Profile Nr. 12 - Kunst- und Kulturmagazin

Oksana Bergen Zauber filigraner Papierkunst
Joan Sofron
Künster, Macher und Marke
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Papierkunst per Schere und Skalpell
Meine Kunstwerke unterscheiden sich sehr stark
voneinander in ihren Techniken. Durch schneiden,
pressen, reißen, verbrennen, kneten und formen,
falten und glätten, entstehen unglaublich interessante
Strukturen, die den Objekten ihren eigenen Charakter
geben. Das Papier ist so vielseitig und lässt sich zum
Beispiel zur gewöhnlichen Pappmachemasse verarbeiten,
aus der Skulpturen und Objektbilder entstehen.
Man kann das Papier zum Beispiel auf unterschiedliche Art
und Weise schneiden, mit einer Schere oder einem Skalpell,
wobei sich auch die Schnitte in der Form und Feinheit
unterscheiden.
Ein Kunstwerk kann flächig aus einem einzelnen Blatt
Papier oder aus zusammengefügten mehreren, manchmal
hunderten geschnittenen Einzelteilen entstehen.
Unmassen, an dünnen, per Hand gedrehten Papierröllchen
aus Altpapier werden durch Trocken – oder Nassverknotungstechnik
zu luftigen und faszinierenden Skulpturen
verarbeitet.
Das Papier lässt sich sogar pulverisieren. Dies geschieht
selbstverständlich in mühsamer Handarbeit und ohne
Einsatz von Maschinen. Mit diesem Papierstaub, den man
aus bunten Eierkartons herstellt, lassen sich wunderbare
federleichte, wolkenartige Strukturen erzeugen, die sich
nach der Fertigstellung des Werkes wie Watte oder
trockener Schaum anfühlen.
Das Experimentieren mit dem Material Papier, und die
Herausforderung es zu bändigen, macht mir einen Riesenspaß!
Durch diese Arbeit lerne ich immer wieder Neues
dazu, entdecke und entwickle neue und spannende Verarbeitungstechniken.
Das Schöne und Interessante an Papier ist, dass es so
vielseitig in der Verarbeitung ist, dass es sich immer wieder
neu entdecken lässt und damit zur Entwicklung meiner
Kreativität beiträgt. Das Papier habe ich als Werkstoff für
mich entdeckt. Es ist mein Instrument, mit dem ich das
Unbewusste im Betrachter berühren, es herauslocken und
ihn zum bewussten Handeln animieren möchte.
Diese Werke machen neugierig, provozieren den Betrachter
sie anzufassen, zu berühren oder anzuhauchen, um zu
erfahren, wie sich das anfühlt: hart oder weich, robust oder
empfindlich, ob das Kunstwerk starr oder in seiner Form
flexibel ist. Bei den Ausstellungen sieht man oft sehr viele,
sich dem Kunstwerk vorsichtig nähernde Hände. Doch die
Tatsache, dass es sich dabei um Papier handelt, will der
Betrachter nicht annehmen. Das Bedürfnis nach eigener
Erfahrung und die Neugier sind einfach zu verführerisch.
Meine Papierwelt verweist auf unser Leben. Sie ist weder
positiv, noch negativ. Sie birgt viele Geschichten, Gefühle
und Geheimnisse und gibt nur einige davon, in Form eines
Kunstwerkes wieder frei.
Oksana Bergen
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