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ARCONDIS UPDATE No. 02|2018: The smarter solution

ARCONDIS Kundennewsletter für den Themenbereich Business Applications in Life Sciences Unternehmen

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16_<strong>The</strong> <strong>smarter</strong> <strong>solution</strong><br />

17<br />

sollten im Auge behalten, dass diese bei der<br />

Verarbeitung oder Speicherung von GxP-relevanten<br />

Daten auch analog zur Infrastruktur<br />

qualifiziert werden müssen. Eine Mobile<br />

Device Policy erleichtert dieses Vorhaben.<br />

Den Umstieg in Angriff nehmen<br />

Für den Umstieg auf SAP S/4 HANA gibt es<br />

verschiedene Ansätze: Beim sogenannten<br />

Brownfield-Approach wird eine Migration<br />

von SAP ECC 6.0 zu S/4 HANA durchgeführt,<br />

unter grösstmöglicher Beibehaltung von<br />

Customizing, Entwicklung, Daten, Berechtigungen<br />

und funktionaler Abdeckung. Der<br />

Greenfield-Approach bedeutet hingegen eine<br />

komplette Neuimplementierung. Auch eine<br />

phasenweise Umsetzung kann projektiert<br />

werden, durch das unter anderem ein gutes<br />

Management des potenziellen Projektrisikos<br />

erfolgen kann. Die genaue Ausgestaltung<br />

muss kundenspezifisch erarbeitet werden.<br />

Die Wahl des unternehmensspezifischen<br />

Vorgehens hängt bedeutend davon ob, ob<br />

die SAP-Umstellung primär als IT-Projekt<br />

wahrgenommen und entsprechend getrieben<br />

wird oder ob das Unternehmen die<br />

Gelegenheit für eine Optimierung bis hin<br />

zu einem Redesign der Geschäftsprozesse<br />

nutzen möchte.<br />

Fest steht, dass die technologischen Unterschiede<br />

von SAP ECC 6.0 und SAP S/4<br />

HANA enorm sind. Daher müssen, egal ob<br />

der Umstieg im Unternehmen als IT-Projekt<br />

oder mit einem mehr Business-getriebenen<br />

Ansatz verfolgt wird, grundsätzliche technische<br />

<strong>The</strong>menstellungen wie die folgenden<br />

untersucht werden:<br />

Transformation der SAP-Systemlandschaft<br />

mit Datenmigration, der Umsetzung der<br />

Unicodes, der Einführung des neuen<br />

Hauptbuchs, dem Wechsel zu HANA-Datenbanken<br />

etc.<br />

Kundenspezifische SAP-Entwicklungen<br />

und technische Objekte: Analyse der Migrationsfähigkeit<br />

und benötigten Anpassung<br />

Benutzeroberflächen: Einsatz und Auswirkung<br />

der Fiori-Apps inklusive partieller<br />

oder vollständiger Ablösung der SAP-GUI<br />

Reporting & Analytics: Analyse und<br />

Anpassung inklusive Versorgung von evtl.<br />

vorhandenen Data-Warehouse-Lösungen<br />

Prüfung des Berechtigungswesens und<br />

erforderliche Anpassungen<br />

Test, Dokumentationen und Produktivsetzungen<br />

Integrationstechnologien und Schnittstellenthemen<br />

Hinzu kommen branchenspezifische <strong>The</strong>men,<br />

die sich beispielsweise durch die Umstellung<br />

der Datenmodelle, die Einführung<br />

der Fiori-Apps usw. ergeben.<br />

Zumeist sind bestehende ERP-Plattformen<br />

schon seit mehreren Jahrzehnten im<br />

Einsatz und wurden sehr spezifisch auf<br />

Kundenanforderungen zugeschnitten. Damit<br />

einher gehen viele „Altlasten“ in Form von<br />

kundenspezifischen Anpassungen, Programmierungen<br />

und einem Bestand an Altdaten.<br />

Neben fehlender bzw. nicht aktueller und<br />

unvollständiger Dokumentation erschwert<br />

dies zumeist die Wartung sehr und macht<br />

einen technischen Umstieg schwer plan- und<br />

kalkulierbar. Umfangreiche Analysen sowie<br />

umfassendes und mehrmaliges Testen sind<br />

daher zwingend erforderlich.<br />

Brownfield versus Greenfield<br />

Die Praxiserfahrung zeigt, dass einige<br />

Kunden anfänglich zum Brownfield-Ansatz<br />

tendieren, sich nach der ersten Analyse<br />

aber aus den bereits genannten Gründen<br />

für Greenfield entscheiden, auch wenn das<br />

Projekt mit IT-Fokus betrieben wird. Denn in<br />

Summe fallen auch für eine Migration nach<br />

Brownfield beträchtliche interne und externe<br />

Kosten und ein hoher Ressourceneinsatz<br />

an. Der Nutzen auf Business- und IT-Seite ist<br />

aber vergleichsweise gering und bezieht sich<br />

vorrangig auf den eigentlichen Auslöser für<br />

die Umstellung: Die Wartung durch SAP ist<br />

weiter sichergestellt.<br />

Kunden, die die SAP-Umstellung mit einem<br />

Business-getriebenen Ansatz verfolgen,<br />

starten in der Regel gleich mit dem Greenfield-Approach.<br />

Diese Unternehmen wählen<br />

bewusst den Neuanfang und die Chance auf<br />

deutliche Veränderung und Wandel. Dabei<br />

steht die Optimierung der Geschäftsprozesse<br />

im Mittelpunkt, oftmals basierend auf<br />

Best-Practice-Ansätzen, evtl. sogar Neuausrichtung<br />

der Organisation und Überprüfung<br />

der Wertschöpfung in den Fachbereichen<br />

und der IT. Auch die Schaffung einer Basis<br />

für die zukünftige Digitalisierung mit<br />

entsprechender Optimierung der Prozesse<br />

für Stammdaten ist meist ein wichtiger<br />

Treiber. Obwohl der Impuls zur Veränderung<br />

aus der IT kommt, entscheiden sich viele<br />

Brownfield<br />

Vorgehen<br />

Auswahl des besten vorhandenen SAP-Systems in der<br />

aktuellen SAP-Landschaft<br />

Anpassung an neue Prozesse und Vorbereitung als<br />

Template<br />

Technische Datenmigration des ausgewählten Brownfield-SAP<br />

Technische Datenmigration der verbleibenden SAP-<br />

Systeme bzw. Gesellschaften in das neue Template<br />

Vorteile<br />

Wissen über SAP-Funktionen bereits vorhanden<br />

Geringere Komplexität in IT-SAP-Landschaft<br />

Eine technische Datenmigration anstatt einer vollen<br />

Systemmigration<br />

Geringeres Projektrisiko aufgrund bereits vorhandener<br />

Schnittstellen und Anbindung<br />

Nachteile<br />

Technisches Upgrade auf S/4 HANA erforderlich<br />

Konservierung der aktuellen Prozesse und IT-SAP-<br />

Lösung (Brownfield)<br />

Aufwände für bestehende kundenspezifische Erweiterungen<br />

Weniger Prozessoptimierung als Nutzung von vorhandenen<br />

Prozessen<br />

Ein Gewinner – viele Verlierer<br />

Unternehmen zu diesem nachhaltigen und<br />

organisationsweiten Vorgehen, um signifikanten<br />

Nutzen auf Business- und IT-Seite zu<br />

erzielen.<br />

Abhängig von der Grösse, dem Umfang<br />

und dem Ansatz empfehlen wir dies als<br />

organisationsweites Transformationsprojekt<br />

aufzusetzen. Elementarer Bestandteil für die<br />

nachhaltige und erfolgreiche Transformation<br />

sollte ein professionelles Organizational<br />

Change Management sein, damit eine<br />

geplante Überführung in den Zielzustand<br />

unter Einbezug der Stakeholder erfolgt und<br />

erreicht wird.<br />

Erfolgsfaktoren in der Planung<br />

Auf Basis dieser Überlegungen wird deutlich,<br />

dass durch das „Wie“ auch wesentlich<br />

das „Wann“ beeinflusst wird. So erfordert<br />

ein Umstieg in jedem Fall eine vorausschauende<br />

Budget- und Ressourcenplanung im<br />

Sinne eines professionellen Programm- und<br />

Change-Managements. Selbst der „nur“<br />

technische Umstieg erfordert ein Zeitfenster<br />

von mehreren Monaten, wenn nicht sogar<br />

Jahren für alle erforderlichen Schritte unter<br />

Einbezug der richtigen Ressourcen (z. B. externe<br />

SAP-Spezialisten, Key-User für Testen<br />

etc.).<br />

Der Transformationsansatz erfordert darüber<br />

hinaus Vorarbeiten im Topmanagement, denn<br />

Priorität, Commitment und ausreichende<br />

Ressourcen sind essenziell für den Projekterfolg<br />

und müssen von oberster Ebene<br />

zugesichert werden.<br />

Weitere kritische Erfolgsfaktoren sind u.a.:<br />

der umfangreiche Einbezug der Fachbereiche,<br />

die Wahl der richtigen externen Partner<br />

für die Transformationsunterstützung und<br />

die Validierung des Gesamtsystems,<br />

Festlegung einer abgestimmten Validierungsstrategie<br />

die erweiterte Abklärung technologischer<br />

Abhängigkeiten (die IT-Landschaft wird<br />

sich bei einer Transformation stärker verschieben<br />

als bei einer reinen Migration),<br />

Greenfield<br />

Vorgehen<br />

Design und Aufbau eines „Best Practice“-Templates,<br />

basierend auf Standardprozessen und der neuesten<br />

technologischen Plattform (S/4 HANA)<br />

Datenmigration der bestehenden Altsysteme und<br />

Gesellschaften in neues Template<br />

Vorteile<br />

Basis für Geschäftsprozessoptimierungen und Standardisierung<br />

Erzwingt Diskussion von neuen Prozessen<br />

Fördert Querdenken<br />

Ermöglicht Nutzung von „Best Practice”-Prozessen<br />

und IT-Lösungen<br />

Ermöglicht Geschäftsprozessveränderung<br />

Reduziertes Risiko aufgrund von fehlenden Altlasten<br />

(z. B. kundenspezifische Entwicklungen etc.)<br />

Start mit SAP Standard – neueste Technologieplattform<br />

Beste Nutzung von verfügbarer Technologie<br />

Nachteile<br />

Abhängig von Datenmigrationsstrategie und Werkzeug:<br />

evtl. Verlust gewisser Altdaten<br />

Neu-Aufsetzen von allen Schnittstellen erforderlich<br />

die Sicherstellung der internen Ressourcen,<br />

der Einsatz von professionellem und auf<br />

Kultur und Reifegrad der Organisation<br />

zugeschnittenem Organizational Change<br />

Management.<br />

Um nicht unnötig unter Zeitdruck zu kommen,<br />

sollte mit der Planung und Vorbereitung<br />

dieser „SAP-Transformation“ oder<br />

auch „SAP-Strategie“ rechtzeitig begonnen<br />

werden.<br />

Dazu gehört, auch die Verfügbarkeit von<br />

qualifizierten internen, aber auch externen<br />

Ressourcen sicherzustellen. Neben technischen<br />

Ressourcen werden in den Transformationsprojekten<br />

der Life Sciences Unternehmen<br />

auch Geschäftsprozess-Know-how<br />

und Expertise in der Umsetzung der Quality-<br />

& Compliance-Anforderungen eine zentrale<br />

Rolle spielen. Eine frühzeitige Planung ist essenziell<br />

– schliesslich sind alle bestehenden<br />

SAP-Kunden mit einer ähnlichen Situation<br />

Fortsetzung<br />

Continuation

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