STEIGT DER HYPOZINS? KEINE ANGST VOR ... - Mieterverband
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MIETEN & WOHNEN 6 | 04<br />
ZURÜCKHALTUNG<br />
BEIM <strong>HYPOZINS</strong>!<br />
Die schweizerische Nationalbank<br />
hat Mitte Juni überraschend das<br />
Zielband für den Dreimonats-Libor<br />
um 25 Basispunkte angehoben. Seither<br />
liegt eine Hypozinsanpassung der<br />
Kantonalbanken in der Luft. Der MV<br />
fordert aber Zurückhaltung. Grundsätzlich<br />
ist er an stabilen Hypothekarzinsen<br />
auf möglichst tiefem Niveau<br />
interessiert. Um grosse, kurzfristige<br />
Schwankungen zu verhindern, hat er<br />
deshalb in letzter Zeit darauf verzichtet,<br />
von den Banken weitere Hypothekarzinssenkungen<br />
zu fordern – auch<br />
wenn es die Gewinnmargen gerechtfertigt<br />
hätten. Im Gegenzug besteht<br />
nun der MV darauf, dass die erwirtschafteten<br />
Gewinne für die Stabilisierung<br />
des variablen Hypozinses eingesetzt<br />
werden.<br />
Mehr Festhypotheken<br />
Der MV stellt fest, dass sich die Verteilung<br />
der Hypothekardarlehen im<br />
vergangenen Jahr stark verändert hat.<br />
Bis 2002 gruppierten sich die Darlehen<br />
in einem engen Umfeld im Bereich<br />
der so genannten Referenzzinssätze.<br />
Im Laufe des Jahres 2003 hat<br />
sich die Zinsspanne, in der sich der<br />
grösste Teil der Hypotheken bewegt,<br />
stark verbreitert. Es ist dies die Folge<br />
von zwei Entwicklungen: Einerseits<br />
hat eine Verlagerung von variablen<br />
Zinssätzen zu Festhypotheken und<br />
ähnlichen Hypothekarformen stattgefunden.<br />
Anderseits werden die Zinssätze<br />
vermehrt «individualisiert», indem<br />
die Banken die Bonität der<br />
SchuldnerInnen und das Objekt spe-<br />
zifisch bewerten. Der Anteil der Hypotheken<br />
mit variablem Zinssatz hat<br />
sich seit dem Jahr 2000 beinahe halbiert.<br />
Veränderte Refinanzierung<br />
der Hypotheken<br />
Massiv verändert hat sich auch die Art<br />
und Weise der Refinanzierung (Gelder,<br />
die zur Finanzierung der Hypotheken<br />
in der Regel hinzugezogen<br />
werden). Im Jahr 2002 hat sich zum<br />
Beispiel der Anteil der Spargelder<br />
KB-Verband: «Es gibt keine Absprachen»<br />
m&w | Der Verband Schweizerischer<br />
Kantonalbanken hat auf das<br />
Schreiben des SMV/D in Sachen<br />
Hypozins geantwortet. Geschäftsleiter<br />
Hanspeter Hess bestätigt<br />
darin, dass die variabel verzinsten<br />
Hypotheken in den letzten Jahren<br />
bei allen Banken stark zurückgegangen<br />
sind. Ob ein allgemeiner<br />
Zinsanstieg, wie er heute erwartet<br />
wird, wieder zu einer grösseren<br />
Nachfrage nach variablen Hypotheken<br />
führen wird, lasse sich heute<br />
noch nicht schlüssig beurteilen.<br />
Weiter weist Hess darauf hin,<br />
Grafik: m&w<br />
m&w | Der SMV/D, aber auch verschiedene MV-Kantonalverbände haben<br />
in einem Schreiben die Kantonalbanken aufgefordert, bei der Anpassung<br />
der Zinssätze von variablen Hypotheken Zurückhaltung zu üben.<br />
Zinssätze bei variablen und festen Hypotheken<br />
dass die Beziehung zwischen<br />
Mieten und Hypozins problematische<br />
Aspekte habe. Die Kantonalbanken<br />
würden oft als «Verursacher»<br />
von Mietsteigerungen angesehen,<br />
obwohl sie sich nur an den<br />
Marktgegebenheiten orientierten.<br />
Ferner unterstreicht Hess, dass<br />
jede Bank die Zinskonditionen eigenständig<br />
festlege. «Absprachen<br />
oder Vereinbarungen gibt es in unserem<br />
Verband nicht.» Jede Bank<br />
sei gefordert, angesichts ihrer individuellen<br />
Ausgangslage die «richtigen»<br />
Zinssätze festzulegen.<br />
knapp verdoppelt. Gleichzeitig ist die<br />
durchschnittliche Verzinsung der Refinanzierungsgelder<br />
gesunken.<br />
Die Gewinnmarge ist in etwa<br />
stabil geblieben. Aber der im vergangenen<br />
Jahr intensivierte Konkurrenzkampf<br />
auf dem Hypothekarmarkt hat<br />
insgesamt zu einer Schmälerung der<br />
Margen bei den Spezialhypotheken<br />
geführt. Umgekehrt wurde die Zinsmarge<br />
bei den variablen Hypotheken<br />
ausgeweitet. Dadurch sind enorme<br />
Gewinne entstanden.<br />
> NEWS<br />
Grenchner Wohntage<br />
Die traditionellen Grenchner Wohntage<br />
des Bundesamtes für Wohnungswesen<br />
sind dieses Jahr dem<br />
Thema Stadtentwicklung und Architektur<br />
gewidmet. Die Fachtagung<br />
findet am 3. November statt. Im Zentrum<br />
steht die Frage, wie sich die Investoren<br />
auf dem Mietwohnungsmarkt<br />
verhalten und wie die künftigen<br />
Entwicklungen aussehen könnten.<br />
Bereits am 22. Oktober wird eine Ausstellung<br />
zur Entwicklung der Stadt<br />
Biel eröffnet. Eine Architekturnacht<br />
rundet die Wohntage 2004 ab<br />
(www.bwo.admin.ch).