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Schwerpunktthemen Sicherheit durch Informations- und ... - ESG

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MAGAZIN DER <strong>ESG</strong> ELEKTRONIKSYSTEM- UND LOGISTIK-GMBH I/09<br />

<strong>Schwerpunktthemen</strong><br />

<strong>Sicherheit</strong> <strong>durch</strong><br />

<strong>Informations</strong>- <strong>und</strong><br />

Kommunikationstechnologie<br />

ASCA - Artillery Systems<br />

Cooperation Activities<br />

Materielle Ausstattung<br />

für Einsatzleitgruppen


2 & 3 SPEKTRUM I/09<br />

Das vergangene Jahr war für die <strong>ESG</strong>-<br />

Gruppe trotz der sich abzeichnenden<br />

weltweiten Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise<br />

ein erfolgreiches Jahr. Wir haben<br />

es geschafft, unser Wachstumsziel für<br />

2008 mit einem Gesamtumsatz von<br />

über 200 Millionen Euro nicht nur zu<br />

erreichen, sondern sogar etwas zu<br />

übertreffen.<br />

Ein entscheidender Gr<strong>und</strong> für diesen<br />

Erfolg liegt in der Leistungsfähigkeit,<br />

Motivation <strong>und</strong> Innovationskraft<br />

unserer über 1200 Mitarbeiter an ihren<br />

Standorten in Deutschland, Frankreich<br />

<strong>und</strong> den USA.<br />

Sie haben mit Ihrer Expertise dazu beigetragen, das Vertrauensverhältnis zu<br />

unseren K<strong>und</strong>en weiter zu vertiefen <strong>und</strong> neue K<strong>und</strong>enbeziehungen aufzubauen.<br />

Darauf können wir stolz sein.<br />

Dies darf uns aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir uns in einem<br />

schwierigen Fahrwasser befinden. Die Finanzkrise hat sich mittlerweile verschärft,<br />

zu konjunkturellem Abschwung geführt <strong>und</strong> manche Branchen, insbesondere<br />

die Automobilbranche in eine sehr schwierige Situation gebracht. Diese<br />

gesamtwirtschaftliche Situation stellt auch für die <strong>ESG</strong> eine besondere Herausforderung<br />

dar.<br />

Gleichwohl sind wir sicher, dass unsere Strategie der Innovation <strong>und</strong> Entwicklung<br />

zukunftsweisender Technologien, unterstützt <strong>durch</strong> unsere einzigartige<br />

Systemkompetenz, K<strong>und</strong>enorientierung <strong>und</strong> unsere branchenübergreifende Positionierung<br />

auch unter erschwerten Rahmenbedingungen weiterhin erfolgreich<br />

sein wird.<br />

Auch aus diesem Gr<strong>und</strong> steht für uns das Jahr 2009 unter dem Motto: „Technologiebasierte<br />

<strong>Sicherheit</strong> <strong>und</strong> Innovation“ (vgl. Artikel auf S. 3). In derart schwierigen<br />

Zeiten muss man verstärkt in zukunftsweisende Projekte investieren, Innovationen<br />

vorantreiben sowie Chancen, die sich aufgr<strong>und</strong> von Technologietransfer<br />

bieten, noch besser nutzen. Elektronik, <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologie<br />

sowie Embedded-Systems <strong>und</strong> Product-Support sind die Schlüsseltechnologien<br />

für mehr <strong>Sicherheit</strong>. Die Kompetenzen in diesen Bereichen <strong>und</strong> die<br />

Fähigkeit zum Technologietransfer sind mittlerweile Markenzeichen der <strong>ESG</strong>, was<br />

unter anderem <strong>durch</strong> die Auszeichnung mit dem Best Practice Award 2009 des<br />

VDI für den gelebten Technologietransfer in beeindruckender Weise unterstrichen<br />

wurde (vgl. Meldung auf Seite 13).<br />

In dieser Ausgabe finden Sie wieder einige Beispiele für die herausragenden<br />

Kompetenzen der <strong>ESG</strong> in den Bereichen Projektmanagement, Systemintegration,<br />

<strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologie sowie <strong>Sicherheit</strong>stechnologie,<br />

dargestellt anhand erfolgreicher Projekte für unsere K<strong>und</strong>en.<br />

Aus diesen <strong>und</strong> vielen weiteren Erfolgen schöpfen wir den Mut <strong>und</strong> die<br />

Energie, den eingeschlagenen Weg im Auftrag der Zukunft zielgerichtet voranzuschreiten.<br />

Ich wünsche Ihnen dieselbe Zuversicht <strong>und</strong> nun viel Vergnügen mit der Lektüre<br />

der ersten Spektrum-Ausgabe im Jahr 2009.<br />

Gerhard Schempp,<br />

im März 2009<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

3 ............................................<br />

4 ............................................<br />

6 ............................................<br />

8 ............................................<br />

10 ..........................................<br />

11 ..........................................<br />

12..........................................<br />

15..........................................<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

Verantwortlich für den Inhalt<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />

Gestaltung<br />

Druck<br />

Auflage<br />

Fotos<br />

Technologiebasierte <strong>Sicherheit</strong><br />

Möglichkeiten - Herausforderungen -<br />

Lösungen<br />

<strong>Sicherheit</strong> <strong>durch</strong> <strong>Informations</strong>-<br />

<strong>und</strong> Kommunikationstechnologie<br />

<strong>ESG</strong> ist Teil des BAYSAT-KRISIS-Konsortiums<br />

ASCA - Artillery Systems<br />

Cooperation Activities<br />

<strong>ESG</strong> ein starker Partner der B<strong>und</strong>eswehr<br />

auf dem Weg zu NetOpFü<br />

10 Jahre ServiceXpert<br />

Eine Erfolgsgeschichte in der<br />

<strong>ESG</strong>-Gruppe<br />

P-3 Quo vadis?<br />

P-3 International Operators Support<br />

Conference (IOSC) 2008<br />

Materielle Ausstattung<br />

für Einsatzleitgruppen<br />

Die <strong>ESG</strong> liefert die Materielle Ausstattung<br />

für Einsatzleitgruppen<br />

Kurzmeldungen<br />

Neuigkeiten aus dem Unternehmensverb<strong>und</strong><br />

<strong>ESG</strong> International<br />

English Summary<br />

<strong>ESG</strong> Elektroniksystem- <strong>und</strong> Logistik-GmbH<br />

Livry-Gargan-Straße 6, 82256 Fürstenfeldbruck<br />

Tel. +49 (89) 9216 2850, www.esg.de<br />

Ulrich-Joachim Müller (UJM),<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Dr. Sonja Sulzmaier (SS), Gerhard Emslander (GE),<br />

Lothar Balduin (LB), Jürgen Beck (JB),<br />

Dr. Walter Hauser (WH), Andreas Schiel (AS)<br />

<strong>ESG</strong>-Grafik-Abteilung<br />

F-Media Druck GmhH, Kirchheim/Heimstetten<br />

2500<br />

Alle Abbildungen © <strong>ESG</strong>, wenn nicht anders<br />

angegeben. Umschlagbild: <strong>ESG</strong>-Archiv


Technologiebasierte <strong>Sicherheit</strong><br />

Möglichkeiten<br />

Herausforderungen<br />

Lösungen<br />

Technologien ermöglichen eine völlig<br />

neue Herangehensweise an bestehende<br />

<strong>und</strong> zukünftige <strong>Sicherheit</strong>sanforderungen.<br />

Die <strong>ESG</strong> als Technologieintegrator<br />

ist für den Umgang mit<br />

komplexen Fragestellungen in diesem<br />

Umfeld bestens gewappnet.<br />

Umweltsicherheit, äußere <strong>und</strong> innere<br />

<strong>Sicherheit</strong>, <strong>Sicherheit</strong> kritischer<br />

Infrastrukturen, Personensicherheit,<br />

<strong>Informations</strong>-, Daten- <strong>und</strong> Netzwerksicherheit<br />

sowie Prozesssicherheit<br />

– alle diese <strong>Sicherheit</strong>sthemen sind<br />

„Technologietreiber“.<br />

Darüber hinaus erfordern technologische<br />

Entwicklungen wie mobile<br />

Kommunikation, Webservices oder<br />

SOA <strong>und</strong> deren zunehmende Vernetzung<br />

ebenfalls neue <strong>Sicherheit</strong>skonzepte.<br />

Fragen, die sich für Unternehmen,<br />

Behörden <strong>und</strong> nicht zuletzt für den<br />

einzelnen Bürger selbst stellen, sind<br />

beispielsweise:<br />

Erfüllen Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

die neuesten <strong>Sicherheit</strong>s- <strong>und</strong> Safety-<br />

Anforderungen? Ist die Prozesssicherheit<br />

von Lieferketten gewährleistet?<br />

Ist der Zugang zu Gebäuden, Anlagen<br />

<strong>und</strong> kritischer Infrastruktur gesichert?<br />

Sind Daten <strong>und</strong> Netzwerke vor Zugriff<br />

von außen <strong>und</strong> innen ausreichend geschützt?<br />

Technologien <strong>und</strong> deren Integration<br />

bieten Antworten auf diese Fragen.<br />

So sind mit neuen Technologien<br />

im Umfeld des Embedded Safety Engineering<br />

ganz neue <strong>Sicherheit</strong>skonzepte<br />

in Fahrzeugen möglich. Durch<br />

Vernetzung mit externen Kommunikationsstellen<br />

(z.B. andere Fahrzeuge,<br />

stationäre Plattformen) werden Fahrzeuge<br />

zu mobilen Netzwerkknoten<br />

mit neuen <strong>Sicherheit</strong>sfunktionen. Ein<br />

Beispiel hierfür ist die Warnung über<br />

ein entgegenkommendes Fahrzeug<br />

an unübersichtlicher Stelle über Carto-car-Kommunikation.<br />

Die <strong>Sicherheit</strong><br />

des Fahrers kann hier entscheidend<br />

verbessert werden. Das ganze Thema<br />

„Fahrersicherheit“ steckt derzeit<br />

noch in den Kinderschuhen, da nur<br />

Informationen über den Fahrzeugstatus<br />

berücksichtigt werden. Wenn zukünftig<br />

Informationen zu Fahrerstatus<br />

<strong>und</strong> Fahrzeugumfeld sowie regelkreis-<br />

basierende Systeme in die Fahrzeugdomäne<br />

„Fahrersicherheit“ Eingang<br />

finden, können viele weitere <strong>Sicherheit</strong>sfunktionen<br />

bereitgestellt werden.<br />

Die Prozesstransparenz <strong>und</strong> -sicherheit<br />

von Lieferketten kann <strong>durch</strong><br />

Integration von neuen Technologien<br />

optimiert werden. Beispielsweise bieten<br />

Auto-ID- <strong>und</strong> Ortungstechnologien<br />

wie RFID, GPS, GSM, Biometrie oder<br />

smart cards neue Möglichkeiten für<br />

die End-to-end-Kontrolle <strong>und</strong> Rückverfolgbarkeit<br />

von Prozessen. So können<br />

Personen <strong>und</strong> Fahrzeuge oder<br />

Objekte authentifiziert bzw. eindeutig<br />

identifiziert <strong>und</strong> somit die <strong>Sicherheit</strong><br />

von Prozessen gewährleistet werden.<br />

Die Erhöhung der <strong>Sicherheit</strong> ist hier<br />

nur ein Thema – zusätzlich kann hierbei<br />

<strong>durch</strong> Prozessautomatisierung die<br />

Effizienz gesteigert werden.<br />

Luftgestützte Plattformen wie<br />

Hubschrauber, bemannte oder unbemannte<br />

Luftfahrzeuge (UAV) <strong>und</strong> deren<br />

Vernetzung mit Bodenkontrollstationen<br />

<strong>und</strong> Leitzentralen stellen neue<br />

mögliche Herangehensweisen an <strong>Sicherheit</strong>saufgaben<br />

bereit. Sie können<br />

im Umfeld des Grenzschutzes, zur<br />

Sicherung von versorgungskritischen<br />

Infrastrukturen oder bei der Sicherung<br />

von Großereignissen eingesetzt wer-<br />

den. Zukünftig sind auch viele weitere<br />

Einsatzszenarien denkbar. Im Hinblick<br />

auf die Daten- <strong>und</strong> Netzwerksicherheit<br />

entstehen aufgr<strong>und</strong> der technologischen<br />

Entwicklung komplexe Herausforderungen<br />

in puncto <strong>Sicherheit</strong>.<br />

SOA, Webservices oder mobile Kommunikation<br />

per PDA, Laptop oder Handy<br />

<strong>und</strong> deren Vernetzung erfordern<br />

neue Technologien sowie integrierte<br />

Technologiekonzepte, die eine Antwort<br />

auf die Komplexität finden.<br />

<strong>ESG</strong> ist der Partner für technologiebasierte<br />

<strong>Sicherheit</strong> r<strong>und</strong> um alle<br />

Themen, welche die <strong>Sicherheit</strong> von<br />

Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen, Prozesssicherheit,<br />

Infrastruktursicherheit<br />

sowie Daten- <strong>und</strong> Netzwerksicherheit<br />

betreffen. <strong>Sicherheit</strong>sfragestellungen<br />

sind bisher in keinem Unternehmen<br />

ausreichend adressiert <strong>und</strong> dies verschärft<br />

sich <strong>durch</strong> die zunehmende<br />

Komplexität. Durch neue Technologien<br />

<strong>und</strong> Technologieintegration können<br />

einige der <strong>Sicherheit</strong>sherausforderungen<br />

sinnvoll adressiert werden.<br />

In den folgenden Ausgaben unseres<br />

Unternehmensmagazins Spektrum<br />

werden wir Sie daher ausführlich<br />

über die einzelnen Möglichkeiten, Herausforderungen<br />

<strong>und</strong> Lösungen informieren.<br />

(SS)


4 & 5 SPEKTRUM I/09<br />

<strong>Sicherheit</strong> <strong>durch</strong> <strong>Informations</strong>-<br />

<strong>und</strong> Kommunikationstechnologie<br />

<strong>ESG</strong> ist Teil des BAYSAT-KRISIS-Konsortiums (Bayerisches satellitengestütztes<br />

Kriseninformations- <strong>und</strong> Einsatzleitsystem)<br />

Das vom Bayerischen Staatsministerium<br />

für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr<br />

<strong>und</strong> Technologie im Rahmen der<br />

De-minimis-Regeln der EU geförderte<br />

Vorhaben wird von einem Konsortium<br />

starker mittelständischer Unternehmen,<br />

einer Forschungseinrichtung<br />

sowie dem THW als Projektbegleiter<br />

<strong>und</strong> potenziellem Nutzer angeboten.<br />

Neben der <strong>ESG</strong> Elektroniksystem- <strong>und</strong><br />

Logistik-GmbH bringen die IABG als<br />

Projektmanager, die DLR Oberpfaffenhofen<br />

e. V. <strong>und</strong> die Kayser-Threde<br />

GmbH ihre Kompetenzen in dieses<br />

Projekt ein.<br />

<strong>Sicherheit</strong> <strong>durch</strong> <strong>Informations</strong>-<br />

<strong>und</strong> Kommunikationstechnologie<br />

Das Thema „<strong>Sicherheit</strong>“ hat mit der<br />

steigenden Bedrohung <strong>durch</strong> Terroranschläge,<br />

regionale Konflikte, Großunfälle<br />

oder Naturkatastrophen (z.B.<br />

Stürme, Überschwemmungen, Erd-<br />

<strong>und</strong> Bergrutsche, Großlawinen, Waldbrände,<br />

Erdbeben, Tsunamis) in den<br />

letzten Jahren zunehmend an globaler<br />

Bedeutung gewonnen. Neben<br />

der wachsenden Bedrohung wirkt sich<br />

auch die zunehmend stärkere Vernetzung<br />

der modernen Gesellschaft <strong>und</strong><br />

deren ausgeprägte Abhängigkeit von<br />

kritischen Infrastrukturen (Energieversorgung,<br />

Kommunikationsnetze,<br />

Transportwesen etc.) im Krisenfall immer<br />

drastischer aus. Der schnelle <strong>und</strong><br />

effektive Einsatz der verfügbaren <strong>Sicherheit</strong>s-<br />

<strong>und</strong> Rettungskräfte <strong>und</strong> deren<br />

Koordination ist eine wesentliche<br />

Voraussetzung für eine erfolgreiche<br />

Bewältigung der verschiedenen Krisensituationen.<br />

Um auch in Gebieten ohne funktionsfähigeKommunikationsinfrastruktur<br />

eine Breitband-Anbindung der<br />

mobilen Einsatzkräfte an eine mobile<br />

<strong>und</strong>/oder ortsfeste Zentrale zu ermöglichen<br />

(z.B. zum Austausch von Landkarten,<br />

Lagebilddarstellungen, aktu-<br />

ellen Fernerk<strong>und</strong>ungsdaten, Bild- <strong>und</strong><br />

Videoaufzeichnungen vom Einsatzort<br />

etc.) sollen mobile Tablet-PCs über<br />

ein mobiles Ad-hoc-Netzwerk HiMoNN<br />

(Highly Mobile Network Node) <strong>und</strong><br />

einen Satellitenlink über den IABG-<br />

Teleport mit einer Leitstellen-Software<br />

verb<strong>und</strong>en werden.<br />

Durch die Verknüpfung innovativer<br />

Satellitentechnologien aus den<br />

Bereichen Navigation, Kommunikation<br />

<strong>und</strong> Erdbeobachtung werden <strong>Sicherheit</strong>s-<br />

<strong>und</strong> Rettungskräfte bei<br />

ihren heutigen <strong>und</strong> zukünftigen Aufgaben<br />

erheblich unterstützt. Da<strong>durch</strong><br />

werden die <strong>Sicherheit</strong> der Einsatzkräfte<br />

wie auch der Bevölkerung erhöht,<br />

Umweltschäden reduziert <strong>und</strong><br />

finanzielle Schäden minimiert. Der<br />

Markt für <strong>Sicherheit</strong>stechnik <strong>und</strong> <strong>Sicherheit</strong>sdienstleistungen<br />

ist bereits<br />

heute ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.<br />

In Deutschland wird in diesem<br />

Bereich jährlich ein Umsatz von 10<br />

Mrd. Euro erzielt. Das Wachstum beträgt<br />

weltweit 7 bis 8%. Typisch für<br />

dieses Marktsegment sind ein hoher<br />

F&E-Anteil <strong>und</strong> ein überproportional<br />

hoher Anteil an hochqualifizierten <strong>und</strong><br />

langfristig stabilen Arbeitsplätzen. Die<br />

Forschung zum Thema <strong>Sicherheit</strong>stechnik<br />

wird darüber hinaus im 7.<br />

Rahmenprogramm der EU <strong>und</strong> <strong>durch</strong><br />

das Hightech-Strategie-Programm<br />

der B<strong>und</strong>esregierung „Forschung für<br />

die zivile <strong>Sicherheit</strong>“ gefördert.<br />

Bayerische Firmen konnten sich in<br />

der Vergangenheit erfolgreich in diesem<br />

attraktiven Markt etablieren. Die<br />

in Bayern vorhandenen Kompetenzen<br />

in den Bereichen satellitengestützte<br />

Navigation, Kommunikation <strong>und</strong> Erdbeobachtung<br />

<strong>und</strong> das starke staatliche<br />

<strong>und</strong> wirtschaftliche Engagement<br />

Bayerns in den Bereichen „Satellitennavigation<br />

/ Galileo“ <strong>und</strong> „Global Monitoring<br />

for Environment and Safety<br />

(GMES)“ bieten die Gelegenheit, die-<br />

se Marktposition zu stärken <strong>und</strong> zukunftssicher<br />

zu gestalten. Durch die<br />

Entwicklung innovativer satellitenbasierter<br />

Prozesse, Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

im Bereich Krisenmanagement<br />

kann die Marktposition Bayerns<br />

gesichert <strong>und</strong> zukünftig im nationalen<br />

<strong>und</strong> europäischen Umfeld weiter ausgebaut<br />

werden. <strong>ESG</strong> hat als Mitglied<br />

in den entsprechenden Gremien <strong>und</strong><br />

Arbeitsgruppen (Galileo-SatNAV-Foren,<br />

GMES, BavAiria,) einen erfolgversprechenden<br />

Zugang zu diesem neuen<br />

Markt.<br />

TECHNISCHES KONZEPT<br />

Zielsetzung<br />

Ziel des Projektes BAYSAT-KRISIS ist<br />

es, bestehende Einzelsysteme bzw.<br />

laufende Entwicklungen bayerischer<br />

Firmen <strong>und</strong> Institute aus den Bereichen<br />

Satellitennavigation, Einsatzleitsysteme,<br />

Satellitenkommunikation<br />

<strong>und</strong> Erdbeobachtung zu einem Turn-<br />

Key-Basissystem für zukünftige anwendungsspezifischeKriseninformations-<br />

<strong>und</strong> Managementsysteme zu<br />

integrieren. Dieses Basissystem soll<br />

kurzfristig in Form eines funktionalen<br />

Demonstrators realisiert werden, um<br />

die Einsatzmöglichkeiten den verschiedenen<br />

Anwendergruppen (Polizei,<br />

Feuerwehr, Rettungsdienste, THW,<br />

Bergrettung etc.) vorzuführen <strong>und</strong><br />

gemeinsam mit diesen die weiteren<br />

Schritte der Entwicklung festzulegen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der langjährigen Nähe<br />

der beteiligten Firmen <strong>und</strong> Institute<br />

zu den potenziellen Nutzern sind die<br />

wesentlichen Anforderungen an ein<br />

solches System bekannt <strong>und</strong> bereits<br />

in die individuellen Vorentwicklungen<br />

eingeflossen. Der vorliegende Förder-<br />

antrag soll nun helfen, noch vorhandene<br />

Potentiale, insbesondere an den<br />

Schnittstellen der vorhandenen Systeme,<br />

ihrem modularen Aufbau <strong>und</strong><br />

ihrer schnellen <strong>und</strong> skalierbaren Einsetzbarkeit<br />

zu schließen <strong>und</strong> die einzelnen<br />

Komponenten unter Begleitung<br />

eines ausgewählten Anwenders, dem<br />

Technischen Hilfswerk, Ortsverband<br />

München-Mitte (THW), zu einem demonstrationsfähigen<br />

Gesamtsystem<br />

zusammenzuführen <strong>und</strong> während einer<br />

Großübung im Herbst 2009 im<br />

Süden Münchens zu demonstrieren.


Ausgangslage<br />

Der schnelle <strong>und</strong> effektive Einsatz von<br />

<strong>Sicherheit</strong>s- <strong>und</strong> Rettungskräften in<br />

Krisensituationen erfordert ein<br />

leistungsfähiges <strong>und</strong> zuverlässiges<br />

Kriseninformations- <strong>und</strong> Managementsystem.<br />

Ein solches System dient<br />

der Ermittlung von Informationen vor<br />

Ort (z.B. Positionsinformationen der<br />

mobilen Einsatzkräfte, Fotos, Videos,<br />

Zustandsprotokolle etc.), dem <strong>Informations</strong>austausch<br />

zwischen den mobilen<br />

Einsatzkräften <strong>und</strong> einer mobilen<br />

<strong>und</strong>/oder ortsfesten Zentrale sowie<br />

der raumbezogenen Darstellung, Verwaltung<br />

<strong>und</strong> Auswertung von Informationen.<br />

Das System unterstützt die<br />

„Situational Awareness“ der Einsatzleitung<br />

wie auch der mobilen Einsatzkräfte,<br />

es liefert wichtige Entscheidungshilfen<br />

<strong>und</strong> es ermöglicht eine<br />

effiziente Koordination des Einsatzes<br />

bis hin zum einzelnen Helfer vort Ort.<br />

Häufig operieren die Einsatzkräfte<br />

in Gebieten, in denen entweder keine<br />

Kommunikationsinfrastruktur vorhanden<br />

oder die bestehende Kommunikationsinfrastruktur<br />

zerstört oder<br />

überlastet ist. Die Prämisse für die<br />

Entwicklung des BAYSAT-KRISIS-Basissystems<br />

lautet, ein Kriseninformationssystem<br />

auch unter derartigen Bedingungen<br />

bereitzustellen <strong>und</strong> nutzbar<br />

zu machen.<br />

Lösungsansatz<br />

Um auch in Gebieten ohne funktionsfähige<br />

Kommunikationsinfrastruktur<br />

eine Breitband-Anbindung der mobilen<br />

Einsatzkräfte an eine mobile <strong>und</strong>/<br />

oder ortsfeste Zentrale zu ermöglichen<br />

(z.B. zum Austausch von Lagebilddarstellungen,<br />

aktuellen Fernerk<strong>und</strong>ungsdaten,<br />

Videoaufzeichnungen vom Einsatzort<br />

etc.) sollen mobile Tablet-PCs<br />

(TARANISmobile der <strong>ESG</strong>) über das<br />

mobile Ad-hoc-Netzwerk HiMoNN<br />

(Highly Mobile Network Node) der<br />

IABG <strong>und</strong> einen Satellitenlink über den<br />

IABG-Teleport mit einer Leitstellen-<br />

Software (TARANISmobile der <strong>ESG</strong>)<br />

verb<strong>und</strong>en werden. Zur Erhöhung der<br />

Genauigkeit, Integrität <strong>und</strong> Verfügbarkeit<br />

der Positionsbestimmung der mobilen<br />

Einsatzkräfte werden von Kayser-Threde<br />

zusätzlich verschiedene<br />

komplementäre Ortungssensoren<br />

(GPS, Drehratensensor, Beschleunigungssensor)<br />

<strong>und</strong> EGNOS (EGNOS-<br />

Signal <strong>und</strong> SISNET) sowie – je nach<br />

Applikation – weitere lokale Sensoren<br />

wie z.B. Temperatur, Druck, Strahlung<br />

<strong>und</strong> Bild-/Videoinformation bei den<br />

mobilen Endgeräten eingebracht.<br />

Informationen über den Ort des Geschehens<br />

<strong>und</strong> sein weiteres Umfeld,<br />

die Lage <strong>und</strong> die Umwelt/Witterungsbedingungen<br />

schließlich etablieren<br />

den Kontext zur aktuellen Situation<br />

der Einsatzkräfte. Geoinformationen<br />

werden mittels Satelliten- <strong>und</strong> Luftbildern<br />

archiviert <strong>und</strong> aktualisiert.<br />

Das Zentrum für Satellitenbasierte<br />

Kriseninformation des DLR/DFD (ZKI)<br />

in Oberpfaffenhofen ist <strong>durch</strong> seine<br />

Möglichkeiten zum Direktempfang<br />

hoch- <strong>und</strong> höchstauflösender Satellitendaten,<br />

seine langjährigen internationalen<br />

Erfahrungen im Einsatz von<br />

Geoinformationen in Krisenfällen <strong>und</strong><br />

seine Nähe zu nationalen Nutzern für<br />

diesen Teil des Projektes prädestiniert.<br />

Insgesamt bietet das BAYSAT-KRISIS-<br />

System folgende Funktionalitäten:<br />

� Bereitstellen von einsatzrelevanten<br />

(aktuellen) Informationen (Karten,<br />

Hintergr<strong>und</strong>material, Daten) für die<br />

Einsatzführung<br />

� Herstellen einer autarken <strong>und</strong> sicheren<br />

Kommunikationsfähigkeit<br />

(Breitband), lokal zwischen den<br />

einzelnen Teilnehmern sowie zu(r)<br />

Leitstelle(n) / Einsatzzentrale(n)<br />

� Einbeziehen von zuverlässigen <strong>und</strong><br />

genauen Positions- <strong>und</strong> Umweltdaten<br />

u.a. <strong>durch</strong> die Einsatzkräfte<br />

vor Ort<br />

� Zeitnahes Erstellen / Verteilen /<br />

Speichern/ Update von Lagebildern<br />

� Bereitstellung / Verteilung / Speichern<br />

von Information zur Einsatzführung<br />

in quasi Echtzeit<br />

� Einbeziehen von archivierten <strong>und</strong><br />

aktuellen (auf- bzw. ausgewerteten)<br />

Satellitenbilddaten <strong>und</strong><br />

Luftbildern (Lageinformation)<br />

Demonstrator:<br />

Im Rahmen des Projektes werden die<br />

von den Projektpartnern beigestellten/<br />

entwickelten Anteile zu einem System-Demonstrator<br />

integriert, dessen<br />

Funktionalität mit dem THW <strong>und</strong> ggf.<br />

weiteren Nutzern im Herbst 2009 bei<br />

der Großübung bei München validiert<br />

wird. (WH)<br />

Projektpartner <strong>und</strong> Kompetenzen<br />

Neben den im technischen Teil genannten Produkten, Prototypen <strong>und</strong> Knowhow-Komponenten<br />

verfügt das BAYSAT-KRISIS-Konsortium über weitere<br />

projektrelevante Expertisen, die in das Vorhaben einfließen werden:<br />

IABG, Ottobrunn:<br />

� BaySAT-Krisis-Projektmanagement<br />

� HiMoNN<br />

� VSAT / Teleport<br />

� Datenfusion<br />

� Leitstellenintegrations-Know-how<br />

� Geodatenaufbereitung <strong>und</strong> -analyse<br />

� Übungsgelände / Testbed / Testlabor<br />

� Systemintegration, AIT<br />

� Betrieb<br />

<strong>ESG</strong> Elektroniksystem- <strong>und</strong> Logistik-GmbH,<br />

Fürstenfeldbruck:<br />

� Einsatzleitsystem (SW, SS zu GPS, TETRA, SDR, Sensorik)<br />

� Graphical User Interface (GUI)<br />

� Geodatenverwaltung (Produkt: GeoBroker)<br />

� RFID-Technologie (u.a. für Patienten-, Personen- u. Geräte-Datenerfassung)<br />

� Sensoranbindung <strong>und</strong> <strong>Informations</strong>fusion<br />

� Systemintegration<br />

Technisches Hilfswerk,<br />

Ortsverband München-Mitte:<br />

� Definition des Anwendungsszenarios<br />

� Definition der Nutzeranforderungen<br />

� Begleitung der Demonstration <strong>und</strong> Auswertung aus Anwendersicht<br />

DLR Oberpfaffenhofen e.V.:<br />

� Echtzeitkontrolle <strong>und</strong> Echtzeitempfang höchstauflösender<br />

Satellitendaten (IKONOS-Klasse)<br />

� Nahe Echtzeitverarbeitung zu Geoinformationsprodukten;<br />

spezifisch für Kriseninformationen (ZKI)<br />

� Umfangreicher Erfahrungsaustausch <strong>und</strong> diverse<br />

Kooperationen mit regionalen, nationalen sowie internationalen<br />

Bedarfsträgern von Kriseninformation (ZKI)<br />

� Nationales Fernerk<strong>und</strong>ungsdatenarchiv (NRSDL)<br />

� Hochratige Datenschnittstellen zu Satellitendaten-Quellen<br />

(ESA, NASA <strong>und</strong> kommerzielle Anbieter)<br />

� Daten- <strong>und</strong> <strong>Informations</strong>-Management-System (DIMS)<br />

Kayser-Threde GmbH, München:<br />

� Sensorsysteme (GNSS, Galileo, Kommunikation, intelligente RFID etc.)<br />

� Interfaces (Mobilfunk, Satcom, Environment etc.)<br />

� Sensorfusion <strong>und</strong> Systemintegration<br />

� Datenbanken<br />

� GMES-Daten (EnMAP-Datennutzung)


6 & 7 SPEKTRUM I/09<br />

ASCA - Artillery Systems<br />

Cooperation Activities<br />

<strong>ESG</strong> – Partner der B<strong>und</strong>eswehr zur Realisierung von NetOpFü<br />

Die Vernetzte Operationsführung („Net-<br />

OpFü“) stellt die Forderung zur Befähigung<br />

der B<strong>und</strong>eswehr zu multinationalen<br />

<strong>und</strong> streitkräftegemeinsamen<br />

Operationen auf. Der streitkräftegemeinsame<br />

Ansatz wird im Rahmen<br />

der „streitkräftegemeinsamen taktischen<br />

Feuerunterstützung (STF)“ im<br />

Wesentlichen <strong>durch</strong> das von der <strong>ESG</strong><br />

entwickelte „Führungs- <strong>und</strong> Waffeneinsatzsystem<br />

(FüWES)“ „Artillerie-,<br />

Daten-, Lage-, Einsatz-, Rechnerverb<strong>und</strong><br />

II (ADLER II)“ bereits erfüllt. Die<br />

hohen Anforderungen des Systems<br />

STF an Echtzeitfähigkeit <strong>und</strong> Eindeutigkeit<br />

wird im Bereich der multinationalen<br />

Feuerunterstützung bereits<br />

heute <strong>durch</strong> das Interoperabilitätsprogramm<br />

„Artillery Systems Cooperation<br />

Activities (ASCA)“ erfüllt.<br />

Das ASCA Interoperationalitätsprogramm<br />

ermöglicht die Zusammenarbeit<br />

der Artillerien Deutschlands, der<br />

USA, Großbritanniens, Frankreichs,<br />

Italiens <strong>und</strong> der Türkei auf taktischer<br />

Ebene. Das Führen von Einheiten,<br />

Feueranforderungen, die Durchführung<br />

von Feuerplänen ist mit ASCA<br />

nicht nur über die einzelnen Systemgrenzen,<br />

sondern auch über unterschiedliche<br />

Einsatzabläufe hinweg<br />

möglich.<br />

Die <strong>ESG</strong> ist aufgr<strong>und</strong> ihrer außergewöhnlichen<br />

Kompetenz im Prozess-<br />

wie auch Schnittstellenmanagement<br />

der Auftragnehmer für die deutsche<br />

Umsetzung des ASCA-Programms.<br />

Die ASCA-Organisation<br />

Das Basisdokument für das ASCA-<br />

Programm ist das „Memorandum of<br />

Understanding (MoU)“. Dieses Dokument<br />

regelt bzw. definiert die gr<strong>und</strong>sätzliche<br />

Zusammenarbeit, Zuständigkeiten,<br />

die Aufgaben <strong>und</strong> die Ziele des<br />

ASCA-Programms.<br />

Das höchste Gremium im ASCA-<br />

Programm ist das „Interoperability<br />

Committee (IC)“, in dem die B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland <strong>durch</strong> das IT-Amt<br />

der B<strong>und</strong>eswehr (IT-AmtBw) vertreten<br />

ist. Das ASCA IC entspricht einer Steuergruppe<br />

bei anderen multinationalen<br />

Vorhaben.<br />

Zu den Aufgaben des IC gehört unter<br />

anderen:<br />

� die Umsetzung <strong>und</strong> das Leiten des<br />

ASCA-Programms in Übereinstimmung<br />

mit dem MoU,<br />

� das Bewerten des Fortschritts<br />

bei der Umsetzung der „Common<br />

Operational Requirements (COR)“,<br />

� das Klären von Fragen, welche<br />

<strong>durch</strong> Subcommittees an das IC<br />

herangetragen wurden,<br />

� die Beratung über die Teilnahme<br />

bzw. die Aufnahme neuer Partner<br />

in das ASCA-Programm vorzuschlagen,<br />

� die Unterbreitung von Vorschlägen<br />

als Ergänzung des MoU.<br />

Das IC hat zwei ständige Subcommittees<br />

zu seiner Unterstützung aufgestellt.<br />

Es handelt sich dabei um das<br />

„Operational Subcommittee (OSC)”<br />

sowie um das „Technical Subcommittee<br />

(TSC)“. Bei Bedarf werden weitere<br />

Arbeitsgruppen, z. B. für die Durchführung<br />

<strong>und</strong> Auswertung technischer <strong>und</strong><br />

operationeller Tests, eingerichtet.<br />

Das OSC hat die Aufgabe, die gemeinsamen<br />

operationellen Forder-<br />

ungen an die Schnittstelle zu formulieren.<br />

Also diejenigen taktischen Vorgänge<br />

festzulegen, die an der ASCA-<br />

Schnittstelle abgebildet werden sollen.<br />

Die B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland ist im<br />

OSC <strong>durch</strong> die Artillerieschule, Bereich<br />

Weiterentwicklung, <strong>und</strong> <strong>durch</strong> IT-Amt-<br />

Bw D3 vertreten. Das OSC erstellt <strong>und</strong><br />

pflegt u. a. das Dokument „Common<br />

Operational Requirements (COR)“, in<br />

dem die gemeinsamen operationellen<br />

Forderungen an die ASCA-Schnittstelle<br />

festgelegt werden.<br />

Dem TSC wiederum obliegt es für<br />

die Forderungen des OSC technische<br />

Lösungen zu entwickeln, zu realisieren<br />

<strong>und</strong> zu testen. Die B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland ist im TSC <strong>durch</strong><br />

IT-AmtBw D3 vertreten <strong>und</strong> wird hierbei<br />

<strong>durch</strong> die <strong>ESG</strong> unterstützt. In dem<br />

Dokument „Common Technical Interface<br />

Design Plan (CTIDP)“ werden die<br />

Operationellen Forderungen des COR<br />

in technische Lösungen überführt.<br />

Aufnahme in das ASCA-<br />

Programm<br />

Staaten, die an einer Aufnahme in das<br />

ASCA-Programm interessiert sind,<br />

müssen als ersten Schritt einen unterstützenden<br />

ASCA-Partner finden.<br />

Dieser stellt dem möglichen neuen<br />

Partner Gr<strong>und</strong>satzdokumente wie das<br />

COR <strong>und</strong> das CTIDP zur Verfügung,<br />

so dass der interessierte Staat selbst<br />

beginnen kann eine ASCA-konforme<br />

Schnittstelle für sein FüWES zu entwickeln.<br />

Hat der Staat einen Entwicklungsstand<br />

passend zur aktuellen Version<br />

der ASCA-Schnittstelle erreicht,<br />

so wird der Staat <strong>durch</strong> den unterstützenden<br />

ASCA-Partner zu technischen<br />

Tests eingeladen. Weist der interessierte<br />

Staat im Rahmen dieser Tests<br />

nach, dass er alle Anforderungen des<br />

COR <strong>und</strong> des CTIDP erfüllt, kann er<br />

als Mitglied aufgenommen werden.<br />

Zielsetzung<br />

Das ASCA-Programm umfasst mehrere<br />

Ziele, dazu gehören folgende:<br />

� die unterschiedlichen Einsatzgr<strong>und</strong>sätze<br />

über die Schnittstelle<br />

anzupassen,<br />

� Sprachprobleme auszuschalten,<br />

� die volle Bandbreite an Kommunikations-<br />

<strong>und</strong> IT-<strong>Sicherheit</strong> über<br />

die Schnittstelle zu gewährleisten,<br />

� Herstellen einer Schnittstelle unter<br />

Nutzung der jeweiligen nationalen<br />

Hard- <strong>und</strong> Software,<br />

� Vermeidung der Notwendigkeit von<br />

zusätzlichem Personal,<br />

� Vermeidung bzw. Reduzierung der<br />

Ausbildung für die Interoperabilität.<br />

Das Hauptziel des ASCA-Programms<br />

ist jedoch die uneingeschränkte Feuerunterstützung<br />

in einem Unterstellungsverhältnis<br />

bzw. über eine gemeinsame<br />

Grenze hinweg.<br />

Die Geschichte des ASCA–<br />

Interoperability Program<br />

Bereits seit Beginn der 1980er Jahre<br />

gab es bilaterale Interoperabilitäsprogramme<br />

zwischen der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland <strong>und</strong> den USA bzw. Großbritannien,<br />

sowie wiederum zwischen<br />

den USA <strong>und</strong> Großbritannien.<br />

Mit den Bestrebungen im Jahr<br />

1993 diese einzelnen bilateralen Programme<br />

zu einem Programm zu fusionieren,<br />

um die Entwicklung einer<br />

gemeinsamen Schnittstelle sicherzustellen,<br />

zeigte sich auch Frankreich<br />

interessiert. Das Ergebnis war das AS-<br />

CA-Programm mit den kooperierenden<br />

Staaten B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland,<br />

USA, Großbritannien <strong>und</strong> Frankreich.<br />

Seit 1997 ist auch Italien ASCA-Mitglied.<br />

Bereits 1995 gab es die ersten technischen<br />

Tests, die den Nachweis erbrachten,<br />

dass alle ASCA-Partner das<br />

zugr<strong>und</strong>eliegende Kommunikationsprotokoll<br />

richtig implementiert haben.<br />

1996 folgten Tests zum Nachweis<br />

der richtigen <strong>und</strong> vollständigen Implementierung<br />

der Meldungsformate bei<br />

allen Partnern.<br />

1997 folgte in technischen Tests<br />

wie auch im Rahmen einer „Functional<br />

Demonstration“ der technische<br />

<strong>und</strong> operationelle Nachweis, dass die<br />

FüWES der Partner mittels der ASCA-<br />

Meldungen gr<strong>und</strong>sätzlich interoperabel<br />

sind.


Nachdem dieser Nachweis erbracht<br />

war, begann die eigentliche Hauptarbeit<br />

innerhalb des Interoperabilitätsprogramms,<br />

nämlich die Anpassung<br />

des nationalen Meldungsflusses an<br />

den in der ASCA-Schnittstelle definierten<br />

Meldungsfluss.<br />

Im Rahmen von technischen Tests<br />

im Jahr 2002 wurden die letzten Fehler<br />

in den jeweiligen nationalen Implementierungen<br />

beseitigt. 2003 wurde<br />

im Rahmen der Operational Evaluation<br />

an der Artillerieschule in Idar-Oberstein<br />

der Nachweis erbracht, dass die<br />

Interoperabilität zwischen den nationalen<br />

FüWES der Artillerien gegeben<br />

ist. Somit wurde die ASCA-Schnittstelle<br />

in der Version 4 für die operationelle<br />

Nutzung freigegeben. Diese<br />

hat sich inzwischen auch im Rahmen<br />

von Übungen in der deutsch-französischen<br />

Brigade zwischen dem deutschen<br />

FüWES ADLER II <strong>und</strong> dem französischen<br />

FüWES ATLAS bewährt.<br />

Von Anbeginn der internationalen<br />

Aktivitäten der deutschen Artillerie<br />

war die <strong>ESG</strong>, aufgr<strong>und</strong> ihrer einzigartigen<br />

Expertise in Prozessen des<br />

indirekten Feuers <strong>und</strong> Schnittstellen,<br />

zuverlässiger Partner der B<strong>und</strong>eswehr<br />

bei der Realisierung der Interoperabilitätsforderungen.<br />

ASCA-Version 4<br />

In der Version 4 der ASCA-Schnittstelle<br />

ist es möglich Feueraufträge<br />

<strong>und</strong> -befehle an einen ASCA-Partner<br />

zu geben oder zu empfangen <strong>und</strong><br />

diese mit allen dazugehörigen Meldungen<br />

(z.B. Überwachungsauftrag,<br />

Vollzugsmeldung, Meldung „Abgefeuert“<br />

etc.) <strong>durch</strong>zuführen. Dies ist<br />

unabhängig davon, welche Nation<br />

das Wirkmittel bzw. den Sensor (z.B.<br />

JFST) in einer solchen Zusammenarbeit<br />

stellt.<br />

Die Erstellung <strong>und</strong> Durchführung<br />

von Feuerplänen ist über die ASCA-<br />

Schnittstelle ebenso möglich wie<br />

Weitergabe von Ziel- <strong>und</strong> Feindinformationen.<br />

Auch das Befehlen von<br />

Stellungs- <strong>und</strong> Stellungsraumwechseln<br />

für Wirkmittel ist in der Version<br />

4 bereits realisiert.<br />

Damit verfügen die deutsche Artillerie<br />

<strong>und</strong> die Artillerien der Partner<br />

über die gr<strong>und</strong>sätzliche Möglichkeit<br />

zur gegenseitigen Feuerunterstützung<br />

sowie zur Führung der Wirkmittel<br />

des Partners in multinationalen<br />

Operationen (Combined Operations).<br />

Mit dem „Standardization Agreement<br />

(STANAG)“ 2245 wurde ASCA zum<br />

NATO-Standard für die Interoperabilität<br />

von FüWES der Artillerie.<br />

Aktuelle ASCA-Version 5<br />

In der sich derzeit im Teststadium<br />

befindlichen Version 5 der ASCA-<br />

Schnittstelle ist es möglich, zusätzlich<br />

zu den oben genannten Funktionen<br />

sowohl Radar- als auch UAV-Systeme<br />

zu führen. Des Weiteren wurde die<br />

„Suchzündermunition Artillerie 155<br />

mm (SMArt 155)“ sowie die auf einem<br />

ähnlichen Funktionsprinzip basierende<br />

französische BONUS-Munition in<br />

ASCA implementiert, so dass auch die<br />

ASCA-Partner auf diese Munitionsarten<br />

mit Hilfe eines deutschen bzw.<br />

französischen Panzerartilleriezuges<br />

zurückgreifen können.<br />

Die ASCA-Version 5 wurde, nach<br />

mehreren sogenannten Telefontests,<br />

die zwischen den beteiligten Firmen<br />

<strong>durch</strong>geführt wurden, im Rahmen der<br />

„Technical Tests Step 5 (TTS 5)“ im<br />

Oktober 2008 ausgiebig getestet. Die<br />

Fehler, die im Rahmen dieser Tests<br />

aufgefallen sind, werden bis zu den<br />

TTS 5a im April 2009 abgestellt. Wenn<br />

dies geschehen ist, wird das Ergebnis<br />

des Tests dem OSC sowie dem IC zur<br />

Kenntnis gebracht, so dass bereits im<br />

Oktober 2009 die „Operational Evaluation<br />

(OE)“ <strong>durch</strong>geführt werden kann.<br />

Nach erfolgreicher Evaluierung der<br />

Schnittstelle wird diese ebenfalls für<br />

die operationelle Nutzung freigegeben.<br />

International ist nach dem Empfang<br />

der Meldung EOM noch die Meldung<br />

„EXECUTION COMPLETE“ ver-<br />

einbart, die jedoch kein Gegenstück<br />

in ADLER II besitzt, da diese nicht den<br />

deutschen Einsatzgr<strong>und</strong>sätzen entspricht.<br />

Deshalb wird diese Meldung<br />

von dem deutschen ASCA-Trupp automatisch<br />

erzeugt, wenn er die Meldung<br />

EOM empfängt <strong>und</strong> eine Vollzugsmeldung<br />

der beteiligten deutschen Feuerstellungen<br />

vorliegt.<br />

Die Reaktionskette auf das von<br />

dem US-Beobachter gesendete CFF ist<br />

damit beendet. Die beteiligten FüWES<br />

unterstützen die enge Koordination der<br />

Aktivitäten der einzelnen beteiligten<br />

Einsatzmitttel <strong>und</strong> stellen den korrekten<br />

<strong>und</strong> zeitgerechten Ablauf sicher.<br />

Ausblick<br />

Eine endgültige Festlegung was in zukünftigen<br />

ASCA-Versionen realisiert<br />

werden sollte, gibt es zurzeit noch<br />

nicht. Aus der Fülle der Möglichkeiten<br />

sind aber folgende Überlegungen besonders<br />

im Blickfeld:<br />

� streitkräftegemeinsame taktische<br />

Feuerunterstützung (STF) über die<br />

Schnittstelle ASCA,<br />

� Integration neuer Munitionssorten<br />

(z.B. GMLRS Unitary <strong>und</strong> GMLRS<br />

SMArt),<br />

� Einführung von gemeinsamen Verfahren<br />

zum Einschießen,<br />

� zusätzliche Nutzung aktueller Netzwerktechnologien.<br />

Während die Integration neuer Munitionssorten<br />

unerlässlich ist, um das Ziel<br />

des ASCA-Programms, nämlich die<br />

uneingeschränkte Feuerunterstützung<br />

zwischen zwei oder mehreren ASCA-<br />

Partnern, aufrechtzuerhalten, bietet<br />

die Integration des „Joint“-Gedankens<br />

neue Möglichkeiten der Erweiterung.<br />

ADLER II verbindet innerhalb des<br />

Systemverb<strong>und</strong>s STF die Gefechtsstände,<br />

die Aufklärungsmittel <strong>und</strong><br />

-systeme sowie die Feuerleitstellen<br />

<strong>und</strong> Waffensysteme zu einem funktionsfähigen<br />

Systemverb<strong>und</strong>. Die Fähigkeit<br />

zur Beauftragung von Luftwaffe<br />

<strong>und</strong> Marine steht jedoch nicht<br />

nur im System ADLER II zukünftig zur<br />

Verfügung. Auch die USA mit ihrem<br />

FüWES „Advanced Field Artillery Tactical<br />

Data System (AFATDS)“ sowie<br />

Großbritannien mit dem FüWES „Fire<br />

Control Battlefield Information System<br />

Application (FC BISA)“ verfügen bzw.<br />

werden über diese Fähigkeiten in Zukunft<br />

verfügen. Die einzelnen Systeme<br />

bieten somit eine Feuerunterstützung<br />

über das zurzeit verfügbare indirekte<br />

Feuer hinaus an, das mit dem Ziel der<br />

uneingeschränkten Feuerunterstützung<br />

zwischen den ASCA-Partnern<br />

auch zur Verfügung zu stellen ist.<br />

Zusammenfassung<br />

Mit ASCA besitzt die deutsche Artillerie<br />

bereits heute die Fähigkeit zur<br />

Führung, Aufklärung <strong>und</strong> Wirkung in<br />

multinationalen Operationen. Dabei<br />

ändern sich für die jeweiligen Bediener<br />

des FüWES ADLER II, der Wirkmittel<br />

oder der Aufklärungsmittel die Arbeitsabläufe<br />

nicht.<br />

Die B<strong>und</strong>eswehr ist damit in der<br />

Lage in Echtzeit über die nationalen<br />

FüWES mit anderen Nationen Feuer<br />

<strong>und</strong> Aufklärungsmittel einzusetzen<br />

<strong>und</strong> zu koordinieren.<br />

Mit einer Integration der Fähigkeit<br />

zur streitkräftegemeinsamen taktischen<br />

Feuerunterstützung in ASCA<br />

hätte die B<strong>und</strong>eswehr nicht mehr nur<br />

die Möglichkeit für nationale streitkräftegemeinsame<br />

Operationen, sondern<br />

könnte multinational streitkräftegemeinsam<br />

agieren.<br />

Dies wird möglich ohne zusätzlichen<br />

zeitlichen oder monetären Aufwand<br />

für Personal oder Ausbildung, da<br />

das bisher vorhandene Personal ohne<br />

spezielle Ausbildungen die nationalen<br />

Arbeitsabläufe beibehält.<br />

Die <strong>ESG</strong> ist aufgr<strong>und</strong> ihrer hohen Kompetenz<br />

in Prozess- <strong>und</strong> Schnittstellenmanagement<br />

sowie der auf Industrieseite<br />

einmaligen Expertise im Bereich<br />

STF auch weiterhin der verlässliche<br />

Partner der B<strong>und</strong>eswehr bei der Umsetzung<br />

der zukünftigen Herausforderungen<br />

im gesamten Spektrum der<br />

vernetzten Operationsführung. (AS)


8 & 9 SPEKTRUM I/09<br />

10 Jahre ServiceXpert –<br />

eine Erfolgsgeschichte<br />

ServiceXpert ist im<br />

Leistungsverb<strong>und</strong><br />

der <strong>ESG</strong>-Gruppe<br />

gut für die Herausforderungen<br />

der<br />

Zukunft gerüstet.<br />

Vor gut zehn Jahren wurde die ServiceXpert<br />

Gesellschaft für Service-<br />

<strong>Informations</strong>systeme mbH als technologie-orientierte<br />

Ausgliederung der<br />

Mikroelektronik Anwenderzentrum<br />

Hamburg GmbH (MAZ) ausgegründet.<br />

Seit Anfang 2002 ist die ServiceXpert<br />

eine einh<strong>und</strong>ertprozentige Tochter der<br />

<strong>ESG</strong> Elektroniksystem- <strong>und</strong> Logistik-<br />

GmbH <strong>und</strong> verantwortet innerhalb der<br />

<strong>ESG</strong>-Gruppe die Business Area Nutzfahrzeuge<br />

<strong>und</strong> Investitionsgüter.<br />

Spektrum hat anlässlich des Firmenjubiläums<br />

mit den beiden Geschäftsführern<br />

der ServiceXpert Dr.<br />

Robby Technow <strong>und</strong> Ferdinand Stocker<br />

gesprochen.<br />

Herr Dr. Technow, wie sehen Sie<br />

als Geschäftsführer der ersten<br />

St<strong>und</strong>e die Entwicklung der ServiceXpert<br />

in den vergangenen<br />

Jahren?<br />

Dr. Technow: Seit gut zehn Jahren realisieren<br />

wir erfolgreich K<strong>und</strong>enprojekte<br />

in den Märkten Nutzfahrzeuge,<br />

Flurförderzeuge, Agrartechnik <strong>und</strong><br />

Baumaschinen.<br />

Die K<strong>und</strong>en schätzen die Service-<br />

Xpert als verlässlichen etablierten<br />

Partner <strong>und</strong> tragen <strong>durch</strong> die kontinuierlich<br />

steigende Inanspruchnahme<br />

unseres Leistungsspektrums<br />

zur guten Entwicklung unseres Unternehmens<br />

bei. In unseren auf die<br />

K<strong>und</strong>enbedürfnisse zugeschnittenen<br />

Lösungen <strong>und</strong> Leistungen, aus un-<br />

ServiceXpert: Lösungen für technische <strong>Informations</strong>systeme.<br />

seren Serviceportfolios EE- <strong>und</strong> IT-<br />

Systementwicklung, IT-Services sowie<br />

Diagnose profitieren unsere K<strong>und</strong>en<br />

auch von dem Know-how-Transfer<br />

aus militärischen <strong>und</strong> zivilen Projekten<br />

der <strong>ESG</strong>-Gruppe.<br />

Herr Stocker, wie groß sind<br />

diese Synergien, die sich für<br />

ServiceXpert aus den gemeinsamen<br />

Projekten mit den Geschäftsbereichen<br />

der <strong>ESG</strong> ergeben?<br />

Stocker: Die Zusammenarbeit mit<br />

der <strong>ESG</strong> ist für beide Seiten von Vorteil,<br />

da ein gezielter Know-how-Aufbau<br />

für unterschiedliche Leistungen<br />

in Projekten erfolgt <strong>und</strong> von allen<br />

Geschäftsbereichen genutzt werden<br />

kann. So unterstützen wir beispielsweise<br />

den Logistik-Bereich zum<br />

Thema Telemaintenance, den Bereich<br />

IT <strong>und</strong> Kommunikation mit Leistungen<br />

im Bereich Softwareentwicklung <strong>und</strong><br />

IT-Services sowie den Luftfahrzeuge-<br />

Bereich in verschiedenen Entwicklungsprojekten.<br />

Der Automotive-Bereich<br />

nutzt unser Know-how vornehmlich<br />

für Konzeption, Design <strong>und</strong><br />

Realisierung von Diagnoseprojekten für<br />

den After-Sales-Bereich ihrer K<strong>und</strong>en.<br />

In den vier Marktsegmenten, in denen<br />

die ServiceXpert tätig ist, steigt<br />

der Anteil von elektronischen Komponenten<br />

in Fahrzeugen schnell an.<br />

Derzeit sind in einem LKW bis zu fünfzig<br />

Steuergeräte, die eine oder mehrere<br />

Funktionen abbilden, verbaut.<br />

Durch diese Komplexitätssteigerung<br />

gewinnt die Systementwicklung sowie<br />

der Systemtest <strong>und</strong> Systemverifikation<br />

des Gesamtfahrzeuges immer<br />

mehr an Bedeutung. Die ServiceXpert<br />

investiert daher verstärkt in den Bereich<br />

EE-Systementwicklung mit den<br />

<strong>Schwerpunktthemen</strong> Simulation für<br />

die Systementwicklung <strong>und</strong> Testautomatisierung<br />

für den Bereich Systemtest.<br />

Durch diese Maßnahmen stärken<br />

wir unsere Position als Systempartner<br />

im Entwicklungsbereich unserer K<strong>und</strong>en.<br />

Mit vielen K<strong>und</strong>en kann die ServiceXpert<br />

auf langjährige Partnerschaften<br />

blicken.<br />

Stocker: Für den niederländischen<br />

Nutzfahrzeughersteller DAF Trucks<br />

haben wir in den letzten Jahren<br />

die Entwicklung von einem elektronischen<br />

Ersatzteilkatalog hin zu<br />

einem webbasierten Serviceportal<br />

maßgeblich beeinflusst <strong>und</strong> die<br />

modulare State-of-the-Art-Anwendung<br />

realisiert. Mit diesem web-<br />

basierten System RAPIDO stehen<br />

dem DAF-Servicetechniker alle für<br />

seine Aufgaben benötigten Informationen<br />

fahrzeugspezifisch <strong>und</strong> tages-<br />

aktuell zur Verfügung. Es handelt sich<br />

hier um Informationen wie Reparaturverfahren,<br />

-zeiten, -anweisungen,<br />

Schaltpläne, Ersatzteile sowie Spezialwerkzeuge.<br />

Zusätzlich kann über die<br />

Anwendung ein Download der fahrzeugspezifischen<br />

Softwareversionen<br />

<strong>und</strong> Einstellungsparameter für die<br />

Steuergeräte erfolgen <strong>und</strong> <strong>durch</strong> den<br />

Werkstatttester in das Fahrzeug eingebracht<br />

werden.<br />

Welche Vorteile hat der Hersteller<br />

oder der Endk<strong>und</strong>e von solchen<br />

Entwicklungen?<br />

Stocker: Die medienbruchfreie, tages-<br />

aktuelle Bereitstellung von fahrzeugspezifischen<br />

Informationen er-


möglicht eine effiziente Planung <strong>und</strong><br />

Durchführung der Arbeiten an den<br />

LKWs <strong>und</strong> reduziert da<strong>durch</strong> die<br />

Standzeiten. Der Hersteller kann Gewährleistungskosten<br />

<strong>durch</strong> standardisierte<br />

<strong>und</strong> effiziente Arbeitsabläufe<br />

kalkulieren <strong>und</strong> minimieren. Der Endk<strong>und</strong>e<br />

erhält <strong>durch</strong> die standardisierten<br />

Reparaturverfahren eine Transparenz<br />

über die am Fahrzeug geleisteten<br />

Arbeiten <strong>und</strong> Vertrauen in die After-<br />

Sales-Organisation des Herstellers.<br />

Beschäftigt man sich eingehender<br />

mit der Geschichte der Service-<br />

Xpert, stellt man fest, dass der<br />

erste ServiceXpert-K<strong>und</strong>e ein<br />

namhafter Hersteller von Gabelstaplern<br />

ist.<br />

Dr. Technow: Für die Firma STLL<br />

GmbH in Hamburg wurde ab 1994 ein<br />

Diagnosesystem für eine neue, CAN-<br />

Bus-fähige Fahrzeuggeneration entwickelt.<br />

Inzwischen wird das System<br />

konzernweit in der KION Group, das<br />

heißt bei STILL LINDE Material Handling<br />

<strong>und</strong> OM Pimespo, eingesetzt <strong>und</strong><br />

ist weltweit bei über 7.500 Servicetechnikern<br />

im Einsatz.<br />

Mit dem gleichen System werden<br />

an neun KION-Produktionslinien die<br />

montierten Fahrzeuge parametriert,<br />

geflasht <strong>und</strong> auf richtige Verbauung<br />

überprüft.<br />

Ein weiteres After-Sales-System, das<br />

XML-basierte Redaktionssystem für<br />

die technische Dokumentation wurde<br />

von ServiceXpert realisiert <strong>und</strong> konzernweit<br />

in die KION Group eingeführt.<br />

Das Redaktionssystem SETIX<br />

optimiert markenübergreifend den<br />

Erstellungsprozess <strong>und</strong> das Übersetzungsmanagement<br />

der Servicedokumentation<br />

innerhalb des Konzerns. Es<br />

bietet eine optimale Unterstützung bei<br />

der Wiederverwendung von Datenmodulen<br />

<strong>und</strong> ist die zentrale Ablage<br />

aller <strong>Informations</strong>arten (Reparaturanleitungen,<br />

Technische Information,<br />

Schaltpläne, Diagnoseinformation) für<br />

den Service.<br />

An dieser Stelle möchte ich auch<br />

den STILL-Fleetmanager erwähnen,<br />

den ServiceXpert konzipiert <strong>und</strong> entwickelt<br />

hat. Mit diesem System wird<br />

europaweit der Betrieb von großen<br />

Gabelstapler- <strong>und</strong> Mischflotten gesteuert<br />

<strong>und</strong> optimiert.<br />

Sie sprachen gerade das Thema<br />

Diagnose an. Die ServiceXpert<br />

unterhält in Hamburg ein eigenes<br />

Diagnose-Center.<br />

Dr. Technow: In unserem Diagnose-<br />

Center bündeln wir in Hamburg f<strong>und</strong>iertes<br />

Know-how aus zahlreichen<br />

Projekten mit führenden Automobil-<br />

<strong>und</strong> Nutzfahrzeugherstellern r<strong>und</strong> um<br />

Die Geschäftsführer der ServiceXpert Dr. Robby Technow (links) <strong>und</strong> Ferdinand Stocker.<br />

den Diagnoseprozess. Für uns ist Diag-<br />

nose eine strategisch wichtige Fahrzeugfunktion,<br />

die im Produktentwicklungs-<br />

<strong>und</strong> Lebenszyklusprozess der<br />

OEMs nachhaltig verankert werden<br />

muss.<br />

Auf Basis einer ganzheitlichen<br />

Diagnosestrategie unterstützen wir<br />

unsere K<strong>und</strong>en bei der Gestaltung der<br />

Prozesse <strong>und</strong> Umsetzung <strong>durch</strong> IT-<br />

Systeme.<br />

Die Tragfähigkeit dieses Center of<br />

Excellence-Konzeptes wird <strong>durch</strong> die<br />

hohe Nachfrage nach Leistungen unseres<br />

Diagnose-Centers innerhalb der<br />

<strong>ESG</strong>-Gruppe untermauert. Oft konnte<br />

dies als Einstiegspunkt für neue<br />

Leistungen genutzt werden.<br />

Zu Beginn unseres Gespräches<br />

sprachen wir von der erfolgreichen<br />

Entwicklung der Service-<br />

Xpert in den vergangenen zehn<br />

Jahren. Können Sie uns einen<br />

Ausblick für die nächsten Jahre<br />

geben?<br />

Stocker: Die ServiceXpert hat in<br />

den vergangenen Jahren ein nachhaltiges<br />

Wachstum in ihren Kernmärkten<br />

verzeichnet. Durch unsere<br />

guten Geschäftsergebnisse der letzten<br />

Jahre besitzt das Unternehmen<br />

eine stabile Basis. Im vergangenen<br />

Sommer haben wir aus Eigenmitteln<br />

unser Stammkapital auf eine Million<br />

Euro erhöht, um unser kontinuierliches<br />

Wachstum zu sichern. Durch<br />

diese stabile Geschäftsgr<strong>und</strong>lage,<br />

unsere langjährigen K<strong>und</strong>enbeziehungen<br />

<strong>und</strong> dem Leistungsverb<strong>und</strong><br />

mit der <strong>ESG</strong>-Gruppe sind wir für die<br />

Herausforderungen, die die aktuelle<br />

schwierige Wirtschaftslage noch<br />

bringen wird, gut gerüstet.<br />

Dr. Technow: Außerdem arbeiten<br />

wir gemeinsam mit unseren K<strong>und</strong>en<br />

an diversen Zukunftsthemen, wie zum<br />

Beispiel an der Gestaltung zukünftiger<br />

After-Sales-Prozesse aufgr<strong>und</strong> von<br />

neuen gesetzlichen Anforderungen,<br />

an der Entwicklung von Elektroniksystemen<br />

für die Einführung von Fahrzeugen<br />

mit der Schadstoffklasse Euro<br />

VI bis 2013 <strong>und</strong> an Themen für das<br />

Energiemanagement von Stadtbussen<br />

mit Hybridantrieb. Das Vertrauen<br />

unserer K<strong>und</strong>en in unser Knowhow,<br />

die Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> die<br />

partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

stärkt uns in der Zuversicht für die<br />

weitere nachhaltige Geschäftsentwicklung<br />

der ServiceXpert in den<br />

nächsten Jahren.<br />

Herr Dr. Technow, Herr Stocker,<br />

vielen Dank für das aufschlussreiche<br />

<strong>und</strong> interessante Gespräch!<br />

(UJM)


10 & 11 SPEKTRUM I/09<br />

P-3 Quo vadis?<br />

<strong>ESG</strong>: Partner bei der P-3 International<br />

Operators Support Conference (IOSC) 2008<br />

Die Herstellerfirma des Waffensystems<br />

P-3 Orion, Lockheed Martin in Marietta,<br />

USA, richtet seit ca. 20 Jahren die<br />

„International Operators Support Conference“<br />

(IOSC) in Atlanta, USA, aus.<br />

An der Konferenz nehmen in der Regel<br />

bis auf die Vertreter des Iran alle 16<br />

Betreibernationen des Luftfahrzeugmusters<br />

P-3 teil.<br />

Sie dient in der Hauptsache dem<br />

Austausch von Informationen über<br />

nutzerspezifische Einsatzziele/-profile,<br />

Modifikationsvorhaben am <strong>und</strong><br />

im Luftfahrzeug sowie der Materialerhaltung<br />

aus operationeller, technischer<br />

<strong>und</strong> logistischer Sicht. Darüber<br />

hinaus soll die Zusammenarbeit<br />

der P-3-Nutzer gefördert werden, um<br />

die Herausforderungen <strong>und</strong> Chancen<br />

der Zukunft gemeinsam zu bewältigen.<br />

Weitere Teilnehmer sind Vertreter<br />

der Industrie, die die jeweiligen<br />

Streitkräfte beim Betrieb der P-3 unterstützen.<br />

Jährlich besuchen ca. 450<br />

Teilnehmer aus Militär <strong>und</strong> Industrie<br />

die Konferenz.<br />

Die deutsche Marine als Nutzer,<br />

die Luftwaffe als Materialverantwortlicher<br />

<strong>und</strong> das BWB als Projektleitung<br />

sowie die systembetreuende deutsche<br />

Industrie nahmen im Zuge der<br />

Übernahme der P-3C von der königlich<br />

niederländischen Marine bereits<br />

an den Konferenzen in den Jahren<br />

2006 <strong>und</strong> 2007 teil.<br />

Während die ebenfalls in den USA<br />

stattfindende P-3-Nutzerkonferenz<br />

ILSMT (Integrated Logistics Support<br />

Management Team) vom Hauptnutzer<br />

der P-3, der US Navy, vorbereitet wird,<br />

verantwortet dies im Falle der IOSC<br />

Lockheed Martin als Herstellerfirma.<br />

Für die IOSC im Oktober 2008<br />

übernahm Deutschland die Rolle des<br />

Co-Host.<br />

Die Vorbereitungen begannen bereits<br />

im März 2008 unter der Leitung<br />

des Fregattenkapitäns Björn Malmus<br />

vom Marineamt in Rostock mit Beteiligung<br />

nachfolgender Dienststellen<br />

<strong>und</strong> Firmen im Umfeld der Betreuung<br />

der deutschen P-3C Orion:<br />

� BMVg FüMII4 <strong>und</strong> RüVI2, Bonn<br />

� Waffensystemkommando Luftwaffe<br />

III E 2, Porz-Wahn<br />

� Marinefliegergeschwader 3 „GZ“,<br />

Nordholz<br />

� Flottenkommando Maritime Air,<br />

Glücksburg<br />

� B<strong>und</strong>esamt für Wehrtechnik <strong>und</strong><br />

Beschaffung L43, Koblenz<br />

� Presse- <strong>und</strong> <strong>Informations</strong>zentrum<br />

Marine, Glücksburg<br />

� die Betreuungsindustrie der deutschen<br />

P-3C<br />

� <strong>ESG</strong> Elektroniksystem- <strong>und</strong> Logistik-GmbH,<br />

Fürstenfeldbruck<br />

� Dornier Flugzeugwerft GmbH,<br />

Manching<br />

� Raytheon Deutschland GmbH,<br />

Freising<br />

� Rolls-Royce Deutschland, Oberursel<br />

� Lockheed Martin GmbH, Bonn<br />

� CAE Deutschland, Stollberg<br />

� VECTOR Aerospace, Croyden<br />

Vor Ort in Atlanta wurde die Vorbereitung<br />

<strong>und</strong> Durchführung des kulturellen<br />

Programms tatkräftig <strong>durch</strong> die<br />

deutsche Außenhandelskammer AHK<br />

unterstützt.<br />

Ein Motto war schnell gef<strong>und</strong>en.<br />

Es lautete „P-3 Quo vadis?“, was in<br />

Anlehnung an das baldige Ausscheiden<br />

der 2 größten Betreiber dieses<br />

Luftfahrzeugmusters aus dem Kreise<br />

der Nutzer gewählt wurde. Schließlich<br />

steht die internationale P-3-<br />

Gemeinschaft diesbezüglich vor enormen<br />

Herausforderungen, wenn<br />

in naher Zukunft die US-Navy ihre<br />

161 P-3C <strong>und</strong> EP-3 <strong>durch</strong> die Boeing<br />

P8A Poseidon ersetzt <strong>und</strong> die<br />

japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte<br />

ihre insgesamt 108 P-3s<br />

verschiedenster Konfiguration gegen<br />

die Eigenentwicklung XP-1 austauschen<br />

werden.<br />

Die deutsche Delegation der IOSC 2008.<br />

Gerade noch ca. 100 P-3s werden Präsentationen zur Integration eines<br />

N-CORE dann im ist weltweiten bei Militärs „aktiven“ <strong>und</strong> Unternehmen Einsatz Automatic auf der ganzen Identification Welt in System Gebrauch. AIS<br />

sein, aufgeteilt in kleine Flotten. Auch in ein MPA-Missionssystem, zur Ent-<br />

dann will die US-Navy die materielle wicklung von Konzepten für Manned/<br />

Versorgung der P-3 weiter aufrecht- Unmanned Teaming <strong>und</strong> zur Durcherhalten.führung<br />

von Missionsavionik-Mess-<br />

Das Motto diente auch als Leitfa- <strong>und</strong> -Testsystemen einbringen.<br />

den für Präsentationen vor dem Audi- Im Rahmen eines Abendemptorium.<br />

Hier hatten insbesondere die fanges wurden zudem die kulina-<br />

Operateure der Nutzerstaaten Fragerischen Spezialitäten Deutschlands<br />

stellungen zu ihrem derzeitigen Flot- in Nord-Süd-Ausrichtung präsentiert,<br />

tenstatus, Anzahl <strong>und</strong> Typen der P-3, eine Tombola <strong>und</strong> ein Quiz <strong>durch</strong>ge-<br />

Missionsausrüstung, Trainingskonführt <strong>und</strong> <strong>durch</strong> viele Gespräche das<br />

zepten sowie geplanten Modifikati- Zusammengehörigkeitsgefühl geonen<br />

<strong>und</strong> Programmen zur Einsatzsistärkt. Parallel dazu liefen Werbevicherstellung<br />

dargelegt <strong>und</strong> diskutiert. deos für Deutschlands Kunst, Kultur,<br />

Mit Priorität wurden die größten Pro- Landschaften, Tradition <strong>und</strong> Sport sobleme<br />

in der Nutzung vorgetragen wie ein Film, der die deutschen P-3s<br />

<strong>und</strong> ein reger <strong>Informations</strong>austausch im Einsatz bei der Deutschen Marine<br />

hinsichtlich Lösungsvorschlägen zeigte.<br />

<strong>durch</strong>geführt.<br />

Höhepunkt war ein gemeinsames<br />

In den ebenfalls eingerichteten Dinner, bei dem als Gastredner Herr<br />

Arbeitsgruppen (Subcommittees) für Käpitän z.S. Pickshaus, BMVg FüM II<br />

Avionik, Zelle <strong>und</strong> Logistik wurden 4 in einem kurzweiligen Vortrag mit<br />

unter der Leitung von Mitgliedern des Hilfe des Märchens „Der Fischer <strong>und</strong><br />

deutschen Teams u.a. Themen, wie seine Frau“ Parallelen zur Einführung<br />

das in der ARGE DFW/<strong>ESG</strong> gemein- <strong>und</strong> Betrieb der P-3C in die deutsche<br />

sam praktizierte alternative Material- Marine aufzeigte.<br />

Management sowie das Obsoleszenz- Einen würdigen Abschluss fand<br />

Management für die deutsche Marine die Konferenz mit einer Besichtigung<br />

vorgetragen <strong>und</strong> erörtert. Im Sub- des Lockheed-Martin-Werkes im becommittee<br />

Avionik konnte die <strong>ESG</strong> nachbarten Marrietta. (LB)


Materielle Ausstattung<br />

der Einsatzleitgruppen<br />

<strong>ESG</strong>-Ausstattung zum Aufbau <strong>und</strong> Betrieb von Behelfslandeplätzen <strong>und</strong> –bahnen<br />

Hinter dem Projektnamen Materielle<br />

Ausstattung der Einsatzleitgruppen<br />

(MatAusstg ELG) verbirgt sich ein<br />

System, mit dem Spezialkräfte der<br />

B<strong>und</strong>eswehr Behelfslandeplätze für<br />

Hubschrauber <strong>und</strong> Fallschirmspringer<br />

sowie Behelfslandebahnen für Flächenflugzeuge<br />

aufbauen <strong>und</strong> für bis zu<br />

72 St<strong>und</strong>en betreiben können.<br />

Die Vorgabe war die Realisierung<br />

eines Systems, in dem Komponenten<br />

zur Erfassung von Landebahneigenschaften<br />

<strong>und</strong> Wetterdaten sowie<br />

Komponenten zur Kommunikation <strong>und</strong><br />

Landebahnmarkierung funktionsfähig<br />

<strong>und</strong> aufeinander abgestimmt verknüpft<br />

werden sollten. Zusätzlich war gefordert,<br />

die Systemkomponenten mittels<br />

drahtloser Verbindungen an eine Softwarelösung<br />

zur <strong>Informations</strong>darstellung<br />

<strong>und</strong> -auswertung anzukoppeln.<br />

Aufbauend auf der Leistungsbeschreibung<br />

hat die <strong>ESG</strong> den Auftrag bekommen,<br />

das System zu spezifizieren,<br />

Commercial-Off-The-Shelf-Produkte<br />

(COTS) auszuwählen, anzupassen <strong>und</strong><br />

insgesamt 16 Systeme zu beschaffen,<br />

einzuführen <strong>und</strong> in der Nutzungsphase<br />

zu betreuen. Die größten Herausforderungen<br />

lagen darin, die Gewichts- <strong>und</strong><br />

Volumenvorgaben zu realisieren <strong>und</strong> sicherzustellen,<br />

dass das System in unterschiedlichen<br />

klimatischen Regionen<br />

weltweit eingesetzt werden kann.<br />

Das Einsatzszenario sieht für das<br />

System eine vertikale Verbringung aus<br />

bis zu 10.000 Metern Höhe mit 4 Soldaten<br />

der Einsatzleitgruppe <strong>durch</strong> Gleitfallschirme<br />

vor. Entsprechend leicht <strong>und</strong><br />

klein muss das Equipment sein, um das<br />

zusätzlich zur persönlichen Ausrüstung<br />

des Soldaten hinzukommende Material<br />

mit Fallschirmen <strong>und</strong> per Fußweg über<br />

mehrere Kilometer hinweg transportieren<br />

zu können. Der Ausstattungssatz<br />

kann auf die jeweilige Situation abgestimmt<br />

werden. Die Einsatzszenarien<br />

reichen von schnellen Evakuierungsmaßnahmen<br />

über Aufbau einer Landebahn<br />

für Nachschubzwecke bis zu<br />

einer Markierung von Absetzplätzen für<br />

Fallschirmspringer. So werden bei Evakuierungsmaßnahmen<br />

mit dem Helikopter<br />

im Vergleich zum Aufbau einer Behelfslandebahn<br />

für Flächenflugzeuge<br />

nur bestimmte Teile der Ausrüstung<br />

benötigt. Für den kompletten Satz war<br />

die Vorgabe, ein Gesamtgewicht von<br />

60 kg nicht zu überschreiten.<br />

Das System soll es ermöglichen,<br />

Flugverkehr nach Sichtflugregeln (Visual<br />

Flight Rules, VFR) <strong>durch</strong>führen zu<br />

können. Dabei können Straßen, Flugplätze<br />

oder auch Felder <strong>und</strong> Wiesen<br />

genutzt werden. Neben der Landebahnmarkierung<br />

<strong>und</strong> dem Prüfgerät<br />

zur Ermittlung der Bodenfestigkeit sind<br />

Systeme zur Ermittlung von Wetterdaten,<br />

Funkgeräte, GPS-Empfänger <strong>und</strong><br />

ein Laserentfernungsmesser (LEM) Bestandteile<br />

des Satzes.<br />

Die Landebahnmarkierung besteht<br />

zum einen aus 24 Landereitern,<br />

mit denen die Tagmarkierung realisiert<br />

wird <strong>und</strong> zum anderen aus 24 Lampen,<br />

die neben Infrarot für den Anflug<br />

mit Nachtsichtgeräten die Farben Rot,<br />

Grün, Weiß <strong>und</strong> Blau abstrahlen können.<br />

Diese Lampen können gruppenweise<br />

zusammengefasst <strong>und</strong> über eine<br />

Fernbedienung bis zu einer Entfernung<br />

von 1500 Metern angesteuert werden.<br />

Wetterinformationen werden von<br />

einer Wetterstation ermittelt <strong>und</strong> über<br />

eine W-LAN-Strecke an einen zentralen<br />

Laptop gesendet. Die Wetterstation<br />

wird ebenfalls über die Fernsteuerung<br />

der Lampen aktiviert <strong>und</strong> deaktiviert.<br />

Um Fallschirmspringer punktgenau<br />

landen lassen zu können, muss<br />

der Versatz, der <strong>durch</strong> Windeinfluss auf<br />

den Springer verursacht wird, berechnet<br />

werden. Dazu wird mit einer Radiosonde,<br />

die an einem Wetterballon<br />

aufsteigt, der Schichtmittelwind bis zu<br />

einer Höhe von 1000 Metern ermittelt<br />

<strong>und</strong> über die für Radiosonden vorgeschriebene<br />

UHF-Frequenz an den zentralen<br />

Laptop gesendet. Mit einer von<br />

der <strong>ESG</strong> entwickelten Berechnungs-<br />

Zukunftstechnologie der <strong>ESG</strong> für anspruchsvolle Einsatzszenarien.<br />

software auf dem Laptop werden anschließend<br />

die Koordinaten bestimmt,<br />

bei denen der Fallschirmspringer aus<br />

dem Flugzeug springen muss, um das<br />

Ziel zu erreichen.<br />

Mithilfe des Laserentfernungsmessers<br />

werden Wolkenuntergrenze, Objekthöhen<br />

im Anflugbereich <strong>und</strong> Koordinaten<br />

der Landebahn ermittelt.<br />

Ein angeschlossener GPS-Empfänger<br />

wandelt die Messwerte in Koordinaten<br />

um <strong>und</strong> überträgt sie in ein Kartensystem<br />

auf dem Laptop.<br />

Der Laptop, ein so genanntes Go-<br />

Book, fungiert als zentrale <strong>Informations</strong>quelle,<br />

mit dessen Hilfe der Soldat<br />

alle für den anfliegenden Piloten wichtigen<br />

Informationen auf einen Blick verfügbar<br />

hat. Diese Informationen werden<br />

per Sprache mit einem Flugfunkgerät<br />

übertragen, das auch mit dem NATO-<br />

Verschlüsselungssystem Have Quick<br />

<strong>und</strong> SATURN ausgerüstet ist.<br />

Ein In-Ohr-Knochen-Resonanzmikrofon<br />

bietet die Möglichkeit, zwei<br />

Funkgeräte anzuschließen. So ist es<br />

möglich, auf einem Ohr die Kommunikation<br />

mit den Soldaten am Boden<br />

<strong>und</strong> mit dem anderen Ohr die Kommunikation<br />

mit anfliegenden Luftfahrzeugen<br />

sicherzustellen. Für den Fall,<br />

dass diese Kommunikationsmöglichkeit<br />

ausfällt, gehört zu jedem Satz<br />

ein Signalscheinwerfer mit Aufsatzfilter<br />

Rot <strong>und</strong> Grün. Nach international<br />

festgelegten Regeln kann der Soldat<br />

dem anfliegenden Piloten damit Anweisungen<br />

geben.<br />

Das erste System wurde im letzten<br />

Jahr zur Einsatzprüfung ausgeliefert.<br />

Die gewonnenen Erkenntnisse<br />

werden zurzeit umgesetzt <strong>und</strong> kleine<br />

Anpassungen an Subsystemen vorgenommen.<br />

Die verbleibenden 15 Sätze<br />

werden bis Ende Oktober an die Truppe<br />

ausgeliefert.<br />

Die <strong>ESG</strong> hat das gesamte System<br />

konzipiert <strong>und</strong> entwickelt. Die einzelnen<br />

Hardwarekomponenten wurden<br />

bei verschiedenen Herstellern<br />

beschafft <strong>und</strong> in die MatAusstg ELG<br />

integriert. Damit wurde ein Komplettsystem<br />

geschaffen, das auch international<br />

auf Interesse stößt <strong>und</strong> Synergieeffekte<br />

mit anderen Projekten<br />

entstehen lässt. (JB)


12 & 13 SPEKTRUM I/09<br />

+ + K U R Z M E L D U N G E N + +<br />

IT-<strong>Sicherheit</strong>skonzept<br />

für Flugbereitschaft BMVg<br />

Die <strong>ESG</strong> hat das IT-<strong>Sicherheit</strong>skonzept für die Mittel- <strong>und</strong> Langstrecke der Flugbereitschaft<br />

des BMVg am 9. Dezember den Behörden erfolgreich vorgestellt.<br />

Beteiligt waren die Ausrüstungsfirma (Lufthansa Technik) sowie die bei der Beurteilung<br />

der <strong>Sicherheit</strong> der zukünftigen VIP-Luftfahrzeuge involvierten Amtsstellen<br />

<strong>und</strong> <strong>Sicherheit</strong>sbehörden.<br />

Die Flugbereitschaft erhält zwischen 2010 <strong>und</strong> 2011 vier Bombardier Global<br />

5000-, zwei A319CJ- <strong>und</strong> zwei A340-300- Luftfahrzeuge, die derzeit von Bombardier<br />

bzw. Lufthansa Technik für die Beförderung von Persönlichkeiten aus<br />

dem politisch-parlamentarischen Bereich, den Transport von Verw<strong>und</strong>eten, Verletzten<br />

<strong>und</strong> Kranken im Rahmen der medizinischen Evakuierung (MedEvac) sowie<br />

zum Transport von militärischem Personal <strong>und</strong> Material umgerüstet werden.<br />

So wird wegen der potenziellen Bedrohung, insbesondere von Regierungsflugzeugen,<br />

<strong>durch</strong> Lenkflugkörper, u.a. eine Selbstschutzausstattung eingerüstet.<br />

Die <strong>ESG</strong> hat die Ausrüstungsfirma hinsichtlich IT-sicherheitstechnischer<br />

Auslegung der Luftfahrzeuge beraten <strong>und</strong> basierend auf einer Risikoanalyse<br />

umfangreiche <strong>Sicherheit</strong>smaßnahmen technischer, organisatorischer <strong>und</strong> personeller<br />

Art ausgearbeitet <strong>und</strong> im ersten Schritt für die Airbus-Luftfahrzeugmuster<br />

in Form eines IT-<strong>Sicherheit</strong>skonzeptes an den Auftraggeber (BWB) übergeben.<br />

Im nächsten Schritt ist im ersten Halbjahr 2009 die Erweiterung auf die<br />

Global 5000 geplant.<br />

Dieses IT-<strong>Sicherheit</strong>skonzept für die Flugbereitschaft des BMVg ist eines von<br />

zahlreichen IT-<strong>Sicherheit</strong>skonzepten für Luftfahrzeuge, die die <strong>ESG</strong> nach der<br />

B<strong>und</strong>eswehrvorschrift ZDv 54/100 „IT-<strong>Sicherheit</strong> in der B<strong>und</strong>eswehr“ in den vergangenen<br />

Jahren erstellt hat <strong>und</strong> die im Rahmen von CPM (Customer Process<br />

Management) eine Voraussetzung zum Erlangen des jeweiligen Phasenpapiers,<br />

wie die Realisierungsgenehmigung (ReG), darstellt. Als weitere aktuelle Beispiele<br />

seien das seit 2008 zur Seeraumüberwachung am Horn von Afrika eingesetzte<br />

Fernaufklärungsflugzeug P-3C ORION sowie der für Joint and Combined Operations<br />

modernisierte Transporthubschrauber CH-53 GA genannt. (GE)<br />

Die Flotte der Flugbereitschaft zukünftig noch sicherer!<br />

Technologietag mit<br />

Fraunhofer bei der <strong>ESG</strong><br />

Am 18.02.09 fand in der <strong>ESG</strong> der Fraunhofer-Technologietag statt, bei dem fünf<br />

Institute der Fraunhofer-Gesellschaft aus den Bereichen Angewandte <strong>Informations</strong>technik,<br />

Strategie <strong>und</strong> Programme, Interaktive Analyse <strong>und</strong> Diagnose, Sichere<br />

<strong>Informations</strong>technologie <strong>und</strong> Kooperative Lokalisierung aktuelle Forschungsthemen<br />

in Innovationsfeldern der <strong>ESG</strong> vorstellten. Auf der Agenda des Fraunhofer-Techologietages<br />

der <strong>ESG</strong> standen Themen wie IT-<strong>Sicherheit</strong>, Sensorik, Lokalisierungstechnologien<br />

<strong>und</strong> zivile <strong>und</strong> militärische <strong>Sicherheit</strong>ssysteme sowie<br />

Assistenzsysteme. In den anschließenden Kooperationsgesprächen konnten gemeinsam<br />

spannende Zukunftsthemen <strong>und</strong> konkrete Ansatzpunkte einer weiteren<br />

Zusammenarbeit im Bereich der „Technologiebasierten <strong>Sicherheit</strong>“ identifiziert<br />

werden. Diese Veranstaltung setzte wertvolle Impulse für innovative Leistungen<br />

der <strong>ESG</strong> – im Auftrag der Zukunft.<br />

Gleichzeitig war sie ein weiteres Beispiel einer Kommunikationsplattform für<br />

den gelebten Technologietransfer der <strong>ESG</strong>, der stetig vorangetrieben wird.<br />

Auch für die Wissenschaftler der Fraunhofer-Gesellschaft war dieser Tag ein<br />

voller Erfolg, so konnten auch sie wertvolle Anregungen <strong>und</strong> Ideen aus Industrie-<br />

Perspektive für ihre Forschungsarbeit erhalten. Eine ausführliche Führung <strong>durch</strong><br />

das Technologiezentrum der <strong>ESG</strong> r<strong>und</strong>ete diesen Tag ab.<br />

<strong>ESG</strong> im Beirat des Clusters Logistik<br />

Im März wurde Thomas Kersten, Senior Consultant der <strong>ESG</strong>, Geschäftseinheit<br />

Transport <strong>und</strong> Verkehr, <strong>durch</strong> den Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr<br />

<strong>und</strong> Technologie, Martin Zeil, in den Beirat des Clusters Logistik der bayerischen<br />

Clusterinitiative berufen.<br />

Der Cluster Logistik versteht sich als aktuelle <strong>und</strong> proaktiv organisierte <strong>Informations</strong>-<br />

<strong>und</strong> Kommunikationsdrehscheibe in Bayern r<strong>und</strong> um Innovationen<br />

in der Logistik.<br />

Zu den Aktivitäten des Clusters Logistik gehören:<br />

� professionelles Online-<strong>Informations</strong>angebot<br />

� Cluster-Treffen bei Firmen <strong>und</strong> Instituten<br />

� regelmäßige Arbeitskreise zu <strong>Schwerpunktthemen</strong><br />

� thematisch fokussierte Kooperationsforen<br />

� Beteiligung an clusterrelevanten Messen<br />

� Initiierung <strong>und</strong> Begleitung marktrelevanter Verb<strong>und</strong>projekte<br />

Die Cluster-Initiative „Allianz Bayern Innovativ“ der Bayerischen Staatsregierung<br />

ist ein neues, innovatives Element der Modernisierungsstrategie zum Ausbau des<br />

Wirtschafts- <strong>und</strong> Wissenschaftsstandortes Bayern. Sie baut konsequent auf der<br />

„High-Tech-Offensive“ <strong>und</strong> der Offensive „Zukunft Bayern“ auf <strong>und</strong> ist die nächste<br />

Stufe der bayerischen Innovationspolitik.


+ + K U R Z M E L D U N G E N + +<br />

Best Practice Award 2009<br />

des VDI für die <strong>ESG</strong><br />

Der VDI hat am 12. Februar im Rahmen<br />

seines Jahrestreffens im AUDI-<br />

Forum in Ingolstadt die vorbildlichen<br />

Aktivitäten der <strong>ESG</strong> r<strong>und</strong> um deren<br />

Kommunikations- <strong>und</strong> Entwicklungsplattformen<br />

für den gelebten Technologietransfer<br />

ausgezeichnet. Die<br />

Auszeichnung wurde vom Sprecher<br />

der Initiative, VDI-Direktor Dr. Willi<br />

Fuchs an Frau Dr. Marianne Janik<br />

überreicht.<br />

Den erfolgreichen Know-how-<br />

Transfer gewährleisten dabei einzigartige<br />

Entwicklungs- <strong>und</strong> Kommunikationsplattformen<br />

des Unternehmens,<br />

die systematisch mit interessanten<br />

Querschnittsthemen bestückt werden. Auf den Plattformen sind Akteure aus der<br />

Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung, aus der Politik, Verantwortliche aus der Industrie<br />

sowie aktuelle <strong>und</strong> potenzielle K<strong>und</strong>en vertreten.<br />

Auf diesen Plattformen der <strong>ESG</strong> werden stets visionäre Zukunftsthemen vorgestellt<br />

<strong>und</strong> diskutiert, wo<strong>durch</strong> Ergebnisse mit Überraschungspotenzial <strong>und</strong><br />

großer Innovationskraft hervorgebracht werden.<br />

Die Auszeichnung bedeutet Bestätigung <strong>und</strong> Ansporn zugleich, diesen richtungsweisenden<br />

Weg weiter voranzuschreiten: „Ständige Innovationen <strong>und</strong> der<br />

Transfer von Technologie sind unser Motor“, so der Vorsitzende der Geschäftsführung,<br />

Gerhard Schempp.<br />

Bis 2015 soll Deutschland der weltweit führende Technikstandort werden.<br />

Das ist das Ziel, dem sich die Partner der Initiative SACHEN MACHEN verschrieben<br />

haben. Anfang 2006 startete die Initiative, der neben der <strong>ESG</strong> mittlerweile<br />

r<strong>und</strong> 100 Partner aus Wirtschaft <strong>und</strong> Wissenschaft angehören.<br />

Dr. Willi Fuchs überreicht die Auszeichnung an Dr. Marianne Janik.<br />

Besuche in der <strong>ESG</strong>-Zentrale<br />

Auch zu Jahresbeginn besuchten hochrangige Gäste die Firmenzentrale der <strong>ESG</strong><br />

in Fürstenfeldbruck, um über aktuelle Themen zu diskutieren <strong>und</strong> sich über das<br />

Leistungsspektrum der <strong>ESG</strong> zu informieren.<br />

Den Auftakt machte der Vorsitzende der Geschäftsführung des Zentralverbandes<br />

der Elektrotechnik- <strong>und</strong> Elektronikindustrie - ZVEI e.V. - Dr. Klaus<br />

Mittelbach. Er besuchte die <strong>ESG</strong> am 15.01.2009 <strong>und</strong> informierte den Vorsitzenden<br />

der Geschäftsführung über aktuelle Entwicklungen <strong>und</strong> Projekte des Verbandes<br />

<strong>und</strong> machte sich vor Ort mit dem vielseitigen Leistungsspektrum der<br />

<strong>ESG</strong> vertraut.<br />

Am 09.02.2009 informierte sich der Stabsabteilungsleiters FüH II (Planung,<br />

Rüstung, Logistik Heer), Brigadegeneral Hans-Joachim Fischer, über die Logistikkonzepte<br />

der <strong>ESG</strong>. Weitere Themen des Besuchs waren das Führungs- <strong>und</strong><br />

<strong>Informations</strong>system der Streitkräfte (FüInfoSysSK), Entwicklungen im Bereich<br />

Joint Fire Support <strong>und</strong> neueste Entwicklungen bezüglich Hubschrauber-Technologie.<br />

Auf großes Interesse stieß dabei das Technologiezentrum der <strong>ESG</strong> mit modernster<br />

Simulationstechnik für TIGER <strong>und</strong> CH-53.<br />

Gerhard Schempp mit Dr. Klaus Mittelbach.<br />

General Fischer ließ sich ausführlich in den Simulator TIGER einweisen.


14 & 15 SPEKTRUM I/09<br />

+ + K U R Z M E L D U N G E N + +<br />

General Walter Schmidt-Bleker (2. v. r.) zusammen mit Gerhard Schempp,<br />

Dr.Timm Ohlhof, Oberst Roland Brunner <strong>und</strong> Fabian Frölich.<br />

General Schmidt verschafft sich einen intensiven Einblick.<br />

General Weiler (Bildmitte) zusammen mit Götz Graichen, Michael Israel, Gerhard<br />

Schempp <strong>und</strong> Dr. Thomas Pfenninger.<br />

Der Amtschef des Amtes für Geoinformationswesen (AGeoBw) <strong>und</strong> Leiter des Geoinformationsdienstes<br />

der B<strong>und</strong>eswehr, Brigadegeneral Dipl.-Geol. Walter Schmidt-<br />

Bleker, war am 12.02.2009 Gast der <strong>ESG</strong>. Schwerpunkt des Besuches waren<br />

effiziente, standardbasierte Datenhaltungsinfrastrukturen <strong>und</strong> der Einsatz des Geodatenmanagementsystems<br />

GeoBroker®/ZARA sowie die Nutzung von Geoinformation<br />

in Führungs-, Einsatz- <strong>und</strong> Simulationssystemen der B<strong>und</strong>eswehr, an denen die<br />

<strong>ESG</strong> beteiligt ist, wie z.B. FüInfoSysSK, MAW TAURUS, A400M, CH-53 <strong>und</strong> ADLER II.<br />

Der General Flugsicherheit in der B<strong>und</strong>eswehr, Brigadegeneral Lothar Schmidt,<br />

zeigte sich bei seinem Besuch am 18.02.2009 beeindruckt von den Möglichkeiten,<br />

die <strong>Sicherheit</strong> im Luftfahrtbereich <strong>durch</strong> Technologien der <strong>ESG</strong>, unter anderen im<br />

Bereich Sensorik, weiter zu erhöhen.<br />

Am 10.03.2009 besuchte der Stellvertreter des Inspekteurs des Heeres, Generalleutnant<br />

Günter Weiler, die <strong>ESG</strong>. Themenschwerpunkte waren unter anderem<br />

FüInfoSysSK <strong>und</strong> FüInfoSysH, die Trainingsplattform der <strong>ESG</strong> zur Vermeidung von<br />

posttraumatischen Belastungsstörungen „CHARLY“, Logistikkonzepte für das Heer<br />

sowie Technologien für die fliegenden Waffensysteme des Heeres.<br />

<strong>ESG</strong> vor Ort<br />

Die <strong>ESG</strong> präsentiert ihr umfassendes Leistungsspektrum auch in diesem Jahr auf<br />

Fachmessen <strong>und</strong> Roadshows in der Nähe ihrer K<strong>und</strong>en. Termine 1. Halbjahr ´09:<br />

DWT - Industrietage 01.-02.04.2009 Bonn<br />

SAE World Congress 2009 20.-23.04.2009 Detroit/USA<br />

Aerospace Testing Expo 21.-23.04.2009 München<br />

N-Core Information Meeting 22.-23.04.2009 München<br />

IDEF '09 27.-30.04.2009 Istanbul<br />

AFCEA 06.-07.05.2009 Bonn<br />

ITEC 2009 12.-14.05.2009 Brüssel<br />

Transport Logistic 12.-15.05.2009 München<br />

Transponder Roadshow 14.05.2009 Wien<br />

DWT-Forum Vernetzte Operationsführung 08.-09.06.2009 Bonn-Bad Godesberg<br />

Paris Air Show 15.-21.06.2009 Paris, Le Bourget/FR<br />

Transponder Roadshow 23.06.2009 Düsseldorf<br />

Würzburger Automobil Gipfel 08.-09.07.2009 Würzburg<br />

Fachkongress Automobil-Elektronik 15.-16.07.2009 Ludwigsburg<br />

Wechsel im Bereich<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Die <strong>ESG</strong>-Stabsstelle G1 steht seit 15. Januar<br />

2009 unter neuer Leitung: Diplom-Betriebswirt<br />

(FH), MBA Ulrich-Joachim Müller verantwortet<br />

nun den Bereich Unternehmenskommunikation<br />

der <strong>ESG</strong>. Er folgte Jörg Riedle nach, der nach<br />

fast fünfjähriger Firmenzugehörigkeit eine neue<br />

Herausforderung außerhalb der <strong>ESG</strong> angenommen<br />

hat.<br />

Ulrich-Joachim Müller wurde 1974 in Bad<br />

Kreuznach geboren. Nach dem Abitur <strong>durch</strong>lief<br />

er die Ausbildung zum Offizier der B<strong>und</strong>eswehr<br />

in der Artillerietruppe. Nach dem Studium der Betriebswirtschaft an der Universität<br />

der B<strong>und</strong>eswehr München diente er in mehreren Führungsfunktionen an<br />

verschiedenen Standorten der B<strong>und</strong>eswehr. Im Rahmen eines Zusatzstudiums<br />

studierte er Internationales Management, was er erfolgreich als Master of Business<br />

Administration abschloss. In den letzten 5 Jahren seiner Dienstzeit bei der<br />

B<strong>und</strong>eswehr zeichnete er für die Öffentlichkeitsarbeit im Wehrbereich II im B<strong>und</strong>esland<br />

Rheinland-Pfalz mitverantwortlich. Ulrich-Joachim Müller ist verheiratet<br />

<strong>und</strong> hat eine Tochter <strong>und</strong> einen Sohn.


E N G L I S H S U M M A R Y<br />

ASCA<br />

Networked operation command (Net-<br />

OpFü) enables the B<strong>und</strong>eswehr to participate<br />

in multinational and joint armed<br />

forces operations. The joint armed forces<br />

approach has to a larger extent, within<br />

the framework of “Joint fire support”<br />

(STF)”, already been implemented via<br />

the “Command and control and weapons<br />

deployment system (FüWES)”, “Artillery,<br />

Data, Situation and Deployment Computer<br />

Network (ADLER II) developed by<br />

<strong>ESG</strong>. The ASCA interoperability program<br />

enables cooperation on a tactical level<br />

between the German, American, British,<br />

French, Italian and Turkish artillery. With<br />

ASCA, unit management, calls for fire, the<br />

execution of fire plans are not only possible<br />

beyond individual system bo<strong>und</strong>aries,<br />

but also span varying deployment<br />

operations. Because of its exceptional<br />

process and interface management expertise,<br />

<strong>ESG</strong> is the contractor for German<br />

implementation of the ASCA program.<br />

ASCA means the German artillery is already<br />

able to command, reconnoitre and<br />

be effective in multinational operations.<br />

The B<strong>und</strong>eswehr is therefore able to<br />

use and coordinate fire and reconnaissance<br />

equipment in real-time with other<br />

nations via national FüWESs. Within the<br />

STF system network, ADLER II combines<br />

command posts, reconnaissance<br />

equipment and systems as well as fire<br />

direction centres and weapon systems to<br />

form a functional system network. In future,<br />

however, the ability to deploy the air<br />

force and navy will not only be restricted<br />

to the German ADLER II system. The USA<br />

with its “Advanced Field Artillery Tactical<br />

Data System (AFATDS)” and Great Britain<br />

with its “Fire Control Battlefield Information<br />

System Application (FC BISA)” have<br />

these capabilities or will in future have<br />

these capabilities.<br />

BAYSAT-KRISIS<br />

Bavarian satellite supported crisis information<br />

and control system BAYSAT-KRI-<br />

SIS. The project financed by the Bavarian<br />

Ministry of Economic Affairs, Infrastructure,<br />

Transport and Technology as part of<br />

the EU-de-minimis-rules, is offered by a<br />

consortium of strong mid-sized companies,<br />

a research institution and the THW<br />

(Federal Agency for Technical Relief) as<br />

its project manager and potential user.<br />

In addition to <strong>ESG</strong> Elektroniksystem-<br />

<strong>und</strong> Logistik-GmbH, IABG as the project<br />

manager, DLR Oberpfaffenhofen e. V.<br />

and Kayser-Threde GmbH are contribut-<br />

ing their expertise to this project. With the<br />

increased risk of terror attacks, regional<br />

conflicts, major disasters or natural di-<br />

sasters (e.g. storms, floods, landslides<br />

and mountain slides, major avalanches,<br />

forest fires, earth quakes, tsunamis)<br />

the topic of security has in recent years<br />

gained global importance. Rapid and effective<br />

deployment of available security<br />

forces and rescue units and their coordination<br />

is an important requirement for<br />

successfully managing different crisis<br />

situations. Mobile tablet PCs have to be<br />

linked via an HiMoNN (Highly Mobile Network<br />

Node) mobile ad-hoc network and<br />

a satellite link via the IABG Teleport to the<br />

control centre software in order to enable<br />

a broadband connection of mobile<br />

forces to a mobile and/or fixed location<br />

command centre (e.g. for exchanging<br />

maps, common operational pictures, upto-date<br />

remote sensing data, image and<br />

video recordings of the deployment location,<br />

etc.) in areas without a functioning<br />

communication infrastructure. Linking innovative<br />

navigation, communication and<br />

earth observation satellite technology<br />

significantly supports the security forces<br />

and rescue units in their current and future<br />

activities. This increases the safety<br />

of the forces and the population, reduces<br />

environmental damage and minimises<br />

financial damage.<br />

MatAusstg ELG<br />

The project name Operations control<br />

group material equipment (MatAusstg<br />

ELG) represents a system which makes<br />

it possible for the B<strong>und</strong>eswehr special<br />

operations forces to construct temporary<br />

airstrips for helicopters and paratroopers<br />

as well as temporary runways for fixedwinged<br />

aircraft and to operate them for up<br />

to 72 hours. The brief was to implement<br />

a system to link components for recording<br />

runway characteristics and weather<br />

data together with communication and<br />

runway marking components such that<br />

they would be functional and compatible<br />

with each other. <strong>ESG</strong> was commissioned<br />

with the specification of the system,<br />

the selection and adjustment of Commercial<br />

Off The Shelf (COTS) products<br />

and the purchase and implementation<br />

a total of 16 systems and their life-cycle<br />

maintenance. The system had to allow<br />

air traffic according to visual flight rules<br />

(VFR). In addition to runway marking<br />

components and the testing device for<br />

recording gro<strong>und</strong> strength, the system<br />

also includes weather data recording<br />

systems, radio equipment, GPS receivers<br />

and a laser measurement device. The<br />

first system was supplied last year for<br />

field testing. The remaining 15 systems<br />

will be sent to the forces by the end of<br />

October. <strong>ESG</strong> designed and developed<br />

the entire system. Individual hardware<br />

components were purchased from various<br />

manufacturers and integrated into<br />

MatAusstg ELG. A complete system was<br />

created which generated international<br />

interest and creates synergies between<br />

other projects.<br />

P-3 Quo vadis?<br />

The manufacturer of the P-3 Orion weapons<br />

system, Lockheed Martin in Marietta,<br />

USA, has been hosting the “International<br />

Operators Support Conference” (IOSC) in<br />

Atlanta, USA, for about 20 years. With exception<br />

of the Iranian representatives, all<br />

16 nations who operate P-3 type aircraft<br />

usually attend the conference. Its main<br />

purpose is the exchange of information<br />

about user-specific operational aims/<br />

profiles, aircraft modification plans and<br />

equipment preservation from a operational,<br />

technical and logistical standpoint.<br />

Representatives from industry who offer<br />

the armed forces operational support for<br />

the P-3 also attended the conference.<br />

Approximately 450 representatives from<br />

the military and industry attend the conference<br />

annually. Germany co-hosted the<br />

IOSC in October 2008. The motto wasn’t<br />

hard to find. The chosen motto “P-3 Quo<br />

vadis?” reflected the fact that two of the<br />

biggest operators of this type of aircraft<br />

were leaving the ranks of the operators.<br />

After all the international P-3-community<br />

will face huge challenges when the US-<br />

Navy soon replaces its 161 P-3-Cs and<br />

EP-3s with the Boeing P8A Poseidon.<br />

Small fleets of only approximately 100<br />

P-3s will still be in “active” service worldwide.<br />

The US-Navy is going to maintain<br />

material supply for the P-3. The motto<br />

also served as a topic for the presentations<br />

outside the auditorium. Here in<br />

particular the operators from the countries<br />

still operating the P-3 outlined and<br />

discussed questions relating to their<br />

current fleet status, numbers and types<br />

of P-3, mission equipment, training concepts<br />

and planned modification and programs<br />

to maintain fleet deployment. The<br />

subcommittees established for avionics,<br />

cells and logistics which were supervised<br />

by members from the German team,<br />

outlined and discussed topics such as<br />

alternative material management imple-<br />

mented jointly by ARGE DFW/<strong>ESG</strong> and<br />

obsolescence management for the German<br />

navy. In the avionics subcommittee,<br />

<strong>ESG</strong> was able to give presentations in the<br />

avionics subcommittee for the integration<br />

of an automatic identification system<br />

AIS in an MPA mission system, and for<br />

the development of concepts for manned<br />

/ unmanned teaming and the implementation<br />

of mission avionics measurement<br />

and test systems.<br />

IT security concept Special Air Mission<br />

Wing of the Federal Ministry of<br />

Defence<br />

On the 9th of December 2008, <strong>ESG</strong><br />

successfully presented the IT security<br />

concept for mid-range and long-range<br />

aircraft of the Special Air Mission Wing<br />

of the FMoD to the authorities. The<br />

equipment company (Lufthansa Technik)<br />

and the associated authorities and<br />

security agencies responsible for the<br />

security evaluation of future VIP aircraft<br />

were also involved. Between 2010 and<br />

2011, the Special Air Mission Wing will<br />

be further equipped with four Bombardier<br />

Global 5000s, two A319CJs<br />

and two A340-300s aircraft which are<br />

currently being refitted by Bombardier/<br />

Lufthansa Technik. Due to the threat of<br />

cruise missiles to government aircraft,<br />

the aircraft is, amongst others, being<br />

equipped with self-protection equipment.<br />

<strong>ESG</strong> advised the equipment<br />

company regarding security related IT<br />

design of the aircraft, and on the basis<br />

of a risk analysis prepared comprehensive<br />

security measures relating to technical,<br />

organisational security and personnel.<br />

During the initial stages, <strong>ESG</strong><br />

supplied the contractor (BWB) with an<br />

IT security concept for the Airbus type<br />

aircraft. The next stage includes plans<br />

to expand this concept in the first six<br />

months of 2009 to include the Global<br />

5000.<br />

This IT security concept for the Special<br />

Air Mission Wing of the FMoD is one of<br />

numerous IT security concepts for aircraft<br />

that <strong>ESG</strong> has been developing over<br />

the last few years in accordance with<br />

B<strong>und</strong>eswehr regulation ZDv 54/100 “IT<br />

security in the B<strong>und</strong>eswehr”. Other current<br />

examples include the P-3C ORION<br />

remote surveillance aircraft which has<br />

been used since 2008 for maritime<br />

surveillance on the Horn of Africa and<br />

the CH-53 GA transport helicopter that<br />

has been modernised for joint and<br />

combined operations.


TURNING SYSTEM EXPERTISE INTO VALUE WWW.<strong>ESG</strong>.DE

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