Erfolg Magazin Ausgabe 05-2023
ERFOLG: TAYLOR SWIFT: Eine Karriere, so groß wie ganze Volkswirtschaften; HERMANN SCHERER: Königsmacher – Deutschlands Ausnahme-Speaker; DIE 500 WICHTIGSTEN KÖPFE DER ERFOLGSWELT; STORY: TOBIAS BECK: Und, wie war es im Himmel?; REGINA VOLZ: Eine Headhunterin packt aus; EINSTELLUNG: RAINER ZITELMANN: Luxus ist kein Motiv für Reiche; SIGRUN RÖMER: Pleite – Schuld sind immer die anderen?; LEBEN: THE WEEKND: Ein Musiker der Superlative; JENNIFER LAWRENCE: Weltstar mit dem Herz auf der Zunge; IRIS BERBEN: Erfolg erarbeitet sich nicht auf dem roten Teppich; SONSTIGES: NEWS: Aktuelle News aus der Erfolgswelt, Erfolg Magazin Brand Ambassadors, Erfolg Magazin Top Experten, BEST OF WEB
ERFOLG: TAYLOR SWIFT: Eine Karriere, so groß wie ganze Volkswirtschaften; HERMANN SCHERER: Königsmacher – Deutschlands Ausnahme-Speaker; DIE 500 WICHTIGSTEN KÖPFE DER ERFOLGSWELT; STORY: TOBIAS BECK: Und, wie war es im Himmel?; REGINA VOLZ: Eine Headhunterin packt aus; EINSTELLUNG: RAINER ZITELMANN: Luxus ist kein Motiv für Reiche; SIGRUN RÖMER: Pleite – Schuld sind immer die anderen?; LEBEN: THE WEEKND: Ein Musiker der Superlative; JENNIFER LAWRENCE: Weltstar mit dem Herz auf der Zunge; IRIS BERBEN: Erfolg erarbeitet sich nicht auf dem roten Teppich; SONSTIGES: NEWS: Aktuelle News aus der Erfolgswelt, Erfolg Magazin Brand Ambassadors, Erfolg Magazin Top Experten, BEST OF WEB
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JENNIFER LAWRENCE: WELTSTAR MIT DEM HERZEN AUF DER ZUNGE<br />
5/ <strong>2023</strong><br />
THE<br />
WEEKND<br />
DIE UNGLAUB<br />
LICHE STORY<br />
HERMANN<br />
SCHERER<br />
Deutschlands<br />
Ausnahme-<br />
Speaker<br />
Taylor<br />
Verleger<br />
Julien Backhaus<br />
über Königsmacher<br />
Die<br />
500<br />
wichtigsten Köpfe<br />
der <strong>Erfolg</strong>swelt<br />
Swift<br />
Iris Berben<br />
Eine deutsche<br />
Legende<br />
Eine Karriere, so groß wie<br />
ganze Volkswirtschaften<br />
BACKHAUS VERLAG 5 €<br />
ÖSTERREICH 5,60 € |SCHWEIZ 8,00 CHF<br />
Bilder: asd Depositphotos / imagepressagency, Oliver Reetz
Jetzt streamen<br />
prime video<br />
DIE NEUE<br />
REALITY<br />
SERIE<br />
BERATER<br />
LEBEN AUF DER ÜBERHOLSPUR<br />
STAFFEL 1+2<br />
EINE PRODUKTION VON WIRTSCHAFT TV<br />
PRODUZENT JULIEN BACKHAUS, REGIE ALESSANDROESPOSITO, FELIX LENG<br />
KAMERA JANNIK GRAMM, PATRICK REYMANN, SEBASTIAN POCIECHA, DANIEL KRIEBEL, EDITOR KEVIN GLÄßER, FELIX LENG, TON MARIUS TAG<br />
LICHT SASCHA HEß, SOUND LEOWANG, BEN SCHOMACKER, BEN AMES, SPRECHERIN MAJA BYHAHN
Editorial<br />
Julien Backhaus<br />
Verleger und<br />
Herausgeber<br />
Bild: Ronny Wunderlich<br />
Noch mehr<br />
<strong>Erfolg</strong> für Sie!<br />
Das nächste Heft<br />
erscheint am<br />
26. Oktober <strong>2023</strong><br />
Eine junge Frau bewegt die Welt<br />
Und 500 wichtige Köpfe der <strong>Erfolg</strong>swelt<br />
Taylor Swift bewegt die Welt. Im wahrsten Sinne des Wortes. Und<br />
sie ist eine Wirtschaftsmacht, größer als manche Staaten. Genaueres<br />
werden Sie in der Story erfahren. Wir haben wieder inspirierende<br />
Geschichten und Artikel in dieser <strong>Ausgabe</strong> für Sie aufgeschrieben.<br />
Und wie jedes Jahr wollen wir Ihnen als Leser des ERFOLG <strong>Magazin</strong>s<br />
die 500 wichtigsten Köpfe der <strong>Erfolg</strong>swelt aus dem deutschsprachigen<br />
Raum vorstellen. Wir beim ERFOLG <strong>Magazin</strong> sehen es<br />
als unsere Aufgabe an, diese Trainer, Coaches, Autoren und Influencer<br />
sichtbar zu machen. Wir tun das übrigens, ohne diese Personen<br />
im Vorhinein darüber zu informieren. Das führt so manches Mal<br />
dazu, dass die Persönlichkeiten bei uns fragen, ob wirklich sie gemeint<br />
seien. Denn Menschen merken oft nicht, dass sie einen positiven<br />
Einfluss auf die Welt ausüben. Sie machen einfach ihr Ding.<br />
Sie können sich diese Liste wie eine Art Watchlist vorstellen. In der<br />
Redaktion diskutieren wir darüber, wer in der Vergangenheit, aber<br />
natürlich auch in der Gegenwart Einfluss auf die Einstellung der<br />
Bevölkerung zum Thema <strong>Erfolg</strong> hat. Dabei ist klar, dass nicht jede<br />
Impressum<br />
Persönlichkeit auf die Ganzheit der Menschen wirkt. Viele dieser<br />
Persönlichkeiten haben Einfluss auf eine bestimmte Zielgruppe.<br />
Andere, insbesondere sehr prominente Persönlichkeiten, haben<br />
wiederum einen Einfluss auf überdurchschnittlich viele Menschen<br />
in der Bevölkerung. Arnold Schwarzenegger ist eines dieser Beispiele.<br />
Er ist kein <strong>Erfolg</strong>strainer, aber Autor, Schauspieler und<br />
Vortragsredner. Besonders bei seinen Vorträgen lehrt er viel über<br />
das Thema Mindset. Aber auch in seiner neuen Netflix-Doku. Ein<br />
deutsches Beispiel für jemanden, der großen Einfluss auf die <strong>Erfolg</strong>swelt<br />
hatte und immer noch hat, ist Hermann Scherer. Ihn<br />
nehmen wir in diesem Jahr in die ERFOLG <strong>Magazin</strong> Hall of Fame<br />
auf und ehren so sein Lebenswerk. Er hat nicht nur Millionen von<br />
Menschen inspiriert, sondern auch tausende Brancheninsider ausgebildet<br />
und nachhaltig beeinflusst. Mehr zu seiner Geschichte<br />
lesen Sie auf den folgenden Seiten.<br />
Viel Vergnügen beim Lesen<br />
Ihr Julien Backhaus<br />
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<strong>Erfolg</strong> <strong>Magazin</strong> ISSN 25<strong>05</strong>7342<br />
Verlag Backhaus Verlag GmbH ist ein Unternehmen<br />
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Alle Rechte vorbehalten.
INHALT 5/<strong>2023</strong><br />
08<br />
Taylor Swift:<br />
Kinderstar,<br />
Countrygirl,<br />
Pop-Legende<br />
<strong>Erfolg</strong><br />
Taylor Swift<br />
Kinderstar, Countrygirl, Pop-Legende........... 08<br />
Hip-Hop<br />
Subkultur und Milliardenbusiness.................30<br />
Königsmacher Hermann Scherer...................IV<br />
Die 500 wichtigsten Köpfe der<br />
<strong>Erfolg</strong>swelt..................................................VIII<br />
Leben<br />
Jennifer Lawrence<br />
Weltstar mit dem Herz auf der Zunge.......... 14<br />
Iris Berben: <strong>Erfolg</strong> erarbeitet sich nicht<br />
auf dem roten Teppich................................22<br />
The Weeknd<br />
Ein Musiker der Superlative..........................40<br />
Story<br />
»Und, wie war es im Himmel?«<br />
Tobias Beck.................................................. 24<br />
Eine Headhunterin packt aus........................ 34<br />
IV<br />
Königsmacher<br />
Hermann Scherer<br />
Deutschlands<br />
Ausnahme-Speaker<br />
»WAS NÜTZT ES, GUT ZU SEIN,<br />
WENN ES NIEMAND WEISS?<br />
WAS NÜTZT ES, BESSER ZU SEIN,<br />
WENN SICH ANDERE BESSER<br />
VERKAUFEN?«<br />
Bilder: IMAGO / USA TODAY Network (Sam Green/The Enquire), Nedeljko Radic, IMAGO / Cover-Images / ZUMA Wire (DGP)<br />
4 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . ERFOLG magazin
ERFOLG<br />
D A S L E S E N E R F O L G R E I C H E<br />
magazin<br />
Einstellung<br />
Kleine Schritte bringen Fülle<br />
Buchauszug von Robin Sharma.................... 18<br />
Luxus ist kein Motiv für Reiche<br />
Dr. Dr. Rainer Zitelmann............................... 36<br />
Pleite. Schuld sind immer die Anderen?........ 44<br />
40<br />
The Weeknd<br />
Ein Musiker der Superlative<br />
Wissen<br />
<strong>Erfolg</strong>reich am Telefon verkaufen................. 13<br />
Millionen mit Merchandise?......................... 27<br />
Sonstiges<br />
News:........................................................... 06<br />
Best of Web:<br />
Schauen Sie doch mal online rein................. 46<br />
Die <strong>Erfolg</strong> <strong>Magazin</strong> Top Experten................. 47<br />
Initiative Wachstum...................................... 47<br />
Die <strong>Erfolg</strong> <strong>Magazin</strong> Brand Ambassadors....... 48<br />
Hall of Fame: Hermann Scherer.................... XV<br />
14<br />
Jennifer Lawrence<br />
Weltstar mit dem<br />
Herz auf der Zunge<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
5
News<br />
NEWS<br />
Mick Jagger: Einer der berühmtesten Musiker<br />
aller Zeiten wird 80!<br />
Mick Jagger feiert in diesen Tagen seinen 80. Geburtstag. Der<br />
Frontmann und Sänger der »Rolling Stones«, geboren am 26.<br />
Juli 1943 in in Dartford, Grafschaft Kent in England, begeistert<br />
nun schon seit fast sechs Jahrzehnten Millionen von Fans weltweit.<br />
In diesen sechs Dekaden zelebrierten Jagger und seine<br />
Bandkollegen das Klischee von Sex, Drugs and Rock’n‘Roll und<br />
feierten dabei unzählige musikalische <strong>Erfolg</strong>e.<br />
1964 schafften es die »Rolling Stones« mit ihrem Song »It’s all<br />
over now« erstmals an die Spitze der britischen Hitparade. Die<br />
Karriere der Rolling Stones nahm ihren Lauf. Nicht zuletzt durch<br />
die starke Bühnenpräsenz von Mick Jagger wurden sie immer berühmter<br />
und präsentierten sich gern als Gegenpol zu den »Beatles«.<br />
Schlagzeilen über Drogen und Liebesleben, insbesondere<br />
das von Jagger, unterstrichen dies. Dabei profitierten die »Rolling<br />
Stones« genau wie die »Beatles« von einer Ära der Prüderie, in<br />
der ihre Unangepasstheit von der Jugend aufgesogen wurde,<br />
wie ein Schwamm. Aber diesen <strong>Erfolg</strong> Jahrzehnte aufrecht erhalten<br />
zu können, ist die wahre Kunst.<br />
Und das ist Mick Jagger und der Band gelungen. Im Jahr 1989<br />
wurden die »Rolling Stones« in die »Rock and Roll Hall of Fame«<br />
aufgenommen. Die Musikzeitschrift »Rolling Stone« listete sie<br />
auf Rang vier der 100 größten Musiker aller Zeiten. Die Musik<br />
der »Stones« zählt mit weltweit über 250 Millionen Alben zu den<br />
meistverkauften aller Zeiten. Das Album »Some Girls« von 1978<br />
wurde mit über sechs Millionen verkauften Exemplaren allein in<br />
den USA sechsfach mit Platin ausgezeichnet. Die »A Bigger Bang<br />
Tour« (20<strong>05</strong> bis 2007) brachte rund 560 Millionen US-Dollar ein<br />
und gilt als eine der erfolgreichsten Tourneen aller Zeiten.<br />
ERFOLGSZITAT<br />
Adele<br />
Jeden Tag neu auf Instagram<br />
bei @erfolgmagazin<br />
»Sei mutig und ohne<br />
Angst – so weißt du auch bei<br />
einer schlechten Entscheidung,<br />
dass sie aus gutem Grund<br />
passiert ist.«<br />
6 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . ERFOLG magazin
News<br />
Aktuelle News aus der <strong>Erfolg</strong>swelt<br />
BERATER – Leben auf der Überholspur.<br />
Die neue Reality-Serie<br />
Serienlandschaft dar«, erklärt Produzent Julien Backhaus. Unterhaltung<br />
auf hohem Niveau, Spannung und Lernmomente<br />
zeichnen dieses Format aus.<br />
Die für Reality typischen Spannungsbögen dürfen natürlich<br />
nicht fehlen. Was passiert, wenn ein Millionen-Deal droht<br />
zu platzen? Wie führen Berater ihre Teams in Deutschland,<br />
wenn sie selbst Meetings in Dubai haben? Wie können Berater<br />
Druck auf Banken ausüben, um eine Finanzierung zu<br />
sichern? Und wie reagieren Profis, wenn Sanktionen plötzlich<br />
Geschäfte torpedieren? Tag und Nacht begleiten Kameras die<br />
engagierten Berater in ihren stressigen Jobs und gewähren<br />
einen Einblick hinter die Kulissen.<br />
Der Sender wirtschaft tv hat eine neue Reality-Serie auf den<br />
Markt gebracht: »BERATER - Leben auf der Überholspur«<br />
erreichte unlängst Platz Eins der Amazon Freevee Doku-Serien.<br />
Die Serie begleitet echte Berater in ihrer Berufs- und<br />
Lebenswirklichkeit. Die Serie begleitet echte Berater in ihrer<br />
Berufs- und Lebenswirklichkeit. Alle Branchen sind vertreten:<br />
Immobilien, Finanzen, Marketing, Automobil, Fitness. »Ein<br />
Konzept wie ›BERATER – Leben auf der Überholspur‹ hat es<br />
so noch nicht gegeben und stellt ein Novum in der deutschen<br />
In der Serie haben außerdem prominente<br />
Berater Gastauftritte, dazu gehören:<br />
Daniel Garofoli, als Dubais Top-Immobilienmakler<br />
bekannt aus »Die Geissens«.<br />
Roger Rankel, der Sat.1-Experte für<br />
Handelsfragen. Dirk Kreuter, nicht erst<br />
seit Böhmermanns Sendung Deutschlands<br />
bekanntester Verkaufstrainer.<br />
Sowie <strong>Erfolg</strong>sexperte Damian Richter.<br />
Beide bisher erschienenen Staffeln<br />
sind zum Streamen auf Amazon<br />
Prime Video verfügbar.<br />
Bilder: IMAGO / Cover-Images / Everett-Collection, wirtschaft tv, Jens Hartmann / M8 Media House<br />
Felix Magath – der »Quälix« wird 70<br />
Er gehört wohl zu den größten deutschen Fußballstars, hat sich<br />
als Spieler, Trainer und Manager einen Namen gemacht. Als<br />
»Quälix« bezeichnen ihn die jungen Spieler, die er mit hartem<br />
Medizinballtraining zu Bestleistungen anspornt. Von ihnen wird<br />
gefürchtet, aber auch bewundert.<br />
Selbst mit seinen nunmehr 70 Jahren denkt der Ausnahmetrainer<br />
noch nicht ans Aufhören, wie er in unserer <strong>Ausgabe</strong><br />
03/23 verriet: »Man muss wohl nicht immer gewinnen. Insofern<br />
bin ich dann vielleicht nicht mehr zeitgemäß. Das Dumme<br />
ist: Ich werde 70 und ich will immer noch gewinnen«,<br />
erklärte er noch Anfang des Jahres im Interview mit unserem<br />
<strong>Erfolg</strong> <strong>Magazin</strong>.<br />
Das gesamte Interview mit Felix Magath und weitere<br />
spannende Artikel finden Sie im ERFOLG <strong>Magazin</strong> 03/<strong>2023</strong>.<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
7
<strong>Erfolg</strong><br />
TAY<br />
LOR<br />
SW<br />
IFT<br />
8<br />
www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong><br />
Kinderstar, Countrygirl,<br />
Pop-Legende<br />
Als im Juli <strong>2023</strong><br />
ein Erdbeben Seattle<br />
erschütterte,<br />
war der Auslöser<br />
schnell gefunden:<br />
Denn Taylor Swift hatte<br />
zu dieser Zeit im Football-<br />
Stadion Lumen Field ein<br />
Konzert gegeben – die ausgelassene<br />
Stimmung der<br />
Fans, der sogenannten<br />
»Swifties«, ließ die Seismografen<br />
ausschlagen.<br />
Dass die 33-jährige Sängerin<br />
sogar im wörtlichen Sinne die<br />
Erde unter ihren Füßen erbeben<br />
ließ, taugt als Sinnbild dafür,<br />
wie viel Macht sie mittlerweile<br />
besitzt. Denn in ihrer fast 20<br />
Jahre umfassenden Karriere ist<br />
Swift zu einer regelrechten Ikone<br />
avanciert, deren Bedeutung weltweit<br />
spürbar ist: Neben ihrer atemberaubenden<br />
Gesangskarriere hat sie sich als Regisseurin<br />
und Schauspielerin einen Namen<br />
gemacht – ihre Wirkung aber<br />
erstreckt sich auf weit mehr als das<br />
Showbusiness: Um im Jahr 2018 zur einflussreichsten<br />
Person auf Twitter gekürt<br />
zu werden, brauchte sie schließlich nur<br />
13 Tweets und wenn sie heute ein Konzert<br />
gibt, sorgt ihre Präsenz allein für<br />
Konsumausgaben größer als das Bruttoinlandsprodukt<br />
vieler Bundesstaaten.<br />
Alles für die Karriere!<br />
Kaum, dass Taylor Alison Swift am 13.<br />
Dezember 1989 das Licht der Welt erblickt,<br />
scheint ihre musikalische Laufbahn<br />
auch schon vorherbestimmt, denn<br />
Namenspate des jungen Mädchens ist<br />
kein geringerer als Folkrock-Urgestein<br />
James Taylor. Die Lebenswege der beiden<br />
Bühnenpersönlichkeiten werden sich im<br />
Verlauf ihrer Karriere noch mehrmals<br />
kreuzen. Auch das musische Talent selbst<br />
scheint ihr in die Wiege gelegt – schließlich<br />
hatte ihre Großmutter Marjorie Finlay<br />
als Opernsängerin bereits Bühnen in<br />
Nord- und Südamerika erobert und war<br />
dabei sogar im Fernsehen aufgetreten.<br />
Für die junge Taylor Swift gilt sie als Vorbild;<br />
ihr wird sie später ein Lied auf dem<br />
Album »Evermore« widmen. »Ich hatte<br />
die magischste Kindheit, lief frei und<br />
Denn in ihrer fast 20 Jahre umfassenden Karriere<br />
ist Swift zu einer regelrechten Ikone avanciert,<br />
deren Einfluss weltweit spürbar ist.<br />
Taylor Swift, 2008<br />
Bilder: IMAGO / ZUMA Wire (Javier Vicencio) / Everett Collection (PHOTOlink/Courtesy)<br />
Geradezu unaufdringlich erscheint im<br />
Vergleich dazu Swifts Musik – diese jedoch<br />
zur Nebensache zu erklären, wäre<br />
zu kurz gegriffen: Allein in diesem Jahr<br />
war sie nicht nur mit vier Alben in den<br />
US-amerikanischen Top Ten vertreten,<br />
fast gleichzeitig toppte sie auch mit<br />
»Speak now«, die US-Billboard-Charts.<br />
Damit hat Swift mehr Nummer-Eins-Alben<br />
veröffentlicht, als jede andere Frau<br />
und quasi im Vorbeigehen einen Rekord<br />
gebrochen, für den sogar die Musiklegende<br />
Barbra Streisand 60 Jahre benötigte,<br />
um ihn überhaupt aufzustellen.<br />
Kein Wunder also, dass die Öffentlichkeit<br />
vom Phänomen Taylor Swift fasziniert<br />
ist. Doch wer ist die Person, die<br />
Fans und Kritiker gleichermaßen in den<br />
Bann zu ziehen vermag?<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
9
<strong>Erfolg</strong><br />
ging überall hin, wo ich wollte«, erinnert<br />
sich der heutige Weltstar im Interview mit<br />
dem <strong>Magazin</strong> »Rolling Stone«.<br />
Doch auch wenn die behütete Familie<br />
sicherlich den Weg für die berufliche Zukunft<br />
ihrer Tochter ebnete – dass Taylor<br />
Swift sich heute zur Spitze der A-Prominenz<br />
zählen kann, hat sie allein sich<br />
selbst zu verdanken. Denn schon von<br />
Kindesbeinen verfolgt sie das Ziel, mit<br />
ihrer Musik die Bühnen der Welt zu erobern.<br />
Und so lässt sich Swift ab dem<br />
Alter von neun Jahren zur Sängerin ausbilden;<br />
als Vorbilder dienen ihr damals<br />
Musikerinnen wie LeAnn Rimes und<br />
Shania Twain; Country-Größen also,<br />
welche die Brücke zur Pop-Musik zu<br />
schlagen wissen und von denen sich Swift<br />
vor allem zu ihrer Anfangszeit maßgeblich<br />
musikalisch inspirieren lässt.<br />
Erst einmal heißt es allerdings, einen<br />
Plattenvertrag zu ergattern – gar nicht so<br />
leicht für die ehrgeizige Tochter eines<br />
Wertpapierhändlers und einer gelernten<br />
Marketingangestellten. Doch Swift bleibt<br />
dran, zieht für ihren Traum sogar nach<br />
Nashville, ins pulsierende Herz der<br />
Country-Musik, und hat dort schließlich<br />
<strong>Erfolg</strong>: Während sie mit Auftritten bei<br />
Karaokewettbewerben ihre Bühnenpräsenz<br />
zu schärfen versucht, wird der Musikproduzent<br />
Scott Borchetta auf sie aufmerksam.<br />
Von nun an überschlagen sich<br />
die Ereignisse: 2004 wird Swift zur professionellen<br />
Songwriterin, 20<strong>05</strong> setzt sie<br />
ihre Unterschrift unter einen Vertrag mit<br />
Big Machine Records, 2006 veröffentlicht<br />
sie ihre erste Single »Tim McGraw« und<br />
im selben Jahr folgt ihr erstes eigenes<br />
Album, das schlicht den Namen »Taylor<br />
Swift« trägt.<br />
Mit Country in die Welt hinaus<br />
Zurückhaltend, aber dadurch nicht weniger<br />
präsent lächelt Swift auf dem Cover<br />
ihres Erstlingswerks in die Kamera – es ist<br />
ein Blick aus dem Zielstrebigkeit spricht<br />
und der von einem Selbstbewusstsein<br />
zeugt, das sich bald auszeichnen wird:<br />
Denn der Verkauf des Albums übertrifft<br />
schon bald die Erwartungen: Schnell katapultiert<br />
sie ihr Debütalbum auf Platz<br />
fünf der Charts – unter den 200 besten<br />
Alben der USA hält es sich rekordverdächtige<br />
276 Wochen. Auch die erste Auszeichnung<br />
folgt auf dem Fuße: Fünffach-<br />
Platin gibt es für die Newcomerin, die<br />
quasi über Nacht zu einer Berühmtheit<br />
geworden ist – zumindest in den USA,<br />
denn international lässt der <strong>Erfolg</strong> noch<br />
etwas auf sich warten. Erst ihr zweites Album,<br />
»Fearless«, das wenige Jahre später<br />
veröffentlicht wird, macht Swift auch<br />
hierzulande zur Berühmtheit, erreicht es<br />
doch auf Anhieb Platz zwölf der<br />
deutschen Charts und hält sich darüber<br />
hinaus für drei Monate in den Top 100.<br />
In den USA hingegen ist sie bereits zu<br />
dieser Zeit zum Superstar avanciert: «Fearless«<br />
steigt direkt auf Platz Eins der Billboard<br />
Charts ein; wird kurze Zeit später<br />
sogar meist verkauften Album des Jahres<br />
2009. Im darauffolgenden Jahr macht sie<br />
wieder durch eine Auszeichnung auf sich<br />
aufmerksam: Die damals knapp 20-Jährige<br />
erhält den Peoples’ Choice Award in<br />
Die Botschaft des Pop<br />
sei ihr nämlich ans Herz<br />
gewachsen: »… trag,<br />
was du willst, tu, was du<br />
willst. Die Vorstellung<br />
davon war für mich so<br />
inspirierend!« erklärt sie.<br />
der Kategorie »Beste Künstlerin«. In<br />
demselben Jahr gewinnt sie außerdem<br />
ihren ersten Grammy – und gleich noch<br />
drei weitere dazu.<br />
Jetzt, so könnte man meinen, ist Swift tatsächlich<br />
auf dem Höhepunkt ihrer Schaffenskraft<br />
angekommen. Doch weit gefehlt,<br />
denn von nun an geht es erst richtig<br />
steil bergauf: So erhält sie in den kommenden<br />
Jahren eine Auszeichnung nach<br />
der anderen und bricht dabei quasi im<br />
Vorbeilaufen einige Rekorde: Für die Singleauskopplung<br />
»Mean« beispielsweise<br />
darf sie zwei weitere Grammys ihr eigen<br />
nennen – das dazugehörige Album<br />
»Speak Now« verkauft sich bereits in der<br />
ersten Woche über eine Million Mal. Der<br />
erste Nummer Eins Hit in den US-Charts<br />
»We are never ever getting back together«<br />
stammt aus dem Album »Red«, das im<br />
Jahr 2012 erscheint.<br />
Da ist Taylor Swift bereits zur erfolgreichsten<br />
kommerziellen Sängerin gekürt<br />
worden: Im Jahr 2011 schätzten<br />
Medien ihr Vermögen auf etwa 35 Millionen<br />
US-Dollar.<br />
Markenbotschaft: Nahbarkeit<br />
Diese Rekorde lassen keinen Zweifel zu:<br />
Innerhalb kürzester Zeit hat Taylor Swift<br />
das Image der als besonders traditionell<br />
geltenden Countryszene ordentlich entstaubt<br />
und das Genre für eine neue Generation<br />
an Fans geöffnet. Dass die Begeisterung<br />
um den Shootingstar aber vor<br />
allem an deren Persönlichkeit geknüpft<br />
ist, zeigt sich 2014 in aller Deutlichkeit –<br />
denn das ist das Jahr, in dem sich der Celebrity<br />
musikalisch neu erfindet. »Das<br />
wird mein erstes reines Pop-Album!«,<br />
schwärmt sie damals ihren Fans im Livestream<br />
vor und gibt noch im gleichen<br />
Atemzug einen Einblick auf ihre Gefühlswelt<br />
frei – zeigt ihren Anhängern so, wie<br />
sehr sie zwischen erwartungsvoller Spannung<br />
und Unsicherheit schwankt:» Ich<br />
wachte jeden einzelnen Tag auf und wollte<br />
nicht, sondern musste einen neuen Musikstil<br />
machen, den ich noch nie zuvor<br />
gemacht hatte«, erklärt sie etwa, während<br />
sie beinahe im selben Moment von ihrer<br />
persönlichen Bindung zur neuen Musikrichtung<br />
erzählt: Die Botschaft des Pop<br />
sei ihr nämlich ans Herz gewachsen: »…<br />
trag, was du willst, tu, was du willst. Die<br />
Vorstellung davon war für mich so inspirierend!«<br />
erklärt sie.<br />
Die Ankündigung des Albums »1989« ist<br />
nur eines von vielen Beispielen, die zeigen,<br />
dass Taylor Swift trotz ihrer internationalen<br />
Bekanntheit Authentizität zu<br />
ihrer Maxime erklärt hat. Denn wo andere<br />
Superstars mit einem Team von Marketing-Experten,<br />
Songwritern und<br />
10 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong><br />
»In der Vergangenheit<br />
war ich zurückhaltend,<br />
wenn es darum ging,<br />
meine politische<br />
Meinung öffentlich zu<br />
äußern, aber aufgrund<br />
verschiedener Ereignisse<br />
in meinem Leben und<br />
in der Welt in den<br />
letzten zwei Jahren,<br />
denke ich jetzt ganz<br />
anders darüber.«<br />
– Taylor Swift<br />
Bilder: IMAGO / Zoonar (Luneimages.com) / ZUMA Wire (Javier Vicencio)<br />
Backgroundtänzern aufwarten, lässt<br />
Taylor Swift die Welt wissen, dass es vor<br />
allem sie selbst ist, die für ihre Leistungen<br />
einsteht: Die große Bühnenshow,<br />
mit der andere Superstars zu beeindrucken<br />
wissen? Sie fehlt fast vollständig,<br />
denn Swift benötigt nichts weiter als eine<br />
rote Akustikgitarre, um alle Blicke auf<br />
sich zu ziehen. Auch ihre Texte stammen<br />
allesamt aus ihrer eigenen Feder, geben<br />
den Blick auf ihre Gefühlswelt frei, wenn<br />
sie vom Umgang mit Trennungen,<br />
Selbstzweifeln und psychischen Problemen<br />
berichtet. Die eigene Verletzlichkeit<br />
– sie wird zu Swifts großer Stärke, ihre<br />
Nahbarkeit zu ihrem Markenzeichen,<br />
auf das der Celebrity gerade in den letzten<br />
Jahren immer mehr Wert zu legen<br />
scheint: Den Wendepunkt markiert wohl<br />
das Jahr 2018 – denn hier äußert sich der<br />
bisher als unpolitisch geltende Star erstmals<br />
zu gesellschaftlichen Themen indem<br />
er sich überraschend für die demokratische<br />
Partei ausspricht. Die Meldung<br />
macht international Schlagzeilen – der<br />
befürchtete Imageschaden, den schon<br />
Countrygrößen wie die Dixie Chicks erleiden<br />
mussten, er bleibt allerdings aus<br />
– wohl auch deswegen, weil Swift ihre<br />
bisherige Enthaltung zu solchen Themen<br />
offen über ihre Kanäle als Fehler kommunziert<br />
und ihren Sinneswandel als<br />
Teil ihrer persönlichen Reifung darlegt:<br />
»In der Vergangenheit war ich zurückhaltend,<br />
wenn es darum ging, meine<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
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<strong>Erfolg</strong><br />
politische Meinung öffentlich zu äußern,<br />
aber aufgrund verschiedener Ereignisse<br />
in meinem Leben und in der Welt in den<br />
letzten zwei Jahren, denke ich jetzt ganz<br />
anders darüber«, heißt es in einem damaligen<br />
Instagrampost.<br />
Die Einbeziehung ihrer Community entpuppt<br />
sich als ein kluger Schritt – jetzt<br />
zahlt es sich aus, dass sie bereits seit Jahren<br />
über eine treue Anhängerschaft verfügt,<br />
für die sie nun zu einer Projektionsfläche<br />
für persönliche Weiterentwicklung<br />
geworden ist. Die außergewöhnliche<br />
Bindung zu ihren Fans stärkt sie auch in<br />
anderer Hinsicht: So begleitet sie Netflix<br />
für die 2020 erschienene Produktion<br />
»Miss Americana« in einer sensiblen Lebensphase<br />
und lässt den Zuschauer damit<br />
an den persönlichen Schicksalsschlägen<br />
und intimsten Gefühlen des Superstars<br />
teilhaben. Die Ausstrahlung sorgt international<br />
für Aufsehen, und wird mit zahlreichen<br />
Auszeichnungen prämiert – sie<br />
erhält unter anderem den Hollywood<br />
Critics Association Midseason Award für<br />
die beste Dokumentation des Jahres.<br />
Sprachrohr einer Generation und<br />
Meisterin der leisen Töne<br />
Der weltweite Zuspruch ihrer Anhängerschaft<br />
bestärkt Swift offenbar auch darin,<br />
sich sowohl für die eigenen als auch für<br />
die Rechte anderer einzusetzen. Als ihr<br />
ehemaliges Label Big Machine Records<br />
ihr die Nutzung der eigenen Hits verwehren<br />
will, schafft es Swift, auch diese Krise<br />
zu ihrem Vorteil zu nutzen: Dank Re-Recordings<br />
ihrer früheren <strong>Erfolg</strong>e gelingt es<br />
ihr nicht nur, die verloren geglaubten<br />
Rechte zurückzuerobern, das Vorgehen<br />
zahlte sich zudem sowohl in finanzieller<br />
als auch aus marketingtechnischer Sicht<br />
für sie aus. Durch den medienwirksam<br />
ausgetragenen Rechtsstreit schärft die<br />
Sängerin nämlich ihre Vorbildfunktion<br />
ein weiteres Mal, kann sie sich hierdurch<br />
doch als Vorkämpferin benachteiligter<br />
Künstler positionieren.<br />
Im Sommer diesen Jahres scheint Taylor<br />
Swift dann alle Früchte ihres fortwährenden<br />
emanzipatorischen Entwicklungsprozesses<br />
auf einen Schlag ernten<br />
zu können: Mit ihrem ebenso selbstbewussten<br />
wie bescheidenen Auftreten hat<br />
sie seit Beginn ihrer Karriere Herzen<br />
auf der ganzen Welt für sich gewinnen<br />
können – jetzt setzt sie als gestandene<br />
Businessfrau neue Maßstäbe. Mit geschätzten<br />
740 Millionen US-Dollar Nettovermögen<br />
belegt sie im aktuellen<br />
»Forbes«-Ranking den 34. Platz unter<br />
den »America’s Self-Made Women« –<br />
und auch Ihre erst kürzlich gestartete<br />
»The Eras Tour« ist schon jetzt rekordverdächtig,<br />
könnte sie doch die Tournee<br />
mit den höchsten Einnahmen der Musikgeschichte<br />
werden: 1,3 Milliarden<br />
US-Dollar Gewinn zeichnen sich allein<br />
durch den Verkauf ihrer Konzertkarten<br />
ab. Zum Vergleich: Der derzeitige Rekordhalter<br />
Elton John erzielte lediglich<br />
einen Gewinn von 887 Millionen.<br />
Dass ihre bisher von <strong>Erfolg</strong>en gesäumte<br />
Laufbahn Swift nicht zu Kopf gestiegen<br />
ist, zeigt eine Geste, die sie erst kürzlich<br />
ihren Mitarbeitern entgegenbrachte: Anlässlich<br />
einer Routinebesprechung überraschte<br />
sie ihre gesamte Crew mit einem<br />
Scheck über 100.000 US-Dollar. Die<br />
Wertschätzung ihrer Mitmenschen – sie<br />
ist der Dreh- und Angelpunkt ihres <strong>Erfolg</strong>sgeheimnisses.<br />
AS<br />
Und auch Ihre erst<br />
kürzlich gestartete<br />
»Eras Tour« ist schon<br />
jetzt rekordverdächtig,<br />
könnte sie doch die Tournee<br />
mit den höchsten<br />
Einnahmen der Musikgeschichte<br />
werden.<br />
Bilder: IMAGO / USA TODAY Network (Sam Green/The Enquire)<br />
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Wissen<br />
ERFOLGREICH<br />
AM TELEFON<br />
VERKAUFEN<br />
Kommunikationsexperte<br />
Klaus Ewert erklärt die<br />
Schritte bis zum Ziel<br />
Bild: Ronny Barthel<br />
Auch, wenn die Digitalisierung<br />
den Vertrieb zu einem<br />
großen Teil ins Internet verschoben<br />
hat, bleibt immer<br />
noch eine Disziplin auf persönlicher<br />
Ebene mit dem Kunden: der<br />
Telefonvertrieb. Und dieser sei die Königsdisziplin,<br />
sagt Klaus Ewert, Trainer<br />
und Experte in diesem Bereich. Nicht nur,<br />
dass man mit einer empathischen Stimme<br />
punkten könne, auch bei bestimmten<br />
Produkten sieht er klare Vorteile: »Der<br />
Telefonverkauf ermöglicht eine direkte<br />
und persönliche Kommunikation. Dadurch<br />
können gezielt Informationen ausgetauscht<br />
und die Bedürfnisse der Kunden<br />
besser verstanden werden.« Vor allem<br />
bei hochpreisigen und erklärungsbedürftigen<br />
Produkten könne das ein klarer<br />
Vorteil sein.<br />
Um am Telefon erfolgreich zu sein, solle<br />
man den Vorteil gegenüber dem Onlineverkauf<br />
gezielt nutzen, indem man Verständnis<br />
für den Kunden zeigt und dessen<br />
Bedürfnisse versteht. Mit einer offenen<br />
Kommunikation schaffe man auch Vertrauen.<br />
»Erfüllen Sie auch im Nachgang<br />
immer Ihr Leistungsversprechen! Nicht<br />
nach dem Motto ›anhauen, umhauen und<br />
abhauen‹. Stellen Sie sich immer als<br />
»Holen Sie sich den<br />
Kunden ins Boot.<br />
Bitten Sie ihn um<br />
seine Mithilfe.«<br />
Ansprechpartner zur Verfügung«, rät der<br />
Experte. Es sei auch nicht ratsam, Bedenken<br />
des Kunden einfach zu übergehen.<br />
Besser sei es, Lösungen anzubieten.<br />
Ein guter Verkäufer lenkt das Gespräch<br />
Durch eine gut durchdachte Struktur<br />
könnten Verkäufer das Gespräch zudem<br />
in die richtige Richtung lenken: Nach der<br />
Begrüßung und dem Anrufgrund bringen<br />
gute Verkäufer das Gespräch auf die<br />
Bedürfnisse des Kunden. »Die Bedarfsanalyse<br />
ist das Herzstück eines guten Gespräches.<br />
Holen Sie sich den Kunden ins<br />
Boot. Bitten Sie ihn um seine Mithilfe«,<br />
sagt Klaus Ewert, der seit 30 Jahren im<br />
Vertrieb und seit 25 Jahren Speaker und<br />
Verkaufstrainer ist.<br />
Wenn es dann um das Produkt geht, sei es<br />
ratsam, dieses nicht einfach zu erklären,<br />
denn dadurch würde es vergleichbar werden.<br />
»Verkäufer kommen eher ans Ziel,<br />
wenn sie dem Kunden die Vorteile und den<br />
individuellen Nutzen des Produktes oder<br />
der Dienstleistung vermitteln.« Das nenne<br />
man die Merkmal-Vorteil-Nutzen-Argumentation.<br />
Am Ende des Gespräches sollte<br />
das weitere Vorgehen für beide Seiten klar<br />
sein. Und auch hier biete sich noch einmal<br />
die Gelegenheit für eine persönliche Ebene,<br />
indem man dem Kunden zum Beispiel<br />
vorab viel Freude mit dem Produkt wünscht.<br />
Mit diesen Schritten geht es schon in die<br />
richtige Richtung, doch wer als Verkäufer<br />
wirklich erfolgreich sein will, muss bestimmte<br />
Eigenschaften mitbringen. Zielorientierung<br />
und Beharrlichkeit gehören<br />
laut Klaus Ewert dazu, ebenso wie<br />
Einfühlungsvermögen.<br />
Auf lange Sicht sei eine gewisse Frustrationstoleranz<br />
ebenso wichtig, denn nicht<br />
jedes Gespräch führe zu einem Abschluss.<br />
»Ein guter Verkäufer sollte in der<br />
Lage sein, diese Ablehnung nicht persönlich<br />
zu nehmen und sich auf das nächste<br />
Telefonat zu konzentrieren«, rät der<br />
NLP-Mastertrainer. MK<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
13
Leben<br />
14 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . ERFOLG magazin
Leben<br />
Jennifer<br />
Lawrence<br />
Weltstar mit dem Herzen auf der Zunge<br />
Ein Gastbeitrag von Michael Jagersbacher<br />
Jennifer Shrader Lawrence ist nicht<br />
nur eine Schauspielerin, die seit<br />
2008 die Filmwelt im Sturm erobert<br />
hat, sie wurde auch schon in<br />
jungen Jahren vom Forbes <strong>Magazin</strong>e<br />
in die Top 100 der einflussreichsten<br />
Menschen Hollywoods gewählt.<br />
Die Darstellerin der weltberühmten<br />
Blockbuster-Reihe »Die Tribute von Panem«<br />
spielte an den Kinokassen unglaubliche<br />
sechs Milliarden Dollar ein. Dabei<br />
ist sie wunderbar authentisch geblieben,<br />
wie zahlreiche Auftritte, Interviews und<br />
Zitate beweisen. Was Lawrence anders<br />
macht als alle anderen, wollen wir in diesem<br />
Artikel herausfinden.<br />
Bilder: IMAGO / Cover-Images / ZUMA Wire<br />
Das (Schau-)Spiel beginnt<br />
Geboren am 15. August 1990 in Louisville,<br />
Kentucky, begann Jennifer Lawrence ihre<br />
Schauspielkarriere bereits in jungen Jahren.<br />
Mit 18 Jahren hatte sie ihre ersten Auftritte<br />
in Film und Fernsehen. Mit ihrem<br />
bemerkenswerten Charisma und ihrer<br />
Fähigkeit, schnell in verschiedene Rollen<br />
zu schlüpfen, stach sie schnell aus der<br />
Masse heraus. So gelang ihr der Durchbruch<br />
bereits zwei Jahre nach ihrem Debüt<br />
im Jahr 2010 mit der Hauptrolle in »Winter's<br />
Bone«, einem Indie-Drama, wofür sie<br />
sogar eine Oscar-Nominierung erhielt.<br />
Dieser Achtungserfolg legte den Grundstein<br />
für ihre erfolgreiche Karriere.<br />
Die Tribute von Panem<br />
2012 wurde Lawrence durch ihre Rolle als<br />
»Katniss Everdeen«, die mit Pfeil und Bogen<br />
gegen das Establishment kämpft,<br />
weltweit bekannt. Zwischen 2012 und<br />
2015 wurden vier Filme der Reihe veröffentlicht,<br />
die Lawrence in diesen Jahren<br />
viel Aufmerksamkeit bescherten. Die drei<br />
Filme spielten weltweit fast drei<br />
2012 wurde Lawrence durch ihre Rolle als »Katniss Everdeen«<br />
in »Die Tribute von Panem«, die mit Pfeil und Bogen gegen<br />
das Establishment kämpft, weltweit bekannt.<br />
Milliarden Dollar ein, was mehr als beachtlich<br />
ist. In den Jahren 2012 und 2013<br />
erhielt sie den Golden Globe und sogar<br />
den Oscar als beste Hauptdarstellerin in<br />
»Silver Linings«. Ihre Filmografie reicht<br />
von anspruchsvollen Dramen wie »Joy«<br />
und »Mother!« bis hin zu actiongeladenen<br />
Blockbustern wie »Die Tribute von<br />
Panem« und »X-Men«. Jennifer Lawrence<br />
kann in jedem Genre brillieren.<br />
Jennifer Lawrence kann<br />
in jedem Genre brillieren.<br />
Was Lawrence wirklich auszeichnet<br />
Jennifer Lawrence ist bekannt für ihre<br />
Fähigkeit, sich tief in ihre Charaktere hineinzuversetzen<br />
und ihnen eine authentische<br />
Note zu verleihen. Ob als rebellische<br />
Heldin in »Die Tribute von Panem«<br />
oder als psychisch kranke Ehefrau in<br />
»Silver Linings«; sie verleiht ihren Rollen<br />
eine Intensität und Glaubwürdigkeit, die<br />
ihresgleichen sucht.<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
15
Leben<br />
2013 gewann Jennifer Lawrence<br />
ihren ersten Oscar als beste Hauptdarstellerin<br />
in Silver Linings.<br />
»Schauspielern ist dumm.«<br />
– Jennifer Lawrence<br />
Was sie aber wirklich auszeichnet und ihr<br />
wohl auch die Rollen eingebracht hat, die<br />
sie letztendlich gespielt hat, ist ihre Unkompliziertheit<br />
und ihr einzigartiger Sinn für<br />
Humor. Bodenständigkeit ist wohl der richtige<br />
Ausdruck für ihre Frohnatur. Und das,<br />
obwohl ihr Vermögen derzeit auf rund 140<br />
Millionen Dollar geschätzt wird, bei einer<br />
Gage von 20 Millionen pro Rolle. Wie sie es<br />
trotzdem schafft, die Bodenhaftung nicht<br />
zu verlieren, erklärt sie so: »Ich sage meinen<br />
Freunden, sie sollen mich schlagen,<br />
wenn ich arrogant werde.«<br />
Schüchtern und bescheiden trotz Weltruhm<br />
Dass sie normal und bodenständig geblieben<br />
ist, beweist die Tatsache, dass sie sich<br />
nach dem Kauf einer 600-Dollar-Bluse<br />
schlecht fühlte – und das bei einem Kontostand<br />
von über 100 Millionen Dollar.<br />
Der wahre Grund, warum sie nicht abgehoben<br />
ist, liegt wohl in der Einschätzung<br />
ihres Schauspieltalents: »Schauspielern ist<br />
dumm. Jeder fragt immer, wie du auf dem<br />
Boden bleiben kannst, und ich sage, warum<br />
sollte ich arrogant sein? Ich rette<br />
niemandem das Leben. Es gibt Ärzte, die<br />
Leben retten, und Feuerwehrleute, die in<br />
brennende Gebäude rennen. Ich mache<br />
Filme.« Eine solche Haltung macht bescheiden<br />
und sympathisch.<br />
Soziales Engagement<br />
Jennifer Lawrence ist aber nicht nur für<br />
ihre schauspielerischen Leistungen bekannt.<br />
Sie hat auch einen bemerkenswerten<br />
Beitrag zur Förderung von Frauenrechten<br />
und Gleichberechtigung<br />
geleistet. Ihr Engagement für soziale<br />
Gerechtigkeit macht sie auch außerhalb<br />
der Leinwand zu einer inspirierenden<br />
Persönlichkeit. So gründete sie die »Jennifer<br />
Lawrence Foundation Cardiac Intensive<br />
Care Unit« und spendete 1,8<br />
Millionen Dollar für herzkranke Kinder.<br />
Schon kurz nach ihrem Durchbruch<br />
in Hollywood machte sie sich<br />
Gedanken darüber, wen sie finanziell<br />
unterstützen könnte: »Es wäre ein Unding,<br />
wenn ich mein Glück nicht mit<br />
anderen teilen würde. Ich wähle gerade<br />
aus, welche wohltätigen Zwecke ich<br />
unterstützen möchte. Ich werde sicherlich<br />
sehr großzügig sein und versuchen,<br />
so viel wie möglich zu helfen.«<br />
Wie geht es weiter?<br />
Wir dürfen nicht vergessen, dass Lawrence<br />
erst 33 Jahre alt ist und noch viel<br />
Zeit hat, ihren Einfluss in Hollywood zu<br />
vergrößern. Mit ihrer Vielseitigkeit,<br />
ihrem Charisma und ihrer Natürlichkeit<br />
ist sie zu einer der talentiertesten und<br />
beliebtesten Persönlichkeiten der Branche<br />
geworden und wird es wohl auch<br />
bleiben. Sie hat es geschafft, sich sowohl<br />
als Schauspielerin als auch als Aktivistin<br />
einen Platz in den Herzen der Menschen<br />
zu erobern. Wir dürfen gespannt<br />
sein, welche Rollen sie in Zukunft spielen<br />
und welche Sprüche sie uns um die<br />
Ohren hauen wird.<br />
Der Autor<br />
Michael Jagersbacher ist Kommunikationstrainer,<br />
Unternehmer und Buchautor. Auf<br />
seinem Blog gibt er Tipps, wie man sympathischer<br />
wird und mehr Profil erhält.<br />
Bilder: IMAGO / Xinhua, Doris Mike<br />
16 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . ERFOLG magazin
Einstellung<br />
»Großartig zu sein in dem, was man tut, ist nicht nur etwas,<br />
das man für die Firma tut, für die man arbeitet –<br />
es ist ein Geschenk, das man sich selbst macht.«<br />
Robin Sharma<br />
18 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . ERFOLG magazin
Einstellung<br />
KLEINE SCHRITTE<br />
BRINGEN FÜLLE<br />
Wer ans Ziel möchte, darf den Weg nicht vernachlässigen<br />
AUSZUG AUS DEM BUCH »DER WEG ZU DEINER WAHREN GRÖSSE« VON ROBIN SHARMA<br />
Richard Carrión, Chef der<br />
größten Bank Puerto Ricos,<br />
sagte einmal einen Satz zu<br />
mir, den ich nie vergessen<br />
werde: »Robin, nichts führt so<br />
schnell zum Scheitern wie der <strong>Erfolg</strong>.« Ein<br />
mächtiger Gedanke. Sowohl Sie selbst als<br />
auch Ihr Unternehmen sind am verwundbarsten,<br />
wenn Sie am erfolgreichsten sind.<br />
<strong>Erfolg</strong> erzeugt Selbstgefälligkeit, Ineffizienz<br />
und – was am schlimmsten ist – Arroganz.<br />
Wenn Menschen und Unternehmen<br />
wirklich erfolgreich sind, verlieben<br />
sie sich oft in sich selbst. Sie hören auf,<br />
innovativ zu sein, hart zu arbeiten und<br />
Risiken einzugehen und beginnen, sich<br />
auf ihren Lorbeeren auszuruhen. Sie gehen<br />
in die Defensive und verwenden ihre<br />
Energie darauf, ihren <strong>Erfolg</strong> zu schützen,<br />
anstatt jenen Tugenden treu zu bleiben,<br />
die sie an die Spitze gebracht haben. Jedes<br />
Mal, wenn ich diesen Punkt in einem Seminar<br />
mit Unternehmenslenkern anspreche,<br />
nicken alle zustimmend. Ich möchte<br />
Ihnen ein praktisches Beispiel aus meinem<br />
eigenen Leben geben.<br />
Lebens auf Fotos festzuhalten. Deshalb<br />
trage ich meistens eine kleine Kamera bei<br />
mir. Ich fragte unsere Kellnerin, ob sie ein<br />
Foto von meinen Kindern und mir machen<br />
würde, während wir in unsere Spaghetti<br />
bissen. »Ich habe keine Zeit«, lautete<br />
die knappe Antwort. Unglaublich. Sie<br />
war zu beschäftigt, um sich fünf Sekunden<br />
Zeit zu nehmen, um einen Kunden<br />
glücklich zu machen. Zu beschäftigt, um<br />
anderen einen kleinen Gefallen zu erweisen.<br />
Zu beschäftigt, um etwas Menschlichkeit<br />
zu zeigen.<br />
»Nichts führt so schnell zum Scheitern<br />
wie der <strong>Erfolg</strong>.« Richard Carrion hat es<br />
verstanden. Das gilt auch für David Neeleman,<br />
den Vorstandschef von JetBlue,<br />
»Wenn man Geld<br />
verdient und gute Gewinnspannen<br />
erzielt,<br />
neigt man dazu, nachlässig<br />
zu werden.«<br />
– David Neeleman<br />
David Neeleman<br />
Bilder: IMAGO / ZUMA Wire, Privat<br />
Letztes Wochenende war ich mit meinen<br />
Kindern bei unserem Lieblingsitaliener.<br />
Das Essen dort ist unglaublich. Die beste<br />
Bresaola außerhalb Italiens. Himmlische<br />
Pasta. Super schaumige Milchkaffees, deretwegen<br />
ich am liebsten meinen Job aufgeben<br />
und Barista werden würde. Aber<br />
der Service in diesem Restaurant ist<br />
schlecht, wirklich schlecht (wie in den<br />
meisten Lokalen). Und warum? Weil der<br />
Laden immer voll ist. Und weil es den Betreibern<br />
so gut geht, betrachten sie die<br />
Schlangen vor der Tür als selbstverständlich.<br />
Und wissen Sie was? Das ist der Anfang<br />
vom Ende.<br />
Ich mache liebend gerne Fotos. Mein Vater<br />
hat mir beigebracht, die Reise meines<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
19
Einstellung<br />
Google CEO Sundar Pichai<br />
der beobachtet hat: »Wenn man Geld verdient<br />
und gute Gewinnspannen erzielt,<br />
neigt man dazu, nachlässig zu werden.«<br />
Viele Firmenchefs widerstehen der Versuchung.<br />
Je erfolgreicher Sie und Ihr<br />
Unternehmen werden, desto bescheidener<br />
und demütiger müssen Sie gegenüber<br />
Ihren Kunden sein. Desto mehr müssen<br />
Sie sich der Effizienz und der unermüdlichen<br />
Verbesserung verschreiben. Desto<br />
schneller müssen Sie werden. Desto größeren<br />
Mehrwert müssen Sie schaffen.<br />
Denn genau in dem Moment, in dem Sie<br />
aufhören, jene Dinge zu tun, die Sie auf<br />
den Gipfel des Berges gebracht haben,<br />
beginnt der Abstieg ins Tal.<br />
»Wenn ein Mann dazu<br />
berufen ist, Straßenkehrer<br />
zu sein, sollte<br />
er Straßen fegen,<br />
so wie Michelangelo<br />
gemalt hat [...].«<br />
– Dr. Martin Luther King Jr.<br />
Seien Sie ein Rockstar bei der Arbeit<br />
Ich habe gerade in Fortune einen Artikel<br />
über die Jungs von Google und<br />
ihren wirtschaftlichen <strong>Erfolg</strong> gelesen.<br />
Er hat mich zu einer Flut von Ideen inspiriert<br />
(so ist das oft beim Lesen, nicht<br />
wahr?). Der Artikel hat mir wieder vor<br />
Augen geführt, wie wichtig es ist, sich<br />
bei der Arbeit voll zu engagieren, seine<br />
ganze Brillanz einzubringen und sein<br />
Bestes zu geben. Seine Aufgaben mit<br />
großer Leidenschaft anzugehen. Sich in<br />
atemberaubender Weise für die großen<br />
Projekte zu engagieren und die besten<br />
Gelegenheiten zu nutzen. Ein Rockstar<br />
zu sein in dem, was man tut, um sein<br />
täglich Brot zu verdienen.<br />
Arbeit gibt unserem Leben einen Sinn. Sie<br />
beeinflusst unseren Selbstwert und die<br />
Art und Weise, wie wir unseren Platz<br />
unter der Sonne wahrnehmen. Großartig<br />
zu sein in dem, was man tut, ist nicht nur<br />
etwas, das man für die Firma tut, für die<br />
man arbeitet – es ist ein Geschenk, das<br />
man sich selbst macht. Wenn man in seiner<br />
Arbeit spektakulär gut ist, fördert das<br />
den persönlichen Respekt und die Begeisterung<br />
und es macht das Leben einfach<br />
viel interessanter. Gutes widerfährt Menschen,<br />
die selbst Gutes tun. Und wenn Sie<br />
Ihre höchsten Talente und Ihre tiefste<br />
Hingabe in Ihre Arbeit einbringen, bereiten<br />
Sie sich in Wirklichkeit auf eine reichere,<br />
glücklichere und erfüllendere Lebenserfahrung<br />
vor.<br />
Wie fühlen Sie sich nach einem außerordentlich<br />
produktiven Tag? Wie fühlen Sie<br />
sich, wenn Sie Ihr Bestes gegeben haben,<br />
Spaß mit Ihren Teamkollegen hatten und<br />
sich für Ihre Kunden besonders angestrengt<br />
haben? Wie fühlen Sie sich, wenn<br />
Sie all Ihr Herzblut in Ihre Arbeit gesteckt<br />
haben? Wie fühlen Sie sich, wenn Sie<br />
nach Ihren höchsten Zielen gegriffen und<br />
sie erreicht haben? Es ist ein ziemlich gutes<br />
Gefühl, nicht wahr? Und man muss<br />
nicht den bedeutendsten Titel haben, um<br />
den besten Job zu machen. Dabei denke<br />
ich an die Worte von Dr. Martin Luther<br />
King Jr. – einem meiner Helden –, der<br />
einmal sagte: »Wenn ein Mann dazu berufen<br />
ist, Straßenkehrer zu sein, sollte er<br />
Straßen fegen, so wie Michelangelo gemalt<br />
hat, wie Beethoven Musik komponiert<br />
oder Shakespeare Gedichte geschrieben<br />
hat. Er sollte die Straßen so gut<br />
kehren, dass alle Heerscharen des Himmels<br />
und der Erde innehalten und sagen:<br />
›Hier lebte ein großer Straßenkehrer, der<br />
seine Arbeit gut gemacht hat.‹«<br />
Seien Sie also heute ein Rockstar bei der<br />
Arbeit. Betreten Sie die Bühne des heutigen<br />
Tages und spielen Sie sich die Seele<br />
aus dem Leib. Geben Sie die Vorstellung<br />
Ihres Lebens. Be geistern Sie Ihr Publikum<br />
und bringen Sie es dazu, Ihnen zuzujubeln.<br />
Seien Sie der Bono des Heftklammerverkaufs.<br />
Seien Sie der Keith Richards<br />
der Buchhaltung. Seien Sie der Jimi Hendrix<br />
der Personalabteilung. Und wenn Sie<br />
berühmt sind und Menschen aus aller<br />
Welt Sie um ein Autogramm bitten,<br />
schreiben Sie mir eine Nachricht. Ich<br />
würde mich freuen, von Ihnen zu hören.<br />
Ihre Tage bestimmen Ihr Leben<br />
Die große Idee lautet: Ihre Tage sind Ihr<br />
Leben in Miniatur. Wie Sie Ihre Stunden<br />
leben, so gestalten Sie Ihre Jahre. Wie Sie<br />
Ihre Tage leben, so gestalten Sie Ihr Leben.<br />
Was Sie heute tun, gestaltet Ihre Zukunft.<br />
Die Worte, die Sie sprechen, die Gedanken,<br />
die Sie denken, die Nahrung, die Sie<br />
zu sich nehmen, und die Handlungen, die<br />
Sie ausführen, bestimmen Ihr Schicksal –<br />
sie bestimmen, wer Sie werden und wofür<br />
Ihr Leben stehen wird. Kleine Entscheidungen<br />
führen zu großen Konsequenzen<br />
– im Laufe der Zeit. So etwas wie einen<br />
unwichtigen Tag gibt es nicht.<br />
Jeder von uns ist zu Großem berufen. Jeder<br />
von uns trägt eine außergewöhnliche<br />
Kraft in sich. Jeder von uns kann einen<br />
bedeutenden Einfluss auf die Welt um<br />
sich herum ausüben – wenn wir es wollen.<br />
Aber damit diese innere Kraft wachsen<br />
kann, müssen wir sie nutzen. Und je<br />
mehr wir sie ausüben, desto stärker wird<br />
sie. Je mehr man diese Kraft nutzt, desto<br />
selbstbewusster wird man. Henry David<br />
Thoreau brachte diesen Aspekt sehr gut<br />
zum Ausdruck, als er schrieb: »Ich kenne<br />
keine ermutigendere Tatsache als die fraglose<br />
Fähigkeit des Menschen, sein Leben<br />
20 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . ERFOLG magazin
Einstellung<br />
durch bewusste Anstrengung weiterzuentwickeln.«<br />
Und der Werbe-Guru<br />
Donny Deutsch fügte eine aktuellere<br />
Sichtweise hinzu, als er in seinem Buch<br />
Often Wrong, Never in Doubt schrieb:<br />
»Unter allen Menschen, die das Zeug<br />
dazu haben, schafft es nur einer von<br />
hundert, etwas wirklich Außergewöhnliches<br />
zustande zu bringen, nämlich<br />
derjenige, der sich sagt: ›Warum nicht<br />
ich?‹ und es anpackt.«<br />
Die Besten unter uns sind nicht begabter<br />
als alle anderen. Sie machen einfach jeden<br />
Tag kleine Schritte auf dem Weg zu ihrem<br />
großartigsten Leben. Und die Tage werden<br />
zu Wochen, die Wochen werden zu<br />
Monaten, und schneller als erwartet sind<br />
sie an einem Ort angekommen, den man<br />
das Außergewöhnliche nennt.<br />
Trinken Sie Kaffee mit Gandhi<br />
Lesen ist eine der besten Möglichkeiten,<br />
die ich kenne, um sich geistig »in Form«<br />
zu halten. Beim Lesen eines guten Buches<br />
führt man gewissermaßen ein Gespräch<br />
mit dem Autor. Und wir werden dann<br />
selbst zu unseren Gesprächen. Stellen Sie<br />
sich vor, Sie lesen heute Abend bei einer<br />
Tasse Kaffee Mahatma Gandhis Memoiren<br />
»Eine Autobiografie« oder »Die Geschichte<br />
meiner Experimente mit der<br />
Wahrheit« und können so bei diesem<br />
großen Mann hinter die Kulissen blicken<br />
und erfahren, wie er tickte. Wollen Sie<br />
morgen mit Madonna abhängen? Nehmen<br />
Sie ihr Buch zur Hand. Gleiches gilt<br />
für Jack Welch, Mutter Teresa, Bill Gates,<br />
Salvador Dalí oder den Dalai Lama. Und<br />
wenn Sie ein Buch von jemandem lesen,<br />
den Sie respektieren, können Sie etwas<br />
von seiner Brillanz auf sich abfärben lassen.<br />
Die Hand, die ein großartiges Buch<br />
zur Seite legt, wird nie wieder dieselbe<br />
sein. Wie der Richter Oliver Wendell Holmes<br />
bemerkte: »Ein Geist, der einmal<br />
durch eine neue Idee erweitert wurde,<br />
kann nie wieder in seine ursprünglichen<br />
Dimensionen zurückkehren.«<br />
»Der Weg zu deiner wahren Größe«<br />
von Robin Sharma<br />
288 Seiten<br />
Erschienen: 20. Juni <strong>2023</strong><br />
FinanzBuch Verlag<br />
ISBN: 978-3-597-2643-6<br />
Mein vielleicht größtes Geschenk an<br />
meine Kinder, wenn ich sterbe, wird<br />
meine Bibliothek sein. Sie enthält Bücher<br />
zu den Themen Führung, Beziehungen,<br />
Wirtschaft, Philosophie, Wellness, Spiritualität,<br />
großartiges Leben und vielen<br />
mehr, für die ich mich besonders interessiere.<br />
Viele dieser Bücher habe ich in<br />
Buchläden überall auf der ganzen Welt<br />
gekauft, wenn ich geschäftlich unterwegs<br />
war. Diese Werke haben mein Denken geprägt.<br />
Sie haben meine persönliche Philosophie<br />
geformt. Sie haben mich zu dem<br />
Mann gemacht, der ich heute bin. Für<br />
mich sind meine Bücher unbezahlbar.<br />
Die alte Redewendung ist wahr: »Zu wissen,<br />
wie man liest, und nicht zu lesen, ist<br />
fast dasselbe, wie nicht zu wissen, wie<br />
man liest.« Nehmen Sie sich die Zeit, jeden<br />
Tag etwas Gutes zu lesen. Füllen Sie<br />
Ihren Geist mit großen Ideen und schillernden<br />
Gedanken. Nutzen Sie Bücher,<br />
um Ihre Seele mit Hoffnung und Inspiration<br />
zu überfluten. Und denken Sie daran:<br />
Wenn Sie führen wollen, müssen Sie lesen.<br />
Ach, und wenn Sie – wie auch ich –<br />
die Angewohnheit haben, mehr Bücher<br />
zu kaufen, als Sie jemals lesen können,<br />
fühlen Sie sich nicht schuldig – Sie bauen<br />
Ihre Bibliothek auf. Und das ist eine wundervolle<br />
Sache.<br />
Jeder von uns ist zu<br />
Großem berufen.<br />
Jeder von uns trägt<br />
eine außergewöhnliche<br />
Kraft in sich.<br />
Bilder: IMAGO / Hindustan Times / Pond5, Cover: FinanzBuch Verlag<br />
Als ich aufwuchs, sagte mein Vater einmal<br />
zu mir: »Spare bei deiner Miete oder<br />
kürze deine <strong>Ausgabe</strong>n für Lebensmittel,<br />
aber mach dir nie Gedanken darüber, ob<br />
du Geld in ein gutes Buch investieren<br />
sollst.« Dieser kraftvolle Gedanke hat<br />
mich mein ganzes Leben lang begleitet.<br />
Mein Vater war überzeugt, dass eine einzige<br />
Idee, die man in einem Buch entdeckt,<br />
ausreicht, um einen auf eine ganz<br />
neue Ebene zu heben und die Art und<br />
Weise, wie man die Welt sieht, völlig zu<br />
verändern. Und so füllte sich unser Haus<br />
mit Büchern. Und jetzt versuche ich jeden<br />
Tag, mindestens eine Stunde dem Lesen<br />
zu widmen. Allein diese Gewohnheit hat<br />
mich verändert. Ich danke dir, Papa.<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
21
Leben<br />
Iris Berben<br />
<strong>Erfolg</strong> erarbeitet sie sich nicht auf dem roten Teppich<br />
22<br />
www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . ERFOLG magazin
Leben<br />
Rebellin, Verführerin, Grande<br />
Dame. So könnte man die<br />
Karriere von Iris Berben sehr<br />
kurz zusammenfassen. Manche<br />
sagen, sie sei eine Diva.<br />
»Die Berben« müsste es nach allgemeinem<br />
Sprachgebrauch dann heißen. Aber<br />
ist Iris Berben eine Diva? Die Schauspielerin<br />
ist seit mehr als fünf Jahrzehnten<br />
eine feste Größe in der deutschen Fernseh-<br />
und Kinolandschaft. Die Liste der<br />
Produktionen, in denen sie auch meistens<br />
die Hauptrolle innehatte, ist sehr lang. Iris<br />
Berben gehört in die Kategorie der Schauspieler,<br />
die fast schon Garanten für das<br />
Gelingen eines Filmes sind. Sie hat bislang<br />
viele <strong>Erfolg</strong>e gefeiert und sich den<br />
Respekt auf einer ganz breiten Ebene verschafft,<br />
war zum Beispiel von 2010 bis<br />
2013 Präsidentin der Deutschen Filmakademie.<br />
Talent, eine wohldosierte Präsenz<br />
und ihr ernsthaftes Engagement für Themen,<br />
die ihr wichtig scheinen, bilden die<br />
Mischung für ihr Charisma. Das ist mehr<br />
als eine Diva-Attitüde.<br />
Mit 17 Jahren die Welt erobern<br />
Iris Berben hat sich selbst bereits früh als<br />
Rebellin gesehen, die Regeln brach, weil<br />
sie dazu da sind. Nach eigenen Angaben<br />
ist sie deshalb mehrmals von der Schule<br />
geflogen. Als ihre Karriere begann, sei sie<br />
noch ein verspieltes, suchendes Mädchen<br />
ohne Schulabschluss gewesen, sie habe<br />
Deutschland verändern wollen, erzählte<br />
sie in einem Interview mit der »Bild am<br />
Sonntag«. Schon früh interessierte sie sich<br />
für Politik, setzte sich vor allem gegen<br />
Antisemitismus ein, reiste im zarten Alter<br />
von 17 Jahren kurz nach dem Sechstagekrieg<br />
nach Israel. Und sie setzt sich bis<br />
heute aktiv gegen Rechtsextremismus und<br />
für Menschenrechte ein. Auch ihr Engagement<br />
gegen Antisemitismus dauert bis<br />
heute an und die Schauspielerin wurde<br />
für das unermüdliche Erinnern schon<br />
mehrfach ausgezeichnet.<br />
Ihre Botschaft lautet:<br />
Frauen sind in jedem Alter schön.<br />
viel erreicht, aber es gebe noch viel zu tun,<br />
sagte sie in einem Interview – nach fünf<br />
Jahrzehnten Berufserfahrung.<br />
Unzählige Rollen in 50 Jahren<br />
Fünf Jahrzehnte, die bislang bunt und<br />
vielseitig waren und in denen Iris Berben<br />
bewiesen hat, dass sie zum »festen Ensemble«<br />
der deutschen Filmlandschaft<br />
gehört. Und der Weg dorthin begann<br />
früh. Zur selben Zeit, als sie nach Israel<br />
reiste, streckte sie auch ihre Fühler nach<br />
der Schauspielerei aus und spielte in mehreren<br />
Kurzfilmen mit. Einem breiteren<br />
Fernsehpublikum wurde sie ab 1978 in<br />
der Serie »Zwei himmlische Töchter« an<br />
der Seite von Ingrid Steeger bekannt. Ihre<br />
erste große Filmrolle spielte Iris Berben<br />
1981 im Fernsehfilm »Die Baronin«. Der<br />
nächste Karrierebooster war 1986 ihre<br />
Rolle der Ulknudel in der Comedy-Show<br />
»Sketchup« als Nachfolgerin von Beatrice<br />
Richter. 1987 spielte sie in der <strong>Erfolg</strong>sserie<br />
»Das Erbe der Guldenburgs« mit. Es ging<br />
stetig weiter. Mit dem Zeitgeist änderten<br />
sich auch die Rollen von Iris Berben. Das<br />
schrille Bunte der 70er und 80er Jahre<br />
wurde gedeckter. Ab 1994 spielte sie die<br />
Kriminalkommissarin Rosa Roth in der<br />
gleichnamigen Fernsehreihe, wofür sie<br />
mehrere Auszeichnungen bekommen<br />
hat. Es folgten unter anderem die Produktionen<br />
»Die Patriarchin«, »Krupp –<br />
Eine deutsche Familie« oder die Literaturverfilmung<br />
»Gott schütze die<br />
Liebenden« und einige erfolgreiche Kinofilme<br />
wie »Traumfrauen«.<br />
Lernen als <strong>Erfolg</strong>sfaktor<br />
Iris Berben ist trotz ihrer Erfahrung nicht<br />
der Meinung, die Meisterschaft der<br />
Schauspielerei erlangt zu haben. Ganz im<br />
Gegenteil: Iris Berben wirkte 2020 in dem<br />
Film »Triangle of Sadness« mit, der im<br />
vergangenen Jahr die Goldene Palme von<br />
Cannes gewonnen hat. In der Gesellschaftssatire<br />
von Ruben Östlund, die auch<br />
für drei Oscars nominiert war, spielt Iris<br />
Berben eine kleine Nebenrolle. In einem<br />
Interview antwortete sie auf die Frage, ob<br />
es nicht ungewohnt sei, nicht die Hauptrolle<br />
zu spielen, es sei ihr nicht wichtig, ob<br />
es um eine Neben- oder Hauptrolle geht.<br />
Sie habe es genossen, in einem Film von<br />
Ruben Östlund mitzuwirken. Sie sei beeindruckt<br />
gewesen, wie Ruben Östlund,<br />
einer der wichtigsten Filmemacher Europas,<br />
alles aus den Akteuren heraushole.<br />
Und sie habe wissen wollen, wozu sie<br />
noch fähig sei. Man müsse immer kämpfen<br />
und sie finde es spannend zu sehen,<br />
wie unterschiedlich Regisseure und Regisseurinnen<br />
jeweils an die Inszenierungen<br />
herangingen, wie sie die Schauspieler<br />
forderten, sagte sie. Iris Berben untermauert<br />
mit diesem Mindset, dass <strong>Erfolg</strong><br />
ernsthafte Arbeit ist und gerade in der<br />
manchmal schillernden Filmwelt nicht<br />
nur mit der Präsenz auf dem roten Teppich<br />
zu tun hat. MK<br />
Bilder: IMAGO / Future Image / Starface<br />
Menschenrechte sind ihr generell wichtig,<br />
insbesondere die von Frauen. In mehreren<br />
Interviews äußerte sich Iris Berben<br />
über die Rolle der Frauen im Filmgeschäft.<br />
Es sei schon viel geschafft, aber<br />
auch noch sehr viel zu tun, sagte sie damals.<br />
Die gebürtige Detmolderin hat ihre<br />
Weiblichkeit gezeigt, aber nie vermarktet,<br />
sie hat keine lukrativen Werbedeals unterschrieben.<br />
Nur einmal: Im Alter von 65<br />
Jahren war sie das Gesicht des Kosmetikkonzerns<br />
L’Oréal. In ihrer Rolle als Kampagnengesicht<br />
konnte sie nämlich ein<br />
Statement platzieren. Ihre Botschaft lautet:<br />
Frauen sind in jedem Alter schön.<br />
Diese Botschaft resultiert aus ihrer Beobachtung,<br />
dass Frauen ab 40 kaum noch<br />
interessante Rollenangebote bekämen.<br />
Frauen hätten in der Filmbranche schon<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
23
Story<br />
»Und, wie war es<br />
Himmel<br />
im ?«<br />
Tobias Beck in seinem Gastbeitrag über die<br />
Entfaltung des eigenen Potenzials<br />
Mit 18 Jahren war ich Rettungssanitäter<br />
und habe<br />
Menschen in ihren letzten<br />
Lebensminuten<br />
hautnah miterlebt. Bis<br />
heute habe ich Angst vor den Sätzen, die<br />
ich damals gehört habe: »Hätte ich doch<br />
...«, »Wäre ich doch ...«, »Aber ich muss<br />
doch noch ...«<br />
Der Autor<br />
Was ich daraus gelernt habe? Die wertvollste<br />
Währung unserer Welt ist nicht<br />
Geld. Es ist Zeit und diese müssen wir<br />
nutzen. Wir dürfen nicht gehen, bevor<br />
wir nicht dem tief in unserer DNA liegenden<br />
Ideal näher gekommen sind. Stelle dir<br />
vor, am Tag deines Todes steht genau dieses<br />
Ideal vor dir und lächelt dich an. Du<br />
weißt jetzt genau, dass dieses Potenzial in<br />
dir schlummert, aber deine Zeit ist abgelaufen.<br />
Was, wenn alle ungenutzten<br />
Chancen sich um dich herumstellen? Sie<br />
schreien: »Nur du hättest mich zum Leben<br />
erwecken können und nun müssen<br />
wir mit dir sterben.«<br />
Ich bin mir sicher: Die Welt braucht deine<br />
Einzigartigkeit, denn du liest das ERFOLG<br />
<strong>Magazin</strong> nicht ohne Grund! Menschen<br />
suchen nach Orientierung und du kannst<br />
genau dieser Leuchtturm für andere sein.<br />
Wenn du Großartiges in anderen siehst,<br />
liegt genau das auch in dir. Eine Weisheit<br />
aus dem Buddhismus lehrt: Wahrnehmung<br />
verpflichtet zur Handlung. Manchmal<br />
braucht es nur einen kleinen Tritt in<br />
die richtige Richtung oder eben wie in<br />
meinem Fall eine Gehirnwäsche. Ich gehe<br />
regelmäßig ins Kloster, um mir dort sinnbildlich<br />
wie mit einem Hochdruckreiniger<br />
meine limitierenden Glaubenssätze<br />
wegsprengen zu lassen.<br />
Genau dort im Norden von Thailand<br />
kniete ich eines Abends vor dem obersten<br />
Abt – dem Sangharaja – und massierte<br />
Tobias Beck ist Start-up-Gründer und »Spiegel«-<br />
Bestsellerautor. Als internationaler Speaker hält<br />
er seit mehr als 20 Jahren weltweit Trainings und<br />
Keynotes und berät CEOs großer Unternehmen.<br />
Eine Weisheit aus dem Buddhismus lehrt: Wahrnehmung<br />
verpflichtet zur Handlung. Manchmal braucht<br />
es nur einen kleinen Tritt in die richtige Richtung<br />
oder eben wie in meinem Fall eine Gehirnwäsche.<br />
24 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . ERFOLG magazin
Story<br />
Bilder: Depositphotos / byheaven, Patrick Reymann, Tobias Beck<br />
ihm aus Demut und Dankbarkeit für<br />
seine geistige Arbeit die Füße. Er öffnete<br />
die Augen und erlaubte mir, eine Frage zu<br />
stellen. Diese hatte ich lange vorbereitet,<br />
denn ich wollte wissen, was passiert,<br />
wenn alles vorbei ist. Was passiert nach<br />
dem Tod? Diese Frage beschäftigte mich<br />
besonders, nachdem mein größtes Vorbild,<br />
mein bester Freund, mein Papa in<br />
meinen Armen verstorben war. Er schaute<br />
mich an, lächelte und sagte: »Bevor du<br />
durch den Tunnel des Vergessens gehst,<br />
darfst du noch einmal zurückschauen,<br />
um zu erkennen, dass in deinem Leben<br />
alles für dich geschah. Du erkennst auf<br />
einmal alle Zusammenhänge: die heilige<br />
Symmetrie. Glück zum Beispiel ist ein<br />
Kontrasterlebnis, welches du nur empfinden<br />
konntest, weil du gelitten hast. Alles<br />
hängt miteinander zusammen. Sonne –<br />
Mond, Ebbe – Flut, Freud – Leid. Voller<br />
Dankbarkeit schaust du zurück und<br />
wünschst dir, einige Sequenzen noch mal<br />
in Zeitlupe zu wiederholen: Den ersten<br />
Kuss, die große Liebe, Momente der<br />
Freude, das Aufwachsen deiner Kinder.<br />
Alle Bilder deines Lebensmuseums<br />
kannst du noch einmal anschauen.«<br />
»Und dann?«, fragte ich.<br />
»Dann gehst du durch den Tunnel und es<br />
bleibt nur noch eine Frage übrig. Nach<br />
den Studien aller alten Schriften glaube<br />
ich, du hörst diese Frage laut in deinen<br />
Ohren, fühlst sie auf deiner Haut und<br />
siehst sie groß vor deinen Augen.« Ich<br />
schaute ihn ungläubig an, wie er da saß<br />
mit seinem orangefarbenen Gewand und<br />
er flüsterte: »Die Frage lautet: Und, wie<br />
war es im Himmel?«<br />
Mir liefen die Tränen herunter und bis<br />
heute denke ich so häufig an diese Worte.<br />
Was ist, wenn das hier wirklich der Himmel<br />
ist? Wenn nichts mehr kommt und es<br />
Wenn ich sehe, was möglich ist, wenn die richtigen<br />
Menschen, am richtigen Zeitpunkt, am richtigen<br />
Ort, mit dem richtigen Mindset zusammenkommen,<br />
ist meine Motivation sofort wieder da.<br />
gar nichts bringt, deine Träume auf irgendwann<br />
zu verschieben? Seitdem bin<br />
ich achtsamer. Ich halte öfter mal inne<br />
und bin für alle kleinen und großen<br />
Dinge des Alltags dankbar. Besonders,<br />
wenn meine beiden Kinder schlafen und<br />
rhythmisch atmend nebeneinanderliegen.<br />
Das ist der Himmel für mich. Immer wieder<br />
wird mir in Interviews die Frage gestellt,<br />
was mich besonders motiviert, und<br />
ich komme immer wieder zum selben<br />
Punkt: wenn ich andere motivieren kann.<br />
Das macht mich glücklich, das motiviert<br />
mich bis in die Haarspitzen. Wenn mir als<br />
Motivationsredner mal die Puste ausgeht,<br />
gehe ich an Orte, wo die Menschen sind,<br />
die ich brauche, um meine Batterien wiederaufzufüllen:<br />
auf Seminare! Wenn ich<br />
sehe, was möglich ist, wenn die richtigen<br />
Menschen am richtigen Zeitpunkt, am<br />
richtigen Ort, mit dem richtigen Mindset<br />
zusammenkommen, ist meine Motivation<br />
sofort wieder da.<br />
Ohnehin ist das Umfeld der wichtigste Indikator<br />
für <strong>Erfolg</strong> und Motivation. Denn<br />
alles färbt im Leben ab. Währenddessen<br />
die meisten Menschen in unserem Land<br />
sich über das Loch im Donut beschweren<br />
und wir sie auf dem Weg zur Arbeit umdrehen<br />
müssen, um ein Lächeln zu erkennen,<br />
haben andere bereits die Ärmel hochgekrempelt<br />
und abseits der ausgetretenen<br />
Pfade ein neues Leben begonnen. Alle, die<br />
neue Wege gehen, werden anfangs belächelt<br />
und irgendwann beneidet, wie zum<br />
Beispiel diejenigen, die vor Jahren Bitcoin<br />
gekauft haben. Doch ich verstehe, warum<br />
das so ist: Für Vögel, die in einem Käfig geboren<br />
wurden, ist Fliegen eine Krankheit<br />
oder Strapaze. So sehr wünsche ich mir,<br />
dass mehr Menschen die Augen aufmachen<br />
und aufwachen. Ich wünsche mir,<br />
dass DU aufwachst. Nutze deine Chancen<br />
jeden Tag und genieße den Himmel auf<br />
Erden. In diesem Sinne: Auf ein motiviertes<br />
Leben und vergiss nicht, mir ein High<br />
Five zu geben, wenn du mich siehst!<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
25
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Wissen<br />
Bastian Schweinsteiger und<br />
Ana Ivanović als Brand Ambassadors<br />
des Bekleidungsherstellers »BRAX«.<br />
Millionen mit Merchandise?<br />
Daran verdienen die Stars wirklich<br />
Bild: IMAGO / Chai von der Laage<br />
60 Millionen US-Dollar, 87-Prozent<br />
seiner Gesamteinnahmen:<br />
Das erzielte Roger Federer im<br />
Zeitraum 2014 bis 2015 allein<br />
mit Werbung. Laut dem damaligen<br />
»Forbes«-Ranking lag Federer in<br />
dieser Hinsicht auf dem ersten Platz.<br />
Und ein kurzer Blick zeigt: Er ist nicht<br />
der einzige Star, der einen großen Teil<br />
seines Vermögens mit Werbeverträgen<br />
verdient. Michael Jordan, George Clooney<br />
und Bastian Schweinsteiger – sie<br />
alle sind nicht nur für Leistungen in<br />
ihrem ursprünglichen Metier bekannt,<br />
sondern haben sich auch als Markenbotschafter<br />
einen Namen gemacht. Als<br />
solche sollen sie mit ihrer Reichweite<br />
neue Zielgruppen erschließen und<br />
durch den sogenannten »Halo«-Effekt<br />
das Produkt bei den potenziellen Käufern<br />
mit positiven Emotionen besetzen<br />
– der Zusammenschluss mit Unternehmen,<br />
er ist für Stars aus Sport, Musik,<br />
Film und Fernsehen so lukrativ, dass<br />
viele regelrecht zu Marketing-Profis<br />
Richtig eingesetzt sei Merch eine zusätzliche<br />
Einnahmequelle, welche unter anderem die<br />
Kundenbindung fördern und die Sichtbarkeit<br />
zu erhöhen vermöge [...].<br />
geworden sind: Etwa eine Million US-<br />
Dollar erhält beispielsweise Kendall<br />
Jenner für einen einzigen Instagram-<br />
Post; kein Wunder also, dass sie seit<br />
diesem Jahr als Brand Ambassador für<br />
den Kosmetikkonzern L’Oréal tätig ist.<br />
Kooperationen wie diese lohnen sich<br />
auch für das Model, lässt sich doch die<br />
Reichweite eines internationalen Konzerns<br />
als Plattform für den Vertrieb der<br />
eigenen Produkte nutzen: Jenner weiß,<br />
wie viel Potenzial im Merchandise<br />
steckt. 375 Millionen US-Dollar hat<br />
schließlich der Jahresumsatz von Kylie<br />
Cosmetics – der Firma ihrer Schwester<br />
Kylie – betragen, an der diese einen<br />
Anteil von 44 Prozent hält und so auf<br />
direktem Weg von einem großen Teil<br />
der Wertschöpfungskette profitiert.<br />
Richtig eingesetzt sei Merch eine zusätzliche<br />
Einnahmequelle, welche unter<br />
anderem die Kundenbindung fördern<br />
und die Sichtbarkeit zu erhöhen vermöge,<br />
weiß Lars-Hendrik Pirck, CEO<br />
eines Unternehmens, das sich auf die<br />
Entwicklung Merchandise-Produkten<br />
und Werbemitteln spezialisiert hat.<br />
Wenn das Image der Verkäufer ist<br />
Ein Blick auf das berühmte Golfturnier<br />
»The Master’s Tounament« bestätigt die<br />
Aussagen des Marketing-Experten,<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
27
Wissen<br />
Kanye West war jahrelang Markenbotschafter<br />
von Adidas, bis die Zusammenarbeit<br />
durch eine antisemtische Äußerung<br />
endete.<br />
»Die DNA des Stars muss in irgendeiner Weise<br />
im Artikel wiedergespiegelt werden!«<br />
– Lars Hendrik Pirck<br />
denn dieses Beispiel zeigt eindrücklich,<br />
was Merchandise in seiner besten Form<br />
bewirken kann: Allein aufgrund der<br />
verkauften Artikel beläuft sich der Umsatz<br />
auf der Veranstaltung auf eine Million<br />
US-Dollar pro Stunde – so schätzte<br />
es jedenfalls der bekannte Sportinvestor<br />
Joe Pompliano im April diesen Jahres<br />
ein. Anderen Medienberichten zufolge<br />
war sogar die Bekanntheit der gesamten<br />
Veranstaltung maßgeblich auf ihren<br />
Merchandise-Absatz zurückzuführen.<br />
Eine derart starke Wirkmacht, wie sie<br />
dem Merchandise hier zugeschrieben<br />
wird, schließt Pirck zwar grundsätzlich<br />
nicht aus; allerdings sei ein erfolgreiches<br />
Marketing von diesem Ausmaß<br />
seiner Ansicht nach nur dann zu erwarten,<br />
wenn das Produkt auch das öffentliche<br />
Bild der jeweiligen Marke transportiere.<br />
»Die DNA des Stars muss in<br />
irgendeiner Weise im Merchandise-Produkt<br />
wiedergespiegelt werden!«, bringt<br />
es der Experte auf den Punkt. Bei der<br />
Entwicklung von Merchandise brauche<br />
es daher ein durchdachtes Vorgehen das<br />
dem Aufbau eines Business Cases ähnele.<br />
Sei man sich schließlich über seine<br />
Zielgruppe nicht im Klaren, könne<br />
einem dies schnell zum Verhängnis<br />
werden. Das zeige etwa der Fall einer<br />
Influencerin, die über zwei Millionen<br />
Follower verfügte und aufgrund fehlgeleiteter<br />
Annahmen über die Persona<br />
ihrer Abnehmer lediglich einhundert<br />
T-Shirts aus der eigenen Textilkollektion<br />
verkaufte.<br />
Die Zielgruppe entscheide schließlich<br />
auch darüber, welcher Artikel letztlich in<br />
der Merchandise-Kollektion erfolgreich<br />
sein wird: Je nachdem, wie sich die Person<br />
oder das Unternehmen in der Öffentlichkeit<br />
präsentiere und positioniere,<br />
könnte mal einem Merchandise-Klassiker<br />
wie eine Tasse oder Rucksack, mal<br />
einem ausgefalleneren Artikel, etwa<br />
einem eigens kreierten Parfüm, der Vorzug<br />
gegeben werden. Grundsätzlich gelte<br />
allerdings die Faustregel: Je verbreiteter<br />
der Artikel sei, desto größeren Mehrwert<br />
müsse er bieten. »Keiner kauft sich<br />
einfach einen Hoodie, wo nur der Name<br />
draufsteht«, erklärt er und fügt nach kurzem<br />
Nachdenken hinzu: »Außer es ist<br />
Taylor Swift«.<br />
Merchandise:<br />
<strong>Erfolg</strong>skonzept allein für Stars?<br />
Als Weltstar mit großer Fancommunity<br />
könne man sich sicherlich mehr Freiheiten<br />
erlauben als es bei einem mittelständischen<br />
Unternehmen oder einem nur national<br />
bekannten Prominenten der Fall sei, lautet<br />
seine Begründung. Tatsächlich lohne<br />
sich der Launch einer eigenen Merchandise-Kollektion<br />
sogar erst ab einem gewissen<br />
Bekanntheitsgrad, denn eigene<br />
Produkte auf den Markt zu bringen, sei<br />
mit nicht zu unterschätzenden Kosten<br />
verbunden. »Eine kleine Merch-Kollektion<br />
mit Basis-Konzept gibt es bereits ab<br />
knapp 5.000 Euro. Nach oben sind bekanntlich<br />
keine Grenzen gesetzt«, lautet<br />
Pircks Einschätzung. International bekannte<br />
Stars seien insofern zwar sowohl<br />
in finanzieller Hinsicht als auch deswegen<br />
im Vorteil, weil sie über eine große<br />
Fancommunity verfügten, allerdings<br />
mache das nicht gleich jeden Artikel erfolgreich.<br />
Sogar die oben erwähnte, üblicherweise<br />
so treffsichere und marketingerprobte<br />
Taylor Swift habe dies bereits<br />
erfahren müssen, als sie ihr Album »Reputation«<br />
mit einem eigens hierauf<br />
Ist etwa einer der<br />
Vertragspartner in einen<br />
Skandal entwickelt,<br />
überträgt sich dessen<br />
Imageproblem nur<br />
allzu schnell auf den<br />
anderen.<br />
28 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . ERFOLG magazin
Wissen<br />
Das Unternehmen von Kylie Jenner<br />
erwirtschaftet jährlich einen Umsatz<br />
von 375 Millionen US-Dollar.<br />
Bilder: IMAGO / Eastnews / MediaPunch (Hoome.com) / snowfieldphotography, Leevke Draack<br />
»Ein Star gibt sich nicht für die Werbeindustrie her,<br />
weil er es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Welt<br />
mit seinen Filmen zu begeistern.«<br />
– John Wayne<br />
zugeschnittenem Merchandise habe bewerben<br />
wollen: »Ein Pullover mit dem<br />
Aufdruck ›Blind for Love‹ wurde von<br />
vielen kritisiert, da es den Eindruck erweckte,<br />
dass Swift sich nicht ausreichend<br />
mit der Bedeutung des Satzes<br />
auseinandergesetzt habe, der zuvor von<br />
der Marke Gucci verwendet wurde«, erläutert<br />
der Experte. Ein unpassendes<br />
Konzept sei ihr somit zum Verhängnis<br />
geworden – für Pirck nur einer von vielen<br />
typischen Fehlern, die einem bei der<br />
Entwicklung von Merchandise unterlaufen<br />
könne. Andere No-Gos seien<br />
etwa eine mangelnde Berücksichtigung<br />
der Produktqualität oder eine unpassende<br />
Größenauswahl bei einer Textilkollektion.<br />
Hier nachlässig zu sein,<br />
könnte eine ganze Merchandise Linie<br />
scheitern lassen.<br />
Nicht der einzige Aspekt, den es zu berücksichtigen<br />
gilt, denn mitunter kann<br />
auch die immer beliebter werdende Kooperation<br />
zwischen Celebrities und<br />
Unternehmen zum Fallstrick werden:<br />
Ist etwa einer der Vertragspartner in<br />
einen Skandal entwickelt, überträgt sich<br />
dessen Imageproblem nur allzu schnell<br />
auf den anderen. Der einzige Ausweg<br />
heißt meist Trennung – doch diese kann<br />
mit einem hohen finanziellen Aufwand<br />
verbunden sein, wie unlängst auch der<br />
Adidas-Konzern feststellen musste: Dieser<br />
beendete abrupt die Zusammenarbeit<br />
mit seinem langjährigen Markenbotschafter<br />
Kanye West, nachdem dessen<br />
antisemitische Äußerungen publik geworden<br />
waren – und musste somit zunächst<br />
auf den Verkauf von Artikeln aus<br />
dessen eigener Kollektion verzichten.<br />
Umsatzeinbußen von etwa einer halben<br />
Lars-Hendrik Pirck ist Geschäftsführer der<br />
CAICON GmbH. Er entwickelt und verkauft<br />
Merchandise- und Werbeartikel.<br />
Milliarde Euro drohten. Mittlerweile hat<br />
der Konzern den Vertrieb der Kollektion<br />
seines ehemaligen Brand Ambassadors<br />
zwar wieder aufgenommen, doch der<br />
Fall zeigt deutlich, was geschehen kann,<br />
wenn Differenzen das feine Zusammenspiel<br />
einer Kooperation belasten. Zum<br />
Grundsatz, dass die »Entwicklung einer<br />
Merchandise-Kollektion sorgfältig geplant<br />
und umgesetzt werden sollte«, wie<br />
Pirck sagt, gehört wohl auch die sorgfältige<br />
Auswahl des Werbepartners.<br />
Promis und die Werbeindustrie<br />
– ein Dreamteam mit Risiken<br />
»Ein Star gibt sich nicht für die Werbeindustrie<br />
her, weil er es sich zur Aufgabe<br />
gemacht hat, die Welt mit seinen<br />
Filmen zu begeistern«, soll John Wayne<br />
einst behauptet haben. Doch diese<br />
Weisheit ist längst nicht mehr gültig.<br />
Mitunter verdienen bekannte Gesichter<br />
aus Sport, Film und Fernsehen mit Werbedeals<br />
ein Vielfaches von dem, was in<br />
ihrer Branche üblich ist. Doch das zunächst<br />
lukrativ erscheinende Geschäft<br />
hat sich schon oft als fragile Beziehung<br />
erwiesen. Stimmen aber Celebrity und<br />
Werbepartner in ihren nach außen<br />
kommunizierten Werten überein und<br />
gelingt es ihnen zudem, die gleiche<br />
Zielgruppe anzusprechen, kann sich ein<br />
Zusammenschluss lohnen: Denn dann<br />
ermöglicht der Werbevertrag sowohl<br />
einen finanziellen Gewinn als auch eine<br />
schärfere Positionierung. Gelebte<br />
Imagepflege also – bei Stars wie Unternehmen<br />
gleichermaßen. AS<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
29
<strong>Erfolg</strong><br />
Sido rappte bereits im Alter von<br />
13 Jahren und war Teil der jungen<br />
Hip-Hop-Szene in Deutschland.<br />
Hip-Hop –<br />
SUBKULTUR UND<br />
MILLIARDENBUSINESS<br />
Mit Ambition, Sichtbarkeit und Identifikation zum <strong>Erfolg</strong><br />
30<br />
www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong><br />
Bilder: Oliver Reetz, IMAGO / MediaPunch<br />
Rapper stecken in einer Schublade<br />
zusammen mit den Begriffen<br />
Underdogs, Getto,<br />
Realness und Unabhängigkeit;<br />
Mainstream kommt da<br />
nur bedingt rein. Tatsächlich ist die Hip-<br />
Hop-Szene ein Milliardenbusiness und<br />
die Entwicklung dieses Geschäftszweiges<br />
ist eng verknüpft mit den Wurzeln dieser<br />
Jugendkultur, die eben von Underdogs in<br />
den 70er-Jahren in New York ins Leben<br />
gerufen worden ist. Und weil es mittellose<br />
Jugendliche waren, mussten sie sich<br />
etwas einfallen lassen.<br />
Markenexperte und Rapper-Berater<br />
Phillip Böndel und Hip-Hop-Journalist<br />
Tobias Kargoll erzählen in ihrem Buch<br />
»<strong>Erfolg</strong>sformel Hip-Hop – Ambition<br />
und Underdog-Mindset als Businessfaktor«<br />
von den Anfängen und der Entwicklung<br />
dieser Kultur und der wachsenden<br />
wirtschaftlichen Bedeutung in den USA<br />
und später auch in Deutschland. Im Intro<br />
der beiden Autoren heißt es: »Nie<br />
zuvor wurde daraus eine <strong>Erfolg</strong>sformel<br />
abgeleitet: die <strong>Erfolg</strong>sformel Hip-Hop.<br />
Eine Formel, die die Hip-Hop-Kultur<br />
dazu befähigt hat, zur dominierenden<br />
kulturellen Strömung unserer Zeit zu<br />
werden. Eine Formel, die Unternehmer*innen<br />
und Unternehmen dazu verholfen<br />
hat, Milliarden mit kultureller<br />
Kredibilität umzusetzen. Eine Formel,<br />
die Kids aus der Bronx kreierten und die<br />
auch uns dazu ermächtigte, Geschäftsführer<br />
zu werden, Unternehmen zu<br />
gründen und ein Buch zu schreiben.«<br />
Was es nicht gibt, macht man<br />
»Hip-Hop ist Rap, Street-Art, Streetdance,<br />
Street-Fashion. Hip-Hop ist die<br />
bedeutendste popkulturelle Strömung<br />
der letzten 50 Jahre. Hip-Hop ist eine<br />
Kultur«, erklären Böndel und Kargoll im<br />
Vorwort. Und diese Kultur, die zunächst<br />
eine Subkultur gewesen ist, hat sich zu<br />
einem riesigen, weltweiten Wirtschaftszweig<br />
entwickelt. Und von Stunde null an<br />
bediente sich die wachsende Community<br />
intuitiver Marketingtools und demonstrierten<br />
Guerilla-Marketing in seiner<br />
reinsten Form – mangels Alternativen.<br />
Was ist wirkungsvoller, als Botschaften<br />
auf U-Bahn-Waggons zu sprühen, die die<br />
gesamte Stadt New York miteinander verbinden?<br />
»Graffiti ist die Keimzelle des<br />
Hip-Hop-Spirits«, schreiben die Autoren.<br />
Auch beim Rap als Teil dieser Kultur<br />
gehe es darum, ohne etablierten Support<br />
einen Platz zu finden, etwas zu kreieren.<br />
Ohne Geld und ohne Anleitung aus dem<br />
Internet, aber mit einem wirkungsvollen<br />
Antrieb: Ambition.<br />
Einer der ersten DJs der Szene war Afrika<br />
Bambaataa. »Wir haben in einem sehr<br />
»Was ist wirkungsvoller, als Botschaften<br />
auf U-Bahn-Waggons<br />
zu sprühen, die die gesamte Stadt<br />
New York miteinander verbinden?<br />
jungen Stadium des Lebens gelernt,<br />
Unternehmer zu werden, weil wir versucht<br />
haben, eine Party zu organisieren,<br />
Equipment aufzutreiben, Getränke zu bekommen<br />
– Dinge zustande zu bringen<br />
und einen Schritt weiter zu kommen. A<br />
big learning«, wird er zitiert. Dabei war<br />
nicht der Mainstream das Ziel, sondern<br />
Anerkennung und der Beweis, dass man<br />
etwas schaffen kann. »Die Selbstermächtigung,<br />
die in der Idee steckt, durch Kreativität<br />
etwas aus dem Nichts zu erschaffen,<br />
sich damit einen Namen zu machen und<br />
vielleicht sogar Geld zu verdienen – sich<br />
in jedem Fall selbst zu verwirklichen –, ist<br />
universell«, schreiben die Autoren. Und<br />
weil die Gesellschaft sage, Hip-Hop sei<br />
nichts wert, seien die Künstler motiviert,<br />
das Gegenteil zu beweisen. Die frühe New<br />
Yorker Community hatte eine Hands-on-<br />
Attitüde: »Wenn es kein anderer macht,<br />
machst du es selbst. Wenn du denkst, du<br />
hast nichts, denk noch mal nach. Was du<br />
kannst, ist wichtiger als das, was du hast.<br />
Nutze deine Kreativität. Wenn du keine<br />
Location für deine Party bekommst,<br />
nimm den Strom von der Straßenlaterne.«<br />
Ein <strong>Erfolg</strong>srezept, das im Laufe<br />
der Jahrzehnte aufgehen sollte.<br />
Milliardengeschäft Streetwear<br />
Eine weitere Keimzelle des späteren Industriezweiges<br />
Hip-Hop ist die Streetwear.<br />
Mit der Zeit entwickelte sich in der<br />
Szene ein Kleidungsstil, mit dem die<br />
Künstler sich abgrenzen, aber auch ausdrücken<br />
wollten. Unter anderem von der<br />
funky-schrillen Disco-Mode der 70er<br />
Jahre. Die Musiker betraten die Bühne<br />
frei nach dem Motto »Come as you are«<br />
und den Breakdancern ging es um Bequemlichkeit,<br />
weshalb sie Turnschuhe<br />
trugen, was sich ebenfalls als lukrativ für<br />
Sportartikelhersteller erweisen sollte.<br />
Run-D.M.C. zogen 1986 mit ihrem<br />
Adidas-Lied einen Millionendeal mit dem<br />
Sportartikelhersteller an Land. Dieser<br />
Vertrag war der erste seiner Art.<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
31
<strong>Erfolg</strong><br />
Shirin Davids Debütalbum<br />
»Supersize« erreichte 2019 Platz<br />
eins der deutschen Albumcharts.<br />
Sie ist die erste deutsche Hiphopperin,<br />
der das gelang.<br />
Jay-Z ist ein Rapper der ersten Stunden.<br />
Die Alben »Reasonable Doubt« und »The<br />
Blueprint« gelten als Klassiker innerhalb der<br />
Hip-Hop-Szene.<br />
Ein Meilenstein waren hier die Musiker<br />
von Run-D.M.C., die ein Faible für Adidas<br />
hatten und dieses Faible sogar in dem<br />
Song »A.D.I.D.A.S« verarbeiteten. Die<br />
Fans reagierten und trugen zu Tausenden<br />
ebenfalls Schuhe von Adidas. »Sie wurden<br />
zu Insignien der Verbundenheit und der<br />
Identifikation«, schreiben die Autoren.<br />
Run-D.M.C. erhielten dann einen Ausstattungsvertrag<br />
in Höhe von einer Million<br />
US-Dollar. Und davon haben beide<br />
Seiten profitiert: »Die Zusammenarbeit<br />
verlieh Adidas Pioniergeist und Authentizität.<br />
Sie lädt die Marke mit dem auf, wofür<br />
die Crew bis heute steht: Style und<br />
<strong>Erfolg</strong>«, heißt es in dem Buch.<br />
Hip-Hop schwappt nach Deutschland<br />
Und während sich die Hip-Hop-Szene in<br />
den USA mit Gangster-Rap und immer<br />
mehr Chrom und Goldkettchen weiterentwickelte,<br />
schwappte die Strömung<br />
nach Europa und damit auch nach<br />
Deutschland rüber. Und sie sprach die<br />
Jugend an, bot Möglichkeiten der Identifizierung,<br />
der Abgrenzung und eine Weltanschauung.<br />
1993 bestand die deutsche<br />
Hip-Hop-Gemeinde aus rund 500 Leuten.<br />
Aber sie wuchs und mit ihr auch das Business.<br />
Ähnlich wie in New York setzten die<br />
Akteure auf ihre Macherqualitäten und<br />
Kreativität. »Sido und B-Tight verkaufen<br />
ihre Tapes auf der Straße, zum Beispiel an<br />
Wenn es kein anderer macht, machst<br />
du es selbst. Wenn du denkst, du hast<br />
nichts, denk noch mal nach. [...] Nutze<br />
deine Kreativität.<br />
U-Bahnhöfen. Sie haben einen Walkman<br />
dabei und wenn jemand entsprechend<br />
aussieht, wird er angequatscht, bekommt<br />
die Kopfhörer aufgesetzt und kauft hoffentlich<br />
das Tape«, beschreiben die Autoren<br />
die Anfänge. »Wenig später kam<br />
dann das Internet, und wir haben auf<br />
einer Homepage unsere Adresse veröffentlicht.<br />
Da stand, dass Leute uns Kohle<br />
und einen adressierten Rückumschlag<br />
schicken sollen. Plötzlich kamen jeden<br />
Tag drei Briefe mit mindestens zehn<br />
Mark bei uns an. Davon konnten wir<br />
auch mal unseren Kumpels was zu essen<br />
holen. Einmal haben wir so viel Geld zusammengespart,<br />
dass wir 100 T‐Shirts<br />
drucken konnten – allerdings sind wir<br />
dann auf einem Großteil der Shirts sitzen<br />
geblieben«, wird zum Beispiel Sido zitiert.<br />
Doch schon bald brachte Deutschrap<br />
den Akteuren sehr viel Geld ein.<br />
»Sowohl in Deutschland als auch in den<br />
USA boomten Merchandising und Werbedeals.<br />
Jay-Z macht Champagner, Diddy<br />
Wodka, Capital Bra Pizza und Eistee, Shirin<br />
David ebenfalls Eistee, Xatar Köfte,<br />
Massiv Döner, Azad E-Zigaretten-Aromen,<br />
Haftbefehl Shisha-Tabak und Kollegah<br />
ein Fitnessprogramm. Mit NFTs liegt<br />
Bilder: IMAGO / Future Image / YAY Images, Patrick Styrnol, Cover: Campus Verlag<br />
32 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong><br />
bereits das nächste Thema auf dem<br />
Schreibtisch, welches von den findigen<br />
Musiker*innen turned into Geschäftsmänner<br />
und -frauen besetzt werden<br />
kann« – Rap sei eben schnell und trendbewusst,<br />
schreiben die Autoren. Zwar<br />
vergesse man seine eigene DNA nicht,<br />
aber was neu sei und Aufmerksamkeit<br />
bringe, das gefalle.<br />
Den <strong>Erfolg</strong> führen die Autoren darauf<br />
zurück, dass ein Productplacement, das<br />
den Lifestyle widerspiegele, stets authentisch<br />
wirke und nie konstruiert, echtes<br />
Storytelling eben. Und noch etwas: Im<br />
Jahr 2020 hörten 19 Millionen Deutsche<br />
ab 14 Jahren gerne Rap. Und weil Hip-<br />
Hop eine bereits jahrzehntelange Geschichte<br />
hat, ist die Zielgruppe nicht aufs<br />
Alter beschränkt, denn die Elterngeneration<br />
hat auch schon Rap gehört.<br />
Die Hip-Hop-Kultur ist erwachsen<br />
Die Entwicklung der Hip-Hop-Szene und<br />
des Rap – weltweit – nimmt ihren Lauf.<br />
Für die Modeindustrie ist es mittlerweile<br />
ein Milliardengeschäft mit Sneakern,<br />
Streetwear und auf Streetwear getrimmter<br />
Luxusmode. Werbedeals, Merchandising<br />
und Productplacement spülen viel Geld<br />
in die Kassen der Hersteller und Testimonials.<br />
Es ist oft nicht das Design der Luxusmode,<br />
die Gesangqualität der Rapper<br />
oder die Musik an sich. Es ging von Anfang<br />
an um Identifikation. Die Menschen<br />
»<strong>Erfolg</strong>sformel Hip-Hop –<br />
Ambition und Underdog-Mindset<br />
als Businessfaktor«<br />
von Phillip Böndel und Tobias Kargoll<br />
330 Seiten<br />
Erschienen: Oktober 2021<br />
Campus Verlag<br />
ISBN: 978-3-593-51478-9<br />
Die Menschen kaufen die Produkte der<br />
Businessmaschinerie, weil sie sich als<br />
Teil davon fühlen, dabei sein wollen.<br />
kaufen die Produkte der Businessmaschinerie,<br />
weil sie sich als Teil davon fühlen,<br />
dabei sein wollen. Es schwingt Nostalgie<br />
mit, es sind die Geschichten der Underdogs,<br />
der Pioniere, des <strong>Erfolg</strong>es. Und die<br />
Szene ermöglicht es ihnen mit Kleidung,<br />
einer Anleitung für den Lifestyle und<br />
einem mittlerweile riesigen Netz an Businesskonstrukten,<br />
dabei zu sein. Die<br />
Autoren: »Die <strong>Erfolg</strong>sformel der Hip-<br />
Hop-Kultur besteht aus Ambition, Wettbewerbsgeist,<br />
Kollaboration, maximaler<br />
Sichtbarkeit bei gleichzeitiger Verknappung,<br />
Sampling, Underdog-Mindset, dem<br />
Rags-to-Riches-Narrativ und Hackermentalität.<br />
Zusammen ermöglichen es diese<br />
Faktoren, immer wieder etwas Neues aus<br />
dem Nichts zu erschaffen.« MK<br />
Tobias Kargoll (links) und Phillip Böndel<br />
sind die Autoren des Buches »<strong>Erfolg</strong>sformel<br />
Hip-Hop – Ambition und Underdog-<br />
Mindset als Businessfaktor«.<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
33
Story<br />
Apple CEO Tim Cook<br />
Regina Volz<br />
Eine Headhunterin<br />
packt aus<br />
Niemand geht nur wegen des Geldes<br />
Bastian Kurz arbeitet seit drei Jahren<br />
als Entwickler für ein großes<br />
Softwareunternehmen. Er hat<br />
schon zwei Mal nach einer Beförderung<br />
gefragt, denn er liefert<br />
mehr ab, als von ihm gefordert wird,<br />
und schließt jedes Projekt mit <strong>Erfolg</strong> ab.<br />
Sein Teamleiter winkt erneut ab. »Ist derzeit<br />
nicht vorgesehen.« Bastian Kurz verdient<br />
90.000 Euro im Jahr, ein sehr gutes Gehalt<br />
für einen Entwickler, aber er ist dennoch<br />
frustriert, fühlt sich übersehen, tritt auf der<br />
Stelle und verliert seine Motivation, weil er<br />
sich im Unternehmen nicht wahrgenommen<br />
und wertgeschätzt fühlt.<br />
Bastian Kurz ist ein Fall für Headhunterin<br />
Regina Volz. Aus ihrem Alltag kennt sie<br />
vieler solcher Fälle, in denen Arbeitnehmer<br />
und Arbeitgeber keine gemeinsame<br />
Linie finden. Angesichts des Fachkräftemangels<br />
ist dies verschenktes Potenzial.<br />
»Gute Kräfte wollen in guten Unternehmen<br />
arbeiten«, sagt die Expertin. »Gut«<br />
bedeute, dass die Werte des Unternehmens<br />
mit denen der Fachkraft übereinstimmen,<br />
wenn das Unternehmen diese Werte lebt<br />
und im Alltag den Mitarbeiter wahrnimmt<br />
und auf sie eingeht. »Dazu gehört, ihn zu<br />
wertschätzen, ihn in Strategien einzubeziehen,<br />
seine Ideen nicht zu ignorieren, den<br />
Sinn der Arbeit zu kommunizieren, ebenso<br />
wie eine Feedbackkultur und Möglichkeiten<br />
zur Weiterentwicklung.«<br />
Leadership ist der Schlüssel<br />
<strong>Erfolg</strong> beginnt beim Leadership, meint<br />
Regina Volz. »Apple-CEO Tim Cook<br />
setzt zum Beispiel auf eine positive<br />
34 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . ERFOLG magazin
Story<br />
Unternehmenskultur, die auf Teamarbeit,<br />
Kreativität und Innovation basiert.<br />
Er ermutigt Mitarbeiter, ihr Bestes zu geben<br />
und ihre Ideen einzubringen.« Und<br />
dass Apple inzwischen zu einem der erfolgreichsten<br />
Unternehmen der Welt gilt,<br />
gebe ihm recht. Cook denke strategisch<br />
und bezieht seine Mitarbeiter dabei ein.<br />
»Es geht nicht mehr wie noch vor 20 Jahren<br />
nur darum, Aufgaben zu verteilen,<br />
sondern darum, die Menschen im Unternehmen<br />
zu empowern«, sagt Regina<br />
Volz. »Merken die Mitarbeiter, dass sie<br />
wichtig sind, blühen sie auf.« Wenn Regina<br />
Volz Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />
zusammenführen will, laute die<br />
erste Frage: Was braucht das Unternehmen?<br />
Und welche Skills, die der Arbeitgeber<br />
fordert, braucht es wirklich, oder<br />
kann man auch auf einige verzichten?<br />
»Potenziellen Kandidaten im Unternehmen<br />
das beizubringen, was ihnen noch<br />
fehlt, ist wirtschaftlicher und effektiver,<br />
als die Stelle unbesetzt zu lassen, was<br />
noch mehr Geld kostet. Noch wichtiger<br />
als die fachlichen Skills sind die persönliche<br />
Einstellung, die Haltung und die<br />
Motivation des Mitarbeiters.<br />
Zwischen den Skills sucht Regina Volz<br />
den Menschen fürs Unternehmen, »ein<br />
Mensch, der in die Kultur des Unternehmens<br />
und dessen Einstellung zur Arbeit<br />
passt«. Das fördere die Zusammenarbeit<br />
und senke die Fluktuation. Natürlich<br />
spiele auch das Gehalt eine wichtige<br />
Rolle. Das Gehalt sollte schon marktüblich<br />
sein und möglichst dem der anderen<br />
Mitarbeiter angepasst sein. Engagierte<br />
Mitarbeiter schauten aber nicht<br />
nur aufs Geld, wenn sie sich wohlfühlen<br />
und ihr Gehalt als angemessen empfinden.<br />
»Sobald sie sich aber ungerecht behandelt<br />
fühlen, gehen sie.« Und neue<br />
Mitarbeiter über einen längeren Zeitraum<br />
einzuarbeiten, koste das Unternehmen<br />
dann viel Geld. Regina Volz ist<br />
»Die Menschen kommen wegen des Unternehmens oder<br />
des Produktes und gehen wegen der Führungskraft.«<br />
der Ansicht, dass es sich auszahle, wenn<br />
man seinen gewünschten Fachkräften<br />
ein passendes Gehalt zahle und auch<br />
individuelle Leistungen biete. »Der eine<br />
möchte einen Firmenwagen, weil er weiter<br />
weg wohnt, der andere legt Wert auf<br />
ein warmes Mittagessen.«<br />
Der Arbeitnehmer tickt jetzt anders<br />
Auf der anderen Seite treten Arbeitnehmer<br />
heute selbstbewusster auf – nicht<br />
selten zu selbstbewusst. Die ersten Fragen<br />
mancher Bewerber handeln vom Gehalt,<br />
vom Homeoffice oder ob der Hund ins<br />
Büro darf. Dann erst folgt die Frage nach<br />
dem Job. »Bei neun von zehn Gesprächen<br />
ist das so«, weiß Regina Volz. Viele Mitarbeiter<br />
wollen auch weniger Stunden<br />
arbeiten und nach der Erfahrung der<br />
Headhunterin seien sie bei angepasstem<br />
Gehalt tatsächlich oft viel produktiver.<br />
Weniger ist manchmal mehr – auch beim<br />
Bewerbungsprozess. Der sollte heutzutage<br />
so einfach wie möglich sein. »Unternehmen<br />
wollen heute kaum noch Zeugnisse<br />
Regina Volz ist<br />
HR-Expertin, Gründerin<br />
Ihres Unternehmens<br />
»Volz Personalberatung«<br />
und Leadership-Coach.<br />
sehen, sondern den Menschen. Mir reicht<br />
deshalb eigentlich schon die Telefonnummer«,<br />
sagt Regina Volz. In der Praxis sei<br />
es oft tatsächlich schwer, gute Mitarbeiter<br />
zu finden. »Die meisten Fachkräfte wollen<br />
gar nicht wechseln, weil sie keinen Anlass<br />
haben.« Das sei wie in einer Beziehung,<br />
man sei zufrieden, habe keinen Anlass<br />
fremdzugehen, bis dann plötzlich ein<br />
»Wow« vor einem stehe. Und ein guter<br />
Headhunter liefert dieses »Wow«. Vielleicht<br />
matcht Regina Volz, wenn sie Bastian<br />
Kurz und Tim Cook zusammenbringt?<br />
»Die Menschen kommen wegen<br />
des Unternehmens oder des Produktes<br />
und gehen wegen der Führungskraft«,<br />
lautet das Fazit der Headhunterin. Diesen<br />
Umstand zu beheben, ist die Aufgabe von<br />
Regina Volz. Aus ihrer Erfahrung lautet<br />
die Devise daher »Leadership is Lifestyle«,<br />
deswegen möchte sie bis März<br />
nächsten Jahres einen Leadership Circle<br />
bilden, in dem Führungskräfte zusammenkommen,<br />
sich austauschen können<br />
und »empowert werden«. MK<br />
Bilder: IMAGO / Picturelux, Jun Kim<br />
»Apple-CEO Tim Cook setzt<br />
zum Beispiel auf eine<br />
positive Unternehmenskultur,<br />
die auf Teamarbeit,<br />
Kreativität und Innovation<br />
basiert. Er ermutigt<br />
Mitarbeiter, ihr Bestes<br />
zu geben und ihre Ideen<br />
einzubringen.«<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
35
Einstellung<br />
LUXUS<br />
ist kein Motiv für Reiche<br />
Dr. Dr. Rainer Zitelmann in einem Gastbeitrag über das stärkste Motiv<br />
der Reichen, um reich zu werden<br />
36<br />
www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . ERFOLG magazin
Einstellung<br />
Bilder: Depositphotos / VitalikRadko, IMAGO / agefotostock, Thomas Schweigert<br />
Wer reich werden will,<br />
sollte wissen, warum er<br />
reich werden will. Das<br />
»Warum« ist oft wichtiger<br />
als das »Wie«. Bevor<br />
du überhaupt beginnst, darüber nachzudenken,<br />
wie du reich wirst, musst du<br />
dein persönliches »Warum« finden. Denn<br />
das »Warum« entscheidet darüber, ob die<br />
Motive wirklich stark genug sind, um dich<br />
jahre- und jahrzehntelang anzutreiben.<br />
Wenn im Fernsehen oder in <strong>Magazin</strong>en<br />
Bilder von Reichen und Superreichen gezeigt<br />
werden, dann sieht man sie meist<br />
beim Konsum: Sie trinken Champagner,<br />
haben Spaß in ihren Luxusjachten und<br />
zeigen stolz ihre superteuren Autos. Medien<br />
brauchen solche Bilder, denn wenn<br />
sie die Reichen bei der Arbeit zeigen würden,<br />
wäre das für die meisten Zuschauer<br />
langweilig: Ein Foto von einem Unternehmer<br />
in einer Besprechung oder beim Telefonieren<br />
ist natürlich nicht so attraktiv wie<br />
ein Foto beim Luxus-Shopping.<br />
Diese Bilder verführen viele Menschen zu<br />
falschen Vorstellungen davon, was die<br />
Reichen wirklich antreibt. Sie denken, das<br />
Streben nach Luxus sei das treibende Motiv,<br />
warum Menschen reich werden wollen.<br />
Und natürlich gibt es Menschen, für<br />
die das zutrifft. Doch es gibt mindestens<br />
ebenso viele Reiche, denen teure Jachten<br />
und Autos ziemlich gleichgültig sind. Wir<br />
wissen das zum Beispiel von Warren Buffett,<br />
einem der reichsten Menschen der<br />
Welt, der niemals viel für Luxusgüter übrig<br />
hatte und einen – für seine finanziellen<br />
Möglichkeiten – bescheidenen Lebensstil<br />
pflegt.<br />
Wir wissen das zum Beispiel<br />
von Warren Buffett, einem der<br />
reichsten Menschen der Welt,<br />
der niemals viel für Luxusgüter<br />
übrig hatte und einen – für seine<br />
finanziellen Möglichkeiten –<br />
bescheidenen Lebensstil pflegt.<br />
Manche Menschen wird das vielleicht<br />
überraschen: Aber Luxus ist für viele<br />
Millionäre und Milliardäre in den USA<br />
und Europa keineswegs das wichtigste<br />
Motiv, um reich zu werden. Oft führen<br />
sie sogar ein bescheidenes Leben. Dies<br />
trifft erst recht für den »millionaire next<br />
door« zu. Mitte der 90er-Jahre überraschten<br />
die amerikanischen Wissenschaftler<br />
Thomas J. Stanley und William D. Danko<br />
die Amerikaner mit ihrem Buch »The<br />
Millionaire Next Door«, das rasch ein<br />
Bestseller wurde. Sie hatten 1000 Amerikaner<br />
mit einem Durchschnittsvermögen<br />
von 3,7 Millionen Dollar (heute wären<br />
das etwa 6,7 Millionen Dollar) interviewt<br />
und ihnen 249 Fragen gestellt. Die meisten<br />
von ihnen hatten dreimal mit »Ja« auf<br />
die drei Fragen geantwortet, ob ihre Eltern<br />
sparsam waren, ob sie selbst sparsam<br />
seien und ob ihr Ehepartner sparsamer<br />
sei als sie selbst. Die beiden Wissenschaftler<br />
befragten die Millionäre zu<br />
ihrem Konsumverhalten.<br />
Der Autor<br />
Dr. Dr. Rainer Zitelmann veröffentlichte als<br />
weltweit erfolgreicher Autor zuletzt sein 25.<br />
Buch: »ICH WILL. Was wir von erfolgreichen<br />
Menschen mit Behinderung lernen können«.<br />
Die erstaunlichen Ergebnisse (wenn du<br />
wissen willst, wie viel das in heutigen<br />
Dollars wäre, kannst du diese Zahlen<br />
etwa verdoppeln):<br />
• 50 Prozent der Millionäre hatten nie<br />
mehr als 399 Dollar für einen Anzug<br />
ausgegeben und 75 Prozent nie mehr als<br />
599 Dollar.<br />
• 50 Prozent der Millionäre hatten nie<br />
mehr als 140 Dollar für ein Paar Schuhe<br />
ausgegeben und 75 Prozent nie mehr als<br />
199 Dollar.<br />
• 50 Prozent der Millionäre hatten nie<br />
mehr als 235 Dollar für eine Armbanduhr<br />
ausgegeben und 75 Prozent nie mehr als<br />
1125 Dollar.<br />
• 50 Prozent der Millionäre hatten niemals<br />
in ihrem Leben mehr als 29.000<br />
Dollar für ein Auto ausgegeben und 95<br />
Prozent nie mehr als 69.000 Dollar.<br />
Rechnet man die 14 Prozent der Millionäre<br />
heraus, die durch eine Erbschaft reich<br />
geworden waren (und die durchschnittlich<br />
36.000 Dollar für ein Auto ausgaben),<br />
dann gaben die Millionäre im Durchschnitt<br />
nur 27.000 Dollar für ihren Wagen<br />
aus. Der Durchschnittsamerikaner zahlte<br />
damals 78 Prozent des Betrages, den die<br />
Millionäre ausgaben. Übrigens kauften<br />
nur 24 Prozent einen Neuwagen und nur<br />
20 Prozent hatten ihr Auto geleast.<br />
In einer viele Jahre später durchgeführten<br />
Untersuchung fand Stanley heraus, dass<br />
über 99 Prozent der befragten US-Millionäre<br />
keines der folgenden Autos gekauft<br />
oder geleast hatten: Aston Martin, Lamborghini,<br />
Lotus, Ferrari, Rolls Royce, Bentley.<br />
79 Prozent hatten keinen BMW gekauft<br />
oder geleast, 79 Prozent keinen Lexus<br />
und 75 Prozent keinen Mercedes. Der am<br />
meisten gefahrene Wagen der amerikanischen<br />
Millionäre war keiner der Luxuswagen,<br />
sondern ein ganz normaler Ford.<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
37
Einstellung<br />
Millionäre wurden auch danach gefragt,<br />
wie viel sie für Wein ausgaben, wenn sie<br />
Freunde oder Nachbarn nach Hause einluden.<br />
90 Prozent zahlten nicht mehr als<br />
26 Dollar für eine Flasche Wein. Wenn sie<br />
für sich allein Wein kauften, war er sogar<br />
noch deutlich günstiger. Und in dem Restaurant,<br />
das sie üblicherweise besuchten,<br />
gaben 95 Prozent nicht mehr als 40 Dollar<br />
für ein Essen aus.<br />
Die Forscher fanden heraus, dass Sparsamkeit<br />
und nicht etwa ein hoher Verdienst<br />
der entscheidende Grund für den<br />
Reichtum der meisten Millionäre war. Sie<br />
bildeten zwei Gruppen unter den sehr gut<br />
verdienenden Menschen, die aber ein völlig<br />
entgegengesetztes Konsumverhalten<br />
hatten, die sparsamen PAWs (prodigious<br />
accumulators of wealth) sowie die konsumorientierten<br />
UAWs (under accumulators<br />
of wealth).<br />
Beide Gruppen hatten ein vergleichbares<br />
hohes Jahreseinkommen von 730.000<br />
bzw. 715.000 Dollar. Aber während das<br />
Vermögen der sparsamen Gruppe der<br />
PAWs bei 7,5 Millionen Dollar lag, betrug<br />
es bei den konsumorientierten UAWs nur<br />
400.000 Dollar. Ein typischer PAW gab<br />
jährlich 8700 Dollar für Kleidung aus, ein<br />
»Reich wird man nicht durch<br />
das, was man verdient,<br />
sondern durch das, was man<br />
nicht ausgibt!«<br />
– Henry Ford<br />
typischer UAW 30.000 Dollar. Der PAW<br />
gab nur 12.000 Dollar im Jahr für ein<br />
Auto aus, der UAW 72.000 Dollar. Die<br />
PAWs mussten jährlich nur 14.600 Dollar<br />
für ihre Immobiliendarlehen bezahlen,<br />
die UAWs 107.000 Dollar.<br />
»Reich wird man nicht durch das, was<br />
man verdient, sondern durch das, was<br />
man nicht ausgibt!«, so Henry Ford, der<br />
berühmte amerikanische Unternehmer.<br />
Manche Menschen wiegen sich in der<br />
Illusion, ein höherer Verdienst würde<br />
letztlich dazu führen, dass sie irgendwann<br />
reich würden. Das ist ein gefährlicher<br />
Irrtum. Normalerweise steigen<br />
unsere Ansprüche proportional mit<br />
unserem Einkommen. Wir haben uns<br />
meist sehr schnell an ein höheres Einkommen<br />
gewöhnt und unsere <strong>Ausgabe</strong>n<br />
daran angepasst.<br />
Es gibt Menschen, die verdienen 50.000<br />
Euro im Monat oder mehr – und geben<br />
doch alles aus. Was ist die Ursache? Mangelndes<br />
Selbstbewusstsein und mangelnde<br />
Selbstdisziplin. Diese Menschen<br />
wollen ihren Reichtum demonstrativ zur<br />
»Anleitung zum Reichwerden«<br />
von Dr. Dr. Rainer Zitelmann<br />
148 Seiten<br />
Erschienen: April <strong>2023</strong><br />
Sonderveröffentlichung<br />
Schau stellen und lieber sogar noch ein<br />
wenig vermögender erscheinen, als sie<br />
wirklich sind. Sie kaufen teure Eigenheime,<br />
Ferienimmobilien, Möbel, Autos<br />
und Luxusgegenstände auf Kredit, um<br />
»den anderen« zu imponieren. Am<br />
Ende steigen ihre Ansprüche sogar<br />
schneller als ihr Verdienst. Und wenn<br />
ihr Einkommen dann einmal zurückgehen<br />
sollte – was man nie ausschließen<br />
kann –, dann haben sie sich längst an<br />
einen hohen Lebensstandard gewöhnt<br />
und es fällt ihnen schwer, ihre Ansprüche<br />
wieder zu reduzieren.<br />
Insbesondere haben sie Angst davor, »die<br />
anderen« könnten dann sehen, dass sie<br />
doch nicht so (erfolg)reich sind, wie es<br />
nach außen stets den Anschein hatte.<br />
Viele dieser Menschen landen dann sogar<br />
in der Schuldenfalle. Es ist völlig in Ordnung,<br />
mehr auszugeben und sich etwas<br />
mehr zu gönnen, wenn man mehr verdient.<br />
Aber von dem, was du zusätzlich<br />
verdienst, solltest du den größeren Teil<br />
sparen und intelligent investieren.<br />
Für meine Doktorarbeit über »Psychologie<br />
der Superreichen« habe ich die Hochvermögenden<br />
(die meisten besaßen zwischen<br />
30 Millionen und 1 Milliarde Euro)<br />
befragt, was sie mit Geld verbinden. Auf<br />
einer Skala von eins bis zehn sollten sie<br />
angeben, wie wichtig nachfolgende Motive<br />
für sie sind.<br />
a. Sicherheit, also dass einem »finanziell<br />
nichts mehr passieren kann, wenn man<br />
nicht einen ganz großen Fehler begeht«,<br />
b. Freiheit und Unabhängigkeit,<br />
Für diesen Hochvermögenden ist Geld lediglich ein Instrument, das<br />
er benötigt, um bestimmte unternehmerische Aufgaben zu erfüllen:<br />
»Ich habe nur Aufgaben und Gestalten gesehen und dazu, um<br />
Aufgaben zu erfüllen, gestalten zu können, brauche ich Geld.«<br />
38 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . ERFOLG magazin
Buchtipps<br />
Bild: IMAGO / United Archives International, Cover: Dr. Dr. Rainer Zitelmann<br />
c. die Möglichkeit, mit dem Geld neue<br />
Dinge anzupacken, zu investieren,<br />
d. sich schöne Dinge im Leben leisten zu<br />
können,<br />
e. Geld gibt einem selbst die Bestätigung,<br />
vieles richtig gemacht zu haben.,<br />
f. Mit sehr viel Geld genießt man trotz<br />
allem Neid auch höhere Anerkennung<br />
und kann interessante Menschen<br />
kennenlernen.<br />
Mit großem Abstand an erster Stelle<br />
nannten die Befragten »Freiheit und Unabhängigkeit«.<br />
Nur fünf Befragte entschieden<br />
sich für einen Wert, der nicht in<br />
dem Bereich zwischen sieben und zehn<br />
Punkten lag. 23 Befragte gaben sogar den<br />
Höchstwert zehn an, während das bei<br />
dem Begriff »Sicherheit« nur neun waren<br />
und bei der Kategorie »sich schöne Dinge<br />
leisten können« nur zwei.<br />
Für das Selbstverständnis der Hochvermögenden<br />
ist es von großer Bedeutung,<br />
dass sie sich als »frei und unabhängig«<br />
empfinden. Fast alle Befragten, auch<br />
jene, die schon über 70 Jahre alt waren,<br />
gingen regelmäßig einer Arbeit nach und<br />
zeigten darin ein sehr hohes zeitliches<br />
Engagement. Dabei war kein einziger<br />
von ihnen aus materiellen Gründen gezwungen,<br />
zu arbeiten.<br />
Kein alle Befragten verbindendes Merkmal<br />
war dagegen die Wertschätzung der<br />
Möglichkeit, sich »schöne Dinge leisten<br />
zu können«. Für 13 Befragte spielte dies<br />
eine sehr große Rolle. Für sie waren teure<br />
Autos, Häuser oder Urlaube wichtig. Dagegen<br />
standen zehn Befragte, für die dies<br />
keine Rolle spielte beziehungsweise kein<br />
wesentlicher Antrieb war.<br />
Einer der reichsten Befragten, der für sein<br />
asketisches Leben bekannt ist, antwortete<br />
auf den Punkt »Sich schöne Dinge leisten<br />
zu können« knapp: »Abgehakt, kenne ich<br />
nicht.« Für diesen Hochvermögenden ist<br />
Geld lediglich ein Instrument, das er benötigt,<br />
um bestimmte unternehmerische<br />
Aufgaben zu erfüllen: »Ich habe nur Aufgaben<br />
und Gestalten gesehen und dazu,<br />
um Aufgaben zu erfüllen, gestalten zu können,<br />
brauche ich Geld.« Ein anderer antwortete<br />
auf die Frage, welche Rolle für ihn<br />
Geld spiele, um sich »schöne Dinge im<br />
Leben leisten zu können«, nur knapp:<br />
»Uninteressant.« Und einer antwortete mit<br />
den drei Worten: »Mache ich nicht« und<br />
ordnete dementsprechend die Punktzahl<br />
eins zu. Also: Freiheit und Unabhängigkeit,<br />
aber nicht das Streben nach Luxusgütern<br />
sind für die meisten Reichen das<br />
wichtigste Motiv, um reich zu werden.<br />
»Balance Your Work Life«<br />
von Pit Rohwedder<br />
126 Seiten, erschienen: Mai 2020<br />
Schäffer-Poeschel, ISBN: 978-3-7910-4864-2<br />
Mit diesem intelligenten Entschleunigungskonzept werden<br />
Lebens- und Arbeitswelten ausgeglichener statt ausgebrannter.<br />
Es sorgt einerseits wieder für mehr Lebenssinn, Motivation<br />
und Leistungsfreude, andererseits fördert es das intelligente<br />
Zusammenspiel und den »Rundlauf« in Organisationen.<br />
»<strong>Erfolg</strong>skurs Networking«<br />
von David Jacob Huber und Jana Jeske<br />
178 Seiten, erschienen: Januar 2022<br />
Goldegg Verlag, ISBN: 978-3-99060-285-0<br />
Der schnellste und effektivste Weg zum <strong>Erfolg</strong> führt über<br />
Netzwerke. Wer mag nur über typische Kaltakquise verkaufen?<br />
<strong>Erfolg</strong>reicher Netzwerker zu sein, bedeutet nicht, viele<br />
Menschen zu kennen. Vielmehr geht es darum, mit unterschiedlichen<br />
Menschen gemeinsame Wege zu gehen.<br />
»Limitless«<br />
von Jim Kwik<br />
400 Seiten, erschienen: Juli 2021<br />
Next Level Verlag, ISBN: 978-3-949458-01-9<br />
Es gibt keine Grenzen für mentales Potenzial – wenn man nur<br />
weiß, wie man das Gehirn richtig nutzt. Kwik zeigt, wie sich<br />
Gewohnheiten verbessern und gleichzeitig negative Wege<br />
verlassen und mühelos neue, erfolgreiche Routinen in deinen<br />
Alltag integrieren lassen!<br />
»Mut zur Lebensführung«<br />
von Peter Holzer<br />
256 Seiten, erschienen: September 2021<br />
GABAL, ISBN: 978-3-96739-065-0<br />
Peter Holzer ist überzeugt: Vielen Menschen fehlt es auch in<br />
der Gestaltung ihres Lebens an Führung, an »Lebens-Führung«.<br />
Diese kann nur von jedem Einzelnen selbst kommen. Es<br />
geht darum, unser Leben im wahrsten Sinne des Wortes selbstbestimmt<br />
und verantwortungsvoll in die Hand zu nehmen.<br />
»Ziele: Setzen. Verfolgen. Erreichen.«<br />
von Brian Tracy<br />
263 Seiten, erschienen: Juni 2018<br />
Campus Verlag, ISBN: 978-3-593-50854-2<br />
<strong>Erfolg</strong> beruht auf Zielen, alles andere kommt von ganz allein.<br />
In seinem aktualisierten Bestseller zeigt Brian Tracy Schritt für<br />
Schritt, wie man den eigenen Zielen näher kommt. Er erläutert,<br />
wie man seine wahren Wünsche erkennt und wie Ziele<br />
richtig formuliert werden.<br />
Cover: Schäffer-Poeschel, Goldegg Verlag, Next Level Verlag, GABAL, Campus Verlag<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong><br />
39
Leben<br />
The<br />
Weeknd<br />
Ein Musiker der Superlative<br />
40<br />
www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . ERFOLG magazin
Leben<br />
The Weeknd ist einer der erfolgreichsten<br />
Musiker unserer<br />
Zeit. Seine Deutschland-<br />
Tour mit Zusatzterminen in<br />
diesem Sommer war komplett<br />
ausverkauft, die Medien waren voller<br />
Lob. Seine Bühnenshows sind immer<br />
spektakulär, stimmig choreografiert und<br />
begeistern Zigtausende Fans. Zur Professionalität<br />
steuert The Weeknd, der bürgerlich<br />
Abel Tesfaye heißt, eine angenehme<br />
Stimme, gutes Aussehen und<br />
eingängige R&B-Musik bei, die für eine<br />
sehr große Zielgruppe passend ist. Wie<br />
kann man da nicht erfolgreich sein?<br />
Seine bisherige Bilanz: drei Grammys,<br />
acht Billboard Music Awards, zwei American<br />
Music Awards, neun Juno Awards<br />
und eine Oscarnominierung für den<br />
Song »Earned It« aus dem Soundtrack<br />
von »Fifty Shades of Grey«. Einer seiner<br />
größten Hits seit seinem Karrierebeginn<br />
2010 ist »Blinding Lights«, der 2020 fast<br />
weltweit die Charts angeführt hat.<br />
Abel Tesfaye wollte schon früh Musik machen.<br />
Weil seine alleinerziehende Mutter<br />
als Krankenschwester viel arbeiten<br />
musste, zog ihn seine Großmutter auf, die<br />
ihm die Musik nahegebracht hat. Mit 17<br />
hat der gebürtige Äthiopier die Schule abgebrochen,<br />
um seine Karriere zu starten.<br />
Er begann mit dem Songwriting und<br />
machte Musik. Die Ergebnisse lud The<br />
Weeknd dann auf YouTube hoch und erarbeitete<br />
sich so bereits eine kleine Fangemeinde.<br />
Er nahm Kontakt zu seinem<br />
kanadischen Rapper-Kollegen Drake auf,<br />
der zu dem Zeitpunkt schon populär war,<br />
und arbeitete mit ihm zusammen. Das<br />
ebnete The Weeknd den Weg zum Durchbruch.<br />
Der 33-Jährige erhielt schon bald<br />
Anfragen von großen Plattenfirmen, die<br />
er jedoch ablehnte. Er wollte unabhängig<br />
bleiben, weil er auch mit anderen Musikern<br />
zusammenarbeiten wollte. Deswegen<br />
gründete er mit Lamar Taylor, Wassim<br />
Slaiby und Amir Esmailian sein<br />
eigenes Label XO Records.<br />
Die perfekte Show<br />
Der <strong>Erfolg</strong> von The Weeknd dürfte nicht<br />
nur an seiner eingängigen Musik liegen,<br />
die ein sehr breites Publikum anspricht.<br />
Der Musiker ist Perfektionist und will die<br />
perfekte Show: Im Februar 2021 war The<br />
The Weeknd <strong>2023</strong> bei einem<br />
Auftritt in Amsterdam.<br />
Weeknd Top Act der Halbzeitshow des<br />
Super Bowl im Raymond James Stadium<br />
in Tampa, Florida. The Weeknd hat das<br />
Produktionsbudget laut Medienberichten<br />
um sieben Millionen US-Dollar aus<br />
eigener Tasche aufgestockt. »Wir konzentrieren<br />
uns wirklich darauf, uns mit<br />
den Fans zu Hause zu verbinden und die<br />
Shows zu einem cineastischen Erlebnis<br />
zu machen, und das wollen wir mit dem<br />
Super Bowl erreichen«, sagte er dem <strong>Magazin</strong><br />
Billboard GQ seinerzeit. Laut »Statista«<br />
haben 96,7 Millionen Zuschauer<br />
diese Show gesehen. Kurz danach tauchten<br />
seine bekanntesten Songs wieder in<br />
den internationalen Charts auf. Bei<br />
Bilder: IMAGO / ZUMA Wire (DGP) / ANP<br />
Der <strong>Erfolg</strong> von The<br />
Weeknd dürfte<br />
nicht nur an seiner<br />
eingängigen Musik<br />
liegen, die ein<br />
sehr breites Publikum<br />
anspricht. Der<br />
Musiker ist Perfektionist<br />
und will die<br />
perfekte Show.<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
41
Leben<br />
»Ich werde weiterhin<br />
Musik machen,<br />
The Weeknd zusammen mit Lily-Rose Depp<br />
bei den Filmfestspielen in Cannes <strong>2023</strong>.<br />
vielleicht als Abel,<br />
vielleicht als The<br />
Weeknd. Aber ich<br />
will The Weeknd<br />
immer noch töten.<br />
Und das werde<br />
ich auch.<br />
Irgendwann.«<br />
– The Weeknd<br />
Spotify toppte er eine neue Bestmarke<br />
mit 75 Millionen Hörern in einem Monat.<br />
Sein Hit »Blinding Lights« wurde im<br />
selben Jahr zum erfolgreichsten Song aller<br />
Zeiten gekürt, denn er war über 90<br />
Wochen in den Billboard 100 Charts gelistet,<br />
auf Spotify haben ihn mehr als<br />
3,5 Milliarden Nutzer gestreamt.<br />
Beef um die Grammy-Nominierung<br />
Trotz dieser <strong>Erfolg</strong>e wurde The Weeknd in<br />
dem Jahr nicht für einen Grammy nominiert.<br />
Das schien dem Musiker gar nicht<br />
gefallen zu haben, er hatte wohl aufgrund<br />
seiner <strong>Erfolg</strong>e fest damit gerechnet. Er<br />
vermutete Rassismus dahinter und beklagte<br />
mangelnde Transparenz bei der<br />
Auswahl. »Ich werde meinem Label nicht<br />
mehr erlauben, meine Musik bei den<br />
Grammys einzureichen«, sagte er der<br />
»New York Times«. Über die Frage, inwieweit<br />
die Grammys der zunehmenden Diversität<br />
in der Musikszene gerecht würden,<br />
wird bereits seit Jahren öffentlich<br />
diskutiert. Seine drei bereits gewonnenen<br />
Grammys würden dem Musiker nichts<br />
mehr bedeuten, berichteten verschiedene<br />
Medien. Gerade zum Thema Rassismus<br />
gibt The Weeknd gerne Statements ab. So<br />
hat er seine Zusammenarbeit mit dem<br />
Modekonzern H&M nach Rassismusvorwürfen<br />
beendet. Das dürfte seinem Bankkonto<br />
allerdings nicht schaden, denn sein<br />
Vermögen wird auf 85 Millionen Euro<br />
geschätzt. Neben der Musik hat The<br />
Weeknd noch weitere Einnahmen, unter<br />
anderem durch Verträge mit Apple Music<br />
und Puma. Außerdem hat The Weeknd<br />
seine eigene Modelinie »XO«.<br />
Auf 13 Jahre <strong>Erfolg</strong> kann The Weeknd<br />
jetzt blicken. Das hat er wohl auch getan<br />
und beschlossen, sein Image zu ändern.<br />
2016 gewann The Weeknd<br />
acht Grammys.<br />
»Ich werde weiterhin Musik machen«,<br />
sagte er im Interview mit dem <strong>Magazin</strong><br />
W, »vielleicht als Abel, vielleicht als The<br />
Weeknd. Aber ich will The Weeknd immer<br />
noch töten. Und das werde ich auch.<br />
Irgendwann. Ich versuche definitiv, diese<br />
Haut abzulegen und neu geboren zu werden.«<br />
Wie sich das musikalisch auswirken<br />
wird, bleibt spannend. MK<br />
Bilder: IMAGO / ABACAPRESS (Shootpix ABACA) / UPI Photo (JIM RUYMEN)<br />
42 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . ERFOLG magazin
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Multimedia-Inhalte<br />
www.backhaus-stiftung.de
Einstellung<br />
Lehman Brothers<br />
Bürogebäude in<br />
New York.<br />
Lehman Brothers – dieser Name<br />
steht exemplarisch für eine der<br />
weltweit größten Pleiten der<br />
jüngeren Unternehmensgeschichte.<br />
Vor über zehn Jahren<br />
löste die Insolvenz der Bank eine internationale<br />
Bankenkrise aus. Wessen<br />
Schuld das war? Die meisten sagen wohl,<br />
Richard Fulds. Seine Selbstüberschätzung<br />
und eine Unternehmenskultur der<br />
Angst sollen ausschlaggebend für die<br />
Pleite gewesen sein. Auch in Deutschland<br />
mussten immer mehr Unternehmen<br />
Insolvenz anmelden, unter den<br />
Betroffenen sind auch große Namen,<br />
etwa Karstadt, Peek & Cloppenburg,<br />
Maredo und die Adler Modemärkte –<br />
und hier werde ebenfalls schnell nach<br />
einem Schuldigen gesucht, weiß die erfahrene<br />
Insolvenzverwalterin und<br />
Rechtsanwältin Sigrun Römer. Als Ursache<br />
würden dann oftmals externe Faktoren<br />
genannt: »Die Bank, die Politik, der<br />
Fiskus, die Finanzkrise, die Pandemie,<br />
der Krieg – alles lässt sich nach Bedarf<br />
austauschen«, erklärt die Expertin. In<br />
ihrer Laufbahn von über 35 Jahren und<br />
mit 1.000 betreuten Unternehmerinsolvenzen<br />
hat sie solche Ausflüchte oft erlebt.<br />
Doch tatsächlich seien die Probleme<br />
meist hausgemacht, schließlich<br />
kündige sich eine Insolvenz üblicherweise<br />
schon einige Jahre im Voraus an.<br />
Unternehmertum: Ein Handwerk,<br />
das erlernt werden will<br />
»Unternehmerisches Tun und Handeln ist<br />
ein Handwerk«, stellt unsere Expertin fest.<br />
Um dieses zu erlernen, brauche es vor allem<br />
ein von Grund auf strukturiertes Vorgehen<br />
– gepaart mit einem großen Maß an<br />
Flexibilität. »Der Business-Plan ist die<br />
Basic, nur, wer sich nicht flexibel anpasst<br />
(…) und neue kreative Ideen erfasst, der<br />
kann nicht zum Ziel kommen«, erklärt die<br />
Expertin. So sei beispielsweise die aktuelle<br />
Krise der großen Kaufhäuser zu erklären:<br />
Nach Römers Einschätzung hätte nämlich<br />
das veränderte Konsumverhalten zu wenig<br />
Lehman Brothers CEO<br />
Richard S. Fuld, Jr.<br />
Beachtung erfahren. Das Kaufhaus sei<br />
eben nicht mehr das beliebte Ausflugsziel<br />
– die Familien, die noch vor einigen Jahren<br />
den gemeinsamen Bummel durch die<br />
Denn in Krisenzeiten sei besonnenes Handeln<br />
gefragt, hier gelte es, erfolgshemmende Verhaltensmuster<br />
und Glaubenssätze zu überwinden<br />
und zu sagen »Okay, das ist die Herausforderung,<br />
die nehme ich an!«<br />
44 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . ERFOLG magazin
Einstellung<br />
PLEITE<br />
Schuld sind immer die anderen?<br />
Warum das Mindset über den Unternehmenserfolg entscheidet<br />
Läden genossen hätten, kauften heute<br />
lieber online. »Das hätte man als gut organisierter<br />
Manager, der ja auch noch<br />
Stabseinheiten zur Beratung heranziehen<br />
kann, erkennen können«. Wie wichtig es<br />
ist, das Auge für solche Veränderungen<br />
frühzeitig zu schulen, betont die Expertin<br />
immer wieder: Denn nur, wenn das<br />
passende Rüstzeug bereits im Vorhinein<br />
erlernt wurde, könnten erfolgshemmende<br />
Verhaltensmuster und Glaubenssätze<br />
im entscheidenden Moment überwunden<br />
und die Herausforderung<br />
angenommen werden. »In der Krise entscheidet<br />
zu 90 Prozent die Frage: In welchem<br />
Mindset sind Sie unterwegs?«,<br />
bringt sie es auf den Punkt.<br />
Veränderung dank des Blicks von außen<br />
Doch was tun, wenn es bereits zu einer<br />
Insolvenz gekommen ist? »Es gibt immer<br />
einen Neuanfang«, weiß Römer. Wenn<br />
die Problembewältigungsstruktur<br />
stimme und Führungskräfte auf Wissen<br />
und Mindset gleichermaßen zurückgreifen<br />
könnten, dann sei es auch für zunächst<br />
festgefahren wirkende Situationen<br />
möglich, eine Lösung zu finden.<br />
Stelle sich etwa nach eingehender Betrachtung<br />
sowie einer Risiko- und<br />
Potenzialanalyse heraus, dass der Schieflage<br />
eines Unternehmens ein Generationenkonflikt<br />
zugrunde liegt, läge der Fokus<br />
während des kontinuierlichen<br />
Verbesserungsprozesses insbesondere<br />
auf dem Sanierungs-Mindset-Tool –<br />
ohne die Aufbereitung von Themen wie<br />
Schuld und Scham sei schließlich keine<br />
langfristige Veränderung möglich, so<br />
Römer. Das Hinzuziehen eines professionellen<br />
Beraters hält sie hierbei für ratsam<br />
– solche Experten verfügten nicht<br />
nur über den nüchternen Blick von außen,<br />
sondern auch über eine große Auswahl an<br />
Instrumentarien. Mit der richtigen Unterstützung<br />
sei es sogar möglich, das Insolvenzverfahren<br />
letztlich als Befreiungsschlag<br />
zu empfinden. »Ich wünschte mir,<br />
dass mehr Menschen diese Option Insolvenz<br />
als Fortführungsmöglichkeit verstehen<br />
würden!«, äußert die Expertin mit<br />
Blick auf die Zukunft. AS<br />
Bilder: IMAGO / ZUMA Wire, Karsten Kiss<br />
Sigrun Römer unterstützt als Rechtsanwältin,<br />
Insolvenzverwalterin, Restrukturierungsberaterin<br />
und Businessmentorin Unternehmer<br />
bei der Bewältigung von Krisen.<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
45
Best of Web<br />
BEST OF WEB<br />
Die besten Artikel auf www.erfolg-magazin.de<br />
Song »Komet« stellt neuen Chart-Rekord auf<br />
Der Hit »Komet« von Udo Lindenberg und Apache 207 ist jetzt<br />
der deutschsprachige Titel mit den meisten Nummer-1-Wochen.<br />
Damit hat er eine 33-jährige Bestmarke pulverisiert.<br />
17 Wochen stand »Komet« bereits auf der Spitzenposition.<br />
Das vermeldet GfK Entertainment als Ermittler der Offiziellen<br />
Deutschen Charts. So entthront das Lied Matthias Reims »Verdammt<br />
– ich lieb‘ dich«, das es 1990 starke 16 Wochen auf<br />
die 1 schaffte – im Gegensatz zum neuen Rekordhalter sogar<br />
ununterbrochen. »Komet« hingegen musste dem Remix »Friesenjung«<br />
von Ski Aggu, Joost und Otto Waalkes vier Wochen ...<br />
Den Rest des Artikels lesen Sie unter<br />
www.erfolg-magazin.de<br />
Katja Krasavice »Das Wichtigste ist<br />
für mich, Business-Frau zu sein!«<br />
Neue Bestmarke: Taylor Swift<br />
schlägt Barbra Streisand<br />
Pamela Anderson ist angeblich dein Vorbild als Kind gewesen.<br />
Was mochtest du an ihr?<br />
Ja, aber nicht mein größtes. Ich liebe freizügige Frauen, ich<br />
liebe Frauen, die mit ihrem Sexappeal spielen. Ich mochte das<br />
einfach. Für mich war das immer Stärke, wenn Frauen sich für<br />
nichts schämen. Ich wollte auch immer so eine starke Frau sein.<br />
Deswegen fand ich sie toll und natürlich mochte ich auch ihren<br />
Look. Ich mochte auch, dass sie »gemacht« war. Sowas war in<br />
der Gesellschaft vor allem früher sehr verhasst ...<br />
Den Rest des Artikels lesen Sie unter<br />
www.erfolg-magazin.de<br />
Mit ihrem neu aufgenommenen Album »Speak Now (Taylor’s<br />
Version)« steigt Taylor Swift auf Platz Eins der US-Albumcharts<br />
ein – und übertrifft damit einen Rekord von Musiklegende Barbra<br />
Streisand. Auch ihre laufende »The Eras Tour« könnte ein<br />
historischer <strong>Erfolg</strong> werden. Swifts aktuelles Album ist bereits ihr<br />
zwölftes, das die Spitze der US-Charts erreicht. Nun hält sie den<br />
alleinigen Rekord als Frau mit den meisten Chart-Toppern in<br />
den USA. Zuvor thronte in diesem Ranking Barbra Streisand auf<br />
der Pole Position. Doch das ist momentan nicht die einzige ...<br />
Den Rest des Artikels lesen Sie unter<br />
www.erfolg-magazin.de<br />
Bilder: Depositphotos / mwissmann, Oliver Reetz, Depositphotos / chinaimages<br />
46<br />
www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong> <strong>Magazin</strong> Top Experten<br />
TOP<br />
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Online Marketing & digitaler Vertrieb<br />
Deutschland<br />
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Business & Life Coaching<br />
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Romina Schuck<br />
Leadership<br />
Deutschland<br />
Sven Urff<br />
Onlinemarketing für den Mittelstand<br />
Deutschland<br />
Klaus Ewert<br />
Telesales<br />
Deutschland<br />
Hierbei handelt es sich um die<br />
neu aufgenommenen Top-Experten.<br />
Die gesamte Liste finden Sie unter<br />
www.erfolg-magazin.de/top-experten/<br />
Bei der Benennung von »Top Experten« handelt es sich um eine redaktionelle<br />
Entscheidung des ERFOLG <strong>Magazin</strong>s. Die Redaktion sichtet regelmäßig<br />
Profile von Marktteilnehmern und prüft die Personen unter Zuhilfenahme<br />
öffentlich einsehbarer Informationen hinsichtlich fachlicher Qualifikation,<br />
Veröffentlichungen, Kundenbewertungen und Dauer der Tätigkeit. Nur<br />
natürliche Personen können als »Top Experten« benannt werden.<br />
INITIATIVE<br />
WACHSTUM<br />
Sabine Finkmann Unternehmensberatung<br />
manager review GmbH<br />
SL Management GmbH<br />
HV-Office Software- und Systemhaus GmbH<br />
hogatec.it GmbH<br />
IBEI GmbH<br />
Partnerunternehmen der Initiative Wachstum bekennen sich auch in<br />
Krisenzeiten zum Wirtschaftsstandort Deutschland, wollen diesem zu<br />
weiterem Wachstum verhelfen, sehen Investitionen als unternehmerische<br />
Verantwortung und sind bereit, auch weiterhin Arbeitsplätze<br />
in Deutschland zu schaffen und zu erhalten.<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
47
<strong>Erfolg</strong> <strong>Magazin</strong> Brand Ambassadors<br />
ERFOLG<br />
INSTAGRAM<br />
D A S L E S E N E R F O L G R E I C H E magazin BRAND AMBASSADORS<br />
BMotivation<br />
Jammer nicht, lebe!<br />
@bmotivation_de<br />
Unser Motto »Spreading the<br />
good vibes« richtet sich an<br />
Menschen, die einen Traum haben,<br />
jedoch noch nicht das richtige<br />
Mindset besitzen, um diesen<br />
zu verwirklichen. Wenn Du<br />
Dich für Persönlichkeitsentwicklung<br />
interessierst, dann schaue<br />
gerne bei uns vorbei.<br />
Maciej und Benny<br />
@jammer_nicht_lebe<br />
Schon Einstein sagte, es gebe<br />
viele Wege zum Glück und einer<br />
davon sei, aufzuhören zu jammern.<br />
Ich hab mir das nach einem<br />
Schicksals schlag zum Lebensmotto<br />
gemacht. Mein Blog soll Dir<br />
eine Quelle der Inspiration und<br />
Motivation sein. Es lohnt sich,<br />
seinen Träumen zu folgen und<br />
nie aufzugeben. Ich gehe leben!<br />
Kommst Du mit?<br />
<strong>Erfolg</strong> | Mindset<br />
ELALIHOLDING<br />
@erfolgsbedarf<br />
Du willst jeden Tag einen Prozent<br />
besser werden und dein maximales<br />
Potenzial ausschöpfen? Dann<br />
bist du bei uns genau richtig!<br />
Täglich erwarten dich neue praxiserprobte<br />
Tipps und Denkanstöße<br />
die dich persönlich wachsen<br />
lassen werden. Überzeuge<br />
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Gedankenretter<br />
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48 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong> jetzt umdrehen<br />
180°<br />
<strong>Erfolg</strong> jetzt umdrehen<br />
180°
JENNIFER LAWRENCE: WELTSTAR MIT DEM HERZEN AUF DER ZUNGE<br />
5/ <strong>2023</strong><br />
THE<br />
WEEKND<br />
DIE UNGLAUB<br />
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HERMANN<br />
SCHERER<br />
Deutschlands<br />
Ausnahme-<br />
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Julien Backhaus<br />
über Königsmacher<br />
TAYLOR SWIFT<br />
Eine Karriere, so groß<br />
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Volkswirtschaft<br />
500<br />
Die 500 wichtigsten Köpfe<br />
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Bilder: Nedeljko Radic, Oliver Reetz
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Editorial<br />
Julien Backhaus<br />
Verleger und<br />
Herausgeber<br />
Bild: Ronny Wunderlich<br />
Noch mehr<br />
<strong>Erfolg</strong> für Sie!<br />
Das nächste Heft<br />
erscheint am<br />
26. Oktober <strong>2023</strong><br />
Die 500 bedeutendsten Köpfe der <strong>Erfolg</strong>swelt<br />
Wie jedes Jahr wollen wir Ihnen als Leser des ERFOLG <strong>Magazin</strong>s<br />
die 500 wichtigsten Köpfe der <strong>Erfolg</strong>swelt aus dem deutschsprachigen<br />
Raum vorstellen. Wir beim ERFOLG <strong>Magazin</strong> sehen<br />
es als unsere Aufgabe an, diese Trainer, Coaches, Autoren und<br />
Influencer sichtbar zu machen. Wir tun das übrigens, ohne diese<br />
Personen im Vorhinein darüber zu informieren. Das führt so<br />
manches Mal dazu, dass die Persönlichkeiten bei uns fragen, ob<br />
wirklich sie gemeint seien. Denn Menschen merken oft nicht,<br />
dass sie einen positiven Einfluss auf die Welt ausüben. Sie machen<br />
einfach ihr Ding. Sie können sich diese Liste wie eine Art<br />
Watchlist vorstellen. In der Redaktion diskutieren wir darüber,<br />
wer in der Vergangenheit, aber natürlich auch in der Gegenwart,<br />
Einfluss auf die Einstellung der Bevölkerung zum Thema <strong>Erfolg</strong><br />
hat. Dabei ist klar, dass nicht jede Persönlichkeit auf die Ganzheit<br />
der Menschen wirkt. Viele dieser Persönlichkeiten haben<br />
Einfluss auf eine bestimmte Zielgruppe. Andere, insbesondere<br />
sehr prominente Persönlichkeiten, haben wiederum einen Einfluss<br />
auf überdurchschnittlich viele Menschen in der Bevölkerung.<br />
Arnold Schwarzenegger ist eines dieser Beispiele. Er ist<br />
kein <strong>Erfolg</strong>strainer, aber Autor, Schauspieler und Vortragsredner.<br />
Besonders bei seinen Vorträgen lehrt er viel über das Thema<br />
Mindset. Aber auch in seiner neuen Netflix-Doku. Ein deutsches<br />
Beispiel für jemanden, der großen Einfluss auf die <strong>Erfolg</strong>swelt<br />
hatte und immer noch hat, ist Hermann Scherer. Ihn nehmen wir<br />
in diesem Jahr in die ERFOLG <strong>Magazin</strong> Hall of Fame auf und<br />
ehren so sein Lebenswerk. Er hat nicht nur Millionen von Menschen<br />
inspiriert, sondern auch Tausende Brancheninsider ausgebildet<br />
und nachhaltig beeinflusst. Mehr zu seiner Geschichte<br />
lesen Sie auf den folgenden Seiten.<br />
Viel Vergnügen beim Lesen<br />
Ihr Julien Backhaus<br />
Impressum<br />
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<strong>Erfolg</strong> <strong>Magazin</strong> ISSN 25<strong>05</strong>7342<br />
Verlag Backhaus Verlag GmbH ist ein Unternehmen<br />
der Backhaus Mediengruppe Holding GmbH,<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
Julien Backhaus<br />
Redaktion/Grafik <strong>Erfolg</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Chefredakteur (V. i. S. d. P.): Julien D. Backhaus<br />
Redaktion: Anna Seifert, Martina Karaczko<br />
E-Mail: redaktion@backhausverlag.de<br />
Objektleitung: Judith Iben<br />
Layout und Gestaltung: Judith Iben,<br />
Stefanie Schulz, Christina Meyer<br />
E-Mail: magazine@backhausverlag.de<br />
Herausgeber, Verleger: Julien D. Backhaus<br />
Anschrift: Zum Flugplatz 44, 27356 Rotenburg<br />
Telefon: (0 42 68) 9 53 04 91<br />
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Alle Rechte vorbehalten.
<strong>Erfolg</strong><br />
IV<br />
www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong><br />
Königsmacher<br />
Hermann Scherer<br />
Deutschlands Ausnahme-Speaker<br />
Bild: Nedeljko Radic<br />
Fast fünf Millionen Euro Schulden<br />
– um die Übernahme dieser<br />
Summe hatte ihn sein Vater<br />
gebeten, erinnert sich Hermann<br />
Scherer. Warum genau er<br />
die Erbschaft antrat, kann der heutige<br />
<strong>Erfolg</strong>strainer und Positionierungsexperte<br />
rückblickend auch nicht mehr erklären;<br />
irgendwie werden wohl Liebe,<br />
Glaube und Hoffnung eine Rolle gespielt<br />
haben, mutmaßt er.<br />
Kein guter Start also für die Karriere<br />
des jungen Mannes aus Bayern, für den<br />
bislang eigentlich ein beschauliches Leben<br />
im familieneigenen Lebensmittelladen<br />
vorgesehen war. Und doch sollte<br />
dieses prägende Ereignis den Grundstein<br />
für seine unvergleichliche <strong>Erfolg</strong>sgeschichte<br />
legen. Denn heute kann sich<br />
der 59-Jährige zu den Top-Speakern<br />
Deutschlands zählen: Über 3.000 Vorträge<br />
hat er bisher vor einem zwei-Millionen-Publikum<br />
gehalten, er kann<br />
1.000 Veröffentlichungen in der Presse<br />
vorweisen, war an 30 Firmengründungen<br />
beteiligt, hat mehr als 60 Bücher<br />
veröffentlicht und 50.000.000 Euro Umsatz<br />
erwirtschaftet. Wie er das schaffte?<br />
Indem er sich nach der Maxime »Entweder<br />
ich mache Fehler oder ich leide«<br />
richtete, wie er uns gegenüber erklärt.<br />
Berufswahl Speaker – ein Volltreffer<br />
dank finanzieller Not<br />
Denn Fehlentscheidungen hat der heute<br />
erfahrene Unternehmer gerade in seiner<br />
Anfangszeit zuhauf getroffen. Im Angesicht<br />
des großen Schuldenbergs etwa<br />
überkommt ihn plötzlich Panik, die ihm<br />
das Gefühl gibt, rasch handeln zu müssen.<br />
»Ich hab natürlich gearbeitet wie<br />
ein Verrückter«, berichtet der jetzige<br />
Star-Unternehmer. Doch schnell zeigt<br />
sich: Mit harter Arbeit allein kommt er<br />
nicht weiter: Scherer hat das Einsehen,<br />
als ihm der zuständige Bankangestellte<br />
vorrechnet, dass er mit dieser Methode<br />
noch 137,5 Jahre bräuchte, um seine<br />
Schulden abzubezahlen.<br />
Was so viele hätte verzweifeln lassen,<br />
spornt den ehrgeizigen Unternehmer erneut<br />
an. Er beginnt, seine Ziele zu überdenken,<br />
pragmatisch zu planen und fasst<br />
somit den Entschluss, einen Neustart zu<br />
wagen und Redner zu werden. All das zu<br />
einer Zeit, in welcher der Beruf des Keynote<br />
Speakers lediglich einem kleinen<br />
Personenkreis bekannt ist und die gesamte<br />
Branche noch in den Kinderschuhen<br />
steckt. Doch Scherer bleibt bei seiner<br />
Entscheidung, denn hierdurch, so seine<br />
Überlegung, sei es ihm möglich, in einem<br />
Bereich Fuß zu fassen, in welchem der<br />
erfolgreiche Einstieg nicht von der Höhe<br />
des Eigenkapitals abhängig und stattdessen<br />
der persönliche Draht zum Publikum<br />
entscheidend sei. Denn einen solchen,<br />
davon ist Scherer zumindest anfänglich<br />
überzeugt, besitzt er, hat er doch bereits<br />
früher einmal vor einer kleinen Gruppe<br />
auf der Bühne gestanden und Coaching-<br />
Vorträge gehalten. Doch wieder kommt<br />
es anders als geplant: Bei seinem ersten<br />
Auftritt verlassen nach wenigen Minuten<br />
über die Hälfte der 700 Zuschauer den<br />
Raum – ein prägendes Ereignis, an das<br />
Scherer später noch oft zurückdenken<br />
wird – und doch bleibt er hartnäckig,<br />
nutzt trotz aller Selbstzweifel und ohne<br />
Plan B auch dieses Debakel zu seinen<br />
Gunsten und richtet seinen Fokus ein<br />
weiteres Mal neu aus.<br />
Priorität: Sichtbarkeit!<br />
»Damals wollte ich zum Unverständnis<br />
meiner Partnerin unbedingt sichtbar werden«,<br />
erzählt uns der heutige Star der<br />
Speakerszene. Seine ersten Misserfolge als<br />
Redner hätten ihm vor allem eines deutlich<br />
vor Augen geführt: Dass Qualität allein<br />
nicht ausreicht. »Was nützt es, gut zu<br />
sein, wenn es niemand weiß? Was nützt<br />
es, besser zu sein, wenn sich andere besser<br />
verkaufen?«, fragt er. Statt durch Inhalte,<br />
so Scherers These, müsse Sichtbarkeit<br />
durch Effizienz geschaffen werden.<br />
Eine Schlüsselrolle für seinen eigenen<br />
<strong>Erfolg</strong> habe jedenfalls das Anlegen einer<br />
Not-to-do-Liste gespielt. Durch sie habe<br />
er sich auf das Wesentliche fokussieren<br />
können – habe verstanden, dass es notwendig<br />
sei, Inhalte zu reduzieren, um die<br />
Performance zu verbessern.<br />
Und so setzt er in den nächsten Jahren<br />
alles daran, dass seine Karriere Fahrt aufnimmt:<br />
Scherer vernetzt sich mit gefragten<br />
Kollegen und festigt dabei unablässig<br />
die eigene Position. Schnell macht er sich<br />
als intuitiver Draufgänger einen Namen,<br />
der von Innovationskraft nur so strotzt<br />
und der dank seines Charmes mal von<br />
einer Moderatoren-Legende wie Hans<br />
Meiser eingeladen wird, mal mit dem damaligen<br />
US-Präsidenten Bill Clinton zu<br />
Abend essen darf. Gerade Letzteres ist ein<br />
denkwürdiges Treffen, das Scherer später<br />
als den Durchbuch für seine Speaker-Karriere<br />
bezeichnet. Und tatsächlich gelingt<br />
»Was nützt es, gut zu sein, wenn es<br />
niemand weiß? Was nützt es, besser zu<br />
sein, wenn sich andere besser verkaufen?«<br />
– Hermann Scherer<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
V
<strong>Erfolg</strong><br />
»Kein Geld zu haben, ist schrecklich genug, doppelt weh tut es,<br />
wenn ich an die vielen talentierten, gebildeten und großartigen<br />
Menschen denke, die kein Geld haben, weil sie es nicht schaffen,<br />
ihre PS auf die Straße zu bringen!«<br />
– Hermann Scherer<br />
dem Aufsteiger bald darauf das Unfassbare:<br />
Nur fünf Jahre, nachdem er sein<br />
Leben radikal veränderte, kann er seine<br />
Millionenschulden tilgen.<br />
Vom »Mittelmaß« auf die »Pole Position«<br />
Doch damit ist Scherer keineswegs am<br />
Ziel angelangt – jetzt, da er begriffen hat,<br />
dass Geld nicht nur Mittel zum Zweck<br />
ist, beginnt er, auch andere Ideen auf<br />
ihren wirtschaftlichen Nutzen hin zu testen<br />
und seine Marktpräsenz stetig zu erweitern.<br />
Die Businesswelt erkennt<br />
schnell, welche Relevanz seiner pointierten<br />
Thesen innewohnt – und so wird aus<br />
dem bekannten Redner bald auch ein<br />
gefeierter Autor: Bereits sein im Jahr<br />
2009 erschienenes Buch »Jenseits vom<br />
Mittelmaß« erreicht auf Anhieb Platz<br />
Eins der Top-Ten-Liste des »Hamburger<br />
Abendblatt«, eine Leistung, die er schon<br />
im Jahr 2011 übertreffen kann: Da wird<br />
sein Werk »Glückskinder« zu einem derartigen<br />
Verkaufsschlager, dass Scherer<br />
sich von nun an »Spiegel«-Bestsellerautor<br />
nennen darf. Mehrmals noch wird<br />
ihm diese Ehre zuteilwerden – beispielsweise<br />
im Jahr 2016, als sein Ratgeber<br />
»Fokus!« erscheint.<br />
Da ist die Marke Hermann Scherer auch<br />
längst in anderen Bereichen zum Synonym<br />
für wirtschaftlichen <strong>Erfolg</strong> geworden,<br />
wie die zahlreichen Auszeichnungen<br />
des Multitalents belegen: 2012 ist Scherer<br />
Vortragsredner des Jahres, 2013 erhält er<br />
den Grand prix d’exellence des conférenciers<br />
européene. Sowohl im Jahr 2020 und<br />
2021 wird sein Unternehmen, die Scherer<br />
GmbH, als »Focus Wachstumschampion«<br />
ausgezeichnet und 2022 von den Financial<br />
Times als eine von Europe‘s Fastest<br />
Growing Companies geführt. Ihren vorläufigen<br />
Höhepunkt findet Scherers Karriere<br />
im Jahr <strong>2023</strong> mit der Veröffentlichung<br />
seines jüngsten Buches: »Pole<br />
Position« heißt das Werk, in dem er sich<br />
mit dem richtigen Maß an Positionierung<br />
befasst – ein Thema, mit dem er aufgrund<br />
seines eigenen Werdegangs so vertraut ist,<br />
dass er es mittlerweile zu seinem Tätigkeitsschwerpunkt<br />
erklärt hat.<br />
Scherer – auch abseits der Bühne<br />
stets der Mittelpunkt<br />
Denn die große Bühne überlässt Scherer<br />
in den letzten Jahren gerne denjenigen,<br />
für die er als Berater fungiert. Mit seiner<br />
Erfahrung will er jetzt anderen die Krisen<br />
ersparen, die er aufgrund seiner anfänglichen<br />
Naivität durchleben musste:<br />
»Kein Geld zu haben, ist schrecklich genug,<br />
doppelt weh tut es, wenn ich an die<br />
VI<br />
www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong><br />
»<strong>Erfolg</strong>reiche Menschen starten und machen sich auf den Weg.<br />
Sicherlich werden sie auf ihrem Weg mal stolpern oder müssen<br />
etwas korrigieren, aber sie trauen sich aktiv zu werden und verlieren<br />
sich nicht in Perfektion.«<br />
– Hermann Scherer<br />
vielen talentierten, gebildeten und großartigen<br />
Menschen denke, die kein Geld<br />
haben, weil sie es nicht schaffen, ihre PS<br />
auf die Straße zu bringen!«, so fasst er es<br />
uns gegenüber zusammen. Das Rüstzeug,<br />
das seine Kunden sichtbar werden<br />
ließe, basiere dabei immer auf demselben<br />
Vorgehen.<br />
Damit er sie optimal positionieren könne,<br />
müssten sich diese in eine gedankliche<br />
Schublade stecken lassen – etwas, das die<br />
meisten Menschen am liebsten vermeiden<br />
würden, wie Scherer weiß. Doch der Ausnahme-Unternehmer<br />
beharrt darauf,<br />
denn gerade, wenn es um den Vertrieb<br />
einer wenig greifbaren Dienstleistung<br />
ginge, sei es wichtig, dass die Konsumenten<br />
eine Verbindung zu dem Gesicht hinter<br />
dem Produkt aufbauen könnten. »Ich<br />
glaube, dass Apple ohne Steve Jobs oder<br />
Tesla ohne Elon Musk nicht an den Punkten<br />
ihrer <strong>Erfolg</strong>sgeschichten stehen würden,<br />
an denen wir sie heute sehen«, stellt<br />
er fest. Sei die richtige Position erst einmal<br />
gefunden, gelte es, die eigenen Ideen<br />
schnell umzusetzen – nicht jedem könne<br />
er dabei helfen, gibt Scherer zu: Einige<br />
Menschen sehe er nach Monaten der Beratung<br />
wieder und sie feilten noch immer<br />
an ihrer Positionierung. »Diese Menschen<br />
sterben mit einer Feile in der Hand«,<br />
bringt es der Positionierungsexperte auf<br />
den Punkt. Doch von solchen Rückschlägen<br />
hat sich Scherer schon früher nicht<br />
aufhalten lassen – und er tut es bis heute<br />
nicht, sprechen doch auch die Zahlen für<br />
ihn eine klare Sprache: Bereits 40 der von<br />
ihm betreuten Kunden seien heute unter<br />
den 100 einflussreichsten <strong>Erfolg</strong>strainern<br />
in deutschsprachigen Raum zu finden,<br />
berichtet er stolz.<br />
Ob er eine These dazu habe, was einen<br />
erfolgreichen Menschen ausmache,<br />
wollen wir wissen. Seine Antwort folgt<br />
prompt: »<strong>Erfolg</strong>reiche Menschen starten<br />
und machen sich auf den Weg. Sicherlich<br />
werden sie auf ihrem Weg mal<br />
stolpern oder müssen etwas korrigieren,<br />
aber sie trauen sich aktiv zu werden<br />
und verlieren sich nicht in Perfektion«.<br />
Es sind Worte, die auf kaum<br />
jemanden besser passen als auf Scherer<br />
selbst. Mit Ehrgeiz, Mut, einer nahezu<br />
unbändigen Schaffenskraft und einer<br />
gehörigen Portion Neugier ist es ihm<br />
gelungen, eine nahezu ausweglos erscheinende<br />
Situation in ein Karrieresprungbrett<br />
zu verwandeln. So hat er es<br />
bis an die Spitze der deutschen Speaker-<br />
Landschaft geschafft – an einen Platz,<br />
von dem er bis heute nach neuen Zielen<br />
Ausschau hält. AS<br />
Bilder: Hermann Scherer, privat<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
VII
<strong>Erfolg</strong><br />
DIE500<br />
WICHTIGSTEN KÖPFE<br />
DER ERFOLGSWELT<br />
Arnold, Frank<br />
Schweiz<br />
Bäuerlein, Andreas<br />
Deutschland<br />
Baulig, Andreas<br />
Deutschland<br />
Baulig, Markus<br />
Deutschland<br />
Beck, Tobias<br />
Deutschland<br />
Beilharz, Felix<br />
Deutschland<br />
Ben Said, Daniela<br />
Deutschland<br />
Berg, Benjamin<br />
Deutschland<br />
Bergauer, Theo<br />
Deutschland<br />
Berlin, Dan<br />
Deutschland<br />
Bock, Julia<br />
Deutschland<br />
Bock, Petra<br />
Deutschland<br />
Bohlen, Dieter<br />
Deutschland<br />
Böhm, Rüdiger<br />
Schweiz<br />
Borbonus, René<br />
Deutschland<br />
Boros, Philipp<br />
Deutschland<br />
Bourgeois, Marion<br />
Deutschland<br />
Brandl, Günter<br />
Deutschland<br />
Brandl, Peter<br />
Deutschland<br />
Braun, Roman<br />
Österreich<br />
Brell, Andreas Enrico<br />
Deutschland<br />
Brocke, Karsten<br />
Deutschland<br />
Bröer, Holger<br />
Deutschland/USA<br />
AAbdel-Latif, Adel<br />
Asgodom, Sabine<br />
Deutschland<br />
Betschart, Martin<br />
Schweiz<br />
Bronder, Stefan<br />
Deutschland<br />
Schweiz<br />
Asmus, Frank<br />
Deutschland<br />
Betz, Robert<br />
Deutschland<br />
Brüne, Natalie<br />
Deutschland<br />
Abert, Eva<br />
Deutschland<br />
Auch-Schwelk, Annette<br />
Österreich<br />
Beyreuther, Carsten<br />
Schweiz<br />
Brych, Dave<br />
Deutschland<br />
Ahlfeld, Benedikt<br />
Österreich<br />
Aumann, Matthias<br />
Deutschland<br />
Biesinger, Rainer<br />
Deutschland<br />
Buchenau, Peter<br />
Deutschland<br />
Aichhorn, Ulrike<br />
Österreich<br />
Binggeli, Otto<br />
Schweiz<br />
Ain, Tobias<br />
Deutschland<br />
Birkel, Yvonne<br />
Deutschland<br />
Aminati, Daniel<br />
Deutschland<br />
BBandt, Michael<br />
Bischoff, Christian<br />
Deutschland<br />
Appelt, Marcus<br />
Deutschland<br />
Arndt, Roland<br />
Deutschland<br />
Deutschland<br />
Barghoorn, Kolja<br />
Deutschland<br />
Blatter, Ivan<br />
Schweiz<br />
Boampong, Sascha<br />
Deutschland<br />
Buhr, Andreas<br />
Deutschland<br />
VIII<br />
www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong><br />
Burkhart, Steffi<br />
Deutschland<br />
Dasch, Benjamin<br />
Deutschland<br />
Egger, Alexander<br />
Österreich<br />
Flak, JyotiMa<br />
Deutschland<br />
Busch, Volker<br />
Deutschland<br />
Davis, Zach<br />
Deutschland<br />
Ehlers, Michael<br />
Deutschland<br />
Flieshardt, Sven<br />
Deutschland<br />
Buschhaus, Nadin<br />
Deutschland<br />
de Bark, Yvonne<br />
Deutschland<br />
Emmerich, Sarah<br />
Deutschland<br />
Forrer, Onur<br />
Schweiz<br />
Dederichs, Stefan<br />
Deutschland<br />
Enkelmann, Claudia<br />
Deutschland<br />
Först, Regina<br />
Deutschland<br />
Deißler, Nina<br />
Deutschland<br />
Erni, Bruno<br />
Schweiz<br />
Förster, Anja<br />
Deutschland<br />
CCalmund, Reiner<br />
Desai, Sarah<br />
Deutschland<br />
Ernst, Lea<br />
Deutschland<br />
Frädrich, Stefan<br />
Deutschland<br />
Deutschland<br />
Deuser, Klaus-Jürgen<br />
Deutschland<br />
Ess, Karl<br />
Deutschland<br />
Fragrance, Jeremy<br />
Deutschland<br />
Catrini, Claudio<br />
Deutschland<br />
Dierssen, Mike<br />
Deutschland<br />
Etzold, Veit<br />
Deutschland<br />
Franckh, Pierre<br />
Deutschland<br />
Dietz, Susanne<br />
Deutschland<br />
Franke, Patricia<br />
Deutschland<br />
Dittmann, Titus<br />
Deutschland<br />
Franzen, Sven<br />
Deutschland<br />
Dobelli, Rolf<br />
Schweiz<br />
FFaßbender, Alexander Maria<br />
Frenk, Rafael<br />
Deutschland<br />
Christiani, Alexander<br />
Deutschland<br />
Drachenberg, Jacob<br />
Deutschland<br />
Dübbert, Vivienne<br />
Deutschland<br />
Spanien<br />
Fasching, Wolfgang<br />
Österreich<br />
Frey, Jürgen<br />
Deutschland<br />
Corssen, Jens<br />
Deutschland<br />
Dudas, Stefan<br />
Schweiz<br />
Feier, Danien<br />
Deutschland/Dubai<br />
Crameri, Ernst<br />
Schweiz<br />
Dunker, Frank<br />
Deutschland<br />
Felte, Frank<br />
Deutschland<br />
Bilder: Patrick Reymann (Momentesammler), Claudio di Maria, Nadia Christiani, Feminess ®<br />
Crowd, Elisha<br />
Deutschland<br />
Czerner, Markus<br />
Deutschland<br />
DDahlke, Rüdiger<br />
Deutschland<br />
Danz, Gerriet<br />
Deutschland<br />
EEckardt, Katja<br />
Deutschland<br />
Eckert, Gabriele<br />
Deutschland/USA<br />
Eckhardt, Timo<br />
Deutschland<br />
Eckstein, Holger<br />
Deutschland<br />
Feltes, Florian<br />
Deutschland<br />
Ferster, Katharina<br />
Deutschland<br />
Fey, Gudrun<br />
Deutschland<br />
Feyh, Pascal<br />
Deutschland<br />
Fink, Klaus-J.<br />
Deutschland<br />
Fischbacher, Arno<br />
Österreich<br />
Fischer, Alex<br />
Deutschland<br />
Friess-Henze, Marina<br />
Deutschland<br />
Fritze, Nicola<br />
Deutschland<br />
Fuchs, Klara<br />
Deutschland<br />
Funk, Christopher<br />
Deutschland<br />
Funke, Uli<br />
Deutschland<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
IX
<strong>Erfolg</strong><br />
G<br />
Gnilenka, Gloria<br />
Deutschland<br />
Hager, Mike<br />
Deutschland<br />
Hagmaier, Ardeschyr<br />
Deutschland<br />
Hilker, Claudia<br />
Deutschland<br />
Hofert, Svenja<br />
Deutschland<br />
Hahne, Rayk<br />
Deutschland<br />
Hofmann, Christine<br />
Deutschland<br />
Galal, Marc<br />
Deutschland<br />
Haider, Siegfried<br />
Deutschland<br />
Hofmann, Markus<br />
Deutschland<br />
Gálvez, Cristián<br />
Deutschland<br />
Gamm, Frieder<br />
Deutschland<br />
Goerke, Dominik<br />
Deutschland<br />
Händeler, Erik<br />
Deutschland<br />
Hannawald, Sven<br />
Deutschland<br />
Höller, Jürgen<br />
Deutschland<br />
Höller, Miriam<br />
Deutschland<br />
Garcia, Isabel<br />
Deutschland<br />
Gonzalez, Manuel<br />
Deutschland<br />
Hartmann, Alexander<br />
Deutschland<br />
Hollywood, Calvin<br />
Deutschland<br />
Garten, Matthias<br />
Deutschland<br />
Gramminger, Marvin<br />
Deutschland<br />
Haunsperger, Joschi<br />
Deutschland<br />
Holzhey, Katja<br />
Deutschland<br />
Gärtner, Christian<br />
Deutschland<br />
Gräter, Norman<br />
Deutschland<br />
Hausenblas, Michael<br />
Deutschland<br />
Homm, Florian<br />
Deutschland<br />
Gassert, Marc<br />
Deutschland<br />
Greiner, Patrick<br />
Deutschland<br />
Havener, Thorsten<br />
Deutschland<br />
Hörhan, Gerald<br />
Österreich<br />
Gay, Friedbert<br />
Deutschland<br />
Grieger-Langer, Suzanne<br />
Deutschland<br />
Heck, Sergej<br />
Schweiz<br />
Hosp, Julian<br />
Singapur<br />
Geffroy, Edgar<br />
Deutschland<br />
Gross, Stefan<br />
Deutschland<br />
Heimsoeth, Antje<br />
Deutschland<br />
Hübner, Sabine<br />
Österreich<br />
Geisselhart, Oliver<br />
Deutschland<br />
Groth, Alexander<br />
Deutschland<br />
Hein, Monika<br />
Deutschland<br />
Hüls, Erna<br />
Deutschland<br />
Geringer, Nick<br />
Deutschland<br />
Grün, Anselm<br />
Deutschland<br />
Heinrich, Stephan<br />
Deutschland<br />
Hümmeke, Frederik<br />
Deutschland<br />
Geropp, Bernd<br />
Deutschland<br />
Grundl, Boris<br />
Deutschland<br />
Heinz, Christian<br />
Deutschland<br />
Husemann, Valerie<br />
Deutschland<br />
Giesecke, Alexander<br />
Deutschland<br />
Heizmann, Patric<br />
Deutschland<br />
Gladitz, Robert<br />
Deutschland<br />
Held, Benedikt<br />
Deutschland<br />
HHaas, Martina<br />
Heller, Stefan<br />
Deutschland<br />
Deutschland<br />
Herde, Laura<br />
Deutschland<br />
IIllgner, Jens<br />
Deutschland<br />
Habermehl, Markus<br />
Estland<br />
Herger, Mario<br />
Deutschland/USA<br />
Imbimbo, Guglielmo<br />
Schweiz<br />
Glööckler, Harald<br />
Deutschland<br />
Hagenow, Frank<br />
Deutschland<br />
Hager, Jakob<br />
Deutschland<br />
Herzog, Matthias<br />
Deutschland<br />
Hildebrand, Timo<br />
Deutschland<br />
Imren, Bora<br />
Deutschland<br />
Indra, Ethan<br />
Österr<br />
X<br />
www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong><br />
J<br />
Knoblauch, Jörg<br />
Deutschland<br />
Knopf, Marcel<br />
Deutschland<br />
Küffner, Andreas<br />
Deutschland<br />
Kulhavy, Gerd<br />
Deutschland<br />
Jachtchenko, Wladislaw<br />
Deutschland<br />
Kattilathu, Biyon<br />
Deutschland<br />
Knossalla, Matthias<br />
Deutschland<br />
Kobjoll, Klaus<br />
Deutschland<br />
Kult, Lauri<br />
Deutschland<br />
Küpper, Burkhard<br />
Deutschland<br />
Jaff, Aya<br />
Deutschland<br />
Kaufmann, Alexander<br />
Deutschland<br />
Kochendörfer, Patrick<br />
Deutschland<br />
Küstenmacher, Werner Tiki<br />
Deutschland<br />
Jagersbacher, Michael<br />
Österreich<br />
Kaules, Tom<br />
Deutschland<br />
Kogler, Stefanie<br />
Österreich<br />
Janak, Simone<br />
Österreich<br />
Keese, Christoph<br />
Deutschland<br />
Kogler, Thomas<br />
Österreich<br />
Jekel, Thorsten<br />
Deutschland<br />
Keil, Philip<br />
Deutschland<br />
Kohl, Walter<br />
Deutschland<br />
LLambert, Dirk Michael<br />
Jörn, Gereon<br />
Deutschland<br />
Kelly, Joey<br />
Deutschland<br />
Kolbusa, Matthias<br />
Deutschland<br />
Deutschland<br />
Joy, Chrissi<br />
Deutschland<br />
Kenanoğlu, Faheem<br />
Deutschland<br />
Koroma, Thaddaeus<br />
Deutschland/USA<br />
Lamm, Michael<br />
Deutschland<br />
Jung, Stephan<br />
Deutschland<br />
Kessler, Gunnar<br />
Deutschland<br />
Kostadinova, Nelly<br />
Deutschland<br />
Landgraf, Daniela<br />
Deutschland<br />
Kimich, Claudia<br />
Deutschland<br />
Kracke, Holger<br />
Deutschland<br />
Landsiedel, Stephan<br />
Deutschland<br />
Kirchner, Steffen<br />
Deutschland<br />
Kratz, Karl<br />
Deutschland<br />
Lange, Dieter<br />
Deutschland<br />
Bilder: IMAGO / Future Image (W. Cornelius), Phil Design Philipp Baumeister, Stephan Zimmer, Lighthousestudio<br />
Kahn, Oliver<br />
Deutschland<br />
Kakmaci, Kerim<br />
Deutschland<br />
Kalman, Burak<br />
Deutschland<br />
Karem, Oscar<br />
Österreich<br />
Karim, Rabih<br />
Deutschland<br />
Karl, Edith<br />
Österreich<br />
Kastenmüller, Jeffrey<br />
Deutschland<br />
Klapheck, Martin<br />
Deutschland<br />
Klar, Andreas<br />
Deutschland<br />
Klitschko, Wladimir<br />
Deutschland<br />
Klöckner, Bernd<br />
Deutschland<br />
Klopp, Jürgen<br />
Deutschland<br />
Klußmann, Thomas<br />
Deutschland<br />
Kmenta, Roman<br />
Österreich<br />
Knedel, Thomas<br />
Deutschland<br />
Krespach, Daniel<br />
Deutschland<br />
Kreuter, Dirk<br />
Deutschland/Dubai<br />
Kreuz, Peter<br />
Deutschland<br />
Kroeger, Steve<br />
Deutschland<br />
Langheinrich, Michael<br />
Deutschland<br />
Langhoff, Lutz<br />
Deutschland<br />
Laschkolnig, Martin<br />
Österreich<br />
Lauk, Marcus<br />
Deutschland<br />
Lauterbach, Heiner<br />
Deutschland<br />
Lauterbach, Victoria<br />
Deutschland<br />
Lejeune, Erich<br />
Deutschland<br />
Lembke, Gerald<br />
Deutschland<br />
KKahn, Axel<br />
Deutschland<br />
Kitz, Volker<br />
Deutschland<br />
Kreissig, Daniela<br />
Deutschland<br />
Langenscheidt, Florian<br />
Deutschland<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
XI
<strong>Erfolg</strong><br />
Letzner, Frédéric<br />
Deutschland<br />
Marci, Alexander<br />
Deutschland<br />
Moore, Renée<br />
Deutschland<br />
Oberüber, Max<br />
Deutschland<br />
Ley, Ulrike<br />
Deutschland<br />
Martin, Leo<br />
Deutschland<br />
Müller, Alexander<br />
Deutschland<br />
Onaran, Tijen<br />
Deutschland<br />
Liebetrau, Axel<br />
Deutschland<br />
Maschmeyer, Carsten<br />
Deutschland<br />
Müller, Annabel<br />
Deutschland<br />
Osmanovic, Cemal<br />
Deutschland<br />
Lieverz, Margit<br />
Deutschland<br />
Maske, Henry<br />
Deutschland<br />
Müller, Dirk<br />
Deutschland<br />
Otte, Max<br />
Deutschland<br />
Limbeck, Martin<br />
Deutschland<br />
Matschnig, Monika<br />
Deutschland<br />
Müller, Franziska<br />
Deutschland<br />
Ouattara, Ben<br />
Deutschland/Dubai<br />
Lindau, Andrea<br />
Deutschland<br />
May, André<br />
Deutschland<br />
Multerer, Dominic<br />
Deutschland<br />
Overlack, Bert<br />
Deutschland<br />
Lindau, Veit<br />
Deutschland<br />
Owo, Mike<br />
Deutschland/Dubai<br />
Lindemann, Christian<br />
Deutschland<br />
Özkısaoglu, Ilkay<br />
Deutschland<br />
Lindenau, Ilona<br />
Deutschland<br />
Lischka, Gesa<br />
Deutschland<br />
Löhken, Sylvia<br />
Deutschland<br />
McDavid, Janis<br />
Deutschland<br />
NNasher, Jack<br />
Deutschland<br />
Naughton, Carl<br />
Deutschland<br />
PParsaian, Pedram<br />
Löhr, Jörg<br />
Deutschland<br />
Meier, Urs<br />
Schweiz<br />
Navidi, Sandra<br />
Deutschland/USA<br />
Österreich<br />
Loosen, Heike<br />
Deutschland<br />
Meissner, Philip<br />
Deutschland<br />
Nawrot, Manuel<br />
Deutschland<br />
Pathé, Nicole<br />
Deutschland<br />
Lorenz, Sven<br />
Deutschland<br />
Menter, Jim<br />
Deutschland<br />
Nawrot, Roman<br />
Deutschland<br />
Pausder, Verena<br />
Deutschland<br />
Michalik, Regina<br />
Deutschland<br />
Niazi-Hoffmann, Javid<br />
Deutschland<br />
Pehlivan, Gönül<br />
Deutschland<br />
Micic, Pero<br />
Deutschland<br />
Nickel, Susanne<br />
Deutschland<br />
Pesch, Nicholas<br />
Deutschland<br />
MMähren, Jakob<br />
Mingers, Markus<br />
Deutschland<br />
Novakovic, Dejan<br />
Österreich<br />
Petek, Rainer<br />
Deutschland<br />
Deutschland<br />
Misar, Jana<br />
Österreich/Spanien<br />
Nussbaum, Cordula<br />
Deutschland<br />
Peukert, Martina<br />
Deutschland<br />
Malik, Fredmund<br />
Österreich<br />
Misar, Paul<br />
Österreich/Spanien<br />
Pfeffer, Nicole<br />
Deutschland<br />
Mankevich, Maxim<br />
Deutschland<br />
Moeller, Ralf<br />
Deutschland/USA<br />
Pilsl, Karl<br />
Deutschland<br />
Mansla, Sebastian<br />
Deutschland<br />
Moestl, Bernhard<br />
Österreich<br />
OObermaier, Pamela<br />
Platte, Sven<br />
Deutschland<br />
Marburger, Manuel<br />
Deutschland<br />
Molcho, Samy<br />
Österreich<br />
Österreich<br />
Platzer, Torben<br />
Deutschland<br />
XII<br />
www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong><br />
Plikat, Raoul<br />
Deutschland/Dubai<br />
Reinhardt, Alex<br />
Deutschland<br />
Scheelen, Frank<br />
Deutschland<br />
Schreiber, Christoph<br />
Deutschland<br />
Pöhm, Matthias<br />
Deutschland<br />
Reinwarth, Alexandra<br />
Deutschland<br />
Schüller, Anne<br />
Deutschland<br />
Polk, Petra<br />
Deutschland<br />
Reiser, Patrick<br />
Deutschland<br />
Schultze, Sven<br />
Deutschland<br />
Pommer, Katharina<br />
Deutschland<br />
Remus, Marcel<br />
Deutschland/Spanien<br />
Schulz, Benjamin<br />
Deutschland<br />
Porsch, Katja<br />
Deutschland<br />
Pott, Oliver<br />
Deutschland<br />
Rethaber, Tobias<br />
Deutschland<br />
Richter, Damian<br />
Deutschland<br />
Scherer, Hermann<br />
Deutschland<br />
Schumacher, Oliver<br />
Deutschland<br />
Schuster, Gunnar<br />
Deutschland<br />
Precht, Richard David<br />
Deutschland<br />
Rieder, Uwe<br />
Deutschland<br />
Scherer, Kerstin<br />
Deutschland<br />
Promm, Eric<br />
Deutschland<br />
Riederle, Philipp<br />
Deutschland<br />
Schippke, Marc<br />
Schweiz<br />
Przybylski, Dawid<br />
Deutschland<br />
Riedl, Alexander<br />
Deutschland<br />
Schlechter, Thomas<br />
Deutschland<br />
Psaridis, Harald<br />
Österreich<br />
Ritter, Steffen<br />
Deutschland<br />
Rossié, Michael<br />
Deutschland<br />
Schlenzig, Tim<br />
Deutschland<br />
Schlosser, Tobias<br />
Deutschland<br />
Schwarzenegger, Arnold<br />
Österreich/USA<br />
Rouzbeh, Adrian<br />
Deutschland<br />
Schmidt, Dirk<br />
Deutschland<br />
Schweizer, Jochen<br />
Deutschland<br />
QQuante, Ludger<br />
Ruge, Nina<br />
Deutschland<br />
Schmiel, Rolf<br />
Deutschland<br />
Seiler, Laura Malina<br />
Deutschland/USA<br />
Deutschland<br />
Rumohr, Joachim<br />
Deutschland<br />
Schmitt, Ralf<br />
Deutschland<br />
Seiwert, Lothar<br />
Deutschland<br />
Rusch, Alex<br />
Schweiz<br />
Schmitz, Karl Werner<br />
Deutschland<br />
Semmelroth, Philip<br />
Deutschland<br />
Schmitz, Ralf<br />
Deutschland/Spanien<br />
Shalaby, Ash<br />
Deutschland<br />
RRankel, Roger<br />
Schneider, Theresa<br />
Deutschland<br />
Shiripour, Said<br />
Deutschland/Dubai<br />
Bilder: IMAGO / Steffen Schellhorn, Nedeljko Radic, IMAGO / SKATA<br />
Deutschland<br />
Rappenglück, Stefan<br />
Deutschland<br />
Rassi, Elmar<br />
Deutschland<br />
Rath, Carsten<br />
Deutschland<br />
Reichel, Tim<br />
Deutschland<br />
SSawtschenko, Peter<br />
Deutschland<br />
Schäfer, Bodo<br />
Deutschland<br />
Schandl, Gabriel<br />
Österreich<br />
Scharnweber, Denys<br />
Schweiz<br />
Schnitzenbaumer, Nina<br />
Deutschland<br />
Schober, Ewald<br />
Deutschland<br />
Schönau, Yvonne<br />
Deutschland<br />
Schönbach, Lenny<br />
Deutschland<br />
Schork, Nicolai<br />
Deutschland<br />
Sideropoulos, Susan<br />
Deutschland<br />
Silberberger, Michael<br />
Deutschland<br />
Silver, Greta<br />
Deutschland<br />
Simon, Hermann<br />
Deutschland<br />
Söder, Danny<br />
Deutschland<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
XIII
<strong>Erfolg</strong><br />
Söder, Robin<br />
Deutschland<br />
Soost, Detlef<br />
Deutschland<br />
Susan, Anouk Ellen<br />
Deutschland<br />
Szeliga, Roman<br />
Österreich<br />
Topf, Cornelia<br />
Deutschland<br />
Traupe, Julius<br />
Deutschland<br />
W<br />
Sprenger, Reinhard<br />
Deutschland<br />
Sridhar, Kishor<br />
Deutschland<br />
Wachs, Friedhelm<br />
Deutschland<br />
Stahl, Carsten<br />
Deutschland<br />
TTaha, Gaffar<br />
Deutschland<br />
UÜres, Kemal<br />
Deutschland<br />
Wagner, Ronny<br />
Deutschland<br />
Stahl, Stefanie<br />
Deutschland<br />
Wald, Mathias<br />
Deutschland<br />
Stahl, Ulrike<br />
Deutschland<br />
Täuber, Marcus<br />
Österreich<br />
Uth, Carmen<br />
Deutschland<br />
Weinstock, Daniel<br />
Deutschland/Spanien<br />
Staniek, Patricia<br />
Österreich<br />
Taxis, Tim<br />
Deutschland<br />
Uth, Hans-Jürgen<br />
Deutschland<br />
Weiß, Max<br />
Deutschland<br />
Staub, Gregor<br />
Schweiz<br />
Teege, Christoph<br />
Deutschland<br />
Weixlbaumer, Elmar<br />
Österreich<br />
Steiner, Chris<br />
Deutschland<br />
Tempel, Katharina<br />
Deutschland<br />
Westermeyer, Philipp<br />
Deutschland<br />
Steiner, Gabi<br />
Deutschland<br />
Tepperwein, Kurt<br />
Deutschland<br />
VVahldieck, Stefan<br />
Westphal, Susanne<br />
Deutschland<br />
Steiner, Tim<br />
Deutschland<br />
Thelen, Frank<br />
Deutschland<br />
Deutschland<br />
Whitney, Annabell<br />
Deutschland<br />
Stelljes, Kris<br />
Deutschland/Spanien<br />
Thomas, Boris<br />
Deutschland<br />
Verra, Stefan<br />
Österreich<br />
Wiebelt, Marco<br />
Deutschland<br />
Stenzhorn, Raphael<br />
Deutschland<br />
Volz, Regina<br />
Deutschland<br />
Wiechowski, Natalia<br />
Deutschland/Dubai<br />
Sterzenbach, Katja<br />
Deutschland<br />
von Fournier, Cay<br />
Deutschland<br />
Wilde, Frank<br />
Deutschland<br />
Sterzenbach, Slatco<br />
Deutschland<br />
von Grafenstein, Uwe<br />
Deutschland<br />
Willers, Céline Flores<br />
Deutschland<br />
Stielau-Pallas, Alfred<br />
Deutschland<br />
Strachowitz, Michael<br />
Deutschland<br />
Thönnessen, Felix<br />
Deutschland<br />
von Kunhardt, Michael<br />
Deutschland<br />
von Massenbach, Rainer<br />
Deutschland<br />
Wind, Patrick<br />
Österreich<br />
Winterlich, Jörg<br />
Deutschland<br />
Strauch, Vera<br />
Deutschland<br />
Thust, Wolfgang<br />
Deutschland<br />
von Münchhausen, Marco<br />
Deutschland<br />
Winzer, Ulrike<br />
Deutschland<br />
Strobach, Julie<br />
Deutschland<br />
Timm, Laura<br />
Deutschland<br />
Wittmann, Thorsten<br />
Deutschland<br />
Stuhlmiller, Michael<br />
Deutschland<br />
Tolle, Eckhart<br />
Deutschland<br />
Wolff, Bernhard<br />
Deutschland<br />
Summhammer, Evelyn<br />
Österreich<br />
Tomas, Jens<br />
Deutschland<br />
XIV<br />
www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . ERFOLG magazin
Y<br />
HALL FAME<br />
OF<br />
Yalcin, Saygin<br />
Deutschland/Dubai<br />
Hermann Scherer<br />
Yazan, Yasemin<br />
Deutschland<br />
Yilmaz, Bahar<br />
Deutschland<br />
Yotta, Bastian<br />
Deutschland/USA<br />
VON VERLEGER JULIEN BACKHAUS<br />
Bilder: privat, Verlagsgruppe Random House<br />
ZZeletzki, Jil<br />
Deutschland<br />
Zieroth, Heiko<br />
Deutschland<br />
Zitelmann, Rainer<br />
Deutschland<br />
zur Löwen, Diana<br />
Deutschland<br />
Zurhorst, Eva-Maria<br />
Deutschland<br />
Zurhorst, Wolfram<br />
Deutschland<br />
Zwickel, Jürgen<br />
Deutschland<br />
Bilder: Nedeljko Radic, Depositphotos / ajafoto / warlockf01094047.yandex.ru<br />
Zum ersten Mal aufmerksam auf Hermann Scherer wurde ich<br />
2008 in einem <strong>Magazin</strong>. Damals war er schon der Star unter<br />
den Corporate-Speakern. Alle großen Konzerne haben Scherer<br />
für ihre Veranstaltungen verpflichtet. 2009 erschien dann sein<br />
Buch »Jenseits vom Mittelmaß«, das eine Bibel für viele Unternehmer<br />
wurde. Für das Sachwert <strong>Magazin</strong> waren wir dann im selben<br />
Jahr in Bremen verabredet – das ERFOLG <strong>Magazin</strong> gab es ja noch nicht.<br />
Danach lauschte ich noch seinem Vortrag, den er an diesem Abend<br />
für eine Bank hielt. Neben mir saß ein heute sehr berühmter Speaker,<br />
damals kannte ihn jedoch noch niemand. Ich erkannte ihn, weil ich<br />
sein Buch gelesen hatte und mich an das Autorenfoto erinnerte. Er war<br />
erstaunt, dass ich ihn erkannte. Sie würden das heute absurd finden,<br />
weil er jetzt berühmt ist, aber ich verrate den Namen nicht. Später fand<br />
ich heraus, dass er gerade seine Speakerausbildung bei Hermann Scherer<br />
machte. Damals lief das bei Scherer sehr hinter den Kulissen. Ein<br />
großer Teil der heute berühmten Speaker und Fernsehpersönlichkeiten<br />
machte seine Ausbildung bei ihm. Der Grundstein war also damals<br />
schon gelegt. Heute ist Hermann Scherer Deutschlands bekanntester<br />
und wichtigster Königsmacher. Tausende Speaker kommen aus seinem<br />
Brutkasten. Wer groß rauskommen will, kommt an ihm kaum vorbei.<br />
Er weiß, wie man auf die großen Bühnen und in die Medien gelangt,<br />
wie man exorbitante Honorare bekommt und wie man Spiegel-Bestseller<br />
schreibt. Damit hat es Scherer geschafft, sich ein Denkmal zu setzen.<br />
Man kann nur erahnen, bei wie vielen Büchern, Podcasts, Filmen<br />
und Bühnenprogrammen er Geburtshelfer – und bei vielen sicher auch<br />
Vater – war. Darum nehmen wir ihn in diesem Jahr in die ERFOLG <strong>Magazin</strong><br />
Hall of Fame auf und ehren damit sein Lebenswerk.<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong>