Klick Dich durch Frankfurt! - Kulturnews

Foto: Bukee PR
Bilderbuch
3. 11. // Ponyhof, Frankfurt
„Unsere Jugend wird dahin sein wie
der Rauch aus dem Schornstein“
tönen die österreichischen Indierocker
von Bilderbuch als erste Zeile ihres
zweiten Albums. Wären die Herren
also ein Bilderbuch, wäre es dezent
düster, oder sagen wir kritisch, wo
sie schon als legitime Nachfolger
von Tocotronic gehandelt werden.
„Die Pest in Piemont“ ist der Titel
des Werks, und na gut: doch ein
bisschen düster.
Foto: Caroline True
Massendefekt
5. 11. // Elfer Music Club, Frankfurt
„Tangodiesel“ heißt das neue Werk
von Massendefekt, und es ist ordentlich
rau und ruppig geworden, mit
dem gelegentlichen Sprengsel aufbauender
Texte – ganz wie man
es von den Rheinländern erwartet.
Ihre Mischung, die sie selbst als
Punk & Roll umschreiben, geht
ordentlich ins Blut, und auf ihren
Shows gibt es deutlich mehr Diesel
als Tango auf die Ohren.
Pool Music
George Michael Nigel Kennedy
19. 11. // Festhalle, Frankfurt 20. 11. // Rosengarten, Mannheim
30. 11. // Alte Oper, Frankfurt
In welchen Herrentoiletten und Gerichtsprozessen
sich George Michael Nigel Kennedy spielt Klassik, spielt
in den vergangenen Jahren herum- Jazz, spielt Rock, spielt – ja, was
getrieben hat, ist hinlänglich aus der eigentlich? Egal, der virtuose Geiger
Klatschpresse bekannt. Wichtiger will sowieso nicht in eine Schublade
und interessanter ist aber die Nach- gepresst werden. Und so interprericht,
dass die Poplegende endlich tiert er mit seinem „Orchestra of Life“
wieder nach Deutschland kommt, Jimi Hendrix und Miles Davis ge-
mit einer besonderen „Symphonica“- nauso wie Bach und Vivaldi. Und
Show. Richtig: Hits wie „Careless bei seinen Konzerten treffen sich seit
Whisper“ werden hier komplett mit Jahren Rock- und Klassikfans ein-
Orchester gespielt. Groß!
trächtig vor der Bühne. Chapeau!
Oh Land
19. 11. // Brotfabrik, Frankfurt
Am besten lassen wir in Sachen Oh
Land Bilder sprechen. Überzeugt? Na
gut, aber wie kündigt man die 26-jährige
Nanna Øland Fabricius an, ohne von
der optischen Überzeugungskraft der
dänischen Sängerin zu fabulieren?
Indem man nebenbei erwähnt, dass ihr
selbstbetiteltes Album mindestens
genauso gut klingt, wie sie aussieht.
LandFoto:
Feinster Kopenhagener Elektropop! Und
Oh
dazu: schmacht. Foto:
kulturnews präsentiert // special acts
Foto: Massendefekt
Sharon Corr
6. 11. // Batschkapp, Frankfurt
Ob Sharon die hübscheste der irischen
Corr-Schwestern ist, liegt im Auge des
Betrachters. Dass sie aber die musikalisch
talentierteste ist, ist offensichtlich.
Schließlich ist sie für die
meisten der Stücke ihrer auf Eis
gelegten Band The Corrs verantwortlich.
Jetzt ist sie nach fünf Jahren musikalischer
Pause mit ihrem Solodebüt
„Dream of you“ zurück.
Tom Beck
9. 11. // Batschkapp, Frankfurt
Wer jetzt denkt: Moment, den kenne
ich doch, der outet sich als „Alarm
für Cobra 11“-Gucker. Es handelt
sich wirklich um den Tom Beck,
Hauptdarsteller der Actiontrashserie.
Und Musik macht er auch, sonst
wäre dies hier eine TV-Zeitschrift.
Den Poprock seines Debüts „Superficial
Animal“ lässt er durch die
Single „Drive my Car“ repräsentieren.
Ein Schelm, wer da an David
Hasselhoff denken muss …
Olivia Pedroli
21. 11. // Mousonturm, Frankfurt
Unter dem Namen Lole hat die
Schweizerin Olivia Pedroli bereits
zwei von den Kritikern hoch gelobte
Alben herausgebracht, auf „The
Den” aber gelangt sie zu ganz neuen
Ufern. Das mag auch an Valgeir
Sigurdsson liegen, Björks Haustechniker,
der das Album auf Island
produziert hat. Die dramatische
Präsentation und Verknüpfung von
edler Klassik mit Elektronika und
Pop kommt also nicht von ungefähr.
Foto: PGM
Foto: Olivia Pedroli
Foto: FKP Scorpio
Zebrahead
24. 11. // Schlachthof, Wiesbaden
Seine Band nach dem Haupt einer
Pferdeart zu benennen, ist schon
ganz schön Punk. Wie passig, dass
Zebrahead den auch spielen, und
dabei auch noch nett sind. Zumindest
suggeriert das ihr aktueller
Albumtitel „Get nice“. Kommt aber
immer drauf an, wie man „nett“
definiert, gell? Den kleinen Bruder
von Scheiße kennen die Jungs aus
Orange County in den USA jedenfalls
nicht.
In Flames
22. 11. // Schlachthof, Offenbach
Foto: Barry McCall
Zu einer Metalband gehören Alkohol
und depressive Texte irgendwie
dazu? Für Jesper Strömblad gab es
aber anscheinend etwas zu viel
davon – er verließ die von ihm
gegründete Kapelle In Flames nun,
um seine „inneren Dämonen“ zu
bekämpfen. Da Sänger Anders Fridén
aber sowieso die Hauptarbeit beim
Songwriting übernommen hatte,
dürfte der Übergang zur neuen In-
Flames-Ära wohl smooth verlaufen.
Foto: In Flames