Zillachtolarin_Gauder_Sonderausgabe2018_web
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Ausgabe 4 | Sonderausgabe <strong>Gauder</strong> 2018 | Preis: 5€<br />
Österreichische Post AG/Postentgelt bar bezahlt Verlagsort 6352 Ellmau RM15A040641K - Eine Sonderausgabe der Wilden Kaiserin<br />
DAS MAGAZIN FÜR GÄSTE UND EINHEIMISCHE<br />
Österreichs größtes Frühlingsund<br />
Trachtenfest ging am ersten<br />
Maiwochenende in Zell über die<br />
Bühne. Mit von der Partie waren<br />
auch Magdalena und Carina<br />
Gruber, die Zillertalerinnen<br />
führten durch das <strong>Gauder</strong> Fest.<br />
Auf an Hoagacht<br />
Beim <strong>Gauder</strong> Fest trifft man sich<br />
<strong>Gauder</strong> & Musikfest<br />
Sonderausgabe<br />
Klangvolle Festtage<br />
Das Fest stand im Zeichen der Musik<br />
Attraktion & Wettkampf<br />
Ranggln um den „<strong>Gauder</strong> Hogmoar“
VIEL SPASS...<br />
...und gute Fahrt durch den Sommer<br />
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Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Günther Fankhauser (Geschäftsführung)<br />
Redaktionsleitung (Sonderausgabe) Alexandra Embacher<br />
„A oangs Heftl ibang Gauda“<br />
Ein ganzes Magazin haben sich das Organisationskomitee, die vielen Helfer<br />
und die tausenden Mitwirkenden des größten Frühlings- und Trachtenfestes in<br />
Österreich verdient. Ein Fest, das seinesgleichen sucht, und ein berauschender<br />
Umzug mit mehr als zweieinhalbtausend Menschen, welche die Tradition<br />
pflegen und für Brauchtum und Kultur auch sehr viel Zeit investieren. Genau<br />
deshalb habe ich mir diese losgelöste Sonderausgabe zum <strong>Gauder</strong>fest in den<br />
Kopf gesetzt und konnte diese bereits im zweiten Jahr des Bestehens der „<strong>Zillachtolarin</strong><br />
– Das Magazin“ mit meinem sensationellen Team umsetzen.<br />
Bei uns gibt es auch einen Grund zum Feiern<br />
Zudem haben wir ab 2018 eine Änderung implementiert, die „<strong>Zillachtolarin</strong><br />
– Das Magazin“ erscheint nun viermal jährlich: die zwei umfangreichen<br />
Haupthefte im Juli (Sommerausgabe) und Dezember (Winterausgabe) sowie<br />
die Sonderausgaben „<strong>Gauder</strong>- & Musikfest“, die sie nun in den Händen halten,<br />
und die im September erscheinende Sonderausgabe „Oltweibasumma“<br />
werden wie gewohnt an alle Haushalte versendet ... denn im Zillertal gibt es<br />
viel zu erzählen und zu berichten. Dem möchten wir nachkommen.<br />
Zu guter Letzt möchte ich auch der Bundesmusikkapelle Zell am Ziller zu<br />
ihrem 200-jährigen Jubiläum herzlichst gratulieren.<br />
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen, Schmökern oder einfach nur<br />
beim Bilderschauen in der aktuellen Sonderausgabe „Ibang Gauda“.<br />
Mit einem Takt begannen die Teilnehmer des<br />
<strong>Gauder</strong>fest-Umzugs zu marschieren, die Musik<br />
war von überall melodisch zu hören. Ein<br />
Umzug, der diesem Fest ein glanzvolles Ende<br />
gab – eine unglaublich fantastische Veranstaltung<br />
als Resultat. Tradition bewegt eben.<br />
Daher widmen wir dieses 144 Seiten starke<br />
Magazin dem <strong>Gauder</strong>fest mit allen Perspektiven.<br />
Denn auch schon vor dem Umzug am<br />
<strong>Gauder</strong>-Sonntag spielten sich in beziehungsweise<br />
rund um die Marktgemeinde Zell am<br />
Ziller jeden Tag spannende Ereignisse ab: wir<br />
schauten für die Sonderausgabe der „<strong>Zillachtolarin</strong>“<br />
dem Hanser-Bauern Franz Huber und<br />
seiner Familie in Fügen beim „Herrichtn“ ihrer<br />
Rösser über die Schulter, beklatschten und<br />
fotografierten beim „Tag der Trachtler-Jugend“<br />
den Tiroler Trachtler-Nachwuchs und begleiteten<br />
Magdalena Gruber aus Stumm und Carina<br />
Gruber aus Fügenberg am Samstag auf das<br />
Fest.<br />
Doch wie war das <strong>Gauder</strong>fest eigentlich früher?<br />
Unser Redakteur Florian Warum recherchierte<br />
in den alten Archiven und stellte einen sehr<br />
lesenswerten Bericht zusammen. Geschichtsreich<br />
ist auch die Chronik der Bundesmusikkapelle<br />
Zell am Ziller – zum 200-Jahr-Jubiläum<br />
gratulieren wir mit einem sehr verdienten Artikel.<br />
Und da ein gepflegter „Hoagacht“ auch<br />
zu einem Fest gehört, mischten wir uns unter<br />
die Festbesucher. „G’sellig am <strong>Gauder</strong>“ ist hier<br />
das Stichwort.<br />
Mit diesem Magazin halten Sie nicht nur viele<br />
Stunden Arbeit in der Hand. Wir wollten ein<br />
Werk schaffen, das das <strong>Gauder</strong>fest in allen<br />
Facetten widerspiegelt. Seine Besucher, seine<br />
Protagonisten. Seine Geschichte, seine Zukunft.<br />
Eine Erinnerung für viele, ein Herzstück<br />
für uns. Wir wünschen Ihnen viel Freude mit<br />
dieser Sonderausgabe.<br />
IHR GÜNTHER FANKHAUSER<br />
GF <strong>Zillachtolarin</strong><br />
IHRE ALEXANDRA EMBACHER<br />
Redaktionsleitung (Sonderausgabe)<br />
6 <strong>Zillachtolarin</strong>
Scho’<br />
koschtet?<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
Die gute alte Zeit – in einem Bier von heute.<br />
<strong>Zillachtolarin</strong><br />
7
GRUSSWORTE<br />
Foto: Martin Guggenberger<br />
Robert Pramstrahler,<br />
Bürgermeister Zell am Ziller<br />
Das <strong>Gauder</strong> Fest in Zell am Ziller ist für Zell am Ziller, die Tourismusregion<br />
Zell-Gerlos und das gesamte Zillertal ein besonderer Höhepunkt<br />
im Jahresablauf. Die Vorbereitungen nehmen mehrere Monate<br />
in Anspruch und bis zum Start sind es dann Hundertschaften, die<br />
sich engagieren und das größte Brauchtums- und Trachtenfest Österreichs<br />
mitorganisieren und durchführen. Für diesen Einsatz möchte<br />
ich mich ganz herzlich bei allen bedanken.<br />
Von der ORF Musigtruch´n Gala für Licht ins Dunkel, der Eröffnung<br />
mit der Gambrinus-Rede, den tollen Veranstaltungen am Samstag<br />
und dem eigentlichen Höhepunkt – dem große Festumzug mit Bezirksmusikfest<br />
und 200-Jahr-Jubiläum der Zeller Musik am Sonntag<br />
– waren wieder tausende Besucher begeistert. Diese Sonderausgabe<br />
der „<strong>Zillachtolarin</strong>“ soll eine bleibende Erinnerung für Besucher und<br />
Teilnehmer sein. Ich wünsche euch viel Freude beim Lesen und freue<br />
mich auf ein Wiedersehen beim <strong>Gauder</strong> Fest 2019 in Zell am Ziller.<br />
Als Obmann des Tourismusverbands Zell-Gerlos, Zillertal Arena ist<br />
es für mich eine besondere Ehre, ein Teil der Planung und Organisation<br />
des <strong>Gauder</strong> Fests zu sein. Als Zillertaler verbinde ich dieses<br />
Fest mit Tradition und Kultur – diese zwei Kriterien verbinden<br />
Menschen weltweit. Und genau diese Verbindung herzustellen ist<br />
uns gelungen, das <strong>Gauder</strong> Fest ist bis weit über die Grenzen des<br />
Zillertals bekannt. Doch nicht nur die Planung und Organisation ist<br />
entscheidend: an dieser Stelle möchte ich mich recht herzlich bei<br />
allen Helfern, Mitarbeitern der Gemeinde und der Firma Zillertal<br />
Bier bedanken! Ohne den unentbehrlichen Einsatz aller würde das<br />
Fest in dieser Form nicht bestehen.<br />
Ich hoffe, ihr habt alle viele schöne Stunden in der Zillertal Arena<br />
und auf unserem <strong>Gauder</strong> Fest verbracht.<br />
Foto: Martin Guggenberger<br />
Ferdinand Lechner jun.,<br />
Tourismusverbandsobmann Zell-Gerlos,<br />
Zillertal Arena<br />
8 <strong>Zillachtolarin</strong>
Tradition, gelebtes Brauchtum und Geselligkeit sind nirgendwo<br />
stärker spürbar als am <strong>Gauder</strong> Fest. Auch deshalb ist es 2014<br />
zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO erhoben worden.<br />
Auf diese Auszeichnung können wir zurecht stolz sein. Seit über<br />
500 Jahren braut Zillertal Bier mit dem <strong>Gauder</strong> Bock ein eigenes<br />
Festbier, was deutlich macht, dass die Brauerei und das <strong>Gauder</strong><br />
Fest untrennbar miteinander verbunden sind. Mittlerweile lockt<br />
das <strong>Gauder</strong> Fest mit seiner einzigartigen Atmosphäre und seinen<br />
besonderen Bierspezialitäten rund 30.000 Gäste aus dem<br />
gesamten Alpenraum zu uns ins Zillertal.<br />
Foto: Archiv Zillertalbier<br />
Martin Lechner<br />
Geschäftsführer Zillertalbier<br />
www.rbz.at<br />
GEMEINSAM<br />
<strong>Zillachtolarin</strong><br />
9
26<br />
50<br />
INHALT<br />
134<br />
<strong>Gauder</strong> friaga<br />
12 Altes <strong>Gauder</strong><br />
Herrichten<br />
18 Kein <strong>Gauder</strong> ohne Rösser<br />
Trachlerjugend<br />
42 Tirols Trachtler-Nachwuchs<br />
Rund ums <strong>Gauder</strong><br />
26 Treff ma uns am <strong>Gauder</strong>?<br />
Gsellig am <strong>Gauder</strong><br />
34 Farbenspiel um viel heiße Luft<br />
124 Auf an Hoagacht<br />
130 Licht ins Dunkel Gala<br />
Musikjubiläum<br />
134 200 Jahre BMK Zell am Ziller<br />
Tradition bewegt<br />
51 Bundesmusikkapelle Zell am Ziller<br />
52 Veteraner- & Reservistenverein Zell<br />
52 Tiroler Kaiserjägerbung Innsbruck<br />
54 Kaiserschützen Imst<br />
54 Bundesmusikkapelle Ginzling-Dornauberg<br />
56 Fasslwagen<br />
58 Grasausläuter<br />
58 Fuhrmanns Schutzengel<br />
60 Musikkapelle Großholzhausen<br />
60 GTV Hochries-Samerberg<br />
61 Lipa München<br />
62 Bundesmusikkapelle Strass im Zillertal<br />
62 Verein der Südtiroler in Kitzbühel<br />
64 Verein der Südtiroler Innsbruck Stadt Land<br />
64 Volkstanzgruppe Assling<br />
65 Volkstanzgruppe Wolkenstein & St. Christina<br />
66 Bundesmusikkapelle Tux<br />
IMPRESSUM<br />
Medieneigentümer und Herausgeber: Brunner&Fankhauser Medien GmbH, Wald 19, 6352 Ellmau<br />
Geschäftsführung: Günther Fankhauser Hersteller: GMedia e.U. Chefredaktion: Günther Fankhauser Redaktionsleitung: Tanja Gruber,<br />
Redaktionsleitung Sonderausgabe: Alexandra Embacher Redaktion: Florian Warum, Kathrin Baumann, Email: redaktion@zillachtolarin.at, Tel: 0664/88982720,<br />
Produktkionsleitung: Gigi Marksteiner, Grafik: Monika Hausberger, Gigi Marksteiner<br />
Fotos: Martin Guggenberger, Simon Hausberger, Simon Lanzinger, GMedia, Günther Fankhauser, Promedia<br />
Anzeigen: Günther Fankhauser (0664/2149490) Email: anzeigen@zillachtolarin.at<br />
Auflage: 18.400 Stück; kostenlos an die Haushalte in allen Zillertaler Gemeinden sowie Verteilung in diversen Beherbergungsbetrieben und Hotspots dieser Gemeinden.<br />
Zusätzliche Verteilung durch den Alpenland Lesedienst in den Bezirken Schwaz und Kufstein sowie mit dem Lesezirkel Bayernland im Großraum Rosenheim.<br />
Druck: GMedia Druckorganisationsservice;<br />
Es können auf allen Seiten Produktplatzierungen enthalten sein.<br />
Die nächste Ausgabe erscheint Mitte/Ende Juli, Anzeigen- und Redaktionsschluss ist Ende Juni 2018. Titelfotos: Martin Guggenberger, Promedia<br />
10 <strong>Zillachtolarin</strong>
26 42<br />
18<br />
66 Holledauer Hopfareisser<br />
68 Hopfentransportwagen<br />
72 Bundesmusikkapelle Finkenberg<br />
72 Bundesmusikkapelle Schlitters<br />
73 Trachtenverein D'Kranzhorner Erl<br />
74 Biertransportwagen<br />
76 Trachtenverein D'Koasara<br />
77 Bundesmusikkapelle Brandberg<br />
77 Trachtenverein Kirchbichl<br />
78 Ochsengespann mit Hopfenwagen<br />
80 Landsturm 1809 Bad Häring<br />
80 Trachtenverein D'Pölvner<br />
82 Bundesmusikkapelle Bruck am Ziller<br />
82 Trachtenverein Ellmau<br />
83 Trachtenverein Kirchberg<br />
84 Trachtenverein Westendorf<br />
84 Trachtenerhaltungsverein Hopfgarten<br />
85 Trachtenverein Letztes Aufgebot 1809 Söllandl<br />
86 Bundesmusikkapelle Mayrhofen<br />
86 Wildschönauer Sturmlöda<br />
87 Volkstanzgruppe D'Sonnwendler<br />
88 Arztkutsche<br />
90 Trachtenerhaltungsverein Münster<br />
91 Trachtenverein D'Reitherkogler<br />
91 Bundesmusikkapelle Uderns<br />
92 Trachtenverein Jenbach<br />
92 Bundesmusikkapelle Hippach<br />
94 Trachtenverein D'Alpler<br />
94 Trachtenverein Almrausch-Sölleite<br />
95 Bundesmusikkapelle Ried-Kaltenbach<br />
96 Kutsche Jenewein mit Reitern<br />
98 Brauchtumsgruppe Wattenberg<br />
98 Stellwagen Bräu<br />
100 Trachtenverein Almrausch Mils<br />
100 BTV Innsbruck Stadt & Land<br />
101 Bundesmusikkapelle Gerlos<br />
102 Stadtschützenkompanie St. Nikolaus - Mariahilf<br />
102 Trachtenverein Almleben Absam<br />
103 Trachtenverein Inntaler Thaur<br />
104 Postkutsche Tyrol<br />
106 Musikkapelle Flaurling<br />
106 Musikkapelle Ischgl<br />
107 Trachtenverein Silvretta See<br />
108 Bundesmusikkapelle Aschau<br />
108 Zillertaler Röcklfrauen<br />
110 Kutsche Gruber – Ehrenmitglieder Aschau<br />
111 Kutsche Ehrensberger – Hochzeitskutsche<br />
112 Bundesmusikkapelle Hart<br />
113 Landsturm Hart<br />
114 Kutsche Hanser – Ehrenmitglieder Hart<br />
116 Ehrenmitglieder Fügen<br />
118 Bundesmusikkapelle Fügen<br />
118 Schützenregiment Zillertal<br />
119 Volkstanzgruppe Höllnstoana<br />
120 Schützenkompanie Zell am Ziller<br />
122 Kutsche Gruber – Ehrenmitglieder Zell am Ziller<br />
<strong>Zillachtolarin</strong><br />
11
TEXT: FLORIAN WARUM<br />
FOTO: CHRONIK DER MARKTGEMEINDE ZELL AM ZILLER, FAMILIE HRUSCHKA, ZILLERTAL BIER<br />
DIE ZEIT DES<br />
GAUDER FESTS IM BILD<br />
In der Geschichte des <strong>Gauder</strong> Fests haben unzählige Fotografen das Geschehen<br />
am <strong>Gauder</strong>lehen, im <strong>Gauder</strong>haus oder beim Festumzug festgehalten. Dies ist<br />
ein Blick in die Vergangenheit und zugleich eine Momentaufnahme.<br />
12 <strong>Zillachtolarin</strong>
<strong>Gauder</strong> friaga<br />
Die Fotografen vergangener Jahrzehnte waren Künstler und<br />
Handwerker in Personalunion. Sie mussten sich genau im Klaren<br />
darüber sein, warum und vor allem zu welchem Zeitpunkt sie<br />
den Auslöser drücken wollten. Sie haben sich im Vorfeld vermutlich<br />
mehr Gedanken über die Bildaussage gemacht, als wir es<br />
heute tun. Von Speicherkarten, Digitalkameras oder Bildbearbeitungsprogrammen<br />
war noch keine Rede, ein Display zur sofortigen<br />
Kontrolle ohnehin Fehlanzeige. Die Fotos konnten nur in der<br />
Dunkelkammer entwickelt werden, und zwar meistens erst zu<br />
Hause. Erst dort wurde das Rätsel aufgelöst, ob die gemachten<br />
Aufnahmen in Sachen Tiefenschärfe, Belichtung und Bildsprache<br />
den eigenen Vorstellungen entsprachen. Das galt natürlich auch<br />
für jene Fotografen, die beim <strong>Gauder</strong> Fest auf der Suche nach<br />
lohnenden Aufnahmen waren. Und Motive gab es genug.<br />
SPRECHENDE BILDER<br />
Fotografen vergangener Jahrzehnte haben das Zeitgeschehen<br />
festgehalten, genauer gesagt sogar dokumentiert. Nehmen<br />
wir als Beispiel ein Bild vom <strong>Gauder</strong>-Ranggeln 1954. Das<br />
Ansehen lässt aus dem Betrachter einen Beteiligten am Geschehen<br />
werden: Die Stimmung auf der Wiese brodelt und<br />
man kann die Ranggler fast schreien hören. Ebenso wie die<br />
Anfeuerungen des Publikums. Die Spannung des Kampfs ist<br />
fast spürbar. Auf einem anderen Bild ist ein junger Bub abgebildet,<br />
der voll Stolz mit seinem Hahn am Weg zum Hahnenkampf<br />
ist. Andere Bilder (etwa jenes mit den Grasausläutern<br />
oder mit einer trinkseligen Runde) spiegeln die Freude der<br />
Menschen auf dem ältesten Volksfest Österreichs wider. Es<br />
ist die Freude am gemeinsamen Feiern und am Brauchtum.<br />
<strong>Zillachtolarin</strong><br />
13
14 <strong>Zillachtolarin</strong><br />
DIE ÄRA VOR E-MAIL UND CO<br />
Einer dieser Fotografen war Franz Hubmann.<br />
So wie viele andere bekam er vermutlich per<br />
Mundpropaganda oder über eine der österreichischen<br />
Tageszeitungen „Wind“ vom <strong>Gauder</strong><br />
Fest. Die Veranstalter des Festes von Herrn<br />
Hubmann wohl genauso. Die Einladung zum<br />
„<strong>Gauder</strong>“ geschah brieflich, manchmal vielleicht<br />
auch telefonisch. Die Zeller Brauerei<br />
durfte mit Franz Hubmann mindestens einmal<br />
den heimischen Grandseigneur der Fotokunst<br />
begrüßen. Der Niederösterreicher hat über Jahre<br />
die Ästhetik im österreichischen Fotojournalismus<br />
geprägt. Seine Bilder sind heute in der<br />
Galerie Serafin in Wien zu sehen, einen Teil der<br />
<strong>Gauder</strong>-Bilder hat die Brauerei gekauft.
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Symbolfoto
16 <strong>Zillachtolarin</strong><br />
AUS ZEITDOKUMENTEN WURDEN<br />
BEWEISFOTOS<br />
Heutzutage werden von Menschen wie dir und<br />
mir massenweise Mobiltelefone für Fotos oder Videos<br />
gezückt. Der Schreiber dieser Zeilen nimmt<br />
sich – abgesehen von sehr seltenen Selfies - davon<br />
gar nicht aus. Über verschiedene „soziale Kanäle“<br />
wird fast zeitgleich geteilt, was das Zeug hält. Denn<br />
schließlich will (oder soll?) die restliche Welt vom<br />
eigenen Tun auch erfahren. Im Idealfall gibt’s ein<br />
„Gefällt mir“ und bei Nichtgefallen wird wieder<br />
gelöscht. Ganz einfach. An dieser Stelle soll aber<br />
keiner beleidigt werden, denn etliche Nutzer von<br />
Handy-Kameras sowie Profi-Fotografen der Gegenwart<br />
beweisen einen grandiosen Blick für den richtigen<br />
Moment zum Abdrücken. Davon gibt es auch<br />
heute noch jede Menge am <strong>Gauder</strong> Fest.
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TEXT: FLORIAN WARUM<br />
FOTO: MARTIN GUGGENBERGER<br />
KEIN GAUDER<br />
OHNE RÖSSER<br />
Die Rösser am <strong>Gauder</strong><br />
Das Festzelt wartet auf Besucher, im Freigelände werden die letzten Handgriffe an den Buden und an der Bühne<br />
gemacht. Mehr oder weniger unbeeindruckt davon sind die Rösser, die dem Festumzug den nötigen Glanz verleihen.<br />
Den Brauereiwagen samt Bierpatron Gambrinus ziehen zwei Friesen des Hanser-Bauern Franz Huber aus<br />
Fügen. Die ZILLACHTOLARIN hat ihn besucht.<br />
18 <strong>Zillachtolarin</strong>
Herrichtn<br />
„Seit wir denken können“, antwortet Tochter<br />
Maria auf unsere Frage, wie lange die<br />
Hubers schon Teil des <strong>Gauder</strong> Fests sind,<br />
„der Papa auf jeden Fall noch eine ganze<br />
Zeit länger.“ Schon als Kinder seien sie in<br />
Zell am Ziller dabeigewesen. Entweder auf<br />
einem Pony reitend oder mitfahrend auf<br />
einem der Pferdegespanne, ergänzt ihre<br />
Schwester Eva. „Das war schon was Besonderes<br />
für uns.“ Die zwei sind nicht nur an<br />
der Seite von Rössern aufgewachsen. Nein,<br />
sie sind vielmehr mit ihnen groß geworden<br />
und beide Springreiterinnen (gewesen).<br />
Apropos Reiten: Das ganze Jahr über werden<br />
die Rösser (beim Hanser-Bauern gibt<br />
es Friesen *1 , Haflinger und Ponys) beritten.<br />
Egal, ob im Galopp auf dem Feld vor dem<br />
Bauernhof, „oder auch für Feierlichkeiten<br />
wie die Florianifeier der Fügener Feuerwehr<br />
oder für Hochzeiten“. Während sie<br />
im Garten davon erzählen, toben sich auf<br />
der Wiese die drei Hunde aus.<br />
Es ist der zweite Tag im Mai und bis zum<br />
<strong>Gauder</strong> Fest sind es nur noch zwei Tage.<br />
Für Franz Huber vulgo „Hanser“ erreichen<br />
die Vorarbeiten für den großen Festumzug<br />
» Jahraus, jahrein<br />
gibt es genügend<br />
Arbeit am Hof. «<br />
Franz Huber,<br />
Hanser-Bauer<br />
beim <strong>Gauder</strong> Fest ihren Höhepunkt. Aber<br />
das gehöre mittlerweile zum normalen<br />
Jahresablauf. Für die Bauernfamilie genauso<br />
wie für die Rösser. Trotzdem: Die<br />
eigentliche Hofarbeit darf darunter nicht<br />
leiden, denn „hier leben immerhin 120<br />
Kühe. Inklusive der 20 Rösser sind ungefähr<br />
350 Stück Vieh am Hof. Auch Hühner,<br />
Schafe und Schweine. Die wollen versorgt<br />
werden und auch der hofeigene Käse stellt<br />
sich nicht von alleine her“, erklärt er. Bei<br />
der Bewirtschaftung des Bauernhofs kann<br />
Franz Huber voll auf seine Familie setzen.<br />
Eine genaue Planung für Vorbereitungen<br />
und Einsätze wie am <strong>Gauder</strong> Fest sei deshalb<br />
unbedingt notwendig. Die abgewitterte<br />
Bank im Garten hat wohl schon viele<br />
Festvorbereitungen miterlebt und könnte<br />
ebenso allerhand über die Vergangenheit<br />
von Fügen erzählen, wie das altehrwürdige<br />
Schloss Dönhoff (besser bekannt als<br />
<strong>Zillachtolarin</strong><br />
19
„Bubenburg“) im Hintergrund.<br />
Auf der Bank sitzend putzen und polieren<br />
die bildhübschen Töchter des Hanser-Bauern<br />
das Festgeschirr, *2 mit dem die Rösser<br />
am <strong>Gauder</strong>-Wochenende geschmückt<br />
werden. Mit einer Bürste wird das Leder<br />
bearbeitet, bevor es danach mithilfe einer<br />
Poliercreme auf Hochglanz gebracht wird.<br />
Glänzen ist ein gutes Stichwort. Das sollen<br />
auch die unzähligen Messingknöpfe<br />
sowie die Stickereien und Ketten. Beim<br />
Fassanstich am Freitag und beim Umzug<br />
am Sonntag glänzen dann dekorierte Kutschen,<br />
geschmückte Rösser und die dazu<br />
gehörenden Menschen um die Wette.<br />
Sie würden zwar „öfters als üblich gewaschen“<br />
und ihre Hufeisen würden bei<br />
Bedarf nochmals neu beschlagen, „aber<br />
ansonsten lassen die Vorbereitungen die<br />
Rösser in der Woche vor dem Fest relativ<br />
kalt. Das ist für sie schon Routine“, so der<br />
Hanser-Bauer und holt einen jener Friesen<br />
aus der Box, die er im Alter von zweieinhalb<br />
Jahren in Holland gekauft habe.<br />
Anschließend gönnt er dem 14-jährigen<br />
Hengst eine Wäsche. Mit einem Dampfstrahler<br />
steht er einige Meter entfernt vom<br />
stolzen Ross und wäscht ihn ringsum ab.<br />
„Es macht ihm sichtlich Spaß und er genießt<br />
es richtig“, meint Maria. Bei diesem<br />
‚Schauspiel’ spürt man als Zuseher<br />
tatsächlich so etwas wie Freude des Friesen.<br />
Nachdem auch Friese Nummer zwei<br />
während des Waschens seine Mähne stolz<br />
präsentiert und die Hufe bereitwillig zur<br />
Pflege gehoben hat, geht’s zum Trocknen<br />
auf das angrenzende Feld. Bereits am Weg<br />
dorthin scharren sie im wahrsten Sinne in<br />
den Startlöchern. Sobald sie der Bauer loslässt,<br />
galoppieren sie in Windeseile aufs<br />
Feld. Dort gibt’s frisches Gras zum Fressen<br />
und sie können ihrem Spieltrieb freien Lauf<br />
lassen.<br />
» Es macht ihm<br />
sichtlich Spaß<br />
und er genießt<br />
es richtig. «<br />
Maria Huber<br />
Tochter<br />
20 <strong>Zillachtolarin</strong>
„Diese majestätische Pferderasse eignet<br />
sich hervorragend für die Fahrt<br />
mit eleganten, leichten Kutschen.<br />
Nicht von ungefähr waren sie die<br />
Rösser großer Herrschaftshäuser“,<br />
meint Franz Huber<br />
„Papa hat die Rösser über viele Jahre<br />
dafür trainiert. Kutschfahrten und<br />
Ausritte gibt es während des ganzen<br />
Jahres. Und für spezielle Einsätze hat<br />
er mit verschiedenen Geräuschen<br />
gearbeitet“, erzählt Tochter Eva. Damit<br />
erklärt sie jene Art von Coolness,<br />
die der sogenannte ‚Friese’ an den<br />
Tag legt. Marschmusik mache ihnen<br />
nichts aus, und auch Salutschüsse<br />
würden sie nicht irritieren. Genau<br />
das sei bei Anlässen wie dem <strong>Gauder</strong><br />
Fest von großer Bedeutung. „Auf<br />
Ehrensalven oder Kanonenschüsse<br />
reagieren sie nicht mehr und nicht<br />
weniger als wir Menschen. Wenn wir<br />
wissen, dass es einen lauten Knall<br />
geben wird, können wir uns darauf<br />
einstellen. ‚Aufpassen’, sagen wir zu<br />
den Rössern, wenn wir im Sattel oder<br />
auf dem Kutschbock sitzen. Wenn es<br />
dann kracht, reißen sie ein bisschen<br />
den Kopf zur Seite. Das wars dann<br />
aber schon.“ In Zell am Ziller werden<br />
am Tag des großen Auftritts die Rösser<br />
noch eimal gewaschen und der Wagen<br />
(auf dem Gambrinus am Bierfass<br />
Platz nimmt) mit Blumenschmuck<br />
verziert. „Sobald sie angeschirrt und<br />
geschmückt sind, beginnt auch für sie<br />
ein spezieller Tag. Der Bieranstich am<br />
Freitag ist so etwas wie die Generalprobe.“<br />
Der <strong>Gauder</strong>sonntag beginne<br />
dann für alle Beteiligten schon lange<br />
vor dem Umzug mit den letzten Dekorationen<br />
und dem Einspannen der<br />
Pferde. Nachdem die prächtigen Kutschen<br />
sowie die stolzen Rösser vom<br />
Publikum bestaunt wurden, würden<br />
die Tiere zurück in den Stall gebracht,<br />
wo sie gewaschen und mit Futter versorgt<br />
würden. „Es soll ja auch für sie<br />
ein besonderer Tag sein. Anschließend<br />
fährt die Familie gemeinsam zurück<br />
nach Zell. Dort klingt dann ein<br />
langer Tag im Bräugarten aus.“<br />
22 <strong>Zillachtolarin</strong>
*1<br />
Diese Rasse wurde in herrschaftlichen Häusern<br />
geritten bzw. für Kutschfahrten eingesetzt.<br />
Heute ist diese einzige Rasse aus den<br />
Niederlanden ein Reit- und Fahrpferd. Der<br />
Grund dafür liegt in der Aufzucht der Rasse.<br />
*2<br />
Zum Geschirr gehören das Fahrkopfstück<br />
und das sogenannte Kummet. Am Fahrkopfstück<br />
sind die Zügel fixiert, an welche die Tiere<br />
genommen werden. Dieses reicht von den<br />
Ohren entlang bis hinunter zu den Nüstern.<br />
Mit dem Kummet wird die Zuglast großflächig<br />
auf Schulter und Bug eines Rosses verteilt.<br />
Dieser steife Ring ist gepolstert und in den<br />
meisten Fällen mit Stroh gefüllt.<br />
24 <strong>Zillachtolarin</strong>
<strong>Zillachtolarin</strong><br />
25
TEXT: ALEXANDRA EMBACHER<br />
FOTO: MARTIN GUGGENBERGER<br />
TREFF MA INS<br />
AM GAUDER?<br />
Österreichs größtes Frühlings- und Trachtenfest<br />
Wer diese Frage stellt, bekommt sicherlich von vielen ein lautes „Jå sicha“ zu hören. Immerhin ist<br />
das <strong>Gauder</strong> Fest in Zell am Ziller weit über die Grenzen des Zillertals bekannt, im Jahr 2018 strömten<br />
etwa 30.000 Begeisterte am ersten Mai-Wochenende in die Marktgemeinde. Auch Magdalena<br />
Gruber aus Stumm und Carina Gruber aus Fügenberg schlossen sich dieses Jahr der gewaltigen Zahl<br />
an Besuchern am Samstag an – und verraten uns nun, was für sie das <strong>Gauder</strong> Fest ausmacht.<br />
26 <strong>Zillachtolarin</strong>
Rund ums <strong>Gauder</strong><br />
DER GANZE STOLZ<br />
DER ZÜCHTER<br />
Das Muhen war schon von weitem<br />
zu hören: bei der Jubiläumsausstellung<br />
„30 Jahre Zillertaler Grauvieh im<br />
Zillertal“ präsentierten die Landwirte<br />
im Zeller Freizeitpark ihre schönsten<br />
Tiere. Unzählige Kühe waren bei der<br />
Ausstellung vertreten, 14 Jungkalbinnen<br />
und zwölf Youngsters zeigten sich<br />
dem Publikum von ihrer besten Seite.<br />
Zu unseren Zillertalerinnen gesellte<br />
sich Cindy. Die gestriegelte Grauviehdame<br />
gehört zu Wolfgang Bradl von<br />
der Grauviehzucht Erlacher.<br />
Auf dem Weg zum nächsten Stopp machten<br />
Magdalena und Carina kurz bei der<br />
Freiwilligen Feuerwehr Zell am Ziller halt.<br />
Pünktlich um 11 Uhr begann die Brandsicherheitswache<br />
für die acht Florianijünger,<br />
sie waren bis 19 Uhr im Dienst. Auch an<br />
allen anderen Festtagen sorgten die Florianijünger<br />
gemeinsam mit der Polizei, dem<br />
Sicherheitsdienst und dem Roten Kreuz für<br />
die Sicherheit der Besucher.<br />
ZWISCHEN TRACHT UND<br />
TIROLERHÜTEN<br />
Der „Tag der Trachtler-Jugend“ hat sich zu einem<br />
besonders beliebten Programmpunkt für Jung und<br />
Alt am <strong>Gauder</strong>-Samstag entwickelt. Rund 600<br />
Jungtrachtler aus allen Regionen Tirols zeigten<br />
unter dem Motto „Unsere Jugend – unsere Zukunft“,<br />
einer Initiative zur Förderung des Brauchtums<br />
bei Jugendlichen, einige der beliebtesten<br />
alpenländischen Volkstänze und Plattler. Bevor<br />
die Jungtrachtler jedoch ihr Können dem Publikum<br />
präsentierten, marschierten sie um Punkt<br />
zwölf Uhr vom Bahnhof durch das Ortszentrum<br />
zum Festzelt. Und unsere Zillertaler Madln? Die<br />
warfen vor dem Umzug Stabführer Johannes Voppichler<br />
Küsschen zu.<br />
<strong>Zillachtolarin</strong><br />
27
28 <strong>Zillachtolarin</strong><br />
HANDWERK LEBT AUF<br />
Während Magdalena flott das Tanzbein<br />
zur Musik der Zellberg Buam<br />
am Festplatz schwang, sah sich Carina<br />
am Handwerks- und Bauernmarkt<br />
nebenan um. Altes Handwerk<br />
erlebte am <strong>Gauder</strong>-Markt<br />
eine Renaissance, eine eindrucksvolle<br />
Bühne inmitten des Festes<br />
bot der Pavillonplatz der Marktgemeinde.<br />
An einem Standl schnitzte<br />
Herbert Kreidl an einem filigranen<br />
Holz-Edelweiß, an einem anderen<br />
wurden die Mädls in die Kunst des<br />
Klöppelns eingeweiht. So sind unsere<br />
Zillertalerinnen von einem<br />
Stand zum nächsten flaniert, bis sie<br />
von weitem die nächste Attraktion<br />
entdeckten: die Schießbude der<br />
Schützengilde Zell am Ziller. Mit<br />
Hilfe von Vereinsmitglied Andreas<br />
Hauser versuchte Magdalena ihr<br />
Glück am Luftgewehr.
WENN DER HUNGER RUFT<br />
Dann warten jedes Jahr wieder unzählige Standl’n verschiedener<br />
Vereine mit traditionellen Schmankerln auf<br />
die Festbesucher. Magdalena und Carina zog es sogleich<br />
zu den Zillertaler Krapfen – einer schmackhafte Spezialität,<br />
die sowohl bei Einheimischen wie auch Gästen<br />
heiß begehrt ist. Frisch in Schmalz herausgebacken sind<br />
die dünnen Krapfenblätter besonders knusprig. Wobei<br />
die Fülle der Hülle in nichts nachsteht: Kartoffeln, Topfen<br />
und Graukäse sind die Hauptbestandteile der Krapfenfülle,<br />
verfeinert wird diese mit frischem Schnittlauch<br />
und Salz. Und macht so den Zillertaler Krapfen zu einer<br />
lang bewährten kulinarischen Köstlichkeit. Den Diandln<br />
hat’s g’schmeckt!
DER TITEL UNTER DEN RANGGLERN<br />
Viele Ranggler versuchten sich den Titel „<strong>Gauder</strong> Hogmoar“<br />
zu sichern, doch nur einer konnte sich schlussendlich<br />
durchsetzen: Christoph Mayer vor Hermann<br />
Höllwarth und Christopher Kendler. In zahlreichen<br />
Schaukämpfen am Sportplatz wurden unter den gespannten<br />
Blicken der Festbesucher die besten Ranggler<br />
ermittelt. Wobei die Sportler stets ihr Ziel im Auge<br />
behalten mussten, für den Sieg alle ihre Konkurrenten<br />
gekonnt und mit raffinierten Tricks zu Fall zu bringen.<br />
Ranggler aus Tirol, Bayern, und Südtirol kämpften um<br />
den begehrten Titel.<br />
» Das Ranggln ist für Jung<br />
und Alt. Obwohl es nicht<br />
so aussieht, geht es<br />
ziemlich ‚harmlos‘ zu.«<br />
Carina Gruber,<br />
aus Fügenberg<br />
30 <strong>Zillachtolarin</strong>
NUR WER ALLES KANN, GEWINNT<br />
Doch nicht nur das Ranggln war ein wahrer<br />
Publikumsmagnet, auch beim spektakulären<br />
Sechskampf im Freizeitpark jubelten die<br />
Zuschauer. In Dreier-Teams galt es, in den<br />
Wettkämpfen rund um die Traditionen der<br />
Landwirtschaft und der Brauerei zu überzeugen:<br />
Bierfassrollen, Baumstammwerfen, Seilziehen,<br />
Fasstauben-Rennen, Bierkistenkraxeln<br />
und Armdrücken. In der ersten Reihe schauten<br />
auch Magdalena und Carina gespannt den<br />
Teilnehmern zu und klatschten.<br />
Die Männermannschaft „Jungbauern Wattenberg“ aus Wattenberg<br />
hat den 1. Platz errungen. Bei den Damen erreichte das<br />
Team „Brautmädls 2“ aus Langen den 1. Platz.<br />
<strong>Zillachtolarin</strong><br />
31
xxxxx,<br />
xxxxxxxxx<br />
» Du triffst einfach<br />
jeden, es heißt ja<br />
auch ‚Treff ma ins am<br />
<strong>Gauder</strong>‘. Da ist jeder<br />
auf dem Weg.«<br />
Magdalena Gruber,<br />
aus Stumm<br />
Zu guter Letzt warten noch die Fahrgeschäfte am Rummelplatz<br />
auf die beiden. Kettenkarussell, Autoscooter oder Sky Fall – da fiel<br />
die Entscheidung schwer. Unsere Zillertalerinnen scheuten das<br />
Karussell aber trotz ihres Dirndls nicht und begaben sich auf eine<br />
Fahrt vor einer atemberaubenden Bergkulisse. „Nächstes Jahr sind<br />
wir wieder dabei“, lachen sie. Und gehen Richtung Festzelt, wo<br />
Österreichs stärkstes Festbier, der „<strong>Gauder</strong> Bock“, sowie traditionelle<br />
Schmankerl vom Metzgerwirt aus Laimach und später die<br />
<strong>Gauder</strong>-Party auf Magdalena und Carina warten.<br />
32 <strong>Zillachtolarin</strong>
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TEXT: FLORIAN WARUM<br />
FOTO: GÜNTHER FANKHAUSER<br />
FARBENSPIELE UM<br />
VIEL HEISSE LUFT<br />
Neben dem Bieranstich durch den Landeshauptmann bildet die<br />
Gambrinus-Rede nach Vorbild der Fastenpredigt am Nockherberg<br />
ein weiteres Eröffnungsritual am <strong>Gauder</strong> Fest.<br />
Als der <strong>Gauder</strong>bock 2018 offiziell angestochen<br />
war und die Gäste im Festzelt<br />
ihren Platz eingenommen hatten,<br />
wunderte sich Manfred Zöschg – besser<br />
bekannt als „Luis aus Südtirol“– über<br />
die Abwesenheit des amtierenden<br />
Bundeskanzlers. „Habt ihr euren Bundeskanzler<br />
gar ausgeladen?“, fragte er.<br />
Und er erinnerte die rund 4.000 im Zelt<br />
Anwesenden an die Casting-Show (die<br />
Wahl zum Landtag) und an das flehentliche<br />
Bräutigam-Werben der Grünen<br />
unter dem Motto„ wenn schwarz nicht<br />
so blauäugigist, seh’ ich auch nicht<br />
ganz rot für die Grünen“, von Parteichefin<br />
Ingrid Felipe.<br />
Von Österreich nach Russland und<br />
zurück nach Tirol<br />
Auch nach dem „Herrn mit dem blauen<br />
Auge“ hat Luis im Festzelt Ausschau<br />
gehalten. Doch selbst sein Telefonat mit<br />
Russlands Präsident Putin gab keinen<br />
Aufschluss über den Verbleib des Herrn<br />
‚Ha-Tse’. Aber dafür ließen Hansjörg<br />
Schelling und Wolfgang Schüssel als<br />
Spitzenmanager aus Russland grüßen.<br />
Nach seinem Ausflug in den Osten<br />
ging es „aber jetzt wieder zurück nach<br />
Tirol. Dort ist man ja soooo glücklich,<br />
dass der (Franz, Anm.) Hörl wieder im<br />
Nationalrat sitzt. Da wird er sich auch<br />
für die Zillertalbahn stark machen. Die<br />
wird nämlich in Zukunft mit Wasserstoff<br />
angetrieben“. Mit der ganzen heißen<br />
Luft des Politikergeschwafels könne Tirol<br />
zusätzlich zu alternativen Antrieben<br />
auch in Windkraftenergie investieren.<br />
Heimatstimme gegen Zillertaler<br />
Zeitung<br />
Ein weiteres Thema waren die Pläne<br />
von Heinz Schultz für seine neue Gondelbahn<br />
„Peak to Peak“. Wie ein großes<br />
Spinnennetz werde man sie vom<br />
Weltraum aus bestaunen können. „Und<br />
der Heinz wird zum Spiderman vom<br />
Zillertal.“ Im Falle einer Neugestaltung<br />
des Mayrhofener Bahnhofs prophezeit<br />
der Luis auch eine mögliche Umbenennung<br />
von Mayrhofen im Zillertal<br />
auf Mayrhofen am Bahnhof „oder auf<br />
Bahnhofen“. Mehr erfahre man dann<br />
sicherlich „in deiner Zeitung“, zwinkerte<br />
er der Mayrhofener Bürgermeisterin<br />
Mag. Monika Wechselberger zu. „Na,<br />
nit die, sondern die andere“, wagte er<br />
einen Seitenhieb auf den Mayrhofener<br />
Medienkrieg. Auch das Verkehrsproblem,<br />
der „blaue Dunst“ in Österreich,<br />
die (Nicht-)Integration und das Trommler-Konzert<br />
im Landtagswahlkampf der<br />
Blauen blieben nicht verschont. Aber:<br />
„Später werden so viele blau sein, dass<br />
dem Landshauptmann ganz schwarz<br />
vor Augen wird.“ Und zu guter Letzt<br />
gab er der Hoffnung Ausdruck, dass<br />
„der <strong>Gauder</strong>-Bock unsere Sinne nicht<br />
schärft, sondern durch seine Eintrübung<br />
das Geschehen im Land erträglicher<br />
macht“.<br />
Aus der Gambrinusrede 2018<br />
Florian Warum<br />
34 <strong>Zillachtolarin</strong>
G'sellig im Tol<br />
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SPRICHT FÜR SICH.<br />
Landeshauptmann Günther Platter beim Bieranstich<br />
Bgm. Zell Robert Pramstrahler, Bundesministerin Margarete Schramböck,<br />
Moderatorin Johanna Kob, LH Günther Platter, TVB-Obmann Ferdinand<br />
Lechner, Zillertal Bier Martin Lechner, Braumeister Peter Kaufmann<br />
Fotos: Günther Fankhauser<br />
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<strong>Zillachtolarin</strong><br />
35
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Skiareatest-Leiter und Herausgeber Klaus Hönigsberger, der Präsident des OLG Klaus Schröder und<br />
TV-Koch Alexander Fankhauser<br />
Architekt Paul Burtscher und Klaus Innerbichler<br />
(BMW)<br />
TVB-Obmann Ferdinand Lechner und<br />
Lisa Lechner-Riedmann<br />
Nicola Innerbichler, Katharina Bauernfeind<br />
Hotelier Hansjörg und Anna-Maria<br />
Schneeberger<br />
Katrin Brunner, Christoph Freysinger, Andreas<br />
Hörhager, Maria Brunner<br />
LR Patrizia Zoller-Frischauf und Bundesministerin<br />
Margarete Schramböck<br />
Fotos: Günther Fankhauser<br />
Julia Kröll und Lisa-Marie Eder<br />
36 <strong>Zillachtolarin</strong><br />
Gitti Widner, Karin Komutzki, Markus Rieder<br />
Karin Brugger, Hannah Komutzki und Franz<br />
Widner
G'sellig im Tol<br />
Dietmar Schennach, Dieter Grepl und<br />
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SPRICHT FÜR SICH.<br />
Peter Innerbichler (BMW) und Tina Stattmann<br />
(Milchbar Gerlos)<br />
Fotos: Günther Fankhauser<br />
Braumeister Peter Kaufmann, Moderatorin<br />
Johanna Kob<br />
Landeshauptmann Günther Platter samt Stellvertreter<br />
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Kronenzeitung-Vizechef Claus Meinert mit<br />
Paul Tikal, Michael Eder und Jasmin Steiner<br />
Herausgeberin des gleichnamigen Magazins<br />
Maya und Reinhard Schwitzer<br />
TT-Redakteurin Eva-Maria Fankhauser und<br />
Kommunikationsprofi Stefan Kröll<br />
TVB-Vorstand der 1. Ferienregion Walter Koidl<br />
und Manfred Brandacher<br />
Julia Ritzl, Daniela Binder und Franziska Rainer<br />
Fotos: Günther Fankhauser<br />
Planer Zoltan Toth und Banker Stefan Hotter<br />
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Fotos: Günther Fankhauser<br />
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<strong>Zillachtolarin</strong><br />
39
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Festzelt- und Metzgerwirtsleute Johannes & Johann Hundsbichler mit Enkel Lukas mit<br />
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Heinz Schultz, Robert Pramstrahler, Leo Stock<br />
und Reinhard Binder<br />
Manuela Pfister, Andrea Wechselberger-<br />
Burgstaller (Awex-Kids)<br />
Wochenbrunnerwirtin Carola mit Tochter<br />
Katharina Hörhager v. Toll (Saustadl)<br />
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Fotos: Günther Fankhauser<br />
Theresa Amor, Alexandra Taxacher, Tanja Kröll, Denise Dreier, Bianca Hochmuth<br />
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41
TEXT: ALEXANDRA EMBACHER<br />
FOTO: MARTIN GUGGENBERGER<br />
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TRACHTLER-NACHWUCHS<br />
Die Kleinen machten es den Großen vor: der „Tag der Trachtler-Jugend 2018“<br />
am <strong>Gauder</strong>-Samstag lockte wie jedes Jahr etliche Zuschauer auf die Straßen<br />
Zells, um den Jüngsten der Trachtler-Szene ordentlich zu applaudieren. Unter<br />
dem Motto „Unsere Jugend – unsere Zukunft“ marschierten mehr als 720 Jungtrachtler<br />
aus 21 Vereinen samt ihren Betreuern durch die gefüllten Gassen.<br />
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„Klar ist, dass unsere Kinder Brauchtum<br />
und Werte nicht mehr weitergeben<br />
können, wenn sie es selber<br />
nie kennengelernt und gelebt haben“,<br />
sagt der Obmann des Tiroler<br />
Landestrachtenverbands Oswald<br />
Gredler. Daher wurde unter dem<br />
Leitsatz „Unsere Jugend – unsere<br />
Zukunft“ vor Jahren eine Initiative<br />
zur Förderung des Brauchtums bei<br />
Jugendlichen ins Leben gerufen. Das<br />
Engagement trägt jedenfalls Früchte:<br />
etliche Kinder und Jugendliche stellten<br />
beim „Tag der Trachtler-Jugend<br />
2018“ stolz ihre Tracht zur Schau<br />
und nahmen begeistert am Umzug<br />
teil. „Solche Veranstaltungen sind<br />
auch für das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
und die Kameradschaft<br />
untereinander sehr förderlich“, zeigt<br />
sich der Obmann begeistert, „hier<br />
wird das regionale Selbstbewusstsein<br />
und die Freude an der Gemeinschaft<br />
unseres Tiroler Landestrachtenverbandes<br />
besonders erlebbar.“<br />
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PUNKT 12 UHR<br />
Laut ertönte „Tschu-tschu“ – die Zillertal<br />
Bahn brachte die jungen Trachtler nach Zell<br />
am Ziller. Die Nachwuchstrachtler zogen anschließend<br />
vom Bahnhof quer durch den Ort<br />
bis zum Festzelt mit klingender Musik ein. Am<br />
Anfang des Umzugs marschierte die Bundesmusikkapelle<br />
Brandberg und kündigte die<br />
Jungtrachtler an, auch die Eisenbahner-Musik<br />
der Zillertalbahn ließ sich nicht lumpen und<br />
begleitete die Trachtler im Takt.<br />
44 <strong>Zillachtolarin</strong>
» Es liegt an uns, das<br />
wertvolle Kulturgut und<br />
die starke Identität, die<br />
wir haben, behutsam<br />
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TRACHTENVEREIN<br />
EDELWEISS FRITZENS<br />
An dem Edelweiß auf der Brust sind sie sofort<br />
zu erkennen: die Jugendgruppe des Trachtenvereins<br />
Edelweiß Fritzens. Jugendbetreuer<br />
Andreas Gahr trug beim „Tag der Trachtler-Jugend“<br />
einen der Jüngsten im Verein auf den<br />
Schultern. Die jahrelange, engagierte Jugendarbeit<br />
trägt Früchte, der Trachtenverein kann<br />
auf eine stolze Gruppe bestehend aus 36 Kindern<br />
verweisen. „Ein großer Bestandteil der<br />
Vereinsarbeit ist das Weitergeben von Plattlern<br />
und Tänzen an die Jugend“, verrät Obfrau Lisa-Maria<br />
Pensold, „Im dörflichen Geschehen<br />
hat der Verein einen hohen Stellenwert bei der<br />
Erhaltung traditioneller Bräuche.“<br />
„Seit ich bei der Seniorenmesse SEN-Aktiv<br />
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wurde, gibt es Reiseplanungen für meinen Verein<br />
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und an den richtigen Stellen ergänzt bzw. mit Erfahrungsschatz<br />
was Gruppenreisen betrifft zur Seite steht - also Reise-Wunschvorstellungen<br />
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die Wunschvorstellung verloren geht. Was die Zusammenarbeit<br />
zudem sehr angenehm macht, ist die persönliche, sehr aufmerksame<br />
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<strong>Zillachtolarin</strong><br />
45
1. INNTALER VOLKSTRACHTEN-ERHALTUNGS-<br />
UND SCHUHPLATTLERVEREIN VÖLS<br />
In der sommerlichen Miedertracht und mit den Kindern<br />
an beiden Händen wirkte Jugendbetreuerin<br />
Annemarie Schatz für den Trachtenverein Völs samt<br />
der dreißigköpfigen Jugendgruppe beim Umzug mit.<br />
In Reih und Glied schritten die Nachwuchstrachtler<br />
die Straße entlang. „Die Jugend ist für unseren Verein<br />
sehr wichtig“, beschreibt die Jugendbetreuerin und<br />
stellvertretende Obfrau des Völser Vereins ihre Arbeit,<br />
„daher haben wir 2017 auch die Jugendgruppe gegründet.<br />
Wir wollen die Tradition weiterleben lassen.“<br />
Nach dem Umzug ging es für die Jungtrachtler auf die<br />
Bühne im Festzelt.<br />
TRACHTENVEREIN<br />
ALMRAUSCH SÖLLEITE<br />
Mit einer Jugendgruppe von zwanzig Mädls und Burschen<br />
rückte der Trachtenverein Almrausch Sölleite<br />
dieses Jahr aus. Die Mädchen tragen die Bozner Sommerfesttracht<br />
mit einer unüblichen goldenen Schürze,<br />
die Knaben sind mit einem weißen Hemd mit grünem<br />
Brustfleck, einer Lederhose, einem Ranzen und weißen<br />
Stutzen ausgestattet. Mädchen und Knaben sind<br />
zudem mit einer braunen Joppe bekleidet – im Unterschied<br />
zu den Erwachsenen jedoch mit gestrickten<br />
Joppen. „Die Aufgabe des Vereines war es stets, die<br />
Jugend zu fördern“, weiß Christoph Kogler, Obmann<br />
des Vereins. Deshalb wurde bereits um 1957 die erste<br />
eigene Jugendgruppe gegründet.<br />
46<br />
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47
TRACHTENVEREIN „LETZTES AUFGEBOT 1809 SÖLLANDL“<br />
Die Jugendgruppe der Söller zeigte nach<br />
dem Umzug den „Zillertaler Hochzeitsmarsch“<br />
und das „Bauernmadl“ auf der<br />
Festbühne. Mit ihren 27 Nachwuchstrachtlern,<br />
das jüngste Mitglied ist erst<br />
drei Jahre alt, tanzten und plattlten die<br />
Jungtrachtler was das Zeug hielt. „Wir<br />
sind seit vielen Jahren auf dem <strong>Gauder</strong><br />
Fest vertreten“, schätzt Obmann Manfred<br />
Obwaller das Engagement seines<br />
Vereins, „der Veranstalter hat mit dem<br />
‚Tag der Trachtler-Jugend‘ eine Plattform<br />
geschaffen, um das Können der Kinder<br />
und Jugendlichen aus den Vereinen einer<br />
breiten Masse präsentieren zu können.“<br />
TRACHTEN- UND BRAUCHTUMSVEREIN THIERSEE<br />
„Jedes Jahr freuen sich besonders unsere Kinder,<br />
wenn es heißt, wir fahren wieder zum<br />
<strong>Gauder</strong> Fest“, beschreibt die Obfrau des Vereins<br />
Christine Kröll, „es ist immer schön zu<br />
sehen, mit wie viel Freude sie ihr erlerntes<br />
Können dann vor Publikum zeigen.“ Im Jahr<br />
2004 entschlossen sich die Thierseer, eine<br />
eigene Jugendgruppe zu gründen, welche<br />
nach ihrem Hausberg „D`Schattbergla“ benannt<br />
wurde. Beim Jugendnachmittag in Zell<br />
begeisterten 16 Kinder ihr Publikum. „Uns ist<br />
es sehr wichtig, dass wir auch die Jugend im<br />
Verein haben“, sagt deren Obfrau, „denn sie<br />
sollen ja unsere Tradition und das Brauchtum<br />
kennenlernen und dann weiterleben und<br />
weitergeben.“ Von der Gruppe zeigten fünf<br />
Paare den Figurentanz, Johannes Mairhofer<br />
begleitete sie mit der Ziehharmonika.<br />
48 <strong>Zillachtolarin</strong>
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49
In der Vorgruppe zeigte die<br />
Fahnenabordnung des Tiroler<br />
Landestrachtenverbandes ihre<br />
traditionsreichen Fahnen.<br />
TEXT: ALEXANDRA EMBACHER / FLORIAN WARUM<br />
FOTO: SIMON HAUSBERGER, SIMON LANZINGER, MARTIN GUGGENBERGER<br />
TRADITION<br />
BEWEGT<br />
Tausende Zuschauer zieht es alle Jahre wieder nach Zell am Ziller, um beim großen<br />
<strong>Gauder</strong> Fest-Umzug hautnah dabei sein zu können. Mit mehr als sechzig teilnehmenden<br />
Vereinen und prächtigen Pferde- beziehungsweise traditionsreichen<br />
Ochsengespannen hat sich der Trachtenumzug mittlerweile zum größten seiner<br />
Art in Österreich entwickelt. 2018 führte Stefanie Neuner den Festzug auf ihrer<br />
stolzen Haflingerstute Sylvana an, etwa 2500 Teilnehmer folgten ihr und der Weltsiegerstute<br />
nach. Der Umzug trug die Schwerpunkte „Bezirksmusikfest – 70 Jahre<br />
Blasmusikverband Zillertal“ und „200 Jahre Bundesmusikkapelle Zell am Ziller“.<br />
50 <strong>Zillachtolarin</strong>
BUNDESMUSIKKAPELLE<br />
ZELL AM ZILLER<br />
Herzlichen Glückwunsch – die Bundesmusikkapelle Zell<br />
am Ziller feiert dieses Jahr ihr 200-jähriges Jubiläum! Seit<br />
1896 findet sich eine lückenlos geführte Chronik der Kapelle,<br />
aus der ebenso hervorgeht, dass die Musikkapelle<br />
Zell zu jeder Zeit auch mit den anderen Vereinen des<br />
Dorfes eng verbunden war. Das brachte dem Verein unter<br />
anderem den Titel Feuerwehrmusik ein, auch bei Ausrückungen<br />
des gesamten Zillertaler Schützenregiments tritt die<br />
Musikkapelle Zell seit über 100 Jahren in Erscheinung. „Die<br />
Ausrückungen der Musik spiegeln und spiegelten oftmals<br />
die gesellschaftliche und politische Lage wider“, wissen die<br />
Zeller. Na dann, auf die nächsten hundert Jahre Geschichte!<br />
Zusammen mit der Bundesmusikkapelle<br />
Zell am Ziller marschierten das Kommando<br />
und der Ausschuss der Freiwilligen<br />
Feuerwehr der Marktgemeinde durch die<br />
gefüllten Straßen Zells. Unter Abschnittskommandant<br />
Siegfried Geisler und Kommandant-Stellvertreter<br />
Alexander Stock<br />
fungierten die Florianijünger als Ehrenbegleitung<br />
der Musikkapelle, welche seit<br />
dem Jahr 1877 als Feuerwehrkapelle bezeichnet<br />
wird und somit eine der ältesten<br />
dieser Art tirolweit darstellt.<br />
<strong>Zillachtolarin</strong><br />
51
VETERANER- &<br />
RESERVISTENVEREIN ZELL<br />
Die Tiroler Traditionsverbände präsentierten sich auch in diesem<br />
Jahr wieder durch Fahnenabordnungen des Tiroler Landestrachtenverbandes,<br />
des Bezirkstrachtenverbandes Innsbruck, des<br />
Kaiserjägerbundes und der Kaiserschützen Imst. Der Tiroler<br />
Kameradschaftsbund wurde durch eine Abordnung des Veteranen-<br />
und Reservistenvereines Zell am Ziller unter Obmann<br />
Paul Herunter vertreten. Die Fahnen der ältesten Dorffeuerwehr<br />
Tirols – der Freiwilligen Feuerwehr Zell am Ziller – marschierten<br />
heuer auch mit den Traditionsverbänden mit.<br />
TIROLER KAISERJÄGERBUND<br />
INNSBRUCK<br />
In Innsbruck wurde der Tiroler Kaiserjägerbund<br />
vor beinahe hundert Jahren von ehemaligen Regimentsangehörigen<br />
gegründet, jeder Kaiserjäger<br />
konnte – unabhängig von seinem Dienstgrad – ein<br />
Mitglied werden. Mittlerweile umfasst der Bund<br />
13 Ortsgruppen: neun in Nordtirol, eine Ortsgruppe<br />
in Osttirol, zwei Ortsgruppen in Südtirol und<br />
eine italienischsprachige Ortsgruppe in Lavarone.<br />
Damals wie heute fühlt sich der Kaiserjägerbund<br />
der Pflege der Kaiserjägertradition, der Kameradschaft,<br />
den soldatischen Traditionen und Werten<br />
sowie dem Schießwesen verpflichtet.<br />
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53
KAISERSCHÜTZEN<br />
IMST<br />
Von weitem sind die Imster Kaiserschützen mit ihrer einheitlichen<br />
Uniform und etlichen Abzeichen an der Jacke<br />
zu erkennen. Die Mitglieder der Tiroler Traditionsorganisation,<br />
welche ihren Ehrentitel durch Kaiser Karl I. im<br />
Jahre 1917 verliehen bekommen hat, marschierten beim<br />
Festumzug im Gleichschritt und zeigten ihre wertvolle<br />
Fahne. Bis heute prägt der Tiroler Traditionsverband die<br />
heimische Kulturgeschichte und spielt bei vielen gesellschaftlichen<br />
Anlässen sowie Umzügen eine große Rolle.<br />
Auch wenn das Bergsteigerdorf Ginzling nur 350 Einwohner<br />
zählt, verfügt das Dorf trotzdem seit dem Jahr 1930 über<br />
eine eigene Musikkapelle. Mit den 19 aktiven Musikanten und<br />
fünf Marketenderinnen gilt die Bundesmusikkapelle Ginzling-<br />
Dornauberg als die kleinste Kapelle im Zillertal – was die Mitglieder<br />
aber nicht daran hindert, im Sommer wöchentlich ein<br />
Platzkonzert abzuhalten und sämtliche Feierlichkeiten der Ge-<br />
meinde musikalisch zu gestalten. „Es ist den Bemühungen des<br />
momentanen Vorstandes zu verdanken, dass sich die Musikkapelle<br />
nach langer Pause erstmals wieder bei einem Bezirksmusikfest<br />
beziehungsweise heuer im Rahmen des <strong>Gauder</strong> Festes der<br />
Öffentlichkeit präsentieren kann“, freut sich Kapellmeister Josef<br />
Gabriel, „und darauf ist jeder Einzelne der Bundesmusikkapelle<br />
Ginzling-Dornauberg wirklich stolz!“<br />
54 <strong>Zillachtolarin</strong>
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Bier diente bis 1937 zur Belieferung<br />
der Zillertal-Bier-Kunden<br />
zwischen Fügen und Mayrhofen –<br />
die Fässer waren sogar bis zum Jahr<br />
1967 im Einsatz. Gefüllt waren sie<br />
mit Österreichs stärkstem Festbier:<br />
dem „<strong>Gauder</strong>-Bock.“ Das Starkbier<br />
mit 7,8 Volumsprozent wird nur<br />
zur <strong>Gauder</strong> Festzeit ausgeschenkt.<br />
Beim Umzug waren vier Noriker<br />
der Familie Ehrensperger vom Postkutscherhof<br />
Axams eingespannt,<br />
der Wagen wurde von Stefan und<br />
Karin Wachter gefahren.<br />
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Die <strong>Zillachtolarin</strong><br />
57
GRASAUSLÄUTER<br />
Mit großer Begeisterung nehmen die feschen Burschen<br />
und Mädchen mit ihrem lauten Glockengeläute<br />
jedes Jahr am <strong>Gauder</strong>-Umzug teil. Nach<br />
einem uralten Brauch ziehen sie im Frühjahr mit<br />
ihren Kuhglocken über die Felder und Äcker sowie<br />
von Hof zu Hof, um das Gras gewissermaßen<br />
„herauszuläuten“ und so das Wachstum zu beschleunigen.<br />
Ganz nach dem Credo: je kräftiger<br />
die Glocken geläutet werden, desto besser wird der<br />
Frühling aus seinem Winterschlaf geweckt.<br />
FUHRMANNS SCHUTZENGEL<br />
Zwei Falabella-Ponys zogen<br />
das interessante Gespann<br />
namens Fuhrmanns Schutzengel<br />
vom Postkutscherhof<br />
Ehrensperger Axams. Dabei<br />
sind die Pferde die kleinsten<br />
ihrer Art, Falabellas sind<br />
eine argentinische Miniaturponyrasse.<br />
Geleitet wurde<br />
die Kutsche von Hans-Jörg<br />
Falkner.<br />
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MUSIKKAPELLE<br />
GROSSHOLZHAUSEN<br />
140 Jahre sind seit Gründung der Kapelle vergangen.<br />
Seither sorgt sie für den festlichen Rahmen bei Anlässen<br />
und Veranstaltungen. Tradition ist das Neujahranblasen,<br />
ist es doch schon seit 1893 im Jahresprogramm. Ein<br />
Höhepunkt war der Auftritt bei der Steuben Parade in<br />
New York und das Treffen mit Siegfried & Roy. Zu sehen<br />
waren die Großholzhausener auch beim Rosenmontags-<br />
Umzug in Köln sowie mehrmals bei der grünen Woche<br />
in Berlin. Von 13. bis 18. Juni feiert die Kapelle unter<br />
Vorstand Christian Warter und Kapellmeister Stephan<br />
Heinke im Festzelt ihr 140-Jahr-Jubiläum.<br />
GTV<br />
HOCHRIES-SAMERBERG<br />
60 Die <strong>Zillachtolarin</strong>
LIPA MÜNCHEN<br />
Nach Auflösung des Slowenischen Kulturvereins<br />
Triglav 1990 entstand zwei Jahre später der<br />
Slowenische Kulturverein LIPA München e. V.<br />
mit aktuell 250 Mitgliedern. An Faschingsfeiern,<br />
Kulturabenden, Martinsfest oder Weihnachtsfeiern<br />
nehmen an die 500 Gäste teil. Seit 1999<br />
pflegt eine eigene Folkloregruppe Oberkrainer,<br />
Stajerische und Prekmurske Tänze. Die zwölf<br />
Tanzpaare trainieren einmal pro Woche unter<br />
der Leitung von Daniela Zver. Ihre Original-<br />
Trachten wurden in Slowenien genäht und bei<br />
Auftritten in München, Restdeutschland, Österreich<br />
und Slowenien mit großem Stolz getragen.<br />
Ganz in der Nähe von Erl, an der Tiroler<br />
Grenze, befindet sich der nächste bayrische<br />
Vertreter, der Trachtenverein Hochries-Samerberg.<br />
Der Samerberg ist ein wunderschönes<br />
Hochtal und liegt zwischen Nußdorf am Inn<br />
und Aschau im Chiemgau. Der Verein gehört<br />
zu den älteren Semestern der Trachtenvereine<br />
und hat das 120-jährige Gründungsfest schon<br />
vor Jahren gefeiert. Dabei gehören das Schuhplatteln<br />
und die Trachtentänze der Aktiven<br />
und der Kindergruppen beinahe zum täglich<br />
Brot, vereinseigene Musik- sowie Gesangsgruppen<br />
und Goaßlschnalzer machen den<br />
Verein aus. Auch eine eigene Theatergruppe<br />
gehört dem GTV Hochries-Samerberg an.<br />
Die <strong>Zillachtolarin</strong><br />
61
BMK STRASS IM ZILLERTAL<br />
„Wir sind eine ‚junge Kapelle‘ und legen viel Wert auf eine gute Ausbildung<br />
und Förderung unserer Jugend“, sagt Obmann Johannes Larch,<br />
„sechzig Prozent der Musikantinnen und Musikanten sind jünger als<br />
30 Jahre.“ Bevor die Musikschüler jedoch in die Kapelle aufgenommen<br />
werden, dürfen sie erste Bühnenerfahrung im Jugendblasorchester<br />
sammeln. Doch nicht nur die Jugend hat es bei der Musikkapelle gut,<br />
zeitlebens hat sich auch der mittlerweile 91-jährige Albert Prantl bei der<br />
Kapelle wohlgefühlt. Mehrere Jahre hindurch war er sogar der „älteste<br />
aktive Trompeter“ Österreichs. Die Bundesmusikkapelle Strass zählt derzeit<br />
52 aktive Musikanten und drei Marketenderinnen.<br />
VEREIN DER SÜDTIROLER<br />
IN KITZBÜHEL<br />
Zwischen 1939 und 1943 fanden viele Südtiroler in Nordtirol<br />
eine neue Heimat. 1946 wurden die Landesverbände<br />
der Südtiroler und der Gesamtverband der Südtiroler in<br />
Österreich gegründet. Waren es zu Anfang Äpfellieferungen<br />
aus der alten Heimat, so lautete die Hauptaufgabe<br />
ab 1955 Mithilfe bei Behördengängen:<br />
bei Rücksiedlern nach Südtirol<br />
und bei Erlangung der österreichischen<br />
Staatsbürgerschaft. Heute gibt<br />
es Ausflüge, Wanderungen sowie<br />
den monatlichen Hoangart in Kitzbühel,<br />
Kirchberg und St. Johann. Bei<br />
Ausrückungen tragen sie ihre alten<br />
Trachten.<br />
62 Die <strong>Zillachtolarin</strong>
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Die <strong>Zillachtolarin</strong><br />
63
VEREIN DER SÜDTIROLER<br />
INNSBRUCK STADT LAND<br />
Gründungsjahr dieses Vereins ist das Jahr 1946, also<br />
drei Jahre nach Ende der Optionszeit. Damit wollten die<br />
Südtiroler Auswanderer deren Bräuche und Traditionen<br />
in der neuen Heimat Nordtirol für nachfolgende Generationen<br />
erhalten. Seither werden die verschiedensten<br />
Trachten Südtirols bei Ausrückungen präsentiert. Der<br />
Verein der Südtiroler unter Obfrau Adelheid Thomann<br />
trägt mit Stolze alte Südtiroler Trachten und gehört mittlerweile<br />
auch dem Trachtenverband an.<br />
VOLKSTANZGRUPPE<br />
ASSLING<br />
64 Die <strong>Zillachtolarin</strong>
In dieser Volkstanzgruppe sind junge Menschen (hauptsächlich aus diesen<br />
zwei Gemeinden des Grödnertals), die gerne tanzen und eine nette<br />
Gemeinschaft sehr schätzen. In der Grödner Tracht pflegen sie alte Tänze<br />
und Volksmusik. Sie wollen dieses Erbe auch an nachkommende Generationen<br />
weitergeben. Ursprünglich zählte die Volkstanzgruppe von<br />
Gründer Bruno Riffeser zum Heimatpflegeverein Wolkenstein. 2002<br />
lösten sich die Tänzer und treten seither als eigenständige Gruppe auf –<br />
bei Umzügen, Prozessionen, Festen, Tiroler Abenden in Gröden sowie im<br />
In- und Ausland.<br />
VOLKSTANZGRUPPE<br />
WOLKENSTEIN<br />
UND ST. CHRISTINA<br />
Die Osttiroler sind seit vielen Jahren ein fixer<br />
Bestandteil jedes <strong>Gauder</strong> Fest-Umzuges in<br />
Zell am Ziller. Die „Gitsch’n“ und „Buibn“<br />
feiern am 22. September 2018 ihr 45-jähriges<br />
Bestandsjubiläum im Bärenstadel in Assling<br />
mit einem besonderen Jubiläumsball. Wer allerdings<br />
nicht so lange warten möchte, kann<br />
die 24 Mitglieder (inkl. einer Spielfrau und<br />
einem Spielmann) mit traditionellen Tänzen<br />
und Plattlern aus Tirol und Salzburg, aber<br />
auch mit Eigenkreationen bei Volkstanzabenden<br />
und Almwandertagen sowie bei Mitternachtseinlagen<br />
von Bällen und Hochzeiten<br />
bestaunen.<br />
Die <strong>Zillachtolarin</strong><br />
65
Von einem Dutzend Mitglieder auf einen stolzen Bestand von 45 aktiven<br />
Musikanten – die Bundesmusikkapelle Tux hat seit 1833 einen<br />
ordentlichen Zuwachs an Kapellenmitgliedern zu verzeichnen. Heute<br />
leitet Martin Geisler als Obmann und Hans Rainer als Kapellmeister<br />
die Musikkapelle, als musikalische Höhepunkte zählen das alljährliche<br />
Frühjahrskonzert beziehungsweise das Eröffnungskonzert. Auch die<br />
Jugendkapelle der Tuxer Kapelle hat beim Sommerabschlusskonzert<br />
ihren großen Auftritt. Die wöchentlichen Sommerkonzerte finden von<br />
Ende Juni bis September statt.<br />
BUNDESMUSIKKAPELLE TUX<br />
HOLLEDAUER<br />
HOPFAREISSER<br />
Bekannt aus Radio und Fernsehen: die „Holledauer Hopfareisser“! Seit<br />
knapp 15 Jahren besteht die Blaskapelle, die Formation stammt aus dem<br />
Herzen der Hallertau, genauer gesagt aus Nandlstadt im Landkreis Freising.<br />
„Neben der kulturellen Erhaltung heimischer Volksmusik und deren<br />
Vermittlung besonders an die Jugend hat sich unsere Formation auch gesellschaftliches<br />
Engagement auf die Fahnen geschrieben“, ist man sich<br />
in der Kapelle einig. Unter dem Namen „Oafach aufgspuid - Zwoafach<br />
ghoifa“ wird deshalb seit zehn Jahren jährlich ein Benefizkonzert von der<br />
Gruppe veranstaltet, was den Musikern auch den Kulturförderpreis des<br />
Landkreises Freising für besondere Verdienste auf dem Gebiet der Volksund<br />
Blasmusik einbrachte.<br />
66 Die <strong>Zillachtolarin</strong>
dem Himmel ein Stück näher<br />
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WAGEN EHRENSBERGER<br />
HOPFEN-<br />
TRANSPORTWAGEN<br />
Eine Norikerstute ist vor diesen Wagen gespannt, mit dem in<br />
früherer Zeit kleine Gütertransporte der Brauerei Zillertal Bier<br />
durchgeführt wurden. Hierfür passt diese Pferderasse perfekt: der<br />
Noriker oder auch Pinzgauer ist ein mittelschweres, kräftiges und<br />
ausdauerndes Gebirgskaltblutpferd. Der Fahrer ist Bruno Riml<br />
vom Postkutscherhof Ehrensperger in Axams.<br />
68 Die <strong>Zillachtolarin</strong>
70 Die <strong>Zillachtolarin</strong>
Die <strong>Zillachtolarin</strong><br />
71
BUNDESMUSIKKAPELLE<br />
FINKENBERG<br />
Im Jahr 1924: die Bundesmusikkapelle Finkenberg wird<br />
von der Volksschullehrerin Maria Unterburger gegründet.<br />
Dass eine Frau in der damaligen Zeit als musikalische<br />
Leiterin einer Musikkapelle mit 22 Musikanten<br />
fungierte, war gewiss recht spektakulär – wenn nicht<br />
gar eine Besonderheit. Heute zählt die Kapelle 58 aktive<br />
Mitglieder. „Der besondere Stolz der Kapelle sind<br />
die acht Ehrenmitglieder, welche schon fünfzig oder<br />
sogar mehr als sechzig Jahre aktive Mitglieder des Vereins<br />
sind“, ist man sich in der Dorfkapelle sicher. Als ein<br />
Höhepunkt in der Geschichte der Bundesmusikkapelle<br />
Finkenberg gilt die Uraufführung des „Leonhard Stock<br />
Olympia Marsches“ von Hubert Klier. Anlässlich des<br />
Olympiasiegs von Leonhard Stock 1980 in Lake Placid<br />
schrieb der Tiroler Komponist den Marsch.<br />
BUNDESMUSIKKAPELLE<br />
SCHLITTERS<br />
Bei geschichtsträchtigen Ausrückungen wurde die mittlerweile 204<br />
Jahre alte Bundesmusikkapelle bekannt: zum einen 1815 bei Kaiser<br />
Franz in Innsbruck, zum zweiten 1816 beim neueingesetzten Landrichter<br />
zu Rotholz Johann Nepomuk Raffel und zum dritten 1822<br />
beim Empfang des russischen Kaisers Zar Alexander in Rotholz.<br />
Heute zählt die Kapelle zusammen mit zwei Marketenderinnen und<br />
einem Fähnrich 60 aktive Mitglieder. „Besonders der Zuwachs an<br />
Jungmusikantinnen und -musikanten in den letzten Jahren ist sehr<br />
erfreulich“, betont der Vorstand, „Jung und Alt musizieren bei der<br />
Musikkapelle Schlitters.“<br />
72 <strong>Zillachtolarin</strong>
TRACHTENVEREIN<br />
D'KRANZHORNER - ERL<br />
Das 1.368 m hohe „Kranzhorn“ ist Namensgeber des Vereins<br />
aus der 1.450-Seelen-Gemeinde. Eine Besonderheit stellen<br />
seine zwei Gipfelkreuze dar, die den fließenden Verlauf der<br />
Landesgrenzen zwischen Tirol und Bayern symbolisieren. Zehn<br />
Männer der „D’ Kranzhorner“ führen beim <strong>Gauder</strong>-Umzug das<br />
Kreuz der Passionsspiele Erl mit. Diese finden alle sechs Jahre<br />
zwischen Mai und Oktober statt. Mit 600 Personen – davon<br />
auch ein Teil der Mitglieder des Trachtenvereins - ist fast die<br />
Hälfte aller Gemeindebürger eingebunden.<br />
<strong>Zillachtolarin</strong><br />
73
WAGEN EHRENSBERGER<br />
BIER-<br />
TRANSPORTWAGEN<br />
Dieser historische Wagen vom Postkutscherhof<br />
Ehrensperger Axams wurde um 1890 gebaut<br />
und beim <strong>Gauder</strong>sonntag von Josef Nebl<br />
gefahren. Vierfache Pferdepower: das macht<br />
den Vierspänner mit seiner kostbaren Fracht<br />
aus, deutsche Kaltbluthengste ziehen diesen<br />
schweren Wagen. Dabei werden Pferderassen<br />
als Kaltblüter bezeichnet, wenn sie sich<br />
durch ein hohes Körpergewicht und ein ruhiges<br />
Temperament auszeichnen. Meist werden<br />
diese als schwere Zugpferde eingesetzt. So<br />
auch beim Brückenwagen, dieser diente zum<br />
Transport von Bier über weitere Strecken. Voll<br />
beladen mit Bier wiegt dieser Transportwagen<br />
stolze acht Tonnen.<br />
74 <strong>Zillachtolarin</strong>
<strong>Zillachtolarin</strong><br />
75
TRACHTENVEREIN<br />
D'KOASARA<br />
Gegründet 1901, sind hier Generationen versammelt:<br />
Das jüngste (aktive) Mitglied ist gerade<br />
mal vier Jahre alt, das älteste (nicht mehr aktive)<br />
zählt 92 Jahre. Fast ein Fünftel der 330 Mitglieder<br />
– 30 Erwachsene und 40 Jugendliche zwischen<br />
vier und 17 Jahren – zieht regelmäßig die<br />
Kufsteiner Bürgertracht bzw. die Unterinntaler<br />
Werktagstracht an. Von den Gründern der Jugendgruppe im Jahr 1976 sind heute<br />
noch drei in der 1981 gebildeten Schuhplattlergruppe aktiv eingebunden. Zu sehen<br />
waren sie in halb Europa sowie in Kanada, Singapur, Malaysia oder Südafrika.<br />
76 <strong>Zillachtolarin</strong>
BMK BRANDBERG<br />
Obwohl das Bergdorf Brandberg nur 360 Einwohner zählt, hat die<br />
Bundesmusikkapelle mittlerweile eine bemerkenswerte Stärke von 54<br />
Musikanten und Musikantinnen erreicht. Die Dorfkapelle wurde 1979<br />
gegründet und stellt somit die zweitjüngste Kapelle des Tales dar, nächstes<br />
Jahr wird das 40-jährige Bestandsjubiläum gefeiert. Seit einem Vierteljahrhundert<br />
hält Kapellmeister Gerhard Anker der Bundesmusikkappelle<br />
Brandberg die Treue, die organisatorische Leitung hat Obmann<br />
Manuel Stock inne, die Funktion als Stabführer hat Johannes Voppichler.<br />
Bekannt ist die Kapelle auch für das alle zwei Jahre stattfindende „Zillertaler<br />
Weisenbläsertreffen“. Zahlreiche Musikgruppen und hunderte Besucher<br />
aus Nah und Fern finden sich bei der Veranstaltung ein.<br />
TRACHTENVEREIN<br />
KIRCHBICHL<br />
Nach Gründung ihres Trachtenvereins im Jahr 1921 gehörten<br />
die Kirchbichler auch zu den Gründungsvereinen<br />
des Unterinntaler Trachtenverbandes im Jahr 1950. Für<br />
ihre Auftritte kleiden sich die Frauen mit der Unterinntaler<br />
Festtagstracht, während die Männer eine eigene Vereinstracht<br />
(die an die Brixentaler Tracht angelehnt ist) tragen.<br />
60 unterstützende und 50 aktive Mitglieder sowie<br />
15 Kinder und Jugendliche pflegen beim Trachtenverein<br />
Kirchbichl Tracht und Brauchtum, und zwar in Form von<br />
Tänzen und Plattlern bei Tiroler Abenden oder bei sonstigen<br />
Anlässen im Ort.<br />
<strong>Zillachtolarin</strong><br />
77
OCHSENGESPANN<br />
MIT<br />
HOPFENWAGEN<br />
Manch einer hat zweimal hinschauen<br />
müssen, als Toni Westermeier, oder<br />
auch liebevoll Ochs'n-Toni genannt,<br />
mit seinem 2er-Ochsengespann<br />
aus Pfettrach in der Hallertau vorbeimarschiert<br />
ist. Imposant wirken<br />
beide der Ochsen, bringen sie doch<br />
mehrere hundert Kilogramm auf die<br />
Waage. „Jaggerl“ und „Franzl“ sind<br />
in traditioneller Weise dem schweren<br />
Wagen vorgespannt, kein Klatschen<br />
oder Grölen scheint die Zugtiere aus<br />
der Ruhe zu bringen. Vielleicht liegt<br />
es aber auch am Ochs'n-Toni, der sich<br />
schon jahrelang um seine Tiere kümmert<br />
und ihnen das nötige Vertrauen<br />
schenkt. Damit die <strong>Gauder</strong>-Besucher<br />
das Gespann bewundern konnten.<br />
78 Die <strong>Zillachtolarin</strong>
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LANDSTURM 1809<br />
BAD HÄRING<br />
So wie die vielen anderen Landsturmgruppen im Land Tirol,<br />
hält auch diese Formation aus Bad Häring das Andenken an<br />
das Jahr 1809 rund um die Freiheitskämpfe und Andreas Hofer<br />
hoch. Dreschflegel, Sensen, Lanzen und dergleichen führen<br />
sie bei ihren Ausrückungen mit. Die Männer der Gruppe tragen<br />
die Unterländer Männertracht, die Frauen hingegen kleiden<br />
sich mit dem Unterländer Röcklgewand in Kassettlform.<br />
Obmann der Bad Häringer ist Simon Sammer.<br />
TRACHTENVEREIN<br />
D'PÖLVNER<br />
Mit dem Hauptsitz in Bad Häring besteht der Trachtenverein<br />
D’Pölvner derzeit aus 87 Mitgliedern, aus dieser<br />
Zahl formierte sich zudem eine zehnköpfige Tanz- und<br />
Plattlergruppe mit ihrer Zuginspielerin Monika Höck.<br />
„Wir als Verein sind sehr stolz, dass heuer wieder einige<br />
Ehrungen vorgenommen werden durften“, sagt Schriftführerin<br />
Magdalena Margreiter, „Ehrungen zeugen vom<br />
guten Zusammenhalt der Mitglieder und dass sie gerne<br />
viele Jahre im Verein tätig sind.“ Auftritte beim Platzkonzert<br />
oder bei den Tiroler Abenden im VIVEA Gesundheitsresort<br />
in Bad Häring lassen den Verein, welcher von<br />
Obmann Daniel Schöpf geleitet wird, glänzen.<br />
80 Die <strong>Zillachtolarin</strong>
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BMK BRUCK AM ZILLER<br />
Mit dem Instrument in den Händen und dem Fleck<br />
aus rotem feinen Loden mit Borten in den Farben<br />
Grün, Silber und Gold auf der Brust marschieren die<br />
Musikanten der Bundesmusikkapelle Bruck am Ziller<br />
beim Festumzug mit. Die Zillertaler Tracht stellen sie<br />
mit Stolz zur Schau, 48 aktive Musikanten und fünf<br />
Marketenderinnen zählt der Verein. Zudem sind neun<br />
Musikschüler in Ausbildung, sie wirken noch nicht<br />
aktiv bei der Musikkapelle mit. Aber nicht nur die einheitliche<br />
Kleidung der Mitglieder ist eine Besonderheit,<br />
auch das Alter der Bundesmusikkapelle lässt den<br />
einen oder anderen staunen: 1798 wurde die Brucker<br />
Dorfkapelle gegründet und zählt somit zu einer der<br />
ältesten Musikkapellen in der Region.<br />
TRACHTENVEREIN<br />
ELLMAU<br />
82 Die <strong>Zillachtolarin</strong>
TRACHTENVEREIN<br />
KIRCHBERG<br />
Der Brixentaler Volkstrachtenerhaltungs- und Heimatschutzverein<br />
Kirchberg in Tirol wurde 1923 gegründet.<br />
Erhaltung der Tracht, Bewahrung von altem Brauchtum<br />
sowie Mundartpflege sind den 235 Mitgliedern<br />
(25 aktive) aus Kirchberg besonders wichtig. Noch ganz<br />
„frisch“ ist der neue Obmann Martin Grüner. Er wurde<br />
erst kürzlich gewählt und hat am <strong>Gauder</strong>sonntag seine<br />
erste Ausrückung als Chef. Die Männer tragen die<br />
Brixentaler Tracht mit dem knielangen Lodenrock, die<br />
Frauen ein vereinfachtes „Kassettl“ sowie einen hohen,<br />
spitzigen Filzhut.<br />
Fast die Hälfte des Trachtenvereins mit seinen 70<br />
Mitgliedern machen Kinder der Kindertanzgruppe<br />
aus. Betreut wird diese von Obmann Johannes<br />
Oberhauser höchstpersönlich. Während der Verein<br />
selbst im Jahr 1935 gegründet wurde, gibt es die<br />
Kindertanzgruppe erst seit 2012. Doch sie ist zweifelsohne<br />
der ganze Stolz der Ellmauer. Gekleidet<br />
sind die Damen und Herren aus der Gemeinde am<br />
Wilden Kaiser mit der Leukentaler Tracht bei den<br />
Männern (bestehend aus blauer Jacke, schwarzem<br />
Hut mit silberner Quaste und einer Kniebundlederhose)<br />
sowie mit dem Unterinntaler Trachtendirndl.<br />
Die <strong>Zillachtolarin</strong><br />
83
TRACHTENVEREIN<br />
WESTENDORF<br />
Auch in Westendorf wollte man das Andenken an die Tiroler Freiheitskämpfe<br />
von 1809 wahren. Im Jahr 1898 gründete man dafür den Verein.<br />
Exakt 120 Jahre später zeigen sich die Nachfolger der damaligen<br />
Gründer dem Publikum in Zell am Ziller. Neben der Unterinntaler Tracht<br />
sind Sensen, Sicheln, Morgensterne, Heu- und Mistgabeln sowie<br />
die mitgeführte Kanone unverkennbare Merkmale für den Brixentaler<br />
Verein. Seit 2009 ist Walter Weißbacher Obmann des Traditionsvereins<br />
mit 80 aktiven Mitgliedern. Sie rücken bei allerhand Veranstaltungen<br />
aus, egal ob im Inland oder im Ausland.<br />
TRACHTENERHALTUNGSVEREIN<br />
HOPFGARTEN<br />
84 Die <strong>Zillachtolarin</strong>
TRACHTENVEREIN<br />
LETZTES AUFGEBOT 1809<br />
SÖLLANDL<br />
Eine Formation, die das Andenken an die Freiheitskriege<br />
von 1809 wahrt: der Trachtenverein „Letztes<br />
Aufgebot 1809 Söllandl“. Dabei soll der Vereinsname<br />
„Letztes Aufgebot“ an die im Oktober 1809 stattfindende<br />
Ausrückung der dreihundert Freiheitshelden<br />
aus Söll, Scheffau und Ellmau erinnern, sie unterstützten<br />
die Tiroler Schützen mit bäuerlichem Werkzeug.<br />
Im Jahr 1960 gegründet zählt der Verein aus dem<br />
Tiroler Unterland derzeit 55 aktive erwachsene und<br />
27 jugendliche Mitglieder, der Obmann ist Manfred<br />
Obwaller. Besonderes Schmuckstück bei Ausrückungen:<br />
eine klobige Sturmkanone, die im Original dem<br />
Kriegsgerät von anno dazumal nachempfunden ist.<br />
In der Unterinntaler Festtagstracht rückt der<br />
TEV (Trachtenerhaltungsverein) Hopfgarten<br />
bei weltlichen wie kirchlichen Anlässen<br />
aus. Sein Ursprung geht auf 1876 zurück,<br />
und zwar als „Letztes Aufgebot 1809“. Darauf<br />
basiert auch die Landsturmgruppe aus<br />
Hopfgarten. Die beiden Weltkriege ließen<br />
lange keine Vereinsarbeit zu und erst 1949<br />
kam es zur Neugründung des TEV. Seit<br />
1988 kann der Verein unter Langzeitobmann<br />
Günther Schmalzried auf den Nachwuchs<br />
bauen, denn unter den aktuell mehr<br />
als 170 Mitgliedern sind nicht weniger als<br />
41 Jugendliche.<br />
Die <strong>Zillachtolarin</strong><br />
85
BMK<br />
MAYRHOFEN<br />
Im Schnitt und inklusive Proben rückt die Bundesmusikkapelle<br />
Mayrhofen jährlich bis zu 130 Mal aus.<br />
Ein stolzes Ergebnis für die 30 männlichen und 18<br />
weiblichen Musikanten samt deren sechs Marketenderinnen,<br />
fünf Ehrenmitgliedern und vier Fähnrichen.<br />
Interessantes Detail: trotz des beinahe zweihundertjährigen<br />
Bestehens der Musikkapelle liegt der Altersdurchschnitt<br />
ihrer Mitglieder bei 31 Jahren. Zudem zeichnet<br />
sich die Bundesmusikkapelle Mayrhofen als eine der<br />
ersten Kapellen im Zillertal dadurch aus, dass auch<br />
Musikantinnen zugelassen und diese von Anbeginn<br />
mit dem etwas teureren, aber sehr eleganten Zillertaler<br />
Röckl ausgestattet wurden. Charakteristisch für die<br />
Männer des Vereins sind hohe Schuhe, welche über<br />
die Knöchel reichen und nur noch bei einer weiteren<br />
Kapelle im Tal zu finden sind.<br />
WILDSCHÖNAUER<br />
STURMLÖDA<br />
86 Die <strong>Zillachtolarin</strong>
VOLKSTANZGRUPPE<br />
D'SONNWENDLER<br />
„Bei uns wird Tradition geliebt und gelebt“, so lautet das Motto<br />
bei der Schuhplattlergruppe D’Sonnwendler aus Münster.<br />
Exakt vor sechzig Jahren gegründet besteht die Gruppe heute<br />
aus 24 jungen und motivierten Mädchen und Burschen. Bei<br />
Tiroler Abenden oder sonstigen Ausrückungen präsentieren sie<br />
stolz ihre Tracht, den Obmann-Ranzen trägt seit 2017 Dominik<br />
Böck. Und auch beim <strong>Gauder</strong> Fest-Umzug 2018 präsentierten<br />
die Münsterer gekonnt ihre Schuhplattler und Tänze. Warum<br />
die Gruppe den Umzug auf keinen Fall verpassen wollte? „Wir<br />
dürfen schon seit Jahren beim <strong>Gauder</strong>-Umzug mitwirken“,<br />
freut sich Obmann Dominik, „es ist immer wieder ein Highlight<br />
und eine sehr gute Möglichkeit, unsere Tracht und unser<br />
Brauchtum zu präsentieren.“<br />
Mit Waffen aus 1809 ist diese Wildschönauer Besonderheit<br />
im Jahr 1900 ausgestattet worden. Bis<br />
heute sind drei Vorderlader mit Steinschloss voll<br />
funktionstüchtig. Während diese nur bei vereinsinternen<br />
Vorderladerschießen benützt werden,<br />
ist eine historische Kanone (mit Zeitungspapier<br />
und Schwarzpulver gestopft) der Tupfen auf dem<br />
„i“ der Sturmlöda. Die 31 Mann und zwei Taferlbuam<br />
unterstehen Obmann Markus Mayr und<br />
hören auf das Kommando von Hauptmann Sepp<br />
Riedmann vom Talhof in Oberau. Die drei Marketenderinnen<br />
preisen als einzige im Land einen<br />
echten Krautinger an.<br />
Die <strong>Zillachtolarin</strong><br />
87
WAGEN EHRENSBERGER<br />
ARZTKUTSCHE<br />
Dieser historische Wagen wurde von Tamara<br />
Jordan vom Postkutscherhof Ehrensperger in Axams<br />
gefahren. Die Kutsche wurde von 1850 bis<br />
zirka 1900 verwendet und ist heute im Besitz der<br />
Brauerei. Edi Gredler trägt die für einen Arzt aus<br />
dieser Zeit übliche Bekleidung, zwei schmucke<br />
Pferde sind angespannt.<br />
88 Die <strong>Zillachtolarin</strong>
TRACHTENERHALTUNGS-<br />
VEREIN MÜNSTER<br />
„Das ist immer eine riesige Sensation“, erzählt<br />
die Obfrau des Trachtenerhaltungsvereins Inge<br />
Oberauer nach dem <strong>Gauder</strong> Fest-Umzug. Unter<br />
ihrer Leitung präsentierten sich die Mitglieder<br />
des Vereins beim Umzug in der originalen<br />
Unterinntaler Tracht. Typisch für das traditionelle<br />
Kleidungsstück sind die farbigen Blütenmotive, sie spiegeln sich am Brustlatz des<br />
Kleidungsstücks wider. Ein rotes Oberteil und eine blaue Schürze gehören traditionell<br />
ebenso zur Unterinntaler Tracht. Der Trachtenerhaltungsverein Münster wurde<br />
im Jahr 1989 gegründet und zählt derzeit insgesamt 165 Mitglieder.<br />
Im Jahr 1774 trafen sich ein paar Arbeiter des<br />
damaligen Eisenwerks in Kleinboden zum<br />
regelmäßigen gemeinsamen Musizieren. Aus<br />
den geselligen Terminen wurden die Anfänge<br />
der ältesten Musikkapelle des Zillertals, heute<br />
darf sich die Bundesmusikkapelle Uderns<br />
über sechzig aktive Musikanten freuen. Interessantes<br />
Detail zum Mitgliederstand: die<br />
durchschnittliche Zugehörigkeit jedes zurzeit<br />
aktiven Musikanten beträgt stolze 22,5 Jahre.<br />
Daher verwundert es auch nicht, dass Jung<br />
sowie Alt im Verein Platz finden – das älteste<br />
Mitglied ist Sepp Ebster mit 78 Jahren, der<br />
jüngste Musikant hingegen, Maximilian Ebster,<br />
wurde vor kurzem zehn Jahre alt.<br />
90 Die <strong>Zillachtolarin</strong>
TRACHTENVEREIN<br />
D'REITHERKOGLER<br />
Aus dem Engagement der Gründungsmitglieder von 1967 ist heute<br />
ein Verein mit etwa 70 Mitgliedern gewachsen. Die zahlreiche Jugendgruppe<br />
spricht für eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit, alleine<br />
dieser gehören etwa vierzig Kinder oder Jugendliche an. Die Alpbachtaler<br />
präsentieren sich seit der Gründung in einer vereinseigenen<br />
Tracht, welche beispielsweise bei Auftritten oder Umzügen mit Stolz<br />
getragen wird. Die feschen Trachtenträger – „wie die Orgelpfeifen<br />
aufgereiht“ – zeichnen sich durch besonders schneidiges Auftreten<br />
aus. Dem Verein steht Reinhard Peer als Obmann vor.<br />
BMK<br />
UDERNS<br />
Die <strong>Zillachtolarin</strong><br />
91
TRACHTENVEREIN<br />
JENBACH<br />
1906 war das Gründungsjahr des Jenbacher Trachtenvereins,<br />
1974 gründete man die erste Jugendgruppe. Von der Nachwuchsarbeit<br />
des rührigen Trachtenvereins – die 25-köpfige<br />
Kinder- und Jugendgruppe probt jeden Freitag um 18 Uhr im<br />
Vereinsheim – konnten sich die <strong>Gauder</strong> Fest-Besucher beim<br />
„Tag der Trachtlerjugend“ am Samstag selbst überzeugen.<br />
Obfrau Gabi Kirchmair führt seit 1991 den Verein, der sich<br />
über 90 Trachtenträger unter seinen 150 Mitgliedern freuen<br />
darf. Die Frauen tragen die Unterinntaler Festtagstracht, die<br />
Männer eine eigens kreierte Vereinstracht.<br />
BUNDESMUSIKKAPELLE<br />
HIPPACH<br />
Unter dem Leitspruch „Musik hält uns vereint“ agieren die Hippacher<br />
Musikanten. Drei Fähnriche, sechs Marketenderinnen und 70 Musikanten<br />
gehören der Bundesmusikkapelle Hippach an, welche im Jahr 1845<br />
gegründet wurde. Als ältestes Beweisstück für die Existenz der Musikkapelle<br />
gilt eine alte große Trommel, die im Gründungsjahr angefertigt<br />
wurde. Vermutungen zufolge gab es aber schon viel früher einen Vorgänger<br />
der Kapelle, die sogenannte „Holzmusik“. Etwas mehr als hundert Jahre<br />
später folgte die Neuanschaffung des gesamten Instrumentariums. 1970<br />
errichteten die Musikkameraden in Eigenregie den Musikpavillon, welcher<br />
samt dem Probelokal knapp 40 Jahre später erneuert wurde.<br />
92 Die <strong>Zillachtolarin</strong>
TRACHTENVEREIN<br />
D'ALPLER<br />
In den Reigen der Jubiläen fügen sich dieses Jahr auch<br />
„D’Alpler“ aus Schwaz ein, die vor 110 Jahren gegründet<br />
wurden. Er ist der ältere der beiden Trachtenvereine<br />
der Tiroler Bezirkshauptstadt und zählt zusätzlich zu<br />
den Aktiven und Trachtenträgern auch 25 Jugendliche,<br />
auf die Obmann Walter Brunner stolz sein kann. Neben<br />
dem Kassettl sind die Bluse mit der Edelweiß-Stickerei<br />
am Kragen bei den Frauen bzw. die kurze Lederhose<br />
sowie die grauen Stutzen, der rote Leib mit dem Schwazer<br />
Stadtwappen und der Tuxer Janker die Erkennungsmerkmale.<br />
TRACHTENVEREIN<br />
ALMRAUSCH-SÖLLEITE<br />
94 Die <strong>Zillachtolarin</strong>
BMK RIED-KALTENBACH<br />
Elf Jahre jung ist die jüngste Musikantin, das älteste<br />
Mitglied befindet sich im achtzigsten Lebensjahr:<br />
Generationsüberschreitend rückt die<br />
Bundesmusikkapelle etwa 85-mal jährlich aus,<br />
die Mitgliederzahl beträgt derzeit 57. Seit 150<br />
Jahren besteht die Kapelle nun, sie ist zuständig<br />
für die zwei Gemeinden Ried im Zillertal und<br />
Kaltenbach. Zudem gibt es seit fünf Jahren ein<br />
Angebot für junge Musiker, unter dem Namen<br />
„Next Generation“ wurde die Jugendkapelle ins<br />
Leben gerufen. Eines der Jahres-Highlights der<br />
Musikkapelle: beim Riederer Kirchtag am 23.<br />
September sorgen die Musikanten für Stimmung.<br />
Im Jahr 1936 gegründet setzt sich der Verein<br />
heute aus einer Jugendgruppe mit zwanzig<br />
Kindern sowie vierzig aktiven Mitgliedern<br />
inklusive Trachtenträgern und zirka einhundert<br />
unterstützenden Mitgliedern zusammen.<br />
Die Frauen tragen die „Bozener Sommerfesttracht“,<br />
die Männer einen grünen<br />
Brustfleck und eine Lederhose. Der Vereinsname<br />
„Sölleite“ kommt von einer früheren<br />
selbständigen Gemeinde, Schwaz bestand<br />
bis zum Jahre 1837 zeitweise aus bis zu fünf<br />
solchen Gemeinden. Dabei stammt der Begriff<br />
„Sölleite“ von „Söllhäuser“ – kleinen<br />
Steinhäusern, in denen die Knappen untergebracht<br />
waren – und von „Leite“, einem<br />
Berghang, ab. Obmann des Vereins ist<br />
Christoph Kogler.<br />
Die <strong>Zillachtolarin</strong><br />
95
96 Die <strong>Zillachtolarin</strong>
KUTSCHE JENEWEIN<br />
MIT REITERN<br />
Kutsche mit Reitern<br />
Zwei Friesen und ein Bunter in Troika-Anspannung zogen<br />
die wunderschöne Kutsche vom Taxerhof in Ampass, mit<br />
Besitzer Josef Jenewein hielt ein routinierter Kutscher die<br />
Zügel. Begleitet wurde er von Jasmin Schasserer auf einem<br />
Friesenhengst, von Maria Kosta auf einem stolzen Friesenwallach,<br />
von Anna Vogelsberger auf der Friesenstute<br />
„Alaida“ und von Andrea Triendl auf ihrem Friesenhengst<br />
„Edelhart“.<br />
Die <strong>Zillachtolarin</strong><br />
97
BRAUCHTUMSGRUPPE<br />
WATTENBERG<br />
Eine Besonderheit der 1982 gegründeten Brauchtumsgruppe<br />
ist auf jeden Fall die Mitgestaltung des jährlichen<br />
Sagen- und Märchenfestivals durch die 20-köpfige Kinder-<br />
und Jugendgruppe in Wattens. Im Jahr 1982 gegründet,<br />
zählt die Brauchtumsgruppe unter Obmann Hugo<br />
Heumader derzeit ungefähr 80 Mitglieder. Diese sind in<br />
Schuhplattler und Muller aufgeteilt. Zu sehen sind die aktiven<br />
Wattenberger Mitglieder auch beim Maifest sowie<br />
bei verschiedenen Veranstaltungen im Ort und auch auswärts<br />
– und zwar weltliche wie kirchliche. Die Muller<br />
sind besonders im Fasching sehr aktiv.<br />
STELLWAGEN<br />
BRÄU<br />
Das Gespann stammt aus den Stallungen von<br />
Heini Wechselberger aus Mayrhofen. Der<br />
Stellwagen verkehrte von 1850 bis 1902 als<br />
„Postkutsche“ von Fügen über Zell nach Mayrhofen.<br />
Heute befindet sich der Stellwagen im<br />
Besitz der Brauerei und wird beim Umzug<br />
von einem Warmblut-Gespann gezogen. Die<br />
Ehrengäste auf dem historischen Postwagen<br />
waren Ehrenmitglieder der Bundesmusikkapelle<br />
Ried-Kaltenbach.<br />
98 <strong>Zillachtolarin</strong>
<strong>Zillachtolarin</strong><br />
99
TRACHTENVEREIN<br />
ALMRAUSCH MILS<br />
In diesem Verein wird die Tradition des „Plattelns“ und<br />
Tanzens seit Jahrzehnten gepflegt: im Trachtenverein<br />
Almrausch Mils. Gegründet 1975 steht aber nicht nur der<br />
charakteristische Tanz mit Handschlägen auf Oberschenkel<br />
und Schuhen im Vordergrund, klassische Volkstänze,<br />
Bubenplattler und Gemeinschaftstänze runden das Vereinsprogramm<br />
abwechslungsreich ab. Anfangs trugen die<br />
zirka siebzig Mitglieder dazu die Obere Unterinntaler<br />
Tracht, dann die Wipptaler Tracht und seit heuer mit Stolz<br />
die Milser Tracht. Zwei Jahre nach der Gründung des Vereins<br />
wurde auch eine Kindergruppe ins Leben gerufen,<br />
diese umfasst heute 35 Mitglieder im Alter von 6 bis 14<br />
Jahren. Die Mädchen tragen das Pustertaler Dirndl.<br />
BTV INNSBRUCK<br />
STADT & LAND<br />
100 <strong>Zillachtolarin</strong>
BMK<br />
GERLOS<br />
Ein sattes Alter hat auch die Bundesmusikkapelle Gerlos erreicht, im Jahr 1860<br />
gegründet feiert sie 2020 ihr 160-jähriges Bestandsjubiläum. Derzeit freut sich die<br />
Musikkapelle über einen Mitgliederstand von 54 Musikanten und 4 Marketenderinnen<br />
– bei einer Einwohnerzahl in Gerlos von 777 Personen. Aber nicht nur die stolze<br />
Kapellengröße ist eine Besonderheit, einzigartig im Zillertal ist das Ausrücken der Kapelle<br />
bei jeder Beerdigung eines verstorbenen Gemeindebürgers. „Und worauf wir<br />
als Bundesmusikkapelle sehr stolz sind, dass seit 70 Jahren ‚nur‘ zwei Kapellmeister<br />
die Geschicke geleitet haben und auch noch beide aus den eigenen Reihen sind“,<br />
freuen sich die Gerloser. Von 1948 bis 1986 hatte Peter Haas die Leitung der Musikkapelle<br />
inne und seit 1986 ist Wolfgang Wegscheider Kapellmeister der Dorfkapelle.<br />
Trachtenvereine, Volkstanzgruppen, Brauchtumsvereine,<br />
eine Heimatbühne sowie zwei<br />
Landsturmgruppen – sie sind alle im Bezirkstrachtenverband<br />
Innsbruck vereint. Annähernd<br />
4.500 Mitglieder aus 35 Vereinen haben<br />
sich dem Verband angeschlossen, in 17<br />
Kinder- und Jugendgruppen erlernen rund<br />
850 Kinder Volkstänze und Schuhplattler.<br />
„Damit sind unsere Vereine nicht nur Träger<br />
von volkskulturellem Gut, sondern geben<br />
dies auch an die Jugend weiter“, klingen die<br />
Stimmen aus dem Bezirkstrachtenverband,<br />
„sie leisten also einen wichtigen Beitrag für<br />
die kulturelle Identität unseres Landes.“<br />
<strong>Zillachtolarin</strong><br />
101
STADTSCHÜTZEN-<br />
KOMPANIE<br />
ST. NIKOLAUS -<br />
MARIAHILF<br />
Die Stadtschützenkompanie St. Nikolaus –<br />
Mariahilf trägt diese Bezeichnung nicht zufällig.<br />
Vielmehr soll durch diese Bezeichnung in<br />
Erinnerung gerufen werden, dass es Sinn und<br />
Aufgabe dieser heutigen, im Jahre 1971 wiedergegründeten<br />
Kompanie ist, die Tradition<br />
der alten Innsbrucker Stadtschützen zu neuem<br />
Leben zu erwecken und weiterzuführen.<br />
Überdies repräsentiert der engere Standort<br />
der Kompanie in St. Nikolaus – Mariahilf den<br />
ältesten, um 1165/1180 gegründeten Stadtteil<br />
von Innsbruck, von wo aus 1180 über<br />
die namengebende Innbrücke („trans<br />
pontem“) das weitere Wachstum des<br />
Marktes zur Stadt seinen Ausgang genommen<br />
hat. Im Jahre 2016 feierte die<br />
Kompanie ihr 45-jähriges Wiedergründungsfest.<br />
TRACHTENVEREIN<br />
ALMLEBEN ABSAM<br />
102 <strong>Zillachtolarin</strong>
TRACHTENVEREIN<br />
INNTALER THAUR<br />
Der Gruß dieses Trachtenvereins aus Thaur bei<br />
Innsbruck lautet „Lustig sein mir!“. Kurz nach<br />
Weihnachten 1933 als „Schuhplattlerriege<br />
Wolkensteiner-Thaur“ gegündet, wurde er zwei<br />
Jahre später in „Inntaler“ umbenannt. Über 200<br />
Mitglieder gehören 85 Jahre nach Vereinsgründung<br />
dem Verein an, davon sage und schreibe<br />
60 Mädchen und Buben der Jugendgruppe. Die<br />
Mädchen tragen bei Ausrückungen die „Obere<br />
Inntaler-Tracht“, für die Buben und Herren sind<br />
besonders die kurzen „Stitzl’n“ charakteristisch.<br />
Die vereinseigene Tracht der Damen ist an die<br />
Herrentracht angepasst.<br />
Der Volkstrachtenerhaltungs- und Schuhplattlerverein<br />
Almleben Absam ist bereits mehr als 84 Jahre<br />
alt, der Verein wurde im Jahr 1931 gegründet. Auch<br />
die Vereinstrachten der Frauen und Männer bringen<br />
eine lange Geschichte mit sich: zu Kriegszeiten sind<br />
Südtiroler Familien nach Nordtirol gekommen und<br />
dem Absamer Verein beigetreten, wodurch die Frauen-Festtracht<br />
auch in Absam Liebhaberinnen fand.<br />
Der Ursprung der Vereinstracht geht somit nach Südtirol<br />
zurück, wobei sich die Tracht im Laufe der Jahre<br />
stark verändert hat. Die Tracht der Männer hat sich<br />
ebenfalls weiterentwickelt und greift mit dem grünen<br />
Hosenträger und dem roten Seidentuch die Farben<br />
der Frauentracht wieder auf. Die Mädchen hingegen<br />
tragen die Pustertaler Werktagstracht und die Burschen<br />
eine einfachere Form der Männertracht. Heute<br />
gehören dem Verein etwa hundert aktive Mitglieder<br />
an, die Jugendgruppe umfasst nochmals 70 Kinder<br />
und Jugendliche.<br />
<strong>Zillachtolarin</strong><br />
103
104 Die <strong>Zillachtolarin</strong>
POSTKUTSCHE<br />
TYROL<br />
Die Postkutsche Tyrol stammt von der<br />
Postkutschenfuhrhalterei Fritz Ehrensperger<br />
aus Axams in Tirol. Die „Nobel Mail<br />
Coach“ ist 3,80 Meter hoch, fünf Meter<br />
lang und zirka zwei Tonnen schwer. Gezogen<br />
wurde sie von sieben Gelderländern<br />
mit einem Stockmaß von 1,80 Metern.<br />
Gelderländer sind eine niederländische<br />
Pferderasse, die vor allem als Kutschpferd<br />
Verwendung findet. Der Siebener-<br />
Zug wird im originalen Tiroler Brustblattgeschirr<br />
angespannt, gefahren wurde die<br />
Kutsche vom Postkutschenfuhrhalterei-<br />
Chef Fritz Ehrensperger Senior persönlich.<br />
BIEREMPFEHLUNG<br />
NUDELTEIG:<br />
12 Dotter<br />
1 Ei<br />
450 g Mehl doppelgriffig<br />
5 El Olivenöl<br />
10 g Salz<br />
FÜLLE:<br />
100 g Schinken<br />
100 g Mascarpone<br />
50 g Parmesan<br />
5 El Petersilie & Kerbel gehackt<br />
BIERHOLLANDAISE:<br />
100 ml Bier<br />
3 Eidotter<br />
1 Schalotte<br />
1 Lorbeerblatt<br />
Einige Pfefferkörner<br />
100 ml braune Butter<br />
1 El Mohn gemahlen<br />
Zitronensaft<br />
SPARGEL<br />
500 g weißer Spargel<br />
Salz, Zucker<br />
Schinkentascherl mit weißem Spargel & Bierhollandaise<br />
ZILLERTAL WEISSBIER –<br />
HELL NATURTRÜB<br />
Bernsteinfarben, fruchtig<br />
und frisch, vollmundig und naturtrüb.<br />
11° Plato, 5% Alc<br />
Zu dieser Bierspezialität empfehlen<br />
wir: Helles Fleisch, wie Geflügel<br />
oder Kalb, Fisch, Meeresfrüchte<br />
und vegetarische Gerichte.<br />
NUDELTEIG:<br />
Aus allen Zutaten einen festen, elastischen<br />
Teig herstellen. In Folie einwickeln und zwei<br />
Stunden im Kühlschrank ruhen lassen.<br />
FÜLLE:<br />
Aus allen Zutaten eine feine Farce herstellen<br />
und in einen Spritzsack füllen.<br />
TASCHERL:<br />
Den Nudelteig mit der Nudelmaschine dünn<br />
ausrollen und Kreise mit 7 cm Durchmesser<br />
ausstechen. Mithilfe des Spritzsacks ein bisschen<br />
Fülle auf jedes Nudelblatt geben. Den<br />
Rand mit Wasser bepinseln und zur Hälfte<br />
zusammenfalten. Mit Mehl stauben und mit<br />
einem Geschirrtuch abdecken<br />
BIERHOLLANDAISE:<br />
Das Bier mit der klein geschnittenen Schalotte,<br />
den Pfefferkörnern und dem Lorbeerblatt auf 60<br />
ml einreduzieren. In eine Schüssel abseihen und<br />
mit den Dottern über Dampf aufschlagen. Mit<br />
der Nussbutter, Salz, Zitronensaft, dem Mohn<br />
und evt. noch etwas Bier abschmecken.<br />
SPARGEL:<br />
Wasser mit Salz und Zucker aufstellen. Den<br />
geschälten Spargel sieben Minuten darin<br />
kochen. In dekorative Stücke schneiden.<br />
ANRICHTEN:<br />
Die Tascherl zwei Minuten im Salzwasser<br />
kochen und mit den Spargelstücken in etwas<br />
Spargelfond schwenken. Auf warmen Tellern<br />
anrichten, die Hollandaise angießen und mit<br />
frisch geschnittenem Schnittlauch garnieren.<br />
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Die <strong>Zillachtolarin</strong><br />
105
MUSIKKAPELLE<br />
FLAURLING<br />
Bezirkskapellmeister Alois Kranebitter leitet die Musikkapelle<br />
aus 58 aktiven Damen und Herren sowie vier Marketenderinnen<br />
mit einem Altersdurchschnitt von knapp 38<br />
Jahren. Zwölf Junge befinden sich derzeit in Ausbildung.<br />
Gegründet wurde die Kapelle im Jahr 1800. Flaurlinger<br />
Funktionäre zählten 1950 zu den Mitbegründern des<br />
Musikbezirks Telfs. In diesem vertritt neben dem Bezirkskapellmeister<br />
auch Bezirksstabsführer Florian Hellbert<br />
die Flaurlinger Musikkapelle. Beim Sommernachtsfest am<br />
Flaurlinger Berg am 23. Juni sind die Flaurlinger unter Obmann<br />
Markus Oberdanner zu hören.<br />
MUSIKKAPELLE ISCHGL<br />
106 Die <strong>Zillachtolarin</strong>
TRACHTENVEREIN<br />
SILVRETTA SEE<br />
Aus der „Schuhplattlergruppe See“ mit acht Burschen<br />
ging im Mai 1948 der heutige Verein hervor. Die Gruppe<br />
trat über viele Jahre auf, mit wenigen personellen Änderungen<br />
und um fünf Mädchen ergänzt. Im März 1967<br />
wurde daraus der "Trachtenverein Silvretta". Im Jahr<br />
1977 trat man dem Tiroler Landestrachtenverband sowie<br />
dem Bezirkstrachtenverband Oberland mit Außerfern<br />
bei. Derzeit sorgen 65 Mitglieder für den Erhalt von<br />
Volkstanz und Brauchtum: sei es im Sommer bei Tiroler<br />
Abenden in der Region Paznaun sowie bei Prozessionen<br />
und weltlichen wie kirchlichen Veranstaltungen.<br />
78 aktive Mitglieder (mit 29 Jahren Altersdurchschnitt)<br />
zählt die Kapelle, die 1852 erstmals erwähnt<br />
wird. Geleitet wird sie von Obmann Dietmar<br />
Walser und Kapellmeister Thomas Jehle. Sie<br />
dürfen sich sogar über ein eigenes Jugendorchester<br />
freuen. Von der musikalischen Qualität überzeugen<br />
konnten sich unter anderem die Hörer<br />
zweier ORF Frühschoppen sowie die Gäste des<br />
Villacher Kirchtags 2017. Auffallend an der Tracht<br />
– die seit 1908 getragen wird – sind blaue Jacken<br />
und gelbe Leibchen bei den Männern sowie güldene<br />
Schürzen bei den Frauen und jeweils der<br />
Zylinderfilzhut.<br />
Die <strong>Zillachtolarin</strong><br />
107
BMK ASCHAU<br />
Im Jahr 1924 auf Initiative der Brüder Johann, Josef und Hermann Gruber<br />
sowie Alois Steinlechner gegründet, blickt die Dorfkapelle heute auf eine<br />
fast hundertjährige Geschichte zurück. Mit ihren 43 Mitgliedern spielt<br />
die Bundesmusikkapelle nicht nur im Zillertal, auch Konzertfahrten ins<br />
Ausland – unter anderem nach Deutschland, Polen und in die Schweiz –<br />
fanden in der Vergangenheit statt. Kapellmeister Josef Gabriel aus Finkenberg<br />
schwang beim Festumzug den Taktstock für die Bundesmusikkapelle<br />
Aschau. Vor ihm hatte Renè Schwaiger, seines Zeichens damals einer der<br />
jüngsten Kapellmeister Tirols, die musikalische Leitung inne.<br />
ZILLERTALER<br />
RÖCKLFRAUEN<br />
Die Frauen des gesamten Zillertales in ihrer Festtagstracht,<br />
im Volksmund „Röckl“ genannt, sind ein wahrhaft edler Anblick.<br />
Es besteht aus einem schwarzen Samtmieder mit einem<br />
weißen, in Falten gelegten Tuch im Ausschnitt. Die Ärmel<br />
und der Ausschnitt sind mit einer schwarzen Spitzenborte<br />
eingefasst. Dazu kommen ein schwarzer Wollrock und eine<br />
Seidenschürze. Typisch ist auch der schwarze, flache Hut mit<br />
zwei Goldquasten und einem schwarzen breiten Band, das<br />
am Hinterkopf zu einer Masche gebunden wird. Abgerundet<br />
wird das Ensemble mit Granatschmuck und einer Rose im<br />
Dekolleté.<br />
108 Die <strong>Zillachtolarin</strong>
KUTSCHE GRUBER<br />
EHRENMITGLIEDER<br />
ASCHAU<br />
Das schöne Friesengespann stammt<br />
vom „Fehle-Hof“ in Aschau im Zillertal<br />
und wird mit klassischer Kummetanspannung<br />
gefahren. Das Kummet ist<br />
entweder ein steifer, gepolsterter Ring<br />
oder besteht aus ebensolchen Ringsegmenten.<br />
Das Kummet wird dem Friesen<br />
jeweils um den Hals gelegt und erlaubt<br />
es, die Zugkraft sinnvoll auf Brustkorb,<br />
Schultern und Widerrist zu verteilen.<br />
Auf der Vis-à-Vis-Kutsche hatten die<br />
Ehrenmitglieder der Bundesmusikkapelle<br />
Aschau Platz genommen.<br />
110 Die <strong>Zillachtolarin</strong>
KUTSCHE EHRENSBERGER<br />
HOCHZEITS-<br />
KUTSCHE<br />
Hochzeitskutsche - Französisches Coupé<br />
Diese wunderschöne Kutsche vom Postkutscherhof Ehrensperger<br />
Axams wurde von Fritz Ehrensperger jun. und Lukas Danler mit<br />
zwei Percheron-Hengsten gefahren. Das Percheron ist eine Kaltblutpferderasse<br />
aus dem Perche-Gebiet, welches im Nordwesten<br />
Frankreichs liegt. Ein Zillertaler Brautpaar mit einem schneidigen<br />
Musikanten feierte Hochzeit und war auf dem Weg von der Kirche<br />
zum Hochzeitsmahl.<br />
Die <strong>Zillachtolarin</strong><br />
111
BMK<br />
HART<br />
Die Bundesmusikkapelle Hart im Zillertal darf sich auf 2021 freuen, in<br />
diesem Jahr feiert sie ihr 200-jähriges Bestehen. Altmodisch ist der Verein<br />
aber nicht, ein besonderes Augenmerk wird in der Musikkapelle auf<br />
die Ausbildung des Nachwuchses gelegt. „Einen wichtigen Bestandteil<br />
dieser Musikkapelle bildet die 2006 gegründete Jugendkapelle, welche<br />
eine stolze Mitgliederanzahl von zirka 40 Jungmusikantinnen und Jungmusikanten<br />
aufweist“, freut sich Michael Widner, welcher die organisatorische<br />
Leitung der Kapelle innehat. Derzeit besteht die Dorfkapelle<br />
aus 61 aktiven Mitgliedern, die Musiker stehen unter der musikalischen<br />
Leitung von Georg Hotter.<br />
Bogen, Armbrust oder Dreschflegel waren die ersten Waffen der Harter<br />
Schützen, ehe sie sich ab dem 15. Jahrhundert der neuen Vorderlader<br />
und des Schießpulvers bedienten. Ihre erste Bewährungsprobe<br />
erlebten sie und weitere Zillertaler Schützen beim Einfall von Kurfürst<br />
Emanuel von Bayern mit seinen Soldaten im Jahr 1703. Auch bei der<br />
Bergiselschlacht gegen die Truppen Napoleons 1809 zählten sie zum<br />
Aufgebot. Die Erinnerung an diese Schutztruppe hält der „Landsturm“<br />
der Schützenkompanie Hart (als Schützenverein 1835 gegründet) unter<br />
Obmann Christian Kreidl heute noch am Leben.<br />
112 Die <strong>Zillachtolarin</strong>
FIT FÜR<br />
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KUTSCHE HANSER<br />
EHRENMITGLIEDER<br />
HART<br />
Zwei Haflinger aus den Stallungen<br />
von Alois Huber – Hanser-Bauer in<br />
Fügen im Zillertal - zogen den Jagdwagen.<br />
Gefahren wurde der Wagen von<br />
Leo Huber, die Gäste auf der Kutsche<br />
waren Ehrenmitglieder der Bundesmusikkapelle<br />
Hart im Zillertal.<br />
114 Die <strong>Zillachtolarin</strong>
„Festival der Stimmen“
EHRENMITGLIEDER<br />
FÜGEN<br />
Zwei Haflinger im Besitz von Franz<br />
Huber – Hanser-Bauer in Fügen im<br />
Zillertal – brachten ihre Gäste ans<br />
Ziel. Alois Huber, das Familienoberhaupt<br />
im Hause Hanser, fuhr das<br />
schöne Gespann. Als Fügener ließ<br />
er es sich zudem nicht nehmen,<br />
Ehrenmitglieder seiner Fügener<br />
Musikkapelle zu chauffieren.<br />
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Die <strong>Zillachtolarin</strong><br />
117
BMK<br />
FÜGEN<br />
Seit 1825 ist die Bundesmusikkapelle Fügen ein fester<br />
Bestandteil des Dorfes. Kapellmeister Michael Geisler,<br />
der unter anderem Kapellmeister der Polizeimusik Tirol<br />
ist, zeichnet für die musikalische Leitung der Kapelle<br />
verantwortlich. Auch die Jugend findet hier Platz:<br />
seit 2007 spielen zirka vierzig Kinder und Jugendliche<br />
im eigenen Jugendorchester. Fügen ist aber nicht nur<br />
Gründungsdorf einer beinahe 200 Jahre alten Bundesmusikkapelle,<br />
auch Geburtsort des Volkssängers Ludwig<br />
Rainer darf sich die Gemeinde nennen. Rainer hat<br />
Anfang des 19. Jahrhunderts mit seinen Rainer-Sängern<br />
das Lied „Stille Nacht“ in der ganzen Welt verbreitet<br />
und war somit maßgeblich für die Bekanntheit des<br />
berühmtesten Weihnachtslieds der Welt verantwortlich.<br />
Zum 200-Jahr-Jubiläum des Lieds nimmt die Fügener<br />
Kapelle eine eigene Weihnachts-CD auf.<br />
SCHÜTZENREGIMENT<br />
ZILLERTAL<br />
118 Die <strong>Zillachtolarin</strong>
VOLKSTANZGRUPPE<br />
HÖLLNSTOANA<br />
Allein im vergangenen Jahr standen vierzehn<br />
Auftritte auf dem Plan der Tuxer<br />
Höllnstoana. Beispielsweise im Hotel<br />
Alpenhof, in der Bergfriedalm, im Auenhotel<br />
und im Tux-Center zeigte die Gruppe,<br />
was sie drauf hat. Die Geschicke der<br />
Volks- und Brauchtumsgruppe Höllnstoana<br />
leitet als Obfrau Nina Stock.<br />
Als 1908 das Schützenregiment Zillertal mit allen<br />
Kompanien des Tales auf die Beine gestellt<br />
wurde, gab es landesweite Beachtung. Die einheitliche<br />
Schützentracht ist im ganzen Alpenraum<br />
einzigartig. Dem Regiment geht es nicht<br />
nur um den Schutz und den Erhalt der "Zillertaler<br />
Tracht", sondern ebenso um Soforthilfe bei<br />
Notfällen und Katastrophen, um Hilfe für soziale<br />
Projekte, kameradschaftlichen Zusammenhalt<br />
sowie um einen respektvollen Umgang miteinander.<br />
Zum Schüteznregiment Zillertal zählen<br />
insgesamt 15 Kompanien unter dem Kommando<br />
von Major Herbert Empl aus Kaltenbach.<br />
Die <strong>Zillachtolarin</strong><br />
119
SCHÜTZENKOMPANIE<br />
ZELL AM ZILLER<br />
Die Gruppe um das Zillertaler<br />
Schützenregiment wird von der jungen<br />
Zeller Reiterin Leonie Wegscheider<br />
auf ihrem stolzen Friesenhengst<br />
„Caesar“ angeführt. Sie trägt die Zillertaler<br />
Festtagstracht – das „Röckl“. Zum<br />
Schützenregiment Zillertal zählt unter<br />
anderem die Schützenkompanie<br />
Zell am Ziller, sie ist eine der ältesten<br />
Kompanien des Landes und wurde<br />
im Jahre 1888 gegründet. Angeführt<br />
wird die Kompanie von Hauptmann<br />
Joachim Fuchs, Obmann ist Hermann<br />
Huber. Die Kompanie gehört dem<br />
Bataillon Mittleres Zillertal an.<br />
120 Die <strong>Zillachtolarin</strong>
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Die <strong>Zillachtolarin</strong><br />
121
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EHRENMITGLIEDER<br />
ZELL AM ZILLER<br />
Wagonette mit Friesengespann<br />
Diese Kutsche vom „Fehle-Hof“ von<br />
Michael Gruber in Aschau wurde mit<br />
zwei Friesenhengsten in traditioneller<br />
Kummetanspannung gefahren. Dabei<br />
ist eine Wagonette ein Mitte des<br />
19. Jahrhunderts entwickelter offener<br />
Pferdewagen, hinter dem Fahrersitz<br />
sind seitlich zwei gegenüberliegende<br />
Sitzbänke montiert. Auf diesen nahmen<br />
die Ehrenmitglieder der Zeller<br />
Musik und auch Ehrenkapellmeister<br />
Franz Knoflach Platz.<br />
„Mit dem <strong>Gauder</strong> Fest-Umzug geht der <strong>Gauder</strong><br />
Sonntag jedes Jahr in die Zielgerade“, freut sich der<br />
Bürgermeister von Zell am Ziller, Robert Pramstrahler,<br />
„dieser war wieder eine tolle Präsentation des alpenländischen<br />
Brauchtums, der Tracht und Tradition<br />
– einfach ein fantastisches Gesamterlebnis und der<br />
Höhepunkt des Festes.“ Den Abschluss des Umzugs<br />
bildeten die Ehrengäste, die Gruppe wurde von Landeshauptmann<br />
Günther Platter, Ministerin Margarete<br />
Schramböck, Zells Bürgermeister und Nationalrat<br />
Franz Hörl angeführt, ihnen folgten unter anderem<br />
LA Kathrin Kaltenhauser und der TVB-Obmann von<br />
Zell-Gerlos, Ferdinand Lechner jun., nach. „Die <strong>Zillachtolarin</strong><br />
– Das Magazin hat den Umzug für uns in<br />
voller Länge festgehalten. Ich freue mich, dass alle<br />
Teilnehmer mit der aktuellen Ausgabe eine bleibende<br />
Erinnerung vom diesjährigen <strong>Gauder</strong>-Umzug in<br />
Händen halten."<br />
122 Die <strong>Zillachtolarin</strong>
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TEXT: ALEXANDRA EMBACHER<br />
FOTO: GÜNTHER FANKHAUSER<br />
AUF AN<br />
HOAGACHT<br />
Am <strong>Gauder</strong> Fest trifft man sich. So geschehen auch am ersten<br />
Maiwochenende dieses Jahres. Tausende strömten auf das<br />
Festgelände – zum Trinken, zum Essen und natürlich für einen<br />
kurzen oder längeren Hoagacht. Fest-, Sport- oder Pavillonplatz<br />
waren die Orte des Geschehens. Oder doch auf einen Plausch<br />
zum Freizeitpark? Die <strong>Zillachtolarin</strong> war auf jeden Fall dabei<br />
und hielt die Leute des <strong>Gauder</strong> Freitag und Samstag fest.<br />
124 <strong>Zillachtolarin</strong>
G'sellig im Tol<br />
Paula Schleifer und Martina Heubach<br />
Lukas Eberharter, Stefan Hauser,<br />
Sebastian Dengg<br />
Veronica, Sophia, Johannes und Eiskaiser Tobias Gredler<br />
Vroni und Urbi Huber<br />
» Das <strong>Gauder</strong> Fest<br />
ist für alle. Und<br />
natürlich darf da<br />
der Hoagacht nicht<br />
fehlen. «<br />
Joachim und Christiana Fuchs<br />
Robert Pramstrahler,<br />
Bürgermeister Zell am Ziller<br />
Chiara Osmer und Nynke Keijzer<br />
Martin, Georg und Christian - Bergrettung<br />
Hannes Larch und Jakob Hauser<br />
Marie, Romana und Theresa<br />
Sonja Afritsch und Birgit Hassler<br />
Fotos: Günther Fankhauser<br />
<strong>Zillachtolarin</strong><br />
125
G'sellig im Tol<br />
Reinhold Zisterer und Marco Tipotch<br />
Eva Hauser, Sarah Spitaler, Leonie Glaser, Julia Hintner<br />
Michael Pfister und Julia Platzer<br />
Petra Trautmann, Alexander Haun,<br />
Nina Angerer<br />
Emanuel Pali, Gerhard Hauser - Stonemonkeys<br />
Stefan Fankhauser, Lars Rose<br />
Roman Innerbichler<br />
Sissi Hofer, Felicitas Wechselberger,<br />
Claudia Hanser<br />
Stefan Haas und Lukas Kröll<br />
Fotos: Günther Fankhauser<br />
Ingrid und Lukas Kulmitzer<br />
Andreas Puecher, Sabine Kogler, Patrick Kals<br />
Evi Dengg, Sofie Kofler, Katharina Eberharter<br />
126 <strong>Zillachtolarin</strong>
<strong>Zillachtolarin</strong><br />
127
G'sellig im Tol<br />
Eduard Oblasser und Mario Klingenschmid<br />
Valentina Kopp, Alexander Hoffmyer,<br />
Steffanie Schiestl<br />
Daniel & Theresa Wildauer<br />
Stefanie Langer und Verena Daum<br />
Elisabeth Leo und Anna-Maria Müller<br />
» Dank unseres<br />
Wetterglücks war<br />
auch das heurige<br />
Fest bestens<br />
besucht. «<br />
Robert Pramstrahler,<br />
Bürgermeister Zell am Ziller<br />
Peter Kircher und Gerhard Rieder<br />
Roland Pfister, Michael Rissbacher,<br />
Daniel Steinlechner<br />
Stefanie Dornauer, Inge Fankhauser,<br />
Martina Unterlercher<br />
Michaela Buttenhauser und Stanis Rauch<br />
Josef Egger und Stefan Brugger<br />
Fotos: Günther Fankhauser<br />
Patrick und Dominik Tasser<br />
128 <strong>Zillachtolarin</strong><br />
Carina Geissler, Hannes Schweiberer,<br />
Patricia Hotter<br />
Loisi Riffnaller, Berta Eberharter, Theresia<br />
Braunegger, Toni Eberharter
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<strong>Zillachtolarin</strong><br />
129
130 <strong>Zillachtolarin</strong>
<strong>Zillachtolarin</strong><br />
131
TEXT: KATHRIN BAUMANN<br />
FOTO: GÜNTHER FANKHAUSER<br />
LICHT INS DUNKEL<br />
ORF GALA<br />
Für den guten Zweck haben am Eröffnungsabend<br />
beim <strong>Gauder</strong> Fest heuer zahlreiche<br />
Musiker aus Nah und Fern auf ihre<br />
Gage verzichtet und sich in den Dienst der<br />
guten Sache gestellt.<br />
Mittlerweile ist die Eröffnung des <strong>Gauder</strong><br />
Fests am Donnerstagabend mit der Charity-Veranstaltung<br />
der ORF Radio Tirol<br />
Musiktruch´n Gala zu Gunsten Licht ins<br />
Dunkel, bereits Tradition. Auch heuer haben<br />
es sich sowohl Künstler als auch Musikbegeisterte<br />
nicht nehmen lassen, bei der<br />
„Licht ins Dunkel Musiktruch’n Gala“ von<br />
ORF Radio Tirol für die gute Sache zusammenzukommen.<br />
Dazu haben sich heuer<br />
nicht nur zahlreiche Zillertaler Musikgruppen,<br />
wie die Zillertaler Haderlumpen, die<br />
Zillertaler Mander, die Jungen Zillertaler,<br />
die Zillertaler oder das Trio Alpin einspannen<br />
lassen. Auch Stars aus der Volksmusikszene<br />
wie die Paldauer oder die Sieger<br />
des Grand Prix der Volksmusik, Sigrid und<br />
Marina, sind im großen Festzelt in Zell am<br />
Ziller aufgetreten.<br />
Sämtliche Musikacts des Abends haben für<br />
den guten Zweck auf ihre Gage verzichtet.<br />
Der gesamte Reinerlös des Abends kommt<br />
dann der Aktion Licht ins Dunkel zugute,<br />
wobei die Spendensumme traditionell an<br />
Heiligabend, also jeweils am 24.12., verkündet<br />
wird.<br />
„Wenn ich Menschen in dieser Form mit<br />
meiner Musik helfen kann, dann mache<br />
ich das natürlich gerne. Deshalb habe ich<br />
auch sofort zugesagt und freue mich, zum<br />
ersten Mal beim <strong>Gauder</strong> Fest dabei zu<br />
sein“, so die Kärntner Musikerin Melissa<br />
Naschenweng. Auch für Vitus Amor von<br />
den Zillertaler Haderlumpen ist es immer<br />
wieder etwas Besonderes und eine große<br />
Ehre, vor heimatlicher Kulisse auftreten zu<br />
dürfen.<br />
Bis weit nach Mitternacht haben die fast<br />
2.000 Besucher am Eröffnungsabend gefeiert.<br />
Und mit bekannten Hits und Stimmungsliedern<br />
wie „Alles hat zwei Seiten“,<br />
„1, 2 oder 3.000 Jahre“ und „Halleluja“<br />
haben die Musikanten nicht nur die Bühne<br />
gerockt, sondern mit ihrer Performance die<br />
Massen im Festzelt zu Höchstleistungen<br />
angespornt.<br />
Die Paldauer haben für den guten Zweck eine weite Anreise in Kauf genommen<br />
132 <strong>Zillachtolarin</strong>
G'sellig im Tol<br />
Lisi Flörl, Barbara Fankhauser, Margit Kröll<br />
Fleissige Feuerwehrler unter sich: Stefan Armellini<br />
und Stefan Rohrmoser<br />
Bürgermeister: Andreas Kröll (Finkenberg), Andreas<br />
Fankhauser (Zellberg), Flörl Johann (Hart)<br />
Das Erfolgsduo Sigrid & Marina<br />
Alexander Weber mit Melissa Naschenweng<br />
Die Zillertaler: Werner, Helli, Florian, Erwin<br />
und Toni<br />
Daniela Stock und Pia Wirth<br />
Viktoria und Erich Hanser mit<br />
Roswitha Eberharter<br />
Erika Geisler, Kdt. FF Zell am Ziller Siegfried<br />
Geisler, Bgm. Josef Kerschdorfer<br />
Philipp Geiger (Marketingleiter Zillertal Bier)<br />
und Kommunikationsexperte Christian Jost<br />
Familientreffen in Zell: Vater Toni von den Zillertalern mit Tochter Gitti und Michael Ringler von den<br />
Jungen Zillertalern<br />
<strong>Zillachtolarin</strong><br />
133<br />
Fotos: Günther Fankhauser
G'sellig im Tol<br />
Schneiderwirt Trio<br />
Helmut Krieghofer (Direktor Landesstudio Tirol), Beate Kassner (GF Zillertal Tourismus), Martin<br />
Lechner (GF Zillertal Bier)<br />
» Für den<br />
guten Zweck<br />
sind wir<br />
immer gerne<br />
dabei. «<br />
Florian Prantl,<br />
Die Zillertaler<br />
Die Zillertaler Haderlumpen Vitus, Peter und<br />
Reinhard mit Helmut Krieghofer<br />
Markus Unterladstätter, Michael Ringer und<br />
Daniel Prantl alias Die Jungen Zillertaler<br />
Schlagersternchen Gina mit Freundin Tamara<br />
Fotos: Günther Fankhauser<br />
Die Zillertaler Manda Christian und Albin<br />
Fankhauser mit Dalia Föger - TT<br />
134 <strong>Zillachtolarin</strong><br />
Bgm. Robert Pramstrahler mit Moderator<br />
Alexander Weber<br />
Ferdinand Lechner jun. (TVB) mit Licht ins<br />
Dunkel Koordinator Bernhard Triendl
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<strong>Zillachtolarin</strong><br />
135
136 <strong>Zillachtolarin</strong>
<strong>Zillachtolarin</strong><br />
137
TEXT: KATHRIN BAUMANN<br />
FOTO: BMK ZELL AM ZILLER<br />
200 JAHRE<br />
BMK ZELL AM ZILLER<br />
Seit dem Jahr 1818, also seit exakt zwei Jahrhunderten wird bei der Bundesmusikkapelle<br />
Zell am Ziller gemeinsam musiziert, gelacht und gefeiert.<br />
138 <strong>Zillachtolarin</strong>
Das <strong>Gauder</strong> Fest 2018 war dieses Jahr nicht nur ein Fest für<br />
alt und jung, sondern ein ganz besonderes Ereignis für die<br />
Mitglieder und Förderer der Bundesmusikkapelle Zell am<br />
Ziller. Nach dem großen Jubiläumskonzert Ende April, feiert<br />
die BMK im Rahmen des <strong>Gauder</strong> Fests heuer ihr großes<br />
200-Jahr-Jubiläum.<br />
„Wir wollten etwas für die Nachwelt schaffen“,<br />
erzählt der Obmann der Bundesmusikkapelle<br />
Zell am Ziller Benjamin Hotter begeistert.<br />
Nach angeregten Diskussionen stand die Entscheidung<br />
fest: zum 200-Jahr-Jubiläum wurde<br />
eine Säule aus heimischen Stein vom Unterlehen-Hof<br />
aus Rohrberg mit einer Cortenstahl-Lyra<br />
auf dem Platz vor dem Musikpavillon aufgestellt.<br />
„Um den Stein verläuft ein Kranz“, weiß<br />
der Obmann, „Das sind Notenzeilen, auf denen<br />
die Wappen der fünf Gemeinden, für welche<br />
die Bundesmusikkapelle zuständig ist, befestigt<br />
sind. Auch das Korpsabzeichen der Feuerwehr<br />
ist zu sehen, da wir eine Feuerwehrmusik<br />
sind.“ Von Christian Hauser, einem Musikanten<br />
aus den eigenen Reihen, entworfen und teils erstellt,<br />
schmückt das Monument den Platz vor<br />
dem Musikpavillon. Beim Entwurf war zudem<br />
Gerhard Kainzner beteiligt. Kapellmeister Fritz<br />
Joast und Obmann Benjamin Hotter freuen sich<br />
jedenfalls über das Andenken.<br />
<strong>Zillachtolarin</strong><br />
139
Jubiläumsbier<br />
Die Vorbereitungen für diesen runden Geburtstag<br />
laufen seit langem, unter anderem haben<br />
die Mitglieder der Musikkapelle gemeinsam<br />
mit der Zeller Brauerei Zillertal Bier ein eigenes<br />
Jubiläumsbier kreiert. Braumeister Peter Kaufmann<br />
hat die Jubilare unter seine Fittiche genommen.<br />
Gemeinsam mit Martin Lechner und<br />
der Familie Kolbitsch ist im Vorfeld festgelegt<br />
worden, in welche Richtung die Bierkreation<br />
gehen soll. Beim Brauen selbst haben die Musikanten<br />
selbst ordentlich mit angepackt, Zutaten<br />
hinzugefügt und kräftig umgerührt. In der<br />
zukünftigen Schaubrauerei.<br />
Einzigartig ist vor allem die Zusammensetzung<br />
des Jubiläumsbiers – es besteht aus verschiedenen<br />
Tiroler Malzsorten. Außerdem ist es sehr<br />
speziell gehopft, mit einer langen Lagerzeit.<br />
Am wichtigsten waren aber vielleicht die zahlreichen<br />
helfenden Hände, der Zeller Musikkapelle,<br />
die dem Jubiläumsbier eine persönliche<br />
Note verliehen haben.<br />
140 <strong>Zillachtolarin</strong>
Hausgemacht<br />
Geschichte<br />
Seit 1896 wird die Chronik der BMK Zell<br />
am Ziller lückenlos geführt, damals hieß<br />
es, dass „die ältesten hiesigen Leute nicht<br />
wissen, dass in Zell einmal keine Musikbande<br />
existiert hätte“. Seit ihrer Gründung<br />
vor genau zwei Jahrhunderten hat sich<br />
die Musikkapelle zu einem wichtigen Bestandteil<br />
des gesellschaftlichen und kulturellen<br />
Ortslebens entwickelt.<br />
Von Ausrückungen für den Kaiser während<br />
der Zeit der österreichisch-ungarischen<br />
Monarchie, bis hin zur Musikantenknappheit<br />
während der zwei Weltkriege – es<br />
waren bewegte Jahre für die Kameraden<br />
in der BMK Zell am Ziller. Kontinuierliche<br />
Nachwuchsförderung, leidenschaftliche<br />
Musikanten und neue Möglichkeiten<br />
durch den aufkommenden Tourismus<br />
machten die Zeller Musikkapelle zu dem,<br />
was sie heute ist.<br />
Kurz nach Ende des zweiten Weltkriegs<br />
heißt es in der Chronik der BMK Zell am<br />
Ziller: „Die Zeller Musik hat Höhen und<br />
Tiefen erlebt, aber der Gedanke, dass sie<br />
bestehen bleiben muß, überdauerte auch<br />
das Schlimmste.“<br />
Torten<br />
Süßes<br />
& Eis<br />
Direkt am Radweg, direkt am Ziller
Ruhm und Ehre<br />
Neben den bewährten Konzerten und<br />
Ausrückungen in der Region, haben die<br />
Mitglieder der BMK Zell am Ziller auch<br />
mehrere Schallplatten bzw. später CDs<br />
aufgenommen, und sind bei zahlreichen<br />
Fernseh- und Radiostationen aufgetreten.<br />
Eines der Highlights war der<br />
Auftritt im Musikantenstadl vor genau<br />
20 Jahren, im Frühjahr 1998.<br />
142 <strong>Zillachtolarin</strong>
Zusammensetzung<br />
Seit nunmehr fast vier Jahrzehnten sind<br />
bei der BMK Zell am Ziller auch Frauen in<br />
die Musikkapelle aufgenommen worden.<br />
Mittlerweile bestehen sowohl der Ausschuss<br />
als auch die Kapelle an sich aus<br />
einer bunten Mischung von jungen und<br />
alten Musikanten und Musikantinnen –<br />
die vor allem eines eint: ihre Leidenschaft<br />
für die Musik!<br />
144 <strong>Zillachtolarin</strong>
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Freundschaften & die große Liebe<br />
Nachdem das Engagement in einem Verein wie der Musikkapelle vor allem<br />
den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärkt, und die Integration in das Dorfgeschehen<br />
forciert, sind im Laufe der Jahre natürlich auch unzählige Freundschaften<br />
entstanden, und Bande fürs Leben geknüpft worden. So beispielsweise<br />
auch bei Kapellmeister-Stellvertreter Benjamin Hotter, der seine große<br />
Liebe bei der Musikkapelle gefunden hat. Eine Liebesgeschichte ganz nach<br />
dem Motto ‚tausendmal berührt, tausendmal ist nichts passiert‘ die 2009 in<br />
der Hochzeit zwischen der Klarinettistin und dem Hornisten gipfelte, und<br />
deren Liebe bald darauf mit einem gemeinsamen Sohn gekrönt worden ist.<br />
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