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MOBIL UNTERWEGS<br />
Kolumne<br />
e-mobilität<br />
Schnell?<br />
Nur auf dem Papier…<br />
Der gute, alte Aprilscherz hat durch die sozialen Medien<br />
neuen Aufwind bekommen. So beteiligte sich auch Tesla-<br />
Gründer Elon Musk vergangenen Monat an der Scherzparade.<br />
In einem Tweet verkündete der Unternehmer, dass er<br />
„trotz intensiver Bemühungen, inklusive eines massiven<br />
Abverkaufs von Ostereiern“ die Pleite von Tesla nicht hätte<br />
abwenden können. Tesla sei so bankrott, wie man es sich<br />
kaum vorstellen könnte. Teslas Aktie brach daraufhin ein,<br />
den Scherz hatten wohl nicht alle verstanden.<br />
Immerhin war Musk aber zumindest freiwillig komisch.<br />
Seine Konkurrenten auf dem Elektroauto-Markt tun sich<br />
zurzeit eher mit unfreiwilliger Komik hervor. Beispielsweise<br />
Jaguar. Der ipace wäre in Sachen Optik, Ausstattung, Preis<br />
und Reichweite durchaus in der Lage gewesen, Teslas Model<br />
X Konkurrenz zu machen. Blöd nur, dass Jaguar sein<br />
Werbeversprechen vom superschnellen Laden wohl nicht<br />
halten kann. An einer DC-Ladestation lädt der Jaguar innerhalb<br />
von 15 Minuten für 100 km Reichweite. Das ist schön<br />
und gut, aber diese Ladestationen sind - zumindest in<br />
Deutschland - sehr selten. An den AC-Ladestationen, die<br />
weitaus häufiger anzutreffen sind, braucht der Jaguar unbefriedigend<br />
lange. Einen noch größeren Aprilscherz erlaubt<br />
sich Porsche. Der „Mission E“ soll 2019 auf den Markt<br />
kommen und etwa so viel kosten wie der Tesla X. Innerhalb<br />
von 15 Minuten Laden sollen 400 Kilometer Reichweite<br />
erreichbar sein. Allerdings nur, wenn man in Berlin wohnt.<br />
Denn nur dort baut Porsche zurzeit Ladesäulen, die die erforderlichen<br />
350 kW Leistung bieten. Wer bitte kauft ein<br />
Auto, das er nur in der Hauptstadt laden kann?<br />
Auf dem überhitzten E-Automarkt überbieten sich die Hersteller<br />
derzeit mit Ladegeschwindigkeiten und Reichweiten<br />
und scheinen dabei das Thema Infrastruktur zu vergessen.<br />
Keinem Fahrer ist geholfen, wenn er auf dem Papier<br />
superschnell laden kann, in Wahrheit aber zehn Kaffee an<br />
der Raststätte bestellen muss, bis die lustige Fahrt weitergehen<br />
kann. So viel Kaffee kann ein Mensch gar nicht trinken.<br />
In Sachen Ladeinfrastruktur bleibt Tesla mit seinen Superchargern<br />
das Nonplusultra. Kein Scherz.<br />
Frank Kindervatter<br />
Vorstandsvorsitzender NEW AG<br />
NEW<br />
Lade-Infrastruktur für<br />
E-Mobilität wird weiter ausgebaut<br />
Der Anteil an Elektroautos wächst, wenn auch noch auf niedrigem<br />
Niveau. Die Auswahl an neuen Modellen wird immer größer: vom<br />
wendigen Kleinstwagen bis zum kompakten Allrounder.<br />
Angesichts von drohenden Fahrverboten für Dieselautos steigt auch am<br />
Niederrhein das Interesse für E-Mobilität. Das gilt besonders für die<br />
rund 10.000 Pendler, die täglich aus Mönchengladbach in Richtung<br />
Düsseldorfer Innenstadt fahren. Die Landeshauptstadt ist akut von Fahrverboten<br />
bedroht.<br />
Voraussetzung für die Anschaffung eines Elektroautos<br />
ist jedoch eine funktionierende Lade-Infrastruktur. Die<br />
NEW treibt den Ausbau dieser Infrastruktur voran und<br />
wird bis Ende des Jahres 30 öffentliche Ladesäulen aufstellen. An diesen<br />
können Autofahrer noch bis mindestens Ende <strong>2018</strong> kostenfrei Strom laden.<br />
Zwölf dieser 30 E-Ladesäulen sind bereits in Mönchengladbach und den<br />
Kreisen Viersen und Heinsberg in Betrieb. Zurzeit prüft die NEW, ob sie mithilfe<br />
von Mitteln aus dem NRW-Landeshaushalt weitere 100 Ladesäulen<br />
aufstellen kann. Zwei Ladesäulen befinden sich auf dem Gelände der NEW<br />
an der Odenkirchener Straße. Dort steht zudem eine Schnelladesäule.<br />
Der Strom, der an den Ladesäulen eingespeist wird, ist zu 100 Prozent<br />
CO2-frei erzeugt. Selbstverständlich kann man sein E-Auto auch bequem,<br />
sicher und problemlos zu Hause laden. Die NEW bietet verschiedene<br />
Ladeboxen an. Die NEW Wallbox „Pro Plus“ beispielsweise<br />
ist mit einem Stecker vom Typ 2 ausgestattet (EU-Standard für Elektromobilität)<br />
und kann das Elektrofahrzeug mit 22 Kilowatt aufladen. Mit<br />
NEW e-mobility@home bietet die NEW einen speziellen Autostromtarif<br />
an. Dieser ist deutlich günstiger als ein normales Stromprodukt.<br />
„Elektromobilität spielt beim Thema Luftreinhaltung eine bedeutende Rolle.<br />
Ich fahre selber elektrisch und habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht.<br />
Ein weiterer Ausbau der Ladeinfrastruktur macht die Anschaffung<br />
eines Elektroautos noch attraktiver und ist ein Pluspunkt für unsere Region“,<br />
betont Dr. Hans Peter Schlegelmilch, Aufsichtsratsvorsitzender der<br />
NEW AG. Auch intern ist die NEW zurzeit dabei, die Ladeinfrastruktur für<br />
ihre über 30 E- und Hybridfahrzeuge auszubauen. „Wir nutzen die Erfahrungen,<br />
die wir selber mit der Umrüstung unserer Flotte machen, um den<br />
Kommunen in unserem Versorgungsgebiet bei der Umstellung auf E-Mobilität<br />
zu helfen“, so Frank Kindervatter, Vorstandsvorsitzender der NEW AG.<br />
Infos: www.new-energie.de/e-mobilität<br />
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