Usser Dorp 10001.pdf - Ercroder Jonges 1982 e.V.
Usser Dorp 10001.pdf - Ercroder Jonges 1982 e.V.
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Usse,·<br />
Vereinszeitschrift der <strong>Ercroder</strong> <strong>Jonges</strong> <strong>1982</strong> e.V.<br />
Das alte Dorf Erkrath vor 1874<br />
Nr. 1 - Dezember 1993<br />
Schutzgebühr 1 DM - Für Mitglieder kostenlos<br />
Repro:M Henkel
lIsse,·<br />
Vereinszeitschrift der <strong>Ercroder</strong> <strong>Jonges</strong> <strong>1982</strong> e.v.<br />
Das alte Dorf Erkrath vor 1874<br />
Nr.1 - Dezember 1993<br />
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Grußwort<br />
Leve <strong>Jonges</strong>!<br />
die Idee, eine vereinseigene<br />
Seit Zeitschrift<br />
mehr als<br />
herauszugeben.<br />
einem Jahr bestand<br />
Da<br />
waren zunächst Begeisterung und<br />
ein Sich-vertraut-machen mit der<br />
Materie gefragt. Und viele Überlegungen<br />
und Vorarbeiten waren erforderlich,<br />
um das Vorhaben in die<br />
Tat umzusetzen. Wir haben es geschafft!<br />
Das vorliegende erste Exemplar<br />
ist das Ergebnis unserer bisherigen<br />
Bemühungen. Wir hoffen, daß<br />
wir eine Euch ansprechende Form<br />
gefunden haben.<br />
Ihr werdet Euch an unsere sei<br />
nerzeitige Bitte um Anregungen und<br />
Mitarbeit für Titel und Gestaltung<br />
der geplanten Zeitschrift erinnern.<br />
Wir haben die Vorschläge eines Mitgliedes<br />
aufgegriffen und uns nach<br />
Beratung im Vorstand einhellig entschieden<br />
für den Titel<br />
»<strong>Usser</strong> <strong>Dorp</strong>«<br />
Vereinszef,tschrijt der <strong>Ercroder</strong> fonges.<br />
Wir stellen uns zur Aufgabe, neben<br />
sachlicher Information aus Vor<br />
SI andsa•..beit und Vereinsleben die<br />
(·;rinnerung an Entstehen, Werden<br />
IIlId W'lchsen unseres Heimatortes<br />
wachzuhalten, aber auch aktuelle<br />
Themen von Bedeutung für Erkrath<br />
nicht auszuklammern. Wenn wir<br />
mit diesem Anliegen eine über unsere<br />
Mitglieder hinausgehende größere<br />
Leserschaft ansprechen sollten,<br />
wäre das begrüßenswert und würde<br />
uns sehr freuen. Je mehr Erkrather<br />
uns <strong>Jonges</strong>, unsere Arbeit und Ziele<br />
kennen lernen, desto mehr Zuwendung<br />
und Unterstützung können<br />
wir uns erhoffen.<br />
Jedermann weiß, daß »in diesem<br />
unserem Lande« nichts ohne erheblichen<br />
Kostenaufwand zu realisieren<br />
ist. Deshalb wurden zur Finanzierung<br />
Werbeblöcke aufgenommen.<br />
Den Inserenten dankbar bitten wir<br />
alle Leser um wohlwollende Beachtung.<br />
Es obliegt mir nun, im Namen<br />
des Gesamtvorstandes der <strong>Ercroder</strong><br />
<strong>Jonges</strong> die Leser unserer »Neuerscheinung«<br />
herzlich zu begrüßen<br />
und mich bei allen zu bedanken, die<br />
uns bisher ideell und finanziell unterstützt<br />
haben.<br />
Dem Gestaltungsteam wünsche<br />
ich, daß die neue Vereinszeitschrift<br />
stets Anklang findet.<br />
Allen Vereinsmitgliedern und<br />
deren Familienangehörigen wünsche<br />
ich ein gesegnetes Weihnachtsfest<br />
und ein gutes, gesundes Neues Jahr!<br />
U7erner Grützky<br />
1.Vorsitzender
Der Vorstand der <strong>Ercroder</strong> <strong>Jonges</strong><br />
bei der Herbstwanderung 1993<br />
Von links nach rechts: Hans Heil, Bring/'ried Metzner, Werner Grützky, Ricklef Nordhausen,<br />
Heinz Hanisch, Gerhard Kramm. Foto: H Hanisch<br />
Der Vorstand der <strong>Ercroder</strong> <strong>Jonges</strong><br />
1. Vorsitzender Werner Grützky<br />
Fasanenstraße 60a,<br />
Telefon 245670<br />
2. Vorsitzender Heinz Hanisch<br />
Am Korresberg 24,<br />
Telefon 247196<br />
Schatzmeister Ricklef Nordhausen<br />
Schlüterstraße 11,<br />
Telefon 241878<br />
2<br />
Schriftführer Gerd Kramm<br />
Maximilian-Weyhe-Straße 2<br />
Telefon 245845<br />
Baas Hans Heil<br />
Bahnstraße 9<br />
Telefon 2480328<br />
Beisitzer Heinz Jacobi, Joachim<br />
Jansen, Bringfried Metzner,<br />
Horst Osmann, Hans-Günter<br />
Us<strong>Dorp</strong><br />
Wenn Du en rechtig <strong>Dorp</strong> woßt sen,<br />
dann komm no ussem <strong>Dorp</strong> ens hen.<br />
Do kiekst Du dech die Ougen ut<br />
on geist dann garnit mieh herut.<br />
Us <strong>Dorp</strong>, dat leit romantisch nett<br />
em Düsseldahl, am Düsselbett.<br />
Met Bösch on Berg an jeder Sitt,<br />
en netter Gegend wößt ech nit.<br />
En netter Gegend es nit do,<br />
es nit te fengen nergendwo.<br />
Ech wett, dat en der ganzen Welt<br />
kein Gegend besser Dech gefällt.<br />
On dann dat <strong>Dorp</strong> - der Dusend jo !<br />
Wat sind dat nett Hüeser do !<br />
Kein stiewe Reihen, Hus an Hus,<br />
nä, schüen dürchein, nett bonkt on krus.<br />
Ault sind sie, jo, dat es jo wohr,<br />
doch fresch em Putz, suo fröndlich klor,<br />
met kleinen Fenstern, lurig, nett,<br />
sun Hüeser, süch, dat es noch jet,<br />
die laden Dech jo förmlich en,<br />
do es et noch gemüetlich dren.<br />
Och gruote Hüeser sind dobei,<br />
ech gleuw suogar en Stöck of drei.<br />
Twei, die sun betschen tröck do stont,<br />
on ein, wo de Paschtur dren wohnt.<br />
Sun <strong>Dorp</strong> hest Du noch nit gesen,<br />
do meutst Du secher wohnen dren.<br />
Dat sind och all sun liewe Lüt<br />
en ussem <strong>Dorp</strong>, dat gleuvst Du nit.<br />
Du kennst mech jo suo ongefähr:<br />
cch sin och ut dem <strong>Dorp</strong> doher.<br />
earl Schmachtenberg<br />
Bergischer Heimatdichter<br />
(1848-1933)<br />
3
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Zum Titel unserer Vereinszeitschrift<br />
der Heimatdichter earl Schmach<br />
Inbergischer tenberg aus Aprath Mundart einebeschreibt dörfliche<br />
Idylle, die es heute kaum noch gibt.<br />
So ähnlich könnte es im alten Erk<br />
rath auch einmal gewesen sein. Es<br />
ist wenig davon übrig geblieben.<br />
Nur an einigen Stellen kann man<br />
erahnen, wie es früher in unserem<br />
Dorf ausgesehen haben muß. Titel<br />
und Inhalt dieses Gedichts standen<br />
Pate bei der Namensfindung unserer<br />
Vereinszeitschrift. Nun läßt sich<br />
trefflich einwenden, daß sich aber<br />
bei uns im Laufe der Jahre vieles<br />
verändert hat und Erkrath seit 1966<br />
eine Stadt ist. Das ist sicherlich rich<br />
tig. Aber dennoch sagen nicht nur<br />
die hier geborenen alten Leute, sondern<br />
auch viele Neubürger »Ich<br />
gehe ins Dorf«, wenn sie ins Zentrum<br />
von Alt-Erkrath wollen.<br />
Ein weiterer, sehr wesentlicher<br />
Aspekt für die <strong>Ercroder</strong> <strong>Jonges</strong> als<br />
Heimatverein ist, daß wir das Dörfliche<br />
als den Ursprung unserer heutigcn<br />
Stadt im Bewußtsein der BürgcrinI1cn<br />
und Bürger wachhalten<br />
wollen. Wir haben uns die Pflege<br />
der hei l11atlichen Geschichte, des<br />
Brauchtums und der Mundart als<br />
Aufgabe gestellt. Wir wollen aber<br />
auch im Rahmen unserer Möglichkeiten<br />
mitwirken bei der Gestaltung<br />
der Stadt- und Heimatlandschaft<br />
und beim Schutz und der Erhaltung<br />
von Baudenkmälern.<br />
In allen Ansprüchen und Zielen<br />
des Vereins kommt eine starke, tief<br />
verwurzelte Heimatverbundenheit<br />
zum Ausdruck. Sie hat in elf Jahren<br />
mehr als 220 <strong>Ercroder</strong> <strong>Jonges</strong> zusammengeführt.<br />
Das alles mag den<br />
von uns gewählten Titel rechtfertigen!<br />
»<strong>Usser</strong> <strong>Dorp</strong>« hat sich verändert<br />
und wird sich weiter wandeln.<br />
Das ist uns bewußt und wir wollen<br />
eine sinnvolle, vernünftige Entwicklung<br />
nicht aufhalten. Wir werden sie<br />
aber kritisch begleiten und kommentieren,<br />
sowie Vergangenes dokumentieren<br />
und damit erhalten und<br />
bewahren. Wir hoffen, daß unsere<br />
Vereinszeitschrift dazu einen klei<br />
nen Beitrag leistet und wir mit unserer<br />
Aufgabenstellung weitere Heimatfreunde<br />
ansprechen und möglicherweise<br />
auch für unsere Arbeit<br />
gewinnen können.<br />
Die Redaktion<br />
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lange währt, wird endlich gut!<br />
EinVorstand altes Sprichwort und Redaktionsaus lautet: Was<br />
schuß legen den <strong>Ercroder</strong> <strong>Jonges</strong><br />
nun die erste Ausgabe der Vereinszeitschrift<br />
»<strong>Usser</strong> <strong>Dorp</strong>« vor. Ein<br />
seit langem angestrebtes und von<br />
vielen Mitgliedern gewünschtes Projekt<br />
ist damit verwirklicht worden.<br />
Nun gilt es, das noch zarte<br />
Pflänzchen zu hegen und zu pflegen,<br />
damit es gedeihen und aufblühen<br />
kann und nicht eingehen<br />
möge. Der Redaktionsausschuß<br />
wird sich nach besten Kräften<br />
darum bemühen. Das ist ein Versprechen.<br />
Damit dies aber gelingen kann,<br />
brauchen wir vor allen Dingen die<br />
Anregung und Mitwirkung der <strong>Jonges</strong>.<br />
Jeder, der willens ist, mitzuarbeiten<br />
und jeder, der glaubt, einen<br />
Beitrag in Wort und/oder Bild leisten<br />
zu können, ist herzlich willkommen<br />
und sollte uns ansprechen.<br />
Wir wünschen und erhoffen uns<br />
Stellungnahmen oder Leserbriefe zu<br />
den Themen Heimatgeschichte und<br />
Mundart, Stadtentwicklung, Kommunalpolitik<br />
und Denkmalschutz.<br />
Vor allem aber suchen wir noch einen<br />
Hobbyfotografen, der das<br />
Vereinsleben dokumentiert und bei<br />
Gelegenheit in Form von Bildern<br />
oder Dias präsentiert bzw. zur<br />
Veröffentlichung in dieser Zeitschrift<br />
zur Verfügung stellt.<br />
Uns ist bewußt, daß man alles<br />
besser machen kann; deswegen sind<br />
auch Verbesserungsvorschläge und<br />
kritische Anmerkungen erwünscht.<br />
Natürlich interessiert uns ganz besonders<br />
Eure Meinung über diese<br />
Erstausgabe. Wir möchten wissen,<br />
was Euch gut gefällt und was Ihr<br />
eventuell vermißt habt.<br />
Wir hoffen auf eine breite Resonanz<br />
aus Euren Reihen!<br />
Die nächste Ausgabe ist für die<br />
zweite Jahreshälfte 1994 vorgesehen.<br />
Die Redaktion<br />
7
8<br />
Das mit dem Falken.<br />
Das Original.<br />
~~~llt<br />
Der feine Unterschied.<br />
Was braucht Erkrath ?<br />
halle ? Können wir eine Ge<br />
Braucht samtschule Erkrath bezahlen? eine Bahnsteig Ist eine<br />
Tartanbahn sinnvoll? Können wir<br />
uns zukünftig zwei Büchereien erlauben?<br />
Ist mit sieben Ratsfraktionen<br />
überhaupt eine produktive<br />
Ratsarbeit möglich?<br />
Diese und andere Fragen stehen<br />
und standen in den vergangenen<br />
Monaten im Meinungsspektrum der<br />
Presse und der Bürger zur Diskussion.<br />
Die gegensätzlichen Standpunkte<br />
werden uns sicherlich auch<br />
zukünftig erhalten bleiben. Die <strong>Ercroder</strong><br />
<strong>Jonges</strong> wollen sich nicht anmaßen,<br />
diese Fragen klären und befriedigend<br />
beantworten zu können.<br />
Wir sind parteipolitisch neutral und<br />
werden uns schon deswegen nicht in<br />
das schwierige und undankbare Geschäft<br />
der Kommunalpolitik einmischen.<br />
Aber in den Reihen der <strong>Jonges</strong><br />
finden sich Mitglieder aus allen<br />
Gesellschaftsschichten. Das Meinungsspektrum<br />
ist hier genauso vielfältig<br />
wie in anderen Bevölkerungs-<br />
kreisen. Die Vereinszeitschrift »Us<br />
ser <strong>Dorp</strong>« möchte diese Meinungsvielfalt<br />
widerspiegeln und dafür<br />
nicht nur den <strong>Jonges</strong> ein Forum<br />
bieten.<br />
Erkrath braucht eine solide Finanz-<br />
und Stadtentwicklungspolitik,<br />
die über den Tellerrand des Tagesgeschehens<br />
hinausblickt und zukünftigen<br />
Generationen Chancen zur<br />
Selbstentfaltung offenhält. Erkrath<br />
braucht Industrie- und Gewerbeansiedlung<br />
ebenso wie Wohnungsbau;<br />
dabei sollte vom überlieferten Ortsbild<br />
so wenig wie möglich zerstört<br />
werden. Erkrath braucht auch Umweltschutz<br />
und damit unantastbare<br />
Ruhezonen für die gebeutelte Flora<br />
und Fauna, aber auch gärtnerisch<br />
gepflegte Parks und Grünanlagen im<br />
Stadtkern. Zur Verwirklichung dieser<br />
Forderungen ist eine vertrauensvolle<br />
und konstruktive. Zusammenarbeit<br />
zwischen den Parteien,<br />
Rat und Verwaltung notwendig und<br />
nicht die Konfrontation.<br />
Was Erkrath nicht braucht, sind 9
architektonische Schandtaten in<br />
Form eines fensterlosen, finsteren,<br />
bunkerähnlichen Bürohochhauses in<br />
Ortsrandlage, mit dem ein schöner<br />
Weit- und Talblick unwieder<br />
bringlich zerstört wird. Wer im<br />
Schwarzwald ein historisches Bauernhaus<br />
erwirbt, dem sollte man etwas<br />
mehr Gespür für das Ortsbild<br />
einer Kleinstadt zutrauen. Was Erkrath<br />
nicht braucht, ist die rücksichtslose<br />
Vernichtung der letzten<br />
überlieferten Baudenkmäler bzw. de<br />
ren gedankenlose Preisgabe. Was<br />
Erkrath nicht braucht, sind Mandatsträger,<br />
die Parteipolitik und<br />
möglicherweise Karrierestreben über<br />
das Gemeinwohl stellen.<br />
10<br />
Erkrath braucht zukünftig ein verringertes<br />
Anspruchsdenken seiner<br />
Bürgerinnen und Bürger; dafür aber<br />
mehr Eigeninitiative und Mäzenatentum.<br />
Erkrath braucht Bürger und<br />
Vereine, die sich engagieren und zu<br />
all diesen angeschnittenen Fragen<br />
und Problemen Stellung beziehen.<br />
Erkrath braucht ein eigenständiges<br />
Gesicht. Die <strong>Ercroder</strong> <strong>Jonges</strong> haben<br />
verschiedentlich bewiesen, daß sie<br />
sich im Rahmen ihrer satzungsmäßigen<br />
Ziele engagieren und für<br />
das Gemeinwohl einstehen wollen.<br />
Daran werden wir festhalten und<br />
auch zukünftig unbeirrt weiterarbeiten.<br />
Horst Osmann<br />
t40pi'S GETRÄNKEMARKT<br />
Sabine Hupertz<br />
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15. Januar Traditionelles Neujahrstreffen<br />
im Joachim-Neander-Haus. Einlaß:<br />
19.00 Uhr, Beginn: 20.00 Uhr.<br />
5. Februar Karnevalsumzug in Alt<br />
Erkrath mit Beteiligung der <strong>Ercroder</strong><br />
<strong>Jonges</strong>. Alle fecken sind herzlich<br />
zur aktiven Teilnahme eingeladen.<br />
Ansprechpartner in dieser Angelegenheit<br />
ist Hans-Günther Schuh, Telefon<br />
244605<br />
16. März Jahreshauptversammlung<br />
1994. Beginn: 19.30 Uhr. Das Ver<br />
sammlungslokal wird rechtzeitig mit<br />
der schriftlichen Einladung bekannt<br />
gegeben. Wir bitten jeden zu kommen!<br />
23. April Frühjahrswanderung mit<br />
Kind und Kegel. Treffpunkt:<br />
14.30 Uhr, Gerberplatz<br />
28. Mai Traditionelles Maifest, wie immer<br />
auf Gut Kindshof. Treffpunkt:<br />
14.30 Uhr Gerberplatz, von dort Abmarsch<br />
zum Festplatz um 15.00 Uhr,<br />
Eröffnung des Festes:16.00 Uhr.<br />
3. Juni Schützenfest der Sankt-Sebastia<br />
nus-Bruderschaft. Beteiligung der <strong>Ercroder</strong>fanges<br />
am Festzug zu Ehren des<br />
amtierenden Schützenkönigs, dem <strong>Ercroder</strong>fang<br />
Klaus Hanten. Wir bitten<br />
auch hier um eine regeBeteiligung.<br />
Jeden 1. Mittwoch im Monat treffen<br />
sich die Mitglieder des erweiterten<br />
Vorstandes um 19.30 Uhr in der<br />
Gaststätte Alt-Erkrath, Bahnstraße<br />
63, Zur Vorstandssitzung. Anregungen<br />
von seiten der Mitglieder sind<br />
hierzu jederzeit willkommen.<br />
Jeden 1. Sonntag im Monat findet der<br />
Frühschoppen der <strong>Jonges</strong> ab 10.30<br />
Uhr statt.<br />
Nachstehend die Termine und Treffpunkte<br />
für das erste Halbjahr 1994:<br />
2. Januar 94 Frühschoppen in der Gaststätte<br />
»Alt-Erkrath«, Bahnstraße 63<br />
6. Februar 94 Frühschoppen in der<br />
Gaststätte »Schuhmacher - Zur<br />
Post«, Bahnstraße 25<br />
6. März 94 Frühschoppen in der Gaststätte<br />
»Bergischer Hof«, Kreuzstr. 14<br />
10. April 94 Frühschoppen in der Gaststätte<br />
»Weidenhof«, Kreuzstraße 4<br />
1. Mai 94 Frühschoppen im Brauereiausschank<br />
Frankenheim im Kaiserhof,<br />
Bahnstraße<br />
5. Juni 94 Frühschoppen in der Gaststätte<br />
»Kreuz-Eck«, Kirchstraße 2<br />
3. Juli 94 Frühschoppen in der Gaststätte<br />
»Alt-Erkrath«, Bahnstraße 63<br />
Zwei Männer sitzen am Stammtisch<br />
und prahlen mit ihrem Erinnerungsvermögen.<br />
Sagt der eine:<br />
»Ich kann mich noch an meinen<br />
ersten Geburtstag erinnern«. Der<br />
zweite läßt sich davon nicht beeindrucken<br />
und antwortet: »weiter<br />
zurück nicht? Ich weiß noch, daß<br />
ich mit meinem Vctterzum Tcmz<br />
in den Mai ging und mit meiner<br />
Mutter nach Hause kam«.<br />
11
12<br />
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Geburtstage der <strong>Jonges</strong><br />
In der Zeit von Januar bis Juli 1994 werden folgende <strong>Jonges</strong> 60 Jahre und<br />
älter. Allen wünschen wir Gesundheit, Glück und Wohlergehen:<br />
Hillenbrandt, Karl-Heinz<br />
Löhr,Josef<br />
Colignon, Heinz<br />
Jokisch, Gerhard<br />
Bose, Heinz<br />
Hillenbrand, Benno<br />
Parlow, ]oachim<br />
Liethen, Heinz<br />
Brauer, Heinz<br />
Kirschnik, Karl<br />
Denkert, Günther<br />
Pless, Martin<br />
Pless, Quo<br />
Herresbach, Ludwig<br />
Metzner, Bringfried<br />
Winkler, U7erner<br />
Beeler, Karl-Heinz<br />
Kröger, Hermann<br />
Stahl, Richard<br />
Schuh, Hans-Günter<br />
Jakoby, Heinz<br />
Görtz. Heinz<br />
Heymann, Dr. Hans H<br />
Kolloch, Gerd<br />
3.01. 34<br />
4.01. 27<br />
8.01. 28<br />
8.01. 28<br />
23.01. 23<br />
24.01. 16<br />
6.02.30<br />
12.02.28<br />
16.02.27<br />
16.02. 12<br />
20.02.31<br />
28.02.29<br />
28.02.29<br />
3.03.31<br />
5.03.29<br />
8.03.33<br />
12.03.33<br />
15.03.31<br />
15.03.27<br />
22. 03. 33<br />
28.03.31<br />
30.03.28<br />
6. 04. 07<br />
7.04.26<br />
Nicolay, Karl-Heinz<br />
Heinen, Klaus U7erner<br />
Sobotta, Manfred<br />
Kern, Werner<br />
zur Linden, Paul<br />
Elandt, Hans<br />
Liethen, Quo<br />
Lüngen, Hans Joachim<br />
Modest, Anton<br />
Hagen, Hubert<br />
Haite, Heinz<br />
Grützky, U7erner<br />
Wüsthoff, Karl-Heinz<br />
Mallwitz, Karl-Heinz<br />
Winkelsen, Quo<br />
Bell, Fritz<br />
Petzina, Horst<br />
Bednarski, Alfons<br />
Veit, Karl Hermann<br />
Moritz, Johann<br />
Liss, Georg<br />
Witzki, Heinz<br />
Heß, Paul<br />
Hofmeister, Siegfried<br />
13.04.34<br />
20.04.29<br />
27.04.27<br />
30.04.33<br />
30.04.22<br />
4.05.27<br />
6. 05. 06<br />
6. 05. 09<br />
9. 05. 33<br />
12. 05. 34<br />
17.05. 15<br />
21. 05. 28<br />
1. 06. 12<br />
3.06.28<br />
10.06.30<br />
15. 06. 04<br />
20. 06. 34<br />
29.06.22<br />
4. 07. 30<br />
8.07.21<br />
13.07.31<br />
17. 07. 32<br />
21. 07. 25<br />
21. 07. 27<br />
Wir hoffen, daß wir niemand vergessen haben. Sollte dies zu unserem Be<br />
dauern doch passiert sein, so bitten wir unser Versehen zu entschuldigen<br />
und um Nachricht, damit wir unsere Datei berichtigen können.<br />
13
14<br />
Gaststätte<br />
2l1t~Efrfrath<br />
Alwine und Günter Dinges<br />
Bahnstraße 63 • Erkrath<br />
Te I. 02 11 / 24 28 83<br />
(fTl)<br />
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"., ~<br />
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1:' ':
straße 12 statt. Die Räumlichkeiten<br />
im Hause Cüppers dienten noch<br />
lange und bei vielen Gelegenheiten<br />
als Treffpunkt. Viele Aktivitäten<br />
wurden von hier aus in die Wege geleitet.<br />
Bis zu 60 Personen drängten<br />
sich in der Anfangsphase des<br />
Vereinslebens in die Kellerbar. Erst<br />
als die Zahl der Mitglieder sprunghaft<br />
wuchs, wich man in die umliegenden<br />
Gaststätten als Versammlungsort<br />
aus.<br />
Der urtümliche Gewölbekeller<br />
diente dann als Vereinsarchiv, unter<br />
anderem für die umfangreiche Fotosammlung,<br />
die unter großem persönlichem<br />
Einsatz tlnd unter Auf<br />
wendung erheblicher Mittel zusammengetragen<br />
wurde. Fotografie und<br />
Reproduktion von alten Fotos war<br />
die große Leidenschaft von Hermann<br />
Josef Cüppers. Zuerst gemeinsam<br />
mit seinem Vater, später dann<br />
allein hat er in unermüdlicher Ar<br />
beit und mit großem Sammeleifer<br />
alles zusammengetragen, was mit<br />
Erkrath und seiner Umgebung zusammenhing.<br />
Nachdem die Videotechnik<br />
den Kinderschuhen entwachsen<br />
war, hat er auch mit die-<br />
16<br />
sem Medium vielerlei Geschehnisse<br />
des Alltags dokumentiert.<br />
Hermann Josef Cüppers hat<br />
vielerlei Aufgaben und Arbeiten für<br />
die <strong>Ercroder</strong> <strong>Jonges</strong> übernommen<br />
und ausgeführt. Er war Schriftführer<br />
des Vereins, später dann zuständig<br />
für Öffentlichkeitsarbeit und<br />
Presse. Für die <strong>Ercroder</strong> <strong>Jonges</strong> hat<br />
er bei der Erstellung des 1986 erschienenen<br />
Heimatbuches »Erk<br />
rath« mitgewirkt. Auch durch materielle<br />
Spenden und Stiftungen zu<br />
den verschiedensten Anlässen hat er<br />
den Verein selbstlos unterstützt.<br />
Der »Pimpf« war <strong>Ercroder</strong> Jong<br />
mit Leib und Seele. Der Verein hat<br />
durch seinen Tod eine Persönlich<br />
keit mit großem Engagement, mit<br />
hoher Leistungsbereitschaft verloren,<br />
aber auch eine Persönlichkeit<br />
mit Ecken und Kanten, mit einem<br />
eigenen Charakter. Sein Einsatz für<br />
den Verein und dessen Ziele war<br />
vorbildlich. Wir werden sein An<br />
denken in ehrender Erinnerung behalten.<br />
Für den gesamten Vorstand:<br />
U7erner Grützky<br />
1.Vorsitzender<br />
n<br />
Dinges, Günter<br />
Schwab, Michael<br />
Im Jahr 1993 nahmen wir Abschied von den Heimatfreunden<br />
Hermann Josef Cüppers t 21. 02.1993<br />
Walter Krautstein t 25.02.1993<br />
Paul Gutzeit t 20.10.1993<br />
UNSEREN VERSTORBENEN<br />
MITGLIEDERN<br />
EIN EHRENDES GEDENKEN!<br />
Als neue Mitglieder begrüßen wir herzlich:<br />
Kämmerling, Emil<br />
Brochhagen, Bernhard<br />
Zielke, Kurt<br />
Thelen, Ferdinand<br />
Mallwitz, Karl-Heinz<br />
Hain, Anton<br />
12.01. 1993<br />
21. 01. 1993<br />
23.01. 1993<br />
25. 02. 1993<br />
16.03. 1993<br />
17.03. 1993<br />
13.05. 1993<br />
31. 07. 1993<br />
Kampen, Helmut<br />
Kern, U7erner<br />
Molter, Felix<br />
von Danwitz, U7erner<br />
Korfmacher, Pranz<br />
Wanhorst, Gerhard<br />
Karrasch, Christian<br />
8.08. 1993<br />
24.08.1993<br />
1. 10. 1993<br />
1. 11. 1993<br />
1. 11. 1993<br />
1. 11. 1993<br />
1. 12. 1993<br />
17
18<br />
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Wir bieten unseren Gästen<br />
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Gesellschaftszimmer für 70 Pers.<br />
Warme und kalte Küche.<br />
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Kreuzstraße 4<br />
40699 Erkrath<br />
Telefon 0211/243344<br />
~11<br />
11. September 93 - Erbsensuppe für das St.-Martins-Komitee. An der Gulaschkanone:<br />
Werner Grützky, Heinz Weyer. Links: Bürgermeister Rudolf Unger beim »Genießen«.<br />
Foto: W Albert<br />
~ I<br />
1<br />
21. September 93 - Übergabe des Spendenschecks an das St.-Martins-Komitee Erkrath.<br />
Stehend von links nach rechts: Werner Grützky, Therese Stoffel, Hans Heil.<br />
Foto:H Osmann<br />
21
Erntedankfest<br />
<strong>Ercroder</strong> <strong>Jonges</strong> in diesem<br />
ZumJahr elften ihr traditionelles Mal feiertenErnte die<br />
dankfest. Vorsta~d und freiwillige<br />
Helfer aus der Mitgliedschaft hatten<br />
wochenlang die notwendigen Vorbereitungen<br />
getroffen und einen reibungslosen<br />
Ablauf organisiert.<br />
Wie schon in den vergangenen<br />
Jahren wurde am Freitagabend, dem<br />
1. Oktober, auf dem Gerberplatz<br />
der Erntebaum mit Unterstützung<br />
des Löschzuges Erkrath der Freiwilligen<br />
Feuerwehr aufgerichtet. Tags<br />
zuvor hatten einige <strong>Jonges</strong> den<br />
Baum und die Kränze in der Werkstatt<br />
von Willi Firsbach hergerichtet<br />
und mit bunten Bändern festlich geschmückt.<br />
Freitags zog dann um 18<br />
Uhr vom Treffpunkt auf dem Kirchplatz<br />
an der Kirchstraße eine Abordnung<br />
mit dem Erntebaum durch die<br />
Bahnstraße und die Gerberstraße<br />
zum Festplatz. Die musikalische Begleitung<br />
übernahm diesmal das<br />
Tambourchor der Sankt-Sebastianus-Bruderschaft<br />
Mettmann. Die<br />
<strong>Jonges</strong> hatten wieder dafür gesorgt,<br />
daß die anwesenden Gäste ihren<br />
22<br />
Hunger und Durst stillen konnten.<br />
Samstag, am 2. Oktober, um<br />
11 Uhr, eröffnete der Baas Hennes<br />
Heil gemeinsam mit Bürgermeister<br />
Rudolf Unger das Heimat- und Erntedankfest<br />
auf dem Gerberplatz. Seit<br />
Jahren schon erfreut sich das Fest<br />
großer Beliebheit bei der Bevölkerung<br />
und den Erkrather Vereinen.<br />
Auch in diesem Jahr hatten sich<br />
wieder etliche Betreiber für die Verzehr-<br />
und Getränkestände beim Or<br />
ganisationskomitee unter Leitung<br />
von<br />
det.<br />
Karl-Heinz Schlabes angemel<br />
»Riivkooke, Eetzezupp un<br />
Brootwoosch«; Alt, Pils und alkoholfreie<br />
Getränke fanden guten Absatz,<br />
so daß alle Beteiligten mit dem<br />
Verlauf des ersten Tages hochzufrieden<br />
waren.<br />
Abends fand dann in der<br />
Stadthalle der immer gut besuchte<br />
Erntedankball statt. Vor ausverkauftem<br />
Saal hielt der erste Vorsitzende<br />
Werner Grützky seine Jungfernrede.<br />
Das verständlicherweise vorhandene<br />
Lampenfieber ließ er sich nicht anmerken.<br />
Das altbewährte und be-<br />
~<br />
liebte »Kärntner Quintett« hatte krather Vereine, die wie in den letzbeim<br />
anwesenden, tanzbegeisterten ten Jahren die Freiluftaktivitäten<br />
Publikum ein leichtes Spiel und auf dem Gerberplatz koordiniert<br />
brachte die Gäste schnell in Stim- und durchgeführt hatte. Ununtermungo<br />
Nur unterbrochen durch die brochen regnete es den ganzen Tag.<br />
übliche Tombola und eine kurze: In der Vergangenheit hatte sich ge<br />
Pause, spielten die Vollblutmusiker." rade der Erntedank- Sonntag als bebis<br />
gegen 2 Uhr am Sonntagmor- liebter Treffpunkt der Erkrather<br />
gen. Für die <strong>Jonges</strong> war auch diese Bürger herausgestellt. Regen und<br />
Veranstaltung ein voller Erfolg.:' Wind machten in diesem Jahr aller-<br />
Der Sonntag stand leider unter :'dings alle Hoffnungen auf einen erkeinem<br />
so guten Stern. Der Wetter-,·folgreichen Abschlußtag zunichte.<br />
gott hatte diesmal kein Einsehen.o,! Hoffentlich wird' s im nächsten<br />
mit der Interessengemeinschaft Er- ,Jahr be~ser!<br />
Auf gute Nachbarschaft.<br />
Denn: Hilfe<br />
kann man immer<br />
brauchen.<br />
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Dieter Heiland<br />
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23
Herbstwanderung Pflanzaktion im »Ülledahl«<br />
Der Himmel ist von einer fest ge<br />
~f schlossenen dem Gerberplatz, Wolkendecke 14.30 Uhr. verdeckt.<br />
Es ist kühl, der Wind pfeift<br />
durch die fast kahlen Bäume. Ab und<br />
zu fallen schon die ersten Regentropfen.<br />
Trotz des schlechten Wetters haben sich<br />
fast 50 Personen eingefunden, um an<br />
der traditionellen Herbstwanderung der<br />
<strong>Ercroder</strong> <strong>Jonges</strong> teilzunehmen Man<br />
sieht Regenschirme und »Ostfriesennerze«,<br />
Handschuhe, Schals und wattierte<br />
Jacken. Getreu dem Motto »Es gibt kein<br />
schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung«<br />
wollen sich die Wander- und Heimatfreunde<br />
nicht davon abbringen lassen,<br />
das einmal gewählte Ziel, den<br />
Kindshof, per Pedes zu erreichen.<br />
N ach dem obligatorischen Pressefoto<br />
winkt der Baas Hennes pünktlich<br />
zum Aufbruch. Der Stindertal-Express<br />
von Alfred Niek schließt sich der<br />
Gruppe an. Er befördert wie immer unentgeltlich<br />
alle Vereinsmitglieder und<br />
Freunde, die nicht so gut zu Fuß sind.<br />
Über Neander- und Friedrich<br />
straße, Heiderweg und Gans geht es zur<br />
Stindermühle und zum Kindshüf. Unterwegs<br />
setzt prompt der Regen ein.<br />
Aber alle Teilnehmer halten durch und<br />
erreichen das angestrebte Ziel. Dort<br />
werden ihre Beschwernisse belohnt.<br />
Fleißige Helfer aus den Reihen der aktiven<br />
<strong>Jonges</strong> hatten die Remise von Josef<br />
Brüggelmann ausgeräumt und Tische<br />
und Bänke aufgestellt, die wie schon so<br />
24<br />
oft unser »Husmeester« Herbert zur<br />
Verfügung gestellt hatte. Vorstandsmitglied<br />
Ricklef Nordhausen konnte bei<br />
den Vorbereitungen wie immer auf verläßliche<br />
Helfer wie Siegfried Duwe und<br />
Thomas Teichert zählen.<br />
Zuerst gab' s für alle einen Schnaps<br />
zum Aufwärmen. Danach schmeckten<br />
die Schmalzbrote, die Fleischwurst und<br />
die »Flöns« noch mal so gut. Für das<br />
leibliche Wohl der <strong>Jonges</strong> und ihrer Gäste<br />
hatten wie schon so oft Josef Horn,<br />
Heinz Liethen, Heinz Witzki und Karl<br />
Heinz Wortmann gesorgt.<br />
Das Bier vorn Faß fand diesmal we<br />
niger Freunde. Es war einfach zu kalt.<br />
Dafür wurde um so mehr Kaffee getrunken:<br />
über 100 Tassen hatte Hilde<br />
Heil aufgebrüht. Sie fand bei der unangenehmen<br />
Witterung dankbare Abnehmer<br />
für dieses Heiß getränk. Der Baas<br />
Hennes gab mit einigen Erklärungen einen<br />
interessanten Beitrag zur Geschichte<br />
der Stinderhöfe und der Honschaft<br />
<strong>Dorp</strong>. Als man sich gegen 17 Uhr<br />
zum Aufbruch entschloß, hatte sich der<br />
Nieselregen zum Dauerregen gewandelt,<br />
so daß man nicht wie geplant über die<br />
Dürper Höfe und dem Lieblingsweg der<br />
<strong>Jonges</strong>, »Maria im Tal«, nach Erkrath<br />
zurückkehrte, sondern den kürzesten<br />
Weg wählte. Wieder zurück im heimatlichen<br />
Dorf, kehrte eine größere<br />
Gruppe noch im »Weidenhof« ein. Hier<br />
fand der Tag einen feucht-fröhlichen<br />
und gemütlichen Ausklang.<br />
werden im kommenden Frühjahr<br />
im Eulental, am Wegrand<br />
Junge, des beliebten neugepflanzte Spazier-Obstbäume und Wanderweges<br />
zur Schönen Aussicht und<br />
zum früheren Düsselkämpchen,<br />
blühen. Das hatten sich die <strong>Ercroder</strong><br />
<strong>Jonges</strong> schon zu Anfang des Jahres<br />
1993 vorgenommen und dafür während<br />
des traditionellen Neujahrsempfang<br />
im Joachim-Neander-Haus<br />
Geld gesammelt. Nachdem Erntedankfest<br />
vorüber<br />
und<br />
waren,<br />
Herbstwanderung<br />
startete mit dieser<br />
Obstbaumpflanzung die nächste<br />
Aktion. Rheinischer Bohnapfel, Gewürzluikenapfel,<br />
Kaiser-Wilhelm<br />
Apfel und Danziger Kantapfel wurden<br />
bei einer Naturgartenbau-Obstbaumschule<br />
bestellt. Alle sind altbewährte,<br />
robuste Sorten, die als<br />
Hochstämme zur Pflanzung im<br />
Grasland besonders gut geeignet<br />
sind. Sie wurden den <strong>Jonges</strong> von<br />
Wolfgang Sternberg,<br />
kannten Aktivisten<br />
dem stadtbe<br />
der Erkrather<br />
Natur- und Umweltschutzverbände,<br />
empfohlen. Sternberg hat sich in der<br />
Vergangenheit vor allen Dingen einen<br />
Namen mit der Pflanzung von<br />
Vogelschutzhecken in Erkrath und<br />
Umgebung gemacht. Er hatte die<br />
<strong>Jonges</strong> auch bei der Vorbereitung<br />
dieser Aktion u. a. während einer<br />
gemeinsamen Begehung des Gelän-<br />
des beraten. Für den späteren<br />
Schnitt der Bäume hat er ebenfalls<br />
seinen Rat und Hilfe zugesagt. Obstbäume<br />
sind ein ökologisch und<br />
landschaftsästhetisch äußerst wichtiger<br />
Teil unserer Kulturlandschaft.<br />
Sie sind um so wichtiger, da viele gerodet<br />
wurden oder abgestorben sind<br />
und nicht durch Neupflanzungen<br />
ersetzt wurden. Alle von den <strong>Jonges</strong><br />
noch zu pflanzenden Hochstämme<br />
werden mit je drei Stützpfählen versehen.<br />
Ein Knotengeflecht um den<br />
Stamm wird sie gegen Viehverbiß<br />
und eine Drahthose gegen Kaninchenfraß<br />
schützen. Damit ist von<br />
Seiten der Stifter zunächst alles sorgfältig<br />
geplant, um diesen Bäumen<br />
eine solide Lebensgrundlage zu sichern.<br />
Ursprünglich sollte die Pflanzung<br />
der Bäume bereits am 27. November<br />
1993 erfolgen. Alle Vorbereitungen<br />
waren auf diesen Termin<br />
abgestimmt. Der plötzliche Wintereinbruch<br />
mit Schnee und Frost<br />
machte alle gutgemeinten Planungen<br />
zunichte. Mit Bedauern mußte<br />
der Vorstand kurzfristig umdisponieren<br />
und die Aktion auf das kommende<br />
Frühjahr verschieben. Aufgeschoben<br />
aber ist nicht aufgehoben.<br />
Die <strong>Jonges</strong> stehen zu ihrem Wort.<br />
Die nächsten Wochen werden dazu<br />
genutzt, das Gelände für die Pflanzung<br />
vorzubereiten.<br />
25
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Hochdahler Straße 6 . Erkrath<br />
Haus Gink und der Ginkerkotten<br />
die Geschichte eines alten Wohnplatzes<br />
von Horst Osmann<br />
wird gebaut. Vielen Erkra<br />
Xf der thernDüsseldorfer wird dies Straße nicht 2- ent6<br />
gangen sein. Unterhalb des Rosenhofgeländes<br />
wurde in den vergangenen<br />
Wochen die ehemalige Gartenanlage<br />
des früher dort ansässigen<br />
Rassegeflügelzüchter-Vereins Erkrath<br />
1957 abgeräumt. Bäume und<br />
Sträucher wurden gerodet. Schwere<br />
Baumaschinen und Räumfahrzeuge<br />
wühlten sich anschließend in die<br />
Erde und hoben eine riesige Baugrube<br />
aus. Hier soll eine neue<br />
Wohnanlage für Kapitalanleger und<br />
Eigentümer entstehen. Noch bis<br />
Anfang Mai diesen Jahres stand auf<br />
der Düsseldorfer Straße 4 ein altes<br />
I;achwerkhaus: der Ginkerkotten.<br />
~enerationen von Erkrathern haben<br />
hier - in den letzten Jahrzehnten<br />
unter Verzicht auf fortschrittlichen<br />
Wohnkomfort - gewohnt und gelebt.<br />
Das Haus wurde in der Zeit<br />
vom 8.-15. Mai 1993 durch den<br />
Ilochdahler Bauunternehmer Mein<br />
It.lrd Sucker abgebaut. So hat der<br />
()rtsteil Alt-Erkrath wieder einmal<br />
"ins der wenigen noch vorhandenen<br />
1IIId damit um so wertvolleren, hi-<br />
storischen Häuser und Baudenkmä<br />
ler verloren. Sucker beabsichtigt, das<br />
nachweislich mehr als 300 Jahre alte<br />
Fachwerkgefüge auf dem Platz eines<br />
ehemals vorhandenen Fachwerkhauses<br />
in Hochdahl wieder aufzurichten.<br />
Das Haus soll exakt in der<br />
überlieferten Holzkonstruktion wiederentstehen<br />
und dadurch für die<br />
Zukunft gesichert werden. Dieses<br />
Vorhaben verdient Bewunderung.<br />
Nur ein Idealist kann so etwas ver<br />
wirklichen. Unter Anwendung von<br />
neuzeitlichen Kosten-IN utzenrech<br />
nungen ist hierbei nämlich kein<br />
Geld zu verdienen. Auf die Verwirk<br />
lichung dieser ehrenwerten Absicht<br />
darf man gespannt sein.<br />
Im zweiten Bauabschnitt soll an<br />
der Ecke N eanderstr./ An der Gink<br />
auf dem ehemaligen Tankstellengelände<br />
ein Hotel entstehen. Damit<br />
ist in naher Zukunft ein geschichtsträchtiger<br />
Wohn- und Siedlungsplatz<br />
vollkommen aus dem Stadtbild ver<br />
schwunden. Um wenigstens die Erinnerung<br />
an diesen uralten Wohnplatz<br />
zu erhalten, wird nachfolgend<br />
versucht, die Geschichte der Häuser<br />
Gink nachzuzeichnen.<br />
27
Düsseldorfer Straße 2 und 4 - Hinter dem Giebel links verbarg sich der älteste, mehr als<br />
300 Jahre alte Teil des Ginkerkottens. Foto: H.Osmann<br />
Neanderstraße 2 - Haus Gink, ehemals Gasthaus, im Hintergrund die Baukräne auf dem<br />
ehemaligen Standort des Ginkerkottens. Foto: H.Osmann<br />
28<br />
Der Hausname<br />
namen und Hausnummern un<br />
Imalten bekannt Erkrath und auch waren nicht Straßenerfor derlich. Die Höfe und wenigen Bürgerhäuser<br />
hatten alle einen Hausnamen.<br />
Man wohnte auf den Höfen<br />
Üllendahl, Ten Eicken, Schirpenbroich,<br />
Juffernbroich oder Steinhof.<br />
Rund um die Pfarrkirche<br />
hießen die Häuser Aufm Trepgen,<br />
Kirchroster, Übelgönn, Aufm Blech<br />
oder Wittenbroich.<br />
Den älteren Erkrathern ist die<br />
Bezeichnung Haus Gink für das Gebäude<br />
Neanderstraße 2 noch geläufig.<br />
Danach erhielt die Straße Richtung<br />
Sportplatz und Eisenbahnunterführung<br />
ihren Namen An der<br />
ink. Auch die herrschaftliche Villa<br />
gegenüber, Düsseldorfer Straße 1,<br />
lcitet ihren Namen Ginkhofhiervon<br />
:1b.Das alte, nun nicht mehr bestehcnde<br />
Fachwerkhaus Düsseldorfer<br />
Straße 4 wurde seit 1672 als Ginker<br />
A'otten bezeichnet. Auch hier ist der<br />
Namensursprung im direkt am<br />
11 ubbelrather Bachufer liegenden<br />
"llUS Gink zu vermuten.<br />
Woher der Name Gink stammt<br />
lllld welche Bedeutung er hat, ist<br />
Illlbekannt und ungeklärt. Selbst<br />
I )1'. Heinrich Dittmaier konnte in<br />
l,incr grundlegenden Untersuchung<br />
Ill'r Siedlungsnamen und Siedlungsl!I'\l'bichtedes<br />
Bergischen Landes nur<br />
unbefriedigende Deutungen aufzeigen.<br />
Ihm ist allerdings der Hinweis<br />
auf die älteste Überlieferung des Namens<br />
Gink in den Urkunden des<br />
Stiftes Werden zu verdanken. Dort<br />
wird in der 2. Hälfte des 13. Jh. der<br />
Hausname In Gingen erwähnt. Die<br />
sicherlich bäuerliche Haus- und<br />
Hofanlage mußte damals drei Schillinge<br />
als Abgabe entrichten. Warum<br />
seine Bewohner diese Zahlung zu<br />
leisten hatten und in welchem Ab<br />
hängigskeitsverhältnis das Haus<br />
zum Stift Werden stand, wird nicht<br />
erwähnt.<br />
Der Historiker Rudolf<br />
Kötzschke hat 1906 diese Ortsbe<br />
zeichnung als Gink bei Gerresheim<br />
lokalisiert. Da der Name in der<br />
Nähe von Gerresheim kein zweites<br />
Mal vorkommt, darf diese urkundliche<br />
Quelle unwidersprochen für die<br />
Erkrather Gink in Anspruch genommen<br />
werden. In Kenntnis der<br />
vorliegenden und hier angeführten<br />
Daten ist der Ginkerkotten jünger<br />
als Haus Gink. Deshalb ist anzunehmen,<br />
daß in der N eanderstraße 2<br />
der Standort für das mittelalterliche<br />
Haus In Gingen zu suchen ist. Das<br />
läßt den Schluß zu, im Haus Neanderstraße<br />
2 das Haus Gink und im<br />
Fachwerkhaus Düsseldorfer Straße 4<br />
den Ginkerkotten zu sehen. Ab<br />
schließend sei auf eine Möglichkeit<br />
zur Erklärung des Hausnamens<br />
hingewiesen: zwischen den Häusern<br />
29
Gink und Ginkerkotten fließt der<br />
Hubbelrather Bach. Dieser Bach<br />
heißt bei einigen alten Leuten heute<br />
noch ganz einfach die Gink. Wenn<br />
nun dieser Bach schon im Mittelal<br />
ter diesen Namen trug, dann hätte<br />
er bei der Benennung der Häuser<br />
Pate gestanden.<br />
Daten und Fakten aus alten<br />
Akten<br />
Quelle zur historischen To<br />
w:ichtigste pographie desund alten Kirch älteste<br />
spiels und Dorfes Erkrath ist das<br />
Schatz- und Lagerbuch des Amtes<br />
Mettmann aus dem Jahr 1672. Neben<br />
Art, Beschaffenheit, Lage und<br />
Umfang der zu den jeweiligen Höfen<br />
und Häusern gehörigen Ländereien<br />
verzeichnet es auch die Steu<br />
ern, Zehnte, Dienstverpflichtungen<br />
und sonstigen Leistungen.<br />
Darin liest man unter Hon<br />
schaft <strong>Dorp</strong> (in eine uns verständliches<br />
Sprache übertragen): »Das Gut<br />
Unten Dahlhaus genannt (Anm.:<br />
heute BuschenhoJen): Dieses Gut ist<br />
schatzpflichtig (Anm.: Abgabe an den<br />
Landesherrn) und hält an Morgen: an<br />
Ackerland, an einem Stück ungefähr<br />
68 Morgen; den Busch, teilweise bei<br />
Morp bzw. bei Höltgen gelegen, ungefähr<br />
30 Morgen; an Obstbaumgarten,<br />
Hof und Garten ungefähr 3 Morgen;<br />
30<br />
feuchte und trockene Wiesen 26 Morgen;<br />
Erlenwald ungefähr 1 Morgen;<br />
Weidenwald ungefähr 3 Morgen und<br />
drei Deiche. Der Ginkerkotten wurde<br />
vom Gut Dahlhaus abgetrennt, seine<br />
Bewohner geben an Schatz: 153/4<br />
Reichstaler und 91/2 Albus {Anm.:<br />
alte Währungsbezeichnung}; Roggen<br />
1/2 Malter (Anm.: altes Hohlmaß);<br />
Weizen 7 Becher; Gerste 1/4 Malter<br />
und 1 Becher; Hafer 21/4 Malter.<br />
Der Ginkerkotten gibt den Zehnten<br />
nach Haus Mydlinghoven, Haus<br />
Morp, nach Gerresheim und dem Pastor<br />
zu Erkrath. Seine Bewirtschafter<br />
müssen dem Landesherrn eine ganze<br />
Dienst/uhr stellen. Die Steuer beträgt<br />
1/4 vom 100 der Honschaft«.<br />
Und unter Honschaft Morp ist<br />
vermerkt: »Die Gink: Haus, Hof,<br />
Garten und Baumgarten betragen<br />
1 1/2 Morgen und 12 Ruthen (Anm.:<br />
altes Längenmaß), Dieses Land ist<br />
gut. Die Grundstücke, welche den Erben<br />
im großen Damm gehören, enthalten<br />
an Morgen: erstens drei Büsche,<br />
der Klüppelbu5ch, Bösernbusch und<br />
Drillbusch in der Morper Honschaft<br />
liegend, zusammen ungefähr 1 1/2<br />
Morgen. Haus Gink gibt jährlich<br />
5 Gulden 20 Albus Schatzgeld zum<br />
Gesamtaufkommen der Morper Honschaft.<br />
Weiterhin: ein Stück Land am<br />
Morper Berg gelegen, von schlechter<br />
Qualität, ungefähr 3/4 Morgen groß,<br />
ist zehntpflichtig an Haus Unterbach«.<br />
Obwohl im Gegensatz zum Gut Unten<br />
Dahlhaus für den Ginkerkotten<br />
keinerlei Angaben über zugehörige<br />
Ländereien, deren Lage und Größe<br />
gemacht werden, ist trotzdem anzunehmen,<br />
daß dieses Haus landwirt<br />
schaftlich genutzt wurde. Woher<br />
sonst sollte der jeweilige Besitzer die<br />
genannten Naturalabgaben nehmen?<br />
Und um die geforderte Dienstfuhr<br />
zu leisten, brauchte er Pferd<br />
und Wagen. Im U rkataster ist ein<br />
Nebengebäude eingezeichnet, das<br />
wahrscheinlich als Stall oder<br />
Scheune genutzt wurde. Heutiger<br />
Standort wäre etwa Düsseldorfer<br />
Straße 6. Schließlich deuten alle<br />
Baumerkmale des Fachwerkhauses<br />
darauf hin, daß hier ein ehemaliges<br />
Bauernhaus in' späteren Jahren zu<br />
Wohnzwecken umgebaut wurde.<br />
Alte Honschaften und ihre<br />
( ;renzen<br />
ichtigstes Gliederungsmerkmal<br />
für den Amtsschreiber<br />
und Verfasser des<br />
t~('llatz- und Lagerbuches waren die<br />
"tt'n Honschaftsgrenzen. Honschaft<br />
(tllll'h Honnschaft oder Hundschaft<br />
IWlIannt) ist ein Begriff aus der<br />
11111 J(.:n, mittelalterlichen Landesver<br />
".11111ngund bezeichnet die kleinste<br />
VIII waltungseinheit. Zum Kirch<br />
I111·1 und Landgericht Erkrath<br />
gehörten die fünf Honschaften 'Ellscheid,<br />
Millrath, Bruchhausen, U n<br />
terbach und <strong>Dorp</strong>; zum Landgericht<br />
Gerresheim gehörten die fünf<br />
Honschaften Hubbelrath, Morp,<br />
Eller, Vennhausen und Ludenberg.<br />
Wo die damaligen genauen<br />
Grenzen zwischen den einzelnen<br />
Honschaften verliefen, ist vielfach<br />
unklar. Es ist bekannt, welche Höfe<br />
und Häuser in welcher Honschaft<br />
lagen, aber in Einzelfällen gab es offensichtlichAbgrenzungsschwierigkeiten.<br />
Heute erscheint unerklärlich,<br />
warum der Stinderhof zur<br />
Honschaft Hubbelrath gerechnet<br />
wurde, die direkt angrenzenden<br />
Höfe Kindshof und Rollenders Hof<br />
aber zur Honschaft <strong>Dorp</strong>. Der Henscheshof<br />
und Haus Gink wurden<br />
zur HonschaftMorp gezählt, der<br />
gegenüberliegende Ginkerkotten<br />
gehörte aber zur Honschaft <strong>Dorp</strong>.<br />
Die Festlegung der Grenzen<br />
zwischen den Honschaften beruhte<br />
anscheinend auf uralten Traditionen<br />
und orientierte sich im wesentlichen<br />
an natürlichen Gegebenheiten wie<br />
etwa Bachläufen. Zum Teil sind aber<br />
auch künstliche Grenzlinien, wie<br />
zum Beispiel der Verlauf alter Handelswege,<br />
festzustellen.<br />
Aus dem Urkataster<br />
Die notwendigen Anhaltspunkte,<br />
um die uralten Grenzverläufe heute<br />
31
Historische Karte, 1957. Alte Straße von Morp nach Mettmann-<br />
32<br />
j<br />
I<br />
I f'1<br />
I<br />
zu rekonstruieren, liefern uns die<br />
wesentlich jüngeren Flurkarten des<br />
U rkatasters. Das U rkataster für die<br />
Bürgermeisterei Gerresheim - zu<br />
der Erkrath bis Ende März 1898<br />
gehörte - wurde 1830 angelegt. Die<br />
Karte Flur 2 <strong>Dorp</strong> zeigt eine sehr<br />
unregelmäßige und eigentümliche<br />
Form. Im Süden, an der Düsseldorfer<br />
Straße, ist in einem kleinen Winkel<br />
zwischen dem Hubbelrather<br />
Bach im Osten und dem ehemaligen<br />
I lühnerhof des Henscheshofes im<br />
Westen, heute Rosenhofgelände, das<br />
I";1chwerkhausGinkerkotten mit der<br />
Bezeichnung Gink eingetragen.<br />
Diese Situation blieb bis heute<br />
ullverändert. Die Flurbezeichnun<br />
gl'll von 1830 sind heute noch ge<br />
111:iuchlich.Haus Gink, rechts vom<br />
B,\ch gelegen, wurde ebenfalls als<br />
\ J I hestand verzeichnet. Das Haus<br />
llli! der damaligen Bezeichnung Die<br />
Idr'ille Gink lag in der direkt angrenf'llden<br />
Flur 3 Erkrath.<br />
Die mit dem Urkataster ange<br />
1"1',(('11 Flurbücher, in denen die da<br />
III~'Iigen Grundeigentümer aufgeli-<br />
I CI wurden, enthalten die Anga<br />
IH111, daß Jakob Poßberg aus Hubhol,.,!<br />
h Besitzer der Flurstücke 39<br />
111111 '10 in der Flur 2 <strong>Dorp</strong> und Ein<br />
1IIIIIIler des Fachwerkhauses Ginill.ll\ll(<br />
t en war. Allerdings scheint er<br />
InJ II.lus nicht selbst bewohnt zu<br />
1-1L11w 11 , denn es heißt weiter: Flur 3<br />
,11/1, flurstück 10-12, die kleine<br />
Gink, Besitzer Heinrich Görgens auf<br />
Gink.<br />
Aus französischen Verwaltungsakten<br />
denen Hausnamen Gink,<br />
DieGinkerkotten, hier angeführten, Kleineverschie Gink<br />
und Große Gink, dazu die unterschiedlichen<br />
Angaben zur Lage der<br />
Häuser in den alten Honschaften<br />
und in den neuzeitlichen Fluren wa<br />
ren nicht eindeutig genug und<br />
ließen eine zweifelsfreie Identifizie<br />
rung der Gebäude nicht zu. Die<br />
Aufklärung gelang erst durch eine<br />
Statistik aus der Zeit der französi<br />
schen Verwaltung des Jahres 1809.<br />
Dort heißt es: »Kirchspiel Gerresheim,<br />
Honschaft Morp Nr. 616: kleine<br />
Gink, 5 Einwohner. Kirchspiel Erkrath,<br />
Honschaft_<strong>Dorp</strong> Nr. 662: Unten<br />
Dahlhaus, 15 Einwohner; Nr.<br />
663: Große Gink, 9 Einwohner«. Das<br />
läßt die Schlußfolgerung zu, daß<br />
das 1809 und 1830 als Kleine Gink<br />
bezeichnete Gebäude identisch ist<br />
mit dem Gebäude Gink in der Hon<br />
schaft Morp des Jahres 1672 und mit<br />
dem heutigen Standort des Hauses<br />
Neanderstraße 2. Urkundlich belegt<br />
ist ebenfalls, daß der Ginkerkotten<br />
vor 1672 vom Gut Unten Dahlhaus<br />
abgetrennt wurde. Demnach müßte<br />
das Haus identisch sein mit dem<br />
33
1809 und 1830 als Große Gink bzw.<br />
Gink bezeichneten Fachwerkhaus,<br />
heute Düsseldorfer Straße 4. Das<br />
Haus wurde auf einer Parzelle errichtet,<br />
die damals wahrscheinlich<br />
zum Gut Unten Dahlhaus gehörte.<br />
Es könnte sich um ein ehemaliges<br />
Landarbeiterhaus gehandelt haben.<br />
Denkbar wäre auch, daß hier eventuell<br />
nachgeborene, nicht erbberechtigte<br />
Kinder oder die Alten in einem<br />
sogenannten Leibzuchtshaus (Altenteil)<br />
wohnten. Diese uralten besitzrechtlichen<br />
Verbindungen der beiden<br />
Häuser bestehen heute noch.<br />
Kirchenarchive als Geschichts<br />
quellen<br />
Dahlhaus ist identisch mit<br />
Dasdem erwähnte heutigen Buschenhofen.<br />
Gut Unten<br />
Seinen jetzigen Namen erhielt der<br />
Hof wahrscheinlich im 17. oder zu<br />
Beginn des 18. Jh. Am 12. Januar<br />
1711 nämlich verstarb der »hochedle<br />
und gestrenge Herr Henrich A mold<br />
von Bossenhoven, gewesener Obristwachtmeister«<br />
im 90. Lebensjahr. So<br />
lautet die Eintragung im Sterberegister<br />
der evangelischen Pfarre Erkrath.<br />
Er müßte demnach um 1622<br />
geboren sein. Sein Brustharnisch<br />
und seine Totentafel hängen heute<br />
in der evangelischen Pfarrkirche Erkrath.<br />
Nach ihm soll der Hof seinen<br />
34<br />
N amen erhalten haben. Im katholischen<br />
Pfarrarchiv war nach Franz<br />
Josef Brors ein Dokument vorhanden,<br />
daß in einem Urkundeninventar<br />
als Rechnung und Recognition<br />
(Prüf bzw. Untersuchungsbericht) des<br />
Majors Boschenhoffen vom 5. 1. 1693<br />
bezeichnet wurde. Über diesen<br />
Mann, sein Leben und seine örtliche<br />
Bedeutung ist heute nichts weiter<br />
bekannt. Nach jüngsten Erkenntnissen<br />
aus der erfolgten Bauaufnahme<br />
und wissenschaftlichen<br />
Hausuntersuchung wurde der Ginkerkotten<br />
in der zweiten Hälfte seiner<br />
Lebenszeit erbaut. Möglicherweise<br />
ist er als Besitzer des Gutes<br />
Unten Dahlhaus daran beteiligt gewesen.<br />
Viele Jahrzehnte lang wohnte<br />
eine Familie Jäger in dem Fachwerkhaus<br />
Ginkerkotten. 1669 werden als<br />
Mitglieder der Erkrather Bruderschaft<br />
Unserer Lieben Frau Johann<br />
Hoeffschmitt und Niclaß auf der<br />
Ging erwähnt. Der Name des Erstgenannten<br />
gibt uns einen deutbaren<br />
Hinweis auf seinen Beruf als Hufschmied.<br />
Mehrfach wird er zwischen<br />
1674 und 1685 bei der Taufe<br />
seiner mindestens fünf Kinder im<br />
Register der katholischen Pfarre Erkrath<br />
erwähnt. Sein Familienname<br />
variiert dabei von fohann Schmitt an<br />
der Gieng über fohann feger an der<br />
Gink bis fohann feger Schmitt. Leider<br />
ist nicht mehr festzustellen, ob<br />
er sein Handwerk auch im Ginker<br />
kotten ausgeübt hat. Seine Ehefrau<br />
Catharina stammte aus Homberg,<br />
heute zur Stadt Ratingen gehörig.<br />
Von ihren Kindern scheint nur der<br />
letztgeborene Sohn in Erkrath<br />
geblieben zu sein und als einziger<br />
seine Geschwister überlebt zu ha<br />
ben. Dieser Adolf Wilhelm Jäger<br />
wurde am 8. Februar 1685 getauft.<br />
1730 ist er in den Huldigungslisten<br />
des Amtes Mettmann unter Hon<br />
schaft <strong>Dorp</strong> als Adolf an der Gink<br />
~rwähnt worden. Er war zumindest<br />
in den Jahren 1730 bis 1750 Besitzer<br />
des Ginkergütchens. Am 13. Oktober<br />
ließ er als Adolf Jäger an der<br />
ink seinen letzten Willen notariell<br />
protokollieren. Als Erbin für das<br />
Ginkergütchen setzte er seine Nichte<br />
gnes Homberg, hinter Ratingen an<br />
{erHeide wohnhaft, ein. Adolf Jäger<br />
ist am 5. Juli 1752 - wahrschein<br />
Iich unverheiratet und kinderlos <br />
vl'rstorben. Mit diesem Erbfall sind<br />
wohl die Besitzrechte an dem Gin<br />
l\l·rgütchen an einen Hornberger<br />
I~lirger übergegangen.<br />
I)illl alte Gasthaus »Zur Gink«<br />
aus Gink wurde von seinen<br />
Besitzern und Bewohnern<br />
nachweislich seit Anfang<br />
. Jh. als Gasthaus genutzt.<br />
ibt es eine nachvollziehbare<br />
Erklärung. Die Häusergruppe Gink<br />
liegt an der Verbindungsstraße von<br />
Düsseldorf-Gerresheim über Morp<br />
und Erkrath nach Mettmann. Nach<br />
den Flurkarten des U rkatasters verlief<br />
die alte Straße von der Gink bis<br />
zur Höhe der Neanderstraße, auch<br />
als Brockerberg bekannt, quer durch<br />
das heutige Wohngebiet Albrecht<br />
Dürer-Straße auf die Höhe zur<br />
Heide und Gans und weiter quer<br />
durch die Honschaft Laubach nach<br />
Mettmann. Eine Reihe von Indizien<br />
spricht dafür, daß dieser wichtige<br />
Verkehrsweg schon im 9. oder<br />
10. Jh. entstanden sein könnte. Handel<br />
und Wandel blühten seinerzeit<br />
ganz besonders an jenen Plätzen, an<br />
denen viele Menschen zusammenka<br />
men oder vorüberzogen. An vielen<br />
alten Handelswegen entstanden<br />
auch Gaststätten und Herbergen.<br />
Aufgrund der Verkehrslage<br />
könnte die Gaststätte Haus Gink<br />
möglicherweise also schon im ausgehenden<br />
Mittelalter entstanden sein.<br />
Ohne urkundlichen Beweis bleibt es<br />
lediglich eine naheliegende Vermutung.<br />
Nachweisen läßt sich die Existenz<br />
eines Gasthauses an der Gink<br />
erst seit 1824/25. Damals erschien<br />
in Barmen und Elberfeld das<br />
Adress-Taschen-Buchvom Herzogthum<br />
Berg und der Grafschaft Mark für die<br />
fahre 1824-25. Darin heißt es unter<br />
Erkrath, Bürgermeisterei Gerresheim:<br />
Goergens an der Gink,<br />
35
Gastwirth. Heinrich Görgens ist der<br />
bereits erwähnte, 1830 in den Flurbüchern<br />
eingetragene Besitzer der<br />
Kleinen Gink (= Haus Gink) und<br />
wohnhaft im Ginkerkotten.<br />
Heinrich Görgens war sicherlich<br />
ein wohlhabender und angesehener<br />
Mann. Am 4. Juli 1828 schloß<br />
er mit dem Kirchenvorstand der<br />
Pfarrgemeinde Gerresheim einen<br />
Ablösevertrag mit folgendem Inhalt:<br />
Heinrich Görgens, Gemeinderath<br />
(Anrn.: der Gemeinde Gerresheim),<br />
wohnhaft an der Gink in der Honschaft<br />
<strong>Dorp</strong>, besaßauch das in Gerresheim<br />
gelegene Gut, genannt zum<br />
Poth. Auf diesem Gut lastete eine<br />
jährlich fällige Grundrente, zahlbar<br />
am 1. Mai. Diese Verpflichtung wurde<br />
nun mit dem 25fachen Betrag abgelöst.<br />
Görgens besaß also wenigstens<br />
zwei Häuser, eins in Erkrath und<br />
eins in Gerresheim. Er war Gastwirt<br />
und Mitglied im Gemeinderat.<br />
Nach heutigen Maßstäben scheint es<br />
verwunderlich, daß ein so begüterter<br />
Mann in einem alten Fachwerkhaus<br />
wohnte. Allem Anschein nach<br />
entsprach aber der Wohnkomfort<br />
des Ginkerkottens seinen An<br />
sprüchen. Die Raumhöhe betrug allerdings<br />
nur etwas über 2m und sanitäre<br />
Anlagen wie Bad und Toilette<br />
waren mit Sicherheit nicht im Haus<br />
vorhanden .<br />
Ob die Beheizung der kleinen<br />
36<br />
Räume im Winter schon durch<br />
Öfen oder noch durch die ehemals<br />
vorhandene, in der Diele gelegene<br />
offene Kaminanlage erfolgte, ist ungew~ß.<br />
Die Häuser und Höfe der Hon<br />
schaft Morp gehörten über Jahrhunderte<br />
zum Kirchspiel Gerresheim<br />
und mußten deswegen auch zum<br />
Unterhalt der dortigen Pfarrer und<br />
Küster beitragen. Im Pfarrarchiv<br />
Gerresheim existiert eine, allerdings<br />
nicht unterschriebene, Anerkennungsurkunde<br />
vom 27. 12. 1839.<br />
Daraus geht-hervor, daß der Küster<br />
Anspruch hatte auf nachstehende<br />
Rente aus dem Gut kleine Genk, vom<br />
Küster um Martini dort abzuholen,<br />
bestehend aus einer jährlichen Lieferung<br />
von einem Brot, 12 Pfund<br />
schwer.<br />
Der Nachfolger von Heinrich<br />
Görgens als Hausbesitzer und auch<br />
als Gastwirt war wahrscheinlich<br />
Wilhelm Paas. In einem Verzeichnis<br />
der Jahre 1861/62 nennt der Gerresheimer<br />
Küster alle Güter und deren<br />
Eigentümer, die sich - zum Teil seit<br />
20 Jahren - weigerten, ihren uralten<br />
Verpflichtungen nachzukommen.<br />
Unter der laufenden Nummer 49<br />
heißt es: Kleine Gink, Besitzer Wilhelm<br />
Paas, 1 zwölf Pfund schweres<br />
Brot, seit 15Jahren geweigert.<br />
Das Haus Gink zu jener Zeit<br />
nach wie vor ein Gasthaus war, belegt<br />
eine andere Quelle. In der<br />
Il."hwerk - Nordgiebel des Ginkerkottens. Aus den Konstuktionsdetails kann der Fachmann<br />
Hillkschlüsse auf das Alter des Hauses ableiten. Foto: H. Osmann<br />
BliOk auf Frl
Chronik der evangelischen Volksschule<br />
zu Bruchhausen bei Erkrath<br />
1859-1890 berichtet der damalige<br />
Lehrer Johann Kar! Gottfried Jooß<br />
unter dem 30. November 1881 über<br />
einen Jahrmarkt zu Beckhaus bei<br />
Hochdahl und schreibt weiter: Die<br />
ser Jahrmarkt verlor sich später nach<br />
Stahlenhaus bei Millrath, welches<br />
ebenfalls ein Gasthaus war und wo<br />
zuweilen diejenigen übernachteten,<br />
welche von Barmen, Elberfeld und<br />
Umgebung bei dem damals noch zuständigen<br />
Landgericht in Düsseldorf<br />
zu tun hatten, wenn sie es nicht vorzogen,<br />
an der alten Gink bei Erkrath<br />
zu übernachten.<br />
Die Reproduktion einer alten<br />
Postkarte, entstanden etwa um 1900,<br />
zeigt das Haus N eanderstraße 2 mit<br />
Gasthausschild und dem Text:<br />
Restauration zur Gink v. E. \.l7erners.<br />
Peter Klein, 1920 in Erkrath geboren,<br />
aufgewachsen und während seiner<br />
aktiven Zeit als Polizeibeamter<br />
auch in Erkrath stationiert, erinnert<br />
Nachsatz: Zur Geschichte des Hauses Ginkerkotten hat der Verfasser eine<br />
umfangreiche Dokumentation mit allen notwendigen Quellen- und Literaturnachweisen<br />
angefertigt. Die Wiedergabe an dieser Stelle erschien nicht<br />
angebracht. Für Auskünfte, die über die hier mitgeteilten ortsgeschichtlichen<br />
Nachrichten hinausgehen, steht der Verfasser gerne zur Verfügung.<br />
38<br />
sich noch an diese Zeit. Sein Vater,<br />
von Beruf Maschinenschlosser, hat<br />
etwa in den Jahren 1907 bis 1909 an<br />
Sonn- und Feiertagen und bei besonderen<br />
Anlässen in der Gaststätte<br />
Werners als Aushilfskellner gearbeitet.<br />
Nach Erinnerungen von Wilhelm<br />
Karres konnte die Familie<br />
Werners auf eine gewisse Tradition<br />
im Gaststättengewerbe zurückblikken.<br />
Er berichtete, das in den Jahren<br />
um 1890 in der Nähe des ehemaligen<br />
Klosters Morp noch ein Bauernhof<br />
mit Schankwirtschaft gestanden hat.<br />
Der Bauernhof trug den Namen:<br />
Holzschürke.- Die Gaststätte war ein<br />
sehr altes Fachwerkhaus. Über der<br />
Eingangstür hing ein Schild mit der<br />
Aufschrift »Wirtschaft zur Lügenburg«.<br />
Es war eine Raststätte für die<br />
Bauern und Fuhrleute, die in der<br />
Morper Mühle ihr Getreide absetzten.<br />
Eigentümer der Gaststätte war Wilhelm<br />
Werners. Nach seinem 1bd<br />
führte die Witwe den Wirtschaftsbetrieb<br />
weiter.<br />
Fachwerk - Nordgiebel des Ginkerkottens. Aus den Konstuktionsdetails<br />
kann der Fachmann Rückschlüsse auf das Alter des Hauses<br />
ableiten. Foto: H. Osmann<br />
39
Röckbleck<br />
Am Rehspell es widder e Hus jebout,<br />
et is jrad aan dr Stell,<br />
wo fröjer schon e Hüske stung,<br />
wie et mancher wesse well.<br />
Ech huet ne Mann, de kannt die Stell ut<br />
senner Kengerzied.<br />
Et es om Wech nom Tillmanns tau<br />
kei Hus stung weeit un breeit.<br />
Beeim schachte för de nöüe Bau<br />
da war he ens dobeei.<br />
Se fange noch jet aule Steein<br />
und scheppten manches freei.<br />
On dann jing senne Bleck zoröck,<br />
he war noch kleeine Jong,<br />
als da sing Mueder selig<br />
newer' em Owe stung.<br />
De Ziet is längs verjange,<br />
dat is des Lewens loup.<br />
Beeim Röckbleck op verjangene Jahr'<br />
stiech dem nu Aulen de Röhrung erop.<br />
40<br />
Dieses Gedicht stammt aus der<br />
Feder von Wilhelm Prick.<br />
Geschrieben hat er es wohl schon<br />
in den Jahren 1956/57. Neben<br />
seinen musischen Fähigkeiten wie<br />
Dichten, Malen und Geige spielen<br />
- die er sich alle autodidaktisch<br />
angeeignet hatte - galt sein<br />
ganzes Interesse der Heimatgeschichte.<br />
Er stammte aus<br />
einer alteingesessenen Familie.<br />
1903 in Erkrath geboren, ist er<br />
hier 1991 verstorben.<br />
De aIdeJinkerkotten<br />
Vun Rathelbeck un Heiderberch<br />
da söüht mr dat <strong>Dorp</strong> da liejen,<br />
em Düsseldahl dr Kerkturm streckt<br />
sech dem Wanderer entjejen.<br />
Als Erkenrode bes' te jedöüpt<br />
vor mie als dusend Joore,<br />
ßcrgisches Nizza woos'te jenannt,<br />
de Ruhm is längs verloore.<br />
I{omantische Ecke han' mr jehat,<br />
lIlinne Vatter kann et beschriewe.<br />
I)r' Fortschritt maekt dat alles platt,<br />
W;ll es uns davon jebliewe?<br />
"weci Hüser em <strong>Dorp</strong>, de Kerk noch dazu,<br />
\llIS han'mr fass nix mie erhalde.<br />
1)1' Amtmann op dr Houchdahler Höü<br />
d:ll dat beske jez verwalde.<br />
I J 1I wenn mr sech öm ne Kotten bemöüt,<br />
de' ,\.\0 dr Jink noch stung,<br />
11.\1111 bleeiven die im Rathus stur<br />
\11\ 1\11' löüpt met dem Kopp vör'n Muur.<br />
r 1~1l t:scm Wech! De aule Driet !<br />
11,11 Ilalz es fuul. Wat soll mr domet?«<br />
!II Iliiiistc se öwerall kalle.<br />
I I" 11\ r laote uns dat jefalle ?<br />
I)iTI'illoodert Joor un e beske mie,<br />
h( I I Wl'llgk un Wäeder un ach em Kriech<br />
l\lUI!,t! Ilus da druße jestange.<br />
i J.,l'.i IIIl\1crmannskunst hät dat all besiecht.<br />
Eesch als der Erwen graute Zahl<br />
dat Land versilwern wollte,<br />
dr Denkmolschötzer ne Moulkorf bekam,<br />
war för dat Hus alles jeloupe.<br />
Nu es dat Hus fott. Doch Jott sei Dank<br />
hätt sech noch eeiner jefonge,<br />
de et wedder opboue weIl.<br />
Mr wönsche, et soll' em jut jelenge.<br />
Horst Osmann, Oktober 1993<br />
41
~..0 -,<br />
.() 0 -",-"'v"'v (} • ~,<br />
ux $- 0
44<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Ercroder</strong> <strong>Jonges</strong> <strong>1982</strong> e. V.<br />
Redaktion:<br />
Bringfried Metzner<br />
Wielandstraße 1, Erkrath<br />
Telefon 24 57 69<br />
Horst Osmann,<br />
Schlüterstraße 7, Erkrath<br />
Telefon 24 39 32<br />
Satz und Druck:<br />
Typeteam GbR,<br />
Hauptstraße 3 a, 40699 Erkrath<br />
Auflage:<br />
1000 Stück<br />
Erscheinungsweise:<br />
halbjährlich<br />
Alle Rechte vorbehalten.<br />
Nachdruck und Wiedergabe<br />
nur mit ausdrücklicher<br />
Genehmigung der Herausgeber.<br />
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Artikel und deren<br />
Inhalt sind die Autoren<br />
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