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mediation in pLanen und bauen - Bundesverband Mediation eV

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36 Berichte zUM theMa<br />

Bärbel Weichhaus,<br />

Diplom Ingenieur<strong>in</strong><br />

Fachbereich Architektur,<br />

Mediator<strong>in</strong>,<br />

Wohnberater<strong>in</strong> für<br />

barrierefreies Bauen,<br />

Tra<strong>in</strong>er<strong>in</strong> für Kommunikations-<br />

<strong>und</strong> Konfliktmanagement<br />

KONTAKT<br />

Bärbel Weichhaus,<br />

<strong>in</strong>fo@<strong>mediation</strong>-am-bau.de<br />

Konfliktmanagement-Kongress 2005<br />

<strong>in</strong> Hannover<br />

am 8. <strong>und</strong> 9. Juli 2005 fand im landgericht hannover<br />

der 2. Konfliktmanagement-Kongress statt.<br />

Die themenschwerpunkte des Kongresses waren<br />

außergerichtliche Streitbeilegungen <strong>in</strong> den Bereichen<br />

Bau- <strong>und</strong> versicherungswesen.<br />

Der e<strong>in</strong>ladung des niedersächsischen Justizm<strong>in</strong>isteriums<br />

<strong>und</strong> des landespräventionsrats zu diesem<br />

Kongress waren mehr als 250 <strong>in</strong>teressierte Besucher<strong>in</strong>nen<br />

gefolgt. es war e<strong>in</strong>e bunte Mischung<br />

aus Mediator<strong>in</strong>nen, anwält<strong>in</strong>nen, richter<strong>in</strong>nen,<br />

architekt<strong>in</strong>nen, Sachverständiger<strong>in</strong>nen, vertreter<strong>in</strong>nen<br />

aus der Bau- <strong>und</strong> versicherungsbranche<br />

sowie den Schieds- <strong>und</strong> Ombudsfrauen <strong>und</strong><br />

-männern.<br />

Der Kongress begann am Freitagabend mit<br />

e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>formellen austausch. zur Begrüßung<br />

sprachen die niedersächsische Justizm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

elisabeth heister-neumann <strong>und</strong> der Oberbürgermeister<br />

der landeshauptstadt hannover, herbert<br />

Schmalstieg. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er lockeren atmosphäre, bei<br />

live-Musik <strong>und</strong> Getränken kamen viele <strong>in</strong>teressierte<br />

akteur<strong>in</strong>nen mite<strong>in</strong>ander <strong>in</strong>s Gespräch.<br />

Schon hier zeichneten sich folgende Brennpunktthemen<br />

des Kongresses ab:<br />

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Zivilrechtliche Baustreitigkeiten <strong>und</strong> Konflikte<br />

unter Beteiligung von Versicherungen<br />

waren die zentralen Themen des 2. Konfliktmanagement-Kongresses<br />

2005 im Landgericht<br />

Hannover. Zu dieser Veranstaltung, die<br />

vom Justizm<strong>in</strong>isterium <strong>und</strong> dem Landespräventionsrat<br />

<strong>in</strong>itiiert wurde, kamen mehr<br />

als 250 BesucherInnen. Der Kongress war<br />

geprägt von großem Diskussionsbedarf <strong>in</strong><br />

den unterschiedlichen Foren, besonders<br />

durch die Frage, ob MediatorInnen e<strong>in</strong>en<br />

fachspezifischen beruflichen H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />

benötigen.<br />

Wie kann der rechtsschutz im außergerichtlichen<br />

Konflikt verbessert werden?<br />

Welche rechtschutzbereiche sollten für die<br />

<strong>Mediation</strong>sverfahren ausgeweitet werden?<br />

Welche qualifikation müssen Mediator<strong>in</strong>nen<br />

mitbr<strong>in</strong>gen, um im Baubereich professionell<br />

mediieren zu können?<br />

Sollten bei Baustreitigkeiten nur Personen mit<br />

juristischem h<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> (anwält<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

richter<strong>in</strong>nen) mediieren?<br />

Oder besteht die überwiegende aufgabe<br />

der Mediator<strong>in</strong>nen dar<strong>in</strong>, unabhängig von der<br />

juristischen ausbildung, die Kommunikation<br />

zwischen den Kontrahent<strong>in</strong>nen zu fördern?<br />

Welche Kriterien muss e<strong>in</strong>e <strong>Mediation</strong>sausbildung<br />

erfüllen?<br />

Diese <strong>und</strong> viele andere Fragen wurden auf dem<br />

Kongress leidenschaftlich <strong>und</strong> kontrovers diskutiert.<br />

Den auftakt des offiziellen veranstaltungsteils am<br />

Samstag, dem 9. September 2005, machte die<br />

österreichische Justizm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Kar<strong>in</strong> Miklautsch.<br />

Sie berichtete über das österreichische zivilrechts-<br />

<strong>Mediation</strong>s-Gesetz, das seit 2003 die ausbildung,<br />

qualifikation <strong>und</strong> zulassung von Mediator<strong>in</strong>nen<br />

regelt. anschließend wurden vier Foren angeboten<br />

mit den themen:<br />

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chancen der Streitbeilegung auf der<br />

Baustelle<br />

Bau<strong>mediation</strong> <strong>und</strong> Schlichtung beim<br />

Baustreit um Geld <strong>und</strong> Mängel<br />

rechtschutz im außergerichtlichen Konflikt<br />

Konfliktmanagement im Dreieck versicherte,<br />

versicherungsnehmer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

Geschädigte<br />

Resümee des Kongresses<br />

Der Konfliktmanagement-Kongress 2005 war<br />

aus Sicht der autor<strong>in</strong>, trotz der unterschiedlichen<br />

Standpunkte, e<strong>in</strong> großer erfolg. <strong>in</strong> allen arbeitsgruppen<br />

waren sich die teilnehmer<strong>in</strong>nen darüber<br />

e<strong>in</strong>ig, dass die außergerichtliche Konfliktbeilegung<br />

e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressengerechte <strong>und</strong> kostengünstige<br />

alternative zum gerichtlichen verfahren ist.<br />

Für den nächsten Konfliktmanagement-Kongress<br />

<strong>in</strong> hannover wünscht sich die verfasser<strong>in</strong> dieses<br />

artikels, weniger mit Konkurrenzdenken im S<strong>in</strong>ne<br />

der „Pfründesicherung” konfrontiert zu werden,<br />

sondern mehr mit dem Gedanken der Geme<strong>in</strong>samkeit<br />

<strong>und</strong> des Mite<strong>in</strong>anders. Denn um e<strong>in</strong>e<br />

gesellschaftlich größere akzeptanz für <strong>Mediation</strong><br />

zu erreichen, ist es nötig, e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Profil<br />

der Mediator<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> des <strong>Mediation</strong>sverfahrens<br />

anzustreben.<br />

es ist wichtig, dass alle akteur<strong>in</strong>nen, die sich mit<br />

<strong>Mediation</strong> befassen, mite<strong>in</strong>ander <strong>in</strong>s Gespräch<br />

kommen. Wir müssen den Dialog mit allen Berufsgruppen<br />

suchen, auch mit denen, die e<strong>in</strong>e juristische<br />

vorbildung für Mediator<strong>in</strong>nen im Baubereich<br />

für erforderlich halten. abschließend sei gesagt,<br />

dass nur e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitlich akzeptierte Def<strong>in</strong>ition<br />

<strong>und</strong> abgrenzung des <strong>Mediation</strong>sverfahrens zu<br />

anderen Streitbeilegungsverfahren langfristig die<br />

nötige gesellschaftliche akzeptanz br<strong>in</strong>gen kann,<br />

um <strong>Mediation</strong> als außergerichtliches Konfliktlösungsverfahren<br />

zu etablieren.<br />

Bärbel Weichhaus<br />

Spektrum der <strong>Mediation</strong> 21/2006

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