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Thomas<br />
Duschlbauer<br />
zu guter letzt …<br />
Na endlich! Forscher haben ein Enzym gefunden, das<br />
sogar Plastik verdauen kann. Auf einer Müllhalde in<br />
Japan wurden die mutierten Bakterien 2016 zum<br />
ersten Mal entdeckt. Aber jetzt ist noch etwas Besonderes<br />
gelungen: Man kann den Appetit dieser Bakterien<br />
künstlich anregen, weshalb die Bazillen den Kunststoff<br />
noch gieriger in sich hinein stopfen. Der Müll ist für sie<br />
nun quasi so etwas wie leckeres Fast Food, das ja<br />
bekanntlich nicht nur schnell eingenommen, sondern<br />
auch rasch wieder verstoffwechselt wird. Großartig, so<br />
kann in Zukunft der Plastikmüllberg einfach recycelt<br />
werden und all die Fische, Wale und Vögel brauchen<br />
sich nicht mehr so anzustrengen, um ihn für uns<br />
aufzufressen. Dieses Verhalten war bislang ohnehin<br />
bloß eine leere Geste, weil sich gerade an diesen<br />
verdauungsschwachen und daher nichtsnutzigen<br />
Hinter(n)lassenschaft<br />
Kreaturen gezeigt hat, dass der Umweltschutz kein<br />
Problem des Menschen ist. Nein, es ist nur eine Frage<br />
der Verdauung. Es stimmt ganz einfach nicht, was uns<br />
die Ökotalibanen und Krötenstreichler stets auftischen<br />
wollen: Wir sind nicht schuld am Untergang unseres<br />
Planeten. Wir haben auf dieser Welt kein Umweltproblem,<br />
sondern ein Verdauungsproblem. Jetzt aber, wo<br />
dieses Enzym entdeckt wurde, können wir wieder<br />
aufatmen. Ich werde mich sogar freiwillig melden, um<br />
der erste Mensch zu sein, der sich diese Bakterien in<br />
die Darmflora einsetzen lässt. Ich bräuchte dann nicht<br />
mehr mit schlechtem Gewissen einkaufen gehen und<br />
darauf achten müssen, dass die Lebensmittel zu viel<br />
Plastikverpackung haben. Nein, selbst die gekochten,<br />
geschälten und in Plastik verpackten Eier, die es<br />
neuerdings im Supermarkt gibt, könnte ich jetzt kaufen.<br />
All die Verpackungen würde ich gleich mitessen. Plastik<br />
wäre dann unmittelbar Teil der Nahrungskette und käme<br />
nicht mehr verstohlen über lange Umwege wie etwa<br />
Mikroplastik in meinen Organismus. Die Menschheit<br />
bräuchte sich dann wegen der Umwelt wirklich nichts<br />
mehr scheißen und könnte es endlich so richtig krachen<br />
lassen – ohne dass es am Abort scheppert.<br />
Was wurde aus ...? Prominente von gestern heute betrachtet<br />
Ursula Rechenberg<br />
Ursula Rechenberg versteht es, das 19. Jahrhundert wieder lebendig werden zu<br />
lassen. Sie hat einen musikalischen Salon aus dieser Epoche in ihrem eigenen<br />
Haus veranstaltet; der Eintritt war gratis. Ungefähr 40 Gäste haben dort die<br />
gediegene Atmosphäre jener vergangenen Zeit genossen: Kerzen, wunderbare<br />
Klaviermusik, tolles Buffet und gepflegte Gespräche. Alle warten auf eine Fortsetzung.<br />
Sie wird allerdings nicht vor dem Herbst stattfinden – bei einem Sturz hat<br />
sich Frau Rechenberg zwei Rückenwirbel gebrochen. Die Pianistin hat 25 Jahre<br />
lang „Der musikalische Salon“ im Schloss Puchberg veranstaltet. Dort traten<br />
manchmal prominente Musiker im beeindruckenden Barocksaal auf: Des Öfteren<br />
hat sie aber alleine das Programm bestritten. Vor zwei Jahren setzte die Puchberger<br />
Leitung die Reihe ab. Sie will nun Musikgattungen, die mehr Einnahmen bringen,<br />
forcieren. „Wir sind eine aussterbende Spezies“, meint Rechenberg. „Viele<br />
junge Leute wissen nicht einmal, wer Beethoven war.“ Es ist nicht immer leicht, als<br />
geborene Deutsche in Linz zu leben. Für die Pianistin sind die Verhaltensregeln in<br />
Steckbrief:<br />
Die Konzertpianistin studierte<br />
Musik in Berlin. Seit 1975 lebt sie in<br />
Linz. In Österreich, Deutschland und<br />
Polen trat sie in zahlreichen Konzerten<br />
auf, wobei sie oft auch eigene<br />
Gedichte vortrug. Einen Höhepunkt<br />
bildeten die Veranstaltungen im<br />
Geburtshaus von Robert Schumann<br />
in Zwickau in Deutschland. Ursula<br />
Rechenberg begründete und leitete<br />
die Reihe „Der musikalische Salon“<br />
im Schloss Puchberg bei Wels. 2004<br />
erhielt sie die Kulturmedaille des<br />
Landes Oberösterreich.<br />
Musikalische Seele. Ursula Rechenberg: Ihr Glück – der gelungene Ton<br />
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Österreich nicht immer klar. „Ich frage mich oft, ob ich mich falsch benommen<br />
habe“, sagt sie. Dennoch hat sie hierzulande wertvolle Freunde gefunden.<br />
Foto: Sokoloff, Prof. Ursula Rechenberger