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politischer extremismus â

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Fortgesetzt wird in programmatischen Äußerungen der Partei wie in öffentlichen Reden ihrer<br />

Aktivisten betont, dass Menschen unterschiedlicher Abkunft von ungleichem Wert seien.<br />

Darin kommt die rassistische, antisemitische und fremdenfeindliche Haltung der NPD<br />

unverkennbar zum Ausdruck. Die ideologische Basis dafür ist die im Parteiprogramm<br />

vorgetragene Konstruktion vom „lebensrichtigen“ Menschenbild:<br />

“Wir stehen mit einem lebensrichtigen Menschenbild gegen Fremdherrschaft und<br />

Fremdbestimmung, gegen Überfremdung, Ausbeutung und Unterdrückung, für deutsche<br />

Freiheit, für Freiheit der Völker, für eine soziale Neuordnung in Deutschland, die<br />

unserem Menschenbild entspricht.”<br />

Noch deutlicher kam die Fremdenfeindlichkeit der NPD in ihrem Wahlprogramm zur Bundestagswahl<br />

2002 zum Vorschein. Mit unverhohlen rassistischer Diktion warnte die Partei vor<br />

„Überfremdung“ und unterstellte, die „Politik der Kartellparteien“ strebe ein „zusammengestückeltes,<br />

wirres Sammelsurium von egoistischen Individuen“ an, die „kein natürliches<br />

Zusammengehörigkeitsgefühl mehr verbindet, die kein gemeinsames Aussehen“ und „keine<br />

gemeinsame Abstammung“ mehr hätten. Weiter propagierte das Wahlprogramm einen „Fünf-<br />

Punkte-Plan zur Rückführung der Ausländer“. Er sieht unter anderem vor, Ausländer umgehend<br />

aus den Sozial- und Rentenversicherungssystemen auszugliedern und es ihnen zu<br />

verwehren, Grund und Boden in Deutschland zu erwerben. In der NPD-Rhetorik werden<br />

Ausländer nahezu ausschließlich als Bedrohung für Deutschland dargestellt.<br />

Häufig polemisiert die NPD gegen das „internationale Judentum“, weil es angeblich das<br />

deutsche Volk daran hindere, einen Schlussstrich unter die Vergangenheit zu ziehen. Aber<br />

auch die Partei-Kommentare zur politischen Entwicklung im Nahen Osten sind durchgängig<br />

von antisemitischen Klischees bestimmt.<br />

Um Konsolidierung bemüht<br />

Der Mitgliederbestand der NPD bröckelt. Auch das Verbotsverfahren gegen die Partei<br />

minderte deren Attraktivität im rechtsextremistischen Spektrum: Die Vorsichtigen nahmen<br />

Abstand, und die Scharfmacher fanden, die Partei gebe sich zu moderat. Die Abgrenzung der<br />

Partei gegen bestimmte Neonazi-Aktivisten (vgl. oben S. 74 ff.) bewirkt, dass actionorientierte<br />

Interessenten aus der einschlägigen Jugendszene sich seltener als noch vor wenigen<br />

Jahren dauerhaft an die NPD binden.

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