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ÖSZ Jahresbericht 2017

Der ÖSZ Jahresbericht 2017 bietet einen Überblick über das Arbeitsjahr 2017 und einen Einblick in die Arbeitsbereiche, Projekte, Arbeitsweisen und Ziele des ÖSZ.

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dass, an einigen Schulstandorten eine andere Fremdsprache als Englisch gewählt wird.<br />

Tanzmeister: Die OA5 bilden einen wichtigen Baustein, damit die Kontinuität von der<br />

Grundschule aufsteigend bis hin zur Reifeprüfung in den Fokus genommen werden<br />

kann, und stellen eine wichtige Verbindung an der Nahtstelle zwischen Grundschule<br />

und Sek I dar.<br />

Barbara Pitzer<br />

In einem kompetenzorientierten<br />

Sprachenunterricht sollen<br />

jene Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

herausgebildet werden,<br />

die die Bewältigung einer<br />

möglichst großen Vielzahl von<br />

kommunikativen Situationen<br />

ermöglichen. Dabei stehen<br />

die (gesamtheitlich zu verstehenden)<br />

Kompetenzen im<br />

Vordergrund, nicht der isolierte<br />

Erwerb von Grammatik oder<br />

Redemitteln etc. Kompetenz<br />

bedeutet aber auch, kommunikative<br />

Handlungen auf dem<br />

entsprechenden sprachlichen<br />

Niveau durchzuführen: als<br />

Rahmenvorgabe dazu dienen<br />

die Niveaus des GERS (A1-C2).<br />

In seinen Praxismaterialien unterstützt<br />

das <strong>ÖSZ</strong> diesen kompetenzorientierten,<br />

kommunikativen<br />

Ansatz im modernen<br />

Fremdsprachenunterricht.<br />

Gelebte Transition – Entwicklung von<br />

Aufgaben für den Übergang von der<br />

Grundschule zur Sekundarstufe I<br />

DDas Projekt „Anfangsunterricht Englisch in der 5. Schulstufe: Von der Lücke<br />

zur Brücke“ ist gelebte Transition. Es haben drei schulführende Abteilungen<br />

an der Entwicklung von Aufgaben für den Übergang von der Grundschule zur<br />

Sekundarstufe I gearbeitet. Beweggründe und Motivationen für dieses Projekt können<br />

Sie im Interview von Barbara Pitzer (Abteilung I/1), Ingrid Tanzmeister (Abteilung I/2)<br />

und Gerhild Trummer (Abteilung I/1) nachlesen.<br />

Welchen Stellenwert hat der kompetenzorientierte Spracherwerb in der Grundschule<br />

und der Sekundarstufe I (Sek I)?<br />

Trummer: Der kompetenzorientierte Fremdsprachenunterricht (FSU) in der Grundschule<br />

sollte die Basis für den FSU in den weiterführenden Schulen bilden, d. h. dem FSU<br />

in der Grundschule kommt ein genauso hoher Stellenwert zu, wie dem Unterricht in<br />

anderen Fächern.<br />

Pitzer: Dem kompetenzorientierten Unterricht in der Sekundarstufe I/NMS wird ein<br />

hoher Stellenwert beigemessen, da die Kenntnisse einer Fremdsprache einen wichtigen<br />

Baustein für den weiteren (Aus-)Bildungsweg für Jugendliche darstellen. Die BIST E8<br />

bilden den Maßstab der zu erreichenden kompetenzorientierten Ziele.<br />

Tanzmeister: Da der kompetenzorientierte Spracherwerb seit der Einführung des GERS<br />

bereits seine Verankerung im Lehrplan der Oberstufe AHS gefunden hat und darüber<br />

hinaus ein Gebot der Zeit ist, hat dieser für eine durchgehende sprachliche Bildung<br />

selbstverständlich – aufbauend ab der Grundschule – einen hohen Stellenwert.<br />

Warum ist die Transition von der Grundschule in die Sek I besonders wichtig?<br />

Trummer: Erworbene Kompetenzen im FSU in der Grundschule bilden die Basis für<br />

den Unterricht in den weiterführenden Schulen. Es soll nichts verlorengehen.<br />

Pitzer: Dem FSU in der Grundschule kommt immer mehr Bedeutung zu. Die GK4, an<br />

die die OA5 anknüpfen, haben dazu einen wichtigen Beitrag geleistet. Eine Herausforderung<br />

stellt die Tatsache dar, dass die GK4 nicht verpflichtend umzusetzen sind und<br />

4 KOMPETENZORIENTIERTER<br />

FREMDSPRACHENUNTERRICHT<br />

IM ÜBERBLICK<br />

Warum ist die Kooperation zwischen Volksschulen und Sekundarschulen so wichtig?<br />

Welche Vorteile ergeben sich?<br />

Trummer: Um den FSU in den weiterführenden Schulen gut planen zu können bzw. zu<br />

wissen, auf welchen Kompetenzen aufgebaut werden kann, ist eine enge Kooperation<br />

an der Schnittstelle GS und Sek I wichtig. Sie stellt natürlich einen großen Gelingensfaktor<br />

für Motivation und Erfolg dar.<br />

Pitzer: Eine Kooperation auf mehreren Ebenen ist bereits vor Eintritt der Schüler/innen<br />

in die weiterführende Schulart hilfreich. Diese Kooperation kann gemeinsame Aktivitäten<br />

und Projekte im FSU beinhalten, aber ebenso einen professionellen kollegialen<br />

Austausch von Lehrkräften darstellen. Die „übernehmende“ Lehrkraft kann, im Sinne<br />

der Individualisierung, Schüler/innen „dort abholen“, wo sie sind.<br />

Tanzmeister: Kooperationen zwischen den einzelnen Schulformen und Schultypen,<br />

gleichgültig auf welcher Ebene, sind grundsätzlich äußerst wichtig und anzustreben,<br />

um den Übergang von einer Schulstufe zur nächsten und speziell an den Nahtstellen<br />

für die Schüler/innen möglichst friktionsfrei gestalten zu können. Darüber hinaus ist im<br />

Sinne der Individualisierung die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Institutionen<br />

ein wichtiges Element.<br />

Was ist beim Übergang von der Grundschule in die Sekundarstufe besonders zu beachten?<br />

Trummer: Zu bedenken ist, dass in der Grundstufe I der Unterricht integrativ erfolgt,<br />

um ein kindgerechtes und spielerisches Heranführen an die Fremdsprache zu ermöglichen.<br />

Erst in der Grundstufe II ist laut Lehrplan eine Wochenstunde vorgesehen, allerdings<br />

wird der FSU als „Verbindliche Übung“ und nicht als Pflichtgegenstand geführt.<br />

Das bedeutet, es gibt keine verlässliche Rückmeldung in Form einer Beurteilung.<br />

Pitzer: Eine Herausforderung, neben der Heterogenität der mitgebrachten Kompetenzen,<br />

ist sicher auch der Umstand, dass sich junge Schüler/innen von einem Klassenlehrer/innensystem<br />

auf ein Fachlehrer/innensystem umstellen müssen und dies durch Unsicherheiten<br />

ausdrücken. Dies ist im Anfangsunterricht der Sekundarstufe mitzudenken.<br />

Tanzmeister: Beim kontinuierlichen Heranführen der Schüler/innen an die lebende<br />

Fremdsprache ist besonders darauf zu achten, dass dies kindgerecht und altersadäquat<br />

erfolgt und den Schüler/innen durch geeignete Methodik die Motivation und die Freude<br />

am Erwerb und vor allem an der Anwendung der Sprache erhalten bleiben.<br />

Wie kann die OA5-Broschüre beim „Bridging the gap“ unterstützen?<br />

Trummer / Pitzer / Tanzmeister: Die Broschüre bietet praxisorientierte Gestaltungsmöglichkeiten<br />

zur Kooperation, unterstützt das Verständnis für die jeweils andere<br />

Schulart, gibt Einblick in die Besonderheiten der (altersgerechten) Methodik und Didaktik<br />

und unterstützt durch ein vielfältiges Angebot den kompetenzorientierten Unterricht<br />

in der Übergangsphase. Die Broschüre leistet einen außerordentlich wichtigen Beitrag<br />

beim Bridging the gap.<br />

Ingrid Tanzmeister<br />

Gerhild Trummer<br />

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