Bodenverschiebungen bei Bauvorhaben - Amt für Landschaft und ...
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<strong>Bodenverschiebungen</strong><br />
<strong>bei</strong> <strong>Bauvorhaben</strong><br />
Volkswirtschaftsdirektion<br />
des Kantons Zürich<br />
<strong>Amt</strong> <strong>für</strong> <strong>Landschaft</strong> <strong>und</strong> Natur<br />
Fachstelle Bodenschutz<br />
Neumühlequai 10, Postfach,<br />
8090 Zürich
Inhaltsverzeichnis<br />
Worum es geht<br />
Der Boden<br />
Belastungshinweise<br />
Bodenuntersuchungen<br />
Beurteilungskriterien<br />
Verfahren<br />
Bodenschonendes Bauen<br />
Rechtliches<br />
Glossar<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
10<br />
11<br />
12<br />
Fruchtbarer Boden ist ein in Jahrtausenden<br />
entstandenes,<br />
wertvolles Gut, das weder ersetzt<br />
noch erneuert werden kann.<br />
Ihm ist <strong>bei</strong> <strong>Bauvorhaben</strong> Sorge<br />
zu tragen.
Worum es geht<br />
Diese Broschüre erläutert den Umgang mit schadstoffbelasteten Böden <strong>bei</strong>m<br />
Bauen. Zudem gibt sie Hinweise, wie Bodenverdichtungen vermieden werden<br />
können.<br />
Bei der Verwirklichung von <strong>Bauvorhaben</strong> wird in der Regel Boden ausgehoben.<br />
Meist wird er später entweder am Entnahmeort oder anderorts <strong>für</strong> Umgebungsgestaltungen<br />
<strong>bei</strong> Bauten, <strong>für</strong> Rekultivierungen oder <strong>für</strong> Terrainveränderungen<br />
wieder verwendet.<br />
Da<strong>bei</strong> besteht die Gefahr, dass schadstoffbelasteter Boden unkontrolliert verteilt<br />
wird. Dies kann eine Verunreinigung bisher unbelasteter Standorte <strong>und</strong> eine<br />
Einschränkung ihrer Nutzungsmöglichkeiten bewirken. Dieser Gefahr muss<br />
vorgebeugt werden. Am besten wird die Menge an Bodenaushub minimiert<br />
<strong>und</strong> eine Verwertung vor Ort angestrebt.<br />
Oftmals lassen sich <strong>Bodenverschiebungen</strong> nicht vermeiden. In diesen Fällen soll mit<br />
geringem Kostenaufwand <strong>und</strong> einem einfachen Verfahren sichergestellt werden,<br />
dass die Fruchtbarkeit des Bodens am Entnahme- <strong>und</strong> am Aufbringstandort nicht<br />
verschlechtert wird.<br />
2 3
Der Boden<br />
Welche Erdschichten als Boden<br />
gelten<br />
Als Boden gilt die oberste Erdschicht,<br />
die den Pflanzen als Wurzelraum <strong>und</strong><br />
Nährsubstrat dient.<br />
Bei natürlich gewachsenen Böden<br />
entspricht dies dem Ober- <strong>und</strong> Unterboden,<br />
das heisst der obersten<br />
durchschnittlich 100 cm mächtigen<br />
Erdschicht; <strong>bei</strong> von Menschen umgelagerten<br />
Böden mit vermischter<br />
Schichtung ist es in der Regel ebenfalls<br />
die oberste, 100 cm mächtige<br />
Erdschicht.<br />
Allgemeine Gr<strong>und</strong>sätze <strong>für</strong> den<br />
Umgang mit ausgehobenem Bodenmaterial<br />
finden Sie in der «Wegleitung<br />
Bodenaushub» des B<strong>und</strong>es.<br />
Nicht Gegenstand der vorliegenden<br />
Informationsbroschüre ist hingegen<br />
die sachgerechte Behandlung ausgehobenen<br />
Untergr<strong>und</strong>materials,<br />
worüber die Aushubrichtlinie des<br />
B<strong>und</strong>es informiert.<br />
Die wichtigsten Ziele des<br />
qualitativen Bodenschutzes sind:<br />
Fruchtbare Böden langfristig<br />
erhalten<br />
Böden möglichst vielfältig<br />
nutzen können<br />
Keine neuen Bodenbelastungen<br />
verursachen<br />
Oberboden<br />
Oberste Erdschicht, meist 5 bis 40 cm mächtig,<br />
intensiv belebt (Erdgeruch), stark durchwurzelt,<br />
mit Humus angereichert,<br />
meist dunkelbraun gefärbt,<br />
locker <strong>und</strong> «krümelig».<br />
Auch «A-Horizont»<br />
oder «Humus» genannt.<br />
Unterboden<br />
An den Oberboden anschliessende Erdschicht,<br />
meist bis in eine Tiefe von 50 bis 150 cm reichend,<br />
oft heller, meist gelbbraun bis rostbraun gefärbt,<br />
gröber strukturiert, weniger stark verwittert,<br />
schwächer durchwurzelt <strong>und</strong><br />
weniger belebt.<br />
Auch «B-Horizont», «Roterde»,<br />
«Stockerde» oder «zweiter Stich» genannt.<br />
Untergr<strong>und</strong><br />
Unter dem Unterboden liegende oft<br />
graue Schichten aus Locker- oder Festgestein,<br />
ohne aktuelle Bodenbildung <strong>und</strong><br />
biologische Aktivität.<br />
Auch «C-Horizont»<br />
oder «Muttergestein» genannt.<br />
1m<br />
3
Belastungshinweise<br />
Der Prüfperimeter <strong>für</strong><br />
<strong>Bodenverschiebungen</strong> als<br />
Hilfsmittel<br />
Nach geltendem B<strong>und</strong>esrecht ist es<br />
<strong>bei</strong> <strong>Bodenverschiebungen</strong> unerlässlich,<br />
den Boden auf Schadstoffe zu untersuchen,<br />
falls auf Gr<strong>und</strong> bekannter<br />
Messwerte, der früheren Immissionslage<br />
oder der bisherigen Nutzung<br />
erhöhte Schadstoffgehalte zu erwarten<br />
sind. Betroffen sind Flächen wie<br />
Schiessanlagen, städtische Altbaugebiete,<br />
Rebberge, Schrebergärten<br />
<strong>und</strong> Bereiche um Verkehrsträger, um<br />
korrosionsgeschützte Metallkonstruktionen<br />
im Freien, um früher bedeutende<br />
Emittenten wie Giessereien <strong>und</strong><br />
Kehrichtverbrennungsanlagen, Standorte,<br />
auf denen früher stark belastete<br />
Abfalldünger ausgebracht wurden<br />
sowie Deponien, Betriebsareale <strong>und</strong><br />
Unfallstandorte.<br />
Prüfperimeter <strong>für</strong> <strong>Bodenverschiebungen</strong><br />
Betriebs-, Unfall- <strong>und</strong> Ablagerungsstandorte<br />
(z.B. Deponien) des bestehenden<br />
Altlastenverdachtsflächen-Katasters (VFK)<br />
oder des sich im Aufbau befindenden<br />
Katasters der belasteten Standorte (KbS)<br />
�<br />
Die Verordnung über Belastungen des<br />
Bodens verpflichtet die Kantone zur<br />
Überwachung der belasteten Gebiete.<br />
Da<strong>bei</strong> gewonnene Erkenntnisse können<br />
dazu <strong>bei</strong>tragen, dass nicht <strong>bei</strong><br />
jedem <strong>Bauvorhaben</strong> eine umfassende<br />
historische Abklärung über mögliche<br />
Bodenbelastungen durchgeführt werden<br />
muss.<br />
Zu diesem Zweck führt die Fachstelle<br />
Bodenschutz (FaBo) einen Plan über<br />
sämtliche ihr bekannten Hinweise<br />
auf aktuelle oder auch vor vielen<br />
Jahrzehnten erfolgte <strong>und</strong> heute noch<br />
vorhandene Bodenbelastungen.<br />
Er eignet sich als Prüfperimeter,<br />
in welchem Bodenbelastungen vor<br />
Verschiebungen abgeklärt werden<br />
müssen. Zusammen mit den Kenntnissen<br />
der Bauherrschaft sind so die<br />
meisten Bodenbelastungen lokalisiert.<br />
Eine gezielte, effiziente <strong>und</strong> alle<br />
Flächen gleich behandelnde Kontrolle<br />
wird möglich.<br />
Örtlichkeit fiktiv<br />
Den Gemeinden wurde als Vollzugshilfe<br />
ein Plan mit dem Prüfperimeter<br />
<strong>und</strong> mit Angaben zu den Belastungshinweisen<br />
abgegeben. Er kann auf<br />
dem kantonalen Bauamt eingesehen<br />
werden. Weitergehende Auskünfte<br />
können <strong>bei</strong> der FaBo eingeholt werden.<br />
Liegen neue gesicherte Erkenntnisse<br />
zu Flächen mit Belastungshinweisen<br />
vor, wird der Prüfperimeter durch die<br />
FaBo laufend aktualisiert.<br />
Betriebs-, Unfall- <strong>und</strong> Ablagerungsstandorte<br />
gemäss kantonalem<br />
Abfallgesetz sowie gemäss<br />
Altlasten-Verordnung des B<strong>und</strong>es<br />
werden vom AWEL <strong>Amt</strong> <strong>für</strong> Abfall,<br />
Wasser, Energie <strong>und</strong> Luft erhoben<br />
<strong>und</strong> verwaltet.<br />
4 5
Bodenuntersuchungen<br />
Fachpersonen <strong>bei</strong>ziehen?<br />
Wann <strong>und</strong> wozu?<br />
Ausgehobenes Bodenmaterial aus<br />
Flächen mit Belastungshinweisen sollte<br />
wenn immer möglich innerhalb des<br />
Bauareals wieder verwendet werden.<br />
Ist dies nicht möglich, muss in der<br />
Regel auf Gr<strong>und</strong> von Messwerten über<br />
eine umweltverträgliche Verwertung<br />
oder Entsorgung nach Massgabe<br />
der B<strong>und</strong>eswegleitung entschieden<br />
werden.<br />
Diese Abklärung ist Sache von Fachleuten<br />
im Bereich des Bodenschutzes.<br />
Fachpersonen verfügen über besondere<br />
Kenntnisse im Bereich des<br />
Bodenschutzes <strong>und</strong> sind von der FaBo<br />
durch Aufnahme in die «Liste der<br />
Fachpersonen <strong>für</strong> <strong>Bodenverschiebungen</strong>»<br />
fachlich anerkannt. Personen,<br />
die aufgr<strong>und</strong> ihrer Ausbildung oder<br />
Praxis über die nötigen Fachkenntnisse<br />
verfügen, können <strong>bei</strong> der FaBo die<br />
Aufnahme in die Liste beantragen.<br />
Liste qualifizierter Labors <strong>für</strong><br />
Schadstoffanalysen im Boden:<br />
www.nabo.admin.ch<br />
Liste anerkannter Fachpersonen<br />
<strong>für</strong> <strong>Bodenverschiebungen</strong>:<br />
www.fabo.zh.ch/bv<br />
Je nach Belastungsursache müssen<br />
unterschiedliche Schadstoffe untersucht<br />
werden. Häufig handelt es sich<br />
um die Schwermetalle Cadmium, Blei,<br />
Kupfer <strong>und</strong> Zink sowie um polyzyklische<br />
aromatische Kohlenwasserstoffe<br />
(PAK).<br />
Oft ist nur die oberste Bodenschicht<br />
belastet. Die erforderlichen Abklärungen<br />
<strong>und</strong> Kosten sind daher meist<br />
bedeutend kleiner als <strong>bei</strong> Altlastenuntersuchungen.<br />
Bodenuntersuchungen beanspruchen<br />
je nach Ausmass der Belastung einige<br />
Tage bis Wochen.<br />
Im Hinblick auf eine reibungslose <strong>und</strong><br />
effiziente Verfahrensabwicklung ist<br />
es <strong>für</strong> Bauende <strong>und</strong> Behörden wichtig,<br />
dass die Problemerkennung <strong>und</strong><br />
-lösung möglichst frühzeitig erfolgt.<br />
Die Resultate der Untersuchungen<br />
können Auswirkungen auf die Projektierung<br />
<strong>und</strong> die Ausführung der<br />
Bauten haben (zum Beispiel Umgebungsgestaltung,<br />
Platzierung der<br />
Baukörper, Gr<strong>und</strong>rissplanung, Bauetappierung).<br />
Möglichst vor Baubewilligung, spätestens<br />
vor Baubeginn müssen die<br />
Abklärungen abgeschlossen <strong>und</strong> die<br />
erforderlichen Vorkehrungen getroffen<br />
sein.
Beurteilungskriterien<br />
Der B<strong>und</strong> unterscheidet drei<br />
Bodenqualitäten <strong>und</strong> bezeichnet<br />
die möglichen Aufbringstandorte<br />
Die B<strong>und</strong>eswegleitung Bodenaushub<br />
zeigt auf, wie die Verschleppung von<br />
bereits vorhandenen Belastungen wirkungsvoll<br />
vermieden wird. Belastetes<br />
Bodenmaterial darf <strong>bei</strong> Verschiebungen<br />
nur eingeschränkt wieder verwertet<br />
werden oder ist in Deponien zu entsorgen.<br />
Dazu unterscheidet der B<strong>und</strong><br />
drei Bodenqualitäten <strong>und</strong> regelt deren<br />
zulässige Verwertung oder Entsorgung.<br />
In den zwei Tabellen sind die wichtigsten<br />
Kriterien <strong>für</strong> die Kategorisierung<br />
der Bodenbelastung <strong>und</strong> die Wahl der<br />
zulässigen Aufbringstandorte<br />
zusammengestellt.<br />
Je nach vermuteter Belastungsursache<br />
sind einzelne Schadstoffe<br />
der Liste zu untersuchen.<br />
Kategorie I<br />
Unbelastet<br />
Keine Gefährdung.<br />
Art des Aufbringstandorts frei<br />
wählbar.<br />
Vorzugsweise Flächen wie:<br />
Landwirtschafts- <strong>und</strong> Gartenbauflächen;<br />
Haus- <strong>und</strong> Familiengärten;<br />
Kinderspielplätze;<br />
Waldflächen;<br />
Gr<strong>und</strong>wasserschutzzonen<br />
<strong>und</strong> -areale.<br />
Kategorie II<br />
Schwach belastet<br />
Kategorie I<br />
Maximalwert<br />
Totalgehalt löslicher Gehalt<br />
Kategorie II<br />
Maximalwert<br />
Totalgehalt löslicher Gehalt<br />
Kategorie III<br />
mg/kg TS 1)<br />
mg/kg TS 1)<br />
mg/kg TS 1)<br />
mg/kg TS 1)<br />
u<br />
Anorganische Schadstoffe<br />
Blei (Pb) 50 – 200 –<br />
Belastung grösser<br />
Cadmium (Cd) 0,8 0,02 2 0,02 als Maximalwert<br />
Chrom (Cr) 50 – 200 –<br />
Kategorie II<br />
Kupfer (Cu) 40 0,7 150 0,7<br />
Quecksilber (Hg) 0,5 – 1 –<br />
Nickel (Ni) 50 0,2 100 0,4<br />
Zink (Zn) 150 0,5 300 1,0<br />
Organische Schadstoffe<br />
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) 3)<br />
1 10<br />
Benzo(a)pyren (BaP) 0,2 1<br />
∑ DDT-DDD-DDE 0,002 2<br />
∑ Aldrin, Dieldrin, Endrin 0,002 2<br />
∑ HCH 0,001 1<br />
Chlordan – 1<br />
Endosulfan – 1<br />
Dioxine <strong>und</strong> Furane (PCDD/F) 4)<br />
5 2)<br />
20 2)<br />
Polychlorierte Biphenyle (PCB) 5)<br />
0,02 0,1<br />
Aliphatische Kohlenwasserstoffe (>C10) 6)<br />
50 50<br />
Aliphatische Kohlenwasserstoffe (C5–C10) 1 1<br />
Leichtflüchtige chlorierte Kohlenwasserstoffe (LCKW) 0,1 0,1<br />
Monozyklische aromatische Kohlenwasserstoffe 7)<br />
1 1<br />
Benzol 0,1 0,1<br />
Bodenfruchtbarkeit<br />
nicht langfristig gewährleistet.<br />
Soll möglichst vor Ort oder,<br />
<strong>bei</strong> ähnlicher Vorbelastung, auf<br />
weniger empfindlichen Flächen<br />
bezüglich Nutzung <strong>und</strong><br />
Gewässerschutz verwertet werden.<br />
Sonst: Entsorgung in Deponie.<br />
Flächen wie:<br />
Entlang von Verkehrsanlagen;<br />
Zierbegrünungen in Industrie- <strong>und</strong><br />
Gewerbezonen;<br />
Städtische Grün- <strong>und</strong> Sportanlagen.<br />
Kategorie III<br />
Stark belastet<br />
Kann Menschen,<br />
Tiere oder Pflanzen<br />
gefährden.<br />
Kann nicht verwertet,<br />
sondern muss<br />
behandelt oder in<br />
einer Deponie entsorgt<br />
werden.<br />
1) <strong>für</strong> Böden bis 15% Humus;<br />
<strong>für</strong> Böden über 15% Humus in mg/dm 3<br />
2)<br />
ng I-TEQ/kg TS <strong>für</strong> Böden bis 15% Humus;<br />
ng I-TEQ/dm3 <strong>für</strong> Böden über 15% Humus<br />
3)<br />
Werte gelten <strong>für</strong> Summe der 16 PAK-<br />
Leitverbindungen der EPA<br />
4)<br />
Werte gelten <strong>für</strong> Summe der PCDD <strong>und</strong> PCDF<br />
5)<br />
Werte gelten <strong>für</strong> Summe der 7 Kongenere 28,<br />
52, 101, 118, 138, 153 <strong>und</strong> 180<br />
6)<br />
Mineralöle insgesamt<br />
7)<br />
Wert gilt <strong>für</strong> Summe von Benzol, Toluol,<br />
Ethylbenzol, o-Xylol, m-Xylol <strong>und</strong> p-Xylol<br />
Analytik gemäss Eidgenössischer Verordnung<br />
über Belastungen des Bodens<br />
6 7
Verfahren<br />
Werden mehr als 50 m 3 (fest)<br />
Bodenmaterial aus Flächen im<br />
Prüfperimeter oder aus anderen<br />
Flächen mit Belastungshinweisen<br />
weggeführt <strong>und</strong> benötigt das<br />
<strong>Bauvorhaben</strong> eine Baubewilligung,<br />
ist <strong>für</strong> die Bodenverschiebung<br />
eine Bewilligung der Gemeinde<br />
erforderlich.<br />
Die kantonale Fachstelle Bodenschutz<br />
(FaBo) bedient die Gemeinden mit<br />
einem Plan des Prüfperimeters <strong>und</strong><br />
dem <strong>bei</strong> bewilligungspflichtigen<br />
<strong>Bodenverschiebungen</strong> erforderlichen<br />
Meldeblatt. Die Gemeinden geben der<br />
Bauherrschaft das Meldeblatt zusammen<br />
mit den üblichen Unterlagen <strong>für</strong><br />
die Baueingabe ab.<br />
Die Bauherrschaft trifft die notwendigen<br />
Abklärungen, wie nebenstehend<br />
beschrieben. Sie ist <strong>für</strong> einen gesetzeskonformen<br />
Umgang mit ausgehobenem<br />
Bodenmaterial verantwortlich.<br />
Möglichst vor Baubewilligung, spätestens<br />
vor Baubeginn reicht sie das<br />
Meldeblatt <strong>bei</strong> der Gemeinde ein.<br />
Fallweise erforderliche Untersuchungsberichte<br />
<strong>und</strong> Abnahmegarantien<br />
müssen nicht <strong>bei</strong>gelegt werden; die<br />
von der Fachperson diesbezüglich auf<br />
dem Meldeblatt gemachten <strong>und</strong><br />
unterzeichneten Angaben genügen.<br />
Die Gemeinde macht die erforderlichen<br />
Auflagen <strong>und</strong> stellt der FaBo<br />
eine Kopie des Meldeblattes zu. Bei<br />
Verschiebungen belasteten Bodenmaterials<br />
(Fall 2) informiert sie die<br />
FaBo zusätzlich über die gemachten<br />
Auflagen (i.d.R. Kopie der Baubewilligung).<br />
Die FaBo führt den Prüfperimeter<br />
nach <strong>und</strong> überwacht den<br />
Vollzug stichprobenweise.<br />
Mit dem Bodenaushub darf erst<br />
begonnen werden, nachdem die<br />
Bewilligung <strong>für</strong> Bodenverschiebung<br />
erteilt wurde.<br />
Wichtigste Fälle<br />
Eigenverantwortliche<br />
Verschiebung<br />
von Bodenmaterial<br />
Werden nicht mehr als 50 m 3 (fest)<br />
Bodenmaterial aus dem Bauareal<br />
abgeführt oder benötigt ein Vorhaben<br />
keine Baubewilligung, sorgt die<br />
Bauherrschaft selbständig nach<br />
Massgabe der B<strong>und</strong>eswegleitung<br />
Bodenaushub <strong>für</strong> einen umweltverträglichen<br />
Umgang mit dem Boden.<br />
Die Einreichung des Meldeblattes <strong>bei</strong><br />
der Gemeinde erübrigt sich in diesen<br />
Fällen.<br />
Fall 1 auf Meldeblatt<br />
Verschiebung von unbelastetem<br />
Bodenmaterial<br />
Werden mehr als 50 m 3 (fest) Bodenmaterial<br />
aus dem Bauareal abgeführt,<br />
beauftragt die Bauherrschaft eine<br />
Fachperson mit der Untersuchung<br />
des betroffenen Bodens. Diese bestätigt<br />
ihr mit Unterschrift auf dem<br />
Meldeblatt zuhanden der Gemeinde<br />
die Menge des abzuführenden<br />
Bodenmaterials <strong>und</strong> dass <strong>bei</strong>m abzuführenden<br />
Bodenmaterial kein<br />
Richtwert gemäss B<strong>und</strong>eswegleitung<br />
Bodenaushub überschritten wird.<br />
Die Fachperson hält die Resultate der<br />
durchgeführten Erhebungen in einem<br />
Bericht vor <strong>Bodenverschiebungen</strong><br />
fest <strong>und</strong> archiviert ihn.<br />
Fall 2 auf Meldeblatt<br />
Verschiebung von ganz<br />
oder teilweise belastetem<br />
Bodenmaterial<br />
Werden mehr als 50 m 3 (fest) Bodenmaterial<br />
aus dem Bauareal abgeführt,<br />
beauftragt die Bauherrschaft eine<br />
Fachperson mit der Untersuchung<br />
des betroffenen Bodens. Diese bestätigt<br />
ihr mit Unterschrift auf dem<br />
Meldeblatt zuhanden der Gemeinde<br />
die Menge des abzuführenden<br />
Bodenmaterials, das Ausmass der<br />
Belastung sowie das Vorhandensein<br />
einer Abnahmegarantie <strong>für</strong> belastetes<br />
Bodenmaterial. Die Fachperson hält<br />
die Resultate der durchgeführten Erhebungen<br />
in einem Bericht vor <strong>Bodenverschiebungen</strong><br />
fest <strong>und</strong> archiviert ihn<br />
zusammen mit der Abnahmegarantie.<br />
Abgeber müssen Abnehmer von<br />
belastetem Bodenmaterial schriftlich<br />
über dessen Schadstoffgehalt <strong>und</strong><br />
Herkunftsort informieren. In der<br />
Abnahmegarantie aufgeführte Aufbringstandorte<br />
können <strong>bei</strong> der<br />
Bauabwicklung durch andere ersetzt<br />
werden, sofern dort die Aufbringung<br />
ebenfalls gesetzeskonform ist.<br />
Die Bauherrschaft beauftragt eine<br />
Fachperson mit der Überwachung der<br />
<strong>Bodenverschiebungen</strong> <strong>und</strong> lässt von<br />
ihr nach deren Abschluss eine Dokumentation<br />
erstellen, welche sie der<br />
FaBo zur Kontrolle <strong>und</strong> Nachführung<br />
des Prüfperimeters zustellt.
Das Verfahren im Überblick<br />
Vorgehen <strong>bei</strong> Belastungshinweisen<br />
im kommunalen<br />
baurechtlichen Verfahren<br />
Situation<br />
Bodenverschiebung bis zu<br />
50 m 3 (fest)<br />
oder<br />
<strong>Bauvorhaben</strong>, die keine<br />
Baubewilligung benötigen<br />
Bodenverschiebung von<br />
über 50 m 3 (fest)<br />
<strong>und</strong><br />
ausschliesslich unbelastetes<br />
Bodenmaterial<br />
Bodenverschiebung von<br />
über 50 m 3 (fest)<br />
<strong>und</strong><br />
mindestens ein Teil<br />
belastetes Bodenmaterial<br />
Für EDV-Version des<br />
Meldeblattes<br />
www.fabo.zh.ch/bv<br />
Fall A<br />
Fall B<br />
Bauherrschaft<br />
Name/Firma<br />
Kontaktperson<br />
Strasse<br />
PLZ/Ort<br />
Telefon/Fax<br />
Vertreten durch<br />
Strasse<br />
PLZ/Ort<br />
Telefon/Fax<br />
Meldeblatt<br />
zu <strong>Bodenverschiebungen</strong><br />
Angaben zum Verfahren siehe Rückseite.<br />
Meldeblatt im Doppel (zwei Exemplare Gemeinde/Kanton) der Gemeinde<br />
zusammen mit den übrigen Baugesuchsunterlagen einreichen.<br />
<strong>Bauvorhaben</strong><br />
Bedingungen <strong>für</strong> Fachperson<br />
1. Die Fachperson ist von der FaBo anerkannt <strong>und</strong> beurteilt <strong>Bodenverschiebungen</strong> gemäss B<strong>und</strong>eswegleitung Bodenaushub<br />
2. Das Ausmass der Belastung des aus dem Bauareal zu verschiebenden Bodenmaterials ist ausreichend erfasst<br />
3. Das mit den Messungen beauftragte Labor weist <strong>bei</strong> den vom B<strong>und</strong> (FAL) überwachten VBBo-Ringversuchen eine gute Qualität auf<br />
Volkswirtschaftsdirektion<br />
des Kantons Zürich<br />
<strong>Amt</strong> <strong>für</strong> <strong>Landschaft</strong> <strong>und</strong> Natur<br />
Fachstelle Bodenschutz<br />
Kaspar Escher-Haus<br />
8090 Zürich<br />
Telefon 043 259 32 78<br />
www.fabo.zh.ch<br />
Exemplar <strong>für</strong><br />
Bauherrschaft<br />
Fachperson<br />
Gemeinde/Kanton<br />
Baugesuchs-Nr.<br />
Gemeinde<br />
Gegenstand<br />
Polit. Gemeinde<br />
Ortsbezeichnung<br />
(Strasse/Flurname)<br />
Kataster-/Parzelle Nr.<br />
Fläche mit Bodenaushub in m2 Auszuhebendes Bodenmaterial (fest) in m3 Vorgesehene <strong>Bodenverschiebungen</strong> aus Bauparzellen<br />
Fall 1 Verschiebung von mehr als 50 m3 (fest) ausschliesslich unbelastetes Bodenmaterial Kategorie l m3 Fall 2 Verschiebung von mehr als 50 m 3 (fest) Bodenmaterial, wovon mindestens Kategorie l m 3<br />
ein Teil belastet ist<br />
Kategorie ll m 3<br />
Bemerkungen<br />
Bauherrschaft/Vertretung<br />
Name/Firma<br />
Kontaktperson<br />
E-Mail<br />
Datum<br />
Unterschrift*<br />
Bei Verschiebungen von mehr als 50 m 3 Bodenmaterial aus Bauarealen im<br />
Prüfperimeter oder mit anderen Hinweisen auf Bodenbelastungen<br />
Kategorie lll m 3<br />
Abnahmegarantien <strong>für</strong> belastetes Material der Kategorien ll <strong>und</strong> lll<br />
vorhanden nicht vorhanden<br />
Überwachung/Dokumentation<br />
Die Bauherrschaft muss eine Fachperson <strong>für</strong> <strong>Bodenverschiebungen</strong> mit der Überwachung <strong>und</strong> Dokumentation<br />
der Bodenverschiebung nach Vorgabe der Fachstelle Bodenschutz beauftragen <strong>und</strong> die Dokumentation der Fachstelle<br />
Bodenschutz nach Bauausführung zur Kontrolle <strong>und</strong> Nachführung des Prüfperimeters zustellen.<br />
*Die Bauherrschaft bestätigt, Abnehmer von<br />
belastetem Bodenmaterial über dessen Schadstoffgehalt<br />
<strong>und</strong> Entnahmeort schriftlich zu informieren.<br />
Fachperson <strong>für</strong> <strong>Bodenverschiebungen</strong><br />
Name/Firma<br />
Strasse<br />
PLZ/Ort<br />
E-Mail<br />
Datum<br />
Unterschrift*<br />
Bewilligungspflicht<br />
nein<br />
ja<br />
ja<br />
*Die Fachperson <strong>für</strong> <strong>Bodenverschiebungen</strong> erfüllt<br />
unten stehende Bedingungen 1–3.<br />
Meldeblatt<br />
entfällt<br />
Fall 1<br />
Fall 2<br />
bitte wenden<br />
Verwertung /<br />
Entsorgung<br />
eigenverantwortlich<br />
gemäss Meldeblatt<br />
gemäss Meldeblatt<br />
Formularbezug<br />
Abnahmegarantie /<br />
Dokumentation nach<br />
Bodenverschiebung<br />
nein<br />
nein<br />
ja<br />
Die Meldeblätter:<br />
Baubehörden der Gemeinde oder<br />
www.fabo.zh.ch/bv<br />
Restliche Mustervorlagen:<br />
www.fabo.zh.ch/bv<br />
oder Fachstelle Bodenschutz<br />
Telefon 043 259 32 78<br />
Ausserdem ...<br />
Bei Umweltverträglichkeitsprüfungen<br />
begutachtet die FaBo den korrekten<br />
Umgang mit dem Boden in der Regel<br />
im Hauptverfahren.<br />
Für <strong>Bauvorhaben</strong> auf Altlastenverdachtsflächen<br />
gemäss kantonalem<br />
Abfallgesetz sowie auf belasteten<br />
Standorten gemäss Altlasten-<br />
Verordnung des B<strong>und</strong>es (Seite 5)<br />
gelten ausschliesslich die entsprechenden<br />
Weisungen der Baudirektion.<br />
Da<strong>bei</strong> überprüft der Kanton den ordnungsgemässen<br />
Umgang mit Boden<br />
<strong>und</strong> Untergr<strong>und</strong>.<br />
Ausserhalb der Bauzonen benötigen<br />
Terrainveränderungen generell eine<br />
kantonale Bewilligung.<br />
Ab 500 m 2 Fläche oder 1 m Höhe ist das<br />
«Meldeblatt zu Terrainveränderungen»<br />
der FaBo <strong>bei</strong> der Gemeinde einzureichen.<br />
Ab 5000 m 2 wird eine detailliertere<br />
Projektierung nach den<br />
Vorgaben der kantonalen Richtlinien<br />
<strong>für</strong> Bodenrekultivierungen verlangt.<br />
8 9
Bodenschonendes Bauen<br />
Für den Einsatz von<br />
Baumaschinen gelten folgende<br />
Gr<strong>und</strong>sätze:<br />
Gut abgetrockneten Boden<br />
bear<strong>bei</strong>ten<br />
Bodenschonende Maschinen <strong>und</strong><br />
Verfahren einsetzen<br />
Unvermeidliche mechanische<br />
Einwirkungen auf die Fläche<br />
strikte minimieren<br />
Jede unnötige Umlagerung von<br />
Boden vermeiden<br />
Keine unnötigen Fahrten auf<br />
ungeschützten Böden<br />
Gegebenenfalls den Boden mit<br />
Baggermatratzen, Platten oder<br />
einer temporären Kiespiste<br />
schützen<br />
Gesamtgewicht G<br />
Kontaktfläche<br />
Druckfortpflanzung<br />
im Boden<br />
Bewachsener Boden ist immer tragfähiger als brachliegender. Wird ein unbewachsener<br />
Boden im nassen Zustand mit schwerem Gerät befahren oder auf<br />
andere Art mechanisch belastet, ist die Gefahr von nachhaltigen Gefügeschäden<br />
(Schadverdichtungen) <strong>und</strong> der Beeinträchtigung des Wasser- <strong>und</strong> Lufthaushalts<br />
am grössten.<br />
Nur trockene Böden können ohne Schädigung <strong>und</strong> Folgeprobleme ausgehoben<br />
<strong>und</strong> eingebaut werden. Ober- <strong>und</strong> Unterboden haben unterschiedliche Eigenschaften<br />
<strong>und</strong> Verwertungsmöglichkeiten. Es ist daher sinnvoll, sie getrennt<br />
auszuheben, zu lagern <strong>und</strong> wieder einzubringen. «Schwere» Böden (Tongehalt<br />
>30%) sind besonders anfällig <strong>für</strong> Schäden.<br />
Es ist unerlässlich, Bodendepots locker <strong>und</strong> in trockenem Zustand zu schütten<br />
<strong>und</strong> sofort mit tiefwurzelnden Pflanzen zu begrünen. Ein Befahren sollte wenn<br />
immer möglich unterlassen werden. Bei sachgemässer Ausführung gewährleistet<br />
eine Schütthöhe von 1,5 m <strong>bei</strong> Oberbodendepots <strong>und</strong> 2,5 m <strong>bei</strong> Unterbodendepots<br />
meist einen intakten Wasser- <strong>und</strong> Lufthaushalt <strong>und</strong> damit die biologische<br />
Aktivität des Bodens. Je nach Materialqualität <strong>und</strong> Bodenverhältnissen können<br />
mit einer bodenk<strong>und</strong>lichen Fachperson dem Einzelfall angepasste Depothöhen<br />
festgelegt werden. Angaben dazu finden sich in den kantonalen Richtlinien <strong>für</strong><br />
Bodenrekultivierungen. Gift <strong>für</strong> jedes Depot sind Vernässungen an der Basis.<br />
Die trivialste <strong>und</strong> wirkungsvollste Schutzmassnahme ist, möglichst wenig Boden<br />
anzutasten.<br />
Weitere technische Informationen, insbesondere <strong>für</strong> Grossprojekte oder Projekte<br />
mit langer Dauer, finden sich ebenfalls in den kantonalen Richtlinien <strong>für</strong><br />
Bodenrekultivierungen, in unserer Broschüre Bodenrekultivierungen <strong>und</strong> im<br />
Handbuch «Bodenschutz <strong>bei</strong>m Bauen» des B<strong>und</strong>es.<br />
Die Druckfortpflanzung im Boden ist vom Kontaktflächendruck <strong>und</strong> vom Gesamtgewicht der<br />
Maschine abhängig. Werden gleichzeitig Gesamtgewicht <strong>und</strong> Kontaktfläche verdoppelt, verändert<br />
sich der Kontaktflächendruck nicht, doch der Druck erreicht trotzdem eine grössere Tiefe.<br />
Bei feuchten Bodenverhältnissen verschärft sich die Situation erheblich.<br />
G 2 x G 2 x G
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–<br />
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–<br />
–<br />
USG<br />
VBBo<br />
TVA<br />
StoV<br />
AbG<br />
PBG<br />
Rechtliches<br />
Anweisungen <strong>für</strong> die Verschiebung<br />
von Bodenmaterial enthalten:<br />
Wegleitung Bodenaushub, B<strong>und</strong>esamt<br />
<strong>für</strong> Umwelt, Wald <strong>und</strong> <strong>Landschaft</strong><br />
(BUWAL), 2001<br />
Weisung Bodenaushub,<br />
Volkswirtschaftsdirektion des<br />
Kantons Zürich, 2003<br />
Handbuch Bodenschutz <strong>bei</strong>m Bauen,<br />
BUWAL, 2001<br />
Richtlinien <strong>für</strong> Bodenrekultivierungen<br />
des Kantons Zürich, 2003<br />
(www.buwalshop.ch/www.fabo.zh.ch)<br />
Die Anweisungen basieren<br />
auf folgenden Gesetzes- <strong>und</strong><br />
Verordnungsgr<strong>und</strong>lagen:<br />
Ansprechpartner<br />
Kantone sorgen <strong>für</strong> eine Überwachung der Bodenbelastung <strong>bei</strong> Belastungs- Art. 4 VBBo<br />
verdacht oder -gewissheit.<br />
Wer Anlagen erstellt oder Terrainveränderungen vornimmt, muss Massnahmen Art. 6 VBBo<br />
zur Vermeidung von Bodenverdichtung <strong>und</strong> -erosion ergreifen.<br />
Mit Bodenaushub ist so umzugehen, dass er wieder als Boden verwertet Art. 7 Abs. 1 <strong>und</strong><br />
werden kann. Ober- <strong>und</strong> Unterboden sind getrennt zu handhaben. Art. 2 Abs. 4 VBBo<br />
Wer Bodenaushub aufbringt, muss physikalische <strong>und</strong> chemische Belastungen Art. 7 Abs. 2 VBBo<br />
vermeiden.<br />
Bodenaushub fällt in der Regel <strong>und</strong> unabhängig von der Belastung unter Art. 7 Abs. 6/6bis USG<br />
den Abfallbegriff.<br />
Behörden überwachen den Umgang mit Abfällen <strong>bei</strong> festgestellten oder zu § 9 AbG<br />
vermutenden Emissionen.<br />
Voraussetzung der Baureife ist unter anderem, dass die einwandfreie § 236 PBG<br />
Behandlung von Abfallstoffen gewährleistet ist.<br />
Die Entsorgung der während der Bautätigkeit anfallenden Abfallstoffe § 233 PBG<br />
muss bereits auf den Baubeginn hin gesichert sein.<br />
Abfälle müssen soweit möglich verwertet, im Übrigen umweltverträglich Art. 30 USG<br />
entsorgt werden.<br />
Abfälle dürfen nur auf bewilligten Deponien abgelagert werden. Art. 30e USG<br />
Der Abfallinhaber ist <strong>für</strong> die Abfallentsorgung <strong>und</strong> deren Kosten Art. 31c <strong>und</strong> 32 USG<br />
verantwortlich.<br />
Unverschmutztes Aushubmaterial muss auf der Baustelle von übrigen Abfällen Art. 9 TVA<br />
getrennt werden.<br />
Der Schadstoffgehalt von Abfällen darf nicht durch Verdünnen, wie Vermischung Art. 10 TVA<br />
mit anderen Abfällen oder mit Zuschlagstoffen herabgesetzt werden.<br />
Verwertung von Aushubmaterial ist Gegenstand der kantonalen Art. 16 Abs. 2 TVA<br />
Abfallplanung.<br />
Unverschmutztes Aushubmaterial soll <strong>für</strong> Rekultivierungen verwendet werden. Art. 16 Abs. 3 TVA<br />
Bodenaushub ist Rohstoff im Sinne der Stoffverordnung. Art. 4 StoV<br />
Wer mit Stoffen umgeht, ist <strong>für</strong> deren ökologische Unbedenklichkeit Art. 9 StoV<br />
verantwortlich.<br />
Das direkte Ausbringen von Stoffen in die Umwelt ist an Restriktionen Art. 10 StoV<br />
geb<strong>und</strong>en.<br />
Umweltschutzgesetz vom 7. Oktober 1983, SR 814.01<br />
Verordnung über Belastungen des Bodens vom 1. Juli 1998, SR 814.12<br />
Technische Verordnung über Abfälle vom 10. Dezember 1990, SR 814.600<br />
Stoffverordnung vom 9. Juni 1986, SR 814.013<br />
(Kantonales) Abfallgesetz vom 25. September 1994, LS 712.1<br />
(Kantonales) Planungs- <strong>und</strong> Baugesetz vom 7. September 1975, LS 700.1<br />
Für weitere Informationen zum<br />
Bewilligungsverfahren wenden Sie<br />
sich bitte an die Baubehörden Ihrer<br />
Gemeinde.<br />
Die Kantonale Fachstelle Bodenschutz<br />
beantwortet Ihre noch offenen Fragen<br />
zum korrekten Umgang mit Boden.<br />
(Adresse siehe Rückseite).<br />
Fragen zu mit Abfällen belasteten<br />
Standorten (KbS, VFK, siehe S. 5)<br />
beantwortet das AWEL <strong>Amt</strong> <strong>für</strong> Abfall,<br />
Wasser, Energie <strong>und</strong> Luft, Abteilung<br />
Abfallwirtschaft <strong>und</strong> Betriebe.<br />
Telefon Altlastenauskunft:<br />
043 259 32 51<br />
Die Fruchtbarkeit des Bodens<br />
soll <strong>bei</strong> <strong>Bauvorhaben</strong> am<br />
Entnahme- <strong>und</strong> am Aufbringstandort<br />
nicht vermindert<br />
werden.<br />
10 11
Glossar<br />
Abnahmegarantie <strong>für</strong> belastetes Bodenmaterial<br />
Bestätigung eines Abnehmers (Deponiebetreiber, Standortinhaber, Recycling-<br />
Firma), dass er Bodenmaterial übernimmt <strong>und</strong> eine umweltverträgliche<br />
Verwertung oder Entsorgung gewährleistet.<br />
Aufbringstandort<br />
Standort, an dem Bodenmaterial nach der Verschiebung abgelagert<br />
(verwertet oder entsorgt) wird.<br />
Aushubrichtlinie<br />
Regelung des B<strong>und</strong>es zur Beurteilung, Verwertung <strong>und</strong> Entsorgung von<br />
Untergr<strong>und</strong>material (Aushub-, Abraum- <strong>und</strong> Ausbruchmaterial; BUWAL 1999).<br />
Bericht vor <strong>Bodenverschiebungen</strong><br />
Aufzeichnung der Belastungsursachen, Probenahmestellen, Messwerte, deren<br />
Beurteilung sowie Angaben zur geplanten Bodenverschiebung.<br />
Bodenaushub-Wegleitung<br />
Regelung des B<strong>und</strong>es zur Beurteilung, Verwertung <strong>und</strong> Entsorgung von<br />
Oberboden- <strong>und</strong> Unterbodenmaterial (BUWAL 2001).<br />
Bodenbelastung<br />
Physikalische, chemische oder biologische Beeinträchtigungen der natürlichen<br />
Beschaffenheit des Bodens.<br />
Bodenverdichtung<br />
Schädigung der Bodenstruktur als Folge mechanischer Einwirkungen; zum<br />
Beispiel Befahren mit schweren Maschinen, insbesondere <strong>bei</strong> nassem Boden.<br />
Bodenverschiebung<br />
Verschiebung von Bodenaushub aus dem Bauareal zur Verwertung oder<br />
Entsorgung.<br />
Deponie<br />
Abfallanlage, in der Abfälle endgültig <strong>und</strong> kontrolliert abgelagert werden.<br />
Glossar<br />
Volkswirtschaftsdirektion<br />
des Kantons Zürich<br />
<strong>Amt</strong> <strong>für</strong> <strong>Landschaft</strong> <strong>und</strong> Natur<br />
Fachstelle Bodenschutz<br />
Neumühlequai 10, Postfach,<br />
8090 Zürich<br />
Dokumentation nach <strong>Bodenverschiebungen</strong><br />
Angabe der definitiven Aufbringstandorte (Verwertung oder Entsorgung)<br />
sowie der jeweiligen Bodenqualitäten <strong>und</strong> Kubaturen.<br />
FaBo<br />
Kantonale Fachstelle Bodenschutz<br />
Fachperson <strong>für</strong> <strong>Bodenverschiebungen</strong><br />
Fachleute, die über ausgewiesene Kenntnisse im Bereich des Bodenschutzes<br />
verfügen <strong>und</strong> von der FaBo anerkannt sind.<br />
Kataster der mit Abfällen belasteten Standorte (KbS)<br />
beziehungsweise Altlasten-Verdachtsflächenkataster (VFK). Der Kataster<br />
enthält Betriebsstandorte, Unfallstandorte <strong>und</strong> Ablagerungsstandorte wie<br />
Deponien gemäss Altlasten-Verordnung des B<strong>und</strong>es beziehungsweise<br />
gemäss kantonalem Abfallgesetz.<br />
Meldeblatt zu <strong>Bodenverschiebungen</strong><br />
Formular mit Angaben zur Bauherrschaft, zum <strong>Bauvorhaben</strong> <strong>und</strong> zur<br />
geplanten Bodenverschiebung.<br />
Prüfperimeter <strong>für</strong> <strong>Bodenverschiebungen</strong><br />
Plan mit Standorten, <strong>für</strong> die der FaBo Belastungshinweise bekannt sind.<br />
Wird dort Bodenmaterial aus dem Bauareal abgeführt, muss dessen<br />
Belastung vorgängig abgeklärt werden.<br />
Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
Prüfung, ob grosse <strong>Bauvorhaben</strong> die b<strong>und</strong>esrechtlichen Vorschriften über den<br />
Schutz der Umwelt erfüllen.<br />
...m 3 (fest)<br />
Boden in seiner natürlichen Lagerung; vor Aushub. Ausgehobener Boden<br />
nimmt mehr Volumen ein <strong>und</strong> wird als «lose» bezeichnet.<br />
EX<br />
Telefon 043 259 32 78<br />
Telefax 043 259 51 29<br />
E-Mail bodenschutz@vd.zh.ch<br />
1/2004/2000<br />
Internet www.fabo.zh.ch BV<br />
12<br />
Bodmer Konzept & Grafik