14.12.2012 Aufrufe

Usser Dorp 10001.pdf - Ercroder Jonges 1982 e.V.

Usser Dorp 10001.pdf - Ercroder Jonges 1982 e.V.

Usser Dorp 10001.pdf - Ercroder Jonges 1982 e.V.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Usse,·<br />

Vereinszeitschrift der <strong>Ercroder</strong> <strong>Jonges</strong> <strong>1982</strong> e.V.<br />

Das alte Dorf Erkrath vor 1874<br />

Nr. 1 - Dezember 1993<br />

Schutzgebühr 1 DM - Für Mitglieder kostenlos<br />

Repro:M Henkel


lIsse,·<br />

Vereinszeitschrift der <strong>Ercroder</strong> <strong>Jonges</strong> <strong>1982</strong> e.v.<br />

Das alte Dorf Erkrath vor 1874<br />

Nr.1 - Dezember 1993<br />

Schutzgebühr 1 DM - Für Mitglieder kostenlos<br />

Repro:M Henkel


~<br />

~<br />

Fenster· Haustüren· Wintergarten<br />

Mustenaum<br />

montags-freitags<br />

von 8-17 Uhr<br />

aus Aluminium, Kunststoff oder Holz<br />

Für Neubau und Renovierung.<br />

In vielen Formen und Farben<br />

maßgefertigt und wetterfest<br />

Wir sorgen für Komplett - Service vom Aufmaß bis Einbau<br />

Colter<br />

Fenster + Türenbau<br />

Steinhof 29 . 40699 ERKRATH<br />

'fi' 0211/242088-89<br />

Grußwort<br />

Leve <strong>Jonges</strong>!<br />

die Idee, eine vereinseigene<br />

Seit Zeitschrift<br />

mehr als<br />

herauszugeben.<br />

einem Jahr bestand<br />

Da<br />

waren zunächst Begeisterung und<br />

ein Sich-vertraut-machen mit der<br />

Materie gefragt. Und viele Überlegungen<br />

und Vorarbeiten waren erforderlich,<br />

um das Vorhaben in die<br />

Tat umzusetzen. Wir haben es geschafft!<br />

Das vorliegende erste Exemplar<br />

ist das Ergebnis unserer bisherigen<br />

Bemühungen. Wir hoffen, daß<br />

wir eine Euch ansprechende Form<br />

gefunden haben.<br />

Ihr werdet Euch an unsere sei­<br />

nerzeitige Bitte um Anregungen und<br />

Mitarbeit für Titel und Gestaltung<br />

der geplanten Zeitschrift erinnern.<br />

Wir haben die Vorschläge eines Mitgliedes<br />

aufgegriffen und uns nach<br />

Beratung im Vorstand einhellig entschieden<br />

für den Titel<br />

»<strong>Usser</strong> <strong>Dorp</strong>«<br />

Vereinszef,tschrijt der <strong>Ercroder</strong> fonges.<br />

Wir stellen uns zur Aufgabe, neben<br />

sachlicher Information aus Vor­<br />

SI andsa•..beit und Vereinsleben die<br />

(·;rinnerung an Entstehen, Werden<br />

IIlId W'lchsen unseres Heimatortes<br />

wachzuhalten, aber auch aktuelle<br />

Themen von Bedeutung für Erkrath<br />

nicht auszuklammern. Wenn wir<br />

mit diesem Anliegen eine über unsere<br />

Mitglieder hinausgehende größere<br />

Leserschaft ansprechen sollten,<br />

wäre das begrüßenswert und würde<br />

uns sehr freuen. Je mehr Erkrather<br />

uns <strong>Jonges</strong>, unsere Arbeit und Ziele<br />

kennen lernen, desto mehr Zuwendung<br />

und Unterstützung können<br />

wir uns erhoffen.<br />

Jedermann weiß, daß »in diesem<br />

unserem Lande« nichts ohne erheblichen<br />

Kostenaufwand zu realisieren<br />

ist. Deshalb wurden zur Finanzierung<br />

Werbeblöcke aufgenommen.<br />

Den Inserenten dankbar bitten wir<br />

alle Leser um wohlwollende Beachtung.<br />

Es obliegt mir nun, im Namen<br />

des Gesamtvorstandes der <strong>Ercroder</strong><br />

<strong>Jonges</strong> die Leser unserer »Neuerscheinung«<br />

herzlich zu begrüßen<br />

und mich bei allen zu bedanken, die<br />

uns bisher ideell und finanziell unterstützt<br />

haben.<br />

Dem Gestaltungsteam wünsche<br />

ich, daß die neue Vereinszeitschrift<br />

stets Anklang findet.<br />

Allen Vereinsmitgliedern und<br />

deren Familienangehörigen wünsche<br />

ich ein gesegnetes Weihnachtsfest<br />

und ein gutes, gesundes Neues Jahr!<br />

U7erner Grützky<br />

1.Vorsitzender


Der Vorstand der <strong>Ercroder</strong> <strong>Jonges</strong><br />

bei der Herbstwanderung 1993<br />

Von links nach rechts: Hans Heil, Bring/'ried Metzner, Werner Grützky, Ricklef Nordhausen,<br />

Heinz Hanisch, Gerhard Kramm. Foto: H Hanisch<br />

Der Vorstand der <strong>Ercroder</strong> <strong>Jonges</strong><br />

1. Vorsitzender Werner Grützky<br />

Fasanenstraße 60a,<br />

Telefon 245670<br />

2. Vorsitzender Heinz Hanisch<br />

Am Korresberg 24,<br />

Telefon 247196<br />

Schatzmeister Ricklef Nordhausen<br />

Schlüterstraße 11,<br />

Telefon 241878<br />

2<br />

Schriftführer Gerd Kramm<br />

Maximilian-Weyhe-Straße 2<br />

Telefon 245845<br />

Baas Hans Heil<br />

Bahnstraße 9<br />

Telefon 2480328<br />

Beisitzer Heinz Jacobi, Joachim<br />

Jansen, Bringfried Metzner,<br />

Horst Osmann, Hans-Günter<br />

Us<strong>Dorp</strong><br />

Wenn Du en rechtig <strong>Dorp</strong> woßt sen,<br />

dann komm no ussem <strong>Dorp</strong> ens hen.<br />

Do kiekst Du dech die Ougen ut<br />

on geist dann garnit mieh herut.<br />

Us <strong>Dorp</strong>, dat leit romantisch nett<br />

em Düsseldahl, am Düsselbett.<br />

Met Bösch on Berg an jeder Sitt,<br />

en netter Gegend wößt ech nit.<br />

En netter Gegend es nit do,<br />

es nit te fengen nergendwo.<br />

Ech wett, dat en der ganzen Welt<br />

kein Gegend besser Dech gefällt.<br />

On dann dat <strong>Dorp</strong> - der Dusend jo !<br />

Wat sind dat nett Hüeser do !<br />

Kein stiewe Reihen, Hus an Hus,<br />

nä, schüen dürchein, nett bonkt on krus.<br />

Ault sind sie, jo, dat es jo wohr,<br />

doch fresch em Putz, suo fröndlich klor,<br />

met kleinen Fenstern, lurig, nett,<br />

sun Hüeser, süch, dat es noch jet,<br />

die laden Dech jo förmlich en,<br />

do es et noch gemüetlich dren.<br />

Och gruote Hüeser sind dobei,<br />

ech gleuw suogar en Stöck of drei.<br />

Twei, die sun betschen tröck do stont,<br />

on ein, wo de Paschtur dren wohnt.<br />

Sun <strong>Dorp</strong> hest Du noch nit gesen,<br />

do meutst Du secher wohnen dren.<br />

Dat sind och all sun liewe Lüt<br />

en ussem <strong>Dorp</strong>, dat gleuvst Du nit.<br />

Du kennst mech jo suo ongefähr:<br />

cch sin och ut dem <strong>Dorp</strong> doher.<br />

earl Schmachtenberg<br />

Bergischer Heimatdichter<br />

(1848-1933)<br />

3


4<br />

e-z.lalausschq<br />

S~ Schumuchet l}~<br />

"zur Post"<br />

Treffpunkt 0 in Erkrath<br />

Bahnstr. 25 . Tel. 02 11/24 44 49<br />

1!Ittlcuted)c 1\ücl)c<br />

mittagetißcl)<br />

m..<br />

r ijZ \<br />

;'ii:1) ,<br />

\~~~!<br />

~-'J911f"1J.'I~~t\"~<br />

~" • t 1<br />

/-,;::::..•.<br />

::'l"m'iT<br />

\ 't· 1 ..'.<br />

l~~.;:.\.<br />

.~~ '~w'<br />

moo"si9<br />

Getränke-<br />

Groß-u. Einzelhandel<br />

Ihr Getränkespezialist<br />

Hausanlieferung<br />

Faßbier stets gekühlt<br />

vorrätig<br />

~~lt<br />

Ludenberger Str. 45 . 40699 Erkrath<br />

~<br />

Telefon 02 11/245637<br />

Zum Titel unserer Vereinszeitschrift<br />

der Heimatdichter earl Schmach­<br />

Inbergischer tenberg aus Aprath Mundart einebeschreibt dörfliche<br />

Idylle, die es heute kaum noch gibt.<br />

So ähnlich könnte es im alten Erk­<br />

rath auch einmal gewesen sein. Es<br />

ist wenig davon übrig geblieben.<br />

Nur an einigen Stellen kann man<br />

erahnen, wie es früher in unserem<br />

Dorf ausgesehen haben muß. Titel<br />

und Inhalt dieses Gedichts standen<br />

Pate bei der Namensfindung unserer<br />

Vereinszeitschrift. Nun läßt sich<br />

trefflich einwenden, daß sich aber<br />

bei uns im Laufe der Jahre vieles<br />

verändert hat und Erkrath seit 1966<br />

eine Stadt ist. Das ist sicherlich rich­<br />

tig. Aber dennoch sagen nicht nur<br />

die hier geborenen alten Leute, sondern<br />

auch viele Neubürger »Ich<br />

gehe ins Dorf«, wenn sie ins Zentrum<br />

von Alt-Erkrath wollen.<br />

Ein weiterer, sehr wesentlicher<br />

Aspekt für die <strong>Ercroder</strong> <strong>Jonges</strong> als<br />

Heimatverein ist, daß wir das Dörfliche<br />

als den Ursprung unserer heutigcn<br />

Stadt im Bewußtsein der BürgcrinI1cn<br />

und Bürger wachhalten<br />

wollen. Wir haben uns die Pflege<br />

der hei l11atlichen Geschichte, des<br />

Brauchtums und der Mundart als<br />

Aufgabe gestellt. Wir wollen aber<br />

auch im Rahmen unserer Möglichkeiten<br />

mitwirken bei der Gestaltung<br />

der Stadt- und Heimatlandschaft<br />

und beim Schutz und der Erhaltung<br />

von Baudenkmälern.<br />

In allen Ansprüchen und Zielen<br />

des Vereins kommt eine starke, tief<br />

verwurzelte Heimatverbundenheit<br />

zum Ausdruck. Sie hat in elf Jahren<br />

mehr als 220 <strong>Ercroder</strong> <strong>Jonges</strong> zusammengeführt.<br />

Das alles mag den<br />

von uns gewählten Titel rechtfertigen!<br />

»<strong>Usser</strong> <strong>Dorp</strong>« hat sich verändert<br />

und wird sich weiter wandeln.<br />

Das ist uns bewußt und wir wollen<br />

eine sinnvolle, vernünftige Entwicklung<br />

nicht aufhalten. Wir werden sie<br />

aber kritisch begleiten und kommentieren,<br />

sowie Vergangenes dokumentieren<br />

und damit erhalten und<br />

bewahren. Wir hoffen, daß unsere<br />

Vereinszeitschrift dazu einen klei­<br />

nen Beitrag leistet und wir mit unserer<br />

Aufgabenstellung weitere Heimatfreunde<br />

ansprechen und möglicherweise<br />

auch für unsere Arbeit<br />

gewinnen können.<br />

Die Redaktion<br />

5


6<br />

Versicherungskaufmann<br />

Ihr Partner in allen Versicherungsfragen<br />

Subdirektion der<br />

\\)ot~Qer \\)ot~Q2r<br />

Versicherungsbank VVaG Krankenversicherung<br />

Individuelle BeratulJg<br />

Unfallschutz in einer<br />

neuen Dimension<br />

t3cthcer<br />

Lebensversicherung<br />

auf Gegenseitigkeit<br />

Intensive Kundenbetreuung<br />

Unkomplizierte und schnelle<br />

Schadenregulierung<br />

Das besondere Angebot:<br />

. UNFALLVERSICHERUNG<br />

SPEZIAL<br />

Repräsentanz für:<br />

Roland Uelzener<br />

Rechtsschutz Tierversicherungen<br />

Aachener<br />

Bausparkasse<br />

Klopstockstraße 9 . 40699 Erkrath' Telefon 0211 /246943<br />

MörsenbroicherWeg58' 40470 Düsseldorf . Telefon 0211 /631041<br />

In eigener Sache<br />

lange währt, wird endlich gut!<br />

EinVorstand altes Sprichwort und Redaktionsaus­ lautet: Was<br />

schuß legen den <strong>Ercroder</strong> <strong>Jonges</strong><br />

nun die erste Ausgabe der Vereinszeitschrift<br />

»<strong>Usser</strong> <strong>Dorp</strong>« vor. Ein<br />

seit langem angestrebtes und von<br />

vielen Mitgliedern gewünschtes Projekt<br />

ist damit verwirklicht worden.<br />

Nun gilt es, das noch zarte<br />

Pflänzchen zu hegen und zu pflegen,<br />

damit es gedeihen und aufblühen<br />

kann und nicht eingehen<br />

möge. Der Redaktionsausschuß<br />

wird sich nach besten Kräften<br />

darum bemühen. Das ist ein Versprechen.<br />

Damit dies aber gelingen kann,<br />

brauchen wir vor allen Dingen die<br />

Anregung und Mitwirkung der <strong>Jonges</strong>.<br />

Jeder, der willens ist, mitzuarbeiten<br />

und jeder, der glaubt, einen<br />

Beitrag in Wort und/oder Bild leisten<br />

zu können, ist herzlich willkommen<br />

und sollte uns ansprechen.<br />

Wir wünschen und erhoffen uns<br />

Stellungnahmen oder Leserbriefe zu<br />

den Themen Heimatgeschichte und<br />

Mundart, Stadtentwicklung, Kommunalpolitik<br />

und Denkmalschutz.<br />

Vor allem aber suchen wir noch einen<br />

Hobbyfotografen, der das<br />

Vereinsleben dokumentiert und bei<br />

Gelegenheit in Form von Bildern<br />

oder Dias präsentiert bzw. zur<br />

Veröffentlichung in dieser Zeitschrift<br />

zur Verfügung stellt.<br />

Uns ist bewußt, daß man alles<br />

besser machen kann; deswegen sind<br />

auch Verbesserungsvorschläge und<br />

kritische Anmerkungen erwünscht.<br />

Natürlich interessiert uns ganz besonders<br />

Eure Meinung über diese<br />

Erstausgabe. Wir möchten wissen,<br />

was Euch gut gefällt und was Ihr<br />

eventuell vermißt habt.<br />

Wir hoffen auf eine breite Resonanz<br />

aus Euren Reihen!<br />

Die nächste Ausgabe ist für die<br />

zweite Jahreshälfte 1994 vorgesehen.<br />

Die Redaktion<br />

7


8<br />

Das mit dem Falken.<br />

Das Original.<br />

~~~llt<br />

Der feine Unterschied.<br />

Was braucht Erkrath ?<br />

halle ? Können wir eine Ge­<br />

Braucht samtschule Erkrath bezahlen? eine Bahnsteig­ Ist eine<br />

Tartanbahn sinnvoll? Können wir<br />

uns zukünftig zwei Büchereien erlauben?<br />

Ist mit sieben Ratsfraktionen<br />

überhaupt eine produktive<br />

Ratsarbeit möglich?<br />

Diese und andere Fragen stehen<br />

und standen in den vergangenen<br />

Monaten im Meinungsspektrum der<br />

Presse und der Bürger zur Diskussion.<br />

Die gegensätzlichen Standpunkte<br />

werden uns sicherlich auch<br />

zukünftig erhalten bleiben. Die <strong>Ercroder</strong><br />

<strong>Jonges</strong> wollen sich nicht anmaßen,<br />

diese Fragen klären und befriedigend<br />

beantworten zu können.<br />

Wir sind parteipolitisch neutral und<br />

werden uns schon deswegen nicht in<br />

das schwierige und undankbare Geschäft<br />

der Kommunalpolitik einmischen.<br />

Aber in den Reihen der <strong>Jonges</strong><br />

finden sich Mitglieder aus allen<br />

Gesellschaftsschichten. Das Meinungsspektrum<br />

ist hier genauso vielfältig<br />

wie in anderen Bevölkerungs-<br />

kreisen. Die Vereinszeitschrift »Us­<br />

ser <strong>Dorp</strong>« möchte diese Meinungsvielfalt<br />

widerspiegeln und dafür<br />

nicht nur den <strong>Jonges</strong> ein Forum<br />

bieten.<br />

Erkrath braucht eine solide Finanz-<br />

und Stadtentwicklungspolitik,<br />

die über den Tellerrand des Tagesgeschehens<br />

hinausblickt und zukünftigen<br />

Generationen Chancen zur<br />

Selbstentfaltung offenhält. Erkrath<br />

braucht Industrie- und Gewerbeansiedlung<br />

ebenso wie Wohnungsbau;<br />

dabei sollte vom überlieferten Ortsbild<br />

so wenig wie möglich zerstört<br />

werden. Erkrath braucht auch Umweltschutz<br />

und damit unantastbare<br />

Ruhezonen für die gebeutelte Flora<br />

und Fauna, aber auch gärtnerisch<br />

gepflegte Parks und Grünanlagen im<br />

Stadtkern. Zur Verwirklichung dieser<br />

Forderungen ist eine vertrauensvolle<br />

und konstruktive. Zusammenarbeit<br />

zwischen den Parteien,<br />

Rat und Verwaltung notwendig und<br />

nicht die Konfrontation.<br />

Was Erkrath nicht braucht, sind 9


architektonische Schandtaten in<br />

Form eines fensterlosen, finsteren,<br />

bunkerähnlichen Bürohochhauses in<br />

Ortsrandlage, mit dem ein schöner<br />

Weit- und Talblick unwieder­<br />

bringlich zerstört wird. Wer im<br />

Schwarzwald ein historisches Bauernhaus<br />

erwirbt, dem sollte man etwas<br />

mehr Gespür für das Ortsbild<br />

einer Kleinstadt zutrauen. Was Erkrath<br />

nicht braucht, ist die rücksichtslose<br />

Vernichtung der letzten<br />

überlieferten Baudenkmäler bzw. de­<br />

ren gedankenlose Preisgabe. Was<br />

Erkrath nicht braucht, sind Mandatsträger,<br />

die Parteipolitik und<br />

möglicherweise Karrierestreben über<br />

das Gemeinwohl stellen.<br />

10<br />

Erkrath braucht zukünftig ein verringertes<br />

Anspruchsdenken seiner<br />

Bürgerinnen und Bürger; dafür aber<br />

mehr Eigeninitiative und Mäzenatentum.<br />

Erkrath braucht Bürger und<br />

Vereine, die sich engagieren und zu<br />

all diesen angeschnittenen Fragen<br />

und Problemen Stellung beziehen.<br />

Erkrath braucht ein eigenständiges<br />

Gesicht. Die <strong>Ercroder</strong> <strong>Jonges</strong> haben<br />

verschiedentlich bewiesen, daß sie<br />

sich im Rahmen ihrer satzungsmäßigen<br />

Ziele engagieren und für<br />

das Gemeinwohl einstehen wollen.<br />

Daran werden wir festhalten und<br />

auch zukünftig unbeirrt weiterarbeiten.<br />

Horst Osmann<br />

t40pi'S GETRÄNKEMARKT<br />

Sabine Hupertz<br />

~~~<br />

~A1t<br />

Der feine Unterschied.<br />

Erkrath • S 0211/244464<br />

Rathelbecker Weg 11<br />

Hauslieferung:<br />

Montag· Dienstag· Donnerstag· Freitag<br />

i!!I__ ill:lli_IIIIII_IIII'I' __ II.I... !I!__ III.~1<br />

15. Januar Traditionelles Neujahrstreffen<br />

im Joachim-Neander-Haus. Einlaß:<br />

19.00 Uhr, Beginn: 20.00 Uhr.<br />

5. Februar Karnevalsumzug in Alt­<br />

Erkrath mit Beteiligung der <strong>Ercroder</strong><br />

<strong>Jonges</strong>. Alle fecken sind herzlich<br />

zur aktiven Teilnahme eingeladen.<br />

Ansprechpartner in dieser Angelegenheit<br />

ist Hans-Günther Schuh, Telefon<br />

244605<br />

16. März Jahreshauptversammlung<br />

1994. Beginn: 19.30 Uhr. Das Ver­<br />

sammlungslokal wird rechtzeitig mit<br />

der schriftlichen Einladung bekannt<br />

gegeben. Wir bitten jeden zu kommen!<br />

23. April Frühjahrswanderung mit<br />

Kind und Kegel. Treffpunkt:<br />

14.30 Uhr, Gerberplatz<br />

28. Mai Traditionelles Maifest, wie immer<br />

auf Gut Kindshof. Treffpunkt:<br />

14.30 Uhr Gerberplatz, von dort Abmarsch<br />

zum Festplatz um 15.00 Uhr,<br />

Eröffnung des Festes:16.00 Uhr.<br />

3. Juni Schützenfest der Sankt-Sebastia­<br />

nus-Bruderschaft. Beteiligung der <strong>Ercroder</strong>fanges<br />

am Festzug zu Ehren des<br />

amtierenden Schützenkönigs, dem <strong>Ercroder</strong>fang<br />

Klaus Hanten. Wir bitten<br />

auch hier um eine regeBeteiligung.<br />

Jeden 1. Mittwoch im Monat treffen<br />

sich die Mitglieder des erweiterten<br />

Vorstandes um 19.30 Uhr in der<br />

Gaststätte Alt-Erkrath, Bahnstraße<br />

63, Zur Vorstandssitzung. Anregungen<br />

von seiten der Mitglieder sind<br />

hierzu jederzeit willkommen.<br />

Jeden 1. Sonntag im Monat findet der<br />

Frühschoppen der <strong>Jonges</strong> ab 10.30<br />

Uhr statt.<br />

Nachstehend die Termine und Treffpunkte<br />

für das erste Halbjahr 1994:<br />

2. Januar 94 Frühschoppen in der Gaststätte<br />

»Alt-Erkrath«, Bahnstraße 63<br />

6. Februar 94 Frühschoppen in der<br />

Gaststätte »Schuhmacher - Zur<br />

Post«, Bahnstraße 25<br />

6. März 94 Frühschoppen in der Gaststätte<br />

»Bergischer Hof«, Kreuzstr. 14<br />

10. April 94 Frühschoppen in der Gaststätte<br />

»Weidenhof«, Kreuzstraße 4<br />

1. Mai 94 Frühschoppen im Brauereiausschank<br />

Frankenheim im Kaiserhof,<br />

Bahnstraße<br />

5. Juni 94 Frühschoppen in der Gaststätte<br />

»Kreuz-Eck«, Kirchstraße 2<br />

3. Juli 94 Frühschoppen in der Gaststätte<br />

»Alt-Erkrath«, Bahnstraße 63<br />

Zwei Männer sitzen am Stammtisch<br />

und prahlen mit ihrem Erinnerungsvermögen.<br />

Sagt der eine:<br />

»Ich kann mich noch an meinen<br />

ersten Geburtstag erinnern«. Der<br />

zweite läßt sich davon nicht beeindrucken<br />

und antwortet: »weiter<br />

zurück nicht? Ich weiß noch, daß<br />

ich mit meinem Vctterzum Tcmz<br />

in den Mai ging und mit meiner<br />

Mutter nach Hause kam«.<br />

11


12<br />

Autotechnik Alfans Kunz<br />

Kfz.- Meisterbetrieb<br />

e<br />

40699 Erkrath<br />

Krrchstraße 23<br />

DEKRAu.ASU<br />

Inspektion<br />

Telefon 02 11/2431 49· Fax 02 11/243779<br />

Geburtstage der <strong>Jonges</strong><br />

In der Zeit von Januar bis Juli 1994 werden folgende <strong>Jonges</strong> 60 Jahre und<br />

älter. Allen wünschen wir Gesundheit, Glück und Wohlergehen:<br />

Hillenbrandt, Karl-Heinz<br />

Löhr,Josef<br />

Colignon, Heinz<br />

Jokisch, Gerhard<br />

Bose, Heinz<br />

Hillenbrand, Benno<br />

Parlow, ]oachim<br />

Liethen, Heinz<br />

Brauer, Heinz<br />

Kirschnik, Karl<br />

Denkert, Günther<br />

Pless, Martin<br />

Pless, Quo<br />

Herresbach, Ludwig<br />

Metzner, Bringfried<br />

Winkler, U7erner<br />

Beeler, Karl-Heinz<br />

Kröger, Hermann<br />

Stahl, Richard<br />

Schuh, Hans-Günter<br />

Jakoby, Heinz<br />

Görtz. Heinz<br />

Heymann, Dr. Hans H<br />

Kolloch, Gerd<br />

3.01. 34<br />

4.01. 27<br />

8.01. 28<br />

8.01. 28<br />

23.01. 23<br />

24.01. 16<br />

6.02.30<br />

12.02.28<br />

16.02.27<br />

16.02. 12<br />

20.02.31<br />

28.02.29<br />

28.02.29<br />

3.03.31<br />

5.03.29<br />

8.03.33<br />

12.03.33<br />

15.03.31<br />

15.03.27<br />

22. 03. 33<br />

28.03.31<br />

30.03.28<br />

6. 04. 07<br />

7.04.26<br />

Nicolay, Karl-Heinz<br />

Heinen, Klaus U7erner<br />

Sobotta, Manfred<br />

Kern, Werner<br />

zur Linden, Paul<br />

Elandt, Hans<br />

Liethen, Quo<br />

Lüngen, Hans Joachim<br />

Modest, Anton<br />

Hagen, Hubert<br />

Haite, Heinz<br />

Grützky, U7erner<br />

Wüsthoff, Karl-Heinz<br />

Mallwitz, Karl-Heinz<br />

Winkelsen, Quo<br />

Bell, Fritz<br />

Petzina, Horst<br />

Bednarski, Alfons<br />

Veit, Karl Hermann<br />

Moritz, Johann<br />

Liss, Georg<br />

Witzki, Heinz<br />

Heß, Paul<br />

Hofmeister, Siegfried<br />

13.04.34<br />

20.04.29<br />

27.04.27<br />

30.04.33<br />

30.04.22<br />

4.05.27<br />

6. 05. 06<br />

6. 05. 09<br />

9. 05. 33<br />

12. 05. 34<br />

17.05. 15<br />

21. 05. 28<br />

1. 06. 12<br />

3.06.28<br />

10.06.30<br />

15. 06. 04<br />

20. 06. 34<br />

29.06.22<br />

4. 07. 30<br />

8.07.21<br />

13.07.31<br />

17. 07. 32<br />

21. 07. 25<br />

21. 07. 27<br />

Wir hoffen, daß wir niemand vergessen haben. Sollte dies zu unserem Be­<br />

dauern doch passiert sein, so bitten wir unser Versehen zu entschuldigen<br />

und um Nachricht, damit wir unsere Datei berichtigen können.<br />

13


14<br />

Gaststätte<br />

2l1t~Efrfrath<br />

Alwine und Günter Dinges<br />

Bahnstraße 63 • Erkrath<br />

Te I. 02 11 / 24 28 83<br />

(fTl)<br />

••.• cL<br />

"., ~<br />

.i:"'>.~1:.><br />

1:' ':


straße 12 statt. Die Räumlichkeiten<br />

im Hause Cüppers dienten noch<br />

lange und bei vielen Gelegenheiten<br />

als Treffpunkt. Viele Aktivitäten<br />

wurden von hier aus in die Wege geleitet.<br />

Bis zu 60 Personen drängten<br />

sich in der Anfangsphase des<br />

Vereinslebens in die Kellerbar. Erst<br />

als die Zahl der Mitglieder sprunghaft<br />

wuchs, wich man in die umliegenden<br />

Gaststätten als Versammlungsort<br />

aus.<br />

Der urtümliche Gewölbekeller<br />

diente dann als Vereinsarchiv, unter<br />

anderem für die umfangreiche Fotosammlung,<br />

die unter großem persönlichem<br />

Einsatz tlnd unter Auf­<br />

wendung erheblicher Mittel zusammengetragen<br />

wurde. Fotografie und<br />

Reproduktion von alten Fotos war<br />

die große Leidenschaft von Hermann<br />

Josef Cüppers. Zuerst gemeinsam<br />

mit seinem Vater, später dann<br />

allein hat er in unermüdlicher Ar­<br />

beit und mit großem Sammeleifer<br />

alles zusammengetragen, was mit<br />

Erkrath und seiner Umgebung zusammenhing.<br />

Nachdem die Videotechnik<br />

den Kinderschuhen entwachsen<br />

war, hat er auch mit die-<br />

16<br />

sem Medium vielerlei Geschehnisse<br />

des Alltags dokumentiert.<br />

Hermann Josef Cüppers hat<br />

vielerlei Aufgaben und Arbeiten für<br />

die <strong>Ercroder</strong> <strong>Jonges</strong> übernommen<br />

und ausgeführt. Er war Schriftführer<br />

des Vereins, später dann zuständig<br />

für Öffentlichkeitsarbeit und<br />

Presse. Für die <strong>Ercroder</strong> <strong>Jonges</strong> hat<br />

er bei der Erstellung des 1986 erschienenen<br />

Heimatbuches »Erk­<br />

rath« mitgewirkt. Auch durch materielle<br />

Spenden und Stiftungen zu<br />

den verschiedensten Anlässen hat er<br />

den Verein selbstlos unterstützt.<br />

Der »Pimpf« war <strong>Ercroder</strong> Jong<br />

mit Leib und Seele. Der Verein hat<br />

durch seinen Tod eine Persönlich­<br />

keit mit großem Engagement, mit<br />

hoher Leistungsbereitschaft verloren,<br />

aber auch eine Persönlichkeit<br />

mit Ecken und Kanten, mit einem<br />

eigenen Charakter. Sein Einsatz für<br />

den Verein und dessen Ziele war<br />

vorbildlich. Wir werden sein An­<br />

denken in ehrender Erinnerung behalten.<br />

Für den gesamten Vorstand:<br />

U7erner Grützky<br />

1.Vorsitzender<br />

n<br />

Dinges, Günter<br />

Schwab, Michael<br />

Im Jahr 1993 nahmen wir Abschied von den Heimatfreunden<br />

Hermann Josef Cüppers t 21. 02.1993<br />

Walter Krautstein t 25.02.1993<br />

Paul Gutzeit t 20.10.1993<br />

UNSEREN VERSTORBENEN<br />

MITGLIEDERN<br />

EIN EHRENDES GEDENKEN!<br />

Als neue Mitglieder begrüßen wir herzlich:<br />

Kämmerling, Emil<br />

Brochhagen, Bernhard<br />

Zielke, Kurt<br />

Thelen, Ferdinand<br />

Mallwitz, Karl-Heinz<br />

Hain, Anton<br />

12.01. 1993<br />

21. 01. 1993<br />

23.01. 1993<br />

25. 02. 1993<br />

16.03. 1993<br />

17.03. 1993<br />

13.05. 1993<br />

31. 07. 1993<br />

Kampen, Helmut<br />

Kern, U7erner<br />

Molter, Felix<br />

von Danwitz, U7erner<br />

Korfmacher, Pranz<br />

Wanhorst, Gerhard<br />

Karrasch, Christian<br />

8.08. 1993<br />

24.08.1993<br />

1. 10. 1993<br />

1. 11. 1993<br />

1. 11. 1993<br />

1. 11. 1993<br />

1. 12. 1993<br />

17


18<br />

lUJ~~m(Q]m1m1o~<br />

9l'l-ltt;&al'l-aale


20<br />

Wir bieten unseren Gästen<br />

Fremdenzimmer<br />

z\vei Bundeskegelbahnen und<br />

Gesellschaftszimmer für 70 Pers.<br />

Warme und kalte Küche.<br />

w~<br />

Inh. Marlies Herzog<br />

Kreuzstraße 4<br />

40699 Erkrath<br />

Telefon 0211/243344<br />

~11<br />

11. September 93 - Erbsensuppe für das St.-Martins-Komitee. An der Gulaschkanone:<br />

Werner Grützky, Heinz Weyer. Links: Bürgermeister Rudolf Unger beim »Genießen«.<br />

Foto: W Albert<br />

~ I<br />

1<br />

21. September 93 - Übergabe des Spendenschecks an das St.-Martins-Komitee Erkrath.<br />

Stehend von links nach rechts: Werner Grützky, Therese Stoffel, Hans Heil.<br />

Foto:H Osmann<br />

21


Erntedankfest<br />

<strong>Ercroder</strong> <strong>Jonges</strong> in diesem<br />

ZumJahr elften ihr traditionelles Mal feiertenErnte die<br />

dankfest. Vorsta~d und freiwillige<br />

Helfer aus der Mitgliedschaft hatten<br />

wochenlang die notwendigen Vorbereitungen<br />

getroffen und einen reibungslosen<br />

Ablauf organisiert.<br />

Wie schon in den vergangenen<br />

Jahren wurde am Freitagabend, dem<br />

1. Oktober, auf dem Gerberplatz<br />

der Erntebaum mit Unterstützung<br />

des Löschzuges Erkrath der Freiwilligen<br />

Feuerwehr aufgerichtet. Tags<br />

zuvor hatten einige <strong>Jonges</strong> den<br />

Baum und die Kränze in der Werkstatt<br />

von Willi Firsbach hergerichtet<br />

und mit bunten Bändern festlich geschmückt.<br />

Freitags zog dann um 18<br />

Uhr vom Treffpunkt auf dem Kirchplatz<br />

an der Kirchstraße eine Abordnung<br />

mit dem Erntebaum durch die<br />

Bahnstraße und die Gerberstraße<br />

zum Festplatz. Die musikalische Begleitung<br />

übernahm diesmal das<br />

Tambourchor der Sankt-Sebastianus-Bruderschaft<br />

Mettmann. Die<br />

<strong>Jonges</strong> hatten wieder dafür gesorgt,<br />

daß die anwesenden Gäste ihren<br />

22<br />

Hunger und Durst stillen konnten.<br />

Samstag, am 2. Oktober, um<br />

11 Uhr, eröffnete der Baas Hennes<br />

Heil gemeinsam mit Bürgermeister<br />

Rudolf Unger das Heimat- und Erntedankfest<br />

auf dem Gerberplatz. Seit<br />

Jahren schon erfreut sich das Fest<br />

großer Beliebheit bei der Bevölkerung<br />

und den Erkrather Vereinen.<br />

Auch in diesem Jahr hatten sich<br />

wieder etliche Betreiber für die Verzehr-<br />

und Getränkestände beim Or­<br />

ganisationskomitee unter Leitung<br />

von<br />

det.<br />

Karl-Heinz Schlabes angemel­<br />

»Riivkooke, Eetzezupp un<br />

Brootwoosch«; Alt, Pils und alkoholfreie<br />

Getränke fanden guten Absatz,<br />

so daß alle Beteiligten mit dem<br />

Verlauf des ersten Tages hochzufrieden<br />

waren.<br />

Abends fand dann in der<br />

Stadthalle der immer gut besuchte<br />

Erntedankball statt. Vor ausverkauftem<br />

Saal hielt der erste Vorsitzende<br />

Werner Grützky seine Jungfernrede.<br />

Das verständlicherweise vorhandene<br />

Lampenfieber ließ er sich nicht anmerken.<br />

Das altbewährte und be-<br />

~<br />

liebte »Kärntner Quintett« hatte krather Vereine, die wie in den letzbeim<br />

anwesenden, tanzbegeisterten ten Jahren die Freiluftaktivitäten<br />

Publikum ein leichtes Spiel und auf dem Gerberplatz koordiniert<br />

brachte die Gäste schnell in Stim- und durchgeführt hatte. Ununtermungo<br />

Nur unterbrochen durch die brochen regnete es den ganzen Tag.<br />

übliche Tombola und eine kurze: In der Vergangenheit hatte sich ge­<br />

Pause, spielten die Vollblutmusiker." rade der Erntedank- Sonntag als bebis<br />

gegen 2 Uhr am Sonntagmor- liebter Treffpunkt der Erkrather<br />

gen. Für die <strong>Jonges</strong> war auch diese Bürger herausgestellt. Regen und<br />

Veranstaltung ein voller Erfolg.:' Wind machten in diesem Jahr aller-<br />

Der Sonntag stand leider unter :'dings alle Hoffnungen auf einen erkeinem<br />

so guten Stern. Der Wetter-,·folgreichen Abschlußtag zunichte.<br />

gott hatte diesmal kein Einsehen.o,! Hoffentlich wird' s im nächsten<br />

mit der Interessengemeinschaft Er- ,Jahr be~ser!<br />

Auf gute Nachbarschaft.<br />

Denn: Hilfe<br />

kann man immer<br />

brauchen.<br />

Die Versicherung in Ihrer Nähe.<br />

Dieter Heiland<br />

lenaustraße 20 • Erkrath<br />

Telefon 24 60 06<br />

23


Herbstwanderung Pflanzaktion im »Ülledahl«<br />

Der Himmel ist von einer fest ge­<br />

~f schlossenen dem Gerberplatz, Wolkendecke 14.30 Uhr. verdeckt.<br />

Es ist kühl, der Wind pfeift<br />

durch die fast kahlen Bäume. Ab und<br />

zu fallen schon die ersten Regentropfen.<br />

Trotz des schlechten Wetters haben sich<br />

fast 50 Personen eingefunden, um an<br />

der traditionellen Herbstwanderung der<br />

<strong>Ercroder</strong> <strong>Jonges</strong> teilzunehmen Man<br />

sieht Regenschirme und »Ostfriesennerze«,<br />

Handschuhe, Schals und wattierte<br />

Jacken. Getreu dem Motto »Es gibt kein<br />

schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung«<br />

wollen sich die Wander- und Heimatfreunde<br />

nicht davon abbringen lassen,<br />

das einmal gewählte Ziel, den<br />

Kindshof, per Pedes zu erreichen.<br />

N ach dem obligatorischen Pressefoto<br />

winkt der Baas Hennes pünktlich<br />

zum Aufbruch. Der Stindertal-Express<br />

von Alfred Niek schließt sich der<br />

Gruppe an. Er befördert wie immer unentgeltlich<br />

alle Vereinsmitglieder und<br />

Freunde, die nicht so gut zu Fuß sind.<br />

Über Neander- und Friedrich­<br />

straße, Heiderweg und Gans geht es zur<br />

Stindermühle und zum Kindshüf. Unterwegs<br />

setzt prompt der Regen ein.<br />

Aber alle Teilnehmer halten durch und<br />

erreichen das angestrebte Ziel. Dort<br />

werden ihre Beschwernisse belohnt.<br />

Fleißige Helfer aus den Reihen der aktiven<br />

<strong>Jonges</strong> hatten die Remise von Josef<br />

Brüggelmann ausgeräumt und Tische<br />

und Bänke aufgestellt, die wie schon so<br />

24<br />

oft unser »Husmeester« Herbert zur<br />

Verfügung gestellt hatte. Vorstandsmitglied<br />

Ricklef Nordhausen konnte bei<br />

den Vorbereitungen wie immer auf verläßliche<br />

Helfer wie Siegfried Duwe und<br />

Thomas Teichert zählen.<br />

Zuerst gab' s für alle einen Schnaps<br />

zum Aufwärmen. Danach schmeckten<br />

die Schmalzbrote, die Fleischwurst und<br />

die »Flöns« noch mal so gut. Für das<br />

leibliche Wohl der <strong>Jonges</strong> und ihrer Gäste<br />

hatten wie schon so oft Josef Horn,<br />

Heinz Liethen, Heinz Witzki und Karl­<br />

Heinz Wortmann gesorgt.<br />

Das Bier vorn Faß fand diesmal we­<br />

niger Freunde. Es war einfach zu kalt.<br />

Dafür wurde um so mehr Kaffee getrunken:<br />

über 100 Tassen hatte Hilde<br />

Heil aufgebrüht. Sie fand bei der unangenehmen<br />

Witterung dankbare Abnehmer<br />

für dieses Heiß getränk. Der Baas<br />

Hennes gab mit einigen Erklärungen einen<br />

interessanten Beitrag zur Geschichte<br />

der Stinderhöfe und der Honschaft<br />

<strong>Dorp</strong>. Als man sich gegen 17 Uhr<br />

zum Aufbruch entschloß, hatte sich der<br />

Nieselregen zum Dauerregen gewandelt,<br />

so daß man nicht wie geplant über die<br />

Dürper Höfe und dem Lieblingsweg der<br />

<strong>Jonges</strong>, »Maria im Tal«, nach Erkrath<br />

zurückkehrte, sondern den kürzesten<br />

Weg wählte. Wieder zurück im heimatlichen<br />

Dorf, kehrte eine größere<br />

Gruppe noch im »Weidenhof« ein. Hier<br />

fand der Tag einen feucht-fröhlichen<br />

und gemütlichen Ausklang.<br />

werden im kommenden Frühjahr<br />

im Eulental, am Wegrand<br />

Junge, des beliebten neugepflanzte Spazier-Obstbäume und Wanderweges<br />

zur Schönen Aussicht und<br />

zum früheren Düsselkämpchen,<br />

blühen. Das hatten sich die <strong>Ercroder</strong><br />

<strong>Jonges</strong> schon zu Anfang des Jahres<br />

1993 vorgenommen und dafür während<br />

des traditionellen Neujahrsempfang<br />

im Joachim-Neander-Haus<br />

Geld gesammelt. Nachdem Erntedankfest<br />

vorüber<br />

und<br />

waren,<br />

Herbstwanderung<br />

startete mit dieser<br />

Obstbaumpflanzung die nächste<br />

Aktion. Rheinischer Bohnapfel, Gewürzluikenapfel,<br />

Kaiser-Wilhelm­<br />

Apfel und Danziger Kantapfel wurden<br />

bei einer Naturgartenbau-Obstbaumschule<br />

bestellt. Alle sind altbewährte,<br />

robuste Sorten, die als<br />

Hochstämme zur Pflanzung im<br />

Grasland besonders gut geeignet<br />

sind. Sie wurden den <strong>Jonges</strong> von<br />

Wolfgang Sternberg,<br />

kannten Aktivisten<br />

dem stadtbe­<br />

der Erkrather<br />

Natur- und Umweltschutzverbände,<br />

empfohlen. Sternberg hat sich in der<br />

Vergangenheit vor allen Dingen einen<br />

Namen mit der Pflanzung von<br />

Vogelschutzhecken in Erkrath und<br />

Umgebung gemacht. Er hatte die<br />

<strong>Jonges</strong> auch bei der Vorbereitung<br />

dieser Aktion u. a. während einer<br />

gemeinsamen Begehung des Gelän-<br />

des beraten. Für den späteren<br />

Schnitt der Bäume hat er ebenfalls<br />

seinen Rat und Hilfe zugesagt. Obstbäume<br />

sind ein ökologisch und<br />

landschaftsästhetisch äußerst wichtiger<br />

Teil unserer Kulturlandschaft.<br />

Sie sind um so wichtiger, da viele gerodet<br />

wurden oder abgestorben sind<br />

und nicht durch Neupflanzungen<br />

ersetzt wurden. Alle von den <strong>Jonges</strong><br />

noch zu pflanzenden Hochstämme<br />

werden mit je drei Stützpfählen versehen.<br />

Ein Knotengeflecht um den<br />

Stamm wird sie gegen Viehverbiß<br />

und eine Drahthose gegen Kaninchenfraß<br />

schützen. Damit ist von<br />

Seiten der Stifter zunächst alles sorgfältig<br />

geplant, um diesen Bäumen<br />

eine solide Lebensgrundlage zu sichern.<br />

Ursprünglich sollte die Pflanzung<br />

der Bäume bereits am 27. November<br />

1993 erfolgen. Alle Vorbereitungen<br />

waren auf diesen Termin<br />

abgestimmt. Der plötzliche Wintereinbruch<br />

mit Schnee und Frost<br />

machte alle gutgemeinten Planungen<br />

zunichte. Mit Bedauern mußte<br />

der Vorstand kurzfristig umdisponieren<br />

und die Aktion auf das kommende<br />

Frühjahr verschieben. Aufgeschoben<br />

aber ist nicht aufgehoben.<br />

Die <strong>Jonges</strong> stehen zu ihrem Wort.<br />

Die nächsten Wochen werden dazu<br />

genutzt, das Gelände für die Pflanzung<br />

vorzubereiten.<br />

25


26<br />

6t!.'ZIfSIl/' - sd,'Z~Ju.<br />

Ihr Meisterbetrieb für<br />

Fernseh-Service und Antennenbau<br />

HiFi-Studio<br />

ER KRA TH 1 - Bahnstraße 43<br />

Telefon (02 11) 2456 30<br />

Seit 1962 in Erkrath<br />

SlJa/nenu/u/%;/"enYa!bn<br />

WINJlRBL~JIßN<br />

Bahnstr. 61 . Erkrath<br />

-:'-""'" Telefon (0211) 242877<br />

Funk-Taxi-Zentrale<br />

Erkrath<br />

Ruf 2433 33 oder 2433 88<br />

rundumdie ®<br />

Inhaberin:<br />

Bettina press<br />

Hochdahler Straße 6 . Erkrath<br />

Haus Gink und der Ginkerkotten<br />

die Geschichte eines alten Wohnplatzes<br />

von Horst Osmann<br />

wird gebaut. Vielen Erkra­<br />

Xf der thernDüsseldorfer wird dies Straße nicht 2- ent6<br />

gangen sein. Unterhalb des Rosenhofgeländes<br />

wurde in den vergangenen<br />

Wochen die ehemalige Gartenanlage<br />

des früher dort ansässigen<br />

Rassegeflügelzüchter-Vereins Erkrath<br />

1957 abgeräumt. Bäume und<br />

Sträucher wurden gerodet. Schwere<br />

Baumaschinen und Räumfahrzeuge<br />

wühlten sich anschließend in die<br />

Erde und hoben eine riesige Baugrube<br />

aus. Hier soll eine neue<br />

Wohnanlage für Kapitalanleger und<br />

Eigentümer entstehen. Noch bis<br />

Anfang Mai diesen Jahres stand auf<br />

der Düsseldorfer Straße 4 ein altes<br />

I;achwerkhaus: der Ginkerkotten.<br />

~enerationen von Erkrathern haben<br />

hier - in den letzten Jahrzehnten<br />

unter Verzicht auf fortschrittlichen<br />

Wohnkomfort - gewohnt und gelebt.<br />

Das Haus wurde in der Zeit<br />

vom 8.-15. Mai 1993 durch den<br />

Ilochdahler Bauunternehmer Mein­<br />

It.lrd Sucker abgebaut. So hat der<br />

()rtsteil Alt-Erkrath wieder einmal<br />

"ins der wenigen noch vorhandenen<br />

1IIId damit um so wertvolleren, hi-<br />

storischen Häuser und Baudenkmä­<br />

ler verloren. Sucker beabsichtigt, das<br />

nachweislich mehr als 300 Jahre alte<br />

Fachwerkgefüge auf dem Platz eines<br />

ehemals vorhandenen Fachwerkhauses<br />

in Hochdahl wieder aufzurichten.<br />

Das Haus soll exakt in der<br />

überlieferten Holzkonstruktion wiederentstehen<br />

und dadurch für die<br />

Zukunft gesichert werden. Dieses<br />

Vorhaben verdient Bewunderung.<br />

Nur ein Idealist kann so etwas ver­<br />

wirklichen. Unter Anwendung von<br />

neuzeitlichen Kosten-IN utzenrech­<br />

nungen ist hierbei nämlich kein<br />

Geld zu verdienen. Auf die Verwirk­<br />

lichung dieser ehrenwerten Absicht<br />

darf man gespannt sein.<br />

Im zweiten Bauabschnitt soll an<br />

der Ecke N eanderstr./ An der Gink<br />

auf dem ehemaligen Tankstellengelände<br />

ein Hotel entstehen. Damit<br />

ist in naher Zukunft ein geschichtsträchtiger<br />

Wohn- und Siedlungsplatz<br />

vollkommen aus dem Stadtbild ver­<br />

schwunden. Um wenigstens die Erinnerung<br />

an diesen uralten Wohnplatz<br />

zu erhalten, wird nachfolgend<br />

versucht, die Geschichte der Häuser<br />

Gink nachzuzeichnen.<br />

27


Düsseldorfer Straße 2 und 4 - Hinter dem Giebel links verbarg sich der älteste, mehr als<br />

300 Jahre alte Teil des Ginkerkottens. Foto: H.Osmann<br />

Neanderstraße 2 - Haus Gink, ehemals Gasthaus, im Hintergrund die Baukräne auf dem<br />

ehemaligen Standort des Ginkerkottens. Foto: H.Osmann<br />

28<br />

Der Hausname<br />

namen und Hausnummern un­<br />

Imalten bekannt Erkrath und auch waren nicht Straßenerfor­ derlich. Die Höfe und wenigen Bürgerhäuser<br />

hatten alle einen Hausnamen.<br />

Man wohnte auf den Höfen<br />

Üllendahl, Ten Eicken, Schirpenbroich,<br />

Juffernbroich oder Steinhof.<br />

Rund um die Pfarrkirche<br />

hießen die Häuser Aufm Trepgen,<br />

Kirchroster, Übelgönn, Aufm Blech<br />

oder Wittenbroich.<br />

Den älteren Erkrathern ist die<br />

Bezeichnung Haus Gink für das Gebäude<br />

Neanderstraße 2 noch geläufig.<br />

Danach erhielt die Straße Richtung<br />

Sportplatz und Eisenbahnunterführung<br />

ihren Namen An der<br />

ink. Auch die herrschaftliche Villa<br />

gegenüber, Düsseldorfer Straße 1,<br />

lcitet ihren Namen Ginkhofhiervon<br />

:1b.Das alte, nun nicht mehr bestehcnde<br />

Fachwerkhaus Düsseldorfer<br />

Straße 4 wurde seit 1672 als Ginker­<br />

A'otten bezeichnet. Auch hier ist der<br />

Namensursprung im direkt am<br />

11 ubbelrather Bachufer liegenden<br />

"llUS Gink zu vermuten.<br />

Woher der Name Gink stammt<br />

lllld welche Bedeutung er hat, ist<br />

Illlbekannt und ungeklärt. Selbst<br />

I )1'. Heinrich Dittmaier konnte in<br />

l,incr grundlegenden Untersuchung<br />

Ill'r Siedlungsnamen und Siedlungsl!I'\l'bichtedes<br />

Bergischen Landes nur<br />

unbefriedigende Deutungen aufzeigen.<br />

Ihm ist allerdings der Hinweis<br />

auf die älteste Überlieferung des Namens<br />

Gink in den Urkunden des<br />

Stiftes Werden zu verdanken. Dort<br />

wird in der 2. Hälfte des 13. Jh. der<br />

Hausname In Gingen erwähnt. Die<br />

sicherlich bäuerliche Haus- und<br />

Hofanlage mußte damals drei Schillinge<br />

als Abgabe entrichten. Warum<br />

seine Bewohner diese Zahlung zu<br />

leisten hatten und in welchem Ab­<br />

hängigskeitsverhältnis das Haus<br />

zum Stift Werden stand, wird nicht<br />

erwähnt.<br />

Der Historiker Rudolf<br />

Kötzschke hat 1906 diese Ortsbe­<br />

zeichnung als Gink bei Gerresheim<br />

lokalisiert. Da der Name in der<br />

Nähe von Gerresheim kein zweites<br />

Mal vorkommt, darf diese urkundliche<br />

Quelle unwidersprochen für die<br />

Erkrather Gink in Anspruch genommen<br />

werden. In Kenntnis der<br />

vorliegenden und hier angeführten<br />

Daten ist der Ginkerkotten jünger<br />

als Haus Gink. Deshalb ist anzunehmen,<br />

daß in der N eanderstraße 2<br />

der Standort für das mittelalterliche<br />

Haus In Gingen zu suchen ist. Das<br />

läßt den Schluß zu, im Haus Neanderstraße<br />

2 das Haus Gink und im<br />

Fachwerkhaus Düsseldorfer Straße 4<br />

den Ginkerkotten zu sehen. Ab­<br />

schließend sei auf eine Möglichkeit<br />

zur Erklärung des Hausnamens<br />

hingewiesen: zwischen den Häusern<br />

29


Gink und Ginkerkotten fließt der<br />

Hubbelrather Bach. Dieser Bach<br />

heißt bei einigen alten Leuten heute<br />

noch ganz einfach die Gink. Wenn<br />

nun dieser Bach schon im Mittelal­<br />

ter diesen Namen trug, dann hätte<br />

er bei der Benennung der Häuser<br />

Pate gestanden.<br />

Daten und Fakten aus alten<br />

Akten<br />

Quelle zur historischen To­<br />

w:ichtigste pographie desund alten Kirch­ älteste<br />

spiels und Dorfes Erkrath ist das<br />

Schatz- und Lagerbuch des Amtes<br />

Mettmann aus dem Jahr 1672. Neben<br />

Art, Beschaffenheit, Lage und<br />

Umfang der zu den jeweiligen Höfen<br />

und Häusern gehörigen Ländereien<br />

verzeichnet es auch die Steu­<br />

ern, Zehnte, Dienstverpflichtungen<br />

und sonstigen Leistungen.<br />

Darin liest man unter Hon­<br />

schaft <strong>Dorp</strong> (in eine uns verständliches<br />

Sprache übertragen): »Das Gut<br />

Unten Dahlhaus genannt (Anm.:<br />

heute BuschenhoJen): Dieses Gut ist<br />

schatzpflichtig (Anm.: Abgabe an den<br />

Landesherrn) und hält an Morgen: an<br />

Ackerland, an einem Stück ungefähr<br />

68 Morgen; den Busch, teilweise bei<br />

Morp bzw. bei Höltgen gelegen, ungefähr<br />

30 Morgen; an Obstbaumgarten,<br />

Hof und Garten ungefähr 3 Morgen;<br />

30<br />

feuchte und trockene Wiesen 26 Morgen;<br />

Erlenwald ungefähr 1 Morgen;<br />

Weidenwald ungefähr 3 Morgen und<br />

drei Deiche. Der Ginkerkotten wurde<br />

vom Gut Dahlhaus abgetrennt, seine<br />

Bewohner geben an Schatz: 153/4<br />

Reichstaler und 91/2 Albus {Anm.:<br />

alte Währungsbezeichnung}; Roggen<br />

1/2 Malter (Anm.: altes Hohlmaß);<br />

Weizen 7 Becher; Gerste 1/4 Malter<br />

und 1 Becher; Hafer 21/4 Malter.<br />

Der Ginkerkotten gibt den Zehnten<br />

nach Haus Mydlinghoven, Haus<br />

Morp, nach Gerresheim und dem Pastor<br />

zu Erkrath. Seine Bewirtschafter<br />

müssen dem Landesherrn eine ganze<br />

Dienst/uhr stellen. Die Steuer beträgt<br />

1/4 vom 100 der Honschaft«.<br />

Und unter Honschaft Morp ist<br />

vermerkt: »Die Gink: Haus, Hof,<br />

Garten und Baumgarten betragen<br />

1 1/2 Morgen und 12 Ruthen (Anm.:<br />

altes Längenmaß), Dieses Land ist<br />

gut. Die Grundstücke, welche den Erben<br />

im großen Damm gehören, enthalten<br />

an Morgen: erstens drei Büsche,<br />

der Klüppelbu5ch, Bösernbusch und<br />

Drillbusch in der Morper Honschaft<br />

liegend, zusammen ungefähr 1 1/2<br />

Morgen. Haus Gink gibt jährlich<br />

5 Gulden 20 Albus Schatzgeld zum<br />

Gesamtaufkommen der Morper Honschaft.<br />

Weiterhin: ein Stück Land am<br />

Morper Berg gelegen, von schlechter<br />

Qualität, ungefähr 3/4 Morgen groß,<br />

ist zehntpflichtig an Haus Unterbach«.<br />

Obwohl im Gegensatz zum Gut Unten<br />

Dahlhaus für den Ginkerkotten<br />

keinerlei Angaben über zugehörige<br />

Ländereien, deren Lage und Größe<br />

gemacht werden, ist trotzdem anzunehmen,<br />

daß dieses Haus landwirt­<br />

schaftlich genutzt wurde. Woher<br />

sonst sollte der jeweilige Besitzer die<br />

genannten Naturalabgaben nehmen?<br />

Und um die geforderte Dienstfuhr<br />

zu leisten, brauchte er Pferd<br />

und Wagen. Im U rkataster ist ein<br />

Nebengebäude eingezeichnet, das<br />

wahrscheinlich als Stall oder<br />

Scheune genutzt wurde. Heutiger<br />

Standort wäre etwa Düsseldorfer<br />

Straße 6. Schließlich deuten alle<br />

Baumerkmale des Fachwerkhauses<br />

darauf hin, daß hier ein ehemaliges<br />

Bauernhaus in' späteren Jahren zu<br />

Wohnzwecken umgebaut wurde.<br />

Alte Honschaften und ihre<br />

( ;renzen<br />

ichtigstes Gliederungsmerkmal<br />

für den Amtsschreiber<br />

und Verfasser des<br />

t~('llatz- und Lagerbuches waren die<br />

"tt'n Honschaftsgrenzen. Honschaft<br />

(tllll'h Honnschaft oder Hundschaft<br />

IWlIannt) ist ein Begriff aus der<br />

11111 J(.:n, mittelalterlichen Landesver­<br />

".11111ngund bezeichnet die kleinste<br />

VIII waltungseinheit. Zum Kirch­<br />

I111·1 und Landgericht Erkrath<br />

gehörten die fünf Honschaften 'Ellscheid,<br />

Millrath, Bruchhausen, U n­<br />

terbach und <strong>Dorp</strong>; zum Landgericht<br />

Gerresheim gehörten die fünf<br />

Honschaften Hubbelrath, Morp,<br />

Eller, Vennhausen und Ludenberg.<br />

Wo die damaligen genauen<br />

Grenzen zwischen den einzelnen<br />

Honschaften verliefen, ist vielfach<br />

unklar. Es ist bekannt, welche Höfe<br />

und Häuser in welcher Honschaft<br />

lagen, aber in Einzelfällen gab es offensichtlichAbgrenzungsschwierigkeiten.<br />

Heute erscheint unerklärlich,<br />

warum der Stinderhof zur<br />

Honschaft Hubbelrath gerechnet<br />

wurde, die direkt angrenzenden<br />

Höfe Kindshof und Rollenders Hof<br />

aber zur Honschaft <strong>Dorp</strong>. Der Henscheshof<br />

und Haus Gink wurden<br />

zur HonschaftMorp gezählt, der<br />

gegenüberliegende Ginkerkotten<br />

gehörte aber zur Honschaft <strong>Dorp</strong>.<br />

Die Festlegung der Grenzen<br />

zwischen den Honschaften beruhte<br />

anscheinend auf uralten Traditionen<br />

und orientierte sich im wesentlichen<br />

an natürlichen Gegebenheiten wie<br />

etwa Bachläufen. Zum Teil sind aber<br />

auch künstliche Grenzlinien, wie<br />

zum Beispiel der Verlauf alter Handelswege,<br />

festzustellen.<br />

Aus dem Urkataster<br />

Die notwendigen Anhaltspunkte,<br />

um die uralten Grenzverläufe heute<br />

31


Historische Karte, 1957. Alte Straße von Morp nach Mettmann-<br />

32<br />

j<br />

I<br />

I f'1<br />

I<br />

zu rekonstruieren, liefern uns die<br />

wesentlich jüngeren Flurkarten des<br />

U rkatasters. Das U rkataster für die<br />

Bürgermeisterei Gerresheim - zu<br />

der Erkrath bis Ende März 1898<br />

gehörte - wurde 1830 angelegt. Die<br />

Karte Flur 2 <strong>Dorp</strong> zeigt eine sehr<br />

unregelmäßige und eigentümliche<br />

Form. Im Süden, an der Düsseldorfer<br />

Straße, ist in einem kleinen Winkel<br />

zwischen dem Hubbelrather<br />

Bach im Osten und dem ehemaligen<br />

I lühnerhof des Henscheshofes im<br />

Westen, heute Rosenhofgelände, das<br />

I";1chwerkhausGinkerkotten mit der<br />

Bezeichnung Gink eingetragen.<br />

Diese Situation blieb bis heute<br />

ullverändert. Die Flurbezeichnun­<br />

gl'll von 1830 sind heute noch ge­<br />

111:iuchlich.Haus Gink, rechts vom<br />

B,\ch gelegen, wurde ebenfalls als<br />

\ J I hestand verzeichnet. Das Haus<br />

llli! der damaligen Bezeichnung Die<br />

Idr'ille Gink lag in der direkt angrenf'llden<br />

Flur 3 Erkrath.<br />

Die mit dem Urkataster ange­<br />

1"1',(('11 Flurbücher, in denen die da­<br />

III~'Iigen Grundeigentümer aufgeli-<br />

I CI wurden, enthalten die Anga­<br />

IH111, daß Jakob Poßberg aus Hubhol,.,!<br />

h Besitzer der Flurstücke 39<br />

111111 '10 in der Flur 2 <strong>Dorp</strong> und Ein<br />

1IIIIIIler des Fachwerkhauses Ginill.ll\ll(<br />

t en war. Allerdings scheint er<br />

InJ II.lus nicht selbst bewohnt zu<br />

1-1L11w 11 , denn es heißt weiter: Flur 3<br />

,11/1, flurstück 10-12, die kleine<br />

Gink, Besitzer Heinrich Görgens auf<br />

Gink.<br />

Aus französischen Verwaltungsakten<br />

denen Hausnamen Gink,<br />

DieGinkerkotten, hier angeführten, Kleineverschie Gink<br />

und Große Gink, dazu die unterschiedlichen<br />

Angaben zur Lage der<br />

Häuser in den alten Honschaften<br />

und in den neuzeitlichen Fluren wa­<br />

ren nicht eindeutig genug und<br />

ließen eine zweifelsfreie Identifizie­<br />

rung der Gebäude nicht zu. Die<br />

Aufklärung gelang erst durch eine<br />

Statistik aus der Zeit der französi­<br />

schen Verwaltung des Jahres 1809.<br />

Dort heißt es: »Kirchspiel Gerresheim,<br />

Honschaft Morp Nr. 616: kleine<br />

Gink, 5 Einwohner. Kirchspiel Erkrath,<br />

Honschaft_<strong>Dorp</strong> Nr. 662: Unten<br />

Dahlhaus, 15 Einwohner; Nr.<br />

663: Große Gink, 9 Einwohner«. Das<br />

läßt die Schlußfolgerung zu, daß<br />

das 1809 und 1830 als Kleine Gink<br />

bezeichnete Gebäude identisch ist<br />

mit dem Gebäude Gink in der Hon­<br />

schaft Morp des Jahres 1672 und mit<br />

dem heutigen Standort des Hauses<br />

Neanderstraße 2. Urkundlich belegt<br />

ist ebenfalls, daß der Ginkerkotten<br />

vor 1672 vom Gut Unten Dahlhaus<br />

abgetrennt wurde. Demnach müßte<br />

das Haus identisch sein mit dem<br />

33


1809 und 1830 als Große Gink bzw.<br />

Gink bezeichneten Fachwerkhaus,<br />

heute Düsseldorfer Straße 4. Das<br />

Haus wurde auf einer Parzelle errichtet,<br />

die damals wahrscheinlich<br />

zum Gut Unten Dahlhaus gehörte.<br />

Es könnte sich um ein ehemaliges<br />

Landarbeiterhaus gehandelt haben.<br />

Denkbar wäre auch, daß hier eventuell<br />

nachgeborene, nicht erbberechtigte<br />

Kinder oder die Alten in einem<br />

sogenannten Leibzuchtshaus (Altenteil)<br />

wohnten. Diese uralten besitzrechtlichen<br />

Verbindungen der beiden<br />

Häuser bestehen heute noch.<br />

Kirchenarchive als Geschichts­<br />

quellen<br />

Dahlhaus ist identisch mit<br />

Dasdem erwähnte heutigen Buschenhofen.<br />

Gut Unten<br />

Seinen jetzigen Namen erhielt der<br />

Hof wahrscheinlich im 17. oder zu<br />

Beginn des 18. Jh. Am 12. Januar<br />

1711 nämlich verstarb der »hochedle<br />

und gestrenge Herr Henrich A mold<br />

von Bossenhoven, gewesener Obristwachtmeister«<br />

im 90. Lebensjahr. So<br />

lautet die Eintragung im Sterberegister<br />

der evangelischen Pfarre Erkrath.<br />

Er müßte demnach um 1622<br />

geboren sein. Sein Brustharnisch<br />

und seine Totentafel hängen heute<br />

in der evangelischen Pfarrkirche Erkrath.<br />

Nach ihm soll der Hof seinen<br />

34<br />

N amen erhalten haben. Im katholischen<br />

Pfarrarchiv war nach Franz<br />

Josef Brors ein Dokument vorhanden,<br />

daß in einem Urkundeninventar<br />

als Rechnung und Recognition<br />

(Prüf bzw. Untersuchungsbericht) des<br />

Majors Boschenhoffen vom 5. 1. 1693<br />

bezeichnet wurde. Über diesen<br />

Mann, sein Leben und seine örtliche<br />

Bedeutung ist heute nichts weiter<br />

bekannt. Nach jüngsten Erkenntnissen<br />

aus der erfolgten Bauaufnahme<br />

und wissenschaftlichen<br />

Hausuntersuchung wurde der Ginkerkotten<br />

in der zweiten Hälfte seiner<br />

Lebenszeit erbaut. Möglicherweise<br />

ist er als Besitzer des Gutes<br />

Unten Dahlhaus daran beteiligt gewesen.<br />

Viele Jahrzehnte lang wohnte<br />

eine Familie Jäger in dem Fachwerkhaus<br />

Ginkerkotten. 1669 werden als<br />

Mitglieder der Erkrather Bruderschaft<br />

Unserer Lieben Frau Johann<br />

Hoeffschmitt und Niclaß auf der<br />

Ging erwähnt. Der Name des Erstgenannten<br />

gibt uns einen deutbaren<br />

Hinweis auf seinen Beruf als Hufschmied.<br />

Mehrfach wird er zwischen<br />

1674 und 1685 bei der Taufe<br />

seiner mindestens fünf Kinder im<br />

Register der katholischen Pfarre Erkrath<br />

erwähnt. Sein Familienname<br />

variiert dabei von fohann Schmitt an<br />

der Gieng über fohann feger an der<br />

Gink bis fohann feger Schmitt. Leider<br />

ist nicht mehr festzustellen, ob<br />

er sein Handwerk auch im Ginker­<br />

kotten ausgeübt hat. Seine Ehefrau<br />

Catharina stammte aus Homberg,<br />

heute zur Stadt Ratingen gehörig.<br />

Von ihren Kindern scheint nur der<br />

letztgeborene Sohn in Erkrath<br />

geblieben zu sein und als einziger<br />

seine Geschwister überlebt zu ha­<br />

ben. Dieser Adolf Wilhelm Jäger<br />

wurde am 8. Februar 1685 getauft.<br />

1730 ist er in den Huldigungslisten<br />

des Amtes Mettmann unter Hon­<br />

schaft <strong>Dorp</strong> als Adolf an der Gink<br />

~rwähnt worden. Er war zumindest<br />

in den Jahren 1730 bis 1750 Besitzer<br />

des Ginkergütchens. Am 13. Oktober<br />

ließ er als Adolf Jäger an der<br />

ink seinen letzten Willen notariell<br />

protokollieren. Als Erbin für das<br />

Ginkergütchen setzte er seine Nichte<br />

gnes Homberg, hinter Ratingen an<br />

{erHeide wohnhaft, ein. Adolf Jäger<br />

ist am 5. Juli 1752 - wahrschein­<br />

Iich unverheiratet und kinderlos ­<br />

vl'rstorben. Mit diesem Erbfall sind<br />

wohl die Besitzrechte an dem Gin­<br />

l\l·rgütchen an einen Hornberger<br />

I~lirger übergegangen.<br />

I)illl alte Gasthaus »Zur Gink«<br />

aus Gink wurde von seinen<br />

Besitzern und Bewohnern<br />

nachweislich seit Anfang<br />

. Jh. als Gasthaus genutzt.<br />

ibt es eine nachvollziehbare<br />

Erklärung. Die Häusergruppe Gink<br />

liegt an der Verbindungsstraße von<br />

Düsseldorf-Gerresheim über Morp<br />

und Erkrath nach Mettmann. Nach<br />

den Flurkarten des U rkatasters verlief<br />

die alte Straße von der Gink bis<br />

zur Höhe der Neanderstraße, auch<br />

als Brockerberg bekannt, quer durch<br />

das heutige Wohngebiet Albrecht­<br />

Dürer-Straße auf die Höhe zur<br />

Heide und Gans und weiter quer<br />

durch die Honschaft Laubach nach<br />

Mettmann. Eine Reihe von Indizien<br />

spricht dafür, daß dieser wichtige<br />

Verkehrsweg schon im 9. oder<br />

10. Jh. entstanden sein könnte. Handel<br />

und Wandel blühten seinerzeit<br />

ganz besonders an jenen Plätzen, an<br />

denen viele Menschen zusammenka­<br />

men oder vorüberzogen. An vielen<br />

alten Handelswegen entstanden<br />

auch Gaststätten und Herbergen.<br />

Aufgrund der Verkehrslage<br />

könnte die Gaststätte Haus Gink<br />

möglicherweise also schon im ausgehenden<br />

Mittelalter entstanden sein.<br />

Ohne urkundlichen Beweis bleibt es<br />

lediglich eine naheliegende Vermutung.<br />

Nachweisen läßt sich die Existenz<br />

eines Gasthauses an der Gink<br />

erst seit 1824/25. Damals erschien<br />

in Barmen und Elberfeld das<br />

Adress-Taschen-Buchvom Herzogthum<br />

Berg und der Grafschaft Mark für die<br />

fahre 1824-25. Darin heißt es unter<br />

Erkrath, Bürgermeisterei Gerresheim:<br />

Goergens an der Gink,<br />

35


Gastwirth. Heinrich Görgens ist der<br />

bereits erwähnte, 1830 in den Flurbüchern<br />

eingetragene Besitzer der<br />

Kleinen Gink (= Haus Gink) und<br />

wohnhaft im Ginkerkotten.<br />

Heinrich Görgens war sicherlich<br />

ein wohlhabender und angesehener<br />

Mann. Am 4. Juli 1828 schloß<br />

er mit dem Kirchenvorstand der<br />

Pfarrgemeinde Gerresheim einen<br />

Ablösevertrag mit folgendem Inhalt:<br />

Heinrich Görgens, Gemeinderath<br />

(Anrn.: der Gemeinde Gerresheim),<br />

wohnhaft an der Gink in der Honschaft<br />

<strong>Dorp</strong>, besaßauch das in Gerresheim<br />

gelegene Gut, genannt zum<br />

Poth. Auf diesem Gut lastete eine<br />

jährlich fällige Grundrente, zahlbar<br />

am 1. Mai. Diese Verpflichtung wurde<br />

nun mit dem 25fachen Betrag abgelöst.<br />

Görgens besaß also wenigstens<br />

zwei Häuser, eins in Erkrath und<br />

eins in Gerresheim. Er war Gastwirt<br />

und Mitglied im Gemeinderat.<br />

Nach heutigen Maßstäben scheint es<br />

verwunderlich, daß ein so begüterter<br />

Mann in einem alten Fachwerkhaus<br />

wohnte. Allem Anschein nach<br />

entsprach aber der Wohnkomfort<br />

des Ginkerkottens seinen An­<br />

sprüchen. Die Raumhöhe betrug allerdings<br />

nur etwas über 2m und sanitäre<br />

Anlagen wie Bad und Toilette<br />

waren mit Sicherheit nicht im Haus<br />

vorhanden .<br />

Ob die Beheizung der kleinen<br />

36<br />

Räume im Winter schon durch<br />

Öfen oder noch durch die ehemals<br />

vorhandene, in der Diele gelegene<br />

offene Kaminanlage erfolgte, ist ungew~ß.<br />

Die Häuser und Höfe der Hon­<br />

schaft Morp gehörten über Jahrhunderte<br />

zum Kirchspiel Gerresheim<br />

und mußten deswegen auch zum<br />

Unterhalt der dortigen Pfarrer und<br />

Küster beitragen. Im Pfarrarchiv<br />

Gerresheim existiert eine, allerdings<br />

nicht unterschriebene, Anerkennungsurkunde<br />

vom 27. 12. 1839.<br />

Daraus geht-hervor, daß der Küster<br />

Anspruch hatte auf nachstehende<br />

Rente aus dem Gut kleine Genk, vom<br />

Küster um Martini dort abzuholen,<br />

bestehend aus einer jährlichen Lieferung<br />

von einem Brot, 12 Pfund<br />

schwer.<br />

Der Nachfolger von Heinrich<br />

Görgens als Hausbesitzer und auch<br />

als Gastwirt war wahrscheinlich<br />

Wilhelm Paas. In einem Verzeichnis<br />

der Jahre 1861/62 nennt der Gerresheimer<br />

Küster alle Güter und deren<br />

Eigentümer, die sich - zum Teil seit<br />

20 Jahren - weigerten, ihren uralten<br />

Verpflichtungen nachzukommen.<br />

Unter der laufenden Nummer 49<br />

heißt es: Kleine Gink, Besitzer Wilhelm<br />

Paas, 1 zwölf Pfund schweres<br />

Brot, seit 15Jahren geweigert.<br />

Das Haus Gink zu jener Zeit<br />

nach wie vor ein Gasthaus war, belegt<br />

eine andere Quelle. In der<br />

Il."hwerk - Nordgiebel des Ginkerkottens. Aus den Konstuktionsdetails kann der Fachmann<br />

Hillkschlüsse auf das Alter des Hauses ableiten. Foto: H. Osmann<br />

BliOk auf Frl


Chronik der evangelischen Volksschule<br />

zu Bruchhausen bei Erkrath<br />

1859-1890 berichtet der damalige<br />

Lehrer Johann Kar! Gottfried Jooß<br />

unter dem 30. November 1881 über<br />

einen Jahrmarkt zu Beckhaus bei<br />

Hochdahl und schreibt weiter: Die­<br />

ser Jahrmarkt verlor sich später nach<br />

Stahlenhaus bei Millrath, welches<br />

ebenfalls ein Gasthaus war und wo<br />

zuweilen diejenigen übernachteten,<br />

welche von Barmen, Elberfeld und<br />

Umgebung bei dem damals noch zuständigen<br />

Landgericht in Düsseldorf<br />

zu tun hatten, wenn sie es nicht vorzogen,<br />

an der alten Gink bei Erkrath<br />

zu übernachten.<br />

Die Reproduktion einer alten<br />

Postkarte, entstanden etwa um 1900,<br />

zeigt das Haus N eanderstraße 2 mit<br />

Gasthausschild und dem Text:<br />

Restauration zur Gink v. E. \.l7erners.<br />

Peter Klein, 1920 in Erkrath geboren,<br />

aufgewachsen und während seiner<br />

aktiven Zeit als Polizeibeamter<br />

auch in Erkrath stationiert, erinnert<br />

Nachsatz: Zur Geschichte des Hauses Ginkerkotten hat der Verfasser eine<br />

umfangreiche Dokumentation mit allen notwendigen Quellen- und Literaturnachweisen<br />

angefertigt. Die Wiedergabe an dieser Stelle erschien nicht<br />

angebracht. Für Auskünfte, die über die hier mitgeteilten ortsgeschichtlichen<br />

Nachrichten hinausgehen, steht der Verfasser gerne zur Verfügung.<br />

38<br />

sich noch an diese Zeit. Sein Vater,<br />

von Beruf Maschinenschlosser, hat<br />

etwa in den Jahren 1907 bis 1909 an<br />

Sonn- und Feiertagen und bei besonderen<br />

Anlässen in der Gaststätte<br />

Werners als Aushilfskellner gearbeitet.<br />

Nach Erinnerungen von Wilhelm<br />

Karres konnte die Familie<br />

Werners auf eine gewisse Tradition<br />

im Gaststättengewerbe zurückblikken.<br />

Er berichtete, das in den Jahren<br />

um 1890 in der Nähe des ehemaligen<br />

Klosters Morp noch ein Bauernhof<br />

mit Schankwirtschaft gestanden hat.<br />

Der Bauernhof trug den Namen:<br />

Holzschürke.- Die Gaststätte war ein<br />

sehr altes Fachwerkhaus. Über der<br />

Eingangstür hing ein Schild mit der<br />

Aufschrift »Wirtschaft zur Lügenburg«.<br />

Es war eine Raststätte für die<br />

Bauern und Fuhrleute, die in der<br />

Morper Mühle ihr Getreide absetzten.<br />

Eigentümer der Gaststätte war Wilhelm<br />

Werners. Nach seinem 1bd<br />

führte die Witwe den Wirtschaftsbetrieb<br />

weiter.<br />

Fachwerk - Nordgiebel des Ginkerkottens. Aus den Konstuktionsdetails<br />

kann der Fachmann Rückschlüsse auf das Alter des Hauses<br />

ableiten. Foto: H. Osmann<br />

39


Röckbleck<br />

Am Rehspell es widder e Hus jebout,<br />

et is jrad aan dr Stell,<br />

wo fröjer schon e Hüske stung,<br />

wie et mancher wesse well.<br />

Ech huet ne Mann, de kannt die Stell ut<br />

senner Kengerzied.<br />

Et es om Wech nom Tillmanns tau<br />

kei Hus stung weeit un breeit.<br />

Beeim schachte för de nöüe Bau<br />

da war he ens dobeei.<br />

Se fange noch jet aule Steein<br />

und scheppten manches freei.<br />

On dann jing senne Bleck zoröck,<br />

he war noch kleeine Jong,<br />

als da sing Mueder selig<br />

newer' em Owe stung.<br />

De Ziet is längs verjange,<br />

dat is des Lewens loup.<br />

Beeim Röckbleck op verjangene Jahr'<br />

stiech dem nu Aulen de Röhrung erop.<br />

40<br />

Dieses Gedicht stammt aus der<br />

Feder von Wilhelm Prick.<br />

Geschrieben hat er es wohl schon<br />

in den Jahren 1956/57. Neben<br />

seinen musischen Fähigkeiten wie<br />

Dichten, Malen und Geige spielen<br />

- die er sich alle autodidaktisch<br />

angeeignet hatte - galt sein<br />

ganzes Interesse der Heimatgeschichte.<br />

Er stammte aus<br />

einer alteingesessenen Familie.<br />

1903 in Erkrath geboren, ist er<br />

hier 1991 verstorben.<br />

De aIdeJinkerkotten<br />

Vun Rathelbeck un Heiderberch<br />

da söüht mr dat <strong>Dorp</strong> da liejen,<br />

em Düsseldahl dr Kerkturm streckt<br />

sech dem Wanderer entjejen.<br />

Als Erkenrode bes' te jedöüpt<br />

vor mie als dusend Joore,<br />

ßcrgisches Nizza woos'te jenannt,<br />

de Ruhm is längs verloore.<br />

I{omantische Ecke han' mr jehat,<br />

lIlinne Vatter kann et beschriewe.<br />

I)r' Fortschritt maekt dat alles platt,<br />

W;ll es uns davon jebliewe?<br />

"weci Hüser em <strong>Dorp</strong>, de Kerk noch dazu,<br />

\llIS han'mr fass nix mie erhalde.<br />

1)1' Amtmann op dr Houchdahler Höü<br />

d:ll dat beske jez verwalde.<br />

I J 1I wenn mr sech öm ne Kotten bemöüt,<br />

de' ,\.\0 dr Jink noch stung,<br />

11.\1111 bleeiven die im Rathus stur<br />

\11\ 1\11' löüpt met dem Kopp vör'n Muur.<br />

r 1~1l t:scm Wech! De aule Driet !<br />

11,11 Ilalz es fuul. Wat soll mr domet?«<br />

!II Iliiiistc se öwerall kalle.<br />

I I" 11\ r laote uns dat jefalle ?<br />

I)iTI'illoodert Joor un e beske mie,<br />

h( I I Wl'llgk un Wäeder un ach em Kriech<br />

l\lUI!,t! Ilus da druße jestange.<br />

i J.,l'.i IIIl\1crmannskunst hät dat all besiecht.<br />

Eesch als der Erwen graute Zahl<br />

dat Land versilwern wollte,<br />

dr Denkmolschötzer ne Moulkorf bekam,<br />

war för dat Hus alles jeloupe.<br />

Nu es dat Hus fott. Doch Jott sei Dank<br />

hätt sech noch eeiner jefonge,<br />

de et wedder opboue weIl.<br />

Mr wönsche, et soll' em jut jelenge.<br />

Horst Osmann, Oktober 1993<br />

41


~..0 -,<br />

.() 0 -",-"'v"'v (} • ~,<br />

ux $- 0


44<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Ercroder</strong> <strong>Jonges</strong> <strong>1982</strong> e. V.<br />

Redaktion:<br />

Bringfried Metzner<br />

Wielandstraße 1, Erkrath<br />

Telefon 24 57 69<br />

Horst Osmann,<br />

Schlüterstraße 7, Erkrath<br />

Telefon 24 39 32<br />

Satz und Druck:<br />

Typeteam GbR,<br />

Hauptstraße 3 a, 40699 Erkrath<br />

Auflage:<br />

1000 Stück<br />

Erscheinungsweise:<br />

halbjährlich<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Nachdruck und Wiedergabe<br />

nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung der Herausgeber.<br />

Für namentlich gekennzeichnete<br />

Artikel und deren<br />

Inhalt sind die Autoren<br />

verantwortlich.<br />

,<br />

I I /<br />

/<br />

Bestens bedient<br />

LJ. Erkrat.h<br />

~Stadt.werke GmbH<br />

Bei uns sind Sie in guten Händen<br />

I /<br />

/ //<br />

I /<br />

/ /<br />

Wir übernehmen die Verantwortung einer stets sicheren Versorgung.<br />

Irillkwasser, so nötig wie das tägliche Brot, und Erdgas, für wohlige Wärme.<br />

Alles aus einer Hand. Bei uns sind Sie in guten Händen.<br />

l~" hklllll, GmbH· Bäder - Erdgas - Trinkwasser· Gruitener Straße 27 . 40699 Erkrath . Telefon 02104/43081-85<br />

45


RWE Energie<br />

Regionalversorgung Reisholz<br />

Weniger ist mehr!<br />

Energie einsparen<br />

entlastet die Umwelt ...<br />

und Ihren Geldbeutel!<br />

Wir helfen Ihnen dabei!<br />

Beratung Erkrath<br />

Bachstraße 12-14,40699 Erkrath, Telefon 0211/248281<br />

Beratung Hochdahl i<br />

Brechtstraße 2, 40699 Erkrath, Telefon 02104/46321<br />

geöffnet montags bis freitags 7.30 bis 10 Uhr und nach Vereinbarung

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!