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City-Magazin-Ausgabe-2018-05-STEYR

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Leute<br />

Gerald Scheiblehner ist seit 2015<br />

Chefcoach beim Traditionsklub<br />

Vorwärts Steyr. Der 41-Jährige führte<br />

den Regionalligisten wieder zurück in<br />

die Erfolgsspur. Mittlerweile darf man<br />

in der Eisenstadt sogar wieder von<br />

der Bundesliga träumen. Es wäre ein<br />

perfektes Geburtstagsgeschenk, denn<br />

2019 feiert der Klub seinen Hunderter.<br />

Mein steyr<br />

Ein Stadtgespräch<br />

ES GEHT VORAN.<br />

Vorwärts-Trainer<br />

Gerald Scheiblehner<br />

leistet in Steyr<br />

hervorragende Arbeit.<br />

Fotos: Fotos: SKV/Botha<br />

Zum 100er zurück ins Oberhaus<br />

Vorwärts Steyr-Erfolgscoach Gerald Scheiblehner hat noch einiges vor<br />

Lang, lang ist‘s her, als der SK Vorwärts<br />

Steyr in der höchsten heimischen<br />

Fußballklasse spielte: 1999 war‘s, ehe<br />

Finanzcrash und Zwangsausgleich<br />

folgten, der Klub saß auf einem<br />

Schuldenberg von 50 Millionen Schilling<br />

(ca. 3,6 Mio. Euro), 2001 stieg Vorwärts<br />

in der untersten Klasse ein und arbeitete<br />

sich wieder bis in die dritte Liga empor.<br />

Und jetzt ist sogar der Wiederaufstieg<br />

in die zweite Bundesliga möglich. Einer<br />

der Hauptverantwortlichen für diesen<br />

Erfolgslauf ist Gerald Scheiblehner –<br />

der 41-jährige Coach heuerte 2015 bei<br />

Vorwärts an und begeistert durch seine<br />

bodenständige und gewinnende Art.<br />

Sein Erfolgsweg sprach sich auch bis nach<br />

Linz herum, Abwerbungsversuche von<br />

Bundesligist Blau-Weiß Linz waren die<br />

Folge – sie waren allerdings zwecklos: „Das<br />

Gesamtpaket in Linz hat nicht gepasst,<br />

dann steige ich lieber mit Vorwärts<br />

in die zweite Liga auf“, so<br />

Scheiblehner, der sich in Steyr<br />

einen echten Knochenjob<br />

angefangen hat.<br />

Dauer-Pendler. Der<br />

dreifache Familienvater ist<br />

nicht nur an fünf Tagen<br />

die Woche als Trainer<br />

in der Eisenstadt tätig,<br />

sondern arbeitet auch noch<br />

40 Stunden Vollzeit in Linz.<br />

Da kommen unzählige Stunden und noch<br />

mehr Kilometer im Auto zusammen:<br />

„Mein Tag beginnt um fünf Uhr früh.<br />

Um sechs Uhr ist Arbeitsbeginn bei<br />

der Gebietskrankenkasse, bis 17 Uhr<br />

sitze ich im Büro, dann geht’s mit dem<br />

Auto nach Steyr zum Training, danach<br />

folgt meist noch eine Besprechung.<br />

Vor 23 Uhr bin ich selten zuhause. Am<br />

Freitag spielen wir Meisterschaft und<br />

am Samstag gibt’s dann nochmal ein<br />

Training“, so Scheiblehner, der trotz<br />

dieses vollgepackten Terminplans ruhig<br />

und ausgeglichen wirkt. Und was sagt<br />

die Frau dazu, dass ihr Mann ständig<br />

auf Achse ist? „Meine Familie steht voll<br />

hinter mir. Die Kinder sind mittlerweile<br />

auch schon so groß, dass sie mit meiner<br />

Frau öfters zu den Spielen mitkommen.“<br />

Geburtstagsfeier mit Aufstieg.<br />

2019 feiert Vorwärts Steyr den 100.<br />

Geburtstag, der Klub blickt auf eine<br />

lange und erfolgreiche Geschichte<br />

zurück. Stichwort Oleg<br />

Blochin, Daniel Madlener<br />

oder Trainer Otto Baric<br />

Ende der 1980er-Jahre –<br />

mit vielen erfolgreichen<br />

Jahren in der Bundesliga.<br />

Ist das eher ein Ansporn<br />

oder eine Bürde, Herr<br />

Scheiblehner? "Sowohl als<br />

auch. Vorwärts lebt von der<br />

Tradition, braucht aber auch machbare<br />

Perspektiven für die Zukunft.“ Eine<br />

Rückkehr in die oberste Spielklasse ist für<br />

den Erfolgscoach daher kein Thema: „Das<br />

ist komplett unrealistisch. Das Höchste<br />

der Gefühle wäre die zweite Bundesliga,<br />

dort wollen wir in den nächsten zwei bis<br />

drei Jahren hin.“<br />

Holpriges Frühjahr. Im Frühling<br />

gab‘s sportlich einen (kleinen) Einbruch,<br />

der den Weg des Klubs aber nicht<br />

beeinflusst: „Der Herbst war natürlich<br />

speziell, wir haben zehn Spiele in Serie<br />

nicht verloren und siebenmal gewonnen,<br />

das weckt natürlich Erwartungen und Lust<br />

auf mehr.“ Den Fans streut Scheiblehner<br />

Blumen: „Wir haben sehr viele Anhänger,<br />

die schon ewig dabei sind. Sie kennen die<br />

glorreichen Zeiten. Natürlich wird man<br />

daran auch immer wieder gemessen.<br />

Unser Publikum ist aber extrem dankbar<br />

und treu. Mit einem Schnitt von 1.200<br />

sind wir ganz vorne mit dabei – und sogar<br />

besser als so mancher Zweitligist“, weiß<br />

„Scheibi“, der auch die Stadt selbst in sein<br />

Herz geschlossen hat: „Am öftesten und<br />

am liebsten bin ich natürlich im Vorwärts-<br />

Stadion (lacht). Sehr gerne bin ich auch<br />

am Steyrer Stadtplatz, etwa auf einen<br />

Kaffee und zum Plaudern im Segafredo.<br />

Besonders gut gefällt mir die Lage an den<br />

zwei Flüssen. Steyr hat echtes Flair und<br />

hat seinen Reiz, ich bin sehr gerne da". n<br />

40<br />

ZIELSTREBIG & BODENSTÄNDIG. Ehrliche Arbeit statt Träumereien – dafür steht „Scheibi”.

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