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Abschlussbericht - Forschungsinitiative Stationäre Jugendhilfe

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Würzburger <strong>Jugendhilfe</strong>­Evaluationsstudie (WJE)<br />

Konstruktionsprinzipien:<br />

­ Graphische Kettenmodelle unterscheiden zwischen Zielgrößen, vermittelnden Variablen und<br />

Einflußgrößen. Dabei wird die Unterscheidung über die Position der jeweiligen Variablen in<br />

einer sogenannten Abhängigkeitskette (s.u.) definiert.<br />

­ Variablen werden als sogenannte Knoten (engl. "nodes") dargestellt. Die Variablenart wird<br />

dabei durch Punkte (engl. "dot") bei qualitativen (diskreten) Variablen bzw. durch Kreise (engl.<br />

"circle") bei quantitativen (kontinuierlichen) Variablen gekennzeichnet.<br />

­ Aufgrund substanzwissenschaflicher Überlegungen bzw. der zu untersuchenden Hypothesen<br />

werden die einzelnen Variablen nach bestimmten Gesichtspunkten (chronologisch oder<br />

inhaltlich) unterschiedlichen Kettengliedern zugeordnet und in eine Abfolge gebracht. Man<br />

spricht dann von einer vorstrukturierten oder hypothetischen Abhängigkeitskette. Die einzelnen<br />

Kettenglieder werden graphisch als Boxen (engl. box) dargestellt.<br />

­ Die Abhängigkeitsstrukturen der Variablen werden durch die Abfolge der Kettenglieder<br />

hierarchisch definiert. Reine Zielgrößen stehen in der Kette ganz links, reine Einflussgrößen<br />

ganz rechts, vermittelnde Variablen dazwischen.<br />

­ Innerhalb der einzelnen Boxen werden symmetrische Assoziationen betrachtet, zwischen den<br />

einzelnen Gliedern der Kette asymmetrische Assoziationen. Dabei werden gefundene<br />

Zusammenhänge zwischen Variablen als Kanten (engl. "edges") symbolisiert. Bei<br />

symmetrischen Assoziationen werden diese als Linien, bei asymmetrischen Assoziationen<br />

dagegen als Pfeile dargestellt. Aufgrund der vorher definierte Abfolge sind nur Pfeile von rechts<br />

nach links zugelassen. Fehlende Verbindungen weisen auf marginale oder bedingte<br />

Unabhängigkeiten hin. Die genaue Bedeutung ergibt sich aus der definierten Abfolge der<br />

Kettenglieder und der Festlegung von Zielgrößen und ihrer möglichen und tatsächlich wichtigen<br />

Einflußgrößen.<br />

Die verwendeten Zielgrößenmodelle bei der Analyse der Zusammenhangsstrukturen im<br />

Rahmen Graphischer Kettenmodelle sind generalisierte, lineare Modelle (McCullagh & Nelder,<br />

1989). GLIM­Modelle implizieren eine hierarchische Modellstruktur, d.h. bei vorhandenen<br />

Interaktionen sind auch die zugehörigen Haupteffekte im Modell enthalten.<br />

Bei der graphischen Abbildung der Zusammenhangsstrukturen innerhalb eines Kettenmodells<br />

werden vorhandene Interaktionen oder nichtlineare Effekte sowie die Richtung der<br />

Zusammenhänge (positiver oder negativer Einfluß) nicht berücksichtigt. Deshalb werden zu<br />

jedem Kettengraphen zusätzlich die jeweiligen Modellgleichungen entweder vereinfacht in<br />

GLIM­Notation oder als komplette Gleichungen in Tabellenform dargestellt. In der vorliegenden<br />

Arbeit werden sowohl quantitative als auch qualitative Zielgrößen betrachtet. Dabei werden bei<br />

quantitativen Zielgrößen multiple lineare Regressionen, bei qualitativen Zielgrößen logistische<br />

Regressionen verwendet. Letztere sind Zielgrößenmodelle mit einer qualitativen, zweistufigen<br />

Zielgröße und quantitativen, qualitativen oder gemischten Einflussgrößen. Auf die Grundlagen<br />

solcher Modelle soll hier nicht eingegangen werden; eine umfassende Darstellung dazu findet<br />

sich bei McCullagh & Nelder (1989).<br />

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