PT-Magazin 03 2018
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung
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© PRESSE-SERVICE Garth, Adam Opel AG, Volkswagen AG<br />
des Käses<br />
len Premieren, die mich erwarten. Neben<br />
gigantischen Weltpremieren des neuen<br />
Audi A6 oder des Mercedes-Benz AMG<br />
Coupé wird deutlich, worin der Fokus der<br />
88. International Motor Show liegt: Elektromobilität.<br />
In der Schweiz fühlt sich das<br />
gut an, aber wenn ich an Deutschland<br />
und die unprofessionelle Energiepolitik<br />
denke, wird mir angesichts des wachsenden<br />
Energiehungers mulmig. Sehen wir<br />
es positiv, schließlich steckt da noch viel<br />
Pioniergeist darin. Während der Tech-<br />
Pionier Elon Musk mit der Gründung des<br />
Tesla Model S den Inbegriff des E-Autos<br />
geschaffen hat und die Premiumhersteller<br />
vor sich hertrieb, gab es kollektives<br />
Gelächter auf den Hochsitzen, denn Produktionsprobleme<br />
und verspätete Produkt-Lancierungen<br />
lassen wohl kaum<br />
eine Bedrohung zu. Doch während alle<br />
gespannt die nächsten Schritte in Silicon<br />
Valley verfolgen, wird in Schweden<br />
der Volvo Polarstern als E-Linie geboren<br />
und in Zuffenhausen an einer echten<br />
Alternative getüftelt. Diese Alternative<br />
klingt wie eine Herausforderung. Eine<br />
Mission. Porsche stellt den Mission E<br />
Cross Tourismo vor. Die Jagd auf Tesla ist<br />
somit eröffnet. Es handelt sich bei dem<br />
Porsche Mission E Cross nicht um ein<br />
weiteren Kompakt-SUV, sondern um ein<br />
CUV. Das voll elektrische 600 PS Cross<br />
Utility Vehicle mit einer Reichweite von<br />
500 km ist eine Innovation in allen Bereichen.<br />
Porsche gilt als Lösungsfinder des<br />
allbekannten Problems, denn für eine<br />
Aufladung des Akkus für 400 km ist<br />
lediglich eine Ladezeit von 15 Minuten<br />
von Nöten. Anstatt stundenlang an der<br />
Raststätte verbleiben zu müssen, reicht<br />
es aus, genüsslich einen Kaffee zu trinken.<br />
Der erste Porsche, ohne traditionellen<br />
Drehzahlmesser hinter dem Lenkrad,<br />
bietet ein vollendet digitalisiertes Multimedia<br />
Interface und setzt den Piloten<br />
auf die Zielgerade Richtung Zukunft.<br />
Aber nicht nur Porsche präsentiert<br />
einen Tesla-Jäger. Auch Jaguar hat mit<br />
britischer Leidenschaft an einem Elektro<br />
SUV geschaffen. Der i-Pace. Mit seiner<br />
90-kWh-Batterie und 400 PS sprintet<br />
er in beachtlichen rund vier Sekunden<br />
von 0-auf-100 Km/h. Dass die Briten<br />
Neuland mit ihrem Crossover betreten,<br />
merkt man, wenn man beachtet, dass<br />
die Entwicklung 2013 begann. Aber es<br />
hat sich gelohnt, denn die Kombination<br />
von direkter Lenkung und einem batteriebedingten<br />
Fahrzeugschwerpunkt<br />
verhalf Jaguar zu einer eigenen i-Pace<br />
Rennserie, die sogar dieses Jahr noch<br />
starten soll. Auch viele andere Unternehmen,<br />
wie die schweizerische Firma Rinspeed,<br />
stellen neben Volkswagen und Co.<br />
reihenweise E-Power vor. Selbstfahrende<br />
Taxis, rein elektrische Vans, Autopiloten<br />
und die neuesten Assistenz-Systeme lassen<br />
die Technikversierten aufmerken. Da<br />
wundert es mich kaum, als ich den Trubel<br />
der Hallen für einen Moment entfliehen<br />
will und auf einen Chattle stoße, der<br />
die Besucher zu den Probefahrtterminals<br />
bringt... fahrerlos, geräuschlos, elektrisch.<br />
Obwohl durch Downsizing und<br />
Hybridisierung der Verbrennungsmotor<br />
noch einige Jahre geschenkt bekommen<br />
hat, sollten wir uns daran gewöhnen<br />
einmal mehr Umsicht walten zu müssen,<br />
um kein lautloses Elektrofahrzeug zu<br />
übersehen.<br />
Drei bestimmte Buchstaben fallen<br />
jedoch immer wieder auf und zeigen<br />
Dominanz auf jeder Ausstellungsfläche.<br />
Egal wohin man sein verwöhntes<br />
Auge schweifen lässt, SUV’s überall.<br />
Ob Seat mit der neuen Sportlinie des<br />
Ateca Cupra, ob Suzuki mit dem zarten<br />
und auch kleinsten seiner Klasse,<br />
dem Ignis mit einer Länge von 3,70 m<br />
oder schließlich Maserati, Bentley und<br />
sogar Lamborghini. Ja, sie haben richtig<br />
gelesen. Lamborghini wagt sich auch<br />
an einen Kompakt-SUV mit der Typenbezeichnung<br />
Urus. Allerdings nicht, wie<br />
erwartet, das erste Mal. 1986 begann die<br />
Produktion des LM002, ein dem Humvee<br />
ähnlicher Truck. Somit ist der Urus eine<br />
Wiedergeburt eines Geländewagens,<br />
allerdings unter der Feder von Audi, mit<br />
einem V8 Biturbo, der 650 Pferdestärken<br />
leistet und bei stattlichen 204.000 Euro<br />
Grundpreis liegt.<br />
Doch neben spannenden Neuigkeiten<br />
und dem Optimismus für die Vielfalt<br />
der anwesenden Marken, musste ich<br />
enttäuscht feststellen, dass mit Opel<br />
ein ganz großer Name auf der Messe in<br />
Genf nicht vertreten ist. Kein Insignia<br />
GSI, kein Grandland X oder Crossland X,<br />
keine Studie Concept GT zieren die Messehallen<br />
des Genfer Autosalons. Ob es<br />
am 2,2 Milliarden teuren Verkauf der GM-<br />
Amerikaner an die Franzosen von PSA<br />
gelegen hat, ist ungewiss. Die business<br />
innovation oder die ultimate exclusive<br />
Ausstattung des Insignia hätte hier in<br />
Genf eine gute Figur gemacht. Pierre, der<br />
Taxifahrer, ist pünktlich wie ein Schweizer<br />
Uhrwerk. Ich erinnere mich des Opel-<br />
Slogans von 2015 “Umparken im Kopf”.<br />
Das trifft es genau, denn das Platzangebot,<br />
die Verarbeitungs-Qualität und<br />
die Anmutung der Materialien, die mich<br />
im Insignia-Taxi auf der Rücktour ins<br />
Hotel begleiten, werden durch Piere, den<br />
Taxifahrer bestätigt, der von der 8-Gang<br />
Automatik, der Zuverlässigkeit und von<br />
der Verarbeitungsqualität schwärmt.<br />
Als wir durch die verstopften Straßen<br />
Genfs schweben, erinnert mich das im<br />
Dach eingelassene Panoramaglas an die<br />
großflächige Glasfront im denkmalgeschützten<br />
Kaufhaus des Autos (KADEA)<br />
in Berlin Tempelhof. KADEA ist als Repräsentant<br />
von Opel ein Paradebeispiel für<br />
hochmoderne Dienstleistungen gepaart<br />
mit einem vielfältigen Modellangebot<br />
und das schon seit 2006. Da kommt die<br />
Auszeichnung von Auto-Bild als “bester<br />
Autohändler” nicht von ungefähr. Ich<br />
muss schmunzeln, wenn man Berlin<br />
besucht, muss man ins KADEWE. Ich<br />
muss aber unbedingt ins KADEA, oder<br />
beides. ó<br />
Salvadore-Hugo Garth<br />
57<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3/<strong>2018</strong><br />
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