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Magazin für Stadtkultur Schlachthof / Lagerhaus GEIST ESOTERIK WISSEN
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GEIST ESOTERIK WISSEN
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THE<br />
MA<br />
8<br />
GUdRUN GOLDMANN<br />
Kontakt<br />
mit dem KoSmos<br />
Margret Henke ist gelernte Kinderkrankenschwester<br />
und hat 15 Jahre in der Ambulanz der Universitätsklinik<br />
Münster gearbeitet. Mit 24 Jahren erlitt sie einen<br />
Schlaganfall, von dem eine Sehbeeinträchtigung zurückblieb,<br />
die sie sehr einschränkte. Als sie gemeinsam<br />
mit ihrem Mann ihre Ernährung umstellte, ergaben<br />
sich neue Kontakte und sie begannen, sich für neue<br />
Themen zu interessieren und Workshops zu besuchen.<br />
Über Reiki kamen sie mit Esoterik in Kontakt, inzwischen<br />
arbeitet sie seit 1994 als Medium.<br />
Waren Sie während Ihrer Zeit im Krankenhaus auch schon an esoterischen<br />
Themen interessiert?<br />
Nein, das ist erst durch die Auseinandersetzung mit Reiki entstanden. Bei<br />
einem Seminar mit einem englischen Therapeuten wurde mein Herzenswunsch<br />
erfüllt: Er erzählte, dass es eine Methode gibt, die Kapazität der<br />
Gehirnleistung zu verbessern, indem man 3D-Bilder betrachtet. Ich habe<br />
ihm gesagt, dass ich das nicht tun kann, weil mir ein Teil meiner<br />
Sehfähigkeit fehlt. Er hat mich dann angeschaut und mir gesagt: ›Das<br />
braucht zehn Minuten und dann kannst du wieder sehen.‹<br />
Haben Sie ihm geglaubt?<br />
Ich war erst mal sehr erstaunt, hab es aber nicht gleich gemacht. Ich<br />
brauchte Zeit, mich damit auseinanderzusetzen. Vier Wochen später<br />
gab er ein weiteres Seminar und da wollte ich seine Hilfe in Anspruch<br />
nehmen. Er hat dann die Hände aufgelegt – und so etwas habe ich<br />
noch nie erlebt – es war enorm entspannt in mir und ganz hell. Ich<br />
habe mich wohl gefühlt und ich hörte, wie er sagte: ›Du musst bereit<br />
sein auch die Veränderung, die es braucht, umzusetzen.‹ Und dem<br />
habe ich ganz ehrlich zugestimmt. Als ich dann wieder die Augen<br />
öffnete, habe ich sofort gemerkt, dass der verlorene Teil der<br />
Sehkraft wieder da war. Das hat mich so berührt, ich war so<br />
dankbar, dass in mir der tiefe Wunsch entstanden ist, anderen<br />
Menschen auch eine solche Hilfe anbieten zu können.<br />
Dieses Erlebnis bedeutet ja eine Zäsur in Ihrem Leben: Sie sind<br />
Krankenschwester, arbeiten also nach wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen und Vorgaben, und wenden sich dann einer ganz<br />
anderen Welt zu. Ich möchte Sie bitten, Ihre Heilung zweimal<br />
zu erklären, einmal als Krankenschwester und einmal als<br />
Medium.<br />
Als Krankenschwester gehe ich davon aus, dass der Schock<br />
aufgehoben worden ist, denn der ist nicht richtig bearbeitet<br />
worden. Als Krankenschwester weiß ich auch, dass Nervenzellen,<br />
die zerstört wurden, irreparabel sind. Also waren bei mir die<br />
Nervenzellen nicht zerstört, sondern durch den Schock nicht<br />
arbeitsfähig. Als Medium sehe ich, dass der tiefe Wunsch nach<br />
Heilung der Auslöser war und die Bereitschaft, die Situation<br />
anzunehmen – so unangenehm sie auch immer wieder war.<br />
Jede Ablehnung oder Anstrengung, unbedingt den Zustand<br />
verändern zu wollen, hätte keinen Erfolg gehabt. Weil das<br />
dann das ganze Körpersystem unter Stress und Anspannung<br />
setzt und damit ist keine Veränderung möglich.<br />
Es brauchte also eine tiefe Entspannung?<br />
Ja, und die Einsicht, dass ich durch mein starkes Pflichtbewusstsein<br />
dazu beigetragen hatte, dass die Situation<br />
entstehen konnte. Ich habe mir damals zu wenig Auszeiten<br />
genommen.<br />
Wie war dann der nächste Schritt?<br />
›Du musst bereit sein<br />
auch die Veränderung, die es<br />
braucht, umzusetzen.‹<br />
Ich habe ein Seminar von einem Medium besucht, wo es die<br />
Möglichkeit gab, sich ausbilden zu lassen. Das habe ich gemacht<br />
und dann geübt. Das Werkzeug ist, alles zur Ruhe kommen lassen<br />
zu können, alle Vorstellungen, Erwartungen, alle Bewertungen und<br />
Beurteilungen aufzugeben, in einer inneren Ruhe präsent zu sein.<br />
Dann erhalte ich für mein Gegenüber innere Bilder oder Informationen,<br />
die ich weitergebe. Keine Bewertung, kein Urteil.<br />
Das heißt, dass Sie mit jeder Person arbeiten können, oder?<br />
Inzwischen geht das. Früher war es schwierig. Aber es gibt dafür<br />
eine unsichtbare Unterstützung. Wenn Sie diesen Weg beschreiten,<br />
dann begegnen Ihnen zu Anfang auch die Menschen, denen Sie<br />
behilflich sein können. Und wenn Sie bereit sind, sich immer wieder<br />
auseinanderzusetzen: Warum ist mir der eigentlich unsympathisch?<br />
Warum fällt es mir schwer mit dieser oder jener Person ins<br />
Gespräch zu kommen? Warum wäre es die Katastrophe, wenn der<br />
Mensch zu mir in die Beratung wollte? Dann wird für einen selber<br />
klar, welche eigenen Verhinderungen oder vorgefertigten Beurteilungen<br />
da zugrunde liegen.<br />
Können Sie mir beschreiben, was während einer Sitzung passiert?<br />
In dem Moment, wo die innere Zentrierung vorhanden ist, spüre ich,<br />
dass sich mein Energiefeld verändert, meine Wahrnehmung<br />
verändert sich, bedingungslose Annahme erfüllt meine Aufmerksamkeit<br />
und ich trete in Kontakt mit einem anderen Bewusstsein,<br />
dass dann meine Fähigkeit zu sprechen nutzt, um Informationen zu<br />
übermitteln.<br />
Woher kommt das, was Sie übermitteln, woher kommen die<br />
Worte?<br />
Das sind Informationen aus diesem freien Bewusstsein.<br />
Das heißt Sie sprechen, ohne darüber nachzudenken?<br />
Ganz genau. Ich habe entweder ein inneres Bild, so wie das im<br />
Traum manchmal ist, da haben wir ja auch Bilder, ohne dass wir<br />
unseren Verstand einschalten. Oder es ist ein innerer Satz, der<br />
auftaucht, den ich dann ausspreche.<br />
Wie ist es für Sie in dieser Realität mit dem täglichen Leben<br />
umzugehen?<br />
Das ist eine wichtige Grundlage, denn um eine solche Tätigkeit mit<br />
Verantwortungsbewusstsein auszuüben muss die notwendige<br />
Erdung da sein. Fehlt die, dann kommen sie irgendwann an den<br />
Punkt, dass sie die alltäglichen Dinge nicht mehr umsetzen können.<br />
Es gibt Menschen, die sich durch Meditation so weit aus dieser<br />
irdischen Realität entfernen, dass sie dazu nicht mehr in der Lage<br />
sind. Es ist wichtig, dass ich hier mit beiden Füßen auf der Erde<br />
stehe, sonst bin ich für die Menschen unerreichbar