Vergessene Eisenhämmer um Weiden - familienforschung-kunz ...
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Der Hammer Hahnenmühle<br />
Den ältesten Hinweis auf einen Eisenhammer in Hahnenmühle, 11 Kilometer<br />
nördlich von <strong>Weiden</strong>, findet man im Leuchtenberger Lehenbuch von 1362:<br />
Item es hat von uns empfangen Ulrich der Prugel von der Weyden … vier Tagwerk<br />
Wiesmat bei Paldenmul und heißt die Hammerwies (3).<br />
Die Hahnenmühle selbst war ein Reichsafterlehen und wurde von der Herrschaft<br />
Waldthurn an bäuerliche Lehensleute weiter verliehen.<br />
So empfing 1478 Emeram Haberteur seinen Anteil an der Mühle, deren Mitbesitzer<br />
seine Brüder Paul und Hans Haberteur und die Schwester Elsbeth, Frau<br />
des Hilprant Strobel waren; 1492 wurde die Mühle Hans Haberteur „den man<br />
nent Hannamann“ von der Herrschaft Waldthurn verliehen (4).<br />
1507 erbten die „Palmmul … unter Oberstorf“ die Witwe des Hans Haberteur<br />
und ihre Kinder. Die Überschrift dieses Lehensempfanges lautete „itzt die<br />
Hannamul genannt (5).<br />
Die Bezeichnung für diese Mühle wechselte häufig zwischen Palmmühle und<br />
Hannamühle; die amtliche Schreibweise lautet heute Hahnenmühle.<br />
Wenn Weidner Spaziergänger von der Stadt aus über Hammer-Harlesberg nach<br />
St. Felix gehen, so sagen sie „wir sind übern Hammer ganga“.<br />
Das gesprochene Wort „Hammamühl“ hat sich in der Schreibweise des Herrn<br />
Lehenprobstes wohl in die „Hannamühl“ verwandelt und hat sicherlich gar<br />
nichts mit dem Gockelhahn zu tun.<br />
Im Jahre 1540 verkaufte Jorg von Waldau zu Waldau die „Waldthurner Lehen“<br />
seinem Schwager Willibald von Wirsperg, darunter auch „die Mul, genannt die<br />
Palmmuhl, gelegen unter dem Dorf genannt Abersdorff mit ihren Zugehörungen“<br />
(6). Im Jahre 1548 begann ein Streit zwischen dem Lehensherrn Willibald<br />
von Wirsperg und dem Lehenempfänger Georg Haberteur, Hannamüller genannt,<br />
wegen der Mühle, die Palmmühle heißt. Diese lehensrechtliche Auseinandersetzung<br />
schlichtete 1557 der Landrichter von Parkstein, nachdem Veit<br />
Haberteur <strong>um</strong> 510 Gulden die Mühle vom Vater Georg übernommen hatte (7).<br />
Veyth Hannamulner, unzweifelhaft der vorige Veit Haberteur zahlte 1569 von<br />
seiner auf 800 Gulden geschätzten Mühle 6 Gulden 40 Kreuzer Türkensteuer<br />
(8). Vor 1605 muss die Mühle ihren Besitzer gewechselt haben, denn in diesem<br />
Jahr verkaufte Michael Menzl auf der Öde zu Menzelsdorf die Waldung Hammerleite<br />
<strong>um</strong> 168 Gulden an die Stadt <strong>Weiden</strong> (9). 1623 wurde „Weickhard Menzl<br />
uff der Ballmühl“ mit 500 Gulden Lehentaxa eingeschätzt, demnach musste die<br />
Hammermühle einen großen Grundbesitz gehabt haben, denn nach dem gleichen<br />
Lehenbuch wurde ein Bauernhof in Mallersricht mit 160 Gulden taxiert<br />
(10).<br />
Nach dem Kataster haben die Plann<strong>um</strong>mern 520 – 670 der Steuergemeinde<br />
Klobenreuth die Bezeichnung Hammer und zwar Hammerholz, Hammeracker<br />
und Hammerwiese, wobei die Plann<strong>um</strong>mer 664 unmittelbar an der Hahnenmühle<br />
noch richtig Hammermühlrangen heißt (11). Die Hammergrundstücke