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falstaffrezepteAT_2019-11-29_2019_4

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04/<strong>2019</strong> ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 02Z030053 M, FALSTAFF VERLAGS-GMBH, FÜHRICHGASSE 8, 1010 WIEN<br />

REZEPTE<br />

WILD IST WELT! SO KOMMET DOCH ALL!<br />

HEIMISCHES WILD IN DAS HERRLICH EINFACHE<br />

EXOTISCHEN REZEPTEN WEIHNACHTSMENÜ<br />

TROPISCHE TRÄUME<br />

PÂTISSIER-KUNST<br />

TRIFFT EDLE FRUCHT<br />

04<br />

9 004524 1<strong>29</strong>279<br />

SO FEIERT DIE WELT!<br />

ÖSTERREICH € 6,–<br />

9 004524 1<strong>29</strong>279<br />

57 REZEPTE FÜR EINEN HEISSEN WINTER<br />

WWW.FALSTAFF.COM


NACHHALTIGKEIT<br />

#schaf<br />

Willy Vranovsky verkauft nur frischen Fisch aus Wildfang und trägt so zur Schonung<br />

der Meere bei. Außerdem hat der Wiener Fischhändler eine Altspeisefett-Sammlung<br />

ins Leben gerufen, deren Erlös in ein Kinderhospiz in Südafrika fließt.<br />

Wirtschaft sind wir alle. Alle, die was unternehmen.<br />

Eine Initiative der


fenwir<br />

Und das zarteste Fischfilet.<br />

Fischhändler Willy Vranovsky – Fisch & Co<br />

schaffenwir.wko.at


Diese Kekse<br />

gelingen immer.<br />

Mit unseren Keksen kommen Sie schnell in die richtige<br />

Weihnachtsstimmung und nehmen eine kulinarische Auszeit<br />

vom Trubel. In unseren Keksen stecken beste Zutaten, viel<br />

Liebe zum Detail, viel Können und viel Handarbeit.<br />

Alle Sorten finden Sie unter stroeck.at/xmas


HERAUSGEBERBRIEF<br />

GEMÜTLICHER WINTER<br />

LIEBE FEINSCHMECKERINNEN,<br />

LIEBE FEINSCHMECKER!<br />

Mit dem Winter kommt auch die Zeit der Feste. Ob<br />

Weihnachten, Silvester, Nikolo oder einfach nur<br />

ein gemütlich kalter Wintertag: Jetzt ist die Zeit<br />

der langen Abende mit gutem Essen und Trinken im Kreise<br />

der Liebsten. Das ist nicht nur bei uns so, sondern überall<br />

auf der Welt. Also haben wir uns für diese Ausgabe auf<br />

den Weg gemacht und uns rund um den Globus inspirieren<br />

lassen, mit welchen Ideen wir uns zu den Feiertagen<br />

verwöhnen wollen.<br />

Oft haben wir uns dabei in wärmeren Gefilden nach<br />

Rezepten umgesehen. So gemütlich der Winter sein kann,<br />

manchmal sehnen wir uns dann doch nach Sonnenschein.<br />

Damit der Sommer zumindest kurzzeitig in der Küche einkehrt,<br />

präsentieren wir Ihnen ab Seite 22 klassische Weihnachtsrezepte<br />

von der Südhalbkugel. Ab Seite 122 zeigen<br />

wir Ihnen, wie Sie die Wintersonne in ihrer köstlichsten<br />

Form, nämlich als Zitrusfrucht, in Rezepte integrieren;<br />

und auf S. 38 kochen wir, wie jedes Jahr um diese Zeit, ein<br />

Weihnachtsmenü der gut vorzubereitenden Art. Auf dass<br />

auch die Köchin, der Koch mitfeiern können.<br />

Weil das Beste oft ganz nah liegt, trifft ab Seite 60 herrliches<br />

Wild aus heimischen Wäldern – das nachhaltigste,<br />

klimafreundlichste Fleisch! – auf exotische Gewürze und<br />

Kochtechniken. Und ab Seite 140 zeigt Ihnen Wiens Star-<br />

Pâtissière Patricia Petschenig vom »Parémi«, warum die<br />

Vanille ihre liebste Blüte ist.<br />

Wir wünschen Ihnen und all Ihren Liebsten erholsame<br />

und vor allem genussvolle Feiertage, und hoffen, Sie haben<br />

beim Nachkochen dieser kulinarischen Reise genauso viel<br />

Spaß, wie wir beim Recherchieren und Vorkochen hatten.<br />

Wolfgang Rosam,<br />

Herausgeber Falstaff, mit den<br />

Chefredakteuren Severin Corti (r.)<br />

und Tobias Müller (l.).<br />

»Jetzt ist die<br />

Zeit der langen<br />

Abende mit gutem<br />

Essen und Trinken<br />

im Kreise der<br />

Liebsten.«<br />

s!<br />

Jö schaut s:<br />

Bio Honig von<br />

Staud<br />

,<br />

,<br />

Foto: Johannes Kernmayer<br />

WOLFGANG M. ROSAM<br />

wolfgang.rosam@falstaff.com<br />

@RosamWolfgang<br />

IMPRESSUM: MEDIENINHABER Falstaff Verlags-GmbH, Führichgasse 8, 1010 Wien, T: +43 1 9042141, www.falstaff.com, redaktion@falstaff.com<br />

HERAUSGEBER Wolfgang M. Rosam GESCHÄFTSFÜHRUNG Mag. Elisabeth Kamper, Wolfgang M. Rosam, Mag. Michaela Cholewa ANZEIGEN Mag. Michaela<br />

Cholewa, anzeigen@falstaff.at STV. ANZEIGENLEITUNG Kinga Mohrent CHEFREDAKTION Severin Corti, Tobias Müller PROJEKTLEITUNG Ursula Macher<br />

ART DIRECTOR Željko Bašura PHOTO DIRECTOR Thomas Hopferwieser KONZEPT & PRODUKTION REZEPTSTRECKEN Florence Wibowo STV. CHEFIN<br />

VOM DIENST Anja Kleinschuster B. A. REDAKTIONSASSISTENZ Dipl. Ing. Florian Bartmann REZEPTE FOTOGRAFIERT VON Stine Christansen, Ian Ehm,<br />

Lena Staal ART DIRECTOR MARKETING & SALES Daria Startseva PRODUKTION/LITHO Ronald Hatze LEKTORAT Jorghi Poll, Mag. Johanna Weber LEI-<br />

TUNG VERTRIEB Antje Habermann LEITUNG LESER- UND ABOSERVICE Birgit Niedl, DW 419, abo@falstaff.at HERSTELLER Druckerei Berger, Wiener Straße<br />

80, 3580 Horn VERTRIEB Morawa Presse vertrieb GmbH & Co. KG, Hackinger Straße 52, <strong>11</strong>40 Wien GESELLSCHAFTER DER FALSTAFF VERLAGS-<br />

GMBH 67 % Wolfgang Rosam Privatstiftung, 23 % CK Sàrl, Baar (CH), 10 % Angelika Rosam<br />

VON TOLLEN BIENEN<br />

AUS ÖSTERREICH!<br />

STAUDS.COM<br />

falstaff<br />

5


04<br />

04<br />

04/<strong>2019</strong> ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 02Z030053 M, FALSTAFF VERLAGS-GMBH, FÜHRICHGASSE 8, 1010 WIEN<br />

REZEPTE<br />

WILD IST WELT!<br />

HEIMISCHES WILD IN<br />

EXOTISCHEN REZEPTEN<br />

SO KOMMET DOCH ALL!<br />

DAS HERRLICH EINFACHE<br />

WEIHNACHTSMENÜ<br />

TROPISCHE TRÄUME<br />

PÂTISSIER-KUNST<br />

TRIFFT EDLE FRUCHT<br />

9 004524 1<strong>29</strong>279<br />

SO FEIERT DIE WELT!<br />

9 004524 1<strong>29</strong>279<br />

57 REZEPTE FÜR EINEN HEISSEN WINTER<br />

ÖSTERREICH € 6,–<br />

WWW.FALSTAFF.COM<br />

COVER<br />

FOTO: LENA STAAL<br />

60 ____ WILD IST WELT<br />

Hirsch, Reh und Wildschwein treffen<br />

auf exotische Gewürze<br />

140<br />

Patissière<br />

Patricia Petschenig<br />

(o.) entführt uns in<br />

die wunderbare<br />

Welt der Vanille.<br />

38<br />

Einfach & toll!<br />

Rezepte für ein<br />

entspanntes<br />

Weihnachtsfest.<br />

74 ____ GENUSS AUS DEM WALD<br />

Bundesforste-Chef und NÖ-Landesjägermeister<br />

beim Wild-Gipfelgespräch<br />

80 ____ PASTETEN-RENAISSANCE<br />

Warum Pâté en Croûte & Co<br />

in den Hauptstädten der Welt<br />

wieder angesagt sind<br />

88 ____ SHORTLIST<br />

Köstliche Pasteten, für die Sie nicht<br />

bis nach Frankreich fahren müssen<br />

90 ____ FLEISCHVERLIEBT<br />

Fleischprofi Claudia Hütthaler stellt<br />

in ihrem ersten Kochbuch ihre liebsten<br />

Rezepte vor<br />

8 ____ UND ZUR HAUPTSPEIS’?<br />

____ SCHOKOLADE!<br />

Die bittersüße Köstlichkeit kann<br />

weit mehr als nur Dessert!<br />

22 ____ STERNE DES SÜDENS<br />

Die besten Festtagsrezepte<br />

von der Sonnenseite der Welt<br />

36 ____ WAGYU-SCHWEIN<br />

Das Fleisch des spanischen Ibericos<br />

ist der perfekte Festtagsbraten<br />

38 ____ SO KOMMET DOCH ALL!<br />

Ein köstliches Weihnachtsmenü,<br />

das sich gut vorbereiten lässt!<br />

50 ____ WENIG STRESS, VIEL EINDRUCK<br />

Köstliche und einfache Rezepte<br />

für jede Party<br />

5 EDITORIAL<br />

5 IMPRESSUM<br />

92 ____ ROHE MEERESFRISCHE<br />

Köstliche Crudos für Ihre Festtagstafel<br />

108 ____ DER GANZE FISCH<br />

Wie Koch-Superstar Josh Niland unseren<br />

Umgang mit Fisch revolutioniert<br />

122 ____ SAUER MACHT SÜCHTIG<br />

Wir verkochen die Wintersonne in<br />

Form von Zitrone, Orange & Co<br />

140 ____ DIE BLÜTE DER BACKKUNST<br />

Patricia Petschenig macht im Parémi<br />

Wiens tollste Pâtisserie. Uns hat sie<br />

ihre Liebe zur Vanille erklärt<br />

156 ____ TROPISCHE TRÄUME<br />

Französische Pâtissier-Kunst<br />

trifft auf exotische Früchte<br />

170 ____ WO SPITZENKÖCHE ESSEN GEHEN<br />

Warum Konstantin Filippou mit<br />

Freunden so gern ins Eckel geht<br />

Fotos: Ian Ehm, Lena Staal, Stine Christiansen, beigestellt<br />

6 falstaff


Enjoy responsibly - www.moët.com


ezepte / SCHOKOLADE<br />

UND ZUR<br />

HAUPTSPEIS’?<br />

SCHO<br />

KO<br />

Sorry, aber Schokolade ist viel zu gut, als<br />

dass wir sie nur zum Dessert vernaschen<br />

dürften! Zwischen Sizilien und Mexiko wissen<br />

sie das schon lange – weshalb wir von dort<br />

und von anderswo ein paar köstlich salzige<br />

Verlockungen zusammengetragen haben.<br />

FOTOS STINE CHRISTIANSEN FOODSTYLING THOMAS STEINMANN<br />

LADE!<br />

8 falstaff


falstaff<br />

9


ezepte / SCHOKOLADE<br />

Schokolade verleiht diesem<br />

mexikanischen Gericht<br />

genau jene tiefe, samtige<br />

Herrlichkeit, nach der wir<br />

uns an feuchtkalten<br />

Winterabenden sehnen.<br />

TACOS MIT GESCHMORTEM<br />

BEINFLEISCH UND SCHOKOLADE<br />

Für 8–10 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 1 STUNDE + 8 STUNDEN KOCHEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

HEIDEBODEN<br />

ROT 2018<br />

WEINGUT KERINGER<br />

Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, breitere Randaufhellung.<br />

Zarte dunkle Beerenfrucht,<br />

ein Hauch von Feigen,<br />

etwas Gewürze, zarte Orangenzesten.<br />

Mittlerer Körper,<br />

saftig, feines Tannin, fruchtsüß,<br />

balanciert, bereits gut<br />

antrinkbar, guter Speisenbegleiter.<br />

keringer.at<br />

€ 10,50<br />

FÜR DAS BEINFLEISCH<br />

3 kg Beinfleisch am Knochen, in Stücken<br />

1 TL Salz<br />

schwarzer Pfeffer<br />

2 EL Olivenöl<br />

1 große Zwiebel, fein geschnitten<br />

6 Knoblauchzehen, gehackt<br />

3 EL brauner Zucker<br />

2 EL Apfelessig<br />

3 EL Ancho-Chilipulver<br />

2 EL Kreuzkümmel, gemahlen<br />

½ TL Cayennepfeffer (optional)<br />

50 g dunkle Schokolade (70 % oder mehr)<br />

ZUM SERVIEREN<br />

1–2 Packungen Maistortillas<br />

1 rote Zwiebel, fein geschnitten<br />

1 Bund Koriander, gehackt<br />

100 g Jalapeño-Paprika, geschnitten<br />

300 g Ricotta Salata oder Schafkäse,<br />

zerbröckelt<br />

4 Limetten, geviertelt<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Das Rohr auf 130 °C vorheizen. Beinfleisch<br />

von allen Seiten mit Salz und Pfeffer würzen.<br />

Das Öl in einem großen Gusseisentopf<br />

bei mittlerer bis starker Hitze erhitzen. Die<br />

Rippen in 2 Chargen kräftig anbraten, 6–7<br />

Minuten pro Charge. Alles Fleisch, Zwiebel<br />

und Knoblauch sowie alle anderen Zutaten<br />

außer Schokolade hinzufügen und mit Wasser<br />

aufgießen, bis das Fleisch auf halber<br />

Höhe bedeckt ist. Zum Kochen bringen, abdecken<br />

und in das Rohr stellen. 7–9 Stunden<br />

schmoren lassen, am besten über Nacht.<br />

– Die Rippen herausnehmen und abkühlen<br />

lassen. Die Sauce auf dem Herd dick<br />

ein kochen und die Schokolade in kleinen<br />

Stücken hinzufügen. Das Fleisch von den<br />

Knochen nehmen und mit den Händen in<br />

mundgerechte Streifen zupfen, zur Sauce<br />

geben.<br />

– Die Tortillas in der Pfanne nach<br />

Packungsanleitung anknuspern. Am Tisch<br />

etwas Fleisch auf die Tortilla geben, mit<br />

Zwiebel, Koriander, Jalapeño-Paprika und<br />

Käse belegen und mit einem Spritzer<br />

Limettensaft würzen. Gegessen wird mit<br />

den Händen!<br />

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<strong>11</strong>


ezepte / SCHOKOLADE<br />

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REHCARPACCIO<br />

MIT KAKAOVINAIGRETTE<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 40 MINUTEN + 2 STUNDEN ZUM DURCHKÜHLEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

ZUTATEN<br />

500 g Rehnüsschen aus der Keule, zugeputzt<br />

1 EL schwarzer Pfeffer<br />

1 EL Wacholderbeeren<br />

Olivenöl<br />

Für die Vinaigrette:<br />

1 Schalotte, fein gehackt<br />

1 daumengroßes Stück Ingwer, fein gehackt<br />

½ Knoblauchzehe, fein gerieben<br />

1 EL Dijon-Senf<br />

2 EL Sojasauce<br />

2 EL Sherry- oder Rotweinessig<br />

½ TL Honig<br />

4 EL Rapsöl<br />

1 EL Haselnussöl<br />

Saft und Zesten von einer halben Zitrone<br />

Salz, schwarzer Pfeffer<br />

70 g Kakaonibs<br />

frische Kräuter (Estragon, Petersilie,<br />

Kresse ...)<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Pfeffer und Wacholder im Mörser grob<br />

zerkleinern und die Rehnüsschen damit<br />

allseitig einreiben. Eine unbeschichtete<br />

Bratpfanne stark erhitzen und das Fleisch<br />

in Olivenöl 3 bis 4 Minuten richtig scharf<br />

anbraten. Abkühlen lassen, dann im Kühlschrank<br />

einige Stunden durchkühlen. Alle<br />

anderen Zutaten des Dressings mit Ausnahme<br />

der Kräuter und Kakaonibs vermengen.<br />

Servierteller mit etwas Olivenöl einpinseln,<br />

das Fleisch in dünne Scheiben<br />

schneiden und gefällig auflegen. Das Dressing<br />

gleichmäßig über alle Teller verteilen.<br />

– Mit den Kakaonibs und Kräutern garnieren<br />

und mit Weißbrot servieren.<br />

Es gibt kaum ein zarteres,<br />

nobleres Fleisch als junges<br />

Reh – umso köstlicher ist<br />

der Kontrast aus frischem<br />

Dressing und dem feinherben<br />

Knusper von gehackten<br />

Kakaobohnen.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

ST. LAURENT<br />

COMMANDER<br />

2017<br />

WEINGUT KERINGER<br />

Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />

Schwarzes Beerenkonfit, ein<br />

Hauch von Lakritze, feine<br />

Tabakwürze, ein Hauch von<br />

Brombeeren. Mittlerer Körper,<br />

präsente Tannine, fruchtsüß<br />

im Abgang, Holzwürze im<br />

Nachhall, kraftvoller Speisenbegleiter.<br />

keringer.at, € <strong>11</strong>,50<br />

falstaff<br />

13


ezepte / SCHOKOLADE<br />

GEGRILLTER KARFIOL<br />

MIT PIMIENTOS DE PADRON<br />

UND SALSA PICADA<br />

Für 2–4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 40 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />

ZUTATEN<br />

1 Karfiol, in Röschen geteilt<br />

3 EL Olivenöl<br />

6 Knoblauchzehen, grob gehackt<br />

170 ml Olivenöl<br />

12 Pimientos de Padron (Bratpaprikas)<br />

100 g Mandeln, geröstet und grob gehackt<br />

1 Bund Petersilie, gehackt<br />

1 EL dunkle Schokolade, fein gerieben<br />

1 EL Sherry<br />

Salz, Pfeffer<br />

Es ist nur eine Idee zartbitterer<br />

Schokolade, die diese klassisch<br />

katalanische Salsa mit geheimnisvoller<br />

Kraft auflädt – und aus einfach<br />

gegrilltem Karfiol ein memorables<br />

Gericht macht.<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Das Backrohr auf der Grillstufe vorheizen.<br />

Karfiol mit Olivenöl beträufeln, salzen und<br />

auf einem Backblech mit Backpapier verteilen.<br />

Etwa 15 Minuten grillen, bis die Röschen<br />

schön angekokelt sind, dann wenden<br />

und grillen, bis alles gleichmäßig gebräunt<br />

ist. In der Zwischenzeit 170 ml Olivenöl mit<br />

dem Knoblauch in einer Pfanne bei mittlerer<br />

Stufe erhitzen, bis der Knoblauch goldfarben<br />

karamellisiert ist, 4–6 Minuten; in<br />

eine Schüssel geben und abkühlen lassen.<br />

In der Pfanne etwas Olivenöl erhitzen, die<br />

Paprika bei starker Hitze darin braten, bis<br />

sie Blasen werfen und leicht gebräunt sind,<br />

ca. 4–6 Minuten. Paprika auf Küchenkrepp<br />

abtropfen und salzen. Jetzt die gehackten<br />

Mandeln, die Petersilie, Schokolade, den<br />

Sherry, Salz und Pfeffer in dem vorbereiteten<br />

Knoblauchöl zu einer Salsa rühren,<br />

abschmecken und auf einer Servierplatte<br />

verteilen. Den Karfiol darüber verteilen,<br />

mit gebratenen Paprika und etwas frischer<br />

Petersilie garnieren.<br />

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falstaff<br />

15


ezepte / SCHOKOLADE<br />

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IN CHILI UND SCHOKOLADE<br />

MARINIERTE SPARERIBS<br />

Für 2–4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 80 MINUTEN + 1 NACHT ZUM MARINIEREN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

ZUTATEN<br />

2 EL ungesüßtes Kakaopulver<br />

4 EL hellbrauner Zucker<br />

3 EL Ancho-Chilipulver (Gewürzladen<br />

oder Internet)<br />

2 EL Salz<br />

1 Zwiebel, fein gehackt<br />

4 Knoblauchzehen, fein gehackt<br />

3 EL Ingwer, gerieben<br />

1 EL getrockneter Oregano<br />

1 EL Senfkörner<br />

2 TL Zimt, gemahlen<br />

1 TL Piment, gemahlen<br />

2 Längen Spareribs vom Schwein (1,5–2 kg)<br />

frischer Koriander zum Garnieren<br />

Fingerlicking good!<br />

Wenn Sie die Gewürze erst<br />

einmal zusammen haben,<br />

ist die Zubereitung dieser<br />

Spareribs so einfach, dass<br />

Sie sie immer wieder<br />

machen werden!<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

SHIRAZ 100 DAYS<br />

2017<br />

WEINGUT KERINGER<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker<br />

Kern, violette Reflexe, zarte<br />

Randaufhellung. Röstaromen,<br />

etwas Toffee und Vanille,<br />

schwarze Waldbeeren sind unterlegt,<br />

zart nach kandierten<br />

Veilchen. Mittlere Komplexität,<br />

frische Kirschen, präsente, zart<br />

adstringente Tannine, mineralisch-salzig<br />

im Abgang, wird<br />

von Flaschenreife profitieren.<br />

keringer.at, € 17,–<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Alle Zutaten in einer Schüssel vermischen.<br />

Die Spareribs mit Gewürzmischung großzügig<br />

einreiben, in Frischhaltefolie verpacken<br />

und über Nacht im Kühlschrank aufbewahren.<br />

– Etwa 2 Stunden, bevor Sie planen, die<br />

Rippen zu servieren, aus dem Kühlschrank<br />

holen und Rippen auf Raumtemperatur<br />

kommen lassen. Das Rohr auf 190 °C erhitzen,<br />

die Rippen auf ein Backblech legen<br />

und ca. 40 Minuten braten. Dann die Hitze<br />

auf 230 °C erhöhen und etwa 15–20 Minuten<br />

weiterbraten, zwischendurch wenden,<br />

sodass sie gleichmäßig knusprig werden.<br />

Mit Korianderblättern garnieren und mit<br />

Erdäpfel-Mayonnaisesalat servieren.<br />

falstaff<br />

17


ezepte / SCHOKOLADE<br />

MIT KAKAO GEGRILLTE CALAMARI<br />

ZUTATEN FÜR DIE SAUCE<br />

500 g Tintenfisch, gereinigt<br />

1 TL schwarze Pfefferkörner<br />

1 TL getrocknete Chiliflocken<br />

1 TL Meersalz<br />

1 TL reines Kakaopulver<br />

1–2 EL Olivenöl<br />

Salz<br />

Zitronenspalten und frischer Koriander<br />

Für 2–4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 30 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Tentakel vom Tintenfisch abschneiden<br />

und beiseitestellen. Tintenfischröhren öffnen<br />

und leicht kreuzförmig einschneiden.<br />

Mit Küchenpapier trocken tupfen, in Frischhaltefolie<br />

einwickeln und im Kühlschrank<br />

bis zum Kochen aufbewahren.<br />

– Pfefferkörner, Chiliflocken und Salz in eine<br />

trockene Pfanne geben und bei mittlerer<br />

Hitze toasten, bis es duftet. Zu Pulver mörsern.<br />

Den Kakao unterrühren.<br />

– Eine Grillpfanne bei starker Hitze vorheizen.<br />

Den Tintenfisch aus dem Kühlschrank<br />

nehmen. Mit dem Öl beträufeln, dann mit<br />

der Kakao-Gewürzmischung bestreuen.<br />

– Die Calamari 1–2 Minuten grillen – größere<br />

1 Minute pro Seite, kleinere 1 Minute nur<br />

auf einer Seite – oder bis sich die Kanten<br />

des Tintenfisches zusammenrollen. Mit<br />

einer Beilage aus Zitronenspalten und Koriander<br />

servieren.<br />

Klingt abenteuerlichkolumbianisch,<br />

schmeckt<br />

aber ganz wunderbar!<br />

Wichtig: Ja nicht zu lange<br />

grillen, sonst werden die<br />

an sich so zarten Calamari<br />

unerfreulich zäh.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

MASSIV WHITE<br />

2017<br />

WEINGUT KERINGER<br />

Leuchtendes Goldgelb. Einladender<br />

Duft nach Vanille und<br />

Bergamotte, reife Tropenfrucht,<br />

frische Kräuter, Kokos,<br />

Honigmelone klingt an. Saftig,<br />

elegant, eingebundene Säurestruktur,<br />

fruchtsüß, Mango im<br />

Abgang, nussig im Nachhall,<br />

gutes Potenzial.<br />

keringer.at, € 30,–<br />

18 falstaff


GOLDEN MILK<br />

wärmt und schmeckt.<br />

Tipp<br />

Die goldgelbe Farbe dieser Gewürz-<br />

mischung verleiht Heiß- und Kaltgetränken<br />

sowie Kuchen und<br />

anderen Desserts ein unwiderstehlich<br />

würzig-süßes Aroma.<br />

Curcuma, Ingwer und zarte<br />

Anklänge an Zimt, Pfeffer<br />

und Muskat bringen im<br />

Handumdrehen einen ver-<br />

lockend neuen Geschmack.<br />

Zutaten<br />

FÜR 2 PORTIONEN<br />

1 TL KOTÁNYI Golden Milk<br />

250 ml Milch oder Pflanzenmilch<br />

1 TL Honig oder Zucker<br />

Zubereitung<br />

Milch erwärmen, KOTÁNYI Golden Milk sowie<br />

Honig hinzufügen. Solange kochen lassen bis sich<br />

der Honig sowie die Gewürzmischung aufgelöst<br />

haben. Golden Milk noch warm oder auch kalt<br />

genießen!<br />

Mehr Rezeptideen auf :<br />

kotanyi.com


ezepte / SCHOKOLADE<br />

SIZILIANISCHE CAPONATA<br />

MIT BITTERSCHOKOLADE<br />

Für 2–4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 70 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

ZUTATEN<br />

600 g Melanzani, in 2-cm-Würfel<br />

geschnitten<br />

6 EL natives Olivenöl extra<br />

1 rote Zwiebel<br />

1 Rippe Stangen-Sellerie, gehackt<br />

1 TL Tomatenmark<br />

1 Paradeiser, gehäutet und gehackt<br />

50 g grüne Oliven, entsteint und gehackt<br />

2 EL Weißweinessig<br />

30 g helle Rosinen<br />

25 g Salz-Kapern, gewaschen<br />

1 EL Rohrzucker<br />

2 EL geriebene 90%-Bitterschokolade<br />

Salz<br />

Pfeffer<br />

1 kl. Bund Basilikum<br />

25 g Pinienkerne<br />

Weizen-Sauerteigbrot und mehr Pinienkerne<br />

zum Servieren<br />

20 falstaff<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Das Backrohr auf 170 °C vorheizen, die Melanzani<br />

auf einem Blech mit Backpapier ausbreiten,<br />

salzen und großzügig mit Olivenöl<br />

beträufeln. Für ca. 25 Minuten backen, bis<br />

sie gleichmäßig gebräunt und weich sind.<br />

Zwischendurch einmal umrühren.<br />

– Währenddessen in einer Pfanne 2 EL Olivenöl<br />

erhitzen, Zwiebel und Sellerie hinzufügen.<br />

Unter ständigem Rühren anbraten,<br />

bis sie nach 10 Minuten etwas angeröstet<br />

sind. Die Hitze auf mittleres Niveau reduzieren,<br />

das Tomatenmark hinzufügen und<br />

unter Rühren kochen, bis es karamellisiert<br />

ist, ca. 1–2 Minuten. Den zerkleinerten Paradeiser<br />

hinzufügen und 10 Minuten weiterkochen<br />

lassen. Oliven, Essig, Rosinen, Kapern,<br />

Zucker und Schokolade einrühren und<br />

unter gelegentlichem Rühren bis zur Verdickung<br />

etwa 15 Minuten garen. Mit Salz und<br />

Pfeffer abschmecken. In einer Schüssel mit<br />

den Melanzani, gerissenen Basilikumblättern<br />

und Pinienkernen vermengen. Mit Salz<br />

und Pfeffer würzen und vor dem Servieren<br />

auf Raumtemperatur abkühlen lassen.<br />

Sauerteigbrot in Scheiben toasten und die<br />

Caponata darauf verteilen, mit Pinienkernen<br />

und frischem Basilikum garnieren.<br />

Die sizilianische Küche<br />

hat es gerne süß, auch<br />

in die Caponata gehören<br />

traditionell Rosinen. Umso<br />

angenehmer macht sich der<br />

zartbittere Kontrast von<br />

ein wenig richtig guter<br />

Schokolade.


WER HAT DIESE BIO-EDELBITTERSCHOKOLADE<br />

ORANGE GEMACHT? DIE SCHWEIZER.<br />

SO BIO<br />

WIE WIR<br />

SIND<br />

verfeinern wir diese zarte<br />

Edelbitterschokolade mit<br />

unseren Bio-Orangen.<br />

PALMÖLFREI<br />

enthält diese Schokolade 70 %<br />

Kakao, aber keine Zusatzstoffe.<br />

Das ist gut für uns und die<br />

Natur natürlich.<br />

wird unser Kakao nach<br />

Fairtrade-Standards angebaut.<br />

Das fördert die Arbeitsund<br />

Lebensbedingungen<br />

unserer Bauern sowie den<br />

Umweltschutz.<br />

www.fairtrade.at/siegel<br />

Gibts bei:<br />

janatuerlich.at


ezepte / STERNE DES SÜDENS<br />

22 falstaff


STERNE<br />

DES SUDENS<br />

Nieselregen und Morgenfrost müssen nicht sein. Auf der<br />

Südhalbkugel ist Weihnachten ein Sommerfest und wird<br />

gern am Strand gefeiert, mit einem BBQ im Schatten der<br />

Palmen. Wir haben die besten Rezepte von der<br />

Sonnenseite der Welt gesammelt.<br />

FOTOS LENA STAAL FOODSTYLING GITTE JAKOBSEN<br />

falstaff<br />

23


ezepte / STERNE DES SÜDENS<br />

Weihnachten in Australien<br />

ist eine große Grillparty.<br />

Am 25. Dezember zu<br />

Mittag werden der Grill –<br />

hier liebevoll »Barbie«,<br />

von Barbecue, genannt –<br />

eingeheizt und das eiskalte<br />

Bier herausgeholt, dann<br />

wird die nächsten Stunden<br />

geschlemmt. Garnelen<br />

dürfen dabei<br />

niemals fehlen.<br />

Der Name des Gerichts<br />

geht auf einen Werbespot<br />

aus den 1980ern zurück.<br />

Der australische<br />

Schauspieler Paul Hogan,<br />

berühmt aus »Crocodile<br />

Dundee«, versprach<br />

darin potenziellen<br />

amerikanischen Touristen,<br />

wenn sie nach Australien<br />

reisen würden: »I’ll slip an<br />

extra shrimp on the<br />

barbie for you.«<br />

Dass er »Shrimp« sagte,<br />

war ein Zugeständnis an<br />

das US-Publikum –<br />

Australier sagen das nicht.<br />

Ob die Werbung in den<br />

USA ankam, ist nicht<br />

überliefert. In Australien<br />

jedenfalls ist »Prawns on<br />

the Barbie« heute eine Art<br />

Nationalgericht.<br />

ZUTATEN<br />

PRAWNS ON THE BARBIE<br />

3 Knoblauchzehen<br />

1 daumengroßes Stück Ingwer<br />

100 g Butter<br />

schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen<br />

1 Chili, frisch (oder nach Geschmack)<br />

Saft einer Zitrone<br />

50 ml Olivenöl<br />

2 EL Fischsauce<br />

1 kg Garnelen<br />

½ Bund Koriander<br />

½ Bund Petersilie<br />

5 Zweige Thymian, frisch<br />

2 Zitronen oder Limetten (zum Servieren)<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 30 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Knoblauch und Ingwer fein hacken. In einer<br />

Pfanne die Butter schmelzen. Knoblauch,<br />

Ingwer, frisch gemahlenen Pfeffer und Chili<br />

zugeben, kurz braten, dann von der Hitze<br />

nehmen. Zitronensaft, Olivenöl, Fischsauce<br />

unterrühren und auf Zimmertemperatur<br />

abkühlen lassen.<br />

– Die Garnelen schälen, Schwanz und Kopf<br />

aber wenn möglich nicht entfernen. Gut mit<br />

der Gewürzbutter mischen und 5 Minuten<br />

ziehen lassen. Währenddessen Koriander,<br />

Petersilie und Thymian hacken.<br />

– Kleine Garnelen eventuell auf Spieße stecken.<br />

Auf dem Grill, alternativ in einer sehr<br />

heißen Pfanne, braten, bis sie Farbe genommen<br />

haben, aber keinesfalls übergart<br />

sind. Mit den gehackten Kräutern und Zitronen-<br />

oder Limettenspalten servieren.<br />

24 falstaff


GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

SAUVIGNON<br />

BLANC 2018<br />

WEINGUT KERINGER<br />

Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Etwas weißes Kernobst,<br />

zart nach Stachelbeere, ein<br />

Hauch von Kräutern und Blütenhonig.<br />

Saftig, feine Struktur,<br />

extraktsüß, gelbe Apfelfrucht<br />

im Abgang, bereits gut<br />

antrinkbar.<br />

keringer.at<br />

€ 8,50<br />

falstaff<br />

25


ezepte / STERNE DES SÜDENS<br />

MESSERTIPP<br />

FLACH-ERL SAX<br />

Ein langes, breites, aber sehr dünn<br />

und extrem scharf ausgeschliffenes<br />

Messer für großes Schnittgut. Der<br />

nicht rostfreie Wellendamast mit<br />

feinem Gefüge bietet hohe Schnittfähigkeit,<br />

der Griff aus stockiger Buche<br />

ist mit Kunstharz stabilisiert und dadurch<br />

sehr widerstandsfähig.<br />

messermacher.at<br />

€ 1380,–<br />

26 falstaff


GLAZED GAMMON<br />

(GLACIERTER SCHINKEN)<br />

Für 8 und mehr Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 3 STUNDEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

ZUTATEN<br />

3 Karotten<br />

1 Stange Lauch<br />

1 Zwiebel<br />

1 EL Koriandersamen<br />

1 Stange Zimt<br />

2 Nelken<br />

5 Lorbeerblätter<br />

1 EL schwarze Pfefferkörner<br />

etwa 2–3 kg Schopf im Ganzen und mit Haut,<br />

gesurt und geräuchert oder roh<br />

2 gute Orangen, gern auch Blutorangen<br />

ZUTATEN FÜR DIE GLASUR<br />

100 g brauner Zucker<br />

50 ml Madeira oder Sherry<br />

25 ml guter Apfelessig<br />

125 ml Honig<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Gemüse und Gewürze in einen Topf geben,<br />

der groß genug ist, dass später auch der<br />

Schinken hineinpasst. Zur Hälfte mit Wasser<br />

füllen und zum Kochen bringen. Den<br />

Gammon einlegen und zugedeckt etwa<br />

2 Stunden köcheln lassen. Herausnehmen<br />

und, solange er noch heiß ist, die Haut abziehen,<br />

das Fett aber unbedingt am Fleisch<br />

lassen und karoförmig einschneiden.<br />

– Alle Zutaten für die Glasur in einer Pfanne<br />

mischen, zum Kochen bringen und unter<br />

ständigem Rühren köcheln, bis es etwas<br />

eingedickt ist, etwa 5 Minuten.<br />

– Das Backrohr auf 190 °C vorheizen.<br />

– Die Orangen schälen und in dünne Scheiben<br />

schneiden. Den Schinken mit den Orangenscheiben<br />

belegen, mit der Glasur einstreichen<br />

und etwa 10 Minuten im Rohr backen.<br />

Herausnehmen, erneut glacieren und<br />

weiter backen, bis er eine schöne Farbe bekommen<br />

hat, etwa 10 bis 15 Minuten. Wenn<br />

er nicht ordentlich bräunt, zum Schluss ein<br />

paar Minuten auf Grillstufe/Oberhitze<br />

schalten.<br />

– Aus dem Rohr nehmen, 10 Minuten rasten<br />

lassen. Mit gebratenen Erdäpfeln oder<br />

Süßkartoffeln und Senfsauce servieren.<br />

Südafrikaner lieben einen<br />

großen Weihnachtsbraten.<br />

Neben dem klassischen<br />

Truthahn kommt hier<br />

auch oft ein gekochter<br />

Schinken auf den Tisch,<br />

der mit einer süß-würzigen<br />

Marinade im Rohr glaciert<br />

wird. Dazu gehört ein<br />

Dressing mit körnigem<br />

Dijon-Senf und Sherryessig.<br />

Wir packen noch einige<br />

Orangenscheiben drauf –<br />

sieht spektakulär aus und<br />

reicht auch für die<br />

Großfamilie.<br />

In Südafrika ist ein<br />

Gammon meist ein gesurtes,<br />

geräuchertes Stück, das noch<br />

nicht gegart ist. Falls Sie so<br />

ein Teil bekommen, schlagen<br />

Sie zu – ansonsten nehmen<br />

Sie einen klassischen Schopf<br />

und binden ihn wie einen<br />

Rollbraten, damit er seine<br />

Form behält.<br />

falstaff<br />

27


ezepte / STERNE DES SÜDENS<br />

Carne Asada heißt schlicht<br />

»gegrilltes Fleisch« und ist<br />

so etwas wie das<br />

Nationalheiligtum<br />

Argentiniens.<br />

Würste oder Innereien,<br />

ganze Lämmer oder riesige<br />

Steaks: Alles wird hier<br />

bevorzugt über Flammen<br />

gegart – nicht nur, aber<br />

natürlich ganz besonders<br />

zu Weihnachten.<br />

In Argentinien selbst gilt<br />

»Bife di Chorizo«, Sirloin-<br />

Steak (der hintere Teil des<br />

Roastbeefs), als die<br />

Königsklasse des Steak-<br />

Grillens. Wir bevorzugen<br />

aber »Entraña« oder<br />

»Vacio« – Flank- oder<br />

Hanger-Steak, weil es so<br />

unglaublich viel<br />

Geschmack hat. Wählen<br />

Sie einfach Ihr<br />

Lieblingssteak.<br />

Argentinier essen ihr<br />

gegrilltes Fleisch meist sehr<br />

puristisch, bloß mit etwas<br />

Brot und Chimichurri, der<br />

berühmten Kräutersauce.<br />

Weil wir ja doch auf der<br />

Nordhalbkugel sind,<br />

packen wir noch etwas<br />

Gemüse und Kräuter auf<br />

die Teller – und verwenden<br />

im Winter statt des<br />

Grills eine sehr, sehr<br />

heiße Pfanne.<br />

ZUTATEN<br />

1 kg Flank- oder Hanger-Steak (Kronfleisch)<br />

oder ein Steak nach Wahl<br />

Salz<br />

ZUTATEN FÜR DAS CHIMICHURRI<br />

10 Stängel Oregano, frisch<br />

½ Bund Petersilie, frisch<br />

5 Knoblauchzehen<br />

1 Chili (oder nach Geschmack)<br />

Salz<br />

120 ml Olivenöl<br />

60 ml Rotweinessig<br />

ZUM ANRICHTEN<br />

½ Bund Radieschen<br />

2 Avocados, reif<br />

250 g Cherrytomaten<br />

etwas Koriander, frisch<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

CARNE ASADA<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: AKTIV: 45 MINUTEN, PASSIV: 2 STUNDEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

MASSIV RED 2015<br />

WEINGUT KERINGER<br />

Tiefdunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />

Frische Beerenfrucht,<br />

zart nach Kräutern, etwas<br />

Dörrpflaumen und reife Kirschen.<br />

Saftig, engmaschig, feine<br />

Tannine, Tabakwürze, dunkles<br />

Beerenkonfit im Abgang,<br />

gutes Potenzial.<br />

keringer.at<br />

€ 34,–<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Mindestens 6 Stunden vor dem Genuss<br />

(gern auch am Abend davor) das Steak auf<br />

beiden Seiten gut salzen. Nicht zugedeckt<br />

im Kühlschrank rasten lassen, am besten<br />

auf einem Gitter, sodass es nicht im eigenen<br />

Saft liegt und etwas trocknen kann – das<br />

sorgt für eine besonders schöne Kruste.<br />

– Für das Chimichurri den Oregano von den<br />

Stängeln zupfen. Alle Kräuter, die Knoblauchzehen<br />

und die Chili fein hacken. Gut<br />

salzen, mit Öl und Essig mischen und mindestens<br />

zwei Stunden ziehen lassen.<br />

– Kurz vor dem Grillen die Radieschen, Tomaten<br />

und die Avocado schneiden. Das Backrohr<br />

auf 80 °C vorwärmen und einen Teller<br />

hineinstellen (für das Servieren des Steaks).<br />

– Eine Gusseisenpfanne sehr, sehr heiß<br />

werden lassen. Das Steak aus dem Kühlschrank<br />

nehmen und, falls es nicht getrocknet<br />

ist, trocken tupfen. In der Pfanne<br />

auf beiden Seiten braten, bis es eine schöne<br />

Farbe genommen hat, etwa 2 bis 3 Minuten<br />

pro Seite. Dabei immer wieder in der Pfanne<br />

herumschieben, damit alle Stellen mit<br />

der heißen Pfanne in Berührung kommen.<br />

– Aus der Pfanne nehmen und 5 Minuten im<br />

warmen Backrohr rasten lassen. In dünne<br />

Scheiben schneiden, mit dem Gemüse auf<br />

dem vorgewärmten Teller anrichten und<br />

mit Chimichurri und gutem Weißbrot für<br />

den Saft servieren.<br />

28 falstaff


falstaff<br />

<strong>29</strong>


ezepte / STERNE DES SÜDENS<br />

TIPP<br />

Zum<br />

Eintauchen!<br />

Traditionell werden die<br />

Bolinhos nur mit<br />

Zitronen- oder Limettenvierteln<br />

zum Beträufeln<br />

serviert. Wer will, kann<br />

aber auch eine gut<br />

gesäuerte Mayonnaise<br />

oder eine Sauce Tartare<br />

zum Dippen dazu reichen.<br />

BOLINHOS DE BACALHAU<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 40 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

Genauso wie die<br />

Portugiesen lieben auch die<br />

Brasilianer Klippfisch,<br />

eingesalzenen Kabeljau. Zu<br />

köstlichen kleinen Bällchen<br />

frittiert, ist er das perfekte<br />

Partyessen zu Weihnachten.<br />

Bevor Sie Bacalhau<br />

verkochen können, müssen<br />

Sie ihn entsalzen. Wässern<br />

Sie ihn im Kühlschrank und<br />

wechseln Sie für drei Tage<br />

jeden Tag zweimal das<br />

Wasser. Die dicken Stücke<br />

sind besser als die dünnen.<br />

30 falstaff<br />

ZUTATEN<br />

400 g Klippfisch, ausgesalzen<br />

½ Zwiebel<br />

4 EL Olivenöl<br />

1 Knoblauchzehe, gehackt<br />

400 g Erdäpfel, mehlig<br />

1 Ei<br />

½ Bund Petersilie, gehackt<br />

Pflanzenöl zum Frittieren<br />

Salz<br />

Pfeffer<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Den Klippfisch in einen Topf geben, mit<br />

Wasser bedecken und zum Kochen bringen.<br />

Köcheln, bis er ganz weich ist, etwa 15 Minuten.<br />

Den Fisch herausnehmen, kurz auskühlen<br />

lassen und in kleine Stücke reißen. Im<br />

Kochwasser des Fischs die Erdäpfel weich<br />

kochen. Pürieren und zum Kabeljau geben.<br />

– Die Zwiebel fein hacken. In einer Pfanne<br />

etwas Öl erhitzen und darin die Zwiebel<br />

und den Knoblauch braten, bis sie glasig<br />

sind, aber noch keine Farbe genommen<br />

haben. Zum Fisch geben. Ei und Petersilie<br />

hinzufügen, ordentlich pfeffern und mit den<br />

Händen gut vermischen.<br />

– Mit 2 Löffeln oder den Fingern kleine Bälle<br />

formen. In einem schweren Topf Öl auf<br />

170 °C erhitzen. Es sollte genug Öl sein,<br />

sodass die Bacalao-Bällchen darin schwimmen.<br />

In mehreren Durchgängen alle Bällchen<br />

frittieren, bis sie schön braun sind.<br />

Sie sollten außen knusprig und innen flaumig<br />

sein. Auf Küchenpapier kurz abtropfen<br />

lassen und warm servieren.


ezepte / STERNE DES SÜDENS<br />

Nord-Sulawesi in<br />

Indonesien war einst ein<br />

wichtiges Zentrum des<br />

Gewürzanbaus und ist<br />

vornehmlich christlich – zu<br />

Weihnachten wird gern<br />

dieser scharfe Hühnereintopf<br />

serviert. Zugegeben: Die<br />

Gegend liegt ganz knapp<br />

nördlich des Äquators. Der<br />

Großteil Indonesiens aber<br />

liegt auf der Südhalbkugel,<br />

und dieses Gericht ist<br />

einfach viel zu köstlich, um<br />

kleinlich zu sein.<br />

ZUTATEN<br />

4 Hühneroberkeulen mit Haut<br />

etwas Öl oder Butter<br />

1 mittlerer Paradeiser<br />

2 Stängel Zitronengras<br />

2 Limettenblätter<br />

1 EL brauner Zucker<br />

Saft 1 kleinen Zitrone<br />

150 ml Suppe<br />

Salz und schwarzer Pfeffer<br />

ZUTATEN FÜR DIE GEWÜRZPASTE<br />

4 Knoblauchzehen<br />

8 kleine Schalotten<br />

4 cm Ingwer<br />

5 große rote Chilis (oder nach Geschmack)<br />

AYAM RICA RICA<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: AKTIV: 1 STUNDE, PASSIV: 2 STUNDEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Das Huhn 2 Stunden vor dem Zubereiten<br />

gut salzen und nicht zugedeckt im Kühlschrank<br />

rasten lassen.<br />

– In einer Pfanne über mittlerer Hitze etwas<br />

Öl oder Butter erhitzen. Die Hühnerstücke<br />

auf beiden Seiten braten, bis die Haut<br />

knusprig ist und das Huhn Farbe genommen<br />

hat. Herausnehmen und für später<br />

zur Seite stellen.<br />

– Knoblauch, Schalotten und Ingwer schälen.<br />

Zusammen mit den Chilis in einem Mörser<br />

zu einer Paste mörsern. Den Paradeiser<br />

grob hacken, das Zitronengras mit dem<br />

Mörserstößel gut andrücken.<br />

– Wenn aus dem Huhn nicht genug Fett ausgetreten<br />

ist, noch etwas Öl in die Pfanne geben.<br />

Darin erst die Limettenblätter kurz braten<br />

und herausheben, dann die Gewürzpaste<br />

2 Minuten braten. Paradeiser, Zitronengras,<br />

Zucker, Zitronensaft und Suppe zugeben und<br />

aufkochen lassen. Das Huhn mit der Hautseite<br />

nach unten einlegen und köcheln lassen,<br />

bis das Wasser verdampft und die Sauce<br />

etwas eingedickt ist, etwa 15 Minuten.<br />

– Die Limettenblätter fein hacken, das Huhn<br />

damit garnieren und mit Reis servieren.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

GRÜNER<br />

VELTLINER 2018<br />

WEINGUT KERINGER<br />

Helles Gelbgrün. Zarte gelbe<br />

Fruchtnoten, feine Gewürznuancen,<br />

Zitrus und Papaya<br />

klingt an. Mittlerer Körper,<br />

feine Textur, eingebundene<br />

Säurestruktur, zart nach<br />

Pfeffer und Apfel.<br />

keringer.at<br />

€ 6,90<br />

32 falstaff


UNSER<br />

TIPP!<br />

Ein Rosmarinzweig,<br />

Salbeiblatt oder eine<br />

Zitronenzeste im<br />

Glas intensiviert<br />

das Aroma!<br />

Enjoy responsibly.<br />

@Averna_Austria


ezepte / STERNE DES SÜDENS<br />

COLA DE MONO<br />

Für 4–8 Personen, je nach Partylaune<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: AKTIV: 15 MINUTEN, PASSIV: 4 STUNDEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •◦◦◦◦<br />

Cola de Mono heißt<br />

wörtlich »Affenschwanz«.<br />

Die Meinungen darüber,<br />

woher der Name für Chiles<br />

köstlichen süß-herben<br />

Drink kommt, gehen<br />

auseinander. Alle Chilenen<br />

sind sich aber einig:<br />

Weihnachten ohne<br />

Affenschwanz ist möglich,<br />

aber sinnlos.<br />

34 falstaff<br />

ZUTATEN<br />

1 Vanilleschote<br />

150 g Kristallzucker<br />

1 Zimtstange, zerbrochen<br />

5 Nelken, ganz<br />

1 l Milch<br />

250 ml starker Kaffee, kalt<br />

250 ml chilenischer Aguardiente, Grappa<br />

oder Brandy<br />

Muskatnuss, frisch gerieben<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Vanilleschote auskratzen. Schote, Mark,<br />

Zucker, Zimt und Nelken in die Milch geben<br />

und einmal aufkochen lassen. Vom Herd<br />

nehmen und auf Zimmertemperatur auskühlen<br />

lassen.<br />

– Durch ein Sieb seihen und mit Kaffee und<br />

Aguardiente mischen. Mindestens vier<br />

Stunden, noch besser über Nacht, im Kühlschrank<br />

ziehen lassen. In Gläser füllen und<br />

vor dem Servieren mit etwas frisch geriebener<br />

Muskatnuss würzen.


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ezepte / SCHWEIN<br />

DAS WAGYU-<br />

SCHWEIN<br />

Wenn in der Extremadura in Spanien die Eicheln reifen,<br />

mästen sich die Ibérico-Schweine ganz von allein und entwickeln<br />

eine unvergleichliche Marmorierung. Im Winter schmecken<br />

sie daher noch besser als sonst.<br />

Ibérico-Schweine<br />

leben das ganze<br />

Jahr im Freien und<br />

fressen, was ihnen<br />

unter den Rüssel<br />

kommt.<br />

Wenn Sie sich und Ihren<br />

Liebsten einmal etwas<br />

Gutes tun wollen, servieren<br />

Sie doch heuer<br />

einmal Schwein zu<br />

Weihnachten. Ja, ganz recht. Keinen Truthahn,<br />

keine Ente, keinen Hummer – sondern<br />

Schwein. Aber nicht einfach irgendeines,<br />

sondern den König der Schweine: das<br />

spanische Pata Negra, das Ibérico-Schwein.<br />

Das ist nämlich genau jetzt, zu den Feiertagen,<br />

so gut wie sonst nie im Jahr.<br />

Aus seinen Beinen werden die Bellota-<br />

Schinken gemacht, die weltberühmte, luftgetrocknete<br />

Delikatesse. Weniger bekannt<br />

aber ist, wie köstlich ihr Fleisch auch frisch<br />

ist. Das Ibérico ist so etwas wie das Wagyu<br />

unter den Schweinen: Wie das berühmte<br />

japanische Rind lagert es zwischen seinen<br />

Muskelfasern besonders viel Fett ein, was<br />

sein Fleisch herrlich saftig macht. Und<br />

genau jetzt schmeckt dieses Fett am allerbesten.<br />

Die Tiere leben das ganze Jahr über im<br />

Freien und streunen durch die weitläufigen<br />

Wälder der Extremadura, einer uralten Kulturlandschaft<br />

im Westen Zentralspaniens.<br />

Im Sommer, wenn es hier fast unerträglich<br />

heiß wird, verbringen sie die meiste Zeit<br />

damit, im Schatten der alten Eichen zu<br />

dösen. Die Tiere fressen dann auch kaum.<br />

Sie heben sich ihren Hunger für den Herbst<br />

auf. Wenn dann die reifen Eicheln von den<br />

Bäumen fallen, machen sie sich gierig darü-<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

36 falstaff


er her und mästen sich höchst vergnügt<br />

selbst. In wenigen Wochen legen sie gut und<br />

gern 60 Kilo und mehr zu. Fleisch und Fett,<br />

das sie in dieser Zeit aufbauen, entwickelt<br />

einen unvergleichlich guten, nussigen<br />

Geschmack.<br />

»Wenn die Eicheln fallen, klingt das wie<br />

Regen«, sagt Ernst Stocker, Geschäftsführer<br />

von Wiesbauer Gourmet und großer Ibérico-Fan,<br />

der sich vor ein paar Jahren vor<br />

Ort in der Extremadura von der Qualität<br />

der Tiere überzeugt hat und ihr Fleisch nun<br />

nach Österreich importiert (Online zu<br />

bestellen über wiesbauer-gourmet.at). »Ich<br />

war schwer beeindruckt. Die Tiere leben<br />

fast wie Wildschweine, sie können sich suhlen<br />

und wühlen – du merkst sofort, denen<br />

geht es richtig gut!«<br />

Heimische Fettschweine wie das Mangalitza<br />

lagern ihr Fett vor allem unter der<br />

Haut am Rücken und Bauch ab – sie sind<br />

daher perfekt geeignet, um aus ihnen Speck<br />

oder Schmalz zu machen. Ibérico hingegen<br />

sind wegen der gleichmäßigen Marmorierung<br />

auch perfekt zum Braten geeignet.<br />

Die Spanier wissen das Tier schon lange zu<br />

schätzen und behandeln es entsprechend<br />

mit dem nötigen Respekt: Sie zerteilen es in<br />

ganz bestimmte Stücke, ähnlich spezialisiert<br />

wie die amerikanischen Steak Cuts; das<br />

»Secreto« etwa ist dem Flank Steak ähnlich,<br />

das »Carillerra« kommt aus der Wange,<br />

das »Presa« ist ein spezielles Teilstück<br />

vom Hals. Sie alle werden bei herkömmlichen<br />

Schweinen ignoriert.<br />

Wer zu Weihnachten aber kein Schweinesteak,<br />

sondern einen richtig schönen Braten<br />

möchte, kann zum Beispiel einmal ein ganzes<br />

Karree oder einen Schopf im Ganzen<br />

probieren – und sich auf eine festlich-köstliche<br />

Überraschung freuen.<br />

><br />

DIE TIERE LEBEN FAST<br />

WIE WILDSCHWEINE,<br />

SIE KÖNNEN SICH<br />

SUHLEN UND WÜHLEN –<br />

DU MERKST SOFORT,<br />

DENEN GEHT ES<br />

RICHTIG GUT.<br />

Ibérico-Schwein, einmal luftgetrocknet,<br />

einmal frisch: oben der weltberühmte<br />

Bellota-Schinken, unten<br />

prächtige Koteletts.<br />

ERNST STOCKER, GF WIESBAUER GOURMET<br />

falstaff<br />

37


ezepte / WEIHNACHTEN<br />

SO KOMMET<br />

DOCH ALL!<br />

Weihnachten ist das heilige Fest der Familie.<br />

Wer will da stundenlang in der Küche stehen, während die<br />

anderen schon feiern? Wir haben uns wieder ein Menü<br />

ausgedacht, das sich bis auf wenige Handgriffe perfekt<br />

vorbereiten lässt – und doch so außerordentlich<br />

köstlich ist, wie es dem Anlass gebührt.<br />

FOTOS STINE CHRISTIANSEN FOODSTYLING GITTE HEIDI RASMUSSEN<br />

38 falstaff


falstaff<br />

39


ezepte / WEIHNACHTEN<br />

40 falstaff


TERRINE DE POISSON BASQUAISE<br />

BASKISCHE FISCHTERRINE<br />

MIT PAPRIKA<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: VORBEREITUNG: 20 MINUTEN/GARZEIT: 45 MINUTEN/IM KÜHLSCHRANK: 3 STUNDEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

ZUTATEN<br />

2 Lorbeerblätter<br />

400 g Kabeljaufilet<br />

1 Zwiebel<br />

2 Knoblauchzehen<br />

1 roter Paprika<br />

1 grüner Paprika<br />

3 Esslöffel Olivenöl<br />

4 Zweige Thymian, gerebelt<br />

Salz, Pfeffer<br />

2 Dosen Tomaten, gehackt, à 400 g<br />

6 Eier<br />

50 g Parmesan, gerieben<br />

½ Bund Schnittlauch, fein geschnitten<br />

1 Dose Thunfisch »Natur« (ohne Öl)<br />

Im französischen Baskenland<br />

wissen die Menschen zu<br />

feiern. Zum Beispiel mit<br />

dieser herrlich duftigen,<br />

kühlen Terrine: ein Auftakt<br />

voll beschwingter Leichtigkeit<br />

für den Heiligen Abend!<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

HEIDEBODEN<br />

ROSÉ<br />

2018<br />

WEINGUT KERINGER<br />

Helles Lachsrosa, Orangenreflexe.<br />

Zarte Wiesenkräuter,<br />

etwas nach Feigen, feinwürzig.<br />

Mittlerer Körper, extraktsüß,<br />

zart cremig, Erdbeernoten im<br />

Abgang, bereits gut antrinkbar.<br />

keringer.at<br />

€ 6,90<br />

ZUBEREITUNG<br />

– In einem Topf Salzwasser mit zwei Lorbeerblättern<br />

zum Kochen bringen, den<br />

Kabeljau einlegen, von der Hitze nehmen<br />

und 10 Minuten ziehen lassen. Wasser<br />

abgießen und den Fisch auskühlen lassen.<br />

Währenddessen Zwiebel und Knoblauch<br />

schälen und klein hacken. Den Paprika entkernen<br />

und in Scheiben schneiden. Das Öl<br />

in einer Pfanne erhitzen, das Gemüse 15<br />

Minuten mit dem Thymian, etwas Salz und<br />

Pfeffer bei kleiner Hitze dünsten, bis es süß<br />

und weich geworden ist. Die gehackten<br />

Tomaten währenddessen in einer weiteren<br />

Pfanne einkochen lassen, bis sie eingedickt<br />

sind und die Flüssigkeit verdampft ist,<br />

ca. 30 Minuten. Dann beides miteinander<br />

vermengen, abschmecken und auskühlen<br />

lassen. Die Eier verschlagen und mit dem<br />

Parmesan und dem Schnittlauch unter die<br />

Masse ziehen. Den Thunfisch abtropfen,<br />

zerkleinern und ebenfalls untermischen.<br />

– Den Boden einer ausgefetteten Kastenoder<br />

Terrinenform mit Backpapier auslegen.<br />

Eine Schicht der Gemüsemasse einfüllen,<br />

dann eine Schicht Kabeljau daraufsetzen,<br />

dann wieder Gemüse, immer abwechselnd,<br />

und mit Gemüse abschließen.<br />

– Im vorgeheizten Backrohr bei 200 °C 30<br />

bis 35 Minuten backen. Abkühlen lassen<br />

und mindestens 3 Stunden im Kühlschrank<br />

durchkühlen lassen, abgedeckt mit einer<br />

Frischhaltefolie und einem Gewicht (z. B.<br />

einem Paket Zucker). Zum Servieren in<br />

Scheiben schneiden und mit einer mit<br />

etwas Ketchup, Dijon-Senf, ein paar<br />

Tropfen Cognac und Zitronenzesten<br />

verfeinerten Mayonnaise zu Tisch bringen.<br />

Knuspriges Weißbrot passt gut dazu!<br />

falstaff<br />

41


ezepte / WEIHNACHTEN<br />

ROTKRAUT-SAMTSUPPE MIT DILL,<br />

OBERS UND GERÄUCHERTER ENTE<br />

Für 4-6 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 1 STUNDE<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

ZUTATEN<br />

1 gehäufter EL Kreuzkümmelsamen<br />

2 Zwiebeln<br />

2 Knoblauchzehen<br />

1 Chili (oder nach Geschmack)<br />

½ Kopf Rotkraut<br />

2 mehlige Erdäpfel<br />

1 große oder 2 kleine Birnen<br />

½ Bund Dill<br />

1 kalt geräucherte Entenbrust<br />

Butter<br />

100 ml trockener weißer Wermut (Noilly<br />

Prat)<br />

1,5 l gute Hühner- oder Gemüsesuppe<br />

150 ml Obers<br />

Apfelessig<br />

Salz<br />

Pfeffer<br />

150 ml Sauerrahm oder Crème fraîche<br />

Statt Rotkraut zur Ente servieren<br />

wir Ente zum Rotkraut. Aus dem<br />

knackigen Kraut machen wir eine<br />

samtige Suppe, der Kreuzkümmel<br />

und Chili einen Hauch<br />

Exotik verpassen.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

NATURSCHÖNHEIT<br />

2017<br />

WEINGUT HARETER<br />

Feine dunkle Beerenfrucht, etwas<br />

Kräuter, zart nach Cassis, ein<br />

Hauch von Hagebutte und Minze.<br />

Saftig, zart tabakig, schwarze<br />

Kirschfrucht, mineralisch im<br />

Nachhall.<br />

hareter.at<br />

€ 9,50<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Kreuzkümmel in einer trockenen Pfanne<br />

braten, bis er duftet, etwa 3 Minuten. Im<br />

Mörser fein mahlen.<br />

– Zwiebeln grob schneiden, Knoblauch und<br />

Chili fein hacken. Rotkraut in dünne Streifen<br />

schneiden oder hobeln. Erdäpfel schälen<br />

und würfeln, Birne schälen, entkernen<br />

und ebenfalls grob schneiden. Dill zupfen.<br />

Die Entenbrust in dünne Scheiben schneiden<br />

und kalt stellen.<br />

– Butter in einem Topf mit schwerem Boden<br />

aufschäumen lassen. Kreuzkümmel kurz<br />

darin braten, dann die Zwiebeln zugeben<br />

und dünsten, bis sie ganz durchsichtig und<br />

weich sind, etwa 15 Minuten. Knoblauch<br />

und Chili zugeben und etwa eine Minute<br />

mitbraten, bis er fein duftet. Hitze hochschalten,<br />

Birne, Erdäpfel und Rotkraut in<br />

den Topf geben und braten, bis es zusammengefallen<br />

ist. Mit Wermut ablöschen,<br />

danach mit Suppe aufgießen und zugedeckt<br />

auf niedriger Flamme köcheln lassen,<br />

bis das Kraut ganz weich ist und die<br />

Erdäpfel zerfallen sind, etwa 30 Minuten.<br />

– Das Obers zugeben und mit dem Pürierstab<br />

oder im Blender fein pürieren und<br />

durch ein feines Spitzsieb passieren. Mit<br />

Essig, Salz und Pfeffer abschmecken,<br />

eventuell die Konsistenz mit etwas Suppe<br />

verdünnen.<br />

– Vor dem Servieren die Suppe nochmals aufkochen<br />

lassen, mit einem Stabmixer schaumig<br />

aufschlagen. In Schüsseln oder Teller<br />

verteilen und mit einigen Scheiben Entenbrust,<br />

einem ordentlichen Klecks Sauerrahm<br />

und dem gezupften Dill garnieren.<br />

42 falstaff


falstaff<br />

43


ezepte / WEIHNACHTEN<br />

44 falstaff


GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

KURZ GEBRATENER REHRÜCKEN<br />

MIT PIKANTER HEIDELBEER-SALSA<br />

Für 6 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 15 MINUTEN + EIN PAAR STUNDEN ZUM MARINIEREN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

GRANDE CUVÉE<br />

2017<br />

WEINGUT KERINGER<br />

Tiefdunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />

Feine Röstaromen unterlegen<br />

dunkles Beerenkonfit,<br />

etwas Nougat, zarte Tabakwürze,<br />

attraktives Bukett. Saftig,<br />

feine Tanninstruktur, etwas<br />

nach Gewürzen, Cassis im Abgang,<br />

Holzwürze im Nachhall,<br />

bereits gut antrinkbar.<br />

keringer.at<br />

€ 13,90<br />

ZUTATEN<br />

1,2 kg Rehrücken-Filet, küchenfertig<br />

zugeputzt<br />

1 EL Fünf-Gewürze-Pulver (Asiashop)<br />

Salz<br />

1 Knoblauchzehe, fein gehackt<br />

Pfeffer aus der Mühle<br />

2 EL Wacholderbeeren, gehackt<br />

200 g wilde Heidelbeeren, aufgetaut<br />

1 Zweig Rosmarin<br />

1 EL grobkörniger Dijon-Senf<br />

2 EL Sojasauce<br />

4–5 EL Olivenöl<br />

4 EL Portwein<br />

SCHWARZWURZEL-GRATIN<br />

MIT VANILLE<br />

Für 6 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 2 STUNDEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Das Fleisch in große Stücke schneiden, die<br />

gut in eine Pfanne passen. Mit dem Fünf-<br />

Gewürze-Pulver, Salz, Knoblauch, frisch<br />

gemahlenem Pfeffer und den gehackten<br />

Wacholderbeeren einreiben. Bis zum Abend<br />

kühl stellen. Die Heidelbeeren mit einer<br />

Gabel ein wenig zerdrücken. Rosmarin<br />

vom Zweig rebeln und grob hacken, mit den<br />

Heidelbeeren, dem Senf, der Sojasauce und<br />

Olivenöl nach Geschmack vermengen, sodass<br />

eine nicht zu flüssige Salsa entsteht.<br />

Mit Salz und Pfeffer abschmecken, ebenfalls<br />

kühl stellen. Rechtzeitig vor dem Servieren<br />

den Rehrücken auf Raumtemperatur<br />

kommen lassen. Das Backrohr auf 150 °C<br />

vorheizen. Etwas Olivenöl in einer schweren<br />

Pfanne bis zum Rauchpunkt erhitzen,<br />

das Fleisch bei kraftvoller Hitze auf allen<br />

Seiten knusprig anbraten. Aus der Pfanne<br />

auf ein Backblech heben und im Rohr etwa<br />

7–10 Minuten nachziehen lassen, bis es<br />

medium rare ist, dann etwa 5 Minuten rasten<br />

lassen. Den Bratensatz in der Pfanne<br />

mit Portwein ablöschen, etwas einkochen<br />

lassen und unter die Salsa rühren. Rehrücken<br />

schräg in ca. 1 cm dicke Scheiben<br />

schneiden, die Salsa separat in einer<br />

Saucenschüssel servieren.<br />

ZUTATEN<br />

700 g frische Schwarzwurzeln<br />

250 g festkochende Erdäpfel<br />

Butter<br />

1 Vanilleschote<br />

Salz<br />

150 ml Milch<br />

150 ml Obers<br />

1 Knoblauchzehe<br />

100 g Hartkäse, gerieben<br />

etwas Parmesan oder Grana<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Schwarzwurzeln gut waschen, schälen<br />

und sofort in eine Schüssel mit Essigwasser<br />

oder Zitronenwasser legen – sie<br />

verfärben sich sonst. Die Erdäpfel schälen,<br />

bissfest kochen und in dünne Scheiben<br />

schneiden.<br />

– In einer Pfanne mit schwerem Boden bei<br />

mittlerer Hitze Butter aufschäumen lassen.<br />

Den Inhalt der Vanilleschote auskratzen und<br />

zur Butter geben. Die Schwarzwurzeln in<br />

mehreren Durchgängen – sodass sie gemütlich<br />

in der Pfanne Platz haben – in der<br />

Vanillebutter braten, bis sie etwas Farbe<br />

genommen haben, etwa 20 Minuten. Salzen.<br />

– Milch und Obers in einen Topf geben. Die<br />

Knoblauchzehe andrücken und dazugeben.<br />

Aufkochen lassen und auf etwa die Hälfte<br />

einreduzieren. Die Knoblauchzehe herausnehmen.<br />

– Eine Auflaufform buttern. Die Schwarzwurzeln<br />

und die Erdäpfel vertikal (stehend) hineinschlichten,<br />

sodass die Form möglichst<br />

gut ausgefüllt ist. Schließlich mit<br />

einer ordentlichen Käseschicht bedecken.<br />

Mit dem Obers aufgießen. Mit Folie<br />

bedecken.<br />

– Das Backrohr auf 180 °C vorheizen. Das<br />

Gratin eine Stunde backen, dann die Folie<br />

entfernen und bei Oberhitze weiterbacken,<br />

bis der Käse ganz geschmolzen und schön<br />

braun ist. Entweder gleich heiß oder bei<br />

Zimmertemperatur servieren oder vor dem<br />

Servieren noch mal im Rohr aufwärmen.<br />

falstaff<br />

45


ezepte / WEIHNACHTEN<br />

KOHLSPROSSEN<br />

MIT SPECK UND MARONI<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 20 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

ZUTATEN FÜR DIE KOHLSPROSSEN<br />

120 g vorgegarte Maroni<br />

400 g Kohlsprossen<br />

1 Prise Natron oder Backpulver<br />

20 Scheiben Pancetta oder Speck<br />

2 EL Butter<br />

Salz, Pfeffer<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Maroni grob hacken. Die Kohlsprossen<br />

zuputzen und in ihre Einzelblätter zerlegen.<br />

Dafür mit einem scharfen Gemüsemesser<br />

den Strunk kegelförmig großzügig ausschneiden<br />

und die Blätter vorsichtig von<br />

den kleinen Köpfen lösen, die Herzen ganz<br />

lassen. Einen Topf Salzwasser zum Kochen<br />

bringen, eine kräftige Prise Natron oder<br />

Backpulver zufügen, das erhält die frischgrüne<br />

Farbe. Die Kohlsprossenblätter zugeben,<br />

aufkochen und für etwa 30 Sekunden<br />

blanchieren. Abgießen und gründlich mit<br />

eiskaltem Wasser abschrecken, damit die<br />

Blätter ihre frische Farbe und den knackigen<br />

Biss behalten.<br />

– In einer Bratpfanne bei kleiner Hitze die<br />

Speckscheiben beidseitig braten, bis sie<br />

ihr Schmalz gelassen haben und knusprig<br />

geworden sind. Herausholen, das Speckschmalz<br />

in der Pfanne aufbewahren.<br />

Bis hierher kann alles vorbereitet werden.<br />

Vor dem Servieren die Butter zum Schmalz<br />

geben. Die Maroni darin knusprig anbraten,<br />

herausheben und die abgetropften Kohlsprossenblätter<br />

zugeben. Unter gelegentlichem<br />

Wenden erhitzen, Speck und Maroni<br />

unterheben, abschmecken.<br />

Kohlsprossen müssen nicht<br />

bitter sein! Wenn sie, wie in<br />

diesem Rezept, erst vorsichtig<br />

entblättert, dann kurz<br />

blanchiert und abgeschreckt<br />

werden, sind sie ein herrlich<br />

zartes, knackig-grünes<br />

Wintergemüse!<br />

46 falstaff


MEAT US<br />

Weihnachtszeit ist Bratwurstzeit


ezepte / WEIHNACHTEN<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

TRAMINER<br />

SPÄTLESE 2017<br />

WEINGUT KERINGER<br />

Mittleres Gelbgrün. Intensiver<br />

Duft nach Maracuja, etwas<br />

Orangenzesten, zarte Eibischteignoten,<br />

Kräuterwürze klingt<br />

an. Saftig, filigran, zarte Restsüße,<br />

reife Birnenfrucht im<br />

Abgang, bereits gut antrinkbar.<br />

keringer.at<br />

€ 7,50<br />

48 falstaff


BABA AU RHUM NACH ALAIN DUCASSE<br />

Für 10 Babas (es schadet gar nicht,<br />

mehr Babas als unbedingt nötig zu haben)<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: AKTIV: 40 MINUTEN/PASSIV: 1,5 STUNDEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />

ZUTATEN FÜR BABA-TEIG<br />

6 g Trockenhefe, 130 g Mehl, 1 Prise Salz,<br />

1 TL Honig, 45 g Butter, 3 Eier (180 g)<br />

100 ml Traubenkernöl (oder ein anderes<br />

geschmacksneutrales Pflanzenöl)<br />

ZUTATEN FÜR BABA-SIRUP<br />

1 l Wasser, 450 g Zucker<br />

die Schale von 1 Zitrone<br />

die Schale von 1 Orange<br />

1 Vanilleschote, ausgekratzt (das Mark für<br />

das Schlagobers aufheben)<br />

ZUTATEN FÜR MARILLENGLASUR<br />

125 g Marillenmarmelade, passiert<br />

125 g Baba-Sirup, 75 g Staubzucker<br />

ZUTATEN FÜR SCHLAGOBERS<br />

250 g Schlagobers<br />

Mark einer Vanilleschote<br />

25 g Staubzucker<br />

ZUM ANRICHTEN<br />

eine Flasche sehr guten Karibik-Rum<br />

gehackte Pistazien<br />

ZUBEREITUNG DES BABA-TEIGS<br />

– Hefe und Mehl mischen und Salz, Honig,<br />

Butter und 1 Ei hinzufügen. Kneten, bis ein<br />

glatter, glänzender und elastischer Teig<br />

entsteht. Nach und nach den Rest der Eier<br />

hinzufügen und weiterkneten. Den fertigen<br />

Teig auf ein leicht geöltes Blech legen, mit<br />

Klarsichtfolie bedecken und 20 Minuten gehen<br />

lassen.<br />

ZUBEREITUNG DES SIRUPS<br />

– Alle Zutaten aufkochen und abkühlen lassen.<br />

ZUBEREITUNG DER MARILLENGLASUR<br />

– Alle Zutaten mischen, kurz aufkochen und<br />

dann auskühlen lassen.<br />

BABAS BACKEN<br />

– Die Baba-Formen leicht einölen. Pro Portion<br />

etwa 30 Gramm Teig in die Form drücken<br />

und dann die befüllten Formen leicht auf die<br />

Arbeitsfläche klopfen, um Luftblasen im<br />

Teig zu entfernen. (Ducasse verwendet eine<br />

Form mit 5 cm Durchmesser, die Teigmenge<br />

also eventuell an die Form anpassen.) Bei<br />

Zimmertemperatur gehen lassen, bis der<br />

Teig die Form ganz ausfüllt.<br />

– Rohr auf 180 °C vorheizen, die Babas darin<br />

goldbraun backen, etwa 25 bis 30 Minuten.<br />

– Auskühlen, bis sie lauwarm sind, aus der<br />

Form stürzen und die warmen Babas im Sirup<br />

einweichen. Wenn sie sich gut vollgesaugt<br />

haben, auf ein Gitter setzen und abtropfen.<br />

– Mit einem Backpinsel mit der Marillenglasur<br />

bestreichen und bei Raumtemperatur<br />

aufbewahren.<br />

ZUBEREITUNG DES SCHLAGOBERS<br />

– Alle Zutaten mischen und mit der Hand oder<br />

dem Mixer schlagen, bis er steif ist. Bis zur<br />

Verwendung kalt stellen.<br />

ZUM SERVIEREN<br />

– Je ein Baba auf einen Teller setzen. Mit je<br />

einem Stamperl Rum übergießen, mit Schlagobers<br />

garnieren und mit gehackten Pistazien<br />

bestreuen.<br />

HEIMAT IST<br />

IM HERZEN<br />

UND AUF DEM<br />

FESTTAGSTISCH.<br />

GMUNDNER.AT


ezepte / NOTHING FANCY<br />

WENIG<br />

STRESS,<br />

VIEL<br />

EINDRUCK<br />

ALISON ROMAN . NOTHING FANCY<br />

Alison Roman schreibt eine Koch-Kolumne für die New York<br />

Times und das Gourmet Magazine, ihre Rezepte werden<br />

regelmäßig zu viralen Internet-Hits. Diesen Winter ist ihr zweites<br />

Buch erschienen: »nothing fancy«, heißt es und verspricht<br />

Rezepte für die entspannte Dinnerparty. »Low-stress, high<br />

impact«, sagt Alison dazu. Wir stellen drei der besten vor.<br />

TEXT TOBIAS MÜLLER FOTOS MICHAEL GRAYDON UND NIKOLE HERRIOTT<br />

nothing fancy<br />

Unfussy food for having people over<br />

Hardie Grant Books<br />

320 Seiten<br />

23,47 Euro<br />

Alison Roman<br />

entwickelt all ihre<br />

Rezepte in ihrer kleinen<br />

New Yorker Küche, um<br />

sicherzustellen, dass<br />

sie auch wirklich für<br />

jeden funktionieren.<br />

50 falstaff


falstaff<br />

51


ezepte / NOTHING FANCY<br />

SAURE ÄPFEL<br />

MIT SHARON<br />

UND CHEDDAR<br />

Für 4–6 Personen<br />

ZUTATEN<br />

2 große, feste, saure Äpfel, dünn<br />

geschnitten<br />

2 Sharon-Früchte, dünn geschnitten<br />

4 EL Apfel- oder Weißweinessig<br />

1 EL Honig<br />

Meersalz<br />

frisch gemahlener schwarzer Pfeffer<br />

frischer Kren zum Reiben<br />

50 g Cheddar oder Gouda, grob gerieben<br />

Olivenöl<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Früchte eventuell schälen und in<br />

dünne Scheiben schneiden. Auf einem<br />

Teller anrichten und gleichmäßig mit<br />

dem Essig und dem Honig beträufeln.<br />

– Salzen, pfeffern und nach Geschmack<br />

Kren und Käse darüber reiben.<br />

Mit Olivenöl beträufeln und servieren.<br />

»Ich liebe knackige Salate,<br />

weswegen ich vorschlage, dass<br />

Sie etwas festere Sharons<br />

verwenden. Falls Sie keine<br />

Sharons finden, können Sie auch<br />

Nashi- Birnen oder andere<br />

Apfelsorten verwenden oder Sie<br />

mischen einfach alle drei. Die<br />

Früchte sollen ziemlich sauer und<br />

salzig sein, der Honig ist nur da,<br />

um einen Mangel an Süße in den<br />

Früchten auszugleichen – kosten<br />

Sie also und verwenden Sie,<br />

soviel Sie für richtig halten.<br />

Wenn Sie keinen frischen Kren<br />

zur Hand haben, können<br />

Sie natürlich auch<br />

eingelegten verwenden.«<br />

52 falstaff


DER VERZAUBERT<br />

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Seriensieger!<br />

Zum 5. Mal in Folge


ezepte / NOTHING FANCY<br />

STICKY<br />

CHILI-CHICKEN<br />

MIT SCHARF-<br />

SAURER ANANAS<br />

Für 4–6 Personen<br />

ZUTATEN<br />

2 kg Huhn (entweder ein ganzes großes<br />

Huhn, zerlegt, oder Ihre Lieblingsteile)<br />

Salz und Pfeffer<br />

100 g brauner Zucker<br />

120 ml Sherryessig<br />

120 ml Sambal Oelek (im Asiashop)<br />

60 ml Fischsauce (im Asiashop)<br />

1 EL Chiliflocken<br />

Saft von 2 Limetten<br />

2 Knoblauchzehen, fein gehackt<br />

½ Ananas, geschält, entkernt und in<br />

Spalten geschnitten<br />

½ Bund Koriander, grob gehackt<br />

4 Schalotten, in dünne Ringe geschnitten<br />

4 EL geröstete Sesamsamen<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Das Huhn gut salzen und in eine große<br />

Pfanne oder einen großen verschließbaren<br />

Gefrierbeutel geben. Zucker, Essig,<br />

Sambal, Fischsauce, Chiliflocken,<br />

Pfeffer, Knoblachzehen und Limettensaft<br />

gut mischen und über das Huhn<br />

gießen. Den Gefrierbeutel verschließen<br />

oder die Pfanne mit Folie bedecken und<br />

gut 30 Minuten oder über Nacht im<br />

Kühlschrank marinieren.<br />

– Das Backrohr auf 220 °C vorheizen. Das<br />

Huhn und die Ananas auf einem Backblech<br />

verteilen (eventuell mit Backpapier<br />

oder Alufolie auslegen) und die restliche<br />

Marinade darüber verteilen. Backen, bis<br />

das Huhn und die Ananas eine wunderschöne<br />

goldene Farbe haben, etwa 50<br />

bis 60 Minuten. Wer einen Pinsel hat,<br />

kann sie währenddessen immer wieder<br />

mit den Säften einpinseln.<br />

– Aus dem Rohr nehmen und auf einem<br />

Teller anrichten. Mit Koriander, Schalotten<br />

und Sesamsamen bestreuen und<br />

servieren.<br />

»Ich bin kein Fan von süßen<br />

Zutaten in salzigen Gerichten,<br />

dieses Rezept ist eine Ausnahme.<br />

Die klebrig-karamellisierten<br />

Ananasstücke, in Hühnerfett<br />

getränkt, kommen einfach direkt<br />

aus dem Bratpfannenhimmel.«<br />

54 falstaff


FEINSTE TROPFEN<br />

DER NATUR<br />

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ezepte / NOTHING FANCY<br />

MIT HIBISKUS<br />

GEBACKENE<br />

PFIRSICHE<br />

MIT BUTTER -<br />

BRÖSELN UND EIS<br />

Für 2 Personen<br />

ZUTATEN FÜR DIE BRÖSEL<br />

60 g Butter<br />

200 g Semmelbrösel oder Pankobrösel<br />

50 g brauner Zucker<br />

Meersalz<br />

ZUTATEN FÜR DIE PFIRSICHE UND ZUM<br />

ANRICHTEN<br />

1 kg reife Pfirsiche oder Nektarinen<br />

120 g Zucker<br />

50 g getrocknete Hibiskusblüten<br />

(im Reform- oder Teehaus)<br />

Saft einer Zitrone<br />

4 EL Wasser<br />

Vanilleeis nach Lust und Laune<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Zuerst die Brösel zubereiten: Butter bei<br />

mittlerer Hitze in einer großen Pfanne<br />

schmelzen, die Brösel zugeben und gut<br />

mischen. Braten, bis die Brösel etwas<br />

Farbe nehmen, 3 bis 4 Minuten. Den<br />

Zucker zugeben und unter Rühren weiter<br />

braten, bis er karamellisiert (2 bis 3<br />

Minuten). Von der Hitze nehmen und<br />

mit Meersalz würzen.<br />

– Das Backrohr auf 200 °C vorheizen.<br />

– Die Pfirsiche halbieren und entkernen.<br />

Mit der Schnittfläche nach unten in einer<br />

Lage in eine feuerfeste Form geben.<br />

Mit Zucker und Blüten bestreuen und<br />

mit Zitronensaft und Wasser begießen.<br />

– Im Rohr braten, bis sie an den Rändern<br />

schön braun sind und sich eine schöne,<br />

sirupartige Sauce gebildet hat. Herausnehmen,<br />

abkühlen lassen und mit den<br />

Bröseln und dem Eis servieren.<br />

– Die Brösel können vier Tage vor der<br />

Party vorbereitet werden, die Pfirsiche<br />

zwei Tage.<br />

»Diese Pfirsiche sind das, was ich<br />

mit ›nothing fancy‹ meine: Die<br />

Zubereitung dauert nicht lange,<br />

aber sie schauen spektakulär aus<br />

und schmecken ganz speziell.<br />

Ideal, um sie über Vanilleeis zu<br />

löffeln und mit buttrig-salzigsüßen<br />

Bröseln zu bestreuen.«<br />

56 falstaff


Mit jedem Dreh<br />

tchibo.at<br />

frischer Kaffeegenuss!<br />

Tchibo Barista<br />

Espresso & Caffè Crema.<br />

Trommelgeröstet und fair gehandelt.


Marietta und Robert<br />

Keringers Liste an<br />

Erfolgen ist endlos.<br />

MASSIVE WEINE<br />

AUF ERFOLGSKURS<br />

Die jüngsten Auszeichnungen fallen selbst für das erfolgsverwöhnte Winzerpaar Robert<br />

und Marietta Keringer in die Rubrik »Traumergebnis«: Sortensieg bei der Austrian Wine<br />

Challenge in der prestigeträchtigen Kategorie Zweigelt, zwei weitere Weine im Finale,<br />

zwölf Goldmedaillen und neun Silbermedaillen. Mehr geht einfach nicht.<br />

Der 100 Days Zweigelt Neusiedlersee<br />

DAC 2017 wurde von<br />

der Fachjury der Austrian Wine<br />

Challenge (AWC) zum Gewinner<br />

der Kategorie Zweigelt gekürt und<br />

setzte das sympathische Winzerpaar ins<br />

Rampenlicht. Ein beeindruckender Erfolg,<br />

immerhin ist der Zweigelt mit einer<br />

Anbaufläche von rund 6000 Hektar die<br />

bedeutendste Rotweinsorte in Österreich,<br />

und die Konkurrenz mit herausragenden<br />

Qualitäten ist entsprechend groß. Ins Finale<br />

schafften es auch der Massiv Rot 2015<br />

und der 100 Days Merlot 2016 – sie<br />

erreichten den zweiten sowie dritten Platz.<br />

Ein großartiger Erfolg, denn es stellten<br />

sich 12.617 Weine von mehr als 1700 Produzenten<br />

aus 42 Ländern und aller Kontinente<br />

dem Vergleich.<br />

Doch nicht nur die AWC-Ergebnisse<br />

waren für das Weingut Keringer eine große<br />

Ehre. Das Weingut befindet sich massiv auf<br />

Erfolgskurs. Die Keringers verarbeiten rund<br />

80 Prozent Rotweinsorten auf insgesamt 70<br />

Hektar Rebfläche, und ihre Mönchhofer<br />

Weine wurden national auch bei der Burgenländischen<br />

Weinprämierung und im<br />

Salon Wein Österreich ausgezeichnet. International<br />

gewannen sie bei der Berliner<br />

Wine Trophy zum neunten Mal den Titel<br />

»Bester Produzent Österreichs« sowie Großes<br />

Gold bei der Asia Wine Trophy.<br />

100 TAGE<br />

Eine alte Bauernregel besagt, dass etwa 100<br />

Tage nach der Blüte die ersten Trauben reif<br />

sind. Es ist ein Richtwert, denn die tatsächliche<br />

Dauer ist von Umweltbedingungen<br />

wie Klima und Wetter sowie von der Rebsorte<br />

abhängig. Man könnte auch sagen,<br />

dass ein Sommer 100 Tage dauert, was im<br />

Nordburgenland nicht unbedingt was<br />

heißt, zählt man hier rund 300 Sonnentage<br />

und bis zu 2000 Sonnenstunden. Die Zahl<br />

ADVERTORIAL Fotos: beigestellt<br />

58<br />

falstaff


WEINGUT KERINGER<br />

91<br />

Punkte<br />

100 spielt auch eine große Rolle am<br />

Mönchhofer Weingut. Robert Keringer gibt<br />

jeden Tag mehr als 100 Prozent und treibt<br />

seine Visionen mit innovativen Ansätzen<br />

voran. Vor einigen Jahren kreierte er eine<br />

bemerkenswerte Weinlinie: 100 Days. Sie<br />

ist mittlerweile zum Aushängeschild des<br />

bodenständigen Familienbetriebs geworden,<br />

und neben 100 Days Zweigelt gibt es<br />

auch Cabernet, Merlot, Shiraz sowie Chardonnay<br />

mit dieser Bezeichnung. Bei den<br />

reinsortigen Rotweinen lagert der Most<br />

und in weiterer Folge der Wein für mindestens<br />

100 Tage mit Schale und Kernen auf<br />

der Maische. Nach der langen Mazerationszeit<br />

dürfen die Weine so lange im Barriquefass<br />

reifen, bis Struktur und Potenzial<br />

der Weine perfekt sind. Beim Chardonnay<br />

erfolgt der Ausbau für mindestens 100<br />

Tage auf der Feinhefe im Barrique. Letzterer<br />

wurde mit dem Jahrgang 2018 in die<br />

100-Days-Serie integriert und ist eleganter<br />

Weißwein, der neben Tiefgang, Schmelz<br />

und Finesse über Lagerpotenzial verfügt.<br />

»Uns sind ausdrucksstarke und kräftige<br />

Rotweine mit feiner Frucht ein Anliegen.<br />

Das Tannin setzt Akzente, ist aber perfekt<br />

eingebunden«, erklärt der sympathische<br />

Winzer. »Die 100-Days-Weine sollen natürlich<br />

vielen Weinfreunden und -kennern ein<br />

optimales Trinkerlebnis bieten«, fügt er sein<br />

eigenes hohes Anspruchsniveau hinzu.<br />

Robert Keringer<br />

wurde zum<br />

wiederholten<br />

Mal bei der AWC<br />

ausgezeichnet.<br />

WELTREKORD<br />

Der 100 Days Zweigelt sorgte auch schon<br />

für einen Weltrekord der anderen Art. Ein<br />

grandioses Projekt des burgenländischen<br />

Winzers, bei dem eine 1590 Liter fassende<br />

Glasflasche mit dem Zweigelt des Jahrgangs<br />

2015 befüllt wurde. Seither halten<br />

Robert und Marietta Keringer den Weltrekord<br />

für die größte Glas-Weinflasche mit<br />

amtlicher Urkunde des Guinness-Buch der<br />

Rekorde. Die drei Meter hohe und 770<br />

Kilogramm schwere Weinflasche steht im<br />

Asia-Restaurant »Engel Wang Fu« in Lustenau/Vorarlberg.<br />

Geöffnet und verkostet<br />

wird der Wein voraussichtlich 2020 für<br />

einen karitativen Zweck.<br />

Das Weingut Keringer in Mönchhof überzeugt<br />

mit einem abwechslungsreichen Sortiment,<br />

komplexen Weinen und beeindruckenden<br />

Verkostungserfolgen. Für nächstes Jahr<br />

verspricht Robert Keringer, wieder mit ein<br />

paar Ideen für eine Überraschung zu sorgen.<br />

INFO<br />

Weingut Keringer<br />

Wiener Straße 22, 7123 Mönchhof<br />

T: +43 2173 80380<br />

keringer.at<br />

falstaff 59


ezepte / WILD<br />

60 falstaff


WILD<br />

IST<br />

WELT<br />

Wild aus heimischen Wäldern ist jenes Fleisch, das wir mit<br />

dem allerbesten Gewissen essen können: nachhaltig und<br />

von Tieren, die garantiert ein artgerechtes Leben geführt<br />

haben. Wir zeigen hier, wie vielseitig Wild sein kann, und<br />

verwandeln es in exotische Köstlichkeiten aus den<br />

verschiedensten Winkeln der Erde.<br />

FOTOS STINE CHRISTIANSEN FOODSTYLING THOMAS STEINMANN<br />

falstaff<br />

61


ezepte / WILD<br />

GONG ZHU MAPO DOUFU –<br />

MAPO-TOFU MIT WILDSCHWEIN<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 1,5 STUNDEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />

Die Chinesen lieben<br />

Schwein und Wild –<br />

Wildschwein müssten sie<br />

demnach noch mehr<br />

lieben. Wir verkochen es<br />

hier zu Mapo-Tofu, einem<br />

wunderbaren Eintopf, der<br />

selbst hartgesottene Tofu-<br />

Hasser bekehrt und bei<br />

dem das Fleisch vor allem<br />

als Würze dient.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

NEUSIEDLERSEE<br />

DAC 2018<br />

WEINGUT KERINGER<br />

Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />

Etwas Kräuterwürze, ein<br />

Hauch von Brombeeren,<br />

schwarze Beerenfrucht, Zartbitterschokolade,<br />

Orangenzesten<br />

klingen an. Saftig,<br />

fruchtsüß, eingebundene Tannine,<br />

dunkle Beerenfrucht im<br />

Abgang, bereits gut antrinkbar,<br />

guter Speisenbegleiter.<br />

keringer.at, € 7,50<br />

ZUTATEN<br />

2 EL Sichuanpfeffer<br />

1 EL schwarze, fermentierte Sojabohnen<br />

4 Knoblauchzehen<br />

5 EL Chiliöl (aus dem Asiashop)<br />

200 g Faschiertes vom Wildschwein<br />

2 EL Doubanjiang (Chilibohnenpaste, im<br />

Asiashop)<br />

2 EL Chili-Crisps in Chiliöl (optional, aus dem<br />

Asiashop)<br />

1 frische Thai-Chili (Birds Eye Chili), gehackt<br />

0,33 l Bier oder Suppe<br />

2 TL Tomatenmark<br />

500 g Tofu<br />

1 TL Mais- oder Kartoffelstärke<br />

TIPP<br />

Nur frisch ist gut<br />

Kaufen Sie ihren Tofu am besten im<br />

Asiashop und achten Sie darauf, dass er<br />

möglichst frisch ist. Nehmen Sie also<br />

den, dessen Ablaufdatum am weitesten<br />

in der Zukunft liegt.<br />

TIPP<br />

Chiliöl selber machen<br />

Chiliöl gibt es fertig im Asialaden zu<br />

kaufen. Wer es selbst machen will:<br />

getrocknete Chili, etwas Sternanis und<br />

ein Stück angequetschten Ingwer mit<br />

sehr heißem Öl übergießen, auskühlen<br />

lassen, Ingwer entfernen, fertig.<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Den Sichuanpfeffer in einer Pfanne trocken<br />

rösten und im Mörser zu Pulver mahlen.<br />

Schwarze Bohnen kurz abspülen. Die Knoblauchzehen<br />

fein hacken.<br />

– In einer Pfanne, die groß genug ist für das<br />

ganze Gericht, das Chiliöl heiß werden lassen<br />

und das Faschierte darin scharf braten,<br />

bis es ordentlich Farbe genommen hat. Aus<br />

der Pfanne nehmen und für später zur Seite<br />

stellen. Dabei so viel Öl wie möglich in<br />

der Pfanne lassen.<br />

– In derselben Pfanne und demselben Öl erst<br />

die Chilibohnenpaste kurz braten, dann<br />

schwarze Bohnen, Chilicrisps (falls verwendet),<br />

frische Chili und Knoblauch zugeben<br />

und weiter braten, bis es herrlich duftet,<br />

der Knoblauch aber nicht verbrannt ist.<br />

Mit dem Bier beziehungsweise der Suppe<br />

ablöschen.<br />

– Tomatenmark, Sichuanpfeffer und Wildschwein<br />

zugeben. Zum Köcheln bringen<br />

und etwa eine Stunde sanft blubbern lassen.<br />

Falls zu viel Flüssigkeit verdampft,<br />

Bier oder Suppe nachgießen.<br />

– Inzwischen den Tofu in mundgerechte Würfel<br />

schneiden. Einen großen Topf Salzwasser<br />

zum Kochen bringen und den gewürfelten<br />

Tofu darin kurz blanchieren. Das<br />

macht seine Konsistenz besser und den<br />

Geschmack frischer. Achtung beim Abseihen:<br />

Die Würfel sind weich und kleben<br />

leicht aneinander. Am besten geht es mit<br />

einem großen Sieb.<br />

– Den Tofu in die Sauce geben und wieder<br />

zum Köcheln bringen. Maisstärke mit<br />

Wasser mischen, zum Ragout geben und<br />

nochmals aufkochen beziehungsweise köcheln<br />

lassen, bis die Sauce ein wenig<br />

eindickt. Eventuell mit mehr gemahlenem<br />

Sichuanpfeffer und gehacktem Frühlingszwiebelgrün<br />

bestreuen und mit Reis für die<br />

Sauce servieren.<br />

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63


ezepte / WILD<br />

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POWIDL-TERIYAKI<br />

VOM HIRSCHKALB<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 20 MINUTEN + 3 STUNDEN ZUM MARINIEREN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

ZUTATEN<br />

800 g Hirschkalbsrücken oder Nüsschen aus<br />

der Keule<br />

120 ml helle Sojasauce<br />

60 ml Mirin, ersatzweise süßer Sherry<br />

2 EL Powidl<br />

2 TL Zucker<br />

2 EL frisch geriebener Ingwer<br />

1 TL Chiliflocken<br />

ZUTATEN FÜR DEN PAK CHOI<br />

8 Stück junge Pak Choi<br />

2 EL Erdnussöl<br />

2 EL geröstetes Sesamöl<br />

1 große Knoblauchzehe, zerdrückt und<br />

fein gehackt<br />

1 milde grüne Chilischote, gehackt<br />

2 EL helle Sojasauce<br />

Salz<br />

ZUM SERVIEREN<br />

gedämpfter Reis<br />

MESSERTIPP<br />

SANTOKU<br />

FLACH-ERL<br />

Das Santoku Flach-Erl bietet eine<br />

besonders universelle, an den asiatischen<br />

Stil angelehnte Form für<br />

Fleisch, Fisch und Gemüse. Die<br />

schnitthaltige Klinge aus pulvermetallurgischem,<br />

rostfreiem Wilden<br />

Damast geht in den Griff aus Wüsteneisenholz<br />

aus Arizona über.<br />

messermacher.at<br />

€ 1320,–<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Für die Teriyakisauce alle Zutaten außer<br />

dem Fleisch aufkochen und zu sirupartiger<br />

Konsistenz einkochen lassen, ca. 5 Minuten.<br />

Abkühlen lassen, das Fleisch darin<br />

wenden und gut 3 Stunden im Kühlschrank<br />

marinieren.<br />

– Eine Pfanne mit etwas Pflanzenöl sehr heiß<br />

werden lassen, die Marinade vom Fleisch<br />

abstreifen und aufbewahren. Das Hirschkalb<br />

auf allen Seiten kräftig anbraten, ca. 5–7 Minuten.<br />

Herausheben, in Alufolie wickeln und<br />

etwa 10 Minuten nachziehen lassen.<br />

– Währenddessen dem Pak Choi die Strünke<br />

abschneiden, um die Blätter zu trennen.<br />

Spülen und abtropfen lassen. Das Erdnussöl<br />

in einem großen Wok erhitzen und 1 Esslöffel<br />

Sesamöl, Knoblauch, Chili, Sojasauce<br />

und Pak Choi hinzufügen. Gut umrühren<br />

und zudecken. Die Hitze reduzieren und<br />

3–6 Minuten garen, gelegentlich wenden,<br />

bis die Blätter zusammenfallen, die Stängel<br />

aber noch knackig sind. Den Rest des<br />

Sesamöls und etwas Salz hinzufügen.<br />

– Zum Servieren die verbliebene Teriyaki-<br />

Marinade kurz in der Pfanne aufkochen.<br />

Das Hirschkalb in dünne Scheiben schneiden<br />

und gemeinsam mit dem Pak Choi auf<br />

Portionsschalen mit Reis verteilen. Etwas<br />

von der Marinade darüber löffeln und zu<br />

Tisch bringen.<br />

Hirsch und Reh galten<br />

vielen Japanern – im<br />

Gegensatz zum hoch<br />

begehrten Wildschwein –<br />

über Jahrhunderte als tabu,<br />

weil die wilden Tiere der<br />

Legende nach als<br />

»Himmelsboten« zwischen<br />

den Göttern und Menschen<br />

fungieren. Das ist lange<br />

vorbei, immer noch aber<br />

wird Hirsch fast nur in<br />

japanischen Restaurants<br />

außerhalb Japans<br />

nachgefragt – obwohl etwa<br />

die Präfektur Hokkaido,<br />

wo Hirsche viel Schaden<br />

am Wald anrichten, den<br />

Genuss des gesunden<br />

Fleischs nach Kräften<br />

propagiert.<br />

falstaff<br />

65


ezepte / WILD<br />

SATAY VOM REH<br />

MIT ERDNUSSSAUCE<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: AKTIV: 1 STUNDE, PASSIV: 1 STUNDE<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />

Viele Menschen kennen<br />

Satay nur als picksüße<br />

Hühnerspieße vom Thai-<br />

Lieferservice. Das ist schade,<br />

das Gericht kann nämlich<br />

richtig groß sein.<br />

Wir veredeln hier Reh mit<br />

einer komplexen Marinade<br />

und servieren es dann mit<br />

dem wahrscheinlich<br />

aufregendsten Erdnuss-Dip,<br />

den Sie je gegessen haben.<br />

ZUTATEN FÜR DIE SPIESSE<br />

1 Stiel frisches Zitronengras<br />

1 daumengroßes Stück Ingwer<br />

1 daumengroßes Stück frischer Kurkuma<br />

3 Knoblauchzehen<br />

1 Schalotte<br />

1 TL Koriandersamen<br />

1 TL weiße Pfefferkörner<br />

15 g Palmzucker (oder brauner Zucker)<br />

30 ml Fischsauce<br />

250 ml Kokosmilch<br />

700 g Reh, etwa von der Keule, in mundgerechte<br />

Stücke geschnitten<br />

Sesamsamen und Koriander zum Dekorieren<br />

1 Gurke, in mundgerechte Stücke geschnitten<br />

ZUTATEN FÜR DIE SATAY-SAUCE<br />

100 g geschälte Erdnüsse (oder nicht<br />

gesüßte Erdnussbutter)<br />

15 g Palmzucker<br />

3 Knoblauchzehen<br />

2 EL Tamarindenpaste<br />

Chiliflocken, nach Geschmack<br />

30 ml helle Sojasauce<br />

150 ml Kokoscreme<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

CABERNET 100<br />

DAYS 2016<br />

WEINGUT KERINGER<br />

Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />

Feine Holzwürze, etwas<br />

nach reifer Kirsche, tabakige<br />

Noten, Nougat klingt an. Saftig,<br />

elegant, feine Tanninstruktur,<br />

schwarze Beerenfrucht<br />

im Abgang, salzig im<br />

Nachhall, vielseitig einsetzbar.<br />

keringer.at , € 17,–<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Für die Sauce Erdnüsse in einer Pfanne<br />

oder im Backrohr rösten, bis sie eine schöne<br />

braune Farbe bekommen haben, etwa<br />

10 Minuten. Alternativ bereits geröstete,<br />

nicht gesalzene Erdnüsse oder nicht<br />

gesüßte Erdnussbutter verwenden.<br />

– Zucker, Knoblauch, Tamarindenpaste und<br />

Chili in einem Mörser zu einer Paste mörsern.<br />

Die Erdnüsse zugeben und weiter<br />

mörsern, bis ein dicker Brei entsteht.<br />

Sojasauce dazumischen. Dann langsam<br />

Kokoscreme zugießen und weiter mörsern,<br />

bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.<br />

Falls die Paste zu dick ist, mit mehr Kokoscreme<br />

oder Wasser verdünnen.<br />

– Für die Spieße zunächst Zitronengras von<br />

den äußeren harten Blättern befreien und<br />

in feine Streifen schneiden. Ingwer, Kurkuma,<br />

Knoblauch und Schalotte schälen und<br />

grob hacken.<br />

– Koriandersamen und Pfeffer in einer trockenen<br />

Pfanne rösten, bis sie duften. Im<br />

Mörser zu Pulver mahlen. Palmzucker,<br />

Knoblauch, Ingwer, Kurkuma, Schalotte<br />

und Zitronengras zugeben und zu einer<br />

Paste mörsern. Mit der Fischsauce und der<br />

Kokosmilch mischen, sodass eine Marinade<br />

entsteht.<br />

– Reh mit der Marinade gut einreiben und im<br />

Kühlschrank ziehen lassen, mindestens eine<br />

Stunde, gern auch über Nacht. Herausnehmen<br />

und auf Grillspieße spießen – je enger,<br />

desto besser. In einer sehr heißen Pfanne<br />

unter häufigem Wenden braten, bis das Reh<br />

gar ist, etwa 6 Minuten. Mit Sesam und Koriander<br />

bestreuen und mit Erdnusssauce und<br />

Gurkenstücken servieren.<br />

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67


ezepte / WILD<br />

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ZUTATEN<br />

KAATU PANDY RATCHI KARI –<br />

SRI-LANKISCHES<br />

WILDSCHWEINCURRY<br />

700 g Schulter vom Wildschwein, gewürfelt<br />

1 EL Kurkuma<br />

3 EL Thool (sri-lankisches Currypulver, im<br />

Asiashop)<br />

6 Knoblauchzehen<br />

1 Zwiebel<br />

1 daumengroßes Stück Ingwer<br />

3 grüne Chilis (oder nach Geschmack)<br />

30 g Tamarindenmark (im Asiashop)<br />

½ Liter Suppe (am besten vom Wildschwein)<br />

oder Wasser<br />

4 Kardamomkapseln<br />

etwas Öl<br />

2 Zimtstangen<br />

8 frische Curryblätter (im Asiashop)<br />

1 TL Fenchelsamen<br />

1 TL Bockshornklee<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 2 STUNDEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Wildschwein erst mit Kurkumapulver, dann<br />

mit Currypulver vermengen und 30 Minuten<br />

marinieren lassen. Knoblauch, Zwiebel<br />

und Ingwer fein hacken, Chilis schneiden,<br />

Tamarindenpaste in der Suppe bzw. dem<br />

Wasser auflösen. Kardamomkapseln aufbrechen,<br />

die Samen herausnehmen und<br />

aufheben.<br />

– In einem schweren Bräter etwas Öl erhitzen.<br />

Erst Zimt, Kardamomsamen und Curryblätter<br />

kurz darin braten, dann die Zwiebel<br />

zugeben und etwa 1 Minute rösten,<br />

dann Ingwer, Knoblauch, Chili, Fenchel und<br />

Bockshornklee ebenfalls in den Topf geben<br />

und weiter braten, bis die Zwiebelstücke<br />

weich und goldbraun geworden sind.<br />

– Die Hitze hochschalten und das Fleisch zugeben.<br />

Braten, bis es etwas Farbe genommen<br />

hat. Mit der Suppe mit Tamarindenpaste<br />

ablöschen, zum Kochen bringen und<br />

zugedeckt sanft köcheln lassen, bis das<br />

Fleisch schön weich ist, etwa 1 Stunde.<br />

– 5 Minuten ruhen lassen und mit Reis und<br />

Rote-Rüben-Sambal servieren.<br />

Das Wildschwein ist immer<br />

und überall. In Sri Lanka,<br />

der tropischen Insel vor<br />

der südostindischen Küste,<br />

lebt es im Dschungel rund<br />

um die Teeplantagen. Sein<br />

Fleisch gilt als Delikatesse<br />

und wird zu besonderen<br />

Feiertagen gegessen –<br />

bevorzugt als würziges<br />

Curry. Als Beilage<br />

harmoniert wunderbar<br />

ein würziges Rote-Rüben-<br />

Sambal.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

ST. LAURENT<br />

CLASSIC 2017<br />

WEINGUT KERINGER<br />

Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />

Zarte Weichselkirschnoten, etwas<br />

Kirsche, ein Hauch von floralen<br />

Nuancen. Mittlerer Körper,<br />

feine Struktur, dunkle Beerenfrucht,<br />

würziger Nachhall.<br />

keringer.at<br />

€ 7,50<br />

ZUTATEN FÜR DIE SAUCE<br />

300 g Rote Rüben<br />

1 rote Zwiebel<br />

1 frische grüne Chili<br />

1 Tomate, frisch oder aus der Dose<br />

Salz<br />

schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen<br />

Saft einer Limette<br />

Sesam<br />

ROTE-RÜBEN-SAMBAL<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 10 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Roten Rüben schälen und fein reiben.<br />

Zwiebel, Chili und Tomate fein hacken. Gut<br />

salzen, pfeffern und mit Limettensaft mischen.<br />

Mit Sesam bestreut servieren.<br />

TIPP<br />

Zauberpulver<br />

Thool, sri-lankisches Currypulver, gibt<br />

es bereits fertig gemixt im Asiashop.<br />

Wer es selbst machen will: Prakash<br />

Sivanathan liefert in seinem schönen<br />

Buch »Sri Lanka – The Cookbook« folgendes<br />

Rezept: 50 g Koriandersamen,<br />

10 g Kreuzkümmel, 15 g Fenchelsamen,<br />

4 g Bockshornklee, 50 g getrocknete<br />

Chili, 4 frische Curryblätter, 1 g Kurkumapulver,<br />

10 g Pfeffer. Körner, Blätter<br />

und Chili nacheinander trocken rösten,<br />

dann zu Pulver mahlen.<br />

falstaff<br />

69


ezepte / WILD<br />

Als Frankreich seine Kolonialmacht<br />

einst auf Indochina und Vietnam<br />

ausdehnte, war das zumindest<br />

kulinarisch eine glückliche Fügung:<br />

Zwei der großen Küchen der Welt<br />

fanden so zueinander. In Vietnam<br />

etwa ist das Baguette seit damals eine<br />

allseits beliebte Bereicherung des<br />

Speiseplans. Und Banh Mi, ein<br />

Baguette, das mit allerhand herrlich<br />

exotischen Köstlichkeiten gefüllt<br />

wird! Für dieses Rezept haben wir<br />

durch die Zugabe von frisch<br />

gerissenem Kren und<br />

Sauerrahm noch eine<br />

alpine Note einfließen lassen.<br />

BANH MI VOM REH<br />

MIT KREN & INGWER<br />

Für 2 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 20 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •◦◦◦◦<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

CHARDONNAY<br />

100 DAYS 2018<br />

WEINGUT KERINGER<br />

Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Intensiver Duft nach<br />

Vanille und gelber Tropenfrucht,<br />

Mandarinenzesten<br />

klingen an. Saftig, elegant,<br />

eingebundene Säurestruktur,<br />

cremig, Kokos im Abgang,<br />

vielseitig einsetzbar.<br />

keringer.at<br />

€ 12,50<br />

ZUTATEN<br />

3 EL Sauerrahm<br />

2 EL Fischsauce<br />

1 daumengroßes Stück Ingwer, gerieben<br />

2 EL frisch gerissener Kren<br />

250 g Bratenreste vom Reh, z. B. Rücken<br />

oder Nüsschen aus der Keule<br />

1 Sauerteig-Baguette<br />

½ Bund Koriander<br />

2–3 rote Chili, in Streifen geschnitten<br />

1 rote Zwiebel, fein geschnitten und in<br />

Essigwasser mariniert<br />

2 Karotten, geschält und in feine Stifte<br />

(Julienne) geschnitten<br />

2 Zweige Minze<br />

2 Zweige Dill<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Das Backrohr auf 170 °C vorheizen. Den<br />

Sauerrahm mit der Fischsauce, dem Ingwer<br />

und dem Kren zu einer Salsa vermengen.<br />

Das Reh in feine Scheiben schneiden. Das<br />

Baguette im Backrohr 5 Minuten knusprig<br />

aufbacken, der Länge nach aufschneiden.<br />

Zuerst mit der Salsa, dann mit dem gezupften<br />

Koriander, den Chilistreifen, den<br />

marinierten Zwiebelringen und dem Fleisch<br />

belegen. Mit Karottenstiften, Minzeblättern,<br />

Dill und mehr Salsa abschließen, mit der<br />

oberen Baguettehälfte belegen und in der<br />

Mitte durchschneiden.<br />

70 falstaff


©lichtfarben.at


ezepte / WILD<br />

Die Neuseeländer haben jede<br />

Menge Hirsche – und eine große<br />

Affinität zu asiatischen Küchen.<br />

Hier eine Variation des Korea-<br />

Klassikers Bulgogi, für die<br />

zartes Fleisch vom Rücken erst<br />

mariniert und dann ganz kurz<br />

gebraten wird.<br />

ZUTATEN<br />

750 g Hirschrücken, dünn aufgeschnitten<br />

Pflanzenöl<br />

ZUTATEN FÜR DIE MARINADE<br />

60 ml Sojasauce<br />

¼ Nashi-Birne, gerieben (ersatzweise ein<br />

süßer Apfel, etwa Golden Delicious)<br />

3 EL brauner Zucker<br />

1 EL Mirin<br />

1 EL Sesamöl<br />

2 EL Gochuchang-Paste<br />

3 Knoblauchzehen, gehackt<br />

2 EL Ingwer, frisch gerieben<br />

3 Schalotten, fein gehackt<br />

Pfeffer aus der Mühle<br />

ZUM SERVIEREN<br />

BULGOGI VOM HIRSCH<br />

MIT ROMANASALAT<br />

Für 4–6 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 30 MINUTEN + MINDESTENS 30 MINUTEN ZUM MARINIEREN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

1 EL geröstete Sesamsamen<br />

Jungzwiebeln zum Garnieren<br />

4 Romana-Salatherzen, gewaschen<br />

1 Glas Kimchi (Asiashop)<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Alle Zutaten der Marinade in eine flache<br />

Schüssel oder einen Gefrierbeutel geben<br />

und verrühren. Die Hirschrückenscheiben<br />

dazugeben und zum Garnieren wenden.<br />

30 Minuten bei Raumtemperatur abdecken<br />

und marinieren oder über Nacht im Kühlschrank<br />

aufbewahren.<br />

– Einen Esslöffel Pflanzenöl in einer großen<br />

Pfanne aus Gusseisen, einem Wok oder<br />

einer Pfanne aus Edelstahl erhitzen. Die<br />

Pfanne nicht zu voll füllen, da das Fleisch<br />

sonst dünstet, anstatt zu braten!<br />

– Das Fleisch in 4 Chargen verarbeiten: Erst<br />

mit einer Zange greifen und abtropfen lassen,<br />

dann in einer dünnen Schicht 1–2 Minuten<br />

kraftvoll anbraten. Umdrehen und<br />

weitere 1–2 Minuten braun werden lassen.<br />

Mit dem Rest des Fleischs ebenso verfahren.<br />

Zum Schluss den Sesam und die<br />

schräg geschnittenen Jungzwiebeln unterheben.<br />

Mit den Salatblättern und Kimchi<br />

servieren: Jeweils einen Löffel Bulgogi auf<br />

einem Blatt anrichten, mit Kimchi bestreuen<br />

und genießen!<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

MERLOT 100<br />

DAYS 2016<br />

WEINGUT KERINGER<br />

Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, breite Randaufhellung.<br />

Intensiver Duft nach Vanille und<br />

dunklem Beerenkonfit,<br />

kandierte Veilchen klingen an.<br />

Saftig, elegant, feine Tannine,<br />

etwas würzig, Brombeernoten<br />

im Abgang, schokoladig, bleibt<br />

gut haften.<br />

keringer.at<br />

€ 17,–<br />

72 falstaff


E n tdecken S ie die n eu e W in terkollek on u n ter:<br />

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ezepte / RUNDER TISCH<br />

GENUSS<br />

AUS DEM WALD<br />

Bundesforste-Vorstand<br />

Rudolf Freidhager (r.) und<br />

der niederösterreichische<br />

Landesjägermeister Josef Pröll (l.).<br />

><br />

74 falstaff


Österreichs fantastisch vielfältiger<br />

Wildbestand ist auch kulinarisch<br />

eine Offenbarung. Niemand<br />

weiß das besser als Josef Pröll,<br />

Landesjägermeister<br />

Niederösterreichs, und der<br />

Chef der Bundesforste, Rudolf<br />

Freidhager. Falstaff bat die<br />

beiden obersten »Waldmenschen«<br />

des Landes zum Gipfelgespräch<br />

in Sachen Wildgenuss.<br />

INTERVIEW SEVERIN CORTI<br />

FOTOS JOHANNES KERNMAYER<br />

FALSTAFF Warum gibt es gerade in<br />

Österreich so herrlich viel Wild?<br />

JOSEF PRÖLL Österreich bietet einen Variantenreichtum,<br />

der schon sehr bemerkenswert<br />

ist. Das ist natürlich der herrlichen<br />

Vielfalt unseres Biotops zu verdanken. Vom<br />

Neusiedler See, wo das Niederwild wie<br />

Hase, Fasan und anderes Wildgeflügel ideale<br />

Bedingungen vorfindet, über die ausgedehnten<br />

Waldgebiete mit Rot- und Rehwild<br />

sowie Wildschweinen in der Steiermark, in<br />

Nieder- und Oberösterreich bis zum Hochgebirge,<br />

wo wir außerordentliche Bestände<br />

an Gamswild verzeichnen dürfen: Das ist,<br />

trotz der relativen Kleinheit des Landes,<br />

schon eine einzigartig reichhaltige – und<br />

vor allem intakte – Natur, die natürlich<br />

dem Wild zugute kommt.<br />

RUDOLF FREIDHAGER Diese tolle Vielfalt<br />

ist das eine, die Menge an Wildbret, die uns<br />

daraus erwächst, das andere. Auf den<br />

840.000 Hektar Jagdfläche der Bundesforste<br />

verteilen sich über 1.000 Reviere, die alljährlich<br />

mehr als 1.100 Tonnen Wildbret<br />

aus der Jagd gewinnen. Es gilt aber zu<br />

bedenken, dass unsere Reviere zu großen<br />

Teilen im Hochgebirge sind, und dass wir<br />

»nur« für zehn Prozent der gesamten Jagdfläche<br />

des Landes verantwortlich zeichnen.<br />

PRÖLL Genau, aufs gesamte Bundesgebiet<br />

ausgedehnt, kann man durchaus vom<br />

Zehnfachen ausgehen: Und das Wildschwein,<br />

das natürlich im Gebirge kaum ins<br />

Gewicht fällt, zeigt etwa in der Steiermark<br />

und in Niederösterreich eine geradezu<br />

explosionsartige Entwicklung. Früher, zu<br />

Zeiten des Eisernen Vorhangs, fiel es kaum<br />

ins Gewicht, inzwischen aber werden in<br />

Österreich jedes Jahr an die 430.000 ><br />

falstaff<br />

75


ezepte / RUNDER TISCH<br />

VIELE SIND IMMER<br />

NOCH ÜBERRASCHT,<br />

DASS WILD KEINESWEGS<br />

IMMER IN SCHWEREN,<br />

ALTMODISCHEN<br />

SAUCEN ZUBEREITET<br />

WERDEN MUSS.<br />

NÖ-LANDESJÄGERMEISTER JOSEF PRÖLL<br />

76 falstaff<br />

><br />

Wildschweine erlegt. Und es sollten<br />

noch viel mehr sein, wenn es nach den<br />

Waldbesitzern und Bauern geht – in dieser<br />

Menge richten die Tiere schließlich erhebliche<br />

Schäden an.<br />

Für Freunde des guten Essens aber ist das<br />

eine hervorragende Nachricht. In kulinarisch<br />

herausragenden Regionen wie der Toskana<br />

ist Wildschwein von den Speisekarten<br />

bekanntlich nicht wegzudenken. Das könnte<br />

also bei uns schon längst auch so sein?<br />

PRÖLL Am Angebot liegt es ganz sicher<br />

nicht. Aber Sie müssen bedenken, dass<br />

Wildschwein in der Toskana eben eine lange<br />

Tradition hat, in einer Vielzahl wunderbarer<br />

Gerichte Eingang findet und von<br />

Feinschmeckern hoch geschätzt wird. Da<br />

sind wir in Österreich leider noch weit entfernt,<br />

bei uns müssen die Jäger froh sein,<br />

wenn sie beim Wildbrethändler einen Euro<br />

pro Kilo Wildschwein erzielen können.<br />

Dabei lieben wir Österreicher doch die italienische<br />

Küche? Was wir in Italien als<br />

»Ragù di Cinghiale« mit Freuden essen,<br />

wollen wir daheim als Wildschweinragout<br />

nicht bestellen? Was läuft da schief?<br />

PRÖLL Essen ist eine sehr emotionale<br />

Sache, da spielen Tradition und die Erfüllung<br />

von Erwartungshaltungen eine zentrale<br />

Rolle. Nachdem Wildschwein bei uns<br />

noch keine solche Tradition hat, müssen<br />

wir hier noch viel investieren, um es als das<br />

köstliche, nachhaltige und naturbelassene<br />

Lebensmittel in den Köpfen und Herzen der<br />

Menschen zu verankern, das es ganz objektiv<br />

darstellt. Wir sind da im Jagdverband<br />

sehr aktiv, machen etwa Grillkurse und<br />

andere Aktivitäten, um die Vielfalt der kulinarischen<br />

Einsatzmöglichkeiten von Wildbret<br />

aufzuzeigen. Viele sind noch überrascht,<br />

dass Wild keineswegs in den altmodischen,<br />

dicken Saucen zubereitet werden<br />

muss. Kurz gebraten ist es nicht nur<br />

bekömmlicher, sondern gerade auch für<br />

jene zugänglich, die meinen, dass Wild<br />

immer einen gewöhnungsbedürftigen<br />

Eigengeschmack habe. Das sorgt regelmäßig<br />

für Überraschungen.<br />

FREIDHAGER Derzeit sind wir in der merkwürdigen<br />

Situation, zu viel erstklassiges<br />

Wildbret in Österreich zu haben und es deshalb<br />

in kulinarisch hoch entwickelte Länder<br />

wie Frankreich oder die Schweiz exportieren<br />

zu müssen. Dort gilt Wild als absolute Delikatesse.<br />

Aber es wäre doch schön, wenn dieses<br />

herausragende heimische Lebensmittel


auch in der Feinschmeckernation Österreich<br />

entsprechend nachgefragt würde.<br />

Kann es sein, dass der Preis eine Rolle<br />

spielt? Wenn ich im Handel Rehschlögel<br />

oder gar Rücken einkaufe, ist das mitunter<br />

deutlich teurer als Premium-Beef. Läuft da<br />

etwas falsch?<br />

FREIDHAGER Es stimmt, dass Wildbret im<br />

Einzelhandel schnell einmal eine Stange<br />

Geld kostet – davon sieht der Jäger aber<br />

nur einen ganz geringen Teil. Zum Glück<br />

gibt es noch andere Möglichkeiten, an erstklassiges<br />

Wild zu kommen. Immer mehr<br />

Jäger verlegen sich darauf, Wild in Direktvermarktung<br />

anzubieten, perfekt zerlegt<br />

und vakuumiert. Im Internet findet man<br />

schnell entsprechende Anbieter in den<br />

jeweiligen Regionen, da hat sich zum Glück<br />

viel getan – und da ist es ganz entscheidend<br />

viel preisgünstiger zu haben. Als Bundesforste<br />

investieren wir gerade auch im hochalpinen<br />

Raum in moderne Wildkammern,<br />

damit das Fleisch binnen kürzester Zeit in<br />

die Kühlung – und damit in bestmöglicher<br />

Qualität zum Konsumenten kommen kann.<br />

PRÖLL Dem kann ich nur beipflichten: Der<br />

beste Weg zu leistbarem Wild führt in Zeiten<br />

wie diesen, wo die Marktkultur sich<br />

doch sehr verändert hat, ganz eindeutig<br />

direkt zum Jäger. Im persönlichen Kontakt<br />

hat man auch die Gewissheit, dass die Ware<br />

wirklich erstklassig ist. Wild hat ja eine<br />

Nachvollziehbarkeit der Herkunft und<br />

Nahrungsaufnahme, die man sich bei vielem<br />

anderen Fleisch nur wünschen kann!<br />

Wir bieten im Jagdverband viele Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

an, vom richtigen,<br />

konsumentengerechten Zerwirken des<br />

Wildbrets bis hin zum richtigen Schuss, der<br />

beste Fleischqualität sichert.<br />

Manche Wildarten gehen aber gerade in<br />

den vergangenen Jahren dramatisch<br />

zurück, speziell Niederwild wie Hasen und<br />

Wildgeflügel, das historisch ja als edelstes<br />

Wild überhaupt gilt. Woran liegt das, wie<br />

kann da gegengesteuert werden?<br />

><br />

DIE BUNDESFORSTE<br />

INVESTIEREN GERADE<br />

IM HOCHALPINEN RAUM<br />

IN KÜHLKAMMERN,<br />

DAMIT DAS WILD BINNEN<br />

KÜRZESTER ZEIT IN DIE<br />

KÜHLUNG KOMMT.<br />

RUDOLF FREIDHAGER, BUNDESFORSTE<br />

falstaff<br />

77


ezepte / RUNDER TISCH<br />

WILDBRET WIRD IMMER<br />

NOCH NACH FRANKREICH<br />

EXPORTIERT. DABEI<br />

SOLLTEN WIR DIESES<br />

HERAUSRAGENDE<br />

FLEISCH DOCH SELBST<br />

GENIESSEN.<br />

RUDOLF FREIDHAGER, BUNDESFORSTE<br />

><br />

PRÖLL Es stimmt, dass die Entwicklung<br />

der großflächigen Landwirtschaft die<br />

Artenvielfalt bei Niederwild, aber mindestens<br />

genauso auch bei Singvögeln und nützlichen<br />

Insekten wie Bienen, dramatisch<br />

gefährdet. Wenn Rückzugsräume wie<br />

Hecken und Böschungen ausgeräumt werden,<br />

dann geraten auch die Tiere unter<br />

Druck, die hier ihren Lebens- und Rückzugsraum<br />

vor Beutegreifern wie Fuchs oder<br />

Bussard haben. Wir kämpfen deshalb seit<br />

Jahren für mehr Investitionen für den<br />

Artenschutz in landwirtschaftlichen Gebieten.<br />

Hecken und Grünstreifen bieten ja<br />

auch Schutz vor der Bodenerosion durch<br />

Wind. Natürlich darf man das nicht auf<br />

dem Rücken der Bauern austragen. Aber<br />

was spricht dagegen, dass der Quadratmeter<br />

Rückzugsgebiet bei den Förderungen<br />

ebenso viel wert ist wie der Quadratmeter<br />

Weizen- oder Maisfeld? Damit könnten wir<br />

die traditionelle Artenvielfalt unserer Regionen<br />

deutlich stärken. Gerade Rebhühner,<br />

die es derzeit wirklich schwer haben,<br />

reagieren auf Verbesserungen ihres Lebensraums<br />

sehr rasch mit zunehmender Population.<br />

Das ist für Feinschmecker erfreulich –<br />

aber mindestens ebenso für uns alle, die wir<br />

die Schönheit der Natur gerade auch in der<br />

Wildtierbeobachtung genießen.<br />

DI JOSEF PRÖLL ist Landesjägermeister<br />

von Niederösterreich und steht damit dem<br />

mit 35.000 Jägern größten heimischen<br />

Jagdverband vor.<br />

DI DR. RUDOLF FREIDHAGER ist Vorstandssprecher<br />

der Österreichischen Bundesforste,<br />

die für die Republik als Eigentümer<br />

den größten Teil des heimischen Waldes<br />

verwalten. Als Vorstand für Forstwirtschaft<br />

und Naturschutz ist auch die Jagd<br />

ein Teil seines Verantwortungsgebiets.<br />

><br />

78 falstaff


VULKANLAND STEIERMARK<br />

VIELFALT IM VULKANLAND<br />

Das Vulkanland Steiermark ist die perfekte<br />

Genussdestination für eine besinnliche Adventzeit.<br />

ADVERTORIAL FOTOS: BEIGESTELLT<br />

Mit einer außerordentlichen Vielfalt an<br />

Weinen kann die Region Vulkanland Steiermark<br />

zu jedem Anlass, jeder Jahreszeit und<br />

bei jedem Festessen punkten. Unter dem<br />

Titel „Stiller Advent“ ist aber gerade in der<br />

hektischen Vorweihnachtszeit der südöstliche<br />

Teil der Steiermark ein Eldorado für<br />

Genussmenschen, die es etwas ruhiger<br />

angehen möchten.<br />

Die „Winzer Vulkanland Steiermark“<br />

beraten zu dieser Zeit besonders gerne ihre<br />

Gäste und haben dafür auch einiges anzubieten.<br />

Ob ein feiner weißer Burgunder, ein<br />

aromatischer Traminer, tiefgründige, aber<br />

auch frische Sauvignon Blancs oder auch<br />

mineralische Rote und delikate Süßweine,<br />

hier findet man für jeden Festschmaus den<br />

passenden Begleiter.<br />

Eine entspannte Gelegenheit, Wein für<br />

sich selbst oder als Geschenk zu besorgen,<br />

und im grünen Lichterschein von White<br />

Christmas zu träumen.<br />

INFO<br />

Weitere Informationen auf<br />

winzervulkanland.at<br />

falstaff 79


ezepte / PASTETEN<br />

RENAISSANCE<br />

IM TEIG-<br />

MANTEL<br />

Lange galten sie als altbacken und öde, nun aber feiern<br />

sie ein fulminantes Comeback: Von Paris bis Tokio backen<br />

Spitzenköche und Charcuterie-Meister wieder prächtige<br />

Pasteten und Terrinen. Zurecht: sie vereinen nämlich<br />

gleich drei Künste in einem.<br />

TEXT TOBIAS MÜLLER<br />

Foto: Richard Haughton<br />

80 falstaff


falstaff<br />

81


ezepte / PASTETEN<br />

EINE GUTE PASTETE VEREINT<br />

GLEICH DREI KÜNSTE IN SICH,<br />

JENE DES BÄCKERMEISTERS,<br />

DES KOCHS UND DES<br />

FLEISCHERS.<br />

Die neuen (alten) Pastetenstars: Gilles<br />

Vérot und sein Sohn Nicolas sind die wohl<br />

berühmtesten Charcutiers von Paris (u.),<br />

Karen Torosyan vom Restaurant »Bozar«<br />

(2.v.r.u.) sorgt gerade international mit<br />

seiner Pâté en Croûte für Furore.<br />

Das Burgund mag vor<br />

allem für seine Winzer<br />

weltberühmt sein, seine<br />

Fleischer haben es<br />

aber mindestens ebenso<br />

drauf: Wer durch<br />

Beaune oder Lyon spaziert,<br />

kommt an unzähligen Läden mit<br />

prächtigen Vitrinen vorbei: Zart glänzende<br />

Kuppeln von Jambon Persillé, wabernde<br />

Schweinsfüße in Aspik, üppig rustikale<br />

Pâtés de Campagne oder goldgelb gebackene<br />

Pâtés en Croûte stehen da wie Geschmeide<br />

in einer Juweliersvitrine. Manche sind<br />

noch ganz, andere schon angeschnitten,<br />

sodass die Kunden grüne Pistazien, bernsteinfarbenes<br />

Aspik, weiße Haselnüsse oder<br />

rosa Gänseleber leuchten sehen. Neben<br />

Schwein und Kalb werden stets auch saisonale<br />

Delikatessen wie Wildhase und Fasan<br />

verarbeitet.<br />

Außerhalb solcher traditioneller Hochburgen<br />

hat es die Pastetenkunst allerdings<br />

in den vergangenen Jahrzehnten schwer<br />

gehabt. Pâtés und Terrinen galten als altmodisch,<br />

zu fett und schwer. So out waren sie,<br />

dass fast alle schon vergessen hatten, wie<br />

großartig sie sein können. Aber nur fast.<br />

Seit Kurzem erlebt die Welt nämlich eine<br />

glückliche Pasteten-Renaissance.<br />

In ihrem Heimatland Frankreich gründen<br />

junge, talentierte Menschen derzeit nicht nur<br />

Start-ups, sondern auch wieder Pastetenmanufakturen,<br />

vor den erfolgreichen, etwa<br />

dem »Lastre sans Apostrophe« in Paris, stehen<br />

die Kunden regelmäßig Schlange. Alte<br />

Hasen wie das berühmte Pariser Charcuterie-Unternehmen<br />

»Maison Vérot« freuen<br />

sich plötzlich wieder über wachsende<br />

Umsätze und Tausende Instagram-Follower,<br />

die ihre prächtigen Kreationen bewundern.<br />

Und gleich über der Grenze, in Belgien, ist<br />

Karen Torosyan vom Restaurant »Bozar«<br />

vor allem dank seiner Pâté en Croûte zum<br />

Starkoch avanciert. So gut ist sie, dass der<br />

Gault Millau bei seiner jährlichen Preisverleihung<br />

eigens die Kategorie »Artisan of the<br />

Year« eingeführt hat, um ihn auszuzeichnen.<br />

Der Pasteten-Boom ist bei Weitem nicht<br />

nur auf ihr traditionelles Kernland<br />

beschränkt: In London hat mit »The Pie<br />

Room« ein höchst edler Shop eröffnet, der<br />

ganz dem Meat Pie, dem englischen Cousin<br />

der Pastete, huldigt. Und bei Isetan in<br />

Tokio, dem wahrscheinlich tollsten Shoppingtempel<br />

der Welt, liegen neben Sushi,<br />

Sashimi und Kobe-Rind in den Vitrinen<br />

auch prächtige Fleischkuchen, groß wie<br />

Wagenräder, kunstvolle, wie Perlmutt<br />

schimmernde Sulzen oder zierlich gebackene<br />

Pâtés. So begeistert sind die perfektionistischen<br />

Japaner von der Pastetenkunst, dass<br />

bei der letzten Pâté-en-Croûte-Weltmeisterschaft<br />

(natürlich ausgetragen in Frankreich)<br />

die drei ersten Plätze an Japaner gingen.<br />

Wer einmal eine gute Pastete gekostet hat,<br />

versteht, warum sie Menschen begeistert: Sie<br />

verbindet das Beste aus vielen Welten. Die<br />

berühmte Pâté en Croûte, die Pastete im<br />

Teigmantel (und Königsklasse des Gewerbes),<br />

vereinigt gleich drei Künste, jene des<br />

Fleisches, des Kochs und des Bäckers in<br />

ihrem köstlich-prächtigen Laib. Aber auch<br />

weniger aufwendige Charcuterie-Produkte<br />

haben ihren zeitgemäßen Reiz: In ihnen wird<br />

auf wunderbare Weise Fleisch jenseits ><br />

Fotos: Richard Haughton, Miclotte Gaetan, beigestellt<br />

82 falstaff


Pasteten-Star Karen Torosyan<br />

hat gerade sein eigenes Buch<br />

herausgebracht, voll<br />

prächtiger Pastetenbilder.<br />

falstaff<br />

83


ezepte / PASTETEN<br />

Der legendäre Pithiviers<br />

des »Bozar«: Taube und<br />

Gänseleber in gar feinem<br />

Gewand.<br />

84 falstaff


Es dauert bis zu drei Tage,<br />

bis eine prächtige<br />

Pâté en Croûte fertig ist.<br />

Fotos: Richard Haughton, beigestellt<br />

><br />

des Filets geadelt, eine perfekte Umsetzung<br />

der nachhaltigen Nose-to-Tail-Idee; sie<br />

erfordern jede Menge Können und Handarbeit<br />

und setzen sich damit wohltuend von<br />

Supermarkt-Convenience-Produkten ab.<br />

Und sie sehen einfach umwerfend gut (heute<br />

noch wichtiger: instagrammable) aus.<br />

Pasteten und Terrinen sind wohl fast so alt<br />

wie das Fleischergewerbe selbst: In der Antike<br />

wurde Fleisch in Tontöpfen gekocht und<br />

mit Fett bedeckt, im Mittelalter kam die Praxis<br />

auf, es auch im Brot zu backen (das<br />

damals allerdings nicht mitgegessen wurde).<br />

Was jahrhundertelang vor allem der Konservierung<br />

diente, entwickelte sich dann in der<br />

französischen Hochküche zu einem eigenen,<br />

köstlich-prächtigen Genre und verbreitete<br />

sich mit ihr um die Welt. Erst in den 1980er-<br />

Jahren verschwanden Pasteten und Terrinen<br />

heimlich, still und leise aus unserem Leben,<br />

gemeinsam mit dem Buffet, ihrem natürlichen<br />

Lebensraum, das ebenfalls stark an<br />

Popularität eingebüßt hat.<br />

Mittlerweile tut sich auch in Österreich<br />

langsam wieder etwas in Sachen Pastete:<br />

Traditionelle Hersteller wie Hink freuen sich<br />

über steigenden Absatz, motivierte Fleischer<br />

wie Franz Dormayer experimentieren mit<br />

Pasteten im Töpfchen, und Top-Koch und<br />

Feinkostbetreiber Alexander Mayer stellt<br />

Jambon Persillé, eine klassisch burgundische<br />

Sulz, in die Auslage. Im Westen ist das Angebot,<br />

wohl auch wegen der Nähe zu Frankreich,<br />

traditionell besser als im Osten des<br />

Landes. Trotzdem ist der Trend bei uns noch<br />

nicht ganz so angekommen. Wer nicht bis<br />

ins Burgund fahren, sondern sich bis dahin<br />

selbst an der schönen Kunst des Pastetenmachens<br />

versuchen will: Im Kasten rechts<br />

erklären wir Ihnen wie.<br />

><br />

HOW TO PÂTÉ EN CROÛTE<br />

Die Pâté en Croûte, die im Teigmantel gebackene Pastete, gilt<br />

als die Königsklasse der Charcuteriekunst, ihr ist daher in<br />

Frankreich seit 2009 auch eine eigene Weltmeisterschaft<br />

gewidmet. Wir erklären hier beispielhaft, wie sie entsteht.<br />

– Am Anfang steht der Teig: Weniger<br />

motivierte Pastetenköche nehmen einen<br />

klassischen Mürbteig, wer ein besonders<br />

prächtig-knuspriges Endprodukt will, tut<br />

sich die Arbeit an und rollt einen<br />

Blätterteig.<br />

– Dann geht es an die Farce, die eigentliche<br />

Füllung: Dazu wird Fleisch und Fett zusammen<br />

faschiert, sodass sie eine Emulsion<br />

bilden (wie für eine Wurst). Früher<br />

waren Pasteten meist halb aus Fleisch,<br />

halb aus Fett gefertigt, moderne Versionen<br />

setzen meist auf ein Verhältnis von<br />

3 oder 2 zu 1. Schwein, Wild oder Kalb<br />

sind die häufigsten Zutaten, das Fett<br />

stammt wegen der guten Konsistenz fast<br />

immer vom Schwein. Hin und wieder wird<br />

auch altes Brot eingearbeitet.<br />

– Gut würzen ist das Um und Auf der<br />

Pastete. Klassisch für eine Pâté en<br />

Croûte sind etwa Knoblauch und Schalotten,<br />

Madeira, Nelken, Muskatnuss,<br />

getrockneter Ingwer, Koriandersamen,<br />

Zimt, Pfeffer und natürlich Salz. Die<br />

Gewürze werden teils geröstet, dann<br />

gemahlen und mit der Farce vermischt.<br />

Da sie meist kalt gegessen wird, braucht<br />

sie mehr Würze als Speisen, die warm<br />

serviert werden.<br />

– Nun wird der Teig ausgerollt und in die<br />

Pastetenform gelegt. Dann kommt ein<br />

wenig Farce hinein, darauf mögliche Einlagen<br />

(beliebt ist ein Kern aus Foie gras<br />

oder ein Filet), und schließlich wird die<br />

Pastete mit Farce aufgefüllt und der<br />

Teig zugeschlagen.<br />

– Oben schneidet der Pastetenmacher<br />

nun runde Öffnungen hinein, sogenannte<br />

Kamine, durch die beim Garen der<br />

Dampf entweichen kann. Oft wird die<br />

Pastete außerdem oben mit schön<br />

geformten Teigresten (Blätter, Tiere<br />

etc.) verziert.<br />

– Einmal zusammengebaut, wird sie im<br />

Rohr gebacken, bis sie die gewünschte<br />

Temperatur hat, innen gar und außen<br />

schön braun und knusprig ist. Bei Pasteten<br />

mit Foie gras muss man da besonders<br />

vorsichtig sein, um den Kern nicht<br />

zu schmelzen.<br />

– Nachdem sie über Nacht ausgekühlt ist,<br />

kommt der letzte Schritt: Durch die Kamine<br />

wird Aspik eingefüllt, die die Hohlräume<br />

innen ausfüllt und kalt geliert. Nun<br />

wird die Pastete erneut kalt gestellt –<br />

wird sie nun angeschnitten, präsentiert<br />

sich ihr Inneres prall gefüllt und prächtig.<br />

falstaff<br />

85


ezepte / PASTETEN<br />

KLEINES<br />

Mousse<br />

Eine Terrine mit besonders<br />

cremiger Konsistenz,<br />

die mit Schlagobers und<br />

Gelatine gerührt wird.<br />

Parfait<br />

Ähnlich dem Mousse<br />

eine Farce, die gesulzt<br />

oder mit Gelatine<br />

gebunden und oft für<br />

den besonderen<br />

Schmelz mit Eiweiß<br />

versetzt oder mit<br />

Butter gerührt wird.<br />

CHARCUTERIE-<br />

EINMALEINS<br />

Charcuterie bedeutet auf Französisch so viel wie<br />

»gekochtes Fleisch« und ist ein Oberbegriff für viele<br />

verschiedene Köstlichkeiten. Wir erklären hier einige<br />

der wichtigsten Begriffe.<br />

Galantine<br />

Eine Art Rollpastete, bei der Fleisch,<br />

meist Geflügel, mit Farce bestrichen<br />

und dann eingerollt gegart wird.<br />

Terrine<br />

Eine Pastetenvariante, die ohne<br />

Teig zubereitet, und nicht im Rohr,<br />

sondern im Wasserbad gegart wird.<br />

86 falstaff<br />

Pastete<br />

Eine Farce aus Fleisch oder<br />

Innereien (Schwein, Wild,<br />

Rind etc.), Fett, Gewürzen,<br />

Gemüse, Nüssen oder Früchten,<br />

die in einem Teigmantel<br />

im Rohr gebacken wird. Im<br />

allgemeinen Sprachgebrauch<br />

werden im Deutschen allerdings<br />

auch gerne Terrinen<br />

oder Aufstriche als »Pastete«<br />

bezeichnet, zum Beispiel die<br />

Kalbsleberpastete.<br />

Sulz<br />

Fleisch, Fisch oder Gemüse,<br />

das in Aspik eingegossen<br />

wird. Die vielleicht berühmteste<br />

französische Sulz ist der<br />

Jambon Persillé, Schinken in<br />

Weißwein-Petersil-Aspik.<br />

Rillettes<br />

Fleisch, das im eigenen<br />

Fett langsam gegart, dann<br />

fein gezupft oder geschnitten<br />

und schließlich mit<br />

dem Kochfett gemischt<br />

wird. Eine feinere Form<br />

des Verhackerten.<br />

Fotos: Richard Haughton, Shutterstock


TAUROA<br />

BEFLÜGELNDE ORTE UND<br />

EINE GESCHENKSIDEE<br />

Tauroa steht als Qualitätssiegel für eine ausgesuchte Vielfalt einzigartiger Häuser an<br />

besonderen Orten mit dem Anspruch, »beflügelnde Orte« zu sein.<br />

ADVERTORIAL Fotos: beigestellt<br />

Es gibt diese Orte, die einen ganz<br />

besonderen Zauber ausstrahlen<br />

und auf ihre Art und Weise einzigartig<br />

sind. 15 solche besonderen<br />

Orte in Salzburg, dem Salzkammergut und<br />

dem Murtal tragen das Qualitätssiegel Tauroa.<br />

Denn auf den ersten Blick völlig unterschiedlich,<br />

haben sie doch Gemeinsamkeiten<br />

wie ihre Einzigartigkeit und ihren unverwechselbaren<br />

Charakter. Sie zeichnen sich<br />

durch eine unvergleichlich schöne geografische<br />

Lage, die Liebe zum Detail und die<br />

Herzlichkeit, die hier gelebte Gastfreundschaft,<br />

durch die Kompromisslosigkeit der<br />

qualitativen Ansprüche und die harmonische<br />

Verbindung von Kultur und Natur und von<br />

Tradition und Modernität aus.<br />

UNVERGLEICHLICH<br />

Es sind Orte wie das zauberhafte »Landhaus<br />

zu Appesbach« am Wolfgangsee oder der<br />

beeindruckende »Hangar-7« am Airport<br />

Salzburg mit seinem vielfach ausgezeichneten<br />

Restaurant »Ikarus«. Aber auch das traditionelle<br />

»Gasthaus Krenn« oder das »Schlosshotel<br />

Gabelhofen« in Fohnsdorf, wo man im<br />

eleganten Ambiente noch die Magie der Ritterzeit<br />

spüren kann, zählen dazu.<br />

Einzigartig und zu jeder Jahreszeit in seiner<br />

Ursprünglichkeit eine Reise wert ist auch<br />

das »Seehotel« am Grundlsee, von wo aus<br />

man die unvergleichliche Ausseer Landschaft<br />

erkunden kann oder das »G’schlössl Murtal«,<br />

das gerade jetzt ein echter Geheimtipp<br />

ist. Denn um den großen Naturbadeteich im<br />

idyllischen Schlosspark strahlt ein Adventdorf<br />

den wunderbaren Zauber dieser schönen<br />

Zeit aus. Man spürt die gelebte Tradition<br />

und entdeckt in den handgemachten<br />

Geschenksideen aus natürlichen Materialien<br />

den Wert des Brauchtums.<br />

Auch im »Winterstellgut« in Annaberg<br />

prasseln die Feuerkörbe und weisen den Pferdekutschen<br />

und den spazierenden Besuchern<br />

den Weg zum Adventmarkt.<br />

An diesen und den weiteren »beflügelnden<br />

Orten« möchte man am liebsten bleiben. Und<br />

das kann man im Rahmen der zauberhaften<br />

Feiertagsarrangements in den meisten auch.<br />

BEFLÜGELNDE GESCHENKSIDEE<br />

Zeit, Genuss und Inspiration an diesen und<br />

weiteren Orten wie dem »Bulls’ Corner«<br />

oder dem »Afro Cafe« in Salzburg, dem<br />

»Hotel Hofwirt« in Fohnsdorf oder dem<br />

»Schönberghof« direkt am Red Bull Ring<br />

kann man mit dem Tauroa-Gutschein verschenken.<br />

Erhältlich in den Häusern selbst als<br />

wiederaufladbare Karte in eleganter Hülle<br />

oder online als schön gestalteter Ausdruck ist<br />

der Gutschein auch für Last-Minute-Schenker<br />

ideal, kann man ihn schließlich auch an<br />

Heilig Abend ausdrucken und mit einer schönen<br />

Schleife darum ein Lächeln ins Gesicht<br />

des Beschenkten zaubern.<br />

INFO<br />

Weitere Informationen unter<br />

tauroa.at<br />

falstaff 87


PASTETEN & CO.<br />

STEAK IM GLAS<br />

Die aus Japan stammenden, vor allem in der Gegend um Kobe gezüchteten<br />

Rinder der Wagyu-Rasse sind für ihre einzigartig marmorierten<br />

Steaks berühmt, seit ein paar Jahren werden sie auch in Österreich<br />

gezüchtet. Weil aber auch alles rund ums Steak köstlich ist,<br />

macht »Hink« aus dem herrlich fetten Fleisch Aufstrich und Rillettes<br />

im Glas – das Grammelschmalz für Steakliebhaber, sozusagen.<br />

Kobe Beef Austria Rillettes, 130 g um € 10,69.<br />

hink.wien<br />

DIE KÖNIGIN DER TERRINEN<br />

Die Foie Gras ist und bleibt die Königin der Terrinen. Dieser<br />

prächtige Block aus einer ganzen Entenleber kommt aus dem<br />

Straßburger Traditionshaus »Edouard Artzner«. Die Leber wird<br />

etwas mehr erhitzt als für frische Foie Gras (auf 80 °C), was ihr<br />

eine etwas festere Konsistenz verleiht, sie allerdings auch länger<br />

haltbar macht. 180 g um € 30,60.<br />

edouard-artzner.com<br />

CHARCUTERIE-BIBEL<br />

Wer es ein bisschen ernster meint mit dem Pasteten- und Terrinen-<br />

Machen, der kommt um dieses Buch nicht herum: Der amerikanische<br />

Kulinarikjournalist Michael Ruhlman und der Koch Brian Polcyn<br />

haben mit »Charcuterie« das moderne Standardwerk zum Pökeln,<br />

Wursten und Pasteten-Machen abgeliefert. Ein endlos hilfreicher<br />

Band! »Charcuterie – The Craft of Salting, Smoking and Curing«<br />

Um € <strong>29</strong>,<strong>29</strong>.<br />

thalia.at<br />

DIE RICHTIGE WÜRZE<br />

Wacholder und Macis, Nelken und Piment, Anis und Zimtblüten –<br />

so eine Pastete verträgt jede Menge Gewürze. Jetzt kann man natürlich<br />

alle einzeln kaufen, rösten und mahlen – oder man macht es<br />

sich ein wenig leichter und setzt auf fixfertige Pastetengewürze,<br />

etwa jenes vom Wiener Gewürzspezialisten »Babette’s«. Auch für<br />

Wildragouts perfekt geeignet.<br />

Babette’s Pastetengewürz, um € 8,25.<br />

babettes.at<br />

Fotos: beigestellt<br />

88 falstaff


shortlist<br />

PASTETEN & CO<br />

DIE RICHTIGE FORM<br />

Wenn Sie doch einmal selbst Hand anlegen und Ihre eigene Pastete<br />

oder Terrine machen möchten – die Le-Creuset-Pastetenform aus<br />

emailliertem Gusseisen sorgt dafür, dass zumindest optisch schon<br />

einmal alles passt. Nicht günstig, aber bildschön, spülmaschinenfest<br />

und mit 30 Jahren Garantie ausgestattet – und natürlich auch<br />

für Aufläufe geeignet. Le-Creuset-Pastetenform um € 2<strong>29</strong>,–.<br />

lecreuset.de<br />

LEBER, GETRÜFFELT<br />

Seit mehr als 160 Jahren stellt die Feinkostmanufaktur »Englert«<br />

Spezialitäten wie getrüffelte Pasteten oder Steinpilzsuppen im Glas<br />

her. Als festliche Vorspeise eignen sich zum Beispiel die Leberpatés<br />

im Glas, etwa von Gans, Ente (beide ungestopft) oder Wild, zusätzlich<br />

noch mit etwas Trüffel verfeinert. Um € 2,<strong>29</strong> (exkl. USt).<br />

schenkel.at<br />

SCHMELZ UND GUTES GEWISSEN<br />

Für Genießer, die aus ethischen Gründen keine Foie Gras essen,<br />

aber auch nicht auf den herrlichen Schmelz verzichten wollen, hat<br />

das österreichische Traditionsunternehmen »Hink« ein Weidegansmousse<br />

aus ungestopften Lebern im Programm, dem Butter noch<br />

mehr Cremigkeit verleiht. Nicht ganz vergleichbar, aber ziemlich<br />

gut. Gänselebermousse von der Weidegans.<br />

130 g um € 7,79.<br />

hink.wien<br />

FREILAND-<br />

MOUSSE<br />

Eine feine Entenmousse<br />

aus den Lebern von ungestopften<br />

Freiland-Enten<br />

von »Feyel«, einem<br />

Betrieb, der im Alsace<br />

bereits seit über 200 Jahren<br />

Pasteten und Terrinen<br />

fertigt. Das Label<br />

Rouge bürgt für die<br />

hohe Qualität. 2 x 40 g<br />

um € 3,89 (exkl. USt).<br />

schenkel.at<br />

falstaff<br />

89


ezepte / KOCHBUCH<br />

»Tust was Gutes<br />

rein, kommt was<br />

Gutes raus« war<br />

das Motto der<br />

Oma von Claudia<br />

Hütthaler. Die<br />

Enkelin hält sich<br />

freilich an<br />

das Credo.<br />

CLAUDIA HÜTTHALER . KOCHBUCH<br />

FLEISCH<br />

VERLIEBT<br />

Winter ist die perfekte Zeit für große Braten, köstliche Schmorgerichte<br />

und saftige Steaks – kurz, für ein richtig gutes Fleischkochbuch.<br />

Claudia Hütthaler hat genau ein solches geschrieben.<br />

Fotos: Ian Ehm<br />

90 falstaff


Auf 200 Seiten präsentiert Claudia Hütthaler<br />

wertvolle fleischlastige Familienrezepte.<br />

Wenn jemand weiß, was<br />

gutes Fleisch ist, dann<br />

die Familie Hütthaler:<br />

Seit vier Generationen<br />

betreiben sie eine<br />

Metzgerei in Schwanenstadt an der Grenze<br />

zum Salzkammergut. Aus dem kleinen<br />

Betrieb ist mittlerweile Österreichs größter<br />

Lieferant für Biofleisch geworden, und man<br />

beliefert etwa Kunden wie Hofer.<br />

Weil in der Familie das gemeinsame<br />

Kochen und Essen immer schon eine große<br />

Rolle gespielt hat, hat Claudia Hütthaler<br />

nun ein Kochbuch mit den besten Familienrezepten<br />

herausgebracht (»Fleischverliebt«):<br />

Darin findet sich etwa das Rezept<br />

für die dicke Entensuppe der Poppi-Oma,<br />

die seit jeher bei keinem Weihnachtsfest der<br />

Familie Hütthaler fehlen darf, für richtige<br />

Kalbsbutterschnitzerl mit Erdäpfelpüree<br />

oder Hirn mit Ei, für Claudia ein perfektes<br />

Katerfrühstück.<br />

Herbert Hütthaler, Claudias Mann, erinnert<br />

sich noch an die Zeit, als selbst für<br />

Metzgerfamilien wie die seine Fleisch Mangelware<br />

war. Erst vor Kurzem hat die Familie<br />

14 Millionen Euro in den Bau eines<br />

»gläsernen Schlachthofs« investiert, der<br />

durch Transparenz das Tierwohl garantieren<br />

soll. Bei Bau und Planung wurde ganz<br />

besonders darauf geachtet, den Tieren eine<br />

stressfreie Schlachtung zu ermöglichen.<br />

Zudem zahlt das Unternehmen Bauern, die<br />

es mit Schweinen beliefern, einen deutlich<br />

höheren Preis für höhere Tierwohlstandards.<br />

Entsprechend spürt man in allen<br />

Rezepten den Respekt und die Liebe<br />

für die wertvolle Hauptzutat. Als Motto<br />

des Buchs könnte ein Zitat von Claudias<br />

Großmutter gelten, das sie im Vorwort<br />

festge halten hat: »Tust was Gutes rein,<br />

kommt was Gutes raus.« So einfach kann<br />

richtig gutes Kochen sein.<br />

><br />

Fleischverliebt.<br />

Familienrezepte<br />

von Claudia<br />

Hütthaler,<br />

200 Seiten<br />

23,47 Euro über<br />

shop.huetthaler.at<br />

falstaff<br />

91


ezepte / ROHER FISCH<br />

Von ganz oben im Norden bis ganz weit unten in den<br />

Tropen hat der Genuss von rohem, fangfrischem Fisch<br />

und Meeresfrüchten Tradition. Wir zeigen einige der<br />

verlockendsten Rezepte, die uns gerade jetzt, in der<br />

kalten Jahreszeit, Sehnsucht nach der Weite und<br />

Frische des Ozeans machen!<br />

FOTOS STINE CHRISTIANSEN FOODSTYLING THOMAS STEINMANN<br />

ROHE<br />

MEERES-<br />

FRISCHE<br />

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93


ezepte / ROHER FISCH<br />

GRAVED LACHS MIT SENFSAUCE<br />

Für 4 Personen (als Hauptspeise)<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 30 MINUTEN + 2 TAGE<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />

Rohen Fisch in der Erde<br />

vergraben, damit er ein<br />

bissl reift: Das geht nur im<br />

ganz hohen Norden.<br />

Das Resultat aber ist so<br />

köstlich, dass wir es auch<br />

in unseren Breiten nicht<br />

missen wollen – auch wenn<br />

der Lachs in diesem Fall<br />

in den Tiefen des<br />

Kühlschranks vergraben<br />

werden muss.<br />

ZUTATEN FÜR DEN GRAVED LACHS<br />

1 kg schottisches Lachsfilet, mit Haut,<br />

Gräten entfernt und trocken getupft<br />

4 EL Salz<br />

4 EL Zucker<br />

20 weiße Pfefferkörner, grob gemörsert<br />

1 Bund Dill, Stiele entfernt<br />

ZUTATEN FÜR DIE SENFSAUCE<br />

3 EL Senf<br />

3 EL brauner Zucker<br />

2 EL Apfelessig<br />

Salz und Pfeffer<br />

150 ml neutrales Pflanzenöl<br />

½ Bund Dill, gezupft und gehackt<br />

1 EL Senfkörner, gemörsert<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Den Fisch mit einer Mischung aus Salz,<br />

Zucker, Pfefferkörnern und Dill gründlich<br />

einreiben. Flach in einen Plastikbeutel transferieren,<br />

sodass die Oberfläche des Fischs in<br />

Kontakt mit der Beize bleibt. Den Beutel<br />

auf ein Tablett legen und mit ein paar<br />

Tellern beschweren. Im Kühlschrank 24<br />

Stunden durchziehen lassen, dann den Fisch<br />

aus dem Beutel holen und kurz mit Wasser<br />

abspülen. In einen frischen Plastikbeutel<br />

umbetten, wieder auf das Tablett legen und<br />

für weitere 24 Stunden in den Kühlschrank<br />

stellen, damit die Beize gleichmäßig<br />

durchzieht.<br />

– Für die Senfsauce Senf, Zucker und Essig in<br />

einer Schüssel verschlagen, bis der Zucker<br />

fast ganz aufgelöst ist. Mit Salz und Pfeffer<br />

würzen, dann langsam und unter dauerndem<br />

Rühren das Öl einfließen lassen.<br />

Mit gehacktem Dill und Senfkörnern<br />

vollenden.<br />

– Zum Servieren den Lachs schräg (in<br />

einem Winkel von 90 Grad) in 5 mm dicken<br />

Scheiben von der Haut schneiden und<br />

mit Zitronenspalten, Senfsauce und<br />

frisch geschälten, gekochten Erdäpfeln<br />

mit Dill zu Tisch bringen.<br />

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95


ezepte / ROHER FISCH<br />

96 falstaff


TIRADITO<br />

VON DER JAKOBSMUSCHEL<br />

Für 2 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 30 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />

Tiradito ist eine Kreation der<br />

peruanischen Nikkei-Küche, die<br />

von japanischen Einwanderern<br />

entwickelt wurde: japanische<br />

Küchentechnik, kombiniert mit<br />

peruanischen Zutaten.<br />

Der berühmteste Vertreter der<br />

Nikkei-Küche ist Nobu Matsuhisa,<br />

der gemeinsam mit Hollywood-<br />

Legende Robert de Niro die global<br />

erfolgreichen Nobu- Restaurants<br />

betreibt. Auch dies ist ein von ihm<br />

inspiriertes Rezept.<br />

ZUTATEN<br />

3 große Jakobsmuscheln<br />

½ Gurke<br />

ein paar Korianderblätter<br />

2 EL Yuzu-Saft<br />

2 EL Zitronensaft<br />

Salzflocken<br />

1 TL Zucker<br />

1 EL peruanische Rocoto-Chilipaste<br />

(Internet)<br />

2 EL Olivenöl<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Jakobsmuscheln aus ihren Schalen<br />

lösen und alle Innereien vorsichtig entfernen,<br />

sodass nur der weiße Muskel bleibt.<br />

Jede Jakobsmuschel waagrecht in 0,5 cm<br />

dicke Scheiben schneiden.<br />

– Die Gurke in sehr dünne Scheiben<br />

schneiden und die Scheiben mit den<br />

J akobsmuschelscheiben dekorativ auf<br />

Serviertellern anordnen. Mit gezupftem<br />

Koriander garnieren.<br />

– Aus Yuzu- und Zitronensaft, Salz, Zucker,<br />

Chilipaste eine Salsa rühren, mit Olivenöl<br />

cremig aufschlagen und über die Muscheln<br />

träufeln. Sofort servieren.<br />

C A M E R O N M A C K I N T O S H S<br />

ERFOLGSPRODUKTION VON<br />

BOUBLIL & SCHÖNBERGS<br />

TM © 1988 CML<br />

PREMIERE HERBST 2020<br />

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ezepte / ROHER FISCH<br />

98 falstaff


ZUTATEN FÜR DIE LECHE DE TIGRE<br />

½ Bund Koriander, nur die Stängel<br />

80 g Stangensellerie<br />

80 g Zwiebel<br />

1 Knoblauchzehe<br />

2 cm Ingwer, geschält<br />

Salz<br />

80 ml Limettensaft<br />

1 Stamperl Mezcal (optional)<br />

100 ml Eiswürfel<br />

Chilis, gehackt (nach Geschmack)<br />

ZUTATEN FÜR DAS CEVICHE<br />

CEVICHE VON DER<br />

BIO-GARNELE<br />

MIT TORTILLA-CHIPS<br />

Für 4 bis 6 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: PASSIV: 1 STUNDE, AKTIV: 15 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />

2 reife Avocados<br />

1 rote Zwiebel<br />

1 saurer Apfel (z.B. Granny Smith)<br />

½ kg rohe Bio-Garnelen, geschält und<br />

zugeputzt<br />

½ Bund Korianderblätter<br />

Tortilla-Chips (Optional. In Wien gibt es<br />

sehr gute in der Casa Mexico.)<br />

TIPP<br />

Nur nachhaltig ist gut!<br />

Achten Sie bei den Garnelen auf gute<br />

Qualität. Kaufen Sie entweder Wildfang<br />

mit ASC-Siegel oder bio-zertifizierte<br />

Ware aus nachhaltigen Zuchtprojekten.<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Für die Leche de Tigre Korianderblätter<br />

von den Stängeln zupfen. Sellerie, Zwiebel,<br />

Knoblauch, Korianderstängel und Ingwer<br />

mit etwas Salz in einem Mörser zu einer<br />

Paste mörsern (oder in einem Blender<br />

pürieren) und im Kühlschrank mindestens<br />

eine Stunde ziehen lassen. Dann in einem<br />

Sieb gut ausdrücken und Flüssigkeit<br />

auffangen.<br />

– Die Flüssigkeit mit Limettensaft, Mezcal<br />

(falls er verwendet wird) und Eiswürfeln<br />

im Blender oder mit dem Pürierstab glatt<br />

mixen. Die gehackten Chili zugeben, salzen<br />

und fünf Minuten kalt ziehen lassen.<br />

– Avocados der Länge nach halbieren, den<br />

Stein entfernen, Fruchtfleisch aus der<br />

Schale lösen und würfelig schneiden. Die<br />

rote Zwiebel grob hacken. Apfel schälen,<br />

Gehäuse entfernen und blättrig schneiden.<br />

Garnelen, Avocado, Apfel und Zwiebel mischen,<br />

mit der Würzsauce marinieren und<br />

mit Korianderblättern garniert servieren.<br />

Dazu Tortilla-Chips reichen.<br />

TIPP<br />

Würze aus der Flasche<br />

Mezcal ist der rauchig-herbe Bruder des<br />

Tequila. Ein Stamperl davon gibt Ihrem<br />

Ceviche das gewisse Extra. Und weil<br />

Mezcal richtig gut ist, sind wir zuversichtlich,<br />

dass Sie eine Verwendung für<br />

den Rest in der Flasche finden werden.<br />

Ceviche ist der neue<br />

Shrimps-Cocktail.<br />

Genauso einfach,<br />

genauso gut vorzubereiten,<br />

aber unvergleichlich<br />

aromatischer und<br />

leichter. Die Säure des<br />

Limettensafts gart die<br />

rohen Meeresfrüchte zart,<br />

sodass sie perfekt cremig<br />

und saftig bleiben.Wem<br />

die Tortilla-Chips zu wenig<br />

festlich sind, der kann<br />

natürlich auch getoastetes<br />

Weißbrot dazu reichen –<br />

der Maisgeschmack passt<br />

halt sehr gut.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

CHARDONNAY<br />

HEIDEBODEN<br />

2018<br />

WEINGUT KERINGER<br />

Leuchtendes Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Feiner Blütenhonig<br />

unterlegt Tropenfrucht, etwas<br />

Mango, kandierte Orangenzesten.<br />

Saftig, balanciert und<br />

rund, Ananas und Banane<br />

klingen an, guter Speisenbegleiter.<br />

keringer.at<br />

€ 7,50<br />

falstaff<br />

99


ezepte / ROHER FISCH<br />

WOLFSBARSCH-CARPACCIO<br />

(CARPACCIO DI SPIGOLA)<br />

Für 4 Personen (als Vorspeise)<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 15 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •◦◦◦◦<br />

Spigola,<br />

zu Deutsch<br />

Wolfsbarsch,<br />

ist einer der<br />

liebsten Fische<br />

der Süditaliener.<br />

Oft wird er einfach<br />

roh mit etwas<br />

knackigem Fenchel<br />

und salzigen Oliven<br />

angerichtet.<br />

ZUTATEN<br />

1 Fenchel samt Grün<br />

eine Handvoll schwarzer Oliven<br />

4 EL sehr gutes Olivenöl<br />

Saft einer Zitrone<br />

Salz<br />

1 Wolfsbarsch, geputzt und filetiert<br />

Pfeffer aus der Mühle<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Fenchel halbieren, die Stiele und den<br />

Strunk entfernen, das zarte Grün abzupfen,<br />

gut waschen und für später zur Seite legen.<br />

Die Oliven halbieren und entkernen.<br />

– Olivenöl, Zitronensaft und Salz zu einer<br />

Marinade rühren. Fenchel mit einer Mandoline<br />

sehr fein hobeln und umgehend mit der<br />

Hälfte der Marinade gut mischen.<br />

– Die Wolfsbarschfilets mit einem sehr<br />

scharfen Messer quer in dünne Scheiben<br />

schneiden.<br />

– Fisch auf einer mit Olivenöl ausgepinselten<br />

Platte hübsch drapieren, den Fenchelsalat<br />

darüber verteilen, mit den Oliven und dem<br />

Fenchelgrün garnieren. Mit frisch gemahlenem<br />

Pfeffer würzen und mit gutem Weißbrot<br />

servieren.<br />

100 falstaff


Entgeltliche Einschaltung<br />

Wien Momente<br />

Freizeit in Wien – so vielseitig wie Sie<br />

Wien ist eine sehr lebendige Stadt mit einem vielfältigen Freizeitangebot – da bleibt keine Zeit für Langeweile.<br />

Egal ob Sie Lust auf Sport haben, kulturell interessiert sind oder einfach eine entspannte Zeit verbringen<br />

möchten: In Wien gibt es das ganze Jahr über interessante Veranstaltungen und immer viel zu erleben.<br />

Dank zahlreicher kostengünstiger und kostenloser Angebote bekommt man in Wien auch für wenig Geld<br />

sehr viel Freizeitvergnügen.<br />

freizeit.wien.gv.at und kultur.wien.gv.at


ezepte / ROHER FISCH<br />

In der Kombination<br />

mit der fruchtigen Säure<br />

von Zitrusfrüchten und<br />

nichts als ein wenig<br />

Schnittlauch als Kontrast<br />

wird roher Thunfisch zur<br />

mediterranen Delikatesse.<br />

ZUTATEN<br />

THUNFISCHTATAR<br />

MIT ZITRUSFRÜCHTEN<br />

400 g Thunfischfilet, Sushi-Qualität<br />

3–4 EL Olivenöl<br />

1 rosa Grapefruit<br />

1 gelbe Grapefruit<br />

2 große Orangen<br />

1 kleiner Bund Schnittlauch<br />

Salz, Pfeffer aus der Mühle<br />

Salzkristalle, am besten Maldon-Salz zum<br />

Servieren<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 25 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Den Thunfisch mit einem großen, scharfen<br />

Messer in kleine Würfel schneiden und in<br />

einer Schüssel mit Olivenöl vermengen.<br />

Kalt stellen. Die Zitrusfrüchte mit dem<br />

Messer schälen, sodass das Fruchtfleisch<br />

blank liegt – also die dünnen Häutchen der<br />

Segmente mit abschneiden. Die einzelnen<br />

Segmente ebenfalls so herausschneiden,<br />

dass die dazwischen liegenden Häute zurückbleiben.<br />

Den Saft auffangen. Die Hälfte<br />

der Früchte in kleine Würfel schneiden, die<br />

andere Hälfte für die Garnitur zurückbehalten.<br />

Den Schnittlauch fein schneiden und<br />

mit etwas Zitrussaft, den Zitruswürfeln, einer<br />

guten Prise Salz und frisch gemahlenem<br />

Pfeffer unter den Fisch mischen.<br />

– Das Tatar mithilfe einer Dressierform (am<br />

besten quadratisch) auf den Tellern arrangieren<br />

und die Zitrussegmente dekorativ<br />

darauf anrichten. Mit Salzkristallen bestreuen<br />

und servieren.<br />

102 falstaff


ENTERPRISE.ORF.AT<br />

UNSERE ERFOLGSFORMEL!<br />

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QUALITÄT.<br />

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ezepte / ROHER FISCH<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

AUSTERN MIT THAI-DRESSING<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 30 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

WELSCHRIESLING<br />

<strong>2019</strong><br />

WEINGUT KERINGER<br />

Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zarte weiße Frucht, unterlegt<br />

mit frischen Kräutern, etwas<br />

Pfirsich. Saftig, feine Struktur,<br />

zarte Würze, Apfelfrucht im<br />

Abgang, Zitrus im Nachhall.<br />

keringer.at<br />

€ 6,90<br />

ZUTATEN<br />

16 Austern, frisch aufgebrochen<br />

Saft und geriebene Schale einer Limette<br />

2 rote Thai-Chilis, in feine Ringe geschnitten<br />

1 rosa Schalotte, feinst gehackt<br />

1 EL brauner Zucker<br />

1 TL Ingwer, feinst gehackt<br />

2 EL Fischsauce<br />

4 Korianderwurzeln (alternativ 8 Stängel<br />

Koriander), fein gehackt<br />

16 gezupfte Korianderblätter<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Alle Zutaten außer den Korianderblättern<br />

in einer Schüssel mit 3 Esslöffeln Wasser<br />

vermengen und abschmecken. Das Wasser<br />

in den Austern abgießen, jeweils einen<br />

Teelöffel vom Dressing dazugeben und<br />

mit je einem Korianderblatt garnieren.<br />

Auf gestoßenem Eis servieren.<br />

104 falstaff


Wellnessgenuss<br />

• Mountain Spa (exklusiv<br />

für Erwachsene) mit<br />

Thermalpool, exklusive<br />

Spa-Attraktionen,<br />

abwechslungsreiches<br />

Wellnessprogramm<br />

• Pinzgauer Wasserfestspiele<br />

(für Familien) mit Hallenbad,<br />

beheiztem Außenpool,<br />

Babypool, Wasserrutsche,<br />

Familiensauna,…<br />

Neuestes Mitglied<br />

der renommierten<br />

Jeunes<br />

Restaurateurs<br />

d‘Europe<br />

Genuss auf höchstem Niveau<br />

• kreative und moderne alpine Küche<br />

mit überzeugter Regionalität<br />

• Stilvolles Ambiente, beeindruckender<br />

Weinkeller und charmanter Service<br />

GOOD LIFE TIPP FÜR WINTERGENIESSER<br />

Riederalm-Adventprogramm<br />

mit einzigartigen Highlights<br />

Gourmet im Schnee (Januar & März 2020)<br />

Traumlage inmitten der Leoganger Bergwelt:<br />

• Ski in – Ski out im Skicircus Leogang-Saalbach-Hinterglemm-Fieberbrunn, direkt neben der<br />

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• Im Sommer: neben dem BikePark Leogang, ideal für Downhiller, Mountainbiker sowie für<br />

Wanderer und Bergsteiger<br />

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DA KOMM’ ICH HER!<br />

JETZT ZUGREIFEN UND GENIESSEN:<br />

FRISCHE OALE AUS KÄRNTEN<br />

• So heiß’ ich: kärntnerische Oale<br />

• Da komm’ ich her: aus dem genussvollen<br />

Kärnten<br />

• Mich gibt’s: ganzjährig in ausgewählten<br />

Billa-, Merkur- und Adeg-Filialen<br />

Die Marke »Da komm’ ich her!« bietet frisches<br />

Obst und Gemüse von Bauern aus Österreichs<br />

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1 Cent an das Projekt »Blühendes<br />

Österreich«. Das sichert den Erhalt vieler<br />

Vogel-, Insekten- und Pflanzenarten. Weitere<br />

Infos unter bluehendesoesterreich.at und<br />

dakommichher.at<br />

FEINES AUS KÄRNTEN:<br />

UNSERE OALE<br />

Die Eier der Kärntner Hühner finden in der heimischen<br />

Küche vielerorts Verwendung – aber vor allem natürlich<br />

bei den süßen Versuchungen.<br />

Servas, i bin a Oale aus Kärnten.<br />

Von heimischen Hendln, da<br />

komm’ ich her! In der Backstube<br />

zeige ich mich von meiner süßesten<br />

Seite. Vom flaumigen Kürbiskuchen<br />

über deftigen Apfelschmarren bis hin zum<br />

fruchtigen Zwetschkenfleck – wer wird da<br />

nicht zur Naschkatze? Kein Wunder, dass<br />

wir Eier so beliebt sind: Rund 230 Stück<br />

stehen pro Jahr auf dem Speiseplan jedes<br />

Österreichers.<br />

VON CHINA IN DEN ALPENRAUM<br />

Was uns Oale von »Da komm’ ich her!«<br />

so unwiderstehlich macht? Ein goldgelber<br />

Kern, nährstoffreiches Eiweiß und eine<br />

feste Kalkschale. Bis wir in die schöne<br />

Alpenrepublik kamen, war’s ein weiter<br />

Flug. Die ersten Haushühner gackerten<br />

um 5000 vor Christus im fernen China<br />

vor sich hin. Erst mit den Römern kam<br />

das Hendl in die heimischen Gefilde – und<br />

fühlte sich sofort tierisch wohl. Heute<br />

legen rund sechs Millionen österreichische<br />

Hennen jährlich 1,6 Milliarden Eier.<br />

ZUM GENIESSEN UND<br />

IN DIE HAARE SCHMIEREN<br />

Wir Oale sind wahre Kraftlackel: Bereits ein<br />

Ei deckt rund 15 Prozent des täglichen Proteinbedarfs<br />

ab und liefert alle essenziellen<br />

Aminosäuren. Das freut neben dem Körper<br />

auch das Haar. In der Kosmetik wird unser<br />

Dotter gerne als stärkende Spülung eingesetzt.<br />

Unser wertvolles Inneres schützen wir<br />

mit einer harten Schale. Ob diese braun oder<br />

weiß ist, hängt übrigens von den Genen des<br />

Hendls ab. Während Hühner mit weißen<br />

Ohrscheiben weiße Eier legen, sind Produzentinnen<br />

brauner Eier meist rot ums Ohr.<br />

FRISCHE QUALITÄT IN DER PFANNE<br />

Als Oale lass i mi gern in die Pfanne hauen.<br />

Aber nur, wenn die Lagerung zuvor meinen<br />

Bedürfnissen entsprochen hat – also lichtgeschützt,<br />

trocken und mit einer Kühltemperatur<br />

unter sechs Grad. So können wir Eier<br />

bis zu 28 Tage nach dem Legen noch<br />

bedenkenlos genossen werden.<br />

SÜSSE SCHMANKERL MIT TRADITION<br />

Ein Kuchen ohne Eier? Da lachen ja die<br />

Hühner. Süßes mit Eischnee ist luftig<br />

leicht. Mit Dotter bestrichene Polsterzipferl<br />

werden goldbraun. Eine traditionelle<br />

Spezialität aus meiner Heimat ist der<br />

Pohača oder Reindling. Aufgeschnitten<br />

serviert, wird er von Feinschmeckern gerne<br />

in Kaffee oder Kakao getunkt. Weitere<br />

Tipps verraten die Kärntner Bäckermeister<br />

auf zahlreichen regionalen Schmankerlfesten.<br />

Verführerische Rezepte – wie für den<br />

hausgemachten Apfelschmarren – sind<br />

online zu finden. Bis bald auf dakommichher.at.<br />

FRISCHES<br />

AUS DER REGION<br />

REZEPTE<br />

Rezepte für ein weihnachtliches Husarenkrapferl<br />

und einen traditionellen Apfelschmarren sowie<br />

zahlreiche weitere regionale Rezepte und Infos zur<br />

Regionalmarke »Da komm’ ich her!« unter<br />

dakommichher.at<br />

ADVERTORIAL Foto: beigestellt<br />

106<br />

falstaff


»<br />

Schain Tog<br />

Nochboa «<br />

»Da komm’ ich her!« sind frische Produkte von<br />

heimischen Bauern aus Österreichs Regionen. Unsere<br />

regionalen Eier stehen für kontrollierte Herkunft,<br />

Frische und Qualität vom Stall bis ins Geschäft.<br />

Kärntner Eier gibt’s jetzt bei:


ezepte / FISCH<br />

DER<br />

JOSH NILAND . THE WHOLE FISH<br />

GANZE<br />

FISCH<br />

Josh Niland lässt Fisch bis zu drei Wochen reifen – und macht<br />

dann Carpaccio daraus. Der australische Starkoch hat Severin Corti<br />

erzählt, wie er unseren Umgang mit Fisch revolutionieren will,<br />

warum er besser wird, wenn er reifen darf, und die besten Teile<br />

oft weggeworfen werden.<br />

TEXT SEVERIN CORTI FOTOS ROB PALMER<br />

Josh Niland, The Whole Fish<br />

Cookbook, Hardie Grant Books<br />

<strong>2019</strong>, 256 Seiten, 30 Euro,<br />

mrniland.com<br />

108 falstaff<br />

Ein großer Zackenbarsch<br />

darf im Kühlhaus von<br />

Josh Nilands Restaurant<br />

»St. Peter« in Sydney<br />

schon einmal zwei bis<br />

drei Wochen im Kühlhaus<br />

abhängen, bevor er als<br />

Carpaccio oder Tatar oder auch zu verblüffender<br />

Knusprigkeit gegrillt an den stets<br />

ausgebuchten Tischen landet. Der<br />

Geschmack ist von makelloser Reinheit,<br />

deutlich definierter und konsistenter als<br />

gewohnt – aber ganz und gar nicht herausfordernd<br />

oder gar gewöhnungsbedürftig,<br />

sondern so zum Fingerlecken herrlich, wie<br />

man es sich nur wünschen kann.<br />

»Es ist ein fundamentaler Irrtum, dass<br />

Fisch nur ganz frisch wirklich gut<br />

schmeckt«, sagt der bescheidene und<br />

schmächtig wirkende Mann, der gerade ein<br />

viel beachtetes Kochbuch herausgebracht<br />

hat. Nilands »The Whole Fish Cookbook«<br />

ist für Superstars von René Redzepi bis<br />

Jamie Oliver bereits eines der »einflussreichsten<br />

Kochbücher seiner Generation«,<br />

voll »atemberaubender neuer Erkenntnisse«<br />

und mit einer Herangehensweise an das<br />

Thema Fisch, die fast alles über den Haufen<br />

wirft, was wir bislang als der Weisheit letzten<br />

Schluss angenommen hatten.<br />

Josh Niland hat als junger Koch zwar bei<br />

einigen der größten Chefs Australiens<br />

gelernt und auch ein halbes Jahr mit Heston<br />

Blumenthal vom »Fat Duck« in England<br />

gearbeitet, seine bahnbrechenden Ideen zum<br />

richtigen Umgang mit Fisch aber hat er ganz<br />

allein, als Autodidakt entwickelt. »Ich wollte<br />

einfach nicht akzeptieren, dass Fisch, im<br />

Gegensatz zu Fleisch, nur so eine erschütternd<br />

kurze Haltbarkeit haben soll und<br />

habe überlegt, woran das liegen kann«, sagt<br />

er. Also schaute er sich zuerst einmal genau<br />

an, ob er sich nicht die eine oder andere<br />

Idee bei der Fleischverarbeitung abschauen<br />

könnte. »Da bin ich ziemlich schnell draufgekommen,<br />

dass Fleisch bei der Schlachtung<br />

niemals mit Wasser abgewaschen wird, wie<br />

das bei Fisch seit jeher gang und gäbe ist.«<br />

Also versuchte der junge Australier einfach,<br />

was zuvor kein Mensch versucht<br />

>


Mit einem extrem scharfen<br />

Messer schneidet Niland einem<br />

Mahi Mahi die Schuppen in<br />

langen Bändern vom Leib. Sie<br />

werden später zu Chips frittiert.<br />

falstaff<br />

109


ezepte / FISCH<br />

Manche Fische, zum Beispiel<br />

Weißer Thunfisch, reifen über<br />

40 Tage im Kühlhaus, bevor<br />

sie als Tatar oder Carpaccio<br />

zu Tisch dürfen.<br />

<strong>11</strong>0 falstaff


FLEISCH WIRD BEIM<br />

SCHLACHTEN NIEMALS<br />

GEWASCHEN. DAS HABE<br />

ICH AUF FISCH AN­<br />

GEWANDT – PLÖTZLICH<br />

KONNTE ICH IHN REIFEN<br />

WIE BESTES STEAK.<br />

JOSH NILAND, »THE WHOLE FISH COOKBOOK«<br />

><br />

hatte: beim küchenfertigen Zuputzen<br />

eines Fischs vollkommen auf Wasser zu verzichten.<br />

Das klingt leichter, als es ist – was<br />

sollte etwa mit den Abertausenden lästiger<br />

Schuppen geschehen, wenn man sie nicht<br />

wie üblich abwaschen kann? Ein japanischer<br />

Sushi-Meister gab den entscheidenden<br />

Hinweis und zeigte ihm, dass die Schuppen<br />

auch mithilfe eines extrem scharfen Messers<br />

und entsprechender chirurgischer<br />

Kunstfertigkeit in langen Bändern vom<br />

Körper geschnitten werden können.<br />

»Die ersten Fische waren ein Alptraum,<br />

weil ich dauernd ins Fleisch geschnitten<br />

habe«, sagt Niland. Mit der Zeit aber verfeinerte<br />

er seine Technik so, dass er auch<br />

große Fische heute in wenigen Minuten auf<br />

diese elegante Art von den Schuppen befreit<br />

– auf Instagram zeigt er in atemberaubender<br />

Manier vor, wie er die Schuppen perfekt<br />

vom Körper löst, ohne die darunter liegende<br />

Haut des Fisches zu verletzen.<br />

Als nächstes musste die Technik, mittels<br />

derer der Fisch ausgenommen wird, verfeinert<br />

werden. Auch das lässt sich im Internet<br />

auf faszinierende Art verfolgen: Niland<br />

setzt aufmerksam seinen Schnitt im Bauchraum<br />

und sorgt dafür, dass die Innereien<br />

nicht verletzt werden. Dann legt er die Kiemen<br />

frei und zieht an ihnen die gesamten<br />

Innereien aus der Bauchhöhle – Blut fließt<br />

so gut wie keines, das wenige wird mittels<br />

Küchenkrepp einfach weggewischt.<br />

»Nur kein Wasser dazu, das verunreinigt<br />

den Fisch und verfängt sich in Körperöffnungen,<br />

wo es Zersetzungsprozesse in Gang<br />

setzt.« Niland aber braucht den Fisch ganz<br />

sauber. Große Exemplare werden nach dieser<br />

Behandlung kopfüber in einem speziellen,<br />

nicht ventilierten Kühlraum aufgehängt,<br />

kleine Exemplare liegen auf speziellen<br />

Edelstahlgittern, wo sie täglich gewendet<br />

werden. »Ein solcherart sauber ausgenommener<br />

Fisch feuchtelt nicht und hat das<br />

><br />

Aus dem Kopf eines<br />

Zackenbarschs holt Niland<br />

reichlich Delikatessen (u. l.).<br />

falstaff<br />

<strong>11</strong>1


ezepte / FISCH<br />

DAS INTERESSE AN<br />

MEINER TECHNIK IST<br />

ÜBERWÄLTIGEND. ES<br />

WÄRE TOLL, WENN MAN<br />

AUCH ANDERSWO ALLES<br />

GUTE AUS EINEM FISCH<br />

HERAUSHOLEN WÜRDE.<br />

JOSH NILAND<br />

Josh Niland: Der sympathische,<br />

bescheidene Koch hat ein<br />

Restaurant (»St. Peter«) und<br />

eine Fischhandlung in Sydney.<br />

Den Schwanz eines Marlin<br />

beizt Niland und lässt ihn<br />

über Wochen zu bestem<br />

Prosciutto lufttrocknen.<br />

><br />

Potenzial, über Tage – bei manchen großen<br />

Fischen auch über Wochen – zu reifen.<br />

Erst damit entwickelt er seine ganz eigene<br />

Charakteristik, den für die jeweilige Art typischen<br />

Geschmack.« Außerdem vermag trockene<br />

Haut beim Grillen ganz unvergleichlich<br />

besser knusprig zu werden als feuchte.<br />

Ein in Nilands Restaurant »St. Peter« auf<br />

der glühenden Kohle gegrillter Fisch hat oftmals<br />

ein Haut von so krachender Knusprigkeit,<br />

dass sie durchaus an besten Schweinsbraten<br />

gemahnt – das darunter liegende<br />

Fleisch aber bleibt makellos saftig und zart.<br />

Wie beim Fleisch, das bekanntlich auch<br />

erst nach entsprechender Reifung zum echten<br />

Genuss wird. Das ist aber noch lange<br />

nicht alles. Weil Niland einer nachhaltigen<br />

Idee vom Fischgenuss anhängt, schaute er<br />

sich auch für die »minderen« Teile des<br />

Fischs vieles bei Fleischhauern ab. Heute<br />

macht er luftgetrockneten Speck aus dem<br />

Bauchfleisch von Schwertfischen, der verblüffend<br />

an feinsten Prosciutto gemahnt. Er<br />

macht Bratwürste, Blutwurst und Presskopf<br />

vom Fisch, grillt Knochenmark vom<br />

Schwertfisch (siehe Rezept auf S. <strong>11</strong>4) und<br />

macht knusprige Chips aus Fischaugen.<br />

Sogar Desserts auf Fischbasis sind längst<br />

Standard in seinem auf Wochen ausreservierten<br />

Restaurant. Zusätzlich hat Niland eine<br />

Fischhandlung namens »The Fish Butchery«<br />

aufgesperrt, die nach seiner Technik arbeitet.<br />

Seit der Vorstellung seines Kochbuchs, in<br />

dem er die Techniken detailreich beschreibt<br />

und extrem verlockende Rezepte (siehe folgende<br />

Seiten) vorstellt, ist in den USA ebenso<br />

wie in Großbritannien enormes Interesse<br />

erwacht, die neue Technik auch über Australien<br />

hinaus zu erschließen. »Es sieht<br />

nicht schlecht aus, dass wir schon bald<br />

auch anderswo zeigen können, wie gut<br />

Fisch schmeckt, wenn man ihn nicht mit<br />

Wasser in Verbindung bringt – sobald er<br />

einmal aus dem Wasser draußen ist.«<br />

><br />

<strong>11</strong>2 falstaff


JULIANKUTOS


ezepte / FISCH<br />

GEBRATENES SCHWERTFISCHKNOCHENMARK,<br />

HARISSA & KICHERERBSENPFANNKUCHEN<br />

Für 4 Personen<br />

Fischkarkassen sind in den meisten guten Fischläden oder Märkten erhältlich. Achten<br />

Sie darauf, eine zu ordern, die nicht im Wasser gelegen ist und möglichst ganz frisch<br />

geschnitten wurde. Das Blut, das auf den Knochen sein kann, muss von lebhaft roter<br />

Farbe sein, am Knochen sollte vom Filet noch sauberes, glasiges Fleisch haften, und es<br />

sollte sauber und frisch nach Meer riechen – keinesfalls fischig. Der Geschmack ist<br />

fleischig, aber ziemlich mild, er wird von den verwendeten Gewürzen definiert. Es ist<br />

die Textur, die diesen besonderen Teil des Fisches so außergewöhnlich macht. Alternativ<br />

kann das Mark von Thunfisch oder Mahi Mahi verwendet werden.<br />

ZUTATEN<br />

1 Schwertfischrückgrat<br />

Meersalzflocken<br />

ZUTATEN FÜR DIE HARISSA<br />

250 ml natives Olivenöl extra<br />

2 Knoblauchzehen, geschält<br />

4 Bananenschalotten, fein gewürfelt<br />

1 lange rote Chilischote, entkernt und<br />

schwarz gegrillt<br />

4 rote Paprikaschoten (Paprika), entkernt,<br />

schwarz gegrillt und geschält<br />

2 TL geröstete Kreuzkümmelsamen<br />

½ TL geröstete Koriandersamen<br />

2–3 getrocknete Paradeiser<br />

1 EL Tomatenmark<br />

2 EL Rohzucker<br />

100 ml Fischsauce<br />

Meersalzflocken<br />

ZUTATEN FÜR DIE<br />

KICHERERBSENPFANNKUCHEN<br />

200 g Kichererbsenmehl<br />

1 TL Salz<br />

½ TL schwarzer Pfeffer, gemahlen<br />

450 ml Wasser<br />

1 EL Ghee, zum Kochen<br />

ZUTATEN FÜR DIE GEWÜRZMISCHUNG<br />

1 TL Kreuzkümmel, gemahlen<br />

1 TL geröstete Koriandersamen, gemahlen<br />

½ TL schwarzer Pfeffer, gemahlen<br />

1 TL Paprika, geräuchert<br />

1 TL Meersalzflocken<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Für die Harissa das Olivenöl in einem<br />

Topf bei mittlerer bis starker Hitze erhitzen<br />

und den Knoblauch und die Schalotten<br />

1 Minute lang unter Rühren braten. Die<br />

gegrillte Chili, den Paprika, die gerösteten<br />

Gewürze und die getrockneten Paradeiser<br />

zugeben und 5 Minuten lang duften lassen.<br />

Das Tomatenmark zugeben und bei mittlerer<br />

Hitze 3–4 Minuten garen. Den Zucker<br />

hinzufügen und 5 Minuten kochen lassen,<br />

dann die Fischsauce dazugeben und weitere<br />

5 Minuten kochen lassen. Mit Salz abschmecken<br />

und in einem Mixer glatt mixen,<br />

ggf. etwas warmes Wasser hinzufügen. Das<br />

Püree in einen großen Topf geben und 5–10<br />

Minuten braten, bis die Farbe intensiver<br />

wird und die Paste duftet. In einem sterilisierten<br />

Glas im Kühlschrank aufbewahren,<br />

bis sie benötigt wird.<br />

– Für die Pfannkuchen alle Zutaten außer<br />

das Ghee in einer großen Schüssel verrühren,<br />

bis sie glatt sind. In einen luftdichten<br />

Behälter geben und 24 Stunden bei Raumtemperatur<br />

auf der Arbeitsfläche stehen<br />

lassen. Am nächsten Tag den Teig zu einer<br />

dicken cremigen Konsistenz verrühren.<br />

– Das Ghee in einer Pfanne erhitzen, dann<br />

abgießen und beiseite stellen. 100 ml des<br />

Pfannkuchenteigs in die Pfanne gießen und<br />

die Pfanne schnell drehen, sodass eine<br />

gleichmäßige dünne Schicht den Boden<br />

und die Seiten der Pfanne bedeckt. Etwas<br />

von dem reservierten Ghee und reichlich<br />

Pfeffer auf die Oberseite des Pfannkuchens<br />

geben, dazu Salz nach Belieben. Auf die andere<br />

Seite wenden und kurz garen (3 Minuten<br />

Gesamtkochzeit), dann den Pfannkuchen<br />

aus der Pfanne nehmen. Auf diese Art<br />

vier Pfannkuchen backen.<br />

– Alle Zutaten für die Gewürzmischung in<br />

einer Schüssel vermengen. Den Grill des<br />

Backrohrs aufheizen.<br />

– Für das Knochenmark mit einem großen<br />

Küchenmesser jeden Wirbel an der Wirbelsäule<br />

trennen, dann das Knochenmark mit<br />

der Gewürzmischung einreiben. Die Knochenmarkstücke<br />

auf ein Backblech setzen<br />

und 6 Minuten lang grillen, bis sie angebrutzelt<br />

sind.<br />

– Mit etwas mehr Salz bestreuen und mit der<br />

erwärmten Harissa und den Pfannkuchen<br />

servieren.<br />

<strong>11</strong>4 falstaff


falstaff<br />

<strong>11</strong>5


ezepte / FISCH<br />

<strong>11</strong>6 falstaff


SANDWICH MIT<br />

GEBACKENEN SARDINEN<br />

Für 2 Personen<br />

Panierten Fisch auf weichem Weißbrot muss man einfach lieben.<br />

Es ist wichtig, die Sardinen in Ghee in der Pfanne zu braten,<br />

anstatt sie zu frittieren, da der Geschmack viel besser zur<br />

Geltung kommt und die Garung besser zu kontrollieren ist.<br />

Die Joghurt-Tartarsauce kann nach Geschmack auch durch eine<br />

scharfe Sauce oder Mayonnaise ersetzt werden. Dieses Sandwich<br />

ist sehr vielseitig, eine Reihe von verschiedenen Fischen eignen<br />

sich perfekt, darunter Hering, Wittling oder Brasse.<br />

ZUTATEN FÜR DIE JOGHURT-TATARSAUCE<br />

(ERGIBT MEHR ALS BENÖTIGT)<br />

375 g Naturjoghurt<br />

3 große französische Schalotten,<br />

fein gehackt<br />

1 EL Salz-Kapern, gespült, abgetropft und<br />

fein gehackt<br />

60 g Cornichons, grob gehackt<br />

2 EL Petersilie, fein geschnitten<br />

ZUTATEN<br />

8 kleine Sardinen, geschuppt, ausgenommen<br />

und mit Butterflöckchen gefüllt<br />

150 g Mehl universal<br />

4 Eier, leicht verquirlt<br />

120 g weiße Panko-Brotbrösel<br />

70 g Ghee<br />

Meersalzflocken und frisch gemahlener<br />

schwarzer Pfeffer<br />

4 Scheiben weiches Weißbrot<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Für die Sauce alle Zutaten in einer Schüssel<br />

verrühren. Kühl stellen.<br />

– Die Sardinen panieren, erst durch das<br />

Mehl, dann durch die verquirlten Eier<br />

und schließlich durch die frischen Brösel<br />

ziehen. Darauf achten, dass die Schwänze<br />

der Fische frei von Panier bleiben.<br />

– Das Ghee in einer Pfanne stark erhitzen und<br />

die Sardinen in Chargen herausbacken: auf<br />

einer Seite für eine Minute oder bis sie goldgelb<br />

und knackig sind, dann auf der anderen<br />

Seite weitere 10–20 Sekunden braten. Aus<br />

der Pfanne nehmen und gut würzen.<br />

– Die Krusten der Brotscheiben abschneiden.<br />

Einen Teil der Sauce auf zwei der Brotscheiben<br />

von Rand zu Rand verteilen,<br />

dann vier Sardinen darauf anrichten. Die<br />

restliche Sauce darauf geben und dann<br />

die restlichen Brotscheiben aufsetzen.<br />

– Die Schwänze sollen an einem Ende dekorativ<br />

herausschauen, ebenso sollten die<br />

golden gebackenen Sardinen auf allen<br />

Seiten über die Brotscheiben hinausragen<br />

(siehe Bild).<br />

falstaff<br />

<strong>11</strong>7


ezepte / FISCH<br />

GREENBACK-FLUNDER<br />

IN VERJUS & SAUERAMPFER<br />

Für 2 Personen<br />

Die Greenback-Flunder ist ein typischer Flachfisch in<br />

australischen Gewässern. Sein festes, wunderbar zartaromatisches<br />

Fleisch lässt sich am ehesten mit dem der<br />

Seezunge oder des Steinbutts vergleichen. Beide können<br />

alternativ gut verwendet werden.<br />

ZUTATEN<br />

2 x 500 g Greenback-Flunder,<br />

vom Fischhändler küchenfertig zugeputzt<br />

120 ml natives Olivenöl extra<br />

etwas Meersalz<br />

120 ml Verjus<br />

130 g Sauerampferblätter, geschnitten<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Vergewissern Sie sich, dass der Grill heiß<br />

und die Holzkohle durchgeglüht ist (weiße<br />

Ascheschicht an der Oberfläche).<br />

– Die Haut der Flundern mit etwas Olivenöl<br />

bepinseln und mit Meersalz gut würzen.<br />

Die Flundern direkt auf dem Grillrost auf<br />

der weißen Seite (oder Unterseite) für<br />

4 Minuten grillen, dann wenden und für<br />

weitere 4 Minuten grillen, oder bis die Innentemperatur<br />

am Knochen 60 °C auf<br />

einem Bratthermometer erreicht.<br />

– Das restliche Olivenöl und den Verjus auf<br />

ein flaches Backblech geben und das Blech<br />

an der Seite des heißen Grills erwärmen.<br />

Die Flundern auf das warme Blech legen<br />

und 5 Minuten abseits der Hitze rasten<br />

lassen.<br />

– Die Flundern mit der weißen Seite nach<br />

oben auf flachen Tellern positionieren. Das<br />

Backblech wieder auf den heißen Grill stellen<br />

und mit einem Schneebesen die Fischsäfte<br />

mit dem Verjus und Olivenöl mixen,<br />

dann über die Flundern löffeln. Eine große<br />

Handvoll Sauerampferblätter ebenfalls<br />

durch die Sauce ziehen und auf die Fische<br />

setzen. Sofort servieren.<br />

<strong>11</strong>8 falstaff


falstaff<br />

<strong>11</strong>9


ezepte / FISCH<br />

120 falstaff


MARINIERTER SILVER TREVALLY<br />

& ZITRONENVERJUS<br />

Für 4 Personen<br />

Bei diesem Gericht wird Verjus als säurehaltige Zutat verwendet,<br />

um die Textur des Fleisches zu festigen und die köstlichen natürlichen<br />

Öle des Silver Trevally zu verstärken. Um den Zitronenverjus<br />

herzustellen, ist ein wenig Planung erforderlich. Alternativ können<br />

Sardellen, Sardinen oder Makrele verwendet werden.<br />

ZUTATEN<br />

4 grätenfreie Silver-Trevally-Filets mit Haut<br />

Meersalz<br />

FÜR DEN ZITRONENVERJUS<br />

250 g frische Meyer-Zitronen oder<br />

Bergamotte oder Yuzu, wenn erhältlich<br />

2 l hochwertiger Verjus<br />

2 EL Feinkristallzucker<br />

Prise Salz<br />

FÜR DAS VERJUS-DRESSING<br />

2 TL Koriandersamen<br />

Prise Salz<br />

1 TL Feinkristallzucker<br />

2 große Bananenschalotten, fein geschnitten<br />

140 ml natives Olivenöl extra<br />

80 ml Zitronenverjus<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Für den Zitronenverjus die Früchte zusammen<br />

mit den restlichen Zutaten in ein<br />

sterilisiertes Einmachglas geben. Luftdicht<br />

verschließen und für mindestens 7 Tage in<br />

den Kühlschrank stellen, bis sich die Aromen<br />

entwickelt haben. In ein sauberes Glas<br />

abseihen und bis zum Gebrauch abkühlen<br />

lassen.<br />

– Für das Dressing die Koriandersamen in<br />

einer kleinen Pfanne bei mittlerer Hitze<br />

rösten, bis sie duften und leicht geröstet<br />

sind. Abkühlen lassen, dann die Samen<br />

grob mörsern. Die gehackten Koriandersamen,<br />

Salz, Zucker und Schalotten mischen<br />

und mindestens 30 Minuten, vorzugsweise<br />

über Nacht, beiseite stellen.<br />

Dann Öl und Verjus untermischen.<br />

– Den gut gesäuberten Fisch auf die Fleischseite<br />

legen, sodass die Haut oben ist. An<br />

der Kopfseite der Filets mit den Fingern<br />

einen Zipfel Haut abheben und die Haut<br />

sanft zum Schwanzende hin abziehen,<br />

sodass nur die silbrige Unterhaut zurückbleibt.<br />

Die Filets in dicke Scheiben schneiden<br />

und auf einem kleinen Teller anrichten.<br />

Mit Salz abschmecken.<br />

– Den Fisch mit dem Dressing beträufeln<br />

und darauf achten, dass Koriandersamen<br />

und Schalotten auf jedem Teller gleichmäßig<br />

verteilt sind. Bei Raumtemperatur<br />

servieren. Für einen etwas umfangreicheren<br />

Teller wäre die Zugabe von knackigen<br />

pfeffrigen Blättern wie Chicoree, Rucola<br />

oder Rettich perfekt.<br />

falstaff<br />

121


ezepte / ZITRUSFRÜCHTE<br />

SAUER<br />

MACHT<br />

SÜCHTIG<br />

Von nordafrikanischen Eintöpfen über südamerikanisches<br />

Ceviche bis hin zu asiatischen Suppen und Salaten:<br />

Es gibt kaum ein universelleres Gewürz als Zitrusfrüchte.<br />

Schale, Saft, Fleisch – einfach alles an ihnen ist köstlich.<br />

Warum eigentlich?<br />

TEXT TOBIAS MÜLLER FOTOS STINE CHRISTIANSEN<br />

FOODSTYLING THOMAS STEINMANN<br />

122 falstaff


falstaff<br />

123


ezepte / ZITRUSFRÜCHTE<br />

DIE ERSTE ZITRUSFRUCHT,<br />

DIE NACH EUROPA KAM, DÜRFTE DIE<br />

ZITRONAT-ZITRONE GEWESEN SEIN.<br />

So verschieden die Geschmäcker<br />

sein mögen, es gibt ein<br />

paar Köstlichkeiten, die uns<br />

einen. Die allermeisten Menschen<br />

sind sich zum Beispiel<br />

einig, dass sie Zitrusfrüchte<br />

umwerfend gut finden. Von<br />

Japan bis Spanien machen Schalen und Säfte<br />

von Zitronen, Orangen und all ihren<br />

zahlreichen Verwandten unser Essen besser,<br />

und selbst in Gegenden, wo Zitrusfrüchte<br />

gar nicht wachsen, gehören sie zum unersetzlichen<br />

Würz-Arsenal. Abgesehen von<br />

Salz und Pfeffer gibt es kaum ein so universell<br />

verwendetes Gewürz.<br />

Im fernen Westen ist ganz Kalifornien<br />

verrückt nach der süß-kräutrigen Meyer-<br />

Zitrone, etwas weiter im Süden, in Mexiko,<br />

gehört Limettensaft zur unverzichtbaren<br />

Würze am Tacostand (etwa so, wie bei uns<br />

Senf zur Wurst gereicht wird). Und in ganz<br />

Mittel- und Südamerika werden mit dem<br />

sauren Saft von Limetten und Zitronen<br />

roher Fisch, Muscheln und Krustentiere<br />

gegart und so zu Ceviche veredelt, einem<br />

wahrlich umwerfend erfrischenden Meeressalat.<br />

Im Osten vibrieren die Suppen Japans oft<br />

vom spritzigen Aroma geriebener Yuzu-<br />

Schale (oder deren Saft), einer Verwandten<br />

der Mandarine. Im Süden Chinas, wo die<br />

große Kantonküche zu Hause ist, hat jedes<br />

Restaurant irdene Töpfe oder Säcke voll<br />

getrockneter Orangenschalen neben dem<br />

Herd stehen, deren herb-frisches Aroma<br />

Eintöpfe und Saucen würzt. Und im tropischen<br />

Klima Südostasiens gedeihen manche<br />

Sorten so prächtig, dass sie zu Salaten verarbeitet<br />

werden, etwa dem herrlich saftigen,<br />

erfrischend herben Pomelo-Salat Vietnams.<br />

Die fantastischen Schmorgerichte Nordafrikas<br />

verdanken ihre geschmackliche<br />

Kraft oft monatelang gereiften Salzzitronen,<br />

die Wiener Küche ist seit Monarchie-Tagen<br />

abhängig von frischen Zitronen, die in ganz<br />

Südeuropa viel öfter als Essig für Säure sorgen.<br />

Und selbst die Engländer, jahrhundertelang<br />

eher nicht für ihre feine Küche<br />

berühmt, erkannten die Würzkraft des Zitrus<br />

und aromatisierten mit den Schalen der<br />

Bergamotte ihren Tee.<br />

Die Zitrus-Familie stammt ursprünglich<br />

aus Asien, einerseits aus der Gegend zwischen<br />

Südchina und Myanmar, andererseits<br />

aus Nordindien, am Fuß des Himalayas.<br />

Bereits vor über 3000 Jahren wurden Mandarinen<br />

in China und Indien kultiviert, und<br />

um das Jahr 1000 berichten chinesische<br />

Autoren von über 27 verschiedenen Orangenarten.<br />

Die erste Zitrusfrucht, die nach<br />

Europa kam, dürfte die Zitronat-Zitrone<br />

gewesen sein: Sie spielt eine wichtige Rolle<br />

im jüdischen Sukkot-Ritus, ursprünglich<br />

eine Art Erntedankfest. Jüdische Auswanderer<br />

brachten Zitronat-Zitronen um 300 vor<br />

Christus nach Vorderasien und in den östlichen<br />

Mittelmeerraum, um 100 vor Christus<br />

folgte dann die Zitrone.<br />

Allerdings wurden die exotischen Früchte<br />

zunächst nicht gegessen: Die Römer<br />

betrachteten Zitrusfrüchte eher als Medizin<br />

und große Mottenkugeln denn als Genussmittel.<br />

Erst im Mittelalter, als die Bitterorange<br />

begann, sich von Spanien und Italien<br />

aus auszubreiten, entdeckten europäische<br />

Köche, was für großartige Aromen in<br />

den Früchten stecken: Bitterorangen wurden<br />

zu einem der wichtigsten Würzmittel<br />

des Adels. Mit ihrem Saft wurde Fleisch<br />

mariniert und bei Tisch nachgewürzt, so<br />

wie heute mit Salz. Ihre Schalen und Blüten<br />

wurden kandiert und etwa zum Aromatisieren<br />

von Zucker verwendet.<br />

><br />

IM MITTELALTER WAREN<br />

BITTERORANGEN EINES DER WICHTIGSTEN<br />

WÜRZMITTEL DES ADELS.<br />

124 falstaff


falstaff<br />

125


ezepte / ZITRUSFRÜCHTE<br />

DIE SIZILIANISCHE MAFIA GEHT<br />

AUF DEN »ZITRUSRAUSCH« DER INSEL<br />

IM 19. JAHRHUNDERT ZURÜCK.<br />

><br />

Es sollte bis ins 15. Jahrhundert dauern,<br />

bis die heute so allgegenwärtigen süßen<br />

Orangen über arabische Händler nach Mitteleuropa<br />

kamen. Einmal allgemein<br />

bekannt, war ihr Erfolg allerdings durchschlagend:<br />

Ab dem 16. Jahrhundert entstanden<br />

in ganz Europa Orangerien, in<br />

denen die neuen Früchte für ihre adeligen<br />

Genießer kultiviert wurden – jene in<br />

Schloss Schönbrunn in Wien wird erstmals<br />

1647 erwähnt (sie besteht bis heute).<br />

Die Zitrone wiederum verdankte ihren<br />

großen Durchbruch weniger ihrem<br />

Geschmack als ihren Inhaltsstoffen – und<br />

einem schottischen Wissenschaftler. James<br />

Lind, ein Arzt aus Edinburgh, entdeckte<br />

1747, dass Zitronen und Mandarinensaft<br />

Skorbut heilen können, die bis dahin unbesiegbare<br />

Krankheit, die Seefahrer befiel und<br />

die, wie wir heute wissen, durch Vitamin-C-<br />

Mangel hervorgerufen wird. Die britische<br />

Marine war begeistert, die Zitronenindustrie,<br />

vor allem auf Malta und Sizilien, boomte.<br />

So lukrativ wurde das Zitronenanbaugeschäft,<br />

dass die sizilianische Mafia auf die<br />

Zeit des »Zitronengold-Rauschs« auf der<br />

DER ZITRUS-<br />

STAMMBAUM<br />

Fast die ganze enorme Zitrus-Vielfalt<br />

geht auf drei Arten zurück: die Zitronat-<br />

Zitrone, die Mandarine und die Pomelo.<br />

Aus diesen Urvätern entwickelten sich<br />

so unterschiedliche Früchte wie Buddhas<br />

Hand, eine fingerförmige Zitronat-<br />

Zitrone, oder die olivengroße Kumquat,<br />

die mitsamt ihrer aromatischen Schale<br />

gegessen werden kann.<br />

Die Orange, die heute drei Viertel der<br />

weltweiten Zitrusproduktion ausmacht,<br />

ist wahrscheinlich eine uralte Kreuzung<br />

aus Pomelo und Mandarine; die Zitrone,<br />

die zweitwichtigste Zitrusfrucht, ist eine<br />

alte Mischung aus Zitronat-Zitrone und<br />

Pomelo. Die jüngste Zitrusfrucht, die<br />

Grapefruit, ist wiederum eine Kreuzung<br />

aus einer süßen Orange und einer Pomelo,<br />

die erst im 18. Jahrhundert in der<br />

Karibik entstand.<br />

Insel zurückgehen soll: Einheimische Großgrundbesitzer,<br />

die Wasser, Transportwege<br />

und Arbeiter kontrollierten, machten neu<br />

ankommenden Zitronenbauern Angebote,<br />

die sie nicht ablehnen konnten: Wer während<br />

des »Zitrus-Goldrauschs« seine Felder<br />

bewirtschaften oder bewässern wollte,<br />

musste an sie ihren Zehent abliefern. Bald<br />

kontrollierten sie auch die Häfen und den<br />

Verkauf. Das sizilianische Zitrusgeschäft<br />

ähnelte mitunter dem modernen Drogenhandel:<br />

Ein zeitgenössischer Beobachter<br />

schrieb gar, dass ihn seit seinem Besuch der<br />

Geruch blühender Zitrusbäume nur mehr<br />

an den Gestank von Leichen erinnere.<br />

Frische Zitrusfrüchte blieben trotz ihrer<br />

Skorbut heilenden Kraft und Köstlichkeit<br />

bis nach dem zweiten Weltkrieg für alle<br />

Nicht-Matrosen ein seltener Luxus. Erst<br />

dank verbessertem Transport, Logistik und<br />

Lohngefälle zwischen Anbau- und Zielländern<br />

wurde der täglich frisch gepresste<br />

Orangensaft oder das frische »Soda Zitron«<br />

erschwinglich.<br />

Mittlerweile wissen wir, dass Zitrussaft<br />

nicht nur Vitamin C enthält (viel etwa in<br />

Zitronen, weniger in Limetten), sondern<br />

auch zahlreiche Antioxidantien – besonders<br />

viele davon stecken in dunklen Zitrusfrüchten,<br />

etwa den Blutorangen. Gesund allein<br />

reicht natürlich nicht. Zitrusfrüchte, vor<br />

allem die Grapefruit, sind ungewöhnlich<br />

reich an Glutamat, einem natürlichen<br />

Geschmacksverstärker. Er ist etwa auch in<br />

reifen Paradeisern, Parmesan oder menschlicher<br />

Muttermilch reichlich enthalten. Gut<br />

möglich also, dass wir gar nicht anders<br />

können, als Zitrusfrüchte umwerfend köstlich<br />

zu finden.<br />

><br />

126 falstaff


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ezepte / ZITRUSFRÜCHTE<br />

VIETNAMESISCHER POMELOSALAT<br />

MIT GERÖSTETEN ERDNÜSSEN<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 20 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •◦◦◦◦<br />

ZUTATEN<br />

1 große, schwere Pomelo<br />

5 EL Fischsauce<br />

2 EL brauner Zucker<br />

Saft einer Limette<br />

1 Knoblauchzehe<br />

2 Thai-Chilis<br />

1 kleiner Bund Koriander<br />

20 Minzblätter<br />

1 Handvoll geröstete Erdnüsse<br />

So leicht, so mächtig! Die wilden<br />

Aromen von Fischsauce, Chili<br />

und frischen Kräutern werden<br />

durch die noble Frische<br />

der geschälten Pomelospalten<br />

unwiderstehlich gut<br />

zusammengebracht.<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Pomelo schälen und das Fruchtfleisch<br />

mithilfe eines kleinen Messers in Stücken<br />

aus den Spalten lösen – die weißen Häutchen<br />

und Membranen der Pomelo sind bitter<br />

und sehr zäh, sie machen beim Essen<br />

keine Freude! In einer Schüssel aufbewahren.<br />

Aus der Fischsauce, Zucker und Limettensaft<br />

ein Dressing rühren. Die Knoblauchzehe<br />

schälen, der Länge nach durchschneiden<br />

und den Keim entfernen. Knoblauch<br />

feinst hacken und zum Dressing geben.<br />

Die Chilischoten der Länge nach teilen<br />

(die Scheidewände und Samen entfernen)<br />

und in Streifen schneiden, ebenfalls mit<br />

dem Dressing vermengen. Über die Pomelostücke<br />

gießen, Koriander und Minze<br />

darüberzupfen, die Erdnüsse grob hacken<br />

und ebenfalls zugeben. Alles gut vermischen<br />

und zu Tisch bringen. Wer möchte,<br />

kann den Salat mittels kurz blanchierter<br />

Garnelenschwänze ins Luxuriöse verändern.<br />

In Vietnam werden manchmal auch<br />

2 bis 3 fein geschnittene und in Pflanzenöl<br />

langsam braun gebratene Schalotten beigefügt<br />

– eine interessante Variation.<br />

128 falstaff


falstaff<br />

1<strong>29</strong>


ezepte / ZITRUSFRÜCHTE<br />

MESSERTIPP<br />

ZUNFT-LINIE<br />

CUISINE<br />

VOLLINTEGRAL<br />

Die Zunft-Linie Cuisine Vollintegral<br />

verspricht ein handliches, feines Messer,<br />

das aus einem Stück gefertigt und<br />

daher besonders gut zu reinigen ist.<br />

Durch den nicht rostfreien 1.2510-<br />

Stahl wird es extrem scharf und<br />

schnitthaltig. Der Griff aus stabilisiertem<br />

Pappelmaserholz ist in vielen einzigartigen<br />

Farben erhältlich.<br />

messermacher.at<br />

€ 1250,–<br />

130 falstaff


POULET AU CITRON<br />

Für 2–4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 70 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />

ZUTATEN<br />

100 g Butter<br />

2 Zitronen<br />

5 Knoblauchzehen<br />

Blätter von 3 Zweigen frischen Oreganos<br />

Salz und Pfeffer<br />

1 Huhn<br />

⅛ trockener Weißwein oder Suppe<br />

2 Handvoll frischer Rucola<br />

Dank Zitronenbutter wird<br />

aus einem normalen Brathuhn ein<br />

außergewöhnliches Gericht.<br />

Die Säure der Zitrone und die<br />

Süße des Knoblauchs lassen das<br />

Hühneraroma singen.<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Butter auf Zimmertemperatur kommen<br />

lassen oder in einem kleinen Topf oder in<br />

der Mikrowelle warm machen. Die Zesten<br />

von beiden Zitronen reiben, dann die Zitronen<br />

halbieren und auspressen. Den Knoblauch<br />

und den Oregano fein hacken. Alle<br />

Zutaten ordentlich mit der Butter mischen.<br />

Die Würzbutter kräftig salzen und pfeffern.<br />

– Das Huhn aus dem Kühlschrank nehmen<br />

und mit Küchenpapier gut trocken tupfen.<br />

Mit der Brust nach oben in eine schwere<br />

Gusseisenpfanne legen. Die ausgedrückten<br />

Zitronenhälften mit der Schnittseite nach<br />

unten in die Pfanne legen.<br />

– Im Rohr braten, bis das Huhn schön gebräunt<br />

und gar ist, etwa 50 Minuten. Wenn Sie mit<br />

einem Messer zwischen Bein und Brust stechen,<br />

sollten klare Säfte herausfließen. Wer<br />

ein Fleischthermometer hat, zwischen Bein<br />

und Brust einstechen: Die Kerntemperatur<br />

sollte etwa 65 °C betragen.<br />

– Huhn aus dem Rohr und aus der Pfanne nehmen<br />

und mindestens fünf Minuten an einem<br />

warmen Ort rasten lassen. Die Pfanne auf<br />

den Herd stellen, den Wein zugießen und auf<br />

hoher Hitze einkochen, bis sich eine sämige<br />

Sauce bildet. Dabei mit einem Holzlöffel den<br />

Bratensatz vom Pfannenboden lösen.<br />

– Das Huhn auf den Rucola betten, mit dem<br />

Pfannensaft begießen und servieren. Mit<br />

Braterdäpfeln oder Risi e bisi servieren.<br />

falstaff<br />

131


ezepte / ZITRUSFRÜCHTE<br />

MIT ORANGEN, SHERRY UND WIRSING<br />

GESCHMORTE ENTENKEULEN<br />

Für 4–6 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 2 STUNDEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

ZUTATEN<br />

1 EL Olivenöl<br />

4 Entenkeulen<br />

12 kleine Schalotten, geschält<br />

4 Knoblauchzehen, geschält und halbiert<br />

2 Bio-Orangen, nach Möglichkeit Bitterorangen<br />

6 Thymianzweige<br />

3 Lorbeerblätter<br />

250 ml trockener Sherry<br />

2 Sternanis<br />

3 EL brauner Zucker<br />

1 Stück Ingwer, ca. 6 cm, geschält und gerieben<br />

300 ml Hühnersuppe<br />

1 Wirsing<br />

Salz und schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen<br />

Ein herrlich einfaches Gericht,<br />

das sich beinahe von selbst<br />

kocht. Die saure Fruchtigkeit der<br />

Orangen und die dunkle,<br />

herzhafte Aromatik der Ente<br />

bilden nicht zufällig eine<br />

klassische Kombination.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Heizen Sie den Ofen auf 170 °C vor. Das Öl<br />

in einem großen Bräter auf mittlerer Flamme<br />

erhitzen. Die Ente würzen und auf beiden<br />

Seiten gut anbraten. Herausheben, den<br />

größten Teil des Fettes abgießen (die Keulen<br />

lassen viel Fett das eignet sich herrlich<br />

für Braterdäpfel!).<br />

– Den Topf wieder erhitzen, die Schalotten<br />

und den Knoblauch zum verbliebenen Fett<br />

geben und fünf Minuten lang goldbraun braten.<br />

Die Orangen in Scheiben schneiden und<br />

auf die Schalotten legen, dann die Kräuter<br />

dazugeben und die Entenkeulen darauflegen.<br />

Jetzt den Sherry angießen, Sternanis,<br />

Zucker und Ingwer mit genügend Suppe<br />

hinzufügen, um sie zu zwei Dritteln zu bedecken.<br />

Großzügig würzen, aufkochen, abdecken<br />

und 45 Minuten in den Ofen stellen.<br />

– Den Wirsing der Länge nach halbieren, den<br />

Strunk entfernen und in 12 Keile schneiden.<br />

Die Kohlstücke unter die Keulen legen, sodass<br />

sie mit Flüssigkeit bedeckt sind. Nochmals<br />

45 Minuten im Ofen braten, diesmal<br />

aber ohne Deckel, bis die Ente goldbraun<br />

ist und vom Knochen fällt und der Kohl<br />

sehr zart ist. Die Hälfte der Orangenscheiben<br />

entfernen und den Topf mit Erdäpfelpüree<br />

zu Tisch bringen.<br />

132 falstaff<br />

NEUSIEDLERSEE<br />

DAC RESERVE 100<br />

DAYS 2017<br />

WEINGUT KERINGER<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker<br />

Kern, violette Reflexe, zarte<br />

Randaufhellung. Feiner Vanilletouch,<br />

etwas dunkles Waldbeerkonfit,<br />

Röstaromen, Orangen<br />

und Kardamom klingen an. Saftig,<br />

elegant, feine Fruchtsüße,<br />

integrierte Tannine, Nougat im<br />

Abgang, bereits gut antrinkbar,<br />

gutes Potenzial.<br />

keringer.at, € 16,–


falstaff<br />

133


ezepte / ZITRUSFRÜCHTE<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

BLAUFRÄNKISCH<br />

AVIATOR 2017<br />

WEINGUT KERINGER<br />

Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, breitere Randaufhellung.<br />

Intensive Holzwürze, Nuancen<br />

von Vanille und Zimt,<br />

schwarze Beerenfrucht ist unterlegt,<br />

etwas Nougat. Mittlerer<br />

Körper, dezente Fruchtsüße,<br />

zarte Tannine, schokoladig im<br />

Abgang, bereits gut antrinkbar.<br />

keringer.at, € 9,50<br />

134 falstaff


TAGINE MIT LAMM,<br />

SALZZITRONEN UND OLIVEN<br />

Für 4–6 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 1 STUNDE, PLUS 8 STUNDEN VORBEREITUNG<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />

ZUTATEN<br />

10 Safranfäden<br />

1 EL Koriandersamen<br />

1 EL Kreuzkümmelsamen<br />

½ EL gemahlener Kurkuma<br />

1 TL Cayenne- oder Chilipulver<br />

1 Zwiebel<br />

1 daumengroßes Stück Ingwer, geschält<br />

4 Knoblauchzehen<br />

½ kg Lammschulter, würfelig geschnitten<br />

100 g Butter<br />

200 ml Suppe<br />

1 Salzzitrone<br />

1 Zitrone<br />

20 schwarze Oliven, entsteint und halbiert<br />

Koriander<br />

Couscous<br />

In Nordafrika sind Zitronen<br />

nicht bloß Saftspender, sondern<br />

eine der wichtigsten Gewürze. Sie<br />

werden mehrere Monate in Salz<br />

eingelegt und dann komplett mit<br />

Schale verkocht. Sie verleihen<br />

dann etwa Schmorgerichten ein<br />

herrlich herb-saures Aroma.<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Safran mit etwas heißem Wasser übergießen<br />

und 10 Minuten ziehen lassen. Koriander<br />

und Kreuzkümmel in der trockenen<br />

Pfanne rösten, bis es duftet. Im Mörser<br />

mahlen und mit dem Kurkuma und Chilipulver<br />

mischen. Zwiebel reiben, Ingwer fein<br />

hacken. Gewürze mit Safranwasser, den<br />

Knoblauchzehen, Ingwer und der geriebenen<br />

Zwiebel zu einer Paste mörsern (oder<br />

mixen). Das Lamm damit marinieren und<br />

sechs Stunden oder über Nacht im Kühlschrank<br />

ziehen lassen.<br />

– Backrohr auf 160 °C vorheizen. Butter in<br />

einem schweren Bräter aufschäumen lassen.<br />

Lamm darin kurz braten, bis es etwas<br />

Farbe genommen hat, dann mit Suppe ablöschen<br />

und zugedeckt im Backrohr weich<br />

schmoren, etwa 2 Stunden.<br />

– Salzzitrone in feine Streifen schneiden und<br />

die Zitrone filetieren. Den Eintopf aus dem<br />

Rohr nehmen, die Salzzitrone, die Zitronenfilets<br />

und die Oliven zugeben. Auf dem Herd<br />

ohne Deckel köcheln, bis der Saft einreduziert<br />

ist, etwa 15 Minuten.<br />

– Kurz rasten lassen. Mit gehacktem Koriander<br />

bestreuen und mit Couscous servieren.<br />

falstaff<br />

135


ezepte / ZITRUSFRÜCHTE<br />

Eine wunderbar einfache<br />

und trotzdem erstaunlich<br />

komplex schmeckende<br />

Vorspeise. Lassen Sie die<br />

gebratenen Nüsse ja nicht<br />

weg, sie sind essenziell.<br />

Nach einem Rezept von<br />

Raetus Wetter, dem<br />

Schweizer, der einer der<br />

besten italienischen<br />

Köche Wiens ist.<br />

ZUTATEN<br />

GEBACKENER RICOTTA<br />

MIT FENCHEL-ORANGEN-SALAT<br />

UND NÜSSEN<br />

300 g frische Ricotta<br />

etwas Olivenöl<br />

100 g Haselnüsse, geschält<br />

1 EL Fenchelsamen<br />

1 Knoblauchzehe<br />

2 Fenchel<br />

1 Zitrone, ausgepresst<br />

2 Orangen<br />

etwas Olivenöl<br />

Salz, Pfeffer<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Das Backrohr auf 250 °C vorheizen. Den<br />

Ricotta aus seiner Form in eine Pfanne<br />

stürzen und mit etwas Olivenöl übergießen<br />

oder einpinseln. Im Rohr backen, bis der<br />

Ricotta eine schöne dunkle Kruste bekommen<br />

hat, etwa 20 Minuten.<br />

– Die Nüsse hacken, mit den Fenchelsamen<br />

mischen und bei mittlerer Hitze in Butter<br />

braten, bis sie braun und knusprig sind,<br />

etwa 15 Minuten. Kurz vor Ende der<br />

Für 2 Personen als Vorspeise<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 1 STUNDE<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •◦◦◦◦<br />

Bratzeit die Knoblauchzehe fein hacken,<br />

in die Pfanne geben und ein paar Minuten<br />

mitrösten.<br />

– Den Fenchel halbieren und den Strunk und<br />

die Stiele entfernen. Mit einer Mandoline in<br />

dünne Scheiben hobeln. Das zarte Grün von<br />

den Stielen zupfen, gut waschen und für<br />

später zur Seite stellen. Den Fenchel salzen,<br />

mit Zitronensaft mischen und etwa<br />

15 Minuten ziehen lassen.<br />

– Orangen filettieren und dabei den Saft auffangen.<br />

– Orangensaft, Olivenöl, Salz und Pfeffer zu<br />

einer Marinade mischen. Den Fenchel und<br />

die Orangenfilets damit marinieren und auf<br />

einem Teller anrichten. Den gebackenen Ricotta<br />

darauf setzen, mit dem Nusscrumble<br />

mit Fenchelsamen garnieren und servieren.<br />

136 falstaff


ezepte / ZITRUSFRÜCHTE<br />

TAGLIOLINI AL LIMONE<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 25 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •◦◦◦◦<br />

Pasta ist immer gut, und in<br />

diesem fantastisch<br />

einfachen Rezept kommen<br />

die komplexen Aromen<br />

reifer Zitronen auf<br />

unnachahmlich italienische<br />

Art zum Ausdruck. Grazie!<br />

ZUTATEN<br />

100 g Butter<br />

2 Biozitronen<br />

125 ml Schlagobers<br />

500 g Tagliolini all’uovo (die besten,<br />

die Sie finden können)<br />

3 EL Parmigiano Reggiano, gerieben<br />

Salz<br />

schwarzer Pfeffer aus der Mühle<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Butter in einer Pfanne bei geringer Hitze<br />

schmelzen lassen. Die Schale der Zitronen<br />

hineinreiben, dabei darauf achten, dass Sie<br />

nur die aromatische, gelbe Haut abreiben,<br />

nicht den weißen Teil – der würde dem Gericht<br />

eine unangenehm bittere Note verleihen.<br />

Bei kleinster Hitze etwas ziehen lassen<br />

– es soll keinesfalls brutzeln. Dann das<br />

Obers zugießen, gut verrühren und von der<br />

Hitze nehmen. In einem großen Topf Wasser<br />

zum Kochen bringen, salzen und die Tagliolini<br />

sehr al dente kochen – sie garen auch<br />

nach dem Abgießen nach. Abgießen und<br />

eine Tasse der Kochflüssigkeit auffangen.<br />

– Die Tagliolini mit der Obers-Butter-Zitronen-Sauce<br />

vermengen, den Parmesan zugeben<br />

und ebenfalls gut vermischen. Die<br />

Pasta soll sehr cremig sein, deshalb nach<br />

Bedarf etwas von der Kochflüssigkeit zugeben,<br />

bis die gewünschte saftige Konsistenz<br />

der Sauce erreicht ist. Auf eine vorgewärmte<br />

Servierplatte transferieren, mit<br />

frisch gemahlenem Pfeffer würzen und mit<br />

extra Parmesan für individuelles Abschmecken<br />

zu Tisch bringen.<br />

138 falstaff


Gemütlich-urig.<br />

Anker lichten.<br />

46<br />

Treiben lassen.<br />

Original.<br />

Kraft &Kupfer.<br />

Café Central.<br />

Aperitivo Time!<br />

47<br />

GENUSS IM GEPÄCK<br />

Kulinarische Städtetrips liegen voll im Trend – das neue Falstaff-Buch für<br />

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Als Hauptstadt Europas präsentiert sich<br />

Straßburg mondän und modern. Genau so stolz<br />

ist man auf das kulturelle und kulinarische Erbe – von<br />

der Kathedrale bis zu Lebkuchen und Gänseleber.<br />

S trass b urg<br />

FARBENFROHE PRACHT<br />

IM ELSASS<br />

Malerische Schönheit<br />

Alte Fachwerkhäuser,<br />

Blumentöpfe, Kanäle fast wie<br />

in Venedig: Straßburg<br />

ist eine Ansammlung von<br />

Postkartensujets und zieht<br />

scharenweise Touristen an.<br />

Gourmet-Weekend Lausanne<br />

Luxuriöser Chic.<br />

Die Lounge Bar des »Royal Savoy« eignet<br />

sich bestens für einen Aperitif, bevor<br />

man zur Erkundung der Stadt aufbricht.<br />

FREITAG<br />

70 71<br />

Sagenhaftes Schmuckstück.<br />

Für mehr als 100 Mi lionen Euro<br />

wurde das luxuriöse »Royal Savoy«<br />

renoviert. Auch externe Gäste dürfen<br />

im Humidor ihre Ziga ren deponieren.<br />

12:00 Zur Stärkung ein<br />

Abstecher in die winzige<br />

>>P'tit Bar < mit Blick<br />

auf die Kathedrale<br />

14:00 Nach dem Besuch im<br />

>>Royal Savoy < Spaziergang<br />

Richtung See zum ehemaligen<br />

Fischerdorf Ouchy<br />

15:30 Flanieren durch das<br />

ehemalige Arbeiterquartier<br />

Le Flon.<br />

18:00 Zum Apéro in der Weinbar<br />

>>Cipriano < einkehren<br />

20:00 Beim Dinner im<br />

altehrwürdigen<br />

>>Le Vieux Lausanne <<br />

den Tag ausklingen lassen<br />

Für Schweiz-Neulinge gibt es kaum eine<br />

bessere Stadt als Lausanne. Die Hauptstadt<br />

des Kantons Waadt ist mit 140.000 Einwohnern<br />

überschaubar groß und bietet eine grandiose<br />

Mischung aus Kultur, Wirtschaft und urbanem<br />

Leben. Regelmäßig wird Lausanne zu einer der<br />

lebenswertesten Städte der Welt gewählt –<br />

Grund genug, diesen Eindruck selbst zu überprüfen.<br />

Bevor wir starten, nehmen wir eine<br />

kleine Stärkung zu uns. Dafür eignet sich die<br />

»P’tit Bar», ein winziges Café im Scha ten der<br />

Kathedrale, das Salate, selbstgemachte Focaccia<br />

und Suppen anbietet. Die Kathedrale heben wir<br />

uns für später auf, wir trinken noch einen der<br />

frisch gepressten Säfte und steigen an der<br />

nahegelegenen Station Bessières in die Metro<br />

Richtung Ouchy – jeder Lausanne-Besucher<br />

bekommt ein kostenloses Ticket für die ö fentlichen<br />

Verkehrsmittel. An der Halteste le Grancy<br />

steigen wir wieder aus und spazieren Richtung<br />

See, zum ehemaligen Fischerdorf Ouchy, das<br />

längst eingemeindet wurde. Der im Volksmund<br />

Coulée verte genannte Weg führt fast bis ans<br />

Ufer und ist von wunderschönen Häusern im<br />

Jugendstil gesäumt. Ziga renraucher können<br />

einen Stopp im »Hotel Royal Savoy« machen,<br />

um im Humidor Zigarren zu postieren – externe<br />

Gäste sind ausdrücklich zugelassen, auch<br />

Swatch-Vorstand Marc A. Hayek hat hier sein<br />

eigenes Fach. Nachdem wir einen Blick auf<br />

den Genfersee und das gegenüberliegende<br />

Das »Le Vieux Lausanne« gehört zu den<br />

traditionsreichsten Restaurants der<br />

Stadt. Es wurde 1795 erbaut.<br />

Freitag<br />

Ein Spaziergang am See, eine Shopping-Tour<br />

durch angesagte Boutiquen und ein Apéro in der<br />

Weinbar: So entspannt beginnen wir den Trip.<br />

Bis zur gegenüberliegenden Seite<br />

nach Evian braucht die hübsche Belle-<br />

Époque-Fähre etwa dreißig Minuten.<br />

franzö sische Ufer geworfen haben (die<br />

Fähre fährt eine halbe Stunde bis Evian),<br />

geht es mit der Metro wieder hinauf.<br />

Der Nach mittag gehört dem ehemaligen<br />

Arbeiterquartier Le Flon,<br />

das sich mit angesagten Boutiquen<br />

(Les Garages) und Galerien zum In-<br />

Viertel entwickelt hat. Nach der Shopping-Tour<br />

ist Zeit für einen Apéro in der<br />

Weinbar »Cipriano«. Wir beschließen den<br />

Tag mit einem Dinner im altehrwürdigen<br />

Restaurant »Le Vieux Lausanne«, das im<br />

Jahr 1795 erbaut wurde und gemütlich-urig<br />

mit viel Holz ein gerichtet ist. Traditionelle<br />

bürgerliche Speisen und ein großer Wein ke ler<br />

mit etwa 300 Positionen ermöglichen einen<br />

guten Einstieg in die hiesige Küche.<br />

Gourmet-Weekend Wien<br />

Spaziergänger an der Promenade<br />

gehören fest zum Stadtbild.<br />

106 107<br />

Der »Plachu ta« in der<br />

Wo lzeile ist eines der beliebtesten – und<br />

gemütlichsten – Wirtshäuser in Wien.<br />

SONNTAG<br />

Beim »Plachu ta« in der<br />

Wo lzeile werden herrliche<br />

Rindfleischgerichte stilecht im<br />

Kupferkessel serviert. Auch<br />

die beliebte Rindfleischsuppe.<br />

10:00 Frühstück im<br />

>>Café Central <<br />

13:00 Lunch im<br />

>>Clementine im Glashaus <<br />

(Tisch im Garten reservieren)<br />

16:00 Aperitivo im<br />

>>Pastamara - Bar con<br />

Cucina < (Cannoli probieren!)<br />

20:30 Tafelspitz beim<br />

>>Plachutta < in<br />

der Wollzeile<br />

Am Sonntag stärken wir uns mit einem Frühstück im<br />

berühmten »Café Central« und besuchen am Abend<br />

eines der nicht minder berühmten Plachutta-Lokale.<br />

Der Sonntag beginnt wieder mit einem<br />

Ka feehaus-Besuch. Diesmal nehmen wir das<br />

»Café Central«, eine echte Wiener Institution.<br />

1876 gegründet, war das »Central« einst das<br />

literarische Wohnzimmer Wiens, ein geistiges<br />

Zentrum des Fin de Siècle. 250 Zeitungen in<br />

22 Sprachen sowie eine eigene Bibliothek<br />

standen damals den Gästen zur Verfügung,<br />

zu denen Dichter und Literaten wie Karl Kraus,<br />

Anton Kuh und Franz Kafka gehörten. Manche<br />

waren dem Haus völlig verfa len. Der Kaffeehausliterat<br />

Peter Altenberg etwa ha te das<br />

»Café Central« sogar als seine Wohnadresse<br />

angegeben und Alfred Polgar fand das »Central«<br />

deshalb so angenehm, weil es »ein Ort für<br />

Menschen ist, die die Zei totschlagen, um<br />

nicht von ihr totgeschlagen zu werden«.<br />

In dieser geschichtsträchtigen Umgebung<br />

haben wir uns mit einem ausgiebigen Frühstück<br />

gestärkt, für das Mi tagessen wählen<br />

Sonntag<br />

Genuss im Freien.<br />

»Clementine im Glashaus«:<br />

ein Garten mi ten in Wien,<br />

herrliches Essen, to le Weine.<br />

wir ein Lokal in einem der schönsten Hotels<br />

der Stadt: dem »Palais Coburg« mit dem<br />

Gartenrestaurant »Clementine im Glashaus«.<br />

In einem fantastischen Ambiente wird hier<br />

eine gehobene Bistro-Küche serviert,<br />

auf Wunsch werden dazu Weine aus<br />

einem der größten Weinkeller<br />

Europas kredenzt.<br />

Für danach schlagen wir eine<br />

Lokalität in einem anderen Tophotel<br />

vor: das »Pastamara« im »The Ritz-<br />

Carlton, Vienna«, wo schon am Nachmi<br />

tag dem Aperitivo gefrönt wird.<br />

Am Abend geht es dann in eines<br />

der Plachu ta-Lokale. Das muss nun<br />

mal sein. Denn wo könnte man einen<br />

besseren Tafelspitz bekommen, als in<br />

einem der Restaurants von Mario Plachu ta.<br />

Und wie viele andere Touristen besuchen wir<br />

deshalb das »Plachu ta« in der Wo lzeile und<br />

delektieren uns an Rindfleischklassikern wie<br />

Hüferschwanzel oder Kavalierspitz.<br />

Einst das Wohnzimmer<br />

berühmter Literaten, heute<br />

eine Touristenattraktion.<br />

Den besten gibt's im »Pastamara«<br />

im »The Ritz-Carlton, Vienna«.<br />

Preis: € 39,90<br />

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ezepte / VANILLE<br />

DIE<br />

PATRICIA PETSCHENIG . PARÉMI<br />

BLUTE<br />

DER BACKKUNST<br />

Die Wienerin Patricia Petschenig hat in Paris die ganz hohe Kunst<br />

der Pâtisserie erlernt und lässt uns jetzt in der Wiener Bäckerstraße<br />

daran teilhaben. In ihrer »Parémi«-Backstube hat sie uns gezeigt,<br />

warum Vanille ihre Lieblingszutat ist – und wie man<br />

französische Brandteigkrapferln richtig macht.<br />

TEXT SEVERIN CORTI FOTOS IAN EHM<br />

KERAMIK HERZLICHEN DANK AN NANNA.AT<br />

Patricia Petschenig in<br />

ihrem Schmuckkästchen<br />

von einer Pâtisserie in<br />

der Bäckerstraße,<br />

mitten im Herzen<br />

von Wien. Für ihre<br />

Kreationen stellt die<br />

verwöhnte Kundschaft<br />

sich immer gerne an!<br />

140<br />

falstaff


falstaff 141


ezepte / VANILLE<br />

VANILLEBUTTER<br />

ZUM GRATINIEREN VON<br />

HUMMER ODER FISCH<br />

Für 4 Personen oder 2 Hummer<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 20 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •◦◦◦◦<br />

ZUTATEN<br />

250 g Butter<br />

1 Tahiti-Vanilleschote<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Butter in einer Pfanne mit schwerem<br />

Boden schmelzen lassen, die Vanilleschote<br />

der Länge nach aufritzen<br />

und das Mark mithilfe des Messerrückens<br />

herausschaben. Mark und Schote<br />

zur Butter geben und bei mäßiger<br />

Hitze aufschäumen lassen, bis die Butter<br />

eine goldene Farbe annimmt und<br />

nach Keksen zu duften beginnt. Zum<br />

Abkühlen in ein weites Keramikgefäß<br />

gießen, dann in ein Glas umschütten<br />

und bis zur weiteren Verwendung im<br />

Kühlschrank aufbewahren.<br />

Süße Verführungen,<br />

wie edle Preziosen<br />

präsentiert: die Éclairs,<br />

Macarons und<br />

Tartelettes im Parémi.<br />

– Zum Gratinieren frisch pochierten und<br />

aus der Schale gebrochenen Hummer<br />

in seiner Karkasse anrichten, mit der<br />

geschmolzenen Butter begießen und<br />

unter dem Grill des Backrohrs einige<br />

Minuten gratinieren lassen. Dazu passt<br />

ein lauwarmer, mit Olivenöl und wenig<br />

Weinessig angemachter Salat aus geschälten,<br />

gewürfelten Tomaten und<br />

Avocados!<br />

Als Absolventin des noblen<br />

Lycée Français ist der Beruf<br />

der Zuckerbäckerin für<br />

gewöhnlich eher nicht die erste<br />

Wahl. Für Patricia Petschenig<br />

war das ein Grund mehr, sich nach absolvierter<br />

Matura (»Baccalauréat«) genau dafür zu<br />

passionieren, in Paris an der ehrwürdigen<br />

École Ferrandi, mitten in St. Germain des<br />

Prés, zu inskribieren und das »noble Handwerk«<br />

der Zuckerbäckerkunst buchstäblich<br />

an der Wiege zu erlernen. »Es gibt einfach<br />

nichts, was mir annähernd so viel Freude<br />

macht, wie richtig köstliche Kuchen und<br />

Desserts zu fabrizieren«, sagt sie.<br />

Dass sie in der Schule auch noch Rémi<br />

Soulier kennen und lieben lernte, einen Wiener<br />

mit französischen Wurzeln, der sich mit<br />

derselben Hingabe dem Backen richtig guter<br />

Baguettes, langsam geführter Butter-Croissants<br />

und herausragender Brioches widmet,<br />

war dann wohl Schicksal. Gemeinsam machten<br />

sie in der Bäckerstraße (wo sonst?) Wiens<br />

erste Boulangerie-Pâtisserie auf, um die<br />

Hauptstadt endlich mit wirklich erstklassiger<br />

französischer Backware zu versorgen – auch<br />

wenn das natürlich entsprechend intensive<br />

Handarbeit zu nachtschlafender Zeit bedingt.<br />

Der Erfolg gibt den beiden recht: Die Preziosen<br />

aus der Pâtisserieabteilung, von himmlischen<br />

Choux à la Vanille (siehe Rezept auf<br />

Seite 151) über konkurrenzlos duftige Macarons<br />

bis zu sündhaft köstlichen Törtchen,<br />

Madeleines und Éclairs, spielen in einer ganz<br />

eigenen Liga, die Baguettes und Croissants<br />

sind ebenso konkurrenzlos köstlich.<br />

Die Liebe zur Vanille, dieser mysteriösen<br />

Kapselfrucht verschiedener Orchideen-Arten<br />

in den Tropen, erscheint ihr als Zuckerbäckerin<br />

geradezu natürlich: »Echte Vanille ist ein<br />

ganz und gar einzigartiges Gewürz, ohne das<br />

ich mir Backen kaum vorstellen kann«, sagt<br />

sie. »Ihre Aromen komplementieren so viele<br />

Früchte, sie erfüllen Ganaches und Cremes<br />

mit ganz und gar einzigartigem Geschmack –<br />

im Grunde ist sie wohl eine ganz zentrale<br />

Komponente von dem, was ich tue.« Als kleinen<br />

Ausschnitt aus dem vielfältig lockenden<br />

Repertoire der »Parémi«-Pâtisserie hat Patricia<br />

uns auf den folgenden Seiten ihre – sanft<br />

vereinfachten – Rezepturen für vier Herrlichkeiten<br />

zur Verfügung gestellt, in denen die<br />

Vanille der definierende Geschmack ist. Und<br />

weil Vanille viel zu gut ist, als dass sie »nur«<br />

der süßen Küche vorbehalten bleiben sollte,<br />

haben wir uns als kleine Inspiration ein ganz<br />

einfaches Rezept für Vanillebutter einfallen<br />

lassen, mit dem sich etwa Hummer, aber<br />

auch ein Steinbutt, sehr vorteilhaft gratinieren<br />

lässt.<br />

><br />

Fotos: Stockfood<br />

142 falstaff


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5rezepte / VANILLE<br />

DINGE, DIE SIE<br />

SCHON IMMER ÜBER VANILLE<br />

WISSEN WOLLTEN<br />

DIE INDIANER<br />

WAREN’S!<br />

Vanilleschoten sind Kapselfrüchte<br />

einer Kletterorchidee<br />

aus Mittelamerika. Es gibt<br />

etwa 100 Arten. Vanille wurde<br />

zuerst von den Totonac-Indianern<br />

an der Ostküste angebaut, vielleicht<br />

schon vor 1.000 Jahren. Sie schickten<br />

sie nach Norden zu den<br />

Azteken, die ihre Schokoladengetränke<br />

damit würzten.<br />

VANILLIN<br />

SCHMECKT NICHT<br />

NACH VANILLE<br />

Z<br />

war ist das auch synthetisch herstellbare<br />

Vanillin der wesentlichste<br />

Aromastoff der Vanilleschote, die<br />

geschmackliche Fülle echter Vanille aber<br />

wird auch durch eine Fülle weiterer phenolhältiger<br />

Abwehrstoffe generiert, die<br />

die Samen im Inneren der Schote vor<br />

Fressfeinden schützen sollen – und erst<br />

im Zuge der Fermentation geschmacklich<br />

voll aufgeschlossen werden.<br />

Die köstliche Schote gilt, nach<br />

dem Safran, als teuerstes Gewürz<br />

der Welt. Aber was genau macht<br />

sie so exklusiv? Und wo kommt sie<br />

ursprünglich her? TEXT SEVERIN CORTI<br />

FRISCHE VANILLE<br />

SCHMECKT<br />

UNINTERESSANT<br />

B<br />

ei der Ernte sehen die Schoten<br />

der Fisole nicht unähnlich, ihr<br />

Geschmack wird aber erst durch<br />

aufwendige Fermentation aufgeschlossen.<br />

Auf die Schwarzbräunung mittels Wasserdampf<br />

folgt eine gut vierwöchige Fermentation,<br />

bei der der Aromastoff Vanillin entsteht.<br />

Die Fermentation findet unter der<br />

Hitze der tropischen Sonne statt.<br />

144 falstaff<br />

BOURBON-VANILLE<br />

ZUM ESSEN,<br />

TAHITI-VANILLE<br />

FÜR PARFUM<br />

W<br />

ährend Bourbon-Vanille als<br />

edelste Vanille für kulinarische<br />

Zwecke gilt und den höchsten<br />

natürlichen Vanillin-Gehalt aufweist, ist die<br />

Tahiti-Vanille der Südsee wegen ihrer Vielzahl<br />

exotischer Aromastoffe vornehmlich für<br />

die Parfum-Gewinnung interessant.<br />

DIE BELGIER<br />

REVOLUTIONIERTEN<br />

IHREN ANBBAU<br />

S<br />

ie brachten die Blüte auf die Inseln<br />

vor der Küste Südostafrikas, die<br />

heute einen Großteil der Welt<br />

versorgen: Madagaskar, Réunion und<br />

die Komoren, die alle die Bourbon-<br />

Vanille produzieren.<br />

Fotos: Stockfood


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ezepte / VANILLE<br />

CHOUX À LA<br />

BACKEN<br />

1. ZUTATEN<br />

Für den Brandteig einen Viertelliter<br />

Wasser, Butter, 150 g Mehl<br />

und, je nach Größe, 5 bis 6 Eier<br />

sowie ein wenig Salz und<br />

Zucker vorbereiten.<br />

2. BUTTER & WASSER<br />

mit je 5 g Salz und Zucker<br />

in einem Topf erhitzen.<br />

»Choux lassen<br />

sich aus dem<br />

Französischen<br />

mit Kohlköpfe<br />

übersetzen. Kein<br />

sehr charmanter<br />

Name für diese<br />

himmlische<br />

Köstlichkeit!«<br />

5. VERRÜHREN<br />

Abseits der Hitze die Masse<br />

mit einem Holzspatel kräftig<br />

verrühren und bei schwacher<br />

Hitze auf dem Herd 2–3 Minuten<br />

erhitzen, bis der glatte Teig<br />

sich von der Oberfläche löst.<br />

6. ABKÜHLEN<br />

Vom Herd nehmen und die<br />

Masse zum Abkühlen in eine<br />

hitzebeständige Schüssel<br />

umfüllen.<br />

3. MEHL SIEBEN<br />

Um Klümpchen zu vermeiden,<br />

das Mehl vor der Verwendung<br />

sieben.<br />

4. MEHL UNTERMENGEN<br />

Das Mehl beim Aufkochen<br />

der Butter-Wasser-Mischung<br />

zufügen.<br />

7. EIER VERSCHLAGEN<br />

Die Eier in einer weiteren<br />

Schüssel gründlich<br />

verschlagen.<br />

8. EIER ZUM TEIG<br />

Die Eier nach und nach unter<br />

die Masse heben und kräftig<br />

verrühren, bis eine glatte,<br />

elastische Masse entsteht.<br />

146 falstaff


VANILLE<br />

Brandteigkrapferln auf original französische<br />

Art sind eine Versuchung, bei der jeder<br />

Widerstand zwecklos ist: Sie schmecken<br />

einfach zu gut! Und sind, wie Patricia zeigt,<br />

auch gar nicht schwer zu machen!<br />

9. KONSISTENZTEST<br />

Zur Kontrolle der Konsistenz<br />

prüfen, ob sich die Masse<br />

langsam vom Spatel löst.<br />

Falls sie noch zu fest ist,<br />

ein weiteres Ei zufügen.<br />

10. IN SPRITZBEUTEL<br />

Die Masse in einen Spritzbeutel<br />

mit 13-mm-Tülle füllen.<br />

»Choux<br />

à la vanille<br />

schmecken ganz<br />

frisch am<br />

allerbesten,<br />

deshalb<br />

unbedingt erst<br />

kurz vor dem<br />

Servieren<br />

befüllen!«<br />

13. BACKEN<br />

Im auf 200 °C vorgeheizten<br />

Backrohr mit Umluft für<br />

15–20 Minuten backen, bis sie<br />

gleichmäßig goldbraun sind.<br />

14. ABKÜHLEN LASSEN<br />

Die fertig gebackenen Choux<br />

an einem trockenen Ort<br />

abkühlen lassen und jeweils<br />

an der Unterseite ein kleines<br />

Loch machen.<br />

<strong>11</strong>. KRAPFEN SPRITZEN<br />

Auf einem Backblech mit<br />

aufgelegter Silikonmatte nach<br />

Belieben Krapferl von 4–5 cm<br />

Durchmesser spritzen.<br />

12. HAGELZUCKER<br />

Zur Dekoration mit Hagelzucker<br />

bestreuen.<br />

15. CREME FÜLLEN<br />

Die vorbereitete Vanillecreme<br />

(siehe Rezept auf Seite 151)<br />

mithilfe eines Spritzbeutels mit<br />

8-mm-Tülle großzügig einfüllen.<br />

16. SERVIEREN<br />

Den Überschuss abstreichen<br />

und möglichst sofort servieren.<br />

Gutes Gelingen!<br />

falstaff 147


ezepte / VANILLE<br />

FLAN PARISIEN<br />

Für 6 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 60 MINUTEN + 2 STUNDEN ZUM RASTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />

ZUTATEN FÜR DIE PÂTE BRISÉE (MÜRBTEIG)<br />

175 g Mehl<br />

90 g Butter, weich<br />

1 Prise Salz<br />

1 Ei<br />

35 ml Wasser<br />

ZUTATEN FÜR DEN APPAREIL À FLAN<br />

(VANILLECREME)<br />

500 ml Milch<br />

1 Vanilleschote<br />

100 g Zucker<br />

2 Eier<br />

50 g Maizena<br />

50 g Butter<br />

1 Ei zum Bestreichen<br />

1 Tarte-Ring von 18 cm Durchmesser,<br />

4,5 cm hoch<br />

Das ist der Stoff, aus dem<br />

französische Kindheitserinnerungen<br />

sind! Flan parisien ist ein Traum<br />

aus Vanille – heiß geliebt wird er<br />

aber nur, wenn er so wunderbar<br />

saftig, locker und zartschmelzend<br />

gelingt wie dieser hier.<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Für den Teig Mehl, weiche Butter und Salz<br />

mit dem Bischof der Küchenmaschine verrühren,<br />

danach Ei und Wasser zufügen. So<br />

lange vermischen, bis eine homogene Masse<br />

entsteht. In eine Frischhaltefolie wickeln<br />

und für 2–3 Stunden im Kühlschrank ruhen<br />

lassen.<br />

– Den gekühlten Teig auf einer leicht bemehlten<br />

Arbeitsfläche 2–3 mm dick kreisförmig<br />

ausrollen und den Tartering damit auslegen.<br />

Nochmals 30 Minuten in den Kühlschrank<br />

stellen.<br />

– Das Backrohr auf 160 °C vorheizen. Für die<br />

Creme Milch, Vanilleschote und die Hälfte<br />

des Zuckers aufkochen. Eier, Zucker, Maizena<br />

in einer anderen Schüssel mit dem<br />

Schneebesen schaumig schlagen. Sobald<br />

die Milch kocht, etwas davon über die Eier-<br />

Mischung gießen, verrühren und alles zur<br />

Milch in den Topf gießen. Unter ständigem<br />

Rühren leicht aufkochen und andicken lassen.<br />

Vom Herd nehmen, die Butter hinzufügen.<br />

Gleichmäßig und cremig verrühren.<br />

Die Vanillecreme auf dem Mürbteig verteilen<br />

und vorsichtig mit dem Ei bestreichen.<br />

Für rund 35 Minuten backen und auf Raumtemperatur<br />

abgekühlt servieren.<br />

148 falstaff


falstaff<br />

149


ezepte / VANILLE<br />

150 falstaff


CHOUX À LA VANILLE<br />

(BRANDTEIGKRAPFEN GEFÜLLT MIT<br />

EINER LUFTIGEN VANILLECREME)<br />

Für 30 Krapferl<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 1,5 STUNDEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />

ZUTATEN FÜR DIE VANILLECREME<br />

400 ml Milch<br />

80 g Zucker<br />

1 ½ Vanilleschoten<br />

1 Ei<br />

1 Eidotter<br />

20 g Maizena<br />

20 g Mehl<br />

400 ml Schlagobers<br />

ZUTATEN FÜR DEN BRANDTEIG<br />

(PÂTE À CHOUX, 30 STÜCK)<br />

250 ml Wasser<br />

5 g Salz<br />

5 g Zucker<br />

125 g Butter, in Würfel geschnitten<br />

150 g Mehl, gesiebt<br />

5–6 Eier<br />

Hagelzucker<br />

Staubzucker<br />

Jeder liebt Brandteigkrapferl,<br />

so richtig gut aber sind nur die<br />

ganz frischen, selbstgemachten!<br />

Und die nach französischem<br />

Originalrezept von Patricia<br />

mit extra vielen Eiern<br />

natürlich ganz besonders!<br />

(Siehe auch unser Step-by-Step-<br />

Rezept auf S. 146–147!)<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Für die Vanillecreme Milch mit der Hälfte<br />

des Zuckers und den ausgekratzten<br />

Vanilleschoten samt Mark in einem Topf<br />

erhitzen. Separat die andere Hälfte Zucker<br />

und Eier in einer Schüssel mit dem Schneebesen<br />

schaumig schlagen. Maizena und<br />

Mehl hinzufügen und noch einmal so lange<br />

mischen, bis die Masse homogen ist.<br />

Sobald die Milch kocht, einen Teil über die<br />

Masse leeren und gut mit dem Schneebesen<br />

vermischen. Alles in die kochende<br />

Milch schütten und unter ständigem Rühren<br />

aufkochen lassen. Die Creme ist fertig,<br />

wenn sie puddingartig andickt. Die Vanillecreme<br />

zum raschen Auskühlen in eine weite<br />

Schüssel gießen und mit einer Frischhaltefolie<br />

bedeckt im Kühlschrank vollständig<br />

durchkühlen. Dann mit einem Schneebesen<br />

aufschlagen und das aufgeschlagene Obers<br />

in 3 Durchgängen vorsichtig unterheben. Die<br />

fertige Creme in einen Spritzbeutel mit<br />

8-mm-Tülle füllen und kalt stellen.<br />

– Für den Brandteig Wasser, Salz, Zucker<br />

und Butter in einem Topf erhitzen. Beim<br />

Aufkochen das gesiebte Mehl zufügen und<br />

abseits der Hitze mit einem Holzspatel<br />

kräftig verrühren. Den Topf zurück auf<br />

schwache Hitze und unter kräftigem Rühren<br />

für 2–3 Minuten erhitzen, damit die<br />

Feuchtigkeit verdampft bis der Teig glatt ist<br />

und sich vom Topf löst.<br />

– Vom Herd nehmen und die Masse in eine<br />

Schüssel geben. Nach und nach die Eier<br />

unter die Masse rühren. Alles kräftig verrühren,<br />

bis eine sehr glatte, elastische<br />

Masse entsteht. Der Teig soll sich langsam<br />

vom Spatel lösen. Falls er noch zu fest sein<br />

sollte, noch ein Ei dazugeben.<br />

– Die Masse in einen Spritzbeutel mit 13-mm-<br />

Tülle füllen und 4–5 cm große Tupfen auf<br />

ein Backblech mit einer Silikonmatte spritzen.<br />

Mit Hagelzucker bestreuen und bei<br />

200 °C Umluft für 15–20 Minuten backen.<br />

Die fertigen Choux auskühlen lassen, ein<br />

Loch unten auf der Bodenseite machen und<br />

mit der vorbereiteten Vanillecreme großzügig<br />

füllen. Den Überschuss abstreichen.<br />

Zum Schluss mit Staubzucker bestreuen<br />

und am besten sofort verschlingen.<br />

falstaff<br />

151


ezepte / VANILLE<br />

TARTE BOURDALOUE<br />

(BIRNEN-MANDEL-TARTE)<br />

Für 6–8 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 80 MINUTEN + 3 STUNDEN ZUM RASTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />

ZUTATEN FÜR DIE PÂTE SUCRÉE (MÜRBTEIG)<br />

125 g weiche Butter, in Würfel geschnitten<br />

100 g Staubzucker<br />

1 Ei<br />

1 Prise Salz<br />

250 g Mehl<br />

ZUTATEN FÜR DIE POCHIERTEN BIRNEN<br />

150 g Zucker<br />

300 ml Wasser<br />

1 Zimtstange<br />

1 Vanilleschote<br />

2–3 Williams-Birnen<br />

ZUTATEN FÜR DIE CRÈME D’AMANDE<br />

(MANDELCREME)<br />

60 g weiche Butter<br />

60 g Zucker<br />

1 Ei<br />

1 Eidotter<br />

60 g geriebene Mandeln (am besten mit<br />

Schale)<br />

1,5 EL Mehl<br />

1 Schuss Rum<br />

1 halbe Vanilleschote<br />

ZUM BACKEN UND SERVIEREN<br />

1 EL gehobelte Mandeln<br />

Staubzucker<br />

FÜR DIE FORM<br />

1 rechteckige Tarteform 34 x 12 cm, 2 cm hoch<br />

oder 1 runde Tarteform 26 cm x 2 cm hoch<br />

Mandeln, Birnen, Zimt und Rum – die<br />

Tarte Bourdaloue verfügt über ein<br />

ganzes Füllhorn an Herrlichkeiten. Die<br />

Vanille aber weiß sich gegen sie alle zu<br />

behaupten – und sie zugleich zu einer<br />

Komposition zu verweben. Große<br />

Patisseriekunst aus der Belle Époque!<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Für den Tortenboden Butter und Zucker in<br />

einer Schüssel mit dem Schneebesen so<br />

lange schlagen, bis eine weiche und luftige<br />

Masse entsteht. Das Ei und das Salz dazugeben<br />

und gut vermengen. Das Mehl hinzufügen<br />

und alles auf der Arbeitsfläche mit<br />

den Händen mehrmals glatt streichen, bis<br />

sich alles gut vermischt hat.<br />

– Den Teig zu einem Block formen, in Frischhaltefolie<br />

wickeln und 3 Stunden im Kühlschrank<br />

ruhen lassen. Den Teig auf der<br />

leicht bemehlten Arbeitsfläche 2–3 mm<br />

ausrollen und die Tarteform damit auslegen.<br />

Nochmals 30 Minuten kühl stellen.<br />

– Für die Birnen Zucker, Wasser, Zimtstange,<br />

ausgekratzte Vanilleschote samt Mark in<br />

einem Topf für 4 Minuten aufkochen lassen.<br />

Währenddessen 3 reife Birnen schälen,<br />

entkernen und halbieren. Die Birnen in<br />

den Sirup legen und bei niedriger Hitze für<br />

20 Minuten köcheln lassen. Auskühlen<br />

lassen, dann die Birnen abtropfen lassen.<br />

– Für die Mandelcreme Butter und Zucker im<br />

Mixer mit dem Bischof cremig aufschlagen.<br />

Das Ei und den Eidotter dazu mixen, bis<br />

eine schaumige, luftige Masse entsteht.<br />

Anschließend geriebene Mandeln hinzufügen.<br />

Zum Schluss Mehl, Rum und die Vanilleschote<br />

unterheben. Die fertige Mandelcreme<br />

in einen Spritzbeutel füllen.<br />

– Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Die<br />

Birnenhälften quer in 3–4 mm dicke Scheiben<br />

schneiden. Die Tarteform aus dem<br />

Kühlschrank nehmen und die Mandelcreme<br />

gleichmäßig mit dem Spritzbeutel einfüllen.<br />

Glatt streichen, die Birnenscheiben<br />

dekorativ auflegen und mit gehobelten<br />

Mandeln und Staubzucker bestreuen.<br />

– Die Tarte für 30 Minuten goldbraun backen.<br />

– Auskühlen lassen, aus der Form nehmen<br />

und mit Staubzucker bestreuen.<br />

152 falstaff


GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

SWEET MUSCAT<br />

2018<br />

WEINGUT KERINGER<br />

Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zarte Kräuterwürze, weiße Rosen,<br />

ein Hauch von Granny-<br />

Smith. Fruchtsüß, elegant, balancierte<br />

Säurestruktur, weißes<br />

Steinobst im Abgang, unkompliziertes<br />

Trinkvergnügen.<br />

keringer.at, € 7,80<br />

falstaff<br />

153


ezepte / VANILLE<br />

MADELEINES<br />

À LA VANILLE<br />

Für 12 Stück<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 30 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

Madeleines, das ist<br />

französische Lebensart pur.<br />

Und große Literatur, seit<br />

Marcel Proust einst<br />

beschrieb, wie ihn der<br />

Geschmack dieser<br />

Bäckereien in seine<br />

Kindheit zurückversetzte –<br />

und so die Inspiration<br />

zu seinem Hauptwerk<br />

»Auf der Suche nach der<br />

verlorenen Zeit« wurde.<br />

ZUTATEN<br />

2 Eier<br />

<strong>11</strong>5 g Zucker<br />

15 g Honig<br />

80 g lauwarme Milch<br />

180 g Mehl<br />

1 EL Backpulver<br />

250 g geschmolzene Butter<br />

1 Vanilleschote (Madagaskar)<br />

geriebene Schale von ⅓ Zitrone<br />

1 Spritzbeutel<br />

1 Madeleines-Backform<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Mit dem Schneebesen Eier, Zucker und<br />

Honig schlagen. Nach und nach die lauwarme<br />

Milch hinzufügen. Anschließend<br />

das gesiebte Mehl und das Backpulver beimengen<br />

und gut verrühren. Zum Schluss<br />

die flüssige Butter, Vanilleschotenmark<br />

und die Zitronenschale dazumischen.<br />

– Die Masse direkt in den Spritzbeutel füllen<br />

und für gute 2 Stunden im Kühlschrank<br />

ruhen lassen. Die Madeleines-Formen mit<br />

Butter ausfetten und mit Mehl bestäuben.<br />

– Den Spritzbeutel aufschneiden, Teig in<br />

die Formen bis zu ⅔ füllen.<br />

– Bei 200 °C für 10 Minuten backen.<br />

154 falstaff


iSi<br />

»Chief of Sugar«: Konditor Jürgen Vsetecka.<br />

Mit dem »iSi Gourmet Whip« gelingt das Topping<br />

für die Mohn-Zwetschgen-Cupcakes perfekt.<br />

iSi MOHN-ZWETSCHGEN-CUPCAKE<br />

BY CHIEF OF SUGAR<br />

Zutaten für 7 Stück<br />

2 Eier, 90 g feiner Powidl, 35 g Öl,<br />

15 g Zwetschgen-Schnaps, 40 g glattes Mehl,<br />

15 g Staubzucker, Saft ½ Zitrone,<br />

1 Msp. Salz, 90 g gemahlener Mohn,<br />

8 g Backpulver, 1 Msp. Zimtpulver,<br />

7 TL Zwetschgenröster, 500 g Mascarpone,<br />

400 g Zwetschgenröster, 50 g Milch,<br />

10 g Staubzucker, 1 Pkg. Vanillezucker<br />

ADVERTORIAL Fotos: iSi / Karo Pernegger<br />

EASY SWEETS<br />

MIT iSi<br />

Noch nie war Backen so kreativ und individuell wie heute.<br />

Dank der iSi-Technik sind köstliche Süßspeisen einfach und<br />

schnell nach Rezept kreiert und beeindrucken Ihre Gäste.<br />

W<br />

er wird nicht schwach bei<br />

luftig aufgeschlagenen<br />

Pancakes, Kaiserschmarren<br />

oder 40-Sekunden-<br />

Kuchen? Passionierte Backkünstler wie<br />

Patissier und Konditor Jürgen Vsetecka,<br />

»Chief of Sugar«, wissen, wie mit iSi raffinierte<br />

Desserts und Süßspeisen mit wenig<br />

Aufwand zubereitet und perfekt in Szene<br />

gesetzt werden.<br />

Ob fluffige Teige, cremige Füllungen,<br />

effektvolle Toppings oder mit der iSi-Rapid-<br />

Infusion-Technik marinierte Fruchtsalate –<br />

mit iSi-Geräten und den passenden Acces-<br />

soires gelingen Kreationen mit Wow-<br />

Effekt, die in Erinnerung bleiben. Wer<br />

zum Backen die iSi-Profigeräte »Gourmet<br />

Whip« und »Thermo Whip« verwendet,<br />

hat zusätzlich den Vorteil, dass diese Geräte<br />

auch für kalte und warme Anwendungen<br />

wie beispielsweise Espumas, Soßen,<br />

Suppen, Fingerfood usw. eingesetzt werden<br />

können. Zum Dekorieren, Verzieren oder<br />

Füllen eignen sich die iSi-Nadeltüllen. Die<br />

Geräte mit der gewünschten Masse füllen,<br />

ein oder zwei iSi Professional Charger aufschrauben,<br />

schütteln, und schon kann à la<br />

minute gearbeitet werden.<br />

Zubereitung<br />

Ofen auf 180 °C vorheizen. Mehl, Mohn,<br />

Backpulver und Zimt verrühren. Eier, Powidl,<br />

Öl, Schnaps, Zucker, Zitronensaft und Salz mit<br />

dem Stabmixer mixen und durch iSi-Trichter<br />

und Sieb direkt in ein 0,5-l-iSi-Gerät einfüllen,<br />

1 iSi Professional Charger aufschrauben und<br />

kräftig schütteln. Masse aus der Flasche in<br />

eine Schüssel geben und vorsichtig mit dem<br />

Mehl vermengen. Auf die Cupcake-Formen<br />

aufteilen und je 1 TL Zwetschgenröster darauf<br />

geben. Im Rohr ca. 15 Minuten backen. Für das<br />

Topping Zwetschgenröster, Milch und Zucker<br />

fein mixen, mit der Mascarpone vermischen<br />

und durch Trichter und Sieb in ein 1-l-iSi-Gerät<br />

füllen. Eine iSi-Rohrtülle montieren und die<br />

Flasche verschließen. Einen iSi Professional<br />

Charger aufschrauben, 3–4 x kräftig schütteln,<br />

danach einen weiteren Professional Charger<br />

aufschrauben und bis zur gewünschten<br />

Konsistenz schütteln. Die Cupcakes mit dem<br />

Topping dekorieren.<br />

INFO<br />

Weitere Informationen, Rezepte und Videos unter<br />

isi.com/easysweets<br />

iSi-Produkte u.a. erhältlich im iSi-Webshop:<br />

isi-shop.com<br />

falstaff<br />

155


ezepte / EXOTISCHE DESSERTS<br />

TROPISCHE<br />

Traditionelle Patisserie-<br />

Kunst aus der Alten<br />

Welt trifft auf den<br />

aromatischen Reichtum<br />

tropischer Früchte: von<br />

Passionsfrucht-Pavlova bis<br />

Ananas-Tarte-Tatin!<br />

TRAUM<br />

FOTOS STINE CHRISTIANSEN<br />

FOODSTYLING THOMAS STEINMANN<br />

156 falstaff


E<br />

157<br />

falstaff


ezepte / EXOTISCHE DESSERTS<br />

158 falstaff


PASSIONSFRUCHT-PAVLOVA<br />

Für 6 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 2 STUNDEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />

ZUTATEN<br />

4 Eiweiß (ca. 200 g), Raumtemperatur<br />

1 Prise Weinsteinbackpulver<br />

400 g Feinkristallzucker<br />

2 TL Maisstärke (Maizena)<br />

2 TL Vanilleextrakt<br />

2 TL Weißweinessig<br />

12 reife Passionsfrüchte, halbiert, das<br />

Fruchtfleisch herausgelöffelt<br />

55 g Rohrzucker, fein<br />

Schale von einer großen Zitrone<br />

600 ml Schlagobers, zu einem leichten<br />

Schnee geschlagen<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Das Rohr auf 120 °C vorheizen. Einen Kreis<br />

mit ca. 20 cm Durchmesser in der Mitte<br />

eines Backpapierblatts zeichnen (am<br />

besten einen Teller als Vorlage nehmen).<br />

– Eiweiß und Weinsteinbackpulver in einer<br />

Schüssel zu einem leichten Schnee schlagen.<br />

Die Hälfte des Feinkristallzuckers hinzufügen<br />

und mit mittlerer Geschwindigkeit<br />

weiter schlagen, bis der Schnee dickflüssig<br />

ist und glänzt (nicht zu viel schlagen, sonst<br />

wird der Schnee zu fest und matt). Den<br />

restlichen Zucker hinzufügen, weiter schlagen,<br />

bis das Baiser stark glänzt. Maisstärke,<br />

Vanilleextrakt und Essig unterheben.<br />

– Das Backpapier auf ein Backblech legen,<br />

sodass der gezeichnete Kreis nach unten<br />

schaut (sollte durch das Papier noch sichtbar<br />

sein), das Baiser in die Kreismitte löffeln<br />

und mit einer Spachtel oder der Rückseite<br />

eines großen Löffels vorsichtig bis<br />

zum Rand des Kreises verteilen. Am Rand<br />

des Kreises zu hohen Kanten auftürmen, in<br />

der Mitte glatt streichen.<br />

– Ca. 1 Stunde und 15 Minuten backen: Das<br />

Baiser sollte bei Berührung fest sein, aber<br />

bei leichtem Drücken knacken. Wenn nicht,<br />

etwas länger backen. Nach dem Garen die<br />

Hitze langsam entweichen und das Baiser<br />

einige Stunden oder über Nacht im Ofen<br />

abkühlen lassen.<br />

– In einer Schüssel die Kerne und das Fruchtfleisch<br />

von 8 Passionsfrüchten, Rohrzucker<br />

und Zitronenschale unter das steif geschlagene<br />

Schlagobers heben. Die Masse in das<br />

Baiser-Nest geben (ruhig hoch auftürmen),<br />

dann 30 Minuten lang gut abkühlen lassen.<br />

– Zum Servieren mit Staubzucker bestreuen<br />

und mit Fruchtfleisch und Kernen der restlichen<br />

Passionsfrüchte dekorieren.<br />

falstaff<br />

159


ezepte / EXOTISCHE DESSERTS<br />

ANANAS-TARTE-TATIN<br />

Für 4 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 50 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

ZUTATEN<br />

½ Ananas (ca 900 g)<br />

130 g Kristallzucker<br />

40 g Butter, ungesalzen, gewürfelt<br />

400 g Blätterteig<br />

geröstete Kokosflocken<br />

Vanilleeis zum Servieren<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Ananas schälen, den Strunk in der<br />

Mitte entfernen und die Ananas in vier<br />

daumendicke Ringe schneiden.<br />

– Den Kristallzucker in einer Pfanne auf mittlerer<br />

Hitze ca. 2–4 Minuten erwärmen, bis<br />

er zu schmelzen beginnt. Nicht rühren, damit<br />

der Zucker nicht stockt. Die Pfanne am<br />

Herd vorsichtig schwenken, bis der gesamte<br />

Zucker flüssig und bernsteinfarben<br />

ist (insgesamt sollte das Karamellisieren<br />

des Zuckers nicht länger als 5 Minuten<br />

dauern). Die Pfanne vom Herd nehmen,<br />

Butter hinzufügen und schwenken, sodass<br />

sie sich mit dem Karamell mischt.<br />

– Die Pfanne wieder auf die heiße Herdplatte<br />

stellen und die Ananasringe auf jeder Seite<br />

ca. 2 Minuten im Butterkaramell braten.<br />

Von der Hitze nehmen, die Ananasringe in<br />

eine Schüssel geben und auskühlen lassen.<br />

Das restliche Karamell bleibt vorerst in der<br />

Pfanne.<br />

– Backrohr auf 170 °C vorheizen.<br />

– Den Blätterteig 2 mm dick ausrollen und in<br />

4 Kreise à 15 cm Durchmesser schneiden.<br />

– In 4 kleine, runde Backformen oder Pfannen<br />

je einen Esslöffel Ananaskaramell<br />

verteilen. Einen Ananasring in jede Form<br />

legen, mit Blätterteig bedecken und die<br />

Teigränder rundherum nach unten drücken.<br />

– Die Tartes 20–30 Minuten backen, bis der<br />

Blätterteig schön goldbraun ist. Auf einem<br />

Gitterrost auskühlen lassen. Tartes auf<br />

Dessertteller stürzen (am besten die Teller<br />

verkehrt auf die Tarteform legen und dann<br />

gemeinsam umdrehen), mit gerösteten<br />

Kokosflocken bestreuen und mit Vanilleeis<br />

servieren.<br />

160 falstaff


TIPP<br />

Tortenboden<br />

Sie können den Boden der Backform<br />

mit einem kreisförmig ausgeschnittenen<br />

Backpapierzuschnitt auslegen, das<br />

erleichtert das Herauslösen der Tartes<br />

nach dem Backen.<br />

falstaff<br />

161


ezepte / EXOTISCHE DESSERTS<br />

162 falstaff


MANGO-KLEBREIS-SOMMERROLLEN<br />

Für 16 Stück (4 Portionen)<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 60 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />

ZUTATEN<br />

200 g weißer Klebreis<br />

250 ml Wasser<br />

380 ml Kokosmilch, vollfett<br />

10 g Palmzucker (oder anderer Zucker)<br />

eine Prise Salz<br />

1 Mango<br />

16 Blätter Reispapier<br />

frische Minzblätter<br />

TIPP<br />

Lässt sich vorbereiten!<br />

Wenn die Sommerrollen nicht gleich<br />

serviert werden: mit etwas Wasser<br />

bestreichen (damit die Rollen nicht<br />

austrocknen), in einem luftdichten<br />

Behälter verstauen und bis zum<br />

Servieren im Kühlschrank aufbewahren.<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Den Klebreis in einem Sieb unter kaltem<br />

Wasser mehrmals waschen. Über Nacht<br />

einweichen, dann abtropfen lassen und<br />

noch mal unter fließendem Wasser abspülen.<br />

Mit 250 ml Wasser in einem Topf mit<br />

Deckel zum Kochen bringen. Sobald das<br />

Wasser kocht, auf niedrige Hitze zurückdrehen<br />

und den Reis 10 Minuten ziehen lassen.<br />

Die Hitze abdrehen und den Reis noch weitere<br />

5–10 Minuten bei geschlossenem Deckel<br />

ziehen lassen.<br />

– Kokosmilch, Palmzucker und Salz in einem<br />

Topf bei mittlerer Hitze unter ständigem<br />

Rühren erhitzen, bis sich der Zucker aufgelöst<br />

hat. Ein Drittel der Masse für später<br />

beiseitestellen. Die restliche Kokosmilch<br />

heiß über den fertigen Reis gießen, gut<br />

umrühren und 10–15 Minuten einziehen<br />

und auskühlen lassen.<br />

– Die Mango schälen und in dünne Scheiben<br />

schneiden.<br />

– Eine Auflaufform oder breite, flache Schale<br />

mit heißem Wasser vorbereiten.<br />

– Ein Blatt Reispapier für einige Sekunden ins<br />

Wasser tauchen, auf eine glatte Arbeitsfläche<br />

legen. Einen gehäuften Esslöffel Klebreis<br />

mittig auf dem Reispapier platzieren,<br />

mit einer Mangoscheibe und einem Minzblatt<br />

belegen. Die Unterkante des Papiers<br />

über die Füllung klappen, die Seitenränder<br />

einfalten, nach vorne rollen.<br />

falstaff<br />

163


ezepte / EXOTISCHE DESSERTS<br />

MANGO-<br />

CHEESECAKE<br />

Für 1 Kuchen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 120 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •••◦◦<br />

ZUTATEN<br />

60 g Mehl<br />

80 g Staubzucker<br />

1 Prise Salz<br />

60 g Butter, gewürfelt<br />

250 g Cremetopfen<br />

½ Pkg. Vanillezucker<br />

1 Schuss Zitronensaft<br />

2 Blätter Gelatine<br />

1 Stamperl Inländer-Rum (38 %)<br />

125 ml Schlagobers<br />

3 reife Mangos<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Mehl, 60 g Staubzucker und Salz vermischen.<br />

Butter hinzufügen und zügig zu einem<br />

bröseligen Teig verarbeiten. Den Teig in eine<br />

Springform mit 23 cm Durchmesser geben<br />

und mit den Fingern in die Form drücken, bis<br />

ein gleichmäßiger Boden und Rand entsteht.<br />

Den Teigboden mehrmals mit einer Gabel<br />

einstechen, die Springform mit Frischhaltefolie<br />

abdecken und 15 Minuten ins Gefrierfach<br />

stellen.<br />

– Das Backrohr auf 220 °C vorheizen. Den<br />

Teig blindbacken, bis er eine schöne goldbraune<br />

Farbe erreicht hat (10–13 Minuten).<br />

In der Springform komplett auskühlen lassen,<br />

vorsichtig aus der Form lösen und auf<br />

eine Servierplatte legen.<br />

– Den Topfen mit dem restlichen Staubzucker,<br />

Vanillezucker und Zitronensaft verrühren.<br />

Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen,<br />

leicht ausdrücken und im erwärmten<br />

Rum auflösen, zur Topfencreme geben und<br />

gut verrühren. Zum Schluss das steif geschlagene<br />

Schlagobers unterheben. Die<br />

Topfencreme kühl stellen.<br />

– Die fertige Creme in den ausgekühlten<br />

Tortenboden füllen und glatt streichen.<br />

– Die Mango schälen und in dünne Streifen<br />

schneiden. Die Torte rosettenartig mit<br />

den Mangostreifen belegen (mit den längsten<br />

Streifen am Rand der Torte beginnen,<br />

nach innen vorarbeiten, die Streifen sollten<br />

sich leicht überlappen). In der Mitte der<br />

Torte eine Mangoscheibe eng einrollen,<br />

diese bildet das Herzstück der Rose.<br />

– Bis zum Servieren gekühlt aufbewahren.<br />

164 falstaff


falstaff<br />

165


ezepte / EXOTISCHE DESSERTS<br />

KOKOS-CRÈME-<br />

CARAMEL<br />

Für 6 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 75 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: ••◦◦◦<br />

ZUTATEN<br />

300 g Feinkristallzucker<br />

45 ml Wasser<br />

235 ml Kokosmilch<br />

235 ml Schlagobers<br />

160 ml Milch<br />

3 Eier<br />

3 Eidotter<br />

20 g Kokosflocken,<br />

leicht angeröstet<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Das Backrohr auf 150 °C vorheizen.<br />

6 kleine Auflaufformen bereitstellen.<br />

– In einem kleinen Topf 200 g Zucker<br />

mit dem Wasser sanft erhitzen,<br />

bis sich der Zucker aufgelöst<br />

hat. Aufkochen, dann auf niedrige<br />

Hitze zurückdrehen, bis das Karamell<br />

eine schöne goldbraune Farbe<br />

hat (ca. 5–6 Minuten). Sobald<br />

das Karamell die richtige Färbung<br />

hat, in die 6 Förmchen gießen.<br />

– In einem kleinen Topf Kokosmilch,<br />

Schlagobers und Milch verrühren.<br />

Aufkochen lassen. Sofort vom<br />

Herd nehmen. Die Flüssigkeit<br />

etwas abkühlen lassen.<br />

– Eier und Eigelb mit dem Rest<br />

des Zuckers in einer Schüssel<br />

schaumig rühren. Die Kokosmilch-Masse<br />

nach und nach unter<br />

ständigem Rühren mit der Ei-Zucker-Masse<br />

vermengen. Durch<br />

ein feines Netz sieben und in die<br />

6 Förmchen füllen.<br />

– Die Förmchen im Wasserbad<br />

(am besten eine große Auflaufform<br />

so weit mit Wasser füllen,<br />

dass die Förmchen bis zur Hälfte<br />

im Wasser stehen) 10 Minuten<br />

backen. Die Temperatur auf<br />

135 °C absenken und weitere 40<br />

Minuten backen. Die Konsistenz<br />

der Crème Caramel sollte wabbelig,<br />

aber nicht zu flüssig sein.<br />

– Die Förmchen aus dem Ofen<br />

nehmen, abkühlen lassen, jedes<br />

Förmchen einzeln in Alufolie<br />

wickeln und 4 Stunden im Kühlschrank<br />

festigen lassen.<br />

– Zum Servieren einen Dessertteller<br />

umgedreht auf das Förmchen<br />

legen, beides gemeinsam<br />

stürzen, die Form entfernen, mit<br />

Kokosflocken bestreuen.<br />

166 falstaff


DOPPELTEN GENUSS<br />

VERSCHENKEN!<br />

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ezepte / EXOTISCHE DESSERTS<br />

LYCHEE-MOUSSE MIT HIMBEEREN<br />

Für 6 Personen<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 30 MINUTEN<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD: •◦◦◦◦<br />

ZUTATEN<br />

350 g Lychees<br />

300 ml Schlagobers<br />

100 g Mascarpone<br />

2 EL Feinkristallzucker<br />

200 g Himbeeren<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Lychees vorsichtig schälen, der Länge<br />

nach halbieren und die Kerne auslösen.<br />

Die Hälfte der Früchte fein pürieren und<br />

durch ein Sieb passieren – die schönsten<br />

Früchte zurückbehalten! Das gut gekühlte<br />

Schlagobers mit dem Mascarpone und<br />

dem Zucker steif schlagen, das Lychee-<br />

Püree vorsichtig unterziehen und abschmecken.<br />

Die halbierten Lychees und<br />

die Hälfte der Himbeeren auf sechs Gläser<br />

verteilen, mit der Lychee-Creme auffüllen<br />

und die verbliebenen Himbeeren dekorativ<br />

darauf verteilen. Gekühlt servieren!<br />

168 falstaff


An kalten<br />

Wintertagen<br />

warm<br />

genießen!


WO SPITZENKÖCHE ESSEN GEHEN<br />

»EINE LIEBE FÜR DIE<br />

EINFACHEN DINGE«<br />

INTERVIEW TOBIAS MÜLLER<br />

FALSTAFF Wohin gehen Sie am liebsten essen,<br />

wenn Sie mit Freunden feiern wollen?<br />

KONSTANTIN FILIPPOU Wenn ich mit Freunden<br />

ausgeh’, ist es mir wichtig, dass ich über<br />

das Essen nicht zu viel nachdenken muss. Da<br />

will ich plaudern, mit Leuten Zeit verbringen,<br />

da stehen die Menschen im Zentrum, nicht das<br />

Essen. Es soll gute Produkte geben und eine<br />

Speisekarte, auf der für jeden was dabei ist.<br />

Deswegen mag ich da Buschenschänken sehr<br />

gern – ich liebe eine g’scheite Jausn! Wenn sie<br />

ausgesteckt hat, bin ich mit Freunden oft in der<br />

»Buschenschank in Residence« von der Jutta<br />

Ambrositsch. Und im Winter geh’ ich am liebsten<br />

in Wirtshäuser und Beisln. Neulich war ich<br />

in großer Runde beim »Eckel«, den mag ich<br />

vielleicht am liebsten.<br />

KONSTANTIN FILIPPOU (39)<br />

ist mit zwei Michelinsternen dekoriert und<br />

gehört zu den spannendsten und international<br />

bekanntesten Köchen Österreichs.<br />

Der Sohn einer Österreicherin und eines<br />

Griechen lernte sein Handwerk unter anderem<br />

bei den Brüdern Obauer in Salzburg<br />

und bei Gordon Ramsay in London.<br />

Weil’s Ihnen da am besten schmeckt?<br />

Nicht nur. Das Service dort ist einfach großartig,<br />

da fühlst du dich willkommen. Das ist im Herzen<br />

ein Wirtshaus, aber mit einem gewissen Niveau,<br />

einem Anspruch. Und sie achten auf Details, die<br />

anderswo viel zu oft vergessen werden.<br />

Wie zum Beispiel?<br />

Wie soll ich das sagen? – Das ist ein bissel wie<br />

in Italien, da gibt’s eine Liebe und Aufmerksamkeit<br />

für die einfachen Dinge. Zum Beispiel<br />

die Beilagen: Da liegt nicht einfach eine welke<br />

Salatpletschn mit am Teller, sondern das wird<br />

alles schön angerichtet. Scheinbar simple Dinge<br />

werden dort sehr gut gemacht.<br />

Was essen Sie beim »Eckel« am liebsten?<br />

Naturschnitzel mit Reis und an' Kernölsalat!<br />

Naturschnitzel???<br />

Ja, ich liebe das, weil es für mich Kindheit ist.<br />

Und wegem dem Reis. Der wird beim »Eckel«<br />

richtig geil am Tisch vorgelegt, für jeden Gast<br />

einzeln. Das ist ein Service!<br />

Die Tische stets<br />

perfekt eingedeckt<br />

und ein Service, bei<br />

dem man sich immer<br />

willkommen fühlt: Der<br />

»Eckel« in Sievering ist<br />

für Konstantin Filippou<br />

das perfekte Wirtshaus.<br />

GASTHAUS ECKEL<br />

Sieveringer Straße 46<br />

<strong>11</strong>90 Wien<br />

Di–Sa <strong>11</strong>:30–14:30 und 18–22 Uhr<br />

T: +43 1 3203218<br />

restauranteckel.at<br />

Fotos: Per-Anders Jörgensen, Shutterstock, beigestellt<br />

170<br />

falstaff


Ohne Zusätze<br />

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Wir bei Pure Encapsulations® erzeugen seit rund 30<br />

Jahren hochwertige Reinsubstanzen und gelten damit<br />

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Das Pure Encapsulations® Qualitätsverständnis:<br />

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