Erfolgsfaktor Kommunikation - Professur Wirtschaftsinformatik, insb ...
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und Performanceänderung in dieser Studie durch die Aufgabenkomplexität positiv<br />
beeinflusst.9<br />
Die bislang vorliegenden Forschungsergebnisse zur Bestätigung des Task-Media-<br />
Fit Model sind allerdings widersprüchlich.10 So bleibt bei der reinen Aufgabenorientierung<br />
als Entscheidungskriterium der Medienwahl - <strong>insb</strong>. der Einfluss gruppendynamischer<br />
Prozesse - unberücksichtigt. In einem alternativen Ansatz treffen<br />
daher DENNIS / VALACICH eine Unterscheidung zwischen Gruppen die bereits<br />
etabliert sind und solchen, die erst neu zusammengetroffen sind.11 Auf vergleichbaren<br />
Annahmen basiert auch das Medien-Kompensationsmodell von REITHMÜLLER<br />
und BOSS. Es umschreibt, dass die Nutzung eines Mediums mit niedriger Passung<br />
durch ein geeignetes <strong>Kommunikation</strong>sverhalten kompensiert werden kann12, was<br />
das besondere Interesse zur Untersuchung von <strong>Kommunikation</strong>sformen mit ähnlicher<br />
Passung in neu gebildeten Teams unterstreicht. Die mögliche Wirkung der<br />
Medienwahl ist auch aus Sicht der Kleingruppenforschung interessant, da hier<br />
sowohl für geringe als auch starke gegenseitige Abhängigkeit in Teams ein positiver<br />
Zusammenhang zur Leistung konzeptioneller Aufgaben bereits nachgewiesen<br />
werden konnte.13 STEWART / BARRICK führen dies auf die moderierende Rolle von<br />
Prozessen innerhalb der betrachteten Kleingruppen zurück. Es lässt sich eine dritte<br />
Hypothese ableiten:<br />
H3: Ist die Aufgaben- / Medienpassung gering, so steigt der <strong>Kommunikation</strong>saufwand<br />
zur Erreichung gleichwertiger Ergebnisse.<br />
2 Gültigkeit der aufgestellten Hypothesen<br />
Werden die zuvor aufgestellten Hypothesen gemäß dem deduktiv-nomologischen<br />
Modell als Explanandum, also zu erklärender Sachverhalt aufgefasst, so ist für<br />
deren theoretische Prüfung zu zeigen, aus welchen allgemeinen Gesetzesaussagen<br />
und empirischen Randbedingungen sich diese herleiten lassen.14 Für H1 ist folglich<br />
zunächst zu belegen, inwiefern Projektaufgaben überhaupt dem Merkmal der<br />
Komplexität genügen, was als Randbedingung für die aufgestellte Hypothese zu<br />
sehen ist. Komplexität im systemtheoretischen Kontext bedeutet vor allem, dass es<br />
„in einem System immer mehr Möglichkeiten gibt, als durch <strong>Kommunikation</strong> und<br />
9 Vgl. Unkels (2011), S. 112.<br />
10 Vgl. BOSS / KAI (2008).<br />
11 Vgl. DENNIS / VALACICH (1999).<br />
12 Vgl. REITHMÜLLER / BOSS (2011).<br />
13 Vgl. STEWART / BARRICK (2000), S. 144 für eine detaillierte Erklärung sowie die dort<br />
verzeichneten, vorangegangenen Studien anderer Autoren aus den 90er Jahren zum<br />
grundsätzlichen Nachweis des Zusammenhangs.<br />
14 Vgl. HEMPEL (1984) sowie DIEKMANN (2009).<br />
28 Tag der Forschung 2012