Erfolg Magazin Ausgabe 02-2024
ERFOLG: JÜRGEN KLOPP: „I´m the nomal one“; MICHAEL JAGERSBACHER: Das Bezos-Universum; STORY: JÖRG KINTZEL: Vom Schuhverkäufer zum Einkommensmillionär; JANA A. HERMANN: Der Blick in die Seele Hollywoods; HANNES KATZENBEISSER: Vom Verkaufspult auf die große Bühne; BENJAMIN BÖRNER: Ein „Fuck-Moment“ als Zünder; LEBEN: PATRIK WENKE: Die Formel zum Glücklichsein; EINSTELLUNG: RAINER ZITELMANN: Think Global – Mein Zuhause ist die Welt; WISSEN: DIRK STÖCKER: Mensch gegen KI; SONSTIGES: NEWS: Aktuelle News aus der Erfolgswelt, Erfolg Magazin Brand Ambassadors, Erfolg Magazin Top Experten & Initiative Wachstum, BEST OF WEB
ERFOLG: JÜRGEN KLOPP: „I´m the nomal one“; MICHAEL JAGERSBACHER: Das Bezos-Universum; STORY: JÖRG KINTZEL: Vom Schuhverkäufer zum Einkommensmillionär; JANA A. HERMANN: Der Blick in die Seele Hollywoods; HANNES KATZENBEISSER: Vom Verkaufspult auf die große Bühne; BENJAMIN BÖRNER: Ein „Fuck-Moment“ als Zünder; LEBEN: PATRIK WENKE: Die Formel zum Glücklichsein; EINSTELLUNG: RAINER ZITELMANN: Think Global – Mein Zuhause ist die Welt; WISSEN: DIRK STÖCKER: Mensch gegen KI; SONSTIGES: NEWS: Aktuelle News aus der Erfolgswelt, Erfolg Magazin Brand Ambassadors, Erfolg Magazin Top Experten & Initiative Wachstum, BEST OF WEB
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MARGOT ROBBIE: DIESE BARBIE SCHAUSPIELERT UND PRODUZIERT<br />
2/ 2<strong>02</strong>4<br />
DAS BEZOS-<br />
UNIVERSUM<br />
KIM PETRAS<br />
DIE STIMME<br />
IHRER ZEIT<br />
HANNES KATZENBEISSER<br />
VOM VERKAUFSPULT AUF<br />
DIE GROSSE BÜHNE<br />
Verleger<br />
Julien Backhaus<br />
über Wendepunkte<br />
JANA A. HERMANN<br />
SEELENPORTRÄTS<br />
FÜR HOLLYWOOD<br />
JÜRGEN KLOPP<br />
»I’m the normal one«<br />
BENJAMIN BÖRNER<br />
EIN »FUCK-MOMENT«<br />
ALS ZÜNDER<br />
Bilder: IMAGO / PA Images, Fabian Schmidtke, Oliver Reetz<br />
BACKHAUS VERLAG 5 €<br />
ÖSTERREICH 5,60 € |SCHWEIZ 8,00 CHF<br />
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Editorial<br />
Julien Backhaus<br />
Verleger und<br />
Herausgeber<br />
Bild: Daniela Schenk<br />
Wendepunkte im Leben<br />
Das Leben belohnt die Mutigen<br />
In dieser <strong>Ausgabe</strong> geht es um Wendepunkte: In jeder Karriere gibt<br />
es einen Zeitpunkt, an dem sich vieles verändert, manchmal sogar<br />
alles. Kluge Persönlichkeiten erkennen diesen Moment und nutzen<br />
die Chance. Manchmal ist es keine Chance, sondern gar eine Notwendigkeit.<br />
Eine dieser Persönlichkeiten ist Jürgen Klopp. Nach 23<br />
Jahren als erfolgreicher Trainer will er nun aufhören. Was danach<br />
kommt, verrät er noch nicht. Klopp war aber immer dafür bekannt,<br />
auf seinen Bauch zu hören und Entscheidungen zu treffen, die nicht<br />
jeder nachvollziehen kann. Auch dadurch zeichnen sich erfolgreiche<br />
Persönlichkeiten aus: Sie agieren gegen den Trend.<br />
Auch Jeff Bezos hatte diesen Moment. Er war erfolgreicher Finanzmanager<br />
in New York. Er entschied sich aber dafür, stattdessen<br />
lieber Bücher über das Internet zu verkaufen. Niemand hatte Zweifel<br />
daran, dass man damit kein Geld verdient – alle rieten ihm davon<br />
ab. Und am Anfang sah es aus, als hätten alle Recht: Das Unternehmen<br />
machte viele Jahre lang keinen Gewinn.<br />
Auch Hannes Katzenbeisser, Benjamin Börner und Jana A. Hermann<br />
haben diese Wendepunkte erlebt und daraus einen <strong>Erfolg</strong><br />
gemacht. Für Beobachter liegt die Herausforderung darin, sich nicht<br />
die Person am Ende anzusehen, sondern am Anfang. Jemanden als<br />
erfolgreich abzustempeln, wenn er bereits erfolgreich ist, ist einfach.<br />
Dies zu sehen, wenn alles nach Niederlage aussieht, ist die Kunst.<br />
Und so müssen wir auch bei uns selbst die entscheidenden Momente<br />
erkennen und beherzt zupacken. Das Leben belohnt die, die mutig<br />
sind. Der Preis ist die Ungewissheit. Und welche Fähigkeiten es<br />
braucht, um langfristigen <strong>Erfolg</strong> aufzubauen, erfahren Sie in vielen<br />
guten Beiträgen in diesem Heft. Gehen Sie systematisch vor und<br />
befolgen Sie <strong>Erfolg</strong>sprinzipien! Es ist nicht unwahrscheinlich, dass<br />
Ihnen viele Leute abraten werden. Aber letztlich sind Sie es, der die<br />
Entscheidung treffen muss.<br />
Viel Vergnügen beim Lesen<br />
Ihr Julien Backhaus<br />
Noch mehr<br />
<strong>Erfolg</strong> für Sie!<br />
Das nächste Heft<br />
erscheint am<br />
29. April 2<strong>02</strong>4<br />
Impressum<br />
<strong>Erfolg</strong> <strong>Magazin</strong> ISSN 25057342<br />
Verlag Backhaus Verlag GmbH ist ein Unternehmen<br />
der Backhaus Mediengruppe Holding GmbH,<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
Julien Backhaus<br />
Redaktion/Grafik <strong>Erfolg</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Chefredakteur (V. i. S. d. P.): Julien Backhaus<br />
Redaktion: Martina Karaczko, Anna Seifert<br />
Lea Trägenap<br />
E-Mail: redaktion@backhausverlag.de<br />
Objektleitung: Judith Iben<br />
Layout und Gestaltung: Judith Iben,<br />
Stefanie Schulz, Christina Meyer<br />
E-Mail: magazine@backhausverlag.de<br />
Herausgeber, Verleger: Julien Backhaus<br />
Anschrift: Zum Flugplatz 44, 27356 Rotenburg<br />
Telefon: (0 42 68) 9 53 04 91<br />
E-Mail: info@backhausverlag.de<br />
Internet: www.backhausverlag.de<br />
Onlineredaktion<br />
E-Mail: info@backhausverlag.de<br />
Lektorat<br />
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Die Autoren der Artikel und Kommentare im<br />
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Genehmigung.<br />
Alle Rechte vorbehalten.
INHALT 2/2<strong>02</strong>4<br />
08<br />
Jürgen Klopp<br />
»I‘m the normal one«<br />
<strong>Erfolg</strong><br />
Jürgen Klopp:<br />
»I‘m the normal one«................................... 08<br />
Das Bezos-Universum<br />
Michael Jagersbacher...................................12<br />
Kim Petras:<br />
Die Stimme ihrer Zeit....................................24<br />
Margot Robbie:<br />
This Barbie is acting and producing..............28<br />
Story<br />
Jörg Kintzel: Vom Schuhverkäufer zum<br />
Einkommensmillionär................................... 17<br />
Jana A. Hermann: Der Blick in die<br />
Seele Hollywoods......................................... 18<br />
Hannes Katzenbeisser: Vom Verkaufspult<br />
auf die große Bühne..................................... 38<br />
Benjamin Börner: Ein »Fuck-Moment«<br />
als Zünder.................................................... 46<br />
Leben<br />
Die Formel zum Glücklichsein<br />
Patrik Wenke................................................ 40<br />
12<br />
Das Bezos-Universum<br />
Michael Jagersbacher<br />
»WENN DU NICHT KRITISIERT<br />
WERDEN WILLST:<br />
PROBIERE AUF KEINEN FALL<br />
IRGENDWAS NEUES AUS.«<br />
– Jeff Bezos<br />
Bilder: IMAGO / Propaganda Photo (David Rawcliffe) / Sven Simon / MediaPunch (GDP Photos) / Everett Collection<br />
4 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . ERFOLG magazin
Einstellung<br />
Think Global – Mein Zuhause ist die Welt<br />
Dr. Dr. Rainer Zitelmann............................... 20<br />
Petra Maria Anders: Positive Gedanken<br />
für mehr <strong>Erfolg</strong>............................................. 43<br />
Erwecke den Rehbell in dir<br />
Tobias Beck.................................................. 44<br />
28<br />
Margot Robbie:<br />
This Barbie is acting and producing<br />
Wissen<br />
Mensch gegen KI<br />
Dirk Stöcker.................................................. 33<br />
Arbeitsplatz Weltall<br />
Auszug aus dem Buch »Cosmic Kiss«<br />
von Matthias Maurer.................................... 34<br />
Sonstiges<br />
Aktuelles...................................................... 06<br />
Buchtipps..................................................... 31<br />
Best of Web:<br />
Schauen Sie doch mal online rein................. 48<br />
Die <strong>Erfolg</strong> <strong>Magazin</strong> Top Experten und<br />
<strong>Erfolg</strong> <strong>Magazin</strong> Initiative Wachstum............. 49<br />
Die <strong>Erfolg</strong> <strong>Magazin</strong> Brand Ambassadors....... 50<br />
24<br />
Kim Petras<br />
Die Stimme ihrer Zeit<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . www.erfolg-magazin.de<br />
5
Aktuelles<br />
Aktuelle News aus der <strong>Erfolg</strong>swelt<br />
Am 29. Januar 1954 wurde Oprah<br />
Gail Winfrey in Kosciusko, Mississippi,<br />
geboren. Die nun 70-Jährige hat sich<br />
als Talkshow-Moderatorin, Schauspielerin<br />
und Eigentümerin des Produktionsunternehmens<br />
»Harpo Productions«<br />
ein geschätztes<br />
Vermögen von 2,8 Milliarden<br />
US-Dollar aufgebaut.<br />
1984 war die erste<br />
schwarze Millionärin<br />
erstmals in der Morgentalkshow<br />
»AM Chicago«<br />
zu sehen, die dann 1986<br />
aufgrund ihres <strong>Erfolg</strong>es sogar<br />
in »The Oprah Winfrey Show« umbenannt<br />
wurde. Bis die Sendung 2011<br />
eingestellt wurde, war sie die erfolgreichste<br />
und am längsten ausgestrahlte<br />
Talkshow der USA.<br />
Zwei Legenden werden<br />
70<br />
Zusammen mit Thomas Anders eroberte<br />
Dieter Bohlen ab 1985 die Bühnen<br />
als »Modern Talking«. Ihr Song<br />
»You’re My Heart, You’re My Soul«<br />
verschaffte ihnen eine sechswöchige<br />
Platzierung an der Spitze der deutschen<br />
Single-Charts und bis zu ihrer<br />
endgültigen Auflösung 2003<br />
verkauften sie rund 120<br />
Millionen Tonträger. Auch<br />
danach machte Bohlen als<br />
Komponist, Produzent und<br />
Jury-Mitglied bei »DSDS«<br />
und »Das Supertalent« auf<br />
sich aufmerksam. Mittlerweile<br />
besitzt Bohlen ein geschätztes Vermögen<br />
von 135 Millionen Euro. Am 7. Februar<br />
wurde der Pop-Titan nun 70 Jahre<br />
alt – und feierte das natürlich ganz<br />
groß mit einem Konzert in Berlin.<br />
»Blinding Lights«<br />
erreicht 4 Milliarden Streams<br />
Schon im Januar 2<strong>02</strong>3 schaffte es The<br />
Weeknds »Blinding Lights«, an Ed<br />
Sheerans »Shape of You« vorbei an die<br />
Spitze der meistgestreamten Songs auf<br />
Spotify zu klettern. Ein Jahr später ist<br />
The Weeknd mit seinem 2019 veröffentlichten<br />
Song nun auch das gelungen,<br />
was noch kein anderer Künstler<br />
zuvor geschafft hat – er knackte seine<br />
eigene Bestmarke und erreichte vier<br />
Milliarden Streams auf Spotify. Gleichzeitig<br />
ist er an der Spitze der meistgestreamten<br />
Künstler mit monatlich rund<br />
113 Millionen Hörern.<br />
LeBron James knackt NBA-Rekord<br />
Zum 20. Mal wurde LeBron James<br />
von Fans, Spielern und Journalisten<br />
ins All-Star-Team der NBA gewählt<br />
– das ist ein neuer Rekord! Seit seiner<br />
zweiten NBA-Saison im Jahr<br />
2005 hat der 39-Jährige in keinem<br />
Spiel der besten Basketballer<br />
der Liga gefehlt. Zuvor<br />
hatte er sich die Bestmarke mit<br />
19 Teilnahmen zusammen mit<br />
Karim Abdul-Jabbar geteilt. Erstmals<br />
seit 2017 wurde das All-Star-<br />
Spiel wieder im klassischen »Westen<br />
gegen Osten«-Modus gespielt, daher<br />
führte James am 18. Februar die Western<br />
Conference als Kapitän an.<br />
Aktueller<br />
TOP-ERFOLG<br />
ERFOLGSUMFRAGEN<br />
Du möchtest bei der nächsten Umfrage dabei sein?<br />
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Hast du Vorsätze für 2<strong>02</strong>4?<br />
68 % Ja<br />
Ist das richtige Mindset ein<br />
ausschlaggebender Punkt für <strong>Erfolg</strong>?<br />
76 % Ja<br />
32 % Nein<br />
24 % Nein<br />
6 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . ERFOLG magazin
Aktuelles<br />
Bilder: IMAGO / ABACAPRESS (Collin Xavier) / Future Image (M. Kremer) / Avalon.red (Julie Edwards) / Icon Sportswire / Newscom – AdMedia (Billy Bennight, Depositphotos / arp, IMAGO / UPI Photo<br />
<strong>Erfolg</strong>szahl<br />
261,6 Millionen<br />
Dollar!<br />
Taylor Swift hat nun auch Michael Jackson<br />
hinter sich gelassen – zumindest in den<br />
Lichtspielhäusern. Die Verfilmung ihrer<br />
»Eras Tour« knackte den Einnahme-<br />
Rekord von 261,2 Millionen US-Dollar,<br />
den der »King of Pop« 2009 mit »This<br />
Is It« aufgestellt hatte. Damit ist Taylor<br />
Swifts Film der erfolgreichste Konzertfilm<br />
aller Zeiten. Schon zum Kinostart<br />
hatte »The Eras Tour« so viel eingespielt<br />
wie kein anderer Konzertfilm zuvor – mit<br />
123,5 Millionen US-Dollar pulverisierte sie<br />
auch damals schon den Rekord von »This<br />
Is It« mit 74,25 Millionen US-Dollar.<br />
<strong>Erfolg</strong>skommentar<br />
von @leo_rebella<br />
Komplett richtig. Jeder strugglet mit<br />
irgendwas. Akzeptieren und den Fokus<br />
auf das ausrichten, was man beeinflussen<br />
kann<br />
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20 %<br />
24 %<br />
»Lass, die Hater sagen, was<br />
sie wollen, aber lass, dich von<br />
ihrem Hass niemals aufhalten!«<br />
3 %<br />
43 %<br />
Finanzen<br />
Soziales<br />
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ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . www.erfolg-magazin.de<br />
7
<strong>Erfolg</strong><br />
JÜRGEN KLOPP:<br />
»I’M THE NORMAL ONE«<br />
8<br />
www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong><br />
In den Spielen müssen wir Krieger<br />
sein und nicht den alten Mann an<br />
der Seitenlinie feiern«: Das sagte<br />
Jürgen Klopp gegenüber der »BBC«,<br />
nachdem der Schlusspfiff des Spiels<br />
FC Liverpool gegen Norwich ertönt war.<br />
Es war das erste Spiel nach seiner überraschenden<br />
Ankündigung Ende Januar, er<br />
werde den Vertrag mit dem FC Liverpool<br />
vorzeitig beenden und den Club im Sommer<br />
verlassen. Dieses Zitat fasst sehr gut<br />
zusammen, warum Jürgen Klopp erstens<br />
erfolgreich ist und zweitens so beliebt.<br />
Kämpfen, Leistung zeigen und sich dabei<br />
selbst nicht so wichtig nehmen, scheint<br />
seine Maxime zu sein.<br />
Mit Mainz 05 und Borussia Dortmund hat<br />
Jürgen Klopp seine Visitenkarte als Trainer<br />
bereits auf den Tisch gelegt. Und seit neun<br />
Jahren ist er nun Coach des Traditionsclubs<br />
in Liverpool. Bei seinem Antritt im<br />
Jahr 2015 stand der Verein auf Platz zehn<br />
der englischen Premier-League und hatte<br />
seit 25 Jahren keinen Titel mehr geholt.<br />
Klopp trat als Trainer an und blickte in<br />
eine ungewisse Zukunft. Würde er »The<br />
Reds« aus der Krise führen und mit seiner<br />
Arbeit als Trainer an seine <strong>Erfolg</strong>e in<br />
Mainz und Dortmund anschließen können?<br />
Beide Clubs standen nach der Zeit<br />
mit »Kloppo« nämlich deutlich besser da<br />
als vorher. Und nun Liverpool.<br />
Es geht nicht um schnelle Siege<br />
In der ersten Zeit in Liverpool habe er<br />
sich tatsächlich »blutige Knie geholt«,<br />
sagte Klopp in einem Interview, vieles sei<br />
»In den Spielen müssen<br />
wir Krieger sein und nicht<br />
den alten Mann an der<br />
Seitenlinie feiern.«<br />
neu für ihn gewesen. Doch sein Kampfgeist<br />
ließ die Blessuren schnell vergessen<br />
sein und er schaltete wieder in den Gewinner-Modus.<br />
Und das bedeutet für<br />
Jürgen Klopp nicht, schnelle Siege einzufahren,<br />
sondern langfristig zu denken,<br />
Spiele zu analysieren, die Mannschaft<br />
aufzubauen und auf ein solides Fundament<br />
zu heben. So hat er es auch in Liverpool<br />
gemacht. Die Ergebnisse zeigen,<br />
dass diese Strategie funktioniert. Unter<br />
anderem wurde der FC Liverpool unter<br />
Klopp im Jahr 2019 Klub-Weltmeister,<br />
gewann die Champions-League, den<br />
Europäischen Supercup und wurde Englischer<br />
Meister. 2<strong>02</strong>0 wurde der Club<br />
Pokalsieger, 2<strong>02</strong>2 League Clubsieger und<br />
Supercupsieger. Und aktuell ist der FC<br />
Liverpool zudem verlässlich an der<br />
Spitze der Premier League zu finden.<br />
Die Fans in Liverpool liegen Jürgen<br />
Klopp dafür zu Füßen. Die Begeisterung<br />
ist überall zu spüren. Unzählige<br />
Häuserwände der Stadt sind mit seinem<br />
Konterfei geschmückt, als Kunstwerk,<br />
Graffiti und als strahlende Ikone. Sicher<br />
unterscheidet sich diese Mentalität des<br />
Fan-Kults von der in Deutschland, aber<br />
die Menschen sind eben begeistert, genießen<br />
ihren Fußball und freuen sich,<br />
wenn es <strong>Erfolg</strong>e zu feiern gibt. Nicht wenige<br />
der Fans wollen, dass dem Trainer<br />
aus Deutschland ein Denkmal errichtet<br />
wird, wie einigen Medienberichten zu<br />
entnehmen ist. Jürgen Klopp aus dem<br />
Schwarzwald, wo er aufgewachsen ist,<br />
wird als Held gefeiert und mit Dankbarkeit<br />
überschüttet. Er wird für seine Leistung<br />
als Trainer und als Mensch geliebt,<br />
denn mit seiner authentischen Art lässt<br />
er erst gar keine Barrieren entstehen, das<br />
zeigte er auch schon vor seiner Zeit in<br />
Liverpool. Jürgen Klopp ist jedenfalls<br />
nicht der Anzugträger an der Seitenlinie,<br />
sondern der Trainer alter Schule, der mit<br />
jeder Faser seines Körpers Fußballer und<br />
Fußball-Lehrer ist.<br />
Bilder: IMAGO / Propaganda Photo (David Rawcliffe) / PA Images (Peter Byrne)<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . www.erfolg-magazin.de<br />
9
<strong>Erfolg</strong><br />
Jürgen Klopp 2007 als<br />
Trainer von Mainz 05.<br />
Jürgen Klopp nach seiner<br />
Verabschiedung als Trainer<br />
von Borussia Dortmund 2015.<br />
Zu der Verehrung, die ihm von den Liverpooler<br />
Fans zuteilwird, spielt er in einem<br />
Interview mit »Sport1« bescheiden auf die<br />
Tradition der Liverpooler an, ihre Trainer<br />
eben gerne auf den Sockel zu heben und<br />
verweist dabei auf seine Vorgänger Bill<br />
Shankly oder Bob Paisley, die ebenfalls in<br />
Liverpool verehrt wurden. Bloß keine<br />
Sonderbehandlung! In seiner Antritts-<br />
Pressekonferenz im Jahr 2015 wiegelte<br />
Jürgen Klopp angesichts des riesigen Messerummels<br />
ab, der völlig überraschend<br />
auf ihn einstürzte: »I’m the normal one«,<br />
ich bin der Normale, sagte er mit Anspielung<br />
auf José Murinho, der bei seinem<br />
Antritt als Trainer in Chelsea sagte »I’m<br />
the special one«. Für seinen Humor ist<br />
Jürgen Klopp übrigens auch bekannt.<br />
Dieser und seine unerschütterliche Bodenständigkeit<br />
sind Teil des <strong>Erfolg</strong>es, den<br />
Jürgen Klopp als Mensch seit mehr als<br />
zwei Jahrzehnten vorweisen kann.<br />
Für den Job müssen es 100 Prozent sein<br />
Und nun verlässt er seine temporäre Heimat<br />
Liverpool, beendet seinen Vertrag, der<br />
eigentlich bis 2<strong>02</strong>6 laufen sollte, vorzeitig.<br />
Er wolle sich eine Auszeit nehmen und<br />
Zeit mit seiner Familie verbringen, sagte er<br />
in einer Pressekonferenz, und dass seine<br />
Ressourcen eben nicht endlos seien. 24<br />
Jahre lang habe er den Job nun gemacht.<br />
Man müsse dafür aber auf der Höhe seiner<br />
Leistungsfähigkeit sein. »Wir sind keine<br />
jungen Hasen mehr«, lautet seine Einschätzung.<br />
Aber bis zum Ende wolle er alles<br />
geben. Der Job sei zu wichtig, um ihn<br />
nicht zu 100 Prozent auszufüllen.<br />
Diese Einstellung hat er am Spielfeldrand<br />
des Öfteren demonstriert, wenn seine<br />
Leidenschaft und sein Temperament mit<br />
ihm durchgegangen sind. So mancher<br />
Ausraster hat ihm auch schon Ärger eingebracht<br />
und fünfstellige Strafzahlungen<br />
»Wir sind keine<br />
jungen Hasen mehr.«<br />
nach sich gezogen. Jürgen Klopp ist ein<br />
Vollblut-Fußballer – als Spieler und auch<br />
als Trainer hat er immer seine ganze<br />
Energie frei gesetzt und dabei nur ein<br />
ganz klares Ziel vor Augen: das beste Ergebnis<br />
zu erzielen!<br />
Das war schon im Jahr 2001 so, als er vom<br />
Spieler zum Cheftrainer des FSV Mainz<br />
05 ernannt wurde. Das Ziel lautete ganz<br />
klar: Aufstieg. Zu dieser Zeit spielte der<br />
Verein in der Regionalliga Südwest, der<br />
dritthöchsten Liga im deutschen Fußball.<br />
Der Verein kämpfte um den Klassenerhalt,<br />
wollte in der Regionalliga bleiben.<br />
Zudem hatte der Verein finanzielle<br />
Schwierigkeiten und deshalb begrenzte<br />
Möglichkeiten. In der Saison 2003/2004<br />
erreichte Mainz 05 unter Jürgen Klopp<br />
den dritten Platz in der zweiten Bundesliga.<br />
Dies war das erste Mal in der Vereinsgeschichte<br />
von Mainz 05, dass sie so<br />
weit aufgestiegen sind. Jürgen Klopp hat<br />
die Spieler zu einer Mannschaft transformiert<br />
und den Willen zum <strong>Erfolg</strong> hineingepflanzt.<br />
Drei Jahre hielt Mainz 05 die<br />
Klasse, spielte sogar ein Jahr in der<br />
Europa League, ehe der Verein im Jahr<br />
2007 wieder abstieg. Dennoch ein Riesenerfolg.<br />
Auch seine Zeit als Trainer in<br />
10 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong><br />
Dortmund war von <strong>Erfolg</strong> gekrönt. Er gewann<br />
mit der Borussia zwei Deutsche<br />
Meisterschaften und den DFB-Pokal.<br />
Die Mannschaft als Einheit zu sehen, in<br />
der jedes Rädchen funktionieren muss,<br />
war schon immer wichtig für den studierten<br />
Sportwissenschaftler Jürgen<br />
Klopp. Er habe bereits in seiner Zeit als<br />
Spieler ein Auge auf seine Kollegen geworfen<br />
und wilde Auseinandersetzungen<br />
angezettelt, wenn die nach seiner Meinung<br />
auf dem Platz nicht genug laufen<br />
würden, sagte er dem »SWR«. Er war<br />
kein Einzelkämpfer, der im Mittelpunkt<br />
stehen wollte. Von seiner Beförderung<br />
zum Cheftrainer des Vereins sei er dennoch<br />
überrascht gewesen. Aber er hat<br />
sich schnell darauf eingestellt: »Ich bin in<br />
meinem Leben bisher auf nichts so gut<br />
vorbereitet gewesen wie auf das. Und ich<br />
war relativ sicher, dass ich das hinkriegen<br />
würde. Das ist das Selbstvertrauen der<br />
Jugend«, sagte er damals rückblickend.<br />
Er sei durchaus überrascht gewesen, wie<br />
unterschiedlich die Arbeit als Trainer im<br />
Gegensatz zu der eines Spielers sei, der<br />
zwei Mal am Tag trainiere und dann zum<br />
Essen gehe. Die Aufgabe eines Trainers<br />
sei weitaus komplexer. Aber noch überraschender<br />
war etwas anderes: »Für mich<br />
war das Komischste, dass ich aus der<br />
»You‘ll never walk alone.«<br />
Kabine ausziehen musste und nicht mehr<br />
mit Jürgen Kramny im Doppelzimmer<br />
lag.« Diese erfrischende Abwesenheit von<br />
Alphatier-Gehabe und Arroganz zieht<br />
sich durch Jürgen Klopps gesamte Karriere.<br />
Bis heute. Die fußballverrückten<br />
Liverpooler würden ihn vielleicht auch<br />
nur wegen seiner Leistungen verehren, sie<br />
tun es aber sicher auch, weil Jürgen Klopp<br />
ein impulsiver, positiver, humorvoller<br />
Mensch ist, der andere mitreißen kann,<br />
inspiriert und mit einem ansteckenden<br />
<strong>Erfolg</strong>swillen ausgestattet ist.<br />
Ein Energiebündel macht Pause<br />
Und nun möchte er seine Akkus wieder<br />
aufladen. Das kann er in seiner Finca auf<br />
Mallorca machen oder bald auch in seiner<br />
neuen Villa, die verschiedener Medien<br />
zufolge gerade in Wiesbaden gebaut<br />
wird. Jürgen Klopp ist 56 Jahre alt. Er<br />
muss nicht mehr arbeiten, wenn er nicht<br />
will, wobei es fraglich ist, ob Fußball aus<br />
seiner Sicht überhaupt Arbeit ist. Sein<br />
Vermögen wird unbestätigten Quellen<br />
zufolge auf 50 Millionen Euro geschätzt,<br />
allein der Vertrag mit dem FC Liverpool,<br />
der der amerikanische Investorengruppe<br />
»Fenway Sports Group« gehört, soll ihm<br />
30 Millionen Euro eingebracht haben.<br />
Zudem war Jürgen Klopp das Gesicht<br />
mehrerer Werbekampagnen. Er war zum<br />
Beispiel Markenbotschafter für den<br />
deutschen Automobilhersteller Opel.<br />
Auch mit dem Sportartikelhersteller<br />
Puma hat er zusammengearbeitet,<br />
ebenso mit der Münchner Biermarke<br />
Erdinger Weißbier. Das dürften gut bezahlte<br />
Aufträge gewesen sein.<br />
Es wird sich zeigen, wohin es den Trainer<br />
aus Leidenschaft Jürgen Klopp in Zukunft<br />
zieht. In England wird er wohl nicht als<br />
Coach rückfällig werden, das hat er seinen<br />
Liverpooler Fans bereits versprochen.<br />
Ob er nach dem Aufladen seiner Akkus<br />
den Posten als deutscher Bundestrainer<br />
ins Auge fasst, oder weiterhin entspannte<br />
Zeit Zuhause mit seiner Familie verbringt,<br />
bleibt die Frage. Jürgen Klopp, der<br />
seine Diplom-Arbeit über die Sportart<br />
»Walking« geschrieben hat, geht nun erstmal.<br />
Und eines ist gewiss: »You‘ll never<br />
walk alone«. MK<br />
Bilder: IMAGO / MIS / Funke Foto Services (Thomas Nitsche) / PA Images (Peter Byrne)<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . www.erfolg-magazin.de<br />
11
<strong>Erfolg</strong><br />
12<br />
www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong><br />
Das Bezos-<br />
Universum:<br />
Vom Online-Riesen zur Weltraumforschung<br />
EIN GASTBEITRAG VON MICHAEL JAGERSBACHER<br />
Jeff Bezos, der am 12.1.1964 in Albuquerque,<br />
New Mexico, als Jeffrey<br />
Preston Bezos geboren wurde, ist<br />
mit seinen 181,2 Milliarden Dollar<br />
Vermögen nicht nur einer der<br />
reichsten Menschen der Welt, sondern<br />
durch die Gründung seines Online-<br />
Riesen »Amazon« auch einer der bekanntesten<br />
Unternehmer der Welt. Seine<br />
<strong>Erfolg</strong>sgeschichte ist eine der beeindruckendsten<br />
im 21. Jahrhundert. Grund genug,<br />
diese etwas genauer zu beleuchten<br />
und wichtige Lehren für unser eigenes<br />
Leben daraus zu ziehen.<br />
Von der Wall Street zur eigenen Garage und<br />
wieder zurück zur Wall Street<br />
Die Anfänge von Amazon, das heute<br />
über 310 Millionen Kunden hat, waren<br />
bescheiden. Jeff Bezos, der seine Karriere<br />
an der Wall Street begann, hatte<br />
die Vision, einen Onlinemarktplatz für<br />
Bücher zu schaffen. Mit einem anfänglichen<br />
Investment von rund 300.000 US-Dollar,<br />
das er von seinen Eltern erhielt,<br />
startete Bezos das Unternehmen in seiner<br />
Garage in Seattle. Der Name »Amazon«<br />
wurde gewählt, weil er exotisch<br />
klang und als Hommage an den Amazonas,<br />
den größten Fluss der Welt, galt.<br />
Dies sollte symbolisieren, dass Amazon<br />
der größte Buchladen werden würde.<br />
Die Website ging 1995 live und schon<br />
im ersten Monat wurden Bücher in alle<br />
50 US-Bundesstaaten und in über 45<br />
Länder verkauft.<br />
Die Expansion in verschiedene<br />
Geschäftsfelder<br />
Jeff Bezos erkannte früh, dass der Schlüssel<br />
zum <strong>Erfolg</strong> in der ständigen Innovation<br />
und Diversifikation liegt. Nach dem erfolgreichen<br />
Start im Buchgeschäft erweiterte<br />
Amazon schnell sein Produktangebot.<br />
Elektronik, Kleidung, Lebensmittel<br />
und sogar eigene Hardwareprodukte wie<br />
der Kindle E-Reader wurden in das Sortiment<br />
aufgenommen.<br />
Doch die Ambitionen von Bezos gingen<br />
weit darüber hinaus. Mit der Einführung<br />
von Amazon Web Services (AWS)<br />
im Jahr 2006 betrat Amazon das Feld<br />
des Cloud Computings und revolutionierte<br />
damit den IT-Sektor. Heute ist<br />
AWS einer der führenden Anbieter von<br />
Cloud-Infrastrukturen weltweit und ein<br />
wesentlicher Gewinntreiber für das<br />
Unternehmen.<br />
Bilder: IMAGO / Sven Simon / Wolfgang Maria Weber<br />
»Wir hatten drei große Ideen<br />
bei Amazon, an denen wir<br />
immer festgehalten haben;<br />
sie sind der Grund, warum<br />
wir so erfolgreich sind:<br />
Der Kunde kommt zuerst.<br />
Erfinden. Geduldig sein.«<br />
– Jeff Bezos<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . www.erfolg-magazin.de<br />
13
<strong>Erfolg</strong><br />
Kompromisslose Kundenorientierung<br />
Amazon hat seit seinen Anfängen stets den<br />
Fokus auf Kundenorientierung und Innovation<br />
gelegt. Bezos, Philosophie war es,<br />
das Kauferlebnis so einfach und kundenfreundlich<br />
wie möglich zu gestalten. Dies<br />
führte zu zahlreichen Innovationen im<br />
Bereich des E-Commerce, wie beispielsweise<br />
der Einführung der 1-Click-Bestellung,<br />
die den Bestellvorgang erheblich<br />
vereinfachte. Amazon war auch eines der<br />
ersten Unternehmen, das personalisierte<br />
Empfehlungen auf Basis des bisherigen<br />
Kaufverhaltens der Kunden anbot, was das<br />
Einkaufserlebnis weiter verbesserte und<br />
zur Kundentreue beitrug. Durch diese stetigen<br />
Innovationen konnte Amazon<br />
schnell wachsen und sich als führender<br />
Akteur im E-Commerce etablieren.<br />
Amazon Web Services (AWS)<br />
– Ein neues Standbein<br />
Einer der entscheidenden Schritte in<br />
der Diversifikation von Amazon war die<br />
Einführung von Amazon Web Services<br />
(AWS) im Jahr 2006. AWS begann als<br />
interne Infrastruktur, die Amazon zur<br />
Unterstützung seiner eigenen Onlineplattform<br />
entwickelt hatte. Bald erkannte<br />
das Unternehmen jedoch das<br />
enorme Potenzial dieses Geschäftsbereichs.<br />
AWS bietet eine breite Palette<br />
von Cloud-Diensten, darunter Rechenleistung,<br />
Datenspeicherung und andere<br />
Funktionalitäten, die Unternehmen jeder<br />
Größe nutzen können. Die Flexibilität,<br />
Skalierbarkeit und Effizienz von<br />
AWS revolutionierten die IT-Branche.<br />
Heute ist AWS einer der Hauptumsatztreiber<br />
für Amazon und führend im Bereich<br />
Cloud-Computing, mit einem<br />
breiten Kundenstamm, der von Startups<br />
bis zu großen Konzernen reicht.<br />
Eintritt in den Streaming-Markt und<br />
Medienlandschaft<br />
Neben dem Cloud-Computing betrat<br />
Amazon auch den Bereich der Unterhaltungsmedien.<br />
Mit der Einführung von<br />
Amazon Prime Video positionierte sich<br />
das Unternehmen als Konkurrent zu etablierten<br />
Streaming-Diensten wie Netflix<br />
und Hulu. Prime Video bietet eine Vielzahl<br />
von Filmen, Serien und Dokumentationen,<br />
einschließlich preisgekrönter<br />
Eigenproduktionen.<br />
Zu den bemerkenswerten Übernahmen<br />
gehört der Kauf von Whole Foods Market,<br />
was Amazon einen signifikanten Anteil<br />
im Lebensmitteleinzelhandel sicherte.<br />
Das Unternehmen hat auch in<br />
Bereiche wie künstliche Intelligenz, Robotik<br />
und Gesundheitswesen investiert,<br />
was seine Fähigkeit zur Anpassung und<br />
Innovation unterstreicht.<br />
Bezos auf dem Weg ins All<br />
Im Jahr 2000 gründete Jeff Bezos Blue Origin,<br />
ein privates Raumfahrtunternehmen.<br />
Bezos, Leidenschaft für den Weltraum<br />
stammt aus seiner Kindheit, und mit Blue<br />
Origin will er einen Weg für private Raumfahrt<br />
und Massentourismus im Weltraum<br />
ebnen. Das Unternehmen unterscheidet<br />
sich von anderen Raumfahrtunternehmen<br />
durch seinen Fokus auf wiederverwendbare<br />
Raketen, mit dem Ziel, die<br />
Kosten für Weltraumreisen deutlich zu<br />
senken und sie somit für mehr Menschen<br />
zugänglich zu machen. Klingt wie<br />
Science Fiction? Vermutlich hätten dies<br />
99 Prozent der Menschen ebenfalls über<br />
Amazon gesagt, als es in einer Garage gegründet<br />
wurde.<br />
Bezos' Vision und Einfluss<br />
Jeff Bezos, Blick ist auf die Zukunft gerichtet,<br />
wobei er sich auf langfristige Ziele<br />
konzentriert, die das Potenzial haben,<br />
tiefgreifende gesellschaftliche Auswirkungen<br />
zu erzielen. Ein zentraler Aspekt dieser<br />
Vision ist die Nachhaltigkeit und der<br />
langfristige Erhalt der Erde. Durch die<br />
Förderung der Weltraumforschung und<br />
-entwicklung zielt Bezos darauf ab, die<br />
industrielle Produktion teilweise ins<br />
Weltall zu verlagern und so den ökologischen<br />
Fußabdruck der Menschheit auf<br />
der Erde zu reduzieren – so sein Plan.<br />
Ein weiterer wichtiger Aspekt von Bezos,<br />
Vision ist die Förderung von Innovation<br />
und Technologie. Durch Investitionen in<br />
verschiedene Technologiebereiche, von<br />
künstlicher Intelligenz bis hin zu erneuerbaren<br />
Energien, trägt er zur Entwicklung<br />
neuer Technologien bei, die das Potenzial<br />
haben, das alltägliche Leben zu verbessern<br />
und langfristige Lösungen für globale<br />
Herausforderungen zu bieten.<br />
»Wenn du nicht stur bist, wirst du Experimente zu früh<br />
aufgeben. Wenn du nicht flexibel bist, wirst du deinen Kopf<br />
gegen die Wand hämmern, weil du keine frische Lösung für<br />
ein Problem findest.«<br />
– Jeff Bezos<br />
Kritik und Diskussionen um Bezos' Projekte<br />
Ein Hauptkritikpunkt betrifft die<br />
Arbeitsbedingungen bei Amazon. Kritiker<br />
werfen dem Unternehmen vor, seine<br />
Mitarbeiter unter hohen Druck zu setzen<br />
und unzureichende Arbeitsbedingungen<br />
zu bieten, insbesondere in den<br />
Logistikzentren.<br />
In Bezug auf seine Weltraumambitionen<br />
mit Blue Origin gibt es Bedenken<br />
14 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong><br />
hinsichtlich der Kommerzialisierung<br />
des Weltraums und der möglichen Umweltauswirkungen,<br />
die durch vermehrte<br />
Raumflüge entstehen könnten. Einige<br />
Kritiker sehen Bezos, Fokus auf den<br />
Weltraum auch als Ablenkung von dringenden<br />
Problemen auf der Erde, wie<br />
Armut und Ungerechtigkeit. Darüber<br />
hinaus gibt es immer wieder Kritik hinsichtlich<br />
der Marktdominanz, des Wettbewerbs<br />
und der Datenschutzpraktiken<br />
von Amazon.<br />
Fünf Dinge, die wir von Jeff Bezos<br />
lernen können<br />
Natürlich kann nicht jeder das nächste<br />
Amazon gründen, doch die wichtigsten<br />
Grundbausteine ins eigene Business oder<br />
Leben zu integrieren, kann für eine massive<br />
Entwicklungsbeschleunigung sorgen. Was<br />
können wir also von Jeff Bezos lernen?<br />
4.<br />
Innovation und Kreativität:<br />
Amazon ist bekannt für seine innovativen<br />
Ansätze, von der Logistik bis zu<br />
neuen Produkten wie dem Kindle. Die<br />
Fähigkeit, kreativ zu denken und neue<br />
Lösungen für alte Probleme zu finden,<br />
ist eine wertvolle Fähigkeit in allen Lebensbereichen:<br />
»Wenn du nicht stur<br />
bist, wirst du Experimente zu früh aufgeben.<br />
Wenn du nicht flexibel bist, wirst<br />
du deinen Kopf gegen die Wand hämmern,<br />
weil du keine frische Lösung für<br />
ein Problem findest.«<br />
5.<br />
Lernen aus Fehlern:<br />
Bezos und Amazon haben im Laufe<br />
der Jahre Fehler gemacht, aber sie haben<br />
diese als Gelegenheiten zum Lernen<br />
und Wachstum genutzt. Die Fähigkeit,<br />
aus Fehlern zu lernen und nicht entmutigt<br />
zu werden, ist entscheidend für<br />
»Wenn du nicht kritisiert werden willst:<br />
Probiere auf keinen Fall irgendwas Neues aus.«<br />
– Jeff Bezos<br />
Bilder: Depositphotos / MichaelVi / celt.sarmat.gmail.com, IMAGO / Cover-Images / ZUMA Wire (Blue Origin), Karin Bergmann<br />
1. Kundenorientierung:<br />
Bezos ist bekannt dafür, dass er den<br />
Kunden in den Mittelpunkt seines Geschäfts<br />
stellt. Die Lektion hier ist, immer<br />
auf die Bedürfnisse und Wünsche der<br />
Menschen zu achten, mit denen man zu<br />
tun hat, sei es im Beruf oder im Privatleben:<br />
»Wir hatten drei große Ideen bei<br />
Amazon, an denen wir immer festgehalten<br />
haben; sie sind der Grund, warum wir<br />
so erfolgreich sind: Der Kunde kommt<br />
zuerst. Erfinden. Geduldig sein.«<br />
2.<br />
Intuition Raum geben:<br />
Bezos betont, dass rationale Logik<br />
nur eine Seite des <strong>Erfolg</strong>es und guter<br />
Entscheidungen darstellt. Die besten<br />
Entscheidungen traf er auf anderer Basis:<br />
»Alle meine besten Entscheidungen<br />
basierten nicht auf Analytik, sondern<br />
wurden mit Herz, Bauch und Intuition<br />
getroffen.«<br />
3.<br />
Bereitschaft zum Risiko:<br />
Bezos hat Amazon mit der Bereitschaft<br />
aufgebaut, Risiken einzugehen<br />
und neue Ideen auszuprobieren. Diese<br />
Einstellung kann auch im persönlichen<br />
Leben hilfreich sein, wenn es darum<br />
geht, neue Herausforderungen anzunehmen<br />
oder Veränderungen zu wagen:<br />
»Ich wusste, dass ich einen gescheiterten<br />
Versuch nicht bereuen würde. Ich<br />
wusste aber auch, dass ich es sehr wohl<br />
bereuen würde, es gar nicht erst versucht<br />
zu haben.«<br />
persönlichen und beruflichen <strong>Erfolg</strong>:<br />
»Ich habe Milliarden Dollar bei Amazon<br />
in den Sand gesetzt. Dies ist jedoch<br />
der Preis für kühne Experimente, die<br />
dich weiterbringen.«<br />
Am Ende des Textes gebe ich Ihnen noch<br />
einen wichtigen Rat von Jeff Bezos an die<br />
Hand: »Wenn du nicht kritisiert werden<br />
willst: Probiere auf keinen Fall irgendwas<br />
Neues aus.« In diesem Sinne, seien Sie<br />
bereit, kritisiert zu werden.<br />
Der Autor<br />
Michael Jagersbacher ist Erwachsenenbildner<br />
und Philosoph. Zudem<br />
arbeitet er als Kommunikationstrainer,<br />
Unternehmer, Buchautor und Blogger.<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . www.erfolg-magazin.de<br />
15
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Story<br />
Jörg Kintzel:<br />
Vom Schuhverkäufer<br />
zum Einkommensmillionär<br />
Er hat geschafft, wovon viele nur<br />
zu träumen wagen: Jörg Kintzel<br />
hat Stufe um Stufe auf der Karriereleiter<br />
erklommen und ist<br />
hierdurch zu beträchtlichem<br />
Wohlstand gelangt. Doch in seinem Kopf<br />
hat die Reise gerade erst begonnen: Als<br />
Unternehmer, Investor und Vorstand hilft<br />
er Firmen und Start-ups dabei, erfolgreicher<br />
zu werden. Kürzlich wurde er zum<br />
Vorstandsvorsitzendenden eines unabhängigen<br />
Finanzdienstleisters berufen.<br />
Der steinige Weg nach oben<br />
Weit entfernt vom heutigen Wohlstand<br />
genoss Kintzel eine glückliche Kindheit in<br />
einem mittelständischen Arbeitnehmer-<br />
Haushalt. Er absolvierte die Realschule<br />
mit dem Ziel, Polizist zu werden. Doch es<br />
kam anders: In einem Übergangsjob als<br />
Schuhverkäufer entdeckte er sein Verkaufstalent.<br />
Im Jahr 2003 zog es ihn in die<br />
gut bezahlte Finanzbranche und er fand<br />
so seine berufliche Bestimmung.<br />
erzählt er es uns gegenüber. Das funktioniere<br />
allerdings nur mit einem unabhängigen<br />
Beratungshaus.<br />
Durchstarten trotz Millionenklage:<br />
Das Kintzel-<strong>Erfolg</strong>srezept<br />
So fand Kintzel seinen Weg zum damals<br />
zehnköpfigen Finanzdienstleister »Valuniq«<br />
– zunächst als Vertriebsmanager,<br />
später als Vertriebsvorstand und heute als<br />
Vorstandsvorsitzender. Doch nicht ohne<br />
Widerstand: Er musste wegen des Unternehmenswechsels<br />
eine Millionen-Klage<br />
abwehren – mit <strong>Erfolg</strong>. Und die Jahre<br />
2009 und 2010 waren nicht nur beruflich<br />
entscheidend: Kintzel lernte seine große<br />
Liebe und heutige Frau Rocket kennen.<br />
Heute lebt Jörg Kintzel als Vorstandsvorsitzender<br />
des Finanzunternehmens<br />
seinen Mitarbeitern die eigenen Ansprüche<br />
vor – mit <strong>Erfolg</strong>, wie er sagt.<br />
Schließlich mache »Valuniq« mit nur<br />
etwa hundert Handelsvertretern überproportional<br />
viel Geschäft gemessen an<br />
der Anzahl an Beratern. Schon heute die<br />
Firma einer der erfolgreichsten unabhängigen<br />
Finanzdienstleister in Deutschland<br />
und stelle sich jährlich mit weiteren<br />
Tochterunternehmen besser auf. <strong>Erfolg</strong><br />
genießt Kintzel darüber hinaus auch als<br />
Investor: Gemeinsam mit seiner Frau investiert<br />
er mit ihrem Family Office in<br />
hunderte Unternehmer. Und auch sein<br />
Wissen als Multi-Unternehmer teilt er<br />
– auf Social Media, in der Presse und in<br />
seinem Podcast. Jüngst erzählte er in der<br />
Pilotfolge der Prime-Video Serie »Selfmade«<br />
über sein Leben. Außerdem begleitet<br />
er mit seinem digitalen Weiterbildungsangebot<br />
Unternehmer auf<br />
ihrem Weg zum <strong>Erfolg</strong>. Sein Ziel? Jungen<br />
Menschen zu zeigen, was mit harter<br />
Arbeit möglich ist. (L)<br />
»Man muss nicht immer alles neu erfinden,<br />
wenn man startet«, lautet Kintzels<br />
Devise bis heute.<br />
Mit harter Arbeit erklomm Kintzel im<br />
Finanzvertrieb AWD seinen Weg nach<br />
oben. Sein <strong>Erfolg</strong>srezept? Sich strikt an<br />
die Verkaufsskripte von Chef Carsten<br />
Maschmeyer halten! »Man muss nicht<br />
immer alles neu erfinden, wenn man startet«,<br />
lautet Kintzels Devise bis heute.<br />
Bilder: Jörg Kintzel<br />
Maschmeyers Verkauf seines Finanzunternehmens<br />
an eine Versicherungsfirma<br />
war eine Zäsur in Kintzels Leben.<br />
Abhängigkeit von einem Versicherer?<br />
Für Kintzel ein Unding! Er fasst den<br />
Entschluss, es anders zu machen: Heute<br />
ist seine Finanzberatung individuell auf<br />
den Mandanten zugeschnitten – so<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . www.erfolg-magazin.de<br />
17
Story<br />
Jana A. Hermann:<br />
Der Blick<br />
in die Seele<br />
Hollywoods<br />
Jana A. Hermann – Energetikerin,<br />
Künstlerin und »Soul-Consultant<br />
für Porschefahrer«, wie sie genannt<br />
wird, mit ihrem persönlichen<br />
Seelenporträt »Ich bin das<br />
Universum«.<br />
Seit den späten 70er-Jahren ist der<br />
Hollywoodstar Eric Roberts von<br />
den internationalen Leinwänden<br />
nicht mehr wegzudenken. Ob als<br />
Häftling Buck im Oscar-nominierten<br />
Thriller »Runaway Train« oder als Arzt<br />
im US-amerikanischen Remake von »Honig<br />
im Kopf«: Steht der wandlungsfähige<br />
Schauspieler und ältere Bruder von Julia<br />
Roberts vor der Kamera, nimmt er uns mit<br />
auf eine emotionale Reise – ganz gleich, ob<br />
er uns lachen oder weinen lässt. Wie es aber<br />
wirklich im Inneren des 67-Jährigen aussieht,<br />
sehen dabei nur wenige.<br />
Eine von ihnen ist die Künstlerin Jana A.<br />
Hermann, denn letztes Jahr wurde sie<br />
von Roberts mit einem ganz besonderen<br />
Auftrag betraut: Nichts weniger als das<br />
Porträt seiner Seele sollte Hermann zu<br />
Papier bringen.<br />
Für die gebürtige Tschechin ist das Anfertigen<br />
der sogenannten Seelenporträts<br />
zwar ihr täglich Brot, wird dadurch aber<br />
noch lange nicht zur Routine. »Wenn ich<br />
diese Seelenporträts male, dann erfahre<br />
ich die tiefsten Sehnsüchte, Sorgen und<br />
Wünsche von diesen Menschen«, erklärt<br />
sie. Auch die Berufung der Person, ihre<br />
Bestimmung also, würde sie über das Malen<br />
in Erfahrung bringen, sagt die Frau<br />
hinter den Kunstwerken – kein Wunder<br />
also, dass Hermann die Spiritualität zum<br />
Zentrum ihres Wirkens erklärt hat.<br />
»Noch dazu kann ich mithilfe von Energiebildern<br />
unbewusste energetische Blockaden<br />
bei den Menschen löschen«,<br />
erklärt die Künstlerin. Hierzu nutze sie<br />
die Frequenzaktivierung – ihr »persönliches<br />
Tool«, wie sie es nennt.<br />
Metamorphosen:<br />
Das Innerste nach außen kehren<br />
Im Grunde ginge es ihr um Persönlichkeitsentwicklung,<br />
erklärt Hermann, auch<br />
wenn ihr das Wort nicht zusage. Sie spreche<br />
lieber von einer Metamorphose und<br />
nutze dabei das Bild des Schmetterlings:<br />
Bei dessen Transformation von der Puppe<br />
zum fliegenden Insekt bliebe trotz des völlig<br />
anderen Erscheinungsbildes und seiner<br />
neuen Fähigkeiten schließlich die Essenz<br />
gleich – und genau diese Essenz-Energy sei<br />
es, die in ihren Bildern Gestalt annehme<br />
und somit den Weg zur Entfaltung des<br />
Menschen ebne. »Mit dem Bild fängt es<br />
18 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . ERFOLG magazin
Story<br />
an«, stellt die Künstlerin klar. Das Fertigstellen<br />
eines Seelenporträts beende ihre<br />
Arbeit schließlich nicht – die Leute benötigten<br />
schon durchschnittlich ein halbes<br />
Jahr der persönlichen Begleitung mit<br />
Rücksprachen und energetischer Unterstützung<br />
für die persönliche Entwicklung.<br />
Dass sie die Möglichkeit besitze, eine solche<br />
Essenz-Energy überhaupt wahrnehmen<br />
und verbildlichen zu können, sei<br />
nicht allein ihrer zwölfjährigen Ausbildung<br />
an der Kunstschule von Olmütz zu<br />
verdanken – den Zugang zu der »bodenständigen<br />
Spiritualität«, wie sie es nennt,<br />
habe sie erst im Zuge einer Nahtoderfahrung<br />
und dem damit verbundenen Verlust<br />
ihrer Tochter entdeckt – ein Ereignis, das<br />
sie bis heute geprägt habe. »Deswegen<br />
male ich so gerne Kinder-Seelenbilder«,<br />
erläutert sie, »weil sie so sind, wie ich früher<br />
war. Ein Indigo-Kind. Ich verstehe,<br />
was sie denken, wie sie sind. Ich fühle sie.«<br />
Die Seelenporträts seien ihr Aushängeschild<br />
und ihr Alleinstellungsmerkmal<br />
– der »Porsche unter den Bildern«, wie<br />
sie sich ausdrückt. Daher bezeichne sie<br />
sich auch gerne als »Soul-Consultant<br />
für Porschefahrer«: Ihre Seelenporträts<br />
seien Arbeiten, die sie im Auftrag von<br />
ausgewählten Personen anfertige, um<br />
diesen ihre Potenziale vor Augen zu<br />
führen. Doch nicht nur die Adressaten<br />
der Porträts, alle ihre Seelenfamilien<br />
könnten von den Bildern inspiriert werden,<br />
davon ist Hermann überzeugt.<br />
Dass diese Kunstwerke sogar in Hollywood<br />
Anklang finden – neben Eric<br />
Auch Schauspieler Eric Roberts<br />
besitzt ein Seelenporträt<br />
von Hermann.<br />
Roberts zählten auch die Schauspieler<br />
Michael Paré und Costas Mandylor sowie<br />
der kroatische Filmschaffende Vjekoslav<br />
Katusin zu ihren Auftraggebern<br />
–, macht sie stolz: Schließlich richtet sie<br />
sich mit ihrer Arbeit vornehmlich an<br />
einflussreiche Visionäre, die sich trotz<br />
allen <strong>Erfolg</strong>s weiterentwickeln möchten.<br />
»Das sind nämlich die Entscheider!«,<br />
erklärt uns die Künstlerin und berichtet<br />
sogleich von ihrer größten Vision: In<br />
1.000 Büros und Wohnzimmern der<br />
wichtigsten und berühmtesten Personen<br />
der Welt sollen ihre Seelenporträts<br />
und Energiebilder hängen – das hat sie<br />
sich schon lange zum Ziel gesetzt.<br />
Malen für eine bessere Welt<br />
Mit Seelenporträts könnte die Welt zu<br />
einem »wunderbaren, glücklichen Ort«<br />
werden, ist sich Hermann sicher. Solche<br />
Veränderungsprozesse möchte sie zusätzlich<br />
mit ihren Energiebildern anstoßen.<br />
Auch diese male sie schließlich für die Welt,<br />
wie sie uns gegenüber erklärt. Ihre Energiebilder<br />
beinhalteten schließlich bestimmte<br />
Frequenzen, die auf den Betrachter wirkten<br />
und ihn daraufhin zu einer Veränderung<br />
veranlassten – so lautet jedenfalls die persönliche<br />
Meinung der Künstlerin. Die Bilder<br />
male sie nach ihrer persönlichen Aspiti-<br />
Technik, doch auf das Ergebnis habe sie nur<br />
bedingten Einfluss: »Ich trete zur Seite und<br />
lasse sie entstehen ... der Schöpfer darf<br />
meine Hände und Augen nutzen.«<br />
Dass ihre Herangehensweise – so ungewöhnlich<br />
sie auf den ersten Blick auch<br />
erscheinen mag – zielführend sei, daran<br />
hält Hermann fest. Wie sehr ihre Bilder<br />
berührten, zeige sich schließlich eindrücklich<br />
im Moment der Enthüllung.<br />
Besonders emotional sei übrigens die<br />
Übergabe des Seelenporträts an Eric Roberts<br />
gewesen: »Er saß da, er hat Tränen in<br />
den Augen gehabt und gesagt: Woher hast<br />
du gewusst, dass das meine Farben sind?<br />
Das sind meine Farben!« Die Wucht dieser<br />
plötzlichen Selbsterkenntnis sei nicht nur<br />
für Roberts ein zutiefst berührendes Erlebnis<br />
gewesen, auch bei Hermann hat es bis<br />
heute tiefe Spuren hinterlassen – und erneut<br />
in ihr die Motivation geweckt, weiterhin<br />
mit Energiebildern die Welt verändern<br />
zu wollen. AS (L)<br />
Weitere Seelenporträts und<br />
Energiebilder in Hermanns Atelier<br />
Bilder: Christian Link, Ronny Barthel, Jana A. Hermann<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . www.erfolg-magazin.de<br />
19
Einstellung<br />
Arnold Schwarzenegger ist ein Beispiel für globales<br />
Denken. Er sah, anders als viele andere<br />
Amerikaner, niemals nur die USA, sondern seine<br />
Bühne war schon sehr früh die ganze Welt.<br />
20<br />
www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . ERFOLG magazin
Einstellung<br />
EIN GASTBEITRAG VON DR. DR. RAINER ZITELMANN<br />
Think GLOBAL<br />
– Mein Zuhause ist die Welt<br />
Bilder: IMAGO / MediaPunch (DeeCee Carter), Depositphotos / designleo, Dr. Dr. Rainer Zitelmann<br />
Von Hans-Peter Wild haben<br />
Sie vielleicht noch nichts gehört,<br />
aber Sie kennen sicher<br />
das Getränk Capri-Sonne<br />
(heute heißt es Capri-Sun).<br />
Wilds Vater rechnete ihm vor, dass sein<br />
Unternehmen, wenn jeder in der damaligen<br />
Bundesrepublik nur eine einzige Capri-Sonne<br />
im Jahr trinken würde, 60 Millionen<br />
Beutel verkaufen würde. Seine<br />
Mitarbeiter hielten solche großen Zahlen<br />
für unrealistisch, aber für Hans-Peter Wild<br />
waren sie zu klein. Sein Ziel war es, jedes<br />
Jahr weltweit mehrere Milliarden Beutel<br />
Capri-Sonne zu verkaufen – und er hat<br />
dieses Ziel, das die meisten Menschen sicherlich<br />
als unrealistisch oder gar unmöglich<br />
abgetan hätten, erreicht. Heute gibt es<br />
Capri-Sun in über hundert Ländern.<br />
Wild gab sich nicht damit zufrieden, in<br />
Deutschland erfolgreich zu sein, er wollte<br />
die ganze Welt mit seinem Getränk erobern.<br />
»Mein Ziel war schließlich von<br />
Dr. Dr. Rainer Zitelmann mit Dr. Hans-Peter Wild<br />
Anfang an, Capri-Sonne und WILD-Flavors<br />
zu Global Players zu machen. Man<br />
muss sich Ziele setzen und darf sie, trotz<br />
mancher Unwägbarkeiten auf der Strecke,<br />
nicht aus den Augen verlieren.«<br />
Warum nicht die ganze Bühne nutzen?<br />
Auch Arnold Schwarzenegger ist ein Beispiel<br />
für globales Denken. Bei seinem ersten<br />
großen Filmerfolg »Conan der Barbar«<br />
schlug das Filmstudio vor, er solle Promotion<br />
dafür in Italien und Frankreich machen.<br />
Aus seiner Sicht war das lächerlich<br />
wenig. Er sagte: »Leute, warum gehen wir<br />
nicht systematischer vor? Verbringen wir<br />
zwei Tage in Paris, zwei Tage in London,<br />
zwei Tage in Madrid, zwei Tage in Rom,<br />
und dann fahren wir in den Norden. Dann<br />
sagen wir, wir fahren nach Kopenhagen,<br />
dann nach Stockholm und dann nach Berlin.<br />
Was ist daran falsch?«<br />
Schwarzenegger sah, anders als viele andere<br />
Amerikaner, niemals nur die USA,<br />
sondern seine Bühne war schon sehr früh<br />
die ganze Welt. Sowohl mit Blick auf seine<br />
Filme wie auch auf seine Bücher argumentierte<br />
er: »Die Vereinigten Staaten<br />
machen nur fünf Prozent der Weltbevölkerung<br />
aus, warum sollte man also die<br />
anderen 95 Prozent ignorieren?«<br />
Jeder Mensch hat einen geografischen<br />
Raum für sein Denken und Handeln. Als<br />
ich jung war, hatte ich eine Freundin, für<br />
die der Hauptfokus das Dorf mit 3.000<br />
Einwohnern war, wo wir damals wohnten.<br />
Sie verreiste manchmal, aber der<br />
Bezugsrahmen ihres Denkens und Handelns<br />
blieb stets das Dorf. Bei manchen<br />
meiner Bekannten aus der Immobilienbranche<br />
ist der Bezugsrahmen die Stadt<br />
Berlin: Sie interessiert vor allem, was in<br />
dieser Stadt geschieht, sie verfolgen intensiv<br />
die regionalen Medien.<br />
Mein primärer Bezugsrahmen war in den<br />
Jahren bis 2017 stets Deutschland.<br />
»Man muss sich Ziele<br />
setzen und darf sie,<br />
trotz mancher Unwägbarkeiten<br />
auf<br />
der Strecke, nicht aus<br />
den Augen verlieren.«<br />
– Hans-Peter Wild<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . www.erfolg-magazin.de<br />
21
Einstellung<br />
Dr. Dr. Rainer Zitelmann bei der<br />
Vorstellung drei seiner Bücher<br />
in der Mongolei.<br />
Meine Firma war deutschlandweit aktiv<br />
und ich war ständig in Deutschland<br />
unterwegs – Frankfurt, Hamburg, München,<br />
Köln und Düsseldorf. Seit einigen<br />
Jahren hat sich mein Fokus erweitert.<br />
Wenn ich ein Buch schreibe, habe ich<br />
nicht nur das deutsche Publikum im<br />
Auge, sondern ich denke an die Menschen<br />
auf der ganzen Welt. Mein aktuelles<br />
Buch »In Defence of Capitalism« erscheint<br />
außer in Deutsch in 30 anderen<br />
Sprachen beziehungsweise Ländern.<br />
Das macht das Leben für mich interessanter:<br />
Ich lerne viele Länder kennen, wo ich<br />
zuvor noch nie war, weil ich dort meine<br />
Bücher promote. So war ich beispielsweise<br />
in vielen chinesischen Städten, ich<br />
war in Korea, der Mongolei, Nepal und<br />
Vietnam, in Brasilien, Argentinien, Chile,<br />
Paraguay, Uruguay und Kolumbien –<br />
und ich habe kleine Länder in Europa<br />
kennengelernt, die ich zuvor noch nie besucht<br />
hatte, zum Beispiel Bosnien-Herzegowina,<br />
Georgien oder Albanien. Allein<br />
2<strong>02</strong>2 und 2<strong>02</strong>3 bin ich in 20 Monaten in<br />
30 Länder gereist.<br />
Wenn Sie erfolgreich sein wollen, überlegen<br />
Sie, wie Sie Ihren lokalen Fokus erweitern<br />
können. Denken Sie bisher nur<br />
lokal (also auf Ihre Stadt bezogen) oder<br />
national (auf Deutschland bezogen),<br />
europäisch oder global?<br />
Wenn Sie erfolgreich sein wollen, überlegen<br />
Sie, wie Sie Ihren lokalen Fokus<br />
erweitern können.<br />
»Anleitung zum Reichwerden«<br />
von Dr. Dr. Rainer Zitelmann<br />
148 Seiten<br />
Erschienen: November 2<strong>02</strong>3<br />
Sonderveröffentlichung<br />
https://zitelmann-freiheit.de<br />
Früher dachten die meisten Menschen<br />
sogar bei ihren Anlageentscheidungen<br />
nur im Rahmen ihres eigenen Landes.<br />
Anfang der 90er-Jahre zeigten Untersuchungen,<br />
dass in den USA 93,8 Prozent,<br />
in Japan 98,1 Prozent und in Großbritannien<br />
82 Prozent der von heimischen Anlegern<br />
gehaltenen Aktien aus dem Inland<br />
kamen. Zwar ist das heute nicht mehr so<br />
extrem, aber auch im Zeitalter einer fortschreitenden<br />
Globalisierung bevorzugen<br />
Anleger den eigenen Heimatmarkt in<br />
einer Weise, für die es nur schwer ist, rationale<br />
Erklärungen zu finden.<br />
So wie bei einer Fußballweltmeisterschaft<br />
viele Bürger eines Landes sich nicht nur<br />
wünschen, sondern darüber hinaus auch<br />
ganz fest daran glauben, ihre eigene<br />
Mannschaft werde gewinnen, so ist das<br />
auch bei Investoren. Wissenschaftler fanden<br />
sogar heraus, dass amerikanische<br />
Fondsmanager jedes zehnte Wertpapier<br />
nur deshalb kauften, weil das Unternehmen<br />
seinen Sitz in derselben Stadt hatte<br />
wie der entsprechende Fondsmanager.<br />
Mehr Geld durch globales Denken<br />
Das zeigt, dass die Investoren den eigenen<br />
Heimatmarkt eben nicht nur deshalb bevorzugen,<br />
weil sie Währungsrisiken oder<br />
politische Risiken in anderen Ländern<br />
22 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . ERFOLG magazin
Einstellung<br />
meiden möchten oder weil sie deren<br />
Sprache nicht verstehen: Denn innerhalb<br />
der USA gibt es hier ja keine Unterschiede,<br />
und dennoch bevorzugten die<br />
Fondsmanager Unternehmen mit Sitz in<br />
ihrer Heimatstadt.<br />
Der Vergleich mit einer Fußballweltmeisterschaft,<br />
bei der der Nationalstolz eine<br />
Rolle spielt, wenn man eher glaubt, dass<br />
die eigene Mannschaft gewinnt, ist gar<br />
nicht so abwegig. Wissenschaftler konnten<br />
nachweisen, dass die ausländischen<br />
Anlagen umso geringer sind, je größer<br />
der Patriotismus ist. Ein zehnprozentiger<br />
Rückgang des Patriotismus in den Vereinigten<br />
Staaten, so die Autoren, würde<br />
eine Zunahme von 260 bis 440 Milliarden<br />
Dollar in ausländische Investments bedeuten.<br />
Die amerikanische Regierung erkannte<br />
diese Zusammenhänge intuitiv<br />
und taufte nach den Anschlägen des 11.<br />
September 2001 einen Teil ihrer Staatsanleihen<br />
in »Patriot Bonds« um. Das Verkaufsvolumen<br />
stieg daraufhin um 43 Prozent<br />
gegenüber dem Vorjahr.<br />
Wissenschaftler fanden bei zahlreichen<br />
Befragungen von privaten und institutionellen<br />
Anlegern heraus, dass die jeweiligen<br />
Investoren in Bezug auf ihren Heimatmarkt<br />
relativ optimistischer waren.<br />
Zum gleichen Zeitpunkt erwarteten Briten,<br />
Japaner, Amerikaner und Kontinentaleuropäer,<br />
dass sich ihr jeweiliger heimischer<br />
Aktienmarkt besser als jener der<br />
anderen Länder entwickeln würde.<br />
Dieses als »Home Bias« bezeichnete Verhalten<br />
kostet die jeweiligen Anleger Renditen<br />
bzw. erhöht ihr Risiko. Eine Untersuchung<br />
zeigte beispielsweise, dass diese<br />
Renditeeinbußen zwischen 1,48 Prozent<br />
und 9,79 Prozent für verschiedene Märkte<br />
betrugen, andere Untersuchungen kamen<br />
zu dem Ergebnis, die Renditeeinbuße<br />
liege im Schnitt immerhin bei 1 Prozent,<br />
wieder andere Untersuchungen ermittelten<br />
eine Renditeeinbuße von 0,82 bis 0,95<br />
Prozent. Das klingt vielleicht nicht viel,<br />
macht aber beispielsweise über einen<br />
Zeitraum von zehn Jahren einen gewaltigen<br />
Unterschied.<br />
Wer nur lokal oder national denkt, vergibt<br />
beim Geldverdienen Chancen – und auch<br />
sonst im Leben.<br />
Der Autor<br />
Dr. Dr. Rainer Zitelmann widmet sich<br />
der Reichtumsforschung und Persönlichkeitsmerkmalen<br />
erfolgreicher Menschen.<br />
Er veröffentlichte 28 Bücher.<br />
So wie bei einer Fußballweltmeisterschaft<br />
viele Bürger eines Landes sich nicht nur<br />
wünschen, sondern darüber hinaus auch<br />
ganz fest daran glauben, ihre eigene<br />
Mannschaft werde gewinnen, so ist das<br />
auch bei Investoren.<br />
Empfang der deutschen Nationalmannschaft in<br />
Berlin anlässlich der Fußballweltmeisterschaft 2014<br />
Bilder: Dr. Dr. Rainer Zitelmann, Thomas Schweigert, IMAGO / ActionPictures, Cover: Dr. Dr. Rainer Zitelmann<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . www.erfolg-magazin.de<br />
23
<strong>Erfolg</strong><br />
KIM PETRAS<br />
DIE STIMME IHRER ZEIT<br />
Der fünfte Februar des letzten<br />
Jahres wird Kim Petras<br />
wohl für immer in Erinnerung<br />
bleiben: Nachdem die<br />
Sängerin aus der nordrheinwestfälischen<br />
Provinz mit ihrem Hit<br />
»Unholy« bereits wochenlang die internationalen<br />
Charts dominiert hatte, durfte<br />
sie, zusammen mit Co-Autor Sam Smith,<br />
an diesem Tag endlich den Preis für ihre<br />
aufsehenerregende Leistung in Empfang<br />
nehmen: den Grammy.<br />
Wenn eine junge Künstlerin mit dem<br />
wichtigsten, musikalischen Award der<br />
USA geehrt wird, ist dies immer ein bedeutender<br />
Moment, der weltweite Beachtung<br />
erfährt – im Falle von Kim Petras<br />
muss man allerdings von einem regelrechten<br />
Meilenstein sprechen: Denn sie<br />
macht nicht nur als eine Newcomerin von<br />
sich reden, die mit ihrem einzigartigen<br />
Talent das Musikbusiness im Sturm<br />
eroberte, sie ist auch die erste Transfrau,<br />
welche jemals die Statue in Form des kleinen,<br />
goldenen Grammophons in dieser<br />
Kategorie in den Händen halten durfte –<br />
und hat somit nichts weniger als Musik-Geschichte<br />
geschrieben.<br />
Songs statt Schwierigkeiten!<br />
Dass dieser <strong>Erfolg</strong> nicht nur ihr persönlicher<br />
war, sondern sie quasi über Nacht zu<br />
einer Stimme für die Transgender-Community<br />
werden ließ, dieser Verantwortung ist<br />
sich Petras bewusst: »Ich habe das Gefühl,<br />
dass ich die Fackel für alle trage, die vor mir<br />
kamen, und es fühlt sich wirklich schön<br />
und erstaunlich an, dass ich das tun darf«,<br />
erklärt sie etwa gegenüber »Variety«. Und<br />
auch in ihrer Dankesrede weist sie darauf<br />
hin, dass auch in ihrer Karriere die Transidentität<br />
zweifellos eine wichtige Rolle einnehme:<br />
Hätte ihre Mutter nicht immer das<br />
Mädchen in ihr gesehen, wäre sie schließlich<br />
nicht so weit gekommen.<br />
Ihrer »Ma« habe sie auch als Erstes anvertraut,<br />
dass sie sich in ihrem Körper unwohl<br />
fühle, das berichtet der Popstar im<br />
Gespräch mit Barbara Schöneberger.<br />
Während sie im Familienkreis im heimischen<br />
Uckerath mit ihrem Coming-Out<br />
sogleich auf Verständnis gestoßen sei, sei<br />
dies in der Medienwelt der Neunzigerjahre<br />
nicht der Fall gewesen. Als bekannt<br />
wird, dass sie sich, damals wohl als jüngstes<br />
Kind in Deutschland, einer geschlechtsangleichenden<br />
Hormontherapie<br />
unterzogen hat, stürzen sich die Journalisten<br />
dieser Zeit geradezu auf die Geschichte<br />
– ein Spektakel mit Folgen: »Wie<br />
können Sie dem Kind so etwas antun?«,<br />
wird Petras Eltern schon bald von ärztlicher<br />
Seite vorgehalten und auch der heutige<br />
Shootingstar, zu dieser Zeit noch ein<br />
Teenager, spürt, wie das Mobbing auf dem<br />
Schulhof stetig zunimmt, so berichtet sie<br />
es später gegenüber »NTV«: Vor allem die<br />
Berichterstattung habe dazu geführt, dass<br />
24 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong><br />
Bilder: IMAGO / MediaPunch (GDP Photos) / ZUMA Wire (Javier Rojas)<br />
sie als »freaky« wahrgenommen worden<br />
sei, sagt sie damals. Halt findet sie in dieser<br />
Zeit in der Musik: Ihre Probleme in<br />
Melodien zu verwandeln, sei für sie ein<br />
Weg gewesen, sich glücklicher zu fühlen.<br />
Ob Britney Spears, Christina Aguilera<br />
oder Madonna – als Heranwachsende<br />
flüchtet sich Petras in die Welt des Pop.<br />
»Ich habe das Gefühl, dass Pop mir in<br />
vielerlei Hinsicht das Leben gerettet<br />
hat«, bringt es die junge Künstlerin in<br />
einem Interview mit dem <strong>Magazin</strong> »Notion«<br />
auf den Punkt.<br />
Außenseiterin ohne Scheu<br />
Die Musik ist es auch, die Petras dazu veranlasst,<br />
ein zweites Mal ins Licht der Öffentlichkeit<br />
treten: Im Jahr 2007 veröffentlicht<br />
sie Gesangsaufnahmen von sich<br />
in den sozialen Netzwerken und zeigt<br />
damit der Welt, dass die Hänseleien und<br />
abschätzigen Kommentare sie nicht leiser<br />
gemacht haben – im Gegenteil. Mit Coversongs<br />
und eigenen Kompositionen<br />
baut sie sich schon bald eine treue Fancommunity<br />
auf. Bald darauf folgt ihre<br />
erste Single »Last forever«, die auf My-<br />
Space und Youtube erscheint und dort<br />
großen Anklang findet. Auch die erste<br />
kommerzielle Veröffentlichung lässt nicht<br />
lange auf sich warten: Im September des<br />
Jahres 2008 kommt »Fade away« auf den<br />
Markt. Der Durchbruch in Deutschland<br />
fällt allerdings bis auf weiteres aus: Der<br />
Sound könne hierzulande nicht funktionieren,<br />
lautet die Absage, erinnert sich<br />
Petras an die Absagen verschiedener Musikproduzenten.<br />
Auch wenn sie noch oftmals<br />
hören wird, sie sei »zu nischig« für<br />
den <strong>Erfolg</strong>, lässt sich die Sängerin nicht<br />
von ihrem Ziel abbringen.<br />
Und so liegt das Schicksal wieder einmal<br />
in ihren eigenen Händen – eine Herausforderung,<br />
die die junge Sängerin sofort<br />
annimmt: Mit einem Budget von nur<br />
fünf Dollar pro Tag macht sie sich auf in<br />
die USA; hat das Ziel, dort Kontakte zu<br />
knüpfen, wie sie auf der Webseite des<br />
»BR« erzählt. Und tatsächlich: Mit ihrer<br />
unkonventionellen Art und ihrer Fähigkeit,<br />
nur selten »starstruck« zu sein, erobert<br />
sie bald darauf das Herz der Musikindustrie<br />
und nach einem<br />
gemeinsamen Projekt mit der früheren<br />
Black-Eyed-Peas-Sängerin Fergie erhält<br />
Kim Petras schließlich auch den lang ersehnten<br />
Plattenvertrag. Von da an geht es<br />
Schlag auf Schlag: Im Jahr 2017 steigt ihr<br />
Song »I don’t want it all« bis an die Spitze<br />
der Spotify Global Viral 50 Charts, im<br />
Jahr darauf erscheint die EP »Turn off<br />
the light« und 2019 bringt sie ihr erstes<br />
Album »Clarity« auf den Markt – ihre<br />
erste Tour folgt kurz darauf. Und auch in<br />
Deutschland scheint sich der <strong>Erfolg</strong> für<br />
die einst verschmähte Sängerin nach und<br />
nach einzustellen: Im Jahr 2018 erhält sie<br />
einen Gastauftritt in der bekannten Serie<br />
»Gute Zeiten, schlechte Zeiten« und<br />
2<strong>02</strong>3 bietet ihr Heidi Klum mit einem<br />
Auftritt im Finale von »Germany‘s Next<br />
Topmodel« die ganz große Bühne. Der<br />
Höhepunkt ihrer Karriere, die Grammy-<br />
Verleihung, findet dann wieder in den<br />
USA statt – vorläufig jedenfalls, scheint<br />
doch seither das Tor für weitere <strong>Erfolg</strong>e<br />
weit offen zu stehen.<br />
Die Pop-Ikone auf der Überholspur<br />
Im vergangenen Jahr jedenfalls hat die<br />
Karriere der mittlerweile 31-Jährigen<br />
noch einmal deutlich an Fahrt gewonnen:<br />
Mit »Feed the Beast« und »Problématique«<br />
hat Petras, die bereits als neue Pop-<br />
Prinzessin gehandelt wird, in dieser Zeit<br />
gleich zwei neue Alben in den Charts<br />
platzieren können. Auch sonst vergeht<br />
kaum ein Tag, an dem die junge Pop-Diva<br />
nicht die Schlagzeilen füllt: So soll ihr<br />
Kontostand derzeit etwa 4,3 Millionen<br />
US-Dollar betragen und auch der nächste<br />
große Hit wird mit großer Spannung erwartet:<br />
Gemeinsam mit den Stars von<br />
OneRepublic und Meduza wird Petras<br />
den Song zur Fußball-Europameister-<br />
schaft aufnehmen. Dass das Lied bisher<br />
noch nicht einmal geschrieben ist, scheint<br />
ihm keinen Abbruch zu tun – wenn derart<br />
international bekannte Interpreten es<br />
singen, dann ist die Vorfreude groß und<br />
die kritischen Stimmen mittlerweile fast<br />
vollständig verstummt.<br />
Und so scheint es, als habe sich Kim Petras<br />
vollständig in ihre Vorreiterrolle eingefunden<br />
und ist von der Außenseiterin<br />
zu einem Role Model avanciert: Mit<br />
ihren <strong>Erfolg</strong>en möchte sie die Türen für<br />
neue Künstler öffnen; ihre Konzerte sollen<br />
Außenseitern eine musikalische Heimat<br />
bieten. Auch was ihr privates Umfeld<br />
angeht, hat die ehrgeizige Newcomerin<br />
angekündigt, sich weiterzuentwickeln,<br />
hier will sie zukünftig allerdings eher leisere<br />
Töne anschlagen: Authentisch zu<br />
sein – so lässt sich das nächste Ziel des<br />
Superstars wohl am besten zusammenfassen.<br />
Im Gespräch mit der »Bild« verriet<br />
sie jedenfalls: »Ich habe immer gefühlt,<br />
dass ich etwas Ungeheuerliches<br />
machen muss, aber jetzt bin ich darüber<br />
hinweg. (...) Ich bin einfach nur ich« –<br />
eine Aussage, mit der Kim Petras wohl<br />
einmal mehr den Zeitgeist trifft. AS<br />
»Ich habe immer gefühlt, dass ich etwas<br />
Ungeheuerliches machen muss, aber jetzt<br />
bin ich darüber hinweg. (...) Ich bin einfach<br />
nur ich.«<br />
Kim Petras bei den Grammy Awards 2<strong>02</strong>3<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . www.erfolg-magazin.de<br />
25
Anzeige<br />
Durch Wachstum zur Wende:<br />
Krisen im Business meistern<br />
26<br />
www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . ERFOLG magazin
Anzeige<br />
Das Jahr 2<strong>02</strong>4 hat kaum begonnen,<br />
doch es wird bereits<br />
von einer Reihe von<br />
Herausforderungen geprägt.<br />
Die Nachrichten sind voll<br />
von Berichten über Krisen. Inmitten dieser<br />
turbulenten Zeiten gibt es jedoch<br />
Unternehmer wie Chris Steiner. Er ist<br />
Gründer von »Abnehmen im Liegen« mit<br />
1.200 Standorten und zeigt, dass es möglich<br />
ist, auch als Selfmademillionär unter<br />
schwierigsten Bedingungen erfolgreich zu<br />
sein. Der Fernsehstar hat zudem durch die<br />
Dokureihe »Junges Geld« als Selfmademillionär<br />
von sich reden gemacht.<br />
Krisen als Wende zu Kreativität<br />
und Innovation<br />
Eine der wichtigsten Punkte, um Krisen<br />
meistern zu können, ist die Einstellung zu<br />
herausfordernden Situationen. Wer sich<br />
einschüchtern lässt, hat schon verloren,<br />
bevor es richtig losgeht, meint Steiner:<br />
»Ich habe keine Angst vor Wirtschaftskrisen.<br />
Ich sehe schwierige Situationen als<br />
Chance, kreativer zu werden und sich<br />
weiterzuentwickeln.« Seiner Meinung<br />
nach zwingen Krisen Unternehmen dazu,<br />
ihre Komfortzone zu verlassen, neue Lösungen<br />
zu finden und Krisen stattdessen<br />
als Katalysator für Innovation und Fortschritt<br />
zu sehen. Wer jedoch alles versucht,<br />
den Status quo aufrechtzuerhalten<br />
und keine Innovationen zulässt, wird früher<br />
oder später den Anschluss verlieren.<br />
Krisen sorgen dafür, dass Geschäftskonzepte<br />
vom Markt gefegt werden, die keinen<br />
nachhaltigen Mehrwert für Kunden<br />
liefern, meint Steiner: »Kontinuierliche<br />
Verbesserung und das Streben nach Exzellenz<br />
sollten in Unternehmen an der<br />
Tagesordnung stehen. Nur so kann man<br />
blinde Flecken aufspüren und das Unternehmen<br />
weiterentwickeln.«<br />
Innovative Ansätze bei »Abnehmen im Liegen«<br />
Genau dieses Vorgehen praktiziert Chris<br />
Steiner auch in seinem Unternehmen.<br />
Ihm ist es wichtig, dass sein Unternehmen<br />
wächst, egal wie die Wirtschaftslage<br />
auch beschaffen ist. In den letzten Jahren<br />
hat er dies auch eindrucksvoll unter Beweis<br />
gestellt: »In jedem der vergangenen<br />
vier Jahre haben wir unser Ergebnis verdoppelt<br />
– trotz Corona. Insofern ist dies<br />
der Beweis, wie krisenfest unser Geschäftsmodell<br />
und unsere Unternehmensstrukturen<br />
sind«, führt Chris Steiner aus.<br />
Diese Krisenresilienz ergibt sich nicht nur<br />
aufgrund einer guten Geschäftsidee, sondern<br />
auch durch die Art und Weise, wie<br />
sie umgesetzt und von allen Beteiligten<br />
gelebt wird. Die konstante Fokussierung<br />
auf den Mehrwert für Kunden spielt dabei<br />
ebenfalls eine zentrale Rolle. Wenn alle<br />
Faktoren zusammenkommen, kann keine<br />
Krise etwas ausrichten.<br />
Erfahrungen aus der Subprime-Krise als<br />
Grundstein für <strong>Erfolg</strong><br />
Steiner hat sein erstes Unternehmen mitten<br />
in der weltweiten Subprime-Krise von<br />
2008/2009 gegründet. »Alle haben mir<br />
davon abgeraten. Dennoch bin ich meiner<br />
Vision gefolgt und habe in diesen schwierigen<br />
Zeiten einen Weltmarktführer aufgebaut«,<br />
erinnert sich Steiner. Diese Erfahrung<br />
hat ihm gezeigt, dass ein starkes<br />
Geschäftskonzept, selbst in Krisenzeiten,<br />
den Weg zum <strong>Erfolg</strong> ebnen kann. Auf die<br />
Frage, ob man sich in der aktuellen Situation<br />
selbstständig machen sollte, antwortet<br />
Steiner: »Man muss sein Schicksal selbst in<br />
die Hand nehmen und sich selbstständig<br />
machen, um unabhängig zu sein, egal wie<br />
es in der Wirtschaft aussieht. Irgendwas ist<br />
sonst immer und plötzlich sind Jahre oder<br />
Jahrzehnte vergangen, ohne dass man<br />
seine Ziele verfolgt.«<br />
»Man muss sein Schicksal selbst in die Hand nehmen<br />
und sich selbstständig machen, um unabhängig zu sein,<br />
egal wie es in der Wirtschaft aussieht.« – Chris Steiner<br />
Welche Kompetenzen benötigen Unternehmer,<br />
um nicht nur zu überleben, sondern<br />
auch zu florieren? Zuallererst sollte<br />
man sich vermutlich vom Gedanken verabschieden,<br />
dass es eine »krisenlose« Zeit<br />
geben wird. Nach Steiners Ansicht sind<br />
insbesondere drei Fähigkeiten von entscheidender<br />
Bedeutung:<br />
Beharrlichkeit: Die Fähigkeit, kontinuierlich,<br />
auch in Krisen, an der Umsetzung<br />
der eigenen Vision zu arbeiten,<br />
ist die wohl wichtigste von allen.<br />
Leadership: Führungskompetenz ist<br />
ein weiterer Schlüssel zum <strong>Erfolg</strong>.<br />
Nur, wer es schafft, sich selbst und<br />
andere Menschen möglichst gut zu<br />
führen, wird auf Dauer <strong>Erfolg</strong> haben.<br />
Verkaufsskills: Unabhängig von der<br />
Qualität des Produkts oder der<br />
Dienstleistung ist die Fähigkeit zu<br />
verkaufen entscheidend. Wer verkaufen<br />
kann, übersteht jede Krise.<br />
Tragfähige Netzwerke und Partnerschaften<br />
Chris Steiner hebt hervor, wie wichtig<br />
tragfähige Partnerschaften sind. »Menschen<br />
zu finden, die einen in jeder Situation<br />
unterstützen, ist wertvoller als<br />
Gold«, sagt er. Er betont auch die Bedeutung<br />
eines krisenresistenten Teams und<br />
Umfelds, das unabhängig von der Ausgangssituation<br />
Leistung bringt. Dies<br />
wurde besonders während der schwierigen<br />
Corona-Zeit deutlich, in der sein<br />
Team einen »fantastischen Job« machte,<br />
was zu stärkeren Bindungen und Vertrauen<br />
führte. »Da ich meine Partner<br />
wirklich schätze, habe ich mich damals<br />
entschieden, keine laufenden Gebühren<br />
zu verrechnen, damit sie wieder Mut fassen<br />
und sich auf ihre Kunden fokussieren<br />
konnten. Diese Krisenzeiten haben<br />
uns noch stärker zusammengeschweißt<br />
und diese Erfahrung wird uns auch die<br />
nächsten Krisen hindurch tragen«, ist<br />
Steiner überzeugt.<br />
Hier erfährst du mehr über die einzigartigen<br />
Chancen von »Abnehmen im Liegen«:<br />
Bilder: Abnehmen im Liegen GmbH<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . www.erfolg-magazin.de<br />
27
<strong>Erfolg</strong><br />
28<br />
www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong><br />
Margot<br />
Robbie<br />
This Barbie is acting and producing<br />
Ihr bisher letzter Film »Barbie« hat<br />
einen Rekord nach dem anderen gebrochen.<br />
Zuvor schwang sie für DC<br />
Comics den Baseballschläger und<br />
ohrfeigte Leonardo DiCaprio. Und<br />
Margot Robbie ist viel mehr als nur die<br />
hübsche Blondine: Sie feiert zudem als<br />
Produzentin <strong>Erfolg</strong>e und unterstützt<br />
Frauen-, Menschen- und LGBTQ-Rechte.<br />
Doch wer ist dieser australische Exportschlagerstar,<br />
der nach gerade einmal zehn<br />
Jahren Hollywood im Sturm erobert hat?<br />
Vom Outback ins Fernsehen<br />
Geboren wurde Margot Elise Robbie am<br />
2. Juli 1990 in Dalby, Queensland, in Australien.<br />
Ihre ersten Lebensjahre verbrachte<br />
sie in idyllischen Verhältnissen in<br />
Gold Coast bei ihrer alleinerziehenden<br />
Mutter, wo sie surfen oder auch mal<br />
Wildschweine jagen konnte. Schon früh<br />
besuchte sie eine Zirkusschule, trainierte<br />
dort auf dem Trapez und erhielt mit<br />
gerade einmal acht Jahren einen zertifizierten<br />
Abschluss.<br />
Ihre erste Filmrolle ergatterte Robbie<br />
dann 2007 im Low-Budget-Thriller »Vigilante«.<br />
Ihre ersten kleinen Fernsehrollen<br />
folgten ein wenig später in der australischen<br />
Serie »City Homicide« und der<br />
Kinderserie »Elephant Princess«. In der<br />
Seifenoper »Nachbarn« wurde die damals<br />
17-Jährige dann 2008 als Donna Freedman<br />
bekannt. Ihre Rolle verabschiedete<br />
sich 2011 aus der Serie, um nach New<br />
York zu ziehen, und Robbie tat es ihr im<br />
wahren Leben gleich. Bereits im selben<br />
Jahr übernahm sie eine der Hauptrollen<br />
in »Pan Am«, die US-amerikanischen<br />
Serie wurde jedoch schon nach der ersten<br />
Staffel abgesetzt.<br />
Die Rolle der »heißen Blondine«<br />
Ihren Durchbruch in Hollywood hatte<br />
die Australierin 2013 als Naomi Lapaglia<br />
in »The Wolf of Wall Street«. Im Vorsprechen<br />
verpasste sie ihrem Schauspielkollegen<br />
Leonardo DiCaprio eine improvisierte<br />
Ohrfeige, statt ihn drehbuchgerecht<br />
zu küssen – und bekam gleich darauf die<br />
Rolle angeboten. Im Drehbuch soll damals<br />
als Rollenbeschreibung »die heißeste<br />
Blondine ever« gestanden haben.<br />
Eine Bezeichnung, die Robbie sehr<br />
Bilder: IMAGO / Avalon.red / Cinema Publishers Collection (Mary Cybulski)<br />
»Ich habe kurz<br />
davor um etwa<br />
neun Uhr morgens<br />
drei Tequila-Shots<br />
weggekippt.«<br />
– Margot Robbie<br />
Per Ohrfeige zum <strong>Erfolg</strong>: Margot Robbie als<br />
Naomi Lapaglia in »The Wolf of Wall Street«.<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . www.erfolg-magazin.de<br />
29
<strong>Erfolg</strong><br />
»Mir geht es einfach darum, mehr Projekte<br />
für Schauspielerinnen insgesamt<br />
zu schaffen, nicht nur für mich [...].«<br />
– Margot Robbie<br />
verunsicherte, wie sie in einem Gespräch<br />
mit dem Online-Portal »t-online« zugab.<br />
Da sie früher große Unsicherheiten wegen<br />
ihres Aussehens plagten, sehe sie sich einfach<br />
nicht als »heiße Blondine«. In der<br />
Rolle musste sie aber nicht nur komplett<br />
blankziehen, sondern auch Sexszenen drehen.<br />
In einem Interview im Rahmen der<br />
British Academy Film Awards beichtete sie<br />
später : »Ich habe kurz davor um etwa<br />
neun Uhr morgens drei Tequila-Shots weggekippt.«<br />
Trotz aller Unsicherheiten wurde<br />
der Film für fünf Oscars nominiert.<br />
Action und Drama mit Herzblut<br />
2016 stieg sie mit »Suicide Squad« in das<br />
DC-Universum ein. Es sollten noch zwei<br />
weitere Filme in der Rolle der verrückten<br />
Comic-Schurkin Harley Quinn<br />
folgen – »Birds of Prey« und »The<br />
Suicide Squad«. Dafür trainierte<br />
Margot Robbie unter anderem, wie<br />
man die Luft knapp fünf Minuten<br />
für Unterwasserszenen anhält<br />
und auch ihre akrobatischen<br />
Fähigkeiten kamen ihr bei<br />
den Dreharbeiten zugute.<br />
Somit konnte sie viele ihrer<br />
Stunts selbst drehen.<br />
Gegenüber der »Vogue«<br />
erklärte Robbie: »Ich bereite<br />
mich immer intensiv<br />
vor, selbst wenn ich nur<br />
fünf Minuten in einem<br />
Projekt auftauche – ich halte nichts<br />
davon, die Sachen aus dem Ärmel zu<br />
schütteln. Mein oberstes Ziel ist Langlebigkeit.<br />
Und die erreichst du nur mit<br />
Qualität. Und mit einer großen Bandbreite<br />
an Rollen.« Und die hat Robbie:<br />
Neben actiongeladenen Blockbustern<br />
spielte sie später auch sehr erfolgreich in<br />
ernsteren Dramen wie »Once Upon a<br />
Time … in Hollywood« oder »Bombshell<br />
– Das Ende des Schweigens« mit.<br />
wurde sie Mitgründerin der Produktionsfirma<br />
LuckyChap Entertainment. Mit dieser<br />
möchte Robbie unter anderem wieder<br />
mehr von Frauen produzierte Filme auf<br />
den Markt bringen. »Mir geht es einfach<br />
darum, mehr Projekte für Schauspielerinnen<br />
insgesamt zu schaffen, nicht nur für<br />
mich. Und ich möchte mit meiner Firma<br />
den nächsten Wes Anderson oder den<br />
neuen Tarantino entdecken. Ich kenne so<br />
viele junge Regisseure, denen niemand<br />
eine Chance gibt«, betonte sie gegenüber<br />
der »Vogue« für ihre erste Produktion: »I,<br />
Tonya«. In dieser übernimmt Robbie 2017<br />
selbst die Rolle der Protagonistin Tonya<br />
Harding und wird kurz darauf sowohl für<br />
einen Golden Globe Award als auch für<br />
einen Oscar als beste Hauptdarstellerin<br />
nominiert. Es folgten Produktionen wie<br />
»Birds of Prey« oder »Promising Young<br />
Woman« – Projekte mit starken weiblichen<br />
Charakteren im Zentrum.<br />
Ein Traum in Pink<br />
Ihr aktueller Film »Barbie« ist bisher auch<br />
der erfolgreichste ihrer Karriere. Dabei<br />
stand sie als titelgebende blonde Puppe<br />
nicht nur vor, sondern als Produzentin<br />
auch hinter der Kamera. Eigentlich hatte<br />
sie aber für die Hauptrolle eine ganz andere<br />
Schauspielerin geplant: Gal Gadot.<br />
Als Produzentin Einfluss nehmen<br />
Während des Drehs von »Suite française –<br />
Melodie der Liebe« lernte die Australierin<br />
im Jahr 2014 den Regisseurassistenten Tom<br />
Ackerley kennen. Zwei Jahre später läuteten<br />
dann die Hochzeitsglocken. Auf diese Rolle<br />
der Frau will sie sich aber auf gar keinen<br />
Fall reduzieren lassen. Denn Margot Robbie<br />
ist auch eine erfolgreiche Produzentin: 2014<br />
30 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . ERFOLG magazin
Mit einem<br />
Vorwort von<br />
Buchtipps<br />
»Du bist der Hammer!«<br />
von Jen Sincero<br />
304 Seiten, erschienen: März 2017<br />
Ariston, ISBN: 978-3-424-20155-0<br />
Jen Sincero gibt ihre Erkenntnisse und ihr Wissen weiter und<br />
zeigt, wie man die Fähigkeiten, die in einem schlummern,<br />
endlich zum Blühen bringt. Es geht darum, sich glasklar darüber<br />
zu werden, was einen glücklich macht und wobei man<br />
sich am lebendigsten fühlt.<br />
»Erfülltes Leben«<br />
von Friedemann Schulz von Thun<br />
224 Seiten, erschienen: August 2<strong>02</strong>3<br />
Carl Hanser Verlag, ISBN: 978-3-442-17982-4<br />
Was macht ein erfülltes Leben aus? Kommunikationspsychologe,<br />
Coach und Bestsellerautor Friedemann Schulz von Thun<br />
hat ein anschauliches, leicht verständliches Modell entwickelt.<br />
Es hilft uns, besser zu verstehen, was in unserem Leben gelungen<br />
ist und wo wir uns vielleicht ändern müssen.<br />
Bilder: IMAGO / Everett Collection / Everett Collection (Courtesy Everett Collection) / Cinema Publishers Collection (Clay Enos)<br />
Die Wonder-Woman-Darstellerin konnte<br />
aber wegen anderweitiger Termine nicht<br />
in das pinke Puppenhaus ziehen. Beschweren<br />
kann Margot Robbie sich darüber<br />
aber sicher nicht. Variety schätzt, dass<br />
die 33-Jährige knapp 50 Millionen US-<br />
Dollar für ihre Beteiligung an der gesellschaftskritischen<br />
Komödie erhielt. Den<br />
Rekord für die bestbezahlte Schauspielerin<br />
hat sie damit aber nicht gebrochen:<br />
Sandra Bullock verdiente an »Gravity«<br />
rund 70 Millionen US-Dollar.<br />
Aber was nicht ist, kann ja noch werden<br />
– schließlich sind ein »Ocean’s 11«-Prequel<br />
und ein »Fluch der Karibik«-Spin-off<br />
mit der wandelbaren Blondine geplant.<br />
Mit 33 Jahren ist noch lange nicht Schluss<br />
bei Margot Robbie. Doch sie kann bereits<br />
jetzt auf eine erfolgreichere Karriere zurückblicken,<br />
als manch anderer, älterer<br />
Schauspielkollege. LT<br />
»Ich bereite mich<br />
immer intensiv vor,<br />
selbst wenn ich<br />
nur fünf Minuten<br />
in einem Projekt<br />
auftauche [...].«<br />
– Margot Robbie<br />
Viele berühmte Musikproduzenten sind für einen bestimmten<br />
Sound bekannt, der seine Zeit hat. Rick Rubin ist für etwas anderes<br />
bekannt: einen Raum zu schaffen, in dem Künstler*innen<br />
aller unterschiedlichen Genres und Traditionen zeigen können,<br />
wer sie wirklich sind und was sie wirklich zu bieten haben.<br />
TIMO HOFMANN<br />
HERMANN<br />
SCHERER<br />
»Ich könnte alles tun, wenn ich nur wüsste, was ich will«<br />
von Barbara Sher<br />
384 Seiten, erschienen: Juni 2011<br />
dtv, ISBN: 978-3-423-34662-7<br />
Ein erfülltes Leben haben wir, wenn wir das tun, was wir lieben.<br />
Doch was, wenn wir gar nicht wissen, was wir wirklich<br />
wollen? Barbara Sher gibt eine ebenso praktische wie erfrischende<br />
Anleitung, wie wir wieder Zugang zu unseren Wünschen<br />
und Träumen finden.<br />
»Werde der Headliner deines Lebens«<br />
von Timo Hofmann<br />
334 Seiten, erschienen: Januar 2<strong>02</strong>4<br />
MVB GmbH, ISBN: 978-3-982-59790-4<br />
Timo Hofmann mahnt den Leser ausdrücklich, sich aller<br />
schnellstens, vollständig und in der Tiefe darüber bewusst zu<br />
werden, wie und mit wem jeder Einzelne von uns seine Zeit verbringt.<br />
Denn davon hängt so unglaublich viel ab im Leben. Lass<br />
auch du dieses Buch den Dominostein in deinem Leben sein.<br />
Cover: Ariston, Carl Hanser Verlag, dtv, O.W. Barth, MVB GmbH<br />
»Kreativ. Die Kunst zu sein«<br />
von Rick Rubin<br />
416 Seiten, erschienen: April 2<strong>02</strong>3<br />
O.W. Barth, ISBN: 978-3-426-29339-3<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . www.erfolg-magazin.de<br />
31
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Wissen<br />
Mensch gegen KI<br />
Wie wird Künstliche Intelligenz das Business verändern?<br />
EIN GASTBEITRAG VON DIRK STÖCKER<br />
Bilder: krautwork, Monika Nonnenmacher<br />
KI ist gekommen, um zu bleiben.<br />
Und das ist gut so. Denn<br />
Künstliche Intelligenz wird<br />
uns zwingen, uns damit zu<br />
beschäftigen, was oder wer<br />
wir wirklich sind. Es ist beeindruckend,<br />
was KI heute schon kann. So übernimmt<br />
zum Beispiel ChatGPT auf Wunsch die<br />
Rolle eines Vertriebstrainers in der Einwandbehandlung.<br />
Sicher werden die einen<br />
oder anderen sagen: »Ja, aber…« Klar ist,<br />
dass ChatGPT an der Stelle noch eine<br />
Lernkurve vor sich hat. Aktuell sind zum<br />
Beispiel Zwischentöne in der Sprache für<br />
den Algorithmus ein Problem. Doch gerade<br />
das »Ja, aber…« wird in Zukunft niemanden<br />
mehr retten.<br />
Fakt ist: Wir werden in wenigen Jahren<br />
rein rechnerisch Vollbeschäftigung haben.<br />
Arbeit wird es immer genug geben.<br />
Die Frage ist, welcher Art diese Arbeit ist.<br />
Sicher werden etliche von uns sehr gut<br />
verdienen – und zwar die, die sich bewegen,<br />
sich in die Pole Position bringen. »Ja,<br />
aber…« ist also pures Verharren, und das<br />
können wir uns nicht mehr leisten. Doch<br />
wohin soll die Reise gehen?<br />
KI und Digitalisierung sind beeindruckend<br />
bei Verkaufsplanung, der Pipelinepflege,<br />
beim Berechnen von Wahrscheinlichkeiten,<br />
dem Versenden von<br />
Angeboten, der Kontaktaufnahme und<br />
vielem mehr. Sie kann Terminplanung,<br />
Reisekostenabrechnung und Notizen aus<br />
dem Termin ins CRM übertragen. Ein<br />
Arbeitsplatz, der als Assistent fungiert, ist<br />
keine Vision von morgen: Videos transkribieren,<br />
zum Termin sämtliche Projektunterlagen<br />
nur einen Mausklick<br />
entfernt haben, gemeinsam an Dokumenten<br />
arbeiten. KI ist ein Gamechanger für all<br />
das, was gemacht werden muss und viel<br />
Zeit kostet. Die eingesparte Zeit investieren<br />
wir, um den Unterschied zu machen.<br />
Die Frage nach sinnvollem und<br />
ethischem Nutzen<br />
KI wird uns zwingen, uns zu hinterfragen,<br />
unsere Werte, unsere Ziele. Allein die<br />
Frage nach einem sinnvollen und ethischen<br />
Wachstum schließt sehr vieles mit<br />
ein. Und vielleicht liegt in dieser verschobenen<br />
Sichtweise sogar unser größtes Geschenk.<br />
Albert Einstein sagte: »Die Intuition<br />
ist ein göttliches Geschenk, der<br />
denkende Verstand ein treuer Diener«.<br />
Mein Punkt ist: In allem Rationalen – also<br />
das, was wir eigentlich dem Verstand zuschreiben<br />
– können wir der KI nicht das<br />
Wasser reichen. Wir dürfen also unser Geschenk,<br />
wie es Einstein nannte, nutzen.<br />
Doch darauf müssen wir uns erst wieder<br />
einlassen, quasi emotionales De-Coding<br />
bei uns und beim Gegenüber betreiben.<br />
Was hat mein Kunde gesagt und wie hat<br />
er es gesagt? Was nehmen wir an Zwischentönen<br />
wahr? Dinge und deren Sinn<br />
erfassen, soziale Kompetenz und menschliche<br />
Kreativität, verbinden von Themenfeldern<br />
im Sinne des Kunden, die er noch<br />
nicht bedacht hat, das kann keine KI.<br />
Den Machern unter den Verkäufern steht<br />
jetzt eine glorreiche Zeit bevor, denen also,<br />
die sich in Richtung Persönlichkeitsentwicklung<br />
»evolutionieren« und Authentizität<br />
und ethische Fragen in ihr tägliches<br />
Tun bringen. Klarheit für sich selbst schaffen<br />
und den Fokus auf den Kunden legen.<br />
Keine Sorge: Der merkt das. Wunsch, Problem,<br />
Bedürfnis – so einfach ist es dann wieder.<br />
Also einen wirklichen Nutzen liefern.<br />
Der Unterschied, den wir machen müssen,<br />
wird also sein, Herz und Verstand in Einklang<br />
zu bringen. Mit dem Verstand hören<br />
und mit dem Herz spüren, was gesagt<br />
wurde. Unsere Antwort kommt dann vom<br />
Verstand und die Emotion, die wir damit<br />
erzeugen, müssen wir mit dem Herzen<br />
wahrnehmen. Dafür braucht es Intuition.<br />
Klingt zu emotional? Na gut. Doch der<br />
Mensch ist eben ein emotionales Wesen,<br />
auch im Business. Manchmal siegen Emotionen<br />
sogar über ein fachlich richtiges<br />
Verkaufsgespräch und ein gutes Angebot<br />
– das hat jeder von uns schon einmal erlebt.<br />
Also nutzen wir die KI und machen<br />
sie zu unserer Assistenz, damit wir wieder<br />
mehr Zeit für das haben, weshalb wir diesen<br />
Beruf so lieben: den Kunden!<br />
Der Autor<br />
Dirk Stöcker ist einer der bekanntesten<br />
Trainer Deutschlands für Verkaufstraining<br />
mit Persönlichkeitsentwicklung und Autor<br />
des Buches »Die Verkaufsevolution«.<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . www.erfolg-magazin.de<br />
33
Wissen<br />
Arbeitsplatz<br />
WELTALL<br />
Nach jahrelangem Training ist Astronaut Matthias Maurer am Ziel: dem Start<br />
AUSZUG AUS DEM BUCH »COSMIC KISS« VON MATTHIAS MAURER<br />
34<br />
www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . ERFOLG magazin
Wissen<br />
Exakt sieben Stunden und 40<br />
Minuten vor dem Abflug<br />
weckte uns eine NASA-Mitarbeiterin.<br />
Von nun an wurde<br />
die Startzeit, englisch T für<br />
Time, rückwärts gezählt, und wir mussten<br />
uns an einen streng getakteten Ablaufplan<br />
halten. Eine letzte irdische Dusche, ein finaler<br />
Snack, ein abschließender Medizincheck,<br />
und schon erhielten wir die Anweisung,<br />
unsere fensterlosen Schlafräume<br />
aufzusuchen und die Flugunterwäsche<br />
inklusive Windel anzuziehen. Fensterlos,<br />
da Astronauten hier vor dem Start die<br />
Schlaf- und Wachphasen ihres Biorhythmus<br />
auf die koordinierte Weltzeit UTC<br />
umstellen müssen, nach der sie auf der ISS<br />
leben, und dabei nicht durch einfallendes<br />
Tageslicht gestört werden sollen.<br />
Die kleine Tasche mit meinem Privatkram<br />
ließ ich in diesem Zimmer zurück. Direkt<br />
nach der Landung in sechs Monaten<br />
würde ich sie zurückerhalten, wie man mir<br />
versicherte. Als ich ihren Reißverschluss<br />
zuzog, fragte ich mich, was ich wohl alles<br />
erlebt haben würde, wenn ich sie das<br />
nächste Mal öffnete. Doch ich durfte diesen<br />
Gedanken nicht zu lange zulassen,<br />
daher riss ich mich mit einem Seufzen von<br />
ihm los und machte mich auf den Weg in<br />
den Suit-Room, den Umkleideraum, in<br />
dem schon die Apollo-Astronauten ihre<br />
Fluganzüge angelegt haben. Bis heute hängen<br />
hier imposante Schwarz-Weiß-Fotos<br />
von ihnen an den Wänden und zeugen von<br />
der Raumfahrtära, in der die Menschheit<br />
erstmals einen Fuß auf einen fremden<br />
Himmelskörper setzte.<br />
Meine Crewmitglieder und ich nahmen<br />
unsere weißen, maßgeschneiderten Fluganzüge<br />
in Empfang, checkten sie gründlich<br />
durch und zwängten uns mithilfe von<br />
SpaceX-Mitarbeitern hinein. Um die<br />
Druckdichtigkeit zu überprüfen, mussten<br />
wir uns nacheinander in eine Art Stuhl<br />
legen, der die gleiche Form wie die Sitze<br />
in der Kapsel hat. Die Suit-Techs klappten<br />
unsere Visiere nach unten, schlossen<br />
unsere Anzüge an Schläuche an und<br />
pumpten diese bis auf 1,3 Bar auf. Später,<br />
in der Kapsel, wiederholten wir diesen<br />
Test, denn nur, wenn die Dichtigkeit garantiert<br />
ist, hätten wir bei einem Druckabfall<br />
eine Überlebenschance.<br />
Dreieinhalb Stunden vor dem Launch<br />
traten wir den Weg zur Startrampe an.<br />
Wir klemmten unsere kleinen Köfferchen,<br />
die kühlende Luft in die Anzüge<br />
bliesen, unter die Arme und verließen das<br />
fünfstöckige Neil Armstrong Operations<br />
and Checkout Building durch die<br />
Meine Crewmitglieder und ich nahmen unsere weißen,<br />
maßgeschneiderten Fluganzüge in Empfang,<br />
checkten sie gründlich durch und zwängten uns<br />
mithilfe von SpaceX-Mitarbeitern hinein.<br />
symbolträchtige Doppelschwingtür. Auf<br />
sie hatten wir gestern noch unser Mission<br />
Patch geklebt – wie alle anderen Crews,<br />
die je vom KSC aus ins Universum abgehoben<br />
sind. Gemäß einer einstudierten<br />
Choreografie schritten wir hinaus in den<br />
Regen: Raja und Tom vorweg, Kayla und<br />
ich direkt hinter ihnen. Das schlechte<br />
Wetter bereitete uns Sorgen. Den ganzen<br />
Tag über hatte es in Strömen geschüttet.<br />
Die jüngste Launch-Prognose der Experten<br />
lautete 70 Prozent Go, mithin immerhin<br />
satte 30 Prozent No-Go. Unser Starttermin<br />
war also alles andere als gewiss<br />
und wir dementsprechend verunsichert.<br />
Doch das ließen wir uns nicht anmerken.<br />
Selbstbewusst marschierten wir an den<br />
Pressevertretern und unseren Familien<br />
vorbei, die vor dem Gebäude auf uns warteten,<br />
winkten souverän in die Menge<br />
und riefen unseren Lieben noch ein paar<br />
Abschiedsworte zu.<br />
Danach stiegen wir in weiße Teslas mit<br />
Flügeltüren. Raja und Tom nahmen in<br />
dem vorderen Auto Platz, Kayla und ich<br />
in dem hinteren. Eskortiert von Polizeiwagen,<br />
setzte sich unsere kleine Karawane<br />
in Bewegung. Die etwa 15-minütige Fahrt<br />
über das weitläufige NASA-Gelände überbrückten<br />
wir mit Musik aus unserer persönlichen<br />
Playlist. Ich hatte mir für diesen<br />
Anlass unter dem Namen »Tesla to Dragon«<br />
acht Lieder abgespeichert. Während<br />
ich den energiegeladenen Klängen<br />
lauschte, schaute ich aus dem Fenster. Regentropfen<br />
rannen die Scheibe herab und<br />
ließen die grell angeleuchtete Rakete, die<br />
uns in der sonst finsteren Nacht erwartete,<br />
wie ein verschwommenes Gemälde erscheinen.<br />
Die Falcon 9 sah majestätisch<br />
aus, und je näher wir ihr kamen, desto<br />
deutlicher konnte ich ihre charakteristischen<br />
Konturen erkennen: eine<br />
Bilder: NASA/ESA<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . www.erfolg-magazin.de<br />
35
Wissen<br />
Die Falcon 9 sah majestätisch aus, und je näher wir<br />
ihr kamen, desto deutlicher konnte ich ihre charakteristischen<br />
Konturen erkennen [...].<br />
schlanke, weiße Rakete mit vier schwarzen,<br />
hochgeklappten und eng anliegenden<br />
Landebeinen am unteren Ende des Boosters,<br />
am oberen Ende wiederum vier<br />
schwarze Elemente, die Grid Fins aus Titan,<br />
die ungefähr zur gleichen Zeit zum<br />
Einsatz kommen, in der wir mit der Kapsel<br />
den Orbit erreichen. Sie werden sich<br />
ausfalten und den Booster bei seinem<br />
Landeanflug auf das Drohnenschiff im<br />
Meer wie die Federn eines Pfeils stabilisieren.<br />
Darüber erkannte ich die Oberstufe<br />
und unsere Dragon-Kapsel mit dem<br />
schwarz-weißen Trunk.<br />
Unser Chauffeur hielt nur wenige Meter<br />
von der Rakete und dem direkt daneben<br />
befindlichen Startturm entfernt an, sodass<br />
wir uns, von den TV-Kameras nicht einsehbar,<br />
in einen nahe gelegenen Toilettenwagen<br />
schleichen konnten. Uns blieben<br />
exakt fünf Minuten, ehe wir in den Fahrstuhl<br />
steigen sollten, der zuerst Tom und<br />
Raja, dann Kayla und mich zu unserem<br />
Raumschiff an der Spitze der 70 Meter<br />
hohen Falcon 9 transportierte. Dort erwartete<br />
uns unsere NASA-Back-up-Astronautin<br />
Stephanie Wilson. Ganz in Schwarz<br />
gekleidet stand sie neben einem alten klobigen<br />
Telefon, das noch aus Shuttle-Zeiten<br />
stammt und aus Nostalgiegründen auf<br />
dem modernen Startturm der Rampe 39B<br />
montiert worden war. Jeder von uns durfte<br />
einen Anruf tätigen, um einem ausgewählten<br />
Menschen Auf Wiedersehen zu<br />
sagen. Stephanie tippte die Nummer ein,<br />
die ich ihr vor ein paar Tagen zugesteckt<br />
hatte, und reichte mir den Hörer. »Hallo,<br />
Mama, hörst du mich?«, rief ich laut in die<br />
Sprechmuschel. »Ja, wir hören dich«, antwortete<br />
sie, und gleich darauf meldete sich<br />
mit einem kräftigen »Hallo, Matthias«<br />
auch mein Papa zu Wort, der leider nicht<br />
bis zum Start in den USA hatte bleiben<br />
können. So hatten meine Eltern aber immerhin<br />
die Gelegenheit, diesen Augenblick<br />
gemeinsam zu erleben. Sie erzählten<br />
mir, dass sie bei einer Veranstaltung im<br />
»Cosmic Kiss: Sechs Monate auf der ISS«<br />
von Matthias Maurer<br />
432 Seiten<br />
Erschienen: Oktober 2<strong>02</strong>3<br />
Drroemer HC<br />
ISBN: 978-3-426-44652-2<br />
Rathaus meiner Heimatgemeinde Oberthal<br />
dem Zünden der Booster entgegenfiebern<br />
würden. »Passt gut auf euch auf<br />
und habt ganz viel Spaß«, wünschte mir<br />
meine Mama, während Stephanie schon<br />
mahnend an meinem Arm rüttelte. »Jetzt<br />
ist nicht die passende Zeit für lange Telefonate.<br />
Dein Taxi Richtung Himmel wartet«,<br />
flüsterte sie mir zu. Ich lächelte.<br />
»Tschüss, Mama, tschüss, Papa!«, beendete<br />
ich dieses bizarre Gespräch.<br />
Um T-2h38 stolzierten wir durch den<br />
wegschwenkbaren Zugangsarm, der den<br />
Startturm mit unserem Raumschiff verband.<br />
Zuerst kletterte Raja, dann Tom<br />
und danach Kayla in das Cockpit. Ich war<br />
um T-2h35 als Letzter an der Reihe.<br />
Maria, die Spezialistin für die schicken<br />
SpaceX-Fluganzüge ist und auch unsere<br />
geschneidert hat, half mir beim Anschnallen.<br />
Mehrmals checkte sie, ob alle<br />
Gurte ordnungsgemäß saßen und meine<br />
Stiefel fest in die Halterung eingeklickt<br />
waren. Zu guter Letzt reichte sie mir eine<br />
kleine Tasche mit meiner Reisemedizin,<br />
36 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . ERFOLG magazin
Wissen<br />
Bilder: NASA/ESA, Cover: Drroemer HC<br />
die ich um den linken Oberschenkel<br />
band. »Das war’s. Du bist startklar. Ich<br />
wünsche dir viel Glück«, sagte sie. Es<br />
folgte ein kurzer Funktest mit Sarah, ehe<br />
diese das nächste entscheidende Go auf<br />
unserem Weg ins All gab. Maria und die<br />
anderen Techniker schlossen daraufhin<br />
die Luke. Von außen überprüften sie noch<br />
eine Zeit lang die Dichtigkeit unseres<br />
Raumschiffs, bevor sie sich von der Abschussrampe<br />
entfernten.<br />
Seitdem hocken wir hier, genießen die<br />
letzten Momente der irdischen Ruhe und<br />
versinken in eine kontemplative Stille, die<br />
nur durch die Funkrufe unterbrochen<br />
wird. Obwohl die NASA-Spezialisten bei<br />
ihrer neuesten Prognose das Wetter noch<br />
immer als »wacklig« bezeichneten, geben<br />
sie nun grünes Licht für die Betankungssequenz.<br />
Der Vorgang beginnt exakt um<br />
T-35min mit einem metallischen Ploppen,<br />
als sich die Ventile öffnen. Lautes<br />
Plätschern kündigt das Einströmen von<br />
Treibstoff in die erste Stufe der Falcon 9<br />
an, die zweite folgt knapp 20 Minuten<br />
später. Der obere Teil der beiden Doppeltanks<br />
wird jeweils mit flüssigem Sauerstoff<br />
gefüllt, der untere mit als RP1 bezeichnetem<br />
Kerosin. Der eiskalte<br />
Treibstoff kühlt dabei die Aluminiumtanks<br />
unter metallischem Knacken und<br />
Klirren ab. Ein höchst interessantes<br />
Klangerlebnis, das mich an den Sound<br />
des Films Das Boot erinnert. Genau genommen<br />
an die Stelle, als das U-Boot zu<br />
tief absinkt. Ich bin heilfroh, dass uns die<br />
Ausbilder auf diese Geräuschkulisse vorbereitet<br />
haben. Sonst würde ich mich den<br />
Unterwasserhelden in Seenot zumindest<br />
emotional doch zu nahe fühlen.<br />
Während das schrille Konzert andauert,<br />
bestätigt Sarah um T-10min, dass die Bildschirme<br />
für den Start konfiguriert sind.<br />
Dies ist der letzte Punkt unserer gemeinsamen<br />
Prozedur und folglich auch die<br />
letzte Interaktion mit ihr – ab sofort wird<br />
nur noch der Launch-Direktor mit uns<br />
kommunizieren. »Crew-3, es ist uns eine<br />
Ehre, euch heute beim Jungfernflug der<br />
Endurance am Steuerknüppel zu haben.<br />
Wir wünschen euch eine tolle Mission,<br />
viel Glück!«, verabschiedet sich Sarah. Sowohl<br />
auf Deutsch als auch auf Englisch<br />
fügt sie hinzu: »Fair winds and following<br />
seas! Immer eine Handbreit Wasser<br />
unterm Kiel!« Raja reagiert humorvoll<br />
und erinnert an unseren verpassten ursprünglichen<br />
Starttermin an Halloween,<br />
an dem wir »Saures« (schlechtes Wetter)<br />
statt des erhofften »Süßen« (Start) erhielten.<br />
Hernach bedankt er sich bei allen<br />
Mannschaften, die uns auf dem Weg hierhin<br />
begleitet haben und uns auch in den<br />
nächsten sechs Monaten zur Seite stehen<br />
werden. »Wir sind stolz und geehrt, als die<br />
sichtbare Spitze der Teams von NASA und<br />
SpaceX in kosmischer Höhe arbeiten zu<br />
dürfen«, beteuert unser Kommandant<br />
stellvertretend für uns alle. Um T-9min<br />
legt sich Funkstille über diese emotionalen<br />
Abschiedsworte – doch die nächste<br />
Ansage lässt nicht lange auf sich warten.<br />
»Dragon and Falcon 9 in terminal<br />
count!«, kündigt der Launch-Direktor um<br />
T-5min an, dass Rakete und Kapsel nun<br />
von der Außenwelt abgetrennt sind. Ab<br />
sofort kontrollieren die internen Computer<br />
sämtliche Abläufe. Gespannt, wie die<br />
Saiten einer Gitarre kurz vor dem Reißen,<br />
starre ich auf den Monitor. Dies entspricht<br />
wohl dem Moment, in dem der<br />
Croupier die Kugel ins Roulette schleudert<br />
und die magischen Worte spricht:<br />
»Rien ne va plus«, nichts<br />
geht mehr. Ab jetzt entscheidet<br />
das Glück [...].<br />
»Rien ne va plus«, nichts geht mehr. Ab<br />
jetzt entscheidet das Glück – wir sind ein<br />
Spielball in den unberechenbaren Händen<br />
des Schicksals. Die Tanks sind inzwischen<br />
maximal gefüllt. Die Rakete faucht und<br />
zischt und pufft weiße Wölkchen von<br />
überschüssigem Sauerstoff ab. Der<br />
Strongback, das riesige metallische Korsett,<br />
das die Falcon 9 bis zuletzt stabilisierte,<br />
hängt nun leicht weggeklappt<br />
neben ihr und ragt stumm in die Nacht.<br />
Es kann losgehen!<br />
»Dragon ist im Countdown«, schallt es<br />
aus meinem im Helm integrierten Kopfhörer.<br />
Die Anzeige springt auf T-1min<br />
um. Noch immer kann ich es nicht begreifen,<br />
dass ich tatsächlich auf der Spitze<br />
einer Rakete hocke, die bereit ist, gen<br />
Himmel zu stürmen. Wie ein Traum erscheint<br />
mir diese Situation. Zu irreal, um<br />
wahr zu sein. Ohne mich einen einzigen<br />
Millimeter zu bewegen, lauere ich auf den<br />
finalen Funkspruch: »Endurance – SpaceX,<br />
ihr habt ein Go zum Launch.« Mein<br />
Traum wird wahr. Jetzt gleich. Ungläubig<br />
fassen Tom und ich einander an den Händen,<br />
werfen uns einen siegessicheren<br />
Blick zu. Dann nehmen wir die Startposition<br />
ein, pressen die Köpfe fest nach hinten<br />
und legen die Arme auf den Hüften<br />
ab. Unsere letzten Sekunden auf diesem<br />
Planeten sind angebrochen.<br />
»T-10 s – 9 – 8 – 7 – 6 – 5 – 4 – 3 – 2 – 1<br />
– lift off!«<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . www.erfolg-magazin.de<br />
37
Story<br />
Der WOW-Effekt-Macher ®<br />
LENA Award-Preisträger, Top 100 Trainer, Top<br />
100 Speaker und Top-Experte für Positionierung,<br />
Marketing und Verkauf im DACH-Raum.<br />
Hannes Katzenbeisser zählt inzwischen<br />
Einzelunternehmer genauso zu seinen Kunden<br />
wie Fortune Global 500-Unternehmen.<br />
38<br />
www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . ERFOLG magazin
Story<br />
VOM VERKAUFSPULT<br />
AUF DIE GROSSE BÜHNE<br />
Hannes Katzenbeisser: Die 52 Essenzen der erfolgreichsten Menschen und Unternehmen<br />
Bilder: HANNES KATZENBEISSER ACADEMY / Konstantin Kurasch<br />
Mehr als zehn Jahre verbrachte<br />
Hannes Katzenbeisser<br />
als einer der<br />
jüngsten Technikermeister<br />
Österreichs auf<br />
den Dächern von Wien. Kurz vor seinem<br />
dreißigsten Geburtstag kaufte er das eigene<br />
Familienunternehmen und sprang damit<br />
ins kalte Wasser. »Es war das bisher härteste<br />
Jahr meines Lebens und ich bin unendlich<br />
dankbar dafür!« Zwei Jahrzehnte<br />
lang konnte er dort beweisen, dass »Mut,<br />
Liebe, Strategie, Ausdauer und Einsatz zu<br />
den wichtigsten Eigenschaften erfolgreicher<br />
Unternehmer zählen«, denn genau<br />
damit räumte er in der hart umkämpften<br />
Elektrobranche gleich mehrere erste Plätze<br />
und Auszeichnungen ab. Darauf wurden<br />
auch Unternehmen wie Sony, Bose oder<br />
die türkische Koç-Gruppe aufmerksam<br />
und bestellten den innovativen Unternehmer<br />
in ihre Beiräte.<br />
68 Prozent Umsatzsteigerung<br />
in sechs Monaten<br />
Getrieben von den Veränderungen am<br />
Markt ging Hannes Katzenbeisser in die<br />
Schweiz und startete den Weiterbildungsmarathon<br />
seines Lebens. »Mehr als<br />
drei Monate in Summe konzentrierte ich<br />
mich auf die Arbeit an und nicht in meinem<br />
Unternehmen«, erinnert sich der<br />
54-Jährige. Die Folge: 68 Prozent Umsatzsteigerung<br />
in nur sechs Monaten.<br />
»Große Ziele bringen eben große Ergebnisse«,<br />
resümiert der Academy-Gründer,<br />
»und ganz plötzlich kamen Unternehmer<br />
aus unterschiedlichsten Branchen auf<br />
mich zu und luden mich als Motivator in<br />
ihre Unternehmen. Sie hatten wie ich erkannt,<br />
dass auch der stärkste und<br />
schönste Brunnen immer wieder frischen<br />
Zulauf braucht.« Denn: Zwischen<br />
30 und 70 Prozent des Umsatzes werden<br />
von Unternehmen nicht abgeholt!<br />
Das war der Startschuss für seine Karriere<br />
in die europäische Topliga der Trainer<br />
und Speaker. Schnell war die Marke »Der<br />
WOW-Effekt-Macher®« gefunden. Doch<br />
was genau macht seine WOW-Effekte so<br />
besonders? Hannes Katzenbeisser hat die<br />
erfolgreichsten Menschen und Unternehmen<br />
analysiert und daraus 52 Essenzen<br />
gewonnen, die jeder sofort für sich<br />
selbst in die Umsetzung bringen kann.<br />
»Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass<br />
die Menschen es satthaben, mit langweiligem<br />
und theoretischem Wissen abgespeist<br />
zu werden.«<br />
Aus der Praxis für die Praxis<br />
Auf die Frage, ob das der Grund sei, dass<br />
er zum Cheftrainer einer der größten<br />
Handelskooperationen Europas ernannt<br />
wurde, erklärt er: »Klar haben das einige<br />
schlaue Köpfe sofort erkannt. Wer als<br />
Profi allerdings automatisch Zuspruch<br />
aus seinem bisherigen Wirkungskreis erwartet,<br />
wartet lange.« Hannes Katzenbeisser<br />
lacht und fährt fort: »Die meisten<br />
daheim wissen beispielsweise gar nicht,<br />
dass ich schon in der Olympiahalle in<br />
München vor 10.000 Menschen auf der<br />
Bühne stand. Die größten Lorbeeren<br />
erntet man eben immer in der Ferne, um<br />
dann als Held zurückzukommen und die<br />
letzten Zweifler abzuholen.«<br />
»Zwischen 30 und 70<br />
Prozent des Umsatzes<br />
werden von Unternehmen<br />
nicht abgeholt!«<br />
Für Entscheider und Führungskräfte<br />
hat Katzenbeisser eine klare Botschaft:<br />
»Zurück zu den Wurzeln und die Kreativität<br />
im eigenen Unternehmen fördern.<br />
Weiterhin gilt es mehr denn je,<br />
die Verkäuferpersönlichkeiten zu stärken,<br />
denn letztendlich kaufen Menschen<br />
bei Menschen.«<br />
Und was ist die inspirative Quelle für<br />
seine Ideen und Konzepte? »Wie viele<br />
wissen, liebe ich es zu reisen. Dabei geht<br />
es aber nicht nur um Sehenswürdigkeiten<br />
und tolle Fotos. Den Großteil meiner Zeit<br />
verbringe ich damit, meinen Horizont zu<br />
erweitern, <strong>Erfolg</strong>sgeschichten zu sammeln<br />
sowie weltweit Trends und Chancen<br />
zu erkennen. Die gewonnenen Erkenntnisse<br />
transformiere ich dann und gebe sie<br />
motivierend weiter.« (L)<br />
Unternehmen schätzen seine Klarheit,<br />
Kreativität und Kompetenz, Seminarteilnehmer<br />
sein Charisma und seinen<br />
Humor.<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . www.erfolg-magazin.de<br />
39
Leben<br />
Die Formel zum<br />
Glücklichsein<br />
»Happyologe« Patrik Wenke über<br />
Chancen, Mut und den Serendipitätseffekt<br />
EIN GASTBEITRAG VON PATRIK WENKE<br />
Was unterscheidet einen<br />
Glückspilz, dem alles<br />
in den Schoß fällt,<br />
von einem Pechvogel,<br />
bei dem schiefläuft,<br />
egal, was er anfängt? Der entscheidende<br />
Unterschied ist die Einstellung<br />
zu negativen Ereignissen. Die Wissenschaft<br />
nennt das den Serendipitätseffekt:<br />
Ein vermeintlich<br />
schlechtes Ereignis erweist sich<br />
später als positive Lebensweiche.<br />
Bekannte Beispiele: die<br />
Entdeckung der Röntgenstrahlen<br />
und die Erfindung von Penicillin,<br />
Viagra und Sekundenkleber.<br />
Weiteres Beispiel ist<br />
Christoph Kolumbus: Er suchte<br />
den Seeweg nach Indien und<br />
China, fand stattdessen Amerika<br />
– obwohl seine Männer eigentlich<br />
umkehren wollten, da sie besorgt über<br />
die knappen Proviantvorräte an<br />
Bord waren! Auf den ersten Blick<br />
einfach nur »Glück gehabt«?<br />
Der zweite Blick macht deutlich:<br />
Alle waren anfangs scheinbar<br />
erfolglos, haben aber nicht<br />
aufgegeben – statt in der Opferrolle<br />
zu bleiben, haben sie sich<br />
für eine aktive Gestaltung der<br />
negativen Situation entschieden<br />
und den Glauben an den <strong>Erfolg</strong><br />
nicht verloren.<br />
Logbucheintrag von Kolumbus:<br />
»China und Indien gesucht<br />
Vom Kurs abgekommen, fast verhungert<br />
Amerika entdeckt«<br />
Das Leben wird vorwärts gelebt, aber<br />
rückwärts verstanden. Soll heißen: Im<br />
Nachhinein sind wir immer schlauer. Das<br />
Gute daran: Wir können aus vergangenen<br />
Erfahrungen für die Zukunft entscheidende<br />
Schlüsse ziehen und dadurch<br />
unsere Resilienz stärken.<br />
Glück ist kein Zufall – Glück ist (d)eine<br />
bewusste Entscheidung<br />
Wenn also das nächste Mal etwas Negatives<br />
passiert, sollten wir innehalten und<br />
uns drei Fragen stellen:<br />
1. Ist das Problem in fünf Jahren immer<br />
noch relevant?<br />
2. Warum passiert es gerade jetzt?<br />
3. Wo ist bei diesem Problem die Chance,<br />
das versteckte Glück?<br />
Die erste Frage löst fast 90 Prozent aller<br />
Probleme und stellt sie in die richtige<br />
Dimension: Was ist wirklich wichtig<br />
und was nicht. Die meisten Probleme<br />
sind das Wort »Problem« gar nicht wert<br />
– es sind Herausforderungen, mit der<br />
Chance auf persönliches Wachstum.<br />
Die zweite Frage ist lediglich eine Zeitfrage<br />
– der Fehler ist, ein Problem persönlich<br />
zu nehmen: »Warum passiert<br />
mir das schon wieder« führt zur klassischen,<br />
passiven Opferrolle.<br />
Mit der dritten Frage wird die Gestalterrolle<br />
aktiviert und gezielt nach Lösungen<br />
gesucht. Und das ist dann der Happyologen-Ansatz:<br />
»Es ist, wie es ist, aber es<br />
wird, was du daraus machst!«<br />
40 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . ERFOLG magazin
Leben<br />
Bhutan, das glücklichste Land der Welt.<br />
Bilder: Depositphotos / NadyaSo / wanchanta, Graca und Darius Bialojan<br />
Glück ist das bewusste Wahrnehmen<br />
von Chancen<br />
Wer Augen und Ohren offen hält und<br />
ein guter Zuhörer ist, wechselt die Perspektive,<br />
lernt Neues, bemerkt Chancen<br />
und kann diese ergreifen. Auf der Spendengala<br />
»Mutige Kinder« saß ich neben<br />
Sascha Gramm, der in einem Nebensatz<br />
erwähnte, dass er 2<strong>02</strong>3 einen Ultramarathon<br />
in Bhutan laufen würde – Bhutan<br />
ist das glücklichste Land der Welt<br />
und hat sogar einen eigenen Glücksminister.<br />
Ich war sofort Feuer und Flamme<br />
und fragte, ob ich ihn begleiten könnte.<br />
Er verneinte. Die einzige Möglichkeit<br />
wäre, mitzulaufen. Ich als Hobbyläufer<br />
fragte vorsichtig nach der Länge der<br />
Strecke und der nachfolgende Dialog<br />
hat sich mir fest eingebrannt und mein<br />
Leben verändert:<br />
Der Autor<br />
Patrik Wenke ist Happyologe®, Glücksexperte<br />
und Entwickler der GlücksApp<br />
»GlücktoGo« und Buchautor.<br />
Sascha: »200 Kilometer auf 3.500 Höhenmetern<br />
direkt am Himalaya.«<br />
Ich, laut lachend: »Da bin ich so was<br />
von raus.«<br />
Sascha: »Schade, die Urkunden werden<br />
bei der Siegerehrung vom Glücksminister<br />
übergeben.«<br />
Ich: »Jetzt bin ich wieder dabei – was<br />
muss ich tun, um das zu schaffen bzw.<br />
zu überleben?«<br />
Sascha: »Üben, üben, üben – du hast ja noch<br />
sieben Monate Zeit zur Vorbereitung!«<br />
Chancen ergreifen und klare<br />
Entscheidungen machen glücklich<br />
Ich sah die Chance – jetzt war die Zeit, eine<br />
klare Entscheidung zu treffen: ein Ja oder<br />
ein Nein, Hauptsache kein unglücklich<br />
machendes Jein. Ich entschied mich für ein<br />
Ja, musste dafür meine Komfortzone verlassen<br />
und trainieren, um meine Angst zu<br />
überwinden (Mut = Angst + ersten<br />
Schritt). Ich machte meine Teilnahme am<br />
Rennen bekannt und startete einen Spendenaufruf<br />
(50 Euro pro Kilometer). Neben<br />
der mentalen Vorbereitung lief ich außerdem<br />
jede Woche einen Marathon (viermal<br />
zehn Kilometer). Ich bat darüber hinaus<br />
um ein Interview mit dem Glücksminister<br />
einen Tag vor dem Ultramarathon.<br />
Das Ende ist schnell erzählt: 56 professionelle<br />
Läufer und ein »Happyologe« starten<br />
im Mai 2<strong>02</strong>3 auf 3.500 Höhenmetern<br />
am Himalaya den 200 Kilometer langen<br />
Ultramarathon. 50 Läufer erreichen das<br />
Tigernest. Der »Happyologe« erreicht<br />
nach 58 Stunden, 28 Minuten und 16 Sekunden<br />
überglücklich das Ziel und erläuft<br />
außerdem 10.000 Euro für das Kinderhilfswerk<br />
»I.C.H.e.V.«. Das weitere große<br />
und unbezahlbare Geschenk waren meine<br />
1.000 Fragen an den Glücksminister – wie<br />
oft bekommt man schon die Chance auf<br />
ein persönliches Gespräch mit einem echten<br />
Glücksminister?!<br />
Logbucheintrag von Patrik:<br />
»Feb. 2015 Schlaganfall, linksseitige<br />
Lähmungserscheinungen<br />
2015 Gehen, Greifen und Laufen neu<br />
gelernt<br />
2. Juni 2<strong>02</strong>3 200 Kilometer Ultramarathon<br />
in Bhutan gefinisht«<br />
Das größte Glück ist im Unglück versteckt,<br />
aber dort suchen die wenigsten!<br />
Und den Rest erledigt der Serendipitätseffekt<br />
<strong>Erfolg</strong> und Glück bedeutet für jeden von<br />
uns etwas anderes – aber der Pechvogel<br />
unterscheidet sich nur durch seine Einstellung<br />
vom Glückspilz: Wenn wir<br />
Chancen bewusst wahrnehmen, klare<br />
Entscheidungen treffen und Mut aufbringen,<br />
dann wird der Rest vom Serendipitätseffekt<br />
erledigt – durch diese Herangehensweise<br />
sorgen wir für mehr<br />
positive Zufälle im Alltag, machen uns<br />
das Leben nicht selbst schwer und packen<br />
das Glück aktiv beim Schopf.<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . www.erfolg-magazin.de<br />
41
Inspiration. Tipps. Taktik.<br />
Das lesen Gründer!<br />
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Einstellung<br />
Positive<br />
Gedanken<br />
für mehr <strong>Erfolg</strong><br />
Petra Maria Anders über ihren<br />
Schritt ins Unternehmertum<br />
Bilder: Health&moreWunscherfüllungszentrum, Beatrice Kober<br />
Von der Rechtsanwaltsfachangestellten<br />
in einer Baufirma<br />
zur spirituellen Trainerin:<br />
Das war der Weg<br />
von Petra Maria Anders,<br />
nachdem gesundheitliche Gründe ein<br />
Umdenken erforderten. Sie gründete ihr<br />
Unternehmen »Health & more Wunscherfüllungszentrum«<br />
und arbeitet mit der<br />
»Energie- und Metamedizin nach Petra<br />
Maria Anders« mit dem Unterbewusstsein<br />
ihrer Klienten. »In meiner Suche<br />
nach Lösungen jenseits der konventionellen<br />
Medizin, die sich hauptsächlich<br />
auf die Verschreibung von Medikamenten<br />
konzentrierte, entdeckte ich, dass<br />
sich meine Wünsche und Ziele viel<br />
schneller erfüllten, wenn ich sie mit<br />
einer positiven und klar definierten Absicht<br />
in die Welt sandte«, erklärt die<br />
Unternehmerin. Dies führte sie zu verschiedenen<br />
spirituellen Praktiken und so<br />
schließlich zur Entwicklung ihrer »Energie-<br />
und Metamedizin nach Petra Maria<br />
Anders«. Ihre Vision war, einen Ort zu<br />
schaffen, an dem Menschen nicht nur<br />
Linderung finden, sondern sich auf eine<br />
umfassende Reise der persönlichen Entwicklung<br />
und Regeneration begeben<br />
können. »Körper, Geist und Seele sind<br />
als Einheit zu betrachten«, sagt die Expertin<br />
fürs Unterbewusstsein, »häufig<br />
wird uns nicht beigebracht, die Kraft<br />
unserer Gedanken zu erkennen und zu<br />
nutzen. Stattdessen liegt der Schwerpunkt<br />
in der Erziehung und Kultur oft<br />
auf äußeren Umständen und <strong>Erfolg</strong>en.«<br />
Die »Energie- und Metamedizin nach<br />
Petra Maria Anders« sei eine Methode, die<br />
darauf abziele, unterbewusste, verdrängte<br />
Emotionen und Gedankenmuster zu lösen,<br />
was zu tiefgreifenden Veränderungen<br />
im emotionalen und körperlichen Wohlbefinden<br />
führen kann.<br />
Gedanken prägen die Realität<br />
Glaubenssätze seien die »Architekten<br />
unseres Lebens«: »Sie formen unbewusst<br />
unsere Wahrnehmungen, Entscheidungen<br />
und Handlungen. Oft entstehen diese<br />
Glaubenssätze in der Kindheit und können<br />
sich unbemerkt in unser Erwachsenenleben<br />
einschleichen, wo sie dann unsere<br />
Realität prägen – manchmal zum Guten,<br />
oft aber auch zum Schlechten«, erklärt Petra<br />
Maria Anders. Solche Glaubenssätze<br />
könnten zum Beispiel sein: »Ich bin es<br />
nicht wert, geliebt zu werden«, »Ich kann<br />
nicht erfolgreich sein«, oder »Ich muss<br />
perfekt sein, um akzeptiert zu werden«.<br />
Diese Überzeugungen können tiefgreifende<br />
Auswirkungen auf das emotionale<br />
Wohlbefinden und die Lebensgestaltung<br />
einer Person haben. Chronisch negative<br />
Gedanken könnten zu Stress führen, der<br />
sich entsprechend auf die körperliche Gesundheit<br />
auswirke. Positive Gedanken hingegen<br />
könnten Stress abbauen und das<br />
allgemeine Wohlbefinden fördern.<br />
»Bei der Gründung meines Unternehmens<br />
war mein eigener Glaubenssatz, der<br />
mich angetrieben und inspiriert hat, der<br />
Wunsch, anderen Menschen zu helfen.<br />
Dieser Glaubenssatz war nicht nur eine<br />
Idee – er war ein tiefes, inneres Bedürfnis,<br />
das aus dem Kern meines Herzens kam«,<br />
sagt die Autorin, deren Buch »Antworten<br />
vom Warum ins Wohin des Lebens« jetzt<br />
erschienen ist. MK (L)<br />
»Häufig wird uns nicht<br />
beigebracht, die Kraft<br />
unserer Gedanken zu<br />
erkennen und zu nutzen.<br />
Stattdessen liegt der Schwerpunkt<br />
in der Erziehung und<br />
Kultur oft auf äußeren<br />
Umständen und <strong>Erfolg</strong>en.«<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . www.erfolg-magazin.de<br />
43
Einstellung<br />
EIN GASTBEITRAG VON TOBIAS BECK<br />
Erwecke den<br />
Rehbell<br />
in dir<br />
Die Kunst Nein zu sagen und zu sich selbst zu stehen<br />
Ich wurde gedrillt zum Jasager. Als<br />
Flugbegleiter, in der Schule und von<br />
der Gesellschaft. Wer »Ja« zum <strong>Erfolg</strong><br />
sagt, muss »Nein« sagen lernen.<br />
Das Problem an chronischer Jasagerei<br />
ist nämlich: Du sagst zu allem »Ja«,<br />
außer zu dir selbst! Deshalb habe ich eine<br />
Idee für den etwas anderen Neujahrsvorsatz:<br />
Sag öfter »NEIN«!<br />
deres? Das wäre zu einfach. Deine innere<br />
Blockade ist kein einfaches Feindbild.<br />
Das, was dich am meisten<br />
zurückhält, ist manchmal das, wovon du<br />
dich am wenigsten lösen willst. Dafür<br />
wollte ich keinen offensichtlichen Namen<br />
wählen. Im Grunde möchte Bambi<br />
auch nichts Böses, sondern will dich nur<br />
schützen. Veränderungen sind ein Risiko<br />
und die Komfortzone ist wahnsinnig<br />
bequem. Deshalb fällt es dir so<br />
schwer, neue Vorsätze langfristig beizubehalten.<br />
Aufgeben ist aber keine Option!<br />
2<strong>02</strong>4 heißt es: Bye-bye, Bambi!<br />
Doch wie wirst du das Mistvieh nun los?<br />
Kill your Bambi<br />
Ich habe in meinem Leben schon sehr<br />
viele erfolgreiche Menschen getroffen.<br />
Eines hatten sie alle gemeinsam: <strong>Erfolg</strong>reiche<br />
Menschen können »Nein« sagen!<br />
Der Autor<br />
Tobias Beck ist Start-up-Gründer und<br />
»Spiegel«-Bestsellerautor. Als internationaler<br />
Speaker hält er seit mehr als 20<br />
Jahren weltweit Trainings und Keynotes.<br />
44<br />
Know your Bambi<br />
Weißt du, woran die meisten guten Vorsätze<br />
scheitern? Darf ich vorstellen:<br />
Bambi – ein kulleräugiges Bündel der<br />
Fake-Niedlichkeit. Das kleine Rehkitz in<br />
dir steht für diese Stimme im Ohr, die dir<br />
alle guten Ideen und alle Ambitionen<br />
ausredet. Diese Stimme, die<br />
»Ja« sagt, wenn du eigentlich<br />
»Nein« denkst.<br />
Mehr noch: Das süße<br />
kleine Bambi killt<br />
deine größten Träume.<br />
Du fragst dich, warum<br />
ich ausgerechnet diese<br />
Metapher nutze? Warum<br />
nicht etwas<br />
Furchteinflößenwww.erfolg-magazin.de<br />
. <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . ERFOLG magazin
Einstellung<br />
Bambi – ein kulleräugiges<br />
Bündel der Fake-Niedlichkeit.<br />
Das kleine Rehkitz<br />
in dir steht für diese<br />
Stimme im Ohr, die dir<br />
alle guten Ideen und alle<br />
Ambitionen ausredet.<br />
Bilder: IMAGO / ZUMA Wire (Walt Disney Pictures), Depositphotos / vectorguy, Johannes Franzky, Cover: Next Level Verlag<br />
»Nein« zu schlechten Gewohnheiten,<br />
»Nein« dazu, jedem gefallen zu wollen,<br />
»Nein« dazu, sich immer nur anzupassen.<br />
Ich gebe dir einen Tipp: Lege deine<br />
wichtigsten Werte fest und frag dich bei<br />
jeder Entscheidung: Passt das zu dem,<br />
was ich wirklich will? Es bringt dir<br />
nichts, Everybody’s Darling zu sein.<br />
Mach es dir unbequem und gestalte dein<br />
Leben nach deinen Vorstellungen, statt<br />
nur zu reagieren und darauf zu warten,<br />
dass etwas passiert. Kurz gesagt: Verlass<br />
deine Komfortzone! Gar nicht so einfach,<br />
denn Sicherheitsdenken ist besonders<br />
in Deutschland ein Trend. Sich<br />
selbstständig machen? Zu unsicher! Eine<br />
Weltreise machen, statt bis zur Rente zu<br />
warten? Unvernünftig! Wenn du mich<br />
fragst: Sicherheit ist eine Illusion. Es gibt<br />
keine Garantie im Leben! Du glaubst<br />
nicht, was ich mir alles anhören musste,<br />
als ich meinen sicheren Job als Flugbegleiter<br />
gegen eine Selbstständigkeit getauscht<br />
habe. Meine damaligen Kumpel<br />
haben mich verspottet, als ich damals<br />
mit meinem Fiat Uno zu einem Seminar<br />
für Persönlichkeitsentwicklung gefahren<br />
bin. »Da fährt er, der zukünftige Millionär!«,<br />
haben sie lachend gerufen. Was<br />
soll ich sagen: Damit hatten sie recht.<br />
Jahre später habe ich meine erste Million<br />
verdient. Selbstständige sind das auserwählte<br />
Feindbild eines »Sicherheitsfanatikers«.<br />
Es wird also nicht einfach,<br />
wenn du andere Wege gehst als die<br />
Masse, aber: Ist eine vermeintliche Sicherheit<br />
wichtiger als deine Träume?<br />
No more Bambi<br />
Niemand möchte dich in deiner wahren<br />
Größe sehen. Du sollst einfach still und<br />
brav sein, Steuern zahlen und auf die<br />
Rente warten. Tanzt du aus der Reihe,<br />
wirst du verurteilt. Passend dazu spuckt<br />
unser veraltetes Bildungssystem ein dressiertes<br />
Zirkuspferdchen nach dem anderen<br />
aus. Wir leben hierzulande im Überfluss,<br />
aber es gibt etwas, das wir niemals<br />
kaufen können: Zeit. Und sie läuft uns<br />
davon. Die Lebenskosten steigen Tag für<br />
Tag weiter an, während die Rente immer<br />
weiter sinkt. Millionen Jobs stehen auf<br />
dem Spiel, weil sie durch künstliche Intelligenz<br />
wegautomatisiert werden. Die gute<br />
Nachricht ist: Systeme, die von Menschen<br />
erschaffen wurden, können auch von<br />
Menschen wiederabgebaut werden. Was<br />
uns als Gesellschaft fehlt, sind Menschen,<br />
die wollen, dass der Wind sich dreht. Visionäre<br />
Persönlichkeiten, die den Status<br />
quo hinterfragen und für sich und andere<br />
etwas reißen wollen. Wenn du diese Zeilen<br />
liest, gehörst du dazu.<br />
Ich habe entschieden, mein Leben einem<br />
Ziel zu widmen: Ich möchte all die<br />
Erfüllung, all den <strong>Erfolg</strong> und all die<br />
Freude, die ich in den vergangenen zwanzig<br />
Jahren erfahren habe, weitergeben.<br />
Warum bist du hier? Worum geht es bei<br />
deiner ganz persönlichen »Rehbellion«?<br />
Diese Fragen kannst nur du beantworten.<br />
Ich bitte dich: Steh auf, zeig dich, nutze<br />
deine Stimme und geh deinen eigenen<br />
Weg. Es wird Zeit, dass du dein Licht endlich<br />
leuchten lässt. Stell dir vor, wo du<br />
nächstes Jahr um diese Zeit stehst, wenn<br />
dich nichts mehr aufhält. Damit du deine<br />
Ziele erreichst, muss Bambi dran glauben<br />
– und du an dich selbst. Es ist an der Zeit,<br />
den inneren »Rehbell« in dir zu wecken<br />
und der Welt zu zeigen, was in dir steckt.<br />
REHBELLION JETZT!<br />
Damit du deine Ziele erreichst, muss Bambi dran<br />
glauben – und du an dich selbst.<br />
»Rehbellion«<br />
von Tobias Beck<br />
256 Seiten<br />
Erschienen: Januar 2<strong>02</strong>4<br />
Next Level Verlag<br />
ISBN: 978-3-949458-60-6<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . www.erfolg-magazin.de<br />
45
Story<br />
EIN<br />
»FUCK-MOMENT«<br />
ALS ZÜNDER<br />
Nach einer schweren Krise beginnt Benjamin Börner mit seinem Lebenswerk<br />
46<br />
www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . ERFOLG magazin
Story<br />
Manchmal braucht es einen<br />
»Fuck-Moment« im Leben,<br />
um auf seinen richtigen<br />
Weg zu kommen.<br />
Einen solchen Moment<br />
hatte Benjamin Börner mit 19 Jahren. Er<br />
spielte Tennis, war Leistungssportler, topfit.<br />
Er hat viel an sich gearbeitet, war viel unterwegs<br />
und hatte seine Ziele klar vor Augen.<br />
»Es waren diese Schlüsselmomente, die mir<br />
das Leben zugespielt hat, und der Wille,<br />
die Zusammenhänge zu verstehen.«<br />
Völlig aus dem Nichts übermannte ihn<br />
eines Tages eine Panikattacke. »Die Symptome<br />
waren so stark, dass ich dachte, dass<br />
ich jetzt aus diesem Leben gehe«, erinnert<br />
sich Benjamin Börner. Er sei nicht mehr er<br />
selbst gewesen. Es folgte eine lange Reihe<br />
von Arztbesuchen und ein immer größer<br />
werdender Berg an Medikamenten. Letztendlich<br />
lautete die Diagnose: mittelschwere<br />
bis schwere Depression. Es kam<br />
der Punkt, an dem er diesen »Fuck-Moment«<br />
umkehren wollte. Dies war Beginn<br />
des Weges zu »Börner Lebenswerk – Zentrum<br />
für integrative Medizin« in Tübingen.<br />
»Ich wollten Menschen mit einer<br />
High-End-Integral-Medizin zu einem gesunden<br />
Leben verhelfen.«<br />
Der Shifting Moment<br />
Der Wegweiser hierfür war der unbedingte<br />
Wille zu verstehen, wie die biochemischen<br />
Mechanismen im Körper funktionieren,<br />
aber auch, wie die Medikamente in diesen<br />
Mechanismus eingreifen. »Ich begann mit<br />
der Ursachenforschung zu Depressionen<br />
und Angststörungen«, sagt Börner. Was<br />
passiert im Körper, wie wirken die Medikamente<br />
und welche Alternativen gibt es?<br />
Das sei der Beginn seiner Reise gewesen.<br />
»Letztendlich war bei mir eine Amalgamvergiftung<br />
ursächlich für meine Probleme«,<br />
hat er herausgefunden. Und so<br />
wurden Umweltgifte und fundiertes Entgiften<br />
zu den wichtigsten Themen auf seinem<br />
Weg. »Dass ich herausgefunden hatte,<br />
was derGrund für mein Leiden war, dass es<br />
eine Begründung dafür gibt, führte zu<br />
meinem Shifting-Moment«, so Börner.<br />
Seine eigene Gesundheit wieder in der<br />
Hand zu haben, war der Grundstein für<br />
sein Bestreben, auch anderen zu helfen.<br />
Inzwischen gibt es das »Börner Lebenswerk<br />
– Zentrum für integrative Medizin«<br />
seit 15 Jahren und Benjamin Börner und<br />
sein Team haben bereits tausenden Menschen<br />
geholfen, denen die Schulmedizin<br />
allein nicht helfen konnte. Bis dahin<br />
musste Benjamin Börner an vielen Hindernissen,<br />
Widersachern und Kritikern<br />
vorbei. Aber das hat ihn nicht aufgehalten.<br />
»Solche Kritiker können nicht über den<br />
Tellerrand schauen, sie haben keine absichtsvolle<br />
Vision, wie ich sie hatte.« Eine<br />
solche Vision, eine euphorische Brandstiftung,<br />
sollte jeder Unternehmer in sich<br />
haben, findet er, einen »intrinsischen Antrieb«.<br />
Er betrachte seinen damaligen Leidensweg<br />
als großes Glück, ohne diesen<br />
Einschnitt in sein bis dahin funktionierendes<br />
Leben als Sportler sei er nicht der, der<br />
er jetzt ist. »Es waren diese Schlüsselmomente,<br />
die mir das Leben zugespielt hat,<br />
und der Wille, die Zusammenhänge zu<br />
verstehen«, meint Benjamin Börner. Und<br />
Beharrlichkeit.<br />
Die nächste Vision<br />
Diese Beharrlichkeit hat bis jetzt auch<br />
noch nicht nachgelassen, denn die<br />
nächste Vision treibt den Unternehmer<br />
an die Küste: Sein Wunsch ist es, eine<br />
Dependance am Meer zu eröffnen. Das<br />
Grundstück auf einer Insel sei schon gekauft.<br />
Das Institut in Tübingen diene als<br />
Blaupause, jedoch soll das integrale<br />
360-Grad-Konzept noch erweitert werden.<br />
»Wir wollen die Atmosphäre am<br />
Meer nutzen, um den Calm-Down-Effekt<br />
noch zu erhöhen«, kündigt Börner<br />
sein ganzheitliches Konzept an. Es soll<br />
ein kurativer und präventiver Ansatz dazukommen.<br />
Er möchte Menschen, die<br />
beispielsweise hohen Leistungsdruck<br />
haben, und sich mal regenerieren möchten,<br />
all die integralen medizinischen<br />
Möglichkeiten bieten, und sie direkt am<br />
Meer mit den Vorzügen eines Erholungsurlaubes<br />
kombinieren. Der Unternehmer<br />
sei bereits mit Investoren und Kollaboratoren<br />
in Gesprächen.<br />
Ein weiteres Ziel sei die Gründung der<br />
»Börner Akademie«. Damit möchte er<br />
Ärzten, Apothekern und anderen Menschen<br />
aus medizinischen Berufen sein<br />
Wissen zum Thema integrale Medizin<br />
weitergeben. MK (L)<br />
Bilder: Franziska Freiwald, Fabian Schmidtke<br />
Widersacher hielten ihn nicht auf<br />
Benjamin Börner studierte Osteopathie,<br />
machte Ausbildungen zu den Themen<br />
Biochemie und Toxikologie, kombinierte<br />
Naturheilkunde mit Immunologie, Infektiologie,<br />
Neurologie, Schulmedizin und<br />
biologische Medizin, all die Bereiche, die<br />
zusammenspielen. »Das ist die Basis für<br />
unsere integrale Medizin«, erläutert er.<br />
Auch die individuelle Epigenetik sei ein<br />
wichtiger Bereich, der nicht zu unterschätzen<br />
sei. Denn diese habe einen Einfluss<br />
auf die Mechanismen im Körper und<br />
wenn man sie kenne, helfen sie beim biochemischen<br />
Puzzle.<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . www.erfolg-magazin.de<br />
47
Best of Web<br />
BEST OF WEB<br />
Beliebte Artikel auf www.erfolg-magazin.de<br />
Joe Biden – so groß ist das Vermögen des US-Präsidenten<br />
Etwa zehn Millionen US-Dollar – auf diese Summe wird das<br />
Vermögen des amtierenden US-Präsidenten Joe Biden derzeit<br />
geschätzt. Wie das <strong>Magazin</strong> »Forbes« berichtet, soll die Vermögenshöhe<br />
bei seinem Amtsantritt noch bei acht Millionen<br />
gelegen haben; sie hat sich also innerhalb der letzten drei Jahre<br />
um zwei Millionen US-Dollar erhöht.<br />
Einen Teil dieser Summe ist sicherlich Bidens Gehalt als 46. Präsident<br />
der Vereinigten Staaten zu verdanken: Wie die »Welt« im<br />
Frühjahr 2<strong>02</strong>3 berichtete, verdiente er allein im Jahr 2<strong>02</strong>2 rund<br />
400.000 US-Dollar. Gemeinsam mit seiner Frau Jill lag ...<br />
Den kompletten Artikel lesen Sie unter<br />
www.erfolg-magazin.de<br />
Marvyn Macnificent:<br />
»Ich kenne meine Werte«<br />
Sven Klünder: »Hinter <strong>Erfolg</strong> und<br />
Reichweite steckt harte Arbeit«<br />
Marvyn Macnificent begann im Jahr 2014 damit, auf YouTube<br />
Make-Up-Tutorials hochzuladen (@marvyn). Heute zählt sein<br />
Kanal mehr als eine Millionen Abonnenten und auf Instagram<br />
verfolgen rund 413.000 Menschen seine Beiträge zu Fashion<br />
und Beauty. Sogar seine eigene Make-up-Linie namens »Gender<br />
X Beauty« hat der non-binäre Influencer 2<strong>02</strong>2 auf den<br />
Markt gebracht. Uns hat Marvyn im Interview verraten, wer<br />
sein Lieblings-Influencer ist und was Gigi Gorgeous mit seinem<br />
<strong>Erfolg</strong> zu tun hat ...<br />
Den kompletten Artikel lesen Sie unter<br />
www.erfolg-magazin.de<br />
Sven Klünder gibt auf Instagram, TikTok und YouTube unter<br />
dem Namen »InvestIngenieur« Tipps zum Thema Aktien. Den<br />
Startschuss für seine Karriere als Influencer gab es aber schon<br />
2014. Damals ergab sich für ihn die Chance, Mitarbeiter-Aktien<br />
seines derzeitigen Arbeitgebers zu kaufen. Heute reicht er sein<br />
Wissen an seine circa 74.700 Instagram-Follower weiter (@investingenieur).<br />
Uns hat Sven im Interview verraten, warum er<br />
andere Influencer und auch sich selbst nicht als Vorbilder sieht<br />
und warum es wichtig ist, eine persönliche Verbindung mit ...<br />
Den kompletten Artikel lesen Sie unter<br />
www.erfolg-magazin.de<br />
Bilder: IMAGO / Zuma Wire (Tin Shen Pool via CNP), Joyn – Marc Rehbeck, Blacklime Design – Margarete Klünder<br />
48 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong> <strong>Magazin</strong> Top Experten<br />
TOP<br />
EXPERTEN<br />
Daniel B. Hammer<br />
Fitness & Gesundheit<br />
Österreich<br />
Timo Hofmann<br />
Eventmanagement<br />
Deutschland<br />
Thorsten Luber<br />
Unternehmensberatung<br />
Deutschland<br />
Ulvi I. Aydin<br />
Interim Management<br />
Deutschland<br />
Alexander Niggemann<br />
Unternehmenswerte & Unternehmenswachstum<br />
Deutschland<br />
Hierbei handelt es sich um die<br />
neu aufgenommenen Top-Experten.<br />
Die gesamte Liste finden Sie unter<br />
www.erfolg-magazin.de/top-experten/<br />
Frank Ewerle<br />
HR Marketing & Employer Branding<br />
Deutschland<br />
Philipp Erik Breitenfeld<br />
Recruiting<br />
Deutschland<br />
Dirk Stöcker<br />
Verkaufstraining<br />
Deutschland<br />
Bei der Benennung von »Top Experten« handelt es sich um eine redaktionelle<br />
Entscheidung des ERFOLG <strong>Magazin</strong>s. Die Redaktion sichtet regelmäßig<br />
Profile von Marktteilnehmern und prüft die Personen unter Zuhilfenahme<br />
öffentlich einsehbarer Informationen hinsichtlich fachlicher Qualifikation,<br />
Veröffentlichungen, Kundenbewertungen und Dauer der Tätigkeit. Nur<br />
natürliche Personen können als »Top Experten« benannt werden.<br />
Bild: Depositphotos/depositedhar<br />
AQUISCAP & Cie. GmbH<br />
INITIATIVE<br />
WACHSTUM<br />
Metallorum Edelmetallhandels GmbH<br />
Neurofly Akademie GmbH<br />
VERTRAGShilfe24<br />
Partnerunternehmen der Initiative Wachstum bekennen sich auch in<br />
Krisenzeiten zum Wirtschaftsstandort Deutschland, wollen diesem zu<br />
weiterem Wachstum verhelfen, sehen Investitionen als unternehmerische<br />
Verantwortung und sind bereit, auch weiterhin Arbeitsplätze<br />
in Deutschland zu schaffen und zu erhalten.<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . www.erfolg-magazin.de<br />
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<strong>Erfolg</strong> <strong>Magazin</strong> Brand Ambassadors<br />
INSTAGRAM<br />
BRAND AMBASSADORS<br />
BMotivation<br />
Mindsetmillionairs<br />
@bmotivation_de<br />
Unser Motto »Spreading the<br />
good vibes« richtet sich an<br />
Menschen, die einen Traum haben,<br />
jedoch noch nicht das richtige<br />
Mindset besitzen, um diesen<br />
zu verwirklichen. Wenn Du<br />
Dich für Persönlichkeitsentwicklung<br />
interessierst, dann schaue<br />
gerne bei uns vorbei!<br />
Maciej und Benny<br />
@mindsetmillionairs<br />
Anfangs ging es mir genauso wie<br />
vielen von euch, ich hatte keine<br />
Ahnung was ich in meinem Leben<br />
erreichen will. Genau aus diesem<br />
Grund ist diese Instagram Seite<br />
entstanden. Menschen helfen und<br />
ihre Probleme lösen hatte nun die<br />
höchste Priorität in meinem Leben.<br />
Schreibe mir eine Nachricht<br />
und ich erzähle dir mehr darüber.<br />
Stay Improved<br />
Wissensmindset<br />
@stay_improved<br />
Gegründet von zwei Kindheitsfreunden<br />
mit über 20 Jahren<br />
Freundschaft, verbindet unsere<br />
Brand auf YouTube und Instagram<br />
Entertainment Content<br />
mit motivierenden Botschaften.<br />
Unser Leitsatz, »Don’t Forget to<br />
Stay Improved!«, erinnert daran,<br />
dass es jeden Tag möglich ist, ein<br />
Stückchen besser zu werden.<br />
@wissensmindset<br />
Um meinen Traum zu verwirklichen,<br />
musste ich mich von meiner<br />
alten Identität lösen. Mit Entschlossenheit<br />
und Ausdauer<br />
wagte ich den Sprung ins Ungewisse,<br />
um das Leben zu führen,<br />
von dem ich immer geträumt<br />
habe. Der Gedanke, ein außergewöhnliches<br />
Leben zu führen, hat<br />
mich stets begleitet.<br />
Caminvesting<br />
Patrick Weiss<br />
@caminvesting<br />
Ich bin Ergin, Gründer von Caminvesting,<br />
und ich teile meine<br />
Leidenschaft für Finanzen und<br />
den Aufbau von Wohlstand<br />
durch Aktien. Begleiten Sie mich<br />
auf meinem Weg zu finanzieller<br />
Freiheit und lassen Sie uns gemeinsam<br />
die besten Anlagestrategien<br />
und finanziellen <strong>Erfolg</strong>sgeschichten<br />
erkunden!<br />
@weiss.zitate<br />
Willkommen bei »weiss.zitate«!<br />
Ich bin Patrick Weiss, Gründer<br />
dieses Kanals, der sich auf Weisheiten<br />
und Zitate zu Liebe, Selbstbewusstsein<br />
und Motivation konzentriert.<br />
Tauche ein in eine Welt<br />
der inspirierenden Gedanken und<br />
lasse dich von der kraftvollen Verbindung<br />
von Ästhetik und Botschaften<br />
begeistern.<br />
Bilder: Privat, Axel Koop<br />
50 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 . ERFOLG magazin
Ein Versprechen an sich selbst – Ziele<br />
setzen, Hindernisse überwinden<br />
und das persönliche Wunschleben<br />
gestalten.<br />
Erlebe die fesselnde Tour „Aufbruch<br />
Wunschleben“ mit Team Felix im Jahr 2<strong>02</strong>4!<br />
Tauche in inspirierende Geschichten<br />
über Zielsuche, Überwindung von<br />
Hindernissen und die Kunst, sich nicht<br />
aufhalten zu lassen ein.<br />
Begleite den charismatischen Keynote<br />
Speaker und Unternehmer Felix, bekannt<br />
aus „Die Höhle der Löwen“, auf einer Reise<br />
durch persönliche Erfahrungen und teile das<br />
Streben nach <strong>Erfolg</strong>.<br />
felix.team/erfolgmagazin<br />
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<strong>Erfolg</strong>magazin oder kaufe<br />
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ganzes Jahr dazu.<br />
<strong>02</strong>.03.24<br />
06.03.24<br />
07.03.24<br />
10.03.24<br />
12.03.24<br />
13.03.24<br />
Mönchengladbach (TIG)<br />
Düsseldorf (Savoy Theater)<br />
Bonn (Pantheon-Theater)<br />
Wien (Orpheum Wien)<br />
München (Schlachthof München)<br />
Erfurt (DASDIE Live)<br />
18.03.24<br />
19.03.24<br />
20.03.24<br />
17.04.24<br />
20.04.24<br />
21.04.24<br />
Köln (Volksbühne am Rudolfplatz)<br />
Krefeld (Kulturfabrik Krefeld)<br />
Bremen (Die Glocke)<br />
Ingolstadt (Eventhalle Westpark)<br />
Frankfurt (Jahrhunderthalle Club)<br />
Berlin (Die Wühlmäuse)
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