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TheaterCourier Mai 2018

TheaterCourier Mai 2018 | Die Kunst- und Kulturzeitung für Sachsen | Oldtimer-Jazzfestival - Pfingstfestspiele - Wagneriade - Kuratorium berufen - Karaokemai Comödie Dresden - Naturtheater Bad Elster - Karl-May-Festtage - Sherlock Holmes - Couching für Fortgeschrittene - Theaterkalender - Landesbühnen Sachsen - Lange Nacht der Theater - Florian Schneider - Dresdner Musikfestspiele - Filmkritik - Erik Lehmann uvm.

TheaterCourier Mai 2018 | Die Kunst- und Kulturzeitung für Sachsen | Oldtimer-Jazzfestival - Pfingstfestspiele - Wagneriade - Kuratorium berufen - Karaokemai Comödie Dresden - Naturtheater Bad Elster - Karl-May-Festtage - Sherlock Holmes - Couching für Fortgeschrittene - Theaterkalender - Landesbühnen Sachsen - Lange Nacht der Theater - Florian Schneider - Dresdner Musikfestspiele - Filmkritik - Erik Lehmann uvm.

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www.theatercourier.de<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2018</strong> | Seite 11<br />

PREMIEREN<br />

THEATER<br />

MITTELSÄCHSISCHES THEATER FREIBERG<br />

GERHART-HAUPTMANN-THEATER ZITTAU-GÖRLITZ<br />

Blütenträume<br />

Schauspiel von Lutz Hübner<br />

PREMIERE: 05.05.<strong>2018</strong><br />

Venedig im Schnee<br />

Komödie von Gilles Dyrek<br />

PREMIERE: 12.05.<strong>2018</strong><br />

Ist man mit 60 zu alt für eine Partnerschaft?<br />

Wer heute in den Ruhestand<br />

geht, hat unter Umständen ein Drittel<br />

seines Lebens noch vor sich. Was tun,<br />

wenn man nicht mehr ganz jung ist, der<br />

Partner gegangen, unlängst verstorben<br />

ist oder niemals existiert hat? „Flirtkurs<br />

für die Generation 55+“ – so heißt<br />

die Lösung, um aktiv der Einsamkeit<br />

zu entgehen und wieder Anschluss an<br />

das Leben zu finden. Das verspricht der<br />

VHS-Kurs, der garantiert in fünf Sitzungen<br />

fit für einen neuen Partner machen<br />

will. Doch die Alten rebellieren gegen<br />

den Kursleiter und seine Methoden.<br />

Der Kurs droht zu scheitern, aber sie<br />

haben eine Idee… Lutz Hübner greift die<br />

© PR Theater<br />

Partnersuche alternder alleinstehender<br />

Menschen in der heutigen, schnelllebigen<br />

Zeit auf, die zaghaft den Schritt ins<br />

Unbekannte wagen, weil sie sich zu jung<br />

fühlen, um nur noch Enten zu füttern.<br />

Jean-Luc und seine Verlobte Nathalie<br />

erwarten Besuch, denn sein alter<br />

Freund Christophe kommt mit seiner<br />

neuen Freundin Patricia spontan zum<br />

Essen vorbei. Doch die Stimmung bei<br />

den Gästen ist gereizt. Patricia ist nach<br />

einem Streit eingeschnappt und weigert<br />

sich, auch nur ein einziges Wort<br />

mit ihren Gastgebern zu reden. Aber<br />

Nathalie wird schnell alles klar: Patricia<br />

kommt offensichtlich aus dem Ausland<br />

und versteht einfach nichts! Also<br />

werden kurzerhand Hilfsgüter für ihre<br />

Familie im ärmlichen „Chouwenien“ zusammengestellt.<br />

Und nachdem Patricia<br />

erst einmal auf den Geschmack gekommen<br />

ist, beginnt sie ihr Spiel richtig zu<br />

© Peter Hennig<br />

genießen… Die turbulente Komödie hält<br />

unserer Gesellschaft den Spiegel vor und<br />

stellt zwei junge Leute vor die Wahl zwischen<br />

überzogener Selbstlosigkeit und<br />

vernünftiger Hilfsbereitschaft.<br />

SCHAUSPIELHAUS CHEMNITZ<br />

THEATER MEISSEN<br />

Sieben Geister<br />

Familiendrama von Sören Hornung<br />

PREMIERE: 11.05.<strong>2018</strong><br />

Romeo und Julia – Reloaded<br />

Der Shakespeare-Klassiker des 21. Jahr-<br />

PREMIERE: 16.05.<strong>2018</strong><br />

Oma ist tot. Zeit, schmutzige Wäsche zu<br />

waschen. Es ist der Tag ihrer Beerdigung<br />

und die Soljanka längst kalt. Als Omas<br />

Lieblingssohn Frank eintrifft, provoziert<br />

er offen seine Schwester Elise und legt<br />

sich mit dem dementen Onkel Wolfgang<br />

an. Elise hatte zuletzt die Mutter gepflegt,<br />

Frank als Werbefilmer notwendiges Geld<br />

beigesteuert, Onkel Wolfgang sich in die<br />

Ferne verdrückt und Franziska, Franks<br />

Tochter, sich leidlich mit Drogen über<br />

Wasser gehalten. Geredet wurde kaum,<br />

das quasselnde Schweigen der ständige<br />

Begleiter der Familie, die ganze Verbogenheit<br />

ihres Lebens unter der Decke<br />

gehalten von Oma, dieser starken Frau.<br />

Doch viel wäre zu erzählen gewesen: von<br />

© Dieter Wuschanski<br />

der Besetzung Deutschlands, dem Aufbau<br />

der DDR und seiner notwendigen Grenze,<br />

von Franks Freundin Bettina, die ums Leben<br />

kam, von Onkel Wolfgangs Unschuld<br />

und Oma Ursulas mitleidloser Härte.<br />

hunderts von Norbert Franck<br />

Romeo und Julia, beide Schüler an einer<br />

Gesamtschule, lernen sich kennen und<br />

lieben. Besser gesagt: Realschüler Romeo,<br />

der Sohn eines italienischen Eisverkäufers,<br />

verliebt sich in die Gymnasiastin<br />

Julia, als er sich bei einer ihrer Theaterproben<br />

einschleicht. Der Konflikt ist vorprogrammiert,<br />

prallen doch hier zwei soziale<br />

Welten aufeinander. Julia aber findet<br />

Gefallen an dem „Underdog“ Romeo, was<br />

bei ihren Schulkameraden, besonders bei<br />

Patrick Prinz, der ein Auge auf sie geworfen<br />

hat, auf wenig Verständnis stößt.<br />

Es kommt, was kommen muss: Romeos<br />

Freund Marc provoziert Tybor, Patricks<br />

Freund, zu einer Schlägerei – ein Kampf<br />

© Lydia Weber-Scholz<br />

mit Folgen, die Sache kommt heraus und<br />

Romeo fliegt von der Schule... Die Jugendtheatergruppe<br />

Meißen projiziert Shakespeares<br />

Original in die Gegenwart und<br />

zeigt somit erneut dessen Zeitlosigkeit.<br />

THEATER PLAUEN-ZWICKAU<br />

HOFTHEATER DRESDEN<br />

Eugen Onegin<br />

Oper in drei Akten von Peter Tschaikowsky<br />

Alles beginnt mit einem Liebesbrief, geschrieben<br />

von der jungen Tatjana an den<br />

weltgewandten Eugen Onegin. Er flirtete<br />

heftig mit ihr, als Lenski, der Bräutigam<br />

ihrer Schwester Olga, ihn auf dem<br />

Gutshof ihrer Mutter einführte. Doch<br />

Eugen ist gelangweilt vom Landleben<br />

und weist Tatjanas Liebe selbstgefällig<br />

zurück. Er lässt seinen Frust an Lenski<br />

aus, indem er auf Tatjanas Geburtstagsfeier<br />

Olga umwirbt: der Freund fordert<br />

ihn zum Duell. Durch seine intensive<br />

Charaktergestaltung setzte Tschaikowsky<br />

mit seiner fünften Oper dem modernen<br />

Menschen ein Denkmal: Hier der<br />

zynische Dandy, der seiner inneren<br />

Leere und seiner Bindungsangst durch<br />

PREMIERE: 12.05.<strong>2018</strong><br />

© Peter Awtukowitsch<br />

Exzesse in mondänen Salons und auf<br />

rastlosen Reisen zu entfliehen sucht,<br />

dort die junge, gedemütigte Frau, die zu<br />

einer willensstarken Dame der Gesellschaft<br />

heranreift.<br />

Bewerbungen – Geheimdienstakte<br />

Joseph Fouché<br />

Von Rolf Schneider<br />

Joseph Fouché war für Balzac der „interessanteste<br />

Charakter seines Jahrhunderts“.<br />

Dabei ist es wohl vor allem<br />

seiner atemberaubenden Charakterlosigkeit,<br />

dem Mangel an Prinzipien und<br />

menschlichen Regungen, zuzuschreiben,<br />

dass er zu einem der mächtigsten<br />

Männer seines Jahrhunderts werden<br />

konnte. Ob als fanatischer Vorkämpfer<br />

der Französischen Revolution, der als<br />

„Schlächter von Lyon“ Angst und Schrecken<br />

verbreitete, oder als Intrigant der<br />

Hinrichtung Robespierres, der schließlich<br />

unter Napoleon als Polizeiminister<br />

eines ausgeklügelten Spionagesystems<br />

Karriere machte – Joseph Fouché war ein<br />

PREMIERE: 17.05.<strong>2018</strong><br />

© Bettina Liebsch<br />

ideologischer Wendehals der Extraklasse,<br />

ein so genialer wie skrupelloser Technokrat,<br />

der, verborgen in den Hinterzimmern<br />

der Macht, das Geschick eines<br />

ganzen Landes in seinen Händen hielt.

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