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W - Stadtwerke Göttingen AG

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Umwelt<br />

Sicherheit hat für alle Erdgasversorger in<br />

Deutschland oberste Priorität. Das Regelwerk<br />

für die Technik ist nicht zuletzt deshalb<br />

einige Hundert Seiten dick. Mehrere<br />

dieser so genannten „Arbeitsblätter“ enthalten<br />

als Thema die Vorschriften für die<br />

Odorierung des eigentlich geruchlosen<br />

Erdgases. Diese Odorierung ist nämlich<br />

wichtig, um ausströmendes Gas sofort<br />

riechen und damit bemerken zu können.<br />

Seit Anfang der 70er Jahre fließt durch<br />

die knapp 500 Kilometer langen Göttinger<br />

Gasleitungen Erdgas, das in seinem<br />

Naturzustand geruchlos ist.<br />

Der umweltschonendste aller<br />

fossilen Energieträger<br />

Bei der Übernahme des Gases in ihr Netz<br />

mischen die <strong>Stadtwerke</strong> dem umweltschonendsten<br />

aller fossilen Energieträger<br />

deshalb einen Geruchsstoff bei. Hierfür<br />

wurde bislang THT (Tetrahydrothiophen)<br />

verwendet. Dieses Mittel enthält als übel<br />

Ausgabe Frühling 2011<br />

riechenden Geruchsstoff jedoch Schwefel,<br />

der bei der Verbrennung in Schwefeloxide<br />

umgewandelt wird. Und diese<br />

Oxide sind für die Umwelt nicht unbedingt<br />

günstig und bilden in Verbindung<br />

mit Wasser Säuren, die wiederum in den<br />

natürlichen Wasserkreislauf eingreifen.<br />

Das Produkt ist eine<br />

Entwicklung der Firma<br />

Symrise aus Holzminden<br />

Das soll künftig unterbleiben. Die <strong>Stadtwerke</strong>,<br />

die den Umwelt- und Klimaschutz<br />

seit Jahren ganz oben auf der Liste der<br />

Unternehmensziele haben, werden in der<br />

letzten Märzwoche deshalb auf einen<br />

schwefelfreien Stoff umstellen, das so<br />

genannte „Odor-S-free“. Das Produkt ist<br />

eine Entwicklung der Firma Symrise aus<br />

Holzminden und trägt erheblich zur Vermeidung<br />

schädlicher Emissionen bei.<br />

Die Umstellung ist ein kontinuierlicher<br />

Prozess, der über mehrere Stunden, viel-<br />

Info I<br />

leicht sogar Tage ablaufen wird. Denn das<br />

noch mit THT versehene Erdgas im Netz<br />

muss verbraucht sein, ehe Odor-S-free<br />

sich flächendeckend ausbreiten kann.<br />

Experten der <strong>Stadtwerke</strong> werden diese<br />

Ausbreitung genau untersuchen, damit<br />

die Umstellung reibungslos vonstattengehen<br />

kann. Für die Kunden der <strong>Stadtwerke</strong><br />

wird sich bezogen auf ihre erdgasbetriebenen<br />

Anlagen übrigens keinerlei Änderung<br />

ergeben. Es wird künftig lediglich<br />

ein anderer Geruch zu riechen sein, sobald<br />

Erdgas aus einer Leitung austritt.<br />

Damit Sie als unsere Kunden sich einen<br />

Eindruck vom neuen Geruch verschaffen<br />

können, werden wir am Sonnabend, 26.<br />

März 2011, zwischen 10 und 15 Uhr mit<br />

einem Informationsstand auf dem Marktplatz<br />

vor dem Alten Rathaus vertreten<br />

sein. Neben Informationen zum neuen<br />

Geruchsstoff stehen Ihnen Mitarbeiter<br />

unseres Unternehmens für alle Fragen<br />

rund um Erdgastechnik und Sicherheit<br />

zur Verfügung.<br />

Odorierung O<br />

von Erdgas und anderen Brenngasen<br />

Die Odorierung von Erdgas und anderen Brenngasen ist für den Gasabnehmer eine<br />

wichtige Sicherheitsmaßnahme in der Gas-Inneninstallation. Damit der Kunde Lecks<br />

oder defekte Anlagen schnell bemerken kann, werden dem von Natur aus geruchsneutralen<br />

Erdgas Warngerüche hinzugefügt. Hierzu werden üblicherweise leichtfl üchtige,<br />

typisch riechende organische Schwefelverbindungen, wie Tetrahydrothiophen (THT),<br />

dessen Geruch an den fauler Eier erinnert, und Mercaptangemische verwendet. Die<br />

Odorierung ist im DVGW Arbeitsblatt G 280 Teil 1 - 3 beschrieben.<br />

Seit einiger Zeit kommt auch ein schwefelfreies Odoriermittel mit dem Handelsnamen<br />

Gasodor S-Free, ein Acrylatgemisch, zum Einsatz. Dieses besitzt einen lösungsmittelartigen<br />

Geruch, der laut Untersuchungen des DVGW von Probanden dennoch mit Erdgas<br />

in Verbindung gebracht wird. Die Odoriermittel sind im Arbeitsblatt G 281 beschrieben.<br />

Da bei einem langsam entstehenden, anfangs noch kleinen Gasleck die Gefahr einer Gewöhnung<br />

an den Geruch des Odorierungszusatzes besteht, wird diese Beimischung oft<br />

in regelmäßigen Abständen stark erhöht. Man spricht dann von einer Stoßodorierung.<br />

[Quelle: Wikipedia]<br />

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