Jahresbericht 2002|2003 - Bankenfachverband
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führung der modernen Kommunikationstechniken<br />
sowie bei rechtlichen Zweifelsfragen<br />
bieten.<br />
Betrugserkennung im Internet-Kreditgeschäft<br />
Die zunehmende Popularität des Vertriebsweges<br />
Internet und dessen Spezifika, vor<br />
allem die Möglichkeit, Kreditanfragen<br />
schnell, bequem und weitgehend anonym<br />
bei einer Vielzahl von Internetanbietern und<br />
vermittlern stellen zu können, erhöht für die<br />
Banken die Gefahr, Opfer von Betrug bzw.<br />
Betrugsversuchen zu werden. Daher fand im<br />
Januar 2003 in Hamburg eine in Kooperation<br />
mit der Netbank organisierte Veranstaltung<br />
zur »Betrugserkennung im Internet-Kreditgeschäft«<br />
statt. Erörtert wurden von den<br />
Teilnehmern unter anderem aktuelle Betrugstendenzen,<br />
Maßnahmen zur Erkennung<br />
und Vermeidung von Betrug sowie die Möglichkeiten<br />
und Grenzen von Betrugsregistern.<br />
Im Internet-Kreditgeschäft täuschen Betrüger<br />
regelmäßig über ihre Arbeits- und<br />
Vermögensverhältnisse oder über ihre<br />
Identität. Die Kreditinstitute erhalten dazu<br />
teilweise oder komplett gefälschte Gehaltsbescheinigungen<br />
und Kontoauszüge,<br />
aber auch Fälschungen von PostIdent-<br />
Formularen oder Ausweispapieren sind<br />
keine Seltenheit.<br />
Evidenzregister Betrugsmuster<br />
Insgesamt bestätigte die intensive Diskussion<br />
der Veranstaltungsteilnehmer, dass<br />
die Thematik Betrug, Betrugserkennung und<br />
-vermeidung in der Bankpraxis der vertretenen<br />
Mitgliedsinstitute von hohem Interesse<br />
ist. Um seinen Mitgliedern im Rahmen der<br />
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Betrugserkennung und -prävention Hilfestellung<br />
zu geben, hat der Verband die in der<br />
Praxis häufig auftretenden Betrugsmuster<br />
und die dazugehörigen Erkennungsindizien<br />
daher katalogisiert und in einem so genannten<br />
Evidenzregister Betrugmuster, das laufend<br />
aktualisiert wird, zur Verfügung gestellt.<br />
Rundschreiben, welche die Mitglieder über<br />
aktuell auftretende Betrugsmaschen in<br />
Kenntnis setzen, runden die Aktivitäten des<br />
Verbandes in diesem Zusammenhang ab.<br />
Des Weiteren wird die Einführung eines Betrugsregisters,<br />
in das Betrüger sowie falsche<br />
Identitäten eingemeldet werden, derzeit<br />
von verschiedenen Kreditauskunfteien<br />
angedacht. Die Umsetzung wird aber noch<br />
auf sich warten lassen, da neben den Anforderungen<br />
der Kreditinstitute auch die datenschutzrechtlichen<br />
Bestimmungen zu berücksichtigen<br />
und eine Abstimmung mit den<br />
Datenschutzaufsichtsbehörden herbeizuführen<br />
ist.<br />
Mindestanforderungen an das Kreditgeschäft<br />
– Neuland oder Best Practice?<br />
Aufsichtsrechtlich stand das Berichtsjahr im<br />
Zeichen der Mindestanforderungen an das<br />
Kreditgeschäft (MaK). Mit den MaK, die am<br />
20. Dezember 2002 in ihrer endgültigen Fassung<br />
veröffentlicht wurden, hat die Bundesanstalt<br />
für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />
(BAFin) qualitative Standards zur Organisation<br />
des Kreditgeschäftes definiert. Die Regelungen<br />
sind somit eine Vorstufe für die<br />
voraussichtlich Ende 2006 in Kraft tretenden<br />
neuen Eigenkapitalvorschriften (Basel II).<br />
Ergebnisse des Konsultationsprozesses<br />
Der Veröffentlichung vorausgegangen war<br />
ein intensiver Dialog zwischen Vertretern