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MUNDART<br />
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an den erlebten Horror sind<br />
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Foto: Vorarlberger Landesbibliothek/SammlungRisch-Lau<br />
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Schelfera<br />
Hauptwort<br />
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Schon im deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm<br />
aus der Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Schelfe verzeichnet<br />
als „häutige Schale vonObst,Hülse vonBohnen,<br />
Erbsen u. a., weiche Baumrinde“und –soschreiben<br />
die beiden vormehr als 150 Jahren weiter –„das Wort ist<br />
der neueren Schriftsprache fremd geworden, aber<br />
mundartlich lebendig geblieben“. Dies gilt in Voradelbergbis<br />
in die Gegenwart,auch wenn die<br />
Dialektform des Hauptworts hierzulande<br />
Schelfera statt Schelfe lautet.<br />
„Bießtder<br />
Lappe glattina<br />
Oranga mit<br />
Schelfera!“<br />
Mit Schelfera bezeichnet der Voradelberger<br />
die abgeschälte Haut<br />
oder Schale vonÄpfeln, Birnen,<br />
Orangen, jedoch durchaus auch<br />
vonGemüse aller Art („Schell mr<br />
no dia Grumperaund würf d’Schelfera<br />
in Kübel“). Das Wort Schelfera wird<br />
gleichlautend in Einzahl wie Mehrzahl verwendet,jenachdem,<br />
ob man damit die Hülle einer<br />
Frucht in ihrer Gesamtheit oder ihreeinzelnen, abgeblätterten<br />
Teile meint („Hot d’Oranga no aSchelfera?“<br />
im Gegensatz zu „Gib mr no ene paar Schelferazum<br />
Furthaua“). Nur noch sehr selten hingegen ist das ebenfalls<br />
gleichlautende alte Zeitwort schelfera zu hören, das<br />
einst schälen bedeutete. Hier hat sich stattdessen das<br />
Dialektverb schella aus dem Hochdeutschen schälen herausgebildet<br />
und flächendeckend durchgesetzt („Schell<br />
mr no aGurka, und würf d’Schelferaufa Komposcht“).<br />
Neben allen Fruchthüllen wirddarüber hinaus auch die<br />
Baumrinde im Alemannischen bis heute als (Bom-)<br />
Schelfera bezeichnet.<br />
s’Magazin 15