<br />
andere Aktivitäten, um die Vielfalt der kulinarischen<br />
Einsatzmöglichkeiten von Wildbret<br />
aufzuzeigen. Viele sind noch überrascht,<br />
dass Wild keineswegs in den altmodischen,<br />
dicken Saucen zubereitet werden<br />
muss. Kurz gebraten ist es nicht nur<br />
bekömmlicher, sondern gerade auch für<br />
jene zugänglich, die meinen, dass Wild<br />
immer einen gewöhnungsbedürftigen<br />
Eigengeschmack habe. Das sorgt regelmäßig<br />
für Überraschungen.<br />
FREIDHAGER Derzeit sind wir in der merkwürdigen<br />
Situation, zu viel erstklassiges<br />
Wildbret in Österreich zu haben und es deshalb<br />
in kulinarisch hoch entwickelte Länder<br />
wie Frankreich oder die Schweiz exportieren<br />
zu müssen. Dort gilt Wild als absolute Delikatesse.<br />
Aber es wäre doch schön, wenn dieses<br />
herausragende heimische Lebensmittel
auch in der Feinschmeckernation Österreich<br />
entsprechend nachgefragt würde.<br />
Kann es sein, dass der Preis eine Rolle<br />
spielt? Wenn ich im Handel Rehschlögel<br />
oder gar Rücken einkaufe, ist das mitunter<br />
deutlich teurer als Premium-Beef. Läuft da<br />
etwas falsch?<br />
FREIDHAGER Es stimmt, dass Wildbret im<br />
Einzelhandel schnell einmal eine Stange<br />
Geld kostet – davon sieht der Jäger aber<br />
nur einen ganz geringen Teil. Zum Glück<br />
gibt es noch andere Möglichkeiten, an erstklassiges<br />
Wild zu kommen. Immer mehr<br />
Jäger verlegen sich darauf, Wild in Direktvermarktung<br />
anzubieten, perfekt zerlegt<br />
und vakuumiert. Im Internet findet man<br />
schnell entsprechende Anbieter in den<br />
jeweiligen Regionen, da hat sich zum Glück<br />
viel getan – und da ist es ganz entscheidend<br />
viel preisgünstiger zu haben. Als Bundesforste<br />
investieren wir gerade auch im hochalpinen<br />
Raum in moderne Wildkammern,<br />
damit das Fleisch binnen kürzester Zeit in<br />
die Kühlung – und damit in bestmöglicher<br />
Qualität zum Konsumenten kommen kann.<br />
PRÖLL Dem kann ich nur beipflichten: Der<br />
beste Weg zu leistbarem Wild führt in Zeiten<br />
wie diesen, wo die Marktkultur sich<br />
doch sehr verändert hat, ganz eindeutig<br />
direkt zum Jäger. Im persönlichen Kontakt<br />
hat man auch die Gewissheit, dass die Ware<br />
wirklich erstklassig ist. Wild hat ja eine<br />
Nachvollziehbarkeit der Herkunft und<br />
Nahrungsaufnahme, die man sich bei vielem<br />
anderen Fleisch nur wünschen kann!<br />
Wir bieten im Jagdverband viele Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
an, vom richtigen,<br />
konsumentengerechten Zerwirken des<br />
Wildbrets bis hin zum richtigen Schuss, der<br />
beste Fleischqualität sichert.<br />
Manche Wildarten gehen aber gerade in<br />
den vergangenen Jahren dramatisch<br />
zurück, speziell Niederwild wie Hasen und<br />
Wildgeflügel, das historisch ja als edelstes<br />
Wild überhaupt gilt. Woran liegt das, wie<br />
kann da gegengesteuert werden?<br />
><br />
DIE BUNDESFORSTE<br />
INVESTIEREN GERADE<br />
IM HOCHALPINEN RAUM<br />
IN KÜHLKAMMERN,<br />
DAMIT DAS WILD BINNEN<br />
KÜRZESTER ZEIT IN DIE<br />
KÜHLUNG KOMMT.<br />
RUDOLF FREIDHAGER, BUNDESFORSTE<br />
falstaff<br />
77
ezepte / RUNDER TISCH<br />
WILDBRET WIRD IMMER<br />
NOCH NACH FRANKREICH<br />
EXPORTIERT. DABEI<br />
SOLLTEN WIR DIESES<br />
HERAUSRAGENDE<br />
FLEISCH DOCH SELBST<br />
GENIESSEN.<br />
RUDOLF FREIDHAGER, BUNDESFORSTE<br />
><br />
PRÖLL Es stimmt, dass die Entwicklung<br />
der großflächigen Landwirtschaft die<br />
Artenvielfalt bei Niederwild, aber mindestens<br />
genauso auch bei Singvögeln und nützlichen<br />
Insekten wie Bienen, dramatisch<br />
gefährdet. Wenn Rückzugsräume wie<br />
Hecken und Böschungen ausgeräumt werden,<br />
dann geraten auch die Tiere unter<br />
Druck, die hier ihren Lebens- und Rückzugsraum<br />
vor Beutegreifern wie Fuchs oder<br />
Bussard haben. Wir kämpfen deshalb seit<br />
Jahren für mehr Investitionen für den<br />
Artenschutz in landwirtschaftlichen Gebieten.<br />
Hecken und Grünstreifen bieten ja<br />
auch Schutz vor der Bodenerosion durch<br />
Wind. Natürlich darf man das nicht auf<br />
dem Rücken der Bauern austragen. Aber<br />
was spricht dagegen, dass der Quadratmeter<br />
Rückzugsgebiet bei den Förderungen<br />
ebenso viel wert ist wie der Quadratmeter<br />
Weizen- oder Maisfeld? Damit könnten wir<br />
die traditionelle Artenvielfalt unserer Regionen<br />
deutlich stärken. Gerade Rebhühner,<br />
die es derzeit wirklich schwer haben,<br />
reagieren auf Verbesserungen ihres Lebensraums<br />
sehr rasch mit zunehmender Population.<br />
Das ist für Feinschmecker erfreulich –<br />
aber mindestens ebenso für uns alle, die wir<br />
die Schönheit der Natur gerade auch in der<br />
Wildtierbeobachtung genießen.<br />
DI JOSEF PRÖLL ist Landesjägermeister<br />
von Niederösterreich und steht damit dem<br />
mit 35.000 Jägern größten heimischen<br />
Jagdverband vor.<br />
DI DR. RUDOLF FREIDHAGER ist Vorstandssprecher<br />
der Österreichischen Bundesforste,<br />
die für die Republik als Eigentümer<br />
den größten Teil des heimischen Waldes<br />
verwalten. Als Vorstand für Forstwirtschaft<br />
und Naturschutz ist auch die Jagd<br />
ein Teil seines Verantwortungsgebiets.<br />
><br />
78 falstaff
VULKANLAND STEIERMARK<br />
VIELFALT IM VULKANLAND<br />
Das Vulkanland Steiermark ist die perfekte<br />
Genussdestination für eine besinnliche Adventzeit.<br />
ADVERTORIAL FOTOS: BEIGESTELLT<br />
Mit einer außerordentlichen Vielfalt an<br />
Weinen kann die Region Vulkanland Steiermark<br />
zu jedem Anlass, jeder Jahreszeit und<br />
bei jedem Festessen punkten. Unter dem<br />
Titel „Stiller Advent“ ist aber gerade in der<br />
hektischen Vorweihnachtszeit der südöstliche<br />
Teil der Steiermark ein Eldorado für<br />
Genussmenschen, die es etwas ruhiger<br />
angehen möchten.<br />
Die „Winzer Vulkanland Steiermark“<br />
beraten zu dieser Zeit besonders gerne ihre<br />
Gäste und haben dafür auch einiges anzubieten.<br />
Ob ein feiner weißer Burgunder, ein<br />
aromatischer Traminer, tiefgründige, aber<br />
auch frische Sauvignon Blancs oder auch<br />
mineralische Rote und delikate Süßweine,<br />
hier findet man für jeden Festschmaus den<br />
passenden Begleiter.<br />
Eine entspannte Gelegenheit, Wein für<br />
sich selbst oder als Geschenk zu besorgen,<br />
und im grünen Lichterschein von White<br />
Christmas zu träumen.<br />
INFO<br />
Weitere Informationen auf<br />
winzervulkanland.at<br />
falstaff 79
ezepte / PASTETEN<br />
RENAISSANCE<br />
IM TEIG-<br />
MANTEL<br />
Lange galten sie als altbacken und öde, nun aber feiern<br />
sie ein fulminantes Comeback: Von Paris bis Tokio backen<br />
Spitzenköche und Charcuterie-Meister wieder prächtige<br />
Pasteten und Terrinen. Zurecht: sie vereinen nämlich<br />
gleich drei Künste in einem.<br />
TEXT TOBIAS MÜLLER<br />
Foto: Richard Haughton<br />
80 falstaff
falstaff<br />
81
ezepte / PASTETEN<br />
EINE GUTE PASTETE VEREINT<br />
GLEICH DREI KÜNSTE IN SICH,<br />
JENE DES BÄCKERMEISTERS,<br />
DES KOCHS UND DES<br />
FLEISCHERS.<br />
Die neuen (alten) Pastetenstars: Gilles<br />
Vérot und sein Sohn Nicolas sind die wohl<br />
berühmtesten Charcutiers von Paris (u.),<br />
Karen Torosyan vom Restaurant »Bozar«<br />
(2.v.r.u.) sorgt gerade international mit<br />
seiner Pâté en Croûte für Furore.<br />
Das Burgund mag vor<br />
allem für seine Winzer<br />
weltberühmt sein, seine<br />
Fleischer haben es<br />
aber mindestens ebenso<br />
drauf: Wer durch<br />
Beaune oder Lyon spaziert,<br />
kommt an unzähligen Läden mit<br />
prächtigen Vitrinen vorbei: Zart glänzende<br />
Kuppeln von Jambon Persillé, wabernde<br />
Schweinsfüße in Aspik, üppig rustikale<br />
Pâtés de Campagne oder goldgelb gebackene<br />
Pâtés en Croûte stehen da wie Geschmeide<br />
in einer Juweliersvitrine. Manche sind<br />
noch ganz, andere schon angeschnitten,<br />
sodass die Kunden grüne Pistazien, bernsteinfarbenes<br />
Aspik, weiße Haselnüsse oder<br />
rosa Gänseleber leuchten sehen. Neben<br />
Schwein und Kalb werden stets auch saisonale<br />
Delikatessen wie Wildhase und Fasan<br />
verarbeitet.<br />
Außerhalb solcher traditioneller Hochburgen<br />
hat es die Pastetenkunst allerdings<br />
in den vergangenen Jahrzehnten schwer<br />
gehabt. Pâtés und Terrinen galten als altmodisch,<br />
zu fett und schwer. So out waren sie,<br />
dass fast alle schon vergessen hatten, wie<br />
großartig sie sein können. Aber nur fast.<br />
Seit Kurzem erlebt die Welt nämlich eine<br />
glückliche Pasteten-Renaissance.<br />
In ihrem Heimatland Frankreich gründen<br />
junge, talentierte Menschen derzeit nicht nur<br />
Start-ups, sondern auch wieder Pastetenmanufakturen,<br />
vor den erfolgreichen, etwa<br />
dem »Lastre sans Apostrophe« in Paris, stehen<br />
die Kunden regelmäßig Schlange. Alte<br />
Hasen wie das berühmte Pariser Charcuterie-Unternehmen<br />
»Maison Vérot« freuen<br />
sich plötzlich wieder über wachsende<br />
Umsätze und Tausende Instagram-Follower,<br />
die ihre prächtigen Kreationen bewundern.<br />
Und gleich über der Grenze, in Belgien, ist<br />
Karen Torosyan vom Restaurant »Bozar«<br />
vor allem dank seiner Pâté en Croûte zum<br />
Starkoch avanciert. So gut ist sie, dass der<br />
Gault Millau bei seiner jährlichen Preisverleihung<br />
eigens die Kategorie »Artisan of the<br />
Year« eingeführt hat, um ihn auszuzeichnen.<br />
Der Pasteten-Boom ist bei Weitem nicht<br />
nur auf ihr traditionelles Kernland<br />
beschränkt: In London hat mit »The Pie<br />
Room« ein höchst edler Shop eröffnet, der<br />
ganz dem Meat Pie, dem englischen Cousin<br />
der Pastete, huldigt. Und bei Isetan in<br />
Tokio, dem wahrscheinlich tollsten Shoppingtempel<br />
der Welt, liegen neben Sushi,<br />
Sashimi und Kobe-Rind in den Vitrinen<br />
auch prächtige Fleischkuchen, groß wie<br />
Wagenräder, kunstvolle, wie Perlmutt<br />
schimmernde Sulzen oder zierlich gebackene<br />
Pâtés. So begeistert sind die perfektionistischen<br />
Japaner von der Pastetenkunst, dass<br />
bei der letzten Pâté-en-Croûte-Weltmeisterschaft<br />
(natürlich ausgetragen in Frankreich)<br />
die drei ersten Plätze an Japaner gingen.<br />
Wer einmal eine gute Pastete gekostet hat,<br />
versteht, warum sie Menschen begeistert: Sie<br />
verbindet das Beste aus vielen Welten. Die<br />
berühmte Pâté en Croûte, die Pastete im<br />
Teigmantel (und Königsklasse des Gewerbes),<br />
vereinigt gleich drei Künste, jene des<br />
Fleisches, des Kochs und des Bäckers in<br />
ihrem köstlich-prächtigen Laib. Aber auch<br />
weniger aufwendige Charcuterie-Produkte<br />
haben ihren zeitgemäßen Reiz: In ihnen wird<br />
auf wunderbare Weise Fleisch jenseits ><br />
Fotos: Richard Haughton, Miclotte Gaetan, beigestellt<br />
82 falstaff
Pasteten-Star Karen Torosyan<br />
hat gerade sein eigenes Buch<br />
herausgebracht, voll<br />
prächtiger Pastetenbilder.<br />
falstaff<br />
83
ezepte / PASTETEN<br />
Der legendäre Pithiviers<br />
des »Bozar«: Taube und<br />
Gänseleber in gar feinem<br />
Gewand.<br />
84 falstaff
Es dauert bis zu drei Tage,<br />
bis eine prächtige<br />
Pâté en Croûte fertig ist.<br />
Fotos: Richard Haughton, beigestellt<br />
><br />
des Filets geadelt, eine perfekte Umsetzung<br />
der nachhaltigen Nose-to-Tail-Idee; sie<br />
erfordern jede Menge Können und Handarbeit<br />
und setzen sich damit wohltuend von<br />
Supermarkt-Convenience-Produkten ab.<br />
Und sie sehen einfach umwerfend gut (heute<br />
noch wichtiger: instagrammable) aus.<br />
Pasteten und Terrinen sind wohl fast so alt<br />
wie das Fleischergewerbe selbst: In der Antike<br />
wurde Fleisch in Tontöpfen gekocht und<br />
mit Fett bedeckt, im Mittelalter kam die Praxis<br />
auf, es auch im Brot zu backen (das<br />
damals allerdings nicht mitgegessen wurde).<br />
Was jahrhundertelang vor allem der Konservierung<br />
diente, entwickelte sich dann in der<br />
französischen Hochküche zu einem eigenen,<br />
köstlich-prächtigen Genre und verbreitete<br />
sich mit ihr um die Welt. Erst in den 1980er-<br />
Jahren verschwanden Pasteten und Terrinen<br />
heimlich, still und leise aus unserem Leben,<br />
gemeinsam mit dem Buffet, ihrem natürlichen<br />
Lebensraum, das ebenfalls stark an<br />
Popularität eingebüßt hat.<br />
Mittlerweile tut sich auch in Österreich<br />
langsam wieder etwas in Sachen Pastete:<br />
Traditionelle Hersteller wie Hink freuen sich<br />
über steigenden Absatz, motivierte Fleischer<br />
wie Franz Dormayer experimentieren mit<br />
Pasteten im Töpfchen, und Top-Koch und<br />
Feinkostbetreiber Alexander Mayer stellt<br />
Jambon Persillé, eine klassisch burgundische<br />
Sulz, in die Auslage. Im Westen ist das Angebot,<br />
wohl auch wegen der Nähe zu Frankreich,<br />
traditionell besser als im Osten des<br />
Landes. Trotzdem ist der Trend bei uns noch<br />
nicht ganz so angekommen. Wer nicht bis<br />
ins Burgund fahren, sondern sich bis dahin<br />
selbst an der schönen Kunst des Pastetenmachens<br />
versuchen will: Im Kasten rechts<br />
erklären wir Ihnen wie.<br />
><br />
HOW TO PÂTÉ EN CROÛTE<br />
Die Pâté en Croûte, die im Teigmantel gebackene Pastete, gilt<br />
als die Königsklasse der Charcuteriekunst, ihr ist daher in<br />
Frankreich seit 2009 auch eine eigene Weltmeisterschaft<br />
gewidmet. Wir erklären hier beispielhaft, wie sie entsteht.<br />
– Am Anfang steht der Teig: Weniger<br />
motivierte Pastetenköche nehmen einen<br />
klassischen Mürbteig, wer ein besonders<br />
prächtig-knuspriges Endprodukt will, tut<br />
sich die Arbeit an und rollt einen<br />
Blätterteig.<br />
– Dann geht es an die Farce, die eigentliche<br />
Füllung: Dazu wird Fleisch und Fett zusammen<br />
faschiert, sodass sie eine Emulsion<br />
bilden (wie für eine Wurst). Früher<br />
waren Pasteten meist halb aus Fleisch,<br />
halb aus Fett gefertigt, moderne Versionen<br />
setzen meist auf ein Verhältnis von<br />
3 oder 2 zu 1. Schwein, Wild oder Kalb<br />
sind die häufigsten Zutaten, das Fett<br />
stammt wegen der guten Konsistenz fast<br />
immer vom Schwein. Hin und wieder wird<br />
auch altes Brot eingearbeitet.<br />
– Gut würzen ist das Um und Auf der<br />
Pastete. Klassisch für eine Pâté en<br />
Croûte sind etwa Knoblauch und Schalotten,<br />
Madeira, Nelken, Muskatnuss,<br />
getrockneter Ingwer, Koriandersamen,<br />
Zimt, Pfeffer und natürlich Salz. Die<br />
Gewürze werden teils geröstet, dann<br />
gemahlen und mit der Farce vermischt.<br />
Da sie meist kalt gegessen wird, braucht<br />
sie mehr Würze als Speisen, die warm<br />
serviert werden.<br />
– Nun wird der Teig ausgerollt und in die<br />
Pastetenform gelegt. Dann kommt ein<br />
wenig Farce hinein, darauf mögliche Einlagen<br />
(beliebt ist ein Kern aus Foie gras<br />
oder ein Filet), und schließlich wird die<br />
Pastete mit Farce aufgefüllt und der<br />
Teig zugeschlagen.<br />
– Oben schneidet der Pastetenmacher<br />
nun runde Öffnungen hinein, sogenannte<br />
Kamine, durch die beim Garen der<br />
Dampf entweichen kann. Oft wird die<br />
Pastete außerdem oben mit schön<br />
geformten Teigresten (Blätter, Tiere<br />
etc.) verziert.<br />
– Einmal zusammengebaut, wird sie im<br />
Rohr gebacken, bis sie die gewünschte<br />
Temperatur hat, innen gar und außen<br />
schön braun und knusprig ist. Bei Pasteten<br />
mit Foie gras muss man da besonders<br />
vorsichtig sein, um den Kern nicht<br />
zu schmelzen.<br />
– Nachdem sie über Nacht ausgekühlt ist,<br />
kommt der letzte Schritt: Durch die Kamine<br />
wird Aspik eingefüllt, die die Hohlräume<br />
innen ausfüllt und kalt geliert. Nun<br />
wird die Pastete erneut kalt gestellt –<br />
wird sie nun angeschnitten, präsentiert<br />
sich ihr Inneres prall gefüllt und prächtig.<br />
falstaff<br />
85
ezepte / PASTETEN<br />
KLEINES<br />
Mousse<br />
Eine Terrine mit besonders<br />
cremiger Konsistenz,<br />
die mit Schlagobers und<br />
Gelatine gerührt wird.<br />
Parfait<br />
Ähnlich dem Mousse<br />
eine Farce, die gesulzt<br />
oder mit Gelatine<br />
gebunden und oft für<br />
den besonderen<br />
Schmelz mit Eiweiß<br />
versetzt oder mit<br />
Butter gerührt wird.<br />
CHARCUTERIE-<br />
EINMALEINS<br />
Charcuterie bedeutet auf Französisch so viel wie<br />
»gekochtes Fleisch« und ist ein Oberbegriff für viele<br />
verschiedene Köstlichkeiten. Wir erklären hier einige<br />
der wichtigsten Begriffe.<br />
Galantine<br />
Eine Art Rollpastete, bei der Fleisch,<br />
meist Geflügel, mit Farce bestrichen<br />
und dann eingerollt gegart wird.<br />
Terrine<br />
Eine Pastetenvariante, die ohne<br />
Teig zubereitet, und nicht im Rohr,<br />
sondern im Wasserbad gegart wird.<br />
86 falstaff<br />
Pastete<br />
Eine Farce aus Fleisch oder<br />
Innereien (Schwein, Wild,<br />
Rind etc.), Fett, Gewürzen,<br />
Gemüse, Nüssen oder Früchten,<br />
die in einem Teigmantel<br />
im Rohr gebacken wird. Im<br />
allgemeinen Sprachgebrauch<br />
werden im Deutschen allerdings<br />
auch gerne Terrinen<br />
oder Aufstriche als »Pastete«<br />
bezeichnet, zum Beispiel die<br />
Kalbsleberpastete.<br />
Sulz<br />
Fleisch, Fisch oder Gemüse,<br />
das in Aspik eingegossen<br />
wird. Die vielleicht berühmteste<br />
französische Sulz ist der<br />
Jambon Persillé, Schinken in<br />
Weißwein-Petersil-Aspik.<br />
Rillettes<br />
Fleisch, das im eigenen<br />
Fett langsam gegart, dann<br />
fein gezupft oder geschnitten<br />
und schließlich mit<br />
dem Kochfett gemischt<br />
wird. Eine feinere Form<br />
des Verhackerten.<br />
Fotos: Richard Haughton, Shutterstock
TAUROA<br />
BEFLÜGELNDE ORTE UND<br />
EINE GESCHENKSIDEE<br />
Tauroa steht als Qualitätssiegel für eine ausgesuchte Vielfalt einzigartiger Häuser an<br />
besonderen Orten mit dem Anspruch, »beflügelnde Orte« zu sein.<br />
ADVERTORIAL Fotos: beigestellt<br />
Es gibt diese Orte, die einen ganz<br />
besonderen Zauber ausstrahlen<br />
und auf ihre Art und Weise einzigartig<br />
sind. 15 solche besonderen<br />
Orte in Salzburg, dem Salzkammergut und<br />
dem Murtal tragen das Qualitätssiegel Tauroa.<br />
Denn auf den ersten Blick völlig unterschiedlich,<br />
haben sie doch Gemeinsamkeiten<br />
wie ihre Einzigartigkeit und ihren unverwechselbaren<br />
Charakter. Sie zeichnen sich<br />
durch eine unvergleichlich schöne geografische<br />
Lage, die Liebe zum Detail und die<br />
Herzlichkeit, die hier gelebte Gastfreundschaft,<br />
durch die Kompromisslosigkeit der<br />
qualitativen Ansprüche und die harmonische<br />
Verbindung von Kultur und Natur und von<br />
Tradition und Modernität aus.<br />
UNVERGLEICHLICH<br />
Es sind Orte wie das zauberhafte »Landhaus<br />
zu Appesbach« am Wolfgangsee oder der<br />
beeindruckende »Hangar-7« am Airport<br />
Salzburg mit seinem vielfach ausgezeichneten<br />
Restaurant »Ikarus«. Aber auch das traditionelle<br />
»Gasthaus Krenn« oder das »Schlosshotel<br />
Gabelhofen« in Fohnsdorf, wo man im<br />
eleganten Ambiente noch die Magie der Ritterzeit<br />
spüren kann, zählen dazu.<br />
Einzigartig und zu jeder Jahreszeit in seiner<br />
Ursprünglichkeit eine Reise wert ist auch<br />
das »Seehotel« am Grundlsee, von wo aus<br />
man die unvergleichliche Ausseer Landschaft<br />
erkunden kann oder das »G’schlössl Murtal«,<br />
das gerade jetzt ein echter Geheimtipp<br />
ist. Denn um den großen Naturbadeteich im<br />
idyllischen Schlosspark strahlt ein Adventdorf<br />
den wunderbaren Zauber dieser schönen<br />
Zeit aus. Man spürt die gelebte Tradition<br />
und entdeckt in den handgemachten<br />
Geschenksideen aus natürlichen Materialien<br />
den Wert des Brauchtums.<br />
Auch im »Winterstellgut« in Annaberg<br />
prasseln die Feuerkörbe und weisen den Pferdekutschen<br />
und den spazierenden Besuchern<br />
den Weg zum Adventmarkt.<br />
An diesen und den weiteren »beflügelnden<br />
Orten« möchte man am liebsten bleiben. Und<br />
das kann man im Rahmen der zauberhaften<br />
Feiertagsarrangements in den meisten auch.<br />
BEFLÜGELNDE GESCHENKSIDEE<br />
Zeit, Genuss und Inspiration an diesen und<br />
weiteren Orten wie dem »Bulls’ Corner«<br />
oder dem »Afro Cafe« in Salzburg, dem<br />
»Hotel Hofwirt« in Fohnsdorf oder dem<br />
»Schönberghof« direkt am Red Bull Ring<br />
kann man mit dem Tauroa-Gutschein verschenken.<br />
Erhältlich in den Häusern selbst als<br />
wiederaufladbare Karte in eleganter Hülle<br />
oder online als schön gestalteter Ausdruck ist<br />
der Gutschein auch für Last-Minute-Schenker<br />
ideal, kann man ihn schließlich auch an<br />
Heilig Abend ausdrucken und mit einer schönen<br />
Schleife darum ein Lächeln ins Gesicht<br />
des Beschenkten zaubern.<br />
INFO<br />
Weitere Informationen unter<br />
tauroa.at<br />
falstaff 87
PASTETEN & CO.<br />
STEAK IM GLAS<br />
Die aus Japan stammenden, vor allem in der Gegend um Kobe gezüchteten<br />
Rinder der Wagyu-Rasse sind für ihre einzigartig marmorierten<br />
Steaks berühmt, seit ein paar Jahren werden sie auch in Österreich<br />
gezüchtet. Weil aber auch alles rund ums Steak köstlich ist,<br />
macht »Hink« aus dem herrlich fetten Fleisch Aufstrich und Rillettes<br />
im Glas – das Grammelschmalz für Steakliebhaber, sozusagen.<br />
Kobe Beef Austria Rillettes, 130 g um € 10,69.<br />
hink.wien<br />
DIE KÖNIGIN DER TERRINEN<br />
Die Foie Gras ist und bleibt die Königin der Terrinen. Dieser<br />
prächtige Block aus einer ganzen Entenleber kommt aus dem<br />
Straßburger Traditionshaus »Edouard Artzner«. Die Leber wird<br />
etwas mehr erhitzt als für frische Foie Gras (auf 80 °C), was ihr<br />
eine etwas festere Konsistenz verleiht, sie allerdings auch länger<br />
haltbar macht. 180 g um € 30,60.<br />
edouard-artzner.com<br />
CHARCUTERIE-BIBEL<br />
Wer es ein bisschen ernster meint mit dem Pasteten- und Terrinen-<br />
Machen, der kommt um dieses Buch nicht herum: Der amerikanische<br />
Kulinarikjournalist Michael Ruhlman und der Koch Brian Polcyn<br />
haben mit »Charcuterie« das moderne Standardwerk zum Pökeln,<br />
Wursten und Pasteten-Machen abgeliefert. Ein endlos hilfreicher<br />
Band! »Charcuterie – The Craft of Salting, Smoking and Curing«<br />
Um € <strong>29</strong>,<strong>29</strong>.<br />
thalia.at<br />
DIE RICHTIGE WÜRZE<br />
Wacholder und Macis, Nelken und Piment, Anis und Zimtblüten –<br />
so eine Pastete verträgt jede Menge Gewürze. Jetzt kann man natürlich<br />
alle einzeln kaufen, rösten und mahlen – oder man macht es<br />
sich ein wenig leichter und setzt auf fixfertige Pastetengewürze,<br />
etwa jenes vom Wiener Gewürzspezialisten »Babette’s«. Auch für<br />
Wildragouts perfekt geeignet.<br />
Babette’s Pastetengewürz, um € 8,25.<br />
babettes.at<br />
Fotos: beigestellt<br />
88 falstaff
shortlist<br />
PASTETEN & CO<br />
DIE RICHTIGE FORM<br />
Wenn Sie doch einmal selbst Hand anlegen und Ihre eigene Pastete<br />
oder Terrine machen möchten – die Le-Creuset-Pastetenform aus<br />
emailliertem Gusseisen sorgt dafür, dass zumindest optisch schon<br />
einmal alles passt. Nicht günstig, aber bildschön, spülmaschinenfest<br />
und mit 30 Jahren Garantie ausgestattet – und natürlich auch<br />
für Aufläufe geeignet. Le-Creuset-Pastetenform um € 2<strong>29</strong>,–.<br />
lecreuset.de<br />
LEBER, GETRÜFFELT<br />
Seit mehr als 160 Jahren stellt die Feinkostmanufaktur »Englert«<br />
Spezialitäten wie getrüffelte Pasteten oder Steinpilzsuppen im Glas<br />
her. Als festliche Vorspeise eignen sich zum Beispiel die Leberpatés<br />
im Glas, etwa von Gans, Ente (beide ungestopft) oder Wild, zusätzlich<br />
noch mit etwas Trüffel verfeinert. Um € 2,<strong>29</strong> (exkl. USt).<br />
schenkel.at<br />
SCHMELZ UND GUTES GEWISSEN<br />
Für Genießer, die aus ethischen Gründen keine Foie Gras essen,<br />
aber auch nicht auf den herrlichen Schmelz verzichten wollen, hat<br />
das österreichische Traditionsunternehmen »Hink« ein Weidegansmousse<br />
aus ungestopften Lebern im Programm, dem Butter noch<br />
mehr Cremigkeit verleiht. Nicht ganz vergleichbar, aber ziemlich<br />
gut. Gänselebermousse von der Weidegans.<br />
130 g um € 7,79.<br />
hink.wien<br />
FREILAND-<br />
MOUSSE<br />
Eine feine Entenmousse<br />
aus den Lebern von ungestopften<br />
Freiland-Enten<br />
von »Feyel«, einem<br />
Betrieb, der im Alsace<br />
bereits seit über 200 Jahren<br />
Pasteten und Terrinen<br />
fertigt. Das Label<br />
Rouge bürgt für die<br />
hohe Qualität. 2 x 40 g<br />
um € 3,89 (exkl. USt).<br />
schenkel.at<br />
falstaff<br />
89
ezepte / KOCHBUCH<br />
»Tust was Gutes<br />
rein, kommt was<br />
Gutes raus« war<br />
das Motto der<br />
Oma von Claudia<br />
Hütthaler. Die<br />
Enkelin hält sich<br />
freilich an<br />
das Credo.<br />
CLAUDIA HÜTTHALER . KOCHBUCH<br />
FLEISCH<br />
VERLIEBT<br />
Winter ist die perfekte Zeit für große Braten, köstliche Schmorgerichte<br />
und saftige Steaks – kurz, für ein richtig gutes Fleischkochbuch.<br />
Claudia Hütthaler hat genau ein solches geschrieben.<br />
Fotos: Ian Ehm<br />
90 falstaff
Auf 200 Seiten präsentiert Claudia Hütthaler<br />
wertvolle fleischlastige Familienrezepte.<br />
Wenn jemand weiß, was<br />
gutes Fleisch ist, dann<br />
die Familie Hütthaler:<br />
Seit vier Generationen<br />
betreiben sie eine<br />
Metzgerei in Schwanenstadt an der Grenze<br />
zum Salzkammergut. Aus dem kleinen<br />
Betrieb ist mittlerweile Österreichs größter<br />
Lieferant für Biofleisch geworden, und man<br />
beliefert etwa Kunden wie Hofer.<br />
Weil in der Familie das gemeinsame<br />
Kochen und Essen immer schon eine große<br />
Rolle gespielt hat, hat Claudia Hütthaler<br />
nun ein Kochbuch mit den besten Familienrezepten<br />
herausgebracht (»Fleischverliebt«):<br />
Darin findet sich etwa das Rezept<br />
für die dicke Entensuppe der Poppi-Oma,<br />
die seit jeher bei keinem Weihnachtsfest der<br />
Familie Hütthaler fehlen darf, für richtige<br />
Kalbsbutterschnitzerl mit Erdäpfelpüree<br />
oder Hirn mit Ei, für Claudia ein perfektes<br />
Katerfrühstück.<br />
Herbert Hütthaler, Claudias Mann, erinnert<br />
sich noch an die Zeit, als selbst für<br />
Metzgerfamilien wie die seine Fleisch Mangelware<br />
war. Erst vor Kurzem hat die Familie<br />
14 Millionen Euro in den Bau eines<br />
»gläsernen Schlachthofs« investiert, der<br />
durch Transparenz das Tierwohl garantieren<br />
soll. Bei Bau und Planung wurde ganz<br />
besonders darauf geachtet, den Tieren eine<br />
stressfreie Schlachtung zu ermöglichen.<br />
Zudem zahlt das Unternehmen Bauern, die<br />
es mit Schweinen beliefern, einen deutlich<br />
höheren Preis für höhere Tierwohlstandards.<br />
Entsprechend spürt man in allen<br />
Rezepten den Respekt und die Liebe<br />
für die wertvolle Hauptzutat. Als Motto<br />
des Buchs könnte ein Zitat von Claudias<br />
Großmutter gelten, das sie im Vorwort<br />
festge halten hat: »Tust was Gutes rein,<br />
kommt was Gutes raus.« So einfach kann<br />
richtig gutes Kochen sein.<br />
><br />
Fleischverliebt.<br />
Familienrezepte<br />
von Claudia<br />
Hütthaler,<br />
200 Seiten<br />
23,47 Euro über<br />
shop.huetthaler.at<br />
falstaff<br />
91
ezepte / ROHER FISCH<br />
Von ganz oben im Norden bis ganz weit unten in den<br />
Tropen hat der Genuss von rohem, fangfrischem Fisch<br />
und Meeresfrüchten Tradition. Wir zeigen einige der<br />
verlockendsten Rezepte, die uns gerade jetzt, in der<br />
kalten Jahreszeit, Sehnsucht nach der Weite und<br />
Frische des Ozeans machen!<br />
FOTOS STINE CHRISTIANSEN FOODSTYLING THOMAS STEINMANN<br />
ROHE<br />
MEERES-<br />
FRISCHE<br />
92 falstaff
falstaff<br />
93
ezepte / ROHER FISCH<br />
GRAVED LACHS MIT SENFSAUCE<br />
Für 4 Personen (als Hauptspeise)<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 30 MINUTEN + 2 TAGE<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />
Rohen Fisch in der Erde<br />
vergraben, damit er ein<br />
bissl reift: Das geht nur im<br />
ganz hohen Norden.<br />
Das Resultat aber ist so<br />
köstlich, dass wir es auch<br />
in unseren Breiten nicht<br />
missen wollen – auch wenn<br />
der Lachs in diesem Fall<br />
in den Tiefen des<br />
Kühlschranks vergraben<br />
werden muss.<br />
ZUTATEN FÜR DEN GRAVED LACHS<br />
1 kg schottisches Lachsfilet, mit Haut,<br />
Gräten entfernt und trocken getupft<br />
4 EL Salz<br />
4 EL Zucker<br />
20 weiße Pfefferkörner, grob gemörsert<br />
1 Bund Dill, Stiele entfernt<br />
ZUTATEN FÜR DIE SENFSAUCE<br />
3 EL Senf<br />
3 EL brauner Zucker<br />
2 EL Apfelessig<br />
Salz und Pfeffer<br />
150 ml neutrales Pflanzenöl<br />
½ Bund Dill, gezupft und gehackt<br />
1 EL Senfkörner, gemörsert<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Den Fisch mit einer Mischung aus Salz,<br />
Zucker, Pfefferkörnern und Dill gründlich<br />
einreiben. Flach in einen Plastikbeutel transferieren,<br />
sodass die Oberfläche des Fischs in<br />
Kontakt mit der Beize bleibt. Den Beutel<br />
auf ein Tablett legen und mit ein paar<br />
Tellern beschweren. Im Kühlschrank 24<br />
Stunden durchziehen lassen, dann den Fisch<br />
aus dem Beutel holen und kurz mit Wasser<br />
abspülen. In einen frischen Plastikbeutel<br />
umbetten, wieder auf das Tablett legen und<br />
für weitere 24 Stunden in den Kühlschrank<br />
stellen, damit die Beize gleichmäßig<br />
durchzieht.<br />
– Für die Senfsauce Senf, Zucker und Essig in<br />
einer Schüssel verschlagen, bis der Zucker<br />
fast ganz aufgelöst ist. Mit Salz und Pfeffer<br />
würzen, dann langsam und unter dauerndem<br />
Rühren das Öl einfließen lassen.<br />
Mit gehacktem Dill und Senfkörnern<br />
vollenden.<br />
– Zum Servieren den Lachs schräg (in<br />
einem Winkel von 90 Grad) in 5 mm dicken<br />
Scheiben von der Haut schneiden und<br />
mit Zitronenspalten, Senfsauce und<br />
frisch geschälten, gekochten Erdäpfeln<br />
mit Dill zu Tisch bringen.<br />
94 falstaff
falstaff<br />
95
ezepte / ROHER FISCH<br />
96 falstaff
TIRADITO<br />
VON DER JAKOBSMUSCHEL<br />
Für 2 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 30 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />
Tiradito ist eine Kreation der<br />
peruanischen Nikkei-Küche, die<br />
von japanischen Einwanderern<br />
entwickelt wurde: japanische<br />
Küchentechnik, kombiniert mit<br />
peruanischen Zutaten.<br />
Der berühmteste Vertreter der<br />
Nikkei-Küche ist Nobu Matsuhisa,<br />
der gemeinsam mit Hollywood-<br />
Legende Robert de Niro die global<br />
erfolgreichen Nobu- Restaurants<br />
betreibt. Auch dies ist ein von ihm<br />
inspiriertes Rezept.<br />
ZUTATEN<br />
3 große Jakobsmuscheln<br />
½ Gurke<br />
ein paar Korianderblätter<br />
2 EL Yuzu-Saft<br />
2 EL Zitronensaft<br />
Salzflocken<br />
1 TL Zucker<br />
1 EL peruanische Rocoto-Chilipaste<br />
(Internet)<br />
2 EL Olivenöl<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Die Jakobsmuscheln aus ihren Schalen<br />
lösen und alle Innereien vorsichtig entfernen,<br />
sodass nur der weiße Muskel bleibt.<br />
Jede Jakobsmuschel waagrecht in 0,5 cm<br />
dicke Scheiben schneiden.<br />
– Die Gurke in sehr dünne Scheiben<br />
schneiden und die Scheiben mit den<br />
J akobsmuschelscheiben dekorativ auf<br />
Serviertellern anordnen. Mit gezupftem<br />
Koriander garnieren.<br />
– Aus Yuzu- und Zitronensaft, Salz, Zucker,<br />
Chilipaste eine Salsa rühren, mit Olivenöl<br />
cremig aufschlagen und über die Muscheln<br />
träufeln. Sofort servieren.<br />
C A M E R O N M A C K I N T O S H S<br />
ERFOLGSPRODUKTION VON<br />
BOUBLIL & SCHÖNBERGS<br />
TM © 1988 CML<br />
PREMIERE HERBST 2020<br />
TM © 1981 RUG LTD CATS LOGO DESIGNED BY DEWYNTERS<br />
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#WeAreMusical<br />
WWW.MUSICALVIENNA.AT
ezepte / ROHER FISCH<br />
98 falstaff
ZUTATEN FÜR DIE LECHE DE TIGRE<br />
½ Bund Koriander, nur die Stängel<br />
80 g Stangensellerie<br />
80 g Zwiebel<br />
1 Knoblauchzehe<br />
2 cm Ingwer, geschält<br />
Salz<br />
80 ml Limettensaft<br />
1 Stamperl Mezcal (optional)<br />
100 ml Eiswürfel<br />
Chilis, gehackt (nach Geschmack)<br />
ZUTATEN FÜR DAS CEVICHE<br />
CEVICHE VON DER<br />
BIO-GARNELE<br />
MIT TORTILLA-CHIPS<br />
Für 4 bis 6 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: PASSIV: 1 STUNDE, AKTIV: 15 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />
2 reife Avocados<br />
1 rote Zwiebel<br />
1 saurer Apfel (z.B. Granny Smith)<br />
½ kg rohe Bio-Garnelen, geschält und<br />
zugeputzt<br />
½ Bund Korianderblätter<br />
Tortilla-Chips (Optional. In Wien gibt es<br />
sehr gute in der Casa Mexico.)<br />
TIPP<br />
Nur nachhaltig ist gut!<br />
Achten Sie bei den Garnelen auf gute<br />
Qualität. Kaufen Sie entweder Wildfang<br />
mit ASC-Siegel oder bio-zertifizierte<br />
Ware aus nachhaltigen Zuchtprojekten.<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Für die Leche de Tigre Korianderblätter<br />
von den Stängeln zupfen. Sellerie, Zwiebel,<br />
Knoblauch, Korianderstängel und Ingwer<br />
mit etwas Salz in einem Mörser zu einer<br />
Paste mörsern (oder in einem Blender<br />
pürieren) und im Kühlschrank mindestens<br />
eine Stunde ziehen lassen. Dann in einem<br />
Sieb gut ausdrücken und Flüssigkeit<br />
auffangen.<br />
– Die Flüssigkeit mit Limettensaft, Mezcal<br />
(falls er verwendet wird) und Eiswürfeln<br />
im Blender oder mit dem Pürierstab glatt<br />
mixen. Die gehackten Chili zugeben, salzen<br />
und fünf Minuten kalt ziehen lassen.<br />
– Avocados der Länge nach halbieren, den<br />
Stein entfernen, Fruchtfleisch aus der<br />
Schale lösen und würfelig schneiden. Die<br />
rote Zwiebel grob hacken. Apfel schälen,<br />
Gehäuse entfernen und blättrig schneiden.<br />
Garnelen, Avocado, Apfel und Zwiebel mischen,<br />
mit der Würzsauce marinieren und<br />
mit Korianderblättern garniert servieren.<br />
Dazu Tortilla-Chips reichen.<br />
TIPP<br />
Würze aus der Flasche<br />
Mezcal ist der rauchig-herbe Bruder des<br />
Tequila. Ein Stamperl davon gibt Ihrem<br />
Ceviche das gewisse Extra. Und weil<br />
Mezcal richtig gut ist, sind wir zuversichtlich,<br />
dass Sie eine Verwendung für<br />
den Rest in der Flasche finden werden.<br />
Ceviche ist der neue<br />
Shrimps-Cocktail.<br />
Genauso einfach,<br />
genauso gut vorzubereiten,<br />
aber unvergleichlich<br />
aromatischer und<br />
leichter. Die Säure des<br />
Limettensafts gart die<br />
rohen Meeresfrüchte zart,<br />
sodass sie perfekt cremig<br />
und saftig bleiben.Wem<br />
die Tortilla-Chips zu wenig<br />
festlich sind, der kann<br />
natürlich auch getoastetes<br />
Weißbrot dazu reichen –<br />
der Maisgeschmack passt<br />
halt sehr gut.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
CHARDONNAY<br />
HEIDEBODEN<br />
2018<br />
WEINGUT KERINGER<br />
Leuchtendes Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Feiner Blütenhonig<br />
unterlegt Tropenfrucht, etwas<br />
Mango, kandierte Orangenzesten.<br />
Saftig, balanciert und<br />
rund, Ananas und Banane<br />
klingen an, guter Speisenbegleiter.<br />
keringer.at<br />
€ 7,50<br />
falstaff<br />
99
ezepte / ROHER FISCH<br />
WOLFSBARSCH-CARPACCIO<br />
(CARPACCIO DI SPIGOLA)<br />
Für 4 Personen (als Vorspeise)<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 15 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •◦◦◦◦<br />
Spigola,<br />
zu Deutsch<br />
Wolfsbarsch,<br />
ist einer der<br />
liebsten Fische<br />
der Süditaliener.<br />
Oft wird er einfach<br />
roh mit etwas<br />
knackigem Fenchel<br />
und salzigen Oliven<br />
angerichtet.<br />
ZUTATEN<br />
1 Fenchel samt Grün<br />
eine Handvoll schwarzer Oliven<br />
4 EL sehr gutes Olivenöl<br />
Saft einer Zitrone<br />
Salz<br />
1 Wolfsbarsch, geputzt und filetiert<br />
Pfeffer aus der Mühle<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Fenchel halbieren, die Stiele und den<br />
Strunk entfernen, das zarte Grün abzupfen,<br />
gut waschen und für später zur Seite legen.<br />
Die Oliven halbieren und entkernen.<br />
– Olivenöl, Zitronensaft und Salz zu einer<br />
Marinade rühren. Fenchel mit einer Mandoline<br />
sehr fein hobeln und umgehend mit der<br />
Hälfte der Marinade gut mischen.<br />
– Die Wolfsbarschfilets mit einem sehr<br />
scharfen Messer quer in dünne Scheiben<br />
schneiden.<br />
– Fisch auf einer mit Olivenöl ausgepinselten<br />
Platte hübsch drapieren, den Fenchelsalat<br />
darüber verteilen, mit den Oliven und dem<br />
Fenchelgrün garnieren. Mit frisch gemahlenem<br />
Pfeffer würzen und mit gutem Weißbrot<br />
servieren.<br />
100 falstaff
Entgeltliche Einschaltung<br />
Wien Momente<br />
Freizeit in Wien – so vielseitig wie Sie<br />
Wien ist eine sehr lebendige Stadt mit einem vielfältigen Freizeitangebot – da bleibt keine Zeit für Langeweile.<br />
Egal ob Sie Lust auf Sport haben, kulturell interessiert sind oder einfach eine entspannte Zeit verbringen<br />
möchten: In Wien gibt es das ganze Jahr über interessante Veranstaltungen und immer viel zu erleben.<br />
Dank zahlreicher kostengünstiger und kostenloser Angebote bekommt man in Wien auch für wenig Geld<br />
sehr viel Freizeitvergnügen.<br />
freizeit.wien.gv.at und kultur.wien.gv.at
ezepte / ROHER FISCH<br />
In der Kombination<br />
mit der fruchtigen Säure<br />
von Zitrusfrüchten und<br />
nichts als ein wenig<br />
Schnittlauch als Kontrast<br />
wird roher Thunfisch zur<br />
mediterranen Delikatesse.<br />
ZUTATEN<br />
THUNFISCHTATAR<br />
MIT ZITRUSFRÜCHTEN<br />
400 g Thunfischfilet, Sushi-Qualität<br />
3–4 EL Olivenöl<br />
1 rosa Grapefruit<br />
1 gelbe Grapefruit<br />
2 große Orangen<br />
1 kleiner Bund Schnittlauch<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle<br />
Salzkristalle, am besten Maldon-Salz zum<br />
Servieren<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 25 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Den Thunfisch mit einem großen, scharfen<br />
Messer in kleine Würfel schneiden und in<br />
einer Schüssel mit Olivenöl vermengen.<br />
Kalt stellen. Die Zitrusfrüchte mit dem<br />
Messer schälen, sodass das Fruchtfleisch<br />
blank liegt – also die dünnen Häutchen der<br />
Segmente mit abschneiden. Die einzelnen<br />
Segmente ebenfalls so herausschneiden,<br />
dass die dazwischen liegenden Häute zurückbleiben.<br />
Den Saft auffangen. Die Hälfte<br />
der Früchte in kleine Würfel schneiden, die<br />
andere Hälfte für die Garnitur zurückbehalten.<br />
Den Schnittlauch fein schneiden und<br />
mit etwas Zitrussaft, den Zitruswürfeln, einer<br />
guten Prise Salz und frisch gemahlenem<br />
Pfeffer unter den Fisch mischen.<br />
– Das Tatar mithilfe einer Dressierform (am<br />
besten quadratisch) auf den Tellern arrangieren<br />
und die Zitrussegmente dekorativ<br />
darauf anrichten. Mit Salzkristallen bestreuen<br />
und servieren.<br />
102 falstaff
ENTERPRISE.ORF.AT<br />
UNSERE ERFOLGSFORMEL!<br />
ÖSTERREICHWEITE,<br />
DIE MEHR ERREICHT.<br />
ERFOLG IN<br />
ROT-WEISS-ROT.<br />
AUSGEZEICHNETE<br />
QUALITÄT.<br />
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ezepte / ROHER FISCH<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
AUSTERN MIT THAI-DRESSING<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 30 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
WELSCHRIESLING<br />
<strong>2019</strong><br />
WEINGUT KERINGER<br />
Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Zarte weiße Frucht, unterlegt<br />
mit frischen Kräutern, etwas<br />
Pfirsich. Saftig, feine Struktur,<br />
zarte Würze, Apfelfrucht im<br />
Abgang, Zitrus im Nachhall.<br />
keringer.at<br />
€ 6,90<br />
ZUTATEN<br />
16 Austern, frisch aufgebrochen<br />
Saft und geriebene Schale einer Limette<br />
2 rote Thai-Chilis, in feine Ringe geschnitten<br />
1 rosa Schalotte, feinst gehackt<br />
1 EL brauner Zucker<br />
1 TL Ingwer, feinst gehackt<br />
2 EL Fischsauce<br />
4 Korianderwurzeln (alternativ 8 Stängel<br />
Koriander), fein gehackt<br />
16 gezupfte Korianderblätter<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Alle Zutaten außer den Korianderblättern<br />
in einer Schüssel mit 3 Esslöffeln Wasser<br />
vermengen und abschmecken. Das Wasser<br />
in den Austern abgießen, jeweils einen<br />
Teelöffel vom Dressing dazugeben und<br />
mit je einem Korianderblatt garnieren.<br />
Auf gestoßenem Eis servieren.<br />
104 falstaff
Wellnessgenuss<br />
• Mountain Spa (exklusiv<br />
für Erwachsene) mit<br />
Thermalpool, exklusive<br />
Spa-Attraktionen,<br />
abwechslungsreiches<br />
Wellnessprogramm<br />
• Pinzgauer Wasserfestspiele<br />
(für Familien) mit Hallenbad,<br />
beheiztem Außenpool,<br />
Babypool, Wasserrutsche,<br />
Familiensauna,…<br />
Neuestes Mitglied<br />
der renommierten<br />
Jeunes<br />
Restaurateurs<br />
d‘Europe<br />
Genuss auf höchstem Niveau<br />
• kreative und moderne alpine Küche<br />
mit überzeugter Regionalität<br />
• Stilvolles Ambiente, beeindruckender<br />
Weinkeller und charmanter Service<br />
GOOD LIFE TIPP FÜR WINTERGENIESSER<br />
Riederalm-Adventprogramm<br />
mit einzigartigen Highlights<br />
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Traumlage inmitten der Leoganger Bergwelt:<br />
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FRISCHE OALE AUS KÄRNTEN<br />
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Kärnten<br />
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1 Cent an das Projekt »Blühendes<br />
Österreich«. Das sichert den Erhalt vieler<br />
Vogel-, Insekten- und Pflanzenarten. Weitere<br />
Infos unter bluehendesoesterreich.at und<br />
dakommichher.at<br />
FEINES AUS KÄRNTEN:<br />
UNSERE OALE<br />
Die Eier der Kärntner Hühner finden in der heimischen<br />
Küche vielerorts Verwendung – aber vor allem natürlich<br />
bei den süßen Versuchungen.<br />
Servas, i bin a Oale aus Kärnten.<br />
Von heimischen Hendln, da<br />
komm’ ich her! In der Backstube<br />
zeige ich mich von meiner süßesten<br />
Seite. Vom flaumigen Kürbiskuchen<br />
über deftigen Apfelschmarren bis hin zum<br />
fruchtigen Zwetschkenfleck – wer wird da<br />
nicht zur Naschkatze? Kein Wunder, dass<br />
wir Eier so beliebt sind: Rund 230 Stück<br />
stehen pro Jahr auf dem Speiseplan jedes<br />
Österreichers.<br />
VON CHINA IN DEN ALPENRAUM<br />
Was uns Oale von »Da komm’ ich her!«<br />
so unwiderstehlich macht? Ein goldgelber<br />
Kern, nährstoffreiches Eiweiß und eine<br />
feste Kalkschale. Bis wir in die schöne<br />
Alpenrepublik kamen, war’s ein weiter<br />
Flug. Die ersten Haushühner gackerten<br />
um 5000 vor Christus im fernen China<br />
vor sich hin. Erst mit den Römern kam<br />
das Hendl in die heimischen Gefilde – und<br />
fühlte sich sofort tierisch wohl. Heute<br />
legen rund sechs Millionen österreichische<br />
Hennen jährlich 1,6 Milliarden Eier.<br />
ZUM GENIESSEN UND<br />
IN DIE HAARE SCHMIEREN<br />
Wir Oale sind wahre Kraftlackel: Bereits ein<br />
Ei deckt rund 15 Prozent des täglichen Proteinbedarfs<br />
ab und liefert alle essenziellen<br />
Aminosäuren. Das freut neben dem Körper<br />
auch das Haar. In der Kosmetik wird unser<br />
Dotter gerne als stärkende Spülung eingesetzt.<br />
Unser wertvolles Inneres schützen wir<br />
mit einer harten Schale. Ob diese braun oder<br />
weiß ist, hängt übrigens von den Genen des<br />
Hendls ab. Während Hühner mit weißen<br />
Ohrscheiben weiße Eier legen, sind Produzentinnen<br />
brauner Eier meist rot ums Ohr.<br />
FRISCHE QUALITÄT IN DER PFANNE<br />
Als Oale lass i mi gern in die Pfanne hauen.<br />
Aber nur, wenn die Lagerung zuvor meinen<br />
Bedürfnissen entsprochen hat – also lichtgeschützt,<br />
trocken und mit einer Kühltemperatur<br />
unter sechs Grad. So können wir Eier<br />
bis zu 28 Tage nach dem Legen noch<br />
bedenkenlos genossen werden.<br />
SÜSSE SCHMANKERL MIT TRADITION<br />
Ein Kuchen ohne Eier? Da lachen ja die<br />
Hühner. Süßes mit Eischnee ist luftig<br />
leicht. Mit Dotter bestrichene Polsterzipferl<br />
werden goldbraun. Eine traditionelle<br />
Spezialität aus meiner Heimat ist der<br />
Pohača oder Reindling. Aufgeschnitten<br />
serviert, wird er von Feinschmeckern gerne<br />
in Kaffee oder Kakao getunkt. Weitere<br />
Tipps verraten die Kärntner Bäckermeister<br />
auf zahlreichen regionalen Schmankerlfesten.<br />
Verführerische Rezepte – wie für den<br />
hausgemachten Apfelschmarren – sind<br />
online zu finden. Bis bald auf dakommichher.at.<br />
FRISCHES<br />
AUS DER REGION<br />
REZEPTE<br />
Rezepte für ein weihnachtliches Husarenkrapferl<br />
und einen traditionellen Apfelschmarren sowie<br />
zahlreiche weitere regionale Rezepte und Infos zur<br />
Regionalmarke »Da komm’ ich her!« unter<br />
dakommichher.at<br />
ADVERTORIAL Foto: beigestellt<br />
106<br />
falstaff
»<br />
Schain Tog<br />
Nochboa «<br />
»Da komm’ ich her!« sind frische Produkte von<br />
heimischen Bauern aus Österreichs Regionen. Unsere<br />
regionalen Eier stehen für kontrollierte Herkunft,<br />
Frische und Qualität vom Stall bis ins Geschäft.<br />
Kärntner Eier gibt’s jetzt bei:
ezepte / FISCH<br />
DER<br />
JOSH NILAND . THE WHOLE FISH<br />
GANZE<br />
FISCH<br />
Josh Niland lässt Fisch bis zu drei Wochen reifen – und macht<br />
dann Carpaccio daraus. Der australische Starkoch hat Severin Corti<br />
erzählt, wie er unseren Umgang mit Fisch revolutionieren will,<br />
warum er besser wird, wenn er reifen darf, und die besten Teile<br />
oft weggeworfen werden.<br />
TEXT SEVERIN CORTI FOTOS ROB PALMER<br />
Josh Niland, The Whole Fish<br />
Cookbook, Hardie Grant Books<br />
<strong>2019</strong>, 256 Seiten, 30 Euro,<br />
mrniland.com<br />
108 falstaff<br />
Ein großer Zackenbarsch<br />
darf im Kühlhaus von<br />
Josh Nilands Restaurant<br />
»St. Peter« in Sydney<br />
schon einmal zwei bis<br />
drei Wochen im Kühlhaus<br />
abhängen, bevor er als<br />
Carpaccio oder Tatar oder auch zu verblüffender<br />
Knusprigkeit gegrillt an den stets<br />
ausgebuchten Tischen landet. Der<br />
Geschmack ist von makelloser Reinheit,<br />
deutlich definierter und konsistenter als<br />
gewohnt – aber ganz und gar nicht herausfordernd<br />
oder gar gewöhnungsbedürftig,<br />
sondern so zum Fingerlecken herrlich, wie<br />
man es sich nur wünschen kann.<br />
»Es ist ein fundamentaler Irrtum, dass<br />
Fisch nur ganz frisch wirklich gut<br />
schmeckt«, sagt der bescheidene und<br />
schmächtig wirkende Mann, der gerade ein<br />
viel beachtetes Kochbuch herausgebracht<br />
hat. Nilands »The Whole Fish Cookbook«<br />
ist für Superstars von René Redzepi bis<br />
Jamie Oliver bereits eines der »einflussreichsten<br />
Kochbücher seiner Generation«,<br />
voll »atemberaubender neuer Erkenntnisse«<br />
und mit einer Herangehensweise an das<br />
Thema Fisch, die fast alles über den Haufen<br />
wirft, was wir bislang als der Weisheit letzten<br />
Schluss angenommen hatten.<br />
Josh Niland hat als junger Koch zwar bei<br />
einigen der größten Chefs Australiens<br />
gelernt und auch ein halbes Jahr mit Heston<br />
Blumenthal vom »Fat Duck« in England<br />
gearbeitet, seine bahnbrechenden Ideen zum<br />
richtigen Umgang mit Fisch aber hat er ganz<br />
allein, als Autodidakt entwickelt. »Ich wollte<br />
einfach nicht akzeptieren, dass Fisch, im<br />
Gegensatz zu Fleisch, nur so eine erschütternd<br />
kurze Haltbarkeit haben soll und<br />
habe überlegt, woran das liegen kann«, sagt<br />
er. Also schaute er sich zuerst einmal genau<br />
an, ob er sich nicht die eine oder andere<br />
Idee bei der Fleischverarbeitung abschauen<br />
könnte. »Da bin ich ziemlich schnell draufgekommen,<br />
dass Fleisch bei der Schlachtung<br />
niemals mit Wasser abgewaschen wird, wie<br />
das bei Fisch seit jeher gang und gäbe ist.«<br />
Also versuchte der junge Australier einfach,<br />
was zuvor kein Mensch versucht<br />
>
Mit einem extrem scharfen<br />
Messer schneidet Niland einem<br />
Mahi Mahi die Schuppen in<br />
langen Bändern vom Leib. Sie<br />
werden später zu Chips frittiert.<br />
falstaff<br />
109
ezepte / FISCH<br />
Manche Fische, zum Beispiel<br />
Weißer Thunfisch, reifen über<br />
40 Tage im Kühlhaus, bevor<br />
sie als Tatar oder Carpaccio<br />
zu Tisch dürfen.<br />
<strong>11</strong>0 falstaff
FLEISCH WIRD BEIM<br />
SCHLACHTEN NIEMALS<br />
GEWASCHEN. DAS HABE<br />
ICH AUF FISCH AN<br />
GEWANDT – PLÖTZLICH<br />
KONNTE ICH IHN REIFEN<br />
WIE BESTES STEAK.<br />
JOSH NILAND, »THE WHOLE FISH COOKBOOK«<br />
><br />
hatte: beim küchenfertigen Zuputzen<br />
eines Fischs vollkommen auf Wasser zu verzichten.<br />
Das klingt leichter, als es ist – was<br />
sollte etwa mit den Abertausenden lästiger<br />
Schuppen geschehen, wenn man sie nicht<br />
wie üblich abwaschen kann? Ein japanischer<br />
Sushi-Meister gab den entscheidenden<br />
Hinweis und zeigte ihm, dass die Schuppen<br />
auch mithilfe eines extrem scharfen Messers<br />
und entsprechender chirurgischer<br />
Kunstfertigkeit in langen Bändern vom<br />
Körper geschnitten werden können.<br />
»Die ersten Fische waren ein Alptraum,<br />
weil ich dauernd ins Fleisch geschnitten<br />
habe«, sagt Niland. Mit der Zeit aber verfeinerte<br />
er seine Technik so, dass er auch<br />
große Fische heute in wenigen Minuten auf<br />
diese elegante Art von den Schuppen befreit<br />
– auf Instagram zeigt er in atemberaubender<br />
Manier vor, wie er die Schuppen perfekt<br />
vom Körper löst, ohne die darunter liegende<br />
Haut des Fisches zu verletzen.<br />
Als nächstes musste die Technik, mittels<br />
derer der Fisch ausgenommen wird, verfeinert<br />
werden. Auch das lässt sich im Internet<br />
auf faszinierende Art verfolgen: Niland<br />
setzt aufmerksam seinen Schnitt im Bauchraum<br />
und sorgt dafür, dass die Innereien<br />
nicht verletzt werden. Dann legt er die Kiemen<br />
frei und zieht an ihnen die gesamten<br />
Innereien aus der Bauchhöhle – Blut fließt<br />
so gut wie keines, das wenige wird mittels<br />
Küchenkrepp einfach weggewischt.<br />
»Nur kein Wasser dazu, das verunreinigt<br />
den Fisch und verfängt sich in Körperöffnungen,<br />
wo es Zersetzungsprozesse in Gang<br />
setzt.« Niland aber braucht den Fisch ganz<br />
sauber. Große Exemplare werden nach dieser<br />
Behandlung kopfüber in einem speziellen,<br />
nicht ventilierten Kühlraum aufgehängt,<br />
kleine Exemplare liegen auf speziellen<br />
Edelstahlgittern, wo sie täglich gewendet<br />
werden. »Ein solcherart sauber ausgenommener<br />
Fisch feuchtelt nicht und hat das<br />
><br />
Aus dem Kopf eines<br />
Zackenbarschs holt Niland<br />
reichlich Delikatessen (u. l.).<br />
falstaff<br />
<strong>11</strong>1
ezepte / FISCH<br />
DAS INTERESSE AN<br />
MEINER TECHNIK IST<br />
ÜBERWÄLTIGEND. ES<br />
WÄRE TOLL, WENN MAN<br />
AUCH ANDERSWO ALLES<br />
GUTE AUS EINEM FISCH<br />
HERAUSHOLEN WÜRDE.<br />
JOSH NILAND<br />
Josh Niland: Der sympathische,<br />
bescheidene Koch hat ein<br />
Restaurant (»St. Peter«) und<br />
eine Fischhandlung in Sydney.<br />
Den Schwanz eines Marlin<br />
beizt Niland und lässt ihn<br />
über Wochen zu bestem<br />
Prosciutto lufttrocknen.<br />
><br />
Potenzial, über Tage – bei manchen großen<br />
Fischen auch über Wochen – zu reifen.<br />
Erst damit entwickelt er seine ganz eigene<br />
Charakteristik, den für die jeweilige Art typischen<br />
Geschmack.« Außerdem vermag trockene<br />
Haut beim Grillen ganz unvergleichlich<br />
besser knusprig zu werden als feuchte.<br />
Ein in Nilands Restaurant »St. Peter« auf<br />
der glühenden Kohle gegrillter Fisch hat oftmals<br />
ein Haut von so krachender Knusprigkeit,<br />
dass sie durchaus an besten Schweinsbraten<br />
gemahnt – das darunter liegende<br />
Fleisch aber bleibt makellos saftig und zart.<br />
Wie beim Fleisch, das bekanntlich auch<br />
erst nach entsprechender Reifung zum echten<br />
Genuss wird. Das ist aber noch lange<br />
nicht alles. Weil Niland einer nachhaltigen<br />
Idee vom Fischgenuss anhängt, schaute er<br />
sich auch für die »minderen« Teile des<br />
Fischs vieles bei Fleischhauern ab. Heute<br />
macht er luftgetrockneten Speck aus dem<br />
Bauchfleisch von Schwertfischen, der verblüffend<br />
an feinsten Prosciutto gemahnt. Er<br />
macht Bratwürste, Blutwurst und Presskopf<br />
vom Fisch, grillt Knochenmark vom<br />
Schwertfisch (siehe Rezept auf S. <strong>11</strong>4) und<br />
macht knusprige Chips aus Fischaugen.<br />
Sogar Desserts auf Fischbasis sind längst<br />
Standard in seinem auf Wochen ausreservierten<br />
Restaurant. Zusätzlich hat Niland eine<br />
Fischhandlung namens »The Fish Butchery«<br />
aufgesperrt, die nach seiner Technik arbeitet.<br />
Seit der Vorstellung seines Kochbuchs, in<br />
dem er die Techniken detailreich beschreibt<br />
und extrem verlockende Rezepte (siehe folgende<br />
Seiten) vorstellt, ist in den USA ebenso<br />
wie in Großbritannien enormes Interesse<br />
erwacht, die neue Technik auch über Australien<br />
hinaus zu erschließen. »Es sieht<br />
nicht schlecht aus, dass wir schon bald<br />
auch anderswo zeigen können, wie gut<br />
Fisch schmeckt, wenn man ihn nicht mit<br />
Wasser in Verbindung bringt – sobald er<br />
einmal aus dem Wasser draußen ist.«<br />
><br />
<strong>11</strong>2 falstaff
JULIANKUTOS
ezepte / FISCH<br />
GEBRATENES SCHWERTFISCHKNOCHENMARK,<br />
HARISSA & KICHERERBSENPFANNKUCHEN<br />
Für 4 Personen<br />
Fischkarkassen sind in den meisten guten Fischläden oder Märkten erhältlich. Achten<br />
Sie darauf, eine zu ordern, die nicht im Wasser gelegen ist und möglichst ganz frisch<br />
geschnitten wurde. Das Blut, das auf den Knochen sein kann, muss von lebhaft roter<br />
Farbe sein, am Knochen sollte vom Filet noch sauberes, glasiges Fleisch haften, und es<br />
sollte sauber und frisch nach Meer riechen – keinesfalls fischig. Der Geschmack ist<br />
fleischig, aber ziemlich mild, er wird von den verwendeten Gewürzen definiert. Es ist<br />
die Textur, die diesen besonderen Teil des Fisches so außergewöhnlich macht. Alternativ<br />
kann das Mark von Thunfisch oder Mahi Mahi verwendet werden.<br />
ZUTATEN<br />
1 Schwertfischrückgrat<br />
Meersalzflocken<br />
ZUTATEN FÜR DIE HARISSA<br />
250 ml natives Olivenöl extra<br />
2 Knoblauchzehen, geschält<br />
4 Bananenschalotten, fein gewürfelt<br />
1 lange rote Chilischote, entkernt und<br />
schwarz gegrillt<br />
4 rote Paprikaschoten (Paprika), entkernt,<br />
schwarz gegrillt und geschält<br />
2 TL geröstete Kreuzkümmelsamen<br />
½ TL geröstete Koriandersamen<br />
2–3 getrocknete Paradeiser<br />
1 EL Tomatenmark<br />
2 EL Rohzucker<br />
100 ml Fischsauce<br />
Meersalzflocken<br />
ZUTATEN FÜR DIE<br />
KICHERERBSENPFANNKUCHEN<br />
200 g Kichererbsenmehl<br />
1 TL Salz<br />
½ TL schwarzer Pfeffer, gemahlen<br />
450 ml Wasser<br />
1 EL Ghee, zum Kochen<br />
ZUTATEN FÜR DIE GEWÜRZMISCHUNG<br />
1 TL Kreuzkümmel, gemahlen<br />
1 TL geröstete Koriandersamen, gemahlen<br />
½ TL schwarzer Pfeffer, gemahlen<br />
1 TL Paprika, geräuchert<br />
1 TL Meersalzflocken<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Für die Harissa das Olivenöl in einem<br />
Topf bei mittlerer bis starker Hitze erhitzen<br />
und den Knoblauch und die Schalotten<br />
1 Minute lang unter Rühren braten. Die<br />
gegrillte Chili, den Paprika, die gerösteten<br />
Gewürze und die getrockneten Paradeiser<br />
zugeben und 5 Minuten lang duften lassen.<br />
Das Tomatenmark zugeben und bei mittlerer<br />
Hitze 3–4 Minuten garen. Den Zucker<br />
hinzufügen und 5 Minuten kochen lassen,<br />
dann die Fischsauce dazugeben und weitere<br />
5 Minuten kochen lassen. Mit Salz abschmecken<br />
und in einem Mixer glatt mixen,<br />
ggf. etwas warmes Wasser hinzufügen. Das<br />
Püree in einen großen Topf geben und 5–10<br />
Minuten braten, bis die Farbe intensiver<br />
wird und die Paste duftet. In einem sterilisierten<br />
Glas im Kühlschrank aufbewahren,<br />
bis sie benötigt wird.<br />
– Für die Pfannkuchen alle Zutaten außer<br />
das Ghee in einer großen Schüssel verrühren,<br />
bis sie glatt sind. In einen luftdichten<br />
Behälter geben und 24 Stunden bei Raumtemperatur<br />
auf der Arbeitsfläche stehen<br />
lassen. Am nächsten Tag den Teig zu einer<br />
dicken cremigen Konsistenz verrühren.<br />
– Das Ghee in einer Pfanne erhitzen, dann<br />
abgießen und beiseite stellen. 100 ml des<br />
Pfannkuchenteigs in die Pfanne gießen und<br />
die Pfanne schnell drehen, sodass eine<br />
gleichmäßige dünne Schicht den Boden<br />
und die Seiten der Pfanne bedeckt. Etwas<br />
von dem reservierten Ghee und reichlich<br />
Pfeffer auf die Oberseite des Pfannkuchens<br />
geben, dazu Salz nach Belieben. Auf die andere<br />
Seite wenden und kurz garen (3 Minuten<br />
Gesamtkochzeit), dann den Pfannkuchen<br />
aus der Pfanne nehmen. Auf diese Art<br />
vier Pfannkuchen backen.<br />
– Alle Zutaten für die Gewürzmischung in<br />
einer Schüssel vermengen. Den Grill des<br />
Backrohrs aufheizen.<br />
– Für das Knochenmark mit einem großen<br />
Küchenmesser jeden Wirbel an der Wirbelsäule<br />
trennen, dann das Knochenmark mit<br />
der Gewürzmischung einreiben. Die Knochenmarkstücke<br />
auf ein Backblech setzen<br />
und 6 Minuten lang grillen, bis sie angebrutzelt<br />
sind.<br />
– Mit etwas mehr Salz bestreuen und mit der<br />
erwärmten Harissa und den Pfannkuchen<br />
servieren.<br />
<strong>11</strong>4 falstaff
falstaff<br />
<strong>11</strong>5
ezepte / FISCH<br />
<strong>11</strong>6 falstaff
SANDWICH MIT<br />
GEBACKENEN SARDINEN<br />
Für 2 Personen<br />
Panierten Fisch auf weichem Weißbrot muss man einfach lieben.<br />
Es ist wichtig, die Sardinen in Ghee in der Pfanne zu braten,<br />
anstatt sie zu frittieren, da der Geschmack viel besser zur<br />
Geltung kommt und die Garung besser zu kontrollieren ist.<br />
Die Joghurt-Tartarsauce kann nach Geschmack auch durch eine<br />
scharfe Sauce oder Mayonnaise ersetzt werden. Dieses Sandwich<br />
ist sehr vielseitig, eine Reihe von verschiedenen Fischen eignen<br />
sich perfekt, darunter Hering, Wittling oder Brasse.<br />
ZUTATEN FÜR DIE JOGHURT-TATARSAUCE<br />
(ERGIBT MEHR ALS BENÖTIGT)<br />
375 g Naturjoghurt<br />
3 große französische Schalotten,<br />
fein gehackt<br />
1 EL Salz-Kapern, gespült, abgetropft und<br />
fein gehackt<br />
60 g Cornichons, grob gehackt<br />
2 EL Petersilie, fein geschnitten<br />
ZUTATEN<br />
8 kleine Sardinen, geschuppt, ausgenommen<br />
und mit Butterflöckchen gefüllt<br />
150 g Mehl universal<br />
4 Eier, leicht verquirlt<br />
120 g weiße Panko-Brotbrösel<br />
70 g Ghee<br />
Meersalzflocken und frisch gemahlener<br />
schwarzer Pfeffer<br />
4 Scheiben weiches Weißbrot<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Für die Sauce alle Zutaten in einer Schüssel<br />
verrühren. Kühl stellen.<br />
– Die Sardinen panieren, erst durch das<br />
Mehl, dann durch die verquirlten Eier<br />
und schließlich durch die frischen Brösel<br />
ziehen. Darauf achten, dass die Schwänze<br />
der Fische frei von Panier bleiben.<br />
– Das Ghee in einer Pfanne stark erhitzen und<br />
die Sardinen in Chargen herausbacken: auf<br />
einer Seite für eine Minute oder bis sie goldgelb<br />
und knackig sind, dann auf der anderen<br />
Seite weitere 10–20 Sekunden braten. Aus<br />
der Pfanne nehmen und gut würzen.<br />
– Die Krusten der Brotscheiben abschneiden.<br />
Einen Teil der Sauce auf zwei der Brotscheiben<br />
von Rand zu Rand verteilen,<br />
dann vier Sardinen darauf anrichten. Die<br />
restliche Sauce darauf geben und dann<br />
die restlichen Brotscheiben aufsetzen.<br />
– Die Schwänze sollen an einem Ende dekorativ<br />
herausschauen, ebenso sollten die<br />
golden gebackenen Sardinen auf allen<br />
Seiten über die Brotscheiben hinausragen<br />
(siehe Bild).<br />
falstaff<br />
<strong>11</strong>7
ezepte / FISCH<br />
GREENBACK-FLUNDER<br />
IN VERJUS & SAUERAMPFER<br />
Für 2 Personen<br />
Die Greenback-Flunder ist ein typischer Flachfisch in<br />
australischen Gewässern. Sein festes, wunderbar zartaromatisches<br />
Fleisch lässt sich am ehesten mit dem der<br />
Seezunge oder des Steinbutts vergleichen. Beide können<br />
alternativ gut verwendet werden.<br />
ZUTATEN<br />
2 x 500 g Greenback-Flunder,<br />
vom Fischhändler küchenfertig zugeputzt<br />
120 ml natives Olivenöl extra<br />
etwas Meersalz<br />
120 ml Verjus<br />
130 g Sauerampferblätter, geschnitten<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Vergewissern Sie sich, dass der Grill heiß<br />
und die Holzkohle durchgeglüht ist (weiße<br />
Ascheschicht an der Oberfläche).<br />
– Die Haut der Flundern mit etwas Olivenöl<br />
bepinseln und mit Meersalz gut würzen.<br />
Die Flundern direkt auf dem Grillrost auf<br />
der weißen Seite (oder Unterseite) für<br />
4 Minuten grillen, dann wenden und für<br />
weitere 4 Minuten grillen, oder bis die Innentemperatur<br />
am Knochen 60 °C auf<br />
einem Bratthermometer erreicht.<br />
– Das restliche Olivenöl und den Verjus auf<br />
ein flaches Backblech geben und das Blech<br />
an der Seite des heißen Grills erwärmen.<br />
Die Flundern auf das warme Blech legen<br />
und 5 Minuten abseits der Hitze rasten<br />
lassen.<br />
– Die Flundern mit der weißen Seite nach<br />
oben auf flachen Tellern positionieren. Das<br />
Backblech wieder auf den heißen Grill stellen<br />
und mit einem Schneebesen die Fischsäfte<br />
mit dem Verjus und Olivenöl mixen,<br />
dann über die Flundern löffeln. Eine große<br />
Handvoll Sauerampferblätter ebenfalls<br />
durch die Sauce ziehen und auf die Fische<br />
setzen. Sofort servieren.<br />
<strong>11</strong>8 falstaff
falstaff<br />
<strong>11</strong>9
ezepte / FISCH<br />
120 falstaff
MARINIERTER SILVER TREVALLY<br />
& ZITRONENVERJUS<br />
Für 4 Personen<br />
Bei diesem Gericht wird Verjus als säurehaltige Zutat verwendet,<br />
um die Textur des Fleisches zu festigen und die köstlichen natürlichen<br />
Öle des Silver Trevally zu verstärken. Um den Zitronenverjus<br />
herzustellen, ist ein wenig Planung erforderlich. Alternativ können<br />
Sardellen, Sardinen oder Makrele verwendet werden.<br />
ZUTATEN<br />
4 grätenfreie Silver-Trevally-Filets mit Haut<br />
Meersalz<br />
FÜR DEN ZITRONENVERJUS<br />
250 g frische Meyer-Zitronen oder<br />
Bergamotte oder Yuzu, wenn erhältlich<br />
2 l hochwertiger Verjus<br />
2 EL Feinkristallzucker<br />
Prise Salz<br />
FÜR DAS VERJUS-DRESSING<br />
2 TL Koriandersamen<br />
Prise Salz<br />
1 TL Feinkristallzucker<br />
2 große Bananenschalotten, fein geschnitten<br />
140 ml natives Olivenöl extra<br />
80 ml Zitronenverjus<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Für den Zitronenverjus die Früchte zusammen<br />
mit den restlichen Zutaten in ein<br />
sterilisiertes Einmachglas geben. Luftdicht<br />
verschließen und für mindestens 7 Tage in<br />
den Kühlschrank stellen, bis sich die Aromen<br />
entwickelt haben. In ein sauberes Glas<br />
abseihen und bis zum Gebrauch abkühlen<br />
lassen.<br />
– Für das Dressing die Koriandersamen in<br />
einer kleinen Pfanne bei mittlerer Hitze<br />
rösten, bis sie duften und leicht geröstet<br />
sind. Abkühlen lassen, dann die Samen<br />
grob mörsern. Die gehackten Koriandersamen,<br />
Salz, Zucker und Schalotten mischen<br />
und mindestens 30 Minuten, vorzugsweise<br />
über Nacht, beiseite stellen.<br />
Dann Öl und Verjus untermischen.<br />
– Den gut gesäuberten Fisch auf die Fleischseite<br />
legen, sodass die Haut oben ist. An<br />
der Kopfseite der Filets mit den Fingern<br />
einen Zipfel Haut abheben und die Haut<br />
sanft zum Schwanzende hin abziehen,<br />
sodass nur die silbrige Unterhaut zurückbleibt.<br />
Die Filets in dicke Scheiben schneiden<br />
und auf einem kleinen Teller anrichten.<br />
Mit Salz abschmecken.<br />
– Den Fisch mit dem Dressing beträufeln<br />
und darauf achten, dass Koriandersamen<br />
und Schalotten auf jedem Teller gleichmäßig<br />
verteilt sind. Bei Raumtemperatur<br />
servieren. Für einen etwas umfangreicheren<br />
Teller wäre die Zugabe von knackigen<br />
pfeffrigen Blättern wie Chicoree, Rucola<br />
oder Rettich perfekt.<br />
falstaff<br />
121
ezepte / ZITRUSFRÜCHTE<br />
SAUER<br />
MACHT<br />
SÜCHTIG<br />
Von nordafrikanischen Eintöpfen über südamerikanisches<br />
Ceviche bis hin zu asiatischen Suppen und Salaten:<br />
Es gibt kaum ein universelleres Gewürz als Zitrusfrüchte.<br />
Schale, Saft, Fleisch – einfach alles an ihnen ist köstlich.<br />
Warum eigentlich?<br />
TEXT TOBIAS MÜLLER FOTOS STINE CHRISTIANSEN<br />
FOODSTYLING THOMAS STEINMANN<br />
122 falstaff
falstaff<br />
123
ezepte / ZITRUSFRÜCHTE<br />
DIE ERSTE ZITRUSFRUCHT,<br />
DIE NACH EUROPA KAM, DÜRFTE DIE<br />
ZITRONAT-ZITRONE GEWESEN SEIN.<br />
So verschieden die Geschmäcker<br />
sein mögen, es gibt ein<br />
paar Köstlichkeiten, die uns<br />
einen. Die allermeisten Menschen<br />
sind sich zum Beispiel<br />
einig, dass sie Zitrusfrüchte<br />
umwerfend gut finden. Von<br />
Japan bis Spanien machen Schalen und Säfte<br />
von Zitronen, Orangen und all ihren<br />
zahlreichen Verwandten unser Essen besser,<br />
und selbst in Gegenden, wo Zitrusfrüchte<br />
gar nicht wachsen, gehören sie zum unersetzlichen<br />
Würz-Arsenal. Abgesehen von<br />
Salz und Pfeffer gibt es kaum ein so universell<br />
verwendetes Gewürz.<br />
Im fernen Westen ist ganz Kalifornien<br />
verrückt nach der süß-kräutrigen Meyer-<br />
Zitrone, etwas weiter im Süden, in Mexiko,<br />
gehört Limettensaft zur unverzichtbaren<br />
Würze am Tacostand (etwa so, wie bei uns<br />
Senf zur Wurst gereicht wird). Und in ganz<br />
Mittel- und Südamerika werden mit dem<br />
sauren Saft von Limetten und Zitronen<br />
roher Fisch, Muscheln und Krustentiere<br />
gegart und so zu Ceviche veredelt, einem<br />
wahrlich umwerfend erfrischenden Meeressalat.<br />
Im Osten vibrieren die Suppen Japans oft<br />
vom spritzigen Aroma geriebener Yuzu-<br />
Schale (oder deren Saft), einer Verwandten<br />
der Mandarine. Im Süden Chinas, wo die<br />
große Kantonküche zu Hause ist, hat jedes<br />
Restaurant irdene Töpfe oder Säcke voll<br />
getrockneter Orangenschalen neben dem<br />
Herd stehen, deren herb-frisches Aroma<br />
Eintöpfe und Saucen würzt. Und im tropischen<br />
Klima Südostasiens gedeihen manche<br />
Sorten so prächtig, dass sie zu Salaten verarbeitet<br />
werden, etwa dem herrlich saftigen,<br />
erfrischend herben Pomelo-Salat Vietnams.<br />
Die fantastischen Schmorgerichte Nordafrikas<br />
verdanken ihre geschmackliche<br />
Kraft oft monatelang gereiften Salzzitronen,<br />
die Wiener Küche ist seit Monarchie-Tagen<br />
abhängig von frischen Zitronen, die in ganz<br />
Südeuropa viel öfter als Essig für Säure sorgen.<br />
Und selbst die Engländer, jahrhundertelang<br />
eher nicht für ihre feine Küche<br />
berühmt, erkannten die Würzkraft des Zitrus<br />
und aromatisierten mit den Schalen der<br />
Bergamotte ihren Tee.<br />
Die Zitrus-Familie stammt ursprünglich<br />
aus Asien, einerseits aus der Gegend zwischen<br />
Südchina und Myanmar, andererseits<br />
aus Nordindien, am Fuß des Himalayas.<br />
Bereits vor über 3000 Jahren wurden Mandarinen<br />
in China und Indien kultiviert, und<br />
um das Jahr 1000 berichten chinesische<br />
Autoren von über 27 verschiedenen Orangenarten.<br />
Die erste Zitrusfrucht, die nach<br />
Europa kam, dürfte die Zitronat-Zitrone<br />
gewesen sein: Sie spielt eine wichtige Rolle<br />
im jüdischen Sukkot-Ritus, ursprünglich<br />
eine Art Erntedankfest. Jüdische Auswanderer<br />
brachten Zitronat-Zitronen um 300 vor<br />
Christus nach Vorderasien und in den östlichen<br />
Mittelmeerraum, um 100 vor Christus<br />
folgte dann die Zitrone.<br />
Allerdings wurden die exotischen Früchte<br />
zunächst nicht gegessen: Die Römer<br />
betrachteten Zitrusfrüchte eher als Medizin<br />
und große Mottenkugeln denn als Genussmittel.<br />
Erst im Mittelalter, als die Bitterorange<br />
begann, sich von Spanien und Italien<br />
aus auszubreiten, entdeckten europäische<br />
Köche, was für großartige Aromen in<br />
den Früchten stecken: Bitterorangen wurden<br />
zu einem der wichtigsten Würzmittel<br />
des Adels. Mit ihrem Saft wurde Fleisch<br />
mariniert und bei Tisch nachgewürzt, so<br />
wie heute mit Salz. Ihre Schalen und Blüten<br />
wurden kandiert und etwa zum Aromatisieren<br />
von Zucker verwendet.<br />
><br />
IM MITTELALTER WAREN<br />
BITTERORANGEN EINES DER WICHTIGSTEN<br />
WÜRZMITTEL DES ADELS.<br />
124 falstaff
falstaff<br />
125
ezepte / ZITRUSFRÜCHTE<br />
DIE SIZILIANISCHE MAFIA GEHT<br />
AUF DEN »ZITRUSRAUSCH« DER INSEL<br />
IM 19. JAHRHUNDERT ZURÜCK.<br />
><br />
Es sollte bis ins 15. Jahrhundert dauern,<br />
bis die heute so allgegenwärtigen süßen<br />
Orangen über arabische Händler nach Mitteleuropa<br />
kamen. Einmal allgemein<br />
bekannt, war ihr Erfolg allerdings durchschlagend:<br />
Ab dem 16. Jahrhundert entstanden<br />
in ganz Europa Orangerien, in<br />
denen die neuen Früchte für ihre adeligen<br />
Genießer kultiviert wurden – jene in<br />
Schloss Schönbrunn in Wien wird erstmals<br />
1647 erwähnt (sie besteht bis heute).<br />
Die Zitrone wiederum verdankte ihren<br />
großen Durchbruch weniger ihrem<br />
Geschmack als ihren Inhaltsstoffen – und<br />
einem schottischen Wissenschaftler. James<br />
Lind, ein Arzt aus Edinburgh, entdeckte<br />
1747, dass Zitronen und Mandarinensaft<br />
Skorbut heilen können, die bis dahin unbesiegbare<br />
Krankheit, die Seefahrer befiel und<br />
die, wie wir heute wissen, durch Vitamin-C-<br />
Mangel hervorgerufen wird. Die britische<br />
Marine war begeistert, die Zitronenindustrie,<br />
vor allem auf Malta und Sizilien, boomte.<br />
So lukrativ wurde das Zitronenanbaugeschäft,<br />
dass die sizilianische Mafia auf die<br />
Zeit des »Zitronengold-Rauschs« auf der<br />
DER ZITRUS-<br />
STAMMBAUM<br />
Fast die ganze enorme Zitrus-Vielfalt<br />
geht auf drei Arten zurück: die Zitronat-<br />
Zitrone, die Mandarine und die Pomelo.<br />
Aus diesen Urvätern entwickelten sich<br />
so unterschiedliche Früchte wie Buddhas<br />
Hand, eine fingerförmige Zitronat-<br />
Zitrone, oder die olivengroße Kumquat,<br />
die mitsamt ihrer aromatischen Schale<br />
gegessen werden kann.<br />
Die Orange, die heute drei Viertel der<br />
weltweiten Zitrusproduktion ausmacht,<br />
ist wahrscheinlich eine uralte Kreuzung<br />
aus Pomelo und Mandarine; die Zitrone,<br />
die zweitwichtigste Zitrusfrucht, ist eine<br />
alte Mischung aus Zitronat-Zitrone und<br />
Pomelo. Die jüngste Zitrusfrucht, die<br />
Grapefruit, ist wiederum eine Kreuzung<br />
aus einer süßen Orange und einer Pomelo,<br />
die erst im 18. Jahrhundert in der<br />
Karibik entstand.<br />
Insel zurückgehen soll: Einheimische Großgrundbesitzer,<br />
die Wasser, Transportwege<br />
und Arbeiter kontrollierten, machten neu<br />
ankommenden Zitronenbauern Angebote,<br />
die sie nicht ablehnen konnten: Wer während<br />
des »Zitrus-Goldrauschs« seine Felder<br />
bewirtschaften oder bewässern wollte,<br />
musste an sie ihren Zehent abliefern. Bald<br />
kontrollierten sie auch die Häfen und den<br />
Verkauf. Das sizilianische Zitrusgeschäft<br />
ähnelte mitunter dem modernen Drogenhandel:<br />
Ein zeitgenössischer Beobachter<br />
schrieb gar, dass ihn seit seinem Besuch der<br />
Geruch blühender Zitrusbäume nur mehr<br />
an den Gestank von Leichen erinnere.<br />
Frische Zitrusfrüchte blieben trotz ihrer<br />
Skorbut heilenden Kraft und Köstlichkeit<br />
bis nach dem zweiten Weltkrieg für alle<br />
Nicht-Matrosen ein seltener Luxus. Erst<br />
dank verbessertem Transport, Logistik und<br />
Lohngefälle zwischen Anbau- und Zielländern<br />
wurde der täglich frisch gepresste<br />
Orangensaft oder das frische »Soda Zitron«<br />
erschwinglich.<br />
Mittlerweile wissen wir, dass Zitrussaft<br />
nicht nur Vitamin C enthält (viel etwa in<br />
Zitronen, weniger in Limetten), sondern<br />
auch zahlreiche Antioxidantien – besonders<br />
viele davon stecken in dunklen Zitrusfrüchten,<br />
etwa den Blutorangen. Gesund allein<br />
reicht natürlich nicht. Zitrusfrüchte, vor<br />
allem die Grapefruit, sind ungewöhnlich<br />
reich an Glutamat, einem natürlichen<br />
Geschmacksverstärker. Er ist etwa auch in<br />
reifen Paradeisern, Parmesan oder menschlicher<br />
Muttermilch reichlich enthalten. Gut<br />
möglich also, dass wir gar nicht anders<br />
können, als Zitrusfrüchte umwerfend köstlich<br />
zu finden.<br />
><br />
126 falstaff
falstaff.com<br />
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ezepte / ZITRUSFRÜCHTE<br />
VIETNAMESISCHER POMELOSALAT<br />
MIT GERÖSTETEN ERDNÜSSEN<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 20 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •◦◦◦◦<br />
ZUTATEN<br />
1 große, schwere Pomelo<br />
5 EL Fischsauce<br />
2 EL brauner Zucker<br />
Saft einer Limette<br />
1 Knoblauchzehe<br />
2 Thai-Chilis<br />
1 kleiner Bund Koriander<br />
20 Minzblätter<br />
1 Handvoll geröstete Erdnüsse<br />
So leicht, so mächtig! Die wilden<br />
Aromen von Fischsauce, Chili<br />
und frischen Kräutern werden<br />
durch die noble Frische<br />
der geschälten Pomelospalten<br />
unwiderstehlich gut<br />
zusammengebracht.<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Die Pomelo schälen und das Fruchtfleisch<br />
mithilfe eines kleinen Messers in Stücken<br />
aus den Spalten lösen – die weißen Häutchen<br />
und Membranen der Pomelo sind bitter<br />
und sehr zäh, sie machen beim Essen<br />
keine Freude! In einer Schüssel aufbewahren.<br />
Aus der Fischsauce, Zucker und Limettensaft<br />
ein Dressing rühren. Die Knoblauchzehe<br />
schälen, der Länge nach durchschneiden<br />
und den Keim entfernen. Knoblauch<br />
feinst hacken und zum Dressing geben.<br />
Die Chilischoten der Länge nach teilen<br />
(die Scheidewände und Samen entfernen)<br />
und in Streifen schneiden, ebenfalls mit<br />
dem Dressing vermengen. Über die Pomelostücke<br />
gießen, Koriander und Minze<br />
darüberzupfen, die Erdnüsse grob hacken<br />
und ebenfalls zugeben. Alles gut vermischen<br />
und zu Tisch bringen. Wer möchte,<br />
kann den Salat mittels kurz blanchierter<br />
Garnelenschwänze ins Luxuriöse verändern.<br />
In Vietnam werden manchmal auch<br />
2 bis 3 fein geschnittene und in Pflanzenöl<br />
langsam braun gebratene Schalotten beigefügt<br />
– eine interessante Variation.<br />
128 falstaff
falstaff<br />
1<strong>29</strong>
ezepte / ZITRUSFRÜCHTE<br />
MESSERTIPP<br />
ZUNFT-LINIE<br />
CUISINE<br />
VOLLINTEGRAL<br />
Die Zunft-Linie Cuisine Vollintegral<br />
verspricht ein handliches, feines Messer,<br />
das aus einem Stück gefertigt und<br />
daher besonders gut zu reinigen ist.<br />
Durch den nicht rostfreien 1.2510-<br />
Stahl wird es extrem scharf und<br />
schnitthaltig. Der Griff aus stabilisiertem<br />
Pappelmaserholz ist in vielen einzigartigen<br />
Farben erhältlich.<br />
messermacher.at<br />
€ 1250,–<br />
130 falstaff
POULET AU CITRON<br />
Für 2–4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 70 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />
ZUTATEN<br />
100 g Butter<br />
2 Zitronen<br />
5 Knoblauchzehen<br />
Blätter von 3 Zweigen frischen Oreganos<br />
Salz und Pfeffer<br />
1 Huhn<br />
⅛ trockener Weißwein oder Suppe<br />
2 Handvoll frischer Rucola<br />
Dank Zitronenbutter wird<br />
aus einem normalen Brathuhn ein<br />
außergewöhnliches Gericht.<br />
Die Säure der Zitrone und die<br />
Süße des Knoblauchs lassen das<br />
Hühneraroma singen.<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Die Butter auf Zimmertemperatur kommen<br />
lassen oder in einem kleinen Topf oder in<br />
der Mikrowelle warm machen. Die Zesten<br />
von beiden Zitronen reiben, dann die Zitronen<br />
halbieren und auspressen. Den Knoblauch<br />
und den Oregano fein hacken. Alle<br />
Zutaten ordentlich mit der Butter mischen.<br />
Die Würzbutter kräftig salzen und pfeffern.<br />
– Das Huhn aus dem Kühlschrank nehmen<br />
und mit Küchenpapier gut trocken tupfen.<br />
Mit der Brust nach oben in eine schwere<br />
Gusseisenpfanne legen. Die ausgedrückten<br />
Zitronenhälften mit der Schnittseite nach<br />
unten in die Pfanne legen.<br />
– Im Rohr braten, bis das Huhn schön gebräunt<br />
und gar ist, etwa 50 Minuten. Wenn Sie mit<br />
einem Messer zwischen Bein und Brust stechen,<br />
sollten klare Säfte herausfließen. Wer<br />
ein Fleischthermometer hat, zwischen Bein<br />
und Brust einstechen: Die Kerntemperatur<br />
sollte etwa 65 °C betragen.<br />
– Huhn aus dem Rohr und aus der Pfanne nehmen<br />
und mindestens fünf Minuten an einem<br />
warmen Ort rasten lassen. Die Pfanne auf<br />
den Herd stellen, den Wein zugießen und auf<br />
hoher Hitze einkochen, bis sich eine sämige<br />
Sauce bildet. Dabei mit einem Holzlöffel den<br />
Bratensatz vom Pfannenboden lösen.<br />
– Das Huhn auf den Rucola betten, mit dem<br />
Pfannensaft begießen und servieren. Mit<br />
Braterdäpfeln oder Risi e bisi servieren.<br />
falstaff<br />
131
ezepte / ZITRUSFRÜCHTE<br />
MIT ORANGEN, SHERRY UND WIRSING<br />
GESCHMORTE ENTENKEULEN<br />
Für 4–6 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 2 STUNDEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
ZUTATEN<br />
1 EL Olivenöl<br />
4 Entenkeulen<br />
12 kleine Schalotten, geschält<br />
4 Knoblauchzehen, geschält und halbiert<br />
2 Bio-Orangen, nach Möglichkeit Bitterorangen<br />
6 Thymianzweige<br />
3 Lorbeerblätter<br />
250 ml trockener Sherry<br />
2 Sternanis<br />
3 EL brauner Zucker<br />
1 Stück Ingwer, ca. 6 cm, geschält und gerieben<br />
300 ml Hühnersuppe<br />
1 Wirsing<br />
Salz und schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen<br />
Ein herrlich einfaches Gericht,<br />
das sich beinahe von selbst<br />
kocht. Die saure Fruchtigkeit der<br />
Orangen und die dunkle,<br />
herzhafte Aromatik der Ente<br />
bilden nicht zufällig eine<br />
klassische Kombination.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Heizen Sie den Ofen auf 170 °C vor. Das Öl<br />
in einem großen Bräter auf mittlerer Flamme<br />
erhitzen. Die Ente würzen und auf beiden<br />
Seiten gut anbraten. Herausheben, den<br />
größten Teil des Fettes abgießen (die Keulen<br />
lassen viel Fett das eignet sich herrlich<br />
für Braterdäpfel!).<br />
– Den Topf wieder erhitzen, die Schalotten<br />
und den Knoblauch zum verbliebenen Fett<br />
geben und fünf Minuten lang goldbraun braten.<br />
Die Orangen in Scheiben schneiden und<br />
auf die Schalotten legen, dann die Kräuter<br />
dazugeben und die Entenkeulen darauflegen.<br />
Jetzt den Sherry angießen, Sternanis,<br />
Zucker und Ingwer mit genügend Suppe<br />
hinzufügen, um sie zu zwei Dritteln zu bedecken.<br />
Großzügig würzen, aufkochen, abdecken<br />
und 45 Minuten in den Ofen stellen.<br />
– Den Wirsing der Länge nach halbieren, den<br />
Strunk entfernen und in 12 Keile schneiden.<br />
Die Kohlstücke unter die Keulen legen, sodass<br />
sie mit Flüssigkeit bedeckt sind. Nochmals<br />
45 Minuten im Ofen braten, diesmal<br />
aber ohne Deckel, bis die Ente goldbraun<br />
ist und vom Knochen fällt und der Kohl<br />
sehr zart ist. Die Hälfte der Orangenscheiben<br />
entfernen und den Topf mit Erdäpfelpüree<br />
zu Tisch bringen.<br />
132 falstaff<br />
NEUSIEDLERSEE<br />
DAC RESERVE 100<br />
DAYS 2017<br />
WEINGUT KERINGER<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker<br />
Kern, violette Reflexe, zarte<br />
Randaufhellung. Feiner Vanilletouch,<br />
etwas dunkles Waldbeerkonfit,<br />
Röstaromen, Orangen<br />
und Kardamom klingen an. Saftig,<br />
elegant, feine Fruchtsüße,<br />
integrierte Tannine, Nougat im<br />
Abgang, bereits gut antrinkbar,<br />
gutes Potenzial.<br />
keringer.at, € 16,–
falstaff<br />
133
ezepte / ZITRUSFRÜCHTE<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
BLAUFRÄNKISCH<br />
AVIATOR 2017<br />
WEINGUT KERINGER<br />
Kräftiges Rubingranat, violette<br />
Reflexe, breitere Randaufhellung.<br />
Intensive Holzwürze, Nuancen<br />
von Vanille und Zimt,<br />
schwarze Beerenfrucht ist unterlegt,<br />
etwas Nougat. Mittlerer<br />
Körper, dezente Fruchtsüße,<br />
zarte Tannine, schokoladig im<br />
Abgang, bereits gut antrinkbar.<br />
keringer.at, € 9,50<br />
134 falstaff
TAGINE MIT LAMM,<br />
SALZZITRONEN UND OLIVEN<br />
Für 4–6 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 1 STUNDE, PLUS 8 STUNDEN VORBEREITUNG<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />
ZUTATEN<br />
10 Safranfäden<br />
1 EL Koriandersamen<br />
1 EL Kreuzkümmelsamen<br />
½ EL gemahlener Kurkuma<br />
1 TL Cayenne- oder Chilipulver<br />
1 Zwiebel<br />
1 daumengroßes Stück Ingwer, geschält<br />
4 Knoblauchzehen<br />
½ kg Lammschulter, würfelig geschnitten<br />
100 g Butter<br />
200 ml Suppe<br />
1 Salzzitrone<br />
1 Zitrone<br />
20 schwarze Oliven, entsteint und halbiert<br />
Koriander<br />
Couscous<br />
In Nordafrika sind Zitronen<br />
nicht bloß Saftspender, sondern<br />
eine der wichtigsten Gewürze. Sie<br />
werden mehrere Monate in Salz<br />
eingelegt und dann komplett mit<br />
Schale verkocht. Sie verleihen<br />
dann etwa Schmorgerichten ein<br />
herrlich herb-saures Aroma.<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Safran mit etwas heißem Wasser übergießen<br />
und 10 Minuten ziehen lassen. Koriander<br />
und Kreuzkümmel in der trockenen<br />
Pfanne rösten, bis es duftet. Im Mörser<br />
mahlen und mit dem Kurkuma und Chilipulver<br />
mischen. Zwiebel reiben, Ingwer fein<br />
hacken. Gewürze mit Safranwasser, den<br />
Knoblauchzehen, Ingwer und der geriebenen<br />
Zwiebel zu einer Paste mörsern (oder<br />
mixen). Das Lamm damit marinieren und<br />
sechs Stunden oder über Nacht im Kühlschrank<br />
ziehen lassen.<br />
– Backrohr auf 160 °C vorheizen. Butter in<br />
einem schweren Bräter aufschäumen lassen.<br />
Lamm darin kurz braten, bis es etwas<br />
Farbe genommen hat, dann mit Suppe ablöschen<br />
und zugedeckt im Backrohr weich<br />
schmoren, etwa 2 Stunden.<br />
– Salzzitrone in feine Streifen schneiden und<br />
die Zitrone filetieren. Den Eintopf aus dem<br />
Rohr nehmen, die Salzzitrone, die Zitronenfilets<br />
und die Oliven zugeben. Auf dem Herd<br />
ohne Deckel köcheln, bis der Saft einreduziert<br />
ist, etwa 15 Minuten.<br />
– Kurz rasten lassen. Mit gehacktem Koriander<br />
bestreuen und mit Couscous servieren.<br />
falstaff<br />
135
ezepte / ZITRUSFRÜCHTE<br />
Eine wunderbar einfache<br />
und trotzdem erstaunlich<br />
komplex schmeckende<br />
Vorspeise. Lassen Sie die<br />
gebratenen Nüsse ja nicht<br />
weg, sie sind essenziell.<br />
Nach einem Rezept von<br />
Raetus Wetter, dem<br />
Schweizer, der einer der<br />
besten italienischen<br />
Köche Wiens ist.<br />
ZUTATEN<br />
GEBACKENER RICOTTA<br />
MIT FENCHEL-ORANGEN-SALAT<br />
UND NÜSSEN<br />
300 g frische Ricotta<br />
etwas Olivenöl<br />
100 g Haselnüsse, geschält<br />
1 EL Fenchelsamen<br />
1 Knoblauchzehe<br />
2 Fenchel<br />
1 Zitrone, ausgepresst<br />
2 Orangen<br />
etwas Olivenöl<br />
Salz, Pfeffer<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Das Backrohr auf 250 °C vorheizen. Den<br />
Ricotta aus seiner Form in eine Pfanne<br />
stürzen und mit etwas Olivenöl übergießen<br />
oder einpinseln. Im Rohr backen, bis der<br />
Ricotta eine schöne dunkle Kruste bekommen<br />
hat, etwa 20 Minuten.<br />
– Die Nüsse hacken, mit den Fenchelsamen<br />
mischen und bei mittlerer Hitze in Butter<br />
braten, bis sie braun und knusprig sind,<br />
etwa 15 Minuten. Kurz vor Ende der<br />
Für 2 Personen als Vorspeise<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 1 STUNDE<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •◦◦◦◦<br />
Bratzeit die Knoblauchzehe fein hacken,<br />
in die Pfanne geben und ein paar Minuten<br />
mitrösten.<br />
– Den Fenchel halbieren und den Strunk und<br />
die Stiele entfernen. Mit einer Mandoline in<br />
dünne Scheiben hobeln. Das zarte Grün von<br />
den Stielen zupfen, gut waschen und für<br />
später zur Seite stellen. Den Fenchel salzen,<br />
mit Zitronensaft mischen und etwa<br />
15 Minuten ziehen lassen.<br />
– Orangen filettieren und dabei den Saft auffangen.<br />
– Orangensaft, Olivenöl, Salz und Pfeffer zu<br />
einer Marinade mischen. Den Fenchel und<br />
die Orangenfilets damit marinieren und auf<br />
einem Teller anrichten. Den gebackenen Ricotta<br />
darauf setzen, mit dem Nusscrumble<br />
mit Fenchelsamen garnieren und servieren.<br />
136 falstaff
ezepte / ZITRUSFRÜCHTE<br />
TAGLIOLINI AL LIMONE<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 25 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •◦◦◦◦<br />
Pasta ist immer gut, und in<br />
diesem fantastisch<br />
einfachen Rezept kommen<br />
die komplexen Aromen<br />
reifer Zitronen auf<br />
unnachahmlich italienische<br />
Art zum Ausdruck. Grazie!<br />
ZUTATEN<br />
100 g Butter<br />
2 Biozitronen<br />
125 ml Schlagobers<br />
500 g Tagliolini all’uovo (die besten,<br />
die Sie finden können)<br />
3 EL Parmigiano Reggiano, gerieben<br />
Salz<br />
schwarzer Pfeffer aus der Mühle<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Die Butter in einer Pfanne bei geringer Hitze<br />
schmelzen lassen. Die Schale der Zitronen<br />
hineinreiben, dabei darauf achten, dass Sie<br />
nur die aromatische, gelbe Haut abreiben,<br />
nicht den weißen Teil – der würde dem Gericht<br />
eine unangenehm bittere Note verleihen.<br />
Bei kleinster Hitze etwas ziehen lassen<br />
– es soll keinesfalls brutzeln. Dann das<br />
Obers zugießen, gut verrühren und von der<br />
Hitze nehmen. In einem großen Topf Wasser<br />
zum Kochen bringen, salzen und die Tagliolini<br />
sehr al dente kochen – sie garen auch<br />
nach dem Abgießen nach. Abgießen und<br />
eine Tasse der Kochflüssigkeit auffangen.<br />
– Die Tagliolini mit der Obers-Butter-Zitronen-Sauce<br />
vermengen, den Parmesan zugeben<br />
und ebenfalls gut vermischen. Die<br />
Pasta soll sehr cremig sein, deshalb nach<br />
Bedarf etwas von der Kochflüssigkeit zugeben,<br />
bis die gewünschte saftige Konsistenz<br />
der Sauce erreicht ist. Auf eine vorgewärmte<br />
Servierplatte transferieren, mit<br />
frisch gemahlenem Pfeffer würzen und mit<br />
extra Parmesan für individuelles Abschmecken<br />
zu Tisch bringen.<br />
138 falstaff
Gemütlich-urig.<br />
Anker lichten.<br />
46<br />
Treiben lassen.<br />
Original.<br />
Kraft &Kupfer.<br />
Café Central.<br />
Aperitivo Time!<br />
47<br />
GENUSS IM GEPÄCK<br />
Kulinarische Städtetrips liegen voll im Trend – das neue Falstaff-Buch für<br />
12 Gourmetweekends versorgt Sie mit Tipps für die besten Hotspots und Restaurants<br />
in zwölf angesagten Metropolen. Genießen Sie Wochenenden voller Kultur und Kulinarik.<br />
Das 12 Gourmet-Weekends Band 3 aus der Falstaff-Edition entführt<br />
Sie in zwölf der schönsten Städte: Hamburg, London, Wien, Bologna,<br />
Strassburg, Jerusalem, Lausanne, Alba, München, Istanbul, Moskau, Oslo<br />
JETZT NEU!<br />
Als Hauptstadt Europas präsentiert sich<br />
Straßburg mondän und modern. Genau so stolz<br />
ist man auf das kulturelle und kulinarische Erbe – von<br />
der Kathedrale bis zu Lebkuchen und Gänseleber.<br />
S trass b urg<br />
FARBENFROHE PRACHT<br />
IM ELSASS<br />
Malerische Schönheit<br />
Alte Fachwerkhäuser,<br />
Blumentöpfe, Kanäle fast wie<br />
in Venedig: Straßburg<br />
ist eine Ansammlung von<br />
Postkartensujets und zieht<br />
scharenweise Touristen an.<br />
Gourmet-Weekend Lausanne<br />
Luxuriöser Chic.<br />
Die Lounge Bar des »Royal Savoy« eignet<br />
sich bestens für einen Aperitif, bevor<br />
man zur Erkundung der Stadt aufbricht.<br />
FREITAG<br />
70 71<br />
Sagenhaftes Schmuckstück.<br />
Für mehr als 100 Mi lionen Euro<br />
wurde das luxuriöse »Royal Savoy«<br />
renoviert. Auch externe Gäste dürfen<br />
im Humidor ihre Ziga ren deponieren.<br />
12:00 Zur Stärkung ein<br />
Abstecher in die winzige<br />
>>P'tit Bar < mit Blick<br />
auf die Kathedrale<br />
14:00 Nach dem Besuch im<br />
>>Royal Savoy < Spaziergang<br />
Richtung See zum ehemaligen<br />
Fischerdorf Ouchy<br />
15:30 Flanieren durch das<br />
ehemalige Arbeiterquartier<br />
Le Flon.<br />
18:00 Zum Apéro in der Weinbar<br />
>>Cipriano < einkehren<br />
20:00 Beim Dinner im<br />
altehrwürdigen<br />
>>Le Vieux Lausanne <<br />
den Tag ausklingen lassen<br />
Für Schweiz-Neulinge gibt es kaum eine<br />
bessere Stadt als Lausanne. Die Hauptstadt<br />
des Kantons Waadt ist mit 140.000 Einwohnern<br />
überschaubar groß und bietet eine grandiose<br />
Mischung aus Kultur, Wirtschaft und urbanem<br />
Leben. Regelmäßig wird Lausanne zu einer der<br />
lebenswertesten Städte der Welt gewählt –<br />
Grund genug, diesen Eindruck selbst zu überprüfen.<br />
Bevor wir starten, nehmen wir eine<br />
kleine Stärkung zu uns. Dafür eignet sich die<br />
»P’tit Bar», ein winziges Café im Scha ten der<br />
Kathedrale, das Salate, selbstgemachte Focaccia<br />
und Suppen anbietet. Die Kathedrale heben wir<br />
uns für später auf, wir trinken noch einen der<br />
frisch gepressten Säfte und steigen an der<br />
nahegelegenen Station Bessières in die Metro<br />
Richtung Ouchy – jeder Lausanne-Besucher<br />
bekommt ein kostenloses Ticket für die ö fentlichen<br />
Verkehrsmittel. An der Halteste le Grancy<br />
steigen wir wieder aus und spazieren Richtung<br />
See, zum ehemaligen Fischerdorf Ouchy, das<br />
längst eingemeindet wurde. Der im Volksmund<br />
Coulée verte genannte Weg führt fast bis ans<br />
Ufer und ist von wunderschönen Häusern im<br />
Jugendstil gesäumt. Ziga renraucher können<br />
einen Stopp im »Hotel Royal Savoy« machen,<br />
um im Humidor Zigarren zu postieren – externe<br />
Gäste sind ausdrücklich zugelassen, auch<br />
Swatch-Vorstand Marc A. Hayek hat hier sein<br />
eigenes Fach. Nachdem wir einen Blick auf<br />
den Genfersee und das gegenüberliegende<br />
Das »Le Vieux Lausanne« gehört zu den<br />
traditionsreichsten Restaurants der<br />
Stadt. Es wurde 1795 erbaut.<br />
Freitag<br />
Ein Spaziergang am See, eine Shopping-Tour<br />
durch angesagte Boutiquen und ein Apéro in der<br />
Weinbar: So entspannt beginnen wir den Trip.<br />
Bis zur gegenüberliegenden Seite<br />
nach Evian braucht die hübsche Belle-<br />
Époque-Fähre etwa dreißig Minuten.<br />
franzö sische Ufer geworfen haben (die<br />
Fähre fährt eine halbe Stunde bis Evian),<br />
geht es mit der Metro wieder hinauf.<br />
Der Nach mittag gehört dem ehemaligen<br />
Arbeiterquartier Le Flon,<br />
das sich mit angesagten Boutiquen<br />
(Les Garages) und Galerien zum In-<br />
Viertel entwickelt hat. Nach der Shopping-Tour<br />
ist Zeit für einen Apéro in der<br />
Weinbar »Cipriano«. Wir beschließen den<br />
Tag mit einem Dinner im altehrwürdigen<br />
Restaurant »Le Vieux Lausanne«, das im<br />
Jahr 1795 erbaut wurde und gemütlich-urig<br />
mit viel Holz ein gerichtet ist. Traditionelle<br />
bürgerliche Speisen und ein großer Wein ke ler<br />
mit etwa 300 Positionen ermöglichen einen<br />
guten Einstieg in die hiesige Küche.<br />
Gourmet-Weekend Wien<br />
Spaziergänger an der Promenade<br />
gehören fest zum Stadtbild.<br />
106 107<br />
Der »Plachu ta« in der<br />
Wo lzeile ist eines der beliebtesten – und<br />
gemütlichsten – Wirtshäuser in Wien.<br />
SONNTAG<br />
Beim »Plachu ta« in der<br />
Wo lzeile werden herrliche<br />
Rindfleischgerichte stilecht im<br />
Kupferkessel serviert. Auch<br />
die beliebte Rindfleischsuppe.<br />
10:00 Frühstück im<br />
>>Café Central <<br />
13:00 Lunch im<br />
>>Clementine im Glashaus <<br />
(Tisch im Garten reservieren)<br />
16:00 Aperitivo im<br />
>>Pastamara - Bar con<br />
Cucina < (Cannoli probieren!)<br />
20:30 Tafelspitz beim<br />
>>Plachutta < in<br />
der Wollzeile<br />
Am Sonntag stärken wir uns mit einem Frühstück im<br />
berühmten »Café Central« und besuchen am Abend<br />
eines der nicht minder berühmten Plachutta-Lokale.<br />
Der Sonntag beginnt wieder mit einem<br />
Ka feehaus-Besuch. Diesmal nehmen wir das<br />
»Café Central«, eine echte Wiener Institution.<br />
1876 gegründet, war das »Central« einst das<br />
literarische Wohnzimmer Wiens, ein geistiges<br />
Zentrum des Fin de Siècle. 250 Zeitungen in<br />
22 Sprachen sowie eine eigene Bibliothek<br />
standen damals den Gästen zur Verfügung,<br />
zu denen Dichter und Literaten wie Karl Kraus,<br />
Anton Kuh und Franz Kafka gehörten. Manche<br />
waren dem Haus völlig verfa len. Der Kaffeehausliterat<br />
Peter Altenberg etwa ha te das<br />
»Café Central« sogar als seine Wohnadresse<br />
angegeben und Alfred Polgar fand das »Central«<br />
deshalb so angenehm, weil es »ein Ort für<br />
Menschen ist, die die Zei totschlagen, um<br />
nicht von ihr totgeschlagen zu werden«.<br />
In dieser geschichtsträchtigen Umgebung<br />
haben wir uns mit einem ausgiebigen Frühstück<br />
gestärkt, für das Mi tagessen wählen<br />
Sonntag<br />
Genuss im Freien.<br />
»Clementine im Glashaus«:<br />
ein Garten mi ten in Wien,<br />
herrliches Essen, to le Weine.<br />
wir ein Lokal in einem der schönsten Hotels<br />
der Stadt: dem »Palais Coburg« mit dem<br />
Gartenrestaurant »Clementine im Glashaus«.<br />
In einem fantastischen Ambiente wird hier<br />
eine gehobene Bistro-Küche serviert,<br />
auf Wunsch werden dazu Weine aus<br />
einem der größten Weinkeller<br />
Europas kredenzt.<br />
Für danach schlagen wir eine<br />
Lokalität in einem anderen Tophotel<br />
vor: das »Pastamara« im »The Ritz-<br />
Carlton, Vienna«, wo schon am Nachmi<br />
tag dem Aperitivo gefrönt wird.<br />
Am Abend geht es dann in eines<br />
der Plachu ta-Lokale. Das muss nun<br />
mal sein. Denn wo könnte man einen<br />
besseren Tafelspitz bekommen, als in<br />
einem der Restaurants von Mario Plachu ta.<br />
Und wie viele andere Touristen besuchen wir<br />
deshalb das »Plachu ta« in der Wo lzeile und<br />
delektieren uns an Rindfleischklassikern wie<br />
Hüferschwanzel oder Kavalierspitz.<br />
Einst das Wohnzimmer<br />
berühmter Literaten, heute<br />
eine Touristenattraktion.<br />
Den besten gibt's im »Pastamara«<br />
im »The Ritz-Carlton, Vienna«.<br />
Preis: € 39,90<br />
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ezepte / VANILLE<br />
DIE<br />
PATRICIA PETSCHENIG . PARÉMI<br />
BLUTE<br />
DER BACKKUNST<br />
Die Wienerin Patricia Petschenig hat in Paris die ganz hohe Kunst<br />
der Pâtisserie erlernt und lässt uns jetzt in der Wiener Bäckerstraße<br />
daran teilhaben. In ihrer »Parémi«-Backstube hat sie uns gezeigt,<br />
warum Vanille ihre Lieblingszutat ist – und wie man<br />
französische Brandteigkrapferln richtig macht.<br />
TEXT SEVERIN CORTI FOTOS IAN EHM<br />
KERAMIK HERZLICHEN DANK AN NANNA.AT<br />
Patricia Petschenig in<br />
ihrem Schmuckkästchen<br />
von einer Pâtisserie in<br />
der Bäckerstraße,<br />
mitten im Herzen<br />
von Wien. Für ihre<br />
Kreationen stellt die<br />
verwöhnte Kundschaft<br />
sich immer gerne an!<br />
140<br />
falstaff
falstaff 141
ezepte / VANILLE<br />
VANILLEBUTTER<br />
ZUM GRATINIEREN VON<br />
HUMMER ODER FISCH<br />
Für 4 Personen oder 2 Hummer<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 20 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •◦◦◦◦<br />
ZUTATEN<br />
250 g Butter<br />
1 Tahiti-Vanilleschote<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Die Butter in einer Pfanne mit schwerem<br />
Boden schmelzen lassen, die Vanilleschote<br />
der Länge nach aufritzen<br />
und das Mark mithilfe des Messerrückens<br />
herausschaben. Mark und Schote<br />
zur Butter geben und bei mäßiger<br />
Hitze aufschäumen lassen, bis die Butter<br />
eine goldene Farbe annimmt und<br />
nach Keksen zu duften beginnt. Zum<br />
Abkühlen in ein weites Keramikgefäß<br />
gießen, dann in ein Glas umschütten<br />
und bis zur weiteren Verwendung im<br />
Kühlschrank aufbewahren.<br />
Süße Verführungen,<br />
wie edle Preziosen<br />
präsentiert: die Éclairs,<br />
Macarons und<br />
Tartelettes im Parémi.<br />
– Zum Gratinieren frisch pochierten und<br />
aus der Schale gebrochenen Hummer<br />
in seiner Karkasse anrichten, mit der<br />
geschmolzenen Butter begießen und<br />
unter dem Grill des Backrohrs einige<br />
Minuten gratinieren lassen. Dazu passt<br />
ein lauwarmer, mit Olivenöl und wenig<br />
Weinessig angemachter Salat aus geschälten,<br />
gewürfelten Tomaten und<br />
Avocados!<br />
Als Absolventin des noblen<br />
Lycée Français ist der Beruf<br />
der Zuckerbäckerin für<br />
gewöhnlich eher nicht die erste<br />
Wahl. Für Patricia Petschenig<br />
war das ein Grund mehr, sich nach absolvierter<br />
Matura (»Baccalauréat«) genau dafür zu<br />
passionieren, in Paris an der ehrwürdigen<br />
École Ferrandi, mitten in St. Germain des<br />
Prés, zu inskribieren und das »noble Handwerk«<br />
der Zuckerbäckerkunst buchstäblich<br />
an der Wiege zu erlernen. »Es gibt einfach<br />
nichts, was mir annähernd so viel Freude<br />
macht, wie richtig köstliche Kuchen und<br />
Desserts zu fabrizieren«, sagt sie.<br />
Dass sie in der Schule auch noch Rémi<br />
Soulier kennen und lieben lernte, einen Wiener<br />
mit französischen Wurzeln, der sich mit<br />
derselben Hingabe dem Backen richtig guter<br />
Baguettes, langsam geführter Butter-Croissants<br />
und herausragender Brioches widmet,<br />
war dann wohl Schicksal. Gemeinsam machten<br />
sie in der Bäckerstraße (wo sonst?) Wiens<br />
erste Boulangerie-Pâtisserie auf, um die<br />
Hauptstadt endlich mit wirklich erstklassiger<br />
französischer Backware zu versorgen – auch<br />
wenn das natürlich entsprechend intensive<br />
Handarbeit zu nachtschlafender Zeit bedingt.<br />
Der Erfolg gibt den beiden recht: Die Preziosen<br />
aus der Pâtisserieabteilung, von himmlischen<br />
Choux à la Vanille (siehe Rezept auf<br />
Seite 151) über konkurrenzlos duftige Macarons<br />
bis zu sündhaft köstlichen Törtchen,<br />
Madeleines und Éclairs, spielen in einer ganz<br />
eigenen Liga, die Baguettes und Croissants<br />
sind ebenso konkurrenzlos köstlich.<br />
Die Liebe zur Vanille, dieser mysteriösen<br />
Kapselfrucht verschiedener Orchideen-Arten<br />
in den Tropen, erscheint ihr als Zuckerbäckerin<br />
geradezu natürlich: »Echte Vanille ist ein<br />
ganz und gar einzigartiges Gewürz, ohne das<br />
ich mir Backen kaum vorstellen kann«, sagt<br />
sie. »Ihre Aromen komplementieren so viele<br />
Früchte, sie erfüllen Ganaches und Cremes<br />
mit ganz und gar einzigartigem Geschmack –<br />
im Grunde ist sie wohl eine ganz zentrale<br />
Komponente von dem, was ich tue.« Als kleinen<br />
Ausschnitt aus dem vielfältig lockenden<br />
Repertoire der »Parémi«-Pâtisserie hat Patricia<br />
uns auf den folgenden Seiten ihre – sanft<br />
vereinfachten – Rezepturen für vier Herrlichkeiten<br />
zur Verfügung gestellt, in denen die<br />
Vanille der definierende Geschmack ist. Und<br />
weil Vanille viel zu gut ist, als dass sie »nur«<br />
der süßen Küche vorbehalten bleiben sollte,<br />
haben wir uns als kleine Inspiration ein ganz<br />
einfaches Rezept für Vanillebutter einfallen<br />
lassen, mit dem sich etwa Hummer, aber<br />
auch ein Steinbutt, sehr vorteilhaft gratinieren<br />
lässt.<br />
><br />
Fotos: Stockfood<br />
142 falstaff
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5rezepte / VANILLE<br />
DINGE, DIE SIE<br />
SCHON IMMER ÜBER VANILLE<br />
WISSEN WOLLTEN<br />
DIE INDIANER<br />
WAREN’S!<br />
Vanilleschoten sind Kapselfrüchte<br />
einer Kletterorchidee<br />
aus Mittelamerika. Es gibt<br />
etwa 100 Arten. Vanille wurde<br />
zuerst von den Totonac-Indianern<br />
an der Ostküste angebaut, vielleicht<br />
schon vor 1.000 Jahren. Sie schickten<br />
sie nach Norden zu den<br />
Azteken, die ihre Schokoladengetränke<br />
damit würzten.<br />
VANILLIN<br />
SCHMECKT NICHT<br />
NACH VANILLE<br />
Z<br />
war ist das auch synthetisch herstellbare<br />
Vanillin der wesentlichste<br />
Aromastoff der Vanilleschote, die<br />
geschmackliche Fülle echter Vanille aber<br />
wird auch durch eine Fülle weiterer phenolhältiger<br />
Abwehrstoffe generiert, die<br />
die Samen im Inneren der Schote vor<br />
Fressfeinden schützen sollen – und erst<br />
im Zuge der Fermentation geschmacklich<br />
voll aufgeschlossen werden.<br />
Die köstliche Schote gilt, nach<br />
dem Safran, als teuerstes Gewürz<br />
der Welt. Aber was genau macht<br />
sie so exklusiv? Und wo kommt sie<br />
ursprünglich her? TEXT SEVERIN CORTI<br />
FRISCHE VANILLE<br />
SCHMECKT<br />
UNINTERESSANT<br />
B<br />
ei der Ernte sehen die Schoten<br />
der Fisole nicht unähnlich, ihr<br />
Geschmack wird aber erst durch<br />
aufwendige Fermentation aufgeschlossen.<br />
Auf die Schwarzbräunung mittels Wasserdampf<br />
folgt eine gut vierwöchige Fermentation,<br />
bei der der Aromastoff Vanillin entsteht.<br />
Die Fermentation findet unter der<br />
Hitze der tropischen Sonne statt.<br />
144 falstaff<br />
BOURBON-VANILLE<br />
ZUM ESSEN,<br />
TAHITI-VANILLE<br />
FÜR PARFUM<br />
W<br />
ährend Bourbon-Vanille als<br />
edelste Vanille für kulinarische<br />
Zwecke gilt und den höchsten<br />
natürlichen Vanillin-Gehalt aufweist, ist die<br />
Tahiti-Vanille der Südsee wegen ihrer Vielzahl<br />
exotischer Aromastoffe vornehmlich für<br />
die Parfum-Gewinnung interessant.<br />
DIE BELGIER<br />
REVOLUTIONIERTEN<br />
IHREN ANBBAU<br />
S<br />
ie brachten die Blüte auf die Inseln<br />
vor der Küste Südostafrikas, die<br />
heute einen Großteil der Welt<br />
versorgen: Madagaskar, Réunion und<br />
die Komoren, die alle die Bourbon-<br />
Vanille produzieren.<br />
Fotos: Stockfood
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ezepte / VANILLE<br />
CHOUX À LA<br />
BACKEN<br />
1. ZUTATEN<br />
Für den Brandteig einen Viertelliter<br />
Wasser, Butter, 150 g Mehl<br />
und, je nach Größe, 5 bis 6 Eier<br />
sowie ein wenig Salz und<br />
Zucker vorbereiten.<br />
2. BUTTER & WASSER<br />
mit je 5 g Salz und Zucker<br />
in einem Topf erhitzen.<br />
»Choux lassen<br />
sich aus dem<br />
Französischen<br />
mit Kohlköpfe<br />
übersetzen. Kein<br />
sehr charmanter<br />
Name für diese<br />
himmlische<br />
Köstlichkeit!«<br />
5. VERRÜHREN<br />
Abseits der Hitze die Masse<br />
mit einem Holzspatel kräftig<br />
verrühren und bei schwacher<br />
Hitze auf dem Herd 2–3 Minuten<br />
erhitzen, bis der glatte Teig<br />
sich von der Oberfläche löst.<br />
6. ABKÜHLEN<br />
Vom Herd nehmen und die<br />
Masse zum Abkühlen in eine<br />
hitzebeständige Schüssel<br />
umfüllen.<br />
3. MEHL SIEBEN<br />
Um Klümpchen zu vermeiden,<br />
das Mehl vor der Verwendung<br />
sieben.<br />
4. MEHL UNTERMENGEN<br />
Das Mehl beim Aufkochen<br />
der Butter-Wasser-Mischung<br />
zufügen.<br />
7. EIER VERSCHLAGEN<br />
Die Eier in einer weiteren<br />
Schüssel gründlich<br />
verschlagen.<br />
8. EIER ZUM TEIG<br />
Die Eier nach und nach unter<br />
die Masse heben und kräftig<br />
verrühren, bis eine glatte,<br />
elastische Masse entsteht.<br />
146 falstaff
VANILLE<br />
Brandteigkrapferln auf original französische<br />
Art sind eine Versuchung, bei der jeder<br />
Widerstand zwecklos ist: Sie schmecken<br />
einfach zu gut! Und sind, wie Patricia zeigt,<br />
auch gar nicht schwer zu machen!<br />
9. KONSISTENZTEST<br />
Zur Kontrolle der Konsistenz<br />
prüfen, ob sich die Masse<br />
langsam vom Spatel löst.<br />
Falls sie noch zu fest ist,<br />
ein weiteres Ei zufügen.<br />
10. IN SPRITZBEUTEL<br />
Die Masse in einen Spritzbeutel<br />
mit 13-mm-Tülle füllen.<br />
»Choux<br />
à la vanille<br />
schmecken ganz<br />
frisch am<br />
allerbesten,<br />
deshalb<br />
unbedingt erst<br />
kurz vor dem<br />
Servieren<br />
befüllen!«<br />
13. BACKEN<br />
Im auf 200 °C vorgeheizten<br />
Backrohr mit Umluft für<br />
15–20 Minuten backen, bis sie<br />
gleichmäßig goldbraun sind.<br />
14. ABKÜHLEN LASSEN<br />
Die fertig gebackenen Choux<br />
an einem trockenen Ort<br />
abkühlen lassen und jeweils<br />
an der Unterseite ein kleines<br />
Loch machen.<br />
<strong>11</strong>. KRAPFEN SPRITZEN<br />
Auf einem Backblech mit<br />
aufgelegter Silikonmatte nach<br />
Belieben Krapferl von 4–5 cm<br />
Durchmesser spritzen.<br />
12. HAGELZUCKER<br />
Zur Dekoration mit Hagelzucker<br />
bestreuen.<br />
15. CREME FÜLLEN<br />
Die vorbereitete Vanillecreme<br />
(siehe Rezept auf Seite 151)<br />
mithilfe eines Spritzbeutels mit<br />
8-mm-Tülle großzügig einfüllen.<br />
16. SERVIEREN<br />
Den Überschuss abstreichen<br />
und möglichst sofort servieren.<br />
Gutes Gelingen!<br />
falstaff 147
ezepte / VANILLE<br />
FLAN PARISIEN<br />
Für 6 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 60 MINUTEN + 2 STUNDEN ZUM RASTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />
ZUTATEN FÜR DIE PÂTE BRISÉE (MÜRBTEIG)<br />
175 g Mehl<br />
90 g Butter, weich<br />
1 Prise Salz<br />
1 Ei<br />
35 ml Wasser<br />
ZUTATEN FÜR DEN APPAREIL À FLAN<br />
(VANILLECREME)<br />
500 ml Milch<br />
1 Vanilleschote<br />
100 g Zucker<br />
2 Eier<br />
50 g Maizena<br />
50 g Butter<br />
1 Ei zum Bestreichen<br />
1 Tarte-Ring von 18 cm Durchmesser,<br />
4,5 cm hoch<br />
Das ist der Stoff, aus dem<br />
französische Kindheitserinnerungen<br />
sind! Flan parisien ist ein Traum<br />
aus Vanille – heiß geliebt wird er<br />
aber nur, wenn er so wunderbar<br />
saftig, locker und zartschmelzend<br />
gelingt wie dieser hier.<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Für den Teig Mehl, weiche Butter und Salz<br />
mit dem Bischof der Küchenmaschine verrühren,<br />
danach Ei und Wasser zufügen. So<br />
lange vermischen, bis eine homogene Masse<br />
entsteht. In eine Frischhaltefolie wickeln<br />
und für 2–3 Stunden im Kühlschrank ruhen<br />
lassen.<br />
– Den gekühlten Teig auf einer leicht bemehlten<br />
Arbeitsfläche 2–3 mm dick kreisförmig<br />
ausrollen und den Tartering damit auslegen.<br />
Nochmals 30 Minuten in den Kühlschrank<br />
stellen.<br />
– Das Backrohr auf 160 °C vorheizen. Für die<br />
Creme Milch, Vanilleschote und die Hälfte<br />
des Zuckers aufkochen. Eier, Zucker, Maizena<br />
in einer anderen Schüssel mit dem<br />
Schneebesen schaumig schlagen. Sobald<br />
die Milch kocht, etwas davon über die Eier-<br />
Mischung gießen, verrühren und alles zur<br />
Milch in den Topf gießen. Unter ständigem<br />
Rühren leicht aufkochen und andicken lassen.<br />
Vom Herd nehmen, die Butter hinzufügen.<br />
Gleichmäßig und cremig verrühren.<br />
Die Vanillecreme auf dem Mürbteig verteilen<br />
und vorsichtig mit dem Ei bestreichen.<br />
Für rund 35 Minuten backen und auf Raumtemperatur<br />
abgekühlt servieren.<br />
148 falstaff
falstaff<br />
149
ezepte / VANILLE<br />
150 falstaff
CHOUX À LA VANILLE<br />
(BRANDTEIGKRAPFEN GEFÜLLT MIT<br />
EINER LUFTIGEN VANILLECREME)<br />
Für 30 Krapferl<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 1,5 STUNDEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />
ZUTATEN FÜR DIE VANILLECREME<br />
400 ml Milch<br />
80 g Zucker<br />
1 ½ Vanilleschoten<br />
1 Ei<br />
1 Eidotter<br />
20 g Maizena<br />
20 g Mehl<br />
400 ml Schlagobers<br />
ZUTATEN FÜR DEN BRANDTEIG<br />
(PÂTE À CHOUX, 30 STÜCK)<br />
250 ml Wasser<br />
5 g Salz<br />
5 g Zucker<br />
125 g Butter, in Würfel geschnitten<br />
150 g Mehl, gesiebt<br />
5–6 Eier<br />
Hagelzucker<br />
Staubzucker<br />
Jeder liebt Brandteigkrapferl,<br />
so richtig gut aber sind nur die<br />
ganz frischen, selbstgemachten!<br />
Und die nach französischem<br />
Originalrezept von Patricia<br />
mit extra vielen Eiern<br />
natürlich ganz besonders!<br />
(Siehe auch unser Step-by-Step-<br />
Rezept auf S. 146–147!)<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Für die Vanillecreme Milch mit der Hälfte<br />
des Zuckers und den ausgekratzten<br />
Vanilleschoten samt Mark in einem Topf<br />
erhitzen. Separat die andere Hälfte Zucker<br />
und Eier in einer Schüssel mit dem Schneebesen<br />
schaumig schlagen. Maizena und<br />
Mehl hinzufügen und noch einmal so lange<br />
mischen, bis die Masse homogen ist.<br />
Sobald die Milch kocht, einen Teil über die<br />
Masse leeren und gut mit dem Schneebesen<br />
vermischen. Alles in die kochende<br />
Milch schütten und unter ständigem Rühren<br />
aufkochen lassen. Die Creme ist fertig,<br />
wenn sie puddingartig andickt. Die Vanillecreme<br />
zum raschen Auskühlen in eine weite<br />
Schüssel gießen und mit einer Frischhaltefolie<br />
bedeckt im Kühlschrank vollständig<br />
durchkühlen. Dann mit einem Schneebesen<br />
aufschlagen und das aufgeschlagene Obers<br />
in 3 Durchgängen vorsichtig unterheben. Die<br />
fertige Creme in einen Spritzbeutel mit<br />
8-mm-Tülle füllen und kalt stellen.<br />
– Für den Brandteig Wasser, Salz, Zucker<br />
und Butter in einem Topf erhitzen. Beim<br />
Aufkochen das gesiebte Mehl zufügen und<br />
abseits der Hitze mit einem Holzspatel<br />
kräftig verrühren. Den Topf zurück auf<br />
schwache Hitze und unter kräftigem Rühren<br />
für 2–3 Minuten erhitzen, damit die<br />
Feuchtigkeit verdampft bis der Teig glatt ist<br />
und sich vom Topf löst.<br />
– Vom Herd nehmen und die Masse in eine<br />
Schüssel geben. Nach und nach die Eier<br />
unter die Masse rühren. Alles kräftig verrühren,<br />
bis eine sehr glatte, elastische<br />
Masse entsteht. Der Teig soll sich langsam<br />
vom Spatel lösen. Falls er noch zu fest sein<br />
sollte, noch ein Ei dazugeben.<br />
– Die Masse in einen Spritzbeutel mit 13-mm-<br />
Tülle füllen und 4–5 cm große Tupfen auf<br />
ein Backblech mit einer Silikonmatte spritzen.<br />
Mit Hagelzucker bestreuen und bei<br />
200 °C Umluft für 15–20 Minuten backen.<br />
Die fertigen Choux auskühlen lassen, ein<br />
Loch unten auf der Bodenseite machen und<br />
mit der vorbereiteten Vanillecreme großzügig<br />
füllen. Den Überschuss abstreichen.<br />
Zum Schluss mit Staubzucker bestreuen<br />
und am besten sofort verschlingen.<br />
falstaff<br />
151
ezepte / VANILLE<br />
TARTE BOURDALOUE<br />
(BIRNEN-MANDEL-TARTE)<br />
Für 6–8 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 80 MINUTEN + 3 STUNDEN ZUM RASTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />
ZUTATEN FÜR DIE PÂTE SUCRÉE (MÜRBTEIG)<br />
125 g weiche Butter, in Würfel geschnitten<br />
100 g Staubzucker<br />
1 Ei<br />
1 Prise Salz<br />
250 g Mehl<br />
ZUTATEN FÜR DIE POCHIERTEN BIRNEN<br />
150 g Zucker<br />
300 ml Wasser<br />
1 Zimtstange<br />
1 Vanilleschote<br />
2–3 Williams-Birnen<br />
ZUTATEN FÜR DIE CRÈME D’AMANDE<br />
(MANDELCREME)<br />
60 g weiche Butter<br />
60 g Zucker<br />
1 Ei<br />
1 Eidotter<br />
60 g geriebene Mandeln (am besten mit<br />
Schale)<br />
1,5 EL Mehl<br />
1 Schuss Rum<br />
1 halbe Vanilleschote<br />
ZUM BACKEN UND SERVIEREN<br />
1 EL gehobelte Mandeln<br />
Staubzucker<br />
FÜR DIE FORM<br />
1 rechteckige Tarteform 34 x 12 cm, 2 cm hoch<br />
oder 1 runde Tarteform 26 cm x 2 cm hoch<br />
Mandeln, Birnen, Zimt und Rum – die<br />
Tarte Bourdaloue verfügt über ein<br />
ganzes Füllhorn an Herrlichkeiten. Die<br />
Vanille aber weiß sich gegen sie alle zu<br />
behaupten – und sie zugleich zu einer<br />
Komposition zu verweben. Große<br />
Patisseriekunst aus der Belle Époque!<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Für den Tortenboden Butter und Zucker in<br />
einer Schüssel mit dem Schneebesen so<br />
lange schlagen, bis eine weiche und luftige<br />
Masse entsteht. Das Ei und das Salz dazugeben<br />
und gut vermengen. Das Mehl hinzufügen<br />
und alles auf der Arbeitsfläche mit<br />
den Händen mehrmals glatt streichen, bis<br />
sich alles gut vermischt hat.<br />
– Den Teig zu einem Block formen, in Frischhaltefolie<br />
wickeln und 3 Stunden im Kühlschrank<br />
ruhen lassen. Den Teig auf der<br />
leicht bemehlten Arbeitsfläche 2–3 mm<br />
ausrollen und die Tarteform damit auslegen.<br />
Nochmals 30 Minuten kühl stellen.<br />
– Für die Birnen Zucker, Wasser, Zimtstange,<br />
ausgekratzte Vanilleschote samt Mark in<br />
einem Topf für 4 Minuten aufkochen lassen.<br />
Währenddessen 3 reife Birnen schälen,<br />
entkernen und halbieren. Die Birnen in<br />
den Sirup legen und bei niedriger Hitze für<br />
20 Minuten köcheln lassen. Auskühlen<br />
lassen, dann die Birnen abtropfen lassen.<br />
– Für die Mandelcreme Butter und Zucker im<br />
Mixer mit dem Bischof cremig aufschlagen.<br />
Das Ei und den Eidotter dazu mixen, bis<br />
eine schaumige, luftige Masse entsteht.<br />
Anschließend geriebene Mandeln hinzufügen.<br />
Zum Schluss Mehl, Rum und die Vanilleschote<br />
unterheben. Die fertige Mandelcreme<br />
in einen Spritzbeutel füllen.<br />
– Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Die<br />
Birnenhälften quer in 3–4 mm dicke Scheiben<br />
schneiden. Die Tarteform aus dem<br />
Kühlschrank nehmen und die Mandelcreme<br />
gleichmäßig mit dem Spritzbeutel einfüllen.<br />
Glatt streichen, die Birnenscheiben<br />
dekorativ auflegen und mit gehobelten<br />
Mandeln und Staubzucker bestreuen.<br />
– Die Tarte für 30 Minuten goldbraun backen.<br />
– Auskühlen lassen, aus der Form nehmen<br />
und mit Staubzucker bestreuen.<br />
152 falstaff
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
SWEET MUSCAT<br />
2018<br />
WEINGUT KERINGER<br />
Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Zarte Kräuterwürze, weiße Rosen,<br />
ein Hauch von Granny-<br />
Smith. Fruchtsüß, elegant, balancierte<br />
Säurestruktur, weißes<br />
Steinobst im Abgang, unkompliziertes<br />
Trinkvergnügen.<br />
keringer.at, € 7,80<br />
falstaff<br />
153
ezepte / VANILLE<br />
MADELEINES<br />
À LA VANILLE<br />
Für 12 Stück<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 30 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
Madeleines, das ist<br />
französische Lebensart pur.<br />
Und große Literatur, seit<br />
Marcel Proust einst<br />
beschrieb, wie ihn der<br />
Geschmack dieser<br />
Bäckereien in seine<br />
Kindheit zurückversetzte –<br />
und so die Inspiration<br />
zu seinem Hauptwerk<br />
»Auf der Suche nach der<br />
verlorenen Zeit« wurde.<br />
ZUTATEN<br />
2 Eier<br />
<strong>11</strong>5 g Zucker<br />
15 g Honig<br />
80 g lauwarme Milch<br />
180 g Mehl<br />
1 EL Backpulver<br />
250 g geschmolzene Butter<br />
1 Vanilleschote (Madagaskar)<br />
geriebene Schale von ⅓ Zitrone<br />
1 Spritzbeutel<br />
1 Madeleines-Backform<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Mit dem Schneebesen Eier, Zucker und<br />
Honig schlagen. Nach und nach die lauwarme<br />
Milch hinzufügen. Anschließend<br />
das gesiebte Mehl und das Backpulver beimengen<br />
und gut verrühren. Zum Schluss<br />
die flüssige Butter, Vanilleschotenmark<br />
und die Zitronenschale dazumischen.<br />
– Die Masse direkt in den Spritzbeutel füllen<br />
und für gute 2 Stunden im Kühlschrank<br />
ruhen lassen. Die Madeleines-Formen mit<br />
Butter ausfetten und mit Mehl bestäuben.<br />
– Den Spritzbeutel aufschneiden, Teig in<br />
die Formen bis zu ⅔ füllen.<br />
– Bei 200 °C für 10 Minuten backen.<br />
154 falstaff
iSi<br />
»Chief of Sugar«: Konditor Jürgen Vsetecka.<br />
Mit dem »iSi Gourmet Whip« gelingt das Topping<br />
für die Mohn-Zwetschgen-Cupcakes perfekt.<br />
iSi MOHN-ZWETSCHGEN-CUPCAKE<br />
BY CHIEF OF SUGAR<br />
Zutaten für 7 Stück<br />
2 Eier, 90 g feiner Powidl, 35 g Öl,<br />
15 g Zwetschgen-Schnaps, 40 g glattes Mehl,<br />
15 g Staubzucker, Saft ½ Zitrone,<br />
1 Msp. Salz, 90 g gemahlener Mohn,<br />
8 g Backpulver, 1 Msp. Zimtpulver,<br />
7 TL Zwetschgenröster, 500 g Mascarpone,<br />
400 g Zwetschgenröster, 50 g Milch,<br />
10 g Staubzucker, 1 Pkg. Vanillezucker<br />
ADVERTORIAL Fotos: iSi / Karo Pernegger<br />
EASY SWEETS<br />
MIT iSi<br />
Noch nie war Backen so kreativ und individuell wie heute.<br />
Dank der iSi-Technik sind köstliche Süßspeisen einfach und<br />
schnell nach Rezept kreiert und beeindrucken Ihre Gäste.<br />
W<br />
er wird nicht schwach bei<br />
luftig aufgeschlagenen<br />
Pancakes, Kaiserschmarren<br />
oder 40-Sekunden-<br />
Kuchen? Passionierte Backkünstler wie<br />
Patissier und Konditor Jürgen Vsetecka,<br />
»Chief of Sugar«, wissen, wie mit iSi raffinierte<br />
Desserts und Süßspeisen mit wenig<br />
Aufwand zubereitet und perfekt in Szene<br />
gesetzt werden.<br />
Ob fluffige Teige, cremige Füllungen,<br />
effektvolle Toppings oder mit der iSi-Rapid-<br />
Infusion-Technik marinierte Fruchtsalate –<br />
mit iSi-Geräten und den passenden Acces-<br />
soires gelingen Kreationen mit Wow-<br />
Effekt, die in Erinnerung bleiben. Wer<br />
zum Backen die iSi-Profigeräte »Gourmet<br />
Whip« und »Thermo Whip« verwendet,<br />
hat zusätzlich den Vorteil, dass diese Geräte<br />
auch für kalte und warme Anwendungen<br />
wie beispielsweise Espumas, Soßen,<br />
Suppen, Fingerfood usw. eingesetzt werden<br />
können. Zum Dekorieren, Verzieren oder<br />
Füllen eignen sich die iSi-Nadeltüllen. Die<br />
Geräte mit der gewünschten Masse füllen,<br />
ein oder zwei iSi Professional Charger aufschrauben,<br />
schütteln, und schon kann à la<br />
minute gearbeitet werden.<br />
Zubereitung<br />
Ofen auf 180 °C vorheizen. Mehl, Mohn,<br />
Backpulver und Zimt verrühren. Eier, Powidl,<br />
Öl, Schnaps, Zucker, Zitronensaft und Salz mit<br />
dem Stabmixer mixen und durch iSi-Trichter<br />
und Sieb direkt in ein 0,5-l-iSi-Gerät einfüllen,<br />
1 iSi Professional Charger aufschrauben und<br />
kräftig schütteln. Masse aus der Flasche in<br />
eine Schüssel geben und vorsichtig mit dem<br />
Mehl vermengen. Auf die Cupcake-Formen<br />
aufteilen und je 1 TL Zwetschgenröster darauf<br />
geben. Im Rohr ca. 15 Minuten backen. Für das<br />
Topping Zwetschgenröster, Milch und Zucker<br />
fein mixen, mit der Mascarpone vermischen<br />
und durch Trichter und Sieb in ein 1-l-iSi-Gerät<br />
füllen. Eine iSi-Rohrtülle montieren und die<br />
Flasche verschließen. Einen iSi Professional<br />
Charger aufschrauben, 3–4 x kräftig schütteln,<br />
danach einen weiteren Professional Charger<br />
aufschrauben und bis zur gewünschten<br />
Konsistenz schütteln. Die Cupcakes mit dem<br />
Topping dekorieren.<br />
INFO<br />
Weitere Informationen, Rezepte und Videos unter<br />
isi.com/easysweets<br />
iSi-Produkte u.a. erhältlich im iSi-Webshop:<br />
isi-shop.com<br />
falstaff<br />
155
ezepte / EXOTISCHE DESSERTS<br />
TROPISCHE<br />
Traditionelle Patisserie-<br />
Kunst aus der Alten<br />
Welt trifft auf den<br />
aromatischen Reichtum<br />
tropischer Früchte: von<br />
Passionsfrucht-Pavlova bis<br />
Ananas-Tarte-Tatin!<br />
TRAUM<br />
FOTOS STINE CHRISTIANSEN<br />
FOODSTYLING THOMAS STEINMANN<br />
156 falstaff
E<br />
157<br />
falstaff
ezepte / EXOTISCHE DESSERTS<br />
158 falstaff
PASSIONSFRUCHT-PAVLOVA<br />
Für 6 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 2 STUNDEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />
ZUTATEN<br />
4 Eiweiß (ca. 200 g), Raumtemperatur<br />
1 Prise Weinsteinbackpulver<br />
400 g Feinkristallzucker<br />
2 TL Maisstärke (Maizena)<br />
2 TL Vanilleextrakt<br />
2 TL Weißweinessig<br />
12 reife Passionsfrüchte, halbiert, das<br />
Fruchtfleisch herausgelöffelt<br />
55 g Rohrzucker, fein<br />
Schale von einer großen Zitrone<br />
600 ml Schlagobers, zu einem leichten<br />
Schnee geschlagen<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Das Rohr auf 120 °C vorheizen. Einen Kreis<br />
mit ca. 20 cm Durchmesser in der Mitte<br />
eines Backpapierblatts zeichnen (am<br />
besten einen Teller als Vorlage nehmen).<br />
– Eiweiß und Weinsteinbackpulver in einer<br />
Schüssel zu einem leichten Schnee schlagen.<br />
Die Hälfte des Feinkristallzuckers hinzufügen<br />
und mit mittlerer Geschwindigkeit<br />
weiter schlagen, bis der Schnee dickflüssig<br />
ist und glänzt (nicht zu viel schlagen, sonst<br />
wird der Schnee zu fest und matt). Den<br />
restlichen Zucker hinzufügen, weiter schlagen,<br />
bis das Baiser stark glänzt. Maisstärke,<br />
Vanilleextrakt und Essig unterheben.<br />
– Das Backpapier auf ein Backblech legen,<br />
sodass der gezeichnete Kreis nach unten<br />
schaut (sollte durch das Papier noch sichtbar<br />
sein), das Baiser in die Kreismitte löffeln<br />
und mit einer Spachtel oder der Rückseite<br />
eines großen Löffels vorsichtig bis<br />
zum Rand des Kreises verteilen. Am Rand<br />
des Kreises zu hohen Kanten auftürmen, in<br />
der Mitte glatt streichen.<br />
– Ca. 1 Stunde und 15 Minuten backen: Das<br />
Baiser sollte bei Berührung fest sein, aber<br />
bei leichtem Drücken knacken. Wenn nicht,<br />
etwas länger backen. Nach dem Garen die<br />
Hitze langsam entweichen und das Baiser<br />
einige Stunden oder über Nacht im Ofen<br />
abkühlen lassen.<br />
– In einer Schüssel die Kerne und das Fruchtfleisch<br />
von 8 Passionsfrüchten, Rohrzucker<br />
und Zitronenschale unter das steif geschlagene<br />
Schlagobers heben. Die Masse in das<br />
Baiser-Nest geben (ruhig hoch auftürmen),<br />
dann 30 Minuten lang gut abkühlen lassen.<br />
– Zum Servieren mit Staubzucker bestreuen<br />
und mit Fruchtfleisch und Kernen der restlichen<br />
Passionsfrüchte dekorieren.<br />
falstaff<br />
159
ezepte / EXOTISCHE DESSERTS<br />
ANANAS-TARTE-TATIN<br />
Für 4 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 50 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
ZUTATEN<br />
½ Ananas (ca 900 g)<br />
130 g Kristallzucker<br />
40 g Butter, ungesalzen, gewürfelt<br />
400 g Blätterteig<br />
geröstete Kokosflocken<br />
Vanilleeis zum Servieren<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Die Ananas schälen, den Strunk in der<br />
Mitte entfernen und die Ananas in vier<br />
daumendicke Ringe schneiden.<br />
– Den Kristallzucker in einer Pfanne auf mittlerer<br />
Hitze ca. 2–4 Minuten erwärmen, bis<br />
er zu schmelzen beginnt. Nicht rühren, damit<br />
der Zucker nicht stockt. Die Pfanne am<br />
Herd vorsichtig schwenken, bis der gesamte<br />
Zucker flüssig und bernsteinfarben<br />
ist (insgesamt sollte das Karamellisieren<br />
des Zuckers nicht länger als 5 Minuten<br />
dauern). Die Pfanne vom Herd nehmen,<br />
Butter hinzufügen und schwenken, sodass<br />
sie sich mit dem Karamell mischt.<br />
– Die Pfanne wieder auf die heiße Herdplatte<br />
stellen und die Ananasringe auf jeder Seite<br />
ca. 2 Minuten im Butterkaramell braten.<br />
Von der Hitze nehmen, die Ananasringe in<br />
eine Schüssel geben und auskühlen lassen.<br />
Das restliche Karamell bleibt vorerst in der<br />
Pfanne.<br />
– Backrohr auf 170 °C vorheizen.<br />
– Den Blätterteig 2 mm dick ausrollen und in<br />
4 Kreise à 15 cm Durchmesser schneiden.<br />
– In 4 kleine, runde Backformen oder Pfannen<br />
je einen Esslöffel Ananaskaramell<br />
verteilen. Einen Ananasring in jede Form<br />
legen, mit Blätterteig bedecken und die<br />
Teigränder rundherum nach unten drücken.<br />
– Die Tartes 20–30 Minuten backen, bis der<br />
Blätterteig schön goldbraun ist. Auf einem<br />
Gitterrost auskühlen lassen. Tartes auf<br />
Dessertteller stürzen (am besten die Teller<br />
verkehrt auf die Tarteform legen und dann<br />
gemeinsam umdrehen), mit gerösteten<br />
Kokosflocken bestreuen und mit Vanilleeis<br />
servieren.<br />
160 falstaff
TIPP<br />
Tortenboden<br />
Sie können den Boden der Backform<br />
mit einem kreisförmig ausgeschnittenen<br />
Backpapierzuschnitt auslegen, das<br />
erleichtert das Herauslösen der Tartes<br />
nach dem Backen.<br />
falstaff<br />
161
ezepte / EXOTISCHE DESSERTS<br />
162 falstaff
MANGO-KLEBREIS-SOMMERROLLEN<br />
Für 16 Stück (4 Portionen)<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 60 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />
ZUTATEN<br />
200 g weißer Klebreis<br />
250 ml Wasser<br />
380 ml Kokosmilch, vollfett<br />
10 g Palmzucker (oder anderer Zucker)<br />
eine Prise Salz<br />
1 Mango<br />
16 Blätter Reispapier<br />
frische Minzblätter<br />
TIPP<br />
Lässt sich vorbereiten!<br />
Wenn die Sommerrollen nicht gleich<br />
serviert werden: mit etwas Wasser<br />
bestreichen (damit die Rollen nicht<br />
austrocknen), in einem luftdichten<br />
Behälter verstauen und bis zum<br />
Servieren im Kühlschrank aufbewahren.<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Den Klebreis in einem Sieb unter kaltem<br />
Wasser mehrmals waschen. Über Nacht<br />
einweichen, dann abtropfen lassen und<br />
noch mal unter fließendem Wasser abspülen.<br />
Mit 250 ml Wasser in einem Topf mit<br />
Deckel zum Kochen bringen. Sobald das<br />
Wasser kocht, auf niedrige Hitze zurückdrehen<br />
und den Reis 10 Minuten ziehen lassen.<br />
Die Hitze abdrehen und den Reis noch weitere<br />
5–10 Minuten bei geschlossenem Deckel<br />
ziehen lassen.<br />
– Kokosmilch, Palmzucker und Salz in einem<br />
Topf bei mittlerer Hitze unter ständigem<br />
Rühren erhitzen, bis sich der Zucker aufgelöst<br />
hat. Ein Drittel der Masse für später<br />
beiseitestellen. Die restliche Kokosmilch<br />
heiß über den fertigen Reis gießen, gut<br />
umrühren und 10–15 Minuten einziehen<br />
und auskühlen lassen.<br />
– Die Mango schälen und in dünne Scheiben<br />
schneiden.<br />
– Eine Auflaufform oder breite, flache Schale<br />
mit heißem Wasser vorbereiten.<br />
– Ein Blatt Reispapier für einige Sekunden ins<br />
Wasser tauchen, auf eine glatte Arbeitsfläche<br />
legen. Einen gehäuften Esslöffel Klebreis<br />
mittig auf dem Reispapier platzieren,<br />
mit einer Mangoscheibe und einem Minzblatt<br />
belegen. Die Unterkante des Papiers<br />
über die Füllung klappen, die Seitenränder<br />
einfalten, nach vorne rollen.<br />
falstaff<br />
163
ezepte / EXOTISCHE DESSERTS<br />
MANGO-<br />
CHEESECAKE<br />
Für 1 Kuchen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 120 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />
ZUTATEN<br />
60 g Mehl<br />
80 g Staubzucker<br />
1 Prise Salz<br />
60 g Butter, gewürfelt<br />
250 g Cremetopfen<br />
½ Pkg. Vanillezucker<br />
1 Schuss Zitronensaft<br />
2 Blätter Gelatine<br />
1 Stamperl Inländer-Rum (38 %)<br />
125 ml Schlagobers<br />
3 reife Mangos<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Mehl, 60 g Staubzucker und Salz vermischen.<br />
Butter hinzufügen und zügig zu einem<br />
bröseligen Teig verarbeiten. Den Teig in eine<br />
Springform mit 23 cm Durchmesser geben<br />
und mit den Fingern in die Form drücken, bis<br />
ein gleichmäßiger Boden und Rand entsteht.<br />
Den Teigboden mehrmals mit einer Gabel<br />
einstechen, die Springform mit Frischhaltefolie<br />
abdecken und 15 Minuten ins Gefrierfach<br />
stellen.<br />
– Das Backrohr auf 220 °C vorheizen. Den<br />
Teig blindbacken, bis er eine schöne goldbraune<br />
Farbe erreicht hat (10–13 Minuten).<br />
In der Springform komplett auskühlen lassen,<br />
vorsichtig aus der Form lösen und auf<br />
eine Servierplatte legen.<br />
– Den Topfen mit dem restlichen Staubzucker,<br />
Vanillezucker und Zitronensaft verrühren.<br />
Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen,<br />
leicht ausdrücken und im erwärmten<br />
Rum auflösen, zur Topfencreme geben und<br />
gut verrühren. Zum Schluss das steif geschlagene<br />
Schlagobers unterheben. Die<br />
Topfencreme kühl stellen.<br />
– Die fertige Creme in den ausgekühlten<br />
Tortenboden füllen und glatt streichen.<br />
– Die Mango schälen und in dünne Streifen<br />
schneiden. Die Torte rosettenartig mit<br />
den Mangostreifen belegen (mit den längsten<br />
Streifen am Rand der Torte beginnen,<br />
nach innen vorarbeiten, die Streifen sollten<br />
sich leicht überlappen). In der Mitte der<br />
Torte eine Mangoscheibe eng einrollen,<br />
diese bildet das Herzstück der Rose.<br />
– Bis zum Servieren gekühlt aufbewahren.<br />
164 falstaff
falstaff<br />
165
ezepte / EXOTISCHE DESSERTS<br />
KOKOS-CRÈME-<br />
CARAMEL<br />
Für 6 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 75 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />
ZUTATEN<br />
300 g Feinkristallzucker<br />
45 ml Wasser<br />
235 ml Kokosmilch<br />
235 ml Schlagobers<br />
160 ml Milch<br />
3 Eier<br />
3 Eidotter<br />
20 g Kokosflocken,<br />
leicht angeröstet<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Das Backrohr auf 150 °C vorheizen.<br />
6 kleine Auflaufformen bereitstellen.<br />
– In einem kleinen Topf 200 g Zucker<br />
mit dem Wasser sanft erhitzen,<br />
bis sich der Zucker aufgelöst<br />
hat. Aufkochen, dann auf niedrige<br />
Hitze zurückdrehen, bis das Karamell<br />
eine schöne goldbraune Farbe<br />
hat (ca. 5–6 Minuten). Sobald<br />
das Karamell die richtige Färbung<br />
hat, in die 6 Förmchen gießen.<br />
– In einem kleinen Topf Kokosmilch,<br />
Schlagobers und Milch verrühren.<br />
Aufkochen lassen. Sofort vom<br />
Herd nehmen. Die Flüssigkeit<br />
etwas abkühlen lassen.<br />
– Eier und Eigelb mit dem Rest<br />
des Zuckers in einer Schüssel<br />
schaumig rühren. Die Kokosmilch-Masse<br />
nach und nach unter<br />
ständigem Rühren mit der Ei-Zucker-Masse<br />
vermengen. Durch<br />
ein feines Netz sieben und in die<br />
6 Förmchen füllen.<br />
– Die Förmchen im Wasserbad<br />
(am besten eine große Auflaufform<br />
so weit mit Wasser füllen,<br />
dass die Förmchen bis zur Hälfte<br />
im Wasser stehen) 10 Minuten<br />
backen. Die Temperatur auf<br />
135 °C absenken und weitere 40<br />
Minuten backen. Die Konsistenz<br />
der Crème Caramel sollte wabbelig,<br />
aber nicht zu flüssig sein.<br />
– Die Förmchen aus dem Ofen<br />
nehmen, abkühlen lassen, jedes<br />
Förmchen einzeln in Alufolie<br />
wickeln und 4 Stunden im Kühlschrank<br />
festigen lassen.<br />
– Zum Servieren einen Dessertteller<br />
umgedreht auf das Förmchen<br />
legen, beides gemeinsam<br />
stürzen, die Form entfernen, mit<br />
Kokosflocken bestreuen.<br />
166 falstaff
DOPPELTEN GENUSS<br />
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ezepte / EXOTISCHE DESSERTS<br />
LYCHEE-MOUSSE MIT HIMBEEREN<br />
Für 6 Personen<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 30 MINUTEN<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD: •◦◦◦◦<br />
ZUTATEN<br />
350 g Lychees<br />
300 ml Schlagobers<br />
100 g Mascarpone<br />
2 EL Feinkristallzucker<br />
200 g Himbeeren<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Die Lychees vorsichtig schälen, der Länge<br />
nach halbieren und die Kerne auslösen.<br />
Die Hälfte der Früchte fein pürieren und<br />
durch ein Sieb passieren – die schönsten<br />
Früchte zurückbehalten! Das gut gekühlte<br />
Schlagobers mit dem Mascarpone und<br />
dem Zucker steif schlagen, das Lychee-<br />
Püree vorsichtig unterziehen und abschmecken.<br />
Die halbierten Lychees und<br />
die Hälfte der Himbeeren auf sechs Gläser<br />
verteilen, mit der Lychee-Creme auffüllen<br />
und die verbliebenen Himbeeren dekorativ<br />
darauf verteilen. Gekühlt servieren!<br />
168 falstaff
An kalten<br />
Wintertagen<br />
warm<br />
genießen!
WO SPITZENKÖCHE ESSEN GEHEN<br />
»EINE LIEBE FÜR DIE<br />
EINFACHEN DINGE«<br />
INTERVIEW TOBIAS MÜLLER<br />
FALSTAFF Wohin gehen Sie am liebsten essen,<br />
wenn Sie mit Freunden feiern wollen?<br />
KONSTANTIN FILIPPOU Wenn ich mit Freunden<br />
ausgeh’, ist es mir wichtig, dass ich über<br />
das Essen nicht zu viel nachdenken muss. Da<br />
will ich plaudern, mit Leuten Zeit verbringen,<br />
da stehen die Menschen im Zentrum, nicht das<br />
Essen. Es soll gute Produkte geben und eine<br />
Speisekarte, auf der für jeden was dabei ist.<br />
Deswegen mag ich da Buschenschänken sehr<br />
gern – ich liebe eine g’scheite Jausn! Wenn sie<br />
ausgesteckt hat, bin ich mit Freunden oft in der<br />
»Buschenschank in Residence« von der Jutta<br />
Ambrositsch. Und im Winter geh’ ich am liebsten<br />
in Wirtshäuser und Beisln. Neulich war ich<br />
in großer Runde beim »Eckel«, den mag ich<br />
vielleicht am liebsten.<br />
KONSTANTIN FILIPPOU (39)<br />
ist mit zwei Michelinsternen dekoriert und<br />
gehört zu den spannendsten und international<br />
bekanntesten Köchen Österreichs.<br />
Der Sohn einer Österreicherin und eines<br />
Griechen lernte sein Handwerk unter anderem<br />
bei den Brüdern Obauer in Salzburg<br />
und bei Gordon Ramsay in London.<br />
Weil’s Ihnen da am besten schmeckt?<br />
Nicht nur. Das Service dort ist einfach großartig,<br />
da fühlst du dich willkommen. Das ist im Herzen<br />
ein Wirtshaus, aber mit einem gewissen Niveau,<br />
einem Anspruch. Und sie achten auf Details, die<br />
anderswo viel zu oft vergessen werden.<br />
Wie zum Beispiel?<br />
Wie soll ich das sagen? – Das ist ein bissel wie<br />
in Italien, da gibt’s eine Liebe und Aufmerksamkeit<br />
für die einfachen Dinge. Zum Beispiel<br />
die Beilagen: Da liegt nicht einfach eine welke<br />
Salatpletschn mit am Teller, sondern das wird<br />
alles schön angerichtet. Scheinbar simple Dinge<br />
werden dort sehr gut gemacht.<br />
Was essen Sie beim »Eckel« am liebsten?<br />
Naturschnitzel mit Reis und an' Kernölsalat!<br />
Naturschnitzel???<br />
Ja, ich liebe das, weil es für mich Kindheit ist.<br />
Und wegem dem Reis. Der wird beim »Eckel«<br />
richtig geil am Tisch vorgelegt, für jeden Gast<br />
einzeln. Das ist ein Service!<br />
Die Tische stets<br />
perfekt eingedeckt<br />
und ein Service, bei<br />
dem man sich immer<br />
willkommen fühlt: Der<br />
»Eckel« in Sievering ist<br />
für Konstantin Filippou<br />
das perfekte Wirtshaus.<br />
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Di–Sa <strong>11</strong>:30–14:30 und 18–22 Uhr<br />
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