Mendelssohn Musikwoche Wengen
Gesamtprogramm 2018
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Zum Programm<br />
Felix <strong>Mendelssohn</strong> überraschte bereits als Kind mit seinen vielseitigen<br />
Begabungen und Interessen. Im Hause der <strong>Mendelssohn</strong>s wurden<br />
diese mit viel Aufmerksamkeit gepflegt und gefördert, Geigen- und<br />
Klavierunterricht gehörten zur allgemeinen Bildung und Hausmusik<br />
eröffnete schliesslich den Geschwistern Felix und Fanny das Reich der<br />
Kammermusik. Erst gerade 11 Jahre alt, überraschte er mit der ersten<br />
Violinsonate F-Dur (der kleinen), einem Geniestreich des hochbegabten<br />
Knaben. Das Werk blieb danach lange verschollen.<br />
Robert Schumann, der mit Worten und Literatur in einer engen Beziehung<br />
stand, erwähnte in seinen Tagebuchnotizen über 600 literarische<br />
Titel. Er sagte: «Kennen Sie nicht Jean Paul, unseren grossen Schriftsteller?<br />
Von diesem hab’ ich mehr Kontrapunkt gelernt als von meinem<br />
Musiklehrer.» Fast am Ende seines Lebens komponierte er in nur vier<br />
Tagen das Opus 113 für Viola und Klavier, etwas vom Schönsten in<br />
seiner reichen poetischen Aussage. Es ist anzunehmen, dass er den<br />
Titel «Märchenbilder» oder «Märchenerzählungen» bewusst wählte.<br />
In einem Brief an seinen Vater beschrieb Wolfgang Amadé Mozart<br />
die Umstände, wie die Violinsonate G-Dur KV 379 im April 1781 entstand.<br />
Gemeinsam mit anderen Musikern begleitete er den Erzbischof<br />
Colloredo nach Wien, wo er aufgefordert wurde, ein Konzert zu spielen.<br />
Da er keine Noten mit hatte, schrieb er kurzerhand ein Stück: «Eine<br />
Sonate mit Geigenbegleitung.» Die Zeit war jedoch zu kurz, sodass er<br />
nur die Violinstimme für den Konzertmeister Antonio Brunetti niederschrieb<br />
und den Klavierpart aus dem Gedächtnis spielte.<br />
Johann Nepomuk Hummel war zu seiner Zeit einer der berühmtesten<br />
Pianisten und ein angesehener Komponist, dessen Einfluss noch<br />
auf spätere Generationen einwirkte. Zu Unrecht ist er vor allem als<br />
Schüler Mozarts im musikgeschichtlichen Gedächtnis geblieben. Wann<br />
genau er seine Bratschensonate komponierte, ist nicht nachweisbar.<br />
Die erste Edition im Eigenverlag in Wien wurde 1798 veröffentlicht.<br />
Zahlreiche Nachdrucke in Frankreich und England zeugen von der<br />
ausserordentlichen Wertschätzung der Sonate – damals wie heute.<br />
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