Profile Nr. 12 - Kunst- und Kulturmagazin

Oksana Bergen Zauber filigraner Papierkunst
Poetische Betrachtungen...
... in der sinnlichen Wahrnehmung wird Oksana Bergens Kunst neu erschaffen,
Bild, Abbild und Sprache zu einem dichten Sinngeflecht verwoben
Pusteblume als „Kapitalismus“
In der Phase ihrer Rezession angekommen, steht die Pusteblume
im Anschluss an die Blütezeit für Vergänglichkeit.
Nach außen scheint sie harmlos und schön, während von
innen ein festes, systematisch geordnetes Gebilde nach
außen wirkt.
Die als Löwenzahn geborene Pusteblume verwandelt sich
zu etwas ganz anderem – etwas Wunderschönem. Der
Zyklus des Lebens zeigt aber, dass alles was entsteht, zu
einem bestimmten Zeitpunkt seine Blütezeit erlebt und anschließend
verwelkt und wieder verschwindet. Letztendlich
existiert in der Natur aber kein Ende, da die Samen neues
Leben erwecken und für das Überleben des eigenen Individuums
sorgen. Diesen Zyklus stellt die Pusteblume dar.
Das Werk sollte nicht als Kritik an einem Wirtschaftssystem,
sondern als ein Kulturwandel verstanden werden.
Diese langsame, aber stete Dynamik soll mit dem Werk
„Pusteblume“ eingefangen werden: Selbst wenn sie verwelkt
– der Wind wird ihre Samen weitertragen und den
Kapitalismus neu aufleben lassen – seine Früchte sind zu
verführerisch.
links: „KAPITALISMUS“,
30 x 30 x 50 cm, Papier,
Styroporkugel und Holz,
2017
unten: „INS SEIN“ 70 x
30 cm, Papier, Acryl und
Blattmetall, 2018
Der Wind wird nach der Blütezeit die leichten Samen
weitertragen.
Das Neue, scheinbar wunderschöne Selbe, wird dadurch
entstehen.
Man könnte beides bitterlich beklagen,
Ohne den Lebenszyklus und den Wandel zu verstehen.
Was ist Vergänglichkeit? Verschwinden, Sterben, Leiden….
Die Angst, die ungewisse Tatsache an sich!
Dies versucht man krankhaft zu vermeiden,
Um jeden Preis, auch wennś am Ende hässlich wird!
Vom 13. Mai bis 7.Oktober 2018 nimmt Oksana Bergen an der
Internationalen Papierkunst Triennale, „PAPIER GLOBAL 4 PAPER“ in
Deggendorf (Bayern) teil. Dort präsentiert sie ihr Kunstwerk „WELCOME“ aus
dem Jahr 2015.
PAPIER GLOBAL 4 PAPER
Im Jahr 2018 wird Deggendorf wieder zum Internationalen Zentrum der
Papierkunst. Was im Jahr 2000 mit einer Ausstellung in Kooperation mit
der internationalen Papierkünstlervereinigung IAPMA begann, hat sich in nun
fast 20 Jahren zu einer festen Größe als „PAPIER GLOBAL“ in der Welt der
Papierwelt etabliert. Aus mehr als 400 BewerberInnen für 2018 hat die Jury
94 KünstlerInnen aus über 20 Ländern ausgewählt, die in der Stadtgalerie des
Stadtmuseums und dem Handwerksmuseum präsentiert werden.
Dr. Christian Moser
Oberbürgermeister Stadt Deggendorf
www.museen-deggendorf.de
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