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Günter Bodin - Bundesverband der Deutschen Binnenschiffahrt

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Aus dem Inhalt:<br />

Mitglie<strong>der</strong>versammlung: StS Nagel<br />

plädiert beim BDB in Duisburg für ein<br />

„Bündnis für die Binnenschifffahrt“.<br />

BDB sagt Unterstützung zu. Seite 2<br />

Lobbyarbeit: BDB for<strong>der</strong>t Wie<strong>der</strong>einführung<br />

des § 6 b EStG und beauftragt<br />

PR-Agentur ECC Public Affairs. Seite 5<br />

Signal gefor<strong>der</strong>t: BDB-Vorstand<br />

Britsch spricht mit Bundesverkehrsminister<br />

Dr. Stolpe über die Probleme<br />

<strong>der</strong> Binnenschifffahrt. Seite 5<br />

Mit 2,50 Meter nach Berlin: In Magdeburg<br />

wird das Wasserstraßenkreuz<br />

eröffnet. Das Gewerbe setzt große<br />

Hoffnungen in das Bauwerk. Seite 6<br />

Niedrigwasser: Anhaltende Trockenheit<br />

lässt das Gewerbe leiden, die<br />

Flusspegel sinken und die Aufmerksamkeit<br />

<strong>der</strong> Medien steigen. Seite 7<br />

Begehrlichkeiten: Trittin will in <strong>der</strong> Infrastruktur<br />

mitentscheiden und legt einen<br />

Gesetzentwurf vor. BDB for<strong>der</strong>t eine<br />

sachliche Debatte. Seite 8<br />

Gipfeltreffen: BDB-Präsidium und<br />

Präsidenten <strong>der</strong> WSDen treffen sich in<br />

Frankfurt am Main zum Gedankenaustausch.<br />

Seite 10<br />

Donauverkehre: Schifffahrtssperren<br />

an Main, Main-Donau-Kanal und Donau<br />

belasten das Gewerbe. Der BDB<br />

bittet erfolglos um Aufschub. Seite 10<br />

Maut-Panne: Wasserstraßenprojekten<br />

aus dem „Anti-Stau-Programm“ fehlt<br />

nach dem Maut-Debakel die finanzielle<br />

Deckung. Seite 11<br />

Informationen des <strong>Bundesverband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Binnenschiffahrt</strong> e.V.<br />

12. Jahrgang Oktober 2003 Nr. 4<br />

Europas größtes Wasserstraßenkreuz eröffnet!<br />

Europas einzigartiges Bauwerk steht in Ostdeutschland: Das Wasserstraßenkreuz Magdeburg.<br />

Mobilitätsoffensive: BDB vertritt die<br />

deutsche Binnenschifffahrt in den Arbeitskreisen<br />

„EU-Erweiterung“ und „Logistikstandort<br />

Deutschland“. Seite 11<br />

Umweltfreundlich: BDB begrüßt europäischen<br />

Regelungsvorschlag über<br />

den Schwefelgehalt von Kraftstoffen in<br />

<strong>der</strong> Binnenschifffahrt. Seite 11<br />

Sauberer La<strong>der</strong>aum: BDB erarbeitet<br />

gemeinsam mit <strong>der</strong> Wirtschaft Leitlinien<br />

für den Transport von Rohstoffen<br />

für die Futtermittelproduktion. Seite 12<br />

Terrorismus: Auch in <strong>der</strong> Binnenschifffahrt<br />

wird Terrorismusvorbeugung<br />

betrieben. Der BDB plädiert für praxisnahe<br />

Lösungen. Seite 12<br />

Ruhestand: WSD-Präsident Wolfgang<br />

Paul in den Ruhestand verabschiedet.<br />

BDB-Präsident Hofmann spricht das<br />

Grußwort. Seite 13<br />

Internationale Kooperation: EBU<br />

und ESO beschließen Zusammenarbeit<br />

in nautisch-technischen Angelegenheiten.<br />

Seite 13<br />

Subventionen: Ab November werden<br />

die Zinsen aus dem Reservefonds für<br />

die Weiterbildung deutscher Binnenschiffer<br />

verwendet. Seite 14<br />

Aqua alta: BDB-Präsident vertritt auf<br />

<strong>der</strong> internationalen Fachmesse für<br />

Hochwasserschutz in München die Interessen<br />

<strong>der</strong> Binnenschifffahrt. Seite 15


2 B INNENS CHIFFAHRTS<br />

Nr. 4 · 2003<br />

Staatssekretär Ralf Nagel zu Gast bei BDB-Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

BDB wird im „Bündnis für Schifffahrt“ mitarbeiten!<br />

Besucherrekord bei <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

des BDB: anlässlich des<br />

Gastvortrages von BMVBW-Staatssekretär<br />

Ralf Nagel zur „Verkehrspolitik<br />

<strong>der</strong> Bundesregierung unter beson<strong>der</strong>er<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Binnenschifffahrt“<br />

mit anschließen<strong>der</strong> Diskussion<br />

konnten über 110 Besucher im „Haus<br />

Rhein“, dem Sitz <strong>der</strong> Geschäftsstelle<br />

des Verbandes, gezählt werden.<br />

In seinem Eröffnungsvortrag ging<br />

BDB-Präsident Heinz Hofmann<br />

zunächst auf die aktuelle Lage <strong>der</strong><br />

deutschen Binnenschifffahrt aus <strong>der</strong><br />

Sicht des Verbandes ein und formulierte<br />

die Kernfor<strong>der</strong>ungen des Binnenschifffahrtsgewerbes<br />

an die Politik, die<br />

seit 1998 erhoben werden: „Es sind<br />

dies: die For<strong>der</strong>ungen zum Ausbau unseres<br />

Infrastrukturnetzes, die For<strong>der</strong>ung,<br />

uns einen fairen Wettbewerb innerhalb<br />

<strong>der</strong> Verkehrsträger zu gestatten,<br />

und die Harmonisierung <strong>der</strong> Wettbewerbsbedingungen<br />

innerhalb Europas<br />

herzustellen.“ Das Gewerbe sei<br />

maßlos enttäuscht vom Inhalt des aktuellen<br />

Bundesverkehrswegeplanes.<br />

Mit den dort getroffenen Entscheidungen<br />

seien die Wettbewerbschancen<br />

<strong>der</strong> Binnenschifffahrt weiter verschlechtert<br />

worden. Eine Gleichbehandlung<br />

<strong>der</strong> Verkehrsträger sei nicht<br />

gegeben, wenn die Schifffahrt mit nur<br />

7,5 Mrd. Euro „abgespeist“ werde.<br />

Auch im internationalen Wettbewerb<br />

sei das heimische Gewerbe seit Jahren<br />

klar benachteiligt. Die fehlende<br />

Möglichkeit <strong>der</strong> steuerfreien Reinvestition<br />

von Buchgewinnen - wie in den<br />

Nie<strong>der</strong>landen seit Jahren möglich - sei<br />

nur ein Beispiel dafür.<br />

Die Binnenschifffahrt erbringt nach wie<br />

vor eine hervorragende Verkehrsleistung,<br />

die zwischenzeitlich auch politisch<br />

Anerkennung findet. „Wenn im<br />

Schnitt <strong>der</strong> letzten Jahre auf Deutschlands<br />

Wasserstraßen jährlich rund 240<br />

Mio. Tonnen mit rund knapp 70 Mrd.<br />

Tonnenkilometern transportiert werden,<br />

wenn man feststellt, dass dies einer<br />

Verkehrsleistung von 90 % <strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Bahnen entspricht, ist es durchaus legitim<br />

nachzufragen, warum <strong>der</strong> politische<br />

Stellenwert <strong>der</strong> Binnenschifffahrt<br />

nicht dem entspricht, den das Gewer-<br />

Saßen beim Festvortrag in <strong>der</strong> ersten Reihe: (v.l.) Dr. Hans-Jürgen Froböse (BMVBW LS), Heinz-Clemens Kaune (BMVBW LS 25), Hartmut Block<br />

(BMVBW LS 26), Johnny Conings (ESO), Dr. Gunther Jaegers (Ree<strong>der</strong>ei Jaegers GmbH, Duisburg0).


Nr. 4 · 2003 B INNENS CHIFFAHRTS<br />

Wies in seinem Vortrag auf die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

des Gewerbes für eine funktionierende Binnenschifffahrt<br />

in Deutschland hin: BDB-Präsident<br />

Heinz Hofmann.<br />

be mit seiner Leistung verdient.“, führte<br />

Hofmann aus. Mit Blick auf die vielen<br />

leeren Versprechungen <strong>der</strong> Bundesregierungen,<br />

denen bisher praktisch<br />

keine Taten folgten, for<strong>der</strong>te <strong>der</strong><br />

BDB-Präsident: „Zumindest sollte man<br />

uns deutlich sagen, wenn man nichts<br />

für uns tun kann. Dann wissen wir wenigstens,<br />

woran wir sind!“<br />

Staatssekretär Nagel wies auf die bereits<br />

erreichten Ziele für die Binnenschifffahrt<br />

hin, ging auf die För<strong>der</strong>ung<br />

des Kombinierten Verkehrs, die Planungen<br />

zur streckenbezogenen LKW-<br />

Maut und die positive Bilanz des<br />

ShortSeaShipping Promotion Center<br />

ein, in dessen Vorstand auch <strong>der</strong> BDB<br />

Manche Ausführungen des Staatssekretärs<br />

Ralf Nagel lösten Ratlosigkeit aus: Rolf Tewes<br />

(links) und Hans-Egon Schwarz (beide DTG).<br />

vertreten ist. Beson<strong>der</strong>s aufschlussreich<br />

waren auch die Ausführungen in<br />

<strong>der</strong> anschließenden öffentlichen Diskussion,<br />

<strong>der</strong> sich <strong>der</strong> Staatssekretär<br />

stellte.<br />

Als für das Binnenschifffahrtsgewerbe<br />

wesentliche Eckpunkte kann unter an<strong>der</strong>em<br />

folgendes vermerkt werden:<br />

� Das Gutachten <strong>der</strong> Planco Consulting<br />

GmbH zu „Potenzialen und Zukunft<br />

<strong>der</strong> deutschen Binnenschifffahrt“<br />

liegt in den Grundzügen vor;<br />

Nachbesserungen sollen bis Mitte<br />

Oktober 2003 abgeschlossen sein.<br />

� Der BDB soll gemeinsam mit weiteren<br />

Organisationen auf <strong>der</strong> Grundlage<br />

des Gutachtens in einen „Meinungsbildungsprozess“<br />

mit dem<br />

Verkehrsministerium über die konkreten<br />

Handlungsempfehlungen<br />

eintreten.<br />

� „Alle Erkenntnisse sprechen für die<br />

Än<strong>der</strong>ung des § 6 b EStG!“, mit die-<br />

ser Aussage bestätigte Staatssekretär<br />

Ralf Nagel die For<strong>der</strong>ung des<br />

Gewerbes nach einer Än<strong>der</strong>ung<br />

des Einkommenssteuerrechts, wonach<br />

zukünftig die Re-Investition<br />

von Buchgewinnen bei <strong>der</strong> Veräußerung<br />

von Binnenschiffen steuerfrei<br />

möglich sein soll.<br />

� Die von <strong>der</strong> Bundesregierung auf<br />

<strong>der</strong> „nationalen Flusskonferenz“ im<br />

September letzten Jahres beschlossene<br />

Überprüfung <strong>der</strong> Flussausbaumaßnahmen<br />

auf Hochwasserneutralität<br />

ist abgeschlossen: die<br />

Hochwasserneutralität wurde für<br />

sämtliche Maßnahmen bestätigt.<br />

„Dieses Wissen soll nun offensiv<br />

genutzt werden!“, erklärte Staatssekretär<br />

Nagel im Hinblick auf die<br />

Blockadehaltung <strong>der</strong> grünen Koalitionspartner<br />

in Sachen "Flussaus-<br />

3<br />

bau“. Er versprach den Gästen, diese<br />

für das Binnenschifffahrtsgewerbe<br />

wichtigen und erfreulichen Erkenntnisse<br />

nun „medienwirksam“ in<br />

die Öffentlichkeit zu tragen.<br />

� „Im Zuge <strong>der</strong> EU-Osterweiterung<br />

wird <strong>der</strong> Druck zur Verlagerung <strong>der</strong><br />

Güter auf das Binnenschiff maximiert<br />

werden!“, erklärte Staatssekretär<br />

Nagel und prognostizierte,<br />

dass die Binnenschifffahrt „eine<br />

gute Zukunft“ habe.<br />

� Staatssekretär Nagel regte in seiner<br />

Rede für die Umsetzung <strong>der</strong> Gewerbefor<strong>der</strong>ungen<br />

die Schaffung eines<br />

„Bündnis für Schifffahrt“ an.<br />

Vorbild könne das Maritime Bündnis<br />

für die Seeschifffahrt sein, das sich<br />

hervorragend bewährt habe: „Von<br />

BDB-Vizepräsident und ZKR-Kommissar Dr. Wolfgang Hönemann (VTG Lehnkering Ree<strong>der</strong>ei<br />

GmbH, Duisburg) im Gespräch mit MR Heinz-Clemens Kaune, Leiter des BMVBW-Referates LS 25.<br />

einem solchen Bündnis muss ein<br />

politisches Signal ausgehen, dass<br />

die Binnenschifffahrt in Deutschland<br />

in Zukunft eine noch wichtigere Rolle<br />

spielen soll. Nur wenn wir es<br />

schaffen, unsere Kräfte zu bündeln,<br />

haben wir eine Chance, etwas für<br />

die Binnenschifffahrt zu erreichen!“,<br />

so <strong>der</strong> Staatssekretär wörtlich. Als<br />

betroffene Akteure sieht <strong>der</strong> Staatssekretär<br />

die Bundesregierung und<br />

den Bundestag, die Län<strong>der</strong> und Gemeinden,<br />

die Schifffahrtsverbände,<br />

die Verla<strong>der</strong> und Spediteure, sowie<br />

die Binnen- und Seehäfen angesprochen.<br />

BDB-Präsident Heinz Hofmann äußerte<br />

sich in <strong>der</strong> anschließenden öffentlichen<br />

Diskussion mit Staatssekretär<br />

Nagel zu dem Vorschlag, ein „Bündnis


4<br />

B INNENS CHIFFAHRTS<br />

Plädierte für ein "Bündnis für die Binnenschifffahrt":<br />

Staatssekretär Ralf Nagel am 17.<br />

September 2003 in Duisburg.<br />

für Binnenschifffahrt“ zu gründen: „Mit<br />

‘Run<strong>der</strong>-Tisch’-Gesprächen haben wir<br />

sehr schlechte Erfahrungen gemacht;<br />

es wird viel geredet, jedoch nicht gehandelt.<br />

Wenn dieses Bündnis aber<br />

Verfolgten aufmerksam den Bericht des BDB-<br />

Präsidenten zur Lage <strong>der</strong> deutschen Binnenschifffahrt<br />

aus Sicht des Gewerbes: Staatssekretär<br />

Ralf Nagel und BDB-Geschäftsführer<br />

Jens Schwanen.<br />

ähnlich zu betrachten ist wie die ‘Maritime<br />

Konferenz’, und wir davon ausgehen<br />

können, dass - ähnlich wie für die<br />

Seeschifffahrt in diesem Jahr - wirklich<br />

etwas Positives für die Binnenschifffahrt<br />

zu erwarten ist, wird <strong>der</strong> BDB<br />

selbstverständlich gerne mitwirken!“<br />

Unabhängig von dieser Aktion bestehe<br />

aber akuter Handlungsbedarf im Bereich<br />

des § 6 b Einkommenssteuergesetz,<br />

erklärte Hofmann. „Die For<strong>der</strong>ungen<br />

des Gewerbes sind seit langem<br />

bekannt und nun auch durch das unabhängige<br />

Planco-Gutachten bestätigt<br />

worden. Die Bundesregierung sollte<br />

daher endlich handeln!“<br />

Erfreulich groß war auch das Interesse<br />

<strong>der</strong> Medien: BDB-Präsident Hofmann<br />

stellte sich im Anschluss an die Veran-<br />

staltung über 45 Minuten lang den vertiefenden<br />

Fragen <strong>der</strong> rund ein Dutzend<br />

Journalisten aus dem In- und Ausland.<br />

Interne Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

Im internen Teil <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

ging BDB-Geschäftsführer<br />

Jens Schwanen in seinem Rechenschaftsbericht<br />

auf die aktuellen Entwicklungen<br />

und Aktivitäten des Verbandes<br />

im Berichtszeitraum ein: Die<br />

ausführlichen Stellungnahmen des<br />

Verbandes zur rot-grünen Koalitionsvereinbarung<br />

vom 16. Oktober 2002<br />

fanden ebenso Erwähnung wie die<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung mit dem Bundesverkehrswegeplan<br />

2003, <strong>der</strong> eine eklatante<br />

Unterdeckung im Bereich Wasserstraßen<br />

ausweist: Bei einem Gesamtinvestitionsvolumen<br />

von 148,9<br />

Mrd. Euro bis 2015 sind für die Bundeswasserstraßen<br />

nur 7,5 Mrd. Euro<br />

(5%) vorgesehen; 90% hiervon, d.h.<br />

6,7 Mrd. Euro sind für Erhaltungsmaßnahmen<br />

reserviert und lediglich 0,8<br />

Mrd. Euro gehen in den Aus- bzw.<br />

Neubau.<br />

Schwanen erinnerte in seinem Bericht<br />

an die zahlreichen Veranstaltungen, in<br />

denen <strong>der</strong> BDB auf die Belange des<br />

Binnenschifffahrtsgewerbes aufmerksam<br />

machen konnte und nannte exemplarisch<br />

die Teilnahme an <strong>der</strong> „Maritimen<br />

Konferenz“ unter Beteiligung<br />

des Bundeskanzlers und an <strong>der</strong> „Mobilitätsoffensive“<br />

<strong>der</strong> Bundesregierung<br />

sowie die Mitarbeit im forschungsbegleitenden<br />

Beirat des BMVBW. In einer<br />

Vielzahl von Einzelthemen konnte<br />

<strong>der</strong> BDB seinen Sachverstand einbringen.<br />

Auf nationaler und internationaler<br />

Ebene arbeiten Experten in Ausschüssen<br />

und Kommission und nehmen<br />

Nr. 4 · 2003<br />

Am Rande <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung konnten<br />

wichtige Gespräche geführt werden: (v.l.)<br />

Heinz Hofmann, Heinz-Clemens Kaune, Dr.<br />

Hans-Jürgen Froböse.<br />

durchaus erfolgreich auf die gewerblichen<br />

und nautisch-technischen Rahmenbedingungen<br />

Einfluss.<br />

Im aktuellen Geschäftsbericht des<br />

BDB, <strong>der</strong> über die Duisburger Geschäftsstelle<br />

bezogen werden kann,<br />

lassen sich die Aktivitäten im Berichtszeitraum<br />

detailliert nachlesen.<br />

Einstimmig erfolgte die Entlastung des<br />

BDB-Vorstandes und <strong>der</strong> Geschäftsführung.<br />

Einstimmig wurden auch die<br />

Haushaltsangelegenheiten beschlossen.<br />

Im Zuge <strong>der</strong> Aufnahme <strong>der</strong><br />

ERSTU Sektion Deutsche Binnenschifffahrt<br />

im BDB wurden nun in <strong>der</strong><br />

Mitglie<strong>der</strong>versammlung die Herren<br />

Hans-Gerd Heidenstecker und Karl<br />

Müßig einstimmig in den BDB-Vorstand<br />

nachgewählt.<br />

RePort gratuliert den Herren zur Nachwahl<br />

in den Vorstand und wünscht viel<br />

Erfolg bei <strong>der</strong> gemeinsamen Arbeit.<br />

Das Präsidium des BDB stellte im internen Teil <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung den Haushalt vor und<br />

legte den Rechenschaftsbericht ab.


Nr. 4 · 2003 B INNENS CHIFFAHRTS<br />

BDB betreibt Lobbyarbeit in Berlin<br />

Vertrag mit ECC Public Affairs unterzeichnet<br />

Der BDB hat im September 2003 einen<br />

Beratungsvertrag mit <strong>der</strong> größten<br />

deutschen PR-Agentur ECC Kohtes<br />

Klewes unterzeichnet. ECC Public<br />

Affairs, geleitet von dem ehemaligen<br />

NRW-Europaminister Detlev<br />

Samland, wird den BDB in Fragen<br />

<strong>der</strong> politischen Durchsetzung <strong>der</strong><br />

Wie<strong>der</strong>einführung des § 6b Einkommensteuergesetz<br />

für die Binnenschifffahrt<br />

unterstützen. Ziel ist es,<br />

den Erlös aus deutschen Binnenschiffsverkäufen<br />

steuerfrei zu stellen,<br />

wenn damit neuere Schiffe erworben<br />

werden. Mit dieser Stärkung <strong>der</strong> Eigenkapitalseite<br />

<strong>der</strong> Binnenschiffer<br />

BDB-Vorstand Gerd-Jürgen Britsch im Gespräch mit Bundesverkehrsminister Stolpe<br />

Politisches Signal für die Binnenschifffahrt gefor<strong>der</strong>t<br />

Der Geschäftsführer <strong>der</strong> Ree<strong>der</strong>ei<br />

Schwaben GmbH (Stuttgart), Gerd-<br />

Jürgen Britsch, konnte am 20. August<br />

2003 die Gelegenheit nutzen, in einem<br />

persönlichen Gespräch mit Bundesverkehrsminister<br />

Dr. Manfred Stolpe<br />

auf die aktuellen Missstände in <strong>der</strong><br />

deutschen Verkehrspolitik aus <strong>der</strong><br />

Sicht eines Unternehmers in <strong>der</strong> Binnenschifffahrt<br />

hinzuweisen. Britsch,<br />

seit vielen Jahren Mitglied im Vorstand<br />

des BDB, folgte damit einer Einladung<br />

des Ministers, nachdem dieser in <strong>der</strong><br />

letzten Verkehrsausschusssitzung des<br />

<strong>Deutschen</strong> Industrie- und Handelskammertages<br />

(DIHK) in Berlin von ihm<br />

auf die beson<strong>der</strong>en Probleme <strong>der</strong><br />

deutschen Binnenschifffahrt hingewiesen<br />

wurde.<br />

In dem Gespräch konnte Britsch dem<br />

Bundesverkehrsminister sehr deutlich<br />

nahe bringen, dass die deutsche Binnenschifffahrt<br />

zunehmend von <strong>der</strong><br />

Substanz lebt und sich langfristig<br />

schleichend liquidiert, wenn die Disharmonien<br />

im Wettbewerb nicht beseitigt<br />

werden. „Jährlich scheiden ca. 5 %<br />

<strong>der</strong> deutschen Binnenschifffahrtsunternehmen<br />

aus dem Markt aus. Neugründungen<br />

gibt es so gut wie gar nicht<br />

mehr!“ Hintergrund dieser Entwicklung<br />

sei die seit über zehn Jahren versprochene,<br />

aber nie umgesetzte Harmonisierung<br />

<strong>der</strong> Wettbewerbsbedingungen<br />

gegenüber dem Verkehrsträger Schiene<br />

sowie gegenüber <strong>der</strong> stark subventioniertenBinnenschifffahrtskonkurrenz<br />

aus den Nachbarlän<strong>der</strong>n Nie<strong>der</strong>-<br />

soll die Erneuerung <strong>der</strong> veralteten<br />

deutschen Flotte angeregt werden.<br />

Dies betrifft die gesamte deutsche<br />

Binnenschiffsflotte. In diesem Zusammenhang<br />

ist insbeson<strong>der</strong>e auch<br />

auf die dringend erfor<strong>der</strong>lichen Umstellungen<br />

im Gefahrguttransport<br />

(Doppelhüllentankschiffe) und im<br />

Containerverkehr (optimale Schiffsabmessungen)<br />

hinzuweisen.<br />

Der BDB betont, dass damit kein<br />

neuer Subventionstatbestand entstehe,<br />

weil Verkauf und Neuerwerb von<br />

deutschen Binnenschiffen in den letzten<br />

Jahren praktisch zum Erliegen<br />

lande und Belgien, erläuterte Gerd-<br />

Jürgen Britsch. Er for<strong>der</strong>te vom Verkehrsminister<br />

ein eindeutiges politisches<br />

Signal für die Binnenschifffahrt,<br />

damit die Unternehmer im Gewerbe<br />

wie<strong>der</strong> eine Perspektive sehen.<br />

Verkehrsminister Dr. Stolpe sicherte in<br />

dem Gespräch zu, die vom Binnenschifffahrtsgewerbe<br />

wie<strong>der</strong>holt gefor<strong>der</strong>te<br />

Reform des § 6 b Einkommenssteuergesetz<br />

mit dem Ziel <strong>der</strong> steuerfreien<br />

Re-Investition von Buchgewinnen<br />

persönlich mit größter Aufmerksamkeit<br />

zu begleiten. Gleiches gelte<br />

für die Bitte des Gewerbes nach Zuschüssen<br />

für die Anschaffung von neuen<br />

und umweltfreundlichen Motoren,<br />

damit eine Gleichstellung zur europäischen<br />

Binnenschifffahrtskonkurrenz<br />

hergestellt wird. Er verlieh seiner Hoffnung<br />

Ausdruck, hier die Dinge im Sinne<br />

<strong>der</strong> Binnenschifffahrt positiv entwickeln<br />

zu können.<br />

Ein weiteres Thema war die eklatante<br />

Unterfinanzierung im Bereich <strong>der</strong> Bundeswasserstraßen,<br />

die im aktuellen<br />

Bundesverkehrswegeplan nachzulesen<br />

ist: Bei einem Gesamtinvestitionsvolumen<br />

von 150 Mrd. Euro bis zum<br />

Jahr 2015 sind für diesen Bereich nur<br />

7,5 Mrd. Euro vorgesehen (Schiene:<br />

63,9 Mrd. Euro), obwohl die Binnenschifffahrt<br />

auf deutschen Wasserstraßen<br />

90 % <strong>der</strong> Verkehrsleistung <strong>der</strong><br />

Bahn erbringt. Dr. Stolpe räumte ein,<br />

dass durch die EU-Osterweiterung einige<br />

Beitrittslän<strong>der</strong> den Ausbau von<br />

5<br />

gekommen sei. Durch einen lebhafteren<br />

Handel mit Binnenschiffen würden<br />

nach Schätzungen des BDB infolge<br />

<strong>der</strong> Sekundäreffekte sogar zusätzliche<br />

Steuereinnahmen an den<br />

Fiskus fließen.<br />

BDB-Präsident Heinz Hofmann: „Wir<br />

versprechen uns aus <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

mit ECC eine stärkere Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> Interessen <strong>der</strong> deutschen<br />

Binnenschifffahrt in Berlin.<br />

Dies ist längst überfällig, weil uns<br />

sonst die hoch subventionierte europäische<br />

Konkurrenz endgültig den<br />

Rang abläuft.“<br />

Im Gespräch mit Bundesverkehrsminister Dr.<br />

Manfred Stolpe: BDB-Vorstandsmitglied Gerd-<br />

Jürgen Britsch (Ree<strong>der</strong>ei Schwaben).<br />

Wasserstraßen einfor<strong>der</strong>n werden und<br />

sich die Bundesrepublik dem dann<br />

auch nicht ganz entziehen werden<br />

könne.<br />

Bundesverkehrsminister Dr. Stolpe sicherte<br />

am Ende des Gespräches zu,<br />

dem Verkehrsträger Binnenschifffahrt<br />

zukünftig verstärkte Aufmerksamkeit<br />

zu widmen. Über konkrete Hilfen für<br />

das Gewerbe, z.B. auch im Hinblick<br />

auf die erheblichen wirtschaftlichen<br />

Einbußen auf Grund <strong>der</strong> anhaltenden<br />

Niedrigwassersituation, müsse nun<br />

kurzfristig entschieden werden.


6<br />

B INNENS CHIFFAHRTS<br />

Verkehrsprojekt „Deutsche Einheit Nr. 17”:<br />

Eröffnung des Wasserstraßenkreuzes Magdeburg<br />

Am 10. Oktober 2003 fand in Magdeburg<br />

nach sechsjähriger Bauzeit die<br />

Verkehrsfreigabe des Wasserstraßenkreuzes<br />

Magdeburg im Zuge des Verkehrsprojektes<br />

„Deutsche Einheit Nr.<br />

17" (Ausbau <strong>der</strong> Wasserstraßenverbindung<br />

Hannover - Magdeburg - Berlin)<br />

statt. Der BDB war <strong>der</strong> Einladung<br />

des BMVBW gerne gefolgt und begleitete<br />

die Verkehrsfreigabe, die unter<br />

großem Zuspruch <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

durchgeführt wurde.<br />

Entgegen ursprünglicher Planungen<br />

hielt nicht Bundeskanzler Gerhard<br />

Schrö<strong>der</strong> son<strong>der</strong>n Bundesverkehrsminister<br />

Dr. Manfred Stolpe die Eröffnungsansprache.<br />

Stolpe wertete das<br />

Ereignis als „Bekenntnis zur Binnenschifffahrt“<br />

und sprach sich - entgegen<br />

<strong>der</strong> For<strong>der</strong>ungen des BUND - für einen<br />

Weiterbau <strong>der</strong> Wasserstraßenverbindung<br />

bis Berlin und Brandenburg aus.<br />

In Magdeburg dürfe <strong>der</strong> Ausbau <strong>der</strong><br />

Ost-West-Verbindung, <strong>der</strong> <strong>der</strong> Binnenschifffahrt<br />

eine erhebliche Zeitersparnis<br />

beschert, nicht zu Ende sein: Bislang<br />

mussten die Schiffe einen zwölf<br />

Kilometer langen Umweg über die Elbe,<br />

und damit eine drei Stunden längere<br />

Fahrzeit, in Kauf nehmen. Jetzt können<br />

Europaschiffe ihre Ladekapazität<br />

auslasten und mit 2,50 Meter Tiefgang<br />

unabhängig vom Wasserstand <strong>der</strong> Elbe<br />

in Ost-West-Richtung die Wasserstraßen<br />

zwischen Berlin/Brandenburg<br />

und den westdeutschen Industrieregionen<br />

sowie den Nordseehäfen befahren!<br />

Erfreulicherweise erinnerte <strong>der</strong> Bundesverkehrsminister<br />

gegenüber <strong>der</strong><br />

breiten Bevölkerung auch an das enorme<br />

Transportvolumen in <strong>der</strong> Binnenschifffahrt:<br />

Rund 100 LKW-Ladungen<br />

können von einem Binnenschiff transportiert<br />

werden. Das Verkehrswachstum<br />

<strong>der</strong> kommenden Jahre könne von<br />

<strong>der</strong> Straße allein nicht bewältigt werden.<br />

RePort: In Magdeburg haben nur die<br />

Bundes- und Landesvertreter - Achim<br />

Pohlman als Präsident <strong>der</strong> WSD Ost,<br />

Bundesverkehrsminister Dr. Manfred<br />

Stolpe und Prof. Dr. Wolfgang Böhmer,<br />

Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt<br />

- die Ansprachen gehalten.<br />

Die Nutznießer dieses Projektes, nämlich<br />

die verladende Industrie, die Häfen<br />

und das Binnenschifffahrtsgewerbe,<br />

kamen an diesem Tag öffentlich<br />

nicht zu Wort. Dass das Wasserstraßenkreuz<br />

Magdeburg für das<br />

Schifffahrtsgewerbe von überragen<strong>der</strong><br />

Bedeutung ist und sich entsprechende<br />

Erwartungen hieran knüpfen, haben<br />

BDB-Präsident Heinz Hofmann und<br />

BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen<br />

in persönlichen Gesprächen vor Ort<br />

und gegenüber den zahlreich nachfragenden<br />

Journalisten zum Ausdruck<br />

bringen können.<br />

Es konnte <strong>der</strong> Hinweis gegeben werden,<br />

dass mit dieser in Europa einzigartigen<br />

Maßnahme die Zuverlässigkeit<br />

und die Attraktivität des Verkehrsträgers<br />

Binnenschiff für die Wirtschaft<br />

entscheidend gesteigert wird. Außerdem<br />

wird eine wesentliche Voraussetzung<br />

zur Einbeziehung <strong>der</strong> Wasserstraße<br />

in die nach <strong>der</strong> EU-Osterweiterung<br />

zu erwartenden Verkehrszuwächse<br />

geschaffen.<br />

Allein für den Verkehr mit Polen erwarten<br />

vorsichtige Prognosen <strong>der</strong> Bundesregierung<br />

einen Anstieg des Binnenschiffstransports<br />

von <strong>der</strong>zeit rund 2<br />

Millionen Tonnen pro Jahr auf 6,4 Millionen<br />

Tonnen im Jahre 2015. Hier hat<br />

die Binnenschifffahrt die Chancen <strong>der</strong><br />

internationalen Kooperation erkannt<br />

und wird sie zielgerichtet verfolgen.<br />

Das Wachstum des Umschlags in den<br />

Magdeburger Häfen auf über 3 Millionen<br />

Tonnen pro Jahr beweist, dass die<br />

Binnenschifffahrt die Konkurrenz von<br />

Straße und Schiene nicht scheuen<br />

muss, wenn sie eine leistungsfähige<br />

Infrastruktur vorfindet.<br />

Weitere Schritte bleiben erfor<strong>der</strong>lich,<br />

um die Wasserstraßen im Osten<br />

Deutschlands auf den Standard <strong>der</strong><br />

Nr. 4 · 2003<br />

westdeutschen Wasserstraßen zu<br />

bringen. Am Kreuz Magdeburg steht<br />

<strong>der</strong> Ausbau des Rothenseer Verbindungskanals<br />

und <strong>der</strong> Hafenschleuse<br />

noch an. Wie wichtig diese Maßnahmen<br />

für die Erreichbarkeit des größten<br />

Hafens <strong>der</strong> Neuen Län<strong>der</strong> ist, hat die<br />

Niedrigwassersituation in den vergangenen<br />

Monaten gezeigt.<br />

Soll das Magdeburger Kreuz nicht nur<br />

in Ost-West Richtung Weichen für die<br />

umweltfreundliche Bewältigung des<br />

Wachstums im Güterverkehr stellen,<br />

sind auch die Unterhaltungsmaßnah-<br />

Nach sechs Jahren Bauzeit wurde am 10. Oktober 2003 in Magdeburg die größte Kanalbrücke Europas<br />

freigegeben. Gesamtkosten: 500 Millionen Euro.<br />

men an <strong>der</strong> Elbe sowie die Anbindung<br />

<strong>der</strong> Saale durch einen hochwasserneutralen<br />

Seitenkanal mit Renaturierung<br />

des unteren Flusslaufs anzugehen.<br />

Gerade <strong>der</strong> Containerverkehr<br />

zeigt, dass die Binnenschifffahrt noch<br />

über ein enormes Leistungspotenzial<br />

verfügt. Während vom Hamburger Hafen<br />

nur 0,5 Prozent <strong>der</strong> umgeschlagenen<br />

Container mit dem Binnenschiff<br />

weiter transportiert werden, liegt <strong>der</strong><br />

Anteil in Rotterdam schon bei 30 Prozent.<br />

Aufbau Ost und Stärkung <strong>der</strong><br />

Hinterlandanbindungen <strong>der</strong> deutschen<br />

Seehäfen verbinden sich beim Aufbau<br />

einer bedarfsgerechten Infrastruktur<br />

für die ostdeutschen Bundeslän<strong>der</strong> in<br />

idealer Weise.<br />

Den Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> bis in das<br />

Jahr 2015 prognostizierten Zunahme<br />

des Güterverkehrs um 60 Prozent<br />

stellt sich die deutsche Binnenschifffahrt<br />

vor dem Hintergrund des am 10.<br />

Oktober 2003 in Magdeburg erreichten<br />

Fortschritts mit Optimismus und freien<br />

Kapazitäten!


Nr. 4 · 2003 B INNENS CHIFFAHRTS<br />

Wassermangel und Frachtausfälle belasten das Gewerbe bundesweit<br />

Binnenschifffahrt leidet unter Niedrigwasser<br />

Die anhaltende Trockenheit belastete<br />

über Monate die Binnenschifffahrt in<br />

Deutschland. Im Rheinstromgebiet, wo<br />

ca. 80 % des gesamten Binnenschiffsgüterverkehrs<br />

<strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

stattfindet, führte die anhaltende<br />

Trockenheit zu gravierenden Problemen:<br />

Große Schubverbände, die die<br />

regelmäßige Versorgung <strong>der</strong> Kraftwerke<br />

und <strong>der</strong> Großindustrie mit Erz und<br />

Kohle zwischen dem Hafen Rotterdam<br />

und Duisburg darstellen, konnten nur<br />

noch eingeschränkt Ladung aufnehmen<br />

und nur noch weniger als die<br />

Hälfte <strong>der</strong> üblichen Kapazität nutzen.<br />

Containertransporte auf dem Rhein<br />

waren gleichfalls nur noch eingeschränkt<br />

möglich.<br />

Groß war die Betroffenheit auch an Elbe<br />

und Donau. Auf <strong>der</strong> Elbe kam <strong>der</strong><br />

Schiffsverkehr über Wochen volständig<br />

zum Erliegen. Auf <strong>der</strong> Donau war<br />

<strong>der</strong> Bereich zwischen Straubing und<br />

Vilshofen, also auf einer Länge von 69<br />

Kilometern, über Monate nur noch<br />

durch wenige Schiffe passierbar. Auf<br />

Grund <strong>der</strong> Niedrigwassersituation kam<br />

es wie<strong>der</strong>holt zu kurzzeitigen Verlagerungen<br />

o<strong>der</strong> zu Rückstellungen bestimmter<br />

Verkehre, vor allem im Massengutbereich.<br />

Das Binnenschifffahrtsgewerbe<br />

ist jedoch zuversichtlich,<br />

dass dauerhafte Abwan<strong>der</strong>ungen von<br />

Gütertransporten auf an<strong>der</strong>e Verkehrsträger<br />

nicht zu erwarten sind.<br />

Die endlich einsetzenden Nie<strong>der</strong>schläge<br />

<strong>der</strong> vergangenen Tage haben die<br />

Situation bundesweit zwar deutlich<br />

verbessert; gut ist sie noch lange<br />

nicht. Es ist zu befürchten, dass die<br />

Pegel erneut fallen werden. Die Pegelstände<br />

können tagesaktuell im Internet<br />

unter www.elwis.de abgerufen werden.<br />

„Partielle Betroffenheit“ im<br />

Schifffahrtsgewerbe<br />

Der BDB hat in den vergangenen Wochen<br />

wie<strong>der</strong>holt deutlich gemacht,<br />

dass dieses Niedrigwasser auf Grund<br />

seiner Dimension ein völlig atypisches<br />

Ereignis darstellt und dem Gewerbe<br />

teilweise erhebliche Umsatzeinbußen<br />

beschert hat. Dies gilt namentlich für<br />

die Unternehmer an <strong>der</strong> Elbe, wo die<br />

Schifffahrt über Wochen komplett zum<br />

Erliegen kam, und an <strong>der</strong> Donau. Dies<br />

gilt aber auch zum Beispiel für den<br />

Containerverkehr am Rhein und die<br />

Unmöglichkeit, mo<strong>der</strong>nen Schiffsraum<br />

einzusetzen. Jahrhun<strong>der</strong>ttiefstände<br />

am Pegel Kaub machten etwa den<br />

Einsatz mo<strong>der</strong>ner Doppelhüllentankschiffe<br />

am Oberrhein unmöglich. Sogenannte<br />

„Kleinwasserzuschläge“, die<br />

den Unternehmen von den Verla<strong>der</strong>n<br />

gezahlt werden, min<strong>der</strong>ten zwar das<br />

Ausmaß des Schadens, konnten jedoch<br />

den Ausfall <strong>der</strong> Frachteinnahmen<br />

nicht kompensieren. Ernteausfälle auf<br />

Grund <strong>der</strong> anhaltenden Dürre führten<br />

als „Spätfolgen“ <strong>der</strong> anhaltenden<br />

Trockenheit dazu, dass Aufträge in <strong>der</strong><br />

Binnenschifffahrt storniert wurden.<br />

Verallgemeinern lässt sich diese „partielle<br />

Betroffenheit“ jedoch nicht, weshalb<br />

<strong>der</strong> BDB auch keine voreiligen<br />

Soforthilfemaßnahmen - etwa für ein in<br />

<strong>der</strong> Gesamtheit betroffenes Binnenschifffahrtsgewerbe<br />

- gefor<strong>der</strong>t hat.<br />

Um sich einen Überblick über die aktuelle<br />

Situation zu verschaffen, hat <strong>der</strong><br />

BDB in einem Rundschreiben an alle<br />

Mitglie<strong>der</strong> um Mitteilung gebeten, ob in<br />

den letzten Monaten existenzbedrohende<br />

Schäden entstanden sind.<br />

Infrastrukturmaßnahmen sind<br />

dringend erfor<strong>der</strong>lich<br />

„Die Verärgerung in<br />

<strong>der</strong> Binnenschifffahrt<br />

ist groß!“, gab BDB-<br />

Präsident Hofmann<br />

in den letzten Wochen<br />

wie<strong>der</strong>holt gegenüber<br />

den Journalisten<br />

die Stimmung<br />

im Gewerbe wie<strong>der</strong>.<br />

„Die klein- und mittelständischstrukturierten<br />

Unternehmen<br />

bekommen nun erneut<br />

die verfehlte<br />

Verkehrspolitik <strong>der</strong><br />

Bundesregierung zu<br />

spüren, die sich in<br />

<strong>der</strong> Koalitionsvereinbarung<br />

im Herbst<br />

letzten Jahres gegen<br />

einen bedarfsgerechten<br />

Ausbau <strong>der</strong><br />

Wasserstraßeninfrastruktur<br />

entschieden<br />

hat.“ Wenn die Bundesregierung<br />

ihr Ziel<br />

<strong>der</strong> integrierten Verkehrspolitik<br />

wirklich<br />

ernst meine und die<br />

arteigenen Vorteile<br />

des Verkehrsträgers<br />

Binnenschiff wirklich<br />

nutzen wolle, führe<br />

7<br />

kein Weg an einem bedarfsgerechten<br />

Ausbau <strong>der</strong> Wasserstraßen vorbei. Die<br />

<strong>der</strong>zeitige Misere, vor allem an Elbe<br />

und Donau, zeige dies eindeutig. Erst<br />

mit dem bedarfsgerechten Ausbau <strong>der</strong><br />

Binnenwasserstraßen sei ein wichtiger<br />

Schritt für das Überleben <strong>der</strong> Unternehmen<br />

in <strong>der</strong> Binnenschifffahrt getan.<br />

Für die Donau erinnerte BDB-Präsident<br />

Hofmann daran, dass im letzten<br />

Jahr rund 6,2 Mio. t Güter im Wechsel<br />

zwischen Rheinstrom- und Donaustromgebiet<br />

durch die Schleuse Kelheim<br />

transportiert wurden. Diese Gütermengen<br />

drohen auf an<strong>der</strong>e Verkehrsträger<br />

abzuwan<strong>der</strong>n, wenn nicht<br />

endlich für sichere und stetige Fahrwasserverhältnisse<br />

gesorgt werde.<br />

Der „behutsame“ Ausbau <strong>der</strong> Donau in<br />

<strong>der</strong> Variante A - wie er im Bundesverkehrswegeplan<br />

beschlossen wurde -<br />

könne diese Sicherheit nicht geben<br />

und würde auch <strong>der</strong>zeit nicht dazu beitragen,<br />

die Abladesituation an <strong>der</strong> Donau<br />

zu verbessern. Nur ein Ausbau mit<br />

Staustufen nach den Varianten D1<br />

o<strong>der</strong> D2 bringe <strong>der</strong> Schifffahrt einen<br />

spürbaren Nutzen.<br />

Der Rhein wurde zum Badestrand: Das Befahren <strong>der</strong> engen Fahrrinne<br />

for<strong>der</strong>te den Binnenschiffern eine hohe Navigationskunst ab.


8 B INNENS CHIFFAHRTS<br />

Nr. 4 · 2003<br />

Medien entdecken die<br />

Binnenschifffahrt<br />

Mit den fallenden Pegelständen ging<br />

erwartungsgemäß eine steigende Aufmerksamkeit<br />

<strong>der</strong> Medien einher. Über<br />

die Binnenschifffahrt und <strong>der</strong>en aktuelle<br />

Lage wurde nahezu täglich berichtet.<br />

Erfreulich: nicht nur Katastrophenmeldungen<br />

gingen in Nachrichtensendungen<br />

wie „Tagesschau“ und „Heute<br />

Journal“ über den Sen<strong>der</strong>; die Rundfunkanstalten<br />

berichteten ausführlich<br />

über das enorme Transportpotenzial in<br />

<strong>der</strong> Binnenschifffahrt: 16.000 Tonnen<br />

Schüttgut lassen sich nämlich ganz<br />

einfach mit einem einzigen Schubverband<br />

mit sechs Schubleichtern trans-<br />

Bundesumweltminister Jürgen Trittin<br />

machte bei <strong>der</strong> Vorstellung des Gesetzentwurfes<br />

zur Verbesserung des<br />

vorbeugenden Hochwasserschutzes<br />

am 8. August 2003 deutlich, dass er<br />

<strong>der</strong> ihm nachgeordneten Behörde,<br />

dem Bundsamt für Naturschutz, bei allen<br />

Ausbau- und Unterhaltungsmaßnahmen<br />

an Bundeswasserstraßen ein<br />

Vetorecht einräumen will. Offensichtlich<br />

befürchtet <strong>der</strong> Minister, dass die<br />

vor allem bei Niedrigwasser wirksamen<br />

Maßnahmen <strong>der</strong> Wasser- und<br />

Schifffahrtsverwaltung des Bundes<br />

nicht hochwasserneutral sein könnten.<br />

In einem Schreiben an das BMU stellte<br />

BDB-Präsident Heinz Hofmann klar,<br />

dass die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung<br />

schon jetzt von Gesetzes wegen<br />

verpflichtet ist, nur hochwasserneutrale<br />

Planungen für den Ausbau<br />

und die Unterhaltung von Bundeswasserstraßen<br />

vorzulegen. Die vom Träger<br />

des Vorhabens unabhängige Bundesanstalt<br />

für Wasserbau prüft die vorgelegten<br />

Pläne mit großer Fachkompetenz<br />

und <strong>der</strong> nach den Vorgaben<br />

<strong>der</strong> Nationalen Flusskonferenz gebotenen<br />

Sorgfalt. Sie erteilt nur dann ihre<br />

Zustimmung zu Ausbau- o<strong>der</strong> in ihrer<br />

Wirkung einem Ausbau gleichen Unterhaltungsmaßnahmen,<br />

wenn das<br />

Vorhaben hochwasserneutral ist. Erst<br />

dann werden die Pläne den für die<br />

Wasserwirtschaft zuständigen Behörden<br />

<strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong> zugeleitet. Ohne<br />

die Zustimmung <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> kann<br />

kein Ausbau erfolgen. Zu dieser doppelten<br />

Kontrolle tritt die Beteiligung <strong>der</strong><br />

portieren. Der ersetzt dann<br />

400 (!) Eisenbahnwaggons o<strong>der</strong><br />

650 (!) LKWs.<br />

In Wort und Bild dargestellt wurden<br />

auch die logistischen Meisterleistungen,<br />

die mit dem<br />

Transport unter <strong>der</strong>art erschwerten<br />

Bedingungen einher gehen,<br />

um auch weiterhin den Versorgungsauftrag<br />

zu erfüllen und<br />

den Ruf als verlässlicher Transportpartner<br />

zu bewahren. Gleiches<br />

gilt für die Navigationskunst<br />

<strong>der</strong> Schiffsführer in <strong>der</strong><br />

extrem schmalen Fahrrinne. So<br />

hat das Niedrigwasser zumindest<br />

eines bewirkt: Die Binnenschifffahrt<br />

ist in den Blickpunkt<br />

<strong>der</strong> Öffentlichkeit gerückt!<br />

Gesetz zur Verbesserung des vorbeugenden Hochwasserschutzes:<br />

Bundesumweltminister Trittin will mitentscheiden<br />

Öffentlichkeit in Planfeststellungsverfahren,<br />

die die Bundesregierung erheblich<br />

gestärkt hat.<br />

Hofmann wies darauf hin, dass Maßnahmen<br />

an Bundeswasserstraßen<br />

durch die komplizierten Verfahren<br />

schon jetzt übermäßig lange dauern<br />

und verfahrenstechnische Erleichterungen<br />

wie beim Bau von Autobahnen<br />

o<strong>der</strong> Schienentrassen nicht gelten.<br />

Bei <strong>der</strong> Verbändeanhörung zum Gesetzentwurf<br />

am 10. September 2003<br />

wies <strong>der</strong> BDB alle For<strong>der</strong>ungen nach<br />

Das Niedrigwasser bereitete große Probleme: Pegel<br />

Ruhrort bei einem Stand von 187 cm Ende August 2003.<br />

mehr Bürokratie bei <strong>der</strong> Entwicklung<br />

einer leistungsfähigen nassen Infrastruktur<br />

zurück. Er wi<strong>der</strong>sprach weitergehenden<br />

For<strong>der</strong>ungen von Umweltverbänden,<br />

die im Hochwasserschutzgesetz<br />

eine Klausel aufnehmen<br />

möchten, nach <strong>der</strong> zu prüfen ist, ob<br />

die Bundeswasserstraßen teilweise<br />

renaturierbar sind.<br />

Der BDB bestärkt Bundesverkehrsminister<br />

Dr. Manfred Stolpe in seiner<br />

ablehnenden Haltung gegenüber den<br />

Begehrlichkeiten des BMU. Noch bis<br />

zum Jahresende wird sich zeigen, wie<br />

die Bundesregierung entscheidet.<br />

Darf trotz <strong>der</strong> Flutkatastrophe im Sommer 2002 nicht zum politischen Spielball werden: Binnenschifffahrt,<br />

die in <strong>der</strong> Bundesrepublik rund 90 % <strong>der</strong> Transportleistung <strong>der</strong> Eisenbahn erbringt.


Nr. 4 · 2003 B INNENS CHIFFAHRTS<br />

Hochwasserschutz und Flussausbau:<br />

BDB for<strong>der</strong>t sachliche Debatte<br />

Die aktuellen medienwirksamen Aktionen<br />

des Bundesumweltministeriums<br />

und <strong>der</strong> Umweltschutzorganisation<br />

BUND zum Hochwasserschutz, den<br />

„Bericht zur Lage <strong>der</strong> Elbe“ und die wie<strong>der</strong>holte<br />

For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Einstellung von<br />

flussbaulichen Maßnahmen nimmt <strong>der</strong><br />

BDB zum Anlass, erneut die Rückkehr<br />

zu einer sachlichen Debatte in dieser<br />

Angelegenheit zu for<strong>der</strong>n und auf folgende<br />

Positionen hinzuweisen:<br />

Ausgleich ökonomischer und<br />

ökologischer Belange gefor<strong>der</strong>t<br />

Auch seitens des Binnenschifffahrtsgewerbes<br />

wird begrüßt, wenn bei<br />

zukünftigen Flussausbaumaßnahmen<br />

weitere ökologische Verbesserungen<br />

erzielt werden können. Gleichzeitig<br />

muss aber eine ausgewogene und abwägende<br />

Betrachtung ökonomischer<br />

und ökologischer Belange möglich<br />

sein. „Man darf nicht aus den Augen<br />

verlieren, dass es sich bei <strong>der</strong> Binnenschifffahrt<br />

unbestritten um den umweltfreundlichsten<br />

Verkehrsträger mit hoher<br />

volkswirtschaftlicher Bedeutung<br />

handelt. Es ist nicht akzeptabel, wenn<br />

Umweltschützer den Stopp aller geplanten<br />

und eingeleiteten Ausbaumaßnahmen<br />

auch gegen den Rat <strong>der</strong> zuständigen<br />

Fachleute in den Wasserund<br />

Schifffahrtsdirektionen for<strong>der</strong>n.<br />

Neueste Untersuchungen, die die<br />

Hochwasserneutralität bestätigen, dürfen<br />

von Umweltschützern nicht einfach<br />

ignoriert werden, nur weil sie nicht in<br />

das ideologische Konzept passen!“, erklärt<br />

BDB-Präsident Heinz Hofmann.<br />

Wettbewerbsfähigkeit durch<br />

optimierte Verkehrsinfrastruktur<br />

Wenn die Bundesregierung die Verkehrsverlagerung<br />

auf alternative Verkehrsträger<br />

- auch zum Zwecke <strong>der</strong> Reduzierung<br />

<strong>der</strong> Kohlendioxydemissionen<br />

- will, muss sie auch die Wettbewerbsfähigkeit<br />

dieser Verkehrsträger durch eine<br />

optimierte Verkehrsinfrastruktur herstellen.<br />

„Vor dem Hintergrund <strong>der</strong> kontinuierlich<br />

gestiegenen Ansprüche <strong>der</strong><br />

Wirtschaft ist <strong>der</strong> Staat hier als ideologiefreier<br />

Garant für eine leistungsfähige<br />

Infrastruktur gefor<strong>der</strong>t!“, macht BDB-<br />

Präsident Heinz Hofmann deutlich.<br />

Flussbaumaßnahmen ohne<br />

Auswirkungen auf das Hochwasser<br />

Die immer wie<strong>der</strong> zu hörende Behauptung,<br />

die Überschwemmungen seien ei-<br />

ne Auswirkung von Flussbaumaßnahmen<br />

<strong>der</strong> Vergangenheit, sind falsch und<br />

irreführend. Die Ursachen <strong>der</strong> Flutkatastrophe<br />

im Sommer 2002 sind nicht im<br />

Ausbau des Wasserstraßennetzes zu<br />

suchen, son<strong>der</strong>n beispielsweise in <strong>der</strong><br />

unvertretbar großen Bodenversiegelung,<br />

in <strong>der</strong> Bodenverdichtung mit abnehmen<strong>der</strong><br />

Wassersickerfähigkeit infolge<br />

intensiverer Landwirtschaft sowie in<br />

<strong>der</strong> Abholzung von Berghängen für den<br />

Wintersport und den Deichverlegungen<br />

zur Baulandgewinnung. Verbunden mit<br />

den ungewöhnlich hohen und lang andauernden<br />

Nie<strong>der</strong>schlägen von über<br />

100 l pro qm in 2002, habe diese Entwicklung<br />

zu größeren Wassermassen<br />

mit höherer Fließgeschwindigkeit geführt,<br />

die von den Flussläufen nicht bewältigt<br />

werden konnten, erklärte BDB-<br />

Präsident Hofmann. Schließlich habe<br />

es auch Hochwasserschäden in Regionen<br />

ohne Flüsse gegeben und auch<br />

dort, wo gar nicht durch Baumaßnahmen<br />

in Flusslandschaften eingegriffen<br />

worden ist.<br />

Bedarfgerechter Ausbau von Elbe<br />

und Donau gefor<strong>der</strong>t<br />

Vor dem Hintergrund dieser Faktenlage<br />

wie<strong>der</strong>holt <strong>der</strong> BDB seine For<strong>der</strong>ung,<br />

die Donau bedarfsgerecht<br />

in <strong>der</strong> Staustufen-Variante(Variante<br />

D) auszubauen,<br />

so dass eine<br />

ganzjährige Abladetiefe<br />

von 2,50 m garantiert<br />

ist. Die Elbe<br />

ist den prognostiziertenGüterverkehrströmen<br />

anzupassen:<br />

„Die Maßnahmen an<br />

<strong>der</strong> Elbe oberhalb<br />

Magdeburgs sehen<br />

vor, an 345 Tagen<br />

Fahrrinnentiefen von<br />

mindestens 1,60 m<br />

sowie für die Hälfte des Jahres von bis<br />

zu 2,50 m zu gewährleisten. Entgegen<br />

<strong>der</strong> Behauptungen einzelner Umweltschützer<br />

hat dies we<strong>der</strong> etwas mit Begradigung<br />

noch mit Betonierung des<br />

Flusses zu tun!“, stellt BDB-Präsident<br />

Heinz Hofmann klar.<br />

BDB-Präsident Heinz Hofmann ist <strong>der</strong><br />

Auffassung, dass Bundesumweltministerium<br />

und BUND endlich zu einer<br />

sachlichen Debatte zurückkehren sollten,<br />

statt einseitig Stellung gegen den<br />

Flussausbau und die Binnenschifffahrt<br />

zu beziehen.<br />

BDB nahm im Landtag Sachsen-<br />

Anhalt zum Hochwasser Stellung<br />

Der Zeitweilige Ausschuss Hochwasser<br />

des Landtags Sachsen-Anhalt<br />

führte am 2. Oktober 2003 eine Anhörung<br />

zum Hochwasserschutzkonzept<br />

des Landes und zum Entwurf eines<br />

Gesetzes zur Verbesserung des<br />

vorbeugenden Hochwasserschutzes<br />

durch. Für den BDB wies Geschäftsführer<br />

Jörg Rusche auf die durch Studien<br />

<strong>der</strong> Bundesanstalt für Wasserbau<br />

erwiesene Hochwasserneutralität<br />

<strong>der</strong> Ausbau- und Unterhaltungsmaßnahmen<br />

an Bundeswasserstraßen<br />

(siehe Beitrag auf Seite 16 in diesem<br />

Heft) hin, auf die das BMVBW in seiner<br />

Pressemitteilung vom 16. September<br />

2003 hingewiesen hat.<br />

Der Landtag wird die Informationen<br />

des BDB bei <strong>der</strong> Erstellung des<br />

Hochwasserschutzkonzepts für Sachsen-Anhalt<br />

berücksichtigen.<br />

RePort: Auf die inzwischen nachgewiesene<br />

Hochwasserneutralität ging<br />

auch BMVBW-Staatssekretär Ralf<br />

Nagel in seinem Festvortrag anlässlich<br />

<strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung des<br />

BDB ein (siehe Beitrag in diesem<br />

Nach dem Hochwasser im Sommer 2002 wurden sämtliche Ausbaumaßnahmen<br />

an <strong>der</strong> Elbe gestoppt.<br />

Heft). Die Erkenntnis will das Bundesverkehrsministerium<br />

nun „offensiv<br />

nutzen“, wenn mit dem grünen Koalitionspartner<br />

„über die daraus zu ziehenden<br />

Konsequenzen diskutiert<br />

wird“, so Staatssekretär Nagel am 17.<br />

September 2003 in Duisburg.<br />

Worüber (noch) nicht gesprochen<br />

wurde: Die Kosten, die durch die<br />

Stornierung von Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen<br />

an <strong>der</strong> Elbe entstanden<br />

sind, werden von <strong>der</strong> WSD<br />

Ost dem Vernehmen nach auf rund<br />

500 000 Euro beziffert.<br />

9


10 B INNENS CHIFFAHRTS<br />

Nr. 4 · 2003<br />

Informeller Meinungsaustausch auf MS „Mainz“<br />

BDB im Gespräch mit den WSD-Präsidenten<br />

BDB-Präsidium und Geschäftsführung und die Präsidenten <strong>der</strong> Wasser- und Schifffahrtsdirektionen am 13. August 2003 in Mainz.<br />

An Bord des Bereisungsschiffes MS<br />

„Mainz“ führten die Präsidenten <strong>der</strong><br />

Wasser- und Schifffahrtsdirektionen,<br />

das Präsidium des BDB und die BDB-<br />

Geschäftsführer Jens Schwanen und<br />

Jörg Rusche am 13. August 2003 die<br />

bewährte Tradition des regelmäßigen<br />

informellen Gesprächs fort. Die Spitzenbeamten<br />

<strong>der</strong> Verwaltung berichteten<br />

über den Stand <strong>der</strong> Ausbau- und<br />

Mit großer Sorge macht <strong>der</strong> BDB auf<br />

die Auswirkungen aufmerksam, die<br />

durch die bevorstehende Schifffahrtssperren<br />

an Main, Main-Donau-Kanal<br />

und Donau im Oktober 2003 entstehen.<br />

Die zuständige Wasser- und Schifffahrtsdirektion<br />

(WSD) Süd beabsichtigt,<br />

diese Relationen für einen Zeitraum<br />

von drei Wochen für bauliche<br />

Instandsetzungsarbeiten zu sperren,<br />

was zunächst auch im letzten Jahr<br />

mit dem Gewerbe so abgestimmt war.<br />

„Wir anerkennen, dass die WSD die<br />

Schifffahrt zur Wahrnehmung dieser<br />

Arbeiten einschränken muss. Durch<br />

die lang anhaltende Trockenperiode<br />

Unterhaltungsmaßnahmen in ihren Direktionsbereichen.<br />

Der BDB gab seine<br />

Einschätzung zur wirtschaftlichen Lage<br />

<strong>der</strong> Binnenschifffahrt sowie zur<br />

künftigen Entwicklung <strong>der</strong> Flotte ab.<br />

Einen offenen Meinungsaustausch<br />

gab es auch zur Dauer <strong>der</strong> Reparaturarbeiten<br />

am Schiffshebewerk Scharnebeck,<br />

zum Wassermangel im Elbe-Ha-<br />

BDB bittet um Verschiebung <strong>der</strong> Schifffahrtssperren an Main und Donau<br />

Verkehre von und zur Donau sind dauerhaft gefährdet!<br />

ist <strong>der</strong> Schiffsverkehr von und zur Donau<br />

jedoch seit Wochen bereits erheblich<br />

tangiert. Um deshalb noch<br />

weiteren Schaden vom Binnenschifffahrtsgewerbe<br />

fern zu halten, müsste<br />

die beabsichtigte Sperre aber verschoben<br />

werden!“, erklärt BDB-Präsident<br />

Heinz Hofmann.<br />

Diese Bitte habe er bereits mehrmals<br />

<strong>der</strong> zuständigen WSD Süd vorgetragen,<br />

lei<strong>der</strong> jedoch ohne Erfolg. Mitte<br />

September hat die WSD endgültig<br />

mitgeteilt, dass es bei <strong>der</strong> vorgesehenen<br />

Sperre bleibt.<br />

„Nicht nur das Schifffahrtsgewerbe,<br />

son<strong>der</strong>n auch unsere Großkunden<br />

haben bereits darauf hingewiesen,<br />

vel-Kanal, zur Flexibilisierung <strong>der</strong><br />

Hochwassersperren am Pegel Maxau<br />

sowie zur Verschiebung <strong>der</strong> turnusgemäßen<br />

Schifffahrtssperren im Bereich<br />

<strong>der</strong> WSD-Süd, die Gewerbe und<br />

Verla<strong>der</strong>schaft wegen des schon lang<br />

anhaltenden Niedrigwassers enorm<br />

belasten. Verwaltung und Verband vereinbarten,<br />

den fruchtbaren Dialog<br />

auch in Zukunft fortzusetzen.<br />

dass es dringend erfor<strong>der</strong>lich ist, die<br />

vorgesehene Sperre zu verschieben,<br />

da sonst einerseits die Gefahr besteht,<br />

dass weitere Versorgungsengpässe<br />

entstehen, und an<strong>der</strong>erseits<br />

Verkehre auf an<strong>der</strong>e Verkehrsträger<br />

dauerhaft abwan<strong>der</strong>n!“, bringt Hofmann<br />

das Problem auf den Punkt.<br />

Der BDB bedauert die Haltung <strong>der</strong><br />

WSD Süd, trotz <strong>der</strong> negativen Auswirkungen<br />

für die Binnenschifffahrt auf<br />

die Beibehaltung <strong>der</strong> Schifffahrtssperren<br />

zu bestehen.<br />

„Die Gründe hierfür können wir nur<br />

teilweise nachvollziehen.“, so Hofmann.<br />

Die ablehnende Haltung <strong>der</strong><br />

WSD sei deshalb nur wi<strong>der</strong>willig hinzunehmen.


Nr. 4 · 2003 B INNENS CHIFFAHRTS<br />

Nach <strong>der</strong> Flut:<br />

Forum Elbe/O<strong>der</strong><br />

Rund ein Jahr nach <strong>der</strong> verheerenden<br />

Elbeflut und den einschneidenden Folgen<br />

für die Binnenschifffahrt durch<br />

sachlich ungerechtfertigte Einschränkungen<br />

hat sich <strong>der</strong> BDB gemeinsam<br />

mit dem VSL Berlin-Brandenburg und<br />

dem Verein zur Hebung <strong>der</strong> Saaleschifffahrt<br />

(VHdS) entschlossen, dem<br />

Protest verstärkt in <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

Ausdruck zu verleihen und zu diesem<br />

Zweck das Forum Binnenschifffahrt<br />

neu aufleben lassen, das es in Berlin<br />

und Brandenburg in einer an<strong>der</strong>en<br />

Konstellation schon einmal gab. Ziel<br />

ist es, die Stimmen für die Binnen-<br />

BDB in den Arbeitskreisen Logistik und Osterweiterung<br />

Mobilitätsoffensive<br />

In <strong>der</strong> Mobilitätsoffensive des Bundeskanzlers<br />

vertritt <strong>der</strong> BDB die Interessen<br />

<strong>der</strong> deutschen Binnenschifffahrt.<br />

In den Papieren <strong>der</strong> Arbeitskreise<br />

„Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> EU-Erweiterung“<br />

und „Attraktivität des Logistikstandortes<br />

Deutschland“ konnte<br />

<strong>der</strong> BDB konkrete For<strong>der</strong>ungen nach<br />

<strong>der</strong> Ertüchtigung <strong>der</strong> Wasserstraßeninfrastruktur,<br />

nach Beseitigung von Wettbewerbsverzerrungen<br />

gegenüber dem<br />

ausländischen Gewerbe und Maßnahmen<br />

zur Harmonisierung des rechtlichen<br />

und technischen Rahmens für<br />

das Gewerbe verankern. Beispiele für<br />

eine gute Praxis im kombinierten Verkehr<br />

mit dem Binnenschiff, Beiträge<br />

zur besseren Vermarktung des Logistikstandorts<br />

Deutschland sowie die<br />

Stärkung <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit für<br />

die deutsche Binnenschifffahrt sollen<br />

Am 1. August 2003 hat die Europäische<br />

Kommission einen Vorschlag für<br />

eine geän<strong>der</strong>te Richtlinie über den<br />

Schwefelgehalt von Kraftstoffen in <strong>der</strong><br />

Schifffahrt vorgelegt. Binnenschiffe<br />

dürfen in <strong>der</strong> gesamten Gemeinschaft<br />

ab dem Jahr 2007 nur noch Gasöl mit<br />

einem Schwefelgehalt von 0,2 % bunkern.<br />

Ab dem 1. Januar 2008 ist nur<br />

noch ein Schwefelgehalt von 0,1 % im<br />

Gasöl erlaubt. Die Europäische Kommission<br />

folgt damit einem Vorschlag<br />

<strong>der</strong> EBU, die sich im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> Neuregelung <strong>der</strong> Grenzwerte<br />

für Abgasimmissionen von Dieselmo-<br />

schifffahrt aus Politik, Wirtschaft und<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung zu sammeln und zu<br />

bündeln, um deutlich zu machen, dass<br />

die Flusspolitik zwischen Elbe und<br />

O<strong>der</strong> nicht allein unter Umweltschutzgesichtspunkten<br />

betrieben werden<br />

kann. Die Binnenschifffahrt ist ein<br />

wichtiger Teil des Verkehrsgewerbes<br />

und sie hat ihren Platz in <strong>der</strong> Vernetzung<br />

<strong>der</strong> Verkehrsträger. Die Ziele und<br />

die Möglichkeit, För<strong>der</strong>er des Forums<br />

zu werden, können im Internet auf <strong>der</strong><br />

Website des Forums unter <strong>der</strong> Adresse<br />

http://www.fbeo.de/ nachgelesen<br />

werden.<br />

auf Vorschlag des BDB ebenfalls Eingang<br />

in die Abschlußberichte <strong>der</strong> Arbeitskreise<br />

finden, <strong>der</strong>en Ergebnisse<br />

Bundesminister Dr. Manfred Stolpe am<br />

17. Dezember 2003 gemeinsam mit<br />

BDB-Präsident Heinz Hofmann und<br />

Spitzenvertretern aller an<strong>der</strong>en Verkehrsträger<br />

diskutieren wird. Die von<br />

Dr. Martina Hinricher und Luise Rau<br />

mo<strong>der</strong>ierten Gesprächsrunden beim<br />

BMVBW in Berlin werden auch die Ergebnisse<br />

des von <strong>der</strong> Bundesregierung<br />

in Auftrag gegebenen Gutachtens<br />

zur Zukunft und Potentialen <strong>der</strong> deutschen<br />

Binnenschifffahrt berücksichtigen.<br />

Die Mobilitätsoffensive bietet die<br />

Chance, die Handlungsempfehlungen<br />

zur Wie<strong>der</strong>aufnahme einer wirksamen<br />

Binnenschifffahrtspolitik in Deutschland<br />

und zur intelligenten Verknüpfung<br />

aller Verkehrsträger zu entwickeln.<br />

Kommissionsvorschlag <strong>der</strong> Europäischen Union:<br />

Weniger Schwefel<br />

toren an Bord <strong>der</strong> Binnenschiffe dafür<br />

eingesetzt hatte, den Schwefelgehalt<br />

im Gasöl zu reduzieren. Deutschland<br />

hat bereits nationale Grenzwerte für<br />

den Schwefelgehalt im Gasöl verbindlich<br />

festgelegt, die dem Vorschlag <strong>der</strong><br />

europäischen Kommission entsprechen.<br />

Der BDB hat sich dafür eingesetzt,<br />

dass die deutschen Grenzwerte<br />

europaweit übertragen werden. Nach<br />

den Stellungnahmen des Europäischen<br />

Parlaments und des Rates ist<br />

damit zu rechnen, dass <strong>der</strong> Kommissionsvorschlag<br />

so wie vorgelegt umgesetzt<br />

wird.<br />

11<br />

Binnenschifffahrt betroffen:<br />

Maut-Debakel<br />

Nun ist es „amtlich“: Wenigstens bis<br />

Ende 2004 wird in <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

die mautfreie Zeit dauern, da das von<br />

<strong>der</strong> Firma Toll Collect entwickelte Erfassungssystem<br />

gravierende Mängel<br />

aufweist. Ob und wann die wegeabhängige<br />

Schwerverkehrsabgabe überhaupt<br />

kommt, mag das BMVBW nicht<br />

mehr zu prognostizieren.<br />

Hauptsache, <strong>der</strong> administrative Unterbau<br />

ist bereits gegeben: „Mit <strong>der</strong> heute<br />

gegründeten Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft<br />

wird ein wichtiger<br />

Eckpunkt zum Aufbau eines leistungsfähigen<br />

Mautsystems gelegt.",<br />

ließ Bundesverkehrsminister Dr. Stolpe<br />

am 2. Oktober 2003 in Berlin wissen.<br />

Auch wenn noch gar keine Maut-<br />

Einnahmen zu verzeichnen sind, die<br />

Geschäftsführer <strong>der</strong> Gesellschaft sind<br />

damit gleichfalls bereits in Amt und<br />

Würden: Mit Torsten Böger und Karlheinz<br />

Schmid seien laut BMVBW „zwei<br />

ausgewiesene Haushalts- und Finanzierungsexperten“<br />

als Geschäftsführer<br />

gewonnen werden. Böger war zuletzt<br />

bei PriceWaterhouseCoopers für den<br />

PPP-Bereich verantwortlich. Schmid<br />

leitete viele Jahre das Haushaltsreferat<br />

des BMVBW.<br />

Was häufig unerwähnt bleibt: Von dem<br />

Maut-Debakel sind auch die Belange<br />

<strong>der</strong> Binnenschifffahrt betroffen. Die<br />

Gesellschaft ist nämlich unter an<strong>der</strong>em<br />

für die Finanzierung <strong>der</strong> Projekte<br />

aus dem Anti-Stau-Programm (ASP)<br />

zuständig. Das auf fünf Jahre (2003 -<br />

2007) angelegte Programm hat ein Volumen<br />

von rund 7,4 Mrd. DM (rund 3,8<br />

Mrd. Euro).<br />

Im Bereich Bundeswasserstraßen<br />

weist das ASP folgende Vorhaben aus:<br />

� Dortmund-Ems-Kanal (Südstrecke)<br />

als Teil <strong>der</strong> Ost-West-Wasserstraßenverbindung<br />

(Ausbau)<br />

� VDE 17 als Teil <strong>der</strong> Ost-West-Wasserstraßenverbindung<br />

(Ausbau)<br />

� Schiffshebewerk Nie<strong>der</strong>finow (Neubau)<br />

� Zweite Moselschleusen (Neubau)<br />

� Schleuse Lauenburg (Neubau).<br />

Die Vorhaben verfügen über ein Gesamtvolumen<br />

von 900 Mio. DM (rund<br />

460 Mio. Euro).<br />

Dem Staat entstehen durch die Maut-<br />

Panne nach amtlichen Angaben Einnahmeverluste<br />

von rund 156 Mio. Euro<br />

pro Monat.


12 B INNENS CHIFFAHRTS<br />

Nr. 4 · 2003<br />

Futtermitteltransport:<br />

Bundesministerium bittet BDB um Leitlinienentwurf<br />

Das Bundesministerium für Verbraucherschutz,<br />

Ernährung und Landwirtschaft<br />

hat den BDB aufgefor<strong>der</strong>t, gemeinsam<br />

mit den Verbänden <strong>der</strong> verladenden<br />

Wirtschaft Leitlinien für den<br />

Transport von Rohstoffen für die Futtermittelproduktion<br />

zu entwerfen, um<br />

gesetzliche Regelungen für den<br />

Transport von Futtermitteln überflüssig<br />

zu machen. Für den Transport von<br />

Viehfutter, Vormischungen und Mischfutter<br />

mit dem LKW existieren bereits<br />

Leitlinien, die <strong>der</strong> <strong>Bundesverband</strong> für<br />

Güterverkehr und Logistik mit dem<br />

<strong>Deutschen</strong> Raiffeisenverband und<br />

dem Verband Deutsche Tiernahrung<br />

erarbeitet hat. Diese Qualitätsstandards<br />

sind grundsätzlich auf die Binnenschifffahrt<br />

übertragbar. An<strong>der</strong>s als<br />

ein Silo-LKW kann das Binnenschiff<br />

jedoch nach einer sogenannten kriti-<br />

Nach dem 11. September 2001:<br />

schen Vorladung wie Petrolkoks besenrein<br />

gesäubert und anschließend<br />

mit einer nassen Hochdruckreinigung<br />

unter Zugabe von Reinigungsmitteln<br />

vollständig und leicht nachprüfbar gesäubert<br />

werden. Der getrocknete offene<br />

La<strong>der</strong>aum des Binnenschiffs kann<br />

von <strong>der</strong> Verladestelle auf Rückstände<br />

<strong>der</strong> Vorladung inspiziert werden. Dieses<br />

Verfahren schlägt <strong>der</strong> BDB auch<br />

den nie<strong>der</strong>ländischen Großverla<strong>der</strong>n<br />

von Futtermitteln vor, um einheitliche<br />

europäische Vorgaben für die Futtermittelsicherheit<br />

während des Schiffstransports<br />

zu erreichen. Der BDB<br />

hofft, mit seinen Vorschlägen kleineren<br />

Unternehmen kostspielige Zertifizierungen<br />

nach dem GMP-Futtermittelqualitätsstandard<br />

zu ersparen, die<br />

den arteigenen Vorteilen des Schiffstransports<br />

nicht gerecht werden.<br />

Terrorismusvorbeugung in <strong>der</strong> Binnenschifffahrt<br />

Die tragischen Ereignisse am 11. September<br />

2001 in New York haben weltweit<br />

Überlegungen angestoßen, wie<br />

terroristischen Maßnahmen besser als<br />

bisher vorgebeugt werden kann. Erste<br />

Ergebnisse dieser Überlegungen zeigen,<br />

dass auch die Binnenschifffahrt<br />

ihren Beitrag zur Terrorismusprävention<br />

leisten kann - und muss.<br />

Am deutlichsten zeichnet sich ab, dass<br />

diejenigen Unternehmen <strong>der</strong> Binnenschifffahrt,<br />

die gefährliche Güter transportieren,<br />

zusätzliche Maßnahmen im<br />

Sinne <strong>der</strong> Terrorismusvorbeugung erfüllen<br />

müssen. Das Bundesverkehrsministerium<br />

empfiehlt bereits ab sofort,<br />

dass in jedem Unternehmen ein<br />

„Sicherheitsbeauftragter“ benannt, ein<br />

Sicherungsplan gegen terroristische<br />

Übergriffe erstellt und das übrige Personal<br />

regelmäßig in <strong>der</strong> Erkennung<br />

und Meldung terroristischer Aktivitäten<br />

und <strong>der</strong>en Vorbereitung unterwiesen<br />

wird.<br />

In absehbarer Zeit ist damit zu rechnen,<br />

dass aus den heutigen Empfehlungen<br />

zwingende Verpflichtungen<br />

werden. Wann die genannten Maßnahmen<br />

von den Unternehmen erfüllt<br />

werden müssen, steht noch nicht fest.<br />

Zunächst ist damit zu rechnen, dass<br />

das <strong>der</strong>zeit noch nicht in Kraft befindliche<br />

ADN um die entsprechenden Pas-<br />

Verunreinigungen des La<strong>der</strong>aumes müssen<br />

beseitigt werden, wenn anschließend Nahrungs-<br />

und Futtermittel transportiert werden.<br />

sagen erweitert wird. Danach ist mit einer<br />

Übernahme <strong>der</strong> Regelungen in<br />

das ADNR zu rechnen. Ob dies bereits<br />

zum 01. Januar 2005 <strong>der</strong> Fall sein<br />

wird, ist noch nicht absehbar.<br />

Über den Sinn dieser Vorschriften<br />

lässt sich angesichts <strong>der</strong> Folgen terroristischer<br />

Übergriffe kaum ernsthaft<br />

diskutieren. Die oben genannte beispielhafte<br />

Aufzählung von Maßnahmen<br />

lässt gegenüber früheren Vorstellungen<br />

deutlich Augenmaß und ein<br />

Gespür für das von <strong>der</strong> Binnenschifffahrt<br />

Leistbare erkennen. Im Vergleich<br />

zu früheren Vorstellungen wurden beispielsweise<br />

Risikobewertungen für die<br />

einzelnen Fahrstecken und stets aktuelle<br />

Meldungen über das jeweils an<br />

Bord von Binnenschiffen befindliche<br />

Personal fallen gelassen.<br />

Aus dem Bereich <strong>der</strong> Containerschifffahrt<br />

verlautet, dass Container demnächst<br />

in den Seehäfen durchleuchtet<br />

werden. Außerdem sollen die Containeröffnungen<br />

versiegelt werden. Die<br />

Siegelnummern sollen in die Beför<strong>der</strong>ungspapiere<br />

aufgenommen werden.<br />

Eine praxisgerechte Lösung für<br />

Spezialcontainer, die bis zu 11 Öffnungen<br />

haben können, konnte bislang<br />

noch nicht gefunden werden.<br />

Für die Bundesrepublik Deutschland<br />

besteht die Verpflichtung, bis zum<br />

01. Juli 2004 mehr als 2.000 Beauftragte<br />

zur Gefahrenabwehr („Security<br />

Officers“) für den Einsatz an Bord von<br />

international verkehrenden Seeschiffen,<br />

in Seeschifffahrtsunternehmen<br />

und in Hafenanlagen bereit zu stellen.<br />

Nicht ausgeschlossen ist, dass Binnenschiffe,<br />

die im Bereich <strong>der</strong> Seehäfen<br />

operieren, von diesem Zeitpunkt<br />

an dort ebenfalls mit For<strong>der</strong>ungen im<br />

Sinne <strong>der</strong> Terrorismusprävention konfrontiert<br />

werden.<br />

Der BDB hat das Bundesverkehrsministerium<br />

angeschrieben und um Information<br />

gebeten, ob und mit welchen<br />

For<strong>der</strong>ungen die Binnenschifffahrt in<br />

den Seehäfen vom 01. Juli 2004 an zu<br />

rechnen hat.<br />

Damit diese Entwicklung auch international<br />

unter Beobachtung bleibt, hat<br />

die EBU eine Arbeitsgruppe gebildet,<br />

die sich mit dem Thema beschäftigt<br />

und für einen internationalen Informationsaustausch<br />

auf Gewerbeebene<br />

sorgen soll. Gleichzeitig bemüht sich<br />

die EBU darum, Vertreter in eine von<br />

<strong>der</strong> ZKR eingerichtete Arbeitsgruppe<br />

zur Terrorismusvorbeugung zu entsenden,<br />

damit an den wenigen Stellen, an<br />

denen überhaupt noch Möglichkeiten<br />

zur Einflussnahme bestehen, Gewerbevertreter<br />

ihre Stimme geltend machen<br />

können.


Nr. 4 · 2003 B INNENS CHIFFAHRTS<br />

Grußworte für den WSD-Präsidenten<br />

Wolfgang Paul in Ruhestand verabschiedet<br />

In den Ruhestand verabschiedet: WSD-Süd-<br />

Präsident Wolfgang Paul (rechts). Das Grußwort<br />

sprach BDB-Präsident Heinz Hofmann.<br />

Kleine Feier in <strong>der</strong> Geschäftsstelle<br />

In einer kleinen Feier verabschiedete<br />

sich <strong>der</strong> BDB am 18. September 2003<br />

von Dr. Oliver Neuhoff, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Duisburger<br />

Geschäftsstelle seit Juli 2000<br />

für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit<br />

zuständig war.<br />

Dr. Neuhoff war in den letzten Jahren<br />

<strong>der</strong> Ansprechpartner für zahllose Journalisten,<br />

Berufsschullehrer und die<br />

breite Öffentlichkeit, die sich über die<br />

Belange <strong>der</strong> Binnenschifffahrt informieren<br />

wollten. Messeauftritte des<br />

Staatssekretär Ralf Nagel verabschiedete<br />

am 24. September 2003<br />

den Präsidenten <strong>der</strong> Wasser- und<br />

Schifffahrtsdirektion Süd, Wolfgang<br />

Paul, in den wohlverdienten Ruhestand.<br />

Für den BDB sprach Präsident<br />

Heinz Hofmann das Grußwort, in<br />

dem er auf die Verdienste des scheidenden<br />

Präsidenten hinwies. Hofmann<br />

hob insbeson<strong>der</strong>e Pauls Engagement<br />

als Vorstand des WSA Nürnberg<br />

bei <strong>der</strong> Fertigstellung des Main-<br />

Donau-Kanals, seine Tätigkeit im Geschiebemanagement<br />

am Rhein sowie<br />

beim Ausbau des Binger Lochs hervor.<br />

Aus <strong>der</strong> mehr als zehnjährigen<br />

Amtszeit Pauls als Präsident <strong>der</strong><br />

Dr. Oliver Neuhoff verlässt den BDB<br />

BDB wurden von ihm begleitet. Die<br />

Periodika des BDB, sei es <strong>der</strong> Report,<br />

<strong>der</strong> PartikulierKurier, <strong>der</strong> Geschäftsbericht<br />

o<strong>der</strong> das statistische Faltblatt<br />

“Daten & Fakten” wurden von Dr. Neuhoff<br />

in <strong>der</strong> Druckvorstufe begleitet.<br />

RePort wünscht Dr. Oliver Neuhoff viel<br />

Erfolg bei seinem zukünftigen Wirken<br />

im Verband Spedition und Logistik<br />

NRW. Er wird dort dem Thema Binnenschifffahrt<br />

im Rahmen einer Projektarbeit<br />

erhalten bleiben.<br />

Zusammenarbeit in nautisch-technischen Angelegenheiten beschlossen<br />

EBU und ESO kooperieren<br />

Die Europäische <strong>Binnenschiffahrt</strong>s<br />

Union (EBU) und die Europäische<br />

Schifferorganisation (ESO) haben am<br />

3. September 2003 in Rotterdam vereinbart,<br />

die erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

auf nautisch-technischem Gebiet<br />

zu institutionalisieren.<br />

Beide internationalen Gewerbeverbände<br />

hatten in <strong>der</strong> Vergangenheit in gemeinsamen<br />

Expertenrunden Stellungnahmen<br />

zur Anpassung <strong>der</strong> Übergangsvorschriften<br />

in <strong>der</strong> Rheinschiffsuntersuchungsordnung<br />

am Vorabend<br />

<strong>der</strong> EU-Erweiterung, zu Wendeanzeigern,<br />

Schallzeichen und dem Einsatz<br />

von Halon als Löschmittel auf Schiffen<br />

erarbeitet. Die gemeinsamen Vorschläge<br />

stießen bei <strong>der</strong> Zentralkommission<br />

für die Rheinschifffahrt stets<br />

auf fruchtbaren Boden,<br />

nicht zuletzt,<br />

weil alle Sparten<br />

<strong>der</strong> Schifffahrt mit<br />

einer gemeinsamen<br />

Stimme sprachen.<br />

Vorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Nautisch TechnischenKommission<br />

<strong>der</strong> EBU, in <strong>der</strong><br />

zukünftig auch Vertreter<br />

<strong>der</strong> ESO mitarbeiten<br />

werden,<br />

ist Hans Leo Ropertz<br />

von <strong>der</strong> Imperial<br />

Schifffahrt<br />

GmbH. Das Sekretariat<br />

führt BDB-<br />

Geschäftsführer<br />

Jörg Rusche.<br />

13<br />

WSD Süd lobte Hofmann die erreichten<br />

Fortschritte beim Ausbau des<br />

Mains von Rothenfels bis Würzburg<br />

sowie die beharrliche Haltung, die<br />

Präsident Paul beim bedarfsgerechten<br />

Ausbau <strong>der</strong> Donau zwischen<br />

Straubing und Vilshofen verfolgte.<br />

Wermutstropfen <strong>der</strong> Veranstaltung<br />

war, dass noch kein Nachfolger im<br />

Amt des Präsidenten <strong>der</strong> WSD Süd<br />

eingeführt werden konnte. Gerade in<br />

<strong>der</strong> anstehenden entscheidenden<br />

Verfahrensphase zum notwendigen<br />

Ausbau <strong>der</strong> Donau braucht die WSD<br />

eine führungsstarke Persönlichkeit<br />

an ihrer Spitze.<br />

BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen verabschiedete<br />

Dr. Oliver Neuhoff (rechts).<br />

Freuen sich auf eine gute Zusammenarbeit zwischen EBU und ESO:<br />

EBU-Präsident Jean-Francois Dalaise, Generalsekretärin Theresia<br />

Hacksteiner und EBU-Verwaltungsratsmitglied Dr. Philippe Grulois.


14 B INNENS CHIFFAHRTS<br />

Nr. 4 · 2003<br />

Referatsleiterwechsel im BMVBW<br />

Jungmann ging in Ruhestand<br />

Ministerialrat Gerhard Jungmann, Leiter<br />

des Referats Sicherheit und Umweltschutz<br />

in <strong>der</strong> Binnenschifffahrt (LS<br />

26) im Bundesministerium für Verkehr,<br />

Bau- und Wohnungswesen, hat sich<br />

am 15. August 2003 nach fast 34 Jah-<br />

Neuer Leiter des Referates „Sicherheit und<br />

Umweltschutz“ im BMVBW: Hartmut Block.<br />

ren im öffentlichen Dienst in den wohlverdienten<br />

Ruhestand verabschiedet.<br />

Jungmann, <strong>der</strong> nach seinem Schiffbaustudium<br />

über die WSD Bremen<br />

zum heutigen BMVBW kam, bekleidete<br />

seit 1983 das Amt eines Referatsleiters<br />

in <strong>der</strong> Abteilung für Binnenschifffahrt<br />

und Wasserstraßen.<br />

Nationale Verwendung <strong>der</strong> Zinsen im Reservefonds<br />

Staat bezuschusst Weiterbildung<br />

Mit dem Binnenschifffahrtsfondsgesetz<br />

wurde 2001 die Möglichkeit geschaffen,<br />

die vom Binnenschifffahrtsgewerbe<br />

im Rahmen <strong>der</strong> europäischen Kapazitätsmaßnahmen<br />

(EU-Verordnung<br />

718/99) eingezahlten Finanzmittel verzinslich<br />

anzulegen und diese gewonnenen<br />

Zinsen dem nationalen Gewerbe<br />

zukommen zu lassen. Der BDB hat<br />

sich in Absprache mit dem BDS, <strong>der</strong><br />

Wasser- und Schifffahrtsdirektion West<br />

als Fondsverwalter und dem Bundesverkehrsministerium<br />

darauf verständigt,<br />

dass mit diesen Mitteln eine För<strong>der</strong>initiative<br />

<strong>der</strong> deutschen Binnenschiffer<br />

finanziert werden soll: Fort-<br />

Jungmann engagierte sich an <strong>der</strong> Spitze<br />

des Referates „Sicherheit und Umweltschutz<br />

in <strong>der</strong> Binnenschifffahrt“<br />

(LS 26) mit außergewöhnlich großem<br />

Einsatz für die Interessen des deutschen<br />

Gewerbes. Im Zuge <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>vereinigung<br />

gelang es ihm, die ostund<br />

westdeutsche Flotte unter einem<br />

gemeinsamen technischen Regelwerk<br />

zusammenzuführen. In <strong>der</strong> internationalen<br />

Arbeit, die Jungmann vor allem<br />

als Kommissar bei <strong>der</strong> Zentralkommission<br />

für die Rheinschiffahrt begleitete,<br />

verhalf er deutschem Ingenieurwissen<br />

zu hoher Anerkennung.<br />

Der deutschen Binnenschifffahrt fühlte<br />

sich Jungmann wie kaum ein Zweiter<br />

verbunden. In Anerkennung <strong>der</strong> hervorragenden<br />

Leistungen Jungmanns<br />

für die Schifffahrt veranstaltete <strong>der</strong><br />

BDB eine Abschiedsreise mit <strong>der</strong> MS<br />

„Möwe“ auf dem Mittelrhein. Mit großer<br />

Freude nahmen die anwesenden<br />

Schiffbauer und Gewerbevertreter auf,<br />

dass <strong>der</strong> frischgebackene Pensionär<br />

seine verantwortlichen Tätigkeiten im<br />

Verein für europäische Binnenschifffahrt<br />

und Wasserstraßen und bei <strong>der</strong><br />

Versuchsanstalt für Binnenschiffbau<br />

fortsetzt.<br />

Dem neuen Leiter des Referats LS 26,<br />

Hartmut Block, den BDB-Präsident<br />

Hofmann bei <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

des Verbandes in Duisburg begrüßen<br />

konnte, wünscht RePort einen<br />

erfolgreichen Start in die neue, verantwortungsvolle<br />

Tätigkeit.<br />

und Weiterbildungsmaßnahmen, wie<br />

sie schon seit Jahren zum Beispiel<br />

über das Schulschiff „Rhein“ in Duisburg<br />

für die im Gewerbe Tätigen angeboten<br />

werden, sollen ab Oktober 2003<br />

bezuschusst werden. Antragsberechtigt<br />

ist je<strong>der</strong> „deutsche Binnenschiffer“;<br />

die Bezuschussung beträgt 50% bzw.<br />

80% <strong>der</strong> jeweiligen Kursgebühr, höchstens<br />

jedoch 2.000 Euro pro Antragsberechtigtem<br />

in einem 12-Monats-Zeitraum.<br />

För<strong>der</strong>richtlinien, Ausführungsbestimmungen<br />

und Antragsformulare<br />

sollen in den nächsten Wochen veröffentlicht<br />

werden. Informationen sind<br />

dann auch über den BDB erhältlich.<br />

Im Ruhestand:<br />

<strong>Günter</strong> <strong>Bodin</strong><br />

Nach über 50 Jahren in <strong>der</strong> Schifffahrt<br />

wurde <strong>Günter</strong> <strong>Bodin</strong> am 29. Juli 2003<br />

von <strong>der</strong> VTG-Lehnkering Ree<strong>der</strong>ei<br />

GmbH in Duisburg in den Ruhestand<br />

verabschiedet. <strong>Bodin</strong> leitete bei Lehnkering<br />

die Abteilungen Schiffstechnik,<br />

Versicherungen und Havarien. Fast<br />

zeitgleich mit <strong>der</strong> Vollendung des 65.<br />

Lebensjahres ging die Taufe des neuen<br />

Flaggschiffs <strong>der</strong> Lehnkering-Flotte,<br />

LRG Gas 85, einher, dessen Bau <strong>Bodin</strong><br />

maßgeblich begleitet hat.<br />

<strong>Bodin</strong>s letztes „Meisterstück”, bevor er in den<br />

Ruhestand ging: Gastankschiff „LRG Gas 85”.<br />

Über viele Jahre brachte <strong>Bodin</strong> seinen<br />

im Binnenschifffahrtsgewerbe allgemein<br />

hoch angesehenen Sachverstand<br />

auch in die Verbandsarbeit ein:<br />

<strong>Bodin</strong> leitete den BDB-Bezirksausschuss<br />

Mosel/Saar seit dessen Einrichtung<br />

1974. Auch im Fachausschuss<br />

für Schiff und Maschine des<br />

BDB engagierte er sich ehrenamtlich.<br />

<strong>Bodin</strong>s Offenheit für technische Entwicklungen<br />

manifestierte sich auch im<br />

Vorsitz <strong>der</strong> Arbeitsgruppe „Telematik“<br />

des Vereins für europäische Binnenschifffahrt<br />

und Wasserstraßen.<br />

RePort wünscht <strong>Günter</strong> <strong>Bodin</strong> für seinen<br />

neuen Lebensabschnitt alles Gute<br />

und dem Nachfolger, Hendrik Lorenz,<br />

eine glückliche Hand für Firma und<br />

Gewerbe. Lorenz besitzt das Patent<br />

für die große Fahrt und war Fleet-Manager<br />

einer bedeutenden deutschen<br />

Seeree<strong>der</strong>ei, bevor er beim Germanischen<br />

Lloyd für die Zertifizierung von<br />

Qualitätsmanagementsystemen verantwortlich<br />

war.


Nr. 4 · 2003 B INNENS CHIFFAHRTS<br />

Erste Fachmesse für Hochwasserschutz<br />

BDB-Präsident auf <strong>der</strong> „aqua alta“<br />

Vom 24. bis 27. November 2003 findet<br />

in München die weltweit erste internationale<br />

Fachmesse mit Kongress<br />

für Hochwasserschutz und Katastrophenmanagement,<br />

Klima und<br />

Flussbau, „aqua alta“, statt. Die Veranstaltung<br />

wird getragen und unterstützt<br />

von <strong>der</strong> EU-Kommission, <strong>der</strong><br />

Bundesregierung, den Landesregierungen,<br />

den Kommunen, Spitzenverbänden,<br />

den Katastrophenschutzund<br />

Hilfsorganisationen und von<br />

Fachministerien und Institutionen aus<br />

vielen europäischen Nachbarlän<strong>der</strong>n.<br />

Eröffnet wird die „aqua alta“ durch<br />

den Bundesverkehrsminister Dr.<br />

Manfred Stolpe, den bayerischen Ministerpräsident<br />

Dr. Edmund Stoiber,<br />

den Direktor <strong>der</strong> Generaldirektion Energie<br />

und Verkehr <strong>der</strong> Europäischen<br />

Kommission, Alfonso Gonzales Finat.<br />

Auf dem Kongress, <strong>der</strong> begleitend<br />

zur Fachmesse an den vier Veranstaltungstagen<br />

stattfindet, kommen<br />

die Themen „Klima - Prognostik -<br />

Warnsysteme“, „Hochwasservorsorge:<br />

Strategien - Entscheidungsmodelle<br />

- Konflikte“, „Schützen und Helfen“<br />

sowie „Wohnen - Leben - Bauen<br />

am Fluss“ zur Sprache.<br />

Für den BDB wird Präsident Heinz<br />

Hofmann an dem Kongress teilnehmen,<br />

<strong>der</strong> im Forum „Hochwasservorsorge<br />

- Ansichten <strong>der</strong> Wirtschaft“ mit<br />

seinem Vortrag „Binnenschifffahrt<br />

und Hochwasserschutz - Neue Anfor<strong>der</strong>ungen“<br />

die Interessen und Anliegen<br />

des deutschen Binnenschifffahrtsgewerbes<br />

vertreten wird.<br />

Neue Referatsleiterin zur Gast beim BDB<br />

Luise Rau betreut die Logistik<br />

Der BDB hat sich über Besuch aus<br />

Berlin gefreut: Die Anfang Juli zur Referatsleiterin<br />

für den Bereich des „Intermodalen<br />

Güterverkehrs, Spedition,<br />

Logistik“ (Referat A 14) ernannte Regierungsdirektorin<br />

Luise Rau hat auf<br />

Einladung des BDB am 19. August<br />

2003 Duisburg besucht.<br />

Der Vorsitzende des BDB-Fachausschusses<br />

für den Kombinierten Verkehr,<br />

Wolfgang Lepak, hatte ein interessantes<br />

Programm vorbereitet.<br />

Zunächst wurde Frau Rau am grünen<br />

Tisch informiert, welchen Beitrag die<br />

Binnenschifffahrt wurde vergessen<br />

Geschäftsbericht <strong>der</strong> Regierung<br />

„Deutschland bewegt sich“, verkündet<br />

<strong>der</strong> Geschäftsbericht <strong>der</strong> Bundesregierung<br />

2002/2003. Auf 64 Seiten wird die<br />

Chronik <strong>der</strong> Bundesregierung dargelegt,<br />

und Kanzler Schrö<strong>der</strong> for<strong>der</strong>t den<br />

„Mut zur Verän<strong>der</strong>ung“, unter an<strong>der</strong>em<br />

für den Bereich <strong>der</strong> „Umweltbewussten<br />

Mobilität“.<br />

Da wird von Verkehrsleitsystemen berichtet<br />

und von <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

des Schienennetzes. „Der <strong>Deutschen</strong><br />

Bahn AG wurden dafür in den Jahren<br />

2001 bis 2003 rund 13,5 Milliarden Euro<br />

zur Verfügung gestellt.“, erfährt <strong>der</strong><br />

Leser. Das Wort „Binnenschifffahrt“<br />

Binnenschifffahrt im Rahmen von Logistikketten<br />

leisten kann. Der Schwerpunkt<br />

fiel dabei naturgemäß auf die<br />

Leistungen <strong>der</strong> Binnenschifffahrt im<br />

ständig weiter wachsenden Containerverkehr.<br />

Danach wurde die Gelegenheit<br />

zum Besuch von zwei Umschlagsanlagen<br />

des Kombinierten Verkehrs in<br />

Duisburg genutzt. Frau Rau zeigte<br />

sich von dem Gezeigten beeindruckt<br />

und hielt nicht mit ihrem Eindruck hinter<br />

dem Berg, dass das Image <strong>der</strong> Binnenschifffahrt<br />

in <strong>der</strong> Öffentlichkeit um<br />

einige mo<strong>der</strong>nere Facetten erweitert<br />

werden müsse.<br />

taucht in dem Bericht nicht auf. Unerwähnt<br />

bleibt auch, dass die Bundesregierung<br />

in dem Zeitraum 2001-2003<br />

nur einen Bruchteil <strong>der</strong> Bahnmittel für<br />

die Wasserstraßeninfrastruktur bereitgestellt<br />

hat, nämlich nur 1,27 Mrd. Euro.<br />

Auch die Leistung <strong>der</strong> Binnenschifffahrt,<br />

sie erbringt immerhin rund 90 %<br />

<strong>der</strong> Transportleistung <strong>der</strong> Eisenbahn,<br />

wird nicht erwähnt. Schade. Hier hätte<br />

ein Signal für das Gewerbe gesetzt<br />

werden können. „Mut zur Verän<strong>der</strong>ung“<br />

im Sinne einer gerechteren Verteilung<br />

<strong>der</strong> Finanzmittel für sämtliche<br />

Verkehrsträger wird damit nicht zum<br />

Ausdruck gebracht.<br />

Schiffstaufe<br />

LRG GAS 85<br />

15<br />

Freuten sich über eine gelungene Schiffstaufe:<br />

<strong>Günter</strong> Arndt (VTG Lehnkering, Hamburg)<br />

und DVZ-Redakteur Lutz Lauenroth (rechts).<br />

RePort freut sich, über die - lei<strong>der</strong><br />

nicht alltägliche - Taufe eines neuen<br />

Binnenschiffes im Kreis <strong>der</strong> BDB-Mitglie<strong>der</strong><br />

berichten zu können. Anfang<br />

Juli 2003 wurde an <strong>der</strong> Duisburger<br />

Mühlenweide ein hochmo<strong>der</strong>nes Gasschiff<br />

auf den Namen „LRG Gas 85“<br />

getauft und bei <strong>der</strong> VTG Lehnkering<br />

Ree<strong>der</strong>ei GmbH als 14. Gasschiff <strong>der</strong><br />

Flotte in Dienst gestellt. Es wird <strong>der</strong><br />

Beför<strong>der</strong>ung von unter Druck verflüssigten<br />

Gasen wie z.B. Butadien,<br />

Butan, Propan o<strong>der</strong> Propylen dienen.<br />

Viele Zaungäste verfolgten das Ereignis,<br />

über das in <strong>der</strong> Fachpresse und in<br />

lokalen Zeitungen berichtet wurde.<br />

Das neue Flaggschiff und Aushängeschild <strong>der</strong><br />

deutschen Binnenflotte in Zahlen: Zwei-<br />

Schrauben-Technik, 3-Hüllen-Bauweise, 110<br />

Meter Länge, 2,80 Meter Tiefgang, 2.400 PS<br />

Leistung, acht Druckbehälter für 2.720 Kubikmeter<br />

Ladung.


16 B INNENS CHIFFAHRTS<br />

Nr. 4 · 2003<br />

kurz gemeldet - kurz gemeldet - kurz gemeldet<br />

Planco-Studie wird vorgestellt<br />

Am 31. Oktober 2003 wird im BMVBW<br />

in Berlin das von Planco erstellte Gutachten<br />

„Potenziale und Zukunft <strong>der</strong><br />

deutschen Binnenschifffahrt“ vorgestellt.<br />

Eingeladen sind <strong>der</strong> forschungsbegleitende<br />

Beirat sowie die Verbände<br />

BDB, BDS, BÖB und DSLV. Der<br />

BDB wird an <strong>der</strong> Präsentation teilnehmen.<br />

Seitens <strong>der</strong> Bundesregierung<br />

werden Staatssekretär Ralf Nagel und<br />

die für die Binnenschifffahrt zuständige<br />

Parlamentarische Staatssekretärin<br />

Iris Gleicke anwesend sein. Es soll<br />

Gelegenheit zur Diskussion gegeben<br />

werden.<br />

Faire Chancen im Bundesrat<br />

Eine erfreuliche Nachricht erhielt <strong>der</strong><br />

BDB Anfang Oktober aus dem Bundesverkehrsministerium.<br />

Das Referat<br />

„Wasserstraßenplanung und Haushalt“<br />

gab den Hinweis, dass ausweislich <strong>der</strong><br />

Testate <strong>der</strong> Bundesanstalt für Wasserbau<br />

zu Ausbaumaßnahmen und in<br />

ihren Auswirkungen vergleichbaren<br />

Unterhaltungsmaßnahmen an Flüssen<br />

„bei allen in <strong>der</strong> Durchführung zurückgestellten<br />

Projekten marginale, neutrale<br />

o<strong>der</strong> entlastende Effekte zu verzeichnen<br />

sind; negative Hochwasserschutzbeeinflussungen<br />

können ausgeschlossen<br />

werden.“ Damit ist <strong>der</strong> Weg<br />

geebnet für die Fortsetzung <strong>der</strong> Bundesratsinitiative<br />

des Landes Sachsen-<br />

Anhalt vom 15. Mai 2003 (BR-Drs.<br />

333/03). In <strong>der</strong> „Entschließung des<br />

Bundesrates zur Schaffung von fairen<br />

Chancen für die Binnenschifffahrt“ soll<br />

<strong>der</strong> Bundesrat die Bundesregierung<br />

unter an<strong>der</strong>em auffor<strong>der</strong>n,<br />

� die geplanten und bereits eingeleiteten<br />

Planungsverfahren an Donau,<br />

Elbe und Saale zum Abschluss zu<br />

bringen und alle notwendigen Projekte<br />

zur Erhaltung und Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Schiffbarkeit wie<strong>der</strong> aufzunehmen,<br />

� die arteigenen Vorteile <strong>der</strong> <strong>Binnenschiffahrt</strong><br />

bei <strong>der</strong> künftigen Aufgabenteilung<br />

<strong>der</strong> Verkehrsträger stärker<br />

zu berücksichtigen und den<br />

Ausbau <strong>der</strong> Wasserstraßen beschäftigungswirksam<br />

fortzusetzen,<br />

und<br />

� den notwendigen Beitrag für ein effizientes<br />

Transeuropäisches Binnenwasserstraßennetz<br />

innerhalb<br />

<strong>der</strong> Bundesrepublik zu gewährleisten.<br />

Die Initiative war im Hinblick auf die<br />

noch ausstehenden Hochwassertestate<br />

zunächst „auf Eis“ gelegt worden.<br />

Positionspapier zur Elbe<br />

Der Verein zur För<strong>der</strong>ung des Elbstromgebietes<br />

hat mit „Die Elbe - eine<br />

unverzichtbare Wasserstraße“ ein sehr<br />

lesenswertes Positionspapier zum<br />

Baustopp an <strong>der</strong> Elbe veröffentlicht.<br />

Wichtigste Aussage: Bei Herstellung<br />

<strong>der</strong> bisher angestrebten Fahrwasserverhältnisse<br />

ist ein Anstieg des Binnenschiffs-Transportvolumens<br />

um 133<br />

Prozent zu erwarten. Bliebe es dagegen<br />

beim Baustopp, würde das Transportvolumen<br />

<strong>der</strong> Elbschifffahrt trotz<br />

des allgemeinen Verkehrsanstiegs<br />

leicht sinken. Zudem würden neben<br />

den öffentlichen Investitionen seit<br />

1992 auch private Investitionen in<br />

Höhe von insgesamt 425 Mio. Euro<br />

teilweise entwertet. Bezug des Papiers<br />

über die Handelskammer Hamburg.<br />

Neuer Maritimer Koordinator<br />

Axel Gerlach, Staatssekretär im Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Arbeit<br />

und Maritimer Koordinator <strong>der</strong><br />

Bundesregierung, ist in den Ruhestand<br />

getreten. Sein Nachfolger im<br />

BMWi, <strong>der</strong> Parlamentarische Staatssekretär<br />

Georg Wilhelm Adamowitsch,<br />

wird dann auch die Aufgaben des Maritimen<br />

Koordinators <strong>der</strong> Bundesregierung<br />

übernehmen.<br />

„Marco Polo“ wurde gestartet<br />

„Schwer zu lesen und für die Binnenschifffahrt<br />

kaum tauglich!“ - so lautet<br />

die Bewertung des BDB <strong>der</strong> europäischen<br />

„Verordnung über die Gewährung<br />

von Finanzhilfen <strong>der</strong> Gemeinschaft<br />

zur Verbesserung <strong>der</strong> Umweltfreundlichkeit<br />

des Güterverkehrssystems“<br />

(Programm „Marco Polo“).<br />

Der BDB hat gegenüber Brüssel darauf<br />

hingewiesen, dass die in <strong>der</strong> Verordnung<br />

ausgewiesene Mindestför<strong>der</strong>schwelle<br />

so hoch angesetzt ist,<br />

dass die Binnenschifffahrt praktisch<br />

kaum von dem Programm profitieren<br />

kann, denn so viel „unentdecktes“<br />

Verlagerungspotenzial wird sich kaum<br />

finden lassen! Zur Verdeutlichung: Es<br />

geht um Projekte, mit denen insgesamt<br />

250 Millionen Tonnenkilometer<br />

von <strong>der</strong> Straße auf das Binnenschiff<br />

verlagert würden.<br />

Nach Kontaktaufnahme mit Herrn<br />

MdEP Ulrich Stockmann (SPD) erhielt<br />

<strong>der</strong> BDB nun die erfreuliche Antwort,<br />

dass durchaus auch kleinere Projekte<br />

geför<strong>der</strong>t werden können. Voraussetzung<br />

ist allerdings, dass in den Anträgen<br />

an die EU in beson<strong>der</strong>er Weise<br />

die Effizienz dieser Maßnahme dargelegt<br />

werden kann.<br />

Die „Auffor<strong>der</strong>ung zur Einreichung von<br />

Vorschlägen“ ist im Internet zu finden<br />

unter http://europa.eu.int/comm/transport/marcopolo/index_en.htm.<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Bundesverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Deutschen</strong><br />

<strong>Binnenschiffahrt</strong> e. V. (BDB). Präsident: Heinz<br />

Hofmann. Redaktion und verantwortlich für den<br />

Inhalt: Geschäftsführer RA Jens Schwanen,<br />

Sprecher <strong>der</strong> Geschäftsführung.<br />

Anschrift:<br />

Dammstraße 15-17<br />

47119 Duisburg<br />

Telefon 02 03 / 8 00 06 50<br />

Telefax 02 03 / 8 00 06 21<br />

InfoBDB@Binnenschiff.de<br />

http://www.binnenschiff.de<br />

Satz: knauerdesign, Köln. Druck: Baecker + Häbel<br />

Satz und Druck GmbH, Willich. Der RePort<br />

ist zum Postzeitungsdienst zugelassen und hat<br />

das Vertriebskennzeichen K 122 88. Der Bezug<br />

ist kostenlos. Nachdruck gegen Belegexemplar<br />

erlaubt.

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