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Grundlagen Marketing - Professur Wirtschaftsinformatik, insb ...

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Fakultät Informatik, <strong>Professur</strong> <strong>Wirtschaftsinformatik</strong>, <strong>insb</strong>. Multimedia <strong>Marketing</strong><br />

<strong>Marketing</strong><br />

Kapitel 1<br />

Vom Verkaufen zum<br />

Customer Relationship <strong>Marketing</strong> (CRM)<br />

Organisatorisches<br />

Dozent:<br />

Prof. Dr. rer. pol. Thomas Urban<br />

<strong>Professur</strong> <strong>Wirtschaftsinformatik</strong>, <strong>insb</strong>. Multimedia <strong>Marketing</strong><br />

www.multi-media-marketing.org<br />

Wo zu finden?<br />

F 104<br />

Wie zu kontaktieren?<br />

Tel: 03683 688-4113<br />

email: t.urban@fh-sm.de<br />

Wann zu sprechen?<br />

Mittwoch 11.00 - 12.00 Uhr<br />

Vorlesung<br />

Montag, 17.45 – 19.15 Uhr, H 0002, ungerade Woche<br />

Dienstag, 14.15 – 15.45 Uhr, H 0002, wöchentlich<br />

Übung (ab 08. April)<br />

Montag, 14.15 – 15.45 Uhr, H 0202, ungerade Woche, IS, WI<br />

Dienstag, 11.45– 13.15 Uhr, H 0001, ungerade Woche, MM<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 2 von 40<br />

1


Organisatorisches<br />

Um Ihnen die Orientierung im Skript zu erleichtern, werden im Folgenden einige<br />

Symbole verwendet. Die Bedeutung ist nachfolgend erklärt:<br />

Der Block kennzeichnet ein Zitat oder eine wichtige Definition – Wissen<br />

welches zum Verständnis des nachfolgenden Stoffes von herausgehobener<br />

Bedeutung ist, trägt diese Kennzeichnung.<br />

Hier ist Platz für Notizen und Ihre eigene Lösung der Frage. Hinweise<br />

dazu werden in der Vorlesung gegeben. Notieren Sie sich hier selbständig<br />

die wesentlichen Stichpunkte.<br />

Die Tafel kennzeichnet eine Übungsaufgabe, deren Lösung mit den<br />

nachfolgenden Folien in der Vorlesung erarbeitet wird. Zu<br />

Vorbereitungs-, Übungs- oder Kontrollzwecken sollten Sie diese Aufgaben<br />

vor der Lektüre der unmittelbar folgenden Folien bearbeiten.<br />

Das Zeichen markiert weiterführende Informationen aus anderen<br />

Quellen, Marktdaten, Auszüge aus Gesetzestexten, ergänzende Beispiele<br />

oder Definitionen.<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 3 von 40<br />

Gliederung (1)<br />

1 Vom Verkaufen zum Customer Relationship Management (CRM)<br />

1.1 Begriffe und Merkmale des <strong>Marketing</strong>s<br />

1.2 <strong>Marketing</strong> im Wandel der Zeit<br />

1.3 <strong>Marketing</strong> als unternehmerische Aufgabe<br />

1.4 Tauschobjekte im <strong>Marketing</strong><br />

2 Markt und Konsumverhalten<br />

2.1 Merkmale des Marktes<br />

2.2 Konsumentenverhalten<br />

2.3 Marktsegmentierung<br />

2.4 Marktgrößen<br />

3 <strong>Marketing</strong>informationen<br />

3.1 Marktforschung<br />

3.2 Absatzprognosen<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 4 von 48<br />

2


Gliederung (2)<br />

4 Produktpolitik<br />

4.1 Produktgestaltung<br />

4.2 Branding und Branding-Strategien<br />

4.3 Produktlebenszyklus<br />

4.4 Produkt- und Programmanalysen<br />

4.5 Produktentwicklung<br />

5 Distributionspolitik<br />

5.1 Absatzwege und -organe<br />

5.2 Physische Distribution<br />

5.3 persönlicher Verkauf<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 5 von 48<br />

Gliederung (3)<br />

6 Konditionenpolitik<br />

6.1 Preispolitik<br />

6.2 Preistheorie<br />

6.3 Praxisorientierte Preisbestimmung<br />

6.4 Preispolitische Strategien<br />

6.5 Rabattpolitik<br />

7 Kommunikationspolitik<br />

7.1 Kommunikationspolitisches Erscheinungsfeld<br />

7.2 Werbung: Funktionen-Arten-Konzepte<br />

7.3 Verkaufsförderung<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 6 von 48<br />

3


Gliederung (4)<br />

8 <strong>Marketing</strong>-Mix<br />

8.1 Bedeutung und Probleme<br />

8.2 Bestimmung des optimalen <strong>Marketing</strong>-Mix<br />

9 <strong>Marketing</strong> & IT<br />

9.1 <strong>Grundlagen</strong> des Software- und Industriegütermarketings<br />

9.1 Elektronischer Handel – E-Business<br />

9.2 Kundenbeziehungs-Management (CRM)<br />

9.3 Social-Media-<strong>Marketing</strong><br />

9.4 Mobile- und Video-<strong>Marketing</strong><br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 7 von 48<br />

Literatur<br />

• Bruhn, M. (2010): <strong>Marketing</strong>: <strong>Grundlagen</strong> für Studium und Praxis. Gabler-<br />

Verlag.<br />

• Kotler, P./Keller, K. L. /Bliemel, F. (2007): <strong>Marketing</strong>-Management –<br />

Strategien für wertschaffendes Handeln. Pearson Studium.<br />

• Kreutzer, R. T. (2010): Praxisorientiertes <strong>Marketing</strong>. Gabler Verlag.<br />

• Meffert, H./Burmann, C./Kirchgeorg, M. (2012): <strong>Marketing</strong> –<br />

<strong>Grundlagen</strong> marktorientierter Unternehmensführung. Gabler-Verlag.<br />

• Scharf, A. / Schubert, B. / Hehn, P. (2009): <strong>Marketing</strong> – Einführung in<br />

Theorie und Praxis. Schäffer Poeschel.<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 8 von 48<br />

4


Inhalte Kapitel 1<br />

1 Vom Verkaufen zum Customer Relationship Management<br />

1.1 Begriffe und Merkmale des <strong>Marketing</strong>s<br />

1.2 <strong>Marketing</strong> im Wandel der Zeit<br />

1.3 <strong>Marketing</strong> als unternehmerische Aufgabe<br />

1.4 Tauschobjekte im <strong>Marketing</strong><br />

Lernziele:<br />

• Wie hat sich der <strong>Marketing</strong>begriff entwickelt und was wird unter<br />

einem modernen <strong>Marketing</strong> verstanden?<br />

• Welche Elemente umfasst <strong>Marketing</strong> als unternehmerische<br />

Aufgabe? Welche Hilfsmittel können dabei angewendet werden?<br />

• Welche Tauschobjekte gibt es im <strong>Marketing</strong> und wie können diese<br />

differenziert werden?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 9 von 36<br />

1 Vom Verkaufen zum Customer Relationship<br />

Management (CRM)<br />

1.1 Begriffe und Merkmale des <strong>Marketing</strong>s<br />

• Grundgedanke des <strong>Marketing</strong>s: konsequente Ausrichtung des gesamten<br />

Unternehmens an den Bedürfnissen des Marktes<br />

• zentrale Philosophie des <strong>Marketing</strong>s (Definition des <strong>Marketing</strong>s):<br />

‣ <strong>Marketing</strong> ist eine unternehmerische Denkhaltung.<br />

‣ Konkretisiert sich in der Analyse, Planung, Umsetzung und Kontrolle<br />

sämtlicher interner und externer Unternehmensaktivitäten, die durch eine<br />

Ausrichtung der Unternehmensleistungen am Kundennutzen i. S. einer<br />

konsequenten Kundenorientierung darauf abzielen, absatzmarktorientierte<br />

Unternehmensziele zu erreichen.<br />

• Merkmale des <strong>Marketing</strong>s:<br />

1. Leitidee einer markt- und kundenorientierten Unternehmensführung<br />

2. Ausrichtung der Unternehmensaktivitäten am Kundennutzen zur Erzielung<br />

von strategischen Wettbewerbsvorteilen<br />

3. systematische Planungs- und Entscheidungsprozesse<br />

4. Suche nach kreativen und innovativen Problemlösungen<br />

5. interne und externe Integration sämtlicher <strong>Marketing</strong>aktivitäten<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 10 von 48<br />

5


1.2 <strong>Marketing</strong> im Wandel der Zeit<br />

• Bereich des <strong>Marketing</strong> ist noch eine sehr junge Disziplin<br />

• in früheren Zeiten wurden darunter lediglich absatzpolitische Aktivitäten i. S.<br />

des Verkaufens verstanden<br />

• allerdings reicht die Entwicklung des <strong>Marketing</strong>s weit in die Anfänge der 20er<br />

Jahre des letzten Jahrhunderts zurück und etablierte sich vorerst in den USA<br />

• Grundsätzlich können dem Begriff <strong>Marketing</strong> zwei Bedeutungen zugeordnet<br />

werden:<br />

1. Es wird eine bestimmte Denkhaltung hierunter verstanden, die im<br />

betrieblichen Handeln zum Ausdruck kommt.<br />

2. Abgrenzung eines bestimmten betriebswirtschaftlichen Aufgaben- und<br />

Problemgebietes.<br />

• Inhalt des <strong>Marketing</strong>s als Denkhaltung kann anhand von fünf Phasen<br />

diskutiert werden<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 11 von 48<br />

1.2 <strong>Marketing</strong> im Wandel der Zeit<br />

Produktionsorientierung<br />

• Nachfrage überstieg das Angebot warzuBeginndes20.Jahrhunderts<br />

in den USA und in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg zu beobachten<br />

• Ursachen: zunehmende Bevölkerungszahlen, steigende Einkommen, Ausbau<br />

von Verteilorganisationen, sinkende Preise<br />

• alles, was produziert wurde, konnte problemlos verkauft werden <br />

betriebswirtschaftliche Entscheidungen waren deshalb fast ausschließlich auf<br />

die Produktion und die Materialwirtschaft ausgerichtet<br />

• typische Situation für einen Verkäufermarkt<br />

• Beschaffung von Rohstoffen und die kostengünstige Herstellung der Produkte<br />

standen im Vordergrund<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 12 von 48<br />

6


1.2 <strong>Marketing</strong> im Wandel der Zeit<br />

Verkaufsorientierung<br />

• durch zunehmende Spezialisierung und technischen Fortschritt sowie der<br />

damit verbundenen Rationalisierungen trat eine Sättigung des Marktes ein<br />

• Sättigungserscheinungen hatten eine größere Konkurrenz zur Folge wirkte<br />

sich vor allem in sinkenden Preisen aus<br />

• es entstanden Überkapazitäten und Konkurse<br />

• viele Unternehmen sahen sich gezwungen, ihre Verkaufsbemühungen zu<br />

verstärken<br />

• Orientierung verschob sich von der Produktion zum Absatz<br />

• in den Mittelpunkt rückte die letzte Phase des betrieblichen Umsatzprozesses<br />

und zum Grundsatz wurde das Primat des Absatzes<br />

• Wodurch ist das Primat des Absatzes charakterisiert?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 13 von 48<br />

1.2 <strong>Marketing</strong> im Wandel der Zeit<br />

Merkmal Verkäufermarkt Käufermarkt<br />

Stadium der<br />

wirtschaftlichen<br />

Entwicklung<br />

• Mangelwirtschaft<br />

• Überschuss-/Wohlstandsgesellschaft<br />

andsRelation von<br />

Angebots- und<br />

Nachfragemenge<br />

• Nachfrage > Angebot<br />

(Nachfrageüberhang)<br />

• Nachfrage < Angebot<br />

(Angebotsüberhang)<br />

Engpassbereich<br />

und damit Fokus<br />

des Unternehmens<br />

• Beschaffung<br />

• Fertigung<br />

• Vermarktung<br />

• Absatz<br />

Vorrange Aufgabe<br />

des Unternehmens<br />

• Vergrößerung der Beschaffungs- und<br />

Produktionskapazitäten<br />

• Aktivierung und Lenkung der<br />

Nachfrage<br />

Aktivitätsschwerpunkt<br />

• Nachfrage ist aktiver als der Anbieter<br />

• Anbieter ist aktiver als der Nachfrager<br />

Abb. 1.1: Kennzeichnung von Käufer- und Verkäufermärkten<br />

Quelle: Kreutzer (2010), S. 4<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 14 von 48<br />

7


1.2 <strong>Marketing</strong> im Wandel der Zeit<br />

Marktorientierung<br />

• es genügte nicht mehr, qualitativ gute Produkte kostengünstig zu<br />

produzieren und sie mit Hilfe erhöhter Verkaufsanstrengungen abzusetzen<br />

• es sollte nur noch das produziert werden, was abgesetzt werden konnte <br />

verstärkte Ausrichtung auf die Bedürfnisse der potentiellen Kunden und<br />

somit eine Marktorientierung<br />

• oberstes Prinzip wurde das Primat des Marktes<br />

• Was ist der Inhalt des Primat des Marktes und wie kann dies graphisch<br />

verdeutlicht werden?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 15 von 48<br />

1.2 <strong>Marketing</strong> im Wandel der Zeit<br />

• Verschiebung vom Verkäufer- zum wettbewerbsintensiven Käufermarkt<br />

brachte eine Umorientierung im Denkansatz mit sich<br />

• das Denken in Kundenerfolgen impliziert das Bestreben, besser zu sein als<br />

die Konkurrenz<br />

• marktorientierte Einstellungen äußern sich u. a. darin, dass:<br />

‣ Forschungs- und Entwicklungsprogramme aus potentiellen Kundenbedürfnissen<br />

abgeleitet werden<br />

‣ für Entscheidungen bei Produkteinführungen primär das Marktpotential<br />

und nicht Überlegungen der Kapazitätsauslastung maßgebend sind<br />

‣ die Produktion in der Lage sein muss, sich neuen Marktchancen flexibel<br />

anzupassen<br />

‣ die Informations-, Planungs- und Kontrollsysteme von den Marktdaten,<br />

Markttendenzen und Marktmöglichkeiten her konzipiert werden<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 16 von 48<br />

8


1.2 <strong>Marketing</strong> im Wandel der Zeit<br />

Umweltorientierung<br />

• es genügte nicht mehr, qualitativ gute Produkte kostengünstig zu seit den<br />

70er Jahren des 20. Jahrhunderts erfuhr der <strong>Marketing</strong>begriff eine Vertiefung<br />

• <strong>Marketing</strong> hat sich nicht nur auf die Bedürfnisse der effektiven und<br />

potentiellen Abnehmer auszurichten, sondern hat sämtliche<br />

Anspruchsgruppen (Stakeholder) mit einzubeziehen<br />

• Denkhaltung wird mit dem Begriff gesellschaftsorientiertes <strong>Marketing</strong><br />

umschrieben<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 17 von 48<br />

1.2 <strong>Marketing</strong> im Wandel der Zeit<br />

Phase des Customer Relationship <strong>Marketing</strong><br />

Konsumententrends …<br />

…beenden klassische<br />

Zielgruppendememographie…<br />

…und führen zum<br />

„homo hybridicus“…<br />

• hohe Preissensitivität bei<br />

gleichzeitig hohem Informationsstand<br />

• Bedürfnis nach individualisierten<br />

Angeboten<br />

• Verlangen nach Servicequalität<br />

• Wandel von Konsumgewohnheiten<br />

• emotional besetzte Produkte und<br />

Services gewinnen an Bedeutung<br />

• veränderte Arbeitszeiten und<br />

–rythmen = Bedürfnis nach<br />

Flexibilität und Service<br />

• Internet fester Bestandteil der<br />

Arbeit = Standard<br />

Sozio-demographisches<br />

Konsumenten-Modell<br />

Alter<br />

Männer<br />

Frauen<br />

Spezifische<br />

Trends<br />

Allgemeine<br />

Trends<br />

• Kunde hat nicht mehr nur Zugang<br />

auf Informationen die über<br />

traditionellen<br />

<strong>Marketing</strong>mixmethoden<br />

und -bausteine<br />

offeriert werden,<br />

• sondern kann sich über das<br />

Medium Internet „fast unbegrenzt“<br />

direkt, sofort und überall<br />

informieren Unmittelbarkeit<br />

ABER:<br />

Konsument ist dadurch stark<br />

reiz- und informationsüberlastet;<br />

er wird multidimensional<br />

informiert<br />

UND: Nachfrager zeigt ein<br />

hybrides Kaufverhalten<br />

Er trägt Armani-Klamotten,<br />

fährt auch Porsche, kauft<br />

aber seinen Champagner bei<br />

Aldi und die Baby-Kost bei<br />

Schlecker.<br />

Abb. 1.2: Der hybride Konsument<br />

Quelle: Eigene Darstellung, Urban (2007)<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 18 von 48<br />

9


1.2 <strong>Marketing</strong> im Wandel der Zeit<br />

• Customer Relationship Management umfasst sämtliche Maßnahmen eines<br />

Unternehmens<br />

‣ zur bedürfnisgerechten Gestaltung von Leistungen und Interaktionsprozessen<br />

im Rahmen von Transaktionen mit seinen Austauschpartnern,<br />

<strong>insb</strong>esondere Kunden,<br />

‣ mit dem Ziel, langfristig profitable Bindungen aufzubauen, zu erhalten<br />

und zu investieren.<br />

eCRM und mCRM sind Teilmengen des CRM<br />

‣ Ziel des eCRM: alle webbasierten Kommunikations- und Transaktionsprozesse<br />

auf die Bedürfnisse des Kunden auszurichten<br />

‣ Ziel des mCRM: mobiles Steuern, Führen und Gestalten der Beziehung<br />

zu den Kunden<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 19 von 48<br />

1.2 <strong>Marketing</strong> im Wandel der Zeit<br />

Gewinn<br />

Ziel des CRM/eCRM/mCRM ist es, Interessenten zu langfristigen<br />

profitablen Bestandskunden zu entwickeln…<br />

Bestandskunde<br />

Kundenlebenszyklus<br />

Neukunde<br />

verlorener<br />

Kunde<br />

Interessent<br />

CRM-<br />

Komponente<br />

Interessentenmanagement<br />

Neukundenmanagement<br />

Zufriedenheitsmanagement<br />

Rückgewinnungsmanagement<br />

Zeit<br />

Beschwerdemanagement<br />

…wobei durch ein auf die jeweilige Kundenlebenszyklusphase zugeschnittenes<br />

Leistungsangebot bzw. Kundenmanagement (1to1-<strong>Marketing</strong>) eine langfristige<br />

Kundenbeziehung fokussiert wird.<br />

Abb. 1.3: Kundenlebenszyklus<br />

Quelle: Eigene Darstellung, Urban (2007)<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 20 von 48<br />

10


1.2 <strong>Marketing</strong> im Wandel der Zeit<br />

Die Entwicklungen im <strong>Marketing</strong> gehen weg vom Produktfokus<br />

hin zu einer Fokussierung auf den Kunden<br />

Kundenfokus<br />

Jetzt: mCRM als Ergänzung zu eCRM Ortsabhängigkeit, Lokalisierbarkeit,<br />

Erreichbarkeit<br />

Anfang 2000er: eCRM durch Verschmelzung der technologischen Möglichkeiten<br />

des Internet mit CRM hoher Grad an Personalisierung, neue Vertriebs- und<br />

Kommunikationswege, Einbezug Kunden bei Produktentwicklung<br />

späte 90er: Evolution eines dynamischen Produktmarketings; Neuer Fokus:<br />

Fokus:<br />

Kundenbeziehung führt zu neuen Produkten und Dienstleistungen CRM<br />

CRM<br />

90er: Aufkommen von Club- und<br />

-Formeln Loyaltity und - Programmen Loyaltity -Programmen ; Fokus<br />

; Fokus<br />

Datenbanken, Analysesysteme Datenbankmarketing<br />

70er und 80er: Beginn des Direktmarketing; Fokus: Identifikation der<br />

der<br />

Zielgruppe Direktmarketing<br />

50er und 60er: Aufkommen der Markenprodukte und Werbeagenturen;<br />

Fokus: Massenkommunikation<br />

<br />

Massenmarketing<br />

Produktfokus<br />

Abb. 1.4: Entwicklungsstufen des <strong>Marketing</strong><br />

Quelle: Eigene Darstellung, Urban (2007)<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 21 von 48<br />

1.2 <strong>Marketing</strong> im Wandel der Zeit<br />

verkaufsunterstützendes Instrument<br />

9%<br />

Wissenschaft<br />

Praxis<br />

69%<br />

gleichberechtige Funktion<br />

Wissenschaft<br />

Praxis<br />

47%<br />

61%<br />

Führungsphilosophie<br />

Wissenschaft<br />

Praxis<br />

60%<br />

79%<br />

Abb. 1.5: Verständnis des <strong>Marketing</strong> in Wissenschaft und Praxis<br />

Quelle: eigene Darstellung, Daten vgl. Meffert et.al. (2012), S. 15<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90%<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 22 von 178<br />

11


1.2 <strong>Marketing</strong> im Wandel der Zeit<br />

Leitbild des modernen <strong>Marketing</strong>s ist der Austausch in freier Wahl bei<br />

fairen Bedingungen unter geschäftsfähigen Partner zum Wertgewinn beider.<br />

Segmentierung,<br />

Bedrüfnise und<br />

Werte erforschen<br />

Produkt<br />

entwerfen<br />

Material<br />

beschaffen<br />

Herstellen<br />

Preis<br />

festlegen<br />

Anbieten /<br />

Verkaufen<br />

Werbung / Verkaufsförderung<br />

Warenverteilung<br />

Kundendienste<br />

der herkömmliche Ablauf<br />

wertmäßige<br />

Positionierung<br />

Produktentwicklung<br />

Herstellung<br />

Entwicklung ges.<br />

Leistungsangebot<br />

Preisstrategie<br />

Werbung<br />

Fokussierung<br />

auf Zielsegmente<br />

Verkaufsförderung<br />

Verkauf<br />

Warenverteilung<br />

Kundendienste<br />

der wertschöpfende Ablauf<br />

Abb. 1.6: Modelle von Geschäftsprotzessen bis zum Austausch mit dem Kunden<br />

Quelle: eigene Darstellung, in Anlehnung an Kotler et al. (2007), S. 6<br />

1.3 <strong>Marketing</strong> als unternehmerische<br />

Aufgabe<br />

• wenn <strong>Marketing</strong> als eine unternehmerische Funktion betrachtet wird, ist eine<br />

Auseinandersetzung mit verschiedenen konkreten Problemen und Aufgaben<br />

notwendig<br />

• diese können in folgende Phasen gegliedert werden<br />

1. Situationsanalyse<br />

2. Bestimmung von <strong>Marketing</strong>-Zielen<br />

3. <strong>Marketing</strong>-Strategie<br />

4. Bestimmung der <strong>Marketing</strong>-Instrumente<br />

5. Erstellung eines <strong>Marketing</strong>-Mix<br />

6. Realisierung des <strong>Marketing</strong>-Konzepts<br />

7. <strong>Marketing</strong>-Controlling<br />

• Was sind die grundsätzlichen Inhalte dieser sieben Phasen?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 24 von 48<br />

12


1.3 <strong>Marketing</strong> als unternehmerische<br />

Aufgabe<br />

Umweltanalyse<br />

(Chancen- und<br />

Gefahren-Analyse)<br />

1. Situationsanalyse<br />

Unternehmensanalyse<br />

Marktforschung (Stärken- und<br />

Schwächen-Analyse)<br />

2. <strong>Marketing</strong>-Ziele<br />

3. <strong>Marketing</strong>-Strategien<br />

4.<strong>Marketing</strong>-Istrumente<br />

Produkt Distribution Konditionen Kommunikation<br />

5. <strong>Marketing</strong>-Mix<br />

6. Realisierung des <strong>Marketing</strong>-Konzepts<br />

7. <strong>Marketing</strong>-Controlling<br />

Abb. 1.7: Aufbau des <strong>Marketing</strong><br />

Quelle: Ergenzinger, R./Thommen, J.-P.(2005): <strong>Marketing</strong>, S. 30<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 25 von 48<br />

1.3 <strong>Marketing</strong> als unternehmerische<br />

Aufgabe<br />

1. Situationsanalyse<br />

• Erfasst und analysiert jene Faktoren, die<br />

‣ einerseits die Stellung des Unternehmens unter gegebenen Markt- und<br />

Wettbewerbsbedingungen bestimmen (inside-out-Orientierung =<br />

Stärken-Schwächen-Analyse) und<br />

‣ andererseits die Marktentwicklung und damit das Leistungsangebot<br />

beeinflussen (outside-in-Orientierung = Chancen-/ Risiken-Analyse)<br />

• als wesentliche Instrumente stehen die SWOT- und die Branchen(struktur)-<br />

Analyse zur Verfügung<br />

Markt<br />

Unternehmen<br />

Stärken<br />

Schwächen<br />

Chancen Ausbauen-Investieren Defizite ausgleichen-Investieren<br />

Risiken<br />

Prävention-Absicherung-<br />

Risiko minimieren<br />

Maßnahmen ergreifen-<br />

Aufgaben-hohes Risiko<br />

Abb. 1.8: SWOT-Analyse<br />

Quelle: Ergenzinger, R./ Thommen, J.-P.(2005): <strong>Marketing</strong>, S. 33<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 26 von 48<br />

13


1.3 <strong>Marketing</strong> als unternehmerische<br />

Aufgabe<br />

Markt<br />

Unternehmen<br />

Stärken<br />

Schwächen<br />

Chancen<br />

• starke Nachfragebelebung bei<br />

verbrauchsgünstige TDI (Diesel-)<br />

Motoren als Folge der starken<br />

Mineralölsteuererhöhung<br />

• Nachfrageverlagerung von<br />

Oberklasse- zu Mittelklasse-PKW<br />

aufgrund wachsender Preissensibilität<br />

der Verbraucher<br />

• starkes Marktanteilswachstum<br />

leistungsstarker Sport- und Fun-PKW<br />

• Nachfragesteigerung bei zweisitzigen,<br />

elektrisch betriebenen<br />

Stadtautos aufgrund technischer<br />

Innovationen außerhalb des<br />

Unternehmens<br />

Risiken<br />

• chinesische Regierung erlaubt<br />

zahlreichen Konkurrenten den<br />

Aufbau von Fabrikaten in China ohne<br />

weitere Auflagen<br />

• Schwächen der Marke Volkswagen<br />

aufgrund umfassender Verwendung<br />

von Gleichteilen bei allen<br />

Konzerngesellschaften<br />

• VW, Seat und Skoda werden<br />

austauschbar<br />

• starkes Nachfragewachstum in der<br />

Kompaktwagenklasse in den USA<br />

aufgrund steigender Benzinpreise<br />

• Geringe Partizipation am US-<br />

Marktwachstum wegen niedrigem<br />

VW-Marktanteil in den USA<br />

Abb. 1.9: SWOT-Analyse am Beispiel des VW-Konzerns<br />

Quelle: Meffert, H. (2008): <strong>Marketing</strong>, S. 236<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 27 von 48<br />

1.3 <strong>Marketing</strong> als unternehmerische<br />

Aufgabe<br />

Potentielle neuen<br />

Konkurrenten<br />

Bedrohung durch<br />

neue Konkurrenten<br />

Lieferanten<br />

Verhandlungsstärke<br />

der<br />

Lieferanten<br />

Wettbewerber in der<br />

Branche<br />

Rivalität unter den<br />

bestehenden<br />

Unternehmen<br />

Verhandlungsmacht<br />

der<br />

Abnehmer<br />

Abnehmer<br />

Bedrohung durch<br />

Ersatzprodukte und -dienste<br />

Ersatzprodukte<br />

Abb. 1.10: Triebkräfte des Branchen-Wettbewerbs<br />

Quelle: Ergenzinger, R./ Thommen, J.-P.(2005): <strong>Marketing</strong>, S. 36<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 28 von 48<br />

14


1.3 <strong>Marketing</strong> als unternehmerische<br />

Aufgabe<br />

• in der Praxis steht eine Vielzahl von weiteren Instrumenten zur<br />

Situationsanalyse zur Verfügung:<br />

‣ Produktlebenszyklus-Analyse<br />

‣ Portfolio-Analyse<br />

‣ Erfahrungskurven-Analyse<br />

‣ Marktlebenszyklus-Analyse<br />

‣ Technologielebenszyklus-Analyse<br />

‣ Wertschöpfungsketten-Analyse<br />

‣ Gap-Analyse<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 29 von 48<br />

1.3 <strong>Marketing</strong> als unternehmerische<br />

Aufgabe<br />

2. <strong>Marketing</strong>-Ziele<br />

• aus der Situationsanalyse erfolgt die Festlegung der <strong>Marketing</strong>-Ziele<br />

• es handelt sich hierbei nicht um einzelne und isolierte Ziele, sondern um ein<br />

Zielsystem, welches wie folgt unterteilt werden kann:<br />

‣ Gesamtziele und Teilbereichs- bzw. Funktionsanalyse<br />

‣ Instrumentalziele<br />

‣ Haupt- und Nebenziele<br />

‣ monetäre und nicht-monetäre Ziele<br />

‣ Quantitative und qualitative Ziele<br />

‣ ökonomische und nicht-ökonomische Ziele<br />

‣ kurz-, mittel- und langfristige Ziele<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 30 von 48<br />

15


1.3 <strong>Marketing</strong> als unternehmerische<br />

Aufgabe<br />

• die übergeordneten Ziele müssen, damit sie ihre Aufgabe als Kontroll-,<br />

Steuerungs- und Planungsfunktion erfüllen, operationalisiert werden<br />

• Operationalisierbarkeit erfolgt nach den Dimensionen:<br />

‣ Zielinhalt/-objekt<br />

‣ Zielausmaß<br />

‣ Zielort<br />

‣ Zieltiming<br />

• Was sind hierbei jeweils zu beantwortende Fragestellungen?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 31 von 48<br />

1.3 <strong>Marketing</strong> als unternehmerische<br />

Aufgabe<br />

• zwei wesentliche Ziele von <strong>Marketing</strong>-Aktivitäten sind Kundenbindung und<br />

Kundenzufriedenheit<br />

• beide bedingen einander und gelten als fundamental wichtige Zielgrößen<br />

• früher galt das Interesse hauptsächlich der Neukundengewinnung, heute<br />

stehen neben der Kundengewinnung das Halten, Pflegen und Ausbauen von<br />

Kundenbeziehungen im Vordergrund<br />

• durch erhöhte Kundenbindung sollte<br />

es dem Unternehmen gelingen, sein<br />

Cross Selling zu pflegen<br />

• es müssen daher Anreize geschaffen<br />

werden, um die Kundenabwanderungsrate<br />

auf ein Minimum zu beschränken<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 32 von 48<br />

16


1.3 <strong>Marketing</strong> als unternehmerische<br />

Aufgabe<br />

3. <strong>Marketing</strong>-Strategie<br />

• <strong>Marketing</strong>-Strategie: legt primär die Positionierung im Markt in Bezug auf<br />

das Absatzgebiet, das Produkt (Kundennutzen), das Zielgruppe<br />

(Kundensegment) oder die Wettbewerber fest.<br />

• <strong>Marketing</strong>-Strategien zeigen das grundsätzliche Vorgehen, wie die<br />

strategischen <strong>Marketing</strong>-Ziele eines Unternehmens zu erreichen sind<br />

• dabei geht es um die Marktwahl und Marktbearbeitung<br />

• es geht hierbei um die Frage nach dem Wie?, im Gegensatz zur Frage nach<br />

dem Wohin? (<strong>Marketing</strong>-Ziele)<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 33 von 48<br />

1.3 <strong>Marketing</strong> als unternehmerische<br />

Aufgabe<br />

Strategie-<br />

Ebenen<br />

Marktfeld-<br />

Strategie<br />

Marktstimulierungs-<br />

Strategie<br />

Marktparzellierungs-<br />

Strategie<br />

Markt-<br />

areal-<br />

Strategie<br />

Strategische Ausrichtung<br />

Produkt/Markt-Matrix:<br />

• Marktdurchdringung<br />

• Marktentwicklung<br />

• Produktentwicklung<br />

• Diversifikation<br />

Bestimmung der Art und Weise der<br />

Marktbeeinflussung bzw. Bestimmung der zu<br />

bearbeitenden Marktschicht.<br />

Festlegung von Art und Grad der<br />

Differenzierung der Marktbearbeitung.<br />

• Bestimmung der Art und Stufen des Marktbzw.<br />

Absatzraumes<br />

• Strategie ist ausgerichtet auf die Festlegung<br />

der Markt- und Absatzräume<br />

Strategische Basisoptionen<br />

Entspricht einer bewussten Auswahl und<br />

Kombination von produkt- und marktbezogenen<br />

Gestaltungsoptionen.<br />

Entspricht weitgehend einem Qualitäts-<br />

(Präferenz- bzw. Markenartikel-Strategie) oder<br />

Preiswettbewerb (Discount-Strategie).<br />

Entspricht weitgehend der Abdeckung von<br />

Märkten, in denen ein Unternehmen tätig<br />

werden will mittels einer Massenmarkt- und<br />

Marktsegmentierungs-Strategie.<br />

Entspricht dem Domestic <strong>Marketing</strong> (lokal,<br />

regional, überregional, national) und dem<br />

internationalen <strong>Marketing</strong> (multinational,<br />

international, weltweit).<br />

Abb. 1.11: Grundraster der <strong>Marketing</strong>-Strategien<br />

Quelle: Ergenzinger, R./ Thommen, J.-P.(2005): <strong>Marketing</strong>, S. 44<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 34 von 48<br />

17


1.3 <strong>Marketing</strong> als unternehmerische<br />

Aufgabe<br />

4. <strong>Marketing</strong>-Instrumente<br />

• sind innerhalb des <strong>Marketing</strong>-Konzepts wichtige Gestaltungsmittel, um Ziele<br />

zu erreichen und Strategien umzusetzen<br />

• <strong>Marketing</strong>-Instrumente lassen sich in folgenden vier Bereiche unterteilen:<br />

‣ Produktpolitik<br />

‣ Distributionspolitik<br />

‣ Konditionenpolitik<br />

‣ Kommunikationspolitik<br />

• Was steckt hinter diesen einzelnen Instrumenten?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 35 von 48<br />

1.3 <strong>Marketing</strong> als unternehmerische<br />

Aufgabe<br />

5. <strong>Marketing</strong>-Mix<br />

• einzelne Instrumente sind in einem <strong>Marketing</strong>-Mix zu kombinieren, um eine<br />

nachhaltige Wirkung und Effizienz am Markt zu erzielen<br />

• die vier <strong>Marketing</strong>-Instrumente können also nicht isoliert voneinander<br />

betrachtet werden, sondern nur in gegenseitiger Abstimmung<br />

• die Instrumente haben allerdings nicht nur operativen Charakter, sondern sie<br />

weisen auch strategische Inhalte auf<br />

• ergänzt werden können diese 4P durch zwei weitere P „politics“ und<br />

„public opinion“<br />

• Diskussion: Welchen Stellwert kommt diesem „Mega-<strong>Marketing</strong>“ bei Pepsi<br />

Cola und Coca Cola zu?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 36 von 48<br />

18


1.3 <strong>Marketing</strong> als unternehmerische<br />

Aufgabe<br />

6. <strong>Marketing</strong>-Controlling<br />

• Controlling: Hierunter sind jene Aufgaben zu verstehen, die sich mit der<br />

Überprüfung und Koordination aller <strong>Marketing</strong>-Aktivitäten befassen.<br />

• <strong>Marketing</strong>-Controlling beinhaltet die Koordination der marketingspezifischen<br />

Informationsversorgung, <strong>Marketing</strong>-Planung und <strong>Marketing</strong>-Kontrolle<br />

• Was sind Gründe für die wachsende Bedeutung des <strong>Marketing</strong>-Controllings?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 37 von 48<br />

1.3 <strong>Marketing</strong> als unternehmerische<br />

Aufgabe<br />

• Ziele des <strong>Marketing</strong>-Controlling sind:<br />

‣ Sicherung der Unternehmensexistenz<br />

‣ Früherkennung von Chancen und Risiken<br />

‣ gewinnorientierte Steuerung des <strong>Marketing</strong>-Bereichs<br />

‣ effizienter Einsatz der <strong>Marketing</strong>-Instrumente<br />

‣ Risikominderung der Absatzgestaltung<br />

‣ Flexibilität der Entscheidung bei wechselnden Marktverhältnissen<br />

‣ Sicherstellung von Entscheidungs- und Planungshilfen<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 38 von 48<br />

19


1.3 <strong>Marketing</strong> als unternehmerische<br />

Aufgabe<br />

• Aufgaben des <strong>Marketing</strong>-Controlling sind:<br />

1. Informationskoordinierung für die <strong>Marketing</strong>-Planung<br />

2. Durchführung von <strong>Marketing</strong>-Kontrollen und –Audits<br />

3. Bereitstellung problemspezifischer Informationen<br />

4. Informationen zur Mitarbeiterführung<br />

5. Koordination der Wechselbeziehungen<br />

• wichtige verwendete Instrumente:<br />

‣ SWOT-Analyse<br />

‣ Branchenanalyse<br />

‣ Marktanalyse<br />

‣ Konkurrenzanalyse<br />

‣ Kundenzufriedenheitsanalyse<br />

‣ ABC-Analyse<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 39 von 48<br />

1.3 <strong>Marketing</strong> als unternehmerische<br />

Aufgabe<br />

<strong>Marketing</strong>entscheidungen in unterschiedlichen Märkten<br />

Abhängig vom Zielmarkt lassen sich in der Praxis Grundtendenzen des<br />

strategischen <strong>Marketing</strong>s feststellen:<br />

•<strong>Marketing</strong>inKonsumgütermärkten<br />

‣ Aufbau eines überlegenen Markenimage<br />

•<strong>Marketing</strong>inindustriellen Märkten (B2B)<br />

‣ Beitrag zur Gewinnsteigerung der Kunden<br />

•<strong>Marketing</strong>fürNonprofit- und staatlichen Organisationen<br />

‣ Kaufkraft und spezielle Qualitätserwartungen berücksichtigen<br />

‣ Verkauf ggf. nur über Ausschreibungen (Entscheidungskriterium: Preis)<br />

•<strong>Marketing</strong>fürinternationale Märkte<br />

‣ Berücksichtigung kultureller und rechtlicher Besonderheiten<br />

20


1.3 <strong>Marketing</strong> als unternehmerische<br />

Aufgabe<br />

<strong>Marketing</strong>entscheidungen in unterschiedlichen Märkten<br />

Die dargestellten Grundtendenzen zeigen sich oft auch in den „Slogans“ der<br />

Anbieter.<br />

Markt Konsumgüter industrielle Märkte Nonprofit international<br />

Unternehmen Lidl Kyocera<br />

Greenpeace<br />

Energy<br />

BWM<br />

Slogan<br />

Lidl lohnt sich.<br />

Wirtschaftlicher<br />

drucken und<br />

kopieren.<br />

Energie-<br />

Genossenschaft<br />

aus Überzeugung.<br />

VAE: Sheer<br />

Driving Pleasure<br />

UK: The Ultimate<br />

Driving Machine<br />

Abb. 1.12: <strong>Marketing</strong>slogans unterschiedlicher Unternehmen<br />

Quelle: eigene Recherche und Darstellung, Urban, Th./Carjell, A. (2012)<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 41 von 48<br />

1.4 Tauschobjekte im <strong>Marketing</strong><br />

Differenzierung der Tauschobjekte nach Inhalt/Verwendungsart<br />

• Unterscheidung zwischen Konsum-/Investitionsgütern und Dienstleistungen<br />

‣ Konsumgüter: körperliche Produkte, die Einzelpersonen oder private<br />

Haushalte kaufen um diese einer konsumtiven Verwendung zuzuführen<br />

‣ Investitionsgüter: werden von Einzelpersonen oder Organisationen<br />

erworben und der produktiven Verwendung zugeführt<br />

‣ Dienstleistungen: nicht-gegenständliche Güter<br />

Differenzierung der Tauschobjekte nach Kaufverhalten<br />

• Impulskäufe: Kunde wird durch das konkrete Angebot angeregt, sich<br />

spontan und ungeplant für einen Kauf zu entscheiden<br />

• Convenience Goods: Produkte, bei denen die Bequemlichkeit im Einkauf im<br />

Mittelpunkt steht; hoher Habitualisierungsgrad<br />

• Shopping Goods: werden seltener gekauft und liegen im höheren<br />

Preissegment<br />

• Speciality Goods: Präferenzsystem des Kunden ist schon ausgebildet<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 42 von 48<br />

21


1.4 Tauschobjekte im <strong>Marketing</strong><br />

Kriterium Impulsprodukte Convenience Goods Shopping Goods Specialty Goods<br />

• keine Planung • gering • hoch • hoch<br />

Finanzieller<br />

Einsatz<br />

•gering •gering •hoch •hoch<br />

Planungsintensität<br />

Kaufhäufigkeit<br />

• Abhängig vom Angebot • regelmäßig • selten • selten<br />

Habitualisierungsgrad<br />

• unterschiedlich<br />

• hoch<br />

•gering<br />

• sorgfältiger Vergleich der<br />

Angebote<br />

• offen für Kaufimpulse und<br />

Informationen<br />

•gering<br />

• intensive Suche nach bereits<br />

bekanntem Produkt<br />

• Preisvergleich bzgl. des<br />

gleichen Angebotes<br />

Angebotspräferenz<br />

• keine • gegeben • offen für passende Angebote • gegeben<br />

Ziel des<br />

Käufers vor<br />

dem Kauf<br />

• keines • Bequemlichkeit beim Kauf • Einkaufen aus Spaß<br />

• Suche nach bestimmten<br />

Angebot<br />

Beispiele<br />

• Kaugummi<br />

•Marmelade<br />

• Tchibo-Produkte<br />

• viele Lebensmittel<br />

• Süßigkeiten<br />

• Zigaretten<br />

•Möbel<br />

• Schuhe<br />

• Elektroartikel<br />

•Möbel<br />

• Schuhe<br />

• Elektroartikel<br />

Konsequenzen<br />

aus<br />

Anbietersicht<br />

• auffallende, ansprechende<br />

Präsentation am POS<br />

• „Funke“ soll über-springen<br />

• starke Marke hilfreich<br />

• hohe Ubiquität<br />

• Einkaufswiderstände abbauen<br />

• Service/Beratung nicht<br />

relevant<br />

• selektive Vertriebswege<br />

möglich<br />

• Aufmerksamkeit am POS<br />

erregen<br />

• Service/Beratung wird z. T.<br />

erwartet<br />

• selektive Vertriebswege möglich<br />

• Service/Beratung wird durch<br />

Präferenzen nicht unbedingt<br />

erwartet<br />

• eher Auswahlbestätigung<br />

hilfreich<br />

Abb. 1.13: Kennzeichnung von Angeboten nach Kaufverhalten<br />

Quelle: Kreutzer (2010), S. 18 <strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 43 von 48<br />

1.4 Tauschobjekte im <strong>Marketing</strong><br />

Differenzierung der Tauschobjekte nach dem Grad des Produktinteresses<br />

• Unterscheidung zwischen Low- und High-Interest-Produkten<br />

‣ Low-Interest-Produkte: Güter des täglichen Bedarfs, denen durch die<br />

Kunden keine hohe Bedeutung beigemessen wird<br />

‣ High-Interest-Produkte: Güter, denen der Kunde aus verschiedenen<br />

Gründen eine höhere Aufmerksamkeit schenkt<br />

• besondere Bedeutung: Risiko einer Fehleinschätzung<br />

• hohe Herausforderung für Unternehmen: wenn dieses ein Low-Interest-<br />

Angebot hat und bei den Kunden eine Verhaltensänderung erreicht werden<br />

soll Strommarkt<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 44 von 48<br />

22


1.4 Tauschobjekte im <strong>Marketing</strong><br />

Kriterium Low-Interest-Produkte High-Interest-Produkte<br />

subjektiv<br />

empfundenes<br />

Kaufrisiko<br />

Höhe des<br />

finanziellen<br />

Aufwandes<br />

Sichtbarkeit des<br />

Konsums nach<br />

außen<br />

Beeinflussbarkeit<br />

der Kaufentscheidung<br />

Beispiele<br />

Konsequenzen aus<br />

Kundensicht<br />

Konsequenzen aus<br />

Anbietersicht<br />

• niedrig<br />

• niedrig<br />

• niedrig<br />

• gering<br />

• Süßigkeiten<br />

• Strom<br />

• Margarine<br />

• schwache Aktivierung<br />

• oberflächliche Beschäftigung mit<br />

Produktinformationen<br />

• geringe Ich-Beteiligung<br />

• Relevanz muss erst aufgebaut werden<br />

• hoch<br />

• hoch<br />

• hoch<br />

• hoch<br />

• PKW<br />

• Oberbekleidung<br />

• Geldanlagen<br />

• Hochschule<br />

• hohe Aktivierung<br />

• aktive Informationsbeschaffung<br />

• hohe Ich-Beteiligung<br />

• Anbieter kann auf aktive Kunden setzen<br />

Abb. 1.14: Kennzeichnung von Angeboten nach Produktinteresse<br />

Quelle: Kreutzer (2010), S. 20<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 45 von 48<br />

1.4 Tauschobjekte im <strong>Marketing</strong><br />

Differenzierung der Tauschobjekte nach Markierung/Branding<br />

• Unterscheidung zwischen Markenartikeln, Handelsmarken und No-Names<br />

• Markenartikel:<br />

‣ zeichnen sich durch eine Markierung und/oder Markennamen aus<br />

‣ hohe Qualität und hohen eigenen Qualitätsanspruch<br />

‣ relativ hohe Preisstellung<br />

• Handelsmarken:<br />

‣ Markenartikel des Handels, der viele Merkmale von Markenartikeln erfüllt<br />

‣ preislich und i. d. R. auch qualitativ unter Markenartikeln angesiedelt<br />

‣ Erhältlichkeit ist auf den „herausgebenden“ Handel beschränkt<br />

• No-Names:<br />

‣ Generics, markenlose Artikel, Private Brands, Eigen- oder Gattungsmarken<br />

‣ Bindung des Kunden an die eigenen Vertriebskanäle<br />

‣ Angebot auf Discounter beschränkt<br />

‣ Habitualisierung des Kaufverhaltens bzgl. des eigenen Vertriebskanals<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 46 von 48<br />

23


Fakultät Informatik, <strong>Professur</strong> <strong>Wirtschaftsinformatik</strong>, <strong>insb</strong>. Multimedia <strong>Marketing</strong><br />

<strong>Marketing</strong><br />

Kapitel 2<br />

Markt und Konsumverhalten<br />

Inhalte Kapitel 2<br />

2 Markt und Konsumverhalten<br />

2.1 Merkmale des Marktes<br />

2.2 Konsumentenverhalten<br />

2.3 Marktsegmentierung<br />

2.4 Marktgrößen<br />

Lernziele:<br />

• Was ist ein Markt, welche Marktformen werden unterschieden?<br />

• Wie lässt sich die Größe eines Marktes bestimmen?<br />

• Wie kann Konsumentenverhalten im <strong>Marketing</strong> erklärt werden?<br />

• Wozu dient eine Marktsegmentierung und welche Kriterien können<br />

dafür eingesetzt werden?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 2 von 47<br />

1


2 Markt und Konsumverhalten<br />

2.1 Merkmale des Marktes<br />

• im Laufe der Zeit hat der Begriff „Markt“ verschiedene Inhalte angenommen:<br />

‣ die ursprüngliche Bedeutung ist identisch mit dem Ort, an dem Käufer<br />

und Verkäufer zum Austausch von Gütern und Dienstleistungen<br />

zusammentreffen<br />

‣ aus volkswirtschaftlicher Sichtumfasst er die Gesamtheit der Nachfrager<br />

und Anbieter, die an den Austauschprozessen von Gütern beteiligt sind<br />

‣ die Betriebswirtschaftslehre versteht unter dem Markt, alle gegenwärtigen<br />

und potentiellen Kunden, die bestimmte Wünsche und<br />

Bedürfnisse gemeinsam haben<br />

• Der Absatzmarkt ist die Gesamtheit der Bedarfsträger, an die das<br />

unternehmen als tatsächliche und potentielle Abnehmer seiner Produkte und<br />

Dienstleistungen wendet, um sie zum Kauf seiner Leistungen zu veranlassen.<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 3 von 47<br />

2 Markt und Konsumverhalten<br />

2.1 Merkmale des Marktes<br />

Im betriebswirtschaftlichen Betrachtungen wird oft das Modell des sog.<br />

vollkommenen Marktes eingesetzt. Dieses Modell definiert eine Reihe<br />

von Idealkriterien:<br />

• vollkommene Konkurrenz (Polypol):<br />

• homogene Güter:<br />

• keine individuellen Präferenzen:<br />

• hohe Reaktionsgeschwindigkeit:<br />

• Punktmarkt:<br />

• vollkommende Information:<br />

• keine Marktzutrittsschranken:<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 4 von 47<br />

2


2 Markt und Konsumverhalten<br />

2.1 Merkmale des Marktes<br />

Welche Beispiele real existierender Märkte kommen den Annahmen<br />

den Annahmen des vollkommenen Markes nahe?<br />

Je nach Anzahl der Marktteilnehmer werden verschiedene Marktformen<br />

unterschieden, deren Zuordnung in der Praxis aber nicht immer eindeutig ist:<br />

Nachfrager<br />

Anbieter<br />

einer<br />

wenige<br />

einer wenige viele<br />

zweiseitiges<br />

Monopol<br />

beschränktes<br />

Nachfrage-Monopol<br />

beschränktes<br />

Angebots-<br />

Monopol<br />

Zweiseitiges<br />

Oligopol<br />

Angebots-<br />

Monopol<br />

Angebots-<br />

Oligopol<br />

viele<br />

Nachfrage-Monopol<br />

Nachfrage-<br />

Oligopol<br />

Polypol<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 5 von 47<br />

2 Markt und Konsumverhalten<br />

2.1 Merkmale des Marktes<br />

Neben der Anzahl und Größe der Marktteilnehmer zur<br />

Unterscheidung von Märkten existieren unterschiedliche weitere<br />

Abgrenzungskriterien:<br />

• Leistungsart:<br />

• Transaktionsrichtung:<br />

• Transaktionsart:<br />

• Spielregeln / Regulierung:<br />

• Zugang:<br />

• Vollkommenheitsgrad:<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 6 von 47<br />

3


2 Markt und Konsumverhalten<br />

2.1 Merkmale des Marktes<br />

• der Markt ist i. d. R. sehr dynamisch und kann durch folgende Kriterien<br />

umschrieben werden:<br />

1. Kunden<br />

2. Kaufobjekte<br />

3. Kaufbeeinflusser<br />

4. Kaufprozesse<br />

5. Kaufanlässe<br />

6. Kaufstätten<br />

• Was sind die Marktpartner, die auf dem Markt auftreten und für das<br />

Unternehmen von Bedeutung sind?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 7 von 28<br />

2.2 Konsumentenverhalten<br />

• wesentliches Element, das die Beziehungen zwischen Abnehmern und<br />

Unternehmen prägt, ist das Verhalten des Käufers, auch Konsumentenverhalten<br />

genannt<br />

• im Zusammenhang mit dem <strong>Marketing</strong> ist es wichtig zu wissen, wie es zu<br />

bestimmten Kaufentscheidungen kommt<br />

• vier Grundhaltungen können unterschieden werden:<br />

1. Rationalverhalten<br />

2. Gewohnheitsverhalten<br />

3. Impulsverhalten<br />

4. sozial abhängiges Verhalten<br />

• Was steckt hinter diesen vier Grundhaltungen?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 8 von 28<br />

4


2.2 Konsumentenverhalten<br />

Kriterium<br />

Ausprägungen<br />

Käufermerkmale<br />

• psychologische Faktoren<br />

• persönliche Faktoren<br />

• soziale Faktoren<br />

• kulturelle Faktoren<br />

Produktmerkmale<br />

Anbietermerkmale<br />

Marktmerkmale<br />

• Art des Gutes<br />

• Neuartigkeit<br />

• Preis<br />

• funktionale und ästhetische Eigenschaften<br />

• Image des Unternehmens<br />

• Gestaltung der <strong>Marketing</strong>-Instrumente<br />

• Markttransparenz<br />

• Substitutions- und Komplementärprodukte<br />

• Intensität des Wettbewerbs<br />

Situative Merkmale<br />

• Zeitdruck, Wetter, Tageszeit, Saison etc.<br />

Abb. 2.1: Einflussfaktoren auf die Kaufentscheidung<br />

Quelle: Ergenzinger, R./ Thommen, J.-P.(2005): <strong>Marketing</strong>, S. 72<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 9 von 28<br />

2.2 Konsumentenverhalten<br />

• aus der Vielzahl der Einflussfaktoren kann abgeleitet werden, dass einem<br />

bestimmten Kaufverhalten komplexe Zusammenhänge zugrunde liegen<br />

müssen<br />

• das Grundmodell verhaltensorientierter Gesamtbetrachtungen umschreibt<br />

den Menschen als Konsumenten zunächst als Black Box<br />

• die Inputfaktoren werden als Stimuli bezeichnet, welche als Reize auf die<br />

Black Box einwirken<br />

• diese Stimuli werden unterteilt in:<br />

‣ endogene Einflussfaktoren und<br />

‣ exogene Einflussfaktoren<br />

• zeigen diese Stimuli eine Wirkung, so erfolgt eine Reaktion ein Kauf<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 10 von 28<br />

5


2.2 Konsumentenverhalten<br />

Umfang der Beschäftigung<br />

mit<br />

dem Kauf<br />

Markenunterschiede<br />

intensive Beschäftigung mit<br />

dem Kauf<br />

geringe Beschäftigung<br />

mit dem Kauf<br />

bedeutende Unterschiede<br />

zwischen den Marken<br />

• komplexes Kaufverhalten<br />

• Abwechslung suchendes<br />

Kaufverhalten<br />

geringe Unterschiede<br />

zwischen den Marken<br />

• Dissonanzminderndes<br />

Kaufverhalten<br />

• Habituelles Kaufverhalten<br />

Abb. 2.2: Arten des Kaufverhaltens<br />

Quelle: Ergenzinger, R./ Thommen, J.-P.(2005): <strong>Marketing</strong>, S. 76<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 11 von 28<br />

2.2 Konsumentenverhalten<br />

Involvement bezeichnet den Grad der „Ich-Beteiligung“ bzw. des<br />

Engagements einer Person, sich für etwas zu interessieren und einzusetzen<br />

und bezieht sich auf die Aktivität des Nachfragers zum Informationserwerb<br />

und zur Informationsverarbeitung. Vgl. Meffert et. al. (2012), S. 111<br />

Involvement<br />

Anforderungen (Was ist richtig?)<br />

Informationsverhalten<br />

(Worauf wird geachtet?<br />

High<br />

Low<br />

• Angebot von Produkten mit hohem<br />

Involvement<br />

• Fachkompetente Beratung<br />

• Sortimentstiefe<br />

• Informationsstände<br />

• Niedrige Preise<br />

• Sonderangebote<br />

• bekannte Markenartikel<br />

• freundliches Bedienpersonal<br />

• Grosses Angebot an fundierten<br />

Informationen<br />

• Sachliche Informationen<br />

• bei emotional hohem Involvement auch<br />

emotionale Reize<br />

• Kommunikation der Kernleistungen<br />

• Aufmerksamkeitsweckende Reize<br />

• Sonderständer<br />

• Reize, die auf spezifische Bedürfnisse<br />

ausgerichtet sind<br />

• Preiswerbung<br />

Abb. 2.3: Auswirkungen des Involvements auf das Einkaufsverhalten<br />

Quelle: Ergenzinger, R./ Thommen, J.-P.(2005): <strong>Marketing</strong>, S. 80<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 12 von 28<br />

6


2.2 Konsumentenverhalten<br />

Zusammenhang zwischen Aktivierung und Leistung<br />

des menschlichen Organismus<br />

Quelle: Kroeber-Riel / Weinberg (2003), S. 79 nach Meffert et. al. (2012), S. 110<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 13 von 47<br />

2.2 Konsumentenverhalten<br />

• das Konstrukt „Involvement“ impliziert Auswirkungen auf die<br />

Positionierungsziele einer Marke, die sich auf emotionale und sachorientierte<br />

Produkteigenschaften beziehen können<br />

• die Wahl des Positionierungsziels hängt von dem langfristigen Involvement<br />

der Kunden- bzw. Zielgruppe ab<br />

• Unterscheidung in hohes kognitives Involvement und hohes emotionales<br />

Involvement<br />

• Was unterscheidet beide Ausrichtungen?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 14 von 28<br />

7


2.2 Konsumentenverhalten<br />

Preisbereitschaft<br />

hoch<br />

Komfortorientierter Billigkauf<br />

• Produkt-Involvement gering<br />

• Kauf-Involvemement hoch<br />

• Bsp.: Kauf im Fachgeschäft aufgrund<br />

guter Beratung, aber keine<br />

Markenpräferenz<br />

Komfortorientierter Markenkauf<br />

• Produkt-Involvement hoch<br />

• Kauf-Involvemement hoch<br />

• Bsp.: Kauf eines Ferraris oder einer<br />

Rolex-Uhr<br />

gering<br />

Sparorientierter Billigkauf<br />

• Produkt-Involvement gering<br />

• Kauf-Involvemement gering<br />

• Bsp.: Kauf von Wein in einem<br />

Discounter<br />

Sparorientierter Markenkauf<br />

• Produkt-Involvement hoch<br />

• Kauf-Involvemement gering<br />

• Bsp.: Kauf von Markenprodukten im<br />

Sonderangebot (Hi-Fi, TV im<br />

MediaMarkt)<br />

gering hoch Markenpräferenz<br />

Abb. 2.4: Typen hybriden Kaufverhaltens<br />

Quelle: Ergenzinger, R./ Thommen, J.-P.(2005): <strong>Marketing</strong>, S. 83<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 15 von 28<br />

2.3 Marktsegmentierung<br />

• ein Markt setzt sich aus einer Vielzahl von aktuellen und potentiellen Kunden<br />

mit unterschiedlichen Bedürfnissen zusammen<br />

• es ist daher zweckmäßig, diesen Markt nicht als Ganzes zu bearbeiten,<br />

sondern in verschiedene Segmente aufzuteilen<br />

• ein Unternehmen ,muss sich überlegen,<br />

1. Welche Kunden es mit welchen Produkten bedienen will (Abgrenzung von<br />

der Konkurrenz) und<br />

2. auf welche Untergruppen es ein <strong>Marketing</strong>-Programm ausrichten will<br />

(zielgerichtete Marktbearbeitung)<br />

• Unter Marktsegmentierung wird die Aufteilung des Gesamtmarktes in<br />

homogene Käufergruppen nach verschiedenen Kriterien verstanden, wobei<br />

die gewählte Aufteilung eine effiziente und erfolgreiche Marktbearbeitung<br />

ermöglichen soll.<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 16 von 28<br />

8


2.3 Marktsegmentierung<br />

• eine Unterteilung des Gesamtmarktes erfolgt nach bestimmten Kriterien, die<br />

entweder aus Sicht der Produkte in Teilmärkte und/oder aus Sicht<br />

potentieller Verwender nach Segmenten vorgenommen wird<br />

• so kann der Gesamtmarkt für Körperpflege in Teilmärkte (produktbezogen)<br />

wie Dusch-Gels, Shampoo, Lotions etc. und dieser weiter in Segmente<br />

gemäß den Bedürfnissen der Benutzer, wie bspw. bei Dusch-Gels in<br />

unterschiedliche Wirkungsarten (Frische, Sensitive etc.) unterteilt werden<br />

• häufigste Marktsegmentierungskriterien:<br />

‣ demographische Segmentierung<br />

‣ soziographische Segmentierung<br />

‣ psychografische Segmentierung<br />

‣ verhaltensorientierte Segmentierung<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 17 von 28<br />

2.3 Marktsegmentierung<br />

• eine Marktsegmentierung ist dann besonders nützlich, wenn sie folgende<br />

Voraussetzungen erfüllt:<br />

‣ Messbarkeit<br />

‣ Kausalzusammenhang<br />

‣ Entscheidungsträgerorientierung<br />

‣ Segmentgröße<br />

‣ Konstanz<br />

• nach der Marktsegmentierung erfolgt die Produktpositionierung, welche die<br />

Position der miteinander im Wettbewerb stehenden Produkte (Marken) in<br />

einem Eigenschaftsraum beschreibt<br />

• zu beantwortende Fragen sind:<br />

‣ Auf welche Produkteigenschaften reagieren die Käufer unterschiedlich?<br />

‣ Wie sind die Konkurrenzprodukte im Produktfeld platziert?<br />

‣ Welche Platzierung im Produktfeld eignet sich für das vorliegende<br />

Produkt?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 18 von 28<br />

9


2.3 Marktsegmentierung<br />

Preis/Qualität<br />

hoch<br />

1<br />

2<br />

4<br />

3<br />

tiefer<br />

Mineralgehalt<br />

5<br />

hoher<br />

Mineralgehalt<br />

6<br />

Preis/Qualität<br />

tief<br />

Abb. 2.5: Positionierungsmöglichkeiten für ein Fitness-Getränk<br />

Quelle: Ergenzinger, R./ Thommen, J.-P.(2005): <strong>Marketing</strong>, S. 92<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 19 von 28<br />

2.3 Marktsegmentierung<br />

• eine weitere wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Marktbearbeitung<br />

bildet im Rahmen der Marktsegmentierung die Zielgruppenanalyse<br />

• Unter der Zielgruppenanalyse wird eine Methode verstanden,<br />

‣ die ein Bündel von (für das <strong>Marketing</strong>) relevanten Merkmalen,<br />

Eigenschaften und Verhaltensweisen einzelner Zielgruppen analytisch<br />

betrachtet und interpretiert,<br />

‣ um ein detailliertes Bild der Bedürfnisse, Wünsche etc. zu erhalten,<br />

‣ damit die richtigen Entscheidungen für zukünftige <strong>Marketing</strong>-Aktivitäten<br />

getroffen werden können.<br />

• eine solche Analyse ist vor allem auf Käufermärkten wichtig, um eine<br />

erfolgreiche Marktbearbeitung zu erreichen<br />

• Welche Fragestellungen stehen hier im Vordergrund?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 20 von 28<br />

10


2.3 Marktsegmentierung<br />

• mittels einer Zielgruppenanalyse kann auch die Preissensitivität und das<br />

Qualitätsbewusstsein einer Zielgruppe untersucht werden treffen von<br />

Preisentscheidungen<br />

• konkrete Fragestellungen für eine zielgruppenspezifische Marktbearbeitung<br />

bzw. Analyse können für einen Anbieter sein:<br />

‣ Welche Bedeutung hat der Konsum für die Zielgruppe?<br />

‣ Welche Produktbereiche haben für die Zielgruppe besondere Relevanz?<br />

‣ Geschieht der Einkauf eher spontan und nach Bedarf, oder lassen sich<br />

typische Konsumgewohnheiten feststellen?<br />

‣ Wie hoch sind die Qualitätsansprüche der Zielgruppe?<br />

‣ Ist die Zielgruppe markenbewusst?<br />

‣ Lässt sich Markentreue feststellen?<br />

‣ Welche Rolle spielt der Preis in diesem Segment?<br />

‣ Gibt es speziell bevorzugte Einkaufsstätten?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 21 von 28<br />

2.3 Marktsegmentierung<br />

Mirage<br />

Materialismus, Fatalismus, Frustration,<br />

soziale Abkapselung, soziale Misstrauen<br />

Magic World<br />

Metamorphosis<br />

Dynamik, Wandel, Freiheit,<br />

Risikobereitschaft, Erfolg,<br />

kultureller Austausch<br />

Crafty World<br />

Cosy Tech<br />

World<br />

Secure<br />

World<br />

Steady<br />

World<br />

Permanence<br />

Zurückhaltung, Vorsorge,<br />

Rückzug auf Traditionen,<br />

Verschanzung<br />

New World<br />

Reality<br />

Vernunft, Harmonie, Selbstentfaltung,<br />

Reformen, soziales Vertrauen<br />

Abb. 2.6: Landkarte mit acht Ero-Socio-Styles<br />

Quelle: Ergenzinger, R./ Thommen, J.-P.(2005): <strong>Marketing</strong>, S. 97<br />

Authentic<br />

World<br />

Standing<br />

World<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 22 von 28<br />

11


2.3 Marktsegmentierung<br />

Kundenmerkmale<br />

Messung<br />

der Merkmale<br />

Generelle Merkmale<br />

(produkt-/situations-unabhängig)<br />

Produktspezifische Merkmale<br />

(produkt-und/oder<br />

situationsbezogene<br />

Kundenmerkmale<br />

direkt<br />

beobachtbar<br />

bzw. messbar<br />

• geografische Merkmale<br />

• demografische Merkmale<br />

• sozio-ökonomische Merkmale<br />

• Verwendungshäufigkeit<br />

• Kaufvolumen<br />

• Markentreue<br />

• Lieferantentreue<br />

• Innovationsneigung<br />

• Verwendungssituation<br />

nur indirekt<br />

(abgeleitet)<br />

messbar<br />

• Persönlichkeitsmerkmale<br />

• Lifestyle<br />

• Kaufmotive<br />

• Kauferwartungen<br />

• Einstellungen<br />

• wahrgenommene Nutzenstiftung<br />

• Kaufabsichten<br />

• Präferenzen<br />

• Elastizität<br />

Abb. 2.7: Segementierungskriterien<br />

Quelle: Ergenzinger, R./ Thommen, J.-P.(2005): <strong>Marketing</strong>, S. 99<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 23 von 28<br />

2.4 Marktgrößen<br />

• um die Absatzchancen der Produkte bzw. die Größe des Absatzmarktes<br />

abschätzen zu können und eine Entscheidungsgrundlage für das <strong>Marketing</strong><br />

zu haben, sind folgende Kennzahlen von Bedeutung:<br />

‣ Marktkapazität: Ohne Berücksichtigung der Kaufkraft ist darunter die<br />

bedarfsmäßig (mengenmäßig) maximale Aufnahmefähigkeit des Marktes<br />

zu verstehen.<br />

‣ Marktpotential: Maximale Aufnahmefähigkeit des Marktes für ein bestimmtes<br />

Gut oder eine Dienstleistung unter Einbezug der Kaufkraft.<br />

‣ Marktvolumen: Effektiv realisiertes oder geschätztes Absatzvolumen<br />

eines bestimmten Gutes oder einer Dienstleistung .<br />

‣ Marktanteil: Das von einem Unternehmen realisierte Absatzvolumen in<br />

Prozent des Marktvolumens.<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 24 von 28<br />

12


2.4 Marktgrößen<br />

• der Anteil des Marktvolumens (M V ) am Marktpotential (M P ) gibt den<br />

Sättigungsgrad eines Marktes (S M )wieder<br />

• Sättigungsgrad S M =(M V /M P ) 100<br />

• je tiefer der Sättigungsgrad, umso mehr lohnt sich der Einsatz der<br />

<strong>Marketing</strong>instrumente<br />

• Welcher Zusammenhang besteht zwischen <strong>Marketing</strong>anstrengungen und<br />

Marktvolumen?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 25 von 28<br />

2.4 Marktgrößen<br />

• Marktanteil = (Unternehmensumsatz/Marktvolumen) 100<br />

• bedeutet, dass wertmäßig der unternehmenseigene Umsatz ins Verhältnis<br />

zum Gesamtumsatz aller Wettbewerber bzw. mengenmäßig die<br />

unternehmenseigene Absatzmenge zum Gesamtabsatz aller Wettbewerber<br />

gesetzt wird<br />

• Marktanteil kann je nach Umsatz oder Menge divergieren<br />

Reiseveranstalter<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

nach Umsatz<br />

29,8<br />

15,6<br />

14,8<br />

5,6<br />

Marktanteil<br />

nach Teilnehmerzahl<br />

27,1<br />

15,2<br />

11,6<br />

7,4<br />

Abb. 2.8: Marktanteile von vier Reiseveranstaltern<br />

Quelle: Ergenzinger, R./ Thommen, J.-P.(2005): <strong>Marketing</strong>, S. 105<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 26 von 28<br />

13


2.4 Marktgrößen<br />

• die Berechnung des Marktanteils und dessen Beobachtung über die Zeit gibt<br />

Hinweise auf die Konkurrenzfähigkeit und die Erfolgschancen auf dem Markt<br />

als eine reine Umsatzbetrachtung<br />

• Wie wirken sich die zeitlichen Entwicklungen der Konstellationen von<br />

Marktvolumen und Marktanteil auf eine Umsatzsteigung aus?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 27 von 28<br />

2.4 Marktgrößen<br />

• die Berechnung des Umsatzes eines Unternehmens (U i ) mit Hilfe des<br />

Marktanteils erfolgt durch:<br />

• U i =m i U mit m i = Marktanteil des Unternehmens i (i = 1, 2, …, n)<br />

n<br />

U = gesamtes Marktvolumen U <br />

• wird das Marktvolumen U als konstant angesehen, so hängt der Marktanteil<br />

m i in erster Linie von den <strong>Marketing</strong>anstrengungen dieses Unternehmens ab<br />

<br />

U i<br />

i1<br />

• wird weiterhin unterstellt, dass allein der absolute Betrag der<br />

<strong>Marketing</strong>aufwendungen für die Höhe des Marktanteils verantwortlich ist und<br />

eine lineare Beziehung besteht, ergibt sich:<br />

• mit A i = <strong>Marketing</strong>anstrengungen des Unternehmens i<br />

m<br />

A<br />

i<br />

i n<br />

Ai<br />

i1<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 28 von 28<br />

14


2.4 Marktgrößen<br />

• Wie hoch ist der Marktanteil von Unternehmen 1, wenn das Unternehmen 1<br />

30.000 € und das Unternehmen 2 70.000 € für den Einsatz ihrer<br />

<strong>Marketing</strong>instrumente aufwendet?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 29 von 28<br />

2.4 Marktgrößen<br />

• in der Realität muss allerdings die Wirksamkeit der eingesetzten Mittel mit<br />

beachtet werden<br />

m<br />

A<br />

i i<br />

i n<br />

i<br />

Ai<br />

i1<br />

• i = <strong>Marketing</strong>wirksamkeit einer Geldeinheit, den das Unternehmen i für<br />

seine <strong>Marketing</strong>anstrengungen eingesetzt hat ( = 1 bedeutet dabei<br />

die durchschnittliche Wirksamkeit)<br />

• i A i = wirksame <strong>Marketing</strong>anstrengungen des Unternehmens i<br />

• Wie verändert sich das Ergebnis aus der letzten Aufgabe, wenn 1 = 0,80<br />

und 2 = 1,15 gilt?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 30 von 28<br />

15


2.4 Marktgrößen<br />

• die Distribution ist ein Merkmal für die Marktdurchdringung eines Produktes<br />

(Marke) in den Absatzkanälen<br />

• folgende Größen können für die Operationalisierung der Marktabdeckung<br />

herangezogen werden:<br />

‣ Produktbezogene Distributionsdichte:<br />

(Anzahl der Letztverkaufsstellen, die in einem Absatzgebiet ein<br />

bestimmtes Produkt führen/Fläche des Absatzgebietes)<br />

‣ Markenbezogene Distributionsdichte:<br />

(Anzahl der Letztverkaufsstellen, die in einem Absatzgebiet eine<br />

bestimmtes Marke des Produktes führen/Fläche des Absatzgebietes)<br />

‣ Numerischer Distributionsgrad:<br />

(Anzahl der Letztverkaufsstellen, die eine bestimmtes Marke des<br />

Produktes führen/Anzahl der Letztverkaufsstellen, die irgendeine Marke<br />

des Produktes führen)<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 31 von 28<br />

2.4 Marktgrößen<br />

• Was bedeutet ein numerischer Distributionsgrad von 70% im Lebensmitteleinzelhandel?<br />

‣ Gewichteter Distributionsgrad:<br />

(Umsatz der produkt- bzw. markenführenden Geschäfte/Gesamtumsatz<br />

aller die entsprechende Warengruppe führende Geschäfte)<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 32 von 28<br />

16


2.4 Marktgrößen<br />

• Berechnen Sie den numerischen und gewichteten Distributionsgrad, wenn<br />

folgende Ausgangsdaten vorliegen:<br />

‣ Anzahl der die Marke X führenden Geschäfte: 30.000<br />

‣ Anzahl der die entsprechende Warengruppe führenden Geschäfte: 60.000<br />

‣ Umsatz der die Marke X führenden Geschäfte: 650 Mio. €<br />

‣ Umsatz der die entsprechende Warengruppe führenden Geschäfte:<br />

1.000 Mio. €<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 33 von 28<br />

Fakultät Informatik, <strong>Professur</strong> <strong>Wirtschaftsinformatik</strong>, <strong>insb</strong>. Multimedia <strong>Marketing</strong><br />

<strong>Marketing</strong><br />

Kapitel 3<br />

<strong>Marketing</strong>informationen<br />

17


Inhalte Kapitel 3<br />

3 <strong>Marketing</strong>informationen<br />

3.1 Marktforschung<br />

3.2 Absatzprognosen<br />

Lernziele:<br />

• Aufgaben und Formen der Marktforschung kennen lernen sowie<br />

Vor- und Nachteile der internen und externen Marktforschung<br />

benennen können!<br />

• Welche Marktforschungsmethoden gibt es und was sind deren<br />

spezifische Vor- und Nachteile?<br />

• Grundbegriffe und Methoden der Marktprognose kennen lernen!<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 35 von 36<br />

3.1 Marktforschung<br />

• Marktforschung ist die systematische, auf wissenschaftlichen Methoden<br />

beruhende Gewinnung und Auswertung von Informationen über Elemente<br />

und Entwicklungen des Marktes unter Berücksichtigung der Umweltbedingungen<br />

• Ziel: objektive Informationen und Analysen, die als Grundlage für die<br />

Planung, Entscheidung, Anordnung und Kontrolle von <strong>Marketing</strong>maßnahmen<br />

dienen zu erhalten<br />

• Marktforschung ist ein wichtiger Teilbereich des <strong>Marketing</strong>s und kann<br />

entweder in Eigenregie oder durch externe Dienstleistungsunternehmen<br />

erfolgen.<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 36 von 47<br />

18


3.1 Marktforschung<br />

Vorteile der Marktforschung<br />

in Eigenregie<br />

durch externe<br />

Dienstleistungsunternehmen<br />

Quelle: in Anlehnung an Aaker et. al. (2006); Berekoven et. al. (2006), S. 39 nach Scharf / Schubert / Hehn (2009), S. 105<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 37 von 47<br />

3.1 Marktforschung<br />

Aufgabe/Funktion<br />

Interpretation<br />

Frühwarnung<br />

frühzeitiges Erkennen von Risiken und Gefahren sowie<br />

entsprechenden Reaktionen<br />

Innovation<br />

Aufspüren und Antizipieren von Chancen und Entwicklungen<br />

• Nutzung von<br />

unternehmensspezifischem Knowhow<br />

• Objektivität<br />

• Kosten nur bei Inanspruchnahme<br />

• einfacher Wechsel bei Unzufriedenheit<br />

• Sicherstellung der Geheimhaltung<br />

brisanter Informationen<br />

• Spezialisierung bezüglich der<br />

Datenerhebungs- und<br />

• Steuerung und Kontrolle des<br />

Markforschungsprozesses<br />

Datenanalysemethoden<br />

• Akzeptanz im Unternehmen<br />

Entscheidungsfindung<br />

Unsicherheitsreduktion<br />

Strukturierung<br />

Unterstützung der Unternehmensführung im willensbildenden<br />

Prozess auf allen Stufen<br />

Präzisierung und Objektivierung von Sachverhalten bzw.<br />

Verringerung der Unsicherheit und damit Hilfe bei der Auswahl von<br />

Handlungsentscheidungen<br />

Förderung des Verständnisses der Zielvorgaben und der<br />

Lernprozesse im Unternehmen – systematische Vorgehensweise<br />

Selektion<br />

Auswahl der für das unternehmen relevanten Informationen<br />

Abb. 3.1: Aufgaben und Funktionen der Marktforschung<br />

Quelle: Ergenzinger, R./ Thommen, J.-P.(2005): <strong>Marketing</strong>, S. 116<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 38 von 47<br />

19


3.1 Marktforschung<br />

Relevante Kriterien für die Auswahl eines geeigneten Marktforschungsunternehmens<br />

: in Anlehnung an Lehmann (1998), S. 102f<br />

• Kenntnis hinsichtlich Branche bzw. Produktbereich (Überzeugende<br />

Referenzen / Erfahrungen aus ähnlichen Projekten)<br />

• Kompetenz bezüglich Datenerhebung und –analyse<br />

• Effiziente Steuerung der Kommunikation und Interaktion mit dem<br />

Auftraggeber / Kunden<br />

• Vertraulicher Umgang mit allen kunden- bzw. projektbezogenen Daten<br />

• Problemzentrierte, detaillierte Angebotserstellung<br />

• Terminzuverlässigkeit<br />

• Kosten<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 39 von 47<br />

3.1 Marktforschung<br />

Marktforschungsmethoden<br />

Primärforschung<br />

Sekundärforschung<br />

Befragung<br />

• quantitativ<br />

• qualitativ<br />

Beobachtung<br />

• Feldbeobachtung<br />

• Laborbeobachtung<br />

Test<br />

•Produkt-<br />

Markttest<br />

• Instrument-<br />

Markttest<br />

innerbetriebliche<br />

Quellen<br />

außerbetriebliche<br />

Quellen<br />

Abb. 3.2: Überblick der Marktforschungsmethoden<br />

Quelle: Ergenzinger, R./ Thommen, J.-P.(2005): <strong>Marketing</strong>, S. 119<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 40 von 47<br />

20


3.1 Marktforschung<br />

• Sekundärforschung<br />

‣ stützt sich auf bereits vorhandene Informationen,<br />

‣ die i. d. R. für einen anderen Zweck (z. B. Untersuchung für ein anderes<br />

Produkt auf dem gleichen Markt) oder<br />

‣ aufgrund eines allgemeinen Interesses (z. B. Veröffentlichungen<br />

statistischer Ämter) zusammengetragen worden sind<br />

• Primärforschung<br />

‣ Informationen werden für eine bestimmte Problemstellung mit einer<br />

eigens dafür konzipierten Erhebung gewonnen<br />

‣ die Informationen werden primär mit Hilfe spezieller Erhebungstechniken<br />

erzielt<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 41 von 47<br />

Wichtiger Hinweis<br />

3.1 Marktforschung<br />

Die Charakteristika, sowie differenzierte Anwendung und Auswahl von Methoden<br />

der Marktforschung wird an dieser Stelle nicht behandelt. Fundierte<br />

Kenntnisse in diesem Bereich werden dennoch für die Klausur und im weiteren<br />

Studienverlauf vorausgesetzt.<br />

Literaturhinweise zum Selbststudium:<br />

Meffert / Burmann / Kirchgeorg (2012), S. 148 – 180<br />

Bruhn (2010), S. 87 – 122<br />

Scharf / Schubert / Hehn (2009), S. 101-179<br />

Kotler / Keller / Bliemel (2007), S. 149 – 229<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 42 von 47<br />

21


3.1 Marktforschung<br />

Lernkontrollfragen<br />

teilw. in Anlehnung an Scharf / Schubert / Hehn (2009), S. 178<br />

1. Marktforschungsmethoden lassen sich nach unterschiedlichen Kriterien<br />

Systematisieren. Nennen Sie mindestens drei Kriterien mit ihren jeweiligen<br />

Ausprägungen!<br />

2. Erläutern Sie den Unterschied zwischen Primär- und Sekundärforschung!<br />

Welche spezifischen Vor- und Nachteile sind mit diesen Ansätzen verbunden?<br />

3. Stellen Sie die verschiedenen Aufgabenbereiche der Marktforschung am<br />

Beispiel eines PC-Spiele-Herstellers dar!<br />

4. Was versteht man unter einer repräsentativen Stichprobe?<br />

5. Grenzen Sie quantitative und qualitative Interviews voneinander ab! Für<br />

welche Probleme sind quantitative bzw. qualitative Interviews geeignet?<br />

6. Welche Informationen liefert ein Markttest?<br />

7. Was ist eine Panelerhebung und welche Probleme sind damit verbunden?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 43 von 47<br />

3.1 Marktforschung<br />

Einsatzbeispiele – Methoden zur Messung der Kundenzufriedenheit<br />

vgl. Kotler et.al (2007) S. 48f.<br />

• Qualitative Methoden<br />

‣ Beschwere- und Vorschlagssysteme<br />

‣ Critical-Incident-Methode<br />

‣ Sequenzielle Ereignismethode<br />

• Quantitative Methoden<br />

‣ Diskrepanzmodelle<br />

‣ Direkte Befragung nach der Gesamtzufriedenheit<br />

‣ Multiattributive Messung<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 44 von 47<br />

22


3.2 Absatzprognosen<br />

• Markforschung sollte nicht nur in beschreibender und erklärender Weise<br />

das Verhalten der Konkurrenz erfassen, sondern auch Prognosen über die<br />

zukünftige Entwicklung abgeben<br />

‣ langfristige Prognosen können möglicher Differenzen zwischen dem<br />

angestrebten und erwarteten Umsatz feststellen<br />

‣ Absatzprognosen müssen aufgestellt werden, um die Umsatzwirkungen<br />

alternativer <strong>Marketing</strong>maßnahmen abzuschätzen<br />

‣ kurzfristige Prognosen dienen der Erkenntnis für mengenmäßige<br />

Dispositionen in vorgelagerten Bereichen<br />

• Verfahren:<br />

‣ qualitative oder heuristische Verfahren<br />

‣ quantitative Methoden<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 45 von 47<br />

23


Fakultät Informatik, <strong>Professur</strong> <strong>Wirtschaftsinformatik</strong>, <strong>insb</strong>. Multimedia <strong>Marketing</strong><br />

<strong>Marketing</strong><br />

Kapitel 4<br />

Produktpolitik<br />

Inhalte Kapitel 4<br />

4 Produktpolitik<br />

4.1 Produktgestaltung<br />

4.2 Branding und Branding-Strategien<br />

4.3 Produktlebenszyklus<br />

4.4 Produkt- und Programmanalysen<br />

4.5 Produktentwicklung<br />

Lernziele:<br />

• Das Absatzprogramm eines Unternehmens strukturiert analysieren<br />

und beschreiben.<br />

• Produkte, Strategien und <strong>Marketing</strong>maßnamen unterschiedlichen<br />

Märkten und dem Produktlebenszyklus zuordnen.<br />

• Ansätze der Produktentwicklung aus <strong>Marketing</strong>-Sicht kennen.<br />

Folie 2 von 48<br />

1


4 Produktpolitik<br />

• Produktpolitik befasst sich mit der art- und mengenmäßigen Gestaltung<br />

des Absatzprogrammes eines Unternehmens sowie der mit dem Produkt<br />

angebotenen Zusatzleistungen (z. B. Installation, Reparaturdienst)<br />

• im Mittelpunkt der Produktpolitik stehen die Bedürfnisbefriedigung der<br />

Kunden und der Nutzen, den sie hieraus ziehen<br />

• die Gestaltung der Produktpolitik hängt sehr stark von der Art der Produkte<br />

ab<br />

• wichtige Kriterien zur Charakterisierung von Produkten:<br />

‣ Verwendungszweck und –dauer<br />

‣ Erklärungsbedürftigkeit<br />

‣ Lagerfähigkeit<br />

‣ Zahl der Bedarfsträger<br />

‣ Art der Bedürfnisbefriedigung<br />

‣ Einkaufsgewohnheiten<br />

‣ Neuigkeitsgrad<br />

‣ Bekanntheitsgrad<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 3 von 48<br />

4 Produktpolitik<br />

Entscheidungsbereiche der Produktpolitik<br />

Programmgestaltung<br />

• Programmstruktur<br />

• Programmanalyse<br />

• Programmentscheidungen<br />

Produktgestaltung<br />

• Gestaltungsbereiche<br />

• Gestaltungsmittel<br />

• Gestaltungsprozess<br />

Markenpolitik<br />

• Markenstrategien<br />

• Markensysteme<br />

• Markengestaltung<br />

Programminnovation<br />

• Zielmarktbestimmung<br />

• Ideenfindung und –bewertung<br />

• Produktentwicklung<br />

• Markteinführung<br />

Abb. 4.1: Struktur produktpolitischer Entscheidungen<br />

Quelle: Scharf, A. et al. (2009): <strong>Marketing</strong> – Einführung in Theorie und Praxis, S. 226<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 4 von 48<br />

2


4.1 Produkt(programm)gestaltung<br />

• Hauptproblem für die Bestimmung eines Sortiments, ist die Festlegung der<br />

optimalen Anzahl von Produkten, die ein Unternehmen anbieten soll<br />

‣ Programmtiefe gibt an, wie viele verschiedenartigen Ausführungen<br />

einer Produktart in das Programm aufgenommen werden<br />

‣ mit der Programmbreite wird umschrieben, wie viele verschiedene<br />

Produktarten (Produktlinien) das Absatzprogramm enthält<br />

Programmtiefe<br />

Produktlinie 1 1a 1b 1c 1c<br />

Produktlinie 2 2a<br />

2b<br />

Produktlinie 3 3a 3b 3c<br />

Produktlinie 4 4a<br />

Programmbreite<br />

Abb. 4.2: Sortimentsbreite und -tiefe<br />

Quelle: Ergenzinger, R./ Thommen, J.-P.(2005): <strong>Marketing</strong>, S. 151<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 5 von 48<br />

4.1 Produkt(programm)gestaltung<br />

Programmtiefe<br />

Wäschepflege 1a 1b 1c 1c<br />

Geschirrspüler<br />

Kochen/Backen/Braten<br />

Kühl-/Gefrierschränke<br />

Bodenpflege<br />

2a<br />

2b<br />

3a 3b 3c<br />

4a<br />

5a<br />

5b<br />

Programmbreite<br />

Küchenmöbel<br />

6a 6b 6c<br />

Gewerbemaschinen<br />

7a<br />

7b<br />

Abb. 4.3: Breite und Tiefe des Produktprogramms am Beispiel Miele<br />

Quelle: Kreutzer, R. T. (2010): Praxisorientiertes <strong>Marketing</strong>, S. 195<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 6 von 48<br />

3


4.1 Produkt(programm)gestaltung<br />

• Für die Produktgestaltung ist es notwendig, den Produktkern und den<br />

Grundnutzen festzulegen. Was verstehen Sie unter diesen beiden Termini?<br />

• um den Produktkern vermittelt eine sozial-psychologisch Dimension den<br />

Zusatznutzen, die sich aus folgenden Elementen zusammensetzt<br />

‣ Form (Design)<br />

‣ Verpackung<br />

‣ Markierung<br />

‣ Gestaltung der Umweltbeeinflussung<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 7 von 48<br />

Definition<br />

Beispiel<br />

Die aus den technisch-funktionalen<br />

Eigenschaften eines Produktes<br />

resultierende Bedürfnisbefriedigung.<br />

Über den Grundnutzen<br />

hinausgehende Bedürfnisbefriedigung<br />

durch das Produkt.<br />

Aus den ästhetischen Wirkungen<br />

und dem emotionalen Markenwert<br />

eines Produktes resultierende<br />

Bedürfnisbefriedigung.<br />

Aus den sozialen Wirkungen eines<br />

Produktes resultierende Bedürfnisbefriedigung.<br />

Grundnutzen<br />

+<br />

funktionaler<br />

Zusatznutzen<br />

+<br />

emotionaler<br />

Zusatznutzen<br />

+<br />

sozialer<br />

Zusatznutzen<br />

=<br />

Eigene Darstellung vgl. Scharf et.al. (2009), S. 228<br />

Summer aller Nutzenkomponenten<br />

des Produkts.<br />

Produktnutzen<br />

Folie 8 von 48<br />

4


4.1 Produkt(programm)gestaltung<br />

• neben dem Grundnutzen und den verschiedenen Zusatznutzen spielen auch<br />

Zusatzleistungen eine große Rolle<br />

‣ Beratung beim Einkauf<br />

‣ Lieferung und Installation<br />

‣ Schulung und Beratung nach dem Kauf<br />

‣ Ersatzteilversorgung, Wartung, Reparaturdienst<br />

‣ Garantiedienst<br />

• wichtiges Instrument für Kunden zur Erleichterung der Inanspruchnahme<br />

Zusatzleistungen ist das Customer Care Center<br />

• ein Customer Care Center ist eine zentrale Organisation, die alle<br />

eingehenden Kundenanliegen koordiniert und bearbeitet<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 9 von 48<br />

4.2 Branding und Branding-Strategien<br />

Banding-Strategie Basis Beispiel<br />

Corporate-Brand/<br />

Dachmarke<br />

Family Brand/<br />

Familienmarke<br />

Product Brand<br />

Einzelmarke<br />

Unternehmensname<br />

Produktname/-linie<br />

Einzelprodukt<br />

Coca-Cola, Nestlè,<br />

Volkswagen, Ferrero, Nokia,<br />

Lego, TUI<br />

Nivea, Tesa, Melitta, Bild,<br />

Milka, Pampers<br />

Nutella, Duplo, Tandil,<br />

Robinson Club<br />

Private-Brand/No-Name<br />

Gattungsmarke<br />

Drittanbieter<br />

Ja!, A&P, Gut&Günstig<br />

Abb. 4.4: Alternative Branding-Strategien<br />

Quelle: Kreutzer, R. T. (2010): Praxisorientiertes <strong>Marketing</strong>, S. 236<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 10 von 48<br />

5


4.2 Branding und Branding-Strategien<br />

• Funktionen einer Marke aus Anbietersicht<br />

‣ Wertsteigerung des Unternehmens<br />

‣ preispolitischer Spielraum<br />

‣ Plattform für neue Produkte<br />

‣ Segmentspezifische Marktbearbeitung<br />

‣ Kundenbindung<br />

‣ Differenzierung gegenüber der Konkurrenz<br />

‣ Präferenzbildung<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 11 von 48<br />

4.2 Branding und Branding-Strategien<br />

• Funktionen einer Marke aus Nachfragersicht<br />

‣ Entlastungsfunktion<br />

‣ Qualitätssicherungsfunktion<br />

‣ Identitätsfunktion<br />

‣ Prestigefunktion<br />

‣ Vertrauensfunktion<br />

‣ Orientierungshilfe (Identifikationsfunktion)<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 12 von 48<br />

6


4.2 Branding und Branding-Strategien<br />

Markenwert der zwanzig wertvollsten Marken im Jahr 2012 (in Milliarden US-Dollar)<br />

Markenwert in Milliarden US-Dollar<br />

Apple<br />

IBM<br />

Google<br />

107,86<br />

115,99<br />

182,95<br />

McDonald's<br />

95,19<br />

Microsoft<br />

Coca-Cola<br />

Marlboro<br />

AT&T<br />

76,65<br />

74,29<br />

73,61<br />

68,87<br />

Verizon<br />

China Mobile<br />

General Electric<br />

Vodafone<br />

49,15<br />

47,04<br />

45,81<br />

43,03<br />

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200<br />

Abb. 4.5: Markenwert der wertvollsten Marken weltweit 2012<br />

Quelle: statista, 2013<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 13 von 48<br />

4.2 Branding und Branding-Strategien<br />

Dachmarke Beiersdorf<br />

Nivea<br />

tesa<br />

Familienmarke<br />

Nivea<br />

Körperpflege<br />

Nivea<br />

for MEN<br />

tesafilm<br />

tesa VELCOR<br />

Einzelmarke<br />

• Happy Time<br />

Body Lotion<br />

• Hautstraffende<br />

Body Milk Q10<br />

Plus<br />

• DNAge Zone<br />

Action<br />

• Good-Bye<br />

Cellulite<br />

• Cool Kick<br />

Gesichtspflege<br />

• Summer Look<br />

Gesichtspflege<br />

• After Shave<br />

Balsam Double<br />

Action Q10<br />

• Rasiergel Mild<br />

• Miniabroller<br />

• Doppelseitig<br />

• kristall-klar<br />

• mattunsichtbar<br />

• transparent<br />

• von Hand<br />

einreißbar<br />

• Cable Manager<br />

• Extrastarke<br />

Klettpunkte<br />

• Garten Baumbinder<br />

• Garten Tragegurt<br />

• Klettband zum<br />

Aufbügeln<br />

Produkte<br />

Abb. 4.6: Markenstrategie bei Beiersdorf<br />

Quelle: www.nivea.de, www.tesa.de, 2010<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 14 von 48<br />

7


4.2 Branding und Branding-Strategien<br />

Vor- und Nachteile der Einzelmarkenstrategie<br />

Vorteile<br />

• Möglichkeit der klaren Profilierung eines Produktes<br />

• Konzentration auf eine definierte Zielgruppe<br />

• Wahl einer spezifischen Position ist gegeben<br />

• Innovationscharakter des neuen Produkts lässt sich<br />

gut darstellen<br />

• Relaunch-Maßnahmen sind gut umzusetzen<br />

• bei Misserfolg des Produkts erfolgt kein negativer<br />

Imagetransfer auf andere Produkte des<br />

Unternehmens<br />

Nachteile<br />

• ein Produkt muss das gesamte Markenbudget allein<br />

tragen<br />

• Voraussetzung ist ein ausreichendes Marktvolumen<br />

bzw. –potenzial<br />

• Markenpersönlichkeit wird nur langsam aufgebaut<br />

• immer kürzere Produktlebenszyklen gefährden die<br />

Erreichung des Break Even-Point<br />

• durch Strukturwandel von Märkten kann die<br />

Überlebensfähigkeit produktspezifischer Marken<br />

gefährdet sein<br />

• geeignete und schutzfähige Marken sind schwer zu<br />

finden<br />

Abb. 4.7: Vor- und Nachteile der Einzelmarkenstrategie<br />

Quelle: Scharf, A. et al. (2009): <strong>Marketing</strong> – Einführung in Theorie und Praxis, S. 258<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 15 von 48<br />

4.2 Branding und Branding-Strategien<br />

Vor- und Nachteile der Familienmarkenstrategie<br />

Vorteile<br />

• spezifische Profilierungsmöglichkeiten<br />

• mehrere Produkte tragen das Markenbudget<br />

• neue Produkte profieren vom positiven<br />

Imagetransfer der Marke<br />

• Stärkung des Markenimages, wenn Produkt<br />

notwendigen „fit“ hat<br />

Nachteile<br />

• Relaunch-Maßnahmen begrenzt<br />

• „Markenkern“ der Ausgangsmarke begrenzt<br />

Innovationsmöglichkeiten<br />

• nur dort einsetzbar, wo Abnehmer Angebotssysteme<br />

mit Nutzenklammern akzeptieren<br />

• Gefahr der Markenüberdehnung bzw.<br />

-verwässerung<br />

Abb. 4.8: Vor- und Nachteile der Familienmarkenstrategie<br />

Quelle: Scharf, A. et al. (2009): <strong>Marketing</strong> – Einführung in Theorie und Praxis, S. 259<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 16 von 48<br />

8


4.2 Branding und Branding-Strategien<br />

Vor- und Nachteile der Dachmarkenstrategie<br />

Vorteile<br />

• alle Produkte tragen das Markenbudget<br />

Nachteile<br />

• klare Positionierung wird erschwert<br />

• leichte Einführung neuer Produkte<br />

• neue Produkte profitieren vom positiven<br />

Imagetransfer<br />

• Präsenz in kleinen Teilmärkten möglich<br />

• suche nach neuen schutzfähigen Märkten entfällt<br />

• Positionierung eher unspezifisch<br />

• Konzentration auf einzelne Zielgruppen ist kaum<br />

möglich<br />

• Innovationen können nicht spezifisch profiliert<br />

werden<br />

• bei Misserfolg negativer Imagetransfer auf die<br />

Marke und alle Produkte<br />

Abb. 4.9: Vor- und Nachteile der Dachmarkenstrategie<br />

Quelle: Scharf, A. et al. (2009): <strong>Marketing</strong> – Einführung in Theorie und Praxis, S. 260<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 17 von 48<br />

4.2 Branding und Branding-Strategien<br />

Marken<br />

Produktlinien<br />

bestehend<br />

neu<br />

Linienausweitung<br />

(Line Extension)<br />

Markentransfer<br />

(Brand Extension)<br />

bestehend<br />

Google +<br />

Google books<br />

Google Earth<br />

neu<br />

Mehrmarken-Strategie<br />

(Multi Branding)<br />

YouTube<br />

Marken- und<br />

Produktlinien-Innovation<br />

Chrom<br />

Android<br />

Abb. 4.10: Produkt-Marken-Portfolio am Beispiel von Google<br />

Quelle: Kreutzer, R. T. (2010): Praxisorientiertes <strong>Marketing</strong>, S. 239<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 18 von 48<br />

9


4.2 Branding und Branding-Strategien<br />

• eine weitere strategische Option im Bereich der Markenführung bildet<br />

aufgrund veränderter Marktbedingungen die Kooperation von Unternehmen<br />

in Form des Co-Brandings<br />

• Co-Branding i. e. S. ist die systematische Markierung einer Leistung durch<br />

mindestens zwei Marken (Kraft: Jacobs/Mmilka; Procter & Gamble:<br />

Braun/Oral-B)<br />

• Co-Branding i. w. S. bezeichnet die Verbindung bzw. den gemeinsamen<br />

Auftritt zweier selbständiger Marken (Dual Branding oder Markenallianzen;<br />

Samrties & Haribo; Acer & Ferrari; Mini & Puma; Lindt & Remy Martin)<br />

• Ziel des Co-Brandings ist es,<br />

‣ eine stärkere Markenpräsenz zu erzielen,<br />

‣ die hohen <strong>Marketing</strong>-Kosten zu reduzieren sowie<br />

‣ allen Beteiligten einen zusätzlichen Erfolgsbeitrag zu verschaffen<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 19 von 48<br />

4.2 Branding und Branding-Strategien<br />

• Markenführung im Handel<br />

‣ bei Betrachtung der Entwicklungen der Marken im Einzelhandelsbereich<br />

fällt auf, dass sich etablierte Marken wie Fielmann, Body Shop, OBI H&M,<br />

Ikea einer hohen Kundenbindung erfreuen<br />

‣ Markenmanagement gewinnt im Handel stark an Bedeutung<br />

‣ Welche Gestaltungsformen des Markenmanagements im Handel gibt es?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 20 von 48<br />

10


4.2 Branding und Branding-Strategien<br />

Art des Store<br />

Brandings<br />

Merkmale<br />

Produktbasiertes<br />

Store Branding<br />

Servicebasiertes<br />

Store Branding<br />

Preisbasiertes<br />

Store Branding<br />

Markenstrategie/Ge<br />

schäftsmodell<br />

Content Retailer/<br />

Produktführer<br />

Channel Retailer/<br />

Problemlöser<br />

Discount Retailer/<br />

Kostenführer<br />

Markenversprechen/<br />

Markenkern<br />

einzigartige Produkte<br />

(unter einem Label)<br />

bequeme Verkaufsstellen,<br />

große Auswahl und<br />

einzigartige<br />

Serviceleistungen<br />

bestes Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis, sehr<br />

günstige Eingangspreislagen<br />

Markenkompetenz<br />

Sortimente<br />

effektive Produktentwicklungs-,<br />

Beschaffungs- und<br />

-innovationsprozesse<br />

Service und Personal<br />

Service-, Personalausbildung-<br />

und effektive<br />

Warenwirtschaftssysteme<br />

Preis<br />

effiziente Beschaffungs-,<br />

Logistik- und<br />

Verkaufsprozesse<br />

Beispiele<br />

Zara, Ikea, Mark&Spencer<br />

Wal-Markt,<br />

Metro Cash&Carry,<br />

Kaufhof Galeria<br />

Aldi, Lidl,<br />

Denner, PickPay<br />

Profilierung<br />

über …<br />

• einzigartiges Sortiment<br />

• Wettbwerbsvorteil liegt<br />

im Sortiment<br />

• Fokus Serviceangebot<br />

• Angebot hat keine<br />

Differenzierung gegenüber<br />

der Konkurrenz<br />

• Fokus Preis<br />

• wenig Service<br />

• schmales Sortiment<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 21 von 48<br />

4.3 Produktlebenszyklus<br />

• das Konzept des Produktlebenszyklus versucht, Gesetzmäßigkeiten<br />

bezüglich des Umsatzverlaufs eines Produktes während einer als begrenzt<br />

angenommenen Lebensdauer zu erkennen<br />

• grafisch wird der Lebenszyklus so erfasst, dass in einem Koordinatensystem<br />

auf der Abszisse die Zeit, auf der Ordinate die Umsätze und/oder der Gewinn<br />

pro Zeiteinheit eingetragen wird<br />

• Welche unterschiedlichen Phasen gibt es im Produktlebenszyklus und wie<br />

werden Sie grafisch dargestellt?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 22 von 48<br />

11


4.3 Produktlebenszyklus<br />

• Beurteilung des Konzepts des Produktlebenszyklus<br />

1. Klärung, worauf sich der Lebenszyklus bezieht (Produktgruppe, einzelnes<br />

Produkt oder Produktmarke des Herstellers)<br />

2. Berücksichtigung der Art des Gutes<br />

3. Art und Umfang der eingesetzten <strong>Marketing</strong>-Maßnahmen werden bei<br />

diesem Modell nicht mit berücksichtigt<br />

4. Sowohl die Dauer des gesamten Produktlebenszyklus als auch die<br />

einzelnen Lebenszyklusphasen unterscheiden sich stark voneinander und<br />

lassen sich selten im Voraus festlegen<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 23 von 48<br />

4.4 Produkt- und Programmanalysen<br />

• um sich den wandelnden Bedürfnissen der Kunden und den erwarteten<br />

Reaktionen der Konkurrenz anzupassen und flexibel reagieren zu können, ist<br />

eine systematische Analyse im Bereich der Produkt und Programmpolitik<br />

nötig<br />

• Strategische Produkt- und Programmplanung<br />

‣ Produktlebenszyklus-Analyse<br />

‣ Programmstruktur-Analyse<br />

‣ Produktpositionierung<br />

‣ Portfolio-Analyse<br />

• Operative Produkt- und Programmplanung<br />

‣ Deckungsbeitragsanalyse<br />

‣ Kennzahlenanalyse<br />

‣ Zufriedenheits- und Beschwerde-Analyse<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 24 von 48<br />

12


4.4 Produkt- und Programmanalysen<br />

Portfolioanalyse<br />

• Ziel ist es, die vorhandenen oder potentiellen Ressourcen in Bereiche zu<br />

lenken, in denen die Marktaussichten besonders vorteilhaft sind und in denen<br />

das Unternehmen seine Stärken ausnutzen kann<br />

• Portfolioanalyse ist eine Technik für die strategischen Unternehmensplanung,<br />

denn<br />

‣ sie kombiniert die Umwelt- und Unternehmensanalyse sowie<br />

‣ gibt Hinweise zur Strategiewahl.<br />

• Kennzeichnend: Ganzheitliche Sicht des Unternehmens!<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 25 von 48<br />

4.4 Produkt- und Programmanalysen<br />

Aufbau der Portfolioanalyse und generelle Vorgehensweise<br />

1 Abgrenzung der Strategischen Geschäftseinheiten (SGE):<br />

‣ nach Produkten (z. B. Hard- und Software)<br />

‣ nach Käufergruppen (z. B. Privat- und Geschäftskunden)<br />

‣ nach Regionen (z. B. West- und Osteuropa)<br />

• Kriterien der SGE:<br />

‣ spezifischen Marktaufgaben<br />

‣ hohe Eigenständigkeit (Durchsetzung eigener Strategien)<br />

‣ eigener, abgrenzbarer Erfolgsbeitrag<br />

‣ Welche Parameter könnten zur Einordnung einer SGE in eine<br />

Portfoliodarstellung benutzt werden?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 26 von 48<br />

13


4.4 Produkt- und Programmanalysen<br />

2 Bewertung der SGE<br />

‣ Je detaillierter die Bewertung erfolgt, desto aussagefähiger wird die<br />

Analyse!<br />

3 Positionierung der SGE im Portfolio<br />

4 Ableitung von Normstrategien<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 27 von 48<br />

4.4 Produkt- und Programmanalysen<br />

Marktwachstums-Marktanteils-Matrix<br />

der Boston Consulting Group (BCG-Matrix)<br />

Boston Consulting Group<br />

BCG-Matrix<br />

Markt-/Branchenattraktivität<br />

Marktwachstum<br />

Wettbewerbsposition<br />

relativer Marktanteil<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 28 von 48<br />

14


4.4 Produkt- und Programmanalysen<br />

grundlegender Aufbau der BCG-Matrix<br />

hoch<br />

Marktwachstum<br />

Questionmarks<br />

Umsätze: gering, instabil,<br />

wachsend<br />

Cash-Flow: negativ<br />

Stars<br />

Umsätze: hoch, stabil,<br />

wachsend<br />

Cash-Flow: negativ bis<br />

max. neutral<br />

niedrig<br />

Poor Dogs<br />

Umsätze: gering, instabil<br />

Cash-Flow: neutral bis<br />

negativ<br />

Cash-Cows<br />

Umsätze: hoch, stabil,<br />

wachsend<br />

Cash-Flow: positiv<br />

niedrig<br />

relativer Marktanteil<br />

hoch<br />

Produktlebenszyklus<br />

(PLZ)<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 29 von 48<br />

4.4 Produkt- und Programmanalysen<br />

Normstrategien in der BCG-Matrix<br />

Einführungsphase<br />

Wachstumsphase<br />

Offensivstrategie<br />

Sättigungsphase<br />

Investitionsstrategie<br />

Reifephase<br />

Desinvestitionsstrategie<br />

Produktlebenszyklus<br />

(PLZ)<br />

Investitionen<br />

Defensivstrategie<br />

Deckungsbeitrag<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 30 von 48<br />

15


4.4 Produkt- und Programmanalysen<br />

• Wie sind die einzelnen Normstrategien charakterisiert? Verwenden Sie hierzu<br />

das Bsp. der BCG-Matrix für Time Warner Inc., wobei die Größe der einzelnen<br />

Elemente die Zielgröße Umsatz darstellt!<br />

Zeitschriftenverlag<br />

Marktwachstum<br />

Filmproduktion<br />

Kabel-TV-<br />

Netze<br />

Kabel<br />

Positionierung Jahr X<br />

AOL<br />

Positionierung Jahr Y<br />

Musik<br />

relativer Marktanteil<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 31 von 48<br />

4.4 Produkt- und Programmanalysen<br />

• Fazit:<br />

‣einfache Handhabung (+)<br />

‣unterstützt Führungskräfte bei der Verarbeitung einer Menge von<br />

detaillierten Informationen zu den einzelnen Geschäftsfeldern (+)<br />

‣BCG-Matrix liefert einen nützlichen Ausgangspunkt für detaillierte Analysen<br />

sowie Diskussionen der Wettbewerbspositionen und der Strategien für<br />

einzelne Geschäftsfelder (+)<br />

‣sehr grobe Einteilung in vier Felder (-)<br />

‣Festlegung der Grenzwerte für Marktwachstum und relativen Marktanteil (-)<br />

‣wenige quantitative Aussagen (-)<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 32 von 48<br />

16


4.4 Produkt- und Programmanalysen<br />

Die McKinsey-Matrix<br />

• Unterstützung von Strategieanalysen in folgenden Bereichen:<br />

‣ Ressourcenallokation<br />

‣ Formulierung der Wettbewerbsstrategie für Geschäftsfelder<br />

‣ Analyse der Portfolio-Ausgewogenheit<br />

‣ Vorgabe von Leistungszielen<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 33 von 48<br />

4.4 Produkt- und Programmanalysen<br />

Parameter der Mc-Kinsey-Matrix<br />

Markt-/Branchenattraktivität<br />

relativer<br />

Wettbewerbsvorteil<br />

•Marktgröße<br />

• Marktwachstum<br />

• Branchenrentabilität<br />

• Wettbewerbsintensität<br />

• Innovationspotential<br />

• relativer Marktanteil<br />

• Wachstumsrate<br />

• <strong>Marketing</strong>potential<br />

• Kostenvorteile<br />

• Finanzkraft<br />

Achsbezeichnungen<br />

des Portfolios<br />

Bewertungsparameter zur<br />

quantitativen Positionierung<br />

der SGE in der Matrix<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 34 von 48<br />

17


4.4 Produkt- und Programmanalysen<br />

Marktattraktivitätsbewertung<br />

Wettbewerbsvorteile<br />

Einzelfaktoren (i)<br />

Marktgröße<br />

Beurteilung<br />

Skala 1 - 9<br />

E i<br />

6<br />

G i<br />

0,1<br />

E i · G i<br />

0,6<br />

Einzelfaktoren (i)<br />

rel. Marktanteil<br />

Beurteilung<br />

Skala 1 - 9<br />

E i<br />

7<br />

G i<br />

0,1<br />

E i · G i<br />

0,7<br />

Marktwachstum<br />

4<br />

0,2<br />

0,8<br />

Wachstumsrate<br />

4<br />

0,2<br />

0,8<br />

Branchenrentabilität<br />

8<br />

0,3<br />

2,4<br />

<strong>Marketing</strong>potential<br />

3<br />

0,3<br />

0,9<br />

Wettbewerbsintensität<br />

Innovationspotential<br />

Punkte<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

5<br />

4<br />

5<br />

Ei Gi<br />

5, 5<br />

Punkte<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

i1<br />

<br />

0,1<br />

0,5<br />

Kostenvorteile<br />

0,3<br />

1,2<br />

Finanzkraft<br />

6<br />

4<br />

5<br />

<br />

i1<br />

0,3<br />

1,8<br />

0,1<br />

0,4<br />

Ei Gi<br />

4, 6<br />

0<br />

Marktattraktivität<br />

6,67<br />

3,33<br />

SGE<br />

A<br />

0<br />

0 3,33 6,67 10<br />

relative Wettbewerbsvorteile<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 35 von 48<br />

4.4 Produkt- und Programmanalysen<br />

Positionierung der SGE und Ableitung von Normstrategien<br />

• Welche Normstrategien sind mit Hilfe der McKinsey-Matrix ableitbar?<br />

10<br />

Marktattraktivität<br />

6,67<br />

3,33<br />

SGE<br />

C<br />

SGE<br />

A<br />

SGE<br />

B<br />

Zielgröße: Return on Investment<br />

Normstrategien<br />

0<br />

0 3,33 6,67 10<br />

relative Wettbewerbsvorteile<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 36 von 48<br />

18


4.4 Produkt- und Programmanalysen<br />

• Fazit:<br />

‣Einbeziehung qualitativer Faktoren (+)<br />

‣umfasst mehrere Dimensionen (+)<br />

‣differenzierte Betrachtungsweise als die BCG-Matrix (+)<br />

‣hoher Informationsbedarf (-)<br />

‣Auswahl relevanter Teildimensionen (-)<br />

‣Gewichtung und Punktwerte sind von hoher Subjektivität geprägt (-)<br />

‣additive Verknüpfung unterstellt eine Unabhängigkeit der einzelnen<br />

Faktoren (-)<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 37 von 48<br />

4.5 Produktentwicklung<br />

• Produktentwicklung umfasst die Gesamtheit der technischen, markt- und<br />

produktionsorientierten Tätigkeiten des Forschungs- und Entwicklungsbereichs<br />

eines industriellen Unternehmens, die auf die Schaffung neuer oder<br />

verbesserter Produkte oder Verfahren gerichtet ist.<br />

• Gründe, die zum rasanten Wachstum der Zahl der Produkte beitragen:<br />

‣ rasanter technischer Fortschritt und dessen sofortige Umsetzung in<br />

neue Produkte<br />

‣ Erschließung neuer Märkte zur Befriedigung neuer oder latent<br />

vorhandener Bedürfnisse<br />

‣ Übergang vom Verkäufer- zum Käufermarkt beschleunigt die<br />

Produktheterogenität<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 38 von 48<br />

19


4.5 Produktentwicklung<br />

Produktidee<br />

(Problemerkennung)<br />

Entwicklung<br />

(Problemlösung)<br />

Produkteinführung<br />

Ideensuche<br />

Ideenverdichtung<br />

Ideenwahl<br />

Entwicklungsvorschläge<br />

Produkt- und Projektdefinition<br />

konstruktionstechnische<br />

Entwicklung<br />

Prototyp<br />

Test<br />

Produktkorrekturen/<br />

Abstimmung der übrigen<br />

<strong>Marketing</strong>-Instrumente<br />

Bereinigung von Zeichnungen<br />

und Stücklisten<br />

Produktionsvorbereitung<br />

Produktion<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 39 von 48<br />

4.5 Produktentwicklung<br />

Produktidee<br />

Produktidee<br />

(Problemerkennung)<br />

Entwicklung<br />

(Problemlösung)<br />

Produkteinführung<br />

• Ideenquellen:<br />

‣ zunächst können die verschiedenen<br />

Abteilungen im Unternehmen als<br />

Ideenquelle dienen, wie der<br />

Ideensuche<br />

Ideenverdichtung<br />

Ideenwahl<br />

Entwicklungsvorschläge<br />

Produkt- und Projektdefinition<br />

konstruktionstechnische<br />

Entwicklung<br />

Prototyp<br />

Test<br />

Bereinigung von Zeichnungen<br />

und Stücklisten<br />

Produktkorrekturen/<br />

Abstimmung der übrigen<br />

<strong>Marketing</strong>-Instrumente<br />

• Forschungs- und Entwicklungsbereich<br />

Produktionsvorbereitung<br />

Produktion<br />

• Mitarbeiter im <strong>Marketing</strong><br />

• Produktionsbereich<br />

• Materialwirtschaft<br />

‣ als unternehmensexterne Quellen stehen zur Verfügung:<br />

• Kunden und Lieferanten<br />

• Messen, Ausstellungen, Fachtagungen und Fachzeitschriften<br />

• staatliche Forschungseinrichtungen<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 40 von 48<br />

20


4.5 Produktentwicklung<br />

• Ideensuche:<br />

‣ systematische Ideensuche:<br />

• Ideen und Anregungen aller genannten Ideenquellen werden von<br />

einer zentralen Stelle gesammelt und nach Problembereichen<br />

kategorisiert<br />

• wenn aus unternehmenspolitischen Gründen ein neues Produkt<br />

hergestellt oder eine Problemlösung zu einem Produkt gefunden<br />

werden soll, kann auf die Datenbank zurückgegriffen werden<br />

‣ analytische oder diskursive Methode:<br />

• Während die systematisch Ideensuche mehr ein passives Sammeln<br />

von vorhandenen Ideen ist, nimmt diese Methode aktiv auf die<br />

Ideensuche Einfluss<br />

• es gilt ein Problem in Teilprobleme zu zerlegen, für jedes Teilproblem<br />

eine oder mehrere Teillösungen zu erarbeiten und die verschiedenen<br />

Teillösungen zu einer gesamtheitlichen Lösung zu kombinieren<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 41 von 48<br />

4.5 Produktentwicklung<br />

Problemelemente<br />

mögliche Problemlösungen<br />

Teilproblem 1 Lösung 1a Lösung 1b Lösung 1c<br />

Teilproblem 2 Lösung 2a Lösung 2b Lösung 2c<br />

Teilproblem 3 Lösung 3a Lösung 3b Lösung 3c<br />

Teilproblem 4 Lösung 4a Lösung 4b Lösung 4c<br />

Abb. 4.11: Schematische Darstellung der analytischen Methode<br />

Quelle: Ergenzinger, R./ Thommen, J.-P.(2005): <strong>Marketing</strong>, S. 198<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 42 von 48<br />

21


4.5 Produktentwicklung<br />

• Ideensuche:<br />

‣ intuitive Methode:<br />

• Fördern durch eine ungezwungene Atmosphäre die Kreativität der<br />

am Ideen-Suchprozess beteiligten Personen<br />

• bekannteste Methode ist Brainstorming<br />

• Welche Grundregeln gibt es beim Brainstorming?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 43 von 48<br />

4.5 Produktentwicklung<br />

Produktidee<br />

(Problemerkennung)<br />

Entwicklung<br />

(Problemlösung)<br />

Produkteinführung<br />

Entwicklung<br />

• Produkt- und Projektdefinition:<br />

‣ Produktspezifikation<br />

• Liste genau definierter Merkmale<br />

und Eigenschaften, die das neue<br />

Produkt aufweisen soll<br />

Ideensuche<br />

Ideenverdichtung<br />

Ideenwahl<br />

Entwicklungsvorschläge<br />

Produkt- und Projektdefinition<br />

konstruktionstechnische<br />

Entwicklung<br />

Prototyp<br />

Test<br />

Bereinigung von Zeichnungen<br />

und Stücklisten<br />

Produktionsvorbereitung<br />

Produktkorrekturen/<br />

Abstimmung der übrigen<br />

<strong>Marketing</strong>-Instrumente<br />

Produktion<br />

Funktionale Faktoren Wirtschaftliche Faktoren Formale Faktoren<br />

• Produktionsleistung pro<br />

Zeiteinheit<br />

• Arbeitsbereich<br />

• Arbeitsgenauigkeit<br />

• Betriebsmitteleinheiten<br />

• Drehzahlbereich<br />

• Arbeitsverfahren<br />

• Mechanisierungsgrad<br />

• Steuerungsgrad<br />

• Einsatzstoffe<br />

• Ausbaufähigkeit<br />

• Selbstkosten<br />

• Betriebskosten<br />

• Instandstellungskosten<br />

• Länge der technischen<br />

Nutzungsdauer<br />

• Anforderungen an das<br />

Bedienungspersonal<br />

• Bauhöhe<br />

• Bodenflächenbedarf<br />

• Gewicht<br />

• Handhabung<br />

• Anordnung der<br />

Bedienungselemente<br />

• Sicherheitsvorschriften<br />

• Formgebung<br />

• Verpackung<br />

• Farbe<br />

Abb. 4.12: Produktspezifikation<br />

Quelle: Ergenzinger, R./ Thommen, J.-P.(2005): <strong>Marketing</strong>, S. 201<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 44 von 48<br />

22


4.5 Produktentwicklung<br />

Entwicklung<br />

• Produkt- und Projektdefinition:<br />

‣ Projektspezifikation<br />

• Festlegung der Rahmenbedingungen für die Produktentwicklung<br />

• sehr komplexes Vorhaben, daher ist es sinnvoll, für jedes Produkt<br />

ein Projekt zu definieren<br />

• dieses umfasst folgende Elemente und Informationen:<br />

– Budget<br />

– Zeitplan<br />

– daran beteiligte Stellen<br />

– Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Stellen<br />

– räumliche Belastung<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 45 von 48<br />

4.5 Produktentwicklung<br />

• Konstruktionstechnische Entwicklung:<br />

‣ betriebswirtschaftliche Sicht<br />

• Überwachung des Zeitplans<br />

• Einhaltung der budgetierten Projektkosten<br />

• Umweltbeobachtung (Konkurrenz, Gesetz, Kunden etc.)<br />

‣ fertigungstechnische Sicht<br />

• Gibt es im Unternehmen nicht ausgelastete Maschinen?<br />

• Ist das Personal für die neuen Produkte qualifiziert?<br />

• Stehen genügend Räumlichkeiten (Lager) zur Verfügung?<br />

• Anwendung konstruktiver Gestaltungsprinzipien: Normung Typung<br />

oder Baukastenprinzip<br />

• Was kennzeichnet diese drei Prinzipien?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 46 von 48<br />

23


4.5 Produktentwicklung<br />

• Konstruktionstechnische Entwicklung:<br />

‣ Dimensionierung und Formgebung<br />

‣ Werkstoffwahl<br />

‣ Festlegung der Toleranzen/Leistungsfähigkeit<br />

• Prototyp:<br />

‣ erste konkrete Ausführung des neuen Produkts aufgrund von<br />

Konstruktionszeichnungen und –kosten<br />

‣ Prototyp dient dazu, noch vorhandene Mängel zu beheben und erste<br />

Reaktionen vom Markt zu erhalten<br />

‣ Ziel ist es, das Produkt so weit zu entwickeln, dass es in Serie hergestellt<br />

werden kann<br />

• Produktionsvorbereitung<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 47 von 48<br />

4.5 Produktentwicklung<br />

Produkteinführung<br />

• Instruktionsmanuals<br />

• Verkäufer-Schulung<br />

Produktidee<br />

(Problemerkennung)<br />

Ideensuche<br />

Ideenverdichtung<br />

Ideenwahl<br />

Entwicklung<br />

(Problemlösung)<br />

Produkt- und Projektdefinition<br />

konstruktionstechnische<br />

Entwicklung<br />

Prototyp<br />

Produkteinführung<br />

Produktkorrekturen/<br />

Abstimmung der übrigen<br />

<strong>Marketing</strong>-Instrumente<br />

Entwicklungsvorschläge<br />

Test<br />

• Vorführungen<br />

Bereinigung von Zeichnungen<br />

und Stücklisten<br />

Produktionsvorbereitung<br />

• Werbung<br />

Produktion<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 48 von 48<br />

24


Fakultät Informatik, <strong>Professur</strong> <strong>Wirtschaftsinformatik</strong>, <strong>insb</strong>. Multimedia <strong>Marketing</strong><br />

<strong>Marketing</strong><br />

Kapitel 5<br />

Distributionspolitik<br />

Inhalte Kapitel 4<br />

5 Distributionspolitik<br />

5.1 Absatzwege und –organe<br />

5.2 Physische Distribution<br />

5.3 persönlicher Verkauf<br />

Lernziele:<br />

• Absatzwege und –organe mit ihren jeweiligen Eigenschaften sowie<br />

Vor- und Nachteilen kennen lernen.<br />

• Einflussfaktoren auf die Kosten der Distribution erkennen und<br />

exemplarisch berechnen.<br />

• Besonderheiten des persönlichen Verkaufs einschätzen und<br />

abgrenzen.<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 2 von 36<br />

1


5 Distributionspolitik<br />

• Unter der Distribution ist die Gestaltung und Steuerung der Überführung<br />

eines Produktes vom Produzenten zum Käufer zu verstehen.<br />

• im Vordergrund stehen hierbei zwei Probleme:<br />

‣ Wahl des Absatzweges: Ein Unternehmen kann entweder direkt an seine<br />

Kunden gelangen oder einen indirekten Weg wählen, indem es s. g.<br />

Absatzmittler einschaltet, welche die Distributionsfunktion übernehmen.<br />

‣ Bestimmung des Absatzorganes: Unterscheidung zwischen unternehmenseigenen<br />

und unternehmensfremden Organen<br />

• der Absatzweg und das Absatzorgan wird zusammen als Absatzmethode<br />

oder Absatzkanal bezeichnet<br />

• anstelle von Absatzmethode wird auch von akquisitorischer Distribution<br />

gesprochen<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 3 von 16<br />

5 Distributionspolitik<br />

Distribution<br />

akquisitorische<br />

Distribution<br />

logistische<br />

Distribution<br />

Absatzweg<br />

direkter<br />

Absatz<br />

indirekter<br />

Absatz<br />

Absatzorgan<br />

Mischformen<br />

unternehmenseigene<br />

Organe<br />

unternehmensfremde<br />

Organe<br />

Lagerwesen<br />

Auftragsabwicklung<br />

Transportwesen<br />

Abb. 5.1: Überblick zu distributionspolitischen Entscheidungen<br />

Quelle: Thommen, J.-P./Achleitner (2006): Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, S. 197<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 4 von 16<br />

2


5.1 Absatzwege<br />

• eine der wichtigsten Entscheidungen im Rahmen der Distribution betrifft die<br />

Frage über die Anzahl und Art der Absatzmittler bestimmt in erster Linie<br />

den s. g. Distributionsgrad<br />

• Was unterscheidet den direkten und indirekten Absatz voneinander?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 5 von 16<br />

5.1 Absatzwege und -organe<br />

Absatzkanalstruktur<br />

Vertikale Struktur<br />

Horizontale Struktur<br />

Breite:<br />

Zahl der Absatzmittler<br />

je Stufe<br />

über Vertriebsmitarbeiter,<br />

Online-Vertrieb,<br />

Versandhandel,<br />

Hersteller<br />

Hersteller<br />

Hersteller<br />

Spezial-<br />

Großhändler<br />

Tiefe:<br />

Art der Absatzmittler<br />

je Stufe<br />

Werksverkauf<br />

usw.<br />

Großhändler<br />

Sortimentsgroßhändler<br />

Einzelhändler<br />

Einzelhändler<br />

Einzelhändler<br />

Endabnehmer<br />

Quelle: eigene Darstellung, nach Bruhn (2010), S. 250<br />

3


5.1 Absatzwege und -organe<br />

Absatzkanalstruktur<br />

Vertikale Struktur<br />

Horizontale Struktur<br />

Direkter<br />

Vertrieb<br />

Indirekter<br />

Vertrieb<br />

Breite:<br />

Zahl der Absatzmittler<br />

je Stufe<br />

einstufig<br />

zweistufig<br />

mehrstufig<br />

über Vertriebsmitarbeiter,<br />

Online-Vertrieb,<br />

Versandhandel,<br />

Hersteller<br />

Hersteller<br />

Hersteller<br />

Spezial-<br />

Großhändler<br />

Tiefe:<br />

Art der Absatzmittler<br />

je Stufe<br />

Werksverkauf<br />

usw.<br />

Großhändler<br />

Sortimentsgroßhändler<br />

Einzelhändler<br />

Einzelhändler<br />

Einzelhändler<br />

Endabnehmer<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 7 von 178<br />

5.1 Absatzwege und -organe<br />

• Entscheidung, ob direkt oder indirekt abgesetzt wird, hängt von<br />

verschiedenen Faktoren ab<br />

• in Bezug auf produkt- und kundenbezogene Faktoren können folgende<br />

Tendenzen abgeleitet werden:<br />

‣ Produkt<br />

• verderbliche Güter<br />

• nichtstandardisierte Produkte<br />

• Güter mit hohem Wert<br />

• Erklärungsbedürftigkeit und Neuartigkeit eines Produktes<br />

‣ Kunden<br />

• je größer die Zahl der Kunden, desto eher wird indirekt abgesetzt<br />

• bei seltenem oder gelegentlichem Bedarf wird ein direkter, bei<br />

regelmäßigem ein indirekter Absatz im Vordergrund stehen<br />

• Je größer die geographische Streuung der Kunden, desto eher wird<br />

ein indirekter Absatz gewählt<br />

• Einkaufsgewohnheiten spielen eine wesentlich Rolle<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 8 von 16<br />

4


5.1 Absatzwege und -organe<br />

Franchising<br />

• Vertraglich geregelte Kooperation zwischen zwei rechtlich selbständigen<br />

Unternehmen, bei welcher der Franchise-Geber dem Franchise-Nehmer<br />

gegen ein Entgelt das Recht gewährt, Güter und Dienstleistungen unter<br />

einem bestimmten Warenzeichen zu vertreiben.<br />

• Franchise-Systeme:<br />

‣ Coca-Cola<br />

‣ Hertz<br />

‣ Holiday Inn<br />

‣ McDonald`s<br />

‣ Avis<br />

‣ Body Shop<br />

‣ OBI<br />

‣ Pizza Hut<br />

‣ Kieser Training<br />

‣ Ibis Hotels<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 9 von 16<br />

5.1 Absatzwege und -organe<br />

• Franchise-Geber stellt dem Franchise-Nehmer je nach Gestaltung des<br />

Vertrages folgendes zur Verfügung:<br />

‣ Handelsname und Marke des Unternehmens<br />

‣ Methoden und Techniken der Geschäftsführung<br />

‣ Produktionsverfahren, Rezeptur<br />

‣ Belieferung mit Waren<br />

‣ <strong>Marketing</strong>-Konzepte<br />

‣ Personalschulung<br />

• Welche Vorteile ergeben sich für den Franchise-Geber und welche für den<br />

Franchise-Nehmer?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 10 von 16<br />

5


5.1 Absatzwege und -organe<br />

• Welche unterschiedlichen Absatzorgane stehen den Unternehmen zur<br />

Verfügung?<br />

• für den Vertrieb:<br />

‣ Verkauf durch Mitglieder der Geschäftsleitung<br />

‣ Reisender (Verkäufer, Außendienstpersonal)<br />

‣ Verkaufsniederlassung<br />

‣ Handelsvertreter (Agent)<br />

‣ Kommissionär<br />

‣ Makler<br />

‣ Großhandel<br />

‣ Einzelhandel<br />

• der Handel ist ein wichtiges Glied in der Absatzkette zwischen Produzent und<br />

Verkäufer<br />

• ihm kommt in erster Linie eine Dienstleistungsfunktion für eine i. d. R.<br />

fremderstellte Sachleistung zu<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 11 von 16<br />

5.1 Absatzwege und -organe<br />

• der Handel kann hierbei verschiedene Teilfunktionen übernehmen<br />

‣ Überbrückungsfunktion<br />

• räumliche Überbrückung (Transportfunktion)<br />

• zeitliche Überbrückung (Lagerfunktion)<br />

• finanzielle Überbrückung (Kreditfunktion)<br />

• Risikoübernahme<br />

‣ Warenfunktion<br />

• quantitative Warenfunktion (Mengenfunktion)<br />

• qualitative Warenfunktion<br />

• Sortimentsausgleich<br />

‣ Dienstleistungsfunktion<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 12 von 16<br />

6


5.1 Absatzwege und -organe<br />

• Einzelhandel: besteht aus der Summe der Aktivitäten beim Verkauf von<br />

Gütern und Dienstleistungen, die direkt an den Endverbraucher zu dessen<br />

persönlichen Konsum oder sonstigen Verwendung (z. B. Geschenk gehen)<br />

‣ nach dem Sortiment (Fachgeschäfte, Spezialgeschäfte, Kaufhäuser,<br />

Filialbetrieb, Electronic Commerce, Kioske)<br />

‣ nach dem Preis (Discounter, Lagerverkauf, Boutiquen)<br />

‣ nach dem Ort des Verkaufs (Telefon-<strong>Marketing</strong>, Tupperware-Partys,<br />

Automatenverkauf)<br />

• Großhandel: kauft als Absatzmittler Waren ein und verkauft sie an<br />

Wiederverkäufer, Weiterverarbeiter und an Großverbraucher weiter<br />

‣ Sortimentsgroßhandel<br />

‣ Spezialgroßhandel<br />

‣ Cash-and-Carry-Großhandel<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 13 von 16<br />

5.1 Absatzwege und -organe<br />

Konzentrations- und Kooperationsformen des Groß- und Einzelhandels<br />

• als typischen Konzentrationsform ist die Filialkette zu bezeichnen, d. h. ein<br />

Unternehmen, das über eine größere Zahl gleichartiger Filialgeschäfte<br />

verfügt, die von einer Einkaufszentrale aus mit einem einheitlichen<br />

Warensortiment beliefert werden<br />

• bei den Formen der Kooperation kann nach den beteiligten Kooperationspartnern<br />

vorerst eine Kooperation zwischen Einzelhandel und Großhandel<br />

festgehalten werden<br />

‣ Einzelhandelsgesellschaften selbständiger Detaillisten<br />

‣ Freiwillige Ketten<br />

‣ Konsumgenossenschaften<br />

• Was sind die jeweiligen Ziele, die derartige Kooperationsformen verfolgen?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 14 von 16<br />

7


5.1 Absatzwege und -organe<br />

• Kooperationen zwischen Hersteller und Händler<br />

‣ Vertragshändlersystem<br />

‣ Franchising<br />

• Verhaltensbeziehungen im Rahmen der Distributionspolitik:<br />

‣ Hersteller sehen sich selbstbewussten Marktpartnern mit einer immer<br />

größeren Nachfragemacht gegenüber<br />

‣ Handel verfolgt eigene Ziele, die sich zum Teil stark von denjenigen der<br />

Hersteller unterscheiden<br />

‣ Einkaufsmacht verschiebt sich zugunsten des Handels, denn wie die<br />

Produkte, sind auch die Hersteller austauschbar geworden<br />

‣ in allen vier Bereichen der <strong>Marketing</strong>-Instrumente bestehen erhebliche<br />

Zieldivergenzen<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 15 von 16<br />

5.1 Absatzwege und -organe<br />

Bereich Ziele des Herstellers Ziele des Handels<br />

Produktspezifische<br />

Ziele<br />

Distributionspolitische<br />

Ziele<br />

Kontrahierungspolitische<br />

Ziele<br />

Kommunikationspolitische<br />

Ziele<br />

• Produkt-/Markenimage<br />

• Handel führt vollständiges Programm des<br />

Herstellers<br />

• hohe Innovationsrate<br />

• Testeinführungen<br />

• Betonung der Herstellermarke<br />

• Kontinuierlicher Absatz und große<br />

Bestellmengen<br />

• hohe Distributionsdichte<br />

• hervorgehobene Präsentation des<br />

Herstellerprogramms<br />

• hoher Service- und Beratungsgrad des<br />

Herstellers<br />

• seriöse Preispolitik zur Imagebildung<br />

• hohe Einführungspreise<br />

• einheitliche Endkundenpreise<br />

• Erhöhung der Markentreue<br />

• einheitlicher Werbestil für die Marke<br />

• Produktwerbung auf nationaler Ebene<br />

• schaffen von langfristig wirkender,<br />

positiver Einstellung zur Marke<br />

• Sortiments-/Ladenimage<br />

• Konzentration auf gutgehende Produkte<br />

des Herstellers<br />

• Produktkonstanz<br />

• Einführung echter Markenrenner<br />

• Betonung von Handelsmarken<br />

• Lieferung je nach Absatz und in kleinen<br />

Bestellmengen<br />

• exklusive bzw. selektive Distribution,<br />

regionales Monopol<br />

• Optimierung des Gesamtsortiments<br />

• möglichst geringer Aufwand<br />

• punktuelle Preisaggressivität, um<br />

Leistungsstärke zu zeigen<br />

• niedrige Einführungspreise<br />

• punktuelle Preisdifferenzierung<br />

• Erhöhung der Einkaufsstättentreue<br />

• einheitlicher Werbestil für das gesamte<br />

Sortiment<br />

• Händlerwerbung auf regionaler Ebene<br />

• kurzfristiges Auslösen von Kaufbereitschaft<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 16 von 16<br />

8


5.2 Physische Distribution<br />

• physische Distribution (Distributions-Logistik) subsumiert alle Tätigkeiten<br />

der technischen Überführung von unternehmerischen Leistungen an den Ort<br />

des Kunden<br />

• sie setzt sich unter Betrachtung des güterwirtschaftlichen Umsatzprozesses<br />

aus drei Elementen zusammen:<br />

‣ physisches Versorgungssystem: sorgt für die physische Bereitstellung<br />

von Input-Faktoren für das Unternehmen<br />

‣ innerbetriebliches Logistiksystem: befasst sich mit der physischen<br />

Versorgung des Produktionsprozesses innerhalb des Unternehmens<br />

‣ Distributionslogistik: hat die Überwachung des Outputs des<br />

Unternehmens an andere soziale Systeme der Umwelt (Konsumenten,<br />

Staat, Unternehmen) zur Aufgabe<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 17 von 16<br />

5.2 Physische Distribution<br />

• Ziel der logistischen Distribution: die richtigen Produkte zur rechten Zeit<br />

am richtigen Ort in der richtigen Qualität und Quantität zu minimalen Kosten<br />

zu verteilen<br />

• Distributionskosten:<br />

‣ D=A+T+L fix +L var +O<br />

D = gesamte Distributionskosten<br />

A = Auftragsabwicklungskosten<br />

T = Transportkosten<br />

L fix = Fixkosten der Lagerung<br />

L var = variable Kosten der Lagerung<br />

O = Opportunitätskosten aufgrund entgangener Verkäufe<br />

• Lieferbereitschaftsgrad =[(sofort lieferbare Menge eines Artikels pro<br />

Zeiteinheit/(Bestellte Menge pro Zeiteinheit)] 100<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 18 von 16<br />

9


5.2 Physische Distribution<br />

• Elemente der Auftragsabwicklung:<br />

‣ Auftragsempfang und –übermittlung (Verkaufsorganisation)<br />

‣ Auftragsbearbeitung<br />

‣ Auftragszusammenstellung (Lagerwesen)<br />

‣ Verpackung, Versand (Transportwesen)<br />

‣ Fakturierung (Finanzbuchhaltung)<br />

• Lagerwesen hat unter Berücksichtigung der beiden Oberziele<br />

„Lieferzuverlässigkeit“ und „Kostenminimierung“ folgende Problembereiche<br />

zum Inhalt:<br />

‣ optimaler Lagerbestand<br />

‣ zweckmäßiges Lagersystem<br />

‣ Anzahl und Standort der Außenlager<br />

• Wie kann die optimale Anzahl der Außenlager bestimmt werden?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 19 von 16<br />

5.2 Physische Distribution<br />

• für den Transport von Gütern stehen verschiedene Transportmittel zur<br />

Verfügung:<br />

‣ Schiene<br />

‣ Wassertransport<br />

‣ Straße<br />

‣ Rohrleitungen<br />

‣ Luft<br />

• die Wahl des Transportmittels ist u. a. abhängig von:<br />

‣ Art des zu transportierenden Gutes<br />

‣ Transportgeschwindigkeit<br />

‣ Transportkapazität<br />

‣ Verfügbarkeit des Transportmittels<br />

‣ Abhängigkeit vom Verteiler<br />

‣ ökologische Überlegungen<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 20 von 16<br />

10


5.3 persönlicher Verkauf<br />

Der Persönliche Verkauf zählt im Business-to-Business <strong>Marketing</strong> zu den<br />

wichtigsten <strong>Marketing</strong>instrumenten. Ihm kommt dabei eine Doppelrolle zu:<br />

• direkter Vertriebsweg zum Kunden (Distributionsinstrumenten)<br />

• wichtige Position im Kommunikationsmix (persönliche Gespräche mit Kunden)<br />

Vgl. Fließ (2006)<br />

Wichtiger Bestanteil des persönlichen Verkaufs sind Verhandlungen. Aus<br />

vielfältigen sozialpsychologischen Untersuchungen zu Verhandlungsverläufen<br />

lassen sich für erfolgreiche Verhandlungen Empfehlungen ableiten:<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 21 von 178<br />

5.3 persönlicher Verkauf<br />

empirische belegte Empfehlungen für Verhandlungssituationen<br />

Vgl. Macharzina / Wolf (2010), S. 609 sowie die dort referenzierten Quellen<br />

• stehen gleichzeitig mehrere Verhandlungsgegenstände zur Disposition, so<br />

empfiehlt es sich, diese deutlich abzugrenzen<br />

• „One-Shot-Verhandlungen“ sollten vermieden werden<br />

• reichhaltige Kommunikationsmöglichkeiten (mündliche Verhandlungsführung,<br />

computergestützte Konferenz etc.) sollten gesucht werden<br />

• Zeitdruck ist zu vermeiden<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 22 von 178<br />

11


5.3 persönlicher Verkauf<br />

Für die Steuerung und Kontrolle der Mitarbeiter des persönlichen Verkaufs<br />

sind aus <strong>Marketing</strong>sicht folgende Punkte relevant: Vgl. Scharf/Schubert/Hehn (2009), S. 474ff.<br />

• Aufteilung der Verkaufsbezirke<br />

• Planung von Verkaufsquoten<br />

• Planung der Verkaufsrouten<br />

• Planung der Kontakthäufigkeit<br />

• Bereitstellung von verkaufsrelevanten Informationen<br />

• Schulungen und Trainings<br />

• Leistungsbeurteilung und Kontrolle<br />

• Materielle Anreizsysteme<br />

• immaterielle Anreizsysteme<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 23 von 178<br />

12


Fakultät Informatik, <strong>Professur</strong> <strong>Wirtschaftsinformatik</strong>, <strong>insb</strong>. Multimedia <strong>Marketing</strong><br />

<strong>Marketing</strong><br />

Kapitel 6<br />

Konditionenpolitik<br />

Inhalte Kapitel 6<br />

6 Konditionenpolitik<br />

6.1 Preispolitik<br />

6.2 Preistheorie<br />

6.3 Praxisorientierte Preisbestimmung<br />

6.4 Preispolitische Strategien<br />

6.5 Rabattpolitik<br />

Lernziele:<br />

• Welche Faktoren beeinflussen den Preis und wie erfolgt die<br />

Preisfestsetzung auf unterschiedlichen Märkten?<br />

• Mit welchen Reaktionen der Konkurrenz oder der Nachfrager ist bei<br />

Preisanpassungen zu rechnen?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 2 von 36<br />

1


6 Konditionenpolitik<br />

• Konditionenpolitik gliedert sich in folgende Segmente:<br />

‣ die Preispolitik<br />

‣ die Rabattpolitik<br />

‣ die Transportbedingungen<br />

• Einflussfaktoren und Gestaltungsfelder der Konditionenpolitik:<br />

‣ interne Faktoren: Umsatz, Gewinn- und DB-Ziele; Marktanteilsziele;<br />

Imageziele; Innovationsgrad des Angebotes; Kosten<br />

‣ externe Faktoren: Marktentwicklung, Konjunktur; Wettbewerbsintensität;<br />

Macht der Handelspartner; Phase im Produktlebenszyklus;<br />

technologischer Fortschritt<br />

‣ Konditionenpolitik: Festlegung des „optimalen“ Preises; Definition der<br />

Konditionen der Entgeltentrichtung, der Rabatte und<br />

Transportbedingungen; Bestimmung der Preishöhe im Zeitverlauf<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 3 von 187<br />

6 Konditionenpolitik<br />

• rechtliche Rahmenbedingungen für die Konditionenpolitik:<br />

‣ Aufrechterhaltung und Förderung des Wettbewerbs<br />

‣ Schutz der Verbraucher vor unlauteren Geschäftspraktiken<br />

‣ Sicherstellung einer Ausgewogenheit zwischen wirtschaftlichen und<br />

anderen Interessen<br />

• unlautere geschäftliche Handlungen:<br />

‣ Ausübung von Druck auf die Verbraucher<br />

‣ Ausnutzung der geschäftlichen Unerfahrenheit von Verbrauchern<br />

‣ Verschleierung des Werbecharakters von geschäftlichen Handlungen<br />

‣ nicht eindeutige Bedingungen für die Inanspruchnahme von Preisnachlässen,<br />

Zugaben und Geschenken<br />

‣ Preisausschreiben und Gewinnspiele mit Werbecharakter mit unklaren<br />

Teilnahmebedingungen<br />

‣ Herabsetzung oder Verunglimpfung von Mitbewerbern<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 4 von 187<br />

2


6.1 Preispolitik<br />

• Entspricht der Gesamtheit aller Entscheidungen im Absatzprogramm, die der<br />

kunden- und zielgerechten Gestaltung des Preis-Leistungs-Verhältnisses<br />

dienen.<br />

• in der betrieblichen Praxis gibt es vier Anlässe, bei denen der Preis bestimmt<br />

werden muss:<br />

1. Das Unternehmen muss zum ersten Mal einen Preis festlegen.<br />

2. Die aktuellen Unternehmens- und Marktverhältnisse erfordern Preisanpassungen.<br />

3. Falls eine Preisänderung von der Konkurrenz initiiert wird, muss sich das<br />

Unternehmen entscheiden, ob und wie viel es auch seinen Preis ändern will.<br />

4. Wenn ein Unternehmen mehrere Produkte herstellt, deren Preise und/oder<br />

Kosten voneinander abhängig sind, muss es das optimale Preisverhältnis der<br />

einzelnen Produkte einer Produktlinie ermitteln.<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 5 von 187<br />

6.1 Preispolitik<br />

• der Preis eines Produktes hängt primär von den Preisvorstellungen des<br />

Anbieters und der potentiellen Nachfrager ab<br />

• wenn dieses übereinstimmen, steht der Preis fest allerdings<br />

Idealvorstellung, die auf vollkommenen Märkten realisierbar ist<br />

• auf vollkommenen Märkten wird für das gleiche Gut zu einem bestimmten<br />

Zeitraum kein unterschiedlicher Preis bezahlt<br />

• in der wirtschaftlichen Realität liegen jedoch meistens unvollkommene<br />

Märkte vor<br />

• hier setzt der Anbieter seine Preisforderungen fest, die ein potentieller<br />

Käufer ablehnen, annehmen oder herunterzuhandeln versuchen kann<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 6 von 187<br />

3


6.2 Preistheorie<br />

• Welche gängigen Preis-Absatzfunktionen gibt es? Wie können die<br />

unterschiedlichen Preiselastizitäten auf einer linearen PAF dargestellt<br />

werden?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 7 von 187<br />

6.2 Preistheorie<br />

• Bestimmungsfaktoren der Preiselastizität der Nachfrage:<br />

‣ Verfügbarkeit von Substitutionsgütern<br />

‣ „Leichtigkeit“ der Nachfragebefriedigung<br />

‣ Dauerhaftigkeit des Gutes<br />

‣ Dringlichkeit der Bedürfnisse<br />

‣ Preis eines Produktes<br />

• grundlegend ist in der klassischen Preistheorie die Klassifikation von<br />

Märkten, die nach folgenden Einteilungskriterien vorgenommen wird:<br />

‣ Vollkommenheitsgrad des Marktes<br />

‣ Anzahl und Größe der Marktteilnehmer<br />

‣ Intensität der Konkurrenzbeziehungen wird mit Hilfe des Kreuzpreiselastizität<br />

ausgedrückt<br />

‣ Verhalten der Marktteilnehmer<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 8 von 187<br />

4


6.2 Preistheorie<br />

Nachfrager<br />

Anbieter<br />

viele kleine wenige mittelgroße ein großer<br />

viele kleine<br />

atomistische<br />

Konkurrenz<br />

Angebots-<br />

Oligopol<br />

Angebots-<br />

Monopol<br />

wenige<br />

mittelgroße<br />

Nachfrage-<br />

Oligopol<br />

Bilaterales<br />

Oligopol<br />

beschränktes<br />

Angebots-Monopol<br />

ein großer<br />

Nachfrage-<br />

Monopol<br />

beschränktes<br />

Nachfrage-Monopol<br />

bilaterales<br />

Monopol<br />

Abb. 6.1: Einteilung vollkommener Märkte<br />

Quelle: Thommen, J.-P., Managementorientierte Betriebswirtschaftslehre, 2004, S. 229<br />

• Wie erfolgt die Preispolitik bei monopolistischer Angebotsstruktur, bei<br />

atomistischer Konkurrenz (Polypol) und im Oligopol? Zeigen Sie dies auch<br />

graphisch!<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 9 von 187<br />

6.2 Preistheorie<br />

• Beurteilung der Preistheorie:<br />

‣ es wird eine kurzfristige Betrachtung unterstellt<br />

‣ es wird primär das monistische Ziel der kurzfristigen Gewinnmaximierung<br />

verfolgt<br />

‣ Modelle sind derministisch<br />

‣ beziehen sich nur auf ein Einzelprodukt bzw. ein Einproduktunternehmen<br />

‣ einstufige Marktbetrachtung<br />

‣ es wird von unendlich schnellen Informations- und Reaktionsgeschwindigkeiten<br />

ausgegangen<br />

‣ es gehen keine anderen <strong>Marketing</strong>-Instrumente explizit in die Modelle ein<br />

‣ Modelle sind statisch<br />

‣ es wird eine frei Preisbildung vorausgesetzt bei der optimalen<br />

Preisfindung wird eine Individualentscheidung unter rationalem Verhalten<br />

vorgenommen<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 10 von 187<br />

5


6.3 Praxisorientierte Preisbestimmung<br />

Kostenorientierte Preisbestimmung<br />

1. wird von einer Vollkostenrechnung ausgegangen, ergibt sich der Preis wie<br />

folgt:<br />

Preis = totale Stückkosten + Gewinnzuschlag bzw.<br />

Preis = Einstandspreis + Handelsspanne<br />

2. Teilkosten-/Deckungsbeitragsrechnung<br />

• die kostenorientierte Preisbildung hat für das Unternehmen zur Bestimmung<br />

der notwendigen Mindestpreise eine große Bedeutung<br />

‣ langfristige Preisuntergrenze: Preis deckt sämtliche Kosten; dies ist dann<br />

der Fall, wenn der Preis gleich den totalen Stückkosten entspricht<br />

‣ kurzfristige Preisuntergrenze: Preis entspricht den variablen Durchschnittskosten,d.h.diefixenKostenwerdennichtgedeckt<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 11 von 187<br />

6.3 Praxisorientierte Preisbestimmung<br />

Gewinnorientierte Preisbestimmung<br />

• Unternehmen versucht ein Gewinnziel anzugeben, von dem der Preis<br />

abgeleitet wird<br />

• Voraussetzung:<br />

‣ Unternehmen muss den Verlauf der Gesamtkostenkurve kennen und<br />

‣ über genügend Produktionskapazitäten verfügen, um die notwendige<br />

Absatzmenge herzustellen<br />

• Unternehmen sind häufig an den Auswirkungen unterschiedlicher Gewinnziele<br />

auf den Preis und die Kapazitätsauslastung interessiert<br />

• Wie kann die Break-Even- oder Gewinnschwellenanalyse diesem Anspruch<br />

gerecht werden?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 12 von 187<br />

6


6.3 Praxisorientierte Preisbestimmung<br />

Konkurrenzorientierte Preisbestimmung<br />

• Mittelpreisstrategie<br />

‣ Unternehmen passt sich an den branchenüblichen, durchschnittlichen<br />

Marktpreisen und damit am herrschenden Preisniveau an ggf.<br />

Preisfolger<br />

• Preisüber- oder Preisunterbindung<br />

‣ Unternehmen strebt entweder aus dem Durchschnittspreis heraus, indem<br />

es sein Produkt entweder höchstpositioniert, um hierdurch ggf. auch<br />

höhere Qualitätserwartungen zu schaffen oder<br />

‣ andererseits positioniert es sich unterhalb des branchenüblichen<br />

Marktpreises<br />

• Hoch- oder Niedrigpreisstrategie<br />

‣ Unternehmen agiert mit dem Leistungsangebot außerhalb des<br />

Durchschnitts<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 13 von 187<br />

6.4 Preispolitische Strategien<br />

Preispolitische Strategien<br />

• Überblick<br />

1. Prämien- und Promotionpreisstrategie<br />

2. Penetrations- und Abschöpfungs-(Skimming)strategie<br />

3. Strategie der Preisdifferenzierung<br />

• Formen der Preisdifferenzierung<br />

• horizontale Preisdifferenzierung: Gesamtmarkt wird in mehrere, in sich<br />

gleiche Käuferschichten unterteilt<br />

• vertikale Preisdifferenzierung: Gesamtmarkt wird in einzelne Teilmärkte<br />

zerlegt, wobei sich auf jedem Teilmarkt Käufer aller oder zumindest<br />

mehrerer Preisschichten befinden<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 14 von 187<br />

7


6.4 Preispolitische Strategien<br />

• Arten der Preisdifferenzierung<br />

1. räumliche Preisdifferenzierung<br />

2. zeitliche Preisdifferenzierung<br />

3. Preisdifferenzierungen nach Abnahmemenge<br />

4. Preisdifferenzierungen nach Auftragsgröße<br />

5. Preisdifferenzierungen nach Absatzweg und Absatzorgan<br />

6. Preisdifferenzierungen nach Kundengruppen<br />

• Gründe für Preissenkungen<br />

‣ Überangebot<br />

‣ ungünstige Kapazitätsauslastung<br />

‣ fallender Marktanteil<br />

‣ allgemeine Wirtschaftslage (Rezession)<br />

‣ niedrige Kosten<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 15 von 187<br />

6.5 Rabattpolitik<br />

• Rabatte sind Preisnachlässe, die der Hersteller (oder der Handel) für<br />

bestimmte Leistungen des Abnehmers gewährt.<br />

• Ziele der Rabattpolitik:<br />

‣ Umsatz- bzw. Absatzerweiterung<br />

‣ Erhöhung der Kundentreue (Kundenbindung)<br />

‣ Rationalisierung der Auftragsabwicklung<br />

‣ Steuerung der zeitlichen Verteilung des Auftragseingangs<br />

‣ Sicherung des Images exklusiver und teurer Güter bei gleichzeitiger Möglichkeit,<br />

diese preiswert anzubieten<br />

• Rabattsysteme können unter drei Aspekten betrachtet werden:<br />

‣ Funktion des Rabattes<br />

‣ Absatzstufe, an die der Rabatt gewährt wird<br />

‣ Art der Verrechnung des Rabattes<br />

• Wie können Rabattsysteme klassifiziert werden?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 16 von 187<br />

8


6.5 Rabattpolitik<br />

• die Art der Verrechnung kann nach folgenden Kriterien erfolgen:<br />

‣ wertmäßig<br />

‣ mengenmäßig, werden auch Naturalrabatte genannt, sind entweder<br />

„Draufgaben“ oder „Dreingaben“<br />

• optimale Rabattpolitik hat zwei Ansätze:<br />

‣ Strategie des Pushing: Soll sich in erster Linie der Handel um den<br />

Weiterverkauf der Produkte bemühen, so wird man versuchen, über<br />

günstige Einstandspreise den Handel dazu zu motivieren.<br />

‣ Strategie des Pulling: Richtet man seine <strong>Marketing</strong>-Anstrengungen<br />

direkt auf die potentiellen Konsumenten aus, damit diese einen<br />

Nachfragesog beim Handel auslösen und dieser gezwungen wird, das<br />

Produkt in sein Sortiment aufzunehmen, so werden die Rabatte an den<br />

Handel eher knapp ausfallen.<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 17 von 187<br />

6.5 Rabattpolitik<br />

• Couponing: Herausgeber stellt einer ausgewählten Personengruppe<br />

durch ein Medium einen Berechtigungsnachweis zur Verfügung<br />

Herausgeber<br />

• Hersteller<br />

• Anbieter von Dienstleistungen<br />

• Vertriebskanal<br />

Personengruppe<br />

• Interessenten<br />

• aktive Kunden<br />

• ehemalige, inaktive Kunden<br />

Medium<br />

• Anzeige, Prospekt, Beilage, Handzettel<br />

• eMail, Newsletter, Coupon-Portal<br />

• Produkt<br />

Berechtigungsnachweis<br />

• Gutschein<br />

• SMS-Coupon; E-Coupon<br />

• Kassenbon mit Aufdruck<br />

Ausgestaltungsmöglichkeiten des Couponing<br />

Akzeptantstelle<br />

• Internet-Shop<br />

• POS<br />

• sonstige Vertriebspartner<br />

Zeitraum<br />

• …der Gültigkeit des Coupons, von… bis…<br />

• …der Coupon-Verteilung: vor, während oder nach<br />

dem Kauf<br />

Vorteil<br />

• Preisvorteil<br />

• Mengenvorteil<br />

• Produktzugabe<br />

Verhalten<br />

• Kauf eines bst. Produktes, einer definierten Menge<br />

• Nutzung eines ausgewählten Vertriebskanals<br />

• Kauf innerhalb eines spezifischen Zeitraums<br />

Abb. 6.2: Ausgestaltungsmöglichkeiten des Couponing<br />

Quelle: Kreutzer, R. T. (2010): Praxisorientiertes <strong>Marketing</strong>, S. 266<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 18 von 187<br />

9


6.5 Rabattpolitik<br />

• Wie erfolgt der Prozessablauf einer Couponing-Aktion und welche Vor- und<br />

Nachteile haben Couponing-Aktionen?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 19 von 187<br />

6.5 Rabattpolitik<br />

Transportbedingungen<br />

• Gegenstand ist die Regelung der Frage, wer die Versandkosten, d.h.die<br />

Anlieferung, Fracht, Wiegegebühren, Verladekosten und die Zölle zu<br />

bezahlen hat<br />

• wenn nichts darüber vereinbart wurde, gelten die spezifischen Gewohnheiten<br />

der jeweiligen Branche bestehen keine, müssen Regelungen des<br />

allgemeinen Vertragsrechts herangezogen werden<br />

• Transportklauseln für Importgeschäfte:<br />

‣ ab Lager<br />

‣ Frei Bahnhof, Versand- oder Verladestation<br />

‣ Frei Waggon<br />

‣ Frei/frachtfrei Bestimmungsort<br />

‣ Frei/frachtfrei Bestimmungsstation<br />

‣ Frei Haus<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 20 von 187<br />

10


Fakultät Informatik, <strong>Professur</strong> <strong>Wirtschaftsinformatik</strong>, <strong>insb</strong>. Multimedia <strong>Marketing</strong><br />

<strong>Marketing</strong><br />

Kapitel 7<br />

Kommunikationspolitik<br />

Inhalte Kapitel 7<br />

7 Kommunikationspolitik<br />

7.1 Kommunikationspolitisches Erscheinungsfeld<br />

7.2 Werbung: Funktionen-Arten-Konzepte<br />

7.3 Verkaufsförderung<br />

Lernziele:<br />

• Welche Formen der Kommunikationspolitik gibt es, wie und wofür<br />

werden diese im <strong>Marketing</strong> eingesetzt?<br />

• Was unterscheidet Werbung, Corporate Identity und Public<br />

Relations?<br />

• Welche grundlegenden Vorgehensweisen und Erfolgskontrollen<br />

werden in der Werbekonzeption eingesetzt?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 2 von 36<br />

1


7 Kommunikationspolitik<br />

7.1 Kommunikationspolitisches<br />

Erscheinungsfeld<br />

• Ziel der Kommunikationspolitik ist es,<br />

‣ Informationen über Produkte und das Unternehmen den gegenwärtigen<br />

und potentiellen Kunden sowie<br />

‣ der an dem Unternehmen interessierten Öffentlichkeit zu übermitteln,<br />

um optimale Voraussetzungen zur Befriedigung von Bedürfnissen zus<br />

schaffen<br />

• folgende Fragestellungen stehen hierbei im Vordergrund:<br />

‣ Kommunikationssubjekt: Mit wem wollen wir kommunizieren?<br />

‣ Kommunikationsobjekt: Was wollen wir mitteilen? Handelt es sich zum<br />

Beispiel um einzelne Produkte oder um das Unternehmen als Ganzes?<br />

‣ Kommunikationsprozess: Welches Vorgehen wählen wir, um mit unseren<br />

Kommunikationspartnern zu kommunizieren? Wie sollen die<br />

Kommunikationsbeziehungen gestaltet werden?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 3 von 19<br />

7 Kommunikationspolitik<br />

7.1 Kommunikationspolitisches<br />

Erscheinungsfeld<br />

• Kommunikationspolitik umfasst folgende Gebiete:<br />

‣ Public Relations<br />

‣ Werbung<br />

‣ Verkaufsförderung<br />

‣ Persönlicher Verkauf<br />

‣ Sponsoring und Product Placement<br />

Public Relations<br />

• Public Relations vermitteln allgemeine Informationen über die<br />

unternehmerischen Tätigkeiten und deren Resultate<br />

‣ sie wollen damit ein Vertrauensverhältnis schaffen, das die zukünftigen<br />

Beziehungen zwischen dem Unternehmen und möglichen Partnern oder<br />

sonstigen Gruppen erleichtert<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 4 von 19<br />

2


7 Kommunikationspolitik<br />

7.1 Kommunikationspolitisches<br />

Erscheinungsfeld<br />

• folgende Funktionen hat die Public Relations:<br />

‣ Informationsfunktion<br />

‣ Kontaktfunktion<br />

‣ Imagefunktion<br />

‣ Harmonisierungsfunktion<br />

‣ Absatzförderungsfunktion<br />

‣ Stabilisierungsfunktion<br />

‣ Kontinuitätsfunktion<br />

‣ Sozialfunktion<br />

‣ Balancefunktion<br />

• Kommunikationssubjekte sind hierbei:<br />

‣ Personen, Gruppen, Institute<br />

‣ Lieferanten, Absatzmittler, EK- und FK-Geber<br />

‣ Behörden, Verbände<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 5 von 19<br />

7 Kommunikationspolitik<br />

7.1 Kommunikationspolitisches<br />

Erscheinungsfeld<br />

• der Kommunikationsinhalt betrifft folgende Bereiche:<br />

‣ Wirtschaft (als Steuerzahler)<br />

‣ Gesellschaft (als Arbeitgeber)<br />

‣ Kultur (als Sponsor)<br />

‣ wissenschaftliche Entwicklung (Forschungsprojekte)<br />

‣ Umwelt (Umweltschutzbemühungen)<br />

• Kommunikationsbeziehungen:<br />

‣ Publikationen von Informationen über das unternehmen in Zeitungen<br />

und Zeitschriften<br />

‣ Pressekonferenzen<br />

‣ Betriebsbesichtigungen<br />

‣ Geschäftsberichte, Firmenbroschüren<br />

‣ Ausschreibung von Wettbewerben<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 6 von 19<br />

3


7 Kommunikationspolitik<br />

7.1 Kommunikationspolitisches<br />

Erscheinungsfeld<br />

• im Mittelpunkt einer integrierten Kommunikationspolitik steht die Corporate<br />

Identity (CI)<br />

• Aufgabe der CI ist dabei vor allem die Koordination aller<br />

Kommunikationsziele und –aktivitäten eines Unternehmens<br />

• Vertreter des designorientierten Ansatzes stellen hierbei die formalen<br />

Erscheinungsformen der CI , wie Logo, Verpackungsdesign, Personalkleidung<br />

oder Anzeigen in den Vordergrund<br />

• mit dem führungsorientieren Ansatz der CI wird die identitätsorientierte<br />

Leitung des gesamten Unternehmens verstanden CI wird als Instrument<br />

zur Steuerung sämtlicher Prozesse der Willensbildung und –durchsetzung<br />

verstanden<br />

• beim strategieorientierten Ansatz wird CI im engeren Sinne als Basisstrategie<br />

der Kommunikationspolitik oder umfassend als Basisstrategie der gesamten<br />

Unternehmenspolitik aufgefasst<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 7 von 19<br />

7 Kommunikationspolitik<br />

7.1 Kommunikationspolitisches<br />

Erscheinungsfeld<br />

• umfassenste Interpretation des CI-Begriffs liegt dem planungsorientierten<br />

Ansatz zugrunde<br />

‣ CI wird als strategisch geplanter und operativ gesteuerter, iterativer<br />

Planungsprozess verstanden<br />

‣ Koordinierung des Erscheinungsbildes, der Verhaltensweisen und der<br />

kommunikativen Aktivitäten des Unternehmens im Innen- und<br />

Außenverhältnis unter einer einheitlichen Konzeption<br />

‣ beinhaltet die Analyse der Ist-Identität, den Entwurf der Soll-Identität,<br />

die Festlegung und Realisierung der CI-Strategie bzw. –Maßnahmen<br />

sowie der CI-Kontrolle und –Anpassung<br />

• Corporate Identity (CI): ganzheitliches Strategiekonzept, dass alle nach<br />

innen bzw. außen gerichteten Interaktionsprozesse steuert und sämtliche<br />

Kommunikations-ziele, -strategien und –aktionen einer Unternehmung unter<br />

einem einheitlichen Dach integriert<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 8 von 19<br />

4


7 Kommunikationspolitik<br />

7.1 Kommunikationspolitisches<br />

Erscheinungsfeld<br />

• Welche Dimensionen beinhaltet die kommunikative Strategieplanung?<br />

• Kommunikationsstrategien stellen i. R. des übergeordneten CI-Konzeptes<br />

langfristige, bedingte Verhaltenspläne dar<br />

• integrierte Kommunikationsstrategien beinhalten Entscheidungen bzgl.:<br />

‣ Objektdimension (Produkt- vs. Unternehmenskommunikation)<br />

‣ Zielungsdimension (personell, zeitlich, räumlich etc.)<br />

‣ Instrumentedimension (Werbung, Verkaufsförderung, PR etc.)<br />

‣ Mediadimension (elektronische vs. Printmedien)<br />

‣ Gestaltungsdimension (Stil, Farbe, Musik, Eigenständigkeit etc.)<br />

• Wie ist jetzt konkret vorzugehen?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 9 von 19<br />

7.2 Werbung: Funktionen-Arten-Konzepte<br />

• Werbung kommt die Aufgabe zu, Informationen über Existenz,<br />

Eigenschaften, Erhältlichkeit und Bezugsbedingungen (Preis) von<br />

Produkten und Dienstleistungen zu vermitteln.<br />

1. Kognitive Werbeziele (die Erkenntnis betreffend)<br />

• Aufmerksamkeit und Wahrnehmung<br />

• Kenntnis von Marken (Bekanntheitsgrad, Namenskenntnisse)<br />

2. Affektive Werbeziele (das Gefühl betreffend)<br />

• Interesse an Produktangeboten<br />

• Einstellung und Image<br />

• Emotionales Erleben von Marken<br />

vgl. Bruhn (2010), S. 206<br />

3. Konative Werbeziele (Aktivitäten betreffend)<br />

• Informationsverhalten<br />

• Kaufabsicht und Kaufverhalten<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 10 von 19<br />

5


7.2 Werbung: Funktionen-Arten-Konzepte<br />

• bei der Ausgestaltung der Kommunikation zwischen Werbenden und<br />

Werbeempfänger geht es um die Festlegung des Werbekonzepts, das<br />

sich aus folgenden Elementen zusammensetzt:<br />

‣ Werbeobjekt<br />

‣ Werbesubjekt<br />

‣ Werbeziele<br />

‣ Werbebotschaft<br />

‣ Werbemedien<br />

‣ Werbeperiode<br />

‣ Werbeort<br />

‣ Werbebudget<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 11 von 19<br />

7.2 Werbung: Funktionen-Arten-Konzepte<br />

• das Werbekonzept ist so zu gestalten, dass damit die maximal mögliche<br />

Wirkung erreicht wird<br />

• bekanntestes Wirkungsmodell ist der AIDA-Ansatz<br />

‣ Attention (Aufmerksamkeit)<br />

‣ Interest (Interesse)<br />

‣ Desire (Wunsch)<br />

‣ Action (Handeln)<br />

• die Aufgabe der Zielgruppenbestimmung besteht darin, jene Personen zu<br />

bestimmen, bei denen ein Bedürfnis für das Werbeobjekt vorhanden ist<br />

‣ Werbeadressaten<br />

‣ Werbeberührte<br />

‣ Werbebeindruckte<br />

‣ Werbeerinnerer<br />

‣ Werbeagierer<br />

‣ Werbeweitervermittler<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 12 von 19<br />

6


7.2 Werbung: Funktionen-Arten-Konzepte<br />

• vier Hauptziele der Werbung:<br />

‣ Bekanntmachung<br />

‣ Information<br />

‣ Imagebildung<br />

‣ Handlungsauslösung<br />

• der Inhalt der Werbebotschaft kann unterschieden werden in:<br />

‣ einen rationalen Teil, dessen sachliche Informationen zu bewusst<br />

wahrgenommenen Vorgängen führen<br />

‣ einen emotionalen Teil, dessen Informationen zu affektiven Vorgängen<br />

führen<br />

• die Formulierung der Werbebotschaft hängt primär vom Werbeziel sowie der<br />

Art der Güter ab<br />

‣ bei Investitionsgütern stehen reine Sachinformationen im Vordergrund<br />

‣ bei Konsumgütern wird dagegen vielfach die emotionale Information<br />

benutzt<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 13 von 19<br />

7.2 Werbung: Funktionen-Arten-Konzepte<br />

• ist die Werbebotschaft bestimmt, muss sie in geeigneter Form an die<br />

Werbenden herangetragen werden hierzu dienen Werbemedien, was sich<br />

aus Werbemittel und Werbeträger zusammensetzt<br />

• beim Werbemittel handelt es sich um die reale, sinnlich wahrnehmbare<br />

Erscheinungsform der Werbebotschaft, beim Werbeträger um die<br />

Instrumente oder Informationskanäle, mit deren Hilfe die Werbemittel zum<br />

Werbeadressaten gebracht werden können<br />

• bei der Bestimmung und Gestaltung der Werbemedien muss darauf geachtet<br />

werden, dass<br />

‣ die Werbeadressaten erreicht werden können<br />

‣ die kostengünstigsten Werbemittel und Werbeträger eingesetzt werden<br />

‣ die Werbemittel möglichst wirkungsvoll eingesetzt werden<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 14 von 19<br />

7


7.2 Werbung: Funktionen-Arten-Konzepte<br />

• Verdeutlichung dieser Anforderungen am Bsp. einer Anzeige in<br />

Tageszeitungen<br />

• Beurteilung mit Hilfe des Tausenderpreises<br />

• unter Einbezug der verkauften Auflage:<br />

‣ Tausenderpreis A = (Preis je Anzeigenseite 1.000)/verkaufte Auflage<br />

• unter Berücksichtigung der Mehrfachleser infolge der Streuung der Zeitung:<br />

‣ Tausenderpreis B = (Preis je Anzeigenseite 1.000)/<br />

(verkaufte Auflage quantitative Reichweite (Leser))<br />

• besonderes Interesse, wie viele Leser angesprochen werden, die der<br />

Zielgruppe angehören<br />

‣ Tausenderpreis C = (Preis je Anzeigenseite 1.000)/<br />

(Leserschaft qualitative Reichweite)<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 15 von 19<br />

7.2 Werbung: Funktionen-Arten-Konzepte<br />

• nach der Bestimmung der Werbemittel und Werbeträger muss die<br />

Werbeperiode festgelegt werden, die von folgenden Kriterien abhängt:<br />

‣ Produkt<br />

‣ Phase des Produktlebenszyklus<br />

‣ <strong>Marketing</strong>-Ziele<br />

‣ <strong>Marketing</strong>-Mix<br />

‣ Werbeziele<br />

‣ saisonale Schwankungen<br />

‣ konjunkturelle Schwankungen<br />

• Wie erfolgt die Werbebudgetplanung?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 16 von 19<br />

8


7.2 Werbung: Funktionen-Arten-Konzepte<br />

• für die Ermittlung des Werbeerfolgs stehen folgende Kennzahlen zur<br />

Verfügung:<br />

‣ Berührungs- und Streuerfolg<br />

‣ Beeindruckungserfolg<br />

‣ Erinnerungserfolg<br />

‣ Kauferfolg<br />

• Was ist ein Werbewirksamkeits-Portfolio und was wird hierbei dargestellt?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 17 von 19<br />

7.2 Werbung: Funktionen-Arten-Konzepte<br />

Grundlage für die kreative Umsetzung einer Werbekampagne ist oft die<br />

sog. Copy Strategie. Sie wird vom werbetreibenden Unternehmen<br />

vorgegeben und drückt aus, was die Werbung aussagen soll, jedoch<br />

nicht wie. Vgl. Kloss (2012), S. 205ff.<br />

Wesentliche Aussagen einer Copy Strategie:<br />

• Benefit:<br />

• Reason Why:<br />

• Target Audience:<br />

• Tonality:<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 18 von 19<br />

9


7.2 Werbung: Funktionen-Arten-Konzepte<br />

Die Notwendigkeit einer Copy Strategie hängt von der werblichen<br />

Zielsetzung ab. Immer, wenn eine Positionierung (= langfristige<br />

Orientierung) umgesetzt werden soll, sollte auch eine Copy Stratgie<br />

vorgegeben sein. Vgl. Kloss (2012), S. 209.<br />

Es lassen sich dabei zwei Differenzierungsansätze unterscheiden:<br />

• unique selling proposition (USP)<br />

• unique advertising proposition (UAP)<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 19 von 19<br />

7.3 Verkaufsförderung<br />

• Verkaufsförderung, auch Sales Promotion genannt, umfasst alle<br />

Maßnahmen, welche die Absatzbemühungen der Verkaufsorgane des<br />

Herstellers und/oder des Handels unterstützen<br />

• nach dem Zweck und der Zielgruppe lassen sich vier Formen der<br />

Verkaufsförderung unterscheiden:<br />

‣ Dealer Promotion: Förderung des Verkaufs an den Handel<br />

‣ Merchandising: Förderung des Verkaufs durch Unterstützung der<br />

Verkaufsbemühungen des Handels<br />

‣ Staff Promotion: Förderung des Verkaufs durch Unterstützung der<br />

eigenen Verkäufer<br />

‣ Consumer Promotion: Förderung des Verkaufs an den Konsumenten<br />

• Welche Filterfunktionen lassen sich hieraus für den Handel ableiten?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 20 von 19<br />

10


7.3 Verkaufsförderung<br />

• Maßnahmen der Verkaufsförderung<br />

‣ Verbrauchsorientierte Maßnahmen, die auf den Letztverwender zielen:<br />

• Durchführung von Wettbewerben<br />

• Einräumung von Sonderpreisen (Einführungspreise, drei Einheiten<br />

zum Preis von zwei)<br />

• Angebot einer bedingungslosen Warenrücknahme, falls die in das<br />

Produkt gesetzten Erwartungen nicht erfüllt werden<br />

• Abgabe von Gutscheinen, die einen Kaufvorteil gewähren<br />

• Verteilen kostenloser Produktproben<br />

• Self Liquidation Offers<br />

‣ Außendienstorientierte Maßnahmen zur Motivation des eigenen<br />

Verkaufspersonals<br />

• Außendienst-Wettbewerbe<br />

• Schulungs- und Informationsveranstaltungen<br />

• Ausstattung mit Verkaufshilfen<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 21 von 19<br />

7.3 Verkaufsförderung<br />

‣ Händlerorientierte Maßnahmen<br />

• Preisnachlässe<br />

• Bereitstellung von Display-Material<br />

• Einsatz von Hostessen zur Präsentation und Degustation der<br />

Produkte<br />

• Schulung der Mitarbeiter des Zwischenhandels<br />

• Beteiligung an Werbekampagnen<br />

• im Rahmen der Händlerpromotion sind vor allem im Konsumgüterbereich<br />

Pull- und Push-Strategien zu finden<br />

• Wie sieht die Umsetzung einer Push- und Pull-Strategie aus?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 22 von 19<br />

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Fakultät Informatik, <strong>Professur</strong> <strong>Wirtschaftsinformatik</strong>, <strong>insb</strong>. Multimedia <strong>Marketing</strong><br />

<strong>Marketing</strong><br />

Kapitel 8<br />

<strong>Marketing</strong>-Mix<br />

Inhalte Kapitel 8<br />

8 <strong>Marketing</strong>-Mix<br />

8.1 Bedeutung und Probleme<br />

8.2 Bestimmung des optimalen <strong>Marketing</strong>-Mix<br />

Lernziele:<br />

• Wie kann ein optimaler <strong>Marketing</strong>-Mix bestimmt werden?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Folie 24 von 36<br />

12


8 <strong>Marketing</strong>-Mix<br />

8.1 Bedeutung und Probleme<br />

• Unter dem optimalen <strong>Marketing</strong>-Mix ist die zu einem bestimmten<br />

Zeitpunkt eingesetzte Kombination von <strong>Marketing</strong>-Massnahmen zu<br />

verstehen, die der Unternehmung in Bezug auf das angestrebte <strong>Marketing</strong>-<br />

Ziel den größten Nutzen stiftet.<br />

• Probleme der Realisierung:<br />

1. Vielzahl denkbarer und möglicher Kombinationen<br />

2. Zeitliche Interdependenzen<br />

3. Sachliche Interdependenzen<br />

4. Synergieeffekte<br />

5. Qualität des <strong>Marketing</strong>-Instruments<br />

6. Kosten-Nutzen-Verhältnis der <strong>Marketing</strong>-Instrumente<br />

7. Verhalten der Konkurrenz<br />

8. Phase des Produktlebenszyklus<br />

9. Quantifizierung des Nutzens<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 25 von 187<br />

8.2 Bestimmung des optimalen<br />

<strong>Marketing</strong>-Mix<br />

Heuristische Problemlösung<br />

• Was ist hierunter zu verstehen und welche Prinzipien können herangezogen<br />

werden?<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 26 von 187<br />

13


8.2 Bestimmung des optimalen<br />

<strong>Marketing</strong>-Mix<br />

Analytische Problemlösung<br />

• Durchführung auf Basis der Break-Even- und Marginal-Analyse<br />

• Folgende Daten und Annahmen sollen zugrunde liegen:<br />

‣ es handelt sich um ein Einproduktunternehmen<br />

‣ die Unternehmung verfolgt Gewinnmaximierung<br />

‣ der Unternehmung stehen drei <strong>Marketing</strong>-Instrumente bereit: Preis (P),<br />

die Werbung (W) und der persönliche Verkauf (V)<br />

‣ die Preispolitik wird nicht verändert<br />

‣ die Fixkosten und variablen Kosten sind gegeben und betragen:<br />

• k var =10GEproME<br />

• K fix = 38.000 GE pro Planperiode<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 27 von 187<br />

8.2 Bestimmung des optimalen<br />

<strong>Marketing</strong>-Mix<br />

• Bestimmen Sie den optimalen <strong>Marketing</strong>-Mix, das optimale Umsatzvolumen<br />

sowie den maximalen Gewinn!<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>Marketing</strong> Folie 28 von 187<br />

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