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krafttraining | workout & science<br />

dener Kraftübungen für ausgewählte<br />

Muskelgruppen bietet eine Möglichkeit<br />

zur Optimierung bei der Auswahl<br />

und Durchführung von Kraftübungen.<br />

EMG-Messungen<br />

Die Registrierung der EMG-Aktivität<br />

eines Muskels während der Übungsdurchführung<br />

lässt Rückschlüsse auf<br />

die Rekrutierung, Frequentierung und<br />

Synchronisation der Motoneurone zu.<br />

Als Faustregel gilt, dass im nicht ermüdeten<br />

Muskel eine nahezu lineare<br />

Beziehung zwischen der integrierten<br />

EMG-Aktivität und der Muskelkraft<br />

besteht. Von der Höhe der EMG-Aktivität<br />

kann somit auf die Intensität der<br />

Muskelkontraktion, auf die erzeugte<br />

Muskelkraft und somit indirekt auf die<br />

Effektivität der Übung geschlossen<br />

werden.<br />

Effektive Komplexübungen<br />

Die Wahl der optimalen Übung für einen<br />

Muskel hat entscheidenden Einfluss<br />

auf den Trainingserfolg. Krafttraining<br />

mit einer Übung, die einen höheren<br />

EMG-Input erzeugt, provoziert einen<br />

deutlich größeren Kraftzuwachs<br />

als Training mit einer Übung mit<br />

einem geringeren EMG-Input. Dieser<br />

für den Trainingserfolg entscheidende<br />

Sachverhalt konnte in mehreren<br />

Trainingsexperimenten wissenschaftlich<br />

nachgewiesen werden.<br />

Das Programm umfasst auf der<br />

Basis unserer Untersuchungen jeweils<br />

ausgewählte Komplexübungen<br />

für ein effektives Training mit und ohne<br />

Gerät.<br />

PD W.U. Boeckh-Behrens / Prof. Dr. W. Buskies<br />

1. Bauch & Hüftbeuger<br />

Beanspruchte Muskulatur: Gerader Bauchmuskel, innere und äußere schräge Bauchmuskeln, quere Bauchmuskeln, Hüftbeuger<br />

Beine heben im Hang oder im Stütz mit<br />

gestreckten, halb oder ganz gebeugten Beinen<br />

Übungsausführung<br />

Hinweis:<br />

Der starke Einsatz der Hüftbeuger führt<br />

zu einem starken Zug an der Lendenwirbelsäule;<br />

zusätzlich kann es zu einem<br />

Krampf des geraden Schenkelmuskels<br />

(M. rectus femoris) kommen. Deshalb ist<br />

die Variante mit gestreckten Beinen nur<br />

für sehr gut trainierte Personen möglich.<br />

m Heben Sie die Beine ohne Schwung bis etwa in die Waagerechte. Beginnen Sie entsprechend Ihrer<br />

Kraftfähigkeiten mit gestreckten, leicht bzw. stark gebeugten Beinen. Halten Sie diese Position, so lange<br />

Sie können, und beugen Sie die Beine immer stärker, wenn Sie ermüden.<br />

m Sie können dieses fast statische Training etwas dynamischer machen, indem Sie die Beine im Wechsel<br />

kontrolliert mit kleiner Bewegungsamplitude etwas absenken und wieder anheben.<br />

m Endkontraktionen, d.h. kleine Hebebewegungen der Beine in annähernd waagerechter Position mit Betonung<br />

der Beckenaufrichtung, erhöhen die Intensität weiter.<br />

m Vermeiden Sie Pressatmung, atmen Sie regelmäßig weiter.<br />

m Beinhebeübungen, bei denen der Rücken abgestützt wird, sind weniger intensiv und deshalb leichter<br />

auszuführen als Übungen mit freiem Rücken. Dies gilt sowohl für die gerade als auch für die schräge<br />

Bauchmuskulatur, besonders für den unteren Teil des geraden Bauchmuskels.<br />

m Bei allen Beinhebeübungen kommt es zu einem Einsatz der Hüftbeugemuskulatur, da die Beine angehoben<br />

werden und der Winkel im Hüftgelenk kleiner wird – Rumpf und Oberschenkel nähern sich an.<br />

Deshalb müssen für Personen mit Beschwerden im unteren Rücken, z.B. einem ausgeprägten Hohlkreuz<br />

oder stark verkürzten Hüftbeugern, einen Schwerpunkt des Krafttrainings auf die Gegenspieler<br />

(Antagonisten) der Bauchmuskeln und der Hüftbeuger legen. Dies sind der große Gesäßmuskel, der<br />

Rückenstrecker und die Muskulatur der Oberschenkelrückseite.<br />

Übungsausführung<br />

Käfer-Crunch<br />

m Ziehen Sie ein Bein maximal an die Brust und halten Sie das andere<br />

Bein gestreckt knapp über dem Boden schwebend. Zusätzlich führen Sie<br />

die Übung „Gerader Crunch, Arme gestreckt nach hinten“ aus. Die Intensität<br />

können Sie durch die Veränderung der Armhaltung (Arme seitlich am Kopf oder<br />

lang nach vorne gestreckt) verringern oder durch Endkontraktionen erhöhen.<br />

m In der Käfer-Crunch-Position beugen und strecken Sie nun die Beine langsam<br />

wechselseitig. Die Position mit langem Bein können Sie jeweils z.B. 5 bis 10<br />

Sekunden statisch halten, bevor Sie einen Beinwechsel durchführen.<br />

m Vermeiden Sie Pressatmung und atmen Sie regelmäßig weiter.<br />

trainer 2/2006 57

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