<strong>Erfolg</strong> Der Kardashian- Jeder kennt sie, sie ist erfolgreich wie derzeit keine Zweite - warum eigentlich? Kim Kardashian West – ein Phänomen unserer Zeit. 111 Mio. Abonnenten auf Instagram. 30 Millionen Likes auf ihrer Facebook- Fan page. Auf Twitter verfolgen sie 60 Millionen Menschen. Wer in den sozialen Medien unterwegs ist oder hin und wieder den Fernseher anmacht, kommt wohl nicht umhin, diese Dame zu kennen. Große Reichweite auf allen Kanälen sorgt natürlich auch für volle Geldtaschen. Sie hat sogar ein eigenes Video-Spiel: „Kim Kardashian: Hollywood“, in welchem man das Leben des derzeit berühmtesten It-Girls nachspielen kann. Kim´s <strong>Erfolg</strong>sweg Kim Kardashian war mehrere Jahre lang Visagistin verschiedenster Hollywoodstars. Man kannte sie also schon sehr früh in den entscheidenden Kreisen. Für erstmalige Furore um ihre Person sorgte das Auftauchen eines Sexvideos, auf welchem Kim mit dem amerikanischen Sänger Ray J zu Gange war. Die Klage gegen die Produktionsfirma ließ sie nach Zahlung von 5 Mio. Dollar wieder fallen. Der endgültige Startschuss für Kardashians Karriere folgte im Herbst 2007 als die Reality-Soap: „Keeping up with the Kardashians“ begann, welche ihren Namen in die Wohnzimmer der Amerikaner trug. Man kann getrost sagen, die Frau hat es geschafft, sich ins internationale Rampenlicht zu begeben und dies bereits seit über einem Jahrzehnt. Dies ist beachtlich, denn üblicherweise halten sich Reality-Sternchen nicht viel länger als ein bis drei Jahre. Doch was macht den Kardashian-Mythos eigentlich aus und was macht ihn anders als alle anderen? Die 5 <strong>Erfolg</strong>sfaktoren Wer den <strong>Erfolg</strong> von Kim Kardashian lediglich an ihrem Aussehen festmacht, macht es sich zu einfach. Denn es gibt eine Vielzahl an wirklich hübschen Menschen auf der Welt, die bei weitem nicht so berühmt sind, wie Kim. Außerdem gibt es noch die weniger hübschen Menschen, die auch sehr berühmt und erfolgreich sind. Ich habe zumindest fünf Faktoren identifiziert, die Kim Kardashian und ihre Familie so bekannt und erfolgreich gemacht haben, in den letzten zehn Jahren. Wenn wir ehrlich sind, dann steht sie eigentlich für nichts. Es gibt kein Thema, in welchem sie besonderen Expertenstatus aufweist oder sich verstärkt zu einem Gebiet äußert. BRILLIANT! Faktor 1: Der Heiligenschein der Stars Man darf betonen, dass sie bereits aus sehr angesehenem und wohlhabendem Hause stammt, doch auch das reicht natürlich nicht aus, um ihren dauerhaften <strong>Erfolg</strong> nur annähernd zu erklären. Ihr Vater war Promi- Anwalt und dadurch bestanden wichtige Kontakte bereits seit früher Kindheit. Beispielsweise zu ihrer Freundin Paris Hilton, die Kim auch als Sprungbrett für die eigene Karriere nutzte. Sie trat nämlich in der sehr berühmten Serie von Hilton und Nicole Richie: „The Simple Life“ auf. Dieses Phänomen kennt man als „Halo- Effekt“ aus dem Marketing. Dabei färbt die Bekanntheit der einen Person (= Hilton) auf die andere Person (= Kim) ab. Bekannt zu werden ist die eine Sache. Viel schwieriger jedoch ist es, bekannt und einflussreich zu bleiben und dies schon seit Jahren. Dazu muss man irgendetwas besonders gut können, ein Talent haben, Leistungen bringen, etc. Dies scheint bei Kim Kardashian nicht der Fall zu sein. Zumindest oberflächlich betrachtet. Was sie nämlich perfekt beherrscht, ist PR. Kim Kardashian kann sich, wie keine andere, selbst promoten. Ihr Name ist im Laufe der Jahre zu einer strahlenden Marke geworden. Sie ist eine exzellente Geschäftsfrau, welche es versteht, aus ihrem Namen nachhaltig Geld zu machen. Unter ihrer Marke werden deshalb Kleidung, Parfüms, Bücher, Schuhe und Onlinegames verkauft. Faktor 2: Oberflächlichkeit Ich spreche damit nicht das Aussehen Kims an. Ich meine vielmehr, wofür sie steht. Wenn wir uns ehrlich sind, dann steht sie eigentlich für nichts. Es gibt kein Thema, in welchem sie besonderen Expertenstatus aufweist oder sich verstärkt zu einem Gebiet äußert. Dies ist, in ihrem Fall, ein brillanter Schachzug. Sie bleibt als Person eine – gutaussehende – Hülle, die wir selbst mit den Inhalten füllen können, wie wir wollen. Sie machte nicht den Fehler so vieler anderer „Stars“, indem sie versuchte zu singen, zu schauspielern oder ein Buch zu schreiben. Ok, ein Buch hat sie auf den Markt gebracht, doch das ist lediglich gefüllt mit Selfies von Kim. Sehr stringentes Marketing. Anstatt sich auf ungewohntes Terrain zu begeben, ließ sie live ihren Po röntgen, nachdem jemand behauptet hatte, sie hätte Implantate. Sie blieb immer die perfekte Oberfläche, hinter der man alles vermuten kann, was man möchte. Dies polarisiert natürlich, was für eine Marke ideal ist. Kaum jemand scheidet die Geister so sehr wie Kimberly Noel „Kim“ Kardashian. Diejenigen, die in ihr etwas sehen wollen, tun dies. Diejenigen, die das nicht möchten, lehnen sie, aufgrund der Inhaltsleere, ab. 12 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> 03/<strong>2018</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong> Clou Sie erfindet sich immer wieder neu, spielt mit Looks und Erwartungen: Kim Kardashian. Bild: Depositphotos/Jean Nelson ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> 03/<strong>2018</strong> . www.erfolg-magazin.de 13