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Arbeits- und Impulsheft_Kreiskirchentag 2018_7-25

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Klimaschutz geht alle<br />

an! Uns reicht´s!<br />

Unsere Kinder <strong>und</strong> Enkel brauchen<br />

Unterstützung. Denn der menschengemachte<br />

Klimawandel wird ihre<br />

Zukunft schwer beeinträchtigen –<br />

wenn wir nicht handeln. Wir – das<br />

sind „junge Alte“, die kurz vor oder<br />

schon im Rentenalter stehen <strong>und</strong> die<br />

ihre Lebens- <strong>und</strong> Berufserfahrung,<br />

ihre Kontakte <strong>und</strong> Netzwerke, ihre<br />

materiellen Ressourcen <strong>und</strong> ihre Zeit<br />

mit einbringen wollen in den Kampf<br />

um die größte Herausforderung<br />

dieses Jahrh<strong>und</strong>erts, den Klimawandel.<br />

Es geht darum, die<br />

wendet sich vor allem an jung gebliebene<br />

Seniorinnen <strong>und</strong> Senioren.<br />

Wer mit einem Computer, einem<br />

Laptop oder einem Smartphone umzugehen<br />

versteht, beteiligt sich vor<br />

allem mit den Mitteln der Öffentlichkeitsarbeit<br />

über Social Media<br />

(twitter, Google+, Instagram, E-Mail,<br />

facebook).<br />

Ulrich Kasparick<br />

Weitere Infos unter<br />

u www.fuer-unsere-enkel.org<br />

jüngere Generation zu entlasten <strong>und</strong><br />

einen engagierten Klimaschutz im<br />

deutschsprachigen Europa voran zu<br />

bringen.<br />

Das internationale Netzwerk für engagierten<br />

Klimaschutz, gegründet<br />

vom früheren Parlamentarischen<br />

Staatssekretär Ulrich Kasparick,<br />

Impuls fragen...<br />

Was für eine Welt wünschen<br />

Sie sich für Ihre Enkel?<br />

Was können Sie gegen den<br />

Klimawandel tun?<br />

7


UNS REICHT ‘ S!<br />

GENUG für ALLE ???<br />

Was haben die Flugreise, das<br />

Smartphone, das T-Shirt vom<br />

Discounter <strong>und</strong> die tägliche<br />

Tasse Kaffee gemeinsam?<br />

Sie verursachen <strong>und</strong> fördern die<br />

Ausbeutung von Menschen, vor<br />

allem auf anderen Kontinenten, <strong>und</strong><br />

die Zerstörung des Planeten.<br />

Die heutige Verteilung von Wohlstand<br />

<strong>und</strong> Macht weltweit ist nicht<br />

zufällig passiert, sondern hat sich<br />

seit dem europäischen Kolonialismus<br />

über Jahrh<strong>und</strong>erte entwickelt <strong>und</strong><br />

gefestigt.<br />

Wir vom Verein genug.org finden,<br />

dass es höchste Zeit ist, unsere<br />

materiellen Bedürfnisse <strong>und</strong> ihre<br />

Folgen einmal genauer zu betrachten,<br />

sowie ökologische Nachhaltigkeit<br />

<strong>und</strong> soziale Gerechtigkeit auch<br />

global zu verstehen.<br />

Deshalb wollen wir fragen:<br />

1. Was ist GENUG?<br />

2. Wer sind ALLE?<br />

1. GENUG<br />

Allgemein:<br />

Was bedeutet für mich Wohlstand?<br />

Was bedeutet für mich Verzicht?<br />

Wann <strong>und</strong> wie kann ein Weniger<br />

zu einem Mehr werden?<br />

Konkret:<br />

Fragen Sie sich öfter mal:<br />

Brauche ich das wirklich?<br />

Kennen Sie Alternativen zum<br />

Kaufen?<br />

2. ALLE<br />

Allgemein:<br />

Was bedeutet für mich globale<br />

Solidarität?<br />

Fühle ich mich als Teil einer<br />

Weltgemeinschaft?<br />

Konkret:<br />

Fühle ich mich privilegiert?<br />

Wenn ja, habe ich das schon einmal<br />

genutzt, um andere Menschen zu<br />

unterstützen? Und wen?<br />

Welche Möglichkeiten habe ich als<br />

einzelne Person (in der Gemeinschaft),<br />

um gegen die Ausbeutung<br />

von anderen Menschen <strong>und</strong> der<br />

8


Natur vorzugehen – hier vor Ort, aber<br />

auch in anderen Teilen der Welt?<br />

(P.S.: Dabei ist nicht die Unterstützung<br />

von Hilfsorganisationen gemeint.)<br />

Für all diese Fragen gibt es übrigens<br />

einen Oberbegriff: „Suffizienz“<br />

(von lat. sufficere, dt. ausreichen,<br />

genügen).<br />

Judith Rohleder<br />

Impuls fragen...<br />

Was bedeutet für mich<br />

Wohlstand?<br />

Wann <strong>und</strong> wie kann ein Weniger<br />

zu einem Mehr werden?<br />

Weitere Infos unter<br />

u www.facebook.com/genug.org<br />

<strong>und</strong> www.genug.org<br />

Kennen Sie Alternativen zum<br />

Kaufen?<br />

Fühle ich mich privilegiert?<br />

9


Genug für alle<br />

in der Kinderkirche<br />

Wussten Sie, dass die Erschaffung<br />

der Sterne, der Sonne <strong>und</strong> des<br />

Mondes wie zarte Triangel-Töne<br />

klingt? Die Kinderkirche in Prenzlau,<br />

das sind Kinder der 1. – 6. Klasse,<br />

haben sich unterschiedliche Klänge<br />

<strong>und</strong> Geräusche zu den einzelnen<br />

Schöpfungstagen überlegt.<br />

Die Welt, in der wir leben, ist schon<br />

einzigartig. Wie kostbar sie ist <strong>und</strong><br />

deshalb unbedingt geschützt <strong>und</strong><br />

gepflegt werden muss, erforschen<br />

die Kinder auf spielerische Art <strong>und</strong><br />

Weise <strong>und</strong> beschreiten so den Weg<br />

zum <strong>Kreiskirchentag</strong>.<br />

Bei allem, was wir r<strong>und</strong> um das Thema<br />

des Kirchentages planen <strong>und</strong><br />

unternehmen, haben wir im Sinn,<br />

an einer Welt mitzugestalten, wie<br />

wir Kinder sie uns wünschen: voller<br />

Frieden, ohne Müll <strong>und</strong> mit Essen,<br />

Trinken <strong>und</strong> Platz für alle Menschen<br />

<strong>und</strong> Tiere! Und in was für einer Welt<br />

wollen Sie, wollt Ihr leben?<br />

Herzliche Grüße<br />

von der Kinderkirche Prenzlau!<br />

Sophie Ludwig<br />

Pfarrerin im<br />

Pfarramt Prenzlau<br />

Impuls fragen...<br />

Wir haben einen Schuhkarton voll<br />

Müll in einem gepflegten Garten<br />

gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> damit neue Welten<br />

geschaffen.<br />

Ein Blumenbeet für die Gemeinde,<br />

recycelte Taschen, ein Schöpfungsthron<br />

<strong>und</strong> andere Projekte sind in<br />

der Planung.<br />

Wenn ich mir was für die Welt<br />

wünschen kann, was wäre das?<br />

Was kann ich, was kann<br />

unsere Kindergruppe für eine<br />

kinderfre<strong>und</strong>liche Welt tun?<br />

10


Weitere Infos unter<br />

u www.sterne<strong>und</strong>mon.de<br />

Gottes W<strong>und</strong>er<br />

reichen für alle<br />

Am Stand der Jugendarbeit des<br />

Kirchenkreises Uckermark laden<br />

wir Sie ein, gemeinsam mit uns zu<br />

W<strong>und</strong>er.Findern zu werden. Haben<br />

Sie schon W<strong>und</strong>er erlebt? Ist unsere<br />

Welt blind geworden für W<strong>und</strong>er?<br />

Welche W<strong>und</strong>ergeschichten fallen<br />

Ihnen ein? In der Jugendarbeit haben<br />

wir uns mit 13 W<strong>und</strong>ergeschichten<br />

aus der Bibel beschäftigt <strong>und</strong> gestalten<br />

damit in jedem Pfarrsprengel<br />

unseres Kirchenkreises einen<br />

W<strong>und</strong>er.Finder.Gottesdienst.<br />

Für den <strong>Kreiskirchentag</strong>, der ja unter<br />

dem Motto: „Uns reicht‘s! - Genug für<br />

alle“ steht, wollen wir mit Ihnen exemplarisch<br />

anhand der „Speisung der<br />

Fünftausend“ ins Gespräch kommen.<br />

sich musikalisch auf das Thema<br />

einstimmen lassen <strong>und</strong> sich einen<br />

w<strong>und</strong>ervollen Wegbegleiter basteln.<br />

Neugierig geworden? Erleben Sie<br />

die Jugendarbeit unseres Kirchenkreises<br />

von ihrer w<strong>und</strong>erbarsten<br />

Seite.<br />

Falko Becker<br />

Kreisjugendpfarrer<br />

Solveig Herrmann<br />

Kreisjugendwartin<br />

Florian Pataki<br />

Teamer<br />

Impuls fragen...<br />

W<strong>und</strong>er.Finder Gottesdienst<br />

in Angermünde<br />

Was denken Sie: Was wären<br />

heute die 5 Brote <strong>und</strong> 2 Fische,<br />

die für alle reichen?<br />

Mit <strong>und</strong> bei uns können Sie an kleinen<br />

Bibelarbeiten <strong>und</strong> Gesprächsgruppen<br />

teilnehmen, selbst eine<br />

w<strong>und</strong>erbare Postkarte verschicken,<br />

11<br />

Wie kann man auch heute zum<br />

W<strong>und</strong>erfinder werden?


Stifte machen<br />

Mädchen stark<br />

Von dem Reichtum der Schöpfung<br />

erzählen die Frauen des Weltgebetstages<br />

aus Surinam. Für sie steht<br />

fest: „Gottes Schöpfung ist sehr<br />

gut“. Der Reichtum an Pflanzen <strong>und</strong><br />

Tieren in ihrem Land ist ihnen Gr<strong>und</strong><br />

zur Dankbarkeit. Gleichzeitig sehen<br />

sie mit Besorgnis, wie Gottes gute<br />

Schöpfung durch Profitgier des<br />

Menschen gefährdet ist.<br />

Wir leben in einem reichen Land.<br />

Auch in der Uckermark können wir<br />

die Schönheit <strong>und</strong> Vielfalt von Gottes<br />

Schöpfung wahrnehmen <strong>und</strong> erleben.<br />

Genauso wie die Frauen aus<br />

Surinam müssen wir wahrnehmen,<br />

dass die Natur bedroht <strong>und</strong> gefährdet<br />

ist.<br />

Mit dem Gottesdienst geben uns<br />

die Frauen aus Surinam Anstoß,<br />

über unseren Lebensstil, der auf<br />

Kosten der Natur <strong>und</strong> auch auf<br />

Kosten anderer Menschen geführt<br />

wird, nachzudenken. Sie ermutigen<br />

zu kleinen Schritten im konkreten<br />

Lebensumfeld.<br />

Die Vorbereitungsgruppe des WGT<br />

des Pfarrbereiches Drense hat sich<br />

spontan entschlossen, sich der<br />

Aktion „Stifte machen Mädchen<br />

stark“ anzuschließen.<br />

In dieser Aktion geht es darum, leere<br />

Schreibgeräte zu sammeln, die dann<br />

recycelt werden.<br />

Das Recyceln wird gesponsert.<br />

Mit dem Geld werden Mädchen in<br />

Flüchtlingscamps im Libanon mit<br />

Schulmaterial ausgestattet.<br />

Wir leisten damit einen kleinen Beitrag<br />

für Mensch <strong>und</strong> Natur.<br />

Heike Milleville<br />

Pfarrerin im Pfarramt Drense<br />

Impuls fragen...<br />

Gibt es in Ihrem Pfarrbereich<br />

Aktionen oder Verabredungen,<br />

in denen Sie bewusst etwas<br />

für die Umwelt tun?<br />

Wie halten Sie es im persönlichen<br />

Leben? Können Sie von Beispielen<br />

erzählen, die zeigen, dass Sie Ihr<br />

Alltagsverhalten zu Gunsten der<br />

guten Schöpfung Gottes<br />

verändert haben?<br />

12


Origami-Kranichfalten<br />

zum Weltfriedenstag<br />

Der Origami-Kranich wurde in den<br />

letzten Jahrzehnten zu einem internationalen<br />

Symbol des Friedens, des<br />

Mitgefühls <strong>und</strong> der Solidarität, des<br />

Engagements gegen Krieg, Atomwaffen<br />

<strong>und</strong> Atomkraft.<br />

In Angermünde gibt es in der<br />

Klosterkirche seit 2011 jedes Jahr<br />

das Origami-Kranichfalten zum Antikriegstag/Weltfriedenstag.<br />

SchülerInnen des Einstein-Gymnasiums<br />

bringen an diesem Tag<br />

SchülerInnen der Gr<strong>und</strong>schulen<br />

<strong>und</strong> anderen Gästen das Origami-<br />

Kranichfalten bei. Die dabei entstandenen<br />

Kranich-Girlanden sieht man<br />

an vielen Orten der Stadt.<br />

Die längsten sind 15 m lang <strong>und</strong><br />

hängen in der Klosterkirche.<br />

Sie haben Interesse am Origami-<br />

Kranichfalten, an den großen oder<br />

kleinen Girlanden oder an einzelnen<br />

Kranichen? Dann kommen Sie an<br />

unseren Aktionsstand! SchülerInnen<br />

des Einstein-Gymnasiums bringen<br />

Ihnen ganz individuell <strong>und</strong> altersgerecht<br />

das Falten bei. Es gibt auch<br />

Kraniche zum Mitnehmen.<br />

Nastja Moltschanowa wurde 1999 in<br />

Belarus geboren, 13 Jahre nach der<br />

Reaktorkatastrophe in Tschernobyl.<br />

Als Folge der radioaktiven Strahlung<br />

endet eines ihrer Beine über der<br />

Kniescheibe. Seit 2005 ist Nastja<br />

jährlich zu Gast in Schwedt, wo sie<br />

durch Spendengelder eine jeweils<br />

altersgerechte Beinprothese erhält.<br />

Wolfgang Rall<br />

Religionslehrer in<br />

Angermünde<br />

Impuls frage...<br />

Warum sollten oder müssen sich<br />

Christinnen <strong>und</strong> Christen gegen<br />

Atomwaffen/Atomkraft engagieren?<br />

Zugleich können Sie viel über Sadako<br />

Sasaki <strong>und</strong> andere Opfer von Atombomben<br />

<strong>und</strong> Atomkraft erfahren.<br />

Sadako Sasaki starb 1955 mit<br />

12 Jahren an den Folgen der Atombombe<br />

auf Hiroshima.<br />

13


Himmlische Gärten<br />

Blumen, Gräser, Kräuter <strong>und</strong> Zweige<br />

aus den Gärten der Uckermärker<br />

schmücken bereits viele Kirchen in<br />

unserem Kirchenkreis. Ich finde, das<br />

kann weiter wachsen.<br />

Unsere Kirchen <strong>und</strong> Kaffeetafeln<br />

werden mit den Pflanzen der Saison<br />

geschmückt. Auf Schnittblumen aus<br />

Supermärkten <strong>und</strong> dem Handel wird<br />

verzichtet.<br />

Wir leben in Gottes Garten, inmitten<br />

seiner Schöpfung, die wir bewahren<br />

sollen. 1. Mos 1, 26-29<br />

In unseren Gärten arbeiten wir dicht<br />

an Gottes Seite, erleben die W<strong>und</strong>er<br />

<strong>und</strong> Launen der Natur. Im Garten<br />

Eden hat alles begonnen, dort wird<br />

uns Gott am Ende unseres Lebens<br />

auf der Erde willkommen heißen.<br />

Das Licht seines Reiches scheint uns<br />

heute schon. Von dieser Hoffnung<br />

<strong>und</strong> dem himmlischen Garten auch<br />

hier auf Erden singen wir mit dem<br />

Lied „Morgenlicht leuchtet“ (EG 455).<br />

„Uns reicht‘s! – Genug für alle“<br />

bedeutet für mich auch, dass ich mit<br />

der Gemeinde im Blick habe, was wir<br />

vor Ort an Reichtümern haben <strong>und</strong> so<br />

Ressourcen vor Ort nutzen.<br />

Tragen wir doch die Spuren Gottes<br />

aus unseren Gärten <strong>und</strong> Wiesen in<br />

die Gemeinde! Wir bitten alle etwas<br />

von ihren Gärten zur großen Festtafel<br />

am 3. Juni mitzubringen...<br />

Beachten Sie dazu den Hinweis auf<br />

Seite 3.<br />

Es grüßt Sie herzlich im<br />

erwachenden Frühling<br />

Sophie Ludwig<br />

Pfarrerin im<br />

Pfarramt Prenzlau<br />

Impuls fragen...<br />

Welche Erfahrungen haben Sie im<br />

Leben <strong>und</strong> Arbeiten an Gottes<br />

Seite in der Natur?<br />

Wie können Sie himmlische Gärten<br />

in der Gemeinde erfahrbar machen<br />

<strong>und</strong> sich für nachhaltigen Blumenschmuck<br />

einsetzen?<br />

14


Malchower Labyrinthpark<br />

(Irrweg oder Labyrinth?)<br />

„Ich finde, es sind die kleinen Dinge,<br />

alltägliche Taten von gewöhnlichen<br />

Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand<br />

halten, einfache Taten aus<br />

Güte <strong>und</strong> Liebe“ sagt der Zauberer<br />

Gandalf aus dem Buch „Der Hobbit“.<br />

Jeder Schritt kann uns zusammen<br />

oder auseinander führen.<br />

Wir entscheiden jeden Tag neu.<br />

Das Labyrinth verrät uns nicht alles,<br />

aber es verheißt uns eine gemeinsame<br />

Mitte.<br />

Folgen wir doch dem Weg, der für<br />

uns alle reicht!<br />

Antje Chemnitz<br />

Kultur <strong>und</strong><br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Malchower Labyrinthpark<br />

Weitere Infos unter<br />

u www.malchower-labyrinthpark.de<br />

Impuls fragen...<br />

Irren wir uns nicht, wenn wir<br />

glauben, es reicht nicht für alle?<br />

Ist es ein Irrweg, Ängsten <strong>und</strong><br />

Sorgen folgend, die Sicherheit<br />

dem Vertrauen vorzuziehn?<br />

Luftbild Malchower Labyrinthpark<br />

15


Wenn ihr zum Gottesdienst zusammenkommt, kann jeder<br />

<strong>und</strong> jede etwas dazu beitragen: ein Lied vorsingen oder<br />

eine Lehre vortragen oder eine Offenbarung weitergeben<br />

oder in unbekannten Sprachen reden oder die Deutung<br />

dazu geben. Aber alles muss dem Aufbau der Gemeinde<br />

dienen.<br />

1. Korinther 14,26<br />

Beteiligung am Gottesdienst<br />

Wir kommen zum Gottesdienst zusammen<br />

<strong>und</strong> jeder kann etwas dazu<br />

beitragen. Paulus nennt einige Beispiele.<br />

„Ein Lied vorsingen...“<br />

Der Gemeindegesang ist eines der<br />

Markenzeichen der Reformation.<br />

Wie dünn aber ist heute der Gesang<br />

geworden? Geschweige, dass einer<br />

wagt, ein Lied vorzutragen.<br />

Wenn dann auch noch die Orgel<br />

schweigt, mag man kaum noch<br />

seinen Nachbarn einladen.<br />

„Eine Lehre vortragen…“<br />

Verkündigung überlässt man gerne<br />

den Pfarrern <strong>und</strong> Pfarrerinnen. So,<br />

als ob die Gottesdienstgemeinde<br />

gänzlich ohne geistliche Erfahrungen<br />

leben würde <strong>und</strong> nichts beizusteuern<br />

hätte. Oder sollte sich da<br />

tatsächlich eine geistliche Wüste<br />

breitgemacht haben?<br />

„In unbekannten Sprachen reden...“<br />

Paulus trug das Evangelium bis nach<br />

Rom. Die Ortsgemeinde – global vernetzt<br />

<strong>und</strong> keine abgeschottete Insel<br />

der Seligen.<br />

„Aber alles muss dem Aufbau<br />

der Gemeinde dienen.“<br />

Ob unsere Gottesdienste tatsächlich<br />

Gemeinde aufbauen? Eine starke Gemeinde<br />

mit ökumenischer Weite <strong>und</strong><br />

Gottesdiensten, die zu begeistern<br />

<strong>und</strong> zu beflügeln vermögen?<br />

Uns reicht‘s! Ich hoffe, es reicht möglichst<br />

vielen Menschen. Denn nur<br />

dann wird sich etwas ändern können.<br />

Gottesdienst für alle. Wir müssen<br />

wieder alle im Blick haben. Nicht nur<br />

die kleine Schar der treuen Gottesdienstbesucher.<br />

Martin Zobel<br />

Pfarrer im<br />

Pfarramt Boitzenburg<br />

Impuls fragen...<br />

Wie wichtig ist Ihnen die<br />

Beteiligung am Gottesdienst? <br />

Wieviel Kilometer sind Sie bereit zu<br />

fahren, um einen Gottesdienst zu<br />

erleben, der begeistert <strong>und</strong><br />

beflügelt?<br />

16


Uckermärkischer Hospizverein e.V.<br />

Uns reicht‘s...<br />

Neubrandenburger Str. 11<br />

17291 Prenzlau<br />

Tel. 03984 4821216<br />

u www.hospizverein-uckermark.de<br />

... dass viele Menschen noch immer<br />

nicht da sterben, wo sie es sich<br />

wünschen, dass Menschen noch immer<br />

Angst haben, sich dem Thema<br />

Sterben <strong>und</strong> Tod mitten im Leben<br />

zu stellen. Darum machen wir Angebote<br />

für Jung <strong>und</strong> Alt, wir wollen<br />

darauf hinweisen, dass das Sterben<br />

leichter wird, wenn man sich gedanklich<br />

vorbereitet. Wir wollen darüber<br />

ins Gespräch kommen, wie es<br />

ist, wenn jemand sagt: „Mir reicht‘s,<br />

ich will nicht mehr leben!“ Gibt es<br />

Dinge, die er braucht, um genug zu<br />

haben für sein Leben? Wir wollen<br />

davon erzählen, wie ehrenamtliche<br />

HospizbegleiterInnen Sterbenden<br />

<strong>und</strong> deren Angehörigen Zeit schenken,<br />

weil sie davon genug haben, um<br />

sie zu teilen.<br />

Lassen Sie sich in Ihren Gesprächskreisen,<br />

Kinder- oder Jugendtreffen<br />

auf zwei Fragen ein:<br />

1. Was möchte ich noch tun, bevor<br />

ich sterbe? Vielleicht kann jeder eine<br />

Liste machen über große <strong>und</strong> kleine<br />

Lebensträume <strong>und</strong> darüber in der<br />

Gruppe sprechen. Und gleich loslegen,<br />

sie abzuarbeiten!<br />

2. Was würde ich in einen Koffer packen<br />

für meine allerletzte Reise? Das<br />

kann man tatsächlich konkret machen<br />

<strong>und</strong> mit in die R<strong>und</strong>e bringen.<br />

Wir freuen uns auf interessante<br />

Begegnungen beim Kirchentag!<br />

Cornelia Willing<br />

Uckermärkischer<br />

Hospizverein e.V.<br />

Impuls fragen...<br />

Was möchte ich noch tun,<br />

bevor ich sterbe?<br />

Was würde ich in einen Koffer<br />

packen für meine allerletzte Reise?<br />

17


Weitere Infos unter<br />

www.meingr<strong>und</strong>einkommen.de<br />

Mein Gr<strong>und</strong>einkommen<br />

Definition:<br />

Ein Gr<strong>und</strong>einkommen gewährt<br />

eine Gemeinschaft<br />

bedingungslos jedem ihrer Mitglieder.<br />

Das bedingungslose Gr<strong>und</strong>einkommen:<br />

q sichert die Existenz <strong>und</strong> ermöglicht gesellschaftliche<br />

Teilhabe,<br />

q stellt einen individuellen Rechtsanspruch dar,<br />

q wird ohne Bedürftigkeitsprüfung garantiert <strong>und</strong><br />

q es wird ohne Zwang zu Arbeit oder anderen<br />

Leistungen ausgezahlt.<br />

Der Verein MeinGr<strong>und</strong>einkommen e.V.<br />

sammelt per Crowdf<strong>und</strong>ing Geld für<br />

bedingungslose Gr<strong>und</strong>einkommen.<br />

Immer, wenn 12.000 Euro zusammen<br />

sind, werden sie an eine Person<br />

verlost. Diese erhält dann ein Jahr<br />

lang tausend Euro im Monat – ohne<br />

irgendwelche Bedingungen. So wird<br />

Gr<strong>und</strong>einkommen in Deutschland<br />

erstmals erlebbar. Durch die Berichte<br />

von mittlerweile über 150<br />

Menschen, die Gr<strong>und</strong>einkommen<br />

bezogen haben oder noch beziehen,<br />

wird deutlich: Mit bedingungslosem<br />

Gr<strong>und</strong>einkommen sind Menschen<br />

entspannter, schlafen besser <strong>und</strong><br />

sind mutiger.<br />

Auch stellen sich viele die Frage<br />

nach der Sinnhaftigkeit der eigenen<br />

Tätigkeiten <strong>und</strong> erleben häufig Handlungsimpulse.<br />

„Wer nicht arbeitet, soll auch nicht<br />

essen.“ 2. Thess 3,10<br />

Wie ist dieser Satz aus dem Paulus-<br />

Brief an die junge Christengemeinde<br />

zu verstehen? Der damalige SPD-<br />

<strong>Arbeits</strong>minister Franz Müntefering<br />

zitierte den Satz im Mai 2006, um die<br />

Hartz IV-Strategie seiner Regierung<br />

zu rechtfertigen. Buchautor <strong>und</strong> Unternehmer<br />

Götz Werner hingegen<br />

meint, der Satz sei im Zusammenhang<br />

erkennbar mahnende Ironie:<br />

Wer nichts mehr tun müsse, weil er<br />

18<br />

ja eh ins Himmelreich kommt, der<br />

könne ja auch aufhören zu essen!<br />

Deswegen ende der Brief auch mit<br />

dem Appell: „Lasst‘s euch nicht verdrießen,<br />

Gutes zu tun!“<br />

Claudia Cornelsen<br />

Expertin für<br />

Personality-PR<br />

Impuls fragen...<br />

Helwig Fenner<br />

Projektmanager<br />

Wie denkst du über den Paulus-Satz?<br />

Erst die Arbeit <strong>und</strong> dann das Brot?<br />

Oder umgekehrt? Kann/muss man<br />

hungrig arbeiten?<br />

Was würdest du tun, wenn für dein<br />

„täglich Brot“ bedingunglos gesorgt<br />

wäre? Würde Gr<strong>und</strong>einkommen dein<br />

Leben verändern?<br />

Was hat das bedingungslose Gr<strong>und</strong>einkommen<br />

mit dem 4. Gebot zu tun?<br />

Ist ein Gr<strong>und</strong>einkommen anders für<br />

Kinder, Erwachsene oder Alte?


Kranke <strong>und</strong> pflegebedürftige<br />

Menschen unterstützen<br />

<strong>und</strong> schützen<br />

Deutschlands Ges<strong>und</strong>heitssystem<br />

gehört laut Studien zu den besten<br />

Europas. Trotz der großen medizinischen<br />

Fortschritte <strong>und</strong> Reformen<br />

der Kranken- <strong>und</strong> Pflegeversicherung<br />

empfinden viele Menschen die<br />

Situation als unbefriedigend.<br />

Krankheit <strong>und</strong> Pflegebedürftigkeit<br />

sind Lebenssituationen in Abhängigkeit<br />

von der Hilfe Dritter, in der die<br />

Menschenwürde besonders verletzlich<br />

ist. Staat <strong>und</strong> Gesellschaft sind<br />

in besonderer Pflicht, kranke <strong>und</strong><br />

pflegebedürftige Menschen zu unterstützen<br />

<strong>und</strong> zu schützen.<br />

In unserem als Ges<strong>und</strong>heitsmarkt<br />

organisierten System entscheiden<br />

vorrangig Leistungsanbieter über<br />

den Umfang von Leistungen. Vielfach<br />

steht nicht der Patient im Vordergr<strong>und</strong>,<br />

sondern das Geschäft.<br />

Beim Hausarzt werden Patienten<br />

regelmäßig ohne ausreichende Diagnosegespräche<br />

im Minutentakt abgearbeitet.<br />

Facharzttermine werden<br />

mit langer Wartezeit vergeben; sehr<br />

oft unter Vorzug von Privatversicherten.<br />

Die Zweiklassenmedizin ist<br />

politisch gewollt <strong>und</strong> akzeptiert.<br />

In der Fläche sind die Arztversorgung<br />

<strong>und</strong> die Situation der Rettungsdienste<br />

vielerorts dramatisch.<br />

Krankenhäuser wurden geschlossen.<br />

Die Wege für die Patienten zur<br />

medizinischen Versorgung sind oft<br />

lang. Notwendige Behandlungen<br />

können nicht oder nicht früh genug in<br />

Anspruch genommen werden.<br />

Der Pflegenotstand in vielen Krankenhäusern<br />

<strong>und</strong> Pflegeeinrichtungen<br />

geht zu Lasten der schlecht bezahlten<br />

<strong>und</strong> überforderten Pflegekräfte<br />

sowie der Kranken.<br />

Es bleibt viel zu tun!<br />

Fabian Müller-Zetzsche<br />

Leiter der Abteilung<br />

Sozialpolitik beim<br />

Sozialverband<br />

Deutschland (SoVD)<br />

Impuls fragen...<br />

Wie können alle Menschen in<br />

Deutschland gleichen Zugang zur<br />

notwendigen Ges<strong>und</strong>heitsversorgung<br />

bekommen?<br />

Welche Rolle können die Kirchen<br />

als große Anbieter von Pflege- <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitsdienstleistungen<br />

dabei spielen?<br />

19


jBesuchen Sie die Werkstatt<br />

„Für alle reicht es nicht – Genug ist nicht genug“<br />

Ort: Heilig-Geist-Kapelle, Berliner Str. 1<br />

ab 11.30 Uhr mit Holger Müller-Brandes<br />

„Was der ehrenwerte Abgeordnete<br />

sagt, ist, dass er lieber die Armen<br />

ärmer hätte, vorausgesetzt, dass<br />

die Reichen weniger reich wären.<br />

Solange die Kluft kleiner ist,<br />

würde er lieber die Armen ärmer<br />

haben. Auf diese Weise erschafft<br />

man keinen Wohlstand <strong>und</strong> keine<br />

Chancen.“<br />

„Für alle reicht es nicht –<br />

Genug ist nicht genug“<br />

Mit der „Speisung der Fünftausend“<br />

setzt der Evangelist Markus der<br />

Knappheit von Ressourcen eine ganz<br />

andere Perspektive des Christus<br />

entgegen.<br />

Hat sie recht? Und was bedeutet das<br />

für den gerechten Umgang mit Gütern<br />

<strong>und</strong> Ressourcen?<br />

Der Versuch einer gerechten Verteilung<br />

von Rohstoffen <strong>und</strong> Erzeugnissen<br />

führt nur zu häufig zu der Feststellung<br />

– „Für alle reicht es nicht“.<br />

Das Vorbild Christi dagegen lenkt<br />

unseren Blick auf die Unbegrenztheit<br />

der Schöpferkraft Gottes –<br />

„Genug ist nicht genug!“<br />

Können Sie sich konkret vorstellen,<br />

dass Milliarden Menschen die Ressourcen<br />

der Erde aufbrauchen können?<br />

Z.B. die Ozeane austrinken?<br />

Wollen Sie die Erde als unerschöpfliche<br />

göttliche Quelle oder als tendenziell<br />

versiegenden Rohstoff betrachten?<br />

Recherchieren Sie (=> „Wikipedia“)<br />

die ökonomische These von der „unsichtbaren<br />

Hand“, durch die jeder<br />

das Notwendige erhält. Trifft sie zu?<br />

Margret Thatcher behauptete, dass<br />

der allgemeine Wohlstand sich nicht<br />

vermehren kann, wenn man die Reichen<br />

hindert, noch reicher zu werden.<br />

Wer so den Abstand zwischen<br />

reich <strong>und</strong> arm verringern will, macht<br />

am Ende die Armen noch ärmer.<br />

20<br />

Was glauben Sie, war der Inhalt der<br />

langen Predigt von Jesus? So dass<br />

eine große Menge, der es häufig am<br />

Nötigsten fehlte, die Sorge um Vorräte<br />

<strong>und</strong> Essen völlig vergaß? Können<br />

Sie sich vorstellen, dass diese<br />

Predigt Bedingungssätze („Wenn...,<br />

dann...“) oder ethisch-moralische<br />

Ermahnungen enthielt? Sammeln<br />

Sie Stichpunkte.<br />

In der Oper „Cosi fan tutte“ will Ferrando<br />

das Essen ausfallen lassen,<br />

weil er im Überschwang meint, dass<br />

er nichts außer Liebe benötigt. Hören<br />

Sie „Un aura amorosa“. Überzeugt<br />

Sie Mozarts Komposition davon, dass<br />

alle menschlichen Bedürfnisse letztlich<br />

ein Sehnen nach Liebe darstellen?<br />

„Was der ehrenwerte Abgeordnete<br />

sagt, ist, dass er lieber die Armen<br />

ärmer hätte, vorausgesetzt, dass die<br />

Reichen weniger reich wären. Solange<br />

die Kluft kleiner ist, würde er<br />

lieber die Armen ärmer haben. Auf<br />

diese Weise erschafft man keinen<br />

Wohlstand <strong>und</strong> keine Chancen.“<br />

Margret Thatcher


„Für alle reicht es nicht –<br />

Genug ist nicht genug“<br />

21<br />

Markus 6, 31-44<br />

Und er sprach zu ihnen: Geht ihr allein<br />

an eine einsame Stätte <strong>und</strong> ruht<br />

ein wenig. Denn es waren viele, die<br />

kamen <strong>und</strong> gingen <strong>und</strong> sie hatten<br />

nicht Zeit genug zum Essen. Und sie<br />

fuhren in einem Boot an eine einsame<br />

Stätte für sich allein. Und man<br />

sah sie wegfahren, <strong>und</strong> viele hörten<br />

es <strong>und</strong> liefen aus allen Städten zu<br />

Fuß dorthin zusammen <strong>und</strong> kamen<br />

ihnen zuvor. Und Jesus stieg aus<br />

<strong>und</strong> sah die große Menge; <strong>und</strong> sie<br />

jammerten ihn, denn sie waren wie<br />

Schafe, die keinen Hirten haben. Und<br />

er fing eine lange Predigt an.<br />

Da nun der Tag fast vergangen war,<br />

traten seine Jünger zu ihm <strong>und</strong> sprachen:<br />

Die Stätte ist einsam, <strong>und</strong> der<br />

Tag ist fast vergangen; lass sie gehen,<br />

damit sie in die Höfe <strong>und</strong> Dörfer<br />

ringsum gehen <strong>und</strong> sich etwas zu essen<br />

kaufen. Er aber antwortete <strong>und</strong><br />

sprach zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu<br />

essen! Und sie sprachen zu ihm: Sollen<br />

wir denn hingehen <strong>und</strong> für zweih<strong>und</strong>ert<br />

Silbergroschen Brot kaufen<br />

<strong>und</strong> ihnen zu essen geben? Er aber<br />

sprach zu ihnen: Wie viele Brote habt<br />

ihr? Geht hin <strong>und</strong> seht nach! Und als<br />

sie es erk<strong>und</strong>et hatten, sprachen sie:<br />

Fünf, <strong>und</strong> zwei Fische.<br />

Und er gebot ihnen, dass sich alle<br />

lagerten, tischweise, auf das grüne<br />

Gras. Und sie setzten sich, in Gruppen<br />

zu h<strong>und</strong>ert <strong>und</strong> zu fünfzig.Und er<br />

nahm die fünf Brote <strong>und</strong> zwei Fische<br />

<strong>und</strong> sah auf zum Himmel, dankte <strong>und</strong><br />

bracht die Brote <strong>und</strong> gab sie den Jüngern,<br />

dass sie sie ihnen austeilten,<br />

<strong>und</strong> die zwei Fische teilte er unter sie<br />

alle. Und sie aßen alle <strong>und</strong> wurden<br />

satt. Und sie sammelten die Brocken<br />

auf, zwölf Körbe voll, <strong>und</strong> von den Fischen.<br />

Und die die Brote gegessen<br />

hatten, waren fünftausend Männer.<br />

Holger Müller-Brandes<br />

Erwachsen glauben<br />

Evangelischer<br />

Kirchenkreis Uckermark<br />

Impuls frage...<br />

Was glauben Sie, war der Inhalt der<br />

langen Predigt von Jesus? So dass<br />

eine große Menge, der es häufig<br />

am Nötigsten fehlte, die Sorge um<br />

Vorräte <strong>und</strong> Essen völlig vergaß?<br />

Können Sie sich vorstellen, dass<br />

diese Predigt Bedingungssätze<br />

(„Wenn..., dann...“) oder ethischmoralische<br />

Ermahnungen enthielt?


jBesuchen Sie die Ausstellung<br />

„Asyl ist Menschenrecht“<br />

Ort: St. Marien, Kirchgasse<br />

Asyl ist Menschenrecht<br />

In Angermünde ist das Bürgerbündnis<br />

für eine gewaltfreie, tolerante<br />

<strong>und</strong> weltoffene Stadt aktiv.<br />

In Zusammenarbeit zwischen dem<br />

Bürgerbündnis <strong>und</strong> der Evangelischen<br />

Kirchengemeinde wird in<br />

der St. Marienkirche in Angermünde<br />

die Ausstellung „Asyl ist Menschenrecht“<br />

gezeigt.<br />

visualisiert, beschrieben <strong>und</strong> analysiert.<br />

Hinzu kommen einzelne Tafeln<br />

zu themenrelevanten Ereignissen,<br />

politischen Entwicklungen <strong>und</strong> asylrechtlichen<br />

Bestimmungen.“<br />

Wolfgang Rall<br />

Religionslehrer in Angermünde<br />

Nutzen Sie den <strong>Kreiskirchentag</strong>,<br />

um sich die umfangreiche <strong>und</strong> sehr<br />

informative Ausstellung anzusehen.<br />

Dort gibt es einen Informationstisch<br />

des Bürgerbündnisses.<br />

Es erwarten Sie nicht nur Materialien,<br />

auch engagierte Mitglieder des<br />

Bürgerbündnisses stehen Ihnen für<br />

Informationen, Fragen <strong>und</strong> Hinweise<br />

zur Verfügung.<br />

Pro Asyl schreibt: „Die Ausstellung<br />

enthält vielfältige Informationen<br />

über Flüchtlinge <strong>und</strong> ihre Situation.<br />

Menschenrechte sind allgemein gültig<br />

<strong>und</strong> unteilbar, durch die Ausstellung<br />

soll das Bewusstsein darüber<br />

gestärkt werden.<br />

Sie führt die Betrachter*innen von<br />

den Fluchtländern über Europa bis<br />

nach Deutschland. Auf diesem Weg<br />

begegnen schutzsuchende Menschen<br />

vielen Gefahren, Hindernissen<br />

<strong>und</strong> Restriktionen – diese werden<br />

Impuls fragen...<br />

Was sagt die Bibel über den<br />

Umgang mit Flüchtlingen?<br />

Warum sollte die Möglichkeit von<br />

Kirchenasyl für von Abschiebung<br />

bedrohte Flüchtlinge beibehalten<br />

werden/abgeschafft werden?<br />

22


Landwirtschaft...<br />

1. Was die Bibel sagt:<br />

Das Himmelreich gleicht einem<br />

Schatz, verborgen im Acker.<br />

Mt 13, 44<br />

Jesus vergleicht hier das Himmelreich<br />

mit einem Schatz im Acker.<br />

In diesem Acker verbirgt sich ein<br />

Stück Himmel, etwas sehr Kostbares.<br />

Damals war der Besitz eines<br />

Ackers = Leben / Existenz / das täglich<br />

Brot. Heute ist das Kostbare im<br />

Acker für viele eine reine Geldquelle.<br />

u Was empfinden Sie, wenn Sie einen<br />

Acker sehen?<br />

u Sehen Sie in unseren Äckern einen<br />

Schatz?<br />

u Würde ein Acker für das Gleichnis<br />

taugen, auf dem einzig „Biomasse“<br />

wächst?<br />

2. „Kein schöner Land in dieser Zeit...“<br />

Unsere Landschaft ist schön, auf den<br />

ersten Blick. Auf den zweiten Blick<br />

sehen wir öde Monokulturen, Mais<br />

<strong>und</strong> Raps. Die Besitzer der Ackerflächen<br />

sind z. T. Großkonzerne –<br />

ihnen gehört bereits ein Großteil<br />

der Uckermark. Feldhamster, Feldlerchen,<br />

Wildbienen verabschieden<br />

sich. Wen kümmert‘s?<br />

u Welche Flächen haben Sie/Ihre<br />

Gemeinde, die sich für Bienenwiesen<br />

nutzen lassen?<br />

u Wie kann man den Kleinbauern<br />

nebenan unterstützen?<br />

u Welchen Dünger erlauben wir unseren<br />

Landpächtern <strong>und</strong> welchen<br />

Fruchtwechsel?<br />

3. Uns reicht‘s! – Genug für alle...<br />

u auch ein gutes Motto für unsere<br />

Erntedankfeste. Planen Sie gemeinsam<br />

ein Erntedankfest für eine gute<br />

Landwirtschaft in unserer Region.<br />

z. B. Feier in einer Scheune/auf<br />

einem Feld; ein ganzer Erntedanktag<br />

mit Podiumsdiskussionen; Konfirmanden<br />

binden Erntegarben bei<br />

ansässigen Biobauern (mit Sense<br />

<strong>und</strong> Handkraft); ein regionaler<br />

Bauernmarkt r<strong>und</strong> um die Kirche...<br />

Sammeln Sie Fragen/Ideen!<br />

Heidi Enseleit<br />

Pfarrerin im Pfarramt<br />

Gerswalde<br />

Impuls fragen...<br />

Sehen Sie in unseren Äckern einen<br />

Schatz?<br />

Wie kann man den Kleinbauern<br />

nebenan unterstützen?<br />

Welchen Dünger erlauben wir<br />

unseren Landpächtern <strong>und</strong><br />

welchen Fruchtwechsel?<br />

23


Gleiches Geld für alle?<br />

Wenn es um Gerechtigkeit <strong>und</strong> Gott<br />

geht, dann wird gerne über die<br />

Arbeiter im Weinberg diskutiert.<br />

Matthäus 20, 1-16<br />

Macht Gerechtigkeit, wie Gott sie<br />

will, nicht jede Leistung unnötig?<br />

Sollte Gottes Großzügigkeit nicht<br />

auch unter uns gelten?<br />

Jesus erzählt ein verrücktes Gleichnis.<br />

Die Arbeiter arbeiten verschieden<br />

lange. Absichtlich werden die<br />

zum Schluss Gekommenen zuerst<br />

entlohnt, damit alle die „Ungerechtigkeit“<br />

bemerken. Es ist ein Reich-<br />

Gottes-Gleichnis. Gottes Reich ist<br />

so. Denn da gilt: Auch wer kurz vor<br />

Toreschluss dazu gekommen ist, der<br />

bekommt die volle Vergebung, den<br />

vollen Lohn, den Einlass ins Himmelreich.<br />

Kann man auf Erden so entlohnen?<br />

Sofort fällt uns der verständliche<br />

Unmut derjenigen Rentner ein, die<br />

trotz langjähriger Arbeit nicht mehr<br />

Rente bekommen, als jeder Untätige<br />

sowieso erhält. Offenbar gibt es<br />

nicht nur Verärgerung, wenn Gleiches<br />

ungleich behandelt wird, sondern<br />

auch, wenn Ungleiches gleich<br />

behandelt wird. Einfache Antworten<br />

gibt uns Jesus nicht. Unsere Fragen<br />

zum irdischen <strong>Arbeits</strong>leben spielen<br />

in dem Gleichnis keine Rolle. Man<br />

kann ja auch nicht fragen: Warum<br />

arbeiten denn nur Tagelöhner in dem<br />

Weinberg? Natürlich sagt es nicht,<br />

Tagelöhner-Arbeit sei die vom Herrn<br />

gewollte Gestalt des <strong>Arbeits</strong>lebens…<br />

Wir müssen selbst weiter denken.<br />

Jesus predigt eben nicht nur die Gerechtigkeit,<br />

sondern auch Barmherzigkeit,<br />

Nächstenliebe, Vergebung …<br />

Dr. Reinhart Müller-Zetzsche<br />

Superintendent<br />

des Kirchenkreises Uckermark<br />

Impuls fragen...<br />

Welche Gerechtigkeit ersehnen wir?<br />

Chancengleichheit oder<br />

Verteilungsgleichheit?<br />

Ist Gott gerecht nach unseren<br />

Maßstäben?<br />

Muss Gott gerecht sein?<br />

24


Diakonie in der<br />

Uckermark<br />

„Seid allezeit bereit zur Verantwortung<br />

vor jedermann, der von euch<br />

Rechenschaft fordert über die Hoffnung,<br />

die in euch ist.“<br />

1. Petr 3,15<br />

(aus dem Leitbild des Diakonischen Werkes)<br />

Unser Glauben <strong>und</strong> unsere christlichen<br />

Werte sind die Gr<strong>und</strong>lage für<br />

unseren Dienst am Menschen <strong>und</strong><br />

somit unser diakonischer Auftrag.<br />

Wir arbeiten sowohl mit Menschen,<br />

die einer besonderen Unterstützung<br />

bedürfen, als auch für alle, die unsere<br />

Leistungen in Anspruch nehmen<br />

möchten.<br />

Wir bieten Angebote in folgenden<br />

Handlungsfeldern:<br />

u Familien, Jugendliche <strong>und</strong><br />

Kinder<br />

u Hilfe für Menschen in<br />

Notlagen/mit Einschränkungen<br />

u Behindertenhilfe<br />

u Unterstützung <strong>und</strong> Pflege<br />

im Alter<br />

u Dienstleistungen<br />

Regionales Diakonisches Werk<br />

Uckermark e.V.<br />

Berliner Straße 45<br />

16278 Angermünde<br />

Ansprechpartner:<br />

Reinhard Mahnke<br />

Impuls fragen...<br />

Ist genug für benachteiligte<br />

Menschen da <strong>und</strong> wie setzen<br />

Sie sich dafür ein?<br />

Gemeinsam sind wir stark, wo<br />

kann man das erleben?<br />

) r.mahnke@diakonie-uckermark.de<br />

A 03331 26960<br />

<strong>25</strong>

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