Mostherbst 2012 „Hoch Zeit“ von Birne und Most - Moststraße

weinfranz.at
interview
Mostschau: Herzliche Gratulation zum
„Weltbesten Vodka“ – eine Goldmedaille, die
euch von den weltweit führenden Wein und
Spirituosen Experten gegeben wurde.
Wie kam es dazu, dass ihr bei der IWSC
(International Wine & Spirit Competition)
mitgemacht habt?
Doris Hausberger: Vielen Dank! Wir
wissen schon länger, dass es die IWSC gibt,
aber wir waren heuer das erste Mal dabei.
Grund dafür ist sicher die umfangreiche,
englische Einreichung, bei der Spezifikationen
des Produktes oder genaue technischen
Analysen angegeben werden müssen. Kurzum
es ist sehr zeitaufwendig und auch die
Teilnahmegebühren sind nicht ohne.
Wir haben lange überlegt aber die IWSC
ist die weltweit führende Verkostung.
Zusätzlich haben auch unsere internationalen
Kunden uns darauf angesprochen
und animiert mitzumachen.
Mostschau: Ihr erzeugt Edelbrände, Liköre,
den Mostello – und, wie wir neuerdings wissen,
auch hervorragende Spirituosen. Habt ihr
für eure Brände oder den Mostello auch eine
Einreichung überlegt?
Doris Hausberger: Eigentlich wollten wir
unseren Gin antreten lassen, haben uns
aber im letzten Moment für den Vodka
Vodka bedeutet eigentlich „Wässerchen“.
Er soll klar sein, dabei gilt: je klarer und
neutraler desto besser.
Die Bezeichnung Vodka dürfen Spirituosen
nur tragen wenn sie aus rohstoffhaltigem
Getreide oder Kartoffeln hergestellt werden.
In Europa wird er überwiegend aus Getreide
hergestellt. Josef V. Farthofer verwendet für
seinen Vodka Bioweizen.
entschieden – das war Glück. Wir haben
auch den Marillenbrand und den Mostello
ins Rennen geschickt. Der Mostello wurde
aber nicht bewertet, weil er nicht zugeordnet
werden konnte, da er aus Birnen und nicht
aus Trauben besteht. Mit dem Marillenbrand
haben wir Bronze gemacht. Silber
ging nach Ungarn, Gold wurde nicht
vergeben. Wir haben mit allen eingereichten
Produkten eine Medaille gemacht. Dies
bestätigt unsere erstklassige Qualität und
macht uns stolz.
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Mostschau: Wie kommen die Juroren der
IWSC zu ihrem Ergebnis? Wie kann man sich
eine Verkostung in diesem großen Rahmen
vorstellen?
Doris Hausberger: Das dreistufige Verfahren
läuft so ab, dass es zuerst eine Blindverkostung
gibt, anschließend kommt es zu einer
technischen Laboranalyse. Hier werden die
Spirituosen auf Zuckerzusätze, Farbstoffe,
etc. untersucht. Erst wenn das Labor positiv
urteilt, geht es in die dritte Verkostungsstufe
– einer weiteren Blindverkostung. 300 Jurymitglieder
aus der ganzen Welt, Experten
auf ihrem Gebiet, vergeben dann Punkte.
Die Juroren sind selbst exklusive Winzer,
Portwein-Produzenten oder Sommeliers die
drei Wochen am Stück in London sind.
Mostschau: Wie habt ihr davon erfahren,
dass euer Vodka Weltmeister ist?
Doris Hausberger: Die Verkostung war
im März und bis Juli haben wir nichts
gehört, dann kam der Anruf von Chair
Judge Arthur Nägele. Er hat uns mitgeteilt,
dass wir den weltbesten Vodka haben. Wir
waren mitten in der Arbeit und haben es
anfangs nicht realisieren können.
Mostschau: Was hat sich seitdem verändert?
Doris Hausberger: Für uns ist es eine
schöne Anerkennung von außen und eine
internationale Bestätigung. Außerdem
nimmt die IWSC Gruppe die besten
Produkte ein Jahr lang mit auf Reisen
und präsentiert diese auf den Messen
der ganzen Welt. Unsere Produkte werden
in allen Erdteilen sein – eine schöne Vorstellung.
Und wir freuen uns auf die große
Verleihung am 14. November in London.
Gemeinsam mit einer Mostviertler Delegation
werden wir den Preis in der geschichtsträchtigen
Guildhall entgegen nehmen.
Mostschau: Vodka ist ja nicht gerade typisch
für das Mostviertel. Wie produziert ihr den
Vodka und was ist das Geheimnis des weltmeisterlichen
Vodkas?
Doris Hausberger: Unser Vodka ist fünffach
destilliert und wir geben im Zeit, das heißt
er hat einige Jahre um seinen Charakter
auszubilden und Milde zu entwickeln. Eine
Besonderheit ist das Urgesteinswasser, damit
wird er auf Trinkstärke eingestellt. Die
Wasserqualität ist sehr entscheidend, wir
haben hier eine eigene Hausquelle in einem
Naturschutzgebiet im Mühlviertel. Zudem
sorgt die außergewöhnliche Weichheit
des Quellwassers für das wunderbar zarte
Weltbester Vodka kommt aus dem Mostviertel!
Mostbaron und Edelbrenner Josef V. Farthofer ist bekannt für innovative
Kreationen. Nun gewann die Edeldestillerie aus Öhling bei der
International Wine & Spirit Competition (IWSC) 2012 in London
die Goldmedaille für den Bio-Vodka und Bronze für den Bio-Edelbrand.
Die Mostschau im Gespräch mit Doris Hausberger
Mundgefühl und die glasklare Farbe unserer
Edelbrände. Zu hartes Wasser lässt den
Vodka unharmonisch wirken.
Mostschau: Ihr liefert nach Europa, Übersee
und seid doch dem Mostviertel sehr verbunden.
Wie schafft ihr den regionalen Bezug bei
eurem internationalen Auftritt?
Doris Hausberger: Unsere Rohstoffe
kommen nach Möglichkeit aus der Region
und so haben wir uns in den letzten Jahren
zur größten Bio-Edelbrennerei Österreichs
mit dem breitesten Biosortiment entwickelt.
Besonders unterstützen
wir das Gemeinschaftsdenken
der Mostbarone.
Im gemeinsamen Netzwerk
geht vieles leichter,
mehrere Projekte
können realisiert
werden und
vor allem auch
der Austausch
untereinander ist
sehr sehr wichtig.
Und da unser
Exportanteil 85%
beträgt tragen wir
das Mostviertel
auch ein Stück
weit in die Welt
hinaus.
iWSC Juryurteil über den Mostviertler Vodka:
Mostschau: Danke für das Stichwort BIO.
Ihr seid eine Bio-Edelbrennerei. Warum ist
euch das wichtig?
Doris Hausberger: Schon von Beginn hat
Josef Farthofer diese Philosophie verfolgt.
Seit 2003 sind wir Biozertifiziert. Die
Nachhaltigkeit ist uns wichtig und das
sei nicht nur daher gesagt: wir sind eine
Brennerei die im ökologischen Kreislauf
arbeitet. Die übrig gebliebenen Reststoffe
während der Destillat gewinnung werden in
eine Biogasanlage geliefert um Strom und
Wärme zu erzeugen. Das Nebenprodukt
der Stromerzeugung ist hochwertigster
Dünger, der wieder aufs Feld und somit
zurück zur Natur gebracht wird. Wir betreiben
unsere Brennerei mit Waldhackgut
bzw. Miscanthus. Überschuss energie wird
hier ebenfalls ins Netz gespeist.
Mostschau: Abschließend noch eine
Frage: Wisst ihr wohin eure weiteste Flasche
gegangen ist?
Doris Hausberger: Ich nehme an, dass
war die Bestellung eines Privatmannes in
Dallas. Das wären fast 9.000 Kilometer.
Aber das kommt selten vor. Üblicherweise
liefern wir nach Deutschland und hier in
den Großraum München.
Mostschau: Herzlichen Dank
für das Gespräch!
„Squeaky clean with light floral notes. Warming glow on entry to the mouth. Soft and clean
with the alcohol giving impression of slight sweetness. Sharp, crisp and incredibly clean.“
Insgesamt wurden für Spirituosen nur 3 Goldmedaillen vergeben bei rund 2.400 Einreichungen.
Die IWSC prämiert die besten Weine und Spirituosen aus über 80 Ländern. Es ist dies der weltweit
führende Wettbewerb dieser Art.
REZEpT-Tipp
Mostrowje
• 4 cl O­Vodka organic
• 1 Limette
• Birnensaft
In ein Longdrinkglas einige Eiswürfel
geben. Die Limette vierteln, den Saft
in das Glas pressen und anschließend
die Viertel dazugeben.
Nun den Vodka hinzugießen und
das Glas mit Birnensaft auffüllen.
VODKa Weekend
an der Most- und Eisenstraße!
Die Mostelleria veranstaltet gemeinsam
mit dem Schloss an der Eisenstraße ein
„Vodka Weekend“ mit Verkostungen von
Vodkas aus aller Welt, Besichtigung der
Bio-Edeldestillerie Farthofer, Vodka-Dinner
mit fünfgängigen Menü wobei jeder Gang mit
Vodka zubereitet ist, begleitet und kommentiert
wird von Mostbaron und Brennmeister
Josef Farthofer und Arthur Nägele.
Arthur Nägele ist der einzige vom Wine & Spirit
Education Trust in London zertifizierte Trainer
für Wein und Spirituosen in Österreich.
Kontakt und Information
MOSTELLERIA – Edeldestillerie
Mag. Josef Farthofer, 3362 Öhling 35
T 07475/53674 oder office@mostelleria.at
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