s'Magazin usm Ländle, 03. Juni 2018

WAS WURDE EIGENTLICH AUS ...
...KonradLerch?
Das Götzner Mehrkampfmeeting, das am vergangenen Wochenende
seine 44. Auflage erlebte, ist eine Sportveranstaltung von Weltrang.
Zu verdanken ist dies in erster Linie Konrad Lerch (78), der den
Event aus der Taufe gehoben und vorangetrieben hat. Das Zepter hat
er vor acht Jahren abgegeben, die Begeisterung ist geblieben.
1973: Konrad Lerch als Trainer mit der
einstigen Topsprinterin Carmen Mähr im
damals neu errichteten Götzner
Mösle-Stadion.
Was treibt einen
Mann dazu, in
Vorarlberg ein
internationales
Mehrkampfmeeting
auf die Beine stellen zu wollen?
Im Falle von Konrad Lerch war es
eine Mixtur aus Begeisterung, Sachkenntnis
und Gelegenheit. Von Jugend
an warder Götzner vonder Leidenschaft
für die Leichtathletik gepackt,
1962 sprintete er gar über die
110 Meter Hürden zum Staatsmeistertitel.
Nach seiner aktiven Laufbahn
wurde er zum rot-weiß-roten
Mehrkampftrainerbestellt,eine erste
Lunte zum Mösle-Meeting wardamit
gelegt. Dass diese dann auch zündete,
war einer glücklichen Fügung zuverdanken:
Anfang der 1970er-Jahre
entschloss sich die Gemeinde Götzis
zum Neubau der Sportanlage im
Mösle. In weiser Voraussicht setzten
Lerch und seine Mitstreiter – darunter
auch Werner Ströhle und die
spätere ORF-Legende Elmar Oberhauser
–durch, dass anstatt der gängigen
Aschenbahn für vier Läufer eine
Kunststoffbahn mit sechs Laufbahnen
errichtet wurde. Der Rest ist Geschichte:
1974 wurden die Mehrkampfstaatsmeisterschaften
in Götzis
ausgetragen, ein Jahr später lud
Lerch, der im Brotberuf eine Handelsagentur
betrieb, zum ersten Mösle-Meeting.
Die Premiere war zwar
von Wetterpech begleitet und endete
im finanziellen Desaster, danach
ging’s aber steil bergauf. Das lag nicht
zuletzt an einem gewissenHerrn Daily
Thompson, der in Götzis in steter
Regelmäßigkeit zu Höchstform auflief
und mit einem Juniorenweltrekord
undzwei Weltrekordenden Ruf
als „Mekka des Mehrkampfs“ mitbegründete.
Bis 2010 lenkte Lerch die Geschicke
des Meetings, dann reichte er das
Zepter weiter: „Ich habe mich nie
mehr eingemischt. Das war auch
nicht nötig: Mein Nachfolger Christoph
Kathan und sein Team machen
das ja wirklich perfekt!“ Langweilig
wird ihm trotzdem nie: Seit Jahren
engagiert er sich „mehrere Stunden
täglich“ inder Flüchtlingshilfe, zudem
ist bei fünf Kindern und sieben
Enkeln immer was los. Und schließlich
hatder topfitte78-Jährige ja auch
noch einige Hobbys: „Skifahren und
Skitourengehen im Winter, Segelnim
Sommer!“ Aber für eines findeternatürlich
immer Zeit: Wenn sich im
Mösle die besten Siebenkämpferinnen
und Zehnkämpfer der Welt treffen,
dann fehlt Konrad Lerch nach
wie vor keineSekunde! Elred Faisst
2018: Der
heute 78-
jährige KonradLerch
ist
nach wie vor
topfit:Erbetreibt
viel
Sport und ist
zudem sozial
engagiert.
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