Vor Ort - Mieterberatung Prenzlauer Berg GmbH in Berlin
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<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong><br />
Zeitschrift für Stadterneuerung <strong>in</strong><br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> und Pankow<br />
21.Jahrgang. September 2012<br />
Parken Zonen kommen später 07<br />
Spielen Hirschhof wird größer 03<br />
Bauen Parkplatz wird verschw<strong>in</strong>den 07
Die Redaktion behält sich das Recht<br />
vor, Leserbriefe im Fall ihrer<br />
Veröffentlichung zu kürzen.<br />
Für unaufgefordert e<strong>in</strong>gesandte<br />
Manuskripte wird ke<strong>in</strong>e Verantwortung<br />
übernommen.<br />
Die mit dem Namen des Autors gekennzeichneten<br />
Beiträge geben<br />
nicht immer die Me<strong>in</strong>ung von<br />
Redaktion und Herausgeber wieder.<br />
Mail an »<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong>«<br />
seefeld@vorort-redaktion.de oder<br />
vorort-berl<strong>in</strong>@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />
Im Internet: www.vorort-redaktion.de<br />
Polizeiliche<br />
Beratung<br />
Platz der Luftbrücke 5;<br />
� 46 64 97 99 99<br />
www.polizei-beratung.de<br />
Email: lkapraev3@polizei.berl<strong>in</strong>.de<br />
BSR-Recycl<strong>in</strong>ghof<br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>: Behmstraße 74<br />
Montag bis Freitag 9 bis19 Uhr;<br />
Sonnabend 7 bis 14.30 Uhr<br />
He<strong>in</strong>ersdorf: Asgardstraße 3<br />
Montag bis Mittwoch u. Freitag 7 bis17<br />
Uhr; Donnerstag 9.30 bis 19.30 Uhr;<br />
Sonnabend 7 bis 15.30 Uhr<br />
Leserbrief<br />
Zu: »Verschwundene Plastik«,<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong>, Juli/August 2012<br />
Die Zweite Seite<br />
Metalldiebstahl hat Konjunktur,<br />
und er macht <strong>in</strong>zwischen<br />
auch vor Kunstwerken<br />
nicht Halt. Die<br />
Bronzeplastik »Vater mit<br />
Sohn« aus dem Volkspark<br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>, Teile der<br />
Friedensglocke aus dem<br />
Friedrichsha<strong>in</strong>, zwei Bronzeskulpturen<br />
aus dem BürgerparkRaoul-Wallenberg-Straße,<br />
die Liste der<br />
Skulpturen, die <strong>in</strong> den vergangenen<br />
Monaten Metalldieben<br />
zum Opfer fielen,<br />
ließe sich fortsetzen.<br />
Die großen Infrastrukturbetreiber<br />
Bahn, Telekom<br />
und RWE haben sich kürzlichzusammengeschlossen<br />
und versuchen geme<strong>in</strong>sam,<br />
den Diebstählen<br />
durch verschiedene Strategien<br />
zu begegnen. Offensichtlich<br />
rechnen sich<br />
derartige Gegenmaßnahmen.<br />
Aber wer kümmert<br />
sich um die bedrohten<br />
Kunstwerke <strong>in</strong> den öffent-<br />
aus: »Bionade-Biedermeier« von Henn<strong>in</strong>g<br />
Sußebach; Zeit-Magaz<strong>in</strong> Nr. 46<br />
November 2007<br />
Die Menschen hier glauben<br />
deshalb gern, der<br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> sei die<br />
fruchtbarste Region des<br />
Landes. Sie verstehen<br />
sich als modern, multikulturell,<br />
politisch engagiert<br />
und aufgeklärt<br />
l<strong>in</strong>ksalternativ. Bei der<br />
letzten Bundestagswahl<br />
erhielten die Grünen 24,1<br />
Prozent. (…) Man hat hier<br />
leicht das Gefühl, alles<br />
richtig zu machen. Deshalb<br />
ist der <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong> e<strong>in</strong> Sehnsuchtsort<br />
für viele junge Menschen<br />
im ganzen Land. Für jene,<br />
lichen Parkanlagen? Wenn<br />
die Preise für Edelmetalle<br />
nicht stark s<strong>in</strong>ken, wird<br />
kaum zu verh<strong>in</strong>dern se<strong>in</strong>,<br />
dass demnächst viele<br />
Skulpturen aus unseren<br />
Parks auf Nimmerwiedersehen<br />
<strong>in</strong> den Schmelzöfen<br />
verschw<strong>in</strong>den. Gerade weil<br />
der Kabelklau erschwert<br />
wird, ist damit zu rechnen,<br />
dass die Diebe auf Skulpturen<br />
umsatteln. Wer das<br />
Kupferdach e<strong>in</strong>er Kirche<br />
abdeckt, dem ist die Kunst<br />
bestimmt nicht heilig.<br />
Beim Kabelklau gehen die<br />
Deliktzahlen <strong>in</strong>zwischen<br />
zurück. Vermutlich werden<br />
sie auch deshalb beim<br />
Skulpturenraub steigen.<br />
Beim Kunstdiebstahl<br />
kommt zum materiellen<br />
Schaden noch der ideelle<br />
Schaden h<strong>in</strong>zu. Es ist klar,<br />
dass die klammen Kommunen,<br />
im Gegensatz zu<br />
den großen Wirtschaftsunternehmen,<br />
ke<strong>in</strong> Geld haben,<br />
um angemessene<br />
Schutzmaßnahmen im öffentlichen<br />
Raum e<strong>in</strong>zuleiten.<br />
Daher rege ich an,<br />
Skulpturen bevorzugt <strong>in</strong><br />
die bereits hier leben, ist er<br />
die Modellsiedlung der<br />
Berl<strong>in</strong>er Republik. Hier hat<br />
sich Deutschland nach der<br />
Wende neu erfunden. Aber<br />
wenn Deutschland sich<br />
neu erf<strong>in</strong>det, wie ist es<br />
dann? (…)<br />
Wuuuunderbar! Aber<br />
weshalb? Der <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong> wirkt vielerorts, als<br />
habe es nie so etwas wie<br />
e<strong>in</strong>e Unterschichtendebatte<br />
gegeben, e<strong>in</strong> Demografieproblem,<br />
Migration. Hier<br />
herrscht der Bionade-Biedermeier.<br />
Die 100.000 Zugezogenen<br />
haben e<strong>in</strong>e<br />
neue Stadt geschaffen,<br />
doch wem kommt diese<br />
zivilisatorische Leistung<br />
zugute, außer ihnen<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 09. 2012 2 0 1 2 2<br />
geschützten Räumen, beispielsweise<br />
Parkanlagen,<br />
die abends verschlossen<br />
werden, aufzustellen.<br />
K. Reuther, Freireligiöse Geme<strong>in</strong>de<br />
Ausstellung zum<br />
Humannquartier<br />
Vom 8. September bis 26.<br />
Oktober wird <strong>in</strong> der Aula<br />
des He<strong>in</strong>rich-Schliemann-<br />
Gymnasiums <strong>in</strong> der Dunckerstraße<br />
64 die zweite<br />
Ausstellung zur »SchülerexpeditionHumannquartier«<br />
gezeigt. Über e<strong>in</strong>en<br />
Zeitraum von fünf Jahren<br />
dokumentieren Schüler<strong>in</strong>nen<br />
und Schüler der Oberschule<br />
die städtebaulichen<br />
Veränderungen <strong>in</strong> dem<br />
Gebiet bis zum Jahre 2015<br />
<strong>in</strong> Bild, Text und Ton. In der<br />
aktuellen Ausstellung werden<br />
die Projektergebnisse<br />
aus den Jahren 2011 und<br />
2012 gezeigt. Besucher<br />
werden gebeten, sich zuvor<br />
im Sekretariat der<br />
Schule anzumelden. Der<br />
E<strong>in</strong>tritt ist frei.<br />
selbst? Ihr <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong> ist e<strong>in</strong> Ghetto, das<br />
ohne Zaun auskommt –<br />
weil es auch ohne zunehmend<br />
hermetisch wirkt.<br />
Die Zuwanderung wird<br />
über den Preis pro Quadratmeter<br />
gesteuert und<br />
über den enormen Anpassungsaufwand,<br />
dem<br />
man sich hier leicht aussetzt.<br />
Wer nicht das Richtige<br />
isst, tr<strong>in</strong>kt, trägt, hat<br />
schnell das Gefühl, der<br />
Falsche für diesen <strong>Ort</strong> zu<br />
se<strong>in</strong>. Man glaubt, so offen<br />
zu se<strong>in</strong> und hat sich e<strong>in</strong>geschlossen.<br />
aufgelesen<br />
aufgelesen
Dichtes Gedränge<br />
Disharmonische Koalition von Alt und Neu am Helmholtzplatz.<br />
Das Thema<br />
Studie belegt Gentrifizierung im Gebiet Helmholtzplatz Von Hartmut Seefeld<br />
Es ist wohl tatsächlich so, wie es<br />
aussieht. E<strong>in</strong>e Sozialstudie der Friedrichsha<strong>in</strong>er<br />
Asum <strong>GmbH</strong> zum Sanierungsgebiet<br />
Helmholtzplatz, erarbeitet<br />
im Auftrag der S.T.E.R.N. <strong>GmbH</strong>,<br />
belegt, dass im größten der e<strong>in</strong>st<br />
sieben Sanierungsgebiete des Bezirks<br />
ke<strong>in</strong> Ste<strong>in</strong> auf dem anderen geblieben<br />
ist, im übertragenen wie im<br />
wörtlichen S<strong>in</strong>ne. Rund 5.800 Wohnungen<br />
wurden <strong>in</strong> den vergangenen<br />
zwanzig Jahren <strong>in</strong> dem Karree<br />
Schönhauser Allee, Wichertstraße,<br />
<strong>Prenzlauer</strong> Allee und Danziger Straße<br />
mit privatem Geld saniert, für weitere<br />
2.800 Wohnungen schnürte das Land<br />
Berl<strong>in</strong> bis 2001 reichhaltige Förderpakete<br />
zur Erneuerung. Und immerh<strong>in</strong><br />
600 Wohnungen wurden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em der<br />
am dichtesten besiedelten Quartiere<br />
Berl<strong>in</strong>s neu gebaut. Hier wohnen 262<br />
E<strong>in</strong>wohner/ha, <strong>in</strong> ganz <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong> s<strong>in</strong>d es gerade e<strong>in</strong>mal 129. Man<br />
ist noch enger zusammengerückt am<br />
Helmholtzplatz, kuschlig ist es dagegen<br />
nicht. »Seit Sanierungsbeg<strong>in</strong>n (im<br />
Jahre 1993 - d. Red.) ist e<strong>in</strong><br />
weitgehender Bevölkerungsaustausch<br />
erfolgt; (…) Stammbewohner,<br />
die bereits zur Festlegung des<br />
Sanierungsgebiets hier wohnten, s<strong>in</strong>d<br />
noch rund 1.800 oder 14 Prozent der<br />
Haushalte«, konstatieren die Autoren<br />
der Studie Dr. Reg<strong>in</strong>e Jäkel und<br />
Werner Oehlert. Zwei Drittel aller<br />
derzeitigen Bewohner s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den<br />
letzten zehn Jahren <strong>in</strong> den Kiez<br />
gezogen. Erst jetzt, so die Studie, sei<br />
e<strong>in</strong>e Beruhigung der Fluktuationsprozesse<br />
e<strong>in</strong>getreten.<br />
E<strong>in</strong> Grund dafür dürfte <strong>in</strong> den<br />
aktuellen Mieten zu f<strong>in</strong>den se<strong>in</strong>. Zwar<br />
hat sich das mittlere E<strong>in</strong>kommen der<br />
Anwohner von 1.160 EUR auf 2.000<br />
EUR <strong>in</strong> den vergangenen zehn Jahren<br />
fast verdoppelt, was nahe legt, dass<br />
die Ärmeren g<strong>in</strong>gen und eher<br />
Besserverdienende kamen. Zugleich<br />
s<strong>in</strong>d aber auch die Mieten <strong>in</strong> diesem<br />
Zeitraum um über 30 Prozent gestiegen,<br />
von durchschnittlich 4,94 EUR/<br />
m² im Jahre 2002 auf heute 6,22 EUR/<br />
m². Berücksichtigung bei diesen<br />
Zahlen haben auch die Substandard-<br />
©Hartmut Seefeld<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 09. 2 0 1 2 3<br />
wohnungen <strong>in</strong> dem Stadtteil gefunden,<br />
die mit e<strong>in</strong>em Anteil von ca. 15<br />
Prozent weiteren Sanierungs- und<br />
Aufwertungsbedarf signalisieren.<br />
Etwas differenzierter als die<br />
subjektive Wahrnehmung s<strong>in</strong>d die<br />
Erkenntnisse der Studie bezüglich<br />
der Herkunft der Neubewohner. 30<br />
Prozent der Zugezogenen s<strong>in</strong>d direkt<br />
aus den westlichen Bundesländern<br />
bzw. aus dem ehemaligen Westberl<strong>in</strong><br />
an den Helmholtzplatz gezogen.<br />
Weitere 32 Prozent kamen aus<br />
anderen Teilen von <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
dorth<strong>in</strong>, was jedoch nicht impliziert,<br />
dass dies alles Berl<strong>in</strong>er s<strong>in</strong>d. Überraschend<br />
niedrig ersche<strong>in</strong>t der Anteil<br />
der Ausländer, lediglich drei Prozent<br />
s<strong>in</strong>d nichtdeutscher Herkunft.<br />
Wesentlicher Stützpfeiler der<br />
Studie ist e<strong>in</strong>e von Asum im Februar<br />
und März 2012 durchgeführte Haushaltsbefragung.<br />
Insgesamt 7.026<br />
standardisierte Fragebögen wurden<br />
per E<strong>in</strong>wurf <strong>in</strong> die Briefkästen verteilt,<br />
faktisch wurde dadurch jeder zweite<br />
Haushalt erreicht. Bei e<strong>in</strong>em Rücklauf<br />
von 1.345 ausgefüllten Fragebögen<br />
wurden 1.312 nach e<strong>in</strong>er Plausibilitätsprüfung<br />
<strong>in</strong> die Auswertung e<strong>in</strong>bezogen.<br />
Besonders Anwohner aus<br />
geförderten Wohnungen haben sich<br />
an der Aktion beteiligt, eher unterrepräsentiert<br />
s<strong>in</strong>d die Bewohner im<br />
noch unsanierten Bestand.<br />
Die Handlungsempfehlungen <strong>in</strong><br />
der Studie für den Umgang mit dem<br />
Gebiet nach Aufhebung der Sanierungssatzung<br />
Ende 2013 haben vor<br />
allem die Wahrung des Status quo<br />
zum Ziel. Der Erhalt der vorhandenen<br />
Wohnungsstruktur gilt als ebenso<br />
zentrales Element wie die Konsolidierung<br />
der vorhandenen sozialen Mischung.<br />
Doch besonders die verbliebenen<br />
e<strong>in</strong>kommensschwachen Bevölkerungsgruppen<br />
stehen weiter<br />
unter enormem Verdrängungsdruck.<br />
Ab 2019 s<strong>in</strong>kt die Zahl der öffentlich<br />
geförderten Wohnungen mit Mietpreisb<strong>in</strong>dung,<br />
wichtigstes Refugium<br />
für diese Klientel, von knapp 2.500 auf<br />
nur noch 500 im Jahre 2026. Es ist<br />
nicht auszuschließen, dass zukünftige<br />
Untersuchungen angesichts des attraktiv<br />
sanierten Quartiers und se<strong>in</strong>er<br />
dann auf hohem Niveau angesiedelten<br />
homogenen Sozialstruktur zu der<br />
Schlussfolgerung gelangen: »Operation<br />
gelungen, Patient tot«.
Das Interview<br />
Schwierige Konsolidierung<br />
Matthias Köhne: »Wenn über Jahre h<strong>in</strong>weg ke<strong>in</strong>e auskömmliche F<strong>in</strong>anzierung<br />
erfolgt, muss das irgendwo sichtbar se<strong>in</strong>«.<br />
Zur Person<br />
Matthias Köhne (46); SPD,<br />
Bezirksbürgermeister von Pankow seit 2006;<br />
Diplompolitologe; geboren <strong>in</strong> Itzehoe; 1987<br />
bis 1994 Politikstudium am Berl<strong>in</strong>er Otto-<br />
Suhr-Institut und an der Universität Palermo;<br />
1994 bis 1999 wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus, 1995<br />
bis 2002 Mitglied der BVV Pankow, 1999 bis<br />
2000 Bezirksstadtrat für Umwelt, Natur und<br />
Immobilien; 2001 bis 2002 Leiter des Büros<br />
des Regierenden Bürgermeisters Klaus<br />
Wowereit, anschließend bis 2006<br />
Bezirksstadtrat für Umwelt, Wohnen und<br />
Bürgerdienste <strong>in</strong> Pankow; als<br />
Bezirksbürgermeister auch zuständig für die<br />
Ressorts F<strong>in</strong>anzen, Personal und Wirtschaft.<br />
Pankows öffentliches Ersche<strong>in</strong>ungsbild ist<br />
besorgniserregend. Mannshoher Unkrautbewuchs<br />
<strong>in</strong> Grünanlagen, unleserliche Straßenschilder,<br />
demontierte Kunstwerke und gesperrte<br />
Spielplätze prägen zunehmend den Bezirk. »Ke<strong>in</strong><br />
Geld«, lautet die immer wiederkehrende<br />
Argumentation. Gerät man als Bürgermeister<br />
angesichts fehlender Gestaltungsspielräume<br />
nicht <strong>in</strong> Versuchung, den Bettel e<strong>in</strong>fach<br />
h<strong>in</strong>zuschmeißen?<br />
Die Beispiele zeigen, was es bedeutet,<br />
wenn die Bezirke vom Senat zu wenig<br />
Geld bekommen. Wir haben jahrelang<br />
lamentiert und gewarnt, aber niemand<br />
hat uns wirklich ernst genommen.<br />
Der Zustand des öffentlichen<br />
Raums war vor dem H<strong>in</strong>tergrund der<br />
rigiden E<strong>in</strong>sparbemühungen nie Gegenstand<br />
der Betrachtung. Doch<br />
wenn über Jahre h<strong>in</strong>weg ke<strong>in</strong>e<br />
auskömmliche F<strong>in</strong>anzierung erfolgt,<br />
muss das irgendwo sichtbar se<strong>in</strong>.<br />
Lange Zeit haben wir uns noch<br />
irgendwie durchgewurschtelt, aber<br />
damit ist nun Schluss. Viele Spielplätze<br />
s<strong>in</strong>d vor 10 bis 15 Jahren neu<br />
gebaut worden, jetzt kommen wir <strong>in</strong><br />
die Phase, <strong>in</strong> der es erheblichen<br />
Erneuerungsbedarf gibt. Doch dafür<br />
können wir nicht mehr aufkommen.<br />
Bei vielen D<strong>in</strong>gen können wir maximal<br />
nur noch die Verkehrssicherheit<br />
gewährleisten.<br />
<strong>Vor</strong> wenigen Wochen hat das Bundesverwaltungsgericht<br />
e<strong>in</strong>er Frau Schadensersatz und<br />
Schmerzensgeld zugesprochen, weil sie 2009 auf<br />
dem Mittelstreifen der Pankower Neumannstraße<br />
gestürzt war und sich dabei schwere<br />
Verletzungen zuzog. Welche Konsequenzen hat<br />
das Urteil auf den Umgang des Bezirks mit dem<br />
öffentlichen Straßenland?<br />
Das Bezirksamt muss sich jedes Jahr<br />
ca. hundert Mal mit derartigen<br />
Schadensersatzforderungen ause<strong>in</strong>andersetzen,<br />
davon werden etwa<br />
zehn Verfahren zu unseren Ungunsten<br />
entschieden. Jedes Urteil wird<br />
von uns geprüft, <strong>in</strong>wieweit es zu<br />
verallgeme<strong>in</strong>ern ist. Auch <strong>in</strong> dem<br />
angesprochenen Urteil ist nicht<br />
davon die Rede, dass alle Bürgersteige<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em erstklassigen Zustand<br />
se<strong>in</strong> müssen. Der Bürger muss,<br />
vere<strong>in</strong>facht gesagt, e<strong>in</strong>en zumutbaren<br />
Weg gehen können, der verkehrssicher<br />
ist. Das sicherzustellen wird <strong>in</strong><br />
Zukunft nicht e<strong>in</strong>facher. Und wenn<br />
der Senat, wie auch <strong>in</strong> diesem Fall,<br />
prompt die Verantwortung ausschließlich<br />
dem Bezirk zuweist, bleibt<br />
es doch auch e<strong>in</strong> weiteres Beispiel<br />
dafür, wie stark unterf<strong>in</strong>anziert wir<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
Als Pankows Schulden vor fünf Jahren die Summe<br />
von 30 Millionen EUR überschritten, gab es e<strong>in</strong>e<br />
Übere<strong>in</strong>kunft mit dem Senat, diese bis Ende 2009<br />
auf zehn Millionen EUR zu senken. Wie ist der Stand<br />
der D<strong>in</strong>ge, und wo kommen diese enormen<br />
Schulden eigentlich her?<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 09. 2 0 1 2 4<br />
Der Bezirk hat derzeit noch Verb<strong>in</strong>dlichkeiten<br />
<strong>in</strong> Höhe von 24,5 Millionen<br />
EUR. Es ist also e<strong>in</strong>iges passiert <strong>in</strong> den<br />
letzten Jahren. Der Schuldenberg<br />
resultiert aus dem Jahre 2002. Damals<br />
wurde Thilo Sarraz<strong>in</strong> F<strong>in</strong>anzsenator,<br />
und er hat das gesamte Haushaltssystem<br />
umgestellt. Anders als <strong>in</strong> den<br />
<strong>Vor</strong>jahren bekamen die Bezirke plötzlich<br />
nicht mehr die überplanmäßigen<br />
Sozialausgaben, für deren Zahlung<br />
wir gesetzlich verpflichtet s<strong>in</strong>d, erstattet.<br />
Prompt hatten wir e<strong>in</strong>en Schuldenstand<br />
von 27 Millionen EUR, an<br />
dem wir bis heute knabbern. Zwar<br />
litten auch die anderen Bezirke unter<br />
diesen Bed<strong>in</strong>gungen, aber <strong>in</strong> unserem<br />
Bezirk waren wir nicht <strong>in</strong> der Lage,<br />
diesen <strong>Berg</strong> abzutragen. Auf der<br />
anderen Seite ist festzustellen, dass<br />
wir, abgesehen von diesem Senatscoup,<br />
<strong>in</strong> den letzten zehn Jahren sehr<br />
solide gewirtschaftet haben. Trotzdem<br />
s<strong>in</strong>d da noch die sogenannten<br />
Altschulden. Um diese aus dem<br />
Bezirkshaushalt heraus zu bedienen,<br />
müssten wir Sparmaßnahmen ergreifen,<br />
die weit über das h<strong>in</strong>ausgehen,<br />
was wir im Doppelhaushalt 2012/<br />
2013 schon beschlossen haben.<br />
Pankow hatte deshalb für 2010 und<br />
2011 e<strong>in</strong> Moratorium <strong>in</strong> Anspruch<br />
nehmen können. Das Moratorium gilt<br />
zum<strong>in</strong>dest auch noch <strong>in</strong> diesem Jahr.<br />
Und wie geht es dann weiter?<br />
Wir haben im vergangenen Jahr 4,1<br />
Millionen EUR Schulden abgebaut,<br />
weil wir über e<strong>in</strong>en Ergänzungsplan<br />
die nicht erbrachte Konsolidierung<br />
aus 2009 nachholen mussten. In<br />
erster L<strong>in</strong>ie gelang das durch Überschüsse<br />
aus der Parkraumbewirtschaftung.<br />
Das s<strong>in</strong>d neue E<strong>in</strong>nahmen,<br />
die bisher nicht auf die Globalsumme<br />
angerechnet wurden. Auch im Bereich<br />
der »Hilfen zur Erziehung«<br />
konnten wir u.a. durch e<strong>in</strong> gutes<br />
Controll<strong>in</strong>g das 2010 erzielte Defizit<br />
von fast zehn Millionen EUR – von<br />
dem wir rund die Hälfte selbst<br />
ausgleichen mussten – komplett<br />
abbauen. Vom Berl<strong>in</strong>er Abgeordnetenhaus<br />
haben wir die Erarbeitung<br />
e<strong>in</strong>es Konsolidierungskonzepts für<br />
die Jahre 2013 bis 2016 auferlegt<br />
bekommen. Grundpfeiler werden die<br />
f<strong>in</strong>anziellen Auswirkungen der aus<br />
verkehrslenkenden Gründen notwen-
digen Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung,<br />
aber auch die Abgabe<br />
von Immobilien se<strong>in</strong>. Das Geld, das<br />
wir dadurch gew<strong>in</strong>nen, soll ausschließlich<br />
<strong>in</strong> die Konsolidierung<br />
fließen.<br />
E<strong>in</strong> zentraler Punkt ist die Übergabe weiter Teile<br />
des Komplexes an der Fröbelstraße an den<br />
Liegenschaftsfonds, die bis zum 1. Juli erfolgen<br />
sollte. Doch bis heute ist der Bezirk Eigentümer.<br />
Steht bereits der erste Grundpfeiler auf tönernen<br />
Füßen?<br />
Verzögerungen machen die Arbeit<br />
am Konsolidierungskonzept natürlich<br />
nicht e<strong>in</strong>facher. Zunächst müssen wir<br />
das Immobilienkonzept mit der<br />
Senatsf<strong>in</strong>anzverwaltung diskutieren,<br />
da geht es um neue Anmietungen,<br />
Flächenbilanzen, Vertragszeiten und<br />
Ähnliches. Letztlich muss sich die<br />
Entscheidung nicht nur für den<br />
Bezirkn sondern auch für das Land<br />
Berl<strong>in</strong> als wirtschaftlich erweisen.<br />
S<strong>in</strong>d wir mit der Verwaltung e<strong>in</strong>ig,<br />
muss der Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses<br />
se<strong>in</strong>e Zustimmung<br />
geben. E<strong>in</strong>en Term<strong>in</strong>, wann wir<br />
sowohl die fachliche als auch die<br />
politische Debatte dazu abgeschlossen<br />
haben, vermag ich nicht zu<br />
nennen. Die Frist 1. Juli stammte ja<br />
von der BVV, und dass diese Deadl<strong>in</strong>e<br />
sehr optimistisch formuliert war, sah<br />
man schon im Juni, als der Hauptausschuss<br />
des Berl<strong>in</strong>er Abgeordnetenhauses<br />
die 655.000 EUR kalkulatorische<br />
Kosten, die im Pankower<br />
Haushaltsentwurf für 2013 im Rahmen<br />
der Immobilienabtretung bereits<br />
auf der Ersparnisseite verbucht<br />
worden waren, nicht akzeptierte und<br />
uns stattdessen andere E<strong>in</strong>sparungen<br />
<strong>in</strong> dieser Größenordnung auferlegt<br />
wurden. Dafür und für weitere 1,1<br />
Millionen EUR pauschale M<strong>in</strong>derausgaben<br />
müssen wir für 2013 e<strong>in</strong>en<br />
Nachtragshaushalt vorlegen.<br />
Dar<strong>in</strong> hätte vielleicht auch die stark umstrittene<br />
Seniorene<strong>in</strong>richtung <strong>in</strong> der Stillen Straße e<strong>in</strong>en<br />
Platz. Nachdem Bezirksamt und Bezirksverordnetenversammlung<br />
im Frühjahr beschlossen haben,<br />
diesen Seniorentreff aus Kostengründen zu<br />
schließen, haben die Betroffenen im Juli das<br />
Haus besetzt. Es geht zunächst wohl nur um<br />
24.000 EUR Betreiberkosten für 2012, e<strong>in</strong><br />
marg<strong>in</strong>aler Betrag angesichts des verheerenden<br />
öffentlichen Echos. Wurde der Bezirk davon<br />
Das Interview<br />
überrascht, dass die Preisgabe e<strong>in</strong>er Pankower<br />
Seniorene<strong>in</strong>richtung zu so e<strong>in</strong>em Politikum<br />
wurde?<br />
Die öffentliche Wahrnehmung von<br />
haushaltspolitischen Entscheidungen<br />
entfaltet <strong>in</strong> der Regel ihre eigene<br />
Dynamik, das ist auch <strong>in</strong> diesem Fall<br />
so. Wir haben erhebliche Probleme im<br />
Transferbereich, da geht es um<br />
Millionen Euro, doch diese Haushaltstitel<br />
werden meist unkommentiert<br />
durchgew<strong>in</strong>kt.<br />
Solche Ause<strong>in</strong>andersetzungen<br />
um den Haushalt wie <strong>in</strong> der Stillen<br />
Straße s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem Bezirk nicht<br />
ungewöhnlich. Früher g<strong>in</strong>g es um<br />
K<strong>in</strong>der- und Jugende<strong>in</strong>richtungen,<br />
dann gab es heftige Debatten um die<br />
Kultur, und nun ist es auch bei den<br />
Senioren zu erleben. Diese Tatsache<br />
und auch der Zeitpunkt haben dazu<br />
beigetragen, dass der Protest e<strong>in</strong><br />
großes mediales Echo fand. Bei der<br />
Entscheidung des Bezirksamts, den<br />
Treffpunkt nicht mehr zu betreiben,<br />
haben der im Verhältnis zu anderen<br />
<strong>Ort</strong>steilen bessere Versorgungsgrad<br />
als auch der Umstand, dass die<br />
Immobilie baulich zunehmend ungeeignet<br />
für e<strong>in</strong>en Seniorentreff ist, e<strong>in</strong>e<br />
zentrale Rolle gespielt. H<strong>in</strong>zu kommt,<br />
dass bei der Übergabe an e<strong>in</strong>en freien<br />
Träger der Bestandsschutz verloren<br />
Die Pankower Protest-Senioren haben klare Forderungen an das Bezirksamt und knapp 13.000 Unterstützer.<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 09. 2 0 1 2 5<br />
geht und der neue Betreiber kurzfristig<br />
viel Geld <strong>in</strong> die Hand nehmen<br />
muss. Ob dazu jemand <strong>in</strong> der Lage ist,<br />
soll jetzt durch e<strong>in</strong>e Interessenabfrage<br />
geprüft werden.<br />
Mittlerweile f<strong>in</strong>det sogar Berl<strong>in</strong>s F<strong>in</strong>anzsenator<br />
Ulrich Nußbaum die Entscheidung merkwürdig. Er<br />
verstehe nicht, tat er jetzt laut e<strong>in</strong>em<br />
Zeitungsbericht im Abgeordnetenhaus kund,<br />
warum Pankow nicht Geld für den Erhalt der<br />
Stillen Straße locker macht. Werden Sie es ihm<br />
erklären?<br />
Solche Äußerungen s<strong>in</strong>d mir völlig<br />
unverständlich, eigentlich kann ich es<br />
gar nicht glauben, dass er so etwas<br />
gesagt hat. Es ist e<strong>in</strong> ewiger<br />
Taschenspielertrick von F<strong>in</strong>anzsenatoren<br />
zu behaupten, die Bezirke<br />
hätten mehr Geld bekommen und<br />
könnten damit alles Gute und Schöne<br />
f<strong>in</strong>anzieren. Die Wirklichkeit ist aber<br />
anders. Gerade bei diesem Haushalt<br />
wurden den Bezirken 112 Millionen<br />
EUR weggenommen, um ihnen dann<br />
auf Initiative des Abgeordnetenhauses<br />
wieder 50 Millionen EUR zuzusprechen.<br />
Das s<strong>in</strong>d aber nicht 50<br />
Millionen zusätzlich, wie Nußbaum<br />
behauptet, sondern immer noch 62<br />
Millionen EUR weniger.<br />
Das Gespräch führte Hartmut Seefeld.<br />
©Hartmut Seefeld; Christiane Trabert (S.4)
Verspätete Parkuhren<br />
Erweiterung der Parkraumzonen<br />
erst ab Frühjahr 2013 Von H. Seefeld<br />
Die von der BVV zum 1. Januar 2013<br />
beschlossene E<strong>in</strong>führung der Parkraumbewirtschaftung<br />
<strong>in</strong> den Wohngebieten<br />
Arnimplatz, Humannplatz<br />
und Bötzowviertel <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong> wird verschoben. Neuer Term<strong>in</strong><br />
soll der 1. April des kommenden<br />
Jahres se<strong>in</strong>. Der Bezirksstadtrat für<br />
Öffentliche Ordnung Torsten Kühne<br />
begründet die Verschiebung mit<br />
zeitlichen Problemen <strong>in</strong>folge der bis<br />
Mitte dieses Jahres währenden<br />
Haushaltssperre. »Am 26. Juli lagen<br />
uns sowohl das E<strong>in</strong>verständnis des<br />
F<strong>in</strong>anzsenators als auch die positiven<br />
Signale aus dem Abgeordnetenhaus<br />
für die außerplanmäßigen<br />
Ausgaben vor«, erklärt Kühne. Erst<br />
danach konnten die Ausschreibungen<br />
für 343 neue Parksche<strong>in</strong>automaten<br />
sowie die E<strong>in</strong>stellungsverfahren<br />
für ca. 60 Überwachungsmitarbeiter<br />
<strong>in</strong> Angriff genommen werden.<br />
Der <strong>Vor</strong>sitzende des BVV-<br />
F<strong>in</strong>anzausschusses Cornelius Bechtler<br />
zeigte sich verärgert über diese<br />
Term<strong>in</strong>verschiebung. »Uns gehen<br />
dadurch E<strong>in</strong>nahmen verloren, die im<br />
Bezirkshaushalt bereits fest verbucht<br />
worden s<strong>in</strong>d«. Dem widerspricht<br />
allerd<strong>in</strong>gs F<strong>in</strong>anzstadtrat<br />
Matthias Köhne: »Da bei Verabschiedung<br />
des Haushalts im Frühjahr<br />
noch ke<strong>in</strong> Wirtschaftsplan für die<br />
neuen Parkraumzonen vorlag, konnten<br />
damals auch noch ke<strong>in</strong>e Kosten<br />
beziffert werden«. Während die<br />
E<strong>in</strong>nahmen an den Parkuhren <strong>in</strong> den<br />
bestehenden Zonen defizitär s<strong>in</strong>d,<br />
wird mit den Bußgeldern <strong>in</strong>sbesondere<br />
für Falschparken e<strong>in</strong> deutliches<br />
Plus erzielt. Alle<strong>in</strong> 2011 erzielte der<br />
Bezirk Pankow e<strong>in</strong>en Überschuss<br />
von über e<strong>in</strong>er Million EUR. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
will der Senat ab 2014 die<br />
überschüssigen Bußgelder nicht<br />
mehr an den Bezirk ausbezahlen,<br />
schließlich soll dieser mit der<br />
Parkraumbewirtschaftung <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong> ke<strong>in</strong> Geld verdienen<br />
sondern ausschließlich verkehrslen-<br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
Hirsch im Häuserwald<br />
Neuer Hirschhof und Oderberger Straße freigegeben Von Hartmut Seefeld<br />
Der Sturm war verheißungsvoll. Voller<br />
Elan stürmte e<strong>in</strong> Trupp Kita-K<strong>in</strong>der<br />
zur Mittagszeit des 24. August die<br />
3.600 m² große Fläche des neuen<br />
Hirschhofs an der Oderberger Straße<br />
19. Kaum dass der Staatssekretär <strong>in</strong><br />
der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />
Ephraim Gothe und der<br />
Pankower Stadtrat für Stadtentwicklung<br />
Jens-Holger Kirchner das obligatorische<br />
Band durchschnitten hatten,<br />
eroberten die Jungen und Mädchen<br />
Hochstand und Fuchsbau, Kletterhirsch<br />
und Schaukel. Dabei säumten<br />
Birke, Flieder, Hasel und Weide ihren<br />
Weg. Rund 570.000 EUR wurden aus<br />
dem Förderprogramm »Zukunfts<strong>in</strong>itiative<br />
Stadtteil« für die Anlage zur<br />
Verfügung gestellt, weitere 600.000<br />
EUR kostete die Beräumung des<br />
ehemaligen Garagenhofs. Stehengeblieben<br />
war zunächst e<strong>in</strong> Werkstattgebäude,<br />
um dar<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Platzhaus<br />
e<strong>in</strong>zurichten. Doch e<strong>in</strong>e aktuelle<br />
Bauanalyse empfiehlt nun den Abriss.<br />
»Über e<strong>in</strong>e alternative Platzhauslösung<br />
denken wir aber bereits nach«,<br />
erklärte Kirchner ante público. Offen<br />
ist auch noch die Zukunft des alten<br />
Hirschhofs, hier laufen diverse Rechts-<br />
kende Effekte erzielen. Gedränge an der Schnittstelle zur Freigabe des Hirschhofs mit Staatssekretär Gothe (r.) und Stadtrat Kirchner (2.v.r.).<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 09. 2 0 1 2 6<br />
streitigkeiten mit privaten Eigentümern<br />
der Fläche. E<strong>in</strong> Zaun trennt Alt<br />
und Neu, e<strong>in</strong>e Tür wurde aber<br />
wohlweislich schon mal e<strong>in</strong>gebaut.<br />
Freundliche Worte fanden auch<br />
die Vertreter der Bürger<strong>in</strong>itiative BIOS<br />
angesichts der Sanierung der Oderberger<br />
Straße zwischen Kastanienallee<br />
und Eberswalder Straße. »Zusätzliches<br />
Straßengrün, Aufenthaltsflächen<br />
und neues Straßenmobiliar entsprechen<br />
unseren <strong>Vor</strong>stellungen«, erklärte<br />
der Sprecher von BIOS, Oskar Neumann.<br />
In e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigartigen Beteiligungsmarathon<br />
haben Anwohner<br />
und Gewerbetreibende der Straße<br />
ihren Stempel aufgedrückt. Als die<br />
ersten Umbaupläne aus dem Hause<br />
Kirchner öffentlich bekannt wurden,<br />
stießen diese vor <strong>Ort</strong> auf rigide<br />
Ablehnung. Zwei ganze Jahre betrug<br />
die Bauzeit, 1,6 Millionen EUR wurden<br />
ausgegeben. Jetzt gibt es dort neue<br />
Straßenlampen im DDR-Design, Begrünungs<strong>in</strong>seln<br />
<strong>in</strong> Gehwegvorstrekkungen,<br />
56 mobile Beete, die von<br />
Anwohnern gepflegt werden sollen<br />
und zusätzliche Bäume. Neumann<br />
lobte nun: »Der Charakter der Straße<br />
ist erhalten geblieben«.<br />
©Hartmut Seefeld
Stadterneuerung<br />
©Hamburg Team Gesellschaft für Projektentwicklung <strong>GmbH</strong><br />
Der fensterlose Block auf der rechten Seite des Ensembles an der Kastanienallee stieß bislang nicht auf Kritik.<br />
Schluss mit der Lücke<br />
Hamburger Investor forciert Bebauung des Praterparkplatzes Von H. Seefeld<br />
Die Anzeichen verdichten sich, dass<br />
der Parkplatz an der Kastanienallee<br />
97/99 <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> <strong>in</strong> naher<br />
Zukunft bebaut wird. »Wir können<br />
uns gut vorstellen, das Bauvorhaben<br />
von Hamburg Team auch ohne<br />
Bebauungsplan zu genehmigen, das<br />
würde dem Investor e<strong>in</strong>e Zeitersparnis<br />
von über 18 Monaten br<strong>in</strong>gen«,<br />
erklärte der Pankower Stadtrat für<br />
Stadtentwicklung Jens-Holger Kirchner<br />
Mitte August im zuständigen<br />
BVV-Ausschuss. Und er traf damit<br />
nicht auf Widerspruch. Bereits im<br />
vergangenen Jahr hatten die Hanseaten<br />
das 3.156 m² große Grundstück<br />
für e<strong>in</strong>en vierstelligen Quadratmeterpreis<br />
vom Liegenschaftsfonds erworben.<br />
Auf Initiative der BVV lief zu<br />
jener Zeit bereits e<strong>in</strong> B-Planverfahren,<br />
mit dem wesentliche Prämissen<br />
gesichert werden sollten. So, galt es<br />
e<strong>in</strong>e öffentlichen Weg zwischen<br />
Kastanienallee und Schönhauser Allee<br />
aufrecht zu erhalten, die Bruttogeschossfläche<br />
auf 10.300 m² zu<br />
begrenzen und die Zahl der Wohnungen<br />
bei m<strong>in</strong>destens 60 festzuschreiben.<br />
Außerdem sollte es e<strong>in</strong>en Platz<br />
an der Kastanienallee geben.<br />
Doch an der Elbemündung<br />
hatte man von Anfang an e<strong>in</strong>ige<br />
Probleme mit diesen <strong>Vor</strong>gaben –<br />
gleichwohl, gekauft wurde trotzdem.<br />
Und prompt nachverhandelt. An<br />
Kirchners Seite im BVV-Ausschuss<br />
präsentierte man nun das Ergebnis.<br />
»Natürlich wird das Wegerecht nicht<br />
angetastet und auch im Grundbuch<br />
gesichert, selbstredend wird es auch<br />
den Platz geben, alle<strong>in</strong> die Verteilung<br />
der Baumassen und der Nutzungssplit<br />
erfuhren Veränderungen«, sagt<br />
Projektleiter Bastian Humbach. Das<br />
Büro »Grüntuch Ernst Architekten«<br />
hatten den B-Plan-Entwurf begradigt,<br />
die Nutzungen anders verteilt und<br />
das Ganze übersichtlicher gestaltet.<br />
Nebenbei s<strong>in</strong>d 300 m² mehr Bruttogeschossfläche<br />
zur Vermarktung entstanden,<br />
wurde die Wohnungszahl<br />
auf 41 reduziert und die Stellplätze <strong>in</strong><br />
der Tiefgarage von 130 auf 53<br />
m<strong>in</strong>imiert. E<strong>in</strong>- und Ausfahrt s<strong>in</strong>d an<br />
der Schönhauser Allee. Insgesamt elf<br />
Gebäude sollen entstehen, zwischen<br />
zwei und sieben Etagen hoch. Die<br />
prägenden Gebäude an der Kastanienallee<br />
bzw. an der Schönhauser<br />
Allee werden sechs Etagen haben.<br />
Nicht wenige der Bezirksverordneten<br />
betrachteten die Präsentation als e<strong>in</strong>e<br />
gelungene Optimierung des <strong>Vor</strong>habens.<br />
Es dürfte nur noch e<strong>in</strong>e Frage<br />
der Zeit se<strong>in</strong>, bis das B-Planverfahren<br />
e<strong>in</strong>gestellt wird und man wohlwollend<br />
im Stadtentwicklungsamt über<br />
den Bauantrag bef<strong>in</strong>den kann.<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 09. 2 0 1 2 7<br />
Späte E<strong>in</strong>igung<br />
Bezirk erwirbt Grundstück <strong>in</strong> der<br />
Rykestraße 34 Von H. Seefeld<br />
Die Verhandlungen zum Erwerb des<br />
Grundstücks Rykestraße 34 im<br />
ehemaligen Sanierungsgebiet Kollwitzplatz<br />
durch das Bezirksamt<br />
Pankow stehen vor dem Abschluss.<br />
Als Kaufpreis wurden 300.000 EUR<br />
<strong>in</strong> den Bezirkshaushalt e<strong>in</strong>gestellt.<br />
Die aus Privatbesitz angemietete<br />
Kriegslücke wurde vor zehn Jahren<br />
geme<strong>in</strong>sam mit dem bezirkseigenen<br />
Grundstück Rykestraße 33 für<br />
363.000 EUR zu e<strong>in</strong>em Bouleplatz<br />
hergerichtet. Erste Kaufverhandlungen<br />
scheiterten 2008, auch weil die<br />
Eigentümer<strong>in</strong> eigenes Verwertungs<strong>in</strong>teresse<br />
signalisierte. Damals hätte<br />
e<strong>in</strong>e Treuhändergesellschaft des<br />
Senats das 502 m² große Grundstück<br />
erworben. Da bereits zum<br />
Ende des Jahres 2011 e<strong>in</strong>e Kündigung<br />
des Mietvertrags möglich war,<br />
veranlasste das Bezirksamt im Jahre<br />
2009 die Aufstellung e<strong>in</strong>es Bebauungsplans<br />
zur Sicherung der Fläche<br />
als öffentliche Grünanlage. Jetzt, 30<br />
Monate später, kam das teure B-<br />
Planverfahren, das <strong>in</strong> letzter Konsequenz<br />
auch Grundlage für e<strong>in</strong>e<br />
Enteignung se<strong>in</strong> kann, durch e<strong>in</strong>en<br />
Festsetzungsbeschluss der BVV zu<br />
e<strong>in</strong>em wirksamen Ende, und die<br />
Eigentümer<strong>in</strong> fand sich erneut am<br />
Verhandlungstisch e<strong>in</strong>. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
muss nun der klamme Bezirk den<br />
Ankauf aus eigener Tasche leisten,<br />
da mit der Aufhebung des Sanierungsgebiets<br />
2009 auch die Dienste<br />
des Treuhänders nicht mehr <strong>in</strong><br />
Anspruch genommen werden können.<br />
Die Orientierung des Kaufpreises<br />
an e<strong>in</strong>er Baulandnutzung, <strong>in</strong><br />
diesem Fall das Zwanzigfache des<br />
Werts für Grünflächen, dürfte die<br />
Verhandlungsbereitschaft der Eigentümer<strong>in</strong><br />
begünstigt haben. Nach<br />
erfolgreichem Erwerb will der Bezirk<br />
im kommenden Jahr weitere 50.000<br />
EUR <strong>in</strong> die Neugestaltung <strong>in</strong>vestieren.<br />
Erspart bleiben ihm dann die<br />
Mietzahlungen, für die er auch 2013<br />
vorsorglich 15.900 EUR <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />
Haushalt e<strong>in</strong>gestellt hat.
Helmholtzplatz<br />
Altes, junges Museum<br />
Von Marie Lorbeer, Geschäftsführer<strong>in</strong> MachMit! Museum für K<strong>in</strong>der<br />
Es ist genau zwanzig Jahre her, und es<br />
war Sommer. Das Netzwerk Spiel/<br />
Kultur <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> stellte<br />
e<strong>in</strong>fach mal e<strong>in</strong>en Bauwagen auf den<br />
Kollwitzplatz, wo sich die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong><br />
ihren Ferien mit Omas Klamotten<br />
verkleiden und die Wäsche an e<strong>in</strong>em<br />
Waschbrett im Zuber waschen konnten.<br />
Das Angebot wurde begeistert<br />
angenommen. Es war die Geburtsstunde<br />
des K<strong>in</strong>der & JugendMuseums<br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>, des heutigen Mach-<br />
Mit! Museums. Da aber e<strong>in</strong> Museum<br />
auch e<strong>in</strong>e richtige Adresse braucht<br />
und e<strong>in</strong> Bauwagen dafür eher<br />
ungeeignet ist, stellte der Bezirk die<br />
ehemalige Kapelle auf dem Bezirksamtsgelände<br />
an der <strong>Prenzlauer</strong> Allee<br />
als ersten festen Unterschlupf zur<br />
Verfügung. Wir renovierten die Räumlichkeiten<br />
und schufen <strong>in</strong>nerhalb<br />
e<strong>in</strong>er Woche geme<strong>in</strong>sam mit Schüler<strong>in</strong>nen<br />
und Schülern aus der Grundschule<br />
an der Schwedter Straße die<br />
Ausstellung »Seifenladen«. Doch die<br />
Zeit <strong>in</strong> der Kapelle währte nur kurz,<br />
das Heimatmuseum beanspruchte<br />
die Räume bald für sich, und so zog<br />
das K<strong>in</strong>dermuseum mit Sack und<br />
Pack <strong>in</strong> die zuvor wieder selbst<br />
gemalerten Räume <strong>in</strong> der Grundschule<br />
an der Ibsenstraße. Dort richteten<br />
wir im Keller auch unsere museale<br />
Druckerei e<strong>in</strong>. Die erste Ausstellung<br />
dort zum neuen Namen der Schule<br />
fanden wir selbst sehr erhellend:<br />
Geme<strong>in</strong>sam mit den Schulk<strong>in</strong>dern<br />
konnten wir feststellen, dass jeder<br />
politische Wechsel, vom Kaiserreich<br />
über die Weimarer Republik, Nazizeit,<br />
DDR h<strong>in</strong> zur Bundesrepublik immer<br />
auch e<strong>in</strong>e Schulneubenennung mit<br />
sich brachte.<br />
Aber auch hier konnten wir<br />
nicht lange verweilen, bereits e<strong>in</strong> Jahr<br />
später sollte das Haus umfassend<br />
saniert werden, und wir störten dabei.<br />
E<strong>in</strong>en neuen Raum fanden wir im<br />
H<strong>in</strong>terzimmer e<strong>in</strong>es Ladens <strong>in</strong> der<br />
Schivelbe<strong>in</strong>er Straße, den wir uns bis<br />
1995 mit den Leuten vom K<strong>in</strong>derbauernhof<br />
teilten, ehe diese <strong>in</strong> ihr neues<br />
Spielhaus im Mauerpark umzogen.<br />
Seit diesem Tag konnten wir regelmäßig<br />
Ausstellungen <strong>in</strong> unserem K<strong>in</strong>der<br />
& Jugend Museum präsentieren:<br />
©MACHMit! Museum<br />
Marie Lorbeer (mit Blumen) konnte zum Museumsjubiläum u.a. Pankows Bürgermeister Matthias Köhne (l<strong>in</strong>ks neben ihr),<br />
Jugendstadträt<strong>in</strong> Christ<strong>in</strong>e Keil (ganz rechts) und den Wahlkreisabgeordneten Andreas Otto (2. v. l.) begrüßen.<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 09. 2 0 1 2 8<br />
»Flakhelfer«, »Die Jüdische Schule <strong>in</strong><br />
der Rykestraße«, »Vom Schaf zur<br />
Wolle«, »Italiener <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>«<br />
und »Wasser braucht die Stadt«<br />
waren vielbeachtete Präsentationen.<br />
Und nicht zu vergessen unsere<br />
Krokoschlange auf der »Marie«! Vom<br />
Entwurf bis zur Ausführung wurde sie<br />
von, mit und für K<strong>in</strong>der realisiert.<br />
E<strong>in</strong> paar Jahre später wurde es<br />
dann unserem Museum zu eng <strong>in</strong> der<br />
Schivelbe<strong>in</strong>er Straße, doch größere<br />
Räume im Bezirk zu f<strong>in</strong>den, war nicht<br />
e<strong>in</strong>fach. Fündig wurden wir 1999 im<br />
Eliashof bzw. <strong>in</strong> der benachbarten<br />
Kirche der Eliasgeme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> der<br />
Senefelderstraße nahe dem Helmholtzplatz.<br />
Nach Gründung e<strong>in</strong>er<br />
geme<strong>in</strong>nützigen Museums-<strong>GmbH</strong><br />
wurde e<strong>in</strong> Erbbaurechtsvertrag mit<br />
der Geme<strong>in</strong>de über 75 Jahre geschlossen.<br />
Der spektakuläre Umbau<br />
des Kirchenhauses <strong>in</strong> das heutige<br />
K<strong>in</strong>dermuseum konnte <strong>in</strong> Angriff<br />
genommen und 2003 vollendet<br />
werden. Die große Sommerfeier<br />
versprach: Geschafft! Doch denkste,<br />
nun g<strong>in</strong>g es erst richtig los! Sorgen<br />
um das Geld und um MitarbeiterInnen,<br />
um wetterfühlige Besucher, die<br />
bei Sonnensche<strong>in</strong> nicht <strong>in</strong>s Museum<br />
wollten, und ums Konzipieren und<br />
F<strong>in</strong>anzieren neuer Ausstellungen,<br />
aber auch wegen der Tauben auf dem<br />
Dach und den Mäusen im Keller…<br />
So s<strong>in</strong>d zwanzig Jahre wie im<br />
Flug vergangen. Aus Ausstellungen,<br />
die <strong>in</strong> Projektwochen mit Schulklassen<br />
entstanden, wurden Ausstellungen<br />
<strong>in</strong> welche die Ergebnisse aus<br />
Projektwochen <strong>in</strong>tegriert wurden. Der<br />
Verschleiß durch jährlich 55.000<br />
Besucher stellt sehr hohe Anforderungen<br />
an Materialien und Objekte.<br />
Die zwanzig Jahre haben unser<br />
Gesicht verändert. In den Ausstellungen<br />
berücksichtigen wir nun auch die<br />
Eltern. Auch sie f<strong>in</strong>den Vergnügen am<br />
Werkstatttisch, im Kletterregal oder<br />
im FamilienCafé. Wechselnde Ausstellungen<br />
von »Schokolade« und »Energie«<br />
bis zu »Schlafen & Träumen«<br />
bieten immer Neues, die Druckerei,<br />
das SpiegelKab<strong>in</strong>ett und der gute alte<br />
Seifenladen Vertrautes.<br />
Ohne die breite Unterstützung,<br />
den guten Willen und das Wohlwollen<br />
Vieler wäre das MACH!mit Museum<br />
nicht da, wo es heute ist. Dafür<br />
Dankeschön!
<strong>Mieterberatung</strong><br />
Gleim 52 im Ausschuss<br />
Von Sylvia Hoehne-Killewald, Geschäftsführer<strong>in</strong> <strong>Mieterberatung</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
Am 23. August wurde die <strong>Mieterberatung</strong><br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> gebeten, im<br />
Stadtentwicklungsausschuss der BVV<br />
Pankow über den aktuellen Verfahrensstand<br />
zur Gleimstraße 52, e<strong>in</strong>em<br />
Wohnhaus im Erhaltungsgebiet Falkplatz,<br />
zu berichten. Ebenfalls anwesend<br />
waren Mieter aus dem Haus<br />
sowie der Eigentümer Christian Gérôme.<br />
Die Mieter hatten Gelegenheit, als<br />
erste ihre Sicht vorzutragen. Dabei<br />
wurden dem Eigentümer rigide<br />
<strong>Vor</strong>gehensweisen vorgeworfen. Unter<br />
anderem gebe es drei Klagen auf<br />
Zugang zur Wohnung. Zwei Mietparteien<br />
hätten Abmahnungen erhalten.<br />
Weiterh<strong>in</strong> wurde berichtet, dass<br />
Briefkästen aufgebrochen und Fahrräder<br />
im Hof auf e<strong>in</strong>en Haufen<br />
geworfen wurden. E<strong>in</strong>e Kommunikation<br />
mit dem Eigentümer sei unmöglich.<br />
Auch die <strong>Mieterberatung</strong> wurde<br />
kritisiert, nicht ausreichend <strong>in</strong>formiert<br />
zu haben. Mit Empörung wurde<br />
mitgeteilt, dass e<strong>in</strong>en Tag vor der<br />
Ausschusssitzung allen Mietern e<strong>in</strong>e<br />
Modernisierungsankündigung zugestellt<br />
worden war.<br />
Zurückhaltendes Echo<br />
Die <strong>Mieterberatung</strong> nahm die Kritik<br />
der Mieter mit Erstaunen auf und<br />
verwies auf die durchgeführte Mieterversammlung<br />
und diverse Telefongespräche<br />
mit Mietern des Hauses.<br />
Außerdem wollte die <strong>Mieterberatung</strong><br />
mit jedem Haushalt e<strong>in</strong> Gespräch<br />
führen, um die <strong>Vor</strong>stellungen der<br />
Mieter <strong>in</strong> den Prozess e<strong>in</strong>fließen zu<br />
lassen. Bedauerlicherweise konnten<br />
nur mit fünf von 14 Mietparteien<br />
Gespräche geführt werden. Aus der<br />
Sicht e<strong>in</strong>iger Mieter seien Gespräche<br />
erst möglich, wenn sie genauer über<br />
die geplanten Maßnahmen <strong>in</strong> ihrer<br />
Wohnung <strong>in</strong>formiert seien. Sechs<br />
Mietparteien haben auf das Anschreiben<br />
der <strong>Mieterberatung</strong> nicht reagiert.<br />
Für e<strong>in</strong> konfliktfreies Mite<strong>in</strong>ander<br />
ist es sicherlich nicht vorteilhaft,<br />
wenn die Ankündigungen so spät<br />
und dann auch noch e<strong>in</strong>en Tag vor<br />
der Ausschusssitzung bei den Mietern<br />
e<strong>in</strong>gehen, obwohl diese schon<br />
lange avisiert waren. Die <strong>Mieterberatung</strong><br />
wies im BVV-Ausschuss darauf<br />
h<strong>in</strong>, dass die Fronten zwischen<br />
Mieter- und Eigentümerseite verhärtet<br />
s<strong>in</strong>d. Um vernünftige, e<strong>in</strong>vernehmliche<br />
Lösungen erarbeiten zu können,<br />
nahm die <strong>Mieterberatung</strong> die Gelegenheit<br />
wahr, beide Parteien <strong>in</strong> der<br />
Frage der Bereitschaft, noch mite<strong>in</strong>ander<br />
zu reden, direkt anzusprechen.<br />
Vertrag mit Bezirksamt<br />
Der Eigentümer schob <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />
Ausführungen den Mietern den<br />
schwarzen Peter zu. Sie seien <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er<br />
Weise kooperativ und würden die<br />
notwendige Instandsetzung verh<strong>in</strong>dern.<br />
Er hätte alles getan, um e<strong>in</strong>e<br />
sozialverträgliche Sanierung zu ermöglichen.<br />
Auch e<strong>in</strong> entsprechender<br />
Vertrag sei mit dem Bezirksamt<br />
unterzeichnet worden.<br />
Erneuertes Gesprächsangebot<br />
Da es nun mit den Modernisierungsankündigungen<br />
e<strong>in</strong>e konkrete Gesprächsgrundlage<br />
gibt und wenn<br />
gewünscht, auch für den Abschluss<br />
e<strong>in</strong>er Modernisierungsvere<strong>in</strong>barung,<br />
verpflichtete sich die <strong>Mieterberatung</strong>,<br />
nochmals allen Mietern e<strong>in</strong> Schreiben<br />
mit e<strong>in</strong>em Gesprächsangebot zukommen<br />
zu lassen, das e<strong>in</strong>en Tag später<br />
bereits verschickt wurde. Bei diesen<br />
Gesprächen will die <strong>Mieterberatung</strong><br />
die <strong>Vor</strong>stellungen der Mieter aufnehmen,<br />
um <strong>in</strong> Verhandlungen mit der<br />
Eigentümerseite treten zu können.<br />
Bereits im BVV-Ausschuss wies sie<br />
darauf h<strong>in</strong>, dass der Großteil der<br />
Mieter ke<strong>in</strong>e Veränderungen der<br />
Grundrisse wünscht und im Ergebnis<br />
der Gespräche auch Miethöhen<br />
vere<strong>in</strong>bart werden können, die unterhalb<br />
der vertraglich zugesicherten<br />
Höchstmiete von 5,47 EUR/m² nettokalt<br />
liegen. Der Eigentümer nickte<br />
zustimmend.<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 09. 2 0 1 2 9<br />
Vertragliche Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
Die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen des Vertrags<br />
für e<strong>in</strong>e sozialverträgliche Sanierung<br />
<strong>in</strong> der Gleimstraße 52 haben<br />
neben der bereits genannten Höchstmiete<br />
folgende Eckpunkte:<br />
Sonderregelungen bei f<strong>in</strong>anzieller<br />
Härte und Mietpreisb<strong>in</strong>dung<br />
für zwei Jahre,<br />
Ke<strong>in</strong>e Überschreitung der Hartz<br />
IV-Sätze bei entsprechenden<br />
Mietern,<br />
Begrenzung der Miete auf e<strong>in</strong><br />
Drittel des Nettohaushaltse<strong>in</strong>kommens<br />
für Wohngeldberechtigte,<br />
Angebot e<strong>in</strong>er öffentlich geförderten<br />
und umfassend sanierten<br />
Umsetzwohnung zur Zwischenumsetzung<br />
oder zum dauerhaften<br />
Verbleib,<br />
Umzugskosten und sonstige<br />
Erstattungen werden vom Eigentümer<br />
getragen,<br />
Verzicht auf Eigenbedarfskündigungen<br />
für zehn Jahre und<br />
Schutz vor späteren Modernisierungen.<br />
Für den Fall, dass diese Regelungen<br />
im E<strong>in</strong>zelfall nicht greifen, s<strong>in</strong>d die<br />
Vertragsparteien gehalten, e<strong>in</strong>e andere<br />
Lösung zu f<strong>in</strong>den und diese <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er Modernisierungsvere<strong>in</strong>barung<br />
festzuschreiben. Außerdem wurde<br />
die Gültigkeit der Mietbegrenzungen<br />
auch bei e<strong>in</strong>er eventuellen Neuvermietung<br />
der betroffenen Wohnungen<br />
vere<strong>in</strong>bart. Für jeden durch den<br />
Bezirk mit e<strong>in</strong>er Umsetzwohnung<br />
versorgten Mieter wird dem Bezirk<br />
vom Eigentümer der Gleimstraße 52<br />
e<strong>in</strong>e entsprechende Wohnung zu<br />
dem Mietniveau nach e<strong>in</strong>er öffentlichen<br />
Förderung zur Verfügung gestellt.<br />
Diese Belegungsrechte gelten<br />
für m<strong>in</strong>destens acht, maximal 13<br />
Wohnungen und gelten drei Jahre.<br />
Die <strong>Mieterberatung</strong> ist bereit,<br />
den gesamten Prozess zu moderieren<br />
und zu begleiten. Mieter und Vermieter<br />
hatten ihrerseits erklärt, mite<strong>in</strong>ander<br />
reden zu wollen.
Gescheiterter<br />
Verkauf<br />
Der Erwerb des ehemaligen<br />
K<strong>in</strong>derkrankenhauses <strong>in</strong> der<br />
Hansastraße <strong>in</strong> Weißensee<br />
durch die Nürnberger Unternehmensgruppe<br />
terraplan<br />
ist vorerst gescheitert. Wie<br />
e<strong>in</strong> Sprecher mitteilte, habe<br />
der Liegenschaftsfonds dem<br />
Ende vergangenen Jahres<br />
abgeschlossenen Kaufvertrag<br />
mit der MWZ Bio-Resonanz<br />
<strong>GmbH</strong> nicht zugestimmt.<br />
Bereits 2005 hatte<br />
der Liegenschaftsfonds das<br />
28.000 m² große denkmalgeschützte<br />
Areal an das russische<br />
Forschungs- und<br />
Technologieunternehmen<br />
veräußert, das sich damals<br />
dazu verpflichtet hatte, elf<br />
Millionen EUR <strong>in</strong> die Entwicklung<br />
des Standorts als<br />
mediz<strong>in</strong>isch-wissenschaftliches<br />
Zentrum zu <strong>in</strong>vestieren.<br />
Passiert ist allerd<strong>in</strong>gs nichts.<br />
Die Sprecher<strong>in</strong> des Liegenschaftsfonds<br />
Ir<strong>in</strong>a Dähne begründet<br />
gegenüber »<strong>Vor</strong><br />
<strong>Ort</strong>« das Veto mit der veränderten<br />
Nutzungsidee. »Die<br />
damalige Verkaufsentscheidung<br />
bezog sich auf e<strong>in</strong>e<br />
mediz<strong>in</strong>ische Nutzung und<br />
nicht auf den teilweisen Weiterverkauf<br />
für Wohnungsbau«.<br />
E<strong>in</strong>e Vertragserfüllung<br />
sei so nicht mehr gegeben.<br />
Der Liegenschaftsfonds<br />
prüft derzeit wegen der<br />
nicht erfolgten Investitionen<br />
e<strong>in</strong>e Rückabwicklung des<br />
Vertrags von 2005. Anschließend<br />
soll das Grundstück<br />
neu auf dem Markt angeboten<br />
werden. Ob terraplan,<br />
die das von Verfall geprägte<br />
Kl<strong>in</strong>ikum als neuen Standort<br />
für hochwertige Wohnungen<br />
entwickeln wollte, sich bei<br />
e<strong>in</strong>er neuen Ausschreibung<br />
beteiligen wird, ließ der Unternehmenssprecher<br />
offen.<br />
Der Liegenschaftsfonds<br />
mahnte beim Bezirksamt bereits<br />
Änderungen im entsprechendenBebauungs-<br />
Klipp & Klar<br />
Der freie Blick vom Anger zur Schulstraße nach dem Kaufhallenabriss gefällt nicht jedem.<br />
plan für das Grundstück an.<br />
Derzeit, so Dähne, sei die Fläche<br />
immer noch als Kl<strong>in</strong>ikstandort<br />
ausgewiesen und<br />
könne deshalb nicht als<br />
Wohnungsstandort vermarktet<br />
werden.<br />
Verwilderte Brache<br />
Die jahrelang leer stehende<br />
Kaufhalle am Pankower Anger<br />
ist seit dem Frühjahr verschwunden,<br />
doch die Bagger<br />
für den Neubau lassen auf<br />
sich warten. »Es ist schwierig<br />
für den Eigentümer, e<strong>in</strong>en<br />
Ankermieter für se<strong>in</strong> geplantes<br />
Gewerbeobjekt zur f<strong>in</strong>den,<br />
alle warten die Entwicklung<br />
auf dem Rangierbahnhof<br />
ab«, sagt Bezirksstadtrat<br />
Jens-Holger Kirchner. Die<br />
BVV will nun die Zeit nutzen,<br />
um E<strong>in</strong>fluss auf die Planungen<br />
zu nehmen. Auf Antrag<br />
der SPD hat sie jetzt beschlossen,<br />
sich für e<strong>in</strong>en<br />
städtebaulichen Wettbewerb<br />
stark zu machen, bei<br />
der Eigentümergesellschaft<br />
aus dem sauerländischen<br />
Arnsberg für e<strong>in</strong>e Zwischennutzung<br />
zu werben und sich<br />
für e<strong>in</strong>e umfassende Information<br />
der Bevölkerung<br />
nicht zuletzt auch im Rahmen<br />
des bereits im Januar<br />
2011 vom Bezirksamt e<strong>in</strong>geleiteten<br />
B-Planverfahrens<br />
e<strong>in</strong>zusetzen. Als Prämissen<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 09. 2 0 1 2 10<br />
©Hartmut Seefeld<br />
wurden bereits e<strong>in</strong>e Kerngebietsnutzung<br />
an der Breite<br />
Straße sowie E<strong>in</strong>zelhandel<br />
festgelegt. Während an der<br />
Schulstraße e<strong>in</strong>e Bebauung<br />
bis zu 22 Meter, die klassische<br />
Berl<strong>in</strong>er Traufhöhe,<br />
möglich werden soll, ist an<br />
der Breite Straße (Anger)<br />
nach aktuellem Stand nur<br />
e<strong>in</strong>e Bauhöhe zwischen 9<br />
und 15 Meter erlaubt. Das<br />
entspricht zwei E<strong>in</strong>zelhandelsgeschossen<br />
oder, wie es<br />
e<strong>in</strong> Verordneter salopp umschreibt,<br />
e<strong>in</strong>em »typischen<br />
Schachtelbau«.<br />
Umstrittene<br />
Schwimmhalle<br />
Die seit Sommer 2011 wegen<br />
baulicher Mängel geschlossene<br />
Schwimmhalle<br />
an der Thomas-Mann-Straße<br />
<strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> soll saniert<br />
werden. Wie Sport-<br />
Staatssekretär Andreas<br />
Statzkowski erklärte, stellt<br />
der Senat dafür vier Millionen<br />
EUR zusätzlich zur Verfügung.<br />
Der Baubeg<strong>in</strong>n könnte<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Jahr erfolgen, Ende<br />
2014 wären dann die Arbeiten<br />
abgeschlossen. Die Halle<br />
dient ausschließlich dem<br />
Schul- und Vere<strong>in</strong>ssport.<br />
Protest gegen diese Sanierungszusage<br />
regt sich <strong>in</strong><br />
Pankow. Dort ist die<br />
Schwimmhalle <strong>in</strong> der Wolfshagener<br />
Straße neben dem<br />
Freibad bereits seit zehn<br />
Jahren wegen des hohen Sanierungsbedarfsgeschlossen.<br />
Längst ist sie auch aus<br />
dem Vermögen der landeseigenen<br />
Bäder-Betriebe herausgelöst<br />
und samt Grundstück<br />
an den Berl<strong>in</strong>er Liegenschaftsfonds<br />
zur Vermarktung<br />
übertragen worden.<br />
E<strong>in</strong> Verkauf ist jedoch<br />
bislang nicht gelungen. Der<br />
Sprecher der »Bürger<strong>in</strong>itiative<br />
Volksbad Pankow« Franz<br />
Schmid fordert, das Geld<br />
nicht für die Halle <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong> auszugeben, sondern<br />
für e<strong>in</strong>e Reanimierung<br />
der Pankower Halle zur Verfügung<br />
zu stellen. Diesem<br />
Ans<strong>in</strong>nen hat der Senat jedoch<br />
e<strong>in</strong>e Absage erteilt.<br />
Tausende<br />
Unterschriften<br />
Über 5.000 Unterschriften<br />
wurden b<strong>in</strong>nen weniger Wochen<br />
im Rahmen e<strong>in</strong>er Postkartenaktion<br />
unter dem<br />
Motto »Wohnen bleiben im<br />
Kiez« vom Frauenzentrum<br />
Paula Panke mit Unterstützung<br />
der Gleichstellungsbeauftragten<br />
des Bezirksamts<br />
Heike Gerstenberger und<br />
des Frauenbeirats gesammelt.<br />
Mit der Forderung:<br />
»Wohnen <strong>in</strong> Pankow muss<br />
für alle bezahlbar bleiben«!<br />
sollen die unterschriebenen<br />
Karten am 5. September<br />
dem Stadtentwicklungssenator<br />
Michael Müller am<br />
Rande der Sitzung des Ausschusses<br />
für Bauen, Wohnen<br />
und Verkehr im Abgeordnetenhaus<br />
von den Initiator<strong>in</strong>nen<br />
überreicht werden. H<strong>in</strong>tergrund<br />
der Aktion ist die<br />
Mietenexplosion <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
der begehrtesten Viertel der<br />
Stadt, verbunden mit dem<br />
verstärkten Neubau von teuren<br />
Luxuswohnungen im Bezirk.
<strong>Mieterberatung</strong><br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
<strong>Prenzlauer</strong> Allee 186, 10405 Berl<strong>in</strong><br />
� 44 33 810<br />
Beratung für Mieter aus den<br />
Sanierungsgebieten von <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>:<br />
<strong>Prenzlauer</strong> Allee 186<br />
Dienstag 14 bis 19 Uhr, Anwalt ab 17 Uhr<br />
Mittwoch 14 bis 16 Uhr (mit Anwalt)<br />
Donnerstag 10 bis 12 Uhr, 14 bis 19 Uhr<br />
mit Anwalt von 16.30 bis 18.30 Uhr<br />
Templ<strong>in</strong>er Straße 17<br />
Montag 15 bis 16.30 Uhr (mit Anwalt)<br />
Beratung für sanierungsbetroffene Mieter<br />
aus den Milieuschutzgebieten:<br />
<strong>Prenzlauer</strong> Allee 186<br />
Mittwoch 14 bis 16 Uhr<br />
Donnerstag 10 bis 12 Uhr<br />
©Hartmut Seefeld<br />
Kopenhagener Straße 50 (Kieztreff)<br />
Mittwoch 16.30 bis 19 Uhr<br />
<strong>Mieterberatung</strong><br />
Pankow – FSW<br />
Florastraße 72, 13187 Berl<strong>in</strong><br />
� 48 55 308<br />
Dienstag 10 bis 12 Uhr, 14 bis 18 Uhr<br />
ab 16 Uhr mit Anwalt<br />
Donnerstag 10 bis 12 Uhr, 14 bis 18 Uhr<br />
<strong>Mieterberatung</strong><br />
Weißensee – SPAS<br />
Gürtelstraße 12, 13088 Berl<strong>in</strong><br />
� 91 20 58 13<br />
Service<br />
Sprechzeiten für Wohnungssuchende<br />
mit WBS:<br />
S.T.E.R.N.<br />
Sanierungsbeauftragte für <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
Schwedter Straße 263, 10119 Berl<strong>in</strong><br />
� 44 36 36 30<br />
Bezirksamt<br />
Pankow<br />
Sanierungsverwaltungsstelle<br />
Storkower Straße 97, 10407 Berl<strong>in</strong><br />
� 90 295 34 66<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 09. 2 0 1 2 11<br />
Kieztreff<br />
Gleimviertel<br />
Templ<strong>in</strong>er Straße 17<br />
Dienstag 16 bis 18 Uhr<br />
Montag 15 bis 16.30 Uhr Mittwoch 10 bis 12 Uhr<br />
Kopenhagener Straße 50<br />
Weitere Term<strong>in</strong>e nach Vere<strong>in</strong>barung � 44 12 459<br />
(<strong>in</strong>fo@spas-mieterberatung.de).<br />
kieztreff@gleimviertel.de<br />
Dienstag und Mittwoch 15 bis 20 Uhr<br />
Samstag 10 bis 15 Uhr<br />
Betroffenenvertretungen<br />
Sanierungsgebiet Helmholtzplatz<br />
Dunckerstraße 14<br />
<strong>Mieterberatung</strong> Dienstag 18 Uhr,<br />
ab 19 Uhr BV-Treffen<br />
Sanierungsgebiet Teutoburger Platz<br />
Templ<strong>in</strong>er Straße 17<br />
Mittwoch 18 bis 20 Uhr BV-Treffen<br />
Viertes Flora-Kiezfest, zweites Mälzerei-<br />
Konzert und erste Party an der »Neuen<br />
Berl<strong>in</strong>er Straße« – Pankow war am 25.<br />
August <strong>in</strong> Feierlaune. Doch während sich <strong>in</strong><br />
der Florastraße die Bürger auf den Trottoirs<br />
drängten und <strong>in</strong> Liegestühlen verschnaufen<br />
konnten und auf dem Platz vor der Alten<br />
Mälzerei <strong>in</strong> der Neuen Schönholzer Straße<br />
Modenschauen und Sw<strong>in</strong>gmusik e<strong>in</strong> eher<br />
dist<strong>in</strong>guiertes Publikum fesselten, erfuhr<br />
die Party zur Beendigung der dreijährigen<br />
Bauarbeiten <strong>in</strong> der Berl<strong>in</strong>er Straße auf dem<br />
Parkplatz vor der ehemaligen Garbátyfabrik<br />
e<strong>in</strong>en eher mäßigen Zulauf. Wahrsche<strong>in</strong>lich<br />
waren alle nur noch froh, dass es vorbei<br />
ist. Der Pankower Musiker Andrej Herml<strong>in</strong><br />
fasst es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zeitungs<strong>in</strong>terview so<br />
zusammen: »In der Zeit, <strong>in</strong> der man <strong>in</strong><br />
Pankow dieses Stück Straße erneuerte<br />
wurden <strong>in</strong> Kenia 50 Kilometer Autobahn<br />
gebaut.« Zudem g<strong>in</strong>gen für die Planungen<br />
zum Umbau der Berl<strong>in</strong>er Straße rekordverdächtige<br />
15 Jahre <strong>in</strong>s Land.<br />
Impressum<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> wird herausgegeben von der <strong>Mieterberatung</strong><br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>, Gesellschaft für Sozialplanung mbH<br />
Redaktion und V.i.S.d.P.<br />
Hartmut Seefeld, � 90 295 62 28, Fax -30<br />
e-mail seefeld@vorort-redaktion.de<br />
Fröbelstraße 17, 10405 Berl<strong>in</strong><br />
Gestaltung Hartmut Seefeld<br />
Titelfoto Alexej Brykowski<br />
Vertrieb Agentur Me<strong>in</strong>icke<br />
Druck MediaService <strong>GmbH</strong><br />
Redaktionsschluss: 31. August 2012
Wandarbeit<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 09. 2 0 1 2 12<br />
©Alexej Brykowski