Wundheilungsphasen und deren Bedeutung
Wundheilungsphasen und deren Bedeutung
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| | | praxis<br />
Abb. 5: Stabilisation der Extension<br />
Abb. 6 (Mitte): Stabilisation der Rotation<br />
das nun umgewandelt werden kann oder wurde die Synthese durch Minderdurchblutung<br />
u.U. behindert? Wurden adäquate Belastungsreize auf<br />
die Struktur gegeben oder wurde sie für eine längere Zeit immobilisiert?<br />
Veränderungen <strong>und</strong> Bewegungseinschränkungen, die durch die Immobilisierung<br />
entstanden sind, können nun nur noch geringfügig therapeutisch<br />
beeinfl usst werden.<br />
Trotz allem sollte man sich immer bewusst sein, dass der Prozess der<br />
W<strong>und</strong>heilung kontinuierlich abläuft <strong>und</strong> keine genaue Abgrenzung in Phasen<br />
möglich ist (vgl. Abb. 8). Diese Einteilung erleichtert die Umsetzung<br />
des theoretischen Wissens in die Praxis. Das Verhalten des Patienten <strong>und</strong><br />
die angewendeten Maßnahmen entscheiden über den endgültigen Verlauf<br />
der Behandlung.<br />
Bewusst machen sollte sich der Therapeut, dass passiven Maßnahmen<br />
kein Schwerpunkt in der Rehabilitation eingeräumt werden sollte, da sie<br />
kaum zu einer funktionellen <strong>und</strong> qualitativen Anpassung des betroffenen<br />
Gewebes <strong>und</strong> der Strukturen beitragen. Sie führen im Gegenteil zu einer<br />
„negativen Adaptation“ (van Wingerden), wodurch die Gefahr chronischer<br />
Probleme größer wird.<br />
Beeinflussende Faktoren<br />
der W<strong>und</strong>heilung<br />
Die W<strong>und</strong>heilung kann durch ver schieden Faktoren gefördert oder<br />
behindert werden. Sie können in lokale Faktoren <strong>und</strong> Systemfaktoren<br />
eingeteilt werden. Der wichtigste lokale Faktor ist die Blutversorgung. Sie<br />
ist abhängig von der anatomischen Lokalisation der Verletzung. So sind<br />
zum Beispiel Sehen, wie die Achillessehne oder die Sehnen im Bereich der<br />
Schulter schlechter durchblutet <strong>und</strong> dadurch bei der W<strong>und</strong>heilung benachteiligt.<br />
Hier sollte in der Therapie sehr viel Wert auf „durchblutungsfördernde<br />
Maßnahmen“ gelegt werden.<br />
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Die positivste Wirkung für die Durch blutung – noch vor den passiven<br />
physikalischen Maßnahmen – hat die frühzeitige aktive Bewegung. Diese<br />
birgt allerdings auch die Gefahr der zu hohen mechanischen Belastung.<br />
Deshalb sollten Maßnahmen getroffen werden, um die verletzte Struktur<br />
vor zu hohen Belastungen zu schützen. Häufi g geschieht dies durch Verwendung<br />
von Schienen oder Tapes. So kann eine kontrollierte Mobilisierung<br />
erfolgen <strong>und</strong> gleichzeitig das Narbengewebe geschützt werden.<br />
Das Immunsystem kann allerdings nur einen W<strong>und</strong>heilungsprozess<br />
positiv durchführen, wenn seine Ressourcen nicht anderweitig geb<strong>und</strong>en<br />
Abb. 7: Stabilisation der Lateralflexion<br />
Physiotherapie med 1 | 2003 | |