02September - Schwaz
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Radverkehr<br />
in der Gemeinde<br />
Mögliche Maßnahmen,<br />
Kosten<br />
und Sicherheit<br />
Mit der Förderung des Radverkehrs können Gemeinden zur<br />
Verkehrsentlastung beitragen. Nimm autofrei im Gespräch<br />
mit Ekkehard Allinger-Csollich, Mitarbeiter in der Abteilung<br />
Verkehrsplanung des Landes Tirol.<br />
Wie schätzen Sie den Beitrag des Radverkehrs<br />
zur Verkehrsreduktion in der Gemeinde ein?<br />
Vor zwei Jahren wurde im Auftrag des Landes<br />
eine Mobilitätsanalyse zum Verkehrsverhalten<br />
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der TirolerInnen durchgeführt. Eines der zentralen<br />
Ergebnisse der Untersuchung �� war, dass<br />
54 Prozent aller Wege, die im Individualverkehr<br />
zurückgelegt werden, unter 5 Kilometer �� liegen!<br />
Gleichzeitig benutzen bei einer Distanz von 3 km<br />
etwa die Hälfte und bei bis zu 5 km 90 Prozent<br />
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den Pkw. Diese Zahlen belegen, welch großes Potenzial<br />
im Fahrrad liegt, das sich besonders für<br />
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kurze Distanzen eignet.<br />
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dass in Ortszentren aus Sicherheitsgründen der<br />
Radverkehr vom Pkw-Verkehr nicht getrennt werden<br />
sollte. Gerade im Kreuzungsbereich kann bei<br />
getrennten Radwegen sogar die Unfallhäufigkeit<br />
steigen, weil ���Radfahrer<br />
dann oft nicht im Blickfeld<br />
der Autofahrer liegen. Selbstverständlich<br />
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gibt es aber auch Beispiele, wo aus Sicherheits-<br />
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gründen der Radfahrverkehr getrennt werden<br />
sollte. In vielen Fällen ist nur mit geringfügigen<br />
Maßnahmen, wie guten Markierungen und einer<br />
ausreichenden Beschilderung, das Auslangen zu<br />
finden.<br />
Was sollte bei Radabstellplätzen genau be-<br />
���<br />
Mit welchen Maßnahmen können ��Gemeinden<br />
achtet werden?<br />
���<br />
den Radverkehr fördern?<br />
Gute und zahlreiche Radabstellplätze sind eine<br />
Prinzipiell sollte von einer Nachfrage- zu einer<br />
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Angebotsplanung übergegangen werden, denn je<br />
wichtige Voraussetzung für die Förderung des<br />
Radverkehrs. ����Zu<br />
beachten sind der Abstellkom-<br />
besser das Angebot, desto mehr Menschen werfort, die Diebstahlsicherheit, aber auch Fragen<br />
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den umsteigen. Dabei sollten die Bedürfnisse von des Ortsbildes. Inzwischen gibt es Systeme, die<br />
Radfahrern genau bedacht werden. Direkter Zu����ein<br />
nutzerfreundliches und geordnetes Abstellen<br />
gang, Komfort, Sicherheit, aber auch ��<br />
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die Attrak- ermöglichen. Günstig sind ������������������ Plätze bei Geschäften<br />
tivität und der Zusammenhang von Wegen sind oder öffentlichen Einrichtungen, �������� im Sichtbereich<br />
für ein funktionierendes Radverkehrsnetz �� wichtig.<br />
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vor einem Schutzweg oder auch Bike & Ride-An-<br />
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lagen bei Haltestellen. ��������������<br />
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Können Sie Beispiele nennen, die nicht kos- Macht es für jede Gemeinde ���������������� Sinn, auf den<br />
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tenintensiv und leicht zum Umsetzen sind? Radverkehr zu setzen?<br />
Allgemein wird in der Diskussion um Radwege- Sicherlich. Hier spielt zwar auch die Topographie<br />
netze immer davon ausgegangen, dass es sich da- in Tirol eine große Rolle. Doch der Großteil der<br />
bei um bauliche Maßnahmen mit hohen Kosten Tiroler Bevölkerung lebt im Inntal – mit optima-<br />
handelt. Die Erfahrungen haben aber gezeigt, len Voraussetzungen.<br />
Der Verkehr in Tirol 2004<br />
Mit steigendem Verkehrswachstum und zunehmender<br />
Umweltbelastung gewinnen der Radverkehr<br />
und der öffentliche Verkehr in Tirol immer<br />
mehr an Bedeutung. Alle aktuellen Informationen<br />
zu den Entwicklungen auf der Straße, der<br />
Schiene und im öffentlichen Verkehr beinhaltet<br />
der Verkehrsbericht 2004 des Landes Tirol. Die<br />
Details zum Downloaden unter http://www.tirol.<br />
gv.at/themen/verkehr/service/verkehrsbericht/<br />
Foto: Land Tirol<br />
DI Ekkehard Allinger-Csollich ist Mitarbeiter der<br />
Abteilung Verkehrsplanung im Land Tirol und steht den<br />
Gemeinden für Fragen gerne zur Verfügung.<br />
Vergleich 1993 – 2002<br />
Gesamtwege<br />
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62 Prozent aller Wege werden mit dem Auto, 18 Prozent<br />
zu Fuß und 11 Prozent mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
zurückgelegt. Das Rad spielt mit einem Anteil von 3<br />
Prozent praktisch keine Rolle.*<br />
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* Quelle: IMAD, Mobilitätsverhalten in<br />
Umlandgemeinden von Innsbruck<br />
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Klimabündnis Tirol<br />
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