Ausgezeichnete Abschlussarbeiten 2010/2011 - Johannes ...
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Inhalt der Dissertation<br />
Schlaganfall und Herzinfarkt machen mehr als 50 Prozent der Sterblichkeit in der westlichen<br />
Welt aus. Bedingt werden diese beiden Erkrankungen überwiegend durch Atherosklerose,<br />
umgangssprachlich auch „Gefäßverkalkung“ genannt. Erhöhte Spiegel von<br />
oxidativem Stress (ROS) kennzeichnen die Erkrankung. „Es ist entscheidend, Mechanismen<br />
zur Abwehr dieser Krankheit zu ergründen“, begründet Maximilian Krüger seinen<br />
Ansatz, sich in seiner Dissertation diesem Thema zu widmen.<br />
„Da bestimmte genetische Varianten des körpereigenen Enzyms Paraoxonase 2 (PON2)<br />
mit Herz- und Gefäßerkrankungen assoziiert sind, wurden ihre Regulation und potenzielle<br />
Funktionen zum Schutz vor Atherosklerose in Zellen des Gefäßsystems analysiert“,<br />
erklärt Krüger. Mittels verschiedener molekularbiologischer Methoden ist es ihm gelungen<br />
zu zeigen, wo genau PON2 innerhalb der Gefäßzellen lokalisiert ist. Anhand<br />
verschiedener Experimente identifizierte er PON2 als potenten Faktor zur Verringerung<br />
oxidativen Stresses.<br />
Erhöhte ROS-Spiegel führen zur Aktivierung eines als unfolded protein response (UPR)<br />
bekannten Signalwegs. Dieser ist neben Atherosklerose in eine Vielzahl von Erkrankungen<br />
involviert und entscheidet über Absterben oder Überleben von Zellen. Mittels<br />
weiterer Versuche konnte Maximilian Krüger eine vermehrte Synthese von PON2 nach<br />
Aktivierung des UPR-Signalwegs beweisen, „was als kompensatorischer Mechanismus<br />
der Zelle zur Vermeidung des durch den Signalweg eingeleiteten programmierten Zelltods,<br />
der sogenannten Apoptose, verstanden werden könnte.“ PON2 wehrt oxidativen<br />
Stress und die UPR-induzierte Apoptose ab und ist somit ein Faktor zum Schutz vor<br />
Atherosklerose.<br />
Dabei tut sich allerdings auch ein Problem auf, räumt Krüger ein. „In einem Krebsmodell<br />
könnte PON2 durch Vermeidung des programmierten Zelltods entscheidend am Überleben<br />
von Tumorzellen beteiligt sein.“ Gerade diese beiden gegensätzlichen Aspekte der<br />
Funktion des Proteins zeigten die Notwendigkeit für weitere Untersuchungen zu PON2<br />
auf.<br />
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