59. Winterfortbildungskongress - Zahnärztekammer Niedersachsen
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BERUFSSTÄNDISCHES<br />
gegenüber den Röntgenstrahlen besteht.<br />
Um die Belastung der Menschen<br />
unabhängig von der Strahlungsart anzugeben,<br />
hat sich die Einheit Sievert (Sv<br />
– siehe Kasten vorige Seite) etabliert,<br />
weil damit Strahlungsstärke und biologische<br />
Wirksamkeit kombiniert werden.<br />
Ein Zusammenhang zwischen<br />
Strahlenbelastung und Krebserkrankung<br />
ist nur in Statistiken zu belegen.<br />
Gefährdung durch natürliche<br />
Strahlung<br />
Wir sind täglich natürlicher Strahlung<br />
ausgesetzt, die zunimmt, je weiter wir<br />
uns aus den schützenden Schichten<br />
der Atmosphäre entfernen. Im Flugzeug<br />
oder Hochgebirge wird dieses<br />
durch die kosmische Strahlung hervorgerufen.<br />
Auf der Erde gibt es Gegenden,<br />
die generell durch erhöhte Werte<br />
von radioaktiven Isotopen belastet<br />
sind. In Deutschland liegt diese Belastung<br />
bei zwei bis fünf Millisievert<br />
(mSV) pro Jahr. In diesem Zusammenhang<br />
ist eine OPG-Aufnahme mit 0,01<br />
mSv ausgesprochen harmlos; ein Kontinentalflug<br />
bringt ca. 0,02 mSv für<br />
Passagiere und Besatzungsmitglieder.<br />
Eine Röntgenassistentin darf bis zu 20<br />
mSv pro Jahr; aber nicht mehr als 400<br />
mSv während ihres Berufslebens aufnehmen.<br />
Addiert man künstliche und<br />
natürliche Strahlung für den Bundesbürger,<br />
dann kommt man im Durchschnitt<br />
auf ca. 4 mSV/ Jahr. Davon sind<br />
lediglich 0,02 mSv, also ca. Zweihundertstel<br />
auf die Folgen des Reaktorunglücks<br />
in Tschernobyl zurückzuführen.<br />
KHK l<br />
268 · ZKN MitteiluNgeN 5 | 2011<br />
Atomunfall in Japan:<br />
Jod nicht ohne behördliche<br />
Anweisung einnehmen<br />
Nach dem Atomunfall in Japan<br />
sollten deutsche Bundesbürger<br />
so genannte<br />
Jodtabletten – wenn<br />
überhaupt – nur nach<br />
ausdrücklicher behördlicher Aufforderung<br />
einnehmen. »Als Apotheker rate<br />
ich davon ab, Jodtabletten auf eigene<br />
Faust einzunehmen«, sagt Uwe Hansmann,<br />
stellvertretender Vorsitzender<br />
des Landesapothekerverbandes <strong>Niedersachsen</strong><br />
e. V. Für die Blockade der<br />
Aufnahme radioaktiven Jods reicht im<br />
Regelfall eine einmalige Einnahme von<br />
Kaliumjodid als Notfallmedikament<br />
(»Jodblockade«). Erwachsene über 45<br />
Jahren sollten grundsätzlich keine<br />
hochdosierten Jodtabletten einnehmen,<br />
da diese das Risiko für schwerwiegende<br />
Schilddrüsenerkrankungen<br />
erhöhen. Auch wer zum Beispiel auf<br />
Jod überempfindlich reagiert (Jodallergie)<br />
oder eine Schilddrüsenüberfunktion<br />
hat, sollte auf die prophylaktische<br />
Jodeinnahme verzichten.<br />
Der Katastrophenschutz ist Aufgabe<br />
der Bundesländer. Auch die Bevorratung<br />
mit Kaliumjodid und seine Ausgabe<br />
an die Bevölkerung werden von<br />
den Bundesländern geregelt. Als Vorsorgemaßnahme<br />
kann es nach einem<br />
Atomunfall an die Bevölkerung ausgegeben<br />
werden. Eingenommen werden<br />
sollten die Tabletten nur nach ausdrücklicher<br />
Aufforderung durch die Behörden.<br />
Die Dosierung richtet sich<br />
nach dem Alter.<br />
Bei einem atomaren Unfall wird radioaktives<br />
Jod freigesetzt. Dieses wird<br />
vom Körper über die Luft, über Nahrung<br />
und Getränke oder über die Haut<br />
aufgenommen. Es reichert sich in der<br />
Schilddrüse an und kann dort zu Organschäden<br />
führen. Die Schilddrüse<br />
regelt selbst, wie viel Jod sie aufnimmt.<br />
Dabei wird nicht unterschieden zwischen<br />
radioaktivem und stabilem,<br />
nicht radioaktivem Jod. Eine mit Jod<br />
gesättigte Schilddrüse wird weniger<br />
oder kein radioaktives Jod aufnehmen.<br />
Deshalb kann durch die Einnahme von<br />
Jodtabletten die Speicherung von radioaktivem<br />
Jod verhindert werden. Der<br />
Schutz ist am wirksamsten, wenn die<br />
Jodtabletten praktisch gleichzeitig mit<br />
dem Einatmen des radioaktiven Jods<br />
eingenommen werden. Jodtabletten<br />
schützen aber nicht vor anderen radioaktiven<br />
Stoffen.<br />
Pressemitteilung des Landesapothekerverbandes<br />
<strong>Niedersachsen</strong> e. V., 14.3.2011 l<br />
Spendenaufruf für die Tsunami-Opfer in Japan<br />
Bundeszahnärztekammer und Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte erbitten Hilfe<br />
hilfe für Japan<br />
Der Nordosten Japans wurde vom schwersten Erdbeben seiner Geschichte erschüttert.<br />
Eine gewaltige Flutwelle überrollte anschließend die Küstenstädte. Durch Erdbeben und Tsunami<br />
wurden mehrere tausend Menschen getötet oder verletzt, über 9.000 Menschen gelten derzeit<br />
noch als vermisst. Hunderttausende wurden obdachlos. Die von der Katastrophe betroffene<br />
japanische Bevölkerung benötigt jetzt Hilfe.<br />
Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) wendet sich mit diesem Appell an alle Zahnärzte,<br />
die Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte für Lepra- und Notgebiete (HDZ) mit Spenden zu<br />
unterstützen.<br />
HDZ und BZÄK bitten um Ihre schnelle Hilfe für Japan:<br />
Spendenkonto Nr.: 000 4444 000<br />
BLZ: 250 906 08<br />
Deutsche Apotheker und Ärztebank, Hannover<br />
Stichwort: Japan<br />
Zur Steuerbegünstigung bis 200 Euro kann als vereinfachter Zuwendungsnachweis nach § 50<br />
Abs. 2 EStDV der Kontoauszug vorgelegt werden.