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Geschichte: Stumm<br />

Das stattliche Haufendorf breitet<br />

sich am Südende vom Murkegel<br />

des Märzenbaches an der<br />

Ostseite des Zillers aus. Der alte<br />

Dorfkern liegt verhältnismäßig<br />

eng verbaut zwischen Kirche und<br />

dem Stummer Barockschloss.<br />

Zur Gemeinde gehören auch die<br />

Weiler Acham, Ahrnbach und<br />

März.<br />

Viele deutsche Hof- und Almnamen<br />

wie Persal oder Kapauns<br />

weisen auf eine sehr alte Besiedelung<br />

hin. Bereits im 8. Jahrhundert<br />

wird die Schenkung einiger<br />

Güter in Stumm und Stummerberg<br />

von Herzog Tassilo v. Bayern<br />

an das Stift Herrenchiemsee<br />

erwähnt. Daraus entstand<br />

im Laufe der Jahrhunderte die<br />

geschlossene Grundherrschaft<br />

„Hofmark Stumm“, bestehend aus<br />

den Hauptmannschaften Stumm,<br />

Stummerberg und Gattererberg.<br />

Ein Vogt verwaltete die Hofmark<br />

und war für die Eintreibung der<br />

Grundzinsen von Lehensleuten<br />

zuständig. Die jeweiligen Vögte re-<br />

sidierten im Amtshaus, an dessen<br />

Stelle später Schloss Stumm errichtet<br />

wurde. Als Vorsteher der<br />

Vogtei galten ab 1244 die Herzöge<br />

von Bayern und ab 1504 die<br />

Grafen von Tirol.<br />

Im Jahre 1556 wurde die Hofmark<br />

Stumm an den berühmten<br />

Innsbrucker Glockengießer Georg<br />

Löffler verkauft. Mehrere Besitzer<br />

wechselten in Folge als Herren<br />

der Hofmark, die berühmtesten<br />

waren wohl die Grafen Lodron -<br />

Laterano.<br />

1849 entstanden aus der Hofmark<br />

die heutigen Gemeinden<br />

Stumm und Stummerberg.<br />

Die Kriegsjahre um 1800 stellten<br />

an die Gemeinde große Herausforderungen.<br />

Einquartierungen,<br />

Verköstigungen und das Bereitstellen<br />

von Gewehren und Fuhrwerken<br />

belasteten die Bevölkerung<br />

schwer.<br />

Ein Unglück aber überragte alle<br />

anderen Katastrophen. Am 22.<br />

August 1764 schwoll der Gießbach<br />

in Ahrnbach durch anhaltende,<br />

schwere Regengüsse derart an,<br />

dass er mächtige Felsblöcke mit<br />

sich wälzte, den Wald niederriss<br />

und mit solcher Wucht aus den<br />

Ufern trat, dass die Leute, welche<br />

die Überflutung abwehren wollten,<br />

nicht mehr flüchten konnten. 10<br />

junge Männer verloren an diesem<br />

Schicksalstag ihr Leben. Dieses<br />

unbegreifliche Ereignis hinterließ<br />

einen so tiefen Eindruck, dass es<br />

im Laufe der Jahre von Sagen umwoben<br />

wurde.<br />

Um vor solchen Katastrophen in<br />

Zukunft bewahrt zu bleiben, erbauten<br />

die Ahrnbacher eine Kapelle<br />

zu Ehren des hl. Nepomuk.<br />

Kirchengeschichte:<br />

Die Pfarrkirche zum hl. Rupert:<br />

Stumm gehörte ursprünglich zur<br />

Urpfarre Zell am Ziller. Obwohl<br />

erst 1414 erstmals eine Kirche<br />

in Stumm erwähnt wurde, lassen<br />

sowohl das Patrozinium als auch<br />

Grabungsarbeiten darauf schließen,<br />

dass bereits im 10. Jhdt. hier<br />

34 Bildquelle: Brugger Ferdl<br />

35<br />

eine Kirche gestanden war.<br />

Im Jahre 1511 wurde eine spätgotische<br />

Kirche mit schönen<br />

spitzbogigen Portalen und einem<br />

Turm mit steilem Spitzhelm erbaut.<br />

1772 wurde sie verlängert<br />

und der Innenraum barockisiert.<br />

Die Deckenfresken stammen vom<br />

Schwazer Barockmaler Christoph<br />

Anton Mayr. Der Hauptaltar im<br />

Rokokostil kommt aus der Fiegerkapelle<br />

der Haller Pfarrkirche.<br />

Der berühmte Bildhauer Franz<br />

Xaver Nissl schnitzte die Figuren<br />

neben dem Hauptaltar sowie die<br />

Statuen der Bischöfe Rupert und<br />

Virgil.<br />

Die Antonius Kapelle:<br />

1675 wurde zu Mühleben auf der<br />

oberen März um 1700 eine Kapelle<br />

mit schwarz-goldenem Altar und<br />

dem Altarbild des hl. Antonius sowie<br />

den Figuren der Pestheiligen<br />

Sebastian und Rochus erbaut.<br />

Quelle: Hans Vilas „Das Schwazer Bezirksbuch“<br />

und Beatrix & Egon Pinzer „Zillertal,<br />

Tuxertal, Gerlostal“

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