Ausgezeichnete Abschlussarbeiten 2010/2011 - Johannes ...
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Inhalt der Dissertation<br />
Ziel der Arbeit von Katharina Ponto war die erstmalige prospektive Untersuchung des<br />
Zusammenhangs von objektivierbarem klinischen Befund und krankheitsspezifischer<br />
Lebensqualität, beruflichen Einschränkungen und Bedarf an Psychotherapie bei Patienten<br />
mit endokriner Orbitopathie (EO), einer Augenhöhlenerkrankung. Im Rahmen einer<br />
interdisziplinären Orbitasprechstunde untersuchte Ponto 310 Patienten endokrinologisch<br />
und ophthalmologisch; alle beantworteten jeweils einen Fragebogen zu krankheitsspezifischer<br />
Lebensqualität (GO-QoL), Arbeitsunfähigkeit, Erwerbsminderung und<br />
Psychotherapie. 60 Patienten wurden nach einem Jahr erneut untersucht. Der GO-QoL<br />
besteht aus je einem Abschnitt zur Sehfunktion (Visual Functioning) und zur Selbstwahrnehmung<br />
(Appearance). Die Antworten wurden in zwei Scores konvertiert, wobei<br />
höhere Werte einer besseren Lebensqualität entsprachen. „Beide GO-QoL-Scores waren<br />
umso niedriger, je aktiver und schwerer die EO war“, berichtet Ponto. „Während der<br />
Visual-Functioning-Score niedriger bei Patienten mit Motilitätsstörungen war, beruhten<br />
niedrige Appearance-Scores auf hohen Werten von Exophthalmus und Lidspaltenweite,<br />
sowie auf einer Doppelbildwahrnehmung.“<br />
Mehr als ein Drittel der Patienten war beruflich eingeschränkt, Raucher waren doppelt<br />
so häufig arbeitsunfähig wie Nichtraucher. Außerdem waren Patienten mit hohen<br />
Aktivitäts-, Schwere- und Doppelbildscores eher arbeitsunfähig. Sowohl Störungen der<br />
Augenbeweglicheit als auch eine plötzliche schmerzlose Sehverschlechterung (Optikusneuropathie)<br />
gingen mit einer höheren Rate an Erwerbsminderung einher.<br />
Von den 310 Patienten nahm ein Fünftel eine Psychotherapie in Anspruch. Bei ihnen<br />
waren die Appearance-Scores niedriger als bei denjenigen ohne Psychotherapie. „Die<br />
vorliegenden Daten zeigen eine immense psychosoziale Belastung bei endokriner Orbitopathie,<br />
die sich auf unterschiedlichste Lebensbereiche auswirken kann“, fasst Ponto<br />
zusammen. Der GO-QoL erkennt besonders belastete Patienten und ist ein wertvolles<br />
Instrument zur Ergänzung des klinischen Befundes.<br />
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