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ERFOLG Magazin Ausgabe 03-2024

ERFOLG: SEBASTIAN KURZ: im Interview über Politik, Karriere und Unternehmertum; MICHAEL JAGERSBACHER: Ricky Gervais: unkonventionell und humorvoll erfolgreich; STORY: LEO REBELLA: Der Erfolg der Anderen; LEBEN: RAINER ZITELMANN: Weltreise eines Kapitalisten; DOMINIK GOERKE: DIe Macht der Hormone im Kaufverhalten; EINSTELLUNG: STEFAN MERATH: Guter oder schlechter Unternehmer? Das Mindset entscheidet!; CARSTEN STAHL: Laut gegen Mobbing!; SONSTIGES: NEWS: Aktuelle News aus der Erfolgswelt, Erfolg Magazin Brand Ambassadors, Erfolg Magazin Top Experten, BEST OF WEB

ERFOLG: SEBASTIAN KURZ: im Interview über Politik, Karriere und Unternehmertum; MICHAEL JAGERSBACHER: Ricky Gervais: unkonventionell und humorvoll erfolgreich; STORY: LEO REBELLA: Der Erfolg der Anderen; LEBEN: RAINER ZITELMANN: Weltreise eines Kapitalisten; DOMINIK GOERKE: DIe Macht der Hormone im Kaufverhalten; EINSTELLUNG: STEFAN MERATH: Guter oder schlechter Unternehmer? Das Mindset entscheidet!; CARSTEN STAHL: Laut gegen Mobbing!; SONSTIGES: NEWS: Aktuelle News aus der Erfolgswelt, Erfolg Magazin Brand Ambassadors, Erfolg Magazin Top Experten, BEST OF WEB

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PRÄVENTIONSCOACH CARSTEN STAHL: LAUT GEGEN MOBBING!<br />

Bilder: Rene Hundertpfund, Oliver Reetz, IMAGO / ABACAPRESS (Collin Xavier/Image Press Acency)<br />

<strong>03</strong>/ <strong>2024</strong><br />

ROBBIE<br />

WILLIAMS<br />

SEX, DRUGS &<br />

ROCK ‘N‘ ROLL<br />

BARBARA<br />

SCHÖNEBERGER<br />

EIN LABER-STAR IM<br />

CLUB DER 50ER<br />

CARL ICAHN<br />

EIN HARTER<br />

HUND MACHT<br />

MILLIARDEN<br />

BACKHAUS VERLAG 5 €<br />

ÖSTERREICH 5,60 € |SCHWEIZ 8,00 CHF<br />

IM INTERVIEW<br />

SEBASTIAN<br />

KURZ<br />

über Politik, Karriere und<br />

Unternehmertum<br />

Verleger<br />

Julien Backhaus<br />

über Mut zum<br />

Widerwort<br />

JENNIFER<br />

LOPEZ<br />

COMEBACK EINER<br />

BODENSTÄNDIGEN<br />

DIVA<br />

Bilder: Dieter Roosen / Roosen Photography, Oliver Reetz, Dennis Loos


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Editorial<br />

Noch mehr Erfolg<br />

für Sie!<br />

Das nächste Heft<br />

erscheint am<br />

01. Juli <strong>2024</strong><br />

Impressum<br />

<strong>ERFOLG</strong> <strong>Magazin</strong> ISSN 25057342<br />

Verlag Backhaus Verlag GmbH ist ein Unternehmen<br />

der Backhaus Mediengruppe Holding GmbH,<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

Julien Backhaus<br />

Redaktion/Grafik <strong>ERFOLG</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Chefredakteur (V. i. S. d. P.): Julien Backhaus<br />

Redaktion: Martina Karaczko, Anna Seifert<br />

Lea Trägenap<br />

E-Mail: redaktion@backhausverlag.de<br />

Objektleitung: Judith Iben<br />

Layout und Gestaltung: Judith Iben,<br />

Stefanie Schulz, Christina Meyer<br />

E-Mail: magazine@backhausverlag.de<br />

Onlineredaktion<br />

E-Mail: info@backhausverlag.de<br />

Herausgeber, Verleger:<br />

Julien Backhaus<br />

Zum Flugplatz 44 | D-27356 Rotenburg<br />

Telefon: (0 42 68) 9 53 04 91<br />

E-Mail: info@backhausverlag.de<br />

www.backhausverlag.de<br />

Lektorat<br />

Ole Jürgens Online Services<br />

Celler Weg 3 | D-27356 Rotenburg<br />

E-Mail: info@textcelsior.de<br />

Druck<br />

MedienSchiff BRuno<br />

Print- und Medienproduktion<br />

Hamburg GmbH<br />

Yachthafen Moorfleet<br />

Moorfleeter Deich 312a | D-22113 Hamburg<br />

www.msbruno.de<br />

Vertrieb<br />

D-FORCE-ONE GmbH<br />

Neuer Höltigbaum 2 | D-22143 Hamburg<br />

www.d-force-one.de<br />

Verkauf/Abo:<br />

Jahresabo Print Deutschland<br />

bei 6 <strong>Ausgabe</strong>n/Jahr EUR 36,00*<br />

Einzelheft Deutschland<br />

EUR 5,00* + EUR 1,90 Versand<br />

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Einzelheft Ausland EUR 5,00*<br />

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*Preise inkl. 7 % MwSt.<br />

Telefon (0 42 68) 9 53 04 91<br />

E-Mail aboservice@backhausverlag.de<br />

Autoren (Verantwortliche i. S. d. P.)<br />

Die Autoren der Artikel und Kommentare im <strong>ERFOLG</strong> <strong>Magazin</strong><br />

sind im Sinne des Presserechts selbst verantwortlich.<br />

Die Meinung der Autoren spiegelt nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wider. Trotz sorgfältiger<br />

Prüfung durch die Redaktion wird in keiner Weise Haftung<br />

für Richtigkeit geschweige denn für Empfehlungen<br />

übernommen. Für den Inhalt der Anzeigen sind die<br />

Unter nehmen verantwortlich.<br />

Vervielfältigung oder<br />

Verbreitung nicht ohne<br />

Genehmigung.<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Folgen Sie uns auch auf<br />

Julien Backhaus<br />

Verleger und<br />

Herausgeber<br />

Streitbar und<br />

kontrovers<br />

Erfolgreich durch Mut zum Widerwort<br />

In dieser <strong>Ausgabe</strong> geht es diesmal um<br />

streitbare Persönlichkeiten. Unser Cover-<br />

Star Sebastian Kurz hat nicht erst, als er<br />

Bundeskanzler wurde für Diskussionen<br />

gesorgt. Auch in seiner frühen Karriere<br />

als Politiker sorgte er für Erstaunen. Mit<br />

seinen frechen und offensiven Ansätzen<br />

wirbelte er die etablierte österreichische<br />

Politikwelt durcheinander. Mit seinem<br />

»Geilomobil« fuhr er durch die Republik<br />

und überzeugte junge wie alte Wähler davon,<br />

seiner Partei und ihm das Vertrauen<br />

zu schenken. Das Konzept ging auf: Er<br />

wurde junger Staatssekretär, dann Minister,<br />

dann Kanzler – der jüngste, den<br />

Europa je hatte. Heute ist er erfolgreicher<br />

Millionen-Unternehmer. Dass er dies<br />

aber nicht nur als seine eigene Leistung<br />

sieht, gesteht er im Interview.<br />

Ebenfalls streitbar sind der englische Comedian<br />

Ricky Gervais, Popstar Robbie<br />

Williams, Carsten Stahl und Carl Icahn.<br />

Gervais gilt als umstrittener Komiker auf<br />

den großen Bühnen der Welt, weil er<br />

Witze über Dinge macht, die eigentlich<br />

als unsagbar gelten. Sein Erfolg aber gibt<br />

ihm recht. Das Publikum feiert es. Auch<br />

Williams ist nie einen geraden Weg gegangen<br />

und hatte mit Dämonen zu kämpfen.<br />

Dabei nahm er nie ein Blatt vor den<br />

Mund. Seine Fans lieben ihn dafür.<br />

Carsten Stahl geht in Deutschland mit<br />

einem Tabu-Thema an die Schulen: Mobbing.<br />

Es findet überall statt und fordert<br />

sogar Todesopfer. Dennoch gibt es keine<br />

flächendeckende Strategie, dem Problem<br />

Herr zu werden. Und der wohl reichste<br />

Streithahn unter den Genannten ist Icahn.<br />

Der Hedgefonds-Milliardär aus New York<br />

versetzt seit den Siebzigern die Finanzwelt<br />

mit seinen Übernahmeschlachten in Angst<br />

und Schrecken. Was ihn treibt und wo er<br />

heute steht, erfahren Sie in diesem Heft.<br />

Viel Vergnügen beim Lesen<br />

Ihr Julien Backhaus<br />

Bild: Daniela Schenk


INHALT <strong>03</strong>/<strong>2024</strong><br />

08<br />

Sebastian Kurz<br />

im Interview<br />

Erfolg<br />

»Ich funktioniere nur im Team«<br />

Sebastian Kurz im Interview.......................... 08<br />

Ricky Gervais: unkonventionell und<br />

humorvoll erfolgreich...................................14<br />

Jennifer Lopez:<br />

Comeback einer bodenständigen Diva.........18<br />

Timothée Chalamet:<br />

Ein junger Beau mit alter Seele.....................24<br />

Robbie Williams:<br />

Sex, Drugs & Rock ‘n‘ Roll............................35<br />

Barbara Schöneberger:<br />

Ein Laber-Star im Club der 50er....................46<br />

Leben<br />

»Liberty Journey«:<br />

Weltreise eines Kapitalisten<br />

Dr. Dr. Rainer Zitelmann............................... 28<br />

Die Macht der Hormone im Kaufverhalten<br />

Dominik Goerke..........................................38<br />

46<br />

Barbara Schöneberger<br />

Ein Laber-Star im Club<br />

der 50er<br />

»TEILWEISE BIN ICH SCHON MIT<br />

AUSSAGEN VON MIR ODER<br />

MIT FRECHHEITEN VON MIR<br />

KONFRONTIERT WORDEN,<br />

WO ICH SELBST KAUM GLAUBEN<br />

KONNTE, DASS ICH DAS<br />

WIRKLICH GESAGT HABE.«<br />

Bilder: Rene Hundertpfund, IMAGO / Future Image (F. Kern), Seiring Media GmbH, IMAGO / Everett Collection (Elizabeth Goodenough)<br />

4 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . <strong>ERFOLG</strong> magazin


Story<br />

Leo Rebella: Der Erfolg der Anderen............. 32<br />

Einstellung<br />

»Guter« oder »schlechter« Unternehmer?<br />

Das Mindset entscheidet!<br />

Stefan Merath.............................................. 22<br />

Laut gegen Mobbing!<br />

Carsten Stahl im Interview............................ 40<br />

Wissen<br />

Ein harter Hund macht Milliarden<br />

Auszug aus dem Buch »King Icahn«<br />

von Mark Stevens......................................... 42<br />

Sonstiges<br />

Aktuelles...................................................... 06<br />

Buchtipps..................................................... 25<br />

<strong>ERFOLG</strong> <strong>Magazin</strong> fragt................................. 34<br />

Best of Web:<br />

Schauen Sie doch mal online rein................. 48<br />

Die <strong>ERFOLG</strong> <strong>Magazin</strong> Top Experten.............. 49<br />

Die <strong>ERFOLG</strong> <strong>Magazin</strong> Brand Ambassadors.... 50<br />

18<br />

Jennifer Lopez:<br />

Comeback einer bodenständigen Diva<br />

40<br />

Carsten Stahl<br />

im Interview<br />

<strong>ERFOLG</strong> magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

5


Aktuelles<br />

Aktuelle News aus der Erfolgswelt<br />

Lenny Kravitz<br />

auf dem »Walk of Fame«<br />

US-Musiker Lenny Kravitz ist jetzt mit einem Stern auf dem<br />

»Walk of Fame« verewigt worden. Unter dem Jubel der<br />

Fans und seiner Tochter Zoë enthüllte der Sänger den Stern<br />

in Hollywood. »Ich bin dankbar für alle Blumen, die man mir<br />

schenkt. Ich empfinde eine tiefe Dankbarkeit. Aber natürlich<br />

mache ich Kunst und Musik nicht dafür. Ich mache das für<br />

mich, weil ich es einfach machen MUSS. Ich habe keine Wahl.<br />

Aber ich bin sehr geehrt, auf der gleichen Straße verewigt zu<br />

werden wie die Beatles und einige meiner Helden«, sagte er laut eines<br />

Berichtes auf der Onlineplattform des »stern«.<br />

Seinen Durchbruch schaffte Kravitz 1989 mit seinem Album »Let Love Rule«. Zu<br />

seinen bekanntesten Hits zählen »American Woman« oder »It Ain‘t Over Til It‘s Over«.<br />

Sein zwölftes Album mit dem Titel »Blue Electric Light« soll im Mai auf den Markt<br />

kommen. Ein schönes Geschenk: Lenny Kravitz wird am 26. Mai 60 Jahre alt.<br />

Affenforscherin<br />

Jane Goodall ist 90<br />

Dame Jane Goodall ist 90 Jahre alt geworden.<br />

Die britische Verhaltensforscherin<br />

erkundete das Verhalten von Schimpansen.<br />

Eigentlich wollte sie Sekretärin<br />

werden, doch eine Reise nach Kenia<br />

veränderte ihr Leben, das sie fortan den<br />

Menschenaffen widmet. Jane Goodall<br />

setzt sich nachhaltig für Arten- und Naturschutz<br />

ein, ihre Forschungen lieferten<br />

wegweisende Erkenntnisse. Für ihre<br />

Arbeit erhielt sie zahlreiche internationale<br />

Auszeichnungen. Mattel widmete ihr<br />

eine (recyclebare) Barbiepuppe für die<br />

Serie »Inspirierende Frauen«. Goodalls<br />

Credo: »Du kannst etwas verändern –<br />

jeden Tag und zu jeder Zeit«.<br />

Penélope Cruz wird 50<br />

Am 28. April 1974 kam Penélope Cruz in Alcobendas,<br />

nahe Madrid, zur Welt. Die Schauspielerin hat eine erfolgreiche<br />

Karriere aufgebaut, die 2009 mit einem Oscar<br />

als beste Nebendarstellerin gekrönt worden ist. Zudem<br />

wurde sie zweimal als beste Hauptdarstellerin nominiert,<br />

einmal als beste Nebendarstellerin. Unter anderem wurde<br />

sie 1999 durch Almodóvars Oscar-gekröntem Werk »Alles<br />

über meine Mutter« bekannt, der auch weitere internationale<br />

Preise erhielt.<br />

Die Popband ABBA erhält vom schwedischen Königshaus<br />

den Ritterorden für außergewöhnliche<br />

Dienste. Agnetha Fältskog und Anni-Frid »Frida«<br />

Lyngstad, Benny Andersson und Björn Ulvaeus<br />

können sich über den sogenannten »Vasaorden«<br />

für »herausragende Leistungen im schwedischen<br />

und internationalen Musikleben« freuen, wie es<br />

vom Königshaus hieß. Die Band gehört mit rund<br />

400 Millionen verkauften Platten zu den erfolgreichsten<br />

Bands der Musikgeschichte.<br />

<strong>ERFOLG</strong>SUMFRAGEN<br />

Du möchtest bei der nächsten Umfrage dabei sein?<br />

Dann folge uns bei Instagram! @erfolgmagazin<br />

Welches Thema bei Erfolgreichen<br />

interessiert euch besonders?<br />

75 % Wie haben sie es geschafft?<br />

25 %<br />

Ihr Privatleben<br />

Sind Maßnahmen für den Netzwerk-<br />

Ausbau geplant?<br />

Aktueller<br />

TOP-<strong>ERFOLG</strong><br />

78 % Ja<br />

22 % Nein<br />

6 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . <strong>ERFOLG</strong> magazin


Aktuelles<br />

Bilder: IMAGO / Newscom-AdMedia (Billy Bennight) / ZUMA Wire (Kay Blake) / ABACAPRESS (Collin Xavier) / TT (Olle Lindeborg) / LaPresse, Depositphotos / olegkrugllyak, Ronny Barthel<br />

Erfolgszahl<br />

283.000 Besucher<br />

Die diesjährige Leipziger Buchmesse kann sich über<br />

ein Plus von 9.000 Besuchern freuen. 283.000 lesebegeisterte<br />

Menschen informierten sich über das<br />

Angebot von 2.085 Verlagen aus 40 Ländern.<br />

Und es gab ein kleines Jubiläum:<br />

Der 20. Preis der Leipziger Buchmesse<br />

ist vergeben worden. In<br />

der Kategorie Belletristik wurde<br />

Barbi Marković mit ihrem Roman<br />

»Minihorror« (Residenz Verlag)<br />

ausgezeichnet. Im Bereich<br />

Sachbuch/Essayistik konnte Tom<br />

Holert mit »ca. 1972« (Spector<br />

Books) überzeugen. Ki-Hyang<br />

Lee bekam den Preis für ihre<br />

Übersetzung des Bora Chungs<br />

Romans »Der Fluch des Hasen«<br />

(CultureBooks).<br />

<strong>ERFOLG</strong>SUMFRAGE<br />

Welche dieser Eigenschaften ist eurer<br />

Meinung nach entscheidend für Erfolg?<br />

Stimme das nächste Mal mit ab!<br />

Nur bei Instagram! @erfolgmagazin<br />

2 %<br />

2 %<br />

9 %<br />

Hartnäckigkeit & Ausdauer<br />

Effektives Zeitmanagement<br />

87 %<br />

Natürliches Talent & Begabung<br />

Glück & Zufall<br />

Erfolgskommentar<br />

von @alex.stadler.immo.marketing<br />

»Wer vorankommen will, muss manchmal<br />

innehalten, zurückschauen, Rückschlag<br />

erkennen, daraus lernen und dann wieder<br />

weiter gehen und diesmal besser machen.«<br />

Werde Teil der Community<br />

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bei @erfolgmagazin<br />

<strong>ERFOLG</strong>SZITAT<br />

Cristiano<br />

Ronaldo<br />

»Wenn du nicht daran glaubst,<br />

dass du der Beste bist, dann<br />

wirst du nie das Maximum aus<br />

dir herausholen können.«<br />

Jeden Tag neu auf Instagram<br />

bei @erfolgmagazin<br />

<strong>ERFOLG</strong> magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

7


Erfolg<br />

»Ich funktioniere<br />

nur im Team«<br />

Sebastian Kurz im Interview<br />

MIT BILDERN VON RENE HUNDERTPFUND<br />

Gerade einmal 31 Jahre war<br />

Sebastian Kurz alt, als er<br />

nach einer rasanten Polit-<br />

Karriere im Jahr 2017 Österreichs<br />

Bundeskanzler<br />

wurde und die Welt hierdurch in Erstaunen<br />

versetzte. Mit der Skepsis angesichts<br />

seines jungen Alters musste er<br />

umgehen lernen und auch damit, dass<br />

politische Themen keinen Welpenschutz<br />

haben. Nach dem Ibiza-Skandal<br />

2019 wurde er mit einem noch besseren<br />

Ergebnis wiedergewählt. Im Jahr 2021<br />

trat er nach Vorwürfen der Staatsanwaltschaft<br />

von seinen politischen Ämtern<br />

zurück und wandte sich dem<br />

Unternehmertum zu. In unserem großen<br />

Titel-Interview sprechen wir mit<br />

ihm über unerwartete Wendungen und<br />

Begegnungen und darüber, wie wichtig<br />

Teamarbeit für ein Alphatier ist.<br />

Herr Kurz, es gibt einmal dieses öffentliche<br />

Bild von Ihnen und es gibt den Sebastian<br />

Kurz, wie er wirklich ist. Wie<br />

viel Privatmann lässt Sebastian Kurz im<br />

öffentlichen Bild zu?<br />

Es sind so viele unterschiedliche öffentliche<br />

Bilder von mir gezeichnet worden. Ich<br />

glaube, dass keines zu 100 Prozent zutrifft;<br />

manche wahrscheinlich mehr und manche<br />

weniger. Wenn ich mich selbst beschreiben<br />

müsste, würde ich sagen, ich bin sicher jemand,<br />

der wahnsinnig gern mit Menschen<br />

arbeitet, der auch sehr gern klare Ziele verfolgt<br />

und tagtäglich immer wieder alles<br />

hinterfragt. Meine Kolleginnen und Kollegen<br />

sagen, dass ich sie in der Vergangenheit<br />

mit meiner Arbeit gefordert habe und<br />

es manchen sicherlich den letzten Nerv<br />

gekostet hat, wenn das stetige Hinterfragen,<br />

was man besser machen könnte, bis<br />

spät in die Nacht gedauert hat.<br />

Also sind Sie auch ein großer Kritiker<br />

von Sebastian Kurz?<br />

Ich bin jemand, der das eigene Tun und<br />

jegliche eigene Entscheidung immer sehr<br />

Verleger Julien Backhaus traf<br />

Sebastian Kurz in Wien.<br />

stark hinterfragt, was Fluch und Segen<br />

zugleich ist. Es ist aus meiner Sicht problematisch,<br />

wenn man das nicht tut. Wenn<br />

man alles sehr intensiv tut, ist man natürlich<br />

auch immer ein Getriebener.<br />

Reflektieren Sie, ob es anders besser gewesen<br />

wäre und versuchen dann, die<br />

Entscheidung zu revidieren, oder sagen<br />

Sie »weiter geht’s«?<br />

Nein, ich blicke auch bei Fehlentscheidungen<br />

nach vorne und mache weiter<br />

– auch notgedrungen, weil ich zehn<br />

Jahre in der Bundesregierung verbracht<br />

habe. Da trifft man täglich dutzende<br />

Entscheidungen, und viele davon sind<br />

schwerwiegend und haben Auswirkungen<br />

auf das ganze Land und auf viele<br />

Menschen. Deshalb muss man die Gewissheit<br />

ertragen, dass nicht jede Entscheidung,<br />

die man trifft, richtig ist.<br />

Man muss einfach nur tagtäglich sein<br />

Bestes geben, damit möglichst viele<br />

Entscheidungen gut und möglichst wenige<br />

falsch sind.<br />

Privatpersonen oder Unternehmern<br />

scheint man Fehler in der Öffentlichkeit<br />

schneller zu verzeihen, als Politikern.<br />

Ändert das etwas am eigenen<br />

Verhalten?<br />

»Es sind so viele unterschiedliche<br />

öffentliche Bilder von mir gezeichnet<br />

worden. Ich glaube, dass keines<br />

zu 100 Prozent zutrifft [...].«<br />

– Sebastian Kurz<br />

Bilder: Rene Hundertpfund<br />

8 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . <strong>ERFOLG</strong> magazin


Erfolg<br />

<strong>ERFOLG</strong> magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . www.erfolg-magazin.de 9


Erfolg<br />

Sebastian Kurz war von Dezember 2017 bis Mai 2019 und von Januar 2020 bis<br />

Oktober 2021 Bundeskanzler der Republik Österreich. 2022 ging er zunächst zu »Thiel<br />

Capital«. Heute ist Sebastian Kurz gemeinsam mit seinem Team von »SK Management«<br />

als international agierender Berater tätig. Sein Schwerpunkt liegt dabei vor allem im<br />

Nahen Osten. Er hat außerdem mit Partnern in verschiedene Unternehmen investiert und<br />

mit zwei Mitgründern das Cybersicherheits-Unternehmen »Dream« in Tel Aviv, Israel,<br />

gestartet. Zuletzt wurde das Unternehmen mit 200 Millionen Dollar bewertet.<br />

Als ich mit 24 Jahren Staatssekretär für<br />

Integration geworden bin, hatte ich einen<br />

extrem harten Einstieg, weil die ganze<br />

Medienlandschaft der Meinung war, ich<br />

sei einfach zu jung für diese Funktion. Ein<br />

Medium hat sogar von »Verarsche« geschrieben.<br />

Ein guter Freund hat mich<br />

damals kontaktiert und gesagt: »Schau<br />

nicht zu viel auf das, was über dich berichtet<br />

wird, sondern versuche einfach,<br />

bestmöglich deine Arbeit zu machen!«.<br />

Und als es dann sehr gut gelaufen ist, hat<br />

mich dieser Freund wieder angerufen und<br />

gesagt, sein Rat gelte nach wie vor. Ich<br />

habe eigentlich immer versucht, mich daran<br />

zu halten, nicht zu viel darauf zu<br />

geben, ob man für etwas gerade öffentlich<br />

Lob oder Kritik erntet. Ich habe mich einfach<br />

tagtäglich bemüht, das zu tun, was<br />

ich für richtig erachte und Entscheidungen<br />

so zu treffen, wie ich sie für angebracht<br />

und notwendig halte.<br />

Könnte man Sie dann im positiven Sinne<br />

als stur bezeichnen?<br />

Nein, ich glaube nicht, weil ich nur im<br />

Team funktioniere. Ich funktioniere nur<br />

im langen gemeinsamen Durchdiskutieren<br />

– man könnte fast schon sagen: im<br />

Zerreden – solange, bis der Punkt erreicht<br />

ist, an dem es sich gut anfühlt,<br />

eine Entscheidung zu treffen. Ich bin ein<br />

absoluter Teamplayer, der nur im Rudel<br />

funktioniert. Anstatt mich abhängig von<br />

einer medialen Beurteilung zu machen,<br />

verlasse ich mich auf die Meinung, den<br />

Rat und die Einschätzung der Menschen<br />

in meinem Umfeld, Menschen mit viel<br />

Expertise oder Erfahrungen in den jeweiligen<br />

Themenbereichen und bin<br />

dankbar dafür. Und das ist, glaube ich,<br />

ein großer Unterschied.<br />

Was war für Sie die größte Umstellung,<br />

als Sie von der Politik in die Privatwirtschaft<br />

gewechselt sind?<br />

Das war am Anfang wahrscheinlich auch<br />

eine der großen Umstellungen für mich, als<br />

ich die Politik verlassen habe. Ich war es<br />

immer gewohnt, in großen Strukturen und<br />

Teams zu arbeiten. Das war eine große Umstellung<br />

bei meinem Schritt ins Unternehmertum.<br />

Mittlerweile sind viele der Dinge,<br />

die wir gestartet haben, gewachsen, es gibt<br />

10 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . <strong>ERFOLG</strong> magazin


Erfolg<br />

größere Teams und ich merke auch, dass ich<br />

darin wieder sehr aufgehe. Die Aufbauarbeit<br />

macht mir Spaß.<br />

Sie haben extrem jung mit der Politik<br />

begonnen. Warum haben Sie damals<br />

diesen politischen Weg eingeschlagen?<br />

Es gab keinen großen Plan, ganz im<br />

Gegenteil. Ich war sehr früh politisch interessiert,<br />

wollte aber eigentlich nie Politiker<br />

werden, sondern einen »anständigen«<br />

Beruf haben und mich nebenbei<br />

politisch engagieren. Das ehrenamtliche<br />

Engagement wurde dann aber immer<br />

mehr und mehr, bis ich letztlich Chef der<br />

bürgerlichen Jugendorganisation in Österreich<br />

wurde. Das ist gut gelaufen und<br />

die Organisation war damals sehr groß<br />

und schlagkräftig. Der Einstieg in die<br />

Bundesregierung wurde mir dann de<br />

facto über Nacht angeboten.<br />

Auch das wollte ich zunächst gar nicht,<br />

habe auch noch versucht, das abzulehnen.<br />

Als dann irgendwann mein Parteichef<br />

zu mir gesagt hat, es sei schon an die<br />

Medien durchgesickert und stehe jetzt in<br />

allen Zeitungen, gab es kein Zurück<br />

mehr. Zusammengefasst bin ich also<br />

eher zufällig in die Rolle des Spitzenpolitikers<br />

gekommen.<br />

War es Ihr Talent oder hatten Sie anderen<br />

gegenüber einen Vorteil, der Sie direkt<br />

an die Spitze gebracht hat?<br />

Es war zu Beginn eine Kombination aus<br />

einer starken Leidenschaft für die ehrenamtliche<br />

politische Arbeit und einigen Zufällen.<br />

Mein größtes Asset in meiner Zeit<br />

als Spitzenpolitiker war sicherlich, dass ich<br />

mit Abstand das beste Team hatte. Ich habe<br />

immer versucht, mir die besten Leute zu<br />

suchen – die qualifiziert waren und gleichzeitig<br />

einen starken Antrieb hatten, ihrem<br />

Land zu dienen und einen Beitrag zu leisten.<br />

Ich glaube, der Hauptgrund, warum<br />

wir zwei Wahlen sehr erfolgreich schlagen<br />

durften, war definitiv diese große Zahl an<br />

tollen Persönlichkeiten.<br />

Verbirgt sich dahinter nicht trotzdem<br />

auch so etwas wie Disziplin oder<br />

Durchhaltevermögen?<br />

Natürlich – wenn man zehn Jahre in der<br />

Bundesregierung tätig ist – entwickelt<br />

man eine gewisse Leidensfähigkeit.<br />

Hatten Sie die nicht schon vorher?<br />

Wenn man mit 24 Jahren morgens in der<br />

Funktion als Regierungsmitglied aufwacht<br />

und die gesamte Medienlandschaft<br />

des Landes über einen herfällt, dann gibt<br />

es eben kein Zurück. Ich glaube nicht,<br />

dass es damals an Durchhaltevermögen<br />

oder Eminenz gelegen hat, sondern dass<br />

ich schlicht keine Alternative hatte, als zu<br />

versuchen, meine Arbeit bestmöglich zu<br />

machen. Insofern würde ich sagen, es war<br />

keine besondere Fähigkeit, sondern<br />

schlicht und ergreifend ein Mangel an<br />

Alternativen. (lacht)<br />

Sie sind ja ein Kommunikationstalent.<br />

Haben Sie diese Eigenschaft erst entwickelt<br />

oder hatten Sie die vorher schon?<br />

Ich weiß nicht, ob ich ein Kommunikationstalent<br />

bin. Ich mag Menschen und<br />

ich bin jemand, der einfach gern mit anderen<br />

Menschen in Interaktion ist, in Zusammenarbeit<br />

oder in Diskurs, das finde<br />

ich einfach schön.<br />

Sie sind ein streitbarer Typ, vielleicht<br />

auch ein Alphatier. Würden Sie sich als<br />

Anführer bezeichnen?<br />

Was stimmt ist, dass ich viele verschiedene,<br />

sehr verantwortungsvolle Funktionen<br />

innehatte. Aber ich funktioniere<br />

definitiv nur im Team. Das war in der<br />

Politik immer so und genauso ist es jetzt<br />

bei all meinen unternehmerischen Tätigkeiten.<br />

Egal, welches Projekt ich starte:<br />

Ohne Partner, die ich schätze und mag,<br />

hätte ich gar keine Lust, es zu machen!<br />

Bilder: Rene Hundertpfund<br />

»Ich war sehr früh politisch<br />

interessiert, wollte aber eigentlich<br />

nie Politiker werden […].«<br />

– Sebastian Kurz<br />

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11


Erfolg<br />

Ihr erstes Projekt nach der Politik war<br />

eines mit Peter Thiel. Wie kam das zustande<br />

und was hat sie da gereizt – und<br />

was hat Peter Thiel an Ihnen gereizt?<br />

Als ich mich entschieden habe, die Politik<br />

zu verlassen, hatte ich zunächst keinen<br />

Plan oder kein klares Ziel, was ich als<br />

Nächstes machen würde. Gott sei Dank<br />

habe ich sehr schnell unterschiedlichste<br />

Angebote aus der Wirtschaft und Industrie<br />

bekommen, die ich allesamt interessant<br />

fand. Für mich war eigentlich der<br />

logische Schritt, in eine Management-<br />

Rolle in einer größeren Struktur zu gehen,<br />

weil ich bisher auch immer in größeren<br />

Strukturen im politischen Bereich gearbeitet<br />

habe. Gleichzeitig haben mir einige<br />

den Rat gegeben, Unternehmer zu<br />

werden – unter anderem auch Peter Thiel,<br />

der mir gesagt hat, ich sei der Typ dazu<br />

und hätte meine Aufgabe als Politiker<br />

auch unternehmerisch angelegt.<br />

Und haben Sie ihm zugestimmt?<br />

Es hat mich jedenfalls ein Stück weit<br />

Überwindung gekostet, hat sich aber auch<br />

richtig angefühlt. Und ich habe dann relativ<br />

schnell beschlossen, diesen Weg zu<br />

gehen und mehrere unternehmerische<br />

Projekte gestartet. Das Projekt, das sich<br />

am dynamischsten entwickelt hat, ist definitiv<br />

die Cyber-Sicherheitsfirma in Tel<br />

Aviv, die ich mit zwei israelischen Partnern<br />

ein halbes Jahr nach meinem Rücktritt<br />

aus der Politik gestartet habe.<br />

Wie ist denn dieses israelische Start-up<br />

zustande gekommen?<br />

Eigentlich eher zufällig. Ein Freund wollte<br />

mir in Tel Aviv unterschiedliche Start-ups<br />

und Investmentmöglichkeiten zeigen, war<br />

aber leider krankheitsbedingt nicht dazu<br />

imstande, diese Tour mit mir zu machen<br />

und hat stattdessen einen anderen großen<br />

israelischen Unternehmer darum gebeten.<br />

Ich hatte immer schon eine große<br />

Bewunderung für den Unternehmergeist<br />

der Start-up-Nation Israel, aber trotz aller<br />

spannenden Unternehmen und Projekte,<br />

die ich da sehen durfte, wollte ich am<br />

liebsten eigentlich mit demjenigen zusammenarbeiten,<br />

der mich da durchgelotst<br />

hatte: Shalev Hulio war der Gründer<br />

der »NSO Group«, einer der größten Offensive<br />

Cyber Firmen der Welt.<br />

»Zusammengefasst bin ich<br />

also eher zufällig in die<br />

Rolle des Spitzenpolitikers<br />

gekommen. «<br />

– Sebastian Kurz<br />

Er hat das Unternehmen ungefähr zur<br />

selben Zeit verlassen, wie ich die Politik.<br />

Ergebnis dieses Israel-Aufenthalts<br />

war, dass wir beide das Gefühl hatten,<br />

wir sollten gemeinsam etwas Neues<br />

starten. Es hat dann ein paar Monate<br />

gebraucht, bis wir unseren Ansatz definiert<br />

hatten und uns klar war, was wir<br />

genau tun wollen. Im Herbst 2022 haben<br />

wir dann zu dritt das Unternehmen<br />

»Dream« gegründet und viele Talente<br />

12 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . <strong>ERFOLG</strong> magazin


Erfolg<br />

aus unterschiedlichen israelischen Unternehmen<br />

abgeworben, die unter anderem<br />

Erfahrungen im Bereich Offensive Cyber<br />

hatten und haben sie mit ihrem Knowhow<br />

eine künstliche Intelligenz trainieren<br />

lassen, um neue Cybersicherheitslösungen<br />

für kritische Infrastruktur zu schaffen.<br />

Das hat sehr viel Zuspruch bei Investoren<br />

gefunden. Wir haben erst 20<br />

Millionen und in weiterer Folge noch<br />

einmal 35 Millionen Euro geraist.<br />

Sind Sie Netzwerker, jemand, der für<br />

solche Projekte Leute findet?<br />

Wir sind noch ein sehr junges Unternehmen,<br />

aber ich bin dankbar, dass die Investoren<br />

an unsere Idee geglaubt haben<br />

und sich das Unternehmen mittlerweile<br />

sehr dynamisch entwickelt.<br />

Wer gehört zu Ihrer Zielgruppe?<br />

Das sind große Unternehmen, zum Beispiel<br />

aus dem Energie- oder Infrastrukturbereich<br />

sowie Staaten, die sich<br />

bestmöglich vor Cyberangriffen schützen<br />

wollen.<br />

Sie sind nicht das einzige Cyber-Security-Unternehmen.<br />

Was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal?<br />

In diesem Bereich die Künstliche Intelligenz<br />

zu nutzen ist das Besondere, das gab es so in<br />

der Vergangenheit noch nicht. Die Cyberangriffe<br />

werden sich durch die Nutzung von<br />

künstlicher Intelligenz in Zukunft verändern,<br />

sie werden sich verschärfen und sie<br />

werden gefährlicher werden. Aber auf der<br />

anderen Seite sind natürlich auch die Möglichkeiten,<br />

solche Angriffe abzuwehren,<br />

ganz andere, als noch vor einigen Jahren.<br />

Durch das unvergleichbare Know-how<br />

unserer Mitarbeiter und mithilfe von KI<br />

haben wir die Fähigkeit zu erkennen, wie<br />

diese Cyberangriffe stattfinden, wie Hacker<br />

denken und welche Angriffsvektoren da<br />

normalerweise verfolgt werden.<br />

Dieses Projekt ist nicht das einzige, das<br />

Sie verfolgen.<br />

Nein, ich habe auch ein Beratungsunternehmen<br />

gegründet, das vor allem in den<br />

Golfstaaten und in Europa tätig ist. Darüber<br />

hinaus habe ich auch ein Investment Vehikel<br />

für Investitionen hier in Österreich,<br />

Deutschland, aber auch in Osteuropa.<br />

Kommen Sie mit dieser ganzen Reisetätigkeit<br />

noch gut klar?<br />

Ich gebe zu, dass ich extrem viel unterwegs<br />

bin. Wir haben einen zweijährigen<br />

Sohn und insofern versuche ich natürlich<br />

auch, dass wir immer wieder gemeinsam<br />

reisen, um möglichst viel Zeit<br />

auch mit meinem Kleinen verbringen zu<br />

können. Ich würde sagen, ich bin im<br />

Schnitt zwei bis drei Wochen im Monat<br />

unterwegs und die restliche Zeit in Österreich.<br />

Wenn man den ganzen Tag viel<br />

arbeitet, ist es schön, wenn man mit dem<br />

Kleinen gemeinsam in der Früh aufwacht<br />

und ein bisschen Zeit hat, bevor<br />

der Arbeitstag startet.<br />

»Ich bin ein absoluter Teamplayer,<br />

der nur im Rudel funktioniert.«<br />

– Sebastian Kurz<br />

Bilder: Rene Hundertpfund<br />

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Erfolg<br />

Ricky Gervais 2017 in der<br />

Massey Hall in Toronto.<br />

»Ich bin nicht beleidigt,<br />

wenn jemand<br />

mich ein Arschloch<br />

nennt. Es ist eine<br />

Tatsache.«<br />

– RICKY GERVAIS<br />

14<br />

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Erfolg<br />

Ricky Gervais<br />

– unkonventionell und humorvoll erfolgreich<br />

EIN GASTBEITRAG VON MICHAEL JAGERSBACHER<br />

Spricht man von Comedy-Genies<br />

und Gesellschaftskritikern der<br />

Neuzeit, ist der Name Ricky Gervais<br />

sicherlich einer der ersten,<br />

der einem in den Sinn kommt.<br />

Mit einem geschätzten Vermögen von<br />

über 160 Millionen Dollar ist Gervais<br />

einer der erfolgreichsten Unternehmer<br />

und Comedians überhaupt. Ihm gelang<br />

sogar das Kunststück, mit einem einzigen<br />

Auftritt in Hollywood sage und schreibe<br />

1,8 Millionen Dollar zu verdienen, was<br />

ihm sogar einen Eintrag ins Guinnessbuch<br />

der Rekorde einbrachte. Besonders bekannt<br />

ist er für seinen gesellschaftskritischen<br />

und provokanten Humor. Sehen wir<br />

uns also an, wie Gervais es seit Jahrzehnten<br />

schafft, Rekorde zu brechen und sein<br />

Publikum in den Bann zu ziehen.<br />

Hintergrund und frühes Leben<br />

Ricky Dene Gervais, geboren am 25.<br />

Juni 1961 in Reading, England, wuchs in<br />

einfachen Verhältnissen auf. Sein Vater,<br />

ein Arbeiter in einer Baufirma, und<br />

seine Mutter, eine Hausfrau, prägten<br />

seine Kindheit. Schon früh zeigte sich<br />

Gervais’ Talent für Komik und Unterhaltung,<br />

wobei er oft seine Familie und<br />

Freunde mit seinen humorvollen Einlagen<br />

zum Lachen brachte.<br />

Bildschirm brachte. Die Serie, die das Leben<br />

in einem langweiligen Büro durch<br />

die Augen des Büroleiters David Brent<br />

(gespielt von Gervais selbst) zeigte, wurde<br />

schnell zur absoluten Kultserie. Die trockenen<br />

Witze, die peinlich-genauen Charakterstudien<br />

und die unangenehm realistische<br />

Darstellung des Büroalltags<br />

trafen den Nerv des Publikums wie beinahe<br />

keine andere Serie zu der Zeit.<br />

Der Erfolg von »The Office« war auch<br />

kein Zufall. Gervais und Merchant wollten<br />

eine Serie schaffen, die sich von den<br />

»Humor ist der<br />

Schutzschild, der<br />

uns davor bewahrt,<br />

wahnsinnig<br />

zu werden.«<br />

– RICKY GERVAIS<br />

Bilder: IMAGO / ZUMA Wire / Everett Collection<br />

Seine Leidenschaft für Comedy und Humor<br />

führte ihn zu ersten Auftritten in<br />

lokalen Clubs und Bars, wo schon so<br />

viele große Karrieren starteten. Mitte der<br />

1990er Jahre begann er seine Karriere als<br />

Radiomoderator bei verschiedenen Londoner<br />

Radiostationen wie »XFM«. Dort<br />

lernte er auch seinen späteren langjährigen<br />

Freund und Kollaborateur Stephen<br />

Merchant kennen. Gemeinsam schrieben<br />

sie Sketche und entwickelten Ideen<br />

für zukünftige Projekte.<br />

Der Durchbruch mit »The Office«<br />

Der Wendepunkt in Gervais’ Karriere war<br />

im Jahr 2001, als BBC die Mockumentary-Serie<br />

»The Office« auf den<br />

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Erfolg<br />

Ricky Gervais, Tea Leoni und Greg Kinnear als<br />

die Darsteller Bertram Pincus D.D.S., Gwen und<br />

Frank Herlihy 2008 in dem Film »Ghost Town«.<br />

»Wenn Gott<br />

existiert, warum<br />

gibt es dann Leid<br />

und Schmerz in<br />

der Welt? Um uns<br />

zum Lachen zu<br />

bringen.«<br />

– RICKY GERVAIS<br />

üblichen Sitcoms abhebt. Das Mockumentary-Format,<br />

das einen pseudodokumentarischen<br />

Blick auf das Leben in einem<br />

Büro wirft, half enorm dabei.<br />

Gervais’ Rolle als David Brent<br />

In der Rolle des David Brent brillierte<br />

Gervais mit seiner Fähigkeit, zwischen<br />

Komik und Tragik zu jonglieren. Brent<br />

war ein liebenswerter Narzisst, der sich<br />

selbst ständig inszenierte und dabei oft<br />

grandios scheiterte. Gervais’ Darstellung<br />

brachte ihm Lob von Kritikern und<br />

Fans gleichermaßen ein und etablierte<br />

2019 spielt Ricky Gervais in dem Film<br />

»After Life« die Rolle des Tony Johnson.<br />

ihn als führende Figur im britischen<br />

Comedy-Genre. »The Office« wurde<br />

von Kritikern hochgelobt und erhielt<br />

zahlreiche Auszeichnungen, darunter<br />

den renommierten »Golden Globe« und<br />

den »BAFTA Award«.<br />

Gervais’ Leistung als David Brent wurde<br />

als Meisterwerk der Komik gefeiert, da<br />

er subtilen Humor mit tieferer Charakterentwicklung<br />

vereinte. Diese frühen<br />

Erfolge legten den Grundstein für Gervais’<br />

beeindruckende Karriere in der<br />

Unterhaltungsindustrie.<br />

Cineastische Fortführung seines Erfolgs<br />

Nach diesem Erfolg wagte Gervais den<br />

Sprung ins Kino und machte schnell von<br />

sich reden. Unter den zahlreichen Filmen,<br />

in denen Gervais mitwirkte, stachen<br />

einige besonders hervor. In der<br />

Komödie »Ghost Town« von 2008 spielte<br />

er einen grummeligen Zahnarzt, der<br />

nach einem Unfall die Fähigkeit erlangte,<br />

Geister zu sehen. Seine Darstellung zeigte<br />

auch hier seine Fähigkeit, humorvolle<br />

und gleichzeitig tiefgründige Charaktere<br />

zum Leben zu erwecken.<br />

Ein weiterer Höhepunkt war seine Rolle<br />

als Berater für den Film »Nachts im Museum«<br />

und dessen Fortsetzungen. Als Dr.<br />

McPhee brachte er mit seinem trockenen<br />

Humor und seiner charmanten Art eine<br />

zusätzliche Dimension in die beliebte<br />

Filmreihe ein.<br />

Ricky Gervais als Stand-up-Komiker<br />

Mit seinen scharfen Beobachtungen, seinem<br />

schwarzen Humor und seiner Fähigkeit,<br />

kontroverse Themen anzusprechen,<br />

hat er sich eine treue Fangemeinde auf<br />

der Bühne erobert. Seine Liveauftritte<br />

sind legendär und bieten einen unvergleichlichen<br />

Einblick in seine Gedankenwelt<br />

und seinen einzigartigen Humor.<br />

Einen seiner »Golden Globes« erhielt er<br />

für seine Performance auf der Bühne.<br />

Gervais’ Stand-up-Shows und Comedy-<br />

Specials haben die Grenzen des Genres<br />

immer wieder neu definiert. Sein »Humanity«-Special<br />

von 2018, in dem er<br />

über Politik, Religion und gesellschaftliche<br />

Normen spricht, wurde von Kritikern<br />

als Meisterwerk gefeiert. Seine Fähigkeit,<br />

ernste Themen mit Humor zu<br />

verbinden und gleichzeitig zum<br />

16 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . <strong>ERFOLG</strong> magazin


Erfolg<br />

Nachdenken anzuregen, macht ihn zu<br />

einem der einflussreichsten Stand-up-<br />

Komiker seiner Generation.<br />

Kritik an seinem Humor<br />

Mit seinem Humor hat Gervais oft kontroverse<br />

Diskussionen ausgelöst. Seine<br />

Fähigkeit, tabuisierte Themen anzusprechen<br />

und politische Unkorrektheit zu zelebrieren,<br />

hat sowohl Lob als auch Kritik<br />

hervorgerufen. Einige sehen in ihm einen<br />

wahren Meister des schwarzen Humors,<br />

während andere seine Ansichten als beleidigend<br />

oder respektlos empfinden.<br />

Gervais selbst verteidigt seinen Humor<br />

als Mittel, um die Gesellschaft zum Nachdenken<br />

anzuregen. Auf jeden Fall sorgt er<br />

damit für Aufsehen und Gesprächsstoff.<br />

Beispiele seines Humors<br />

Zitate von Ricky Gervais sind nicht nur<br />

lustig, sondern enthalten oft auch eine<br />

tiefere Bedeutung. Sie spiegeln seine<br />

Sichtweise auf das Leben, die Gesellschaft<br />

und den Humor wider. Hier habe ich exemplarisch<br />

mehrere herausgegriffen:<br />

»Ich bin nicht beleidigt, wenn jemand mich<br />

ein Arschloch nennt. Es ist eine Tatsache.«<br />

Dieser Spruch zeigt Gervais’ Selbstironie<br />

und seine Fähigkeit, Kritik mit Humor zu<br />

nehmen. Er akzeptiert, dass nicht jeder<br />

ihn mögen wird und spielt darauf humorvoll<br />

an. Selbstironie ist eine fantastische<br />

Möglichkeit, sympathisch zu wirken, wie<br />

ich bereits mehrere Male ausgeführt habe.<br />

Ein kluger Schachzug.<br />

»Wenn Gott existiert, warum gibt es dann<br />

Leid und Schmerz in der Welt? Um uns<br />

zum Lachen zu bringen.«<br />

Hier drückt Gervais seinen skeptischen<br />

Blick auf Religion aus, während er gleichzeitig<br />

den Sinn für Humor nicht verliert.<br />

Er stellt eine scheinbar ernsthafte Frage<br />

und gibt eine humorvolle Antwort darauf.<br />

»Humor ist der Schutzschild, der uns davor<br />

bewahrt, wahnsinnig zu werden.«<br />

Diese Aussage zeigt, wie wichtig Gervais<br />

den Humor als Mittel zur Bewältigung<br />

des Lebens betrachtet. Er sieht Humor als<br />

eine Art Therapie, um mit den Herausforderungen<br />

des Alltags umzugehen.<br />

Aktuelle Projekte und Vorhaben<br />

Ein aktuelles Projekt, das die Fans begeistert,<br />

ist seine Arbeit an der Netflix-<br />

Serie »After Life«. In dieser Serie spielt<br />

Gervais die Hauptrolle als Tony, ein<br />

Mann, der nach dem Verlust seiner Frau<br />

versucht, wieder einen Sinn im Leben zu<br />

finden. Die Serie wurde von Kritikern<br />

und Zuschauern gleichermaßen gelobt<br />

für ihre Mischung aus herzzerreißender<br />

Emotionalität und schwarzem Humor.<br />

Sein aktuelles Projekt hat sogar einen<br />

Deutschlandbezug. In der Serie »German<br />

Genius« ist er ab Mai <strong>2024</strong> ebenfalls<br />

zu sehen. Ich bin mir sicher, dass er mit<br />

seiner unkonventionellen und provokanten,<br />

jedoch gleichzeitig charmanten Art<br />

sicherlich noch in vielen Filmen und<br />

Serien zu bewundern sein wird.<br />

Der Autor<br />

Michael Jagersbacher ist Erwachsenenbildner<br />

und Philosoph. Zudem<br />

arbeitet er als Kommunikationstrainer,<br />

Unternehmer, Buchautor und Blogger.<br />

In der Rolle des<br />

David Brent brillierte<br />

Gervais mit<br />

seiner Fähigkeit,<br />

zwischen Komik<br />

und Tragik zu<br />

jonglieren.<br />

Bilder: IMAGO / IMAGO / Cinema Publishers Collection / ZUMA Press / ZUMA Wire / i Images, Karin Bergmann<br />

Ricky Gervais und Jane Fallon beim 77th<br />

Annual Golden Globe Awards in Beverly Hills.<br />

<strong>ERFOLG</strong> magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

17


Erfolg<br />

18<br />

www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . <strong>ERFOLG</strong> magazin


Erfolg<br />

Jennifer<br />

Lopez<br />

Comeback einer<br />

bodenständigen Diva<br />

Bilder: IMAGO / Everett Collection (Elizabeth Goodenough) / Everett Collection (TSDINLI FE088)88)<br />

Jennifer Lopez ist am 24. Juli 1969 als<br />

Tochter puerto-ricanischer Einwanderer<br />

in der New Yorker Bronx zur<br />

Welt gekommen. Zu dieser Zeit hat<br />

wohl niemand geahnt, dass sie einmal<br />

ein Weltstar werden würde – als<br />

Sängerin und Schauspielerin. Dabei war<br />

der Berufswunsch der kleinen Jennifer ein<br />

ganz anderer: »Ich möchte verliebt sein.«<br />

Das war die Antwort, die Jennifer Lopez als<br />

Kind auf die Frage, was sie mal werden<br />

möchte, gegeben hat. Was daraus geworden<br />

ist, zeigt der US-Superstar in seinem<br />

Musikfilm »This Is Me… Now«, der aktuell<br />

auf Amazon zu sehen ist. Der turbulentbunte<br />

Film offenbart ihre jahrzehntelange<br />

Suche nach dieser Liebe mit allen ihren<br />

Niederlagen, die mit der Hochzeit mit Ben<br />

Affleck möglicherweise jetzt ein Ende für<br />

die 54-Jährige gefunden hat. Gleichzeitig<br />

blickt das dazugehörige Making-of des<br />

Musicals »The Greatest Love Story Never<br />

Told« hinter die Fassade einer Frau, die mit<br />

Kraft und Leidenschaft eine Weltkarriere<br />

aufgebaut hat und nun nach zehn Jahren<br />

ein weltweites Comeback feiert.<br />

Von der Bronx in die Charts<br />

Jennifer Lopez legte den Grundstein für ihre<br />

Karriere während ihrer Schulzeit an einer<br />

katholischen Mädchenschule in der Bronx.<br />

Jennifer Lopez (3. v. l.)1990 als Fly Girl<br />

in der Comedyshow »Living Color«<br />

mit ihren Kolleginnen Jossie Harris,<br />

Diedre Lang und Lisa Thompson.<br />

Sie entdeckte ihre Leidenschaft fürs Tanzen<br />

und nahm Ballettstunden. Nach der Schulzeit<br />

arbeitete sie als Tänzerin und Tanzlehrerin<br />

und nebenher studierte sie Schauspiel.<br />

Ihre ersten Schritte ins Showbusiness<br />

machte sie als Backgroundtänzerin in Musikvideos<br />

und später als »Fly Girl« in der<br />

Comedyshow »In Living Color«. In Janet<br />

Jacksons Musikvideo zu »That’s the Way<br />

Love Goes« war sie ebenfalls zu sehen.<br />

Jennifer Lopez legte den Grundstein für<br />

ihre Karriere während ihrer Schulzeit an<br />

einer katholischen Mädchenschule in<br />

der Bronx.<br />

1998 unterzeichnete Jennifer Lopez<br />

dann ihren ersten Plattenvertrag bei<br />

Sony Records. Was die junge J.Lo von<br />

anderen Popkünstlern unterschied, war,<br />

dass sie zwar ihren lateinamerikanischen<br />

und die multikulturellen Background<br />

der Bronx in die Musik einfließen<br />

ließ, jedoch verkörperte sie nicht<br />

das gängige Latina-Klischee dieser Zeit,<br />

sondern punktete mit einem selbstbewussten<br />

und modernen Frauenbild.<br />

<strong>ERFOLG</strong> magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

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Erfolg<br />

Jennifer Lopez mit Filmpartner<br />

Jack Nickolson im Film »Blood<br />

and Wine«, 1996 ...<br />

... und 1997 in ihrer ersten<br />

Hauptrolle als Sängerin Selena<br />

im gleichnamigen Film.<br />

Der Weg nach Hollywood<br />

Mitte der 1990er Jahre bekam Jennifer<br />

Lopez erste Nebenrollen; unter anderem<br />

in Filmen wie »Money Train« oder Francis<br />

Ford Coppolas »Jack«. In Bob Rafelsons<br />

Film noir »Blood and Wine« trat sie<br />

neben Jack Nicholson und Michael Caine<br />

auf und war mittlerweile einem breiteren<br />

Filmpublikum bekannt. Mit dem Film<br />

»Selena«, in dem sie die Hauptrolle der<br />

lateinamerikanischen Popikone Selena<br />

Quintanilla spielte, schaffte sie 1997 den<br />

entscheidenden Schritt in die Schauspielwelt<br />

Hollywoods. Es folgten kommerziell<br />

erfolgreiche Filme wie »Wedding Planner<br />

– Verliebt, verlobt, verplant«, »Manhattan<br />

Love Story« oder »Das Schwiegermonster«<br />

an der Seite von Jane Fonda,<br />

mit der sie immer noch befreundet ist.<br />

Im Mai 2023 feierte ihr Film »The Mother«<br />

von Niki Caro, bei dem Jennifer<br />

Lopez auch als Produzentin mitwirkte,<br />

auf »Netflix« Premiere. Und die nächste<br />

Netflix-Premiere steht bereits an. Im Mai<br />

erscheint der neue Streifen »Atlas« bei<br />

dem Streaminganbieter. In dem Science-<br />

Fiction-Streifen spielt sie eine Datenanalystin,<br />

die die Welt vor künstlicher Intelligenz<br />

retten muss. Die Bandbreite der<br />

Rollen, die Jennifer Lopez spielt, ist beeindruckend.<br />

Sie scheint sich als Schauspielerin<br />

in einer Romcom genauso gut<br />

ausdrücken zu können wie in einem Sci-<br />

Fi-Actioner wie »Atlas«. Dass sie bereits<br />

einige Nominierungen für die »Goldene<br />

Himbeere« erhalten hat, schadet ihrer<br />

Karriere bislang nicht. Zu etabliert ist die<br />

Künstlerin und laut »People <strong>Magazin</strong>«<br />

schönste Frau der Welt bereits in der öffentlichen<br />

Wahrnehmung.<br />

Jennifer Lopez ist eine Perfektionistin,<br />

die ihre ganze Kraft in<br />

ihre Projekte investiert.<br />

Dass es diese Wahrnehmung gibt, hat<br />

Jennifer Lopez zunächst aber gar nicht<br />

realisiert. In einem Interview erzählte<br />

sie dem US-<strong>Magazin</strong> »Variety«, dass sie<br />

sehr erschrocken gewesen sei, als sie<br />

zum ersten Mal in der Öffentlichkeit erkannt<br />

wurde. »Ich erinnere mich, wie<br />

ich die Straße entlangging und jemand<br />

meinen Namen rief. Ich dachte, das sei<br />

jemand, der mich kennt«, wird die<br />

54-Jährige zitiert. »Ich drehte mich um<br />

und kannte die Person nicht.« Ihre natürliche<br />

Art hat sie sich bis heute bewahrt<br />

und sie scheint trotz ihres Glamours<br />

frei von Allüren zu sein.<br />

Jennifer Lopez gilt als Mitbegründerin<br />

der »Latin Wave«, die mit Künstlern wie<br />

Enrique Iglesias, Ricky Martin und<br />

Marc Anthony zur Jahrtausendwende<br />

weltweit die Charts beherrschte.<br />

Diese individuelle Interpretation ihrer<br />

Herkunft gepaart mit modernem Pop<br />

kam gut an, ihr erstes Album »On the 6«<br />

aus dem Jahr 1999 verkaufte sich acht<br />

Millionen Mal. Die Debütsingle »If You<br />

Had My Love« schoss auf Platz Eins der<br />

Billboard Hot 100. 2002 erschien ihr Album<br />

»This Is Me … Then«, an das ihr<br />

aktuelles Comeback-Album »This Is Me<br />

… Now« thematisch anknüpft. Nach dem<br />

Erscheinen des Albums »A.K.A« im Jahr<br />

2014, ein Jahr nachdem sie einen Stern<br />

auf dem »Hollywood Walk of Fame« erhielt,<br />

legte die Künstlerin eine Pause ein.<br />

In der Doku »The Greatest Love Story<br />

Never Told« zeigt sie nicht nur, wie hart<br />

sie hinter den Kulissen arbeitet, wie fokussiert<br />

sie ist und zur Problemlöserin<br />

wird. Sie zeigt auch eine Jennifer Lopez,<br />

eine »Jenny From The Block«, die müde<br />

aussieht, die kein Make-up, dafür aber<br />

einen unförmigen Frotteebademantel<br />

trägt, und die auch mal zottelige Haare<br />

hat. Millionen Zuschauerinnen werden<br />

20 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . <strong>ERFOLG</strong> magazin


Erfolg<br />

ihr vermutlich dafür danken. Sie beklagt<br />

sich scherzend, dass ihr Mann Ben Affleck<br />

bei den Musicalproben die jungen<br />

Tänzerinnen zu sehen bekommt, während<br />

er zu Hause eine »alte Frau« habe.<br />

Und sie zeigt einen Weltstar, der Niederlagen<br />

einstecken muss, der nervlich sichtlich<br />

angeschlagen ist, weil Geldgeber abspringen<br />

und sie das finanzielle Risiko<br />

nun selbst tragen muss, oder weil einige<br />

prominente Künstler ihre Teilnahme an<br />

dem Musical absagen, und weil eben<br />

nicht immer alles »Roter Teppich« ist.<br />

Jennifer Lopez ist eine Perfektionistin, die<br />

ihre ganze Kraft in ihre Projekte investiert.<br />

Für ihren Musicalfilm sucht sie zum<br />

Beispiel den Matsch, der für eine Szene<br />

benötigt wird, selber aus, testet die Konsistenz;<br />

und sie arbeitet akribisch an der<br />

Choreografie, zeigt eine Ausdauer, die mit<br />

den deutlich jüngeren Tänzerinnen mithalten<br />

kann. Unterstützung erhielt sie in<br />

dieser stressigen Zeit von ihrer langjährigen<br />

Freundin Jane Fonda, die auch in<br />

dem Musical mitwirkt.<br />

Zahlreiche Frösche bis Ben<br />

Ihre Perfektion konnte aber in ihrem Privatleben<br />

und bei ihrem Wunsch nach der<br />

großen Liebe zunächst nichts ausrichten.<br />

Insgesamt wurde J.Lo dreimal geschieden:<br />

Ojani Noa, Chris Judd und Marc Anthony<br />

heißen ihre Ex-Ehemänner. Diese drei gescheiterten<br />

Ehen verarbeitet Jennifer Lopez<br />

in ihrem Musicalfilm. Dabei stört es<br />

sie nicht, dass sie sehr private Einblicke in<br />

ihre verletzliche Seele gibt. Sie steht zu<br />

ihrem Hang nach kitschiger Romantik, es<br />

ist ein wichtiger Teil des Films, gehört zu<br />

einer Frau, die in ihrem Inneren scheinbar<br />

immer das Mädchen geblieben ist, das<br />

so gerne verliebt sein wollte.<br />

Affleck. Möglicherweise symbolisiert<br />

»This Is Me… Now« jetzt einen Schlusspunkt<br />

der langen Suche.<br />

Finanziell ausgesorgt<br />

Was auch immer das Ausnahmetalent<br />

Jennifer Lopez noch vorhat, sie wird es<br />

sich leisten können. Das Gesamtvermögen<br />

wird laut »Vermögen <strong>Magazin</strong>« auf<br />

rund 335 Millionen Euro geschätzt. Mehr<br />

als 80 Millionen verkaufte Platten und<br />

zahlreiche Filmrollen sicherten dem<br />

Weltstar sein Einkommen. Wie viele erfolgreiche<br />

Künstler ist Jennifer Lopez aber<br />

auch Unternehmerin, die ihre Popularität<br />

und ihr Image zu vermarkten weiß.<br />

Im Jahr 2001 gründete sie ihr eigenes Modelabel<br />

»JLO by Jennifer Lopez«, das 2005<br />

mit der Kollektion »Sweetface« erweitert<br />

worden ist. Zudem brachte sie drei<br />

Parfums für Frauen und einen Herrenduft<br />

auf den Markt, außerdem lancierte sie<br />

2021 die Marke »JLo Beauty«.<br />

2002 eröffnete Lopez das kubanische Restaurant<br />

»Pasadena« in Kalifornien. 2013<br />

brachte der amerikanische Spielzeughersteller<br />

Mattel eine Barbie-Linie auf den<br />

Markt, die Jennifer Lopez gewidmet<br />

wurde. Für den Auftritt auf einer Geburtstagsfeier<br />

eines Oligarchen soll sie<br />

laut Medienberichten eine Gage von 1,5<br />

Millionen US-Dollar bekommen haben.<br />

Als Jurymitglied der Show »American<br />

Idol« war sie in vier Staffeln im TV zu<br />

sehen. Und auch dieses Jahr wird der<br />

Kontostand steigen. Ihr neues Album<br />

»This Is Me… Now« ist seit Februar auf<br />

dem Markt und die passende Tour mit<br />

Auftritten in mehr als 30 US-Städten startet<br />

im Sommer. MK<br />

An ihrem 52. Geburtstag gab sie dann<br />

das »Bennifer«-Liebes-Comeback auf<br />

Instagram bekannt [...].<br />

Bilder: IMAGO / United Archives / Everett Collection (Warner Bros Courtesy Everett Collection) / Everett Collection<br />

Ein Umstand, den sie in dem Film auch<br />

zeigt – stark überzeichnet und mit einem<br />

Sinn für Selbstironie. Nahestehende Personen<br />

wie ihre Managerin haben sie gefragt,<br />

ob sie das wirklich tun wolle, ob<br />

sie dieses Image-Risiko wirklich eingehen<br />

wolle, doch J.Lo war von ihrer Idee<br />

nicht abzubringen, wie in der Doku zu<br />

sehen ist. Vielleicht auch, weil sie sich<br />

am Ziel ihrer Wünsche angekommen<br />

sieht. Das hat viele Jahre lang gedauert:<br />

Mit ihrem Schauspielkollegen Ben Affleck<br />

wurde Jennifer Lopez im Jahr 20<strong>03</strong><br />

erstmals ein Paar, was aber nicht von<br />

Dauer war. Zu hoch soll der öffentliche<br />

Druck für beide gewesen sein. Sie küsste<br />

also in den folgenden Jahren mehrere<br />

Frösche, bis sie im Mai 2021 wieder mit<br />

dem Schauspieler gesichtet wurde. An<br />

ihrem 52. Geburtstag gab sie dann das<br />

»Bennifer«-Liebes-Comeback auf Instagram<br />

bekannt, am 17. Juli 2022 haben<br />

die beiden schließlich geheiratet. Bürgerlich<br />

heißt J.Lo seitdem Jennifer Lynn<br />

<strong>ERFOLG</strong> magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

21


Einstellung<br />

»Guter« oder<br />

»schlechter«<br />

Unternehmer?<br />

Das Mindset<br />

entscheidet!<br />

EIN EXPERTENBEITRAG VON STEFAN MERATH<br />

Der Unterschied zwischen<br />

»guten« und »schlechten«<br />

Unternehmern liegt im<br />

Mindset, davon bin ich<br />

überzeugt! Warum? Weil ich<br />

seit mehr als 30 Jahren Unternehmer bin<br />

und die Rückschau auf diese bewegten<br />

Jahre keinen anderen Rückschluss zulässt.<br />

In meiner ersten Internetfirma war ich,<br />

vereinfacht gesagt, nur ein Programmierer,<br />

für den auch andere Programmierer<br />

arbeiteten. Ich rannte der Kohle hinterher,<br />

war in dem Sinne zeitweise mega erfolgreich<br />

und fuhr das Ding schließlich<br />

trotzdem gegen die Wand. Mit meinem<br />

zweiten Unternehmen wollte ich es besser<br />

machen, weil ich verstanden hatte: Niemand<br />

wird als Unternehmer geboren,<br />

aber das Unternehmersein kann man lernen!<br />

Ich las hunderte Bücher, besuchte<br />

Seminare, ließ mich coachen, transferierte<br />

trockene Theorie in die KMU-Praxis<br />

und testete, was davon wirklich funktioniert<br />

und was nicht.<br />

Heute bin ich der Schwarzgurtunternehmer,<br />

der ich immer sein wollte.<br />

Selbstverständlich beschäftige ich<br />

mich nach wie vor mit Themen wie<br />

Strategieentwicklung, Mitarbeiterführung<br />

und dem Aufbau einer<br />

Unternehmenskultur.<br />

Viel wichtiger sind mir aber ganz andere<br />

Fragen:<br />

• Wie kann ich selbst in der größten<br />

Krise aus einer inneren Haltung<br />

der Ruhe heraus agieren?<br />

• Wie kann ich im Unternehmeralltag<br />

in den Flow kommen und<br />

meine Begeisterung auch auf<br />

mein Team übertragen?<br />

• Welche Rahmenbedingungen<br />

braucht es, damit sich meine<br />

Mitarbeitenden auch während<br />

der Arbeitszeit weiterentwickeln<br />

können?<br />

• Wie kann ich meinen Kunden den<br />

größtmöglichen Nutzen bieten?<br />

• Wie möchte ich in den verbleibenden<br />

Jahren leben, damit ich am<br />

Ende zurückblicken und sagen<br />

kann: »Ja, das war ein erfülltes, ein<br />

sinnvolles Leben und ich habe einen<br />

wirklichen Beitrag geleistet?«<br />

Wenn ich auf all diese Fragen Antworten<br />

finde, dann kommt nicht nur der wirtschaftliche<br />

Erfolg von selbst, sondern<br />

auch die Erfüllung. Ich mag in dem Zusammenhang<br />

den Vergleich mit dem<br />

Archetyp des guten Königs: Der erschafft<br />

ein Königreich, in dem die Menschen gut<br />

gedeihen können.<br />

Wie aber gelingt der Shift? Über diese<br />

Frage habe ich in meiner Rolle als Unternehmercoach<br />

und Buchautor schon mit<br />

hunderten Unternehmerinnen und Unternehmern<br />

diskutiert. Auch sie sind der Meinung:<br />

Der Shift ist keine gedankliche<br />

22 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . <strong>ERFOLG</strong> magazin


Einstellung<br />

Hürde, sondern eine emotionale. Wer<br />

schmerzhaftes Scheitern durchlebt, wer<br />

realisiert, dass ein Porsche allein weder<br />

glücklich macht noch dauerhaften Erfolg<br />

garantiert, spürt so stark wie nie zuvor,<br />

dass der Status Quo keine Option mehr ist.<br />

In solchen Momenten steckt unwahrscheinlich<br />

viel Veränderungsenergie. Was<br />

jeder Unternehmer und jede Unternehmerin<br />

im ersten Schritt konkret tun kann,<br />

um zur besten Version seiner oder ihrer<br />

selbst zu werden?<br />

• Im Gegensatz zu »schlechten« Unternehmern<br />

machen »gute« Unternehmer<br />

keine Umsatz- oder Zielvorgaben.<br />

Sie geben ihrem Team Raum,<br />

sich ausschließlich auf die Bedürfnisse<br />

ihrer Kunden zu konzentrieren.<br />

»Die Schwarzgurt-Unternehmer«<br />

von Stefan Merath<br />

456 Seiten<br />

Erschienen: März <strong>2024</strong><br />

GABAL Verlag<br />

ISBN: 978-3-967-39177-0<br />

Für mich selbst bedeutet das unter anderem<br />

ganz konkret: Ich meditiere täglich,<br />

mache mehrmals die Woche Kampfsport,<br />

ernähre mich gesund, beschäftige<br />

mich mit aktuellen Entwicklungen im<br />

Bereich Psychologie, KI, Wirtschaft. All<br />

das hilft mir, in meiner Energie und inneren<br />

Ruhe zu bleiben und gleichzeitig<br />

permanent zu wachsen – persönlich wie<br />

auch als Unternehmer. (L)<br />

• Erfolg oder Erfüllung? Den Unterschied<br />

macht hier ganz klar die Fähigkeit<br />

zur Selbstreflexion! Beim<br />

Abgleich des inneren Gefühls mit<br />

der Realität helfen Kundenfeedbacks<br />

ebenso wie Notizen aus den letzten<br />

Mitarbeitergesprächen oder das<br />

Feedback von Lebenspartnern, guten<br />

Freunden oder der eigenen Unternehmer-Community.<br />

»Die Frage lautet nicht, was du haben oder<br />

erreichen willst. Sie lautet, wer willst du werden?«<br />

– STEFAN MERATH<br />

• Geld hat eine enorme Sogkraft und<br />

der Übergang zwischen »gut« und<br />

»schlecht« ist fließend. Jeder Unternehmer,<br />

jede Unternehmerin tut deshalb<br />

gut daran, das eigene Mindset<br />

in regelmäßigen Abständen zu überprüfen<br />

und sich der eigenen Werte<br />

wieder bewusst zu werden. Hier können<br />

Fragen helfen wie: »Liegen mir<br />

meine Kunden wirklich am Herzen<br />

oder habe ich lediglich gelernt, dass<br />

ich mit zufriedenen Kunden mehr<br />

Kohle machen kann?«<br />

Ein letzter, übergeordneter Gedanke: Nur<br />

wer an seiner eigenen Unternehmerpersönlichkeit<br />

arbeitet, ist perspektivisch in<br />

der Lage, sein Unternehmen nachhaltig<br />

zu verbessern!<br />

Bilder: J. Rolfes, Momentesammler.pro, Cover: GABAL Verlag<br />

Stefan Merath hat sich als Unternehmer<br />

und Bestsellerautor einen<br />

Namen gemacht. Er ist zudem<br />

Gründer der Unternehmercoach<br />

GmbH; nach dem Prinzip: Unternehmer<br />

coachen Unternehmer.<br />

<strong>ERFOLG</strong> magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

23


Erfolg<br />

TIMOTHÉE<br />

CHALAMET<br />

– Ein junger Beau<br />

mit alter Seele<br />

24<br />

www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . <strong>ERFOLG</strong> magazin


Buchtipps<br />

Bild: IMAGO / ZUMA Wire (Rocco Spaziani)<br />

Mit der ersten richtigen<br />

Hauptrolle und gerade<br />

einmal 22 Jahren die<br />

Chance auf einen »Oscar«<br />

zu haben – das<br />

schafft nicht jeder. Und auch sechs Jahre<br />

später scheint der Bann um Timothée Chalamet<br />

ungebrochen: Der heute 28-Jährige<br />

schnappt sich eine große Rolle nach der<br />

nächsten, singt, tanzt und kreiert nebenbei<br />

noch Mode und Schmuck mit den bekanntesten<br />

Designern. Ein Multitaskingtalent –<br />

doch nicht nur das macht ihn zum<br />

Schwarm der Presse, der Regisseure und<br />

natürlich einer ganzen Generation.<br />

Fürs Rampenlicht geboren<br />

Timothée Hal Chalamet wurde am 27.<br />

Dezember 1995 als Sohn einer ehemaligen<br />

New Yorker Broadway-Tänzerin und<br />

eines französischen Autors in New York<br />

City geboren. Aufgewachsen ist er im<br />

»Manhattan Plaza« in Hell’s Kitchen; die<br />

Sommer seiner Kindheit verbrachte er bei<br />

seinen Großeltern in Frankreich. Durch<br />

seine Eltern wuchsen er und seine<br />

Schwester Pauline bilingual und mit einer<br />

»Als Schauspieler lebst du an<br />

einem Tisch mit 30 Persönlichkeiten<br />

in deinem Kopf und du versuchst,<br />

dich um alle zu kümmern,<br />

ohne verrückt zu werden.«<br />

– Timothée Chalamet<br />

doppelten Staatsbürgerschaft auf. Heath<br />

Ledgers Performance als der Joker in<br />

»The Dark Night« motivierte den Halbfranzosen<br />

dann 2008, ebenfalls ins<br />

Schauspiel einzusteigen. Später wurde er<br />

an der »Fiorello H. LaGuardia High<br />

School of Music & Art and Performing<br />

Arts« aufgenommen und trat dort in<br />

mehreren Schulmusicals auf. 2009 erhielt<br />

er seine erste kleine Fernsehrolle in »Law<br />

& Order«, es folgten Auftritte in »Royal<br />

Pains« und »Homeland«. Neben Matthew<br />

McConaughey war Chalamet dann<br />

2014 in Christopher Nolans Sci-Fi-<br />

Drama »Interstellar« zu sehen. Seitdem<br />

führt er ein Leben auf der Überholspur,<br />

das erkennt auch der Jungschauspieler<br />

selbst. 2023 meinte er in einem Gespräch<br />

mit »GQ«: »In der Wohnung meines<br />

Freundes Julian gibt es ein Polaroidfoto<br />

von mir, denn er macht von jedem, der<br />

in seiner Wohnung gelebt hat, ein Bild<br />

– und es gibt eines von mir aus dem Jahr<br />

2015. Wenn ich mich dort sehe, denke<br />

ich: Ich fühle mich, als hätte ich seither<br />

sieben Leben gelebt.«<br />

Be useful<br />

von Arnold Schwarzenegger<br />

288 Seiten, erschienen: Oktober 2023<br />

Lübbe Life, ISBN: 978-3-431-07055-2<br />

Wie konnte sich Arnold Schwarzenegger immer wieder neu<br />

erfinden? In diesem Buch enthüllt Schwarzenegger seine sieben<br />

Erfolgsregeln. Entlang persönlicher Erlebnisse zeigt er,<br />

wie er durch eine klare Vision, harte Arbeit, Zuversicht und<br />

Demut seine Träume verwirklichte.<br />

Suchen Sie einen Weg zum Glück? Finden Sie 52! Bestsellerautor<br />

Rolf Dobelli bietet völlig neue Denkansätze fürs Leben<br />

Was macht ein gutes Leben aus? Anstatt eine Pauschalantwort<br />

zu geben, stellt »Die Kunst des guten Lebens« einen<br />

unverzichtbaren Werkzeugkasten für den Alltag zusammen.<br />

Dietrich Mateschitz: Flügel für Menschen und Ideen<br />

von Volker Viechtbauer<br />

224 Seiten, erschienen: Dezember 2023<br />

Benevento, ISBN: 978-3-710-90177-5<br />

Der Autor Volker Viechtbauer war ein Weggefährte von Dietrich<br />

Mateschitz, dem Gründer von Red Bull. Den Slogan »Red Bull verleiht<br />

Flügel« kennt wohl jeder: Dahinter steht eine Weltanschauung,<br />

die Freiheit, Eigenverantwortung und den Gestaltungswillen<br />

des Menschen im Sinne des Humanismus in den Mittelpunkt stellt.<br />

Joe Dispenza zeigt in seinem Werk »Ein neues Ich«, wie wir<br />

die Erkenntnisse aus Quantenphysik, Neurobiologie, Gehirnforschung<br />

und Genetik praktisch umsetzen können. Nach einer<br />

leicht lesbaren Einführung führt Dispenza Sie in vier Wochen<br />

durch einen Prozess der neuronalen Umstrukturierung.<br />

How to Marktführer<br />

von Matthias Aumann<br />

272 Seiten, erschienen: April <strong>2024</strong><br />

Nxt Lvl GmbH, ISBN: 978-3-949-45879-8<br />

Als Unternehmer strebst du nach maximalem wirtschaftlichem<br />

Erfolg. Damit es deiner Familie, deinen Mitarbeitern und<br />

natürlich dir selbst finanziell gut geht. »How to Marktführer«<br />

ist DIE Pflichtlektüre in deinem Büro, um dir all deine unternehmerischen<br />

Träume zu verwirklichen.<br />

Cover: Lübbe Life, Piper, Benevento, Koha Verlag, Nxt Lvl GmbH<br />

Die Kunst des guten Lebens<br />

von Rolf Dobelli<br />

384 Seiten, erschienen: September 2019<br />

Piper, ISBN: 978-3-492-31445-9<br />

Ein neues Ich<br />

von Joe Dispenza<br />

400 Seiten, erschienen: Oktober 2012<br />

Koha Verlag, ISBN: 978-3-867-28196-6<br />

<strong>ERFOLG</strong> magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong><br />

25


Erfolg<br />

Timothée Chalamet als Elio Perlman<br />

in »Call Me by Your Name«, 2017.<br />

Timothée Chalamet als Willy Wonka<br />

in »Wonka«, 2023.<br />

Als Newcomer die Chance auf einen Oscar<br />

Der große Durchbruch kam für Chalamet<br />

dann 2017 als Elio in der Comingof-Age-Liebesgeschichte<br />

»Call Me by<br />

Your Name«. Von diesem Zeitpunkt an<br />

konnte die Presse – und auch das Publikum<br />

– gar nicht mehr aufhören, von dem<br />

jungen Schauspieler zu schwärmen.<br />

Unter anderem wurde seine Darstellung<br />

im »Hollywood Reporter« und in der<br />

»New York Times« als eine der besten<br />

des Jahres aufgelistet. Als Newcomer erhielt<br />

Chalamet ein wenig später den<br />

»Gotham Independent Film Award« und<br />

den »Independent Spirit Award«. Hinzu<br />

kamen zahlreiche Nominierungen, darunter<br />

auch für einen »Academy Award«.<br />

Damit wurde der damals 22-Jährige zur<br />

drittjüngsten Person, die jemals für<br />

einen »Oscar« als bester Hauptdarsteller<br />

nominiert wurde. Es folgten von der<br />

Presse gefeierte Auftritte in »Lady Bird«,<br />

»Little Women«, »Beautiful Boy«, »The<br />

King« und »Bones and All« und ein wenig<br />

später fand er sich in der »30 Under<br />

30«-Liste der Forbes wieder.<br />

Zwischen Sandwürmern und Oompa Loompas<br />

Timothée Chalamet fand 2021 eine seiner<br />

bisher größten Rollen als Paul Atreides in<br />

Denis Villeneuves Adaption des Science-<br />

Fiction-Romans »Dune«. Er war dabei die<br />

Wunschbesetzung des Regisseurs: »Der<br />

Junge ist brillant: sehr intellektuell, sehr<br />

stark. Und er hat diese Art von allgemeiner<br />

Jugend in seinen Zügen und der Kon-<br />

verrückt zu werden«, berichtete er damals<br />

der »GQ«. Rund neun Millionen<br />

US-Dollar soll er laut Variety am Musical<br />

verdient haben. Mit insgesamt über<br />

600 Millionen US-Dollar wurde die<br />

Geschichte über den singenden Chocolatier<br />

der bis jetzt umsatzstärkste Film<br />

mit Chalamet in einer Hauptrolle.<br />

Die Stilikone<br />

Ob in fliederfarbenem Latex von Prada<br />

oder in einem rückenfreien Jumpsuit von<br />

Haider Ackermann – Chalamet beweist<br />

immer wieder, dass er auch in der Fashionwelt<br />

angekommen ist. Von der<br />

»Vogue« wurde er bereits 2019 zum »einflussreichsten<br />

Mann in der Fashionszene«<br />

ernannt – seine selbst gestylten Looks<br />

würden »die Grenze zwischen traditioneller<br />

Männlichkeit und Weiblichkeit<br />

verschieben«. »Vielleicht liegt es daran,<br />

dass ich auf einer Highschool für darstellende<br />

Künste in New York war, oder, wie<br />

mich meine Mutter erzogen hat. Ich habe<br />

immer nur das getragen, was mir passt«,<br />

überlegte Chalamet im Gespräch mit<br />

dem <strong>Magazin</strong>. Die »GQ« konnte dem nur<br />

zustimmen: 2020 wurde er zum bestangezogenen<br />

Mann weltweit ernannt. 2023<br />

folgte dann die Wahl der Leser zum »Stylishsten<br />

Mann des Jahres«.<br />

2023 ging Chalamet außerdem unter die<br />

Schmuckdesigner: In Zusammenarbeit<br />

mit Cartier wurde eine mit 964 Edelsteinen<br />

besetzte und von »Wonka« inspirierte<br />

»[...] er ist ein Kind, das mehr über das Leben weiß, als sein Alter<br />

es anmuten lässt.« – Denis Villeneuves<br />

Timothée Chalamet als Paul Atreides<br />

in »Dune: Part Two«, <strong>2024</strong>.<br />

trast mit der alten Seele in seinen Augen<br />

– er ist ein Kind, das mehr über das Leben<br />

weiß, als sein Alter es anmuten lässt.« Der<br />

Film über die Machtkämpfe des Wüstenplanets<br />

Arrakis wurde mit über 400 Millionen<br />

US-Dollar eine der erfolgreichsten<br />

Produktionen des Jahres. Der Nachfolger<br />

der Reihe ist mit aktuell rund 500 Millionen<br />

US-Dollar sogar noch erfolgreicher:<br />

Seit Februar dieses Jahres ist Chalamet<br />

erneut neben meterlangen Sandwürmern<br />

in »Dune: Part Two« zu sehen – wofür er<br />

rund drei Millionen US-Dollar Gage bekommen<br />

haben soll.<br />

Im Dezember 2023 trat Timothée Chalamet<br />

in »Wonka« in die Fußstapfen<br />

von Johnny Depp und Gene Wilder. Der<br />

verspielte Willy Wonka stellte einen<br />

Kontrast zu seinen bisher eher ernsteren<br />

Rollen dar. »Als Schauspieler lebst<br />

du an einem Tisch mit 30 Persönlichkeiten<br />

in deinem Kopf und du versuchst,<br />

dich um alle zu kümmern, ohne<br />

Halskette kreiert. Ein Jahr später folgte<br />

dann das goldene Gegenstück: Pünktlich<br />

zur Premiere des Films »Dune: Part Two«<br />

designte er erneut mit Cartier eine Kette,<br />

die an den Wüstenplanet angelehnt<br />

wurde. »Die Kreationen von Cartier waren<br />

schon immer meine erste Wahl für<br />

wichtige Momente und die Zusammenarbeit<br />

an diesem Projekt hat mich darin<br />

nur bestärkt«, sagte der junge Designer in<br />

einer Pressemitteilung.<br />

Teenieschwarm, Fashionikone, einer der<br />

gefragtesten Schauspieler in Hollywood<br />

– Timothée Chalamet zählt schon längst<br />

nicht mehr nur als Newcomer. Sein Vermögen<br />

wird auf mittlerweile rund 25<br />

Millionen US-Dollar geschätzt und es<br />

scheint sicher, dass der Hype um ihn<br />

auch in den nächsten Jahren oder sogar<br />

Jahrzehnten nicht abklingen wird.<br />

Schließlich bezeichnete die »Los Angeles<br />

Times« ihn bereits im Jahr 2018 als »den<br />

Schauspieler seiner Generation«. LT<br />

Bilder: IMAGO / ZUMA Wire (Sony Pictures Classics) / ZUMA Press (Warner Bros) / Everett Collection<br />

26 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . <strong>ERFOLG</strong> magazin


09:41<br />

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Bild: Depositphotos / elenathewise


Leben<br />

Mit »Free to Choose«-Gründer Bob Chitester<br />

vor der Sommerresidenz von Milton Friedman<br />

in den Bergen von Vermont, USA.<br />

Argentinien: Rainer Zitelmann mit<br />

Eduardo Tassano, Bürgermeister<br />

von Corrientes.<br />

Bratislava: Das Motto der Libertären<br />

hier ist »Capitalism and Heavy Metal«<br />

– Mario Blaščák und Peter Gonda.<br />

Santiago de Chile<br />

Was hat eine Weltreise<br />

in 30 Länder mit<br />

Freiheit zu tun?<br />

28 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . <strong>ERFOLG</strong> magazin


Leben<br />

EIN GASTBEITRAG VON DR. DR. RAINER ZITELMANN<br />

»LIBERTY JOURNEY«:<br />

WELTREISE EINES KAPITALISTEN<br />

Dr. Dr. Rainer Zitelmann besucht in<br />

20 Monaten 30 Länder auf vier Kontinenten<br />

Bilder: Dr. Dr. Rainer Zitelmann<br />

Viele Menschen träumen von<br />

einer Weltreise. Ich habe<br />

eine Weltreise gemacht, die<br />

mich von April 2022 bis Dezember<br />

2023 nach Asien, in<br />

die USA und nach Lateinamerika geführt<br />

hat, und zudem in 18 europäische Länder.<br />

Insgesamt habe ich 260.000 Flugkilometer<br />

zurückgelegt, ein Albtraum für jeden Öko-<br />

Aktivisten. Doch ich habe es für eine gute<br />

Sache getan, und ganz ohne schlechtes Gewissen,<br />

beziehungsweise »Flugscham«.<br />

Dabei besuchte ich Staaten, mit denen<br />

ich zuvor schon mehr oder weniger gut<br />

vertraut war, aber auch solche, wo ich<br />

noch nie war – beispielsweise Argentinien,<br />

Kolumbien, Chile, Nepal oder die<br />

Mongolei. Und auch Länder, in die ich<br />

vorher nur zum Urlaub gereist war, so<br />

etwa nach Vietnam. Im Urlaub jedoch<br />

liege ich gerne faul in der Sonne und lese.<br />

Da lerne ich das Land nicht kennen.<br />

Viele Länder besuchte ich in diesen etwa<br />

eineinhalb Jahren mehrfach: In den USA<br />

war ich in New York, Washington, Boston,<br />

Miami, Las Vegas, West Palm Beach<br />

und Memphis. Mehrfach bereiste ich<br />

auch Chile, Argentinien, Paraguay, Polen,<br />

Albanien und Georgien.<br />

Ich nenne die Reise »Liberty Road Trips«<br />

oder »Liberty Journey«. Was hat eine Weltreise<br />

in 30 Länder mit Freiheit zu tun?<br />

Wirtschaftliche Freiheit ist das Ziel<br />

Ich habe die 30 Länder in den Jahren<br />

2022 und 2023 besucht, um mehr über<br />

den Stand der wirtschaftlichen Freiheit<br />

in diesen Ländern zu erfahren. Politische<br />

Freiheit und wirtschaftliche Freiheit sind<br />

beide gleich wichtig, aber der Fokus lag<br />

für mich auf der wirtschaftlichen Freiheit,<br />

weil ich der Meinung bin, dass sie in<br />

einem Land die wichtigste Voraussetzung<br />

im Kampf gegen Armut ist. Deshalb<br />

setze ich mich weltweit für wirtschaftliche<br />

Freiheit ein. Ich mache das<br />

mit meinen Büchern, mit Artikeln,<br />

Interviews und Vorträgen.<br />

Dadurch habe ich in vielen Ländern auf<br />

der Welt großartige Menschen kennengelernt,<br />

die sich für Freiheit und Kapitalismus<br />

einsetzen. Oftmals nennen sie<br />

sich »Libertäre« oder »Klassisch Liberale«,<br />

was jedoch keineswegs eine geschlossene<br />

Weltanschauung ist, sondern<br />

Georgien: Mit Alica in<br />

der Sonne von Tiflis.<br />

eher eine bestimmte Geisteshaltung. So<br />

unterschiedlich die Menschen, die sich<br />

zur liberalen oder libertären Bewegung<br />

zählen, auch sind, so haben sie eines gemeinsam:<br />

die hohe Wertschätzung für die<br />

Freiheit. Sie lernen in diesem Buch also<br />

auch die libertäre Weltbewegung und einige<br />

ihrer Protagonisten kennen. Bekannt<br />

wurde diese Bewegung vielen Menschen<br />

erst vor Kurzem durch Javier Milei.<br />

Buchverträge in 30 Ländern<br />

Am Beginn eines jeden Jahres setze ich<br />

mir Ziele für die nächsten zwölf Monate.<br />

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass<br />

Zielsetzung, wie ich sie in meinem Buch<br />

»Setze dir größere Ziele!« beschreibe,<br />

funktioniert. Mein Ziel, das ich am Silvesterabend<br />

2021/22 niederschrieb, lautete:<br />

»Mein Buch ›In Defence of Capitalism‹<br />

erscheint in 20 Sprachen.« Ich nahm mir<br />

vor, in alle 20 Länder zu reisen. Doch bereits<br />

nach einem halben Jahr hatte ich<br />

Am Beginn eines jeden<br />

Jahres setze ich mir<br />

Ziele für die nächsten<br />

zwölf Monate.<br />

<strong>ERFOLG</strong> magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

29


Leben<br />

Albanien: Die »Pyramide von Tirana«<br />

wurde von der Tochter des Diktators<br />

Enver Hoxha als Gedenkstätte<br />

entworfen und ist heute ein IT-Hub.<br />

Polen: Mit Marek Tatala, CEO der Economic<br />

Freedom Foundation, und Zitelmanns polnischem<br />

Verleger Krzysztof Zuber.<br />

Ich versprach jedem<br />

Verlag in diesen Ländern,<br />

dass ich eine Umfrage<br />

darüber in Auftrag geben<br />

werde, wie die Menschen<br />

dort zur wirtschaftlichen<br />

Freiheit stehen.<br />

Buchverträge für 20 Länder geschlossen<br />

und erhöhte daher die Zielsetzung auf 30.<br />

Das ist eine Menge, denn bis dahin war<br />

keines meiner Bücher in mehr als einem<br />

Dutzend Sprachen erschienen.<br />

Ich versprach jedem Verlag in diesen Ländern,<br />

dass ich eine Umfrage darüber in<br />

Auftrag geben werde, wie die Menschen<br />

dort zur wirtschaftlichen Freiheit stehen.<br />

Und ich versprach den Verlagen und den<br />

liberalen Thinktanks, persönlich in jedes<br />

einzelne dieser Länder zu kommen.<br />

»Weltreise eines Kapitalisten«<br />

von Dr. Dr. Rainer Zitelmann<br />

400 Seiten<br />

Erscheint: Mai <strong>2024</strong><br />

FinanzBuch Verlag<br />

ISBN: 978-3-95972-783-9<br />

Ich wusste, dass mich das alles etwa 1,5<br />

Million Euro kosten würde, denn Umfragen,<br />

die von renommierten Meinungsforschungsinstituten<br />

gemacht werden, sind<br />

teuer. Allein für die Meinungsumfragen<br />

zum Image des Kapitalismus (35 Länder)<br />

und zum Image der Reichen (13 Länder)<br />

bezahlte ich genau 658.000 Euro. In den<br />

meisten Ländern führte das Institut »Ipsos<br />

MORI« die Befragungen durch. Diese Umfragen<br />

waren für das Buch sehr wichtig. Sie<br />

gaben mir einen ersten Eindruck, wie die<br />

Menschen in dem jeweiligen Land zu<br />

Marktwirtschaft und Kapitalismus stehen.<br />

Beides ist wichtig: persönliche Gespräche<br />

und Eindrücke auf der einen Seite, empirische<br />

Forschungen auf der anderen Seite.<br />

Die Ergebnisse der Umfragen konnte ich<br />

oft besser verstehen, wenn ich in das Land<br />

gereist war und dort mit den Menschen<br />

gesprochen hatte. Umgekehrt konnte ich<br />

meine Eindrücke aus den Gesprächen besser<br />

einordnen, wenn ich die in den Umfragen<br />

ermittelten Daten heranzog.<br />

Ich bin seit vielen Jahren finanziell frei, was<br />

bedeutet: Ich muss schon lange nicht mehr<br />

für Geld arbeiten. Ob ich arbeite, was ich<br />

arbeite, wo ich arbeite, wie ich arbeite,<br />

wann ich arbeite und mit wem ich arbeite,<br />

bestimmt niemand anderes als ich selbst.<br />

Ohne diese finanzielle Freiheit wäre es für<br />

mich nicht möglich gewesen, all die teuren<br />

Umfragen in Auftrag zu geben und die<br />

Reisen in all diese Länder zu finanzieren.<br />

Warum wollte ich aber in so viele Länder<br />

reisen? Zunächst aus Neugier und weil ich<br />

die Idee hatte, ein Buch zu diesem Thema<br />

zu schreiben. Aber da war noch mehr,<br />

nämlich eine Mission. Nachdem ich 2016<br />

meine Firma verkauft und meine zweite<br />

Doktorarbeit beendet hatte, setzte ich mir<br />

30 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . <strong>ERFOLG</strong> magazin


Leben<br />

Vietnam: Rainer Zitelmann hält<br />

einen Vortrag vor rund 1.000<br />

Immobilienmaklern in Hanoi.<br />

Ich habe Hunderte interessante<br />

Gesprächspartner<br />

getroffen und dabei eine<br />

Menge gelernt.<br />

Spanien: Rainer Zitelmann in Puerta<br />

del Sol in Madrid mit Freund Diego<br />

Sánchez de la Cruz, der fünf seiner<br />

Bücher ins Spanische übersetzt hat.<br />

Bilder: Dr. Dr. Rainer Zitelmann, Cover: FinanzBuch Verlag<br />

ein neues, wirklich großes Ziel: Ich wollte<br />

die Welt erobern. Ich habe als Jugendlicher<br />

nur zwei Spiele mit Leidenschaft gespielt:<br />

»Monopoly« (hier sammelt man bekanntlich<br />

Immobilien) und »Risiko«. Bei Letzterem<br />

geht es darum, die Welt zu erobern,<br />

ein Land nach dem anderen zu besetzen.<br />

Und genau dieses Spiel setze ich heute im<br />

wirklichen Leben fort: Mit »die Welt erobern«<br />

meine ich natürlich nicht, dass ich<br />

ein zweiter Alexander der Große werden<br />

möchte. Meine Ziele sind wesentlich bescheidener<br />

– und doch sehr ambitioniert:<br />

Ich will als Autor und Publizist weltweit<br />

meine Botschaften verbreiten und Menschen<br />

von der Idee der Freiheit und des<br />

Kapitalismus überzeugen.<br />

Das echte Land kennenlernen<br />

Ich reise um den Globus, weil ich neugierig<br />

bin auf andere Menschen, auf andere Länder.<br />

Und weil ich meine Botschaften verbreiten<br />

und etwas dazu beitragen möchte,<br />

den Gedanken der Freiheit in der Welt<br />

populärer zu machen. Meine Reisen sehen<br />

anders aus als die der meisten Menschen:<br />

Ich interessiere mich nicht besonders für<br />

»Sehenswürdigkeiten«, die Touristen mit<br />

Fotoapparaten anziehen. Die kann ich mir<br />

auch im Internet anschauen.<br />

Ich interessiere mich für Menschen. Ich<br />

lerne mehr über ein Land, wenn ich Menschen<br />

treffe, die mir etwas über das Land<br />

erzählen: Ökonomen und Politiker beispielsweise<br />

oder Menschen, die sich für<br />

Freiheit in ihren Ländern einsetzen. In<br />

allen Ländern wurde ich von Journalisten<br />

interviewt, aber ich nutzte stets die Gelegenheit,<br />

die Rollen zu vertauchen und vor<br />

oder nach dem Interview die Journalisten<br />

über die Politik und Wirtschaft in ihrem<br />

Land auszufragen. Ich begegne gerne<br />

auch ganz »normalen« Menschen, jungen<br />

Menschen, die kaum Geld haben, aber<br />

auch Unternehmern, die Multimilliardäre<br />

geworden sind. Ich habe Hunderte interessante<br />

Gesprächspartner getroffen und<br />

dabei eine Menge gelernt.<br />

Bevor ich in ein Land gefahren bin, habe<br />

ich mich mit dessen Geschichte befasst,<br />

denn ich bin Historiker und weiß deshalb,<br />

dass der Schlüssel zum Verständnis eines<br />

Landes in seiner Geschichte liegt. Ohne<br />

die Umfragen, die ich vor Beginn der<br />

Reise in den Ländern durchführen ließ,<br />

und ohne das Studium der Geschichte<br />

dieser Länder wären meine Reisen nicht<br />

so informativ verlaufen. Das Buch ist<br />

nicht nur ein Reisebuch, sondern auch ein<br />

Geschichtsbuch – wie bei einem Historiker<br />

vielleicht nicht anders zu erwarten.<br />

Vielleicht werden Sie neugierig, mehr<br />

über diese Länder zu erfahren – und lesen<br />

weitere Bücher darüber oder unternehmen<br />

selbst Reisen dorthin.<br />

Der Autor<br />

Dr. Dr. Rainer Zitelmann hat 29 Bücher<br />

veröffentlicht, die in mehr als 30 Sprachen<br />

erschienen sind. Er schreibt für Medien<br />

wie »Wall Street Journal«.<br />

<strong>ERFOLG</strong> magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

31


Story<br />

DER <strong>ERFOLG</strong> DER ANDEREN<br />

Leo Rebella bannt Ambitionen auf Leinwand<br />

Ob in Berlin, Hannover, Köln<br />

oder Hildesheim – ihre<br />

Street-Pop-Art-Collagen<br />

hingen schon in ganz<br />

Deutschland. Ihre Kunstwerke<br />

spielen mit der heutigen und auch<br />

vergangenen Popkultur oder gehen auf die<br />

Geschichten bekannter Persönlichkeiten<br />

ein. Auch personalisierte Arbeiten gehören<br />

zu ihren Kunstwerken. Leo Rebella bezeichnet<br />

die Collagen über die Erfolge und<br />

Ambitionen ihrer Kunden aber lieber als<br />

»Statements«. Wie würde jedoch ein<br />

»Statement« von Leo Rebella selbst aussehen?<br />

Was ist ihre Erfolgsgeschichte?<br />

Aus Alt mach Neu<br />

Wer bei ihr ein Kunstwerk in Auftrag gibt,<br />

erhält eine Collage aus Erfolgen und Ambitionen,<br />

gefüllt mit Inspiration und Motivation.<br />

Diese werden meist erst in individuellen<br />

Gesprächen mit ihren<br />

Auftraggebern offenbart. Für ihre Collagen<br />

verwendet Leo Rebella dabei vor allem<br />

alte Werbeplakate, die sie selbst in<br />

den unterschiedlichsten Städten von<br />

Wänden, Zäunen oder Laternenmasten<br />

reißt. Dabei geht es ihr vor allem darum,<br />

»bereits existierende verschiedene Elemente<br />

und Materialien [zu verwenden],<br />

um etwas Neuartiges zu erschaffen«. Abstrahieren<br />

möchte sie bei ihrer Arbeit jedoch<br />

nichts: Sie stützt sich auf Fakten und<br />

Präzision – da sei kein Platz für Abstraktion.<br />

Daher schätze sie den Mix aus Plakatstücken,<br />

Spray- und Acrylfarbe.<br />

Von klein auf Künstlerin<br />

Die Kunst war schon seit Kindheitstagen<br />

ihr ständiger Begleiter. In der Schule<br />

nutzte sie ihr Talent und fertigte für ihre<br />

Mitschüler Kunsthausaufgaben an – gegen<br />

Bezahlung. »Schon in der zweiten Klasse,<br />

im Alter von sechs Jahren, habe ich in ein<br />

Diddl-Freundschaftsbuch, das durch die<br />

Klasse ging, unter der Rubrik ›Meine Hobbys‹<br />

in Großbuchstaben ›Kunst‹ hingeschrieben.«<br />

Genau dieser Schriftzug ist<br />

mittlerweile auf ihrem Arm verewigt. Die<br />

typische Frage, ob das Talent angeboren<br />

oder angelernt ist, würde sie jedoch mit<br />

»Beides« beantworten. Schließlich gaben<br />

ihr das Studium in Basel und Göttingen in<br />

der klassischen Kunstgeschichte und die<br />

später folgenden zahlreichen Kunstwerke<br />

den letzten Feinschliff.<br />

Das Hobby zum Beruf machen<br />

Leo Rebellas Selbstständigkeit begann – so<br />

wie bei vielen anderen – während der<br />

»Ich habe es bis dato geschafft, mir ein Leben zu<br />

gestalten, das nicht an einen nervigen Wecker,<br />

Zeitverschwendung im Berufsverkehr, eine zu schlecht<br />

bezahlte Anstellung und das Warten auf Wochenende<br />

und Jahresurlaub gebunden ist.« – Leo Rebella<br />

32 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . <strong>ERFOLG</strong> magazin


Story<br />

Leo Rebella mit dem Kunstwerk<br />

»Classic Tupac & Biggie«.<br />

Leo Rebella vor einer Auftragsarbeit<br />

im Porsche-Design.<br />

Kunstwerk »Do it now«<br />

in einem Büro.<br />

Auftragsarbeit<br />

für<br />

das <strong>ERFOLG</strong><br />

<strong>Magazin</strong>.<br />

Bilder: Pierre Heinemann, Leo Rebella<br />

Coronapandemie. Zuvor arbeitete sie sogar<br />

international in Kreuzfahrtschiff-Galerien<br />

und war dort für die Präsentation und<br />

den Verkauf von zahlreichen Kunstwerken<br />

verantwortlich. Die Galerien, in denen sie<br />

zu dem Zeitpunkt arbeitete, mussten dann<br />

jedoch aufgrund der Pandemie monatelang<br />

schließen und sie selbst in die Kurzarbeit<br />

verbannen. Auf diese Weise bekam<br />

sie dann aber die freie Zeit, die sie<br />

brauchte, um selbst Kunst zu schaffen und<br />

mit großem positivem Feedback auf Instagram<br />

zu veröffentlichen. Unter dem Motto<br />

»Zurück kann man ja zur Not immer<br />

noch« eröffnete sie dann einen Account<br />

nur für ihre Kunstwerke und ein wenig<br />

später erreichten sie schon die ersten personalisierten<br />

Aufträge. »Den Antrieb zog<br />

ich immer aus dem Gedanken, bloß nicht<br />

wieder kostbare Lebenszeit gegen schlechten<br />

Lohn tauschen zu müssen. Ich bin dafür<br />

einfach nicht gemacht«, sagt sie.<br />

Sich von der Sicherheit ihres früheren<br />

Jobs loszureißen – das fiel ihr jedoch<br />

sehr schwer. Auf der anderen Seite<br />

genießt sie nun ihr Leben als<br />

freie Künstlerin: »Ich habe es bis<br />

dato geschafft, mir ein Leben zu gestalten,<br />

das nicht an einen nervigen Wecker,<br />

Zeitverschwendung im Berufsverkehr,<br />

eine zu schlecht bezahlte<br />

Anstellung und das Warten auf Wochenende<br />

und Jahresurlaub gebunden<br />

ist.« Mehr Zeit und Gesundheit sind<br />

jetzt das Wichtigste für sie.<br />

Große Ambitionen<br />

Ihr großes Ziel für die Zukunft ihres<br />

Business bleibt jedoch, ihr Geschäft zu<br />

vergrößern und noch bekannter zu<br />

werden. »Wenn jemand ein neues Büro<br />

bezieht oder eine Firma gründet, wenn<br />

jemand regelmäßig Calls hat, in denen<br />

der Hintergrund zu sehen ist, hierfür<br />

eine Veränderung wünscht oder wenn<br />

ein Unternehmen einen repräsentativen<br />

Eingangsbereich möchte – dann<br />

will ich die erste Anlaufstelle sein, hierfür<br />

Kunst zu erschaffen.« Auch ihren<br />

großen Wunsch, später einmal international<br />

in Dubai oder New York City<br />

auszustellen, möchte sie nicht aus den<br />

Augen verlieren.<br />

Ihre Kunstwerke sieht Leo Rebella mittlerweile<br />

immer weniger als »Arbeit«. Die<br />

Kunst ist zu ihrem Leben geworden –<br />

überall sammelt sie neue Ideen und Inspirationen.<br />

Umso mehr wünscht sie<br />

sich daher zu lernen, auf ihre eigenen<br />

Erfolge zurückzublicken und sie wertzuschätzen.<br />

»Ich sollte mehr üben, auch<br />

mal innezuhalten, und mir vor Augen<br />

führen, was ich in drei Jahren bereits geschafft<br />

und erreicht habe.« LT<br />

»Ich sollte mehr üben, auch mal innezuhalten, und mir<br />

vor Augen führen, was ich in drei Jahren bereits geschafft<br />

und erreicht habe.« – Leo Rebella<br />

<strong>ERFOLG</strong> magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

33


<strong>ERFOLG</strong> <strong>Magazin</strong> fragt<br />

fragt<br />

In unserem neuen Format befragen wir<br />

bekannte Speaker und Coaches zu den<br />

Themen Prinzipien im Erfolg, was man<br />

aus Hindernissen lernen kann und wie<br />

eine ausgewogene Work-Life-Balance für<br />

sie aussieht. Ebenso geben sie unseren<br />

Lesern spannende Tipps, wie man selbst<br />

in der Branche durchstarten kann.<br />

Für mehr Inhalte folge uns auf<br />

Hermann Scherer Stefan Verra Tobias Beck<br />

»Nur durch umsetzen<br />

allein, kann sich<br />

Wissen logischerweise<br />

festsetzen.«<br />

»Ein Auftrag ist<br />

nicht dazu da,<br />

Folgeaufträge zu<br />

generieren.«<br />

»Ich habe gelernt,<br />

auf mein inneres<br />

Navigationssytem<br />

zu hören.«<br />

Hermann Scherer ist internationaler<br />

Unternehmensberater, Dozent und praxisorientierter<br />

Businessexperte. Er ist außerdem<br />

Autor, Keynote Speaker und Youtuber.<br />

Stefan Verra ist Körpersprachenexperte<br />

und Buchautor. Er ist Gastdozent<br />

an mehreren Universitäten, hält<br />

Vorträge und gibt Seminare.<br />

Tobias Beck ist Start-up-Gründer und<br />

»Spiegel«-Bestsellerautor. Als internationaler<br />

Speaker hält er seit mehr als 20<br />

Jahren weltweit Trainings und Keynotes.<br />

34 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . <strong>ERFOLG</strong> magazin


Erfolg<br />

Er sagt von sich selbst, er sei ein<br />

Bluffer, der nicht mehr gelernt<br />

habe, als zu unterhalten. Eine<br />

solche Erkenntnis hätte bei vielen<br />

zu Selbstzweifeln geführt,<br />

doch nicht bei Robbie Williams! Denn wo<br />

andere verzweifeln, hat er bereits ein Ziel<br />

vor Augen: »Also kann ich auch gleich versuchen,<br />

der beste Entertainer überhaupt<br />

zu werden!«, lautet sein Lösungsansatz.<br />

Und tatsächlich: Mit seinen mittlerweile<br />

50 Jahren ist aus dem ehemaligen Teenie-<br />

Schwarm und Sprücheklopfer ein weltweit<br />

gefeierter Popstar geworden. Anlässlich<br />

seines runden Geburtstags haben<br />

wir einen Blick auf seine unvergleichliche<br />

Karriere geworfen.<br />

Sex,<br />

Glückliche Kindheit in Armut<br />

Stoke-on-Trent ist eine Stadt, in<br />

der englischen Grafschaft Staffordshire,<br />

das heute rund 250.000<br />

Einwohner zählt und doch hat<br />

die Stadt bereits einige berühmte<br />

Bürger hervorgebracht.<br />

Ob sie alle den<br />

Wunsch verspürten, »wirklich<br />

alles daranzusetzen, besser<br />

und größer zu werden«, wie<br />

Robbie Williams es beschreibt?<br />

Am 13. Februar<br />

1974 wird auch er unter<br />

seinem bürgerlichen Namen<br />

Robert Peter Williams<br />

hier geboren. Es<br />

folgt eine wenig glamouröse,<br />

aber offenbar<br />

glückliche Kindheit:<br />

»Ich liebe meine Leute,<br />

meine Familie, die Gegend,<br />

aus der ich<br />

komme, auch die<br />

Drugs &<br />

Bilder: IMAGO / Gonzales Photo (Thomas Rungstrom)<br />

Rock ’n’ Roll!<br />

Die fulminante Karriere des Robbie Williams<br />

<strong>ERFOLG</strong> magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . www.erfolg-magazin.de 35


Erfolg<br />

schafft es, aus dem Schatten seiner Kollegen<br />

hervorzutreten und sogar zu einem der beliebtesten<br />

Mitglieder zu werden. Das sorgt<br />

für Spannungen innerhalb der Gruppe, die<br />

sich Anfang der 90er auf ihrem Höhepunkt<br />

befindet: Mit Hits wie »Back for Good«<br />

und »Could It Be Magic?« stürmen die zeitweise<br />

fünf Mitglieder die internationalen<br />

Charts. Doch obwohl Williams die Zeit im<br />

Rampenlicht genießt, fühlt er sich mit den<br />

aufkeimenden Rivalitäten zunehmend unwohl<br />

– und auch seine Co-Stars hadern mit<br />

dem rebellischen jungen Mann, der so gar<br />

kein Teamplayer zu sein scheint. Schließlich<br />

bringen seine Party- und Drogenexzesse<br />

das Fass zum Überlaufen: Am 17. Juli<br />

1995 verlässt Williams die Band.<br />

Solo in den Pop-Olymp<br />

Wieder einmal bleibt dem heutigen<br />

Superstar nichts weiter übrig, als den Fokus<br />

auf ein neues Ziel zu richten – eines,<br />

von dem er schon lange geträumt hat: Die<br />

internationale Solokarriere! Dass er dabei<br />

auf sich allein gestellt ist, beflügelt ihn:<br />

»Ich hab alles nur gemacht, weil niemand<br />

da war, der Nein sagte, weil niemand da<br />

war, der mir was zu sagen hatte«, soll Williams<br />

diesen Lebensabschnitt einmal zusammengefasst<br />

haben.<br />

Mit nur 15 Jahren ergattert<br />

Robbie Williams einen Platz<br />

in der Boy Band »Take That«.<br />

Werte, die wir damals hatten und den<br />

Humor«, erinnert sich der Weltstar im<br />

Gespräch mit Johannes B. Kerner. Auch<br />

von seinen Eltern habe er nur »die besten<br />

Qualitäten geerbt«, etwa habe ihn<br />

sein Vater – ein ehemaliger Comedian –<br />

bald für die Kunst des Entertainments<br />

begeistern können. Und so treibt es den<br />

jungen Robbie schon früh auf die Bretter,<br />

die die Welt bedeuten. Seine Begabung,<br />

vor Publikum zu stehen, zeigt sich<br />

schnell; schon im Alter von drei Jahren<br />

gewinnt er seinen ersten Talentwettbewerb.<br />

Auch in der Theatergruppe seiner<br />

Schule weiß der Junge zu begeistern –<br />

seine weiteren Leistungen lassen allerdings<br />

zu wünschen übrig, denn der<br />

Unterrichtsstoff interessiert ihn nicht<br />

und auch eine Matheschwäche stellt den<br />

heutigen Superstar vor Herausforderungen.<br />

Weil er die Prüfungen nicht besteht,<br />

verlässt Williams das St. Margaret Ward<br />

Catholic College ohne Schulabschluss.<br />

Ein Bad Boy als Boygroup-Star<br />

Es beginnt eine harte Zeit für den jungen<br />

Mann, der er sein Geld jetzt als Vertreter<br />

für Fensterrahmen verdient und seine Gefühle,<br />

wie schon oft zuvor, mit Drogen zu<br />

betäuben versucht. »Gras mit 14, Acid mit<br />

15, Ecstasy mit 16« – so erzählt er es später.<br />

Heute blicke er kritisch auf diese Zeit, in<br />

Reue verharren werde er aber deswegen<br />

nicht: »Was passiert ist, ist passiert«.<br />

Die Fähigkeit, trotz Misserfolgen nach<br />

vorne zu blicken, wird Robbie Williams im<br />

weiteren Verlauf seines Lebens noch zugutekommen.<br />

Denn sie ermöglicht es ihm,<br />

Chancen zu ergreifen – wie im Jahr 1989,<br />

als seine Mutter aus der Zeitung erfährt,<br />

dass Mitglieder für eine Boyband gesucht<br />

werden. Der damals erst 15-jährige Robbie<br />

Williams meldet sich ohne Zögern zum<br />

Casting an und hat Erfolg: Kurz darauf<br />

wird er ein Teil von »Take That«. Zunächst<br />

soll er nur als Ersatzmitglied dienen, doch<br />

schnell wendet sich das Blatt und der Junge<br />

Tatsächlich zahlt sich der Mut zum Risiko<br />

schon bald aus: Sein erstes Soloprojekt –<br />

eine Coverversion von George Michaels<br />

»Freedom« – übersteigt die Erwartungen:<br />

Williams‘ Version klettert auf Platz Zwei<br />

der britischen Charts und übertrumpft<br />

den Originalsong damit um 26 Plätze. Für<br />

den Shootingstar ein Zeichen, schnell<br />

nachzulegen: Schon im April 1997 erscheint<br />

die Lead-Single »Old Before I<br />

Die«. Diese schafft es in Österreich und<br />

der Schweiz immerhin auf Platz 30 der<br />

Charts – das zugehörige Album »Life<br />

Thru A Lens« erreicht sogar hierzulande<br />

Gold-Status. Im Vereinigten Königreich<br />

wird es zudem mit achtfach Platin ausgezeichnet;<br />

ein Erfolg, von dem der ehrgeizige<br />

Robbie Williams gar nicht genug zu<br />

bekommen scheint: Von nun an veröffentlicht<br />

er ein Hit-Album nach dem anderen<br />

– darunter beispielsweise das vielbeachtete<br />

»Swing when you’re winning«,<br />

mit dem er auch in Deutschland erstmals<br />

eine Platin-Auszeichnung erhält.<br />

Seine Begabung, vor Publikum zu<br />

stehen, zeigt sich schnell; schon im<br />

Alter von drei Jahren gewinnt er<br />

seinen ersten Talentwettbewerb.<br />

36 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . <strong>ERFOLG</strong> magazin


Erfolg<br />

Es ist die Zeit, in der dem Ausnahmekünstler<br />

nahezu alles zu gelingen vermag<br />

– Williams nimmt es mit Humor: »Es war<br />

sehr amüsant, die drei Griffe zu finden, die<br />

es braucht, um die nächsten vier Alben zu<br />

füllen«, scherzt er etwa im »Allegra«-Interview<br />

mit Blick auf sein Album »Escapology«,<br />

das mit über sieben Millionen verkauften<br />

Einheiten zu seinem bislang<br />

kommerziell erfolgreichsten werden wird.<br />

Und damit reißt die Erfolgssträhne noch<br />

lange nicht ab: 2006 taucht sein Name sogar<br />

im »Guinness Buch der Rekorde« auf,<br />

denn Williams ist es gelungen 1,6 Millionen<br />

Eintrittskarten für seine Welttournee<br />

zu verkaufen – an nur einem einzigen Tag!<br />

50 Jahre Robbie Williams: gereift, nicht gealtert<br />

In den darauffolgenden Jahren allerdings<br />

wird es still um den Künstler. Mehr als über<br />

seine Erfolge berichten die Zeitschriften<br />

nun über seine Aufenthalte in Entzugskliniken.<br />

Doch als kaum jemand mehr daran<br />

glaubt, gelingt Robbie Williams abermals<br />

ein kometenhaftes Comeback: 2009 meldet<br />

er sich mit dem Album »Reality Killed the<br />

Video Star« zurück und wird im selben<br />

Jahr zum »MTV Greatest Superstar« gekürt<br />

– eine Ehrung, die ihm früher sicherlich zu<br />

Kopf gestiegen wäre, doch sein Ego stellt<br />

der talentierte Star nach eigener Aussage<br />

nun immer mehr zurück. Auch in einem<br />

Interview mit der »Welt« gibt sich Williams<br />

im Jahr 2015 reflektiert: »Ich habe natürlich<br />

provoziert. Manchmal war ich echt<br />

Die Fähigkeit,<br />

trotz Misserfolgen<br />

nach vorne zu blicken,<br />

wird Robbie<br />

Williams im weiteren<br />

Verlauf seines<br />

Lebens noch<br />

zugutekommen.<br />

schlimm«, erklärt er dort in Anspielung auf<br />

seine Zeit bei »Take That«. Mit seinen ehemaligen<br />

Bandkollegen hat er sich mittlerweile<br />

ebenfalls ausgesprochen; war sogar<br />

kurzzeitig mit ihnen auf Tour.<br />

Die wilden Zeiten des Robbie Williams<br />

scheinen tatsächlich vorbei zu sein –<br />

jedenfalls im privaten Bereich: Immerhin<br />

ist er seit über zehn Jahren mit seiner Frau<br />

Ayda Field verheiratet, hat mit ihr vier<br />

Kinder. Doch seine Leidenschaft gilt nach<br />

wie vor der großen Bühne: Seinen Ehrgeiz<br />

und seine Energie, die Eigenschaften also,<br />

die ihm ein Vermögen von circa 300 Millionen<br />

Dollar eingebracht haben, lässt der<br />

»geborene Entertainer« jetzt ganz in seine<br />

Musik einfließen. Auch nach seinem 50.<br />

Geburtstag soll das Motto »Let me entertain<br />

you!« schließlich weiterhin gelten; das<br />

hat Williams erst kürzlich mit der Ankündigung<br />

eines Konzerts im Londoner Hyde<br />

Park klargestellt. Von der Idee, aufzuhören,<br />

wenn es am schönsten ist, hält der Star ohnehin<br />

nicht viel. Um es mit seinen Worten<br />

zu sagen: »Mein Platz in der Entertainment-Industrie<br />

ist dort, wo man so lange<br />

wie möglich hell leuchtet.« AS<br />

Bilder: IMAGO / Avalon.red (Ola Bergman) / Atlantico Press<br />

<strong>ERFOLG</strong> magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

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Leben<br />

38<br />

www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . <strong>ERFOLG</strong> magazin


Leben<br />

EIN EXPERTENBEITRAG VON DOMINIK GOERKE<br />

Die Macht der Hormone<br />

im Kaufverhalten<br />

Als Unternehmensberater,<br />

Business Mentor und Experte<br />

für organische Verkaufsstrategien<br />

möchte ich<br />

heute die entscheidende<br />

Rolle der Hormone im Kaufverhalten näher<br />

betrachten. Jeder Verkäufer aktiviert<br />

sie, gewollt oder auch ungewollt, bewusst<br />

oder auch unbewusst. Ich möchte dir<br />

heute zeigen, was mit dir als Verbraucher<br />

passiert und worauf du achten musst. Und<br />

den Verkäufern eine Anregung geben, wie<br />

sie ihr Marketing betreiben.<br />

Schauen wir uns die vier entscheidenden<br />

Hormone an, die das Kaufverhalten maßgeblich<br />

beeinträchtigen:<br />

Da wäre zum einen Dopamin, auch als<br />

Belohnungshormon bekannt. Dopamin<br />

spielt eine zentrale Rolle in unserem Verlangen<br />

nach Belohnungen wie Rabatten<br />

oder Sonderangeboten. Ein limitiertes<br />

Angebot, das die Begrenztheit der Aktion<br />

betont, kann das Dopaminsystem im Gehirn<br />

aktivieren und das Verlangen nach<br />

der Belohnung verstärken.<br />

Oxytocin, oft als Bindungshormon bezeichnet,<br />

fördert Vertrauen und Verbundenheit.<br />

Ein persönlicher Kundenservice<br />

und eine vertraute Atmosphäre im Geschäft<br />

können die Freisetzung von Oxytocin<br />

stimulieren. Durch freundliche und<br />

persönliche Interaktionen können Kunden<br />

ein Gefühl der Verbundenheit entwickeln<br />

und eher dazu neigen, bei einem<br />

Verkäufer einzukaufen.<br />

Endorphine, unsere körpereigenen<br />

Wohlfühlhormone, spielen ebenfalls eine<br />

wichtige Rolle. Eine angenehme und entspannte<br />

Einkaufsumgebung kann die<br />

Freisetzung von Endorphinen stimulieren.<br />

Angenehme Musik, eine ansprechendes<br />

Ambiente und eine entspannte<br />

Gesprächsatmosphäre im Geschäft führen<br />

dazu, dass sich Kunden wohler fühlen<br />

und geneigt sind, länger zu bleiben<br />

und mehr zu kaufen.<br />

Serotonin, das Glückshormon, beeinflusst<br />

unsere Stimmung und unser<br />

Wohlbefinden. Ein positiver Kundenservice<br />

und eine freundliche Beratung<br />

können die Freisetzung von Serotonin<br />

stimulieren. Kunden fühlen sich bestätigt<br />

und glücklich über ihre Kaufentscheidungen,<br />

wenn sie auf diese Weise<br />

behandelt werden.<br />

Es ist wichtig, sich bewusst zu machen,<br />

wie diese Hormone unser Kaufverhalten<br />

beeinflussen, um fundierte Entscheidungen<br />

zu treffen. Unternehmen<br />

können gezieltes Marketing einsetzen,<br />

um die Freisetzung bestimmter Hormone<br />

zu stimulieren. Es liegt jedoch an<br />

jedem Einzelnen, sich dieser Mechanismen<br />

bewusst zu sein und fundierte<br />

Kaufentscheidungen zu treffen, die den<br />

eigenen Bedürfnissen und Werten<br />

entsprechen.<br />

Als Verbraucher sollten wir uns bewusst<br />

sein, wie unsere Hormone unser Kaufverhalten<br />

beeinflussen können, um nicht<br />

ungewollt beeinflusst zu werden. Indem<br />

wir uns dieser Mechanismen bewusst<br />

sind, können wir informierte Entscheidungen<br />

treffen und unsere Kaufentscheidungen<br />

aktiv steuern.<br />

Bilder: Philipp Baumeister (Philmdesign), Daniela Schenk<br />

Dominik Goerke ist CEO von<br />

Rocketlife Mentoring & Training,<br />

Business Speaker und<br />

<strong>ERFOLG</strong> <strong>Magazin</strong> Top-Experte.<br />

Als Verbraucher<br />

sollten wir uns<br />

bewusst sein,<br />

wie unsere<br />

Hormone unser<br />

Kaufverhalten<br />

beeinflussen<br />

können, um nicht<br />

ungewollt<br />

beeinflusst zu<br />

werden.<br />

<strong>ERFOLG</strong> magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

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Einstellung<br />

Carsten<br />

Stahl:<br />

Laut gegen Mobbing!<br />

Er war erst Opfer, dann Täter,<br />

doch mittlerweile stellt sich<br />

Carsten Stahl gegen jedwede<br />

Gewalt. Dafür beschreitet er<br />

auch mal unkonventionelle<br />

Wege, nutzt seine eigenen Methoden, um<br />

aufzuklären und Schikanen auf dem<br />

Schulhof vorzubeugen – mit Erfolg, wie<br />

er sagt. Warum macht ausgerechnet er<br />

sich bereits seit zehn Jahren vehement<br />

gegen Mobbing stark? Und wie gelingt es<br />

ihm, sich bei Jugendlichen Gehör zu verschaffen?<br />

Das hat uns der TV-Star im<br />

Interview [gekürzt] erzählt.<br />

Herr Stahl, Sie setzen sich seit Jahren<br />

für Mobbing-Opfer und diesbezügliche<br />

Aufklärung ein. Woher kam damals<br />

die Motivation?<br />

Seit mittlerweile über zehn Jahren kämpfe<br />

ich gegen Mobbing und stehe für den Kinder-<br />

und Jugendschutz ein. Das liegt an<br />

meiner eigenen Historie. Ich habe als Kind<br />

erlebt, wie es sich anfühlt, im Stich gelassen<br />

zu werden und dann ist mein eigener<br />

Sohn Opfer von Mobbing, Gewalt und<br />

Rassismus geworden – nach nur zwei Tagen<br />

Grundschule! Da wusste ich: Ich muss<br />

meinem Sohn helfen, sonst wird er genauso<br />

dieser Dynamik verfallen wie ich.<br />

»Ich habe als Kind<br />

erlebt, wie es sich<br />

anfühlt, im Stich<br />

gelassen zu<br />

werden [...].«<br />

– Carsten Stahl<br />

Er wird erst zum Mittäter, dann zum Täter!<br />

Das wollte ich nicht und um das zu erreichen,<br />

musste ich diese Dynamik durchbrechen.<br />

Verbote bringen gar nichts – nur<br />

Aufklärung und Prävention können etwas<br />

verändern und bewegen! Also habe ich angefangen,<br />

meinem Sohn zu helfen und den<br />

Tätern ins Gewissen zu reden; ihnen zu<br />

zeigen, dass das, was sie meinem Sohn und<br />

anderen antun, auch für ihre Zukunft<br />

schädlich ist. So habe ich damals an der<br />

Schule meines Sohnes den ersten Vortrag<br />

gehalten. Mittlerweile habe ich vor über<br />

100.000 Schüler an über 360 Schulen in<br />

ganz Deutschland und mittlerweile auch in<br />

Österreich und der Schweiz geredet.<br />

Half es, dass Sie bereits TV-Star waren,<br />

um besser Gehör zu finden?<br />

Der Umstand, dass ich schon durch meine<br />

TV-Präsenz sehr bekannt war, half mir<br />

natürlich. Ich wurde in meiner jetzigen<br />

Arbeit schneller gehört und habe auch<br />

40 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . <strong>ERFOLG</strong> magazin


Einstellung<br />

Bilder: Seiring Media GmbH, IMAGO / Christian Schroedte<br />

einen besseren Draht zu den Jugendlichen<br />

bekommen. Es kannten mich ja schon<br />

viele junge Leute. Wenn man darüber hinaus<br />

auch eine körperliche Präsenz hat, ist<br />

das für viele Kinder und Jugendliche auch<br />

etwas, bei dem sie schneller hinschauen<br />

oder hinhören. Aber nur das allein hätte<br />

mich niemals so weit gebracht. Das bringt<br />

alles nur dann etwas, wenn man auch<br />

weiß, wovon man redet. Viele Kinder sind<br />

schon Opfer von Mobbing, Gewalt, Hass<br />

und Rassismus geworden und es wird sich<br />

niemand freiwillig hinstellen und dieses<br />

Thema ansprechen. Man muss den Kindern<br />

glaubhaft vermitteln, dass das, was<br />

sie tun, falsch ist. Die eigene Bekanntheit<br />

ist dabei nur ein kleiner Prozentsatz von<br />

dem, was man dazu braucht. Nur mit<br />

Glaubwürdigkeit und Authentizität, also<br />

mit den persönlichen Erfahrungen, gewinnt<br />

man das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit<br />

der Jugend.<br />

Wo liegt denn die große Hürde bei der<br />

Prävention von Mobbing? Schließlich<br />

steigen die Zahlen, statt zu sinken.<br />

Die große Hürde ist, die Gesellschaft zu<br />

sensibilisieren und die Verantwortlichen<br />

in der Politik und im Schulsystem dazu zu<br />

bewegen, endlich die Missstände zu sehen,<br />

diese zuzugeben und auch offen darüber<br />

zu reden. Ein großes Problem ist,<br />

dass die Hälfte aller Schulleitungen in<br />

Deutschland immer noch sagt: »An unserer<br />

Schule gibt es keine Probleme, kein<br />

Mobbing, keine Gewalt, kein Hass, kein<br />

Rassismus, keine Drogen.« Sie haben<br />

Angst davor, diese Missstände anzusprechen,<br />

weil sie um den Ruf der Schule<br />

fürchten. Diese Angst müssen wir ihnen<br />

nehmen, denn Mobbing ist kein Problem<br />

der Schulen, sondern der Gesellschaft. Es<br />

ist die Pflicht der Gesellschaft und der<br />

Politik, für dieses Thema zu sensibilisieren.<br />

Wir müssen mit einem Tabu brechen,<br />

sonst haben wir immer mehr Kinder, die<br />

darunter leiden und immer mehr Lehrer<br />

und Schulleitungen, die hilflos aus Angst<br />

um den Ruf der Schule wegsehen oder die<br />

nicht merken, wenn Kinder in Gefahr<br />

sind. Mobbing muss man da bekämpfen,<br />

wo Mobbing entsteht – und das am besten<br />

so früh wie möglich: in den Kitas, in den<br />

Grundschulen und ganz besonders in den<br />

Oberschulen, weil da durch die Digitalisierung<br />

das digitale Mobbing am größten<br />

und, ja, auch am gefährlichsten ist.<br />

»Schulleitungen<br />

haben Angst<br />

davor, diese Missstände<br />

anzusprechen,<br />

weil sie um<br />

den Ruf der<br />

Schule fürchten.«<br />

– Carsten Stahl<br />

allen Dingen an meiner Art, an meiner<br />

Vehemenz, an meiner Präsenz und daran,<br />

wie ich das Thema nach vorne<br />

bringe. Ich bin klar und deutlich und<br />

nehme mich dieses Themas an. Ich rede<br />

es nicht schön, rede es nicht klein und<br />

mache den Menschen einfach klar, dass<br />

Kinderschutz unverhandelbar ist und er<br />

uns alle angeht. Deshalb ist es ganz wichtig,<br />

dass man da klar und deutlich für<br />

andere einsteht und sich von nichts und<br />

niemandem abbringen lässt.<br />

Sie sind ein streitbarer Typ. Ist Ihnen das<br />

schon mal auf die Füße gefallen bei Ihrer<br />

Sozialarbeit?<br />

Die meisten Menschen, die Missstände<br />

ansprechen, sind streitbar. Es ist nun einmal<br />

nicht gewollt, dass man Missstände<br />

anspricht. In unserer Gesellschaft ist immer<br />

derjenige der Gefährliche, der die<br />

Missstände anspricht, anstatt der, der sie<br />

zu verantworten hat. Und da ich nun mal<br />

jemand bin, der Klartext redet und nicht<br />

Sie sind sehr schnell sehr bekannt geworden<br />

mit dem Thema. Wie konnte es so<br />

schnell gelingen?<br />

Rückwirkend wirkt es so, als sei<br />

ich hierdurch schnell bekannt geworden,<br />

aber dem war nicht so: Es Carsten Stahl ist schon früh mit Gewalt in Kontakt<br />

waren mindestens drei Jahre notwendig.<br />

Aber dass ich es bis heute mit seinem »Camp Stahl« für eine Zukunft ohne Gewalt ein.<br />

gekommen. Nach ersten Erfolgen im TV setzt er sich heute<br />

so weit geschafft habe, liegt vor<br />

lange drum herum, ecke ich natürlich damit<br />

an. Aber wenn ich heute diese zehn<br />

Jahre betrachte, muss ich sagen, dass mich<br />

dieser Charakterzug – trotz ein paar Steinen<br />

hier und da – insgesamt gesehen weitergebracht<br />

hat. Heute sagen viele: »Er erreicht<br />

deshalb so viel, weil er so ist wie er<br />

ist! Weil er eben kein Pädagoge und kein<br />

Sozialarbeiter ist, kommt er so direkt und<br />

schnell an die Schüler heran!« Vor ein<br />

paar Jahren hat man vielleicht noch anders<br />

darüber gesprochen. Anders zu sein,<br />

heißt nicht, es falsch zu machen. Wir<br />

brauchen oft nur eine Zeit, bis man merkt,<br />

dass es auch einen anderen Weg gibt, der<br />

funktioniert – und vor allen Dingen, dass<br />

man in einer Fünf-Punkt-null-Gesellschaft<br />

andere Wege gehen muss.<br />

Sie haben selbst Kinder. Denken Sie, Sie<br />

würden die Arbeit auch machen, wenn<br />

sie keine hätten?<br />

Meine Kinder sind der Grund, warum ich<br />

diese Arbeit mache! Das Erlebte meines<br />

Sohnes war der Anstoß für mich, genau<br />

das zu tun. Aber als ich dann gesehen<br />

habe, wie viele Kinder es betrifft, wie viele<br />

hilflose Eltern es betrifft und wie die<br />

Schulen überfordert sind, habe ich immer<br />

weitergemacht. Man weiß, man kann jetzt<br />

nicht aufhören, da muss geholfen werden!<br />

Und genau das habe ich getan, aber ich<br />

hätte nie gedacht, dass das so groß wird<br />

und dass ich über 100.000 Schüler helfen<br />

werde. Dass es jetzt über Deutschland<br />

hinausgeht, und dass daraus Bündnis,<br />

Kinderschutz und »Stoppt Mobbing!« geworden<br />

sind, hätte ich mir nie erträumt.<br />

Aber man wächst mit seinen Aufgaben<br />

und man folgt seiner Bestimmung – und<br />

genau das tue ich: Es ist meine Bestimmung,<br />

mich für die Kinder einzusetzen<br />

und diese Missstände klar und deutlich –<br />

und auch laut – auszusprechen.<br />

<strong>ERFOLG</strong> magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

41


Wissen<br />

Ein harter<br />

Hund macht<br />

Milliarden<br />

AUSZUG AUS DEM BUCH »KING ICAHN– DIE BIOGRAFIE DES LEGENDÄREN INVESTORS« VON MARK STEVENS<br />

Im Sommer 1979 reiste Carl Icahn,<br />

damals eine relativ fragwürdige Persönlichkeit<br />

an der Wall Street mit<br />

einer kleinen Maklerfirma und<br />

einem Händchen für das Geldverdienen<br />

im Optionsgeschäft, nach Miami,<br />

um seine Mutter Bella und seinen Onkel<br />

Elliot Schnall zu besuchen. Während eines<br />

Abendessens mit Onkel Elliot, einem erfolgreichen<br />

Geschäftsmann, der schon<br />

sein ganzes Leben lang ein Vorbild für<br />

Icahn war, machte Carl eine verblüffende<br />

Ankündigung: Er wolle ein neues Unternehmen<br />

gründen. Er wolle in unterbewertete<br />

Unternehmen investieren und diese<br />

übernehmen. Für Schnall, einen schneidigen<br />

Salonlöwen, der sich durch den Verkauf<br />

einer Firma für Ringbücher einen<br />

von Müßiggang geprägten Lebensstil mit<br />

Häusern in Palm Beach und Southampton<br />

leisten konnte, war die Vorstellung, dass<br />

der junge Carl sich Hals über Kopf in ein<br />

riskantes neues Abenteuer stürzen würde,<br />

geradezu beängstigend.<br />

Carl Icahn (88) ist US-amerikanischer Großinvestor und Milliardär. Nach einigen Jahren als<br />

Options- und Arbitagehändler begann er 1978, unterbewertete Unternehmen feindlich zu<br />

übernehmen, um sie mit Gewinn weiterzuverkaufen. Sein rigider Kurs brachte ihm den Namen<br />

»Corporate Raider« (Unternehmensplünderer) ein.<br />

»Als Carl mir erzählte, dass er sich auf<br />

unterbewertete Unternehmen konzentrieren<br />

würde, sagte ich: ›Was? Warum zum<br />

Teufel bleibst du nicht an der Wall Street<br />

– bei dem, was du kennst? Du willst bestimmt<br />

nicht an der Leitung von Unternehmen<br />

beteiligt sein. Ich war an der<br />

Leitung von zwei Unternehmen beteiligt<br />

und ich kann dir sagen, dass du diese<br />

Kopfschmerzen nicht brauchst.‹«<br />

Für Schnall und fast alle anderen Amerikaner<br />

in den relativ unschuldigen<br />

1970er-Jahren bestand der Grund, ein<br />

42 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . <strong>ERFOLG</strong> magazin


Wissen<br />

Bilder: IMAGO / ZUMA Globe / ZUMA Wire (Richard Ellis)<br />

Unternehmen zu kaufen, darin, es zu leiten<br />

und aufzubauen und es eines Tages<br />

seinen Erben zu hinterlassen. Als Carl<br />

Schnall bat, sich an seinem ersten Vorstoß<br />

in ein unterbewertetes Unternehmen<br />

– die in Ohio ansässige Tappan Company<br />

– zu beteiligen, sträubte sich derselbe Onkel,<br />

der Carl zuvor 400.000 Dollar für<br />

einen Sitz an der New Yorker Börse geliehen<br />

hatte. Schnall lehnte Carls Antrag<br />

ab und sagte: »Zur Hölle damit. Ich ziehe<br />

nicht nach Ohio.« Schnall sah das so:<br />

»Wenn man ein Unternehmen übernehmen<br />

wollte, musste man dort leben.«<br />

Unbeirrt machte Icahn weiter und wiederholte,<br />

was eines der wichtigsten<br />

Schlagworte der 1980er-Jahre werden<br />

sollte: »Unterbewertet. Unterbewertet.<br />

Unterbewertet.« Dennoch kam er bei seinem<br />

potenziellen Geldgeber nicht weiter,<br />

der eine Übernahme nur unter dem Gesichtspunkt<br />

der traditionellen Unternehmensbeteiligung<br />

betrachten konnte.<br />

»Ich sagte zu Carl: ›Was zum Teufel<br />

willst du eigentlich mit Tappan machen?<br />

Du weißt doch gar nichts über Öfen. Ich<br />

weiß sogar mehr als du, denn ich habe<br />

einen besessen, und diese Tappan-Öfen<br />

sind lausig.‹ Als Carl erwiderte, dass ich<br />

etwas verpassen würde, habe ich sofort<br />

zurückgeschossen und entgegnet: ›Tue<br />

ich nicht. Tappan ist nur ein lausiger<br />

Herd.‹ Aber für Carl war es im Grunde<br />

genommen irrelevant, was das Unternehmen<br />

produzierte. Das habe ich damals<br />

nicht verstanden.«<br />

Entschlossen, eine weitere Meinung zu der<br />

Angelegenheit einzuholen, wandte sich<br />

Schnall an einen Freund, der eine Schlüsselrolle<br />

bei der Entwicklung von Akquisitionsstrategien<br />

für den hochkarätigen<br />

Mischkonzern Litton Industries gespielt<br />

hatte. Elliot erinnerte sich daran, dass Litton<br />

den Kauf von Tappan in Erwägung<br />

gezogen hatte, und erkannte, dass die Due-<br />

Diligence-Prüfung des Unternehmens für<br />

Carl nun von unschätzbarem Wert sein<br />

könnte. Wie sich herausstellte, hatte die<br />

ehemalige Litton-Führungskraft einige<br />

gute Ratschläge für den angehenden<br />

Übernahmekünstler.<br />

»Tappan ist ein mieses Unternehmen«,<br />

sagte er zu Schnall. »Sagen Sie Ihrem Neffen,<br />

er soll sich an die Wall Street halten,<br />

sonst verliert er sein letztes Hemd.«<br />

Als der pflichtbewusste Onkel dem verrückten<br />

Plan von Carl den – wie er hoffte<br />

– Gnadenstoß versetzte, stellte er stattdessen<br />

fest, dass die Warnung überhaupt<br />

kein Gewicht hatte. Carls Antwort auf die<br />

Warnung von Litton: »Was zum Teufel<br />

wissen die denn schon?«<br />

»Als Carl mir erzählte, dass er sich auf unterbewertete<br />

Unternehmen konzentrieren würde,<br />

sagte ich: ›Was? Warum zum Teufel bleibst du nicht<br />

an der Wall Street – bei dem, was du kennst?‹«<br />

– Elliot Schnall<br />

<strong>ERFOLG</strong> magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

43


Wissen<br />

Wie sich herausstellte, nicht sehr viel.<br />

Bald darauf begann Icahn einen Kampf<br />

um die Kontrolle von Tappan und<br />

schüchterte das Management so sehr ein,<br />

dass ein weißer Ritter herbeigerufen<br />

wurde, um den angeschlagenen Haushaltsgerätehersteller<br />

aus den Fängen<br />

einer feindlichen Übernahme zu befreien.<br />

Aber Carl sollte sich als der große<br />

Gewinner erweisen und einen Ertrag<br />

von 2,7 Millionen Dollar einfahren, da<br />

die Tappan-Aktien mit einem Aufschlag<br />

auf Icahns Kaufpreis erworben wurden.<br />

Für Onkel Elliot war es eine Lektion, die<br />

er nie vergessen würde.<br />

»Carl war noch ein junger Mann, und mit<br />

einem einzigen Geschäft, das sich über<br />

einige Monate hinzog, konnte er etwa drei<br />

Millionen Dollar verdienen.« Schnall<br />

sagt: »Damals konnte ich nur daran denken,<br />

dass kluge Leute zwölf Leben brauchen,<br />

um so viel Geld zu verdienen. Das<br />

hat mich sehr beeindruckt.«<br />

Doch für Icahn bestätigte die Tappan-Erfahrung<br />

lediglich seine Theorie über<br />

Unternehmensführungen. Bald darauf<br />

erlebte er, wie ein noch verzweifelteres<br />

Management ihm seine erste Kostprobe<br />

von Greenmailing gab. [Beim Greenmailing<br />

handelt es sich um die Taktik, so viel<br />

Aktien eines Unternehmens zu erwerben,<br />

dass der Unternehmensführung mit einer<br />

feindlichen Übernahme gedroht werden<br />

kann, und das Unternehmen so zu<br />

zwingen, die gekauften Aktien mit einem<br />

Aufschlag zurückzukaufen, um die drohende<br />

Übernahme zu verhindern.] Zu<br />

dieser Zeit hatte Icahn eine Position in<br />

einem Unternehmen aufgebaut, das damals<br />

außerbörslich gehandelt wurde, sodass<br />

er einen erheblichen Teil der ausstehenden<br />

Aktien besaß. Als Großaktionär,<br />

der um seine Investition besorgt war, teilte<br />

Icahn der Unternehmensleitung mit, dass<br />

er wesentliche Änderungen in der Art und<br />

Weise, wie das Unternehmen seine Geschäfte<br />

führte, wünschte. Daraufhin willigte<br />

die Unternehmensleitung widerwillig<br />

ein, Icahn eine Audienz zu gewähren.<br />

Am vereinbarten Tag erschien Icahn in<br />

den Geschäftsräumen des Unternehmens,<br />

wo er umgehend zu einer Besprechung<br />

mit dem CEO und seinen wichtigsten<br />

Mitarbeitern gebeten wurde. In dieser<br />

Sitzung hinter verschlossenen Türen trug<br />

Icahn seine Litanei von Beschwerden<br />

über die Führung des Unternehmens vor,<br />

zusammen mit einer Liste von Verbesserungen,<br />

die seiner Meinung nach Umsatz<br />

und Gewinn steigern würden. Obwohl<br />

Icahn dies nie direkt sagte (in dieser<br />

Phase des Spiels testete er immer noch<br />

seine begrenzte Macht), gab es eine versteckte<br />

Drohung, dass der unverblümteste<br />

Aktionär des Unternehmens eine Mehrheitsbeteiligung<br />

anstreben würde, wenn<br />

keine Änderungen vorgenommen würden.<br />

Der CEO und sein Team erlaubten<br />

dem aufdringlichen Schwätzer, seinen<br />

Vortrag zu halten, und hörten sich Icahns<br />

Monolog schweigend an. Dann baten sie<br />

ihn, in einem Empfangsbereich zu warten,<br />

während sich die Geschäftsführung<br />

mit einem Investmentbanker beriet, der<br />

auf Wunsch des Unternehmens an der<br />

Sitzung teilgenommen hatte. In der Überzeugung,<br />

ein schlagkräftiges Argument<br />

für die Umstrukturierung des Unternehmens<br />

geliefert zu haben, schritt Icahn<br />

wie ein erwartungsvoller Vater auf und<br />

ab und wartete auf eine, wie er hoffte,<br />

positive Reaktion auf seinen Plan. Als<br />

der Investmentbanker zurückkehrte,<br />

»Carl war noch ein<br />

junger Mann, und mit<br />

einem einzigen Geschäft,<br />

das sich über einige<br />

Monate hinzog, konnte<br />

er etwa drei Millionen<br />

Dollar verdienen.«<br />

– Elliot Schnall<br />

44 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . <strong>ERFOLG</strong> magazin


Wissen<br />

»Ich will keine 24 Stunden,<br />

ich nehme das Geschäft<br />

sofort an ...«<br />

– Carl Icahn<br />

Bilder: IMAGO / ZUMA Globe / Levine-Roberts, Cover: Plassen Verlag<br />

begrüßte Carl ihn enthusiastisch. »Was<br />

denken sie? Was denken sie?«<br />

Was Icahn nun zu hören bekam, schockierte<br />

ihn. Das Gespräch verlief<br />

folgendermaßen:<br />

Investmentbanker: »Wissen Sie, Carl, die<br />

mögen Sie überhaupt nicht.«<br />

Icahn: »Das ist lustig, ich dachte, ich mache<br />

Fortschritte.«<br />

Investmentbanker: »Nein, Sie sind ein<br />

schlechter Menschenkenner. Die mögen<br />

Sie einfach nicht, Carl. Lassen Sie mich<br />

Ihnen einmal sagen, was wir mit Ihnen<br />

machen werden. Wir wissen, dass Sie<br />

ein harter Kerl sind und was sonst noch<br />

alles, aber was wir mit Ihnen machen<br />

werden, ist Folgendes: Ich will Ihnen<br />

nicht drohen, aber wir werden damit<br />

beginnen, Ihren Namen zu beschmutzen.<br />

Wir haben drei PR-Firmen. Wir<br />

haben die besten drei PR-Firmen in<br />

New York. Ab morgen werden wir damit<br />

beginnen, Ihren Namen zu beschmutzen<br />

... und wir wissen, dass Sie<br />

davor keine Angst haben. Aber Sie wissen,<br />

dass man Sie als Gauner bezeichnen<br />

wird, und vielleicht mag es Ihre<br />

Frau nicht, mit einem Gauner in ein<br />

Restaurant zu gehen. Das wird nicht<br />

gern gesehen. Vielleicht werden Ihre<br />

Freunde ein wenig feixen, also denken<br />

Sie darüber nach. Aber nachdem Sie in<br />

allen Zeitungen beschmutzt wurden,<br />

denken Sie über den nächsten Schritt<br />

nach. Wenn Sie weiterhin Aktien kaufen,<br />

dann werden wir sie verdammt<br />

noch mal verwässern. Genau das haben<br />

wir vor. Wir werden sehr viele Aktien<br />

an alle Leute, an alle unsere Freunde<br />

ausgeben, und Sie kaufen weiterhin Aktien,<br />

aber es ist, als ob wir im Keller<br />

Aktien drucken würden. Es ist wie in<br />

den alten Tagen mit den Raubrittern,<br />

wissen Sie. Vanderbilt kaufte Aktien,<br />

die die anderen Jungs im Keller druckten.<br />

Fisk oder Gould druckten sie und<br />

verkauften sie an ihn. Genau das werden<br />

wir auch tun. Wir werden einfach<br />

Aktien drucken und sie überall verteilen<br />

… Das ist es, was wir tun werden,<br />

und wir haben noch ein paar andere<br />

Dinge in petto, von denen wir Ihnen<br />

noch nichts erzählt haben.«<br />

Gerade als Icahn dachte, er hätte einen unnachgiebigen<br />

Gegner vor sich, wurde die<br />

Peitsche durch ein Zuckerbrot ersetzt.<br />

»Auf der anderen Seite der Medaille«,<br />

fuhr der Investmentbanker fort, »sind wir<br />

bereit, Ihnen Folgendes anzubieten: zehn<br />

Millionen Dollar Verdienst, wenn Sie<br />

»King Icahn – Die Biografie des<br />

legendären Investors«<br />

von Mark Stevens<br />

320 Seiten<br />

Erschienen: Dezember 2023<br />

Plassen Verlag<br />

ISBN: 978-3-86470-926-5<br />

verschwinden. Und ich werde Ihnen noch<br />

etwas sagen. Ich habe eine Liste von zehn<br />

anderen Unternehmen in der Tasche, die<br />

ich Ihnen zu übernehmen vorschlage. Das<br />

ist mein Angebot.«<br />

Dann sagte er: »Hey, hören Sie, Carl, wollen<br />

Sie 24 Stunden Bedenkzeit?«<br />

Für einen Optionshändler, der gelernt hatte,<br />

wie wichtig es ist, Gewinne mitzunehmen,<br />

wenn sie sich vor seinen Augen materialisieren,<br />

gab es wenig zu bedenken.<br />

Icahn antwortete: »Ich will keine 24 Stunden,<br />

ich nehme das Geschäft sofort an ...«<br />

Dies war mehr als ein finanzieller Coup<br />

für einen klugen und ehrgeizigen jungen<br />

Mann. Es war eine Lektion, eine Offenbarung,<br />

die Icahn in die Lage versetzen<br />

sollte, Amerikas Unternehmensestablishment<br />

ein Jahrzehnt lang zu terrorisieren<br />

und dabei eines der größten Vermögen<br />

der Nation anzuhäufen.<br />

<strong>ERFOLG</strong> magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

45


Erfolg<br />

Barbara Schöneberger<br />

Ein Laber-Star im Club der 50er<br />

Jetzt ist sie auch schon 50. Und sie<br />

will dagegen angehen. Zumindest<br />

optisch, wie Barbara Schöneberger<br />

anlässlich ihres Geburtstages in<br />

ihrem Podcast »Mit den Waffeln<br />

einer Frau« offenbarte. Gegenüber<br />

ihrem Gast Natascha Ochsenknecht beklagte<br />

sie den Umstand, dass man als Frau<br />

über 50 für die Männerwelt unsichtbar<br />

werde. Aber da muss sich Barbara Schöneberger<br />

sicher keine Sorgen machen, denn<br />

das Multitalent schafft scheinbar alles,<br />

außer übersehen zu werden. Das Geheimnis<br />

ihres Erfolges ist wohl zu einem guten<br />

Teil ihr Temperament und ihre unerschrockene<br />

Schlagfertigkeit, gepaart mit einer<br />

guten Portion Menschenverstand.<br />

Harald Schmidt schubst Karriere an<br />

Harald Schmidt hat schon zu Beginn<br />

ihrer Karriere Ende der 1990er Jahre nach<br />

Schönebergers Auftritt in seiner Show gesagt,<br />

sie müsse ihre eigene Sendung bekommen.<br />

Daraufhin engagierte sie der<br />

Fernsehsender »Sport1« für die Moderation<br />

der Sendung »Tie Break«. Und von<br />

da an war Barbara Schöneberger nicht zu<br />

stoppen. Eine ihrer populärsten Sendungen<br />

zu Beginn war »Blondes Gift«, in der<br />

»Teilweise bin ich schon<br />

mit Aussagen von mir<br />

oder mit Frechheiten von<br />

mir konfrontiert worden,<br />

wo ich selbst kaum glauben<br />

konnte, dass ich das<br />

wirklich gesagt habe.«<br />

sie prominente Gäste interviewte und sich<br />

mit ihrer unkonventionellen und flapsigen<br />

Art schnell positioniert hat. Denn sie<br />

hat scheinbar vor nichts und niemandem<br />

Respekt und sagt einfach, was sie denkt.<br />

»Teilweise bin ich schon mit Aussagen<br />

von mir oder mit Frechheiten von mir<br />

konfrontiert worden, wo ich selbst kaum<br />

glauben konnte, dass ich das wirklich gesagt<br />

habe«, verriet sie in einem Interview<br />

mit »T-online«. Ihr fallen immer noch<br />

reichlich witzige Statements zu Menschen<br />

oder Situationen ein, jedoch führe sie inzwischen<br />

sekundenschnell eine »Kosten-<br />

Nutzen-Analyse« durch, um sich unnötigen<br />

Stress zu ersparen, wie sie in dem<br />

Interview verrät.<br />

Dabei ist sie auch sich selbst gegenüber<br />

gern ironisch. Und sie gibt sich auch gelassen,<br />

wenn sie eine Niederlage einstecken<br />

muss. So wurde ihre »Schöneberger<br />

Show« im ZDF nach 17 Folgen wieder<br />

eingestellt, weil die Quote nicht ausreichte.<br />

Auch optische Niederlagen machen<br />

der Moderatorin nichts aus. Auf Instagram<br />

hat sie im Dezember ganz uneitel<br />

ein Bild gepostet, das sie in einem sehr<br />

engen Kleid mit einer geplatzten Naht<br />

46 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . <strong>ERFOLG</strong> magazin


Erfolg<br />

Barbara Schöneberger bei der<br />

Moderation von »Verstehen Sie Spaß?«.<br />

Bilder: IMAGO / Future Image (F. Kern) / Eventpress (Golejewski) / VISTAPRESS (Lana Yassi)<br />

»Ich bin auch nicht Kai Pflaume. Der polarisiert nicht<br />

so und spricht sehr viele an, weil er eben eine Art hat,<br />

die alle Leute lieben. Ich bin mehr Geschmackssache.«<br />

zeigt – und die Shapewear, die sie darunter<br />

trägt. Diese Haltung passt zum<br />

Claim ihrer Frauenzeitschrift »Barbara«,<br />

die von 2015 bis 2023 bei RTL Deutschland<br />

erschienen ist: »Ohne Diät, ohne<br />

Workout und To-do-Listen«.<br />

Fehlt nur noch »Wetten, dass..?«<br />

Mit ihrer unkonventionellen Art lockert<br />

Barbara Schöneberger seit 2008 die<br />

eigentlich sehr gediegene »NDR Talk<br />

Show« an der Seite von Hubertus Meyer-<br />

Burckhardt auf. Wo ein wenig gute Laune<br />

gebraucht wird, ist die Entertainerin nicht<br />

weit. Deswegen ist ihr Terminkalender<br />

immer gefüllt. Dazu gehören Galas wie<br />

die Bambiverleihung oder die Verleihung<br />

des Deutschen Radiopreises. Seit 2015<br />

verkündet sie regelmäßig die deutschen<br />

Punkte für den Eurovision Song Contest<br />

und moderiert den jährlichen Countdown<br />

und die After-Show. Außerdem<br />

moderiert sie seit 2014 den deutschen<br />

Vorentscheid für den ESC.<br />

Barbara Schöneberger kann aber auch<br />

Samstagabend: Seit 2022 moderiert sie die<br />

Familienshow »Verstehen Sie Spaß?« und<br />

ist Teil der RTL-Prime-Time-Sendung<br />

»Denn sie wissen nicht, was passiert – Die<br />

Jauch-Gottschalk-Schöneberger-Show«.<br />

Um Quoten schere sie sich nicht, sie versuche<br />

einfach, für jede Sendung ihr Bestes<br />

zu geben, ob das nun gefalle oder nicht:<br />

»Ich bin auch nicht Kai Pflaume. Der<br />

polarisiert nicht so und spricht sehr viele<br />

an, weil er eben eine Art hat, die alle Leute<br />

lieben. Ich bin mehr Geschmackssache.<br />

Aber ich versuche, mich zu pflaumisieren«,<br />

sagte sie dazu in einem Interview<br />

mit der »Berliner Morgenpost«.<br />

Konto ist sanftes Ruhekissen<br />

Barbara Schöneberger kann witzeln,<br />

moderieren, unterhalten, polarisieren,<br />

und – auch singen. Mit dem Titel ihres<br />

ersten Albums »Jetzt singt sie auch<br />

noch!« nahm sie möglichen Kritikern<br />

gleich die Grundlage zum Lästern. Mittlerweile<br />

hat sie bereits vier Alben veröffentlicht.<br />

Zudem war Barbara als Schauspielerin<br />

in Filmen wie »Keinohrhasen«<br />

oder »Hanni und Nanni« zu sehen.<br />

Barbara Schöneberger mit<br />

Michael Schulte und Nico Santos<br />

beim ESC Countdown 2019.<br />

Über ihr Vermögen ist nichts bekannt,<br />

ihre vielfältigen Engagements im Fernsehen<br />

und Einnahmen aus dem Musikgeschäft<br />

dürften sie zur Millionärin gemacht<br />

haben. Hinzu kommen Tantiemen aus<br />

Verkäufen ihres Buchs »Was, wenn’s gut<br />

wird«. Als Werbegesicht für Firmen wie<br />

»Homann« oder »Wayfair« dürfte Barbara<br />

ebenfalls hohe Gagen bekommen<br />

haben. Ihre Popularität wurde aber auch<br />

schon für einen Werbe-Fake für ein Diätmittel<br />

ausgenutzt. Auf der Anzeige, das<br />

im Netz kursierte, hält sie in die Kamera<br />

schauend ein Schild, auf dem steht: »Ich<br />

wog 76, jetzt 57«. Tatsächlich hatte sie<br />

nichts damit zu tun. Sie stellte dies auf<br />

ihrem Instagram-Account klar: »Irgendwelche<br />

Ärsche benutzen hier meine Identität,<br />

um abzuzocken. Ich wiege 70 Kilo!!<br />

Hab mich gerade noch mal auf die Waage<br />

gestellt.« So ist sie halt. MK<br />

<strong>ERFOLG</strong> magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

47


Best of Web<br />

BEST OF WEB<br />

Beliebte Artikel auf www.erfolg-magazin.de<br />

73 Millionen Dollar<br />

– Adam Sandler ist bestbezahlter Schauspieler Hollywoods<br />

Mit seinen Auftritten bei »Saturday Night Life« wurde Adam<br />

Sandler zum Star. Später stieg der Schauspieler, Produzent und<br />

Drehbuchautor mit Komödien wie »Die Wutprobe«, »Happy Gilmore«,<br />

»Billy Madison« oder dem Animationsfilm »Hotel Transsilvanien«<br />

in die A-List Hollywoods auf. Seit 2011 kann er auch<br />

einen Stern auf dem Hollywood Boulevard sein Eigen nennen.<br />

Nun hat Sandler erneut für Schlagzeilen gesorgt: Laut dem<br />

»Forbes«-<strong>Magazin</strong> ist er 2023 zum Bestverdiener Hollywoods<br />

avanciert. Laut Informationen des <strong>Magazin</strong>s verdiente er im vergangenen<br />

Jahr rund 73 Millionen US-Dollar. Das mag ...<br />

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Scooter-Frontman H.P. Baxxter wird 60 Jahre alt<br />

»immer Musik gemacht« habe, wie er der »Berliner Zeitung«<br />

berichtete, deutete lange nichts darauf hin, dass Geerdes einmal<br />

die Charts stürmen würde.<br />

Von der Kleinstadt auf die Erfolgsspur<br />

»Der Erfolg ging bei mir ja auch erst mit 30 los«, erklärt der<br />

heutige Superstar seinen späten Weg zum Stardom – und tatsächlich<br />

ist die erste Hälfte seiner Karriere eher als unaufgeregt<br />

zu bezeichnen: Im Jahr 1985 schließt er seine schulische<br />

Ausbildung am Teletta-Groß-Gymnasium in Leer ab, studiert<br />

später Rechtswissenschaften in Hannover. Als er im Jahr 1986<br />

den Keyboarder Rick J. Jordan kennenlernt, beginnt sich das<br />

Blatt langsam zu wenden: Von nun an arbeitet er verstärkt an<br />

seiner Bandkarriere, formt zusammen mit Jordan und seinem<br />

Cousin Sören Bühler, genannt Ferris Bueller, im Jahr 1994 die<br />

Band »Scooter« – eine Erfolgsgeschichte, während der Hits wie<br />

»Hyper Hyper« und »How much is the Fish?« entstanden, die<br />

bis heute die internationale Chartlandschaft prägten.<br />

Bereits seit mehr als 30 Jahren zählt H.P. Baxxter zu den großen<br />

Stars der deutschen Musikszene. Doch als Hans Peter Geerdes,<br />

wie er mit bürgerlichem Namen heißt, am 16. März<br />

1964 im niedersächsischen Leer geboren wird, ahnt wohl niemand,<br />

dass er einige Jahrzehnte später zu einer regelrechten<br />

Legende der Electronic Dance Music werden wird. Obwohl er<br />

Für Baxxter war der furiose Start mit Scooter der Beginn einer<br />

unvergleichlichen Karriere, während der er nicht nur gemeinsam<br />

mit seiner Band mehrmals mit dem »Echo« ausgezeichnet<br />

wird , sondern die ihm auch einen Platz in den Jurysesseln<br />

verschiedener Formate sichert; zunächst allerdings hinter der<br />

Kamera: Im Jahr 2009 ist H.P. Baxxter zusammen mit Jeanette<br />

Biedermann, Sylvia Kollek, Tobias Künzel und Guildo Horn Teil<br />

der deutschen Jury des Eurovision Song Contest. In den folgenden<br />

Jahren ist der ostfriesische ...<br />

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48 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . <strong>ERFOLG</strong> magazin


<strong>ERFOLG</strong> <strong>Magazin</strong> Top Experten<br />

Annchen Augustine:<br />

»Sei selbstbewusst und stark<br />

und vertrete deine Werte!«<br />

TOP<br />

EXPERTEN<br />

Bilder: IMAGO / ZUMA Wire (Marina Takimoto) / Marc John, Annchen Augustine<br />

Bild: Depositphotos/depositedhar<br />

Annchen Augustine führt ihre rund 441.000 Instagram-Follower<br />

(@annchen.augustine), 2,8 Millionen TikTok- und 1,46<br />

Millionen YouTube-Abonnenten regelmäßig in die Welt der<br />

Pferde. Neben ihrer Leidenschaft für Fashion gibt sie mithilfe<br />

ihrer zwei Pferde Tipps zum Reiten oder zur Pflege der Tiere.<br />

Uns hat Annchen im Interview verraten, warum es wichtig<br />

ist, Gleichgesinnte zu finden, und wen sie außerhalb ihres<br />

Influencer-Daseins bewundert.<br />

Viele junge Leute haben heutzutage den Traumjob »Influencer«.<br />

Was war deine Motivation, diesen Berufsweg<br />

einzuschlagen?<br />

Eine sehr gute Frage. Ich habe mich tatsächlich nicht bewusst dazu<br />

entschieden – der Zufall hat es so gewollt. Ich hatte schon immer<br />

großen Spaß am Erstellen von Videos, Fotos mit tollem Sound<br />

oder einfach unterhaltsamen Inhalt. Meine Leidenschaft hat sich<br />

in meinem Content wiedergefunden und ich glaube, da liegt der<br />

Schlüssel zum Erfolg. Ich bin sehr glücklich, in diesem vielfältigen<br />

Berufszweig gelandet zu sein!<br />

Was hättest du zu Beginn deiner Karriere als Influencerin<br />

gerne gewusst? Für welche Tipps wärst du sehr dankbar<br />

gewesen?<br />

Mach dir nicht zu viel Druck! Zahlen spielen in diesem Job eine<br />

riesige Rolle, aber den Algorithmus kann man nie zu 100 Prozent<br />

verstehen! Hab Spaß und bleib dir treu! Probiere aber auch von ...<br />

Diesen und andere Artikel lesen Sie unter<br />

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Lars Frormann<br />

geprüfte Lizenzsysteme & Lizenzvergabe<br />

Deutschland<br />

Ralf Niehoff<br />

Rhetorik-& Kommunikationstraining<br />

Deutschland<br />

Robert Welti<br />

Digitales Marketing<br />

Deutschland<br />

Sebastian Tyroller<br />

Sicherheitsdienstleistungen<br />

Deutschland<br />

Werner Hampel<br />

Roboterberatung<br />

Deutschland<br />

Barbara Heuser-Singer<br />

Business Coaching für Frauen<br />

Deutschland<br />

Hierbei handelt es sich um die<br />

neu aufgenommenen Top-Experten.<br />

Die gesamte Liste finden Sie unter<br />

www.erfolg-magazin.de/top-experten/<br />

Bei der Benennung von »Top Experten« handelt es sich um eine redaktionelle<br />

Entscheidung des <strong>ERFOLG</strong> <strong>Magazin</strong>s. Die Redaktion sichtet<br />

regelmäßig Profile von Marktteilnehmern und prüft die Personen<br />

unter Zuhilfenahme öffentlich einsehbarer Informationen hinsichtlich<br />

fachlicher Qualifikation, Veröffentlichungen, Kundenbewertungen<br />

und Dauer der Tätigkeit. Nur natürliche Personen können als »Top<br />

Experten« benannt werden.<br />

<strong>ERFOLG</strong> magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

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<strong>ERFOLG</strong> <strong>Magazin</strong> Brand Ambassadors<br />

INSTAGRAM<br />

BRAND AMBASSADORS<br />

BMotivation<br />

Patrick Weiss<br />

@bmotivation_de<br />

Unser Motto »Spreading the<br />

good vibes« richtet sich an<br />

Menschen, die einen Traum haben,<br />

jedoch noch nicht das richtige<br />

Mindset besitzen, um diesen<br />

zu verwirklichen. Wenn Du<br />

Dich für Persönlichkeitsentwicklung<br />

interessierst, dann schaue<br />

gerne bei uns vorbei!<br />

Maciej und Benny<br />

@weiss.zitate<br />

Willkommen bei »weiss.zitate«!<br />

Ich bin Patrick Weiss, Gründer<br />

dieses Kanals, der sich auf Weisheiten<br />

und Zitate zu Liebe, Selbstbewusstsein<br />

und Motivation konzentriert.<br />

Tauche ein in eine Welt<br />

der inspirierenden Gedanken und<br />

lasse dich von der kraftvollen Verbindung<br />

von Ästhetik und Botschaften<br />

begeistern.<br />

Mindsetmillionairs<br />

Wissensmindset<br />

@mindsetmillionairs<br />

Anfangs ging es mir genauso wie<br />

vielen von euch, ich hatte keine<br />

Ahnung was ich in meinem Leben<br />

erreichen will. Genau aus diesem<br />

Grund ist diese Instagram-Seite<br />

entstanden. Menschen helfen und<br />

ihre Probleme lösen hatte nun die<br />

höchste Priorität in meinem Leben.<br />

Schreibe mir eine Nachricht<br />

und ich erzähle dir mehr darüber.<br />

@wissensmindset<br />

Um meinen Traum zu verwirklichen,<br />

musste ich mich von meiner<br />

alten Identität lösen. Mit Entschlossenheit<br />

und Ausdauer<br />

wagte ich den Sprung ins Ungewisse,<br />

um das Leben zu führen,<br />

von dem ich immer geträumt<br />

habe. Der Gedanke, ein außergewöhnliches<br />

Leben zu führen, hat<br />

mich stets begleitet.<br />

Stay Improved<br />

Caminvesting<br />

@stay_improved<br />

Gegründet von zwei Kindheitsfreunden<br />

mit über 20 Jahren<br />

Freundschaft, verbindet unsere<br />

Brand auf YouTube und Instagram<br />

Entertainment Content<br />

mit motivierenden Botschaften.<br />

Unser Leitsatz, »Don’t Forget to<br />

Stay Improved!«, erinnert daran,<br />

dass es jeden Tag möglich ist, ein<br />

Stückchen besser zu werden.<br />

@caminvesting<br />

Ich bin Ergin, Gründer von Caminvesting,<br />

und ich teile meine<br />

Leidenschaft für Finanzen und<br />

den Aufbau von Wohlstand<br />

durch Aktien. Begleiten Sie mich<br />

auf meinem Weg zu finanzieller<br />

Freiheit und lassen Sie uns gemeinsam<br />

die besten Anlagestrategien<br />

und finanziellen Erfolgsgeschichten<br />

erkunden!<br />

Bilder: Privat, Axel Koop<br />

50 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>03</strong>/<strong>2024</strong> . <strong>ERFOLG</strong> magazin


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DIE NEUE<br />

REALITY<br />

SERIE<br />

BERATER<br />

LEBEN AUF DER ÜBERHOLSPUR<br />

STAFFEL 1+2<br />

EINE PRODUKTION VON WIRTSCHAFT TV<br />

PRODUZENT JULIEN BACKHAUS, REGIE ALESSANDROESPOSITO, FELIX LENG<br />

KAMERA JANNIK GRAMM, PATRICK REYMANN, SEBASTIAN POCIECHA, DANIEL KRIEBEL, EDITOR KEVIN GLÄßER, FELIX LENG, TON MARIUS TAG<br />

LICHT SASCHA HEß, SOUND LEOWANG, BEN SCHOMACKER, BEN AMES, SPRECHERIN MAJA BYHAHN

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